350. An Erich Bachmann

350. An Erich Bachmann


Wiedensahl 3 Mai 1876.


Lieber Erich!

Meinen Dank für die schönen Forellen! Du hast mir wirklich eine angenehme Überraschung damit bereitet, um so mehr, als Hermann, dem ich Auftrag gegeben, mir schreibt, daß er in Ülzen keine hätte auftreiben können. In einer Stunde sollen sie gegeßen werden und mir hoffentlich gut schmecken, obgleich ich mein einziger Gast bin.

Sonntag denk ich wieder in Wolfenbüttel zu sein. Ich habe dir, glaub ich, gesagt, daß ich dort eine Bretterbude mit Nordlicht habe aufschlagen laßen, um drin zu malen, was mir zur Abwechselung durchaus Bedürfniß ist. Im Sommer wird's aber natürlich unerträglich heiß darin; drum muß ich die kühlere Frühlingszeit benutzen und darf also vorläufig an eine Fahrt nach Ilfeld nicht denken, so gern ich Bornbusch und deine Schwester nach so langer Zeit auch mal wieder sähe. Wir finden wohl später Gelegenheit dazu.

Gut, daß Lieschen ihren Dyphteritisanfall so schnell und glücklich überwunden. Wo man hinkommt, hört man von dieser abscheulichen Krankheit.

[167] Hier ist's ordentlich fingerkalt. Ich muß mir wahrhaftig was einheizen laßen.

Tausend Grüße!

Dein getr. Freund

Wilhelm.

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