35/197.

An den Großherzog Carl August

Ew. Königliche Hoheit

den eingegangenen Myliuschen Brief dankbarlichst zurücksendend finde mich höchst verpflichtet, daß Sie die Stücke von Kunst und Alterthum nach Mailand mittheilen wollen. Ich habe Manzoni gegen Italiäner und Engländer treulich vertheidigt, und er ist gerade ein Naturell und Talent, welches dergleichen bedarf. Er geht ruhig seinen Weg und ich wüßte ihn kaum polemisch zu denken. Das neuere Gedicht ist völlig in seiner individuellen Art; er bleibt sich durchaus ganz gleich, und vortrefflich.

Ein auf wenige Data berechnetes Verhältniß von Jena zu Tepl lege bey. Nächstens wird sich's reiner ausarbeiten lassen, da die geistlichen Herren ihre sehr sorgfältig geführten Tabellen auf die Monate Juli, August, September eingeschickt.

Mit der schlesisch-vaterländischen Gesellschaft, wo Brandes als Mitglied der pysikalischen Section von [232] Zeit zu Zeit seine Beobachtungen vorträgt, setzen wir uns durch Friedrich v. Stein in gleiches Verhältniß.

Brief und Sendung von Wien geben eine angenehme Aussicht; ich bin voll Verlangen auf den nächsten Transport, auf den Schädel und die brasilianischen Producte.

Nächstens zu ferneren Vorträgen gnädigst Erlaubniß erbittend.

unterthänigst

Weimar den 13. Januar 1822.

J. W. v. Goethe.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek