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An Heinrich Carl Abraham Eichstädt
Die dritte Drucksrevision von Sartorischen Recension werde ich gern durchsehen.
Was Sie zur Klarheit und Gefälligkeit des Styls der Recensionen beytragen können, thun Sie ja; es ist ein großes Verdienst um die Sache und um den Leser.
Für die übersendeten großen Kupfer danke ich recht sehr.
Leider fehlt mir No. 7 des guten Exemplars der Zeitung. Die erste Sendung ging von 1 bis 5, die zweyte von 6 bis 13; in der ersten konnte No. 7 nicht strecken und in der zweyten war sie gewiß nicht, die ich gleich beim Aufmachen durchsah. Es können freylich solche Versehen bey so mannigfaltiger Arbeit passiren.
Die beyden Recensionen von Füeßli belieben Sie nur nach Gefallen zu vereinigen. Dabey aber haben Sie die Güte sie in Ihren Registern auseinander zu halten: die erste ist von Meyer, die zweyte von mir.
[21] Überhaupt ersuche ich Sie, wenn Sie bey denen von mir einzusendenden Recensionen irgend ein Bedenken haben, mir solches gleich ganz freymüthig mitzutheilen. Ich werde nur um desto heiterer zu Werke gehen, wenn ich weiß, daß mich jemand controllirt, der die Effecte nach außen besser kennt, als ich, um die mich leider niemals bekümmert habe.
Die beyden übersendeten Recensionen haben mich aber nicht sehr erbaut: der Medicus schleicht ums Buch herum und der Philosoph tappt recht gerade hinein. Lassen Sie uns mit diesen Dingen noch ein wenig anhalten; es giebt einen Ausweg aus diesem Wirrwarr und einen Einweg ins Rechte, und mit einiger besonnener Ruhe werden wir ihn treffen.
Hierbey liegt eine kleine, aber interessante Recension von Meyer, allenfalls ohne Zeichen abzudrucken.
Mit den besten Wünschen mich unterzeichnend.
Weimar am 19. Januar 1804.
Goethe.