VorspannAutorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe"
Einführung in die Wörterbuchgestaltung
Um einen raschen Einstieg ins Wörterbuch zu ermöglichen, werden im Folgenden die einzelnen Bestandteile des Wörterbucheintrags ausführlich erläutert und mit Hinweisen zur Benutzung versehen. Die mit den einzelnen Bausteinen verknüpften Problemfelder sind im gedruckten Teil der Arbeit dargestellt, entsprechende Anmerkungen verweisen auf die jeweilige Stelle. Da der Arbeit in wesentlichen Zügen das Universalwörterbuch von Duden in struktureller wie inhaltlicher Seite zugrunde liegt, erscheint es sinnvoll, auch die Gebrauchsanweisung in ähnlicher Hinsicht zu gestalten. Folgender Abschnitt ist deswegen an den entsprechenden Hinweisen im Universalwörterbuch angelehnt.1vgl. D-UW, S.9-27
Lemma
Die Stichwörter sind alphabetisch geordnet, wobei ein jedes einen neuen Eintrag im Wörterbuch eröffnet. Der Buchstabe ‹ß› wird ‹ss› aufgelöst, Umlaute sind wie folgt sortiert: ‹ä› → ‹a›, ‹ö› → ‹o›, ‹ü› → ‹u›
Die mit diakritischen Zeichen versehenen Schriftzeichen des polnischen Alphabets werden wie die ihnen zugrunde liegenden Buchstaben behandelt.
Varianten des Lemmas stehen direkt hinter diesem, durch ein Semikolon getrennt. Die Belege zu beiden Formen sind gemeinsam erfasst und nach dem Vorkommen im Text sortiert.
Epitaph, das [4*]Pl. -eEpitaphium, das [1*]Pl. Epitaphien bildungsspr.Gedenktafel mit Inschrift für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand od. einem Pfeiler [D1b]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe [17.5], Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit, »Grabplatten und Epitaphien [24.2] in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen [28.8] in Sankt Marien erzählte […]’‘[…] gab sie Bericht von ihrer vergoldenden Arbeit an einem lange verschollenen Epitaph [28.10] aus dem Jahr 1588.’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe [74.10] konzentriert war […]’
Dies gilt auch, wenn die Variante im Alphabet nicht direkt folgt, wie bei ‘Kirchengemeinde’ und ‘Kirchgemeinde’.
Kirchenbank, die
Kirchenbanner, das
Kirchengemeinde, die; Kirchgemeinde, die
Kirchenportal, das
Kirchenschiff, das
In diesen Fällen ist an der Stelle, an der die Variante dem Alphabet nach stehen müsste, ein Verweislemma angesetzt.
Kirchgemeinde, dieKirchengemeinde, die
Damit soll sichergestellt werden, dass ein Benutzer, der die Variante nachschlägt zum Eintrag der Hauptform geleitet wird.
Homonyme
Homonyme, das heißt Wörter, die in ihrem Schriftbild identisch sind, deren Bedeutungen aber nicht als Varianten eines Wortes aufgefasst werden können, sind als getrennte Einträge aufgeführt. Sie sind mit Indices, das heißt hochgestellten Ziffern, gekennzeichnet:
1See, der (= Gewässer)
2See, die (= Meer)
→ [[undefined homonymie.24ch3.0]] behandelt die Problematik der Abgrenzung von Homonymie und Polysemie.
Artikel
Hinter dem Stichwort, mit Komma abgetrennt, ist der dem jeweiligen Genus entsprechende Artikel recte vermerkt.
Dauerregen, der
Dillsoße, die
Dampfschiff, das
In seltenen Fällen können zwei Artikel alternativ stehen:
Barock, das/der
Ocker, der/das
Bei Wörtern mit natürlichem Genus hängt die Wahl selbstverständlich vom jeweiligen Referenten ab:
Halbwüchsige, der/die
Verwandte, der/die
Frequenz
Es folgt in eckigen Klammern die Häufigkeitsangabe, die festhält, wie oft ein Stichwort in der Erzählung belegt ist. Dabei wird nur das absolute Vorkommen gezählt, nicht, wie sich die Belege auf unterschiedliche Bedeutungen verteilen.
Rock, der [4*]1.Kleidungsstück für Frauen u. Mädchen, das von der Taille an abwärts (in unterschiedlicher Länge) den Körper bedeckt [D1a]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er dem Ansturm des mit Rock [71.28] und Kostümjacke bekleideten Körpers standgehalten […]’‘Mit hochgekrempelten Hosen nur, mit geschürztem Rock [144.31] haben sie sich ins seichte Uferwasser gestellt.’‘Sie raucht linker Hand, während sie rechts den Rock [145.3] rafft.’
2.landsch.Jacke, Jackett (als Teil des Anzugs) [D2]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock [46.1] stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor […]’
Grammatische Angaben
Weitere grammatische Angaben werden anschließend recte notiert. Sie stehen stets in der Lemmazeile, wenn sie für den gesamten Eintrag gelten. Treffen sie lediglich auf einen Teil des Stichworts zu, stehen sie vor der Bedeutung, auf die sie sich beziehen. Grundsätzlich werden die Endungen des Genitivs Singular und des Nominativs Plural angegeben, unter der Voraussetzung, dass diese Formen in den Unkenrufen vorkommen.
Rasierwasser, das
Gen. -s
Akzent, der
1. o.Pl.
2. Pl. -e
Zaun, der
Gen. -s; Pl. Zäune
Aufsichtsrat, der
Gen. -(e)s; Pl. -räte
Unterscheiden sich Singular und Plural durch mehr als die charakteristische Endung voneinander, beispielsweise zusätzlich durch einen Umlaut, wird die komplette Pluralform angegeben, beziehungsweise bei Komposita deren zweite Komponente. Bei den Formen des Genitivs kann vor der Endung ‹-s› in vielen Fällen zusätzlich ein ‹e› stehen. Dieses ist fakultativ, in den Unkenrufen in der Regel allerdings realisiert. Gekennzeichnet wird diese Variante durch runde Klammern. Bei Personenbezeichnungen kann sich das Maskulinum sowohl auf Männer als auch Frauen beziehen. Besonders häufig tritt das so genannte generative Maskulinum bei Pluralformen auf. Um die Referenz auf beide Geschlechter zu verdeutlichen, steht in derartigen Fällen der Vermerk (m+f).
Ehegefährte, der Gen. (m+f) -n
Kirchgänger, der Pl. (m+f) -
→ Die Zusammenstellung [[undefined gramm_sonder.24ch3.0]] im Anhang bietet eine exemplarische Übersicht über die verschiedenen grammatischen Angaben. In den Unkenrufen auftretende Sonderfälle werden unter Gliederungspunkt [[undefined grammatik.24ch3.0]] diskutiert.
Konversion
Liegt dem lemmatisierten Substantiv ein Verb oder Adjektiv als Basis zugrunde, aus dem es mittels Konversion beim Wortbildungsprozess unmittelbar hervorgegangen ist, so wird auf dieses Grundwort verwiesen, indem es mit einem Pfeil versehen ist:
Telefonieren, das [1*] → telefonieren
Tizianrot, das [1*] → tizianrot
Die Definition bezieht sich auf das Basiswort, also den verbalen beziehungsweise nominalen Kern des Lemmas, wie die ausführliche Definitionsangabe verdeutlicht. Diese Vorgehensweise wird lediglich in Fällen angewendet, bei denen die Transposition eine Überführung des Begriffs von einer Wortklasse in die andere bewirkt. Abgesehen von eventuell wortklassenbedingten Bedeutungsmerkmalen treten bei diesem Prozess keine neuen semantischen Komponenten hinzu.
→ Für eine vollständige Aufstellung aller Konversionen siehe Punkt [[undefined liste_konversion.24ch3.0]] im Anhang.
Diasystematische Angaben
Hebt sich ein Wort vom übrigen Wortschatz ab, indem es mit einem stilistischen Merkmal behaftet, nur in einem Teil des Sprachraums verbreitet, einer bestimmten Zeitperiode zugehörig oder als Fachausdruck anzusehen ist, dann weisen gesperrt gedruckte Markierungen auf die spezielle Verwendungsweise hin. In Übereinstimmung mit dem Universalwörterbuch werden folgende Zuordnungen unterschieden:
regionale Zuordnung
DDR
norddeutsch
süddeutsch
landschaftlich
nordostdeutsch
westpreußisch
mitteldeutsch
zeitliche Zuordnung
veraltet
historisch
früher
veraltend
nationalsozialistisch
stilistische Angaben
abwertend
gehoben
Papierdeutsch
biblisch
ironisch
technisch
bildungssprachlich
Jargon
umgangssprachlich
christlich
katholisch
verhüllend
derb
kommunistisch
volkstümlich
dichterisch
salopp
Wissenschaft
emotional
scherzhaft
familiär
spöttisch
Zuordnung zu Bereichen und Fachsprachen
Amtssprache
Geometrie
Ökologie
Anatomie
Gericht
Pharmazie
Architektur
Heraldik
Philosophie
Astrologie
Hochschulwesen
Physik
Astronomie
Jägersprache
Politik
Bankwesen
Kaufmannssprache
Psychologie
Bauwesen
Kraftfahrzeugtechnik
Rechtssprache
Bergbau
Kraftfahrzeugwesen
Religion
bildende Kunst
Kino
Schülersprache
Biologie
Kirche
Seewesen
Börsenwesen
Kochkunst
Soziologie
Botanik
Kunst
Sport /Turnen
Buchwesen
Kunstwissenschaft
Sprachwissenschaft
Druckwesen
Malerei
Statistik
EDV
Marxismus-Leninismus
Steuerwesen
Ethik
Mathematik
Technik
Film
Medizin
Theater
Fischereiwesen
Meteorologie
Tiefbau
Flugwesen
Militär
Verwaltung
Fotographie
Mineralogie
Wirtschaft
Geldwesen
Musik
Zeitungswesen
Geographie
Mythologie
Zoologie
Geologie
Unter dem regional gefärbten Wortschatz findet sich im Roman eine Reihe von Ausdrücken, die keinem speziellen Gebiet zugeordnet werden können. Sie erhalten die Markierung landschaftlich. Komposita sind generell als ganzes markiert, wenn zumindest eine ihrer Komponenten eingeschränkt Verwendung findet.
→ mit den diasystematischen Angaben befasst sich Punkt [[undefined diasystematisch.24ch3.0]]. Eine Übersicht über den markierten Wortschatz der Erzählung befindet sich im Anhang unter [[undefined diasystematisch_liste.24ch3.0]]
Autorenwortschatz
Mit dem Vermerk ‘Unkenrufe’ sind besondere oder eingeschränkte Verwendungen gekennzeichnet, die sich nur aus dem Kontext des Werks erschließen und normalerweise keinen Eingang in ein allgemeinsprachliches Wörterbuch finden. Desgleichen sind Wörter markiert, die zwar im Universalwörterbuch aufgeführt sind, allerdings nicht mit der Bedeutung, die sie in der Erzählung tragen.
Bundespräsident, der [1*]Staatsoberhaupt in der Bundesrepublik Deutschland […] [D1] Unkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]Kiste, die [4*] Pl. -n2.Unkenrufekastenförmiger Anhänger [einer Rikscha] [°]
Autorenspezifische Wortschöpfungen, die typisch für den Idiolekt des Schriftstellers sind, in der Sprachgemeinschaft jedoch als unikal gelten müssen, werden durch den Zusatz ‘Grass’ markiert.
Beerdigungswilligkeit, die [2*] GrassBereitschaft von Personen, sich nach dem Tod auf dem Versöhnungsfriedhof beisetzen zu lassen [°]
→ mehr hierzu unter Abschnitt [[undefined autorwortschatz.24ch3.0]] und im Anhang [[undefined autorwortschatz_liste.24ch3.0]].
Modifikationen
Modifikationen, das heißt Feminina und Verkleinerungen, sind ebenfalls als eigene Ansätze berücksichtigt. Sie sind durch den entsprechenden Vermerk in Schrägstrichen gekennzeichnet:
Raucherin, die /w. Form/
Restauratorin, die /w. Form zu ↑Restaurator/
Kännchen, das /Vkl./
Knöchlein, das /Vkl. zu ↑Knochen (a)/
Ist nur die modifizierte Form belegt, steht der Hinweis /w. Form/ für Motionen beziehungsweise /Vkl./ für Diminutiva. Es folgt eine Definition des Stichworts. In Fällen, in denen dagegen sowohl markierte wie auch unmarkierte Form vorkommen, wird bei ersterer neben der Angabe in Schrägstrichen auf das Lemma der neutralen Form verwiesen.
→ alle Modifikationen sind im Anhang unter [[undefined modifikationen_liste.24ch3.0]] zusammengestellt.
Kurzwörter und Abkürzungen
Auch Kurzwörter und Abkürzungen sind in separaten Einträgen erfasst, obgleich sie im Sinne der Wortbildung nicht als neue Wörter sondern vielmehr als Variante ihrer zugrunde liegenden Vollform betrachtet werden. Diese ist jeweils in Schrägstrichen angegeben:
Dose, die /kurz für Konservendose/
Foto, das /kurz für ↑Fotografie/
Juso, der /kurz für Jungsozialist/
PC, der /kurz für ↑Personalcomputer/
Es gilt gleichermaßen das Prinzip, dass soweit vorhanden, auf die unmarkierte Form verwiesen wird, andernfalls eine eigene Definition für die Kurzform angegeben ist.
→ eine genaue Aufschlüsselung nach Kürzungsmechanismen findet sich im An- hang unter Punkt [[undefined wortvarianten_liste.24ch3.0]].
Verweis auf Simplizia
Lässt sich die Bedeutung eines Kompositums aus der Summe der Einzelbedeutungen seiner Kompositionsglieder erschließen, dann erfolgt statt einer Definition ein Verweis auf die Simplexformen. Dies gilt allerdings nur dann, wenn diese Simplizia jeweils als eigene Stichwörter erfasst sind. Die Notation erfolgt mittels eines nach oben zeigenden Pfeils, der vor dem Wort steht, auf das verwiesen wird sowie einem Link auf die emtsprechende Stelle.
Bettgestell, das [1*] Gen. -sBett; Gestell (3)
Am Ende des entsprechenden Simplexeintrags, oder wie im Fall von ‘Gestell’, das mehrere Bedeutungen hat, nach dem Eintrag der Bedeutung 3, wird ein Rückverweis vermerkt:
Gestell, das [1*]3.Unterbau, fester Rahmen [D2] Bettgestell
Nummerierung der Einzelbedeutungen
Hat ein Stichwort mehr als nur eine Bedeutung, sind die einzelnen Definitionen durch fett gedruckte arabische Ziffern, oder wenn sie semantisch nur geringfügig nuancieren, durch Kleinbuchstaben differenziert.
Glas, das
1. (Material)
2. a) (Produkt ‘Trinkgefäß’)
b) (Produkt ‘Behälter,Ziergefäß’)
Ist eine weitere Abstufung innerhalb einer Bedeutungsangabe notwendig, so erfolgt diese wiederum mittels arabischer Ziffern, die allerdings normal gedruckt erscheinen.
Abschied, der [6*]1.Trennung von jmdm., etw [D1] *Abschied nehmen 1. geh.sich vor einer längeren Trennung verabschieden [D1*1] 2. einem Toten den letzten Gruß entbieten [D1*2] 2.veraltet.Entlassung (bes. von Offizieren, Beamten) [D2]
→ Punkt [[undefined anordnung_definitionen.24ch3.0]] gibt Aufschluss über die Anordnung der Bedeutungsangaben sowie die Form der Hierarchisierung.
Bedeutungsangabe
Die jeweiligen Bedeutungsangaben stehen in einer neuen Zeile unter dem Lemma. Sie sind kursiv gedruckt und beinhalten Definitionen und/oder Synonyme, in seltenen Fällen auch Antonyme, um das Stichwort semantisch zu fassen.
Fahrt, die [8*] Pl. -en1.a)o.Pl.das Zurücklegen einer bestimmte Strecke [° D fahren 2c] b)[bestimmte] Fortbewegung mit einem Fahrzeug o.Ä. [° D fahren 2a] c)*in Fahrt kommen ugs.[…] in Schwung geraten [D1b*1] 2.Reise [D2a]
Dabei gilt, dass konkrete Bedeutungen stets vor den übertragenen stehen. Letztere werden mit einem Ü angekündigt und soweit zum Verständnis nötig eigens definiert.
Beute, die [2*]etw., das durch Kampf, Raub, Plünderung o.Ä. in den Besitz von jmd. gelangt ist und errungen oder mitgenommen wurde [° D erbeuten] Üetw., das sich jmd. [raffgierig] genommen hat [°]
→ Gliederungspunkt [[undefined definitionen.24ch3.0]] beschäftigt sich ausführlich mit Art und Gewichtung der Bedeutungsangaben.
Erklärung
An die Stelle von Bedeutungsangaben können auch Erklärungen und knappe Sachinformationen treten. Sie sind recte gedruckt.
Amen, das [1*]bekräftigende liturgische Abschlussformel nach Gebet, Segen o.Ä. [D]Freund, der [18*] Pl. (m+f) -e3.vertrauliche Anrede [D4]
Verweis
Ein Verweis wird in Form eines Links mit nach oben weisenden Pfeils eingefügt, wenn ein Teil des Stichworts in der Bedeutungsangabe vorkommt. Der Link führt zu dem Eintrag, in dem das Wort semantisch eindeutig bestimmt ist. Die Ziffer in runden Klammern nach dem Wort steht für eine Teilbedeutung.
Erfolgt ein Verweis innerhalb eines Eintrags, steht lediglich der Bedeutungspunkt in runden Klammern hinter dem Wort, auf das verwiesen wird.
Post, die [3*]1.öffentliche Dienstleistungseinrichtung zur Beförderung von Briefen, Paketen, Geldsendungen u.a. [D ¹Post 1] 2. o. Pl.etw., was von der Post (1) zugestellt worden ist od. von der Post befördert werden soll [D3]
Die Verweise beziehen sich auf Einträge innerhalb des A-Z-Teils des Wörterbuchs. Deuten sie darüber hinaus, zum Beispiel auf einen Eintrag im Register, wird dies in eckigen Klammern vermerkt.
2Bank, die [1*]Unternehmen, das Geld- u. Kreditgeschäfte betreibt u. den Zahlungsverkehr vermittelt [D1a] Bankverbindung; Deutsche Bank AG [Register]; Nationalbank Unkenrufe die Polnische Nationalbank [Register] [°]
Quellenangabe
Jede Definition ist am Ende mit einer Quellenangabe in eckigen Klammern versehen. Die Bedeutungsangaben stammen überwiegend aus dem einbändigen Universalwörterbuch: Duden – Deutsches Universalwörterbuch, 5. Aufl. Mannheim 2003 [CD-ROM]
Die Angabe [D] steht nur, wenn es im Universalwörterbuch unter dem gleichen Stichwort nur eine Definition gibt. Zusätzliche Informationen, wie Zahlen, Ziffern oder Ähnliches in der eckigen Klammer, verweisen auf die jeweilige Stelle, an der die Definition im Duden aufzufinden ist.
[D1*]: Duden, unter Definition 1 aufgeführte idiomatische Wendung *
[D1*2]: Duden, zweite Bedeutung der unter Definition 1 aufgeführten idiomatischen Wendung
Da die Definitionen des Universalwörterbuchs sehr allgemein gehalten sind, treffen sie bisweilen nicht genau die Bedeutung eines Wortes aus der Erzählung. An den gegebenen Stellen sind deswegen mit Auslassungszeichen [...] gekennzeichnete Kürzungen vorgenommen. Kann eine Definition nicht an den Kontext angepasst werden, oder findet sich kein Eintrag, werden eigene semantische Ansätze eingefügt. Sie sind mit dem Zeichen [°] markiert. Sehr häufig sind zudem Informationen verschiedener Quellen kombiniert um eine exakte Bedeutungsbeschreibung zu ermöglichen.
Braunkohleabbau, der [1*] Bergbauim Bergbau gewonnener braun glänzender fester Brennstoff, der aus untergegangenen Wäldern entstanden ist [° D Braunkohle; D Kohle 1a]
Tieflandunke, die [5*] Pl. -nanderer Name der Rotbauchunke, bezieht sich auf Verbreitung der Unkenart im Tiefland, unter 200m über dem Meeresspiegel gelegenem Gebiet [° WWW176; D Tiefland]
= eigene Bedeutungsbeschreibung + Informationen aus dem Internet + Duden, Stichwort Tiefland
→ Eine vollständige Liste aller Abkürzungen der verwendeten Quellen findet sich im Quellenverzeichnis [FIXME].
Kollokationen, Phraseologismen und Funktionsverbgefüge
Wortverbindungen stehen nach den Bedeutungen, zu denen sie semantisch gehören. Sie sind jeweils in einer eigenen Zeile aufgeführt und recte gedruckt. Kollokationen sind nicht besonders gekennzeichnet, idiomatische Wendungen dagegen zusätzlich mit einem Stern * versehen.
Anfang, der [20*]b)Pl. selten Entstehung, Ursprung, Beginn [Da] von […] Anfang an von Anbeginn an [Da] c)Ausgangspunkt, Start, Beginn [Db] *seinen Anfang nehmen geh.anfangen, beginnen [Db*]
Lassen sich Phraseologismen nicht einer Bedeutungsvariante zuordnen, eröffnen sie eine neue Bedeutungszeile:
Schnitt, der [2*]1.Trennung; Zäsur [°] 2.*seinen Schnitt machen ugs.bei einem Geschäft einen bestimmten Gewinn machen [D3a*]
Obwohl Phraseologismen mehr noch als Kollokationen relativ feste Wortverbindungen sind, gibt es gewisse Variationsmöglichkeiten. Soweit die von Grass verwendeten Wendungen nicht mit den im Universalwörterbuch angegebenen Möglichkeiten übereinstimmen, wurde versucht die Angaben behutsam anzupassen:
Universalwörterbuch: *das ist [nicht] mein Bier
Autorenlexikon: *das ist [euer] Bier
Funktionsverbgefüge erhalten die Markierung FVG. Ansonsten werden sie wie Kollokationen behandelt.
Debatte, die [8*]lebhafte Diskussion, Auseinandersetzung, Streitgespräch [Da]FVGzur Debatte stehen als Frage anstehen, Thema sein [D Diskussion 2*]
Redensarten und Sprichwörter
Redensarten und Sprichwörter sind jeweils recte gedruckt und mit dem vorausgehenden, fett gedruckten Hinweis R für Redensart beziehungsweise Spr für Sprichwort markiert.
→ die damit verbundenen Probleme werden im Abschnitt [[undefined phraseologismen.24ch3.0]] und [[undefined kollokationen.24ch3.0]] dargestellt, eine Liste aller Phraseologismen und Kollokationen befindet sich im Anhang unter [[undefined liste_phraseologismen.24ch3.0]] beziehungsweise [[undefined liste_kollokationen.24ch3.0]].
Belege
Die Textbeispiele sind nach der jeweiligen Bedeutungsangabe angeführt. Der Form des entsprechenden Stichworts folgt unmittelbar die Stellenangabe im Text in eckigen Klammern. Es steht in der Regel je ein Beleg pro Satz, es sei denn, die Belege folgen so dicht aufeinander, dass eine Trennung wenig sinnvoll scheint. Die Belege sind nach der Abfolge in der Erzählung sortiert.
‘Überhaupt Altäre [27.31]. Hab' ich drei Dutzend schon fertig.’‘Er lockte sie treppab in Gruftgewölbe, sie führte ihn in Sankt Nikolai von Altar [28.19] zu Altar [28.19].’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk eines Altars [254.23] gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen sei und dennoch zwei Dutzend Altären [256.25] zu neuem Glanz verholfen habe […]’‘Kürzlich ist in Sankt Trinitatis ein neuer Altar [260.5] eingesegnet worden.’
→ vergleiche hierzu auch Gliederungspunkt [[undefined beleg.24ch3.0]]
Dialekt- und Fremdwörter
Dialekt- und Fremdwörter sind aus dem Lexikonhauptteil herausgenommen und in separaten Verzeichnissen erfasst. Die in den Unkenrufen eingestreuten Fremdwörter stammen aus dem Englischen, Hindi, Japanischen und Polnischen. Dialekt ist in Form des Wortschatzes der Erna Brakup, einer Figur der Erzählung, vertreten. Der Idiolekt dieser Figur setzt sich aus mehreren Sprachschichten zusammen, vornehmlich dem Danziger Missingsch, dem früheren Dialekt der Stadt Danzig.
→ Punkt [[undefined dialekt.24ch3.0]] setzt sich mit den dialektalen Einsprengseln der Unkenrufe auseinander.
Namen
Namen erscheinen ebenfalls in einem eigenen Register. Aufgeführt sind geographische Bezeichnungen von Kontinenten, Gewässern und Bergen. Zudem werden Namen von Ländern, Landschaften und Regionen, Städten und Ortschaften sowie Straßen und Plätzen unterschieden. Ein Personenregister nimmt Persönlichkeiten auf, die leben oder gelebt haben, ein Sachregister vermerkt reale Dinge und historische Sachverhalte. Zudem sind fiktive Namen verzeichnet. Auf Textbelege wird im Register verzichtet, da es wenig sinnvoll erscheint, beispielsweise die 373 Stellen aufzuführen, in denen der Nachname ‘Reschke’ vorkommt. Die Häufigkeit mit der ein Name in den Unkenrufen erwähnt wird, ist jedoch erfasst. Der Eintrag zur Romanfigur Alexander Reschke liest sich folgendermaßen:
Alexander [57*] Reschke [373*] Gen- -sRomanfigur [°]
Der Benutzer kann daraus ersehen, dass der Vorname Alexander 57-mal in Bezug auf den Protagonisten belegt ist. Insgesamt ergibt die Suche nach dem männlichen Vornamen 58 Treffer, da ebenfalls ein ‘Alexander Deutschland’ vorkommt. Der Nachname der Figur findet sich, wie bereits erwähnt, 373-mal. Die übrigen Angaben entsprechen den allgemeinen Regeln für Wörterbucheinträge. So verweist die grammatische Angabe auf den flektierten Gebrauch des Namens, in diesem Fall den Genitiv. Eine kurze Erklärung dient der Information, die Quellenangabe schließt den Eintrag ab.
Bei den Städtenamen finden sich neben den deutschen Bezeichnungen auch polnische, zudem italienische, englische und litauische Namen im Text der Erzählung. Um sie von den deutschen Lemmata abzuheben, sind sie kursiv gesetzt und verweisen, soweit belegt, auf die deutsche Entsprechung, unter der sie lexikografisch erfasst sind.
FirenzeFlorenzFlorenz [1*]Firenze (ital.) [1*] italienische Stadt [D]
Fehlt dagegen das Pendant im Text, erfolgt der Eintrag unter dem fremdsprachigen Städtenamen mit einem Hinweis auf die Sprache, aus der der Name stammt. Um die Stadt zudem leichter zuordnen zu können, wird die deutsche Bezeichnung in runden Klammern hinzugefügt.
Kraków (poln.) [1*](dt. Krakau) drittgrößte Stadt Polens, an der Weichsel gelegen [Bae]
Namen, die in der Erzählung nur implizit vorkommen, wie ‘Richard von Weizsäcker’, auf den in seiner Funktion als Bundespräsident angespielt wird, sind des besseren Verständnisses wegen im Register vermerkt. Um sie jedoch von den tatsächlichen Belegen zu trennen, erhalten sie eine vorangestellte Raute [FIXME] als Unterscheidungsmerkmal. Derartig markierter Wortschatz geht nicht mit in die Zählung der Stichwörter ein. Betroffen sind vor allem Namen von Personen und Firmen:
Weizsäcker, Richard Freiherr von(*1920) deutscher Jurist und Politiker 1984-94 Bundespräsident [Bro]Bundespräsident; StaatsmannQuelle1927 gegründeter deutscher Groß- und Versandhandel [WWW133]Quelle-Katalog
Ähnlich werden als Appellativa verwendete Markennamen behandelt, die im A-Z- Teil der Arbeit aufgeführt sind. Da sich der Name einer Definition entzieht, erfolgt ein Verweis zum Register, wo eine knappe Information zum entsprechenden Namen vorgehalten wird.
Montblanc, der [1*]Füllfederhalter der Marke Montblanc [Register] [°]
‘[…] ein schwarzer Montblanc [82.17], dick wie eine Brasil, mit Goldfeder, den er, für mich zum Gebrauch, durch Ansaugen mit blauvioletter Tinte geladen hat.’
Montblanc1908 gegründete Firma für Schreibgeräte [WWW096]MontblancPelikanblock, der [1*]Block (1) zum Malen, Zeichnen der Firma Pelikan [Register] [°]
‘[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock [125.20] erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’
Pelikan1838 von Carl Hornemann in Hannover gegründetes Unternehmen, das Farben, Tinten und Schreibwaren herstellt [WWW115]Pelikanblock
→ Punkt Namen setzt sich mit der Problematik der Eigennamen auseinander.
Legende
Überblick über die Elemente des Wörterbucheintrags
Element
Markierung
Beispiel
lemma
fett
Aal, der
Variante des Lemmas
fett
Epitaph, das; Epitaphium, das
Homonyme
hochgestellte Ziffer
1See, der; 2See, die
Artikel
recte
Dach, das; Alte, der/die
Frequenz
[in eckigen Klammern]
[1*]
grammatische Angaben
recte
Gen. -s; Pl. -(e)s
Konversionen
→ Verweispfeil
→ gehen; → grau
diasystematische Angaben
gesperrt
geh.; veraltet; südd.; röm Myth.
Autorenwortschatz
gesperrt
Unkenrufe; Grass
Modifikationen
/in Schrägstrichen/
/w. Form/; /Vkl./
Kurzwörter und Abkürzungen
kurz für + Langform /in Schrägstrichen/
(Krimi) /kurz für Kriminalroman/ (DM) /kurz für Deutsche Mark/
Verweis auf Simplizia
Verweispfeil ↑ + Simplex
↑Raps; ↑Blüte (1)
Nummerierung der Einzelbedeutungen
neue Zeile; fett
1. a); b) 2.
Bedeutungsangabe
kursiv
Programm einer Sitzung
Erklärung
recte
vertrauliche Anrede
Verweis
Pfeil ↑
fortwährender ↑Jammer (a)
Quellenangabe
[in eckigen Klammern]
[D1]; [°]
Kollokationen
recte
Eindruck auf jmdn. machen
Phraseologismen
Stern *; recte
*etw. Beine machen
Funktionsverbgefüge
Zusatz FVG
FVG zur Debatte stehen
übertragener Gebrauch
Ü
Ü Andeutung
Redensarten und Sprichwörter
R; Spr
R Wehret den Anfängen! Spr Dienst ist Dienst...
Belege
recte; Stichwort gefolgt von der Stellenangabe [Seite.Zeile]
An ihm hängt ein Aktenkoffer [115.12]. Das Paar [27.17] auf gußeiserner Bank.
Alphabetisches WörterverzeichnisVorspannAutorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe"
A
Aal, der [1*]in Süßwasser u. Meer lebender, schlangenförmiger Fisch mit schlüpfriger Haut [D]
‘Geräucherter Aal [155.20] ist auf den Tisch gekommen, danach Zanderfilet.’
Abbildung, die [2*] Pl. -enFotografie; gedruckt wiedergegebene bildliche Darstellung [D Bild 1b]
‘Dieses scheint echt zu sein wie jene Abbildungen [204.7], die mir in Schwarzweiß vorliegen […]’‘Auf anderer Abbildung [204.15] schiebt der Fahrer die beladene Kiste.’
Abbruch, der [1*] Pl. selten[…] vorzeitige Beendigung [D3]
‘Vielbrand drohte mit Abbruch [199.5] der Sitzung.’
Liebe (1c)Abdankung, die [1*] landsch.Trauerfeier [D2]
‘Die Abdankung [255.23] fand in der Kapelle seitlich des Friedhofs Matarnia statt.’
‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau, mit Abdankungshalle [66.14] und zwei Schornsteinen, das Krematorium stand.’‘Gleich hinter dem Krematorium, dessen Abdankungshalle [68.21], nach Alexandras Wissen, von der seit Kriegsende in Gdańsk siedelnden weißrussischen Minderheit für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’‘[…] ab August schon durften wir die ehemalige Abdankungshalle [135.18] des Krematoriums für Trauergottesdienste nutzen.’
Abdankungskapelle, die [2*] landsch.Kapelle, in der Abdankungen stattfinden [°]
‘Jung und alt, waren über hundert Leute in Schwarz gekommen; sie paßten nicht alle in die Abdankungskapelle [255.28].’‘Als der geschlossene Sarg aus der Abdankungskapelle [258.4] getragen, als Kirchenbanner, drauf Heiligenbilder, entrollt wurden […]’
Abdeckung, die [1*] Pl. -enDeckel, Bedeckung; [Grab-] Platte [°]
‘Beide stehn wir entzückt vor den steingehauenen, seitlich gelagerten Ehepaaren auf den Abdeckungen [297.11] der steinernen Särge.’
Abend, der [4*]Tageszeit um die Dämmerung, das Dunkelwerden vor Beginn der Nacht [D1]
‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend [72.16] zu tun sei, lud der Witwer die Witwe zu einem Drink in die Bar, gleich hinter der Rezeption, ein.’‘Nun ist genug Geräusch von Natur, Aleksander. Wird Abend [127.26] bald.’‘So wurde es Abend [143.12].’‘Sonst gab nichts Laut, es sei denn Lerchen, die hoch über den frühreifen Feldern bis in den Abend [143.21] hinein ihre Bühne hatten.’
AbendluftAbendnebel Heiligabend VorabendAbenddämmerung, die [1*]Übergang vom Tag zur Nacht […] [D Dämmerung a]
‘Er blickte auf die Innenstadt hinab […], als wollte er ihre Türme im Dunst der Abenddämmerung [235.14] zählen und deren Reihenfolge prüfen:’
Abendessen, das [4*] Gen. -s[größere, in gesellschaftlichem Rahmen] abends eingenommene Mahlzeit [D]
‘Sie wäre womöglich - nach nur zwei Whisky - mit direkter Kundenwerbung aktiv geworden, wenn er sie nicht förmlich zum Abendessen [73.15] ins Hotelrestaurant eingeladen hätte.’‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens [74.30], bei diesmal ungarischem Wein, seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’‘Das nach dem zweiten Verhandlungstag abschließende Abendessen [117.23] […] hat offenbar die Wojewodschaft Gdańsk übernommen […]’‘Und so, auf diese Tonlage abgestimmt, verlief das Abendessen [183.19] im - zugegeben- provozierend gutbürgerlichen Restaurant unseres Hotels.’
Abendland, das [2*] Gen.-(e)s; o.Pl.durch Antike u. Christentum geformte kulturelle Einheit der europäischen Völker; Europa; Alte Welt; Okzident [D]
‘Nach dieser ersten Errettung des Abendlandes [288.21] durch polnischen Heldenmut war es der Polenkönig Jan Sobieski, der die Türken vor Wien geschlagen hat.’‘Abermals konnte das Abendland [288.23] aufatmen.’
‘Ihr Rauch zog ab, die Abendluft [236.1] roch süßlich nach Gas.’
Abendnebel, der [1*]dichter, weißer Dunst über dem Erdboden, der am Abend auftritt [° D Nebel 1]
‘Ach, wie haben uns Kinder die Kopfweiden bei Abendnebel [283.4] erschreckt […]’
Abenteuer, das [3*]außergewöhnliches, erregendes Erlebnis [D2]
‘Wären nur Pakistani und Bengalen […] dienstwillig Chatterjees Angestellte gewesen, hätte die Piątkowska das kleine exotische Abenteuer [121.26] gewagt […]’‘Das ist mein Zeichen. Löwe macht, daß ich bin gut für Abenteuer [155.14] und bißchen leichtsinnig.’‘In Vergangenheiten rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer [156.16] im Abseits gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen her.’
Aberglaube, der [2*] abwertendals irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen u. Dingen [D]
‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz und Eule, Aberglauben [126.12] gefördert hat.’‘Wenn sie auch gerne gottlos redete […], ihrem Aberglauben [160.31] hing sie dennoch an.’
Abfall, der [1*]Reste, die bei der Zubereitung od. Herstellung von etw. entstehen; unbrauchbarer Überrest [D1]
‘Sie putzte die vier dickbauchigen, breitkrempig und bucklig beschirmten Steinpilze, deren Stiele weder holzig noch wurmstichig waren. Wenig Abfall [33.24]:’
Abgang, der [2*]a) o.Pl. das Weg-, Fortgehen [D1a]
‘Einen schöneren Abgang [282.31] hätte sich unser Paar nicht ausdenken können.’
b)das Verlassen eines Wirkungskreises, das Ausscheiden aus einem Bereich [D1b]
‘Seit Wróbels Rücktritt und Abgang [245.8] saßen beide wie unter einer Glasglocke.’
Abgas, das [2*]meist Pl.: -ebei technischen od. chemischen Prozessen (bes. bei Verbrennungsprozessen) entstehender, meist nicht mehr nutzbarer luftförmiger Stoff [° D; D Gas1]
‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept allen vom motorisierten Blech verstopften, von Abgasen [210.13] geschwängerten und im Lärm ertaubten Großstädten behilflich werden wollte […]’‘Mir war, als sei die Stadt eine Täuschung, und nur die bei handbreit geöffnetem Fenster eindringende und von Abgasen [236.4] gesättigte Luft schien wirklich zu sein.’
‘[…] und dabei weder den Schwefelgestank noch die Abgaswolke [52.25] über der Stadt vergessen hatte […]’
Abgeordnete, der/die [3*] Pl. (m+f) -nvom Volk für eine festgelegte Zeit in eine parlamentarische Institution gewählte Person; deputierte, delegierte Person [D]
‘Die Piątkowska legte Schreiben der Wojewodschaft, der Polnischen Nationalbank, Zweigstelle Gdańsk, zweier Abgeordneter [112.18] des Sejm und der Bistumsverwaltung vor.’‘Ein vormals kommunistischer Abgeordneter [197.19] hatte das deutsch-polnische Versöhnungswerk des »verkappten Revanchismus« verdächtigt.’‘Marczak berichtete, daß mehrere Abgeordnete [197.24] des Sejm diese Unterstellung zurückgewiesen, er sagte, als » stalinistische Schauergeschichte« entlarvt hätten;’
Abgesang, der [3*] geh.a)letztes Werk bes. eines Dichters, Komponisten [D2b]
‘Ich sehe, daß sich Reschke, obgleich als Professor in freier Rede geübt, erschöpft setzte; doch wie kurz oder lang das Schweigen nach seinem Abgesang [246.20] gewesen ist, bleibt nur zu vermuten.’‘Damals fingen wir über längere Dauer das melodische […] Rufen einiger werbender Tieflandunken ein, welches wir nun unserem gesprochenen Text, oder sage ich besser: Abgesang [280.23], unterlegt haben […]’
b)Ausklang, [wehmütiger] Abschied [D2a]
‘[…] entwirft ein Schreckensbild herrischer Landnahme, sagt: »Abgesang [282.4], nimmermehr, Weltverlust« , um dann […] auf die Tätigkeiten der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft […] zurückzublicken:’
Abglanz, der [1*]etw., worin etwas anderes von gleicher Wesensart noch spürbar ist; Nachklang [D2]
‘»Des Todes güldener Abglanz! [28.27]« rief er und konnte sich nicht genugtun.’
Abgrund, der [1*] häufig Pl.: -gründe geh.unergründlicher, verborgener Bereich [° D2a]
‘[…] sahen sich die beiden wie Geburtsfehler ihrer Generation nach; keine Abgründe [156.22] mußten ausgelotet werden;’
Abhilfe, die [1*]das Beheben eines Übels; Maßnahme, um den Grund zur Unzufriedenheit bei einer Sache zu beseitigen [° D abhelfen]
‘Ich mußte Abhilfe [174.13] fürs nächste Mal versprechen und mir Vorwürfe wie ›Polnische Wirtschaft‹ anhören.’
Ablauf, der [2*]Pl. -läufeVerlauf [D4a]
‘Wollte auch ich nahtlos […] meinen Bericht fortsetzen, käme ich gleichfalls zu rasch dem bloßen Ablauf [229.29] dessen nach, was Handlung ist.’‘Bei gleichbleibender Schönschrift verändern sich Abläufe [258.29] mitten im Satz. Plötzlich liegt, was gerade geschehen ist, weit zurück.’
TagesablaufAblauffrist, die [1*] Pl. -enBeendigung einer Zeit, Erlöschen einer Frist [D Ablauf 5]
‘Umständlich ging es um Ablauffristen [194.30], die in die Grabbodenplatten eingemeißelt vermerkt standen […]’
Ableben, das [1*] geh.Tod [D]
‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben [264.17] der Alten in die Küche und Werkstatt gebracht hatte […]’
Ablehnung, die [1*]Missbilligung, Abneigung [° D ablehnen 3]
‘Sooft er versuchte, seiner Alexandra die Herkunft des Rikschafabrikanten zu erklären […], sie blieb bei ihrer Ablehnung [288.10] des Türken […]’
Ableitung, die [1*]Variante, Abwandlung [°]
‘[…] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief überliefert, den die alte Frau […] in jener Ableitung [230.5] der Sütterlinschrift geschrieben hat […]’
Abrechnung, die [1*] Pl. -en[Blatt mit einer] Abrechnung, Rechenschaft über Einnahmen u. Ausgaben, Schlussrechnung [° D 2a,b]
‘Dieser Stoß Briefe, die gelochten Abrechnungen [14.25] und datierten Fotos […] - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’
SpesenabrechnungAbreibung, die [1*]Vorgang bei dem jmd. unter Anwendung eines gewissen Drucks mit etw. über etw. in [mehrmaliger] kräftiger Bewegung hinfährt und dadurch säubert [° D abreiben 1b; D reiben 1a]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine […] durch Abreibung [17.8] lesbar, heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’
Abreise, die [2*]Aufbruch, Abfahrt zu einer Reise [D]
‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise [293.3] genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’‘Da es drei Tage nach der Abreise [299.4] geschah, nehme ich an, daß Alexandra Neapel gesehen hat, schockiert gewesen ist und deshalb überstürzt zurück wollte.’
Absahnen, das [1*]→ absahnen ugs.sich (etw. Wertvolles, das Beste) [in nicht ganz korrekter Weise] aneignen [D absahnen 2]
‘Auf solchen Dreh muß man kommen. Das nenn' ich Absahnen [186.13].’
Absammeln, das [3*]Gen. -s → absammelnUngeziefer von einer Pflanze einzeln ablesen und dadurch entfernen [°]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten, in denen es um Freundinnen, unter ihnen zwei jüdische, um Ferien auf dem Land und um das Absammeln [27.11] von Kartoffelkäfern ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen:’‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre die obligaten Kartoffelkäferaktionen organisiert und durch effektive Methoden des Absammelns [107.20] zum Erfolg geführt hat?’‘Jedenfalls mußten wir täglich mindestens drei Literflaschen gestrichen voll... Alex organisierte das Absammeln [241.29]...’
Absatzschwierigkeiten, die [1*] Pl.den Warenverkauf betreffende Schwierigkeiten (1) [° D; D Absatz 3]
‘Demnächst wird auch dieses Unternehmen mit Absatzschwierigkeiten [108.25] zu kämpfen haben;’
Abschied, der [6*]1.Trennung von jmdm., etw [D1]
‘Den Abschied [80.4] brachten sie schnell hinter sich.’‘Von diesem Abschied [81.3] blieb der wiederholte Hinweis auf des Bengalen traurig abschweifenden Blick.’‘Unser Freund hat wenig über die Hochzeit, doch anrührend viel zum Abschied [294.22] von ›Olek und Ola‹ gesagt […]’
‘Noch einmal, als wollte er Abschied [61.5] nehmen von den blankgetretenen Objekten seines forschenden Eifers, ging der Professor Bodenplatten ab […]’
2. einem Toten den letzten Gruß entbieten [D1*2]
‘Als sich die Trauernden vorm Sarg drängten, um Abschied [257.22] zu nehmen […]’
Abschiedsbesuch2.veraltet.Entlassung (bes. von Offizieren, Beamten) [D2]
‘[…] so rückversichert, fiel es ihm leicht, von der Universität und ihrem Lehrkörper Abschied [131.28] zu nehmen.’
Abschiedsbesuch, der [1*]Abschied (1*2); Besuch (1a)
‘Doch zwingen weder die Straßenbahn noch der Abschiedsbesuch [264.23] bei der aufgebahrten alten Frau zum Zeitsprung;’
Abschiedsformel, die [1*]zum Abschied gesprocher kurz gefasster Satz od. Ausdruck, in dem sich ein gedanklicher Zusammenhang erhellend fassen lässt [° D Formel 3]
‘Und dann ließ die Witwe den Witwer nach einem hastigen Kuß und der Abschiedsformel [76.20] »Na, schreiben Sie, wenn Sie möchten schreiben vielleicht« vor der Haustür stehn […]’
Abschiedsgebrabbel, das [1*]Abschied (1); Gebrabbel
‘Als sich die Trauernden vorm Sarg drängten […] hörte Reschke ein Abschiedsgebrabbel [257.24] fern aller Traurigkeit:’
Abschleifung, die [1*] Pl. -enMilderung, Entschärfung [früher vertretender Ansichten] [° D abschleifen 2]
‘Nach einigem Hin und Her […] nahm er eine linksliberale Position ein, die im Verlauf zweier Jahrzehnte Abschleifungen [103.25] erdulden mußte, doch kenntlich blieb.’
Abschluß, der [2*]o.Pl.das Abschließen, Vereinbaren; abschließende Vereinbarung [D Abschluss 4a]
‘Reschke - seit gestern mit verwandten Plänen befaßt - wollte wissen, ob denn generell Aussicht auf Abschluß [56.7] solcher Joint venture-Geschäfte bestünde.’‘Bei Abschluß [269.29] des Vertrages habe man eine nur sechzig Jahre dauernde Pachtfrist ausgehandelt, allerdings mit eingeschriebenem Vorkaufsrecht.’
Abschweifung, die [2*] Pl. -endas [vorübergehende] Abkommen (in Gedanken, in einer Erörterung o.Ä.) vom eigentlichen Thema [° D abkommen 1b]
‘Seine altmodische, immer ein wenig gekränkt wirkende Sprechweise, seine Abschweifungen [110.26]... ’‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen [225.20] über das Doppelgrab der Brüder Mackensen […] beiseite;’
Abseits, das [1*] ÜAbweichung vom alltäglichen Leben; gesellschaftlich unangepasstes Verhalten [°]
‘In Vergangenheiten rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer im Abseits [156.17] gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen her.’
Abseitsposition, die [1*]eine abseits, von den anderen entfernt eingenommene Position (2) [°]
‘[…] nachdem das Paar seine Abseitsposition [239.5] an einem der Fenster mit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’
Absetzbarkeit, die [1*] Steuerw.Möglichkeit, einen Betrag von der Steuer abzusetzen, d.h. für die entsprechende Summe keine Steuern entrichten zu müssen [° D absetzen 10]
‘Amtliche Schreiben bestätigen, daß es Reschke gelang, allen » Beerdigungswilligen« die steuerliche Absetzbarkeit [108.11] des Grundbetrages in Aussicht zu stellen.’
Absicht, die [5*] Pl. -enBestreben; Wollen [D]
‘[…] spiegelte sich nicht nur die konfessionelle Mischung des Aufsichtsrates, sondern auch dessen Absicht [134.2], keine nach Glauben geschiedenen Grabfelder anzulegen […]’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht [135.8], vielmehr Zufall, und wenn nicht Zufall, dann Fügung, bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel gewesen sei […]’‘Wenn die Absichten [210.1] des Paares auch keinen Zusammenhang mit den Plänen des Rikscha-Produzenten zu erkennen gaben, war doch allen Personen eines gemein:’‘[…] und nach Reschkes Absicht [210.9] sollte der Umbettungsaktion ein Riegel vorgeschoben werden.’‘Aus Elbląg liege die Absicht [270.3] vor, die sogenannte Geneigte Ebene zu erschließen.’
‘Bald danach war die Beschaffenheit aufzustellender Grabsteine Thema; nach dem Absinken [149.25] der Grabstellen würde es soweit sein.’
Abspielen, das [2*]→ abspielen[von Anfang bis Ende] spielen, ablaufen lassen [D abspielen 1a]
‘Nach mehrmaligem Abspielen [134.12] der Kassette, die allerdings ohne Tonspur läuft, könnte ich sagen:’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr gehört, […] ahne ich, wie die Manipulation beim Abspielen [280.30] auf den versammelten Aufsichtsrat gewirkt hat.’
Absplitterung, die [1*]Abspaltung; eine aus einer [Haupt-]Gruppe entstandene [Unter-] Gruppe [° D absplittern 3]
‘Nach einigem Hin und Her, das ihn kurzfristig sogar in die Nähe einer kommunistischen Absplitterung [103.23] brachte, nahm er eine linksliberale Position ein […]’
Absprache, die [2*]das [Sich]absprechen; Vereinbarung [D]
‘Das sind Vermutungen nur, doch sicher ist bei einem solchen Thekengespräch die erste finanzielle Absprache [163.14] zwischen dem Geschäftsmann und dem geschäftsführenden Gesellschafter zu Papier gekommen […]’‘Gegen unsere Absprache [246.23] ergriff sie das Wort und beklagte - wie zuvor ich - stehend das Scheitern der litauischen Komponente im Gesellschaftsvertrag.’
Abstammung, die [1*]Herkunft, Abkunft [D]
‘[…] und Erna Brakup, die, weil deutscher Abstammung [119.17], das ungleiche Gewicht von drei zu vier Mitgliedern zu relativieren hatte;’
Abstand, der [9*] Pl. -ständea)räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten, Körpern; Zwischenraum, Distanz [D1a]
‘Sie verschwand hinter Grabsteinen, tauchte wieder auf, war abermals weg, entfernte sich; und Alexander Reschke hielt gleichfalls Abstand [22.11].’‘In einigem Abstand [57.19] zu der Reihe wartender Taxis stand Mister Chatterjee neben einer Fahrradrikscha.’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände zwischen Brentau und Matern anfangs als geeignet für einen Waldfriedhof gesehen habe, zumal »die hochstämmigen Buchen gut Abstand [64.4] halten […]’‘Noch auf dem ehemaligen Friedhofsgelände, zwischen den gleichmäßig Abstand [70.13] haltenden Linden […] sprach Alexandra Piątkowska […] vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’‘Es kann aber auch sein, daß sie in kilometerweitem Abstand [159.18] zueinander unter die Räder gekommen sind.’
Wortabstand; Zeilenabstand *von etw. Abstand nehmen geh.etw. nicht tun, von etw. absehen, auf etw. verzichten [D1a*]
‘So sollte sich einprägen, was ihnen geschah; und alle sahen und hörten, tapp, tapp, wie Erna Brakup Abstand [229.15] nahm, unerbittlich.’‘Davon nehmen, unter Bedauern, beide Gesellschafter Abstand [246.17]. Wir treten zurück.’
b)Spanne zwischen zwei Zeitpunkten [D1b]
‘Seitdem weiß ich, daß Feuerunken in längeren Abständen [128.4] als Gelbbauchunken rufen […]’‘Allerdings hat sich Reschke bereits im nächsten Satz, der, wie nun häufig, aus Abstand [272.6] geschrieben wurde, korrigiert:’
Abstechen, das [1*]→ abstechen(ein Schlachttier) durch das Durchstechen der Halsschlagader töten [D abstechen 1]
‘Dann brüllten von jenseits der Chaussee […] Kühe heiser, wie kurz vorm Abstechen [277.22].’
Abstieg, der [1*]das [sich] Abwärtssteigen, -bewegen von einer Erhöhung, aus der Höhe [° D1a]
‘Beim Abstieg [277.1] von der Chaussee zum tiefliegenden Seeufer zeigte sich, daß Alexandra wieder einmal untaugliche Schuhe trug.’
Abstimmung, die [1*]das Abstimmen; Stimmabgabe [D1]
‘So wurde vorerst nichts draus. Marczak vertagte die Abstimmung [197.14].’
Abteilungsleiter, der [1*]Leiter eines relativ selbstständiger Teil einer größeren Organisationseinheit [° D Abteilung 2c]
‘Ihr Mann, der mittlerweile Abteilungsleiter [185.6] im Umweltministerium ist […]’
Abwanderungszahl, die [1*] Pl. -enZahl (1a) über abwandernde, in ein anderes Gebiet ziehendende Personen [°]
‘[…] als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen auszulaufen drohte und Reschke die täglichen Abwanderungszahlen [98.8] in seinem PC hochrechnete […]’
Abwasch, der [1*] ugs.zu spülendes Geschirr [D ¹Abwasch b]
‘Nach Schweinebraten zu gekümmeltem Sauerkohl haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche den Abwasch [181.10] gemacht.’
Abwasser, das [1*] Pl. -wässer Technikdurch häuslichen, gewerblichen od. industriellen Gebrauch verunreinigtes abfließendes Wasser [D]
‘[…] kommt dann auf die allgemein fragwürdige, durch Abwässer [281.28] […] geminderte Qualität der Erde […]’
Abwesenheit, die [1*]körperliches Abwesendsein, Fernsein [° D1]
‘Und selbst Dein Lachen […] findet immer neue Hallräume, wenngleich es mir schmerzlich Deine Abwesenheit [86.19] bewußtmacht […]’
Achat, der [1*] Mineral.gebänderter Chalzedon von verschiedener Färbung [D]
‘Er läßt nichts aus: ihren Polierstein aus Achat [252.14] […]’
AchatsteinAchatstein, der [1*] VergoldereiPolierwerkzeug aus Achat, mit dem eine vergoldet Oberfläche glatt und glänzend gerieben wird [°]
‘[…] als Alexandra […] den Goldbelag vom Posaunentrichter bis zu den Zehenspitzen mit dem Achatstein [254.14] zu polieren begann […]’
PoliersteinAchsel, die [1*] Pl. -n(beim Menschen) grubenartige Vertiefung unter dem Schultergelenk [D Achselhöhle]
‘[…] stand vor ihm in hellblauer, seidig glänzender, unter den Achseln [78.4] dunkel verschwitzter Bluse und war immer noch atemlos.’
Achtundsechziger-Veteran, der [1*]ein Veteran, der an der Studentenrevolte zu Ende der Sechzigerjahre des 20.Jh.s aktiv teilgenommen od. mit ihr sympathisiert hat [° D Achtundsechziger]
‘Bei seinen Studenten beliebt, doch von einigen, die nach mehr Autorität verlangten, als Achtundsechziger-Veteran [104.10] belächelt […]’
Acker, der [3*] Pl. Äckermit dem Pflug bearbeitete, für den Anbau von Nutzpflanzen bestimmte Bodenfläche [D1]
‘[…] wo früher die Gehöfte des Dorfes Bissau ihre leicht gehügelten Äcker [64.13] um sich versammelt hatten […]’‘Du erinnerst Dich gewiß an die Kriegsjahre, als wir in Klassenstärke auf die kaschubischen Äcker [298.9] mußten.’‘Selbst bei Dauerregen durfte jeder erst dann vom Acker [298.10], wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß mit abgesammelten Kartoffelkäfern gefüllt hatte...’
Adjektiv, das [1*] Pl. -e Sprachw.Wort, das ein Wesen od. Ding, ein Geschehen, eine Eigenschaft od. einen Umstand als mit einem bestimmten Merkmal, mit einer bestimmten Eigenschaft versehen kennzeichnet; Eigenschaftswort [D]
‘[…] wobei ich gestehen muß, daß mir der Überschwang des Professors allenfalls dort einleuchtet, wo er, nach barocker Reihung von Adjektiven [84.19], seinen Penis zuletzt einen »spät entwickelten Einfaltspinsel« nennt.’
Adresse, die [4*] Pl. -nAngabe von jmds. Namen u. Wohnung, Anschrift [D1a]
‘Hätte ihm nicht ein Archiv als Adresse [14.23] einfallen können?’‘Wie gut, daß […] alle Jubilare mit ihrer vormaligen Adresse [97.11] […] bekannt gemacht werden.’‘So ist es mir gelungen, über tausend Adressen [97.15] zu speichern.’‘Doch unsere Idee, die nun eine feste Adresse [125.2] hat, wird von den großen Umwälzungen nicht betroffen sein, weil sie den Toten dient, nicht den Lebenden.’
Adventszeit, die [1*] christl. Rel.Vierwöchige Zeit (4) vor dem Weihnachtsfest (mit vier Sonntagen) [D Advent a]
‘In Briefen, die sich das Paar während der Adventszeit [87.24], dann zu Weihnachten und zum Jahresende geschrieben hat […]’
Affäre, die [1*] Pl. -en veraltendLiebschaft, Verhältnis [Db]
‘[…] hätte in Reschkes Papieren eine der hinlänglich zu Tode gerittenen Affären [53.28] jammervoll Platz gefordert […]’
Agentur, die [2*] bes. Wirtsch.Institution, die jmdn., etw. vertritt, jmdn., etw. vermittelt [D1a]
‘Die junge Frau sprachlos deutscher Herkunft wies sich als Teilhaberin eines privaten Reiseunternehmens aus, das der staatlichen Agentur [249.27] »Orbis« Konkurrenz zu machen begann.’‘[…] links von ihm trägt die junge Chefin der Agentur [273.5] für Touristik ihren Scheitel madonnenhaft […]’
RegierungsagenturAhnung, die [1*]undeutliches, dunkles Vorgefühl [D1]
‘Mehr noch, Erwartung sprach aus ihm, weil seine Ahnung [48.3], die er »Asiens lautlose Landnahme« nannte, so bildhaft bestätigt wurde.’
Ahorn, der [2*](in mehreren Arten vorkommender) Laubbaum mit meist gelappten Blättern u. zweigeteilten, geflügelten Früchten [D1]
‘Hier grenzte früher, gleich hinterm Steffenspark, der Marienfriedhof an: dreieinhalb Hektar groß unter Linden, Eschen, Birken und Ahorn [214.17], einzelnen Trauerweiden sogar, die immer noch stehen.’‘Die Hauptallee und vier Queralleen auf ansteigendem Gelände von Linden bestanden, dazu Kastanien, der vereinzelte Ahorn [222.30], die Birkengruppe […]’
Akademie, die [1*]wissenschaftliche Gesellschaft; Vereinigung von Gelehrten, Künstlern od. Dichtern [D1a]
‘Aber du hast mir Nummer gesagt und Stockwerk wie hoch, na, als wir gestritten haben bißchen über großer polnischer Künstler in preußische Akademie [80.3].’
Königlich-Preußische Akademie [Register]Akanthusblatt, das [1*] Pl. -blätter KunstOrnament nach dem Vorbild der Blätter (3) des Bärenklaus [° D Akanthus 1; 2]
‘Es fehlte nicht an Akanthusblättern [150.24] und Fruchtdolden.’
Akte, die [1*] Pl. -en bes. Verwaltung, Gericht[Sammlung von] Unterlagen zu einem geschäftlichen od. gerichtlichen Vorgang [D]
‘Die verschnürten Akten [146.25] voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht […] machten ihn nicht satt;’
Aktenkoffer; PersonalakteAktenkoffer, der [1*]kleinerer Koffer zum Transport von Akten, Schriftstücken u.Ä. [D]
‘An ihm hängt ein Aktenkoffer [115.12].’
Aktion, die [3*]a)Unkenrufe /kurz für die Aktion Umbettung [Register]/ [°]
‘Leise, doch sichtlich erregt, wies Jerzy Wróbel der geplanten Aktion [194.15] eine »unmenschliche Dimension« nach.’‘Noch kann ich mich mit der makabren Seite der geplanten Aktion [197.5] nicht recht befreunden.’‘Und da das Paar gegen diese Aktion [237.18] gesprochen hatte, wird wohl die Aufsicht, vertreten durch den Unternehmer Vielbrand, tätig geworden sein;’
‘Sein Tagebuch meldet täglich neue Aktivitäten [124.13];’‘Nun kann endlich das defekte Waschbecken in der Hundegasse ausgewechselt werden, und Alexandra ist froh, daß ich über allen Aktivitäten [133.23] ihren Wunsch nicht vergessen habe.’‘Doch war diese stille Zeit ausgefüllt mit Aktivitäten [191.9]: die ersten ehemaligen Gewerkschaftshäuser wurden als Seniorenheime bezogen.’‘Eine Zeitlang wurden Reschke und die Piątkowska von diesen Aktivitäten [191.31] mitgerissen.’‘Dieser lebhafte […] Mensch, dem unsere Aktivitäten [200.4], die einzig dem Tod dienstbar sind, fremd bleiben müssen, fasziniert mich immer wieder aufs neue.’
ReiseaktivitätAkzent, der [2*]1. o.Pl. bestimmter Tonfall, Aussprache, Sprachmelodie, -färbung [D2]
‘Da sagte die Witwe mit Akzent [11.2]: »Nichts dürfen Sie.« ’
2. Pl. -eBetonung, Nachdruck, Gewicht, Schwerpunkt, Bedeutsamkeit [D3]
‘[…] hat der Videofilm-Kameramann […] aus polnischer Sicht einige Akzente [137.19] gesetzt, indem er Benutzer der Parkanlage [vorführt]’
Alfa Romeo, der [1*]Auto der Firma Alfa Romeo [Register] [°]
‘Jemand riet mir, ihm einen Alfa Romeo [284.15] zuzumuten, zuletzt tippte ich auf schwedische Modelle, Saab oder Volvo.’
Allee, die [3*]a)Unkenrufe /kurz für Große Allee [Register]/
‘Vor dem Ziegelbau führte noch immer die gleichmäßig mit Linden bestandene Allee [67.11] zum Michaelisweg […]’‘[…] dort, wo die Allee [134.17] zum Hauptgebäude der Technischen Hochschule dem Versöhnungsfriedhof die Grenze zieht.’‘Sie wußte, wer in den großbürgerlichen Villen längs der Allee [147.5], also in Nachbarschaft zu den Vereinigten Friedhöfen gewohnt hatte:’
b)von hohen Bäumen dicht gesäumte Straße, [Park]weg [D] Allee Grunwaldzka [Register]; Friedhofsallee; Hauptallee; Lindenallee; Querallee; Rabindranath-Tagore-Allee [Register]Allerheiligen [1*]o.Art. bes. kath. KircheFest zum Gedenken an alle Heiligen (1.November) [D]
‘Bereits am Tag zuvor, auf Allerheiligen [8.13], ist die Nachfrage oft größer als das Angebot...’
Allerliebste, die [1*]Verstärkung zu Liebste [°] UnkenrufeAnrede, Kosename von Alexander Reschke für Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘Meine Allerliebste [185.30]! Was habe ich dir zugemutet.’
Allerseelen [8*]o.Art. kath. KircheGedenktag für alle Verstorbenen (gewöhnlich am 2.November) [D]
‘Oder spielte kein Zufall mit, weil ihre Geschichte auf Allerseelen [7.2] begann?’‘Sein Tagebuch bestätigt Allerseelen [7.15] und gibt die Schuhgröße preis.’‘[…] schließlich sind an Allerseelen [8.12] Blumen gefragt.’‘Deshalb sollten wir heute, an Allerseelen [37.28]...’‘Gegen Schluß seiner Eintragungen »auf Allerseelen [54.6]« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe wichtig.’‘Ich nehme an, daß die beiden ihr Novemberdatum in den Vertrag hineingeredet haben, ohne auf die zusätzliche Bedeutung von Allerseelen [118.22] hinzuweisen.’‘Schon Allerseelen [174.3], das man still auf dem Friedhof am Hagelsberg begehen wollte, verlief hektisch:’‘So begingen wir Allerseelen [175.24].’
‘Auf allen Feldern kann ich Allerseelen-Betrieb [23.15] beobachten:’
Allerweltsgeschichte, die [1*]keine außergewöhnliche, sondern eine ganz normale Geschichte (1) [° D Allerwelts-]
‘Als eine Allerweltsgeschichte [16.6] hätte beginnen können, begann sich die Welt oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt tatsächlich zu verändern […]’
Allgemeine, das [2*] *im Allgemeinenohne Beachtung kleinerer Unterschiede, im Großen und Ganzen, meist[ens], [für] gewöhnlich, generell [D 3a]
‘Es ging um das Finanzgebaren der beiden im allgemeinen [285.6] und besonders um die Finanzierung eines Neuwagens.’‘[…] doch seine Empörung verliert sich im Allgemeinen [190.9], sobald er chemische Kampfstoffe »deutsches Gift« nennt:’
Alltag, der [2*]o.Pl. geh.tägliches Einerlei, gleichförmiger Ablauf im [Arbeits]leben [D2]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit und um den Brückenschlag zwischen Kunst und Alltag [101.8].’‘[…] und erst nach der roten Grütze mögen Alexander und Alexandra den politischen Alltag [111.24] […] und danach die Verabredung im »Haus der Hansestadt Danzig« besprochen haben.’
AlltagsbanalitätAlltagsbanalität, die [1*] Unkenrufe Pl. -enetw., das im Alltag keine Besonderheit aufweist, sondern gewöhnlich und belanglos ist [° D banal]
‘Gut, daß Reschke in seine Kladde auch Alltagsbanalitäten [133.20] eingetragen hat:’
Alptraum, der [1*]mit Albdrücken verbundener Traum (1); Angsttraum [D Albtraum]
‘[…] fürchtete er andererseits nationalen Überschwang und - wie er in einem Leserbrief schreibt - »lastend wie einen Alptraum [105.17], den Koloß in der Mitte Europas« .’
Altar, der [7*]Gen. -s; Pl. Altärea)erhöhter, einem Tisch ähnlicher Aufbau für gottesdienstliche Handlungen in christlichen Kirchen [D1]
‘Überhaupt Altäre [27.31]. Hab' ich drei Dutzend schon fertig.’‘Er lockte sie treppab in Gruftgewölbe, sie führte ihn in Sankt Nikolai von Altar [28.19] zu Altar [28.19].’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk eines Altars [254.23] gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen sei und dennoch zwei Dutzend Altären [256.25] zu neuem Glanz verholfen habe […]’‘Kürzlich ist in Sankt Trinitatis ein neuer Altar [260.5] eingesegnet worden.’
‘Wie sakrale Gegenstände feiert er ihr Werkzeug und nennt das Vergolderkissen, auf dem sie das Blattgold in passende Quadrate schneidet, »ihren wie eine Palette geführten Altar [251.26] […]’
Altarraum, der [2*]Gen. -sBereich innerhalb einer Kirche, in dem sich der Altar befindet [D]
‘Dennoch ist der Weg an den Seitenkapellen entlang, durchs Mittelschiff oder Querschiff, am Altarraum [60.29] vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums [225.17] verlegt wurden.’
Altbau, der [3*] Pl. -tenälteres, vor einem bestimmten Zeitpunkt fertig gestelltes Gebäude [D]
‘Reschke führte Gespräche […] mit Marczak, der liberale Modalitäten seiner Bank im Altbau [122.22] am Hohen Tor versprach.’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter der Betrieb auf dem Versöhnungsfriedhof zunahm, sah man die Brakup oft die Große Allee hoch bis zum Altbau [203.5] neben dem Portal fahren.’‘Vor den restlichen Altbauten [240.11] zerfielen die Neubauten.’
‘Es ist, als ob die Alten [97.6] und Uralten uns zuriefen: Beeilt euch!’
b)Unkenrufe die Alte (a) Erna Brakup [Register] [°]
‘Doch bevor die erste zum Mitschreiben ablaufen wird, muß ich, zum besseren Verständnis der Alten [129.11], auf die Hauptstraße der hohen Politik ausweichen:’‘[…] doch erst als er der Brakup den hohen Grad ihrer Verantwortung als Sprecherin einer Minderheit deutlich gemacht hatte […], war die Alte [146.8] zufrieden:’‘Erstaunlich, wieviel Interesse die Alte [190.1] für jeweils aktuelle Ereignisse aufbringt...’‘[…] die Alte [190.14] wird das Paar zwischen verschneiten Grabhügeln, vor weißverkappten Urnen und unter überzuckerten Friedhofslinden fotografiert haben.’‘Zu Chatterjee, der sie bei verbilligtem Tarif fahren ließ, soll die Alte [203.10] gesagt haben:’‘Mit den drei deutschen Stimmen und Marczaks Stimme wäre die Sache perfekt gewesen, wenn die Alte [209.9] nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub erwirkt hätte.’‘Marczak und Bieroński schwiegen betreten, wenn die Alte [221.13] ausplauderte, »wie ählendich war nachem Kriech hiä jewesen« .’‘Später trank die Alte [242.9] brav Schluck nach Schluck.’‘Das Lächeln der Alten [257.15] im glänzend weiß ausgeschlagenen Sarg […]’‘Den runden Geburtstag der Alten [258.16] hatte man noch im Januar, als Schnee lag, in der Hundegasse gefeiert.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten [264.17] in die Küche und Werkstatt gebracht hatte […]’
Alteingesessene, der/die [1*] Pl. -njmd., der seit langem [an einem Ort] eingesessen, ansässig, beheimatet ist [° D alteingesessen]
‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen [220.21] gegen geringe, in Złoty zu zahlende Gebühr eine Grabstelle auf dem Versöhnungsfriedhof zugesichert wurde.’
Altenheim, das [1*]öffentliches od. privates Heim, in dem alte Menschen wohnen und betreut werden [D]
‘[…] Wróbel bot sich an, der versammelten Aufsicht einige Projekte am Pelonker Weg zu zeigen, etwa […] das schon vormals als Altenheim [178.12] genutzte Herrenhaus Pelonken.’
Alter, das [8*]1.höhere Anzahl von Lebensjahren; Bejahrtheit; letzter Lebensabschnitt [D1a]
‘In ihrem Alter [79.13] war Geduld vonnöten, jene Spielart von Humor, die Niederlagen ausschließt.’‘Nach meiner Meinung, die - ich weiß - nicht zählt, hätten sie sich in ihrem Alter [181.27] keine Antrittsbesuche abnötigen müssen.’‘In unserem Alter [116.1] gebietet Erfahrung Vernunft.’‘In seiner Gegendarstellung wies der geschäftsführende Gesellschafter auf das hohe, bei ihm steht, »biblisch hohe« Alter [192.27] der Verstorbenen hin:’
‘Als sich die Herren wechselseitig nach ihrem Alter [49.22] befragten, ließen sie anfangs Yvonne raten.’‘[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen - beide in Reschkes Alter [59.17] - Chatterjees Dienste beanspruchten:’‘Die meisten nicht jünger als wir, also in einem Alter [73.4], das sie zu Nutznießern unseres Projekts machen wird, über kurz oder lang.’‘[…] oder Herr Otto Maschke im Alter [96.25] von 91 Jahren »nach langer Krankheit sanft eingeschlafen ist« .’
Altern, das [1*]→ alternMerkmale des Alters (1) zeigen, [sichtlich] älter werden; alt werden [D altern 1a]
‘Als ich mit meinem Antrag ihr spontanes Ja provoziert hatte, wird Alexandra geahnt haben, daß uns beiden ein glückliches Altern [267.12] bevorstand […]’
Altersbeschwerden, die [1*] Pl.im vorgerückten Alter (1) auftretendes, durch das Alter bedingtes Leiden, Gebrechen [D]
‘Auch wenn ich mich an einen Mitschüler seines Namens nicht erinnern kann, schon ist er mir mit seinen eingefleischten Schrullen und beginnenden Altersbeschwerden [18.26] vertraut;’
Altersgebrechen, das [1*] Pl. - geh.im Alter (1) auftretender dauernder [körperlicher, gesundheitlicher] Schaden [° D Gebrechen]
‘Die Altersgebrechen [192.8] der Greise und Greisinnen behaupteten nach kurzer, verjüngend wirkender Ankunftsfreude ihr Gewohnheitsrecht […]’
Alterspotenz, die [1*]Alter (1); Potenz (2)
‘Er schenkte mir ein Taschenbuch zum Thema Alterspotenz [184.26], witzig, ungemein witzig!’
Alterswunsch, der [1*]Alter (1); Wunsch (1)
‘Im übrigen kann man davon ausgehen, daß in allen Fällen ein Alterswunsch [193.2] erfüllt worden ist.’
Älterwerden, das [1*]das Altern, Zunehmen an Lebensjahren [°]
‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden [38.6] eine wachsende Zahl Menschen den Wunsch […]’
Altholz, das [1*]alte, ursprüngliche Substanz [einer Skulptur] [°]
‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund auf dem Altholz [251.29] des Engels anzudrücken.’
Altlast, die [1*] Pl. -en Üsoziale, wirtschaftliche u.ä. Probleme eines Landes, die durch Missmanagement der Regierung verursacht wurden [°]
‘Schließlich hat Ostdeutschland unter ähnlichen Altlasten [94.22] wie Polen zu stöhnen, selbst wenn es hier schneller bergauf gehen sollte als bei Euch;’
Altpole, der [1*] Pl. (m+f) -nalteingesessener Staatsbürger von Polen [Register] [°]
‘Die Neudeutschen tun sich schwer mit der veränderten Lage, während den Altpolen [259.31] die asiatische Dominanz erträglich zu sein scheint, zumal der Hinduismus der katholischen Praxis nicht unbedingt widerspricht...’
Altstadt, die [2*] Pl. -städte1.ältester Teil einer Stadt (a); historischer Stadtkern [D]
‘Alexandras improvisierter Vortrag über das Vergolden als Handwerk und ihre Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte [114.16] fanden bei meinen Studenten Anklang.’‘Am 30. Dezember steht Limburg an der Lahn auf dem Programm, wo sie über Silvester bleiben und die Altstadt [182.15] besichtigen wollen.’
2. Altstadt [Register] Altstadtgelände, das [1*]Altstadt [Register]; Gelände (a)
‘[…] sind die zwei Rikschas die Gasse hinunter zur Reitbahn gefahren […], um in vertrautem Altstadtgelände [290.20] - Kiek in de Köck, Markthalle, Dominikanerkirche - zu wenden.’
Amen, das [1*]bekräftigende liturgische Abschlussformel nach Gebet, Segen o.Ä. [D] GrassBeendigung [eines Vortrags o.Ä.] [°]
‘Karaus Predigereifer legte er mit einem Bibelzitat das Amen [198.15] nahe.’
Amerikaner, der [2*] Pl. (m+f) - Einwohner der USA [°]
‘Wie vor Jahresfrist die Amerikaner [205.21] sich weigerten, die marode Leninwerft zu übernehmen […]’‘Weder Amerikaner [244.27] noch Franzosen seien häufig zu Gast.’
Amorette, die [2*] Pl. -n Kunstwiss.Figur eines nackten, geflügelten Knaben (als Begleiter des römischen Liebesgottes); Putte [D]
‘Den geräumigen Beischlag grenzten zur Gasse hin in Sandstein gehauene Reliefs ab: Amoretten [31.31] mit Amor im Spiel.’‘[…] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags, dessen in Sandstein gehauene Reliefs das Spiel der Putten und Amoretten [76.12] kaum noch ahnen ließen.’
Amtsperson, die [1*]jmd., der in dienstlicher, behördlicher Eigenschaft auftritt od. tätig wird [° D; D amtlich 1a,b]
‘Und mit leiser, immer um richtigen Ausdruck bemühter Stimme antwortete Jerzy Wróbel wie eine Amtsperson [136.22].’
Anatomie, die [1*] o.Pl. Med.Aufbau, Struktur des [menschlichen] Körpers [D1b]
‘Er lobte die Anatomie [28.14] der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste […]’
Anbeginn, der [1*] geh.Beginn, Anfang [D]
‘Wie Alexandra sagte: ›Sind aus Gomułkazeit ...‹ - Ruinen von Anbeginn [179.7].’
Anbetracht [1*]in der Verbindung: in Anbetrachtim Hinblick auf, angesichts [D]
‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes in Anbetracht [51.12] denkbarer Spätfolgen, faßte er wie ein geübter Protokollführer seine Bedenken zusammen:’
Anblick, der [4*]etw., was sich dem Auge darbietet; Bild [Da]
‘Auch ihn, das müsse er zugeben, stimme der Anblick [24.22] solch vergessener Grabsteine wehmütig.’‘Dieser Anblick [25.8]! Glauben Sie mir, Frau Piątkowska, ich begreife Ihre Empörung.’‘»Und dennoch« , schreibt Reschke, »ein häßlicher Anblick [153.30]! « ’‘Reschkes verzücktes Entsetzen: »Welch ein Anblick [195.16]!’
Anbringen, das [1*]→ anbringenan einer bestimmten Stelle festmachen, befestigen [D anbringen 2]
‘Verboten ist das Anbringen [150.11] von Fotografien, künstlichen Kränzen und Tafeln aus Glas oder Emaille...’
Andacht, die [1*] o.Pl.Sammlung der Gedanken im Gebet [D1]
‘Gleichgestimmt rufen dort die Schwarze Madonna von Wilna in ihrem Strahlenkranz und Calcuttas Muttergottheit, mit roter Zunge die Schwarze Kali, zur Andacht [260.8].’
Andeutung, die [1*][versteckter] Hinweis, Anspielung auf etw. [D1]
‘Und nach der Andeutung [79.1] eines kurzen Geplänkels - er wollte das Licht ausknipsen, sie nicht - steht sein Bekenntnis:’
Andrang, der [1*]andrängende Menschenmenge; Gedränge; Zustrom von Menschen an einen Ort, an dem sich etw. Bestimmtes abspielt [D1]
‘Als sich die Bar in rasch aufeinanderfolgenden Schüben füllte, […] zahlte Reschke sogleich, weil er so viel Andrang [72.28] der Piątkowska nicht zumuten wollte.’
Anerkennung, die [3*][offizielle] Bestätigung, Erklärung der Gültigkeit, der Rechtmäßigkeit [D2a]
‘Als der Chefredakteur einer Studentenzeitung die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung [120.2] der polnischen Westgrenze anmahnte […]’‘Die Tatsache, daß […] in Bonn und Ostberlin […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung [135.15] der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde, ist für die weitere Umsetzung unserer Idee günstig gewesen:’‘Jetzt, seit Anerkennung [185.11] ihrer Grenze, wäre die Forderung nach Eigentum durchaus berechtigt, zumindest das Friedhofsgelände betreffend.’
NichtanerkennungAnfang, der [20*]a) o.Pl. erster Teil eines Zeitabschnitts, eines Alters [Dd]
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang [22.31] der zwanziger bis Mitte der vierziger Jahre - und mit Inschriften über den Namen […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘[…] wird der Piątkowska ihre bis Anfang [30.27] der achtziger Jahre aufrechterhaltene Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei […] nützlich gewesen sein.’‘Kann ja sein, daß ich mich Anfang [42.20] '43 mit einer seiner Cousinen […] getroffen habe.’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang [107.25] März geschriebenen Brief zu lesen […]’‘Seit Anfang [124.17] Mai, früh für die Jahreszeit, blühte überall der Raps.’‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang [139.23] Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’‘[…] in allen Gassen fand, wie immer ab Anfang [155.25] August, der Dominiksmarkt statt.’‘Das Motiv ergab sich Anfang [158.24] September, an einem Wochenende.’‘Reschke traf sich ab Anfang [161.4] September wiederholt mit Chatterjee […]’‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende September und Anfang [170.22] Oktober datiert.’‘Schon bei der Sitzung Anfang [193.17] März war es gereizt zugegangen.’‘[…] denn für die kommende Sitzung, die Anfang [207.9] April stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’
b)Pl. selten Entstehung, Ursprung, Beginn [Da]
‘Sind wir aufs Ende bedacht, steht ihm Anfang [164.8] bevor.’‘[…] wann die einstige Leninwerft, vormals Schichauwerft - und ganz am Anfang [206.10] gab es Klawitter -, […] nach dem bengalischen Nationalhelden Subhas Chandra Bose benannt werden könnte.’
R wehret den Anfängen! etw. von Beginn an entgegenwirken [° D wehren 2]
‘Wehret den Anfängen [215.26]!’
von […] Anfang an von Anbeginn an [Da]
‘Diese sich edel gebende Rechthaberei im Dienst der Toten stank mir von Anfang [53.18] an.’‘Wenn ich jetzt sage: Gerne sehe ich Reschke mit leeren Händen zurückkommen - seine Idee stank mir von Anfang [211.21] an -, bedaure ich andererseits Alexandra:’
c)Ausgangspunkt, Start, Beginn [Db]
‘Eine Million Deutschmark zu Anfang [70.28] muß sein.’‘Du meldest schönen Erfolg für Anfang [109.17], und ich muß warten, bis Politik ja sagt.’
Anfangserfolg *seinen Anfang nehmen geh.anfangen, beginnen [Db*]
‘[…] was dann, kaum hatte das neue Dezennium, unwiderruflich begonnen, als Gebrüll seinen Anfang [91.18] nahm […] hat eine auflagenstarke Zeitung […] auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht:’
Anfangsbuchstabe, der [1*] Pl. -nerster Buchstabe eines Wortes; Initiale [Da]
‘Er lobte die Anatomie der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste, […] sie erinnerte ihn an den goldenen Anfangsbuchstaben [28.16] auf schwarzem Grund im unteren Breitoval.’
Anfangserfolg, der [2*] Pl. -eAnfang (c); Erfolg
‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern der Kirche lutherischer Spielart […] seien Anfangserfolge [88.20] zu verbuchen.’‘In einem der Dezemberbriefe […] berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere Anfangserfolge [89.20], geeignet, unsere Friedhofsidee zu fördern« […]’
Anführer, der [1*]Führer einer Gruppe, Bande [D]
‘[…] heute nach Traugutt, dem Anführer [68.16] der Aufständischen, benannt […]’
Angabe, die [3*] Pl. -nAussage, Auskunft, Information [D1]
‘Und dann erst zitierte er seine Angaben [33.5] zu westlichen Wohnverhältnissen:’‘Er kam mit zehn bis zwölf Hektar in die Nähe der amtlichen Angaben [68.12].’‘Wieder fehlen genaue Angaben [93.16], spart er den technischen Kleinkram aus, den ich, weil starrsinnig ohne Computer tätig, nicht aus dem Hut zaubern kann.’
Ortsangabe; ZeitangabeAngebot, das [11*]1.a)Pl. -eetw., was jmdm. angeboten, vorgeschlagen wird [D1b]
‘Bin zwar noch rüstig mit meinen demnächst 75 Jahren und mach bei der Wollschur mit, erwäge aber, von Ihrem hochherzigen Angebot [141.11] Gebrauch zu machen.’‘Die gesamte Belegschaft der Rikschawerke hat dieses Angebot [213.27] abgelehnt.’‘Als Reschke […] nach den Gebeinen der Umgebetteten fragte, machte der Priester ihnen das Angebot [225.30], unterhalb der links gereihten Kirchenbänke eine Gruft zu besichtigen.’‘Der Gedanke an ein gemeinsames Ende lag sozusagen griffbereit, denn Gründe genug machten ihr Angebot [267.19].’‘Der Atlas aus dem Nachlaß des Offiziers der Handelsmarine macht Angebote [181.18].’
b)Kaufangebot, Offerte [D1a]
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot [178.14] und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal und ein Eschenrondell im Innenhof zu bieten […]’‘Zwar wertete man das finanzielle Angebot [211.7] als verlockend, doch wollte man einen Friedhof für polnische Staatsbürger, gleich welcher Herkunft, nicht zusichern.’‘Das finanzielle Angebot [234.17] war aus polnischer Sicht günstig:’
‘Bereits am Tag zuvor, auf Allerheiligen, ist die Nachfrage oft größer als das Angebot [8.14]...’‘[…] und bis heute unter ihrer breit gewölbten Dachkonstruktion in sechs Budenreihen ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot [10.4] vereinigt:’‘[…] Särge, die Timmstedts Kundendienst zukünftig, neben herkömmlichen Särgen, die sich zum Fußende hin verjüngen, im Angebot [273.28] führen wird.’
‘Durchaus vertraut sei ihm der Wunsch, die Gräber der nächsten Angehörigen [25.1] in gutem Zustand zu wissen.’‘Und jeweils hatten die trauernden Angehörigen [145.17] den Pastor, den Priester mitgebracht, was der Gesellschaftsvertrag zuließ.’
b)jmd., der einer bestimmten Gruppe angehört, Mitglied […] [Db]
‘[…] den Angehörigen [157.30] der deutschen Minderheit in Gdańsk, sollte ein letzter Platz auf dem Versöhnungsfriedhof sicher sein, die DPFG wirkte gemeinnützig.’
Angestellte, der/die [8*] Pl. -na)jmd., der in einem vertraglichen Arbeitsverhältnis mit monatlicher Gehaltszahlung steht [D]
‘Wären nur Pakistani […] Chatterjees Angestellte [121.25] gewesen, hätte die Piątkowska das kleine exotische Abenteuer gewagt […]’‘Er komme leider nicht mehr dazu, als sein eigener Angestellter [201.15] Rikscha zu fahren […]’
b)Unkenrufe der Angestellte (a) Jerzy Wróbel [Register] [°]
‘Mein ehemaliger Mitschüler hat mir viele Personen aufgeschrieben: den maßgeschneiderten Vizedirektor Marian Marczak, als Priester in Jeans Stefan Bieroński, den städtischen Angestellten [122.4] Jerzy Wróbel […]’‘Worauf dem städtischen Angestellten [178.5] Wróbel sogleich Gewerkschaftsheime längs der mit Badeverbot belegten Bucht einfielen […]’‘Mag sein, daß dieser Brief den städtischen Angestellten [230.27] bei nächster Gelegenheit - die ergab sich Mitte April - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’‘[…] worauf das deutliche Nein des städtischen Angestellten [235.1] vom Vizedirektor der Nationalbank überstürzt genannt, in ein »Nein-aber« , schließlich zum »Ja, vorausgesetzt, daß« abgewandelt wurde.’‘Als Alexandra Piątkowskas Küche ganz und gar vom hochglanzvergoldeten Auferstehungsengel bewohnt war, brachte der städtische Angestellte [255.2] Jerzy Wróbel die Nachricht vom Tod der Erna Brakup.’‘Ob sich der Angestellte [293.24] beim Katasteramt als Autor der Chronik sah?’
Angst, die [5*]mit Beklemmung, Bedrückung, Erregung einhergehender Gefühlszustand [angesichts einer Gefahr]; undeutliches Gefühl des Bedrohtseins [D]
‘Wegen Anstand nie wieder, nicht weil ich hab' Angst [85.5] vor Zensur immer noch.’‘Nicht weil ich bin Nationalist bißchen, sondern weil ich hab' Angst [247.9].’‘Warum Angst [247.9], wo ich ängstlich bin niemals?’‘Niemand muß vor uns Angst [247.31] haben!’
Angstzustand; Zukunftsangst *jmdm. Angst machen jmdn. in Angst versetzen [D*]
‘Deutsche sind hungrig immer, auch wenn sie sind satt schon. Und das macht angst [247.14] mir.’
Angstzustand, der [1*]meist Pl.: -zuständeunkontrollierbares Gefühl der Angst, das physische Störungen (Schwindel, Herzbeklemmung, Ohnmacht u.a.) auslöst, bedingt [D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten oder Quartiermacher der zukünftigen Weltgesellschaft, in der sich die ichbezogenen Angstzustände [47.23] Ihrer Landsleute verlieren werden.’
Anhäufung, die [1*]das Zusammentragen; Sammlung [° D anhäufen a]
‘[…] aber in einem Brief, Wort für Wort niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung [85.2] von Deutlichkeiten […] nie wieder lesen.’
Anhören, das [1*]→ anhören[etw.] aufmerksam, bewusst bis zu Ende hören [D anhören 1b]
‘Es muß ein langes Gespräch […] gewesen sein, das nach mehrmaligem Anhören [37.12] des benachbarten Glockenspiels » kurz vor Schlag neun« diese Idee entfacht […] hat.’
Anklang, der [1*] *Anklang findenmit Zustimmung, Beifall aufgenommen werden [D2]
‘Alexandras improvisierter Vortrag über das Vergolden als Handwerk und ihre Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang [114.17].’
Ankündigung, die [1*]Bekanntgabe von etw. Zukünftigem [° D ankündigen a]
‘[…] obgleich ihm bewußt war, daß schon die Ankündigung [131.1] des Staatsbesuches dem Unternehmen » Versöhnungsfriedhof« ein günstiges Licht geworfen hatte.’
Ankunft, die [1*] Gen. -das Erreichen eines Ortes, das Eintreffen an einem Ort [° D ankommen 1]
‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft [110.11] und Hotelübernachtung […] im Restaurant » Schiffergesellschaft« zu Mittag gegessen haben […]’
‘Die Altersgebrechen der Greise und Greisinnen behaupteten nach kurzer, verjüngend wirkender Ankunftsfreude [192.10] ihr Gewohnheitsrecht […]’
Anlage, die [5*] Pl. -n1.nach einem Plan für einen bestimmten Zweck gestaltete Flächen, Bauten o.Ä. [D3]
‘Ich meine, inzwischen ist diese Anlage [65.16]...’‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde bis Ende der sechziger Jahre eingeebnet und später als öffentliche Anlage [66.18] […] zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’‘Gleichfalls ist ihr Besuch auf dem Ohlsdorfer Friedhof, einer weitläufigen, parkähnlichen Anlage [113.22], sicher, denn später begeistert sich die Piątkowska:’
Friedhofsanlage; Parkanlage; Sportanlage; Werftanlage 2.das Erstellen, Gestalten nach Plan [° D anlegen 5]
‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage [233.26] von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’
3.das Anlegen von Geld, Investitionen [° D2; D anlegen 6a]
‘Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau günstige Anlagen [167.13]’
Anlaß, der [9*] Pl. -lässe1.Veranlassung; Ausgangspunkt; äußerer Beweggrund [D Anlass 1]
‘Sie war zur Begeisterung fähig, er nahm sein Thema, »Das Jahrhundert der Vertreibungen« , zum Anlaß [37.17] und zählte die Hunderttausende auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden […]’‘Und doch sah Reschke Anlaß [120.25], ihre heftigen, er schreibt »rüden« , antirussischen Ausfälle zu bedauern […]’‘Weder Witwe noch Witwer hatten Anlaß [156.10], über den toten Ehemann, die tote Ehefrau zu klagen;’‘So viel Anlaß [176.1] zur Versöhnung!’‘[…] wenn Reschke wieder einmal Anlaß [198.25] sah, auf die ursprüngliche Idee des Versöhnungsfriedhofes zurückzukommen.’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz niedergelegt hatten und sich frei, wie befreit zu fühlen versuchten, wurde die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft zu einer Sitzung aus besonderem Anlaß [285.2] einberufen.’‘[…] als Ende Mai die Hochzeit Anlaß [287.20] zur Feier bot […]’
2.Gelegenheit; Ereignis [D Anlass 2]
‘Seine Windjacke, die ihm Reschke bei jeder Gelegenheit nachsagt, muß zum gegebenen Anlaß [135.2] passen.’‘Am nächsten Tag mußte sich Reschke in seinen Anzug für feierliche Anlässe [145.14] werfen.’
Anlauf, der [5*]1.Pl. -läufe Versuch [D4]
‘Sein Bemühen, die dritte, stumm vermittelnde Person leibhaftig zu machen, bleibt vage wie sein Versuch, in mehreren Anläufen [7.22] ihr Kopftuch zu bestimmen:’‘In wiederholten Anläufen [54.8] sprach er dem Erbstück Bedeutung zu:’‘Zudem könnte eine ungekürzte Veröffentlichung mißfallen, denn auf drei von fünf beiderseits beschriebenen Briefbögen durchlebt Reschke in immer neuen Anläufen [84.6] die Nacht im Einbettzimmer […]’‘[…] die Piątkowska wollte mit letztem Anlauf [210.7] dem polnischen Friedhof in Wilno Raum schaffen;’
2. o.Pl. das Einsetzen, der Beginn einer Tätigkeit, Aktion o.Ä. [D3]
‘Doch als es nach erstem Anlauf [40.9] um das Recht der Toten ging, wurde der Piątkowska die Sprache knapp.’
Anliegen, das [1*] Pl. -Angelegenheit, die jmdm. am Herzen liegt; Wunsch, Bitte [D]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat […] die Anliegen [237.26] der Landsmannschaft, obgleich selber kein Flüchtlingskind, als »echte Herausforderung« begriffen […]’
Anmeldung, die [2*] Pl. -enReservierung, Vormerken lassen der Teilnahme an etw. [° D anmelden 3]
‘Viele Anmeldungen [148.17] aus den Ländern des kaum mehr als Staat existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Einäscherung und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale.’‘Die Anmeldungen [191.21] nahmen zu.’
Anmerkung, die [1*] Pl. -enkurze Erläuterung zu einem Text; Fußnote [D2]
‘Entwürfe, auf denen die Namen und die Daten kulturhistorischer Anmerkungen [271.8] in gleich großer Schrift untereinander standen, wurden abgelehnt.’
Anmut, die [1*]Harmonie [der Bewegung] [D]
‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des blasenden […] Engels gewann jene herbe Anmut [254.19], die, wie Reschke sagt, »frühe Riemenschneiderengel auszeichnet...« .’
Annahme, die [1*]Vermutung, Ansicht [D3]
‘Meine Annahme [159.5] stützt sich auf eine Tagebucheintragung:’
Anpflanzung, die [2*]das Einsetzen von Pflanzen an einer bestimmten Stelle [° D anpflanzen a]
‘Gegen die Anpflanzung [154.14] einer schnellwachsenden Hecke […] gab es keine Einwände.’‘[…] Daniel Gralath […], der 1767 starb und sich durch die Anpflanzung [228.10] der Großen Allee verdient gemacht hatte.’
Anreise, die [1*]Hinfahrt, Fahrt (an ein bestimmtes Ziel) [Da]
‘Wenn es bei ihr nicht schnell genug mit dem Visum geklappt hätte, wäre ihm die Anreise [115.24] mit dem Wagen oder per Flugzeug möglich gewesen.’
Anrüchige, das [1*]→ anrüchig[leicht] anstößig [D anrüchig b]
‘Von Finanzen verstehe er wenig, doch könne nichts Anrüchiges [239.21] geschehen sein, weil ja kein Geld fehle, sich Geld hingegen vermehrt habe, nahezu wunderbar.’
Ansatz, der [2*] Anat.Stelle, wo ein Körperteil, Glied ansetzt, beginnt [D4]
‘Sein Hinterkopf, der auslädt wie - im Ansatz [156.2] bereits - ihre Brust.’‘Alle vier Finger der Vorderbeine und gleichfalls die vier der Hinterbeine samt Schwimmhaut, sogar der Ansatz [159.30] des fünften Fingers vorne wie hinten, sind den Fotos abzulesen.’
Ansaugen, das [1*]→ ansaugenetw. durch Unterdruck in etw. hineinziehen [°]
‘[…] ein schwarzer Montblanc, dick wie eine Brasil, mit Goldfeder, den er, für mich zum Gebrauch, durch Ansaugen [82.18] mit blauvioletter Tinte geladen hat.’
Anschaffung, die [1*]etw., was sich jmd. gekauft hat, und das länger Bestand hat, nicht zum direkten Verbrauch bestimmt ist [° Db; D anschaffen 1]
‘Jedenfalls spuckte die »nützliche Anschaffung [93.19]« , wie er schon bald sein namenloses Gerät umschreibt, Hochrechnungen aus […]’
NeuanschaffungAnschaulichkeit, die [1*]bildhafte Deutlichkeit, Verständlichkeit [D]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit [101.7] und um den Brückenschlag zwischen Kunst und Alltag.’
Anschlag, der [1*] Pl. seltenArt, wie etw. durch Anstoßen zum Tönen gebracht wird [° D 4a; D anschlagen 5b]
‘Dieser nach kurzem Anschlag [126.9] klagende Doppelton.’
Anschluß, der [1*]Angliederung, politische Vereinigung [D Anschluss 4]
‘[…] worauf er ein Ergebnis ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit die Entvölkerung der zum Anschluß [98.11] freigegebenen Länder befürchten ließ.’
‘In seinem Tagebuch will er mich erinnern, daß bald nach dem Anschlußjahr [68.30] '39 die Heinrich-Ehlers-Sportplätze umgebaut wurden […]’
Anschubfinanzierung, die [2*] Wirtsch.stützende finanzielle Maßnahme, mit der Anfangsschwierigkeiten eines Projekts überwunden u. eine schnellere günstige Entwicklung herbeigeführt werden soll [D]
‘Noch vor Jahresende wurden die ersten Pacht- und Nutzungsverträge unterzeichnet; schmerzhaft für Reschke, weil er, zwecks Anschubfinanzierung [179.16], einige Konten erleichtern mußte, darunter »stille Reserven« .’‘Nach plötzlichem Sprung […] sagte er der durch mich vermittelten Anschubfinanzierung [201.3] Verdienste nach und versprach, mit Hinweis auf den Grabstein des Werftgründers, dessen Unternehmungsgeist zu beleben.’
Ansehen, das [2*]Achtung, Wertschätzung, hohe Meinung [D1]
‘Wohl deshalb genießt Chatterjees Produktion, so mittelgroß das Unternehmen vorerst noch ist, wachsendes Ansehen [205.29]...’‘Wenn ich Reschke glaube, wie ich muß, genoß die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft ein vergleichbares Ansehen [206.17], das jedoch aus leidvoller Erfahrung immer wieder in Zweifel geriet; ’
Ansicht, die [3*]1.a)FVG zur Ansicht bringen/kommenzeigen, betrachten lassen [°]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht [112.4] brachte […]’‘[…] etwa jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte, auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht [175.6] kommt […]’
b)*zur Ansicht zum prüfenden Ansehen [D4]
‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder und Schilder für Baudenkmäler zur Ansicht [271.6].’
2.Bild, Abbildung [D2] AnsichtspostkarteAnsichtspostkarte, die [1*] Pl. -nKarte mit einer Ansicht (2) [D]
‘Einem Jungen, der seine kleine Schwester an der Hand hatte, kaufte er zu überhöhtem Preis sechs Ansichtspostkarten [57.8] ab.’
PostkarteAnsiedlung, die [1*]Niederlassung, kleine Siedlung, Einzelgehöft [Db]
‘Wenn man will, könnte man diese Ansiedlung [278.20] […] als geschmackvoll ansehen, […] weil der mir kopfstehende Baukomplex landschaftspflegende Sorgfalt beweist;’
Ansiedlungsraum, der [1*]Raum (3), in dem sich jmd. [nach dem 2. Weltkrieg] niedergelassen hat [°]
‘[…] sobald Reschke Zahlen für den west- und süddeutschen Ansiedlungsraum [94.15] einfütterte, ließen sich zusätzlich gut fünfzehntausend »Beerdigungswillige« hochrechnen.’
Anspielung, die [3*] Pl. -enAndeutung, versteckter Hinweis [D]
‘Außerdem wirft sein Brief, der mit dem Krempel kam, mit Anspielungen [39.15] um sich, die mich bloßstellen.’‘Reschke hingegen verkneift sich jede körperliche Anspielung [91.7], faßt aber ihre Liebe kostbar in erhabene Begriffe, als wolle er sie auf einen Sockel stellen.’‘[…] er lachte sogar, als ihn ein Literaturwissenschaftler, mit Anspielung [132.1] auf das bekannte Begräbnisinstitut, » Professor Grieneisen« nannte.’
Anspruch, der [5*] Pl. -sprüche1.Forderung [D1]
‘Personelle Beteiligung sei zu erwägen, ohne daß der Bund weiterreichende Ansprüche [112.28] stellen werde.’‘Nein, nicht aus Dakka oder Calcutta habe er die Rikscha eingeführt, vielmehr entspreche dieses Fahrzeug aus holländischer Produktion europäischen Ansprüchen [58.5].’‘Vermehrt sind deutsche Ansprüche [215.25] auf der Tagesordnung.’
2.Recht, Anrecht [D2]
‘Im Katalog der Menschenrechte müßte endlich auch dieser Anspruch [38.13] verbrieft sein.’‘Überzeugt vom Anspruch [70.2] der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit ihrer Idee gewiß, sagte sie, als das Paar endlich die Parkanlage verließ:’
RechtsanspruchAnstand, der [1*]o.Pl.gute Sitte, schickliches Benehmen [D1]
‘Wegen Anstand [85.4] nie wieder, nicht weil ich hab' Angst vor Zensur immer noch.’
Anstauchpinsel, der [1*] VergoldereiPinsel als Teil des Vergolderwerkzeugs [°]
‘[…] von dem sie mit einer […] Pinzette feierlich langsam hauchzarte Blättchen abhebt, um sie mit dem Anstauchpinsel [251.28] aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund auf dem Altholz des Engels anzudrücken.’
Anstoß, der [3*]a) *an etw. Anstoß nehmen Ärger, Unwillen über etw. empfinden [D4]
‘[…] jedenfalls nahm sie nicht Anstoß [172.28] an seinen Hausschuhen, und er verzichtete darauf, Ordnung in ihre Kraut-und-Rüben-Bibliothek zu bringen.’‘Weil über die Gruben hinweg nur kurz und maßvoll geredet wurde, nahm die polnische Öffentlichkeit keinen Anstoß [215.11] an diesem deutschsprachigen Auftrieb […]’
b)*Anstoß erregen jmds. Unwillen hervorrufen [D4]
‘Andererseits muß ihr paarweises Auftreten Anstoß [238.19] erregt haben.’
Anstrengung, die [2*] Pl. -en1.Bemühung, Kraftaufwand, Einsatz (für ein Ziel) [D1]
‘Zwar fließen ihm hymnische Übersteigerungen aus der Feder, doch gibt er kaum etwas von den wirklichen Anstrengungen [84.11] im zu schmalen Bett preis […]’
2.[Über]beanspruchung, Strapaze [D2]
‘Wieder zu zweit trinken sie in Reschkes Wohnung plus Sekretariat auf das neue Jahr: beide erschöpft, bedrückt und nachhallend verletzt, aber doch froh, diese Anstrengung [182.20] hinter sich zu haben.’
Ansturm, der [5*]a)großer Andrang [Db]
‘Man könnte meinen, es hätte dieser Ansturm [90.6] datensetzender Wirklichkeit der kaum entfachten Liebe zwischen dem Paar abträglich werden können:’‘Zwar hatte mich die Denkwitz per Telefon und Fax vorgewarnt, aber dieser Ansturm [174.9]...’‘Fast fürchte ich, daß Jerzy in seinem Übereifer den Umbettungen Raum schaffen wird; der Versöhnungsfriedhof allein wäre diesem Ansturm [212.23] sterblicher Überreste nicht gewachsen.’‘Dieser aggressive Ansturm [265.28]! Zwei Schwäne können schön sein, aber eine verfressene, gesättigt noch gierige Horde Schwäne...’
b)das Heranstürmen; stürmisches Andrängen [Da]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er dem Ansturm [71.27] des mit Rock und Kostümjacke bekleideten Körpers standgehalten […]’
Anteil, der [1*]Teil (1b) von einem Ganzen [der jmdm. zukommt od. gehört, den Personen od. Sachen o.Ä. bilden] [D1a]
‘Er wies auf den geringen Anteil [244.26] skandinavischer Touristen während der Hauptreisezeit hin.’
DrittelanteilAnteilnahme, die [1*]Beteiligung [D1]
‘Diese geringere Anteilnahme [149.6] erklärt sich auch aus der bald gängigen Praxis, die Asche längst Verstorbener zu überführen.’
Antrag, der [22*] Pl. -träge1.zur Abstimmung eingereichter Entwurf; Vorschlag [D2]
‘[…] nach zu kurzer Debatte und auf Antrag [152.29] von Frau Johanna Dettlaff, die all das »unzumutbar empörend« nannte […]’‘Jerzy versprach, den Antrag [176.11] während der bevorstehenden Aufsichtsratssitzung einzubringen.’‘Und schon trug Vielbrand, unterstützt von Frau Johanna Dettlaff, einen Antrag [176.25] auf Einrichtung komfortabler Seniorenheime vor:’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank in Gestalt ihres Vizedirektors zeigte Interesse, der Antrag [178.19] wurde polnischerseits befürwortet und schließlich genehmigt;’‘Soweit ich sehen kann, waren beide zufrieden, weil der Antrag [180.7] »Ehemaliger Garnisonsfriedhof« , den Jerzy Wróbel eingebracht hatte, ohne Gegenstimmen angenommen wurde:’‘Es gelang ihm, Vielbrands Anträge [198.22] zur Geschäftsordnung zu reduzieren […]’‘Die Aktion Umbettung lag als neuformulierter Antrag [207.18] vor.’‘Der folgende Antrag [233.4] ist mehr als fragwürdig, weil er mit dem Versöhnungsgedanken kaum in Einklang zu bringen sein wird.’‘Beim Antrag [235.4] »Bungagolf« ging es nur noch um kürzere Erbpacht, eventuelle Kapitalbeteiligung der Friedhofsgesellschaft und garantierte Arbeitsplätze […]’‘[…] ich war dagegen, den bei ihm notierten, schon während vorletzter Sitzung gestellten Antrag [236.23] auf Beisetzungen in der Danziger Bucht zu erwähnen […]’‘Obgleich dieser Antrag [236.25], mit Hinweis auf die miserable Wasserqualität der Küstengewässer, abgelehnt wurde […]’‘Weil dieser Antrag [244.1] in allen Einzelheiten von dem zurückgetretenen Wróbel zu Papier gebracht worden war, dieser jedoch […] den Sitzungsraum verlassen hatte, trug Hochwürden Bieroński vor.’‘Wróbel hatte seinen Antrag [244.14] abgesichert, indem er die Voten einiger namhafter polnischer Historiker zitierte […]’‘Als über die Anträge [245.4] unter Ziffer drei der Tagesordnung abgestimmt werden sollte, fragte Vielbrand nach der Meinung der geschäftsführenden Gesellschafter, die bisher geschwiegen hatten.’‘Erfrischend, wie vorurteilslos die jungen Leute, kaum in Verantwortung, die restlichen Anträge [250.1] sogleich zu gestalten begannen.’‘Weil Frau Johanna Dettlaff in ihrem Antrag [285.3] die Präsenz der ehemals Ehrenvorsitzenden gefordert hatte, mußten sich Reschke und die Piątkowska einige Fragen gefallen lassen.’
2.Gesuch, Forderung [D1a]
‘Die hohe Zahl der Anträge [196.17] verlange Konzentration.’‘Da die Anzahl der Anträge [231.20] einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge [250.9] stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen.’‘Chatterjees Bescheidenheit führte dazu, daß die ehemalige Allee Grunwaldzka nun, auf Antrag [272.9] der einflußreichen bengalischen Minderheit, Rabindranath-Tagore-Allee heißt.’
‘Als ich mit meinem Antrag [267.10] ihr spontanes Ja provoziert hatte, wird Alexandra geahnt haben, daß uns beiden ein glückliches Altern bevorstand […]’‘Wie gut, daß sich Alexandra noch heute zwar nicht an den Schwan, wohl aber an meinen, zugegeben, altmodisch steif gesetzten Antrag [268.21] erinnert:’
Antragsteller, der [2*] Pl. (m+f) - jmd., der einen Antrag (2) stellt [D]
‘Ohne sich Atheisten zu nennen, wollten die Antragsteller [148.21] aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung ohne Pfarrer und Reden am Grab« .’‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller [233.25], beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’
Antrittsbesuch, der [3*] Pl. -eder Vorstellung dienender Höflichkeitsbesuch (1a) [D]
‘Nach meiner Meinung, die - ich weiß - nicht zählt, hätten sie sich in ihrem Alter keine Antrittsbesuche [181.27] abnötigen müssen.’‘Die vier Antrittsbesuche [182.24] stehen bei Reschke zum Lamento gereiht.’‘Zum Antrittsbesuch [184.30] in Wiesbaden lese ich:’
Antwort, die [4*]a)mündliche od. schriftliche Erwiderung, Entgegnung [Da]
‘Auf Reschkes Frage beim Frühstück, ob sie seine Zimmernummer bei der Rezeption erfragt habe, bekam er mit nachgestelltem Lachen Antwort [79.31]:’‘Darauf kommt postwendend Antwort [98.15], die Trost spenden soll, indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht ihres Ministerpräsidenten mit des westdeutschen Kanzlers Standardausdruck vergleicht:’‘Und ich weiß ihre Antwort [268.23] noch: › Jajaja!‹ ’
b)Auskunft, Erklärung, Lösung [°]
‘Ihr habt nun mal keinen großen Bruder, der auf alles eine Antwort [94.25] weiß.’
Antwortbrief, der [1*]schriftliche Erwiderung auf einen Brief [D]
‘Verständlich, daß die Piątkowska in ihrem Antwortbrief [84.27], der auf polnisch verschlungenen Wegen zehn Tage bis nach Bochum benötigte, Einspruch erhebt.’
Anwärter, der [1*] Pl. (m+f) - aussichtsreicher Bewerber, Kandidat für etw. [D]
‘[…] worauf dieser zum Telefon griff und vier, genau vier, in ihren Hotelzimmern wartende Anwärter [249.1] in den Sitzungsraum rief […]’
Anwesende, der/die [1*] Pl. -njmd., der aus einem bestimmten Anlass an einem Ort befindlich, zugegen ist [° D; D anwesend]
‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden [119.9] die Dimension der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’
Anzahl, die [4*]a)[Gesamt]zahl, -menge [° Db]
‘Dennoch mochte die unsystematische Stapelung der Anzahl [226.15] von etwa dreißig neuverlegten Grabbodenplatten entsprechen...’‘Da die Anzahl [231.20] der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’‘Die Anzahl [250.9] vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen.’
b)eine […] gewisse Menge von Sachen [Da]
‘[…] indem er ab sofort die fabrikneue Zulieferung einer vorerst noch begrenzten Anzahl [210.16] von Fahrradrikschas garantierte […]’
Anzug, der [3*]aus Hose u. Jacke [u. Weste] bestehendes Kleidungsstück (für Männer) [D1]
‘Nachdem er im neuen Anzug [139.6] - und bei Regen mit Schirm - weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben [hatte]’‘Am nächsten Tag mußte sich Reschke in seinen Anzug [145.13] für feierliche Anlässe werfen.’‘In seinem schwarzen, wie Reschke vermutet, geliehenen Anzug [293.13] wurde er feierlich:’
Kammgarnanzug; LeinenanzugApfel, der [1*] Pl. Äpfelrundliche, fest-fleischige, aromatisch schmeckende Frucht mit Kerngehäuse; Frucht des Apfelbaums [D]
‘Alexandra soll sich an einer mit Äpfeln [173.13] und Beifuß gefüllten Martinsgans versucht haben.’
Äppel [Brakup Missingsch]Appartement, das [1*]moderne Kleinwohnung (meist in einem [komfortablen] Mietshaus), Apartment [Db]
‘[…] nicht nur die Wohnung in der Hundegasse, auch das Bochumer Appartement [156.13] bewahrte gerahmte und in Fotoalben versammelte Erinnerungsstücke aus normal glücklichen Tagen auf.’
Apple, der [1*]Computer des Herstellers Apple [Register] [°]
‘[…] ich sehe ihn in Hausschuhen vor dem Apple [95.25] sitzen […]’
April, der [4*]vierter Monat des Jahres [D]
‘[…] denn für die kommende Sitzung, die Anfang April [207.9] stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel, die sie gewöhnlich vom Herbst bis in den April [229.2] hinein trug, […] wieder anzuziehen […]’‘Mag sein, daß dieser Brief den städtischen Angestellten bei nächster Gelegenheit - die ergab sich Mitte April [230.29] - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’‘[…] den April [255.5] über, genauer, seit dem 8. April [255.5] war Reisefieber verbreitet […]’
AprilbriefAprilbrief, der [1*] Pl. -eim April geschriebener Brief [°]
‘»Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps« , steht in einem ihrer Aprilbriefe [116.31].’
Aquarellpinsel, der [1*] MalereiPinsel, der zum Malen eines Aquarells verwendet wird, eines auf saugfähigem Papier gemalten Bildes, bei dem der Grund durchscheint, teilweise auch ausgespart ist [° D Aquarell]
‘Reschke hat mir die Landschaft beschrieben, als hätte er sie mit dem Aquarellpinsel [277.26] ausmalen wollen:’
Aquarium, das [1*]meist viereckiger Glas- od. Plexiglasbehälter, der, mit Süß- od. Seewasser gefüllt, zur Pflege, Zucht u. Beobachtung von Wassertieren (meist Fischen) u. Wasserpflanzen dient [D1]
‘[…] doch wenn ich heute versuche, mir ein Bild zu machen, sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben, die den Tisch und dessen Beisitzer in ein Aquarium [268.9] versetzen.’
Aquavit, der [1*]meist wasserheller od. gelblicher, vorwiegend mit Kümmel [u. anderen Gewürzen] aromatisierter Branntwein [D]
‘Er hat sogar den zwischendurch servierten Kaffee protokolliert, die Bahlsenkekse und einige Gläschen Aquavit [113.6] sind aufgelistet […]’
Arbeit, die [9*]1.a)o.Pl.das Arbeiten, Schaffen, Tätigsein; das Beschäftigtsein mit etwas [D1b]
‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen in Sankt Marien erzählte, gab sie Bericht von ihrer vergoldenden Arbeit [28.9] an einem lange verschollenen Epitaph aus dem Jahr 1588.’‘[…] sie hingegen berichtet klaglos über ihre Arbeit [99.19], derzeit in der Marienkirche:’‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit [157.3]: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
Arbeiter; Arbeitskraft (1); Nachtarbeit b)Tätigkeit mit einzelnen Verrichtungen, Ausführung eines Auftrags o. Ä [D1a]
‘Die Arbeit [99.26] der Vergolderin bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’
Arbeitskraft (2); Renovierungsarbeit c) o.Pl. Berufsausübung, Erwerbstätigkeit; Arbeitsplatz [D1d]
‘War auf Arbeit [34.12] in Trier, Köln und Antwerpen schon...’‘Solange noch das Kurhaus baufällig stand, half sie als Kellnerin aus, später fand sie Arbeit [220.1] beim Konsum.’
‘Seitdem die Beischläge, zuletzt in der Brotbänkengasse, wiederhergestellt waren, klagten sie über knapp werdende Arbeit [149.31].’
2.a)Werk in seiner Beschaffenheit, in der Art seiner Ausführung; Gestaltung [D4c]
‘Er nannte den Engel »eine anonyme, wahrscheinlich süddeutsche, wenn nicht böhmische Arbeit [253.6]« .’‘Dennoch hat er die wiederbelebte Arbeit [254.21] künstlerisch nicht allzu hoch eingeschätzt:’
b)als Ergebnis einer Betätigung entstandenes Werk; Erzeugnis, Produkt [D4a]SteinmetzarbeitArbeiter, der [3*]Arbeitnehmer, der überwiegend körperliche Arbeit (1a) leistet; Lohnarbeiter [Db]
‘Als Miliz hat geschossen auf Arbeiter [156.27] hier...’‘War mal gut für Streik von Arbeiter [171.24].’‘Hier haben sie auf Dezember '70, als Streik war, Arbeiter [224.30] eingesperrt.’
Arbeiterhaus; Arbeiterin; Arbeitervorort; Bauarbeiter; Vorarbeiter; WerftarbeiterArbeiterbewegung, die [1*] o.Pl. Politik(im 19.Jh. sich entwickelnde) gegen die besitzenden Klassen u. deren politische Vertreter gerichtete, auf Verbesserung der ökonomischen, sozialen u. politischen Verhältnisse abzielende Bewegung (2) der abhängigen Lohnarbeiter [D]
‘Für Chatterjee war es naheliegend, ein Rikschamodell, das später zum Exportschlager wurde, nach der inzwischen historisch gewordenen Arbeiterbewegung [213.11] zu benennen:’
‘[…] die zermürbende Spannung zwischen dem immerfort traurigen Ministerpräsidenten und dem in Gdańsk ansässigen Arbeiterführer [157.17], der sich, wie viele Kleinwüchsige, berufen sah, Großes zu tun.’
Arbeiterhaus, das [1*] Pl. -häuserArbeiter; Haus (1b)
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern [214.22] aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Arbeiterin, die [1*] Pl. -nen/w. Form zu Arbeiter/
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter, die Fischer in Brösen, die Arbeiterinnen [128.20] der Margarinefabrik Amada […]’
Arbeitervorort, der [1*]von Arbeitern bewohnter Vorort [°]
‘Zuerst fuhr Jerzy das Paar nach Ohra, einem Arbeitervorort [222.22], dessen einstiger Friedhof als Park genutzt wird […]’
Arbeitsdienst, der [1*]o.Pl. nationalsoz./kurz für Reichsarbeitsdienst/
‘[…] damals, als Reschke und ich noch Petrischüler waren, dann Luftwaffenhelfer wurden, danach zum Arbeitsdienst [251.17] kamen;’
Arbeitskraft, die [2*]1. o.Pl. Kraft (1) zu geistiger od. körperlicher Arbeit (1a), Leistungskraft [D1]
‘Noch hindere ein, wie er finde, übertriebener Stolz die Polen, ihre Arbeitskraft [58.19] seinem Verkehrsbetrieb anzuvertrauen.’
2. Pl. -kräfte Arbeit (1b) leistender Mensch [D2]
‘Ein gutes Dutzend waren sie nun und brachten außer Tatkraft Geschäftssinn mit; Polen stellte die Arbeitskräfte [213.21].’
Arbeitslose, der/die [2*] Pl. -Person, die trotz Arbeitsfähigkeit ohne berufliche Arbeit (1c) ist; beschäftigungslose, erwerbslose Person [° D; D arbeitslos]
‘Trotz schönen Wetters, heiter bis wolkig, waren gottlob nur wenige Neugierige gekommen: scheu abseits stehende alte Frauen, einige Arbeitslose [134.22].’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern, Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose [137.22] vorführt […]’
Arbeitsplatz, der [8*]Gen. -es; Pl. -plätze1.Stellung, (berufliche) Beschäftigung [D2]
‘Da Arbeitsplätze [106.21] in Museen rar seien, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’‘Die Universität dürfe nicht zum Vermittlungsbüro für Arbeitsplätze [107.13] verkommen.’‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes [146.4] mit ihrem Sitz in der Aufsicht erklärt […]’‘Das schaffe Arbeitsplätze [177.14].’‘Das alles vermehrte Arbeitsplätze [213.6] und belebte die dahinkümmernde Werft, deren weltweiter Ruf einst auf dem Begriff Solidarność gründete.’‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um […] garantierte Arbeitsplätze [235.6] für ausschließlich polnische Bauarbeiter, Gärtner, Hausangestellte, Köche, Kellner...’
2.Arbeitsstätte [D1b]
‘Danach hat sich das Paar in Sankt Marien vor Alexandras Arbeitsplatz [155.8], die astronomische Uhr, gestellt.’‘Schiffsbauingenieure, Beamte der Stadtverwaltung, Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz [161.22] oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
ArbeitswegArbeitsrecht, das [1*]o.Pl.Recht (3) auf dem Gebiet der vertraglichen, abhängigen Arbeit (1c) [D]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte und angestrengt locker deren Käufergier auf Ratschlagliteratur zur Betriebswirtschaft und zum Arbeitsrecht [184.17] bewitzelte […]’
Arbeitsspeicher, der [1*]Gen. -s EDVVorrichtung an elektronischen Rechenanlagen, die die Aufgabe hat, bestimmte Daten o.Ä. aufzunehmen u. für die gerade ablaufende Verarbeitung verfügbar zu halten [° D; D Speicher 3]
‘ROM wurde Alexandra als Read Only Memory, die Beschreibung des mit Instruktionen bestückten Arbeitsspeichers [94.30], erklärt.’
Arbeitsweg, der [1*]Weg (1a) zum Arbeitsplatz (2) [°]
‘[…] weshalb ihr ein langer Arbeitsweg [31.6] zu den Werkstätten der Innenstadt vorgeschrieben war;’
Arbeitswelt, die [1*]Lebensbereich, Welt der Arbeit (1c) [D]
‘Er forderte die Erforschung der Arbeitswelt [103.11], gespiegelt in bildnerischen Produkten künstlerischer wie trivialer Machart.’
Arbeitszimmer, das [1*]Raum in einer Wohnung, der für berufliche Zwecke genutzt wird [°]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimmer [32.11] der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße.’
Architekt, der [2*]Gen. -en; Pl. -enauf dem Gebiet der Baukunst ausgebildeter Fachmann, der Bauwerke entwirft u. gestaltet, Baupläne ausarbeitet u. deren Ausführung einleitet u. überwacht; Baumeister [D]
‘In Zusammenarbeit mit polnischen Architekten [233.30], deren Pläne beigelegt seien, wolle man die Region behutsam erschließen […]’‘[…] so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen dem Willen des planenden Architekten [278.15] und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
ArchitekturbüroArchitekturbüro, das [1*]Büro eines Architekten [D Architektenbüro 1]
‘Der eine leitete ein Architekturbüro [249.22], das bereits Pläne für »Bungagolf« auf dem Reißbrett hatte […]’
Archiv, das [2*]Einrichtung zur systematischen Erfassung, Erhaltung u. Betreuung von Schriftstücken, Dokumenten, Urkunden, Akten, insbesondere soweit sie historisch, rechtlich od. politisch von Belang sind [Da]
‘Hätte ihm nicht ein Archiv [14.22] als Adresse einfallen können?’‘Wenn kein Archiv [15.1], warum hat er nicht einen eilfertigen Journalisten beliefert?’
ArchivarArchivar, der [1*]fachlich ausgebildeter Betreuer eines Archivs [D]
‘[…] all das wäre besser bei einem Archivar [14.29] abzulagern gewesen als bei mir.’
Areal, das [3*]1.abgegrenztes Gebiet, Gelände, Stück Land, Grundstück [D2]
‘Der gesamte Grund und Boden der ehemaligen Vereinigten Friedhöfe […] wurde, ausgenommen das Areal [118.6] der Studentenklinik, […] unter Pachtvertrag genommen, bei festgeschriebenem Vorkaufsrecht.’‘So erfuhr unser Paar erst später, daß zwischen der ehemaligen Sporthalle […] und dem bereits gepachteten Areal [251.2] der ehemaligen Vereinigten Friedhöfe ein weitläufiges Gelände […] zur Verfügung stand:’
2.Bodenfläche [D1]
‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal [234.11] war 75 Hektar groß […]’
‘Die einzige Sorge, die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger [162.11] beim Zoll.’‘Ärger [179.26] mit den bisherigen Mietern konnte vermieden werden;’‘Dann kam der Ärger [267.22] mit dem Wagen, dieser Unflat gehässiger Verdächtigungen.’
Ärgernis (3) 2.bewusstes, von starker Unlust u. [aggressiver] innerer Auflehnung geprägtes [erregtes] Erleben [vermeintlicher] persönlicher Beeinträchtigung, bes. dadurch, dass etw. nicht ungeschehen zu machen, nicht zu ändern ist; Aufgebrachtsein, heftige Unzufriedenheit, [heftiger] Unmut, Unwille, [heftige] Verstimmung, Missstimmung [D1]
‘Jetzt hätte ich Lust, meinen Ärger [98.22] abzulassen.’‘»Ich habe mich« , schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand anstoßen lassen, den Ärger [100.14] über die Universität und ihre Intrigenwirtschaft durch Tätigkeit abzustellen […]’
Ärgernis (2)Ärgernis, das [3*]1.Anstoß, Verletzung des [religiösen od. sittlichen] Gefühls [D1]
‘Ihr Einwand, der Zaun werde zum Ärgernis [153.7] mißraten, blieb ohne Gewicht.’
2.[heftige] Verstimmung; Empfinden von Ärger (2) [° D ärgern 2]
‘[…] doch sobald ich versuche, mich auf jenen Tag zu besinnen, und mir als Ärgernis [259.10] bewußt wird, daß ich damals noch meinte, nach meines Vaters Entschluß aus dem Jahr '39, eingedeutscht heißen zu müssen […]’
‘Wieder ist kein Autotyp angegeben, doch muß es ein teures Modell gewesen sein, denn der Kauf geriet zum Ärgernis [284.28].’
Argument, das [3*] Pl. -eRechtfertigungsgrund, [stichhaltiger, plausibler] Beweisgrund, Punkt einer Beweisführung [D1]
‘Seine Argumente [106.20] sagten, es fehle an Praxisbezug.’‘Während Frau Dettlaff mehr dem Gefühl folgte, nannte Vielbrand Argumente [176.30], die er für sachlich hielt.’‘Ich, leichtfertigerweise ich, habe Argumente [208.6] für seine widerwärtige Umbettungsaktion geliefert.’
Arie, die [1*]Gesangsstück für Solo mit Instrumental-, bes. Orchesterbegleitung [in Oper od. Oratorium] [D]
‘Danach sang eine junge, bäurisch anmutende Italienerin bravourös, natürlich Verdi. Auch ihre Arie [296.12] wurde beklatscht.’
Arm, der [10*] Pl. -ebes. zum Greifen u. Halten dienendes, aus Ober- u. Unterarm [sowie Hand] bestehendes Körperglied an der rechten bzw. linken Schulter des Menschen […] [D1]
‘Wie selbstverständlich hatte er den Arm [57.21] über den Lenker gelegt.’‘Sie nahm alle vier Felder in Betracht und wies mit kurzem Arm [69.20] in jede Richtung.’‘Die Arme [71.19] mit den zu vielen, immerfort klappernden Armreifen habe sie um seinen Hals geworfen, ihn links, rechts geküßt und »Ach, Alexander! Jetzt fehlt nur noch Platz in Wilno!« gerufen.’‘Ihm hätten seine Arme [71.23] nicht folgsam sein wollen.’‘Und schon fielen sie einander zu, lagen sie sich in den Armen [78.13].’‘Auf Fotos sehe ich sie Hand in Hand oder Arm [167.1] in Arm [167.2].’‘Um das Gleichgewicht zu halten, hatte sie beide Arme [229.10] leicht gehenkelt angehoben.’
jmds. Arm nehmen jmdn. unterhaken [D1]
‘Doch als sie […] allein den Weg zur Hundegasse nehmen wollte, setzte er sich durch, nahm ihren Arm [76.9] und schlurfte neben ihr […] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags […]’
*jmdm. [mit etw.] unter die Arme greifen jmdm. in einer Notlage [mit etw.] helfen [D1*]
‘Wer sonst soll denen unter die Arme [56.14] greifen?’
Armee, die [1*]1.sehr große Anzahl [D2]
‘Eine Armee [197.22] deutscher Leichen tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen an!’
2.gesamte Streitmacht eines Landes, Staates [D1a]Rote ArmeeArmenfriedhof, der [1*]Friedhof, auf dem bedürftige, mittellose Leute begesetzt werden, die nicht genügend Geld für ein Grab und die Beisetzung haben [° D arm 1a]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche und deren soziale Stufungen Raum: das Gefälle zwischen Armenfriedhof [103.17] und Fürstengruft.’
Armenier, der [2*] Pl. (m+f) -Einwohner von Armenien, einem Staat in Vorderasien [° D; D Armenien]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier [37.19] und Krimtataren, Juden und Palästinenser […]’‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen, auf Breitwand projiziert, indem er mit den Armeniern [281.18] beginnt, […] und schließlich mit den vertriebenen Kurden aktuell wird.’
Armenviertel, das [1*]Stadtviertel (2), in dem vor allem Leute wohnen, die wenig Geld zum Leben haben, bedürfig, mittellos sind [° D; D arm 1a]
‘[…] in den Armenvierteln [217.13] der Vororte, wo ihnen niemand die Kellerwohnung, das Mansardenloch streitig machte.’
Armreif, der [2*] Pl. -enringförmiges Schmuckstück, das ums Handgelenk getragen wird [° D; D ²Reif]
‘Die Arme mit den zu vielen, immerfort klappernden Armreifen [71.20] habe sie um seinen Hals geworfen […]’‘Ihre vielen Armreifen [247.17] klapperten...’
Armut, die [1*]das Armsein; Bedürftigkeit [D1a]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut [52.16]« […] geriet ihm abermals Alexandra Piątkowska in den Blick.’
Arsch, der [2*] derbGesäß [D1]
‘Nur weil er und ich vor einem halben Jahrhundert Arsch [15.7] neben Arsch [15.7] die Schulbank gedrückt haben sollen?’
Art, die [6*]1.besondere, bestimmte Sorte von etw. [D4a]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung besonderer Art [8.21], nein, einem Sog...’‘Ja, ich schwanke, erlebe mich heiß und kalt, bin froh, daß es bei uns nicht, wie in Rumänien, zu Blutvergießen kam, schließe aber Brutalität besonderer Art [89.14] nicht aus, weil in Deutschland immer...’‘Soweit Reschkes Wille, den er, neben Mitbringseln anderer Art [171.12], darunter eine formschöne Stehlampe, zum Gepäck für die Rückreise zählte.’‘Wenn Timmstedt […] seine Erfahrungen als Manager in einem Versicherungskonzern gesammelt hatte, konnten die beiden anderen jungen Männer Berufserfahrungen ergänzender Art [249.21] nachweisen:’‘Oder hat Timmstedt später Schaustellungen dieser Art [275.5] gefördert?’
Machart 2. *nach Art jmdm. entsprechend; wie es irgendwo, bei jmdm. üblich ist [D2*]
‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig, etwa das sprachlose Heben und Fallenlassen der Hände nach Art [50.9] alternder Männer;’
Artikel, der [5*] Pl. -1.Sprachw.[der Genusbezeichnung von Substantiven dienende] Wortart mit identifizierender, individualisierender od. generalisierender Funktion; Geschlechtswort [D4]
‘Nur wenn die Witwe erregt war […] gingen ihr häufiger als sonst die Artikel [39.10] aus und verstolperte sich ihre Satzstellung.’‘Zwischen polnischen Ausrufen drängten sich ihre von Artikeln [40.12] befreiten Sätze und Nebensätze:’‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln [86.26], die sie grundsätzlich als »typisch deutsche Quälerei« ablehnt, bereiten mir Schwierigkeiten […]’
2.Aufsatz, Abhandlung; Beitrag [D1]
‘Ich schicke Dir mit gleicher Post einige Artikel [102.14] zu diesem Thema, weil ich nicht weiß, ob und wieweit Eure Zeitungen über Klimaveränderungen berichten.’‘Im übrigen hat eine Vielzahl beipflichtender Artikel [141.1] und begeisterter Briefe die Schmähungen aufgewogen.’
LeitartikelArzt, der [1*] Pl. Ärzte Berufsbez.jmd., der nach Medizinstudium u. klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln [D]
‘[…] doch wird es in Polen gewiß nicht an Ärzten [271.2] und Hebammen fehlen, die qualifiziert genug sind, unsere Neu-Danziger Erdenbürger auf die Welt zu bringen...’
KinderärztinAsche, die [4*]staubig-pulveriger Rückstand verbrannter Materie [D1]
‘Oder nur Asche [37.26] blieb. Die Todesfabriken, der Völkermord, das noch immer unfaßbare Verbrechen.’‘Diese geringere Anteilnahme erklärt sich auch aus der bald gängigen Praxis, die Asche [149.7] längst Verstorbener zu überführen.’‘Eine Familiengruppe reiste empört mit der Asche [154.6] des Vaters und Großvaters wieder ab.’‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche [261.14] und Schlamm begruben […]’
SackAsphalt, der [1*] techn.Gemisch von Bitumen u. Mineralstoffen, das besonders als Straßenbelag verwendet wird [D]
‘Hätte Reschke das eine oder andere Relief vorsichtig vom Asphalt [160.20] gelöst […]’
AsphaltbelagAsphaltbelag, der [1*]Schicht aus Asphalt, die die Oberfläche einer Straße bildet [° D Straßenbelag]
‘Auf den vier Fotos schimmert der Asphaltbelag [159.11] einer Chaussee.’
Belag (1)Assistent, der [3*] Pl. (m+f) -ena)mit bestimmten Lehraufgaben betrauter wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Hochschullehrers [Db]
‘[…] mancher Assistent [103.5], Dozent oder Professor ohne Lehrauftrag hat damals seine Karriere eingefädelt.’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare […] seinen Assistenten [131.21] und sagte für das folgende Semester die lehrende Tätigkeit ganz und gar ab.’
b)jmd., der einem anderen assistiert; Mitarbeiter, Gehilfe [Da]
‘Ob er Reschke meinte und sich mit seinem Grundbuchwissen als Assistent [293.26] einbringen wollte?’
Aster, die [13*] Pl. -n(zu den Korbblütlern gehörende) von Sommer bis Herbst in vielen Farben blühende Pflanze, deren Blüten strahlenförmig um das Körbchen angeordnete Blätter aufweisen; Sternblume [D]
‘Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern: Dahlien, Astern [8.4], Chrysanthemen.’‘Obgleich die Dahlien und Chrysanthemen mehr hergaben, entschied sich die Witwe für Astern [8.16].’‘Als die Witwe aus den drei oder vier Eimern die erste, dann eine weitere, unschlüssig eine dritte Aster [8.24] zog […]’‘[…] begann auch der Witwer, Astern [8.28] aus den Eimern zu ziehen und diese, wählerisch wie die Witwe, auszuwechseln, wobei er rostrote zog, wie sie rostrote gezogen hatte;’‘Wie ihr sind mir rostrote Astern [9.3], die still vor sich hinbrennen, besonders lieb...’‘Unlöschbar brennende Astern [9.12].’‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern [10.30], den nun einzigen Strauß, bezahlen und zog Scheine aus der Brieftasche, unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung.’‘Auch die Astern [13.16] sollte er nicht tragen dürfen.’‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern [23.10] am Grab ihrer Eltern in eine Vase gestellt haben.’‘Angesichts zweier Windlichter beiderseits der Vase mit den rostroten Astern [29.24] vor dem breitformatigen Granit […] ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung Auftrieb gab.’‘Dann erst stand vom Stolpern vor den Blumeneimern, von rostroten Astern [52.2], von der Witwe und höherer Fügung zu lesen.’‘Die kümmerliche Blumenauswahl neben der Dominiksmarkthalle muß wirklich ärgerlich gewesen sein. Nur Astern [174.12] und Chrysanthemen.’‘Die Rikscha, in der das Brautpaar auf Fotos sitzt, ist blumengeschmückt. Nein, keine Astern [289.32], Tulpen diesmal.’
Ästhet, der [1*]Mensch mit [übermäßig] stark ausgeprägtem Schönheitssinn [D]
‘Nur Reschke war, weil Ästhet [149.17] von Berufs wegen, angesichts der überführten Urnen besorgt.’
Astronom, der [2*]Wissenschaftler auf dem Gebiet der Stern- und Himmelskunde [° D Astronom; D Astronomie] Unkenrufe der Astronom ¹Hevelius [Register] [°]
‘[…] den Namenspatron des vierkant hochragenden Hotels, also den Astronom [77.6] Johann Hewolke, Hevelius genannt […]’‘Verspätet könnte der Astronom [274.18] und Braumeister Johann Hevelius, der seinerzeit dem altstädtischen Rat angehörte und nahbei in der Pfefferstadt wohnte […]’
Asyl, das [1*] Pl. -eHeim, Unterkunft für Obdachlose [D1]
‘[…] bei dem »einträglichen Geschäft mit dem Heimweh alter Leute handelt es sich um triste Asyle [192.24] und wahre Sterbehäuser, die man dichtmachen muß« .’
Atelier, das [1*] Pl. -sArbeitsraum, Arbeitsstätte eines Künstlers […] [Da]
‘Damals befanden sich die Ateliers [31.12] der Restauratoren und Vergolder im Grünen Tor […]’
Atem, der [1*]Vorgang, bei dem Luft in die Lungen eingezogen und ausgestoßen wird; Atmung [° D1; D atmen 1]
AtemnotAtemnot, die [1*] o.Pl.Zustand, in dem jmd. nicht durchatmen kann, nach Atem ringt [D]
‘[…] nur ihre Krankheiten machen sie gesprächig: Atemnot [185.4], Hautjucken und so weiter.’
Atheist, der [1*] Pl. -enAnhänger einer Weltanschauung, die die Existenz Gottes leugnet [° D; D Atheismus]
‘Ohne sich Atheisten [148.21] zu nennen, wollten die Antragsteller aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung ohne Pfarrer und Reden am Grab« .’
Atlas, der [3*]Sammlung [gleichartig bearbeiteter] geographischer Karten in Buchform [D ²Atlas 1]
‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell […] gewiß ein Atlas [180.31] fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel gebeugt.’‘Der Atlas [181.17] aus dem Nachlaß des Offiziers der Handelsmarine macht Angebote.’‘Sooft er versuchte, seiner Alexandra die Herkunft des Rikschafabrikanten zu erklären - sogar den Atlas [288.10] schlug er ihr auf -, sie blieb bei ihrer Ablehnung des Türken […]’
Auditorium, das [1*] bildungsspr.Zuhörerschaft [D2]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag […] beim Auf- und Abgehen und wie vor größerem Auditorium [38.22] entwickelt hat.’
Auf- und Abgehen, das [1*]→ auf- und abgehen in Wortpaarensich in aufrechter Haltung schrittweise hin und her bewegen [° D auf II 4b; D gehen 1]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag […] beim Auf- und Abgehen [38.21] und wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’
Aufenthalt, der [5*] Pl. -ea)das Sichaufhalten; zeitlich begrenzte Anwesenheit an einem Ort [D1]
‘Sie bedauerte, noch nie in Italien gewesen zu sein, doch hätten längere Aufenthalte [34.9] in Westdeutschland und Belgien Ersatz geboten:’‘[…] unterbrach er seinen Aufenthalt [139.11] in Gdańsk, um von seiner Bochumer Wohnung aus die regelmäßige Beschickung des Versöhnungsfriedhofs zu sichern.’‘Über den Aufenthalt [184.4] in Göttingen schreibt Reschke:’‘Nur von den Aufenthalten [295.17] in Siena, Florenz und Rom liegen Fotos vor, eines wie das andere;’
Auslandsaufenthalt; Studienaufenthalt; Kuraufenthalt b)behördlich genehmigter, längerer Aufenthalt (a) von Ausländern in einem Land [°]
‘[…] daß er, zu seiner Entlastung, für sechs seiner zahlreichen Vettern - vier aus Calcutta, zwei aus Dakka - die Einreise und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt [201.22] bewilligt bekommen habe.’
Auferstehung, die [2*] Rel.das wieder zum Leben Erwachen, Erweckt werden [° D auferstehen]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: den Sündenfall, […] die Grablegung des Herrn, die Auferstehung [150.23] der Toten...’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung [254.24] vermute.’
‘Als Alexandra Piątkowskas Küche ganz und gar vom hochglanzvergoldeten Auferstehungsengel [255.1] bewohnt war, brachte der städtische Angestellte Jerzy Wróbel die Nachricht vom Tod der Erna Brakup.’
Aufforderung, die [1*]mit Nachdruck vorgebrachte Bitte [Da]
‘Ihrer Aufforderung [79.20], endlich zu schlafen, das hieß Rücken an Rücken zu liegen, verdanke ich die Notiz:’
Aufgabe, die [12*] Pl. -ena)etw., was jmdm. zu tun aufgegeben ist; Auftrag, Obliegenheit [D2a]
‘Sie werden ihre Liebe wie eine Aufgabe [79.12] bewältigt haben.’‘Frau von Denkwitz erweist sich bei den neuen Aufgaben [139.17] als hilfreich.’‘Mein ehemaliger Mitschüler verstand es, Aufgaben [142.7] zu delegieren;’‘Im übrigen ist der Friedhof Aufgabe [148.8] genug.’‘Reschke konzentrierte sich auf organisatorische Aufgaben [157.6].’‘Vielbrand investierte viel Zeit in die neue Aufgabe [191.26];’‘Sicher ist, daß unser Paar von den neuen Aufgaben [237.13] überfordert wurde.’‘Hätte er des Jungmanagers Aufgaben [238.13] an sich gerissen, […] wäre Trennung die Folge gewesen, nicht auszudenken!’‘Das Sekretariat in Bochum sei diesen und kommenden Aufgaben [250.14] nicht mehr gewachsen.’
b)dem Denken aufgegebenes Problem [D2b]
‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden die Aufgabe [144.25] erspart wird, […] das späte Paar als Badende nachzuzeichnen.’‘[…] doch könnte mildernd gesagt werden, daß unser deutsch-polnisches Paar Reife bewies, als ihm die täglich neue Aufgabe [172.21] gestellt war, in Alexandras Dreizimmerwohnung zu überwintern.’‘Die Beurteilung solch trüber Diagnosen gehört nicht zu den Aufgaben [172.15], die mir mein ehemaliger Mitschüler gestellt hat […]’
Aufhebbarkeit, die [1*]Möglichkeit, dass etw. rückgängig gemacht werden kann [° D aufheben 3a]
‘Während Reschke den Wagen parkt und die beiden noch eine Weile über die Aufhebbarkeit [65.21] geschichtlicher Tatsachen diskutieren, muß ich die auf Beschluß eingeebneten’
Aufheiterung, die [1*] Pl. -enAufklaren des Himmels; [durch eine Wolkendecke durchbrechende] Sonnenstrahlen nach Regen[schauern] [° D heiter 2]
‘Vor und nach zu kurzen Aufheiterungen [276.30] ließen Regenschauer ihr spätes Frühstück ins Wasser fallen, dennoch machten sie irgendwo halt.’
Aufmerksamkeit, die [2*] o.Pl.Zustand, in dem jmd. seine geistige Aufnahmefähigkeit bereitwillig auf etw. richtet; Konzentration [° D aufmerksam 1]
‘Auf seine Kosten und Nutzen nennende Weise […] hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht, der nur beim Vizedirektor der Nationalbank interessierte Aufmerksamkeit [193.22] gefunden hatte. ’‘Die Aufmerksamkeit [232.14] ließ nach. Bieroński und Wróbel, selbst Karau wie abwesend.’
Aufnahmegerät, das [1*]Gerät (1b), mit dem Laute, Geräusche o. Ä. auf einem Tonträger festgehalten werden können [° D aufnehmen 10c]
‘Nur ein Tonband gibt mit Reschkes Stimme Auskunft, wo er mit seinem Aufnahmegerät [127.20] und dem sensiblen Mikrofon unterwegs gewesen ist, um die deutlich glasglockenzarten Rufe der Unke einzufangen. ’
Aufsatz, der [1*] Pl. -sätzeim Sprach-, bes. im Deutschunterricht über ein bestimmtes Thema unter Berücksichtigung bestimmter formaler u. stilistischer Prinzipien angefertigte Niederschrift [D1a]
‘In anderen Fächern warst Du gewiß keine Leuchte, aber Deine Aufsätze [15.22] ließen schon früh erkennen...’
Aufschrei, der [1*] Ügeh.Entrüstung, Protest [°]
‘Die im Sejm ausgesprochene Warnung vor »deutscher Landnahme« will er schon hier ans Brett genagelt sehen, doch ist der Aufschrei [236.20] einiger Parlamentarier erst später, zu spät publik geworden;’
Aufschub, der [1*]das Verlegen auf einen späteren Zeitpunkt [° D aufschieben 2]
‘Mit den drei deutschen Stimmen und Marczaks Stimme wäre die Sache perfekt gewesen, wenn die Alte nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub [209.10] erwirkt hätte.’
Aufsicht, die [28*]1. o.Pl. das Achten darauf, dass bestimmte Vorschriften eingehalten werden, dass nichts passiert [D1]
‘Dann holte sie im Backsteinhaus, wo die Totengräber und Friedhofsgärtner ihr Gerät aufbewahrten und festangestelltes Personal Aufsicht [203.24] führte, ihre Gießkanne und ein Schäufelchen ab, das andererseits zum Harken taugte.’‘Die finanzielle Aufsicht [248.19] wurde ihnen entzogen.’
2.a)Pl. seltenAufsicht (1) führende Person, Stelle [D2]
‘Und mit Wróbel war Reschke gegen zentrale Aufsicht [231.31].’
‘Reschke führte Gespräche mit den polnischen Mitgliedern der Aufsicht [122.21], besonders häufig mit Marczak, der liberale Modalitäten seiner Bank im Altbau am Hohen Tor versprach.’‘Die Aufsicht [131.23] der Friedhofsgesellschaft hatte noch während der Gründungssitzung den geschäftsführenden Gesellschaftern eine pauschale Vergütung zugestanden;’‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz in der Aufsicht [146.4] erklärt […]’‘[…] die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung der […] Friedhofsgesellschaft an S. Ch. Chatterjees Fahrradrikschaproduktion ist erst anläßlich einer viel später einberufenen Sitzung der Aufsicht [163.20] ans Licht gekommen.’‘[…] und Wróbel bot sich an, der versammelten Aufsicht [178.10] einige Projekte am Pelonker Weg zu zeigen, etwa den schloßähnlichen Sommersitz der Familie Schopenhauer […]’‘Dem geschäftsführenden Paar konnten die Entschlüsse der Aufsicht [180.5] keinen nachhallenden Widerspruch abnötigen.’‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl alter Menschen […], billigten sie nachträglich den Beschluß der Aufsicht [192.4].’‘Im Namen der Aufsicht [193.6] dankte Vielbrand für den klärenden Einspruch.’‘[…] danach lud er die versammelte Aufsicht [197.26] zu einem Umtrunk in die Hotelbar ein.’‘Tagte die Aufsicht [202.26], ließ sie sich bis zum Hoteleingang rollen, was Zuschauer fand.’‘Ihre Stimme war, wenn die Aufsicht [220.27] tagte, nicht zu überhören.’‘Die Aufsicht [232.23] beschloß, Hotelneubauten zu fördern.’‘Oder hat ihm die Aufsicht [237.11] den jungen Mann als Riegel vorgeschoben?’‘Und da das Paar gegen diese Aktion gesprochen hatte, wird wohl die Aufsicht [237.19], vertreten durch den Unternehmer Vielbrand, tätig geworden sein;’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte, […] befanden einige Mitglieder der Aufsicht [238.24]:’‘Anfangs sprachen sie über die Brakup […], dann war die Aufsicht [243.6] dran.’‘Die Aufsicht [243.26] nahm das hin.’‘Wenn Timmstedt, der für Frau Dettlaff in die Aufsicht [249.18] kam, seine Erfahrungen als Manager in einem Versicherungskonzern gesammelt hatte […]’‘Doch Mitte Mai mußte unser Paar noch einmal ehrenhalber der Aufsicht [268.26] beisitzen.’‘Die deutschen Mitglieder der Aufsicht [271.10] meinten, es müsse die zuoberst verlaufende polnische Inschrift deutlich größer ausfallen als die drei anderssprachigen Beschriftungen.’‘[…] unverbraucht, mag Torsten Timmstedt sein, wie er gerade anhand von Modellen, nicht größer als Zündholzschachteln, die neue Sargkultur der Aufsicht [273.22] nahezubringen versucht.’‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft, deren Aufsicht [279.17] im altstädtischen Rathaus tagte, schon eigene Büroräume […]’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise, doch ohne Wissen der Aufsicht [279.23] […], Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz niedergelegt hatten und sich frei, wie befreit zu fühlen versuchten, wurde die Aufsicht [285.1] der Friedhofsgesellschaft zu einer Sitzung aus besonderem Anlaß einberufen.’‘Die jungen Mitglieder der Aufsicht [287.11] hielten ohnehin nichts von den alten Geschichten.’
Aufsicht (b) [Brakup Missingsch]Aufsichtsperson, die [1*]Aufsicht (2a); Person (1a)
‘Zur Großen Allee hin saß im Backsteinhaus eine Aufsichtsperson [145.27], die tagsüber Friedhofsbesuchern Auskunft erteilte […]’
Aufsichtsrat, der [34*]Gen. -(e)s; Pl. -räte Wirtsch.1.a)Gremium, das die Geschäftsführung eines Unternehmens überwacht [Da]
‘[…] regten Vielbrand und Marczak an, einen übergeordneten Aufsichtsrat [231.24] zu gründen, und schlugen Warschau als Sitz vor.’
b)Unkenrufeder Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft [Register] [°]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag, die Satzung und Geschäftsordnung, der Aufsichtsrat [41.11] und […] das Gründungskapital samt Kontonummer.’‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat [117.12] zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag des Bundes.’‘Warum sich Reschke und die Piątkowska nur als geschäftsführende Gesellschafter ohne Stimme im Aufsichtsrat [117.30] verstehen wollten, auf welcher Rechtsgrundlage verhandelt wurde.’‘Der Aufsichtsrat [119.13] bestand aus den Gesellschaftern Dettlaff, Vielbrand und Karau sowie auf polnischer Seite aus den Gesellschaftern Marian Marczak, Stefan Bieroński, Jerzy Wróbel und Erna Brakup, […]’‘Die Gesellschafter Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab, nachdem sich der Aufsichtsrat [121.9] eine Satzung plus Geschäftsordnung gegeben und den […] Vorsitzenden gewählt hatte.’‘[…] sobald Marczak den Aufsichtsrat [122.13] rufen wird.’‘Mit gleicher Technik hat Reschke den Redefluß einer Frau eingefangen, die als polnische Staatsbürgerin deutscher Herkunft zum Aufsichtsrat [128.11] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft gehörte.’‘Sie sprach eine aussterbende Sprache, »weshalb ihr« , schreibt Reschke, »der Sitz im Aufsichtsrat [129.3] der Friedhofsgesellschaft zu Recht zugesprochen wurde.’‘[…] in Gestalt des katholischen und des evangelischen Geistlichen spiegelte sich nicht nur die konfessionelle Mischung des Aufsichtsrates [134.1] […]’‘Solche Rückgriffe sollten schon bald den Aufsichtsrat [149.12] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft in Schwierigkeiten bringen;’‘Nach Zahlung eines zinslosen Kredits, den der Aufsichtsrat [150.1] nach kurzer, zum Teil fernmündlich geführter Debatte genehmigte […]’‘Der Aufsichtsrat [151.7] mußte bemüht werden […]’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat [152.27] - auf deutscher Seite fehlten die Mitglieder Karau und Vielbrand - nach zu kurzer Debatte […] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘Jetzt rächte sich, daß die Piątkowska und Reschke als geschäftsführende Gesellschafter keine Stimme im Aufsichtsrat [153.6] hatten.’‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen stattfanden und Sprechchöre die Friedhofsruhe störten, zog der Aufsichtsrat [154.10] nach fernmündlicher Beratung seinen Beschluß zurück:’‘Der Aufsichtsrat [154.16] erklärte öffentlich sein Bedauern, und die Journalisten verloren den Spaß an der Sache.’‘Am Aufsichtsrat [170.10] vorbei, hat er Gespür bewiesen, Konten gesplittet, hier rechtzeitig abgestoßen […]’‘[…] den geschäftsführenden Gesellschaftern fehlte ohnehin die Stimme im Aufsichtsrat [191.17].’‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat [194.26] einen in seiner Kladde als »kurzgefaßte Exkursion« entworfenen Vortrag abzuspulen.’‘So kam es, daß Erna Brakup Sitz und Stimme im Aufsichtsrat [220.18] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft erhielt.’‘Nach meinem Willen tritt sie erst jetzt wirklich zurück, nachdem sie vor dem Aufsichtsrat [228.29] der Friedhofsgesellschaft ihren Rücktritt wörtlich vollzogen hatte.’‘So ging sie und ließ den nicht mehr vollzähligen Aufsichtsrat [229.12] keinen Stiefelschritt lang aus dem Auge.’‘Wollte auch ich nahtlos und mit der Feststellung, der restliche Aufsichtsrat [229.27] sei zur Sache gekommen, meinen Bericht fortsetzen […]’‘[…] der, obgleich im Gesellschaftervertrag nicht vorgesehen, vom restlichen Aufsichtsrat [248.12] ohne Gegenstimme beschlossen und den beiden angetragen wurde?’‘[…] baten sie Vielbrand, den löchrig gewordenen Aufsichtsrat [248.29] bis zur Vollzähligkeit zu ergänzen […]’‘Ich weiß nicht, zu welchem Entschluß der erneuerte Aufsichtsrat [250.24] gekommen ist.’‘Erregt der eine, mit Schärfe der andere, baten beide darum, sie zu entlasten und ihre Plätze im Aufsichtsrat [269.16] umgehend neu zu besetzen.’‘Von letzten Erfolgen berichtete als Mitglied des Aufsichtsrats [269.25] der Düsseldorfer Planungschef Torsten Timmstedt:’‘An den Langseiten des Tisches hat der Aufsichtsrat [272.30] Platz genommen, doch sitzt nicht die deutsche der polnischen Seite steif gegenüber;’‘Zusätzlich will Reschke dem Aufsichtsrat [279.12] ein Tonband geschickt haben, auf das beide, er länger, sie kürzer, gesprochen hatten.’‘[…] ahne ich, wie die Manipulation beim Abspielen auf den versammelten Aufsichtsrat [280.31] gewirkt hat.’‘Nachdem er sich dem versammelten Aufsichtsrat [286.30] als ehemaliger Fähnleinführer vorgestellt hatte, befragte er die Dettlaff nach ihrem Dienstrang bei der Mädchenorganisation der Hitlerjugend.’
‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston der versammelten Aufsichtsräte [198.3], selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um […]’
Aufsichtsratsmitglied, das [1*]Aufsichtsrat (1b); Mitglied (1)
‘Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier das Aufsichtsratsmitglied [138.15] Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das Tonband.’
RatsmitgliedAufsichtsratssitzung, die [6*]Aufsichtsrat (1b); Sitzung
‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der Aufsichtsratssitzung [174.1] vom 5. November zu kontroverser Debatte.’‘Jerzy versprach, den Antrag während der bevorstehenden Aufsichtsratssitzung [176.12] einzubringen.’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung [198.28], die in Sachen Umbettung keinen Entschluß zugelassen hatte.’‘[…] unser Paar jedoch hastig aufbrach, als müßten die verbleibenden Tage vor der nächsten Aufsichtsratssitzung [209.23] genutzt werden.’‘Mir bleibt zu berichten, daß die Aktion Umbettung bereits anlief, bevor die nächste Aufsichtsratssitzung [214.5] stattfand.’‘[…] und schon während der nächsten Aufsichtsratssitzung [243.20] hat er seinen Rücktritt erklärt.’
Aufständische, der/die [1*] Pl. -jmd., der an einem Aufruhr, einer Erhebung beteiligt ist [° D; D Aufstand]
‘[…] heute nach Traugutt, dem Anführer der Aufständischen [68.17], benannt […]’
Aufstehen, das [1*]→ aufstehensich [von seinem Sitzplatz] erheben [Da]
‘Im Aufstehen [56.20] sagte der investitionswillige Herr, ein Endvierziger, der sich zuviel bestellt und seine zwei Eier im Glas kaum angerührt hatte:’
Aufstieg, der [1*]das Gehen, Fortbewegen an einen höher liegenden Ort, an eine höher gelegene Stelle; das Aufwärtssteigen, Hinaufsteigen [° D1a; D steigen 2a]
‘Schon beim Aufstieg [223.28] verrät ein als Schwelle mißbrauchter Granit den Namen Silberstein.’
Auftrag, der [3*]1.Weisung; zur Erledigung übertragene Aufgabe [D1]
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen im Auftrag [162.31] des Magistrats das nahegelegene Altstädtische Rathaus […] habe bauen können;’
Lehrauftrag 2.Bestellung (einer Ware od. Leistung) [D2]
‘Kaum Presse, kein Fernsehteam war anwesend, wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag [134.7] erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und […] die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’
Restaurationsauftrag 3. Pl. selten das Auftragen, Aufbringen von etw. auf etw. [D4]
‘Dort kniete spätgotisch der Engel, dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund weiteren Auftrag [242.27] von Blattgold erwartete.’
Auftragen, das [2*]→ auftragen1.geh.zum Essen auf den Tisch bringen, servieren [D auftragen 1]
‘»Na, sehen Sie« , sagte die Piątkowska beim Auftragen [35.29] der dampfenden Schüsseln […]’
2.auf etw. streichen; über etw. verteilen [D auftragen 2]
‘Selbst nach dem komplizierten Auftragen [254.4] der acht leimgebundenen Kreideschichten war ihm […] viel von seiner möglichen Schönheit vergangen.’
Auftreten, das [1*]das In-Erscheinung-Treten (in bestimmter Eigenschaft) [Db]
‘Andererseits muß ihr paarweises Auftreten [238.19] Anstoß erregt haben.’
Auftrieb, der [2*]1. o.Pl. Schwung […] [D2]
‘[…] ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung Auftrieb [29.27] gab.’
2.geballte Menschenmenge; Andrang [°]
‘Weil über die Gruben hinweg nur kurz und maßvoll geredet wurde, nahm die polnische Öffentlichkeit keinen Anstoß an diesem deutschsprachigen Auftrieb [215.12] […]’
Massenauftrieb; MenschenauftriebAuftritt, der [2*] Ütheatralische (Selbst-)Darstellung [°]
‘Er hatte etwas im Programm, das angenehm oder verstörend nach szenischem Auftritt [45.22] verlangte.’‘Spöttischer Beifall, etwa von Vielbrand gespendet, ist nicht vermerkt, wohl aber Alexandras Auftritt [246.23]:’
Aufwallung, die [1*] geh.heftige innere Bewegung, die in jmdm. hochsteigt [° D aufwallen c]
‘Die Piątkowska war nationaler Aufwallung [75.11] fähig.’
Aufwand, der [1*]übertriebener Prunk, Verschwendung [Dc]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen zur Feier der Jahrtausendwende: »Welch unnützer Aufwand [15.30]! […]’
Aufzeichnung, die [7*] Pl. -endas Festhalten von etw. durch Schrift […] [D2a]
‘In seinen Aufzeichnungen [58.27] sah er […] das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen [75.32] sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’‘Reschke ist noch in seinen Aufzeichnungen [136.23] bewegt von den ersten Bestattungen.’‘In Reschkes Aufzeichnungen [138.11] wird erwähnt, daß Frau Johanna Dettlaff bei dieser Gelegenheit doch noch zu ihrer insgesamt maßvollen Rede kam.’‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen [141.29] verwundert über die »an Details des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin […]’‘Einige nicht in Stein gehauene Sprüche finde ich in den Aufzeichnungen [150.30] meines überkorrekten Mitschülers, zum Beispiel diese:’‘Nach Reschkes Aufzeichnungen [249.10] war von den Neuen keiner jünger als dreißig, niemand älter als vierzig.’
Auge, das [17*]Gen. -s; Pl. -enSehorgan des Menschen u. vieler Tiere [D1]
‘In seinen Notizen hat Reschke, gleich nach der Beschreibung der Dreizimmerwohnung, noch einmal rückblickend ihre Augen [32.28] auf sich wirken lassen:’‘Selbst wenn er sprach, blieben Chatterjees von den Oberlidern ungleich tief verhängte Augen [49.17] unbeteiligt, nach Reschke »traurig abwesend« .’‘Ihre Augen [69.27] spiegelten, was sie sagte:’‘Hat aber wieder kaputt gemacht alles, wie Sage erzählt, denn Rat von Patrizier hat ihm beide Augen [99.23] gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren machen woanders.’‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast, inmitten Gefolge, die Langgasse hochschlenderte, […] hierhin, dorthin hellwachen Auges [129.24] Blicke warf […]’‘Hat schönes Auge [131.13], dein Herr Bundespräsident.’‘[…] daß dessen Auge [148.1] geblitzt, sich sein Schnurrbart gesträubt, sein Pferd, ein Schimmel, geäpfelt habe.’‘Hat Augen [164.22] immer halb zu!’‘Sie hat ihr Kopftuch mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel gewickelt, daß die vermummte Kugel grad noch die engstehenden Augen [190.23] […] preisgibt.’‘Sie rauchte, ohne auf die Dettlaff Rücksicht zu nehmen, mit geschlossenen Augen [247.17].’‘Und als Marian Marczak in das Schweigen hinein »Niemand hier ist ohne Vorgeschichte« sagte und sogleich die Augen [287.7] niederschlug, wurde ihm zugestimmt.’
Augenlid; Augenwulst; Sternchenaugen *jmdm. vor Augen [sein, stehen] deutlich ins Bewusstsein treten [D1*]
‘Zwischen den engstehenden Wänden der Kneipe wird ihm das für nahe Zukunft versprochene Gedränge vor Augen [46.25] gewesen sein.’‘Es sei ihm, meldet Reschke, die Witwe um den Hals gefallen, als ihr, vom Rondell aus gesehen, der zukünftige Friedhof vor Augen [71.14] stand.’‘Mir jedenfalls steht vor Augen [164.4], wie unser Werk, das dem zu Staub verfallenden Menschen gewidmet ist, seinem Werkentwurf beigeordnet werden kann.’
*jmdn., etw. im Auge [haben] jmdn. beobachten, etw. verfolgen[D1*]
‘Nachdem er […] weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben, gemeinsam mit der Piątkowska Beileid ausgesprochen, dabei den geordneten Verlauf der Zeremonien im Auge [139.10] gehabt und behutsam gelenkt hatte […]’
*etw. im Auge haben etw. im Sinn haben, vorhaben [D1*]
‘[…] oder hatte er mich, seinen Banknachbarn, schon im Auge [294.11], herausgefiltert aus seinen Schülererinnerungen, als Wróbel die Chronik vorschlug?’
*jmdn., etw. nicht aus den Augen lassen scharf beobachten [D1*]
‘So ging sie und ließ den nicht mehr vollzähligen Aufsichtsrat keinen Stiefelschritt lang aus dem Auge [229.13].’
Augenlid, das [1*] Pl. -erHaut, die beim Öffnen u. Schließen des Auges von oben u. unten bewegt wird […] [D Lid]
‘Als wirr stehende Spieße umzäunten sie die oberen, die unteren Augenlider [33.3].’
OberlidAugenschein, der [1*]o.Pl. geh.*jmdn., etw. in Augenschein nehmen genau u. kritisch betrachten [D*]
‘Die Lage des Friedhofs sollte in Augenschein [136.15] genommen und Auskunft über die Pflege der Gräber eingeholt werden.’
Augenwulst, der [1*] Pl. -wülstelängliche, gerundete Verdickung um das Auge [eines Amphibiums] [° D Wulst a]
‘Die Flachköpfe und Augenwülste [160.1] in den Leib gedrückt.’
August, der [8*] Pl. seltenachter Monat des Jahres [D]
‘[…] den im August [61.22] des Jahres 1639 die Pest unter diese steingehauene Platte brachte […]’‘[…] ab August [135.18] schon durften wir die ehemalige Abdankungshalle des Krematoriums für Trauergottesdienste nutzen.’‘Auf vielfache Weise bewies der August [151.28] seine Veranlagung zum Krisenmonat.’‘Bereits Mitte August [153.9] […] wurden längs der Grunwaldzka Pfosten gesetzt, geeignet, mannshohem Maschendraht Halt zu geben, der später begrünt werden sollte.’‘Der August [154.25] litt unter überfülltem Programm;’‘Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur mit regulierbarer Mischbatterie, wurde bereits am 7. August [155.1] - und fern jeder Krise - eingeweiht:’‘[…] in allen Gassen fand, wie immer ab Anfang August [155.25], der Dominiksmarkt statt.’‘Auf Beerdigungen sind sie ab Ende August [156.28] nur selten gegangen.’
Aura, die [1*] geh.besondere [geheimnisvolle] Ausstrahlung [D1]
‘[…] hatte sich einen Ministerpräsidenten bestellt, dem die melancholische Aura [205.16] des Vorgängers fehlte, doch sah landesweit alles viel trüber aus;’
Ausbau, der [1*]o.Pl.das Vergrößern, Erweitern von etw. Vorhandenem [D2]
‘S. Ch. Chatterjees Europareise diente der Gründung und dem Ausbau [210.6] von Filialen;’
Ausbeute, die [1*] Pl. seltenErtrag, Gewinn aus einer bestimmten Arbeit [D]
‘Was ich über den Ort ihrer Begegnung weiß, mengt meine […] Ortskenntnis mit des Witwers forschendem Fleiß, dessen Ausbeute [9.16] er in Häppchen seinen Notizen beigemengt hat […]’
Ausblick, der [1*]weiter Blick, Aussicht [Da]
‘Auch ich bewohne […] eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung […], freilich in einem unansehnlichen Neubau mit wenig imposantem Ausblick [33.11].’
Ausbruch, der [1*] Pl. -brüchedie Eruption, die mit Heftigkeit einsetzende Tätigkeit [D2b]
‘Ausbrüche [293.4] des Pinatubo.’
Ausdauer, die [1*] o.Pl.Beharrlichkeit (bei einer Arbeit, Tätigkeit) [D]
‘Auf Wróbels Ausdauer [294.7], das räumte er ein, war kein Verlaß.’
Ausdehnung, die [1*]die Erweiterung über einen bestimmten Bereich hinaus [° D ausdehnen 1c]
‘Natürlich war dem Flughafen Rębiechowo Ausdehnung [64.15] bis hin nach Matarnia zugesichert.’
Ausdruck, der [11*] Pl. -drücke1.Wort, Bezeichnung, Terminus, Wendung [D ¹Ausdruck 1]
‘Ich kann bei Reschke nicht lesen, ob er oder sie den Ausdruck [33.31] »erregender Geruch« gewagt hat.’‘Ihm unterliefen Ausdrücke [52.28] wie »flotter Käfer« und »klein, aber oho« .’‘Es juckt ihn regelrecht, alle Register zu ziehen, flegelhaft unanständig zu sein und an zwei, drei Stellen Ausdrücke [84.22] zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer des Geschehens geflüstert hat […]’‘In einer Briefpassage benutzt die Piątkowska einen Ausdruck [91.2], den sie als exportierte Vergolderin in Trier oder Köln aufgeschnappt haben muß:’‘In der vorliegenden Projektbeschreibung werde ausschließlich der Ausdruck [177.28] Seniorenheime benutzt.’
Schülerausdruck 2. Pl. selten Miene, [Gesichts]zug o.Ä., der Widerspiegelung einer psychischen Verfassung, einer Gemütsbewegung, Einstellung u.a. ist [D ¹Ausdruck 4]
‘Wie auf den Schwarzweißfotos aus Kriegszeiten die Warschauer Fahrgäste von starrem Ausdruck [205.2] sind, blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera, als wäre sie mit der Rikscha verwachsen.’‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck [254.16] des blasenden, langgelockten, eher einen jungen Mann als eine Jungfrau im Faltenwurf verbergenden Engels […]’‘Ohne Filzhut sah unsre liebe Erna ein wenig fremd aus, sie schien zu lächeln, doch gleich mir will Alexandra eher Spott als letzten Ausdruck [265.15] erkannt haben:’
‘[…] wobei wir die Pausen zwischen Ruf und Ruf nutzten, um so, mit Hilfe der Natur, unserer warnenden Vorausschau Ausdruck [280.26] zu geben.’
4. o.Pl. äußeres, sichtbares Zeichen, in dem sich eine innere Beschaffenheit od. Struktur widerspiegelt; Kennzeichen [D ¹Ausdruck 3]
‘Schließlich sei das Grab des Menschen letztgültiger Ausdruck [24.25].’
Ausfall, der [2*] Pl. -fällebeleidigende Äußerung [D6]
‘Und doch sah Reschke Anlaß, ihre heftigen, er schreibt » rüden« , antirussischen Ausfälle [120.26] zu bedauern, die zwar nicht während der Pressekonferenz, doch danach allzu laut wurden:’‘Zeitungskommentare gefielen sich in Reihungen von »hämischem Witz und zynischen Ausfällen [139.29]« .’
Ausflug, der [4*] Pl. -flügeWanderung, Spazierfahrt [D1]
‘[…] auch wenn Mama bei Ausflug [39.4] in kaschubische Berge hat gerufen manchmal:’‘Trotz einiger organisatorischer Probleme, die noch zu lösen waren, blieb Zeit für Ausflüge [121.13] in die Kaschubei und ins Werder bis nach Tiegenhof.’‘Am folgenden Wochenende machten sie einen Ausflug [275.29] in die Kaschubei.’
‘Ich habe versucht, mich nicht einzumischen. Allzu romanhafte Ausflüge [298.23] konnte ich mir verkneifen.’
Ausführung, die [1*]Herstellungsart, Qualität, Ausstattung [D2b]
‘Sichtbar getragene Geldbeutel finden sich, oft in prachtvoller Ausführung [100.24], auf Holzschnitten seit der Spätgotik.’
Ausgang, der [3*]a)Ende, Ergebnis eines Vorgangs [D3b]
‘Und all das, Liebste, geschieht in Zeiten großer Veränderungen mit unwägbarem Ausgang [89.4].’‘Eine knappe Notiz zum Ausgang [113.30] der Volkskammerwahl, den Reschke »einen Pyrrhussieg der Blockparteien« nennt.’
b) o.Pl. (von einem größeren Zeitraum, einer Epoche) Ende [D3a]
‘Das Jahrhundert der Vertreibungen wird seinen Ausgang [85.20] unter dem Zeichen der Heimkehr finden.’
Ausgeburt, die [1*] geh. abwertend[üble] Hervorbringung, Auswuchs [Da]
‘[…] dann aber waren es nur noch die Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft und deren planerische Bedingungen, die den Professor vor der » kapitalistischen Ausgeburt [95.20]« versammelten.’
Ausgleich, der [1*]Gen. -(e)s; Pl. seltendas Ausgleichen von Ungleichheiten, Gegensätzlichkeiten, Verschiedenheiten; Herstellung eines Gleichgewichts, einer Übereinstimmung [D1a]
‘Des gerechten Ausgleiches [212.14] wegen habe ich dann, ohne zur Wodkaflasche greifen zu müssen, uns, die Deutschen, verflucht.’
Aushub, der [1*] Tiefbaudas Ausschaufeln von Erde, Erdmassen beim Herstellen von Gräben, Einschnitten, Baugruben; Ausschachtung [° D1; D ausheben 1b]
Auskunft, die [4*]auf eine Frage hin gegebene Information, aufklärende Mitteilung über jmdn., etw. [D1]
‘Sein Tagebuch verweigert Auskunft [63.5].’‘Nur ein Tonband gibt mit Reschkes Stimme Auskunft [127.19], wo er mit seinem Aufnahmegerät und dem sensiblen Mikrofon unterwegs gewesen ist, um die deutlich glasglockenzarten Rufe der Unke einzufangen.’‘Die Lage des Friedhofs sollte in Augenschein genommen und Auskunft [136.15] über die Pflege der Gräber eingeholt werden.’‘Zur Großen Allee hin saß im Backsteinhaus eine Aufsichtsperson, die tagsüber Friedhofsbesuchern Auskunft [145.28] erteilte […]’
Auslage, die [1*] Pl. -nim Schaufenster o.Ä. ausgestellte Ware [D1a]
‘Vor den Auslagen [7.7] einer Bäuerin […] fanden Witwer und Witwe einander.’
Auslandsaufenthalt, der [1*] Pl. -eAufenthalt (a) in einem fremden, anderen Land, dessen Staatsangehörigkeit jmd. nicht besitzt [° D Ausland 1]
‘Schließlich ist nicht zu überhören, daß meiner gegen Devisen exportierten Vergolderin etliche Auslandsaufenthalte [40.3] hilfreich gewesen sind.’
Auslöschen, das [1*]→ auslöschenzerstören und einebnen [°]
‘Natürlich grenze das Auslöschen [24.21] von Friedhöfen an Barbarei.’
Ausmaß, das [1*]Größe, Ausdehnung, Dimension [D1]
‘Als Witwe und Witwer […] sich der Ausmaße [68.1] des Akademischen Parks versichert hatten […]’
Ausnahme, die [2*]Abweichung von der geltenden Regel; Sonderfall [Da]
‘Doch weil die Thekengespräche Ausnahme [165.24] blieben und das Paar selten abendlichen Einladungen folgte, kann man sagen: sie lebten häuslich.’‘Eigentlich fanden im Rathaus nur ausnahmsweise Trauungen statt, doch war es Alexandra gelungen, die standesamtliche Handlung, und mit ihr unser Paar, in den Rang einer Ausnahme [291.12] zu heben;’
Ausprägung, die [1*] Pl. -enetw., das sich herausgebildet hat [in Abwandlung zum ursprünglichen Zustand] [° D ausprägen 2b]
‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib des Seestegs und der Badeanstalt fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen [220.7] ihre Muttersprache.’
Ausruf, der [5*] Pl. -ekurze, laute Äußerung als Ausdruck einer Gemütsbewegung [D1]
‘Zwischen polnischen Ausrufen [40.11] drängten sich ihre von Artikeln befreiten Sätze und Nebensätze:’‘So sehr ich wünsche, daß ihr zu lauter Ausruf [69.30] - man blickte sich nach uns um - bestätigt wird, dennoch erschreckte mich ihre Vorausschau.’‘Passiert Unerklärliches, erklärt dieser Ausruf [91.27] alles sogleich.’‘[…] nach anfänglichem Gelächter und Ausrufen [127.10] wie »Kannst du nicht einfach sagen: Ist schön, wie Raps blüht!« und »Bist selber Unke!« […]’‘Die Polemik gipfelte in dem Ausruf [197.21]: »Eine Armee deutscher Leichen tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen an!« ’
Ausrufezeichen, das [1*] Pl. -Satzzeichen, das nach Ausrufe-, Wunsch- u. Aufforderungssätzen sowie nach Ausrufewörtern steht [D]
‘Dann geht sie auf das letzte Briefdrittel ein, dessen Inhalt sich sachlicher liest und kaum Ausrufezeichen [85.7] benötigt.’
Aussage, die [1*]geäußerte Meinung, Feststellung, Urteil [D1]
‘Nach Reschkes Aussage [60.30] verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen […]’
Ausschlag, der [1*]*den Ausschlag geben entscheidend sein; die Entscheidung herbeiführen [D2*]
‘[…] daß seine Manier, sich altmodisch elegant zu kleiden, auch bei der Wahl seines Autos den Ausschlag [284.2] gegeben haben kann […]’
Ausschnitt, der [1*]a)kleinerer Teil, der eine bestimmte Kenntnis des Ganzen vermittelt, zu dem er gehört [D1b]
‘Den Ausschnitt [240.19] eines Durchgangs breit sah man die Ostsee kleine Wellen machen.’
b)etw., was aus etw. mit einer Schere o.Ä. herausgelöst, herausgetrennt ist [° D1a; D ausschneiden a]ZeitungsausschnittAusschüttung, die [1*] Pl. -en Üwortreiche Schilderung von Erlebnissen [°]
‘Die vier Antrittsbesuche stehen bei Reschke zum Lamento gereiht. Keine hymnischen Ausschüttungen [182.25] diesmal.’
Aussehen, das [1*]äußere Erscheinung, Beschaffenheit; Erscheinungsbild, Gesicht[sausdruck] [D]
‘War sie modisch - er fand »zu modisch aufgedonnert« - gekleidet, gab ihm sein Tweedjackett zur Cordhose ein saloppes Aussehen [12.3], passend zur Kameratasche:’
Außenfeld, das [1*] Pl. -eräußeres Feld (1b) [°]
‘Dort täuschte die von Granitsäulen getragene Kassettendecke Beständigkeit vor; mit ihrem ganz in Majolika gefertigten Ornament - die Außenfelder [124.1] in Grün, Weiß und Ocker gehalten, das Mittelfeld braun […]’
Außenring, der [1*]äußerer Ring (2) [°]
‘Die Goldene Zahl, der Mondzirkel von 1 bis 19 laufend, danach die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring [100.2] der Uhr und die […] Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’
Außenstehende, der/die [1*]jmd., der außerhalb einer Gruppe, Gemeinschaft steht, nicht eingeweiht ist, keinen Einblick hat [D]
‘Zwar fehlt im Wust der vorliegenden Unterlagen kein einziger Brief, doch so amüsiert ein Außenstehender [92.9] das […] Hin und Her lesen mag, selten steht Handfestes geschrieben.’
Aussicht, die [4*]1.für die Zukunft sich ergebende, zeigende Möglichkeit [D2]
‘Reschke - seit gestern mit verwandten Plänen befaßt - wollte wissen, ob denn generell Aussicht [56.6] auf Abschluß solcher Joint venture-Geschäfte bestünde.’
*jmdm. etw. in Aussicht stellenjmdm. etw. versprechen [D2*]
‘Amtliche Schreiben bestätigen, daß es Reschke gelang, allen »Beerdigungswilligen« die steuerliche Absetzbarkeit des Grundbetrages in Aussicht [108.12] zu stellen.’‘Und Mister Chatterjee, dessen Firma mittlerweile über dreißig Rikschas betrieb, stellte eine spätere Fahrt in Aussicht [121.21].’
2. Pl. selten Sicht (2) nach verschiedenen Seiten, ins Weite, in die Ferne [D1]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht [32.12] über die Schnellstraße.’
Ausstattung, die [3*]1.das Versehen mit etw., [vollständige] Ausrüstung [° D ausstatten a]
‘Die litauische Komponente der Idee, der »Polnische Friedhof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung [119.2] auf DM-Basis, wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’
2.a)Ausrüstung [D2a]
‘Natürlich muß die medizinische Ausstattung [270.31] von westlichem Niveau sein […]’
b)[Innen]einrichtung [D2b]
‘[…] Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe, Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen, die rund um die Ostsee überlieferte Ausstattung [17.7] gotischer Backsteinkirchen sind […]’
Ausstellung, die [1*]Veranstaltung, bei der bestimmte wirtschaftliche od. künstlerische Erzeugnisse zur Schau gestellt werden; Schau [D2]
‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung [274.30] anregen, in der »etruskische Sarkophage […] und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...« ’
VitrinenausstellungAustausch, der [2*]gegenseitiger Wechsel [von Gleichartigem] [° D austauschen a]
‘Durch völkerverschmelzende Prozesse erhoffe er den endlichen Austausch [48.14] der Kulturen.’‘[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch [74.5] nationaler Klischees, was Polen und Deutschen als typisch nachgesagt wird […]’
Austritt, der [1*]das freiwillige Ausscheiden (aus einer Institution) [° D austreten 5]
‘Sie klagt sich an, zählt Versäumnisse auf, will aber bis zum Austritt [275.22] - ›Kriegsrecht hab' ich nicht schlucken gekonnt‹ - auf irgendwas gut kommunistisch gehofft haben.’
ParteiaustrittAusübung, die [1*]das Ausführen einer Tätigkeit in regelmäßigen Abständen oder über längere Zeit hinweg [° D ausüben 1]
‘[…] den umweltfreundlichen Golfsport fördern, dessen Ausübung [234.3] selbstverständlich auch polnischen Clubmitgliedern ermöglicht werden müsse.’
Auswahl, die [1*] o.Pl.Zusammenstellung ausgewählter Dinge, Auslese [D 2a]
‘Schon wollte sie ihre magere Auswahl [9.7] in einen der Eimer stoßen, als das begann, was Handlung genannt wird:’
BlumenauswahlAuswanderung, die [1*] Pl. seltendas Verlassen der Heimat [um in einem andern Land eine neue Heimat zu suchen], Emigration [° D auswandern]
‘Ich weiß, daß die Danziger Synagogengemeinde ab 1937 gezwungen war, diesen und andere Friedhöfe an den Freistaat zu verkaufen, um die Auswanderung [224.13] ihrer Gemeindemitglieder nach Palästina zu finanzieren.’
Ausweitung, die [1*]Erweiterung, die Zunahme an Umfang, Größe [° D ausweiten 2b]
‘Abgesehen von den Rücktrittswünschen, die bedauert wurden, löste die »flächendeckende Ausweitung [269.18] des Versöhnungsgedankens« Beifall aus […]’
Auswirkung, die [1*] Pl. -endie Ausübung einer Wirkung; Konsequenz [° D auswirken 1]
‘[…] so wenig mag ich mich mit seiner Einschätzung des gegenwärtigen Krieges und dessen globalen Auswirkungen [200.14] zufriedengeben.’
Auto, das [11*]Gen. -s; Pl. -s /kurz für Automobil/durch einen Motor angetriebenes Straßenfahrzeug mit gummibereiften Rädern u. offener od. geschlossener Karosserie zum Transport von Personen od. Gütern; Kraftwagen, Kraftfahrzeug, Automobil [D]
‘[…] brachte die Piątkowska einen fixfertigen Plan für den Nachmittag mit, der nur per Auto [63.25] umzusetzen war.’‘[…] kann ich das Schreibwerkzeug - im Gegensatz zum Auto [82.16] seiner Wahl - bestimmen:’‘Schon sehe ich uns voraus, etwa um die Jahrtausendwende, kurz nachdem, wie Chatterjee sagt, die Fahrradrikscha das Auto [124.29] aus den Städten verdrängt hat.’‘[…] als überall Verbot herrschte und kein Pole privat oder als Taxifahrer Auto [204.10] fahren durfte […]’‘Doch bevor ich das Paar vor den Tisch eines Standesbeamten stellen kann, muß noch einmal von Reschkes Verhältnis zu Autos [283.28] berichtet werden.’‘[…] ich zudem ahne, daß seine Manier, sich altmodisch elegant zu kleiden, auch bei der Wahl seines Autos [284.2] den Ausschlag gegeben haben kann […]’‘Auf jeden Fall war er seit Mitte März ohne Auto [284.18].’‘[…] er, Reschke, könne nicht nachweisen, aus welchen Töpfen sein neues Auto [285.21], das nunmehr als Privatwagen gelten müsse, finanziert worden sei, etwa aus Spendengeldern?’‘Wegen Verdienste um Produktion von Fahrradrikscha hat er teures Auto [286.2] bekommen.’‘Der Volvo gilt, wie alle schwedischen Autos [295.12], als besonders stabil.’‘Wenn zu jener Zeit der innerstädtische Verkehr, trotz der Rikschas, immer noch vom Auto [297.24] bestimmt gewesen ist, kann man heute sagen:’
Autodieb; Autofähre; Autofahrer; Autofahrt; Autotyp; Autoverkehr; AutowrackAutobahnbrücke, die [1*]Brücke, über die eine Autobahn führt, eine durch Mittelstreifen in zwei Fahrbahnen getrennte, mehrspurige, kreuzungsfreie Schnellstraße, die nur für bestimmte Kraftfahrzeuge zugelassen ist [° D Autobahn]
‘Nur von der Autobahnbrücke [182.16] herab sieht Alexandra tief unten den Dom.’
‘[…] daß die Autodiebe [284.8], deren Hehler als Zwischenhändler den polnischen Markt landesweit bedienten, niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell […] zu klauen und umzufrisieren;’
Autofähre, die [1*]Fähre, auf die Autos verladen werden können [D]
‘[…] ein Schnappschuß zeigt die Piątkowska in hellblauer Bluse an der Reling der Autofähre [159.1].’
‘Reschke als Autofahrer [63.1]. Kein Foto zeigt ihn am Steuer.’‘So sehr mir seine, den Verkehr neu ordnenden Visionen einleuchten, und so vorbehaltlos ich als Autofahrer [200.10] bereit bin, Verzicht zu leisten […]’
‘[…] und doch sind zwei Wochenendausflüge belegt: die Autofahrt [124.15] über die Weichselbrücke ins Werder und die Fahrt an einen See.’
Autor, der [2*]Verfasser eines Werkes der Literatur, eines Textes [Da]
‘Ob sich der Angestellte beim Katasteramt als Autor [293.24] der Chronik sah?’‘Aber mein ehemaliger Mitschüler wollte nicht Autor [294.5] werden.’
Autorität, die [1*] o.Pl.auf Leistung od. Tradition beruhender Einfluss einer Person od. Institution u. daraus erwachsendes Ansehen [D1]
‘Bei seinen Studenten beliebt, doch von einigen, die nach mehr Autorität [104.10] verlangten, als Achtundsechziger-Veteran belächelt […]’
Autotyp, der [2*] TechnikModell, Bauart des Autos [° D Typ 4]
‘Saab oder Volvo oder doch ein Peugeot? Ich laß das mit dem Autotyp [71.9].’‘Wieder ist kein Autotyp [284.26] angegeben, doch muß es ein teures Modell gewesen sein, denn der Kauf geriet zum Ärgernis.’
Autoverkehr, der [1*]Gen. -sdurch Autos entstehender Straßenverkehr [D]
‘Nachdem sich Chatterjee […] ausführlich über den bevorstehenden Kollaps des Autoverkehrs [59.5] in allen europäischen Ballungszentren […] geäußert [hatte]’
Autowrack, das [1*]auch äußerlich stark beschädigtes funktionsunfähiges Auto [D]
‘Ausgebrannt das Autowrack [299.16], die Leichen verkohlt.’
B
Backfisch, der [1*] veraltendjunges Mädchen [D2]
‘Komisch, mir da auch beide Mandeln raus, als ich Backfisch [68.8] war schon.’
Backsteinhaus, das [3*]Haus (1c), das aus Backsteinen, [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, gebaut ist [° D Ziegel a]
‘Dann kommt das hexenhaushafte Backsteinhaus [137.24] am Park- beziehungsweise Friedhofseingang ins Bild […]’‘Zur Großen Allee hin saß im Backsteinhaus [145.27] eine Aufsichtsperson […]’‘Dann holte sie im Backsteinhaus [203.22] […] ihre Gießkanne und ein Schäufelchen ab, das andererseits zum Harken taugte.’
Backsteinkirche, die [1*] Pl. -nim Stil der Backsteingotik, einer norddeutschen Sonderform der Gotik, erbaute Kirche (1) [° D Backsteingotik]
‘[…] Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen, die rund um die Ostsee überlieferte Ausstattung gotischer Backsteinkirchen [17.7] sind […]’
Bad, das [1*]Zimmer mit Waschbecken, WC und Badewanne [°]
‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad [32.17].’
Badeanstalt, die [1*]öffentliches Schwimmbad [im Freien] [D]
‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib des Seestegs und der Badeanstalt [220.6] fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache.’
Badebetrieb, der [1*]öffentlich nutzbar gemachte Strände, die Badegäste anziehen und eine Geschäftsquelle eines Ortes darstellen [°]
‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- [240.10] und Kurbetrieb bot ein Bild alltäglichen Verfalls.’
Bademeister, der [1*] ugs.Schwimmmeister, Aufsichtsperson in einem Schwimmbad [° D2; D Schwimmmeister]
‘[…] denn die Brakup wußte, […] wie die Bademeister [221.28] geheißen hatten.’
Baden, das [1*] → badensich in einem Schwimmbecken, im Wasser eines Sees, Flusses, des Meeres bewegen, schwimmen [D2b]
‘Wer hätte zu hoffen gewagt, daß diese verdorbenen Gewässer wieder fischreich sein und bei gleichbleibend mil-der Temperatur zum Baden [266.23] einladen würden?’
Badeverbot; BadezeugBadende, der/die [1*]jmd, der in einem Schwimmbecken, im Wasser eines Sees, Flusses, des Meeres schwimmt [° D baden 2b]
‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, […] das späte Paar als Badende [144.28] nachzuzeichnen.’
‘Worauf dem städtischen Angestellten Wróbel sogleich Gewerkschaftsheime längs der mit Badeverbot [178.6] belegten Bucht einfielen […]’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter, erwähnt nur kurz das seit Jahren über alle Strände der Bucht verhängte Badeverbot [265.25] […]’
Badezeug, das [1*]zum Baden benötigte Dinge [D Badesachen]
‘»Wir hätten, wie ich geraten habe, Badezeug [144.22] mitnehmen sollen« , schreibt Reschke.’
Bahlsenkeks, der [1*] Pl. -eStück trockenes, haltbares Kleingebäck der Marke Bahlsen [Register] [° D Keks 1a,b]
‘Er hat sogar den zwischendurch servierten Kaffee protokolliert, die Bahlsenkekse [113.5] und einige Gläschen Aquavit sind aufgelistet […]’
Bahngleis, das [2*] Pl. -e/kurz für Eisenbahngleis/
‘[…] - dahinter Bahngleise [66.28], die Siedlung Neuschottland, die Werft, der Hafen.’‘Allen Bahngleisen [214.22], den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Balkon, der [1*]vom Wohnungsinnern betretbarer offener Vorbau, der aus dem Stockwerk eines Gebäudes herausragt [D1]
‘Da beide seit kurzem leidenschaftliche Nichtraucher sind, mußte Alexandra, sobald ihr nach einer Zigarette war, auf den Balkon [184.25].’
Ballade, die [1*] Pl. -n[volkstümliches] Gedicht, in dem ein handlungsreiches, oft tragisch endendes Geschehen [aus Geschichte, Sage od. Mythologie] erzählt wird [D1]
‘In Bürgers Balladen [126.15] finden wir sie, bei Voss und Brentano.’
Ballung, die [1*]Verdichtung, Zusammendrängung [D2a]
‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung [47.4] von immerhin achtzig Millionen Menschen seiner strebsamen Staatsangehörigkeit ein wenig beunruhige, zumal sich diese Potenz in der Mitte Europas anreichern werde.’
WortballungBallungszentrum, das [1*] Pl. -zentrenBereich, der eine dichte Besiedelung und viel Industrie aufweist und daher von erstrangiger Bedeutung ist [° D Zentrum 2a]
‘Nachdem sich Chatterjee, gefordert durch Reschkes Fra-gen, ausführlich über den bevorstehenden Kollaps des Au-toverkehrs in allen europäischen Ballungszentren [59.5] […] geäußert [hat]’
Banane, die [1*] Pl. -nwohlschmeckende, längliche, gelbe Frucht einer baumähnlichen tropischen Staude [D1]
‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl, Salatgurken, oder ein fliegender Händler bietet neuerdings aus dem Kofferraum seines Polski Fiat Bananen [18.4] an […]’
Band, der [3*] Pl. Bändeeinzelnes Buch [als Teil eines größeren Druckwerkes, einer Bibliothek] [D²Band]
‘Zum Beispiel auf alle Knackfuß-Künstlermonographien. Hab' jeden Band [19.23] verschlungen...’‘Zwischen Krimis und Romanen der polnischen Nachkriegsliteratur stehen sperrig nautische Bände [35.19].’‘Ein biedermeierliches Paar, dem Reschkes zweites Geburtstagsgeschenk entsprach: ein mit vielen Scherenschnitten illustrierter Band [156.5].’
Bangen, das [1*] → bangen geh.sich ängstigen, sorgen; Angst haben, in Sorge sein [D1]
‘[…] kaum hatte das neue Dezennium, das ich mit Bangen [91.17] und Hoffnung beginnen sah, unwiderruflich begonnen […]’
1Bank, die [4*] Pl. Bänkea)Sitzgelegenheit aus Holz, Stein o.Ä., die mehreren Personen nebeneinander Platz bietet [D1a]
‘Schließlich fanden sie eine gußeiserne Bank [26.24], der es gelungen war, mit dem Efeu zu überdauern. ’‘Das Paar auf gußeiserner Bank [27.17].’‘Vom Mittagessen in der »Schiffergesellschaft«, einem Restaurant, in dem die Gäste auf langen Bänken [111.2] und unter getreu aufgetakelten Schiffsmodellen an langen Tischen sitzen […]’
Banknachbar; Bankreihe; Kirchenbank; Parkbank; Schulbank; Wartebank b) /kurz für Kirchenbank/ [°]
‘[…] rückte plötzlich in der Kirchenbank von ihm ab, ver-ließ die Bank [256.26], wartete in langer Reihe vor einem der Beichtstühle […]’
2Bank, die [1*]Unternehmen, das Geld- u. Kreditgeschäfte betreibt u. den Zahlungsverkehr vermittelt [D1a] Bankverbindung; Deutsche Bank AG [Register]; Nationalbank Unkenrufe die Polnische Nationalbank [Register] [°]
‘Reschke führte Gespräche mit den polnischen Mitgliedern der Aufsicht, besonders häufig mit Marczak, der liberale Modalitäten seiner Bank [122.22] im Altbau am Hohen Tor versprach.’
Banknachbar, der [4*]Schüler, der neben einem anderen Schüler in der Schul¹bank (a) sitzt [D]
‘So empfindlich las Reschke die Glossen, daß ich mich frage, ob mein Banknachbar [139.31] aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen brachte.’‘[…] vielmehr sehe ich meinen ehemaligen Banknachbarn [140.22] als eifrigen Fähnleinführer […]’‘Manches hat er verschwiegen oder verschleiert: der Papierwust, den mir mein ehemaliger Banknachbar [237.6] hinterlassen hat, zeichnet sich durch Lücken aus.’‘[…] oder hatte er mich, seinen Banknachbarn [294.11], schon im Auge, herausgefiltert aus seinen Schülererinnerungen, als Wróbel die Chronik vorschlug?’
Bankreihe, die [1*]Reihe (a) von ¹Bänken (a) in der Schule [°]
‘Er behauptet: »In der Bankreihe [15.8] an der Fensterseite.«’
Bankverbindung, die [1*] Pl. -enName und Sitz einer ²Bank, sowie Kontonummer des Kunden [°]
‘Zahlen und Bankverbindungen [202.12] wurden genannt.’
Bar, die [3*]a)intimes [Nacht]lokal, für das der erhöhte Schanktisch mit den dazugehörigen hohen Hockern charakteristisch ist [D1a]
‘[…] war versucht, in einer noch offenen Bar [44.22] ein Gläschen und noch eins zu kippen […]’
‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer die Witwe zu einem Drink in die Bar [72.17], gleich hinter der Rezeption, ein.’‘Als sich die Bar [72.26] in rasch aufeinanderfolgenden Schüben füllte, […] zahlte Reschke sogleich, weil er so viel Andrang der Piątkowska nicht zumuten wollte.’
HotelbarBaracke, die [1*] Pl. -nnicht unterkellerter, einstöckiger [Holz]bau für eine behelfsmäßige Unterbringung [D]
‘Erst dann schloß mit Baracken [214.27] verbautes Gelände an: die ehemalige Maiwiese;’
Barbarei, die [3*]Rohheit, Unmenschlichkeit, Grausamkeit [D1]
‘Natürlich grenze das Auslöschen von Friedhöfen an Barbarei [24.21].’‘Schließlich ist diese Barbarei [25.12] zuallererst von uns begangen worden.’‘So viel tödliche Geschichtsschreibung und Barbarei [176.1]! So viele Tote in fremder Erde!’
Barhocker, der [3*] Pl. - hoher Hocker (1), wie er in Bars (a) an der Theke steht [D]
‘Über drei leere Barhocker [45.28] hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr an […]’‘Ich hätte mir, ungeladen und ein halbes Dutzend Barhocker [49.11] entfernt, einen Wodka bestellt.’‘Ich stelle mir die Brakup auf einem Barhocker [199.11] vor.’
Barmädchen, das [1*]Angestellte in einer Bar (a), die Getränke verkauft u. die Gäste unterhält [D Bardame]
‘Das hübsche Barmädchen [48.30] blieb lachend noch hübsch.’
Barock, das/der [1*]durch kraftvolle, verschwenderisch gestaltete For-men u. pathetischen Ausdruck gekennzeichneter Stil in der europäischen Kunst […] von etwa 1600 bis 1750 [Da]
‘War weiß und gold von Barock [27.7]. Und um schöne Stadt rum stand Wald, immerzu Wald...’
‘Nicht nur Barockengel [27.29], auch Polimentvergoldung auf Stuckmarmor.’
Baskenmütze, die [10*]flache schirmlose Mütze aus Wolle od. Haarfilz [D]
‘Nun war auch des Witwers Baskenmütze [14.18] weg.’‘Schon rede ich, als wäre ich dabeigewesen, von seinem Tweedjackett, von ihrem Einkaufsnetz und verpasse ihm eine Baskenmütze [16.22] […]’‘[…] doch die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks […] ist meine Zutat, wie die vorweggenommene Baskenmütze [17.2].’‘Ich lasse den Witwer das Erbstück tragen und muß zuge-ben, daß ihm, wie er leicht vornübergebeugt neben der stöckelnden Witwe schlurft, außer der Baskenmütze [18.17] das Einkaufsnetz wie angepaßt ist […]’‘Seine Baskenmütze [22.12] verdeckt, wieder da.’‘Er hatte die Baskenmütze [49.2] bei der Witwe vergessen.’‘So, ohne Baskenmütze [60.18] und Kameratasche, laß ich ihn laufen […]’‘[…] und setzte ihm dann erst die am Vorabend vergessene Baskenmütze [63.29] auf.’‘Der gab 'ne ziemlich traurige Figur ab mit seiner ewigen Baskenmütze [104.27] […]’‘Er mit gewohnter Baskenmütze [115.11].’
Baßlage, die [1*] Musiktiefste Stimme, Stimmlage [°]
‘Seitdem weiß ich,daß Feuerunken in längeren Abständen als Gelbbauchunken rufen, wie warm, weich, annähernd in Baßlage [128.5] grummelnd […]’
Bau, der [3*]1. o.Pl. das Bauen, Errichten, Herstellen [D1]
‘[…] eine Brücke, die, seit Niederlegung der Befestigungswälle und dem Bau [20.23] des Hauptbahnhofs, alle […] Eisenbahngleise überwölbt.’‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau [233.26] von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’
2.[größeres] Bauwerk, Gebäude [D4]
‘Nicht die Grabstätte Raffaels, der hadrianische Bau [295.30] habe sie leicht gemacht und enthoben.’
Baugeschichte; Bauwerk; Hochbau; Klinkerbau; Kolossalbau; Kuppelbau; Ziegelbau 3. o.Pl. ugs.Baustelle, Platz, wo gebaut wird [D3] BauarbeiterBauarbeiter, der [1*]Arbeiter auf einem Bau (3) [D]
Baudenkmal, das [1*] Pl. -mälerBauwerk als Denkmal (a) vergangener Baukunst [D]
‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder und Schilder für Baudenkmäler [271.6] zur Ansicht.’
Bauelement, das [2*] Pl. -eeines der [Grund]bestandteile, aus dem etw. […] zusammengebaut wird [D]
‘[…] man möge am teuren Draht sparen und Bauelemente [153.18] der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer zollfrei nach Polen einführen […]’‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen [154.8] stattfanden […]’
Bauer, der [2*] Pl. -njmd., der berufsmäßig Landwirtschaft betreibt; Landwirt [D ¹Bauer 1a]
‘Hier gab es noch Mohn- und Kornblumen und Bauern [142.28] hinterm Pflug und Pferd.’‘Nicht nur die Bauern [276.8] klagten, die allgemeine Stimmung entsprach dem naßkalten Mai.’
BäuerinBäuerin, die [3*] Pl. -nen/w. Form zu Bauer/
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin [7.8] […] fanden Witwer und Witwe einander.’‘Die Bäuerin [7.11] hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen [7.12] und dem Ertrag ihrer Kleingärten:’
‘[…] seitlich die breit gelagerte, wie von Dünsten geblähte Markthalle, düster Sankt Nikolai, die Bauersfrauen [13.25] benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft;’
Baugerüst, das [2*] Pl. -ebei Bauarbeiten verwendetes Gerüst [D]
‘Jerzy Wróbel, der aus Grodno stammte, wurde nach Kriegsende in die Ruinen der Stadt Gdańsk verschlagen, wuchs unter Baugerüsten [146.18] auf […]’‘Dort liegen im dämmrig gebrochenen Licht unter Baugerüsten [195.18] und Stützbalken, zwischen geborstenen Grabplatten und gotischem Gewölbeschutt die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit:’
Baugeschichte, die [1*]Geschichte (2a) der Gestaltung von Bauten (2) [°]
‘Dem Doppelhaus ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte [31.24], wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse einen Beischlag zugestanden.’
Baugesellschaft, die [1*]Gesellschaft (1), die Bauten finanziert [°]
‘[…] wenn ja, bezweifle ich, daß die beiden fähig gewesen wären, das den verschachtelten Tätigkeiten der Baugesellschaft [279.5] »Bungagolf« vorauseilende Spiegelbild zu erschauen.’
Bauhütte, die [1*] Pl. -nmittelalterliche Vereinigung der Steinmetzen u. Bildhauer beim Kirchenbau [D2]
‘Vermittelt durch die Piątkowska, führte Reschke Gespräche mit einigen Steinmetzen, die in städtischen Bauhütten [149.28] Restaurationsaufträge ausführten.’
Baujahr, das [1*]Jahr (1), in dem etw. gebaut wurde [D1]
‘[…] daß die Autodiebe, […] niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell oder einen noch so gepflegten alten Schlitten, etwa einen Peugeot 404, Baujahr [284.12] 1960, zu klauen und umzufrisieren;’
Baukomplex, der [1*]in sich geschlossene Einheit von Gebäuden [D Komplex 1b]
‘Wenn man will, könnte man diese Ansiedlung […] als geschmackvoll ansehen, ja, gelungen nennen, weil der mir kopfstehende Baukomplex [278.26] landschaftspflegende Sorgfalt beweist;’
Baum, der [5*] Pl. BäumeHolzgewächs mit festem Stamm, aus dem Äste wachsen, die sich in Laub od. Nadeln tragende Zweige teilen [D1]
‘[…] bei dachlosem Zustand Bäume [9.25] und Sträucher trieb, deshalb zeitweilig »Blumentopf« hieß und mit den Resten des Klosters gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts abgerissen werden mußte.’‘Und dann - kaum standen sie unter Bäumen [21.16] und zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe vor:’‘Die herbstlichen Bäume [26.9] gaben dem Ort der Vergänglichkeit ihren wortlosen Kommentar...’‘[…] deren Zierschild im Relief auf senkrecht zweigeteiltem Feld links untereinander zwei Sterne und einen Baum [61.17] [zeigt]’‘[…] so daß vier große Friedhofsfelder, auf denen einzelne Bäume [67.19] und Baumgruppen standen, vorstellbar geblieben waren.’
Baumbestand; Baumgruppe; Baumseite; Chausseebaum; Friedhofsbaum; LaubbaumBaumbestand, der [1*]vorhandene Menge von Bäumen [D]
‘Und immerfort fielen aus altem und nachgewachsenem Baumbestand [176.3] Blätter.’
Baumeister, der [2*] früherselbstständiger Bauunternehmer; Bauhandwerker mit Meisterprüfung [Da] Berufsbez.
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister [162.30] Anthony van Obbergen im Auftrag des Magistrats das nahegelegene Altstädtische Rathaus […] habe bauen können;’‘[…] so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen dem Willen des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters [278.16] haben weichen müssen […]’
Baumgruppe, die [5*] Pl. -nGruppe (1b) von beieinander stehenden Bäumen [D]
‘[…] so daß vier große Friedhofsfelder, auf denen einzelne Bäume und Baumgruppen [67.19] standen, vorstellbar geblieben waren.’‘[…] hat der Videofilm-Kameramann […] einzelne Baumgruppen [137.17], hier Ulmen und Kastanien, dort die Trauerweide und dort eine Blutbuche eingefangen […]’‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal war 75 Hektar groß, schloß Täler und Hügel ein, nahm Rücksicht auf Baumgruppen [234.12] und ließ am Ufer des Sees keine Hochbauten zu […]’‘[…] abermals Wald, dann wieder Felder und inmitten der Felder Baumgruppen [277.30].’‘so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen [278.14] dem Willen des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
‘[…] oder ich sehe sie zu zweit, weil Wróbel dienstlich verhindert ist, auf der linken Baumseite [188.2] der Großen Allee Richtung Versöhnungsfriedhof stiefeln, dieses mir vorgeschriebene Paar:’
Bausünde, die [1*] Pl. -nZweckbauten, meist Hotelanlagen oder Hochhäuser, die nicht in die Landschaft, ins Stadtbild passen und als hässlich angesehen werden [°]
‘Man werde die an der Mittelmeerküste begangenen Bausünden [233.29] nicht wiederholen.’
Bautätigkeit, die [1*] o.Pl.Tätigsein, Aktivitäten im Bauwesen, beim Bauen [D]
‘Sie nannten die Gegend zauberhaft, und da die südeuropäischen Regionen ohnehin überlaufen und durch küstenlange Bautätigkeit [233.20] verschandelt waren, wollten sie dort entspannen […]’
Bauweise, die [1*]Art u. Weise, wie etw. gebaut, angelegt ist [° D2]
‘[…] nur flache, in Terrassen ansteigende Bauweise [234.14] bis hin zum betont schlichten Clubgebäude.’
Bauwerk, das [2*]größerer, durch seine architektonische Gestaltung beeindruckender Bau (2) [D]
‘Und was dort in der Silvesternacht geschah, was sich auf und unter jenem klassizistischen, lange vermauerten, endlich offenen Bauwerk [91.13] ereignete […]’‘Die erhabene Größe dieses zum Bauwerk [296.2] erwach-senen Gedankens macht uns Menschen klein, und doch setzt der Blick über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder Mut frei […]’
Bauzaun, der [1*][meist aus Brettern bestehender] Zaun um eine Baustelle [°]
‘Durch einen Bauzaun [195.13] und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’
Beamte, der [1*] Pl. (m+f) -njmd., der im öffentlichen Dienst (bei Bund, Land, Gemeinde u.Ä.) od. im Dienst einer Körperschaft des öffentlichen Rechts steht und ein bestimmtes Rechtsverhältnis seinem Dienstherrn gegenüber hat [D]
‘Schiffsbauingenieure, Beamte [161.20] der Stadtverwaltung, Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
Ministerialbeamte; Polizeibeamte; Postbeamte; Standesbeamte; StaatsbeamteBebauung, die [1*]Gesamtheit der Gebäude, die sich auf einer Fläche befinden [° D2]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung [278.19] sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’
Becher, der [1*] Gen. -shöheres, etwa zylinderförmiges [Trink]gefäß [ohne Fuß], meist ohne Henkel [D1]
‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund: die Kopie eines aus Silber getriebenen und teilvergoldeten Bechers [113.11] der Danziger Brauerzunft, mit Widmung, 1653 datiert;’
GoldbecherBeckenschale, die [1*] Pl. -nlinke oder rechte Hälfte des Beckens, dem aus bestimmten Knochen bestehenden Teil des [menschlichen] Skeletts, der die Verbindung zwischen Beinen u. Lendenwirbelsäule herstellt u. die in der Bauchhöhle ruhenden Eingeweide stützt; Hüftbein [° D Becken 2c]
‘Knochen über Knochen, Schädelfragmente, Beckenschalen [195.21] und Schlüsselbeine zuhauf.’
Bedacht [1*] nur in geh. Fügungen u. Wendungen mit Bedachtmit einer bestimmten Überlegung; überlegt, besonnen [D]
‘Mit Bedacht [44.17] ging er sicher.’
Bedarf, der [5*]das in einer bestimmten Lage Benötigte, Gewünschte; Nachfrage nach etw [D]
‘Der könne gleichfalls Versöhnungsfriedhof heißen, denn zwischen Litauen und Polen bestehe Bedarf [120.22] an Versöhnung.’‘Nicht nur der polnische Bedarf [162.19] soll gedeckt werden, Export ist sein Ziel.’‘Mit Bedarf [177.12] von zwei- bis dreitausend Seniorenheimplätzen dürfe man rechnen.’‘[…] die Fahrradrikscha »Solidarność« wurde zum Serienprodukt entwickelt und sollte, über Europa hinaus, den Bedarf [213.13] afrikanischer, asiatischer und südamerikanischer Großstädte decken.’‘Wróbel war bei den Lutschern geblieben, deren Vorrat, nach Bedarf [265.20], aufgefüllt wurde.’
KulturbedarfBedauern, das [2*]Betrübnis [D2]
‘Der Aufsichtsrat erklärte öffentlich sein Bedauern [154.16], und die Journalisten verloren den Spaß an der Sache.’‘Davon nehmen, unter Bedauern [246.16], beide Gesellschafter Abstand.’
Bedenken, das [6*] meist Pl.: -aufgrund von vorhandenen Zweifeln, Befürchtungen od. Vorbehalten angestellte Überlegung, die ratsam erscheinen lässt, mit der Zustimmung noch zu zögern od. den Plan o.Ä. neu zu durchdenken; Zweifel, Einwand, Skrupel [D2]
‘Entschlossen jetzt, wenn auch nicht ohne gewohnte Bedenken [45.2], schlurfte er zielstrebig auf eine Kneipe zu […]’‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes in Anbetracht denkbarer Spätfolgen, faßte er wie ein geübter Protokollführer seine Bedenken [51.14] zusammen:’‘Er gibt vor, ihre Bedenken [142.3] zu verstehen, will sie zu nichts überreden […]’‘Reschke, dessen früh geäußerte Bedenken [192.19] durch die Todesrate bestätigt wurden […]’‘Der von Reschke und der Piątkowska unterzeichnete Geschäftsbericht zählte Erfolge auf und sprach Bedenken [231.8] aus.’‘Alle von Reschke und der Piątkowska vorangestellten Bedenken [234.30] wurden anfangs geteilt […]’
Bedeutung, die [4*] o.Pl.1.Sinn, der in Handlungen, Gegebenheiten, Dingen, Erscheinungen liegt [D1a]
‘Erst gegen Schluß seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung [18.12].’‘In wiederholten Anläufen sprach er dem Erbstück Bedeutung [54.9] zu:’‘Ich nehme an, daß die beiden ihr Novemberdatum in den Vertrag hineingeredet haben, ohne auf die zusätzliche Bedeutung [118.22] von Allerseelen hinzuweisen.’
2.Gewicht, Tragweite, Belang [D2a]
‘Vorerst auf eine Region beschränkt, verhieß es dennoch globale Bedeutung [104.19].’
Bedingung, die [1*] Pl. -enetw., was zur Verwirklichung von etw. anderem als Voraussetzung notwendig, gegeben, vorhanden sein muss [D1b]
‘[…] dann aber waren es nur noch die Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft und deren planerische Bedingungen [95.19], die den Professor vor der » kapitalistischen Ausgeburt« versammelten.’
Bedürfnis, das [2*]Wunsch, Verlangen nach etw.; Gefühl, jmds., einer Sache zu bedürfen, jmdn., etw. nötig zu haben [D1]
‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis [37.29] des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung seinen Ort […] von Geburt an gehabt habe.’‘So sollte dem polnischen Bedürfnis [231.26] nach zentraler Lenkung entsprochen werden.’
Bedürftige, der/die [2*]jmd., der materielle Hilfe benötigt, am Lebensnotwendigen Mangel leidet [° D bedürftig 1]
‘Nicht zu reden vom Spendenkonto, mit dessen Hilfe die Begräbniskosten der Bedürftigen [157.29] beglichen wurden;’‘Man habe deutscherseits das Beispiel des ehemaligen polnischen Sozialministers aufgegriffen, freilich ohne den Bedürftigen [232.11] die sogenannten »Kuroniówka« abzuverlangen, man teile unbürokratisch aus.’
Beerdigung, die [19*] Gen. - ; Pl. -enBegräbnis, Bestattung, Beisetzung [D]
‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und - aus ge-botener Distanz - die ersten Beerdigungen [134.9] aufzu-zeichnen.’‘Auf Sommeranfang fanden die Einsegnung und danach zwei Beerdigungen [134.16] in der rechten hinteren Ecke des weitläufigen Geländes statt […]’‘Man wollte prüfen, ob ein würdiger Verlauf deutscher Beerdigungen [136.13] inmitten polnischer Gegebenheiten gesichert sei.’‘Alles in allem wurden die ersten Beerdigungen [137.11] auf dem Versöhnungsfriedhof als würdig und dankenswert frei von politischen Nebengeräuschen empfunden, urteilte die Presse.’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage […] vorführt, die von den Beerdigungen [137.23] kaum Notiz nehmen.’‘Mit der Beerdigung [145.20] nach katholischem Ritual konnte die vierte Gräberreihe begonnen werden.’‘Auf Beerdigungen [156.28] sind sie ab Ende August nur selten gegangen.’‘Schon früh, noch vor den ersten Beerdigungen [164.23], hat Reschke ihr Urteil festgehalten:’‘Wróbel […] meinte, die Tatarengräber als ›wilde Beerdigungen [175.16]‹ entschuldigen zu müssen.’‘Er nennt Beerdigungen [200.6] bloße Raumvergeudung.’‘Sie versäumte keine Beerdigung [203.6].’‘[…] und deshalb war es gar nicht erstaunlich, daß viele, die eigentlich in Richtung Westen unterwegs sein wollten, zu Erna Brakups Beerdigung [255.22] kamen.’‘Überhaupt muß die Beerdigung [257.13] der Erna Brakup eine auch heitere Veranstaltung gewesen sein.’‘Die eigentliche Beerdigung [257.29] verlief schnell. ’‘Während der Beerdigung [258.2] startete oder landete kein einziges Flugzeug.’‘Als Reschke gleich nach der Beerdigung [258.20] Chatterjee begrüßte […]’‘[…] und sich Jahre nach der Jahrtausendwende dunkel an Erna Brakups Beerdigung [259.8] und Chatterjees Friedhofsbesuch erinnert:’‘[…] vor oder nach Beerdigungen [270.21] war es zu plötzlicher Niederkunft, zu Frühgeburten gekommen.’‘Auch nach Matarnia, zur Beerdigung [284.21], haben sie sich mit dem Polski Fiat beholfen.’
Beärdigung [Brakup Missingsch]; BeerdigungsinstitutBeerdigungsinstitut, das [4*] Pl. -eUnternehmen, das Beerdigungen übernimmt [D]
‘Zudem haben mich Gespräche mit dem Management zweier namhafter Beerdigungsinstitute [108.19] erfahren lassen, daß diese Großunternehmen bereit sind, neue Wege zu gehen;’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute [109.4] an einer Zusammenarbeit mit einem polnischen Institut, im Sinne von Joint venture, interessiert.’‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut [133.8] übernommen werden, das Kontakt mit einem Institut in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag geschlossen hatte.’‘[…] er, Reschke, habe Sonderrabatte westdeutscher Beerdigungsinstitute [285.18] eingestrichen, ohne deren Höhe klipp und klar zu deklarieren;’
InstitutBeerdigungswillige, der/die [7*] Pl. - GrassPersonen, die nach ihrem Tod auf dem Versöhnungsfriedhof beigesetzt werden möchten [°]
‘Zum ersten Mal spricht er, ganz ohne Ironie, von » Beerdigungswilligen [93.25]«.’‘[…] sobald Reschke Zahlen für den west- und süddeutschen Ansiedlungsraum einfütterte, ließen sich zusätzlich gut fünfzehntausend »Beerdigungswillige [94.16]« hochrechnen.’‘Amtliche Schreiben bestätigen, daß es Reschke gelang, allen » Beerdigungswilligen [108.11]« die steuerliche Absetzbarkeit des Grundbetrages in Aussicht zu stellen.’‘Die Zahl der Beerdigungswilligen [139.21] wächst.’‘[…] die sich allerdings nicht in die Kartei der im Computer versammelten Beerdigungswilligen [142.2] einreihen wollte.’‘[…] schon Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld anzulegen, weil eine wachsende Zahl »Beerdigungswilliger [148.16]« auf Feuerbestattung Wert legte.’‘Danach geht es wieder um das Geld der »Beerdigungswilligen [171.1]«.’
Beerdigungswilligkeit, die [2*] GrassBereitschaft von Personen, sich nach dem Tod auf dem Versöhnungsfriedhof beisetzen zu lassen [°]
‘72 Prozent der Rückmeldungen zeigen Beerdigungswilligkeit [97.22] im Sinne unserer Friedhofsgesellschaft an.’‘[…] daß er mit seinen hochgerechneten Belegen für » ausgesprochene und latente Beerdigungswilligkeit [107.28]« ehemaliger Vertriebener Gehör gefunden […] hatte.’
Befestigungswall, der [2*] Pl. -wälleder Verteidigung dienende Aufschüttung aus Erde, Steinen o.Ä., mit der ein Bereich schützend umgeben od. abgeschirmt wird [° D ²Wall]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke, die, seit Niederlegung der Befestigungswälle [20.23] und dem Bau des Hauptbahnhofs, alle […] Eisenbahngleise überwölbt.’‘So ausgerüstet sind sie unterwegs gewesen, etwa auf den Befestigungswällen [187.27] am Leegen-Tor […]’
Beffchen, das [1*]Halsbinde mit zwei steifen, schmalen Leinenstreifen vorn am Halsausschnitt von Amtstrachten, bes. des evangelischen Geistlichen [D]
‘Alles, was Wróbel wichtig war, sogar die Linienführung der Straßenbahnen […], konnte die Brakup auf Befragen [147.19] hersagen.’
Befreier, der [1*]Person, die einen erfolgreichen Freiheitskampf führt u. dadurch jmd. von etw. frei macht [° D; D befreien 1b]
‘Bei den Weltjugendfestspielen in Bukarest hat sie in kurzer Rede Stalin als Befreier [275.15] Polens gefeiert.’
Befund, der [2*]nach einer Untersuchung, Prüfung festgestelltes Ergebnis, festgestellter Zustand [D]
‘[…] denn Reschke litt zwar unter dem Befund [105.25], zwei Seelen in seiner Brust zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung der einen oder anderen als entseelt empfunden.’‘Ich könnte mich mit dem Befund [173.29], außer Begräbnissen ereignete sich nichts, kurz fassen […]’
Befürchtung, die [1*] Pl. -enErwartung einer unangenehmen Sache [D]
‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen [101.24], dem allerdings weniger die verstreichende Zeit, weit mehr das Wetter Sorgen bereitete:’
Begegnung, die [5*]das Sichbegegnen, Zusammentreffen [D1]
‘Was ich über den Ort ihrer Begegnung [9.14] weiß, mengt meine teils verwischte, dann wieder überdeutliche Ortskenntnis mit des Witwers forschendem Fleiß, dessen Aus-beute er in Häppchen seinen Notizen beigemengt hat […]’‘[…] wäre die zufällige Begegnung [11.8] zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’‘Eine bloße Kneipenbekanntschaft hieß bei ihm »die alles krönende Begegnung [51.28]«.’‘Nachdem er diese Begegnung [127.8] mit verfrühter Natur ausgebreitet hat […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort ihrer ersten Begegnung [161.33], im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen getroffen […] haben.’
Begehren, das [1*] Pl. selten geh.das Verlangen, Streben nach jmdm., etw.; Wunsch [D]
‘Frau Dettlaffs wiederholtes Begehren [198.16] nach einem generellen Rauchverbot lockerte er durch eingeräumte Raucherpausen zugunsten der Piątkowska.’
Begeisterung, die [4*]Zustand freudiger Erregung, leidenschaftlichen Eifers; von freudig erregter Zustimmung, leidenschaftlicher Anteilnahme getragener Tatendrang; Hochstimmung, Enthusiasmus [D]
‘Sie war zur Begeisterung [37.15] fähig […]’‘[…] ihre Idee lädiert, ihr Entschluß, kaum gefaßt, schon gebremst, und ihre Begeisterung [65.2], die gestern noch hell entflammt war, deutlich niedriger geschraubt.’‘Als sie jenseits vom Michaelisweg […] weiteren Raum für Grab- und Urnenfelder ahnten, nahm ihre Begeisterung [68.19] um gut eineinhalb Hektar zu.’‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er […] der auf ihn übertragenen Begeisterung [71.30] zumindest nicht widersprochen.’
Begierde, die [1*]auf Genuss u. Befriedigung, auf Erfüllung eines Wunsches, auf Besitz gerichtetes, leidenschaftliches Verlangen [D]
‘So sehr sie einander in Briefen begehrten und beide nun überhitzte Wörter für ihre Begierde [115.30] fanden, sie wollten dennoch nichts übereilen.’
Beginn, der [11*]Augenblick, in dem etw. einsetzt, beginnt; Anfang einer zeitlichen […] Erstreckung [D]
‘Doch nun, mit Beginn [16.1] des neuen Zeitalters, wird wieder das Leben...’‘Und als sich Witold, der spät geborene einzige Sohn, gleich zu Beginn [31.18] der achtziger Jahre - kaum hatte der General das Kriegsrecht ausgerufen - nach Westen absetzte […]’‘[…] sagte er, mit Blick auf die zu Beginn [68.4] der zwanziger Jahre gebaute Klinik:’‘Gleich zu Beginn [91.10] des neuen Jahres schreibt er:’‘Anrührend, wie sich der jungenhaft schlaksige Priester der Petrikirche zu Beginn [136.28] seiner kurzgefaßten Grabrede für sein, wie er sagte, »sehr mangelhaftiges Deutsch« entschuldigte.’‘Erst durch sie steht in Reschkes Tagebuch der Beginn [189.16] des Golfkrieges gemeldet.’‘[…] beiden war, seit Beginn [222.20] der Aktion Umbettung, ihre Idee abhanden gekommen.’‘Spätestens ab Beginn [237.17] der Umbettungen war ein Planungschef vonnöten.’‘Immer wieder […] gab es, seit Beginn [241.11] des Ersten Weltkrieges, einen Bruder weniger und kam sie klagend auf den Grippe- und Kohlrübenwinter '17.’‘Das geschah zu Beginn [243.26] der Sitzung.’‘Er, Reschke, habe seit Beginn [285.16] der Golfkrise auf den unsteten Dollarkurs spekuliert;’
NovemberbeginnBegleitbrief, der [3*]einer […] Sendung beigelegter Brief [D]
‘Als ich das Paket öffnete, lag sein Begleitbrief [15.17] obenauf:’‘In seinem an mich gerichteten, auf römischem Hotelpapier geschriebenen Begleitbrief [297.30] hat mein Mitschüler, von der Datierung im Briefkopf abgesehen, auf Zeitsprünge verzichtet.’‘In seinem Begleitbrief [298.26] steht abschließend:’
Begräbnis, das [7*] Pl. -seBeerdigung, Bestattung mit den dabei üblichen Feierlichkeiten [D]
‘[…] die ersten Begräbnisse [132.29] standen auf dem Programm.’‘Nachdem er im neuen Anzug - und bei Regen mit Schirm - weiteren Begräbnissen [139.7] das Geleit gegeben, […] und behutsam gelenkt hatte […]’‘Glaub mir, Alexandra, am Begräbnis [142.21] wird nicht gespart!’‘Drei Begräbnisse [145.14] standen auf dem Programm, nach zwei protestantischen ein katholisches.’‘Ich könnte mich mit dem Befund, außer Begräbnissen [173.29] ereignete sich nichts, kurz fassen […]’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste nach Begräbnissen [176.20] gleichfalls Hochbetagter den Wunsch geäußert […]’‘Die Friedhofsordnung wurde um den Zusatz »raumkonzentrierte Zweitbestattungen« länger und regelte endlich, auf Drängen der Piątkowska, das Recht auf anonyme Begräbnisse [232.23].’
‘Man hatte den Begräbnisbetrieb [188.14] einstellen müssen.’
Begräbnisbrauch, der [1*] Pl. -bräucheinnerhalb einer Gemeinschaft fest gewordene u. in bestimmten Formen ausgebildete Gewohnheit, überkommene Sitte, wie Begräbnisse gestaltet werden [° D Brauch]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche [103.15] und deren soziale Stufungen Raum: das Gefälle zwischen Armenfriedhof und Fürstengruft.’
Begräbnisinstitut, das [3*] Pl. -eUnternehmen, das Beerdigungen übernimmt [D Beerdigungsinstitut]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute [40.24] […] und zu erwartende Schwierigkeiten beim Überführen der Särge und Urnen […]’‘Reschke konnte […] Zusicherungen von Begräbnisinstituten [112.12] und Sterbekassen […] ausbreiten.’‘[…] er lachte sogar, als ihn ein Literaturwissenschaftler, mit Anspielung auf das bekannte Begräbnisinstitut [132.2], » Professor Grieneisen« nannte.’
‘Selbstverständlich lagen die Begräbniskosten [118.23] und die Pflege des neuerdings deutschen Friedhofs, der offiziell » Versöhnungsfriedhof« heißen sollte, bei den Nutznießern.’‘Nicht zu reden vom Spendenkonto, mit dessen Hilfe die Begräbniskosten [157.29] der Bedürftigen beglichen wurden; ’‘Verspätet könnte der Astronom und Braumeister Johann Hevelius […] Platz nehmen und über Mondphasen oder die Begräbniskosten [274.23] seiner kürzlich verstorbenen E-hefrau Catharina, einer geborenen Rebeschke, berichten...’
‘Viele Anmeldungen aus den Ländern des kaum mehr als Staat existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Ein-äscherung und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale [148.20].’
Begräbniswesen, das [1*]Bereich, der Begräbnisse in seiner Vielfalt umfasst, Gesamtheit der Begräbnisse [° D -wesen]
‘Sie sollen das Begräbniswesen [273.29] durch postmoderne Gestaltung aus starrer Routine befreien.’
Begriff, der [4*] Pl. -eGesamtheit wesentlicher Merkmale in einer gedanklichen Einheit; geistiger, abstrakter Gehalt von etw. [D1]
‘Was wir Heimat nennen, ist uns erlebbarer als die bloßen Begriffe [38.5] Vaterland oder Nation […]’‘Reschke hingegen verkneift sich jede körperliche Anspielung, faßt aber ihre Liebe kostbar in erhabene Begriffe [91.8], als wolle er sie auf einen Sockel stellen.’‘Später sprach Reschke von einer »Epiphanie«; er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe [104.22] zu heben.’‘Das alles vermehrte Arbeitsplätze und belebte die dahinkümmernde Werft, deren weltweiter Ruf einst auf dem Begriff [213.8] Solidarność gründete.’
Begrüßung, die [1*]das Willkommenheißen; Empfang [° D begrüßen 1]
‘Das rief die Brakup zur Begrüßung [189.15].’
Behandlung, die [1*]Bearbeitung (mit einer Substanz, die eine bestimmte Wirkung hat) [° D behandeln 2]
‘Vierungen, Pfropfen im Lindenholz, gespritzte und verspachtelte Holzwurmspuren zeugten von langwieriger Behandlung [253.31].’
Behauptung, die [1*]Äußerung, in der etw. als Tatsache hingestellt wird [was möglicherweise jedoch keine ist] [D1a]
‘[…] indem er den Widerspruch der Herren Vielbrand und Karau durch die Behauptung [199.2]: »Auch Umbettungen sind Vertreibung«, provozierte.’
TatsachenbehauptungBehörde, die [2*] Pl. -nstaatliche, kommunale od. kirchliche Dienststelle, Verwaltungsorgan [Da]
‘Anfangs sei er auf Schwierigkeiten gestoßen, doch habe er sich den zuständigen Behörden [58.13] gegenüber gefällig erweisen können.’‘Da […] bei der Bestallung von Kulturdezernenten innerhalb städtischer Behörden [106.24] zumeist politisch entschieden werde, müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Beichte, die [1*] christl. Rel.vor einem Geistlichen od. im Gottesdienst abgelegtes Sündenbekenntnis [Da]
‘[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte [256.31] hinter sich hatten, im Mittelgang, wartete in Demut die letzten Sünder ab […]’
BeichtstuhlBeichtstuhl, der [2*] Pl. -stühle(in einer kath. Kirche) in drei kleine Räume geteilte, zur Abnahme der ?Beichte bestimmte Kabine mit einer Öffnung in jeder Trennwand, durch die Beichtvater u. Beichtender zueinander sprechen können [D]
‘[…] wartete in langer Reihe vor einem der Beichtstühle [256.27], in denen die Priester ihr Ohr hinhielten […]’‘[…] verschwand nach dem Klopfzeichen des Priesters im Beichtstuhl [256.29] […]’
Beifahrerin, die [1*] /w. Form/im PKW vorn neben dem Fahrer sitzende Person [D Beifahrer a]
‘Ich denke mir Fahrer und Beifahrerin [64.30] schweigend, wenn nicht enttäuscht und ziemlich nachdenklich geworden:’
Beifahrersitz, der [1*]Sitz (3) neben dem Fahrersitz [D]
‘Auf den Beifahrersitz [81.11] legte er das andere Geschenk:’
Beifall, der [6*]1.Bekundung von Zustimmung od. Begeisterung durch Klatschen, Trampeln, Rufen u.a.; Applaus [D1]
‘Wróbel klatschte Beifall [199.4].’‘Man nahm das mit Beifall [231.19] auf. Marczak und Frau Dettlaff gratulierten dem Paar.’‘Spöttischer Beifall [246.21], etwa von Vielbrand gespen-det, ist nicht vermerkt, wohl aber Alexandras Auftritt:’‘Nach Reschkes Notiz hat man freundlich Beifall [291.2] geklatscht, als die blumengeschmückte Rikscha mit dem Hochzeitspaar langsam Richtung Rathaus rollte.’‘Etwas von Purcell hat er gesungen und bekam Beifall [296.10] dafür.’
2.Bejahung, Zustimmung [D2]
‘Abgesehen von den Rücktrittswünschen, die bedauert wurden, löste die »flächendeckende Ausweitung des Versöhnungsgedankens« Beifall [269.19] aus […]’
Beifuß, der [1*]zu den Korbblütlern gehörende Pflanze, deren in Rispen wachsende Blüten als Gewürz verwendet werden [D]
‘Alexandra soll sich an einer mit Äpfeln und Beifuß [173.13] gefüllten Martinsgans versucht haben.’
Beileid, das [3*]Mitgefühl, [offizielle] Anteilnahme bei einem Todesfall [D]
‘Während das Beileid [137.14] ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann […] aus polnischer Sicht einige Akzente gesetzt […]’‘Nachdem er […] gemeinsam mit der Piątkowska Beileid [139.8] ausgesprochen [hatte]’‘Allen Leidtragenden sprach sie ihr Beileid [203.7] aus, das sie auf den Satz: »Nu mecht ewje Ruh sain«, verknappte.’
Bein, das [2*] Pl. -ezum Stehen u. Fortbewegen dienende Gliedmaße bei Mensch u. Tier (die beim Wirbeltier u. beim Menschen vom Hüftgelenk bis zu den Zehen reicht) [D1] Hinterbein; Hosenbein; Vorderbein *etw. […] auf die Beine bringen etw. […] in einen guten Zustand bringen [D1*]
‘Reschke war sicher, daß die Deutschmark genug zu tun haben werde, die ostdeutsche Wirtschaft auf die Beine [142.17] zu bringen.’
*etw. Beine machen ugs.dafür sorgen, dass etw. schnell umgesetzt wird [°]
‘Reschke, der gespaltene Alexander Reschke, konnte zielstrebig handeln, Tatsachen schaffen und einer bloßen Idee Beine [107.23] machen.’
Beinhaus, das [4*] Pl. -häuserAufbewahrungsort für ausgegrabene Gebeine auf Friedhöfen [D]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe, Beinhäuser [17.5], Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen, […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘Es müßte, weil kein Beinhaus [196.1] möglich ist, eine besondere Grube ausgehoben und abgedecktwerden.’‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor Engel gewesen sein, der, gänzlich vergoldet, durch Posaunenschall Grüfte gesprengt, Gräber geöffnet, Beinhäuser [253.21] aufgeschlossen hat […]’‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der […] Beinhäuser [275.2] und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...’
Beinkammer, die [4*] Pl. -nStätte, an der ausgegrabene Skelettreste verwahrt werden [°]
‘Umständlich ging es um […] die Überführung der Gebeine aus Familiengräbern in die Beinkammern [195.2] der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung zuließen […]’‘Und diese Details, jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein und Beinkammern [196.13], griff Vielbrand auf, um sie, befreit von barocker Schauerlichkeit, dienstbar zu machen:’‘Reschke verwahrte sich gegen den Mißbrauch seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse und nannte die von ihm erwähnte Beinkammer [197.1] ein »ausgelaufenes Modell«.’‘Indem der mittelständische Unternehmer […] die häufig erwähnten barocken Beinkammern [207.25] zum Vorbild neuer Planung erhob, hörte sich die Umbettung sterblicher Überreste praktikabel und kein bißchen mehr anstößig an.’
Beischlag, der [8*] Gen. -s; Pl. -schlägeterrassenartiger, von der Straße her über eine Treppe zugänglicher Vorbau, bes. an Häusern der Renaissance u. des Barocks [D]
‘Dem Doppelhaus ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte, wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse einen Beischlag [31.26] zugestanden.’‘Den geräumigen Beischlag [31.30] grenzten zur Gasse hin in Sandstein gehauene Reliefs ab:’‘Er habe mit Eltern und Brüdern schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt, in dem schlicht gegiebelten Haus ohne Beischlag [36.25], genauer, in dessen Original.’‘Und schon steht er auf dem Beischlag [44.4] allein mit sich. ’‘Er umrundete den spätgotischen Kolossalbau im rechten Bogen, stand, zauderte, als sich die Frauengasse mit ihren Beischlägen [44.21] auftat […]’‘[…] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags [76.10], dessen in Sandstein gehauene Reliefs das Spiel der Putten und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’‘Seitdem die Beischläge [149.29], zuletzt in der Brotbänkengasse, wiederhergestellt waren, klagten sie über knapp werdende Arbeit.’‘[…] wo auf dem Beischlag [290.15] für Freunde und Nachbarn Cocktails serviert wurden […]’
Beisetzung, die [3*] Pl. -en geh.Beerdigung, Begräbnis [D]
‘Ohne sich Atheisten zu nennen, wollten die Antragsteller aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung [148.23] ohne Pfarrer und Reden am Grab«.’‘Man überließ das Wróbel und Erna Brakup, die keine Beisetzung [156.30] und im Hevelius keinen Leichenschmaus verpaßten.’‘[…] und ich war dagegen, den bei ihm notierten, schon während vorletzter Sitzung gestellten Antrag auf Beisetzungen [236.23] in der Danziger Bucht zu erwähnen, und trage nun nach:’
UrnenbeisetzungBeisitzer, der [1*] Pl. (m+f Grassjmd. der Platz genommen hat und ein bestimmtes Ereignis verfolgt, an etw. sitzend teilnimmt [°]
‘[…] wenn ich heute versuche, mir ein Bild zu machen, sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben, die den Tisch und dessen Beisitzer [268.9] in ein Aquarium versetzen.’
Beispiel, das [15*] Pl. -ea)beliebig herausgegriffener, typischer Einzelfall (als Erklärung für eine bestimmte Erscheinung od. einen bestimmten Vorgang); Exempel [Da]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut«, der Złoty-Abwertung und landesweiten Teuerung, wozu er Beispiele [52.17] für das Mißverhältnis zwischen Löhnen und Preisen nannte […]’
*[wie] zum Beispiel beispielshalber, wie etwa [Da*]
‘Zum Beispiel [19.22] auf alle Knackfuß-Künstlermonographien.’‘Zum Beispiel [39.16] soll ich, was er und andere Schüler bewundert haben wollen, eine lebende Kröte geschluckt haben.’‘[…] und ihm einige Sakralbauten, zum Beispiel [45.11] die zuletzt vom Trümmerschutt befreite Petrikirche, neu zu entdeckende Grabplatten zu bieten hatten.’‘Zum Beweis […] schickte er der Piątkowska Fotokopien solcher Geburtstags- und Jubiläumsinserate, zudem Todesanzeigen, nach denen, zum Beispiel [96.20], ein Herr Augustin Habernoll nicht nur seinen 95. Geburtstag, sondern auch sein 75jähriges Organistenjubiläum feierte […]’‘Wie gut, daß in meinem sonst obskuren Heimatblatt alle Jubilare mit ihrer vormaligen Adresse, zum Beispiel [97.11], ›Früher Danzig, Am Brausenden Wasser 3 b‹, und ihrem derzeitigen Wohnsitz, ›jetzt 2300 Kiel 1, Lornsenstr. 57‹, bekannt gemacht werden.’‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien überliefert, zum Beispiel [100.31] auf Blättern […]’‘Einige nicht in Stein gehauene Sprüche finde ich in den Aufzeichnungen meines überkorrekten Mitschülers, zum Beispiel [150.31] diese: ’‘Zum Beispiel [161.10] stimmt ihn fröhlich, daß die gestiegenen Ölpreise das Benzin teurer und teurer machen […]’‘Alexander Reschke konnte schon immer mit Geld umgehen, zum Beispiel [167.18], als er während der Kriegsjahre die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen organisiert […] hat.’‘Zum Beispiel [174.23]: inmitten Gestrüpp ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz […]’‘Ein Zyniker, der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze reißt, zum Beispiel [184.21] über die Friedensbewegung und deren Protest gegen den drohenden Golfkrieg.’‘Chatterjee meint, der Golfkrieg sei notwendig, um die Verelendung, zum Beispiel [200.17] in Asien und Afrika, bis zur Unerträglichkeit spürbar zu machen.’‘Zum Beispiel [237.7] wird nicht deutlich, ab wann ein festangestellter Planungschef in einer Düsseldorfer Büroetage für die Friedhofsgesellschaft tätig geworden ist.’
b)Vorbild, [einmaliges] Muster [Db]
‘Man habe deutscherseits das Beispiel [232.10] des ehemaligen polnischen Sozialministers aufgegriffen, freilich ohne den Bedürftigen die sogenannten »Kuroniówka« abzuverlangen, man teile unbürokratisch aus.’
Beistand, der [1*] o.Pl. geh.Hilfe, Unterstützung [D1]
‘[…] und Beistand [207.14] allenfalls von Erna Brakup kommen konnte […]’
Beitrag, der [1*]Mitwirkung; Arbeit, Leistung als Anteil, mit dem sich jmd. bei der Gestaltung, Verwirklichung von etw. beteiligt [D2]
‘[…] sie möge doch, bitte, ihren Beitrag [137.8] bei anderer, weniger dem Mißverständnis ausgesetzter Gelegenheit leisten.’
Beitrittsformular, das [1*]Vordruck, mit dem sich Personen mit bestimmten Aufnahmebedingungen einverstanden erklären [°]
‘Ein breitgestreutes Beitrittsformular [114.31] wird erwähnt, das erlaubte, den Grundbetrag in voller Höhe oder in Raten einzuzahlen.’
Beiwerk, das [2*][schmückende] Zutat, Nebensächlichkeit, entbehrliche Zu-, Beigabe [D]
‘Geschlechterwappen und heraldisches Beiwerk [61.11], all das von Generationen in Furcht gehaltener Kirchgänger, später von Touristen abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk [254.23] eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’
Bejahung, die [1*] Pl. -endas Gutheißen; Zustimmung [° D bejahen b]
‘[…] weshalb er in Sachen Einheit genauso viele Bejahungen [105.11] wie Verneinungen gegeneinander aufrüsten konnte:’
Bekanntschaft, die [1*]1.das Bekanntsein; Kontakt, persönliche Beziehung [D1]
‘[…] erfreute ihn, bei allem Erschrecken, diese neue Bekanntschaft [46.22] vorm Hintergrund so vieler Lebendiger.’
Kneipenbekanntschaft (2) 2.Mensch od. Kreis von Menschen, die jmd. kennt; Bekanntenkreis [D2] Kneipenbekanntschaft (1); ThekenbekanntschaftBekenntnis, das [3*]das [Sich]bekennen, [Ein]geständnis [D1a]
‘Nach jeweiligem Bekenntnis [25.26] entspannt, bemerkten sie plötzlich, daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher mit Blumen und Windlichtern ihrer Toten gedachten.’‘Und nach der Andeutung eines kurzen Geplänkels - er wollte das Licht ausknipsen, sie nicht - steht sein Bekenntnis [79.3]:’‘Timmstedts spöttisches Bekenntnis [287.12], ›Und ich bin mit neunzehn ein Juso gewesen, Stamokap!‹ löste abermals Gelächter aus, dennoch blieb ein Mißklang.’
Belag, der [1*]1. /kurz für Asphaltbelag/
‘Dem Belag [159.12] sind deutlich die Umrisse plattgewalzter Kröten eingezeichnet.’
2.Auflage, feste Schicht, die auf etw. gelegt, befestigt wird [D2] Bohlenbelag; GoldbelagBeleg, der [4*] Pl. -ea)Nachweis für Ausgaben od. Zahlungen o.Ä.; Beweisstück [Da]
‘Das nach dem zweiten Verhandlungstag abschließende Abendessen […] hat offenbar die Wojewodschaft Gdańsk übernommen oder die Polnische Nationalbank, ich finde keinen Beleg [117.27].’‘Schließlich hatte Marian Marczak Belege [244.31] zur Hand, nach denen über siebzig Prozent aller ausländischen Touristen deutschsprachig gewesen seien, und zwar mit steigender Tendenz.’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang März geschriebenen Brief zu lesen, daß er mit seinen hochgerechneten Belegen [107.27] für »ausgesprochene und latente Beerdigungswilligkeit« ehemaliger Vertriebener Gehör gefunden […] hatte.’
b)Nachweis, Zeugnis […] [Db]
‘Die Heimkehr der Toten, […] und die Fahrradrikscha als Transportmittel […] sind - ich spreche es aus - gültige Belege [164.15] des ewigen ›Stirb und werde‹...’
Belegschaft, die [1*]Gesamtheit der Beschäftigten in einem Betrieb [D]
‘Die gesamte Belegschaft [213.27] der Rikschawerke hat dieses Angebot abgelehnt.’
Belegung, die [1*] Pl. seltenNutzung für etw. (bes. die Unterbringung von Personen) [° D belegen 2c]
‘Den Maßeinheiten deutscher Friedhofsordnung folgend, konnte bei voller Belegung [118.11] mit 20 000 Grabstellen gerechnet werden, einschließlich der kleineren Urnengräber.’
Beleidigte, der [1*]jmdn. der (durch eine Äußerung, Handlung o.Ä.) in seiner Ehre angegriffen, verletzt ist [° D beleidigen]
‘Ihr vertragt wohl keine Kritik? Hier den Beleidigten [186.23] spielen!’
Belieben, das [1*]*nach Belieben nach eigenem Wunsch, Geschmack; wie man will [D*]
‘Indem der mittelständische Unternehmer des Professors kürzlich dozierten Vortrag nach seinem Belieben [207.23] auswertete […]’
Belieferung, die [1*]regelmäßige Lieferung an einen Abnehmer, Versorgung [° D beliefern]
‘Weil der Computer in Bochum mit dem in der Hundegasse korrespondierte, […] kam es selten zu Pannen oder Engpässen bei der Belieferung [157.10] des Versöhnungsfriedhofes.’
Belobigung, die [1*][offizielle] Aussprechung eines Lobs, Auszeichnung [° D belobigen]
‘[…] denn was sagt schon die Belobigung [111.31] des Hotels, das sie als »schön sauber alles und roch gut« erinnert […]’
Belustigung, die [1*] o.Pl.fröhliche Stimmung, Ausbruch von Fröhlichkeit [° D belustigen 1a]
‘Manchmal erschreckend, gewiß, dennoch höre ich sie gerne lachen, ohne nach den Gründen ihrer häufigen Belustigung [11.27] zu fragen.’
Bemerkung, die [2*]a)kurze Äußerung [D1a]
‘[…] hätte nicht eine sogleich drangeknüpfte Bemerkung [11.6] […] das eigentliche Gespräch eröffnet, wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’
b)schriftliche Anmerkung, Notiz [D1b]
‘[…] erst nach einer kritischen Bemerkung [26.14] - » Mußte sie unbedingt auf dem Friedhof rauchen!« - gesteht er ein:’
Bemühen, das [1*] geh.Mühe, Anstrengung, Bemühung (um etw.) [D]
‘Sein Bemühen [7.20], die dritte, stumm vermittelnde Person leibhaftig zu machen, bleibt vage […]’
Bemühung, die [3*] meist Pl.: -endas Sichbemühen; Anstrengung [Da]
‘In Briefen, die sich das Paar während der Adventszeit, dann zu Weihnachten und zum Jahresende geschrieben hat, wird in Umrissen erkennbar, welche Richtung ihre Bemühungen [87.27] einschlagen.’‘Auf eine der Glossen […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet und seine organisatorischen Bemühungen [140.18] die »letztmögliche Form der Völkerverständigung« genannt.’‘Es ist die einzelne Unke gewesen, die Alexandra geraten hat, das Ende unserer Bemühungen [144.18] vorwegzunehmen.’
Benennung, die [2*] Pl. -enName, Bezeichnung [D2]
‘Da in des Witwers Notizen polnische und deutsche Schreibweisen willkürlich wechseln, folge ich seinen unentschlossenen Benennungen [20.29], sage nicht Brama Oliwska […]’‘Der die Küche besetzende Geruch der Steinpilze nötigte beide, sich in Benennungen [33.30] zu versuchen.’
Bengale, der [25*] Gen. -na)Einwohner zu Bengalen [Register] [D1]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen [37.20] oder Pakistani, Esten oder Letten […]’‘Wären nur Pakistani und Bengalen [121.24] oder auch Russen dienstwillig Chatterjees Angestellte gewesen, hätte die Piątkowska das kleine exotische Abenteuer gewagt […]’
b)Unkenrufe der Bengale Subhas Chandra Chatterjee [Register] [°]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor, der […] sich mehr oder weniger als Bengale [46.6] verstehe […]’‘Sogar Gedichte sollen sie zitiert haben: der Bengale [49.20] trug Kipling vor;’‘Offenbar kannte sie den Bengalen [50.14] nicht nur als Kneipengast.’‘»Wir werden uns wiedersehen!« rief der kleinwüchsige, schon wieder energiegeladene Bengale [50.24] mit britischem Paß und verschwand entlang dem Ufer der Radaune im Nachtdunkel.’‘Dieser sich britisch gebende Bengale [51.20] schilderte anschaulich das Überlaufbecken Asien.’‘[…] wurde er namentlich und in jenem besonderen Englisch angesprochen, das seiner mitternächtlichen Thekenbekanntschaft, dem Bengalen [57.16] britischer Staatsangehörigkeit, geläufig war.’‘Sogleich begriff Reschke das Projekt des Bengalen [58.25] als Großprojekt und deshalb erwähnenswert.’‘Der Bengale [60.1] setzte sich eine Rennfahrerkappe auf.’‘Von diesem Abschied blieb der wiederholte Hinweis auf des Bengalen [81.4] traurig abschweifenden Blick.’‘Reschke traf sich ab Anfang September wiederholt mit Chatterjee, »weil«, so motiviert er seine Heimlichkeiten, »dieser weltläufig umtriebige Bengale [161.7] unentwegt Hoffnungen, recht doppelbödige Hoffnungen, keimen lässt […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort ihrer ersten Begegnung, im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen [162.1] getroffen und mit ihm Dortmunder Exportbier getrunken haben.’‘Und folgerichtig finde ich Hinweise auf die neuesten Initiativen des Bengalen [162.13] mit britischem Paß.’‘Zwischen zwei Flaschen Export hat der Professor in Reschke den Bengalen [162.26] darauf hingewiesen, daß […]’‘Wie gerne würde ich ihr den Bengalen [164.2] als unseresgleichen ein wenig näherbringen.’‘Das alles bekam der vergessene und übriggebliebene Grabstein des Gründers der Klawitterwerft zu hören, dessen aufwendige Grabmaleinfassung dem Bengalen [201.29] als Turngerät diente:’‘»Mister Marczak ist ein treuer Fahrgast und immer gefällig«, sagte der Bengale [202.24] nach letztem Sprung über das schmiedeeiserne Gitter.’‘Der Bengale [206.1] mit dem britischen Paß hatte in Polen Fuß gefaßt.’‘Dennoch sieht sich Reschke gleichrangig mit dem Bengalen [206.21].’‘[…] wobei der Bengale [209.21] nach vorbereitetem Plan reiste, unser Paar jedoch hastig aufbrach, als müßten die verbleibenden Tage vor der nächsten Aufsichtsratssitzung genutzt werden.’‘Der jedes Unheil vorkostende Professor glaubte dem Bengalen [211.27] blindlings;’‘Als Reschke gleich nach der Beerdigung Chatterjee begrüßte, soll der Bengale [258.21] lächelnd, bei traurig abschweifendem Blick, gesagt haben:’‘[…] sie, die den Bengalen [287.28] einen »falschen Engländer« genannt und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres, » Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen [293.2] zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’
Benutzer, der [1*]jmd., der sich einer Sache (ihrem Zweck entsprechend) bedient; jmd., der etw. gebraucht, verwendet [° D; D benutzen a]
‘[…] indem er Benutzer [137.20] der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern, Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose vorführt, die von den Beerdigungen kaum Notiz nehmen.’
Benzin, das [2*]Gemisch aus gesättigten Kohlenwasserstoffen, das als Treibstoff für Ottomotoren u. als Reinigungs- u. Lösungsmittel verwendet wird [D]
‘Zum Beispiel stimmt ihn fröhlich, daß die gestiegenen Ölpreise das Benzin [161.11] teurer und teurer machen […]’‘Weil Wróbel neuerdings an Benzin [240.4] sparte […] nahmen sie an der Haltestelle Brama Wyżynna die Straßenbahn nach Nowy Port, um in Brzeźno auszusteigen.’
Beobachter, der [1*] Pl. -jmd., der über eine gewisse Zeit zu einem bestimmten Zweck auf jmdn., etw. achtet; jmd. der etw. kontrolliert, überwacht [° D; D beobachten 1b]
‘[…] etliche Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft hatten Beobachter [136.11], der Bund Frau Johanna Dettlaff geschickt.’
Beraterin, die [1*] /w. Form/Ratgeber; jmd., der […] Rat (1) erteilt [D Berater]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee […] seine Beraterin [203.19] mit einem Block Freifahrscheine beehrte.’
Beratung, die [1*]Besprechung, Unterredung [D1b]
‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen stattfanden […], zog der Aufsichtsrat nach fernmündlicher Beratung [154.10] seinen Beschluß zurück:’
Bereich, der [7*] Pl. -ea)abgegrenzter Raum, Gebiet von bestimmter Ausdehnung [Da]
‘Da Wohnungen im historischen Bereich [30.24] der Alt- und Rechtstadt begehrt waren […]’‘[…] wurde das erste Urnenfeld gleichfalls im westlichen Bereich [149.2] des Versöhnungsfriedhofs angelegt, parallel zur Großen Allee.’‘Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit das aggressive Dauerhupen aus der Welt, zumindest im innerstädtischen Bereich [213.5].’‘Dort hatte die Piątkowska gerade einem spätgotisch knienden Engel im Bereich [239.29] des rechten Flügels die Mastixschicht aufgetragen […]’
‘Glaub mir bitte, Alexandra, nicht nur mich macht die beginnende Klimaveränderung besorgt, auch einige in diesem Bereich [102.10] forschende Kollegen meiner Universität sehen […]’‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche [106.27] Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’‘Man verstehe sich weiß Gott nicht als exklusiv, » vielmehr kann nun der Versöhnungsgedanke in Bereiche [234.6] getragen werden, die den Lebenden offenstehen...«’
UniversitätsbereichBereicherung, die [1*]das Vergrößern, Erweitern; Zugewinn [° D bereichern 1a]
‘Im Verlauf der achtziger Jahre widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge eine Bereicherung [103.30] seiner Positionen […]’
Bereitschaft, die [2*] Pl. seltendas Bereitsein, Bereitwilligkeit, Einverständnis [D1]
‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft [177.8] der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern zu erfüllen.’‘[…] weil die erklärte Bereitschaft [211.14] so vieler Landsleute […] durch keinen Beschluß außer Kraft gesetzt werden könne.’
Berg, der [3*]1.größere Erhebung im Gelände [D ²Berg 1]
‘[…] von dessen Rand aus die dem Berg [223.26] zu Füßen liegende Stadt mehr erahnt als gesehen werden kann.’
*über alle Berge sein ugs.längst entkommen, schon weit weg sein [D ²Berg 1*]
‘Später, als der Besuch schon über alle Berge [131.10] war, höre ich sie, vor Uferschilf stehend, über die Unkenrufe hinweg aufs Tonband sprechen:’
2. Pl. Gebirge [D ²Berg 2]
‘[…] auch wenn Mama bei Ausflug in kaschubische Berge [39.4] hat gerufen manchmal:’
Albaner Berge [Register]Bericht, der [15*] Gen. -(e)s; Pl. -esachliche Wiedergabe eines Geschehens od. Sach-verhalts; Mitteilung, Darstellung [D]
‘Sie hier wörtlich zu zitieren, verlangt der Bericht [39.12], den mir Reschke aufgehalst hat.’‘Eigentlich wünschte ich mir, daß die beiden am langen Tisch ihr Gespräch weniger privat geführt hätten, zumal damals schon in Zeitungen Berichte [111.18] über Fremdenfeindlichkeit standen:’‘Laut Reschkes Bericht [136.8] waren nicht nur Familienangehörige und Freunde der Verstorbenen anwesend;’‘Mein ehemaliger Mitschüler verstand es, Aufgaben zu delegieren; ich säße sonst nicht an diesem Bericht [142.8].’‘Ich hätte mir gewünscht, diesen Bericht [181.22] auf ihre schöne Idee und deren entsetzliche Fleischwerdung beschränken zu können.’‘[…] sie wollte von ihrer auswärtigen Niederlage keinen Bericht [211.22] geben, sogar ihr Ventil » Russenbeschimpfung« hielt vorerst dicht.’‘Wollte auch ich nahtlos […] meinen Bericht [229.28] fortsetzen, käme ich gleichfalls zu rasch dem bloßen Ablauf dessen nach, was Handlung ist.’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite Unruhe auf, zumal das Paar diesen Teil des Berichtes [233.3] vorwarnend angekündigt hatte:’‘Laut Bericht [233.25] versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’‘Dagegen rücke ich eine Meldung aus dem Herbst des Jahres '44 in meinen Bericht [261.21]:’‘Auch ich würde mich jetzt gerne verabschieden und wünschte, meinem Bericht [294.25] hier den Schlußpunkt setzen zu dürfen.’‘Er schlägt mir vor, eine Chronik oder einen Bericht [298.3] zu schreiben:’‘Deswegen, nur deswegen schreibe ich diesen Bericht [298.21] bis zum Schluß.’
‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen in Sankt Marien erzählte, gab sie Bericht [28.9] von ihrer vergoldenden Arbeit an einem lange verschollenen Epitaph aus dem Jahr 1588.’‘Frau Johanna Dettlaff, die Bericht [270.23] gab, sagte:’
Berichtende, der [2*]jmd., der einen Sachverhalt, ein Geschehen sachlich u. nüchtern darstellet, mitteilt [° D berichten a]
‘Ich gebe zu: Alexandra kommt mir näher, als dem Berichtenden [87.13] erlaubt sein darf […]’‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden [144.24] die Aufgabe erspart wird, […] das späte Paar als Badende nachzuzeichnen.’
Bernstein, der [4*] o.Pl.in klaren bis undurchsichtigen Stücken von hellgel-ber bis dunkelbrauner Farbe auftretendes, fest gewordenes, fossiles Harz, das als Schmuck[stein] verarbeitet wird [D]
‘Ein Glas eingeweckte rote Bete, gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein [78.1] - »Mit Mücke drin!« - füllten das Einkaufsnetz. ’‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas, der Bernstein [78.20] samt Mücke im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke.’‘Wer mochte da abschalten und hier ein Foto betrachten, das Pilze zeigt, dort ein walnußgroßes Stück Bernstein [90.23] gegen Licht halten?’‘Er will wie die Mücke im walnußgroßen Stück Bernstein [116.10] sein:’
‘[…] und daß Frau Dettlaff, eine rüstige Mittsechzigerin, mit einer Bernsteinkette [113.7], gereiht aus rundgeschliffenen Klunkern, behängt war, wird erwähnt.’
Beruf, der [2*] Gen. -s[erlernte] Arbeit, Tätigkeit, mit der jmd. sein Geld verdient; Erwerbstätigkeit [D1]
‘Nur Reschke war, weil Ästhet von Berufs [149.17] wegen, angesichts der überführten Urnen besorgt.’‘Ihren Beruf [184.31], Kinderärztin, hat sie aufgegeben.’
‘Auch keine Rücksicht mehr auf die paar übriggebliebenen Berufsflüchtlinge [56.11].’
Berufskleidung, die [1*]für die Ausübung eines Berufs bes. geeignete od. vorgeschriebene Kleidung [D]
‘[…] der dort gelangweilt im Lehnstuhl lümmelt, dürfte, nicht nur der Berufskleidung [273.13] wegen, Hochwürden Bieroński sein, gleichfalls zurückgetreten.’
Berufsleben, das [1*] o.Pl.durch die Erwerbstätigkeit geprägter Teil des Lebens (2a) (eines Menschen) [D Arbeitsleben 1]
‘Reschke hatte anhand von Statistiken nachgewiesen, wie viele Studenten die Universität unvorbereitet auf das spätere Berufsleben [106.20] verlassen.’
Berufsstand, der [1*]Gruppe, Klasse, der die Einzelnen ihrem Beruf entsprechend zugehören [D]
‘[…] doch trug er seinen Berufsstand [23.29] nach, gab sich als Doktor der Kunstgeschichte und Professor mit Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]’
Berufsvertriebene, der/die [1*] Pl. -Interessenvertreter der Heimatvertriebenen, die nach dem zweiten Weltkrieg ehemals deutsche Gebiete verlassen mussten [°] Unkenrufe Bund der Danziger e.V. [Register] [°]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] die Vorbereitung von Gesprächen mit sogenannten Berufsvertriebenen [109.2], so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’
Berufsweg, der [1*] Pl. -eEinstieg in die Erwerbstätigkeit und weiterer Werdegang [°]
‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege [106.26] einschlagen.’
Besatzungszeit, die [1*]Zeit (1), während deren ein Staatsgebiet von aus-ländischen Truppen besetzt ist [D]
‘[…] daß es in Warschau während der deutschen Besatzungszeit [204.9], als überall Verbot herrschte […]’
Beschaffenheit, die [1*]Eigenschaften und Art einer Sache [°]
‘Bald danach war die Beschaffenheit [149.24] aufzustellender Grabsteine Thema;’
Beschaffung, die [1*]das Besorgen von etw. Notwendigem [unter Überwindung von Schwierigkeiten] [° D1beschaffen]
‘Bei der Beschaffung [174.6] von Hotelzimmern gab es Engpässe, denn auf dem Versöhnungsfriedhof herrschte Massenauftrieb.’
Bescheidenheit, die [1*]bescheidenes Wesen, bescheidene Art; Genügsamkeit [D]
‘Chatterjees Bescheidenheit [272.7] führte dazu, daß die ehemalige Allee Grunwaldzka nun, auf Antrag der einflußreichen bengalischen Minderheit, Rabindranath-Tagore-Allee heißt.’
Beschickung, die [1*] ÜFüllung, Versorgung mit etw. zu weiteren Verwendung [°]
‘[…] unterbrach er seinen Aufenthalt in Gdańsk, um von seiner Bochumer Wohnung aus die regelmäßige Beschickung [139.12] des Versöhnungsfriedhofs zu sichern.’
Beschluß, der [8*][gemeinsam festgelegte] Entscheidung; Ergebnis einer Beratung [D Beschluss 1]
‘[…] muß ich die auf Beschluß [65.22] eingeebneten Vereinigten Friedhöfe rückwirkend bestimmen und in ihrer ungefähren Größe vermessen […]’‘[…] muß ich die auf Beschluß [65.22] eingeebneten Vereinigten Friedhöfe rückwirkend bestimmen und in ihrer ungefähren Größe vermessen […]’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat […] den Beschluß [152.30], das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘[…] zog der Aufsichtsrat nach fernmündlicher Beratung seinen Beschluß [154.11] zurück:’‘All das geschah nach Beschluß [179.29].’‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl alter Menschen […] billigten sie nachträglich den Beschluß [192.4] der Aufsicht.’‘[…] weil die erklärte Bereitschaft so vieler Landsleute, die Gebeine ihrer Familienmitglieder auf den Versöhnungsfriedhof Gdańsk umzubetten, durch keinen Beschluß [211.17] außer Kraft gesetzt werden könne.’‘Wenn bisher freiwillig und zu Lebzeiten der Beschluß [215.21] gefaßt wurde, in der Heimat letzte Ruhe zu finden, soll fortan über Tote verfügt werden.’
BeschlußsacheBeschlußsache, die [1*]Angelegenheit, über die ein Beschluss gefasst wird [°]
‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension der vorliegenden Beschlußsache [119.10] deutlich gemacht.’
Beschreibung, die [2*]ausführliche Darstellung, Wiedergabe mit Worten [° D beschreiben 2]
‘In seinen Notizen hat Reschke, gleich nach der Beschreibung [32.27] der Dreizimmerwohnung, noch einmal rückblickend ihre Augen auf sich wirken lassen:’‘ROM wurde Alexandra als Read Only Memory, die Be-schreibung [94.29] des mit Instruktionen bestückten Arbeitsspeichers, erklärt.’
Beschriftung, die [3*] Pl. -enkurzer Text, der auf etw. zur Bezeichnung, als Hinweis o.Ä. geschrieben ist [D Aufschrift a]
‘Konsistorialrat Karau griff das Stichwort Europa auf und schlug möglichst vielsprachige Beschriftung [244.22] der formschön geräumigen Schilder vor:’‘Die deutschen Mitglieder der Aufsicht meinten, es müsse die zuoberst verlaufende polnische Inschrift deutlich größer ausfallen als die drei anderssprachigen Beschriftungen [271.12].’‘Nach Reschkes Beschriftungen [289.25] handelte es sich um das allerneueste Exportmodell der Werfthallenproduktion.’
Beschwerde, die [5*] Pl. -n1.Klage, mit der man [an höherer Stelle] seine Unzufriedenheit über jmdn., etw. kundtut [° D2]
‘[…] verständlich, daß sie bei der Partei Beschwerde [31.8] führte.’‘Die Beschwerden [119.26] der Presse […] wehrt er wie Fliegen ab:’‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben, ihre Beschwerden [128.2] und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’‘Zwar hatte mich die Denkwitz per Telefon und Fax vorgewarnt, aber dieser Ansturm... Beschwerden [174.10] wurden laut.’
2.Übel, Last, Beschwernis [°]
‘[…] und wenn sie ihre zu lang währende Mitgliedschaft in der Partei als Schande verurteilt, […] ist ihm der Kapitalis-mus Lastesel aller Beschwerden [93.5], auch der eigenen:’
Beschwörung, die [2*] Pl. -en1.[formelhafte, suggestive] Worte, mit denen jmd. Macht über jmdn., etw. erlangen möchte; Magie [° D3; D beschwören 3a]
‘Sogar Inschriften wie ›Ruhe sanft!‹ und › Hier ruht in Frieden!‹ sagte sie wie Beschwörungen [69.26] auf.’
2.das Ins-Bewusstsein-Rufen, Vorstellung [° D beschwören 3a]
‘Mit dieser Beschwörung [148.12] aufgefüllter Grabstellen konnten nur die bisher üblichen Erdbestattungen gemeint sein;’
Besichtigung, die [1*] Pl. -endas Aufsuchen und Ansehen; prüfende Betrachtung [° D besichtigen]
‘Bei den Besichtigungen [178.29] waren Alexander und Alexandra dabei.’
Besitz, der [4*]a)etw. in Besitz nehmen, von etw. Besitz ergreifen etw. an sich nehmen, sich einer Sache bemächtigen [Dc]
‘[…] dann in Calcutta viele Jutefabriken in Besitz [165.7] genommen, sich nicht gerade beliebt gemacht hätten.’‘Die Rikschaproduktion ergriff von weiteren Montagehallen Besitz [212.27].’‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung, die […] sich dabei sorgsam der Landschaft anschmiegt, sie aber gleichwohl in Besitz [278.13] nimmt […]’
b)(materielle) Güter, die jmd. geerbt od. erworben hat, sodass er darüber verfügen kann [Da] Besitzer; Besitzgier; Besitztitelc)Recht, etw. als Besitz (b) zu haben, sein Eigen zu nennen [° D besitzen 1a]
‘Schließlich wird der Besitz [270.10] von Grund und Boden in Zukunft zweitrangig sein...’
BrauereibesitzerfamilieBesitzer, der [1*]jmd., der etw. als Besitz (b) hat, sein Eigen nennt [° D; D besitzen 1a]
‘Sie lehnte nicht nur Fahrten mit den melodisch läutenden Rikschas ab, sie empörte sich gegen deren Besitzer [164.19], die ihr unbegreifliche Person.’
Besitzgier, die [1*]heftiges, maßloses Verlangen; ungezügelte Begierde nach Besitz (b) [° D Gier]
‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß […] die Ufer einst wolkenspiegelnder Seen in Masuren und in der Kaschubei überbaut, verbaut und der Besitzgier [282.12] anheimgefallen sind […]’
Besitztitel, der [3*] Pl. - Rechtsspr.verbrieftes Recht auf einen bestimmten Besitz (b) [D]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht, verjährte Besitztitel [146.27] und Erbnachfolge […]’‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß aus dem damals allerorts gepachteten Friedhofsgelände Besitztitel [282.9] geworden sind, […] kommen mir Zweifel, ob unsere Idee gut und richtig gewesen ist;’‘Sie beweist Krämerseelen, welch begrenzten Wert Besitztitel [282.21] haben.’
Besorgnis, die [1*] Pl. -seSorge; das Besorgtsein; Befürchtung [D]
‘Mister Chatterjee […] war sogleich in der Lage, die Besorgnisse [47.11] seiner Kneipenbekanntschaft zu zerstreuen:’
Bessere, das [1*] → besser Komp. von gutmehr als gut [D besser I]
‘Heute weiß ich, wir haben versagt, sehe aber dennoch, wie sich gegenwärtig alles zum Besseren [282.17] fügt.’
Besserwissen, das [1*] abwertendbesserwisserisches, belehrendes Verhalten [°]
‘Sie sah ihm, ohne »typisch« zu sagen, sein Besserwissen [172.23] nach;’
Bestallung, die [1*]Einsetzung in ein Amt [D1a]
‘Da […] bei der Bestallung [106.23] von Kulturdezernenten innerhalb städtischer Behörden zumeist politisch entschieden werde, müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Bestand, der [1*] Pl. -ständevorhandene Menge; Vorrat [D2]
‘Es waren die letzten Bestände [252.25] aus Dresden, die Alexandra verarbeitet hat.’
Beständigkeit, die [1*]Widerstandsfähigkeit, Dauerhafigkeitt [° D beständig c]
‘Dort täuschte die von Granitsäulen getragene Kassettendecke Beständigkeit [122.24] vor;’
Bestandteil, das [1*] Pl. -eeinzelner Teil (1a) einer Einheit, eines Ganzen [D]
‘[…] war es dort die Sowjetunion, die in ihre weit voneinander entfernt liegenden Bestandteile [154.24] zu zerfallen drohte.’
Bestätigung, die [2*]1.Anerkennung, Bewunderung [°]
‘Nur das »liebe Professorchen« wird ab und zu angerufen, sobald seine Fachsimpelei nach Bestätigung [87.22] verlangt.’
2.Bescheinigung, mit der etw. (die Richtigkeit von etw., der Empfang einer Sendung, eine Amtseinsetzung, ein Privileg o.Ä.) bestätigt wird [D2]
‘Sie sei bereit, mit allen Unterlagen und Daten nach Düsseldorf umzuziehen, bitte jedoch um eine kurze Bestätigung [250.17] durch den Herrn Ehrenvorsitzenden, dessen Vertrauen sie nicht enttäuschen wollte...’
Bestattung, die [3*] Pl. -en geh.[feierliches] Begräbnis [D]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute, fristgerechte Bestattungen [40.25], Leichentransport und zu erwartende Schwierigkeiten […]’‘[…] es ging um Ruhefristen und das Recht auf anonyme Bestattung [118.29] […]’‘Reschke ist noch in seinen Aufzeichnungen bewegt von den ersten Bestattungen [136.24].’
Erdbestattung; Sammelbestattung; ZweitbestattungBeste, das [1*]*etw. zum Besten geben mit etw. zur Unterhaltung beitragen; vortragen, vorführen [D best *1]
‘Als meine älteste Tochter jedoch ganz ungefragt ihre Meinung über unsere Idee zum besten [186.4] gab, war das selbst für Alexandra zuviel.’
Bestimmtheit, die [1*]Gewissheit, Sicherheit [D2]
‘Hätte Reschke das eine oder andere Relief vorsichtig vom Asphalt gelöst, gewendet und die seitlich geplatzte Unterseite fotografiert, könnte ich jetzt mit Bestimmtheit [160.22] von Rotbauchunken sprechen.’
Bestrebung, die [2*] meist Pl.: -enBemühung, Anstrengung [D]
‘In seinen Aufzeichnungen sah er […] Kuraufenthalte und das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen [58.30] zur Friedhofsgesellschaft.’‘Wenn große Worte noch Sinn machen, dann hier, auf dem Feld unserer gemeinsamen Bestrebungen [164.10].’
Besuch, der [15*] Pl. -e1.a)das Aufsuchen zu einem bestimmten Zweck [° D besuchen c]
‘Schon oft war der Professor hier eingekehrt: während früherer Besuche [45.8] in der ärmlichen, doch an Türmen so reichen Stadt […]’‘Vielleicht blieb zwischen Mittagessen und Verabredung noch Zeit für einen Besuch [110.20] in der Marienkirche.’‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch [111.22] von Zimmer zu Zimmer, die Wiederkehr ihrer gestauten Inbrunst;’‘Gleichfalls ist ihr Besuch [113.20] auf dem Ohlsdorfer Friedhof, einer weitläufigen, parkähnlichen Anlage, sicher […]’‘Danach steht, daß der Besuch [228.18] in der Gruft […] sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.’‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter zu Besuch [295.14] nach Polen kam […]’‘Den Besuch [295.26] dieses Kuppelbaus hatte er sich gewünscht.’‘Interessant, wie sich Rom verändert hat seit unserem ersten Besuch [297.17].’
Abschiedsbesuch; Antrittsbesuch; Friedhofsbesuch; Hausbesuch; Krankenbesuch; Nachkriegsbesuch; Papstbesuch b)das Aufsuchen von jmd., den man gerne sehen möchte, mit dem man freundschaftlich zusammen sein möchte [° D besuchen a]
‘Von diesem ersten Besuch [114.9] in Bochum gibt es Fotos von beiden allein und mit anderen zusammen.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche und Werkstatt gebracht hatte, waren sie, wie bei allen Besuchen [264.19] zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren […]’
2.o.Pl.Gast, Gäste [D2]
‘[…] hier und da bezeugen Windlichter an Grabstellen Besuch [23.17], der wieder gegangen ist.’‘Sie hatte über Weihnachten ihren Sohn Witold zu Besuch [116.17] […]’‘Später, als der Besuch [131.10] schon über alle Berge war […]’‘Besuch [173.8] kam nur selten.’‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf eine kleine Bucht, die Besuch [277.4] kannte, denn verkohlte, regennaß glänzende Reste eines Lagerfeuers gaben Zeugnis […]’
Besucher, der [3*] Pl. -jmd., der etwas zu einem bestimmten Zweck aufsucht; Teilnehmer [Db]
‘[…] wenngleich zu jener Zeit viele Besucher [111.13] aus Schwerin und Wismar über die nahe, nun offene Grenze kamen […]’‘Mehr Besucher [174.5] als vorbedacht haben die weite Reise nicht gescheut.’‘Natürlich zu viele Besucher [296.1], dennoch kein Gedränge.’
FriedhofsbesucherBete, die [3*] Pl. -n in der Fügung: Rote Bete[als Gemüse zubereitete, eingelegte] rote Rüben [D2]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken, Lauch und rote Bete [7.14].’‘[…] in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten [76.1], die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’‘Ein Glas eingeweckte rote Bete [77.29] […]: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein […] füllten das Einkaufsnetz.’
Beteiligung, die [1*]das Teilnehmen; das Sichbeteiligen; Mitwirkung [D1]
‘Personelle Beteiligung [112.27] sei zu erwägen, ohne daß der Bund weiterreichende Ansprüche stellen werde.’
Beten, das [2*] → betensich im Gebet zu Gott hinwenden [Da]
‘Der immerwährende Rosenkranz erlaubte endloses Beten [265.10], das von gesungenem Jammer unterbrochen wurde.’‘Stumm bleibt ihr Beten [268.10] und Singen.’
Betende, der/die [2*] Pl. -njmd., der sich im Gebet zu Gott hinwendet [° D beten a]
‘Als hätte ich nicht ertragen können, mich unterm Granit zu wissen, bin ich wie närrisch davongelaufen, […] so daß ich Betende [62.14] erschreckt habe und mir Blicke folgten.’‘Mir fielen drei Untertassenteller auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons, von denen die Singenden und Betenden [265.8] nahmen, um bei Stimme zu bleiben.’
Beteuern, das [1*] → beteuerneindringlich, nachdrücklich, inständig versichern, erklären [D]
‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf »Wir sind ein Volk!« das Geflüster der Liebenden, ihr leises Beteuern [90.13]: »Wir sind ein Fleisch«, übertönt?’
Betonkern, der [1*] Pl. -estützendes, inneres Teil aus Beton, einer als Bau-stoff verwendete Mischung aus Zement, Wasser u. Sand, Kies o.Ä., die im trockenen Zustand sehr hart u. fest ist [° D Beton]
‘Vor breiter Fensterfront Säulen, deren Betonkerne [54.27] von genoppten, rundum laufenden Keramikschalen ummantelt sind.’
Betonpfosten, der [1*] Pl. -Pfosten aus Beton, einem harten, festen Baustoff [° D Beton]
‘Man ging dabei behutsam vor, schonte das Material, denn der Maschendraht und die Betonpfosten [153.25] haben anderswo […] Verwendung gefunden.’
Betonpiste, die [1*]Landebahn für Flugzeuge aus Beton, einem harten, festen Baustoff [° D Beton]
‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter zu Besuch nach Polen kam, wo er sogleich die Betonpiste [295.15] über der polnischen Erde küßte […]’
‘Sie nahm alle vier Felder in Betracht [69.20] und wies mit kurzem Arm in jede Richtung.’
2. in der Fügung: […] in Betracht kommen infrage kommen, […] berücksichtigt werden [D]
‘In Betracht [100.17] kommt alles, was in Kunstwerken anschaulich geworden ist.’
Betrachtung, die [1*]Überlegung; Untersuchung [D2]
‘Etwas zu lange verlor sich der Witwer in Betrachtung [36.1] der Seestegfotos.’
Betrag, der [2*] Pl. -trägebestimmte Geldsumme [D]
‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge [139.22], darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’‘Er gab sogar weitere Beträge [192.5] seiner streng gehüteten »stillen Reserven« preis […]’
Betreuung, die [1*]Behandlung, Pflege; Fürsorge [° D betreuen a]
‘Eine diskrete Betreuung [238.9], bis hin zu Hausbesuchen, gehörte schon lange zu meinen Vorhaben, doch war ich an Gdańsk gebunden...’
SeniorenbetreuungBetrieb, der [8*]1. o.Pl. a)das In-Funktion-Sein; das Arbeiten [D2a]
‘Da es nicht möglich war, das alte Krematorium am Michaelisweg wieder in Betrieb [148.30] zu nehmen […]’‘Der Versöhnungsfriedhof war jetzt ungestört in Betrieb [157.2].’‘[…] damals war oberhalb der Vereinigten Friedhöfe das Krematorium noch in Betrieb [251.19].’
Begräbnisbetrieb; Friedhofsbetrieb; Kurbetrieb b)das Führen, Unterhalten [° D betreiben 3]
‘Weil schon seit Jahren überfüllt, schien er außer Betrieb [21.10] zu sein.’‘[…] zumal das Programm »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« durch Betrieb [269.21] von Seniorenheimen, […] überall Nachahmung fanden.’
‘[…] war versucht, in einer noch offenen Bar ein Gläschen und noch eins zu kippen, etwa im Schauspielerclub, der aus weit offener Doppeltür mit Gesang Betrieb [44.24] meldete […]’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter der Betrieb [203.3] auf dem Versöhnungsfriedhof zunahm, sah man die Brakup oft die Große Allee hoch bis zum Altbau neben dem Portal fahren.’
‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb [108.22] in der DDR geführt, der sich, dem dortigen Sprachgebrauch folgend, VEB Erdmöbel nennt und Billigsärge produziert.’
Handwerksbetrieb; Rikschabetrieb; SteinmetzbetriebBetriebswirtschaft, die [1*]/kurz für Betriebswirtschaftslehre/ Disziplin der Wirtschaftswissenschaften, die sich mit dem Aufbau, der Organisation u. der Führung von Betrieben befasst [D Betriebswirtschaftslehre]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte und angestrengt locker deren Käufergier auf Ratschlagliteratur zur Betriebswirtschaft [184.17] und zum Arbeitsrecht bewitzelte […]’
Betsaal, der [1*][provisorischer] größerer Raum in einem Gebäude für Gottesdienste, bes. bei Sekten [° D; D Saal 1]
‘[…] als Wróbel am Salvatorfriedhof und an der Mennonitenkirche vorbei, die heute Bet- [224.26] und Taufsaal der Pfingstgemeinde ist, zum ehemaligen Marienfriedhof fuhr; ’
Bett, das [6*]Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen [D1]
‘Oder blieb neben der Liebe im schmalen Bett [79.26] kein Platz für Friedhöfe hier und dort?’‘[…] doch gibt er kaum etwas von den wirklichen Anstrengungen im zu schmalen Bett [84.12] preis […]’‘Zwar sei ihr die Nacht im schmalen Bett [84.30] unvergeßlich […]’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn […] im schmalen Bett [92.2] ineinandergefügt haben.’‘Dem Bett [242.2] gegenüber hing an der Wand eine Uhr, die stehengeblieben war.’‘Überm Bett [242.11] […] hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild […]’
Bettgestell; Bettstatt; Einbettzimmer; Einzimmerbett; HotelbettBettgestell, das [1*] Gen. -sBett; Gestell (3)
‘[…] überm ausladenden Kopfende des Bettgestells [242.12], hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild […]’
Bettler, der [1*]jmd., der von Almosen lebt [° D; D betteln 1]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände, vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken, ob König oder Bettler [89.2], sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Bettschwere, die [1*] ugs.zum Schlafen müde genug sein [weil man Alkohol getrunken hat] [D]
‘Der bulgarische Rotwein, das Gläschen Honiglikör und drei Flaschen Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere [50.30] verholfen […]’
‘Ihre Filzstiefel standen am Fußende der angejahrten Bettstatt [240.27], darunter der Nachttopf.’
Bettwäsche, die [1*] o.Pl.Betttücher u. Bezüge für Kissen u. Deckbett [D]
‘Das war wirklich Überraschung, daß mein Aleksander hat Zuhaus so ordentlich, nicht nur Bücher, alles, Handtücher, Bettwäsche [114.7].’
Beurteilung, die [2*] Pl. -endas Beurteilen; Einschätzung [D1]
‘Die Beurteilung [172.14] solch trüber Diagnosen gehört nicht zu den Aufgaben, die mir mein ehemaliger Mitschüler gestellt hat […]’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen [172.3] der Deutschen und Polen herausfiltern […]’
Beute, die [2*]etw., das durch Kampf, Raub, Plünderung o.Ä. in den Besitz von jmd. gelangt ist und errungen oder mitgenommen wurde [° D erbeuten]
‘[…] und Chatterjee wird sich erinnert haben, daß es am Fluß Hooghly Handelsniederlassungen der Holländer gegeben hat, bevor Calcutta den Engländern zur Beute [163.7] wurde […]’
Üetw., das sich jmd. [raffgierig] genommen hat [°]
‘Der Witwer übergab der Witwe seine rostrote Beute [9.10].’
Beutel, der [1*] Pl. -kleines od. größeres sackähnliches Behältnis aus weichem Material [D1a]
‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel [100.19], Säcke, Netze, Tragetaschen, um Rucksäcke, wie sie heute bei der Jugend wieder in Mode sind, leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’
Kunststoffbeutel; PlastikbeutelBevölkerung, die [1*]Gesamtheit der Bewohner u. Bewohnerinnen eines bestimmten Gebiets; Einwohnerschaft [D1]
‘Du mußt wissen, daß in Gdańsk und Gdynia, nein, in ganze Wojewodschaft mehr als Drittel von Bevölkerung [85.29] kommt von Wilno und möcht da liegen, wenn Zeit ist rum. ’
Bewegung, die [4*]1.a)das Bewirken, Verursachen , dass jmd., etw. seine Lage, Stellung verändert [° D ¹bewegen 1a]
‘[…] weil aber Polen, inzwischen nur Polen die drei Dutzend Rikschas in Bewegung [121.28] hielten, war das Nein der Witwe vom Nationalstolz bestimmt und deshalb dem Witwer ärgerlich.’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft, mithin Bewegung [202.15] und Stillstand, die Lebenden und die Toten, abermals einen Handel ein […]’
b)das Verändern seiner Lage, Position [° D ¹bewegen 1b]
‘Ich sehe ihn und die Brakup mitten im Friedhofsrondell, beide in heftiger Bewegung [191.2].’‘Was jetzt in Bewegung [200.21] gerate, könne niemand aufhalten. Die Würfel seien gefallen.’
2.politisch, historisch bedeutendes gemeinsames (geistiges od. weltanschauliches) Bestreben einer großen Gruppe [D3a] ArbeiterbewegungBeweis, der [4*]1.Nachweis dafür, dass etw. zu Recht behauptet, angenommen wird[…] [D1]
‘Noch fehlte den Zahlen des Weltbürgers der leibhaftige Beweis [46.18].’‘Zum Beweis [96.17] der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung schickte er der Piątkowska Fotokopien solcher Geburtstags- und Jubiläumsinserate […]’
FVGetw. unter Beweis stellen Papierdt.Fähigkeiten demonstrieren [°]
‘Erst als das junge, von Reschke hübsch genannte Mädchen hinter der Theke ihr Schulenglisch unter Beweis [48.21] stellte, indem sie die Herren fragte, ob »more German beer« gewünscht sei […]’
2.sichtbarer Ausdruck von etw.; Zeichen, das etw. offenbar macht [D2]
‘Der schlagende Beweis [200.19] militärischer Stärke lasse gleichzeitig die Ohnmacht westlichen Denkens erkennen.’
LebensbeweisBewußtsein, das [1*]Gesamtheit der Überzeugungen eines Menschen, die von ihm bewusst vertreten werden [D Bewusstsein 1b]
‘Witold sagt, weil er mich ärgern muß immer, daß unsere Idee ist von falsches Bewußtsein [99.5] und daß er nun ist Trotzkist, weil ich zu lange war in Partei […]’
Bezahlung, die [2*]Geldsumme, die jmdm. für etw. [als Entlohnung] gegeben wird [° D2; D bezahlen 1b]
‘[…] doch erst als […] Reschke ihr für Tonbandmonologe gute Bezahlung [146.8] anbot, war die Alte zufrieden:’‘Meine jüngste Tochter […] klagte über alles: den Job, die Sozialfälle, die Kollegen, die Bezahlung [184.10].’
Beziehung, die [1*]1.innerer Zusammenhang, wechselseitiges Verhältnis [D2]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch […] deutet und mit den Wechselfällen eines streitbaren Lebens in Beziehung [17.26] setzt […]’
2. meist Pl. Verbindung, Kontakt zwischen Einzelnen od. Gruppen [D1] HandelsbeziehungenBibelmotiv, das [1*] Pl. -eMotiv (1) aus der Bibel, dem heiligen Buch der Christen [° D Bibel 1a]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive [150.21] nacherzählen:’
Bibelzitat, das [2*] Pl. -eZitat (a) aus der Heiligen Schrift [° D Bibel 1a]
‘[…] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibel-zitate [61.10] aufsagte.’‘Karaus Predigereifer legte er mit einem Bibelzitat [198.15] das Amen nahe.’
Bibliothek, die [1*]a)Einrichtung zur systematischen Erfassung, Erhaltung, Betreuung u. Zugänglichmachung von Büchern; Bücherei [D1a] Bibliothekshocker; Universitätsbibliothek; Stadtbibliothek b)Raum, Gebäude für eine Bibliothek (a) [D1c] Unkenrufe Bibliothek der Polnischen Akademie in Danzig [VaV]
‘Doch seitlich der Bibliothek [19.11], dann vorm Portal der ehemaligen Petri-Oberrealschule […] kam der Witwer zum Zug.’
‘Er bekannte, frühreif ein Bibliothekshocker [19.15] gewe-sen zu sein […]’
Bier, das [4*]aus Malz, Hopfen, Hefe u. Wasser gegorenes, kohlensäurehaltiges, würziges, leicht alkoholisches Getränk [D]
‘[…] und gleich darauf in seltsamem Deutsch darum bat, den Professor zu einem weiteren Bier [48.25] einladen zu dürfen […] ’‘Vier Flaschen Bier [143.5] stellte sie ins schmatzende Uferwasser.’‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben, dänisches Bier [276.25] und spanische Oliven.’
Bierflasche; Bierglas; Braunbiersoße; Exportbier; Freibier; Malzbier *das ist [euer] Bier ugs.das ist [eure] Angelegenheit, [euer] Geschäft [D*]
‘Sein Satz ›Das ist euer Bier [183.14]!‹ beweist immerhin, wie geläufig sein Umgangsdeutsch ist.’
Bierflasche, die [3*] Pl. -nFlasche für Transport u. Aufbewahrung von Bier [D]
‘Mehr oder weniger brüchige Parkbänke, darauf Männer mit Bierflaschen [67.25] befaßt oder Mütter mit Kleinkindern.’‘Von jenem Picknick ist noch zu melden, daß die vier Bierflaschen [144.21] im lauen Seewasser nicht kühl werden wollten.’‘So, zwischen Zigarettenkippen und Bierflaschen [195.31], darf es nicht liegenbleiben.’
Bierglas, das [2*]Glas (2a), aus dem Bier getrunken wird [D]
‘Mit erhobenem Bierglas [48.1] stimmte Reschke sogleich zu:’‘Chatterjees schmalgliedrige Hand wie mit dem Bierglas [49.1] verwachsen.’
Bierkutscher, der [1*] Pl. - ugs.Fuhrmann einer Brauerei [D]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher [128.19], Werftarbeiter, die Fischer in Brösen […]’
Biest, das [2*] Pl. -erlästiges, unangenehmes Tier [D ¹Biest 1] Unkenrufe Kartoffelkäfer [°]
‘Vom Polen-, spätestens vom Frankreichfeldzug an haben wir sie in Flaschen sammeln müssen, selbst bei Regen, mit klammen Fingern. Diese ekelhaften, schwarzgelb gestreiften Biester [241.25].’‘Diese ekligen, schwarzgelb gestreiften Biester [298.19].’
Bilanzierung, die [1*]Aufstellung von einer abschließende Gegenüber-stellung von Aktiva u. Passiva, Einnahmen u. Ausgaben [° D bilanzieren 2; D Bilanz a]
‘Erst nach Bilanzierung [54.23] des Startkapitals […] wird sie in eine Traumrechnung mit noch mehr Nullen geglitten sein.’
Bild, das [16*] Gen. -(e)s; Pl. -er1.Vorstellung, Eindruck [D3]
‘Ein Bild [195.25], das ich sehe, wenngleich ich die Stadt verließ, als sie noch heil war...’‘[…] und sogleich entsteht mir ein Bild [211.28], auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke als Fahrgast in Richtung Zukunft rollt...’‘[…] doch wenn ich heute versuche, mir ein Bild [268.7] zu machen, sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben, die den Tisch und dessen Beisitzer in ein Aquarium versetzen.’‘So unbebaut das Land […] über dem See gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld und Wald bietet, gespiegelt, auf glatter Fläche gespiegelt, lese ich ein anderes Bild ab [278.9]:’‘[…] und doch erfüllt mich diese Spiegelung, je länger ich schaue, mit Trauer, die zunimmt, selbst jetzt, nachdem Windstöße die Seefläche aufgerauht und das Bild [278.29] zerstört haben.’‘Und wie zu Alexandras wenigen Worten höre ich das allen zuletzt beschworenen Bildern [282.28] unterlegte Rufen der Tieflandunken.’
‘Weil er den Schnappschuß schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen der hockenden Marktfrau ins Bild [12.23] kamen, zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze.’‘Sooft mir das Paar fotografiert vorliegt, nie haben sie sich vor eine Motorhaube gestellt, kein Mercedesstern ist mit ihnen ins Bild [63.4] geraten.’‘In Fleischfarbe abgebildet ist Wróbels eine Hand, die rechte, wie sie mit der linken Hand, die nicht ins Bild [227.23] kam, vom Fußende weg den Sargdeckel hochstemmt.’
‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste ins Bild [134.23] und Reschke, natürlich im neuen Kammgarnanzug, wie er den Borsalino seitlich und den gerollten Regenschirm eingehenkelt trägt.’‘Dann kommt das hexenhaushafte Backsteinhaus am Park- beziehungsweise Friedhofseingang ins Bild [137.25] und mit ihm jenes auf gelben Klinker montierte Messingschild, […]’
c)auf dem Fernsehschirm Erscheinendes [D1c]
‘Er sah in Hausschuhen zu […] als zeitweilig […] Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren, indem sie in rascher Folge Bilder [261.5] hergaben, die alles zuvor von der Couch aus Gesehene löschten:’‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder [261.11] […] unter Asche und Schlamm begruben […]’
Bilderflut; Bildfolge; Montagsbilder d)mit künstlerischen Mitteln auf einer Fläche Dargestelltes, Wiedergegebenes; Gemälde, Zeichnung o.Ä. [D1a]
‘Über die Eheschließung schreibt Reschke nur, sie sei »Schlag elf Uhr!« im Roten Saal vollzogen worden, angesichts eines wandbreiten Bildes [291.21], » Der Zinsgroschen« genannt […]’
‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- und Kurbetrieb bot ein Bild [240.10] alltäglichen Verfalls.’‘Zwar stand ich da wie das Bild [296.25] eines Rufers: den Kopf in den Nacken gelegt und - geöffneten Mundes - den Hut beiseite gehalten […]’
Schreckensbild; Spiegelbild; StraßenbildBildband, der [1*] Üvorwiegend Bilder (2a) enthaltendes Buch [D]
‘Geschenkt bekam ich einen Bildband [185.19], den ich bereits besitze:’
Bilderbuch, das [3*]prototypischer Sachverhalt, einfacher Ablauf [°]
‘Auf dem Misthaufen krähte der Hahn aus dem Bilderbuch [142.29].’‘Ich könnte mit ihnen ein Bilderbuch [173.5] füllen: frei von Gezänk, satt an Verträglichkeit, zu schön, um wahr zu sein.’‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen aus dem Sprachschatz, Szenen aus dem Bilderbuch [255.15] deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich […]’
Bilderfälscher, der [1*] Gen. -sjmd., der in betrügerischer Absicht ein ?Bild (2d) möglichst originalgetreu nachbildet u. für echt ausgibt [° D fälschen]
‘Dort könnte Reschke der Piątkowska die Geschichte des Bilderfälschers [110.22] Malskat erzählt und ihr die hoch im Chor ausgewaschenen, hohnvoll leeren Bildflächen erklärt haben.’
Bilderflut, die [1*]Bild (2c); Flut
‘Vielleicht hat die Weltkrisenlage, deren Bilderflut [172.27] jeden Haushalt heimsuchte, das Paar so friedfertig gemacht […]’
Bilderrahmen, der [1*] Pl. -Bild (2d); Rahmen (2)
‘Wenn sie in der Küche üppig geschnitzte Bilderrahmen [166.2] grundierte und vom Vergolderkissen weg Blatt nach Blatt neu vergoldete, sah Reschke zu.’
Bildfläche, die [1*] Pl. -nBild (2d); Fläche (1)
‘Dort könnte Reschke der Piątkowska die Geschichte des Bilderfälschers Malskat erzählt und ihr die hoch im Chor ausgewaschenen, hohnvoll leeren Bildflächen [110.23] erklärt haben.’
Bildfolge, die [2*] Pl. -nBild (2c); Folge (2)
‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung, die eigentlich dramatische Bildfolgen [51.18] gerechtfertigt hätte, brachte er auf den Punkt:’‘[…] blieben die Folgen der abgewerteten Ereignisse dennoch für demnächst neue Bildfolgen [261.16] ergiebig.’
Bildungsreisende, der [1*]Urlauber, der vor allem die Kultur und Kunstschätze eines Landes kennenlernen möchte [°]
‘[…] gab ihm sein Tweedjackett zur Cordhose ein saloppes Aussehen, passend zur Kameratasche: als Bildungsreisender [12.4] ein Tourist besserer Sorte.’
Billigsarg, der [1*] Pl. -särgepreisgünstiger Sarg [minderer Qualität] [°]
‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb in der DDR geführt, der […] Billigsärge [108.24] produziert.’
Birke, die [1*] Pl. -nLaubbaum mit weißer Rinde, kleinen, herzförmigen, hellgrünen Blättern u. als Kätzchen wachsenden Blütenständen [D1]
‘[…] dreieinhalb Hektar groß unter Linden, Eschen, Birken [214.17] und Ahorn, einzelnen Trauerweiden sogar, die immer noch stehen.’
‘[…] dazu Kastanien, der vereinzelte Ahorn, die Birkengruppe [222.30] vor Resten des Friedhofzaunes, dessen Lücken durch einen Verhau aus Eisenbahnschwellen geschlossen sind.’
Bischof, der [5*] Gen. -s christl. Kircheoberster geistlicher Würdenträger eines bestimmten kirchlichen Gebietes (eines Bistums, einer Diözese od. Landeskirche) [D1] Unkenrufe Tadeusz Goclowski [Register]
‘Ich werde schreiben an Bischof [86.3], wo sitzt in Oliwa.’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche, in Gestalt des Bischofs [87.28] mit Sitz in Oliva, nicht nur Interesse gezeigt […]’‘Da der Bischof [133.25] von Oliva, der zugesagt hatte, plötzlich verhindert sein wollte […]’‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung des Bischofs [207.1] mit Sitz in Oliva […]’‘[…] der andere war dem Sekretariat des Bischofs [249.24] mit Sitz in Oliva verpflichtet.’
Bistumsverwaltung, die [1*]Verwaltung des Amtsbereich eines katholischen Bischofs [° D; D Bistum]
‘Die Piątkowska legte Schreiben der Wojewodschaft […] und der Bistumsverwaltung [112.18] vor.’
Bitte, die [4*]an jmdn. gerichteter Wunsch [D]
‘[…] und ihm auf seine Bitte [20.9] hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt:’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld blankgetretener Bodengrabplatten, weshalb sie nicht nur aus Höflichkeit die Bitte [74.23] nach gelegentlicher Übersendung seiner Doktorarbeit aussprach:’‘Nur eine einzige Bitte [127.15] war ihr übrig:’‘Das Tagebuch sagt nicht, ob sie diese Bitte [127.17] an einem Seeufer oder zwischen Kopfweiden ausgesprochen hat.’
Bitterkeit, die [1*]Groll; Hader, Verstimmung [°]
‘Der Witwer will diesem Satz der Witwe »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« [20.5] abgehört haben.’
Bitternis, die [1*]Bitterkeit, bitteres Gefühl, Leiden [D2]
‘Dennoch kann ich die gegenwärtige Hochstimmung nicht ohne Vorbehalt teilen: ihr Umschlag in Bitternis [89.9] ist wie vorgeschrieben.’
Blatt, das [11*] Pl. Blätter1.a)gleichmäßig, meist rechteckig zugeschnittenes Stück Papier [D2a]
‘Wie nach einem Rohrbruch ergießen sich Obszönitäten, die, allzu lange gestaut, in unangefochten gleichmütig bleibender Schrift Blatt [84.16] nach Blatt [84.16] füllen;’‘Von ihrem Bummel zu zweit zeugt als Schattenriß ein Scherenschnitt, der beide auf ein Blatt [155.27] bringt:’
b)Gemälde, Zeichnung auf einem Blatt (1a) [°]
‘Übrigens hat […] Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien überliefert, zum Beispiel auf Blättern [100.31], entstanden während seiner Reise von Berlin nach Danzig […]’‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt [125.22] hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt unterm Bombenhagel mit allen Türmen in Flammen stand […]’
c) *auf einem anderen Blatt stehen nicht in diesen Zusammenhang gehören, passen [D2b*1]
‘Wenn sie in der Küche üppig geschnitzte Bilderrahmen grundierte und vom Vergolderkissen weg Blatt [166.3] nach Blatt [166.3] neu vergoldete, sah Reschke zu.’‘Schon die Ägypter haben Schlag nach Schlag jene hauchdünn getriebenen Blättchen gewonnen, die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt [252.23] versammelt, ein Heft Blattgold bilden...’
Blättchen3.flächiger, meist durch Chlorophyll grün gefärbter Teil höherer Pflanzen, der bei jeder Pflanzenart verschieden gebildet ist u. der Assimilation, Atmung u. Wasserverdunstung dient [D1]
‘Und immerfort fielen aus altem und nachgewachsenem Baumbestand Blätter [176.3].’‘Das frei schwebende Blatt [176.4].’
AkanthusblattBlättchen, das [4*]/Vkl. zu Blatt (2)/
‘Während Reschke den Kaffee aufgoß, legte die Piątkowska in hauchdünnen Blättchen [243.1] das Gold an, um es sogleich mit sanftem Haarpinsel zu stauchen.’‘[…] das Vergolderkissen […] von dem sie mit einer aus Buchsbaum geschnitzten Pinzette feierlich langsam hauchzarte Blättchen [251.28] abhebt […]’‘Ein aufklappbarer Pergamentschirm schützt die Blättchen [252.1] auf dem Vergolderkissen vor heftiger Luft...’‘Schon die Ägypter haben Schlag nach Schlag jene hauchdünn getriebenen Blättchen [252.22] gewonnen, die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt versammelt, ein Heft Blattgold bilden...’
Blätterdach, das [1*]Laub tragende Äste, die das Wetter wie ein Dach abhalten [°]
‘Denn nicht versteckt, wohl aber geborgen unterm Blätterdach [64.8] sollen die heimgekehrten Toten ihre Ruhe finden.’
Blattgold, das [9*]zu feiner Folie ausgehämmertes od. ausgezogenes Gold (1) zur Vergoldung von etw. [D]
‘Mattvergoldung und Glanzvergoldung mit Blattgold [27.28] aus Dukatengold.’‘Wir machen alten Prospekt schön mit Blattgold [29.5], was kostet nicht viel.’‘Dort kniete spätgotisch der Engel, dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund weiteren Auftrag von Blattgold [242.27] erwartete.’‘[…] während die Piątkowska das Blattgold [243.17] auf dem Engelsflügel nun mit weichem Flachpinsel verstrich […]’‘[…] das Vergolderkissen, auf dem sie das Blattgold [251.24] in passende Quadrate schneidet […]’‘[…] gelesene Seiten müssen behutsam umgeblättert werden, wie ja auch sie verzögert das Blattgold [252.9] abnimmt und anstaucht.’‘[…] die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt versammelt, ein Heft Blattgold [252.23] bilden...’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche, in der ein spätgotisch kniender Engel immer mehr Blattgold [252.30] annahm, zum zentralen Ort.’‘Alles hat Blattgold [291.17] gemacht von mein Vergolderkissen!’
Blatt (3); GoldschlägereiBlech, das [1*] Üdünn ausgewalztes Metall, aus dem eine Fahrzeugkarosserie besteht [° D1]
‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept allen vom motorisierten Blech [210.13] verstopften, von Abgasen geschwängerten und im Lärm ertaubten Großstädten behilflich werden wollte […]’
Bleiben, das [1*] → bleibeneine bestimmte Stelle, einen Ort nicht verlassen; irgendwo verharren [D1a]
‘Zudem lud das Wetter zum Bleiben [135.29] ein.’
Blick, der [26*] Gen. -s; Pl. -e1.a)[kurzes] Blicken, Anschauen, Hinschauen [D1a]
‘Doch Witwe und Witwer hatten keinen Blick [23.18] frei.’‘Übrigens stand er in einem Jogginganzug neben dem Gefährt, das, wenngleich keine der berüchtigten, von Kulis betriebenen Laufrikschas, dennoch deplaziert wirkte, gewiß auf den ersten Blick [57.25].’‘[…] sagte er, mit Blick [68.4] auf die zu Beginn der zwanziger Jahre gebaute Klinik:’‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast, inmitten Gefolge, die Langgasse hochschlenderte, historisierenden Erklärungen zuzuhören schien, hierhin, dorthin hellwachen Auges Blicke [129.24] warf […]’‘Doch auch ohne Blick [152.9] über die Grenzen sah es nicht gut aus:’‘»Oft werfen die Ratsmitglieder«, schreibt Reschke, »einander Blicke [220.29] zu, sobald Erna Brakup das Wort ergreift.«’‘[…] daß ich diesen Blick [228.2] auf gut zweihundert Jahre währende Ruhe werfen durfte […]’‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft und der Blick [228.19] auf die männliche Mumie ihren schon erloschenen Mut entfacht und sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.’‘[…] als die Brakup die Tür gefunden, diese rücklings geöffnet und - kaum auf dem Flur - nach letztem Blick [229.22] hart geschlossen hatte.’‘Vorhin noch waren mir, als ich einen Blick [268.2] auf die unablässig betenden, dann wieder erbärmlich katholisch singenden Trauergäste warf, die drei Untertassenteller voller rosa Lutschbonbons wichtig […]’
Einblick b)irgendwohin blickende Augen [D1b]
‘Als hätte ich nicht ertragen können, mich unterm Granit zu wissen, bin ich wie närrisch davongelaufen, laut hallend über die Platten, so daß ich Betende erschreckt habe und mir Blicke [62.14] folgten.’‘Er blickte auf die Innenstadt hinab und ließ langsam den Blick [235.13] von rechts nach links wandern […]’‘[…] kehrte mit niedergeschlagenem Blick [257.5] zur Kirchenbank zurück […]’
2. o.Pl. Aussicht, Ausblick [D3]
‘Na, wird werter Herr Zimmer mit Blick [19.9] haben auf Stadt von ganz oben.’‘Vom Wohnzimmer aus gesehen, standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick [32.9] […]’‘Dort hatte Reschke im Hotel Kaiserhof zwei nebeneinander liegende Zimmer mit Blick [109.30] auf das nahe Mühlentor und die Türme der Stadt bestellt.’‘Wir tagten in einem dürftig ausgestatteten Sitzungsraum, doch hat der Blick [119.7] vom siebzehnten Stockwerk […] die Dimension der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’‘Exklusiv war nur der Blick [198.1] durch die Fenster auf alle Türme der Alt- und Rechtstadt.’‘Und inmitten der Rotunde, mit Blick [295.27] in die Halbkreiskugel bis hoch zur kreisrunden Scheitelöffnung, sei ihnen, schreibt Reschke, das Herz weit geworden.’‘[…] und doch setzt der Blick [296.4] über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder Mut frei […]’‘Vom Dorffriedhof aus hat man einen weiten Blick [299.28] übers Land.’
Meeresblick; Panoramablick 3. o.Pl. Ausdruck der Augen [D2]
‘Unter den Friedhofsbäumen wandelte sich das Waschblau ihres Blicks [32.30] zum Lichtblau, wobei die strahlende Helligkeit durch schwarze, ich meine, zu schwarz getuschte Wimpern gesteigert wurde.’‘Von diesem Abschied blieb der wiederholte Hinweis auf des Bengalen traurig abschweifenden Blick [81.4].’‘Als Reschke gleich nach der Beerdigung Chatterjee begrüßte, soll der Bengale lächelnd, bei traurig abschweifendem Blick [258.22], gesagt haben:’
4. o.Pl. Urteil[skraft] [D4]
‘[…] geriet ihm abermals Alexandra Piątkowska in den Blick [52.27].’‘Inmitten heimischer Zuschauer und Touristen, die alle dem Blick [130.3] des Präsidenten standhalten mußten, blieb Erna Brakup draußen.’
Blickwinkel, der [1*]Perspektive, aus der man etw. betrachtet; Sicht [D]
‘Beide zeigen aus leicht verändertem Blickwinkel [227.10] ein und dieselbe Mumie […]’
Blitzlicht, das [1*] Fot.meist mit dem Auslöser eines Fotoapparates ver-bundene Vorrichtung, die [elektronisch gesteuert] impulsartig bestimmte Lichtmengen für fotografische Innenaufnahmen liefert [D]
‘[…] worauf Reschke […] mit Blitzlicht [227.2] in den klaffend geöffneten Sarg hinein fotografierte, mehrmals, mit Pausen dazwischen, die das Blitzlicht [227.4] verlangte.’
Block, der [1*]1.eine bestimmte Anzahl an einer Kante zusammengeklebter od. -gehefteter Papierbogen, die einzeln abgerissen werden können [D5]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee Spezialrikschas in seinen Montagehallen produzieren ließ und seine Beraterin mit einem Block [203.19] Freifahrscheine beehrte.’
Pelikanblock 2.in sich geschlossene Gruppe von politischen od. wirtschaftlichen Kräften [D4a] BlockparteiBlockpartei, die [1*] Pl. -enPartei (a), die mit anderen einen Block (2) bildet [D]
‘Eine knappe Notiz zum Ausgang der Volkskammerwahl, den Reschke »einen Pyrrhussieg der Blockparteien [114.2]« nennt.’
Blume, die [8*] Pl. -nPflanze, die größere, ins Auge fallende Blüten hervorbringt [D1a]
‘[…] daß die Stände neben der Dominikshalle so dürftig bestellt aussahen, schließlich sind an Allerseelen Blumen [8.12] gefragt.’‘Wenn nicht die Blumen [12.5], darf ich, bitte, dann den Gegenstand unseres gerade begonnenen Gesprächs, einige Steinpilze, diesen hier, den, den und noch den, auswählen und Ihnen zum Geschenk machen?’‘Dann habe sie einen Asternstiel aus dem Strauß gerupft, diesen zu den gehäuften Blumen [20.8] vor die Gedenkmauer gelegt […]’‘Nach jeweiligem Bekenntnis entspannt, bemerkten sie plötzlich, daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher mit Blumen [25.28] und Windlichtern ihrer Toten gedachten.’‘Vielleicht haben wir Glück gehabt bißchen, weil wir auf Markt uns zufällig haben getroffen und mußten gleich streiten wegen Blumen [87.9] und Geld.’‘Seit Mitte des Monats blühen in den Vorgärten und Park-anlagen Krokusse und andere Blumen [102.7].’‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier der alten Frau unbekümmert und manchmal mit einem Strauß Blumen [221.17] wie ein Liebhaber an.’‘Ums Totenbett Gedränge der Stehenden. Kerzen, Blumen [265.2], der Geruch und so weiter.’
‘Dann erst stand vom Stolpern vor den Blumeneimern [52.1], von rostroten Astern, von der Witwe und höherer Fügung zu lesen.’
Blumengebinde, das [1*]Gesamtheit zusammengebundener Blumen [° D Gebinde 1]
‘Als jedoch Blumengebinde [152.16] und Kränze von frisch aufgeschütteten Grabhügeln verschwanden […]’
Blumenkohl, der [1*]Kohl, dessen knolliger, dichter, heller Blütenstand als Gemüse gegessen wird [D1]
‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl [18.2] […] und sogleich sind die praktischen Netze greifbar, denn Plastiktüten sind im Osten immer noch rar.’
‘An einem heiter bis wolkigen Novembertag standen beide einander zugewendet, und nichts konnte sie von dem Blumenstand [11.19] und den Steinpilzen trennen.’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn, freilich jener holde, der die Liebe beflügelt, vorm Blumenstand [91.30] zusammengeführt, […] und im schmalen Bett ineinandergefügt haben.’
Blumenverkäufer, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der mit Blumen handelt, sie zum Verkauf anbietet [°]
‘[…] man hätte das Diebesgut tags drauf, ohne Kranzschleifen zwar, doch immer noch ansehnlich frisch, bei Blumen- [152.20] und Kranzverkäufern mit Stand neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Bluse, die [2*](bes. von Frauen) zu Rock od. Hose getragenes Kleidungsstück, das den Oberkörper bedeckt [D1]
‘Sie […] stand vor ihm in hellblauer, seidig glänzender, unter den Achseln dunkel verschwitzter Bluse [78.5] und war immer noch atemlos.’‘[…] ein Schnappschuß zeigt die Piątkowska in hellblauer Bluse [158.30] an der Reling der Autofähre.’
Blutbuche, die [1*]Rotbuche mit blutroten bis fast schwärzlichen Blättern [D]
‘[…] hier Ulmen und Kastanien, dort die Trauerweide und dort eine Blutbuche […]’
Blüte, die [1*]1. o.Pl. geh.hoher Entwicklungsstand [D3]
‘Wer hätte zu glauben gewagt, die Stadt und ihr Umland werde sich doch noch wirtschaftlicher Blüte [259.24] erfreuen dürfen.’
2.in mannigfaltigen Formen u. meist leuchtenden Farben sich herausbildender Teil einer Pflanze, der der Hervorbringung der Frucht u. des Samens dient [D1] Blütenrausch; RapsblüteBlütenrausch, der [1*] geh.betäubende Vielfalt von Blüten (2) [° D Rausch 3]
‘Mag Alexandra mich auslachen und den einfarbigen Blütenrausch [124.23] ein Gottesgeschenk nennen […]’
Blutvergießen, das [1*] geh.das Töten, zu dem es bei einer feindlichen Auseinandersetzung kommt [D]
‘Ja, ich schwanke, erlebe mich heiß und kalt, bin froh, daß es bei uns nicht, wie in Rumänien, zu Blutvergießen [89.13] kam […]’
BMW-Fahrer, der [1*] Pl. (m+f) -BMW [Register]; Fahrer (a)
‘Da mein Mitschüler gelegentlich abfällig über Mercedesfahrer geurteilt hat und auf Notizzetteln verächtlich von BMW-Fahrern [283.30] spricht […]’
2.Grundfläche im Freien od. in einem Innenraum [D2]
‘[…] so - gleich neben der Schönen Madonna - die Grabplatte im Boden [61.15] des nördlichen Seitenschiffs […]’
Bodengrabplatte; Dielenboden; GrundBodengrabplatte, die [6*] Pl. -nim Boden (2) eingelassene Grabplatte [°]
‘Wie er Bodengrabplatten [17.4] und Grabsteine, Sarkopha-ge und Epitaphe, […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘Als das Gewölbe zum letzten Mal nieder kam, sprangen unterm Schutt einige der Bodengrabplatten [60.27].’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld blankgetretener Bodengrabplatten [74.22] […]’‘Schon seine Doktorarbeit über Bodengrabplatten [103.14] liest sich als Entwurf späterer Thesen.’‘Ganz im Sinne des verehrten Herrn Professor Dr. Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte [196.24] steingehauen beschriften.’‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten [225.15], die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums verlegt wurden.’
‘[…] ging der Professor Bodenplatten [61.7] ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte.’‘Gemeinschaftsgräber von überschaubarer Größe und Gedenksteine als Bodenplatten [207.29] wurden vorgeschlagen.’‘Als Reschke, angesichts der neuverlegten Bodenplatten [225.28], nach den Gebeinen der Umgebetteten fragte […]’‘[…] auf daß in Erfüllung ging, was ich kürzlich wieder einer Bodenplatte [253.22] im Mittelschiff von Sankt Trinitatis abgelesen habe:’
Bodensatz, der [1*] Üfast vergessene oder verdrängte Erinnerungen (die sich in einer tieferen Bewusstseinsschicht befinden) [°]
‘[…] um sogleich den Bodensatz [267.14] bleihaltiger Erinnerungen aufzurühren:’
Bogen, der [3*]1.gedankliche Verbindung; Zusammenhang [°]
‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter und dessen Familie […] vereinigt und sogleich einen weiteren Bogen [20.15] geschlagen:’‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der […] traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen [275.3] schlagen...’
Bogenschlag (1) 2.gebogene Linie, Biegung [D1a]
‘Er umrundete den spätgotischen Kolossalbau im rechten Bogen [44.20]’
3.Archit.gewölbtes Tragwerk, das eine Öffnung überspannt [D2] Bogenschlag (2) 4.rechteckig zugeschnittenes, meist genormtes Schreib- od. Packpapier [D6] BriefbogenBogenschlag, der [2*] Pl. -schläge1.Versuch, einen Bogen (1) herzustellen [°]
‘Kein noch so kühner Bogenschlag [164.17] konnte sie zu Chatterjee führen.’
2.zur Überbrückung dienende Konstruktion, die aus Bögen (3) besteht [°]
‘Das untere Drittel […] Sankt-Joseph-Friedhofs wird vom Röhrengeschlinge einer Fernheizungsleitung überbrückt, die sich mit Bogenschlägen [223.7] zu angrenzenden Neubauvierteln windet.’
Bohlenbelag, der [1*]Belag (2), der aus als Bauholz verwendeten Vierkanthölzern besteht [° D Bohle]
‘Mit Hilfe eines bereitliegenden Kanthakens hob Wróbel zwei Dielen aus dem Bohlenbelag [226.2].’
Bombe, die [1*] Pl. -nmit Sprengstoff gefüllter u. mit einem Zünder versehener länglicher Hohlkörper aus Metall, der als Sprengkörper (von Flugzeugen abgeworfen bzw. an od. in bestimmten Objekten versteckt) bei der Explosion schwere Zerstörungen hervorruft [D1]
‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule und Knöchlein, wie wenn der Krieg sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben [195.24] und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
BombenhagelBombenhagel, der [2*]wie ein Hagelschauer niedergehende große Menge von Bomben [° D Hagel 2]
‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt unterm Bombenhagel [125.23] mit allen Türmen in Flammen stand […]’‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung, auf der die Stadt unterm Bombenhagel [140.6] in Flammen aufging, Tadel, von allen Lehrern und Schülern nur Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’
Borsalino, der [2*]Herrenhut [der italienischen Marke Borsalino [Register] [°]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich, einen schwarzen Borsalino [132.25] […]’‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste ins Bild und Reschke, natürlich im neuen Kammgarnanzug, wie er den Borsalino [134.24] seitlich und den gerollten Regenschirm eingehenkelt trägt.’
Böse, das [1*] → bösemoralisch schlecht; verwerflich [D1a]
‘Diese nicht etwa neutralen, vielmehr Böse [92.20] und Gut scheidenden Himmelsrichtungen sind ihrem Briefpapier wie Wasserzeichen eingeprägt.’
Botengang, der [1*] Pl. -gängeAusführung von kleineren Aufträgen, wie das Überbringen von Nachrichten, Erledigen von Besorgungen u.ä. [°]
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge [220.2] […] aufgebessert.’
Botschaft, die [2*]1.geh.wichtige, für den Empfänger bedeutungsvolle Nachricht […] [D1a]
‘Und ihren nach Mitternacht oder am frühen Morgen lachend verkündeten Satz: »Wir haben gehabt Glück, Alexander, weil ich hab' Wechseljahre vorbei schon«, schrieb er als Botschaft [78.28] auf:’
2.von einem Botschafter geleitete diplomatische Vertretung eines Staates im Ausland [D2a]
‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat vorsorglich mit der Visaabteilung der polnischen Botschaft [133.4] Kontakt hielten […]’
Brandfackel, die [1*] Pl. -nbrennender Stab aus Holz, der eine Feuersbrunst entfachen soll [° D; D Fackel]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze, als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln [261.4] und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren […]’
Brasil, die [1*]Zigarre aus dunkelbraunem, würzigem südameri-kanischen Tabak [° D ¹Brasil; D ²Brasil]
‘[…] ein schwarzer Montblanc, dick wie eine Brasil [82.17], mit Goldfeder […]’
Bratwurst, die [1*][überwiegend aus Schweinefleisch bestehendes] zum Braten bestimmtes od. gebratenes Nahrungsmittel aus zerkleinertem Fleisch [mit Innereien, Blut] u. Gewürzen, das in [künstliche] Därme gefüllt wird [° D; D Wurst 1]
‘[…] als Chatterjee auf dem Werftgelände mit Freibier und Bratwurst [207.5] seine vierte Montagehalle einweihte.’
Brauereibesitzerfamilie, die [1*]Familie (a), die im Besitz (c) eines Gewerbebetriebs zur Herstellung von Bier ist [° D Brauerei 2]
‘[…] um, wie es sein Vater schon vergeblich getan hatte, eine verwandtschaftliche Linie mit der Brauereibesitzerfamilie [77.11] Rebeschke bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückzuverfolgen […]’
Brauerzunft, die [1*](bes. im MA.) Zusammenschluss von Bierherstellern zur gegenseitigen Unterstützung, zur Wahrung gemeinsamer Interessen, zur Regelung der Ausbildung [° D Brauer; D Zunft]
‘[…] die Kopie eines aus Silber getriebenen und teilvergoldeten Bechers der Danziger Brauerzunft [113.11], mit Widmung, 1653 datiert;’
Braumeister, der [1*]jmd., der als Fachmann für die Herstellung von Bier ausgebildet ist [° D; D Brauer]
‘Verspätet könnte der Astronom und Braumeister [274.18] Johann Hevelius, […] zwischen den Vertretern der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft Platz nehmen […]’
Braunbiersoße, die [1*]flüssige bis sämig gebundene Beigabe aus bernsteinfarbenem leicht malzaromatisiertem Bier, das mit untergäriger Hefe gebraut wird [° D Soße 1]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße [76.2], doch nicht der Nachtisch vermerkt.’
Braunkohleabbau, der [1*] Bergbauim Bergbau gewonnener braun glänzender fester Brennstoff, der aus untergegangenen Wäldern entstanden ist [° D Braunkohle; D Kohle 1a]
‘Reschke […] höre ich unken, indem er jedem ökologischen Sündenfall, vom brasilianischen Regenwald bis zum Braunkohleabbau [162.5] in der Lausitz, schlimmste Folgen voraussagt;’
Braut, die [1*]Frau an ihrem Hochzeitstag [Da] Unkenrufe Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘»Bringt Glück! Aleksander, bringt Glück!« rief die Braut [291.8].’
Brautpaar, das [2*][…] Paar (b) am Tag der Hochzeit [D] Unkenrufe Alexandra Piątkowska [Register] und Alexander Reschke [Register] [°]
‘Die Rikscha, in der das Brautpaar [289.31] auf Fotos sitzt, ist blumengeschmückt.’‘Nicht nur das Brautpaar [291.26], auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen einer Schatzkammer in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Breite, die [1*]Ausdehnung in seitlicher Richtung [D1]
‘[…] auf deren linker Seite, kurz vorm Kino Leningrad, das immer noch Leningrad hieß, auf Breite [290.26] zweier Häuser ein Spielcasino seit wenigen Tagen offenstand.’
Breitoval, das [1*]elliptische, runde Fläche, die breiter als hoch ist [°] Unkenrufe das Breitoval im Epitaph von Jakob Schadius [Register] [° Dro4]
‘Er lobte die Anatomie der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste, sie erinnerte ihn an den goldenen Anfangsbuchstaben auf schwarzem Grund im unteren Breitoval [28.17].’
Breitwand, die [1*] KinoGrassÜbesondere Ausführlichkeit [°]
‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen, auf Breitwand [281.18] projiziert, indem er mit den Armeniern beginnt […]’
Brett, das [1*]flaches, langes, aus einem Baumstamm geschnittenes Holzstück [D1] Bretterverschlag; Reißbrett etw. ans Brett nageln etw. als wichtig festhalten und öffentlich machen [°]
‘Die im Sejm ausgesprochene Warnung vor »deutscher Landnahme« will er schon hier ans Brett [236.19] genagelt sehen […]’
Bretterverschlag, der [1*]aus Brettern gezimmerte Absperrung [°]
‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag [195.14] gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’
Brief, der [33*] Pl. -eschriftliche, in einem [verschlossenen] Umschlag übersandte Mitteilung [D]
‘Dieser Stoß Briefe [14.25], die gelochten Abrechnungen und datierten Fotos, […] all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘Sein Brief [15.27] gibt als Datum den 19.Juni 1999 an.’‘Außerdem wirft sein Brief [39.14], der mit dem Krempel kam, mit Anspielungen um sich, die mich bloßstellen.’‘Noch in Polen datiert - Hotel Merkury, Poznań -, wo er, weil übermüdet, seine Reise unterbrach, schrieb er den ersten Brief [82.23].’‘Es juckt ihn regelrecht […] Ausdrücke zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer des Geschehens geflüstert hat, etwa wenn sie ihn, was sein Brief [84.24] verrät, gleich nach Vollzug der Liebe bittet:’‘[…] aber in einem Brief [85.1], Wort für Wort niederge-schrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten, gar solche, die ihr die Inbrunst eingegeben hätte, nie wieder lesen.’‘Reschke hat sich in seinen folgenden Briefen [86.7] gezügelt.’‘Wenn vorhin Reschkes Schönschrift zu loben war, muß nun zugegeben werden, daß es mir schwerfällt, die Briefe [86.24] der Piątkowska bis ins letzte Gekraksel zu entziffern.’‘Vom ersten bis zum letzten Brief [87.16] folgt sie der polnischen Schreibweise ihrer Vornamen.’‘In Briefen [87.24], die sich das Paar während der Adventszeit, dann zu Weihnachten und zum Jahresende geschrieben hat, wird in Umrissen erkennbar, welche Richtung ihre Bemühungen einschlagen.’‘Zwar fehlt im Wust der vorliegenden Unterlagen kein einziger Brief [92.8], doch […] selten steht Handfestes geschrieben.’‘Davon ist so gut wie nichts überliefert, allenfalls geben die Briefe [92.17] und sein Tagebuch Hinweise auf Schwierigkeiten beim Telefonieren zwischen Ost und West.’‘Wörter wie Network, Monitor oder Digipad rutschten in seine Briefe [94.28].’‘Was kümmern mich ihre Briefe [98.23]!’‘Als sie diesen Brief [99.29] schrieb, waren es dezemberliche: Santa Barbara, Sankt Nikolaus, Mariä Empfängnis und Santa Lucia.’‘Vielleicht sollte ich versuchen, meinen ehemaligen Mitschüler umfassender darzustellen, als aus seinen Briefen [102.21] ersichtlich ist.’‘Deshalb gestand er in einem Brief [105.28], »hamlethaft deutsch« zu sein […]’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang März geschriebenen Brief [107.26] zu lesen […]’‘Seinem Brief [108.13] legte er entsprechende Unterlagen bei.’‘Nur aus später geschriebenen Briefen [110.9] sind Vermutungen abzuleiten.’‘Wenn spätere Briefe [111.29] kaum Einzelheiten ihrer zweiten gemeinsamen Nacht preisgeben wollen […] der Nachmittagstermin wird von beiden gewertet.’‘So sehr sie einander in Briefen [115.29] begehrten und beide nun überhitzte Wörter für ihre Begierde fanden, sie wollten dennoch nichts übereilen.’‘In einem kurzen, wie in Eile geschriebenen Brief [139.14] steht zu lesen:’‘Im übrigen hat eine Vielzahl beipflichtender Artikel und begeisterter Briefe [141.2] die Schmähungen aufgewogen.’‘Diesen Brief [141.14] hat Reschke persönlich beantwortet.’‘Außer Tagebucheintragungen und kopierten Quittungen berichten Briefe [167.6], die Liebe nur beiläufig beteuern.’‘Doch den Satz: »Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau günstige Anlagen«, hat er keinem Brief [167.13] anvertraut, […]’‘Er nennt Termine in Frankfurt am Main, Düsseldorf und Wuppertal dringlich, hat aber die politischen Ereignisse jener Tage in seiner Kladde ausgespart, nur im Brief [170.25] vom 4. Oktober lese ich:’‘Frau Dettlaff zitierte wirkungsvoll aus Briefen [177.30].’‘Ausgesprochen in vielen Briefen [193.3], lassen sich diese Wünsche auf wenige Worte bringen:’‘[…] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief [230.3] überliefert, den die alte Frau am Tag ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift geschrieben hat […]’‘Mag sein, daß dieser Brief [230.27] den städtischen Angestellten bei nächster Gelegenheit - die ergab sich Mitte April - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’‘Als hätte er geahnt, wie ich zu ködern sei, steht in jenem Brief [294.15], den er mir bald danach mitsamt dem hinterlassenen Krempel schickte:’
‘Zudem könnte eine ungekürzte Veröffentlichung mißfallen, denn auf drei von fünf beiderseits beschriebenen Briefbögen [84.5] durchlebt Reschke in immer neuen Anläufen die Nacht im Einbettzimmer […]’
Briefdrittel, das [1*]der dritte Teil eines Briefes [°]
‘Dann geht sie auf das letzte Briefdrittel [85.6] ein, dessen Inhalt sich sachlicher liest und kaum Ausrufezeichen benötigt.’
Briefkastenfirma, die [1*] Pl. -firmender Steuerersparnis dienende Firma, die mit ihrem Sitz im Ausland an Geschäftsausstattung über kaum mehr als einen Briefkasten verfügt [D]
‘Allenfalls laufen Scheingeschäfte, bei denen ausländische Briefkastenfirmen [205.25] und einheimische, alteingesessene Fabrikdirektoren ihren Schnitt machen.’
Briefkopf, der [1*]oberer Teil des Briefbogens bis zum Beginn des fortlaufenden Textes [D]
‘In seinem an mich gerichteten, auf römischem Hotelpapier geschriebenen Begleitbrief hat mein Mitschüler, von der Datierung im Briefkopf [297.31] abgesehen, auf Zeitsprünge verzichtet.’
Briefpapier, das [1*]Schreibpapier [u. Umschläge] für Briefe [D]
‘Diese nicht etwa neutralen, vielmehr Böse und Gut scheidenden Himmelsrichtungen sind ihrem Briefpapier [92.21] wie Wasserzeichen eingeprägt.’
HotelpapierBriefpassage, die [1*]fortlaufender, zusammenhängender Teil eines Briefs [° D Passage 4]
‘In einer Briefpassage [91.2] benutzt die Piątkowska einen Ausdruck, den sie als exportierte Vergolderin in Trier oder Köln aufgeschnappt haben muß:’
Briefroman, der [2*]Roman (b), der ausschließlich od. überwiegend aus fingierten Briefen besteht [D]
‘Jetzt könnte ein Briefroman [82.1] beginnen, dieses knisternde Hin und Her, das bei verstellter Stimme mitteilt, indem es ausspart und fortgesetzt dem Leser mit vielsagenden Lücken zu tun gibt.’‘Kein Briefroman [84.2] soll beginnen.’
‘Doch einen Großteil der Korrespondenz konnte er seiner Sekretärin überlassen, seit Jahren war sein Briefstil [141.16] ihrer.’
Brieftasche, die [1*]kleine [lederne] Mappe [mit Fächern] für Ausweise, Geldscheine u.Ä. [D]
‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß, bezahlen und zog Scheine aus der Brieftasche [11.1], unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung.’
Briefwechsel, der [3*]Austausch von Briefen; Korrespondenz [Da]
‘Damit ist nur angedeutet, in welch wachsendem Maß der Briefwechsel [89.17] zwischen Alexander und Alexandra vom Zeitgeschehen belastet wurde.’‘[…] erlebte sich Reschke, als der Briefwechsel [104.11] zwischen Witwer und Witwe begann, als »zutiefst gespalten und bar jeder Perspektive«.’‘Weil viele abgelehnt werden mußten, war oft lästiger Briefwechsel [150.28] mit Familienangehörigen die Folge.’
Brille, die [10*] Pl. -n(vor den Augen getragenes) Gestell mit Bügeln u. zwei geschliffenen od. gefärbten, der Verbesserung der Sehschärfe od. dem Schutz der Augen dienenden Gläsern [D1]
‘Notierenswert war ihm, daß nicht nur er beim Kartoffelschälen, auch sie beim Pilzeputzen zur Brille [34.26] habe greifen müssen:’‘Ihn sehe ich ein Etui öffnen, das Gestell fassen, die Bügel entfalten, die Brille [34.29] behauchen, abreiben, aufsetzen, wieder abnehmen, falten, einlegen und das gediegen altmodische Etui schließen.’‘Seine rundglasige Brille [35.3] in nußbrauner Hornfassung erlaubt, gelehrtenhaft dreinzuschaun.’‘Jetzt nehmen beide die Brillen [35.5] ab.’‘Ich will ihn nicht noch einmal die Brille [51.9] aus dem Etui holen, entfalten, behauchen, putzen lassen.’‘Er nahm die Brille [78.9] ab und fand noch Zeit fürs Etui.’‘Muß nicht dunkle Brille [131.14] tragen wie unser.’‘Sie sitzen, ohne Händchen zu halten, auf der Couch, beide mit Brille [181.17].’‘Straff, sachlich, mit Bürstenhaarschnitt und randloser Brille [207.20] gerüstet, sprach aus ihm ein General kurz vor der Schlacht.’‘[…] ihn erkenne ich an der randlosen Brille [273.6] und am Bürstenhaarschnitt, die oft bei Reschke erwähnt werden.’
‘Die für uns bestimmten Weihnachtsgeschenke - Konfekt für Alexandra, für mich ein recht hübsches Brillenetui [186.20], Jugendstil - ließen wir liegen.’
Brillenfassung, die [1*]Gestell, in das die Brillengläser gefasst sind [D Brillengestell]
‘Ihre Brillenfassung [35.1] […] soll dank Straßbesatz auffällig wirken.’
Brosche, die [2*]als Schmuck getragene Anstecknadel [D]
‘[…] ein Herz-Jesu-Bild, dessen in einen Goldbecher abtropfendes Herz mit einer herzrot glühenden Brosche [242.14] korrespondierte, die am Filzhut der Brakup Halt gefunden hatte.’‘Die Brosche [256.9] vom Hut jedoch, in deren Mitte ein herzjesuroter Halbedelstein glühte, hatte ihr jemand - vielleicht Freund Wróbel - am hochschließenden Kleid, knapp unterm Kinn befestigt.’
Brot, das [1*] o.Pl.aus Mehl, Wasser, Salz u. Sauerteig od. Hefe durch Backen hergestellte Backware, die als Grundnahrungsmittel gilt [D1a]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie […] auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete: grobe Knoblauchwurst, […] dazu Butter und Brot [143.4], das Streudöschen Salz nicht vergessen.’
Brücke, die [1*]Bauwerk, das einen Verkehrsweg o.Ä. über ein natürliches od. künstliches Hindernis führt [D1]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke [20.22] […]’
Autobahnbrücke; WeichselbrückeBrückenschlag, der [1*]Herstellung eines [gedanklichen] Zusammenhangs zwischen zwei Bereichen [°]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit und um den Brückenschlag [101.7] zwischen Kunst und Alltag.’
Bruder, der [11*] Pl. BrüderPerson männlichen Geschlechts im Verwandtschaftsverhältnis zu einer anderen, die von denselben Eltern abstammt [D1]
‘Er habe mit Eltern und Brüdern [36.24] schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt, in dem schlicht gegiebelten Haus ohne Beischlag, genauer, in dessen Original.’‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt, wenn auch nach älterer Schreibweise und ergänzt durch die Vornamen meiner Brüder [62.6] […]’‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab der Brüder [225.21] Mackensen […] beiseite;’‘[…] und Reschke meinte, es müsse sich um Brothagen, die Brüder [226.20] Mackensen, die Patrizier Moewes und Schmid, zudem um Gralath handeln.’‘Immer wieder […] gab es, seit Beginn des Ersten Weltkrieges, einen Bruder [241.11] weniger […]’‘[…] doch Alexandras Bruder [264.6] wurde im Jahr zuvor als Partisan erschossen, siebzehnjährig wie wir, und Reschkes Brüder [264.8] waren seit Sommer '43 tot:’‘Erna Brakups Tod habe den Tod der Brüder [266.9] bloßgelegt.’‘Alexandras erschossener Bruder [266.14], meine verbrannten, zerfetzten Brüder [266.15] leben fort.’
*der große Bruder der größere, mächtigere Partner [D1*1]
‘Ihr habt nun mal keinen großen Bruder [94.24], der auf alles eine Antwort weiß.’
Brühe, die [1*] abwertendÜSumpf; Korrumpierung [°]
‘Doch seit geraumer Zeit leide die Idee, schlimmer noch: indem man ihr plattes Gewinnstreben beimische, rühre man eine üble Brühe [245.27] an.’
Brunstgeräusch, das [1*]von Tieren ausgestoßene Lockrufe zur Paarungszeit [°]
‘[…]allerorts lärmten Kröten, aus deren Brunstgeräusch [125.28] Reschke Rotbauchunken, die sogenannten Feuerunken, heraushörte.’
Brust, die [2*] o.Pl.1.vordere Seite des Rumpfes bei Mensch u. Wirbeltieren [D1a]
‘[…] denn Reschke litt zwar unter dem Befund, zwei Seelen in seiner Brust [105.25] zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung der einen oder anderen als entseelt empfunden.’
Brusthaar2.paariges, halbkugelförmiges Organ (an der Vorderseite des weiblichen Oberkörpers), das die Milchdrüsen enthält u. das in der Stillzeit Milch bildet [D2]
‘Sein Hinterkopf, der auslädt wie - im Ansatz bereits - ihre Brust [156.2].’
Brusthaar, das [1*]Brust (1); Haar (1)
‘Sein spärliches Brusthaar [91.1] rechnet sie als Gewinn.’
Brutalität, die [1*] o.Pl.Rohheit, Gefühllosigkeit, Gewalttätigkeit [D1a]
‘Ja, ich schwanke, erlebe mich heiß und kalt, bin froh, daß es bei uns nicht, wie in Rumänien, zu Blutvergießen kam, schließe aber Brutalität [89.13] besonderer Art nicht aus, weil in Deutschland immer...’
Bub, der [1*] Pl. -en südd.Junge, Knabe [D]
‘Dennoch haben mich die beiden Buben [116.22] weniger angestrengt als ihre auf Dauerkonflikt versessenen Eltern.’
Buch, das [2*] Pl. Büchergrößeres, gebundenes Druckwerk; Band [D1a]
‘Das war wirklich Überraschung, daß mein Aleksander hat Zuhaus so ordentlich, nicht nur Bücher [114.7], alles, Handtücher, Bettwäsche.’‘Mit den Büchern [132.18] mußte die Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel in die Wohndiele umziehen.’
Buchhändler; Büchergestell; Bücherregal; Liederbuch; Schulbuch; TaschenbuchBuche, die [3*] Pl. -nLaubbaum mit glattem Stamm, ganzrandigen od. fein gezähnten Blättern u. dreikantigen Früchten [D1]
‘[…] bis zur Tankstelle für bleifrei tankende Touristen, der gegenüber ein alter, von Buchen [21.5] und Linden verschatteter Friedhof liegt […]’‘Unter hochragenden, allen politischen Wechselfällen entwachsenen Buchen [25.18] und Linden […]’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände zwischen Brentau und Matern anfangs als geeignet für einen Waldfriedhof gesehen habe, zumal »die hochstämmigen Buchen [64.4] gut Abstand halten […]’
‘Das überladen leicht schief stehende Büchergestell [35.13].’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell [180.29] zwischen der nautischen Fachliteratur, oder belastet von einem Stoß Krimis, gewiß ein Atlas fand […]’
Bücherregal, das [1*]Regal zum Aufstellen von Büchern [D]
‘Und ihm war mit ihrer Person das Durcheinander im windschiefen Bücherregal [173.2] liebenswert.’
Buchführung, die [2*]genaue u. systematische Aufzeichnung aller Einnahmen u. Ausgaben betreffenden Geschäftsvorgänge [D]
‘Die Denkwitz hat eine Schreibkraft einstellen müssen und jemanden, der ihr bei der kompliziert gewordenen Buchführung [170.19] zur Hand geht.’
doppelte Buchführung Kaufmannsspr.doppelte Verbuchung eines Geschäftsvorgangs, auf einem Konto als Belastung, auf dem anderen als Gutschrift [D]
‘Wie ihr zu uns gekommen seid, um uns die doppelte Buchführung [200.28] beizubringen, kommen nun wir und machen mit euch ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.’
Buchhändler, der [1*] Berufsbez.jmd., der Bücher verkauft [D]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler [184.14] über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte […]’
Buchsbaum, der [1*]a)in vielen Arten vorkommender immergrüner Zierstrauch od. -baum, der häufig zur Einfassung von Beeten verwendet wird [D] Buchsbaumeinfassungb)Holz des Buchsbaums (a) [°]
‘[…] von dem sie mit einer aus Buchsbaum [251.26] geschnitzten Pinzette feierlich langsam hauchzarte Blättchen abhebt […]’
Buchsbaumeinfassung, die [1*] Pl. -enUmrandung aus Buchsbaum (a) [°]
‘[…] alles liegt unter dickem Weiß, die frischgepflanzten Buchsbaumeinfassungen [188.30], alle die Gräber zur Winterzeit abdeckenden Tannenzweige.’
Buchstabe, der [2*] Pl. -nZeichen einer Schrift, das einen Laut od. eine Lautverbindung wiedergibt [D]
‘Es ist, als hätten ihre Wörter und mit ihnen die einzelnen Buchstaben [86.31] die Fallsucht.’‘Sie treten sich auf die Hacken, hakeln, drängeln, schubsen, gönnen einander weder Zeilen- noch Wortabstand: tanzende Buchstaben [87.2] in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz.’
AnfangsbuchstabeBucht, die [5*]a)[bogenartig] in das Land hineinragender Teil eines Meeres od. Binnengewässers [D]
‘Zwischen dem Schilfbestand hatten sie eine sandige Bucht [143.7] gefunden, klein genug für das Paar.’‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf eine kleine Bucht [277.4] […]’‘Ein Dutzend Pfadfinder mochten die Feldsteine in die schilfbestandene Bucht [277.12] ans Lagerfeuer gerollt haben.’
Danziger Bucht [Register] b)Unkenrufe /kurz für Danziger Bucht [Register]/ [°]
‘Worauf dem städtischen Angestellten Wróbel sogleich Gewerkschaftsheime längs der mit Badeverbot belegten Bucht [178.6] einfielen […]’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter, erwähnt nur kurz das seit Jahren über alle Strände der Bucht [265.25] verhängte Badeverbot […]’
Buckel, der [1*] ugs.Hügel, kleiner Berg mit abgerundeter Kuppe [D3]
‘[…] wo sich abseits der Siedlung Stolzenberg, die auf dem hinteren Buckel [223.22] des Bischofsberges liegt […]’
Budenreihe, die [1*] Pl. -nReihe (a) von Marktbuden, Kiosken [° D Bude 1a]
‘Auf dem geräumten Gelände wurde ab 1895 in neugoti-schem Stil eine Markthalle gebaut, die, […] in sechs Budenreihen [10.3] ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot vereinigt: Stopfgarn und Räucherfisch,’
Bügel, der [1*] Pl. - Teil des Brillengestells, mit dem die Brille auf dem Ohr aufliegt [D3]
‘Ihn sehe ich ein Etui öffnen, das Gestell fassen, die Bügel [34.29] entfalten, die Brille behauchen, abreiben, aufsetzen, wieder abnehmen, falten, einlegen und das gediegen altmodische Etui schließen.’
Bühne, die [1*] ÜAuftrittsfläche; Spiel-, Lebensraum [°]
‘Sonst gab nichts Laut, es sei denn Lerchen, die hoch über den frühreifen Feldern bis in den Abend hinein ihre Bühne [143.21] hatten.’
Bummel, der [1*] ugs.Spaziergang [innerhalb der Stadt] ohne festes Ziel [Da]
‘Von ihrem Bummel [155.26] zu zweit zeugt als Schattenriß ein Scherenschnitt, der beide auf ein Blatt bringt:’
Bummeln, das [1*] → bummeln ugs.schlendernd, ohne Ziel [durch die Straßen] spazieren gehen [D1a]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will […], bleibt viel Muße zum Bummeln [297.7] und für ihren geliebten Espresso.’
1Bund, der [7*] Gen. -(e)sVereinigung [zu gemeinsamem Handeln] [D1a] Unkenrufe Bund der Danziger e.V. [Register] [°]
‘Personelle Beteiligung sei zu erwägen, ohne daß der Bund [112.28] weiterreichende Ansprüche stellen werde.’‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund [113.10]:’‘[…] und die Gegengabe des Bundes [113.12]: ein […] Exemplar der bei Velhagen und Klasing 1907 erschienenen Künstlermonographie »Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis«.’‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag des Bundes [117.13].’‘[…] etliche Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft hatten Beobachter, der Bund [136.11] Frau Johanna Dettlaff geschickt.’‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff […] als Sprecherin des Bundes [137.5] nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede halten wollen, doch war es Reschke gelungen, ihr abzuraten:’‘Die Herren und Damen vom Bund [211.12], unter ihnen Frau Dettlaff, sahen sich außerstande, behilflich zu werden […]’
2Bund, das [1*]etw., was [in bestimmter Menge od. Anzahl] zu einem Bündel zusammengebunden ist [D]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau ein Bund [13.7] Petersilie legte, als Zugabe.’
Bündel, das [2*]*sein Bündel […] schnüren sich zur Abreise fertig machen [D1a*1]
‘Aber weitere schnüren ihr Bündel [47.21] schon.’‘Als Hunderttausende ihr Bündel [217.9] schnürten, waren sie, zufällig oder aus unbeirrbarer Seßhaftigkeit, dageblieben […]’
Bundesland, das [1*]Gliedstaat eines Bundesstaates [D]
‘Die im Bundesland [107.6] Nordrhein-Westfalen für Wissenschaft zuständige Ministerin sprach […] von »einer sozial verantwortlichen Tat«.’
Bundespräsident, der [1*]Staatsoberhaupt in der Bundesrepublik Deutschland […] [D1] Unkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]
‘Hat schönes Auge, dein Herr Bundespräsident [131.13].’
Bunnsbräsident [Brakup Missingsch]; Präsident (1a)Bundestag, der [1*] o.Pl.aus Wahlen hervorgegangene Volksvertretung; Parlament der Bundesrepublik Deutschland [D]
‘Die Tatsache, daß […] in Bonn und Ostberlin, im Bundestag [135.14] wie in der Volkskammer die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde ’
Bungalowsiedlung, die [3*] Pl. -enaus eingeschossigen Wohnhäusern mit flachem od. flach geneigtem Dach bestehende Siedlung (1) [° D Bungalow a]
‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen [233.26] und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’‘Die erste Bungalowsiedlung [234.8] sollte sich an waldig gehügeltes Seeufer schmiegen.’‘Tatsächlich habe sich golfgünstiges Gelände mit Seeuferlage, geeignet für eine Bungalowsiedlung [269.27], in der Kaschubei nahe Kartuzy gefunden.’
Bunker, der [1*]militärische Schutzanlage [D2a]
‘Sie […] hielt ihr Zimmer in dem Kur- und Fischerdorf, das nun Brzeźno hieß, wie einen Bunker [217.20], als rechts und links von ihrer Kate […] kastenförmige Neubauten hochgezogen wurden.’
Bürger, der [1*] Pl. (m+f)- Einwohner einer Gemeinde [D1b]
‘Die Bürger [130.29] der besuchten Stadt staunten ange-sichts der Herrlichkeit, mochten aber nicht klatschen;’
BürgerhausBürgerhaus, das [1*] Pl. -häuserstädtisches Wohnhaus eines Bürgers [D1]
‘[…] denn die Brakup wußte, wer in den restlichen Fischer-katen und hinter den bröckelnden Fassaden der Bürgerhäuser [221.26] nahe der Straßenbahnhaltestelle gewohnt […]’
Bürgermeister, der [2*] Gen. -s(gewähltes) Oberhaupt einer Kommune [D]
‘[…] mutmaßte Reschke, vor den sterblichen Überresten des Bürgermeisters [228.9] Daniel Gralath gestanden zu haben […]’‘[…] nach nur kurzer Zeit, in der sie nach ihrem Gründer, dem Bürgermeister [271.30] Daniel Gralath benannt ist […]’
Gralath, Daniel der Ältere [Register]Bürgersteig, der [2*] Pl. -e[mit einer Bordsteinkante von der Fahrbahn abgeteilter] erhöhter Gehweg [D]
‘…] nachdem er das vielbeklagte Schieberunwesen, die vorm Hotel bettelnden Kinder, den Zustand der Bürgersteige [52.20], die lückenhafte Straßenbeleuchtung […] beklagt [hat]’‘Vor den restlichen Altbauten zerfielen die Neubauten. Entsprechend Pflaster und Bürgersteige [240.12].’
BürgersteigkanteBürgersteigkante, die [1*]Rand, äußere Begrenzung des Bürgersteigs [° D Kante 2]
‘Ins Stolpern hat ihn die Bürgersteigkante [7.16] gebracht.’
Büro, das [2*] Gen. -sArbeitsraum, in dem schriftliche od. verwaltungstechnische Arbeiten eines Betriebes, einer Organisation o.Ä. erledigt werden [D1a]
‘Auf einem Foto, das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür, neben der ein Notar auf einem Messingschild die Öffnungszeiten seines Büros [115.8] wie für ewig festge-schrieben hatte.’‘[…] sicherte sie über das Büro [133.5] für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- und Doppelzimmer für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.’
Architekturbüro; Bürokraft; Büroetage; Büroraum; Interpress-BüroBüroetage, die [2*]Etage eines Gebäudes, in der sich nur Büros befinden [°]
‘Zum Beispiel wird nicht deutlich, ab wann ein festangestellter Planungschef in einer Düsseldorfer Büroetage [237.9] für die Friedhofsgesellschaft tätig geworden ist.’‘Der letzte Punkt des Geschäftsberichtes ist schon in der Düsseldorfer Büroetage [237.31] formuliert worden, weshalb die Tochtergesellschaft »Bungagolf« Timmstedts Einstand in die DPFG gewesen ist.’
Bürokraft, die [1*]Angestellte[r] in einem Büro [D]
‘In Bochum mußte die Denkwitz eine weitere Bürokraft [179.20] einstellen.’
‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume [279.18] […]’
Bursche, der [1*] Pl. -njunger Mann, Halbwüchsiger [D1b]
‘Abseits, auf leerem Sockel, zwei junge Burschen [224.18] mit Stöpseln in den Ohren.’
Bürstenhaarschnitt, der [2*]durch Schneiden des Haars hervorgebrachte Frisur, bei dem die oberen Haare wie die Borsten einer Bürste nach oben stehen [° D Bürstenfrisur; D Haarschnitt; D Bürste 1]
‘Straff, sachlich, mit Bürstenhaarschnitt [207.19] und randloser Brille gerüstet, sprach aus ihm ein General kurz vor der Schlacht.’‘[…] ihn erkenne ich an der randlosen Brille und am Bürstenhaarschnitt [273.6], die oft bei Reschke erwähnt werden.’
Büschel, das [1*]loses Bündel von etw. [Struppigem] lang Gewachsenem [D]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß gezeichnete Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung »Głos Wybrzeża«, dazu ein Büschel [8.8] Petersilie und Einwickelpapier.’
Butter, die [3*]aus Milch gewonnenes, bes. als Brotaufstrich verwendetes Fett [D]
‘Nachdem die Witwe Salzkartoffeln aufgesetzt hatte, ließ sie Butter [34.20] in der Pfanne aus und schnitt die Pilze zu kleinfingerdicken Scheiben, die sie auf mittlerer Flamme brutzeln ließ.’‘Der Witwer lernte »masło«, das polnische Wort für Butter [34.23], aussprechen.’‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, […] zu viele hartgekochte Eier, Pilze in Essig und Öl, dazu Butter [143.4] und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’
C
Champagner, der [1*]in Frankreich hergestellter weißer od. roter Schaumwein [aus Champagnerweinen] [D]
‘Weiß nicht, wer den Champagner [119.11] bestellt und bezahlt hat...’
Chaos, das [1*]Abwesenheit, Auflösung aller Ordnung; völliges Durcheinander [D]
‘Doch diesem Orkan folgten fünf weitere, die in den ohnehin kranken Wäldern ein unentwirrbares Chaos [101.31] hinterlassen haben.’
Charme, der [3*]Anziehungskraft, die von jmds. gewinnendem Wesen ausgeht; Zauber [D]
‘Mir ist, als wolle Alexandra ihre manchmal kindisch anmutende Widerborstigkeit durch Charme [52.8] wettmachen.’‘[…] mit all ihrem Charme [114.17] überspielte sie die jeder Rekonstruktion zugrunde liegende Fälschung...’‘Dank Marczaks Charme [198.2] schlug der Umgangston der versammelten Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um […]’
Chartermaschine, die [1*]Pl. -nvon einer privaten Gesellschaft o. Ä. […] gemietetes Flugzeug [D Charterflugzeug]
‘Ferner ist zu berichten, daß ab Februar mit Chartermaschinen [236.30] Leichen eingeflogen wurden […]’
Chaussee, die [8*]Pl. -n veraltendmit Asphalt, Beton od. Steinpflaster befestigte u. ausgebaute Landstraße [D]
‘Die Witwe führte ihn aus der Stadt hinaus zur Straßenbahnhaltestelle Olivaer Tor, dann auf der links abzweigenden Chaussee [21.2] nach Kartuzy den sanft anhebenden Hagelsberg hinauf […]’‘Am schilfbestandenen Seeufer nahe Kartuzy und als sie auf der Chaussee [126.23] von Neuteich nach Tiegenhof den Wagen zwischen Chausseebäumen parkten […]’‘Also werden sie auf der Chaussee [159.1] neben den Kleinbahngleisen in Richtung Stutthof, Frische Nehrung unterwegs gewesen sein.’‘Auf den vier Fotos schimmert der Asphaltbelag einer Chaussee [159.12].’‘Ich nehme an, daß mehr als vier Kröten versucht haben, hier oder dort oder alle an einer Stelle die Chaussee [159.22] zu überqueren.’‘Eine der typischen Chausseen [159.25], die beiderseits von Linden und Kastanien bestanden sind und im Sommer einen tiefgrünen Tunnel bilden, ist den Kröten zur Falle geworden.’‘Beim Abstieg von der Chaussee [277.1] zum tiefliegenden Seeufer zeigte sich, daß Alexandra wieder einmal untaugliche Schuhe trug.’‘Dann brüllten von jenseits der Chaussee [277.21], wo sie den neuen Wagen abgestellt hatten, Kühe heiser, wie kurz vorm Abstechen.’
ChausseebaumChausseebaum, der [2*]Pl. -bäumeam Rand einer Chaussee angepflanzter Baum [D]
‘[…] als sie auf der Chaussee von Neuteich nach Tiegenhof den Wagen zwischen Chausseebäumen [126.24] parkten […]’‘Im Laubtunnel der Chausseebäume [159.4] an Strandwäldern entlang.’
Chefin, die [1*] /w. Form/Leiterin [° D Chef 1a]
‘[…] links von ihm trägt die junge Chefin [273.4] der Agentur für Touristik ihren Scheitel madonnenhaft […]’
Chefredakteur, der [1*]jmd., der in leitender Funktion für eine Zeitung od. Zeitschrift […] Beiträge auswählt, bearbeitet od. selbst schreibt [° D Redakteur]
‘Als der Chefredakteur [120.1] einer Studentenzeitung die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung der polnischen Westgrenze anmahnte […]’
Chinarinde, die [1*] Pharm.chininhaltige äußere Schicht des Stamms eines Baumes, der zu den Rötegewächsen gehört und in mehreren Arten im tropischen Amerika vorkommt [° D Chinarindenbaum; D Rinde]
‘[…] die geschnitzelte Kalbshaut, aus der Alexandra auf dem Küchenherd den Leim zubereitet, dem später Chinarinde [252.17] unterrührt wird.’
Chinese, der [1*]Pl. -nEinwohner von China, einem Land in Ostasien [° D; D China]
‘[…] indem er in seiner Kladde die Begräbnisriten der Mexikaner und Chinesen [138.28] in Vergleich brachte und schließlich die Vorzüge der hinduistischen Feuerbestattung aufzählte?’
Chor, der [4*]1.a)Ümehrere Unken, Unkengeläut [° D 1a]
‘Ich nehme an, daß Reschke nur ouvertürenhaft einen Chor [283.16], dann eine einzelne Tieflandunke auf dem Tonträger gehabt hat.’
*im Chor gemeinsam, alle zusammen [D 1a*]
‘[…] was von den Wochenendausflügen ins Werder oder an die Schilfufer kaschubischer Seen geblieben war: im Chor [166.9] und vereinzelt, Unkengeläut.’
b)Gruppe gleichartiger Orchesterinstrumente od. ihrer Spieler [D1b]
‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor [253.19] Engel gewesen sein, der, gänzlich vergoldet, durch Posaunenschall Grüfte gesprengt, Gräber geöffnet, Beinhäuser aufgeschlossen hat […]’
2.meist nach Osten ausgerichteter, im Innern abgesetzter Teil der Kirche mit [Haupt]altar [D6]
‘Dort könnte Reschke der Piątkowska die Geschichte des Bilderfälschers Malskat erzählt und ihr die hoch im Chor [110.23] ausgewaschenen, hohnvoll leeren Bildflächen erklärt haben.’
1Christ, der [1*]jmd., der sich als Getaufter zur christlichen Religion bekennt; Anhänger des Christentums [D ¹Christ]
‘Dessen Unfehlbarkeit wolle er als Christ [225.14] nicht untertänig sein.’
2Christ, der [1*] Gen. -i volkst. veraltetJesus [Register] Christus [° D ²Christ]
‘An den Wänden gerahmte Reproduktionen altflämischer Meister, aber auch ein gespenstischer Ensor: Christi [35.15] Einzug in Brüssel.’
Chrom, das [1*]sehr hartes und sprödes, silberweiß glänzendes Metall, das unter normalen Bedingungen nicht oxidiert [D]
‘[…] drei Rikschas schräg gegenüber in der Sonne. Lack und Chrom [80.20] glänzten.’
Chronik, die [6*]geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge aufgezeichnet werden [D1]
‘Plötzlich schlug Wróbel vor, jemand solle, gleich in welcher Sprache, eine Chronik [293.8], gewidmet dem Versöhnungsfriedhof, niederschreiben […]’‘Solche Chronik [293.20] möge alles zurechtrücken.’‘Ob sich der Angestellte beim Katasteramt als Autor der Chronik [293.25] sah?’‘Aber jetzt muß Chronik [294.1] fertig werden.’‘[…] oder hatte er mich, seinen Banknachbarn, schon im Auge, herausgefiltert aus seinen Schülererinnerungen, als Wróbel die Chronik [294.12] vorschlug?’‘Er schlägt mir vor, eine Chronik [298.3] oder einen Bericht zu schreiben:’
Chrysantheme, die [3*]Pl. -nals Zierpflanze kultivierte Wucherblume mit meist großen, strahlenförmigen Blüten [D]
‘Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern: Dahlien, Astern, Chrysanthemen [8.4].’‘Obgleich die Dahlien und Chrysanthemen [8.15] mehr hergaben, entschied sich die Witwe für Astern.’‘Die kümmerliche Blumenauswahl neben der Dominiksmarkthalle muß wirklich ärgerlich gewesen sein. Nur Astern und Chrysanthemen [174.12].’
Clubgebäude, das [2*]Pl. -Gebäude, in dem Clubmitglieder zusammenkommen [°]
‘[…] nur flache, in Terrassen ansteigende Bauweise bis hin zum betont schlichten Clubgebäude [234.15].’‘[…] diese Ansiedlung, die hügelwärts, doch mir zuunterst, ein Clubgebäude [278.21] krönt […]’
Clubmitglied, das [2*] Pl. -erMitglied (1) einer Vereinigung von Menschen mit bestimmten gemeinsamen Interessen u. Zielen, wie dem Golfspiel [° D Klub]
‘[…] den umweltfreundlichen Golfsport fördern, dessen Ausübung selbstverständlich auch polnischen Clubmitgliedern [234.4] ermöglicht werden müsse.’‘Mit je 30 000 Deutschmark gaben annähernd zweihundert zukünftige Clubmitglieder [234.19] ihren vorausbezahlten Einstieg in das Projekt »Bungagolf« bekannt.’
Clubgebäude; ClubraumClubraum, der [1*]Pl. -räumeRaum (2), in dem die Clubmitglieder zusammenkommen [°]
‘Bei Hotelketten, auf Golfplätzen mit Clubräumen [107.3] und in Seniorenheimen wurde Kulturbedarf erfragt.’
Cocktail, der [1*]Pl. -s[alkoholisches] Mixgetränk mit Früchten, Fruchtsaft u. anderen Zutaten [Da]
‘Vom Haus in der Hundegasse, wo auf dem Beischlag für Freunde und Nachbarn Cocktails [290.16] serviert wurden […]’
Collage, die [1*][…] Komposition aus verschiedenartigem sprachlichem Material [D2]
‘Und Torsten Timmstedt traue ich zu, das Ganze als gelungene Collage [281.8] gehört zu haben.’
Coloradokäfer, der [2*]Kartoffelkäfer
‘[…] als er während der Kriegsjahre die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen organisiert und zum Feldzug gegen den amerikanischen Coloradokäfer [167.21] umbenannt hat.’‘Merkwürdig, daß schon im Ersten Weltkrieg der Coloradokäfer [241.17] derart massiv aufgetreten sein soll. ’
Unternehmen Coloradokäfer [Register]Computer, der [10*]Gen. -sprogrammgesteuerte, elektronische Rechenanlage; Datenverarbeitungsanlage [D]
‘[…] nachdem er aus Steuergründen - »so was ist abzugsfähig bei uns« - einen Computer [93.7] gekauft hat […]’‘[…] und doch wird ihm dieser Computer [93.12], den er, laut Selbstzeugnis, »nur stümperhaft« zu bedienen versteht, bei der Fleischwerdung ihrer Idee behilflich werden.’‘Wieder fehlen genaue Angaben, spart er den technischen Kleinkram aus, den ich, weil starrsinnig ohne Computer [93.17] tätig, nicht aus dem Hut zaubern kann.’‘Das Spielen mit dem Computer [94.26] muß Reschke Spaß bereitet haben.’‘Reschke konnte nicht nur den in Tabellen und Hochrechnungen bewiesenen Fleiß seines Computers [112.11], sondern auch Zusicherungen von Begräbnisinstituten und Sterbekassen […] ausbreiten.’‘Der Computer [115.15] hatte richtig gerechnet: ’‘Zwischendurch mußte Alexandras Computer [124.6] mit dem in Bochum gespeicherten Fleiß gefüttert werden.’‘[…] die sich allerdings nicht in die Kartei der im Computer [142.2] versammelten Beerdigungswilligen einreihen wollte.’‘Deshalb hat er, mit Hinweisen auf die Friedhofsordnung, ein Formmusterblatt an alle im Computer [149.20] Gespeicherten geschickt.’‘Weil der Computer [157.7] in Bochum mit dem in der Hundegasse korrespondierte […]’
Computerspiel; Computertechnik; HeimcomputerComputerspiel, das [1*]Pl. -edie Beschäftigung mit dem Computer, die in erster Linie aus Freude an der Sache selbst geschieht [° D spielen 1a]
‘Was zwingt mich, bei seinen Computerspielen [98.24] mitzumachen?’
Computertechnik, die [1*]grundlegende [elektronische] Strukturen, die das Funktionieren, Arbeiten des Computers gewährleisten [°]
‘Mehrmals habe ich diese Zahlen geprüft, und immer wieder bin ich erstaunt, was die Computertechnik [97.28], die mir als seelenlos lange suspekt war, zu leisten vermag.’
Cordhose, die [2*]Hose aus strapazierfähigem, gerippten [Baumwoll]gewebe [° D Kord a; D Kordhose]
‘War sie modisch - er fand »zu modisch aufgedonnert« - gekleidet, gab ihm sein Tweedjackett zur Cordhose [12.3] ein saloppes Aussehen […]’‘[…] verpasse ihm eine Baskenmütze, weil es die gibt, wie die Cordhose [16.23] und ihre Stöckelschuhe, und zwar auf Fotos die mir schwarzweiß und farbig vorliegen.’
Couch, die [6*]Liegesofa mit niedriger Rückenlehne u. zwei seitlichen Lehnen [D]
‘Die Couch [35.12] mit zwei Sesseln.’‘Sie sitzen, ohne Händchen zu halten, auf der Couch [181.16], beide mit Brille.’‘Alexander und Alexandra sahen von der Couch [261.1] aus, was die Welt zu bieten hatte.’‘[…] indem sie in rascher Folge Bilder hergaben, die alles zuvor von der Couch [261.6] aus Gesehene löschten:’‘Zur Couch [261.9] und den Sesseln gehörte ein Tischchen, auf dem Knabberzeug stand.’‘Reschke, der alles Gesehene in Schönschrift zu Papier gebracht hatte, stand von der Couch [261.18] auf und kam, Salzstangen knabbernd, zur Einsicht:’
Cousine, die [2*] Pl. -n/w. Form/Tochter von Bruder od. Schwester eines Elternteils; Base [D]
‘Kann ja sein, daß ich mich Anfang '43 mit einer seiner Cousinen [42.21], Hildchen soll sie geheißen haben, häufig und zwar - das weiß er genau - vorm Haupteingang der Dominiksmarkthalle getroffen habe.’‘Kann sein, daß ich in der abgedunkelten Stadt Reschkes Cousine [60.11] Hildchen auf Parkbänken geknutscht habe, sogar beim Luftalarm bis nach der Entwarnung.’
Credo, das [1*] bildungsspr.Glaubensbekenntnis [D Kredo 2]
‘Unser später Einklang, dieses jubelnde Gloria, dieses verhaltene Credo [86.16] tönt in mir fort und fort.’
D
Dach, das [2*] Pl. Dächeroberer Abschluss eines Hauses, eines Gebäudes, der entweder durch eine horizontale Fläche gebildet wird od. häufiger durch eine mit Ziegeln od. anderem Material gedeckte [Holz]konstruktion, bei der die Flächen in bestimmtem Winkel zueinander stehen [D1]
‘[…] den Giebel der Großen Mühle, überm Dach [235.16] von Sankt Katharinen die Turmspitze des Kiek in de Köck und die Dominikanerkirche hinterm Runddach der Markthalle.’‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern [278.10] zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung […]’
Blätterdach; Dachkonstruktion; Flachdach; Holzschindeldach; Runddach; TeerpappendachDachkonstruktion, die [1*]Traggerüst eines Daches aus Holz, Stahl od. Stahlbeton; Dachstuhl [D]
‘Auf dem geräumten Gelände wurde […] eine Markthalle gebaut, die […] unter ihrer breit gewölbten Dachkonstruktion in sechs Budenreihen ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot vereinigt:’
Dachshaarpinsel, der [1*]Pinsel aus Dachshaaren, dem schwarz-weißen Fell eines zu den Mardern zählenden Tiers [° D Dachs 2; Bro]
‘Sein Weihnachtsgeschenk, ein gewiß teurer Dachshaarpinsel [184.1] für die Vergolderin, lag neben dem Teller der Mutter, in einer Plastiktüte verpackt.’
Dahlie, die [2*] Pl. -en(zu den Korbblütlern gehörende) im Spätsommer u. Herbst blühende [Garten]pflanze mit großen Blüten in verschiedenen Formen u. Farben [D]
‘Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern: Dahlien [8.4], Astern, Chrysanthemen.’‘Obgleich die Dahlien [8.15] und Chrysanthemen mehr hergaben, entschied sich die Witwe für Astern.’
Dame, die [7*] Pl. -na)Frau, Fräulein (auch als übliche Bezeichnung für eine Frau im gesellschaftlichen Verkehr) [D ¹Dame 1a]
‘[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen [59.17] - beide in Reschkes Alter - Chatterjees Dienste beanspruchten:’‘Und kräftig die Pedale tretend, als gehörte das Rikschafahren mit zwei fülligen Damen [60.6] im gutgefederten Gefährt zu seinem Konditionstraining […]’‘Die Herren eher salopp gekleidet, die Damen [72.30] im Reisekostüm mit viel Schmuck.’‘[…] und nachmittags in der Engelsgrube […] verabredet gewesen sind, und zwar »mit einigen dort tonangebenden Herren und Damen [110.18]«.’‘Die Herren und Damen [211.12] vom Bund, unter ihnen Frau Dettlaff, sahen sich außerstande, behilflich zu werden […]’
b)gebildete, kultivierte, gepflegte Frau [D ¹Dame 1b] Unkenrufe Johanna Dettlaff [Register] [°]
‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff, die ich als stattliche, geschmackvoll in Schwarz gekleidete Dame [137.4] zu erkennen glaube, als Sprecherin des Bundes […] eine vorbereitete Rede halten wollen […]’‘Was mögen die immer noch rüstige Dame [274.7], der elegante Vizedirektor zu den allerneuesten »Erdmöbeln« gesagt haben?’
Dampfschiff, das [1*]durch eine Dampfmaschine angetriebenes größeres Schiff, Dampfer [D]
‘Noch vor Schichau wurde Klawitter tätig. Sein erstes Dampfschiff [202.2].’
Darbietung, die [2*]etw. Aufgeführtes, Vorgetragenes; Vorführung [D2]
‘Bestimmt fand Marczak, mit seinem Sinn für theatralische Gesten, Gefallen an dieser Darbietung [281.6].’‘Meine Darbietung [296.20] soll, sagte mir Alexandra später, allen Touristen im weiten Rund Stille befohlen haben, selbst den Japanern.’
Darstellung, die [1*]1.Veranschaulichung, Ansicht; Ausdruck [°]
‘[…] nur die Einrichtung von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln und Knochen, diese, nach Reschke, »anschaulichste Darstellung [195.6] des Todes«.’
2.Schilderung [in der Tagespresse] [°] GegendarstellungDaten, die [3*] Pl.(durch Beobachtungen, Messungen, statistische Erhebungen u. a. gewonnene) [Zahlen]werte, (auf Beobachtungen, Messungen, statistischen Erhebun-gen u.a. beruhende) Angaben, formulierbare Befunde [D2]
‘Dabei verfügt die Uni über Geräte, die Daten [93.10] speichern, im Übermaß...’‘Man versorgt mich mit elementaren Daten [97.19].’‘Sie sei bereit, mit allen Unterlagen und Daten [250.16] nach Düsseldorf umzuziehen […]’
PlanungsdatenDatenspeicher, der [1*]Vorrichtung an elektronischen Rechenanlagen zum Speichern von Informationen [D Speicher 3]
‘Selbstverständlich übergeben wir unseren Datenspeicher [280.7] absolut virusfrei.’
Datierung, die [1*]Zeitangabe auf einem Schriftstück [D1b]
‘In seinem an mich gerichteten […] Begleitbrief hat mein Mitschüler, von der Datierung [297.31] im Briefkopf abgesehen, auf Zeitsprünge verzichtet.’
Datum, das [11*] Pl. Datena)dem Kalender entsprechende Zeitangabe, Tagesangabe [D1a]
‘Sein Brief gibt als Datum [15.27] den 19.Juni 1999 an.’‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt […]. Ohne Datum [62.9] freilich.’‘Später - schon in Bochum und unter dem Datum [71.31] des 9. November - hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz quittiert:’‘Außer dem Datum [110.8], 15. März, weiß ich nicht viel.’‘Alexandra wunderte sich über ein Dutzend schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen und Daten [175.10] polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’‘Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze, die vorläufig die Namen und Daten [188.28] der Toten aufsagen, in ihrer Einheitlichkeit bestätigt werden:’‘[…] wobei die Namen und Daten [196.20] der Umgebetteten auf schlichtem Stein alphabetisch gereiht Platz finden könnten.’‘Nach zwölfter Flanke - Reschke hat mitgezählt - wies Chatterjee auf den polierten Granit und tippte auf den zuoberst gemeißelten Namen, dann auf die Daten [202.8] 1801 bis 1863:’‘Entwürfe, auf denen die Namen und die Daten [271.7] kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift untereinander standen, wurden abgelehnt.’
Sterbedatumb)Zeitpunkt [D1b]
‘Allen nach jenem Datum [193.28] verstorbenen Umsiedlern sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr durch Umbettung eröffnet sein.’‘[…] denn von diesem Datum [255.6] an durften die Polen endlich visafrei über die Westgrenze hinweg durch Deutschland nach Frankreich, Holland, Italien reisen […]’
Novemberdatum; TodesdatumDauer, die [4*]1.Zeitspanne von bestimmter Länge; Zeitraum [D1]
‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer [118.16] des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM und mußte innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.’‘Auf einem anderen Zettel wird schöngeschrieben der Rat erteilt, Alexandra möge endlich die Dauer [275.7] ihrer aktiven Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei dokumentieren […]’‘Damals fingen wir über längere Dauer [280.20] das melodische, wenn auch tieftraurig stimmende Rufen einiger werbender Tieflandunken ein […]’
2.*auf Dauer für unbegrenzte Zeit [D2*]
‘Auf Dauer [270.7] gesehen ist nichts überzeugender als der Vorteil...’
DauernutzungDauerhupen, das [2*]ständige Betätigung der Hupe, einer Vorrichtung an Fahrzeugen, mit der akustische Signale gegeben werden können [° D Hupe; D hupen]
‘Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit das aggressive Dauerhupen [213.4] aus der Welt, zumindest im innerstädtischen Bereich.’‘Rom ist frei von Gestank, kein Dauerhupen [297.25], nur noch das melodische Geläut der Dreitonklingeln.’
Dauerkonflikt, der [1*]durch das wiederhohlte Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen, Interessen o.Ä. entstandene, anhaltend schwierige Situation, die zum Zerwürfnis führen kann [° D Konflikt 1a]
‘Dennoch haben mich die beiden Buben weniger angestrengt als ihre auf Dauerkonflikt [116.22] versessenen Eltern.’
Dauerkrise, die [1*]fortwährende Krise [°]
‘Übers Wetter, den Dollarkurs, die Dauerkrise [49.13] der Werft, sie redeten jetzt eher belanglos.’
Dauernutzung, die [1*]Nutzung auf [lange] Dauer (2) [°]
‘Umständlich ging es um […] die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung [195.3] zuließen […]’
Dauerregen, der [1*]lange anhaltender Regen [D]
‘Selbst bei Dauerregen [298.9] durfte jeder erst dann vom Acker, wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß mit abgesammelten Kartoffelkäfern gefüllt hatte...’
Dazwischenreden, das [1*] → dazwischenredensich störend, hindernd in jmds. Angelegenheiten, in ein Gespräch einmischen [D2]
‘[…] das vorlaute Dazwischenreden [90.9] der Politik, dieser sogar die Träume einholende »Hufschlag des reitenden Weltgeistes«, diese Transparentinschriften.’
Debatte, die [8*]lebhafte Diskussion, Auseinandersetzung, Streitgespräch [Da]
‘Nach Zahlung eines zinslosen Kredits, den der Aufsichtsrat nach kurzer, zum Teil fernmündlich geführter Debatte [150.2] genehmigte […]’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat […] nach zu kurzer Debatte [152.29] […] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der Aufsichtsratssitzung vom 5. November zu kontroverser Debatte [174.2].’‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston der versammelten Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte [198.4], so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um […]’‘Dieses Problem löste eine längere Debatte [232.1] aus […]’‘Die Debatte [234.28] über diesen letzten Punkt im Geschäftsbericht verlief wie eingeübt.’‘Diese Einsicht konnte sogar Gerhard Vielbrand teilen, er rief: ›Schluß der Debatte [287.10]!‹’
Parlamentsdebatte FVGzur Debatte stehen als Frage anstehen, Thema sein [D Diskussion 2*]
‘[…] als die Grabsteininschrift »Nach Unrecht ward das Recht geboren, die Heimat blieb ihm unverloren« zur Debatte [151.12] stand.’
Deckel, der [4*]aufklappbarer od. abnehmbarer Verschluss eines Gefäßes, Behälters […] u.Ä. [D1]
‘Und Wróbel hob den Deckel [226.28] des ihnen zunächst, mit dem Fußende voran stehenden Sarges, so daß der gehobene Deckel [226.30] einen Winkel von etwa fünfundvierzig Grad bildete, […]’‘Einfach so: Deckel [227.4] auf, knips, knips, Deckel [227.5] zu.’
Sargdeckel; Topf (1)Delikt, das [1*]ungesetzliche, strafbare Handlung, Straftat [D]
‘Sie stocherte im Vorleben der Piątkowska herum […] und behandelte Alexandras Parteimitgliedschaft wie ein Delikt [286.23].’
Demontage, die [1*]das Abbauen, Abbrechen [Da]
‘Die Demontage [153.28] geriet zum Volksfest.’
Demut, die [1*]in der Einsicht in die Notwendigkeit u. im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit [D]
‘[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte hinter sich hatten, im Mittelgang, wartete in Demut [257.1] die letzten Sünder ab […]’
Denken, das [1*]Gen. -s→ denkeneine bestimmte Gesinnung haben, gesinnt sein [D2]
‘Der schlagende Beweis militärischer Stärke lasse gleichzeitig die Ohnmacht westlichen Denkens [200.20] erkennen.’
Denkmal, das [4*] Pl. -mälera)zum Gedächtnis an eine Person od. ein Ereignis errichtete, größere plastische Darstellung; Monument [D1]
‘Über all wurden Denkmäler [16.10] gestürzt.’‘Aber Denkmäler [19.31] bauen können wir Polen immer noch.’‘Überall Märtyrer und Denkmäler [20.1] von Märtyrer!’
Baudenkmal; Denkmalschild; Ehrenmalb)UnkenrufeDenkmal der gefallenen Werftarbeiter in Danzig [VaV]
‘[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal [20.9] eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt:’
Denkmalschild, das [1*] Pl. -erPlakette an einem Denkmal (a), die Auskunft darüber gibt, aus welchem Anlass oder zu wessen Ehren es erichtet wurde [°]
‘Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder [244.6] nun auch mit überlieferten deutschen Namen und Erklärungen zu beschriften […]’
Denkschrift, die [1*]an eine offizielle Stelle gerichtete Schrift (2) über eine wichtige [öffentliche] Angelegenheit [D]
‘Nachdem ich in der als Tagebuch geführten Kladde und in seiner ungedruckt gebliebenen Denkschrift [106.5] »Das Jahrhundert der Vertreibungen« über diese Widersprüche gestolpert bin […]’
Dessert, das [3*]Nachspeise, Nachtisch [D]
‘Beim Essen - Vorspeise, Hauptgericht, Dessert [73.25] - gaben die beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.’‘Da waren sie schon beim Dessert [75.31].’‘Später, als Witold, noch vor dem Dessert [183.27], gegangen war, hat sie geweint, wollte mir aber nicht sagen, mit welchen Worten ihr Sohn sie gekränkt hat.’
Detail, das [3*]Pl. -s bildungsspr.Einzelheit [D]
‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit berichtete, die ihr den Orgelprospekt der Johanniskirche […] bis ins Detail [29.1] vertraut gemacht hatte […]’‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an Details [141.30] des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin […]’‘Und diese Details [196.12], jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein und Beinkammern, griff Vielbrand auf […]’
Deutlichkeit, die [1*] Pl. -enanschauliche, klare Äußerung; Enthüllung [°]
‘[…] aber in einem Brief, Wort für Wort niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten [85.2], gar solche, die ihr die Inbrunst eingegeben hätte, nie wieder lesen.’
Deutsch, das [7*]die deutsche Sprache [eines Einzelnen od. einer Gruppe]; die näher gekennzeichnete deutsche Sprache [Da]
‘Die Mutter nicht, aber der Vater hat Deutsch [39.24] gesprochen.’‘[…] Chatterjee polnisch antwortete und gleich darauf in seltsamem Deutsch [48.24] darum bat, den Professor zu einem weiteren Bier einladen zu dürfen […]’‘[…] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch [61.10], Bibelzitate aufsagte.’‘Zuerst soll sie in ihrer Sprache, dann in ihrem Deutsch [120.23] gesagt haben:’‘Anrührend, wie sich der jungenhaft schlaksige Priester der Petrikirche zu Beginn seiner kurzgefaßten Grabrede für sein, wie er sagte, »sehr mangelhaftiges Deutsch [136.30]« entschuldigte.’‘Alle dachten, sie schlafe endlich, und standen schon an der Tür, da kam noch einmal ihr verschollenes Deutsch [242.22] auf:’‘Da sie Satz nach Satz zuerst auf polnisch, anschließend in ihrem liebenswerten Deutsch [247.6] gesprochen hat, konnte ich ihre Schlußsätze notieren:’
Deutsche, der/die [25*] Pl. -na)Einwohner zu Deutschland [Register] [°]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten oder Letten, die Polen und schließlich die Deutschen [37.21] mit Sack und Pack Richtung Westen.’‘Sie hielt, »weil Deutsche [40.32] sind reich und müssen immer sein erste«, ihren Gegenvorschlag, » Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft«, für wirksamer.’‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte und die mögliche Vereinigung aller Deutschen [47.2] »den deutschen Eintopf« nannte.’‘Wie uns Deutschen [53.13] wird den Polen das Recht der Toten auf Heimkehr zuerkannt werden müssen.’‘Hier, genau hier wird sein Heimkehr von Deutsche [69.28], wo schon sind tot!’‘[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch nationaler Klischees, was Polen und Deutschen [74.6] als typisch nachgesagt wird […]’‘Nicht nur, weil Deutsche [101.17] bald eins sind und an Friedhof nicht mehr denken möchten, auch sonst wird knapp alles.’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche [105.20] ihre Heimat […] verlassen mußten, teilte gleichfalls seine Urteilskraft, ohne ihn zu zerreißen;’‘[…] während die Piątkowska Polen und Deutsche [106.2], ob sie nun Wilno oder Danzig hatten verlassen müssen, »arme Flüchtlinge alle« nannte.’‘Vielleicht wär' sonst schiefgegangen mit Friedhof für Deutsche [131.16].’‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und » Die Deutschen [153.15] lieben Zäune« wurden von einer Glosse überboten […]’‘Du magst recht haben, Alexandra, wir Deutschen [170.30] können uns nicht freuen...’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen [172.3] und Polen herausfiltern, darunter dieses Zeugnis:’‘Des gerechten Ausgleiches wegen habe ich dann, ohne zur Wodkaflasche greifen zu müssen, uns, die Deutschen [212.15], verflucht.’‘Sie zählte zu den knapp sechshundert Deutschen [217.5], die in Gdańsk und Umgebung übriggeblieben waren.’‘Vielleicht kamen nur knappe fünfhundert zusammen, die glaubten, Deutsche [217.7] zu sein, später wurden es mehr und mehr.’‘Als nach der Wende in Osteuropa allen in Polen gebliebenen Deutschen [220.9] erst zögernd, dann doch erlaubt wurde, sich in einem Verein zu finden, war Erna Brakup nicht nur passiv dabei.’‘Weil Deutsche [230.16] müssen liegen bei Deutsche [230.16] und Polen bei Polen.’‘Deutsche [247.12] sind hungrig immer, auch wenn sie sind satt schon.’‘»Das ist nun mal polnische Tradition, die wir als Deutsche [269.10] zu respektieren haben«, sagte Frau Dettlaff.’‘Zwar ist es erfreulich, daß in unserer alten Heimat nun wieder Deutsche [270.24] geboren werden, doch dürfen wir das ohnehin überforderte Krankenhauswesen unserer polnischen Freunde nicht zusätzlich belasten.’‘Geeint waren die Deutschen [276.13] uneiniger denn je;’‘Als Tote kehren die Deutschen [294.28] heim.’
Deitsche [Brakup Namen]; Neudeutscheb)der Deutsche (a) Alexander Reschke [Register] [°]
‘Die Polin und der Deutsche [173.4]!’
Deutschkenntnisse, die [1*] Pl.Kenntnisse (2) der deutschen Sprache [°]
‘Reschke wird schon auf dem Markt, spätestens auf dem Friedhof die Piątkowska nach den Ursachen ihrer Deutschkenntnisse [39.21] gefragt haben, verbunden natürlich mit Komplimenten.’
‘»Hier alles irre teuer!« rief sie. »Aber für Herr mit Deutschmark [12.12] billig immer noch.«’‘Ihr kauft mit Deutschmark [29.3] Orgel ganz neu für Kirche Marii Panny.’‘Rund halbe Million Deutschmark [54.24] müssen schon sein […]’‘Mit Deutschmark [70.23] wird klappen.’‘Eine Million Deutschmark [70.28] zu Anfang muß sein.’‘Später - schon in Bochum und unter dem Datum des 9. November - hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark [72.2] mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz quittiert:’‘Haben bestimmt Deutschmark [73.9] genug...’‘War, zumindest beiläufig, von Friedhöfen in Gdańsk und Wilna, von ausreichend viel Deutschmark [79.25] die Rede?’‘[…] jammert er über westlichen Überfluß und die erbar-mungslose Härte der westdeutschen Währung, die bei ihm, nach Alexandras Sprachgebrauch, nur noch »Deutschmark [92.29]« heißt;’‘Nur mit Hilfe der Deutschmark [94.6] können wir unserer Idee zu ansehnlicher Gestalt verhelfen...’‘[…] wenngleich man dann auf einen Grundbetrag von allenfalls 500 Deutschmark [94.20] wird hoffen können.’‘Am 31. März betrug der Kontostand 317 400 Deutschmark [115.18].’‘[…] die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion in Sorge um das arme Polen war, das fortan mit der Deutschmark [142.12] Tür an Tür leben müsse.’‘Reschke war sicher, daß die Deutschmark [142.15] genug zu tun haben werde, die ostdeutsche Wirtschaft auf die Beine zu bringen.’‘Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark [157.24] brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn ein […]’‘Geld, ausreichend viel Deutschmark [180.10] sollte dort Ordnung stiften.’‘Vielbrand […] sprach von 37 000 Umbettungsanträgen bei angehobener Grundgebühr von sage und schreibe 2000 Deutschmark [209.16].’‘Mit je 30 000 Deutschmark [234.18] gaben annähernd zweihundert zukünftige Clubmitglieder ihren vorausbezahlten Einstieg in das Projekt »Bungagolf« bekannt.’
Deutschsein, das [1*]deutsches Nationalbewusstsein [°]
‘Auf das reduzierte Deutschsein [220.30] der alten Frau soll Frau Johanna Dettlaff irritiert und angeekelt reagiert haben […]’
Deutung, die [1*] Pl. -enVersuch, den tieferen Sinn, die Bedeutung von etw. zu erfassen; Auslegung, Interpretation [D]
‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren Mitte ein springender Hirsch Deutungen [225.23] zuläßt, beiseite;’
Devisen, die [2*] Pl.im Ausland auszuzahlende Zahlungsanweisungen in fremder Währung [D2a]
‘Polnische Restauratoren bringen Devisen [34.11].’‘Schließlich ist nicht zu überhören, daß meiner gegen Devisen [40.2] exportierten Vergolderin etliche Auslandsaufenthalte hilfreich gewesen sind.’
‘[…] daß Litauen die Rückkehr beerdigungswilliger Polen durch Devisenzahlung [94.5] beglichen sehen will.’‘Zwar zeigte man sich grundsätzlich an Geschäften gegen Devisenzahlung [109.11] interessiert, hielt aber dennoch das Ganze für nicht realisierbar.’
Dezember, der [5*]zwölfter Monat des Jahres [D]
‘Er im Dezember [116.5]: »Jahre haben wir aufeinander gewartet; was zählen da wenige Monate...«’‘Wenn im November noch Friedhofsbetrieb vorherrschte, standen ab Dezember [171.17] nun auch in Polen Großereignisse an.’‘Am 30. Dezember [182.13] steht Limburg an der Lahn auf dem Programm, wo sie über Silvester bleiben und die Altstadt besichtigen wollen.’‘Marczak, der sogleich zustimmte, nannte den 1. Dezember [193.25] 1970 als Stichdatum;’‘Hier haben sie auf Dezember [224.30] '70, als Streik war, Arbeiter eingesperrt.’
‘In einem der Dezemberbriefe [89.19] - jeweils vier an der Zahl - berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere Anfangserfolge, geeignet, unsere Friedhofsidee zu fördern«, verkündet dann aber:’
Dezennium, das [1*]Zeitraum von zehn Jahren, Jahrzehnt [D]
‘[…] kaum hatte das neue Dezennium [91.16], das ich mit Bangen und Hoffnung beginnen sah, unwiderruflich begonnen […]’
Diabas, der [2*]Ergußgestein, schwarz oder dunkelgrün, Gemenge von Plagioklas und Augit (Verwendung als Pflaster-, Wegstein) [Bro]
‘Wie ziellos zögerte er vor diesem, vor jenem Grabstein: viel Diabas [22.14] und auf Hochglanz polierter Granit, wenig Sandstein, Marmor und Muschelkalk.’‘Auch diese Steine aus üblichem Material: Diabas [23.6] und schwarzschwedischer Granit.’
Diagnose, die [1*] Pl. -n Med., Psych.ÜFeststellung, Bestimmung einer körperlichen od. psychischen Krankheit (durch den Arzt) [D1]
‘Die Beurteilung solch trüber Diagnosen [172.14] gehört nicht zu den Aufgaben, die mir mein ehemaliger Mitschüler gestellt hat […]’
Dichter, der [3*] Gen. -sVerfasser eines sprachlichen Kunstwerks [D]
‘[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters [20.10] Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt:’‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter [20.13] […] vereinigt und sogleich einen weiteren Bogen geschlagen:’‘[…] wie der Dichter [61.21] und Hofhistoriograph Martin Opitz von Boberfeld […] im Kreis der Fruchtbringenden Gesellschaft genannt wurde.’
Dichtung, die [1*] Pl. -nsprachliches Kunstwerk [D ²Dichtung 1]
‘[…] zitierte der Professor, weil Unken den Ton angaben, aus den Dichtungen [126.28] der Romantiker […]’
Dieb, der [2*]Pl. -ejmd., der fremdes Eigentum heimlich entwendet [D]
‘Hat Reschke mit einem Porsche Diebe [284.14] gereizt?’‘Und wenn sie reden mit dir wie mit Dieb [285.28] ?’
Autodieb; DiebesgutDiebesgut, das [1*]Beute, die ein Dieb gemacht hat [D Diebesbeute]
‘[…] zudem behauptet wurde, man hätte das Diebesgut [152.19] tags drauf, […] bei Blumen- und Kranzverkäufern mit Stand neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Diele, die [1*] Pl. -n1.langes, schmales Fußbodenbrett [D1]
‘Mit Hilfe eines bereitliegenden Kanthakens hob Wróbel zwei Dielen [226.2] aus dem Bohlenbelag.’
Dielenboden2.Vorraum, geräumiger Flur, in dem sich meist die Garderobe befindet [D2]WohndieleDielenboden, der [1*] Pl. -böden[Fuß]boden (2) aus Dielen (1) [D]
‘Einfach widerlich, wie dieser Vielbrand überall Maß nimmt, hier am Putz klopft, dort die Dielenböden [179.10] nach Hausschwamm absucht.’
Dienst, der [5*] Pl. -e1.Service, (bezahlte) Arbeitsleistung [°]
‘[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen - beide in Reschkes Alter - Chatterjees Dienste [59.17] beanspruchten:’
Dienstleistung2. *jmdm. [gute] Dienste leisten jmdm. sehr nützlich sein [D3*]
‘In seiner Erklärung - und auf dem Tonband - weist er darauf hin, daß dieses Gerät […] bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste [280.6] geleistet habe;’
3.a)o.Pl.berufliche Arbeit, Tätigkeit, Erfüllung von [beruflichen] Pflichten [D1a]Dienstschluss; Nachtwächterdienst; TresendienstSprDienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps Arbeit u. Privatvergnügen muss man auseinander halten [D1a]
‘»Dienst [116.30] ist Dienst [116.30] und Schnaps ist Schnaps«, steht in einem ihrer Aprilbriefe.’
b)Arbeitsverhältnis, Stellung, Amt [D1b]Verwaltungsdienst *im Dienst […] etw. fördern, für etw. arbeiten [D1b*]
‘Diese sich edel gebende Rechthaberei im Dienst [53.17] der Toten stank mir von Anfang an.’
Dienstag, der [1*]zweiter Tag der mit Montag beginnenden Woche [D]
‘So maulten […] sonnabends Marktfrauen, am Dienstag [128.22] Müllmänner […]’
Dienstleistung, die [1*] Pl. -enDienst (1)
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge, Schlangestehen vorm Fleischerladen und ähnliche Dienstleistungen [220.3] aufgebessert.’
Dienstmädchen, das [1*]Pl. - veraltendHausangestellte, Hausgehilfin [D]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter, die Fischer in Brösen, die Arbeiterinnen der Margarinefabrik Amada, Dienstmädchen [128.21] […]’
Dienstrang, der [1*]Reichsarbeitsdienst; Rang (2)
‘Nachdem er sich dem versammelten Aufsichtsrat als ehemaliger Fähnleinführer vorgestellt hatte, befragte er die Dettlaff nach ihrem Dienstrang [287.1] bei der Mädchenorganisation der Hitlerjugend.’
Dienstschluß, der [1*] o. Pl.Ende der täglichen Dienst(3a)zeit [D Dienstschluss]
‘Schiffsbauingenieure […] und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß [161.22] bis vor die Haustür bringen.’
Digipad, das [1*]Schreibunterlage mit Sensoren, die den beim Schreiben [mit einem Plastikstift o.Ä.] entstehenden Druck messen und im Computer graphisch abbilden [°]
‘Das Spielen mit dem Computer muß Reschke Spaß bereitet haben. Wörter wie Network, Monitor oder Digipad [94.28] rutschten in seine Briefe.’
Diktator, der [1*] abwertendunumschränkter Machthaber in einem Staat; Gewaltherrscher [D1]
‘Kein Diktator [246.13], einzig die freie Marktwirtschaft herrscht.’
Diktion, die [1*] bildungsspr.mündliche od. schriftliche Ausdrucksweise; Rede-, Schreibstil [D]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion [15.29], über weltweite Vorbereitungen zur Feier der Jahrtausendwende:’
Dillsoße, die [1*]flüssige bis sämig gebundene Beigabe zu verschie-denen Gerichten, die als Gewürz Dill enthält, eine krautige Pflanze mit fein gefiederten, würzig duftenden Blättern u. gelblichen Blüten in großen Dolden [° D Dill; D Soße 1]
‘Es gab Zanderfilet in Dillsoße [292.16] und Schweinebraten danach.’
Dimension, die [3*] Pl. -en bildungsspr.Ausmaß (im Hinblick auf seine räumliche, zeitliche, begriffliche Erfassbarkeit) [D2]
‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension [119.9] der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’‘Leise, doch sichtlich erregt, wies Jerzy Wróbel der geplanten Aktion eine »unmenschliche Dimension [194.16]« nach.’‘Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen [231.22] annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’
Diminutiv, der [1*] Gen. -s Sprachw.eine Verkleinerung eines Substantivs ausdrückende Ableitung; Verkleinerungsform [D]
‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens, bei diesmal ungarischem Wein, seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs [74.31] verniedlichte […]’
Ding, das [2*] Pl. -e1.Gegenstand, Sache, die nicht näher bezeichnet wird [D ¹Ding 1a]
‘[…] er liebte es, nicht nur Dinge [104.21], sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’
2.meist Pl.Vorgang, Ereignis [D ¹Ding 2a]
‘[…] zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge [172.18], meistens recht behalten;’
Diplomat, der [1*] Pl. -enhöherer Beamter im auswärtigen, diplomatischen Dienst, der bei einem fremden Staat akkreditiert ist u. dort die Interessen seines Landes vertritt [D1]
‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten [45.30] gekleideter Herr an […]’
Diskussion, die [3*]a)Auseinandersetzung zwischen einzelnen Personen über bestimmte, sie angehende Fragen [D1b]
‘[…] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes Nennen von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion [176.18] aus.’‘Nach Reschkes Rapport gelang es Alexandra, diese Diskussion [197.8] zu beenden […]’‘Inmitten der immer kleinteiliger werdenden Diskussion [235.10] stand Reschke auf und stellte sich vor eines der Fenster im siebzehnten Stock des Hevelius.’
b)[unter der Führung eines Diskussionsleiters stattfindendes, in bestimmter Form ablaufendes] Gespräch, Aussprache, Austausch von Meinungen mehrerer Personen über ein bestimmtes Thema [D1a]PodiumsdiskussionDisput, der [1*] bildungsspr.kontrovers geführtes Gespräch; Streitgespräch [D]
‘Diese breite Skala von Meinungen brachte ihn oft in Disput [104.3] mit sich selbst.’
Distanz, die [5*] bildungsspr.räumlicher Abstand, Zwischenraum, Entfernung [D1]
‘Auch Reschke rückte einen Hocker näher, so daß nur ein letzter als Distanz [46.17] leer blieb.’‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und - aus gebotener Distanz [134.9] - die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’
Ü […] aus der Distanz […] aus einem zeitlichen Abstand [D1]
‘Soeben hat er noch Chatterjee, der im Taxi vorgefahren ist, als Friedhofsbesucher eingeführt, sieht ihn nun aber aus überdehnt zeitlicher Distanz [259.3] […]’‘An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne im seichten Ostseesud« nach Jahren Distanz [268.16] zu einem einzigen gefräßigen Schwan […]’‘So etwas kann nur aus zeitlicher Distanz [293.31] begriffen und abschließend gewertet werden.’
Siebenjahresdistanz; ZehnjahresdistanzDistanzlosigkeit, die [1*]fehlender innerer [u. auch räumlicher] Abstand zueinander [° D distanzlos]
‘Doch auch den Witwer und die Witwe […] wird die Distanzlosigkeit [22.6] der Vornamen erschreckt haben.’
Distel, die [1*] Pl. -n(zu den Korbblütlern gehörende) krautige Pflanze mit stacheligen Blättern u. Stängeln u. mehr od. weniger großen Blütenköpfen mit lila od. weißen Röhrenblüten [D]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln [17.21] und fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch [deutet]’
DM, die [4*] /kurz für Deutsche Mark/zur Zeit der Handlung noch Währungseinheit der Bundesrepublik Deutschland [°]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, […] bis zu 1 000 DM [93.29] im voraus zu zahlen […]’‘[…] in Reschkes erstem Kassenbericht sind sie mit 20 000 DM [114.31] beziffert.’‘Wie auch immer errechnet, betrug die Pachtsumme 484 000 DM [118.14] und sollte jährlich zum 2. November fällig sein.’‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM [118.17] und mußte innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.’
‘Die litauische Komponente der Idee, der »Polnische Fried-hof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis [119.3], wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’
Dock, das [1*] Pl. -sAnlage in Werften u. Häfen zum Überholen, Warten von Schiffen [D1]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks [214.24] vorgelagert […]’
Dogma, das [1*] bes. kath. Kircheverbindliche, normative Glaubensaussage [Da]
‘[…] sogar das Verharren der katholischen Kirche im Dogma [93.3] soll er mittels Gegendogma verursacht haben […]’
GegendogmaDoktor, der [3*]1.a)o.Pl.höchster akademischer Grad, der durch eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit, die Dissertation, u. eine bestandene mündliche Prüfung, das Rigorosum, erworben wird [D1a]
‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seinen Doktor [26.6] gemacht und es bis zum Professor gebracht hat […]’
b)Träger eines Doktortitels [D1b]
‘[…] doch trug er seinen Berufsstand nach, gab sich als Doktor [23.30] der Kunstgeschichte und Professor mit Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]’‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor [133.28] der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel ein;’
Dr.2.ugs.Arzt [D2]Doktä [Brakup Missingsch]Doktorarbeit, die [6*]für die Erlangung des Doktorgrades angefertigte wissenschaftliche Arbeit; Dissertation [° D; D Dissertation]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit [17.21] die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen [deutet]’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit [24.2], »Grabplatten und Epitaphien in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘Das war im Frühjahr '58, als ich an meiner Doktorarbeit [25.3] saß […]’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld blankgetretener Bodengrabplatten, weshalb sie […] die Bitte nach gelegentlicher Übersendung seiner Doktorarbeit [74.24] aussprach:’‘Schon seine Doktorarbeit [103.13] über Bodengrabplatten liest sich als Entwurf späterer Thesen.’‘[…] desgleichen sollen seine Notizen über das runenhafte Hauszeichen des Patriziers Georg Brothagen und die Zitate aus seiner Doktorarbeit [225.25] unbeachtet bleiben.’
Dokument, das [1*] Pl. -eUrkunde, amtliches Schriftstück [D1]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente [112.4] zur Ansicht brachte […]’
Dokumentation, die [2*]Zusammenstellung, Ordnung u. Nutzbarmachung von Dokumenten u. [Sprach]materialien jeder Art (z.B. Urkunden, Akten, Zeitschriftenaufsätze zur Information über den neuesten Erfahrungsstand) [D1a]
‘Als ich sie fragte, ob ich ihr Fotos vom Versöhnungsfriedhof, die ich für eine fortlaufende Dokumentation [184.12] sammle, zeigen dürfe, winkte sie ab:’‘Fremd und gewiß unpassend für Reschkes Dokumentation [190.30] wirkt ein Foto, daß die Piątkowska geschossen haben muß.’
Dollar, der [1*]Währungseinheit in den USA […] [D]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar [10.26] im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’
DollarkursDollarkurs, der [2*]Kurs (2) des Dollars [D]
‘Übers Wetter, den Dollarkurs [49.13], die Dauerkrise der Werft, sie redeten jetzt eher belanglos.’‘Er, Reschke, habe seit Beginn der Golfkrise auf den unsteten Dollarkurs [285.17] spekuliert;’
Dom, der [2*]große, künstlerisch ausgestaltete, meist bischöfliche Kirche mit ausgedehntem Chor [D ¹Dom]
‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung -Zimmer neben Zimmer - einen Stadtbummel gemacht, den Dom [110.12] und in ihm die astronomische Uhr besucht […] haben […]’‘Nur von der Autobahnbrücke herab sieht Alexandra tief unten den Dom [182.17].’
Dominanz, die [1*]das Dominieren; Vorherrschaft [D2b]
‘Die Neudeutschen tun sich schwer mit der veränderten Lage, während den Altpolen die asiatische Dominanz [259.31] erträglich zu sein scheint […]’
Donnerwort, das [1*] Pl. -egewaltiges, großes Wort; Pathetik [°]
‘Dieses Menschenrecht kennt keine Grenzen! Lauter Donnerworte [53.16].’
Doppel, das [1*] Üaus zwei Spielern bestehende Mannschaft [D ¹Doppel 2b]
‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel [133.29] ein;’
Doppeladler, der [1*] ÜSchlafhaltung, bei der zwei Menschen Rücken an Rücken liegen [°]
‘Ihrer Aufforderung, endlich zu schlafen, das hieß Rücken an Rücken zu liegen, verdanke ich die Notiz: »Machen wir Doppeladler [79.22]«.’
Doppelaltar, der [1*]zweifacher Altar [°]
‘Nichts ist wünschenswerter als die Symbiose Kali-Maria, als der von Ihnen beschworene Doppelaltar [48.7].’
Doppeldeutigkeit, die [1*] Pl. -enFormulierung, die auf zweifache Weise interpretiert werden kann, die einen Nebensinn enthält [° D doppeldeutig a,b]
‘Und wenn er emblematisch wurde und ihr die Doppeldeutigkeiten [166.5] barocker Grabsteine offenbarte, hing sie an seinen Lippen.’
Doppelfeier, die [1*]zweifache Feier [°]
‘Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier [138.15] das Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das Tonband.’
Doppelgrab, das [4*] Pl. -gräberzweifaches Grab (b) [°]
‘Und dann - kaum standen sie unter Bäumen und zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern [21.17] - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe vor:’‘[…] gelang es Alexandra, diese Diskussion zu beenden, indem sie auf das Doppelgrab [197.9] ihrer Eltern auf dem Friedhof am Hagelsberg hinwies und eine Umbettung […] strikt verweigerte:’‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab [225.21] der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren Mitte ein springender Hirsch Deutungen zuläßt, beiseite;’‘Zwei Holzkreuze nur bezeichnen das Doppelgrab [299.26].’
Doppelgrabstelle, die [3*] Pl. -nzweifache Grabstelle [°]
‘Dieser Doppelgrabstelle [23.11] sage ich nach, daß sie, buchsbaumumrandet, weniger überwuchert ist als die benachbarten Grabstellen.’‘Da aber Reschke ausschließlich jenes Gelände meinte, auf dem die Doppelgrabstelle [66.30] einer Großeltern väterlicherseits den Eltern vorbehalten gewesen war […]’‘Zudem war das Interesse an Doppelgrabstellen [136.17] groß.’
Doppelhaus, das [1*] Bauw.großes Haus (1b) aus zwei Häusern, die an der gemeinsamen Grenze aneinander gebaut sind, von denen aber jedes auf eigenem Grundstück steht [D]
‘Dem Doppelhaus [31.24] ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte, wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse einen Beischlag zugestanden.’
Doppelprojekt, das [1*]zweifaches Projekt (a) [°]
‘Auf jeden Fall verlangt unser Doppelprojekt [72.9] ganzen Einsatz!’
Doppelstunde, die [1*]Unterrichtsstunde, die doppelt so lange dauert wie eine einfache [D]
‘[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde [125.19] Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’
Doppelton, der [1*]zweifacher Ton (2a) [°]
‘Dieser nach kurzem Anschlag klagende Doppelton [126.9].’
Doppeltür, die [1*]Tür (a), die (zur besseren Isolierung) aus zwei hintereinander angebrachten Türen besteht [D]
‘[…] war versucht, in einer noch offenen Bar ein Gläschen und noch eins zu kippen, etwa im Schauspielerclub, der aus weit offener Doppeltür [44.24] mit Gesang Betrieb meldete […]’
Doppelung, die [1*]Übereinstimmung, Gemeinsamkeit bei zwei Personen [°]
‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen und dem gemeinsamen Stand des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung [27.20] draufsetzen wollte, überraschte ihn ihre berufliche Erklärung:’
Doppelzimmer, das [3*]Hotelzimmer mit zwei [zusammenstehenden] Betten [° D]
‘Eine Rechnung belegt, daß sie die Nacht vom 17. zum 18. März im Hamburger Hotel Prem, diesmal in einem Doppelzimmer [113.19], verbracht haben.’‘[…] sicherte sie über das Büro für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- und Doppelzimmer [133.6] für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.’‘Schon für den zweiten Feiertag war in Göttingen, Gebhards Hotel, ein Doppelzimmer [182.11] bestellt.’
Dorf, das [4*] Gen. -(e)sländliche Ortschaft, kleinere Siedlung mit oft bäuerlichem Charakter [D1]
‘[…] wo früher die Gehöfte des Dorfes [64.12] Bissau ihre leicht gehügelten Äcker um sich versammelt hatten […]’‘Vom Friedhofshügel gesehen, grenzte gleich hinterm Dorf [257.31] der Flugplatz Rębiechowo an.’‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf [299.11], davor, ummauert im freien Feld und von Zypressen bestanden, der Friedhof.’‘Ich nenne den Namen des Dorfes [299.22] nicht, auf dessen Friedhof sie knapp vor der Mauer liegen.’
Dorffriedhof; Fischerdorf; KurdorfDorffriedhof, der [1*]Friedhof eines Dorfes [°]
‘Vom Dorffriedhof [299.28] aus hat man einen weiten Blick übers Land.’
Dose, die [2*] Pl. -n1.kleiner [runder] Behälter mit Deckel [D1]
‘»Sie benutzt die Küche gelegentlich als Werkstatt«, schreibt Reschke und weist auf ein Regal voller Flaschen, Dosen [34.16] und Werkzeug hin.’
2./kurz für Konservendose/ Blechdose, in der Lebens-, Genussmittel luftdicht verschlossen konserviert werden [D Konservendose]
‘Aus Dosen [276.22] sollten grönländisches Krabbenfleisch und norwegischer Räucherlachs gegabelt werden […]’
Dozent, der [1*]Lehrender an einer Hochschule, Fachhochschule, Volkshochschule u. a. Einrichtungen, bes. in der beruflichen Aus- und Weiterbildung [Da]
‘[…] mancher Assistent, Dozent [103.6] oder Professor ohne Lehrauftrag hat damals seine Karriere eingefädelt.’
‘Ich vermute, daß Professor Dr. [38.19] Reschke diesen Vortrag […] wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’‘Professor Dr. [105.5] Alexander Reschke hing, aus Studentenmund, ein Spitzname an, die Unke.’‘[…] Dr. [117.8] Heinz Karau, Konsistorialrat der Nordelbisch-Lutherischen Kirche.’‘Konsistorialrat Dr. [177.31] Karau nannte den Lebensabend » die Zeit der Einkehr und also Heimkehr«.’‘Ganz im Sinne des verehrten Herrn Professor Dr. [196.23] Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte steingehauen beschriften.’‘Jener junge Mann namens Dr. [237.24] Torsten Timmstedt hat bei einer Lebensversicherung Erfahrungen im Management gesammelt […]’
Drängen, das [1*] → drängenungeduldig, nachdrücklich antreiben, etw. zu tun [D4a]
‘Die Friedhofsordnung […] regelte endlich, auf Drängen [232.22] der Piątkowska, das Recht auf anonyme Begräbnisse.’
Draht, der [1*]schnurförmig ausgezogenes Metall [D1]
‘[…] man möge am teuren Draht [153.17] sparen und Bauelemente der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer [einführen]’
GolddrahtDraufsicht, die [1*] Fachspr.Ansicht von oben [D]
‘Aber ihm reichte die Draufsicht [160.23].’
Dreh, der [1*] ugs.Einfall, Kunstgriff, mit dem sich ein Problem lösen lässt [D1]
‘Auf solchen Dreh [186.12] muß man kommen. Das nenn' ich Absahnen.’
Dreinrede, die [2*] geh. veraltenddas Einmischen in jmds. Angelegenheiten, in ein Gespräch und Aufdrängen einer anderen Meinung [° D dareinreden]
‘Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft, streng auf zwei Personen verengt, die mittels Papier zu Wort kommt, ohne Dreinrede [82.7] von außen...’‘An diese lästige Dreinrede [119.29] werden wir uns gewöhnen müssen.’
Dreitongebimmel, das [1*]Gebimmel einer Dreitonklingel [°]
‘[…] obgleich ihr die vielen blitzblanken, die Alt- und Rechtstadt belebenden Rikschas mit ihrem melodischen Dreitongebimmel [289.5] gefielen.’
Dreitonklingel, die [2*]Pl. -nkleine Glocke, die beim Anschlagen eine Folge von drei Tönen (2b) von sich gibt [° D Klingel 2]
‘Die in Chatterjees Werkstätten entwickelte Dreitonklingel [212.30] ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden […]’‘Rom ist frei von Gestank, kein Dauerhupen, nur noch das melodische Geläut der Dreitonklingeln [297.26].’
DreitongebimmelDreizack, der [1*]großer dreizinkiger Stab [D]
‘Als sich Witwe und Witwer unterm geschwungenen Dreizack [63.23] des Gottes Neptun trafen […]’
Dreizimmerwohnung, die [7*]Wohnung mit drei Zimmern (b), Küche u. Bad [D]
‘Und als sich Witold […] nach Westen absetzte, um in Bremen zu studieren, war die Witwe in der vormals engen, nun geräumigen Dreizimmerwohnung [31.22] allein, aber nicht unglücklich.’‘In seinen Notizen hat Reschke, gleich nach der Beschreibung der Dreizimmerwohnung [32.27], noch einmal rückblickend ihre Augen auf sich wirken lassen:’‘Auch ich bewohne nach dem Tod meiner Frau […] eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung [33.8] von studioartigem Zuschnitt […]’‘Die Dreizimmerwohnung [121.3] in der Hundegasse stand ihm offen.’‘[…] doch könnte mildernd gesagt werden, daß unser deutsch-polnisches Paar Reife bewies, als ihm die täglich neue Aufgabe gestellt war, in Alexandras Dreizimmerwohnung [172.22] zu überwintern.’‘Als unser Paar nach Ende der ersten Januarwoche wieder in der Hundegasse die Dreizimmerwohnung [187.14] bezog, wurde es doch noch kalt.’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung [238.21] verlegt hatte […]’
Drink, der [1*]meist alkoholisches [Mix]getränk [D]
‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer die Witwe zu einem Drink [72.17] in die Bar, gleich hinter der Rezeption, ein.’
Drittel, das [6*]der dritte Teil eines Ganzen [°]
‘[…] standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick, beide von den Giebeln der gegenüberliegenden Häuserfront im oberen Drittel [32.10] wie abgeschnitten.’‘Du mußt wissen, daß in Gdańsk und Gdynia, nein, in ganze Wojewodschaft mehr als Drittel [85.29] von Bevölkerung kommt von Wilno und möcht da liegen, wenn Zeit ist rum.’‘Allerdings müsse ein Drittel [94.1] der Summe für den Friedhof in Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto verwahrt werden […]’‘Der Computer hatte richtig gerechnet: nur ein Drittel [115.15] der Einzahler machte von der angebotenen Raten-zahlung Gebrauch.’‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel [158.4] des Kapitals samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’‘Das untere Drittel [223.4] des erst Mitte der siebziger Jahre eingeebneten Sankt-Joseph-Friedhofs wird vom Röhrengeschlinge einer Fernheizungsleitung überbrückt […]’
‘[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen Zusicherung stark gemacht, die durch den Drittelanteil [210.19] am Vermögen der Friedhofsgesellschaft gedeckt war;’
Dritte-Welt-Laden, der [1*]Laden, in dem Erzeugnisse aus der Dritten Welt angeboten werden, mit deren Kauf der Käufer die Länder der Dritten Welt unterstützt [D]
‘Geschenkt bekam ich einen Bildband, den ich bereits besitze: Drost, ›Die Marienkirche‹, und Alexandra Topflappen aus einem Dritte-Welt-Laden [185.21].’
Dübel, der [1*]Pl. - Bauw.Verbindungselement zum Zusammenhalten von Bauteilen [D2]
‘[…] jedes Grabmal muß standsicher aufgestellt und durch Dübel [150.9] mit dem Sockel oder dem Fundament verbunden sein.’
Duell, das [1*] ÜWiderstreit, Dualismus [°]
‘Mir ist, als wolle Alexandra ihre manchmal kindisch anmutende Widerborstigkeit durch Charme wettmachen. Ein amüsantes Duell [52.9], dem ich gerne sekundiere.’
Duett, das [1*] MusikKomposition für zwei Singstimmen mit Instrumentalbegleitung [D1a]
‘In jeder Oper hätten sie ihr Duett [13.18] singen können, schon wüßte ich, nach wessen Musik.’
Dukatengold, das [1*]reinstes verarbeitetes Gold (1) [D]
‘Mattvergoldung und Glanzvergoldung mit Blattgold aus Dukatengold [27.28].’
Düne, die [1*] Pl. -ndurch den Wind aufgeschütteter Sandhügel od. -wall [D]
‘Sie werden ihren Weg an der alten Volksschule vorbei durch die Dünen [265.22] genommen haben.’
StranddüneDunkelheit, die [1*]Zustand des Dunkelseins; lichtarmer Zustand [Da]
‘Als uns Wróbel bei einbrechender Dunkelheit [176.8] von dem wüsten Gelände führte, schlug ich vor, hier Ordnung einkehren zu lassen, selbstverständlich auf Kosten der Friedhofsgesellschaft.’
Nachtdunkel; NovemberdunkelDunst, der [2*] Pl. Dünstea)o.Pl.neblige Luft, getrübte Atmosphäre [D1a]
‘Er blickte auf die Innenstadt hinab und ließ langsam den Blick von rechts nach links wandern, als wollte er ihre Türme im Dunst [235.14] der Abenddämmerung zählen und deren Reihenfolge prüfen:’
‘[…] seitlich die breit gelagerte, wie von Dünsten [13.24] geblähte Markthalle, düster Sankt Nikolai, die Bauersfrauen benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft;’
SchwefeldunstDurcheinander, das [1*]Unordnung [D1]
‘Und ihm war mit ihrer Person das Durcheinander [173.2] im windschiefen Bücherregal liebenswert.’
Durchgang, der [2*] Gen. -s; o.Pl.Öffnung, Weg zum Durchgehen [D1b]
‘Wir standen eng, wagten uns nicht in den schmalen Durchgang [226.13].’‘Den Ausschnitt eines Durchgangs [240.20] breit sah man die Ostsee kleine Wellen machen.’
Durchkommen, das [1*] → durchkommentrotz räumlicher Behinderung durch einen Raum, Ort o.Ä. zum Ziel gelangen [D1]
‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen [265.1], zu wenige Stühle.’
Durchmesser, der [1*]gerade Linie, die durch den Mittelpunkt einer regelmäßigen ebenen od. räumlichen Figur geht [D]
‘Und die Pantheonkuppel war wie erbaut für den Unkenruf, vielleicht weil Höhe und Durchmesser [296.20] von einem Maß sind.’
Dürreperiode, die [1*] Pl. -nZeit anhaltender großer Trockenheit [D]
‘Was hält Trockenheit, sogar Dürreperioden [125.11] aus?’
Duschgarnitur, die [1*]Set bestehend aus Brausekopf, Wasserschlauch und Duschstange [°]
‘Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur [154.30] mit regulierbarer Mischbatterie, wurde bereits am 7. August […] eingeweiht:’
Dustern [1*] in der Fügung: im Dusternlandsch.Dunkelheit, Finsternis [° D duster]
‘Bei Licht besehen oder im Dustern [79.8]: er mager, aber nicht altersdürr, sie rundlich stramm, doch nicht verfettet: die beiden gaben ein mögliches Paar ab.’
Dutzend, das [14*]Menge von zwölf Stück [Da]
‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe - sie erbte nicht nur das eine, sondern ein halbes Dutzend [17.13] - Zeugnisse vergangener Kultur […]’‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof mit Ehrenmal der Roten Armee, auf dessen Vorfeld ein Dutzend [21.14] Halbwüchsige Fußball spielten […]’‘Überhaupt Altäre. Hab' ich drei Dutzend [27.31] schon fertig. In Dominikanerkirche und überall.’‘Ich hätte mir, ungeladen und ein halbes Dutzend [49.11] Barhocker entfernt, einen Wodka bestellt.’‘[…] weil aber Polen, inzwischen nur Polen die drei Dutzend [121.28] Rikschas in Bewegung hielten, war das Nein der Witwe vom Nationalstolz bestimmt […]’‘Ich verfüge über ein halbes Dutzend [129.9] Kassetten.’‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um mit wohlgesetzten Reden ein halbes Dutzend [129.17] Tölpeleien des amtierenden Kanzlers zu überdecken […]’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend [172.2] Beurteilungen der Deutschen und Polen herausfiltern, darunter dieses Zeugnis:’‘Alexandra wunderte sich über ein Dutzend [175.8] schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen und Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’‘Bald darauf begannen Renovierungsarbeiten in einem halben Dutzend [179.22] Gewerkschaftsheimen, darunter solche mit Meeresblick.’‘Ein gutes Dutzend [213.19] waren sie nun und brachten außer Tatkraft Geschäftssinn mit;’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen sei und dennoch zwei Dutzend [256.24] Altären zu neuem Glanz verholfen habe […]’‘Der Magistrat der Stadt hatte […] mit einem Sitzungstisch aus schwerer Eiche und dem Dutzend [272.22] Altdanziger Eichenstühle einen Raum gestellt, der ganz im Stil des siebzehnten Jahrhunderts gehalten war.’‘Ein Dutzend [277.11] Pfadfinder mochten die Feldsteine in die schilfbestandene Bucht ans Lagerfeuer gerollt haben.’
E
Echo, das [1*] ÜWidergabe von Geräuschen, die ein anderer erzeugt [°]
‘[…] folge ich ihm bis zum Orbis-Hotel Hevelius, passe ich mich seinem Schlurfschritt an, bin ich sein Nachtschatten und Echo [44.13].’
Ecke, die [3*]1.Stelle, an der zwei Straßen zusammenstoßen; Straßenecke [D1b]
‘Nur zweimal um die Ecke [36.28] habe er in der Hauptpost seinen Schreibtisch gehabt.’
Gassenecke 2.a)Stelle, an der zwei Linien od. Kanten aufeinander treffen; letztes Stück einer spitz zulaufenden Fläche [D2b]
‘Auf Sommeranfang fanden die Einsegnung und danach zwei Beerdigungen in der rechten hinteren Ecke [134.17] des weitläufigen Geländes statt […]’
b)Stelle, an der zwei Seiten eines Raumes aufeinander stoßen [D2a] Eckturm3.landsch.Gegend [D3]
‘Aus nordwestlicher Ecke [80.15] pustete Wind den Gestank der Schwefellöschplätze im Hafen woandershin.’
Eckturm, der [1*]Turm, der die Ecke (2b) [eines Bauwerks] bildet [D]
‘[…] daß der von achteckiger Grundfläche über sieben Stockwerke hoch ragende Wehrturm als nordwestlicher Eckturm [9.20] zur großen Stadtmauer gehörte.’
Efeu, der [2*](zu den Efeugewächsen gehörende) immergrüne, als Kletterstrauch wachsende Pflanze mit drei- bis fünfeckig gelappten Blättern [D]
‘So hat der wuchernde Efeu [26.11] die gewaltsame Räumung des Friedhofs überstanden und ist auf ihm gemäße Weise siegreich, wenn nicht unsterblich geblieben...’‘Schließlich fanden sie eine gußeiserne Bank, der es gelungen war, mit dem Efeu [26.25] zu überdauern.’
Ehe, die [1*]gesetzlich [u. kirchlich] anerkannte Lebensgemeinschaft von Mann u. Frau [Da]
‘Leider blieb die erste Ehe [78.19] des Hevelius kinderlos...’
Ehegefährte; Ehejahr; EheschließungEhebrecherei, die [1*] abwertendfür EhebruchVerletzung der ehelichen Treue durch außerehelichen Geschlechtsverkehr [D Ehebruch]
‘Wäre ihre Geschichte von landläufiger Ehebrecherei [53.26] durchsetzt gewesen, […] glaub mir, Reschke, ich hätte dir nicht gefällig werden können;’
Ehefrau, die [5*]verheiratete Frau (2); Frau, mit der jmd. verheiratet ist [D]
‘[…] wäre fintenreiches Hintergehen der Ehefrau [53.29] oder routiniertes Hörneraufsetzen im Spiel gewesen, glaub mir, Reschke, ich hätte dir nicht gefällig werden können;’‘[…] also den Astronom Johann Hewolke, Hevelius genannt, und dessen Ehefrau [77.7] Catharina, eine geborene Rebeschke […]’‘Frau Johanna Dettlaff, 65 Jahre alt und Ehefrau [117.5] eines pensionierten Kreissparkassendirektors in Lübeck […]’‘Weder Witwe noch Witwer hatten Anlaß, über den toten Ehemann, die tote Ehefrau [156.11] zu klagen;’‘[…] und über Mondphasen oder die Begräbniskosten seiner kürzlich verstorbenen Ehefrau [274.23] Catharina, einer geborenen Rebeschke, berichten...’
Ehegefährte, der [1*] Gen. (m+f) -nPartner in einer Ehe, deren Verhältnis durch Freundschaft und Kameradschaft gekennzeichnet ist [°]
‘[…] so aber, seit Jahren verwitwet, jeweils durch Tod des Ehegefährten [54.1] freigestellt und abermals mündig […]’
‘Kleidet ihn saisonbedingt eine Neuanschaffung, oder hat Alexandra ein eingemottetes Stück aus vergangenen Ehejahren [188.9] gefunden?’
Eheleute, die [1*] Pl.Ehemann u. Ehefrau; Ehepaar [D]
‘[…] bis ihn auf der Grabplatte der Eheleute [61.28] Mattias und Lovise Lemman die im Jahr 1732 gewidmete Inschrift erfreute: ’
Ehemann, der [1*]verheirateter Mann (1); Mann , mit dem eine Frau verheiratet ist [D]
‘Weder Witwe noch Witwer hatten Anlaß, über den toten Ehemann [156.11], die tote Ehefrau zu klagen;’
Ehepaar, das [1*] Pl. -everheiratetes Paar [D]
‘Beide stehn wir entzückt vor den steingehauenen, seitlich gelagerten Ehepaaren [297.10] auf den Abdeckungen der steinernen Särge.’
EheleuteEheschließung, die [2*]Erklärung der Ehewilligen vor dem Standesbeamten, die Ehe miteinander eingehen zu wollen [D]
‘[…] ein Wort übrigens, das, je näher der Termin der Eheschließung [283.24] rückte, immer häufiger in sein Tagebuch fand.’‘Über die Eheschließung [291.19] schreibt Reschke nur, sie sei »Schlag elf Uhr!« im Roten Saal vollzogen worden […]’
Ehre, die [6*]a)Ansehen aufgrund offenbaren od. vorausgesetzten (bes. sittlichen) Wertes; Wertschätzung durch andere Menschen [D1a]
‘Den Ehrenvorsitzenden war, außer der Ehre [248.17], nichts in die Hand gegeben.’‘Weil wir immer noch machen Ehrenvorsitz, wo Ehre [265.16] schon nicht mehr ist, lacht sie uns aus bißchen.’‘Da eine Ehrenvorsitzende Ehre zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre [281.13] machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht und keine Ehre [281.14] mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit auf.’
b)Zeichen od. Bezeigung der Wertschätzung [D1b]
‘Alexandra meint allerdings, das wäre der Ehre [186.17] zuviel gewesen.’‘Da eine Ehrenvorsitzende Ehre [281.12] zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht und keine Ehre mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit auf.’
Ehrenmal; EhrenplatzEhrenmal, das [2*]zu Ehren (b) bedeutender Persönlichkeiten od. der Gefallenen [eines Krieges] errichtetes größeres Denkmal (a) [D]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof mit Ehrenmal [21.13] der Roten Armee […]’‘Beiderseits des sowjetischen Panzers, der dort - wie lange noch? - als Ehrenmal [214.11] steht […]’
Ehrenplatz, der [1*] Pl. -plätzeguter Platz (4), auf dem sitzen zu dürfen eine Ehre (b) bedeutet [D]
‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung des Bischofs mit Sitz in Oliva, auf Ehrenplätzen [207.2] in der Baltischen Oper […]’
Ehrenvorsitz, der [5*]Leitung einer Versammlung o.Ä., die etw. berät, beschließt; Rolle, Amt eines Vorsitzenden ehrenhalber [° D; D Vorsitz]
‘Welcher Teufel hat dich, hat unser Paar geritten, als es […] kleinlaut bereit war, jenen aus dem Hut gezauberten » Ehrenvorsitz [248.10]« anzunehmen […]’‘Weil wir immer noch machen Ehrenvorsitz [265.16], wo Ehre schon nicht mehr ist, lacht sie uns aus bißchen.’‘Wir quälten uns mit dem nichtswürdigen Ehrenvorsitz [267.20] ab.’‘Aber den Rücktritt vom Ehrenvorsitz [279.8] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft haben Alexander und Alexandra gemeinsam vollzogen.’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz [284.29] niedergelegt hatten und sich frei, wie befreit zu fühlen versuchten […]’
Ehrenvorsitzende, der/die [11*] Pl. -nVorsitzende[r] ehrenhalber (ohne die Rechte u. Pflichten des od. der eigentlichen Vorsitzenden) [D] Unkenrufe Alexandra Piątkowska [Register] und Alexander Reschke [Register] [°]
‘Den Ehrenvorsitzenden [248.16] war, außer der Ehre, nichts in die Hand gegeben.’‘Kaum hatten sie als geschäftsführende Gesellschafter abgedankt und als Ehrenvorsitzende [248.24] wieder Platz genommen […]’‘Die beiden Ehrenvorsitzenden [249.4] mögen gestaunt haben, weil alles vorbedacht war und wie geprobt klappte.’‘Sie sei bereit […] umzuziehen, bitte jedoch um eine kurze Bestätigung durch den Herrn Ehrenvorsitzenden [250.18], dessen Vertrauen sie nicht enttäuschen wollte...’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden [252.28] der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche, in der ein spätgotisch kniender Engel immer mehr Blattgold annahm, zum zentralen Ort.’‘Das und noch mehr versichern wir unseren freundlicherweise anwesenden Ehrenvorsitzenden [270.13], denen zu danken die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft allen Grund hat.’‘Sogar die Ehrenvorsitzenden [271.14] beteiligten sich entspannt an diesem Geplänkel.’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, […] dessen zur Tür weisendes Ende mit unserem Paar, den immer noch Ehrenvorsitzenden [272.28], besetzt ist.’‘[…] während die Ehrenvorsitzenden [274.11], selbst hinter hohen Stuhllehnen fotografiert und mehr erahnt als gesehen, gepaart wirken, wenngleich sie noch nicht verheiratet sind.’‘Da eine Ehrenvorsitzende [281.12] Ehre zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht und keine Ehre mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit auf.’‘Weil Frau Johanna Dettlaff in ihrem Antrag die Präsenz der ehemals Ehrenvorsitzenden [285.4] gefordert hatte, mußten sich Reschke und die Piątkowska einige Fragen gefallen lassen.’
Ei, das [3*] Pl. -erHühnerei (als Nahrungsmittel) [D2b]
‘Im Aufstehen sagte der investitionswillige Herr, ein Endvierziger, der sich zuviel bestellt und seine zwei Eier [56.22] im Glas kaum angerührt hatte:’‘[…] ein Glas Senfgurken, Radieschen, zu viele hartgekochte Eier [143.4], Pilze in Essig und Öl, dazu Butter und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’‘Alexandra hatte ein Picknick vorbereitet: diesmal keine sauer eingelegten polnischen Pilze und hartgekochten Eier [276.22].’
Eiche, die [1*]1.großer Laubbaum mit schwerem, hartem Holz, verhältnismäßig kleinen, gelappten Blättern u. Eicheln als Früchten [D ¹Eiche 1] Eichenlaub2. o.Pl. Holz der Eiche (1) [D ¹Eiche 2]
‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft […] mit einem Sitzungstisch aus schwerer Eiche [272.21] und dem Dutzend Altdanziger Eichenstühle einen Raum gestellt […]’
EichenstuhlEichenlaub, das [1*]Motiv, das Blätter einer Eiche (1) darstellt [°]
‘[…] etwa jene […] Travertinplatte, auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub [175.5] das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht kommt […]’
Eichenstuhl, der [1*] Pl. -stühleEiche (2); Stuhl
‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft […] mit einem Sitzungstisch aus schwerer Eiche und dem Dutzend Altdanziger Eichenstühle [272.22] einen Raum gestellt […]’
Eifer, der [3*] Gen. -sernstes, angespanntes Streben, Bemühen [D]
‘Noch einmal, als wollte er Abschied nehmen von den blankgetretenen Objekten seines forschenden Eifers [61.7], ging der Professor Bodenplatten ab […]’
Übereifer; Predigereifer im Eifer in der Eile, Aufregung, Erregung [D]
‘[…] indem sie im Eifer [75.1] des Gesprächs […] mehrmals »Professorchen«, dann übers Glas hinweg »mein liebes Professorchen« zu ihm sagte […]’‘Es juckt ihn regelrecht, […] Ausdrücke zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer [84.23] des Geschehens geflüstert hat […]’
Eigenleistung, die [1*] Pl. -enselbst erbrachte Leistung (3) [D]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen [93.27] und später fällige Zuschüsse […], bis zu 1 000 DM im voraus zu zahlen […]’
Eigenmächtigkeit, die [1*]Handlung ohne Auftrag u. Erlaubnis od. Befugnis, ohne Rücksicht auf fremde Zuständigkeit od. Rechte [° D eigenmächtig]
‘Im Tagebuch wird keine Summe genannt. Keine Kontoauszüge belegen die riskante Eigenmächtigkeit [163.26].’
Eigenständigkeit, die [1*]Unabhängigkeit, selbstverantwortliches Handeln [°]
‘Auf Eigenständigkeit [22.7] aus, suchte Alexandra Piątkowska ihren Weg zwischen Gräberfeldern.’
Eigentliche, das [1*] → eigentlichwirklich bedeutsam, einer Sache in Wahrheit zugrunde liegend, in Wirklichkeit relevant, ausschlaggebend; tatsächlich, wirklich [D eigentlich I]
‘Fast widerwillig gab er in Klammersätzen Ereignissen Raum, die […] »vom Eigentlichen [16.16] ablenken, von der Idee, von unserer großen, die Völker versöhnenden Idee...«.’
Eigentümlichkeit, die [1*] Pl. -eneigentümliche, besondere und merkwürdige Art [° D2a; D eigentümlich 2]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung […] Eigentümlichkeiten [128.29] mit sich […] die vom Verhall bedroht sind:’
Eigentum, das [1*] veraltetLand-, Grundbesitz [D2]
‘Jetzt, seit Anerkennung ihrer Grenze, wäre die Forderung nach Eigentum [185.12] durchaus berechtigt, zumindest das Friedhofsgelände betreffend.’
EigentumsfrageEigentumsfrage, die [2*] Pl. -nFrage (2), wer etwas rechmäßig als Eigentum beanspruchen darf [°]
‘Er könne ja verstehen, daß die Eigentumsfrage [55.28] vorerst ein heikles Thema sei, aber langfristige Pachtverträge mit Vorkaufsrecht sollten, bei allem noch so verständlichen Mißtrauen, möglich sein.’‘Im übrigen verspreche die Einheit Europas, alle heute noch heiklen Eigentumsfragen [234.25] gegenstandslos zu machen.’
Eigner, der [1*]Eigentümer; jmd., dem etw. gehört [° D1]
‘Als Eigner [55.22] einer Vielzahl mittelgroßer Heime zeige sich die staatliche Gewerkschaft zumindest interessiert:’
Eile, die [2*]Bestreben, Gedrängtsein, etwas so schnell wie möglich zu erledigen [D]
‘In Eile [77.21], als brenne es hinter ihr, hatte sie dies, das und noch ein paar Sächelchen für den Professor eingepackt […]’‘In einem kurzen, wie in Eile [139.14] geschriebenen Brief steht zu lesen:’
Eimer, der [6*] Pl. -dem Aufbewahren, Transportieren bes. von Flüssigkeiten dienendes, hohes, zylindrisches od. kegelstumpfförmiges Gefäß mit beweglichem Henkel [D1]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern [7.9] Schnittblumen anbot, fanden Witwer und Witwe einander.’‘Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern [8.4]: Dahlien, Astern, Chrysanthemen.’‘Als die Witwe aus den drei oder vier Eimern [8.23] die erste, dann eine weitere, unschlüssig eine dritte Aster zog […]’‘[…] begann auch der Witwer, Astern aus den Eimern [8.28] zu ziehen und diese, wählerisch wie die Witwe, auszuwechseln, wobei er rostrote zog, wie sie rostrote gezogen hatte;’‘Jedenfalls blieben beide aufs Rostrot versessen, bis die Eimer [9.5] nichts mehr hergaben.’‘Schon wollte sie ihre magere Auswahl in einen der Eimer [9.8] stoßen, als das begann, was Handlung genannt wird:’
BlumeneimerEinäscherung, die [1*]das Verbrennen (eines Leichnams) nach der Sitte der Feuerbestattung [° D einäschern 2]
‘Viele Anmeldungen aus den Ländern des kaum mehr als Staat existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Einäscherung [148.19] und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale.’
Einbettzimmer, das [1*]Hotel[…]zimmer mit nur einem Bett [D]
‘[…] durchlebt Reschke in immer neuen Anläufen die Nacht im Einbettzimmer [84.6], zu der ihm teils abgeschmackte, teils originelle Umschreibungen einfallen […]’
Einblick, der [2*]a)(Außenstehenden ermöglichter) Blick (1a) in etw. hinein [D1a]
‘Ersatzweise wurde er »Kiek in de Köck« genannt, […] weil er ans Dominikanerkloster grenzte und täglichen Einblick [9.23] in die Töpfe der Klosterküche erlaubte […]’
‘Es hieß, man wolle Einblick [112.26] in die Kartei gewähren.’
Einbruch, der [1*] Pl. -brücheUnterbrechung eines Ablaufs, Auftreten von Störungen [°]
‘Spätestens jetzt fällt mir auf, daß sich in den Papieren meines Mitschülers Einbrüche [258.27] von Wirrnis breitzumachen beginnen.’
Eindämmung, die [1*]Behinderung an der Ausübung, Maßnahme um etw. an der Ausbreitung zu hindern [° D eindämmen 2]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung [128.28] […] Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten sozusagen, die vom Verhall bedroht sind:’
Eindeutschung, die [1*] o.Pl.Angleichung, Anpassung an die deutsche Sprache [° D eindeutschen a]
‘[…] indem er als alter Mann zurückblickt, der nicht mehr Reschke, sondern wie vor der einst üblichen Eindeutschung [259.5] von Familiennamen Reszkowski heißt […]’
Eindruck, der [2*]im Bewusstsein haftende, jmds. Vorstellung von jmdm. od. etw. prägende Wirkung von etw. Wahrgenommenem, Erfahrenem [D1]
‘So prächtig der Eindruck [124.19] ist, das Gelb wolle sich selbst feiern, es bleibt bei meinem Verdacht, daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’
Eindruck auf jmdn. machen jmdn. […] beeindrucken [D1]
‘Mit der ihr eigenen Wortwahl machte sie Eindruck [208.14] sogar.’
Eindunkeln, das [1*]mit der Abenddämmerung einsetzende Finsternis [°]
‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit für Alexandras Elterngrab, ein Stündchen nur, kurz vorm Eindunkeln [174.17].’
Einfaltspinsel, der [1*]Wortspiel zu Einfaltspinsel = geistig beschränkter, naiver Mensch [°] und Pinsel = derb Penis [D4] Grass
‘[…] wo er, nach barocker Reihung von Adjektiven, seinen Penis zuletzt einen »spät entwickelten Einfaltspinsel [84.20]« nennt.’
Einflugschneise, die [1*] Pl. -n Flugw.hindernisfreier Geländestreifen vor der Landebahn eines Flughafens, über dem die Flugzeuge zur Landung ansetzen [D]
‘Dazu kam der Lärm startender und landender Flugzeuge; wer ruht schon gerne unter Einflugschneisen [64.17].’
Einfuhrfrist, die [1*] Pl. -enTermin für den Import von Waren [°]
‘Die einzige Sorge, die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen [162.9] für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger beim Zoll.’
Einführung, die [1*]Erwähnen und dadurch bekannt machen; Vorstellung [°]
‘[…] doch die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung [16.30] des gehäkelten Erbstücks […] ist meine Zutat, wie die vorweggenommene Baskenmütze.’
Eingang, der [1*]Tür, Öffnung zum Hineingehen, Betreten eines Gebäudes, eines Raumes, eines umgrenzten Geländes [D1a]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem Eingang [10.25], auf der […] der amerikanische Dollar im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’
Friedhofseingang; Haupteingang; HoteleingangEinheimische, der/die [1*] Pl. -njmd., der aus einem bestimmten Ort, Land, einer bestimmten Gegend stammt u. dort lebt, ansässig ist [° D einheimisch a]
‘Doch der Markthalle haftet die Erinnerung an den Mönchsorden nur namentlich an, desgleichen einem sommerlichen Fest, das […] mit Trödel und Ramsch Einheimische [10.17] und Touristen anzieht.’
Einheit, die [9*] Pl. -en1.a)o.Pl. deutsche Einheit; Wiedervereinigung des Ost- und Westteils 1990 [°]
‘Es zeichnet sich eine Einheit [89.22] ab, die mir, wenngleich herbeigesehnt, fürchterlich zu werden beginnt...’‘Sonst wird Einheit [90.4] gefährlich sein, wie war schon oft für ganze Welt von Gefahr.’‘Reschke, dem jedes Thema Zappelei abnötigte; weshalb er in Sachen Einheit [105.11] genauso viele Bejahungen wie Verneinungen gegeneinander aufrüsten konnte:’‘Es hieß, als flankierende Maßnahme könne ein solch langfristiges Vorhaben sogar der deutschen Einheit [108.5] nützlich werden.’‘[…] und nur aus Deutschland kamen Nachrichten, die erfreulich sein wollten: dem Tag der Einheit [154.27] wurde vorauseilend ein Termin zugesprochen.’‘Nun steht die Einheit [170.26] auf dem Papier.’‘Es seien die einen und reichen nicht reif genug, sich nun, nachdem die Einheit [172.5] unterm Hut sei, als erwachsene Nation zu betragen;’
b)in sich geschlossene Ganzheit, Verbundenheit; als Ganzes wirkende Geschlossenheit, innere Zusammengehörigkeit [D1]
‘Im übrigen verspreche die Einheit [234.24] Europas, alle heute noch heiklen Eigentumsfragen gegenstandslos zu machen.’
2.bes. Milit.zahlenmäßig nicht festgelegte militärische Formation [D3]
‘[…] obgleich dieser Komplex nach langjähriger Einquartierung militärischer Einheiten [178.27] augenfällig vernutzt war.’
3.einem Maß-, Zählsystem zugrunde liegende Größe [D2] MaßeinheitEinheitlichkeit, die [1*]Gleichheit, Unterschiedslosigkeit [° D einheitlich b]
‘Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze, die vorläufig die Namen und Daten der Toten aufsagen, in ihrer Einheitlichkeit [188.28] bestätigt werden:’
Einkauf, der [1*] Gen. -sa)Erwerb von Waren für den täglichen Bedarf; Besorgung [° D einkaufen 1a]
‘[…] indem ich ein Seminar über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke des Einkaufs [100.16] und Verkaufs veranstalte.’
Pilzeinkauf b)eingekaufte, erworbene Ware für den täglichen Bedarf [° einkaufen D1b] EinkaufsnetzEinkaufsnetz, das [21*] Pl. -egeknüpfter Beutel um den Einkauf (b) zu transportieren [° D Netz 1c]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz [13.5] für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau ein Bund Petersilie legte, als Zugabe.’‘Er trug im Einkaufsnetz [14.8] die Pilze.’‘Schon rede ich, als wäre ich dabeigewesen, von seinem Tweedjackett, von ihrem Einkaufsnetz [16.21] […]’‘Das Einkaufsnetz [16.26] ist keine Erfindung.’‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze [17.12] der Witwe - sie erbte nicht nur das eine, sondern ein halbes Dutzend - Zeugnisse vergangener Kultur […]’‘Vier der Einkaufsnetze [17.16] sind gehäkelter Natur, zwei sind geknüpft, wie früher Fischernetze von Hand geknüpft wurden.’‘[…] so deutelte er an den geerbten Einkaufsnetzen [17.28] der Witwe.’‘Erst gegen Schluß seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze [18.11] der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘Ich lasse den Witwer das Erbstück tragen und muß zugeben, daß ihm […] außer der Baskenmütze das Einkaufsnetz [18.18] wie angepaßt ist […]’‘[…] als werde er von nun an daheim, etwa auf dem Weg zur Ruhruniversität, seine Fachliteratur […] in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz [18.23] tragen.’‘Nun trug die Witwe das Einkaufsnetz [30.3].’‘Gegen Schluß seiner Eintragungen »auf Allerseelen« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz [54.7] der Witwe wichtig.’‘Und so, den geknüpften und gehäkelten Maschen aller Einkaufsnetze [54.16] folgend, die die Witwe von ihrer Mutter geerbt hatte, wird der Witwer doch noch Schlaf gefunden haben;’‘Atemlos kam sie und trug außer ihrer Umhängetasche das gefüllte Erbstück, Mamas Einkaufsnetz [77.19].’‘Ein Glas eingeweckte rote Bete, gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein - »Mit Mücke drin!« - füllten das Einkaufsnetz [78.2].’‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas, der Bernstein samt Mücke im Einkaufsnetz [78.21] und die dunkelblauen Schweißflecke.’‘Auf den Beifahrersitz legte er das andere Geschenk: ein gehäkeltes Einkaufsnetz [81.12] voller Mitbringsel, darunter getrocknete Steinpilze.’‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze [101.10] in Zackenmuster zu häkeln.’‘Eine Studentin, die am Seminar zum Thema Körbe, Einkaufsnetze [104.25], Plastiktüten teilgenommen hatte, sagte mir:’‘Beide ohne Einkaufsnetz [115.11].’‘Heil, weil aus dem Wagen geschleudert, der sich überschlug, überschlug, blieben ein Lederpantoffel und ein gehäkeltes Einkaufsnetz [299.21].’
Netz (1)Einkehr, die [1*] geh.innere Sammlung, das Überdenken, Prüfen der eigenen inneren Situation; Selbstbesinnung [D2]
‘Konsistorialrat Dr. Karau nannte den Lebensabend »die Zeit der Einkehr [178.1] und also Heimkehr«.’
‘Unser später Einklang [86.15], dieses jubelnde Gloria, dieses verhaltene Credo tönt in mir fort und fort.’
etw. in Einklang […] bringen aufeinander abzustimmen […] [D2]
‘Der folgende Antrag ist mehr als fragwürdig, weil er mit dem Versöhnungsgedanken kaum in Einklang [233.5] zu bringen sein wird.’
Einladung, die [2*] Pl. -ena)höfliche Aufforderung an jmdn., zu Besuch zu kommen [° D ²einladen a]
‘Doch weil die Thekengespräche Ausnahme blieben und das Paar selten abendlichen Einladungen [165.25] folgte, kann man sagen: sie lebten häuslich.’
b)Aufforderung zu einer kostenlosen Teilnahme an etw. [° D ²einladen b]
‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung [207.1] des Bischofs mit Sitz in Oliva, auf Ehrenplätzen in der Baltischen Oper […]’
Einlaß, der [1*][…] Zutritt [D Einlass 1]
‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß [195.15] gefunden, Wróbel voran.’
Einmarsch, der [2*]gewaltsame Besetzung eines Gebiets, Lands durch Truppen [° D einmarschieren b]
‘[…] indem er den Einmarsch [24.17] in Polen, die Konsequenzen des Krieges und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe in etwa dieser Reihenfolge nannte:’‘[…] zog sie Vergleiche mit einer Großtante, die, sobald sie ins Erzählen von Anno dazumal geriet, auf Marschall Piłsudski und dessen Einmarsch [147.31] in Wilno gekommen sei:’
Einquartierung, die [1*] bes. Milit.die Unterbringung bei jmdm. in einem Quartier [° D einquartieren a]
‘[…] obgleich dieser Komplex nach langjähriger Einquartierung [178.27] militärischer Einheiten augenfällig vernutzt war.’
Einreise, die [1*]das ordnungsgemäße Passieren einer Ländergrenze um (vom Ausland her) in ein Land zu kommen [° D einreisen]
‘[…] daß er, zu seiner Entlastung, für sechs seiner zahlreichen Vettern […] die Einreise [201.22] und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt bewilligt bekommen habe.’
Einrichtung, die [6*] o.Pl.a)Organisation und Durchführung eines Projekts, einer Institution o.Ä. [°]
‘[…] als eifrigen Fähnleinführer, der sich, außer beim Organisieren der Kartoffelkäferaktionen, durch die Einrichtung [140.24] einer Sammelstelle ausgezeichnet hat […]’‘Und schon trug Vielbrand, unterstützt von Frau Johanna Dettlaff, einen Antrag auf Einrichtung [176.25] komfortabler Seniorenheime vor:’‘[…] denn im Grunde gehe es um die Einrichtung [177.25] von Sterbehäusern, die man natürlich so nicht nennen dürfe.’‘Er gab sogar weitere Beträge seiner streng gehüteten » stillen Reserven« preis, als die Einrichtung [192.6] einer nach westlichem Standard ausgerüsteten Seniorenklinik beschlossen werden mußte.’‘[…] in die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung zuließen, nur die Einrichtung [195.4] von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln und Knochen […]’
b)Eröffnung [eines Bankkontos] [°]
‘In Gegenwart eines Ministerialbeamten aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag notariell beglaubigt, der die Einrichtung [114.23] eines Sperrkontos bei der Deutschen Bank erlaubte.’
Einsatz, der [2*] o.Pl.a)planmäßige Verwendung für eine bestimmte Aufgabe; Aktion [° D einsetzen 2b]
‘Keine Panzer, keine Stukas sind diesmal im Einsatz [246.13]. ’
b)Anstrengung; Anspannung aller körperlichen u. geistigen Kräfte für etw. [D einsetzen 4a]
‘Auf jeden Fall verlangt unser Doppelprojekt ganzen Einsatz [72.10]!’
Einschätzung, die [4*]das Einschätzen; Bewertung, Beurteilung [D]
‘Alexandra kommt mir näher, als dem Berichtenden erlaubt sein darf, doch meine Einschätzung [87.13], nach der ihr ein anderer Kerl als Reschke zu wünschen gewesen wäre, zählt nicht.’‘[…] sagen wenig über seine Einschätzung [190.3] der neuen, im Fernsehen gefeierten Vernichtungssysteme.’‘[…] so wenig mag ich mich mit seiner Einschätzung [200.13] des gegenwärtigen Krieges und dessen globalen Auswirkungen zufriedengeben.’‘Alexandras übernationaler Einschätzung [212.16]: ›Haben gelernt nichts aus Vergangenheit, machen Fehler doppelt gemoppelt‹, konnte ich nur zustimmen.’
Einschränkung, die [1*] Pl. -enBeschränkung, begrentzte Gültigkeit, Einengung [° D einschränken 1b]
‘[…] erteilten […] in London mit Einschränkungen [210.29] und in Athen erst nach erwiesenen Gefälligkeiten die Konzessionen […]’
Einsegnung, die [4*]segnende [Ein]weihung; Gebetsworte, Formeln, Gebärden für jmdn., etw. um göttliche Gnade zu erbeten, Glück u. Gedeihen zu wünschen [° D einsegnen b; D Segen 1a]
‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag erteilt, die Einsegnung [134.8] des Friedhofs und - aus gebotener Distanz - die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’‘Auf Sommeranfang fanden die Einsegnung [134.15] und danach zwei Beerdigungen in der rechten hinteren Ecke des weitläufigen Geländes statt […]’‘[…] daß am gleichen Tag, ja, zur Stunde der Einsegnung [135.13] des Versöhnungsfriedhofes […]’‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff […] als Sprecherin des Bundes nach der Einsegnung [137.6] eine vorbereitete Rede halten wollen […]’
Einsicht, die [4*]1.das Verstehen eines vorher unklaren, nicht durchschauten Sachverhaltes; Erkenntnis [D2a]
‘[…] doch gibt er kaum etwas von den wirklichen Anstrengungen im zu schmalen Bett preis, es sei denn die Einsicht [84.12], daß es den älteren Herrn spät und zugleich pubertär erwischt hat.’‘Reschke, der alles Gesehene in Schönschrift zu Papier gebracht hatte, stand von der Couch auf und kam, Salzstangen knabbernd, zur Einsicht [261.19]: Nichts findet ein Ende.’‘Diese Einsicht [287.9] konnte sogar Gerhard Vielbrand teilen, er rief: ›Schluß der Debatte!‹’
‘Nachdem er über die Universitätsbibliothek Einsicht [95.21] in mehrere Jahrgänge der Monatszeitschrift » Unser Danzig« genommen hatte […]’
Einspruch, der [4*]Einwand, Widerspruch, Protest gegen etw. [Da]
‘Verständlich, daß die Piątkowska in ihrem Antwortbrief, der auf polnisch verschlungenen Wegen zehn Tage bis nach Bochum benötigte, Einspruch [84.29] erhebt.’‘Im Namen der Aufsicht dankte Vielbrand für den klärenden Einspruch [193.7].’‘Wenn man vom Einspruch [209.5] des geschäftsführenden Paares absieht, war die einzige Gegenstimme Erna Brakup zu verdanken.’‘[…] nur Reschke hatte nichts in der Hand, als er in Lübeck Einspruch [210.21] erhob gegen das, wie er sagte, » menschenunwürdige Umbettungsgeschäft«.’
‘Den Ehrenvorsitzenden war, außer der Ehre, nichts in die Hand gegeben. Kein Einspruchs- [248.17] oder gar Vetorecht.’
Einstand, der [1*]Beginn eines [neuen] Arbeitsverhältnisses, Dienstantritt [D1a]
‘[…] weshalb die Tochtergesellschaft » Bungagolf« Timmstedts Einstand [238.2] in die DPFG gewesen ist.’
Einstieg, der [2*] ugs.Eintritt in ein Unternehmen o.Ä. als Teilhaber [D3a]
‘[…] zögern nun die Norweger beim Einstieg [205.23] in die defizitäre Pariser-Kommune-Werft im benachbarten Gdynia.’‘Mit je 30 000 Deutschmark gaben annähernd zweihundert zukünftige Clubmitglieder ihren vorausbezahlten Einstieg [234.20] in das Projekt »Bungagolf« bekannt.’
Eintopf, der [1*] GrassZusammenführung der Ost- und Westdeutschen in einem gemeinsamen Staat [°]
‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte und die mögliche Vereinigung aller Deutschen »den deutschen Eintopf [47.3]« nannte.’
Eintragung, die [6*] Pl. -endas Eingetragene; schriftlicher Vermerk [D2]
‘In Reschkes Kladde ist mit dieser Eintragung [21.25] die Fügung besiegelt.’‘Nach Reschkes Eintragungen [26.27] sei einzig die benachbarte Großtankstelle von dieser Welt gewesen […]’‘Gegen Schluß seiner Eintragungen [54.6] »auf Allerseelen« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe wichtig.’‘Später finde ich Eintragungen [144.16], die diese Zäsur bestätigen:’‘Gleich nach der Eintragung [267.4]: »Habe nachmittags […] Alexandra einen Heiratsantrag gemacht«, sieht er sich »seit nunmehr sieben Jahren« glücklich verheiratet.’‘Reschkes letzte Eintragungen [297.3] spiegeln seinen von Zeitsprüngen überdehnten Zustand:’
Eintrübung, die [1*] Pl. -en GrassZeit der nationalsozialistischen Herrschaft [°]
‘Aus zeitverschobenen Erinnerungen holte sie Tratsch und politische Eintrübungen [147.4] hoch.’
Einübung, die [1*] Pl. -endas Aneignen, Erwerb einer Fähigkeit durch systematische Tätigkeit [° D einüben 1a; D üben 3]
‘Und diesen frühen Einübungen [170.7] entsprechend, begann der Professor der Kunstgeschichte, mit dem Kapital der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu arbeiten.’
Einwand, der [3*] Pl. -wändeÄußerung einer [teilweise] anderen, abweichenden Auffassung in einer bestimmten Sache; Gegengrund; kritischer Vorbehalt [D]
‘Nach kurzem Hin und Her, […] soll Erna Brakups Einwand [151.15] […] einen Kompromiß gefördert haben […]’‘Ihr Einwand [153.6], der Zaun werde zum Ärgernis mißraten, blieb ohne Gewicht.’‘Gegen die Anpflanzung einer schnellwachsenden Hecke - Reschke schlug Wacholder vor - gab es keine Einwände [154.15].’
Einwanderungswelle, die [1*] Pl. -nschubweiser Zustrom von Immigranten [°]
‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung, die in unbeirrbaren Einwanderungswellen [51.17] ihren Verlauf nehmen sollte […], brachte er auf den Punkt:’
Einweckglas, das [1*]Gefäß aus Glas (1), in dem leicht verderbliche Lebensmittel mittels Sterilisierung konserviert werden, benannt nach dem Erfinder des Verfahrens Johannes Weck; (Weck-Glas) [° WWW023]
‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas [78.20], der Bernstein samt Mücke im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke.’
Einwickelpapier, das [1*]Papier (2), das (zum Schutz o.Ä.) um etw. geschlagen wird [° D einwickeln 1a]
‘[…] Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung »Głos Wybrzeża«, dazu ein Büschel Petersilie und Einwickelpapier [8.8].’
Einwohner, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der in einer Gemeinde, einem Land seinen ständigen Wohnsitz hat [D1]
‘Die ehemaligen Einwohner [94.9] der bis '39 freien, danach dem Reich eingegliederten Stadt Danzig […]’
Einzahler, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der eine Zahlung an einen anderen auf dessen Konto o.Ä. leistet, eine Überweisung tätigt [° D einzahlen a]
‘Der Computer hatte richtig gerechnet: nur ein Drittel der Einzahler [115.16] machte von der angebotenen Ratenzahlung Gebrauch.’
Einzahlung, die [1*] Pl. -nÜberweisung einer Summe an einen anderen auf dessen Konto [° D einzahlen a]
‘Zuvor wurden auf dem Sperrkonto die ersten Einzahlungen [115.14] verbucht.’
Einzelgrab, das [2*] Pl. -gräberGrabstelle für einen einzelnen Verstorbenen [D1]
‘Und dann - kaum standen sie unter Bäumen und zwischen überwucherten Einzel- [21.17] und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe vor:’‘Einzel- [37.25] und Massengräber. ’
Einzelheit, die [7*] Pl. -eneinzelner Teil, Gegenstand, Umstand eines größeren Ganzen, eines größeren Zusammenhangs; Detail [D]
‘Oder so sehe ich ihren Fall, obgleich Reschke nur wenige Einzelheiten [78.15] seinem Tagebuch anvertraut hat.’‘[…] war aber nicht unsympathisch, nur ziemlich altmodisch, wenn er seine tausend Einzelheiten [104.28] hin und her schob, na, wie beim Puzzle.’‘Wenn spätere Briefe kaum Einzelheiten [111.29] ihrer zweiten gemeinsamen Nacht preisgeben wollen […]’‘[…] doch Einzelheiten [146.30], die Geschmack und Geruch hatten, konnte ihm die Brakup liefern.’‘Auf Einzelheiten [221.18] versessen, hörte er, wie Brösen vor der Zerstörung durch kreuz und quer stehende Neubauten ausgesehen hat […]’‘Dazu fehlen Einzelheiten [237.4].’‘Weil dieser Antrag in allen Einzelheiten [244.2] von dem zurückgetretenen Wróbel zu Papier gebracht worden war […]’
Einzelperson, die [1*]Person (1a), die einzeln in einem bestimmten Zusammenhang auftritt, handelt o.Ä. (im Gegensatz zu einer Gruppe von Personen) [D]
‘Zielsetzungen, die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied des Lehrkörpers und als Einzelperson [103.20] bei den damals üblichen Sit-ins abgelehnt.’
Einzelteil, das [1*] Pl. -eTeil(3)[stück], das mit anderen zusammen ein Ganzes bildet [D]
‘Ich sah Einzelteile [195.22] der Wirbelsäule und Knöchlein, wie wenn der Krieg sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
Einzelzimmer, das [4*] Pl. -für eine Person vorgesehenes Hotelzimmer [° D]
‘Nachdem er fürs Einzelzimmer [80.5] gezahlt hatte […]’‘Natürlich war es das zentral gelegene Hotel Hevelius, in dem die Piątkowska Einzelzimmer [117.16] und einen Konferenzraum im siebzehnten Stockwerk vorbestellt hatte.’‘Alexander Reschke ließ sein Einzelzimmer [121.2] im Hevelius so gut wie unbenutzt:’‘[…] sicherte sie über das Büro für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- [133.5] und Doppelzimmer für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.’
‘Dann gibt es noch Hinweise auf das zu schmale Einzimmerbett [78.31] und den Teppichboden, der ihnen zu fleckig gewesen sei.’
Einzug, der [2*]1.geh.Ankunft in einem Ort, in einen umschlossenen Bereich [einer Gruppe, einer Formation o.Ä.]; das Einmarschieren, Hineingehen [° D einziehen 5]
‘An den Wänden gerahmte Reproduktionen altflämischer Meister, aber auch ein gespenstischer Ensor: Christi Einzug [35.15] in Brüssel.’
2.Hinzukommen, Zugang [°]
‘Sie hat auf den Einzug [98.3] des neuen Möbels reagiert:’
Eis, das [1*]gefrorenes Wasser, Eiswürfel [D ²Eis 1a]
‘Das klirrende Eis [72.24] im Glas hat ersatzweise gesprochen.’
Eisenbahn, die [1*]schienengebundenes [Fern]verkehrsmittel mit eigenem Bahnkörper; Bahn [Da]
‘Reschke nahm den Wagen, die Piątkowska benutzte die Eisenbahn [209.30], und Chatterjee, nun ja, der flog.’
Eisenbahngleis; EisenbahnkarteEisenbahngleis, das [2*] Pl. -eaus zwei in gleich bleibendem Abstand voneinander laufenden [auf Schwellen verlegten] Schienen bestehende Fahrspur für die Eisenbahn [° D Gleis a]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke, die […] alle von Danzig oder Gdańsk nach Westen führenden […] Eisenbahngleise [20.26] überwölbt.’‘[…] wenig geeignet für die Gesellschaft, weil vor und hinter Eisenbahngleisen [222.25] gelegen.’
Bahngleis; KleinbahngleisEisenbahnkarte, die [1*] Pl. -nFahrschein für die Eisenbahn [°]
‘Das lese ich der Hotelrechnung ab, die mit den Flugtickets, den Eisenbahnkarten [110.2] und mehreren Taxiquittungen fotokopiert zu den Unterlagen auf meinem Tisch gehört.’
Eisenbahnschwelle, die [1*] Pl. -nSchwelle (2) aus Holz, Stahl od. Beton, auf der die Schiene auf dem Bahnkörper befestigt ist [D Bahnschwelle]
‘[…] vor Resten des Friedhofzaunes, dessen Lücken durch einen Verhau aus Eisenbahnschwellen [223.2] geschlossen sind.’
Eisengitter, das [1*]Gitter aus einem silberweißen, in feuchter Luft leicht rostenden Schwermetall [° D Eisen 1]
‘Nach plötzlichem Sprung, einer seitlichen Flanke über das immerhin bauchnabelhohe Eisengitter [201.2] […]’
Eisenzaun, der [1*]Zaun aus einem silberweißen, in feuchter Luft leicht rostenden Schwermetall [° D Eisen 1]
‘Die geräumige Grabstelle faßt ein rostiger Eisenzaun [199.22] ein.’
Eisgang, der [1*]Abschwimmen der winterlichen Eisdecke auf fließenden Gewässern [D]
‘Sie erzählte vom Eisgang [221.28] auf zugefrorener Ostsee.’
‘Sie treten sich auf die Hacken, hakeln, drängeln, schubsen, gönnen einander weder Zeilen- noch Wortabstand: tanzende Buchstaben in Ekstase [87.3], nicht ohne optischen Reiz.’
Elektriker, der [1*]Handwerker im Bereich der Elektrotechnik, bes. Elektroinstallateur [D]
‘Nun will Elektriker [205.14] König von Polen sein […]’
Element, das [1*] o.Pl.Kraft, Faktor [D1c]
‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Idee birgt, wenngleich dem Tod verpflichtet, ein lebensbejahendes Element [88.25], das vielen Menschen Hoffnung macht;’
Elend, das [1*]Armut, Not [Db]
‘Wenn sie über östliches Elend [92.22], die Teuerung, die Notküchen klagt […]’
Eltern, die [14*] Pl.Vater u. Mutter [D]
‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern am Grab ihrer Eltern [23.10] in eine Vase gestellt haben.’‘Weil sie sich als Witwe zu erkennen gegeben hatte, hätte nun er vom Tod seiner Frau sprechen müssen und gleichfalls vom frühen, zu frühen Tod der Eltern [23.29] […]’‘Warum zögerte ich, Alexandra von den gewiß bodenlosen Hoffnungen meiner Eltern [26.17] zu berichten […]’‘Wie Alexandras Eltern [26.21] mußten sie sich mit der Fremde vertraut machen.’‘Er teilt mit, Alexandra habe ihn dann noch ans Grab ihrer Eltern [29.20] geführt, nein, gebeten:’‘Er habe mit Eltern [36.23] und Brüdern schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt […]’‘Übrigens war das Familiengrab meiner Großeltern väterlicherseits, gelegen im Mittelfeld der Vereinigten Friedhöfe, damals schon meinen Eltern [36.32] vorbehalten...’‘Da aber Reschke ausschließlich jenes Gelände meinte, auf dem die Doppelgrabstelle seiner Großeltern väterlicherseits den Eltern [66.31] vorbehalten gewesen war […]’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat, Schlesien und Pommern […] und - wie seine und meine Eltern [105.22] - die Stadt Danzig verlassen mußten […]’‘Dennoch haben mich die beiden Buben weniger angestrengt als ihre auf Dauerkonflikt versessenen Eltern [116.23].’‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch der Eltern [177.9], Großeltern, Urgroßeltern zu erfüllen.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte und Ende der siebziger Jahre verstorbenen Eltern [194.4] eine Umbettung ermöglichen.’‘[…] indem sie auf das Doppelgrab ihrer Eltern [197.9] auf dem Friedhof am Hagelsberg hinwies […]’‘[…] eine junge Frau […], die vorgab, deutscher Herkunft zu sein, doch die Sprache ihrer Eltern [249.17] kaum verstand.’
Elterngrab; Großeltern; UrgroßelternElterngrab, das [2*]Grab (a) der Eltern [°]
‘Als wäre ihr am Elterngrab [29.27] mütterlicher Rat erteilt worden, wies die Piątkowska mit Fingerzeig auf das gehäkelte Erbstück […]’‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit für Alexandras Elterngrab [174.16], ein Stündchen nur, kurz vorm Eindunkeln.’
Emaille, das [1*]glasharter, gegen Korrosion u. Temperaturschwankungen beständiger Schmelzüberzug, der als Schutz oder zur Verzierung auf metallische Oberflächen aufgetragen wird [D Email]
‘Verboten ist das Anbringen von Fotografien, künstlichen Kränzen und Tafeln aus Glas oder Emaille [150.12]...’
Emblematik, die [4*]1.sinnbildliche Darstellung religiöser, mythologischer u.ä. Inhalte [D1]
‘[…] als werde er von nun an daheim […] seine Fachliteratur, dicke Wälzer zum Thema barocker Emblematik [18.22], in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz tragen.’‘Nun stellte sich Reschke mitsamt seiner beruflichen Tätigkeit vor, nicht ohne Hinweis auf die Vielfalt barocker Emblematik [46.28].’‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur, den schnörkeligen Wust barocker Emblematik [95.16] als der Speicherung bedürftig […]’‘Wie doch alle den Tod umschreibende Emblematik [176.5] der Natur zugeordnet bleibt.’
2.Forschungsrichtung, die sich mit der Herkunft u. Bedeutung von Emblemen befasst [D2] EmblematikerEmblematiker, der [1*]Wissenschaftler auf dem Gebiet der Emblematik (2) [°]
‘Muß das unter Friedhofsbäumen, die sich zusehends entblößten, ein Fachsimpeln zwischen dem Emblematiker [28.5] und der Vergolderin verschnörkelter Embleme gewesen sein!’
Emblem, das [2*] Pl. -eSinnbild; Symbol, Wahrzeichen [Da]
‘Muß das unter Friedhofsbäumen, die sich zusehends entblößten, ein Fachsimpeln zwischen dem Emblematiker und der Vergolderin verschnörkelter Embleme [28.6] gewesen sein!’‘Er schlug überlieferte Embleme [150.18] und Ornamente vor.’
Emblematik (2)Empfang, der [1*] geh.a) o.Pl. [offizielle] Begrüßung eines Ankommenden [D3a]
‘[…] mit Gleichgültigkeit ist den beiden als Paar der Empfang [183.3] bereitet worden.’
b)festliche [Begrüßungs]veranstaltung [D3b] RathausempfangEmpfehlung, die [2*]empfehlender Vorschlag, Rat, Hinweis, Tipp [D1]
‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und »Die Deutschen lieben Zäune« wurden von einer Glosse überboten, die mit der Empfehlung [153.16] schloß, man möge am teuren Draht sparen […]’‘Die […] Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden, das, schreibt Reschke, »auf meine Empfehlung [213.2] dem Unkengeläut nachempfunden worden war […]’
Empfindlichkeit, die [1*] Pl. seltenVerletzbarkeit, Feinfühligkeit, Sensibilität; Reizbarkeit [D2a]
‘Nach kurzem Hin und Her, bei dem deutsche Rechthaberei und polnische Empfindlichkeit [151.14] einander die Waage hielten […]’
Empörung, die [2*] o. Pl.von starken Emotionen begleitete Entrüstung als Reaktion auf Verstöße gegen moralische Konventionen [D1]
‘Glauben Sie mir, Frau Piątkowska, ich begreife Ihre Empörung [25.9].’‘[…] doch seine Empörung [190.9] verliert sich im Allgemeinen, sobald er chemische Kampfstoffe »deutsches Gift« nennt:’
End', das [1*] ugs./kurz für Ende (1c)/
‘Und werden sagen laut, wo Politik aufhört und Mensch anfängt, nämlich wenn tot ist und nichts mehr in Tasche hat, nur letztes Wunsch noch, wie hat Mama gesagt und Papa, bis zu End' [39.2] ging […]’
Ende, das [44*]1.a)o.Pl.Zeitpunkt, an dem etw. aufhört; letztes Stadium [D1b]
‘[…] und mit den Resten des Klosters gegen Ende [9.27] des neunzehnten Jahrhunderts abgerissen werden mußte.’‘Dabei geht ein Säkulum zu Ende [15.31], das sich Vernichtungskriegen, Massenvertreibungen, dem ungezählten Tod verschrieben hatte.’‘[…] wo Strauch gegen Ende [17.24] des siebzehnten Jahrhunderts Pfarrer gewesen ist […]’‘ Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende [22.18] der fünfziger Jahre auf […]’‘Dieser viel bewunderten, aufwendig fortwährenden Täuschung ist kein Ende [30.23] gesetzt.’‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde bis Ende [66.16] der sechziger Jahre eingeebnet […]’‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher, der gegen Ende [75.13] seines Lebens die Königlich-Preußische Akademie reformiert hatte, einen »Verräter an polnische Sache« […]’‘So, nur so darf sein Ende [85.21] gefeiert werden.’‘Wenngleich mir das Ende [89.10] der Mauerzeit Genugtuung bereitet, ahne ich Schlimmes.’‘Das war gegen Ende [98.6] Februar, als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen auszulaufen drohte […]’‘Die Tatsache, daß nach Ende [105.19] des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat […] verlassen mußten […]’‘Es ist die einzelne Unke gewesen, die Alexandra geraten hat, das Ende [144.18] unserer Bemühungen vorwegzunehmen.’‘Als ich mit Mama und Papa hier bin gewesen, gleich nach Krieg war zu Ende [145.9], gab Krebse immer noch viel.’‘[…] schon Ende Juli [148.14] wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld anzulegen […]’‘Auf Beerdigungen sind sie ab Ende [156.28] August nur selten gegangen.’‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende [170.21] September und Anfang Oktober datiert.’‘Zögernd ging das Jahr seinem Ende [173.23] entgegen.’‘Als unser Paar nach Ende [187.13] der ersten Januarwoche wieder in der Hundegasse die Dreizimmerwohnung bezog, wurde es doch noch kalt.’‘Ab Ende [192.17] Februar entstand, wie selbst Vielbrand zugeben mußte, eine kritische Situation.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte und Ende [194.4] der siebziger Jahre verstorbenen Eltern eine Umbettung ermöglichen.’‘Das Foto wurde Ende [205.9] März gemacht.’‘Die Grabsteine wurden schon Ende [214.19] der vierziger Jahre abgeräumt und vom dahinterliegenden Güterbahnhof zur weiteren Nutzung nach Warschau verfrachtet.’‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab, sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die ab Ende [225.7] des vierzehnten Jahrhunderts Spitalkirche gewesen ist […]’‘Ab Ende [238.4] März wehte, nach Vielbrands Worten, » ein frischer Wind«.’‘Der Gedanke an ein gemeinsames Ende [267.18] lag sozusagen griffbereit, denn Gründe genug machten ihr Angebot.’‘[…] als Ende [287.20] Mai die Hochzeit Anlaß zur Feier bot […]’‘Das Ende [298.31], falls es ein Ende gibt, steht fest. Auf dem Weg nach Neapel oder auf dem Rückweg ist es geschehen.’
Jahresende; Kriegsendekein Ende nehmen, [kennen, finden] nicht aufhören wollen [D1b]
‘Ihr Friedhofsgespräch kannte kein Ende [26.24].’‘Saß mit Reschke die Piątkowska dabei, wenn solche Geschichten kein Ende [147.29] fanden, zog sie Vergleiche mit einer Großtante […]’‘[…] als trotz Ersatz der Schäden die Klagen betroffener Trauerfamilien kein Ende [152.24] nahmen […]’‘Denn nichts, sage ich, nicht einmal das Leben findet ein Ende [266.14].’‘[…] als wolle das Um- und Umbenennen kein Ende [272.16] nehmen.’
einer Sache ein Ende [setzen] geh.etw. beenden [D1b]
‘Alexandra hat diesen Wechselreden, die sich mit den Unkenrufen wiederholten, ein Ende [144.9] gesetzt:’‘[…] ihr reichte es nur zum » verkniffenen Lächeln«, das plötzlich vereiste und dem allgemeinen Gelächter ein Ende [286.12] setzte.’
*am Ende schließlich, im Grunde [D1b*1]
‘Am Ende [49.23] waren die zweiundvierzig Jahre des bengalisch-britischen Geschäftsmannes […] erstaunlicher als die zweiundsechzig meines ehemaligen Mitschülers […]’‘Also lief ich, lief ich davon, mir weg und raus aus dem südlichen Seitenportal, lief, wie ich schon lange nicht mehr gelaufen bin, lief und war am Ende [62.20] froh zu wissen, wohin...’‘Am Ende [119.10] ging es feierlich zu.’‘Am Ende [119.30] nennt er den Verlauf der Pressekonferenz dennoch zufriedenstellend.’‘[…] Zigarette nach Zigarette gepafft habe, immer stiller geworden und am Ende [127.13] verstummt sei.’
b)geh. verhüll.Tod [D1c]
‘Sind wir aufs Ende [164.8] bedacht, steht ihm Anfang bevor.’‘Maximilian verbrannt als Panzerfahrer bei Kursk, Eugen nahe Tobruk von einer Tellermine zerrissen; sie fanden ihr Ende [264.11], wir nicht.’‘Das Ende, falls es ein Ende [298.32] gibt, steht fest. Auf dem Weg nach Neapel oder auf dem Rückweg ist es geschehen.’
End'c) Pl. selten Stelle, Ort, wo etw. aufhört [D1a]
‘Die Wohnung im dritten Stock lag am Ende [32.4] der Gasse, die wie alle nach Osten laufenden Gassen der Rechtstadt mit einem Tor, dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’
Straßenende 2.letztes, äußerstes Stück [D2a]
‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, […] dessen zur Tür weisendes Ende [272.28] mit unserem Paar, den immer noch Ehrenvorsitzenden, besetzt ist.’
Fußende; KreuzendeEndkampf, der [1*] nationalsoz.Mobilisierungsmaßnahme kurz vor Ende des 2. Weltkriegs, bei der vorwiegend Minderjährige in die Armee eingezogen wurden um die Aliierten zurückzuschlagen [°]
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen in Uniform gesteckt […] und westlich der Oder in den Endkampf [264.2] geworfen.’
Endsieg, der [1*] nationalsoz.ab 1939 Propaganda der Nationalsozialisten, den Krieg trotz sich einstellender Niederlagen schließlich doch noch zu gewinnen [°]
‘Wo Volksmassen aufmarschiert waren und den Endsieg [251.6] vorweggefeiert hatten […]’
Endvierziger, der [1*]Mann Ende vierzig [D]
‘Im Aufstehen sagte der investitionswillige Herr, ein Endvierziger [56.21], der sich zuviel bestellt und seine zwei Eier im Glas kaum angerührt hatte:’
Energie, die [1*] Unkenrufe Pl. -nmit Nachdruck, Entschiedenheit [u. Ausdauer] eingesetzte Kraft, etw. durchzusetzen; starke körperliche u. geistige Spannkraft, Tatkraft [D1a]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien [46.2] bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor […]’
Enge, die [2*] o.Pl. ÜMangel an Raum, räumliche Beschränktheit [D1]
‘Er klagte über Enge [104.4] […], denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft ist: frei von nationalstaatlicher Enge [282.23], von keinen Sprachgrenzen eingezäunt […]’
Engel, der [17*] Gen. -s; Pl. - Rel.[als Bote Gottes wirkendes] meist mit Flügeln gedachtes, überirdisches Wesen [D1] UnkenrufeHolzfigur, die einen Engel darstellt [°]
‘Dort hatte die Piątkowska gerade einem spätgotisch knienden Engel [239.29] im Bereich des rechten Flügels die Mastixschicht aufgetragen […]’‘Mit dem Engel [240.3] mußte der Kaffee warten.’‘Dort kniete spätgotisch der Engel [242.26], dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund weiteren Auftrag von Blattgold erwartete.’‘Der Engel [242.29] kniete auf dem Küchentisch: einen knappen Meter hoch.’‘Oder waren sie auf Gedankenflucht: heimwärts in Alexandras Küche zum knienden Engel [245.10]?’‘Du weißt, Engel [250.28] wartet auf uns in Küche.’‘Der meterhoch kniende Engel [251.20] auf dem mit Zeitungspapier abgedeckten Küchentisch.’‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund auf dem Altholz des Engels [251.30] anzudrücken.’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche, in der ein spätgotisch kniender Engel [252.30] immer mehr Blattgold annahm, zum zentralen Ort.’‘Er nannte den Engel [253.5] »eine anonyme, wahrscheinlich süddeutsche, wenn nicht böhmische Arbeit«.’‘Der kniende, aus Lindenholz geschnitzte Engel [253.16] blies eine Posaune:’‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor Engel [253.19] gewesen sein […]’‘Und dazu gab Alexandras Engel [253.27] das Signal...’‘Der auf linkem Knie kniende Engel [254.1] muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben: ’‘Doch als der kniende Engel [254.8] zusehends zu Gold kam, […] entstand die Figur in ihrer von anonymer Hand gewollten Schönheit aufs neue.’‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des […] Engels [254.18] gewann jene herbe Anmut, die, wie Reschke sagt, »frühe Riemenschneiderengel auszeichnet...«.’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel [254.23] Beiwerk eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’
Auferstehungsengel; Barockengel; Engelsflügel; RiemenschneiderengelEngelsflügel, der [1*]Engel; Flügel (a)
‘[…] während die Piątkowska das Blattgold auf dem Engelsflügel [243.18] nun mit weichem Flachpinsel verstrich […]’
Engländer, der [4*] Pl. (m+f) -a)Einwohner zu England (2) [Register] [Register] [°]
‘[…] bevor Calcutta den Engländern [163.7] zur Beute wurde […]’‘Es hieß, der Engländer [241.25] werfe sie nachts aus Flugzeugen ab: massenhaft, tonnenweise.’
‘Schon früh, noch vor den ersten Beerdigungen, hat Reschke ihr Urteil festgehalten: »Ist falscher Engländer [164.24]! Werden wir kleinkriegen, wie wir Polen haben Türken vor Wien besiegt ...«’‘[…] sie, die den Bengalen einen »falschen Engländer [287.28]« genannt und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres, » Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’
Englisch, das [5*]die englische Sprache [Da]
‘Und ihr Mann, der zudem fließend Englisch [39.26] gesprochen haben soll, muß wie ein Pauker gewesen sein:’‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein […] Herr an, dessen wundersam gurgelndes Englisch [45.31] auf einen studierten Pakistani oder Inder schließen ließ.’‘Doch vorerst waren Reschkes unverbesserliches Englisch [48.18] und der bengalische Gebrauch der einst herrschenden Kolonialsprache einander noch ungewohnt.’‘[…] wurde er namentlich und in jenem besonderen Englisch [57.14] angesprochen, das […] dem Bengalen britischer Staatsangehörigkeit, geläufig war.’‘Dann hat sie Reschke, der sich weigern wollte, gezwungen, ihr Gemaule ins Englische [203.15] zu übersetzen:’
Engpaß, der [2*] Pl. -pässewirtschaftliche Notlage, schwierige Situation [in der etw. knapp geworden ist] [D Engpass 2]
‘Weil der Computer in Bochum mit dem in der Hundegasse korrespondierte, […] kam es selten zu Pannen oder Engpässen [157.10] bei der Belieferung des Versöhnungsfriedhofes.’‘Bei der Beschaffung von Hotelzimmern gab es Engpässe [174.7], denn auf dem Versöhnungsfriedhof herrschte Massenauftrieb.’
Enkel, der [1*] Pl. (m+f) -Kind des Sohnes od. der Tochter, Kindeskind [D1]
‘Weil die anreisenden Enkel [233.8] und Urenkel der Verstorbenen nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht der Enkel- [246.6] und Urenkelgeneration will man dafür zur Kasse bitten.’‘[…] weil immer mehr hochschwangere Frauen der Enkel- [270.19] und Urenkelgeneration die Reise nicht scheuten:’
Enkelkind, das [1*] Pl. -erEnkel (im Kindesalter) [D]
‘[…] indem er sich drei Tage lang als Großvater seinen Enkelkindern [116.20] auslieferte:’
Entbindungsstation, die [1*]Abteilung eines Krankenhauses, in der Entbindungen vorgenommen werden, Geburtshilfe geleistet wird [° D Entbindungsabteilung]
‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel des geräumigen Seniorenheims am Pelonker Weg eine Entbindungsstation [270.29] mit Kreißsaal einzurichten.’
Ente, die [1*] Pl. -nSchwimmvogel mit kurzem Hals, breitem Schnabel u. Schwimmfüßen [D1a]
‘Keinen Kahn, kein Segel, nur zwei schwimmende Enten [278.1] erwähnt er, im Gegenverkehr.’
Entfernung, die [1*]Beseitigung, das Herausnehmen [°]
‘[…] denn Reschke litt zwar unter dem Befund, zwei Seelen in seiner Brust zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung [105.26] der einen oder anderen als entseelt empfunden.’
Enthaltung, die [1*]Stimmabgabe, durch die zum Ausdruck gebracht wird, dass weder mit Ja noch mit Nein gestimmt wird [D Stimmenthaltung b]
‘Eine Klausel, die ohne Gegenstimmen, bei nur einer Enthaltung [120.6], angenommen wurde...’
Entkrampfung, die [1*]gegenseitige Entspannung, Lockerung im Umgang [°]
‘Bereits in der Idee sah man die Möglichkeit einer deutsch-polnischen Entkrampfung [108.1] abgezeichnet.’
Entlastung, die [1*]Reduzierung der Beanspruchung [bei einer Person] [° D entlasten 1a]
‘[…] um mir anzuvertrauen, daß er, zu seiner Entlastung [201.20], für sechs seiner zahlreichen Vettern […] die Einreise und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt bewilligt bekommen habe.’
Entmachtung, die [1*]Verlust der Befehlsgewalt und des Einflusses [° D entmachten]
‘Unser noch geschäftsführendes Paar hat diese Entmachtung [238.6] hingenommen […]’
Entschluß, der [8*] Pl. -schlüssedurch Überlegung gewonnene Absicht, etw. Bestimmtes zu tun [D Entschluss]
‘[…] ihre Idee lädiert, ihr Entschluß [65.1], kaum gefaßt, schon gebremst, und ihre Begeisterung, die gestern noch hell entflammt war, deutlich niedriger geschraubt.’‘Dem geschäftsführenden Paar konnten die Entschlüsse [180.4] der Aufsicht keinen nachhallenden Widerspruch abnötigen.’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung, die in Sachen Umbettung keinen Entschluß [198.29] zugelassen hatte.’‘Sie sollten, verehrte Frau Piątkowska, gemeinsam mit unserem lieben Herrn Professor, Ihren Entschluß [248.3] noch einmal bedenken.’‘Ich weiß nicht, zu welchem Entschluß [250.24] der erneuerte Aufsichtsrat gekommen ist.’‘[…] daß ich damals noch meinte, nach meines Vaters Entschluß [259.11] aus dem Jahr '39, eingedeutscht heißen zu müssen […]’‘Das geschah tags drauf, so eilig waren sie von Entschluß [279.14].’‘Dennoch mußte sich Alexandra zu ihrem Entschluß [289.2] überwinden, obgleich ihr die vielen blitzblanken […] Rikschas mit ihrem melodischen Dreitongebimmel gefielen.’
Entsetzen, das [1*]mit Grauen […] verbundener Schrecken [D]
‘Reschkes verzücktes Entsetzen [195.16]:’
Entvölkerung, die [1*]Rückgang in der Bevölkerungszahl [durch bestimmte Einwirkungen], Menschenleere [° D entvölkern b]
‘[…] worauf er ein Ergebnis ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit die Entvölkerung [98.10] der zum Anschluß freigegebenen Länder befürchten ließ.’
Entwarnung, die [1*]Signal, mit dem ein Alarmzustand durch bestimmte Sirenentöne für beendet erklärt wird [° D entwarnen]
‘Kann sein, daß ich in der abgedunkelten Stadt Reschkes Cousine Hildchen auf Parkbänken geknutscht habe, sogar beim Luftalarm bis nach der Entwarnung [60.13].’
Entwicklung, die [1*]weiterer Verlauf; Wachstum [°]
‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung [271.17] der Stadt mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache […]’
Entwurf, der [4*] Pl. -würfe1.a)Zeichnung, nach der jmd. etw. ausführt, anfertigt [D1a]
‘Entwürfe [271.6], auf denen die Namen und die Daten kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift untereinander standen, wurden abgelehnt.’‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf [278.18] her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’
b)schriftliche Festlegung einer Sache in ihren wesentlichen Punkten [D1b]
‘Schon seine Doktorarbeit über Bodengrabplatten liest sich als Entwurf [103.14] späterer Thesen.’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] der Entwurf [108.30] einer zukünftigen Friedhofsordnung […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’
2.veraltetPlan, Vorhaben [D2] WerkentwurfEpiphanie, die [1*] [christl.] Rel.ÜErscheinung einer Gottheit (bes. Christi) unter den Menschen [D]
‘Später sprach Reschke von einer »Epiphanie [104.20]«; er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’
Episode, die [1*] Pl. -nflüchtiges Ereignis innerhalb eines größeren Geschehens; unbedeutende, belanglose Begebenheit [D1]
‘[…] in seinen Gesten jedoch, die langsam beschwörend, plötzlich heftig - und mit Hilfe aller Finger - Episoden [50.4] aus einer ringförmig morgenländisch verlaufenden Geschichte erzählten […]’
Epitaph, das [4*] Pl. -e Epitaphium, das [1*] Pl. Epitaphien bildungsspr.Gedenktafel mit Inschrift für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand od. einem Pfeiler [D1b]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe [17.5], Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit, »Grabplatten und Epitaphien [24.2] in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen [28.8] in Sankt Marien erzählte […]’‘[…] gab sie Bericht von ihrer vergoldenden Arbeit an einem lange verschollenen Epitaph [28.10] aus dem Jahr 1588.’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe [74.10] konzentriert war […]’
Erbnachfolge, die [1*]Rechtsnachfolge in die [Vermögens]stellung eines Verstorbenen [D Erbfolge a]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht, verjährte Besitztitel und Erbnachfolge [146.27] […]’
Erbpacht, die [2*] Rechtsspr.veräußerliches, vererbbares Recht, auf fremdem Boden zu bauen [D Erbbaurecht]
‘[…] bei polnischem Vorbehalt werde man mit einer auf hundert Jahre beschränkten Erbpacht [234.23] zufrieden sein.’‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um kürzere Erbpacht [235.5] […]’
Erbschaft, die [1*]Erbe, Hinterlassenschaft [D]
‘[…] bei einigen dieser noch jungen Menschen, denen Wohlstand zugewachsen oder dank Erbschaft [233.12] zugefallen war […]’
Erbstück, das [5*] Gen. -salter […] Gegenstand, den jmd. nach dem Tod des Eigentümers erhalten hat [° D]
‘[…] doch die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks [16.31] - die Witwe fand das Netz im Nachlaß ihrer Mutter - ist meine Zutat […]’‘Ich lasse den Witwer das Erbstück [18.15] tragen […]’‘Als wäre ihr am Elterngrab mütterlicher Rat erteilt worden, wies die Piątkowska mit Fingerzeig auf das gehäkelte Erbstück [29.29], das dem Professor noch immer anhing […]’‘In wiederholten Anläufen sprach er dem Erbstück [54.9] Bedeutung zu:’‘Atemlos kam sie und trug außer ihrer Umhängetasche das gefüllte Erbstück [77.19], Mamas Einkaufsnetz.’
Erdball, der [1*] o.Pl. geh.die Erde (4) als kugelförmiger Planet [D Erdkugel]
‘Die Leipziger Montagsbilder gingen rund um den Erdball [90.16].’
Erdbestattung, die [2*] Pl. -enBestattung eines Leichnams in einem Sarg in der Erde (1) [D]
‘Mit dieser Beschwörung aufgefüllter Grabstellen konnten nur die bisher üblichen Erdbestattungen [148.13] gemeint sein;’‘Denn täglich konnten sechs bis zehn Erdbestattungen [153.30] gezählt werden.’
Erdbraun, das [1*] → erdbraunbraun wie Erde (1) [D]
‘[…] bleibt vage wie sein Versuch, in mehreren Anläufen ihr Kopftuch zu bestimmen: »Kein eigentliches Umbra, mehr Erdbraun [7.23] als Torfschwarz...«’
Erde, die [15*]1.aus verwittertem Gestein, organischen Stoffen u. Mineralien bestehendes, feinkörniges Gemisch, das einen Teil der Erdoberfläche bildet u. die Grundlage des Pflanzenwachstums darstellt; Erdboden, Erdreich [D1a]
‘[…] der Winter versprach, so milde zu werden, daß der Versöhnungsfriedhof, wenn die Erde [173.26] nicht tiefer als einen Spatenstich fröre, wie selbsttätig wachsen würde:’‘Die tiefgefrorene Erde [188.15] erlaubte keinen Aushub.’‘[…] kommt dann auf die allgemein fragwürdige, durch Abwässer, Giftstoffe und Überdüngung geminderte Qualität der Erde [281.29] […]’
Erdbestattung; Erdbraun; Heimaterde 2. o.Pl. fester Boden, Grund, auf dem man steht; Untergrund [D2] *unter die Erde kommen geh. verhüll.beerdigt werden [°]
‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl Menschen den Wunsch, sozusagen zu Haus unter die Erde [38.8] zu kommen […]’‘Wenn sie, die bald Neunzigjährige, eines Tages zu Grabe getragen wird, wird mit ihr dieser übriggebliebene Zungenschlag unter die Erde [129.7] kommen;’‘Unter die Erde [136.1] kamen: Egon Eggert […] und Auguste Koschnick […]’‘Bevor sie unter die Erde [255.4] kommt, muß ich nachtragen:’‘Bevor Erna Brakup mit verknoteten Fingern auf dem Friedhof Matarnia unter die Erde [264.15] kam, besuchte das Paar zum letzten Mal die Fischerkate.’
*in der Erde liegen geh. verhüll.beerdigt sein [°]
‘Wer liegt schon in Erde [197.12], soll bleiben da!’
Ärde [Brakup Missingsch] 3.begrenztes Gebiet, Land, zu dem eine emotionale Beziehung besteht [D3]
‘In deutscher Erde [151.6] ruht...’‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter zu Besuch nach Polen kam, wo er sogleich die Betonpiste über der polnischen Erde [295.16] küßte […]’
»Wir lassen von Erde nicht, woher stammt unser Geschlecht...« [Register] in fremder Erde [liegen] geh.im Ausland [D3]
‘Ich vermute, daß Furcht vor der zeitbedingten Gewißheit, in fremder Erde [97.1] liegen zu müssen, gemischt mit der Hoffnung […] den Lebensabend meiner Landsleute verlängert hat.’‘Ich will nicht in fremder Erde [141.12] liegen...’‘So viele Tote in fremder Erde [176.1]! So viel Anlaß zur Versöhnung! ’‘Plötzlich sah ich Alexandra und mich, wie wir unsere Gräber in fremder Erde [176.7] suchen...’
4. o.Pl. (von der Sonne aus gerechnet) dritter Planet unseres Sonnensystems [D5] Erdball; ErdoberflächeErdenbürger, der [1*] Pl. (m+f) - geh.Mensch, Erdbewohner [D]
‘[…] doch wird es in Polen gewiß nicht an Ärzten und Hebammen fehlen, die qualifiziert genug sind, unsere Neu-Danziger Erdenbürger [271.3] auf die Welt zu bringen...’
Erdkröte, die [5*] Pl. -nin Europa vorkommende braune od. graue Kröte [D]
‘[…] vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler, Schlammtaucher, Erd- [126.5] und Wechselkröten, Frösche jeder Größe, Froschlurche, also auch Unken:’‘[…] erst später, bedrängt vom immer schlimmeren Gang der Zeitläufte, wird ihr, nicht etwa der Erdkröte [126.19], die Rolle der Ruferin zugedacht, die kommendes Unheil einläutet.’‘Nach meiner Kenntnis von Kröten, die, zugegeben, nicht groß ist, dürften es Erdkröten [160.7] sein;’‘Da Rotbauch- und Gelbbauchunken kleiner als Erdkröten [160.13] sind […]’‘[…] werden es wohl doch Froschlurche, also Unken, gewesen sein und keine Erdkröten [160.17] […]’
Erdmöbel, das [1*] Pl. - DDRSarg [WWW025]
‘Was mögen die immer noch rüstige Dame, der elegante Vizedirektor zu den allerneuesten »Erdmöbeln [274.8]« gesagt haben?’
‘[…] gäbe es unsere Friedhofsgesellschaft schon, könnte es mich verlocken, in die Erdmöbelproduktion [108.27] einzusteigen. ’
Erdoberfläche, die [1*] o.Pl.Gesamtheit der Flächen, die die Erde (4) von außen begrenzen [° D Oberfläche 2]
‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs […] auf Pflanzen bedacht sein, die der künftigen Erwärmung der Erdoberfläche [125.9] standhalten können.’
Ereignis, das [7*] Pl. -sebesonderer, nicht alltäglicher Vorgang, Vorfall; Geschehnis [D]
‘Fast widerwillig gab er in Klammersätzen Ereignissen [16.14] Raum, die allesamt historisch genannt sein wollten, ihn jedoch irritierten […]’‘Nur wenige Minuten lang erlaubten sie dem Fernsehen, ihr Wohnzimmer mit krisenhaften Ereignissen [165.28] zu besetzen.’‘Er nennt Termine in Frankfurt am Main, Düsseldorf und Wuppertal dringlich, hat aber die politischen Ereignisse [170.24] jener Tage in seiner Kladde ausgespart […]’‘Erstaunlich, wieviel Interesse die Alte für jeweils aktuelle Ereignisse [190.2] aufbringt...’‘Ihre Kindheit, die sie teils auf dem Land, teils in der Niederstadt verbracht hatte, mußte reich an Ereignissen [241.7] gewesen sein:’‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] begruben, blieben die Folgen der abgewerteten Ereignisse [261.15] dennoch für demnächst neue Bildfolgen ergiebig.’‘Laß Dich bitte nicht von einigen romanhaft verlaufenen Ereignissen [298.5] hinreißen;’
Erfahrung, die [4*] Pl. -en1. Pl. selten bei praktischer Arbeit od. durch Wiederholen einer Sache gewonnene Kenntnis; Routine [D1]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat bei einer Lebensversicherung Erfahrungen [237.25] im Management gesammelt […]’‘Wenn Timmstedt, der für Frau Dettlaff in die Aufsicht kam, seine Erfahrungen [249.18] als Manager in einem Versicherungskonzern gesammelt hatte […]’
Berufserfahrung; Geschäftserfahrung 2.Erleben, Erlebnis, durch das jmd. klüger wird [D2]
‘In unserem Alter gebietet Erfahrung [116.2] Vernunft.’‘Wenn ich Reschke glaube, wie ich muß, genoß die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft ein vergleichbares Ansehen, das jedoch aus leidvoller Erfahrung [206.17] immer wieder in Zweifel geriet;’
Erfindung, die [1*]etwas, was ausgedacht ist, nicht auf Wahrheit od. Realität beruht [D2]
‘Das Einkaufsnetz ist keine Erfindung [16.27].’
Erfolg, der [10*] Pl. -epositives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung [D]
‘Er hatte Erfolg [107.5]. Seine praxisbezogenen Studiengänge wurden beispielhaft genannt.’‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre die obligaten Kartoffelkäferaktionen organisiert und durch effektive Methoden des Absammelns zum Erfolg [107.21] geführt hat?’‘Du meldest schönen Erfolg [109.17] für Anfang, und ich muß warten, bis Politik ja sagt.’‘Das Geschäft lief, doch blieben die Erfolge [139.26] meines Mitschülers nicht ungetrübt:’‘Und damit war er bei seinem Rikschaprinzip, dessen Erfolg [200.30] in der Tat für sich spricht.’‘Wenn man von der Verkehrssituation der west- und südeuropäischen Metropolen ausging, war Chatterjees Erfolg [210.26] vorprogrammiert:’‘Der von Reschke und der Piątkowska unterzeichnete Geschäftsbericht zählte Erfolge [231.8] auf und sprach Bedenken aus.’‘Von überall her wurden langfristige Pachtverträge als Erfolg [269.1] gemeldet.’‘Von letzten Erfolgen [269.24] berichtete als Mitglied des Aufsichtsrats der Düsseldorfer Planungschef Torsten Timmstedt:’‘Ihr mädchenhafter Übermut, der, wie ich heute weiß, mit Erfolg [292.19] Wróbel und Helena zu kuppeln versuchte, und ihr Lachen von damals sind sich treu geblieben.’
AnfangserfolgErfordernis, das [1*] Pl. -seetw. das [für eine Arbeit o.Ä.] notwendig ist [°]
‘Anfangs meinte Reschke noch, seinen PC mit wissenschaftlichen Erfordernissen [95.13] begründen zu müssen.’
Erforschung, die [2*][wissenschaftlich] genaue Untersuchung mit dem Ziel, möglichst viele Erkenntnisse zu erlangen [° D erforschen]
‘Er forderte die Erforschung [103.11] der Arbeitswelt, gespiegelt in bildnerischen Produkten künstlerischer wie trivialer Machart.’‘[…] die sorgfältig katalogisierte Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel, die er seiner langjährigen Erforschung [132.5] barocker Grabsteine auf norddeutschen Friedhöfen verdankte […]’
Erfreuliche, das [1*] → erfreulichfreudig stimmend, angenehm [D]
‘Danach berichtet er, ohne den Zeitsprung anzukündigen, nur noch Erfreuliches [266.20]:’
Erfüllung, die [2*]1.völlige Entsprechung einer Verpflichtung, Erwartung, Forderung o.Ä. [° D erfüllen 3]
‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten geäußerten Wünschen aus, die ihre Erfüllung [149.10] in immer dem gleichen Satz suchten, dort, nur dort den letzten Platz zu finden, wo man geboren sei.’
2. *in Erfüllung gehen Wirklichkeit werden [D3]
‘[…] auf daß in Erfüllung [253.22] ging, was ich kürzlich wieder einer Bodenplatte im Mittelschiff von Sankt Trinitatis abgelesen habe:’
Ergänzung, die [2*]das Hinzukommen zu etw. (um es zu vervollständigen) [° D ergänzen 1c]
‘[…] dem Gesellschaftervertrag widerfuhr eine Ergänzung [178.22], der abzulesen war, daß man auf deutscher Seite kein finanzielles Opfer scheuen werde.’‘Vielleicht hielten sie die Seniorenheime für vertretbar, sogar für lobenswert als Ergänzung [180.12] ihrer Idee.’
Ergebnis, das [1*]etw., was durch Rechnung, Messung, Auszählung o.Ä. ermittelt wird [Db]
‘[…] und Reschke die täglichen Abwanderungszahlen in seinem PC hochrechnete, worauf er ein Ergebnis [98.9] ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit die Entvölkerung […] befürchten ließ.’
Erguß, der [1*] Pl. -güsse geh., iron.[wortreicher] Ausbruch von Gefühlen, Stimmungen o.Ä. [D Erguss 3]
‘Dabei liest sich, was aus dem Gezappel herausgelesen werden kann, als durchweg vernünftig und auf den Punkt gebracht, etwa, wenn sie ihres Alexanders Ergüsse [87.6] zu kanalisieren sucht:’
Erinnerung, die [12*] Pl. -en1.Eindruck, an den jmd. sich erinnert; wieder lebendig werdendes Erlebnis [D2]
‘Solche Erinnerungen [34.4] haften stärker als alle Pilzgerichte, die in italienischen Gaststätten auf den Tisch kommen, letztmalig in Bologna, als ich mit meiner Frau...’‘Alles vorzügliche Kurlage, außerdem vertraut, voller Erinnerungen [56.28] für jenen Teil unserer Mitglieder, die von hier weg mußten.’‘Die meisten sind hier aufgewachsen und kommen zurück, um, wie man sagt, alte Erinnerungen [59.23] aufzufrischen.’‘Schweiß, Trillerpfeifen, Kommandos und Langeweile. Scheußlich, diese Erinnerungen [69.7]...’‘Eine Tonbandaufzeichnung, die gleich hinter den Unkenrufen Erna Brakups Gebrabbel bewahrt, wärmt Erinnerungen [128.18] auf.’‘Aus zeitverschobenen Erinnerungen [147.3] holte sie Tratsch und politische Eintrübungen hoch.’‘Die beiden gingen kaum noch aus, wenn man von den Krankenbesuchen bei Erna Brakup absieht, die »in immer kindlicher werdende Erinnerungen [253.3] abtaucht...«.’‘[…] um sogleich den Bodensatz bleihaltiger Erinnerungen [267.15] aufzurühren:’‘In Vergangenheiten rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer im Abseits gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen [156.18] her.’
‘Doch der Markthalle haftet die Erinnerung [10.13] an den Mönchsorden nur namentlich an […]’‘Nicht etwa, daß er von seiner verstorbenen Frau, sie von ihrem zu früh gestorbenen Mann gesprochen hätte, da hing nichts nach außer gutsortierter Erinnerung [73.29].’
3. o.Pl. Fähigkeit, etw. im Gedächtnis zu bewahren u. sich dessen wieder bewusst werden [° D1a; D erinnern 1]
‘Und rauchend, immerfort rauchend, als werde Erinnerung [27.1] durch Zigarettenpaffen gefördert, habe Alexandra […] von ihrer Kindheit und den Jugendjahren in Wilno erzählt […]’
Erinnerungsstück, das [1*] Pl. -eGegenstand, der jmdn. an etw., jmdn. erinnert [D]
‘[…] nicht nur die Wohnung in der Hundegasse, auch das Bochumer Appartement bewahrte gerahmte und in Fotoalben versammelte Erinnerungsstücke [156.14] aus normal glücklichen Tagen auf.’
Erkenntnis, die [1*] Pl. -edurch geistige Verarbeitung von Eindrücken u. Erfahrungen gewonnene Einsicht [D ¹Erkenntnis 1]
‘Reschke verwahrte sich gegen den Mißbrauch seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse [196.31] und nannte die von ihm erwähnte Beinkammer ein »ausgelaufenes Modell«.’
Erklärung, die [7*] Pl. -en1.Mitteilung; [offizielle] Äußerung [D2]
‘Und plötzlich dann […] überraschte ihn ihre berufliche Erklärung [27.22]:’‘[…] zu einem einzigen gefräßigen Schwan, »der damals versucht hat, mit seinem Gebettel meine Erklärung [268.18] zu überschnattern. […]’‘In seiner Erklärung [280.2] […] weist er darauf hin, daß dieses Gerät, in Korrespondenz mit seinem Bochumer Heimcomputer, bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste geleistet habe;’‘Reschkes Erklärung [281.16] ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen, auf Breitwand projiziert […]’
Rücktrittserklärung 2.das Erklären; Deutung, Begründung; Darlegung der Zusammenhänge [D1]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast, inmitten Gefolge, die Langgasse hochschlenderte, historisierenden Erklärungen [129.23] zuzuhören schien […]’‘Wróbel, der sich gelegentlich, wie Alexandra auch, chauvinistisch verengt, wußte keine Erklärung [175.14], […] und meinte, die Tatarengräber als ›wilde Beerdigungen‹ entschuldigen zu müssen.’‘Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder nun auch mit überlieferten deutschen Namen und Erklärungen [244.7] zu beschriften […]’
Erlaubnis, die [1*]Genehmigung, Zustimmung; Bestätigung, dass jmd. etw. tun darf [D]
‘Und ganz aus dem Häuschen waren sie, als ich - hoffentlich mit Deiner Erlaubnis [101.5] - Dein liebes Geschenk ins Seminar trug.’
Erlebte, das [1*]etw., von dem man betroffen u. beeindruckt wird; etw., das man erfahren musste od. konnte [° D erleben 1a]
‘Merkwürdig, daß Reschke alles zuletzt Erlebte [51.26] seinem Tagesablauf voranstellte.’
Erleichterung, die [1*] o.Pl.erleichtertes Gefühl, inneres Befreitsein [Da]
‘Ach, die Erleichterung [267.26] und die Leere danach.’
Erlös, der [1*] Wortspiel zu Erlös = beim Verkauf einer Sache od. für eine Dienstleistung eingenommener Geldbetrag [D] GrassErgebnis [°]
‘[…] sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös [70.15] ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’
Ermordung, die [1*]das vorsätzliche Töten (eines Menschen) [D ermorden]
‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung [293.1] eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’
Erna-Brakup-Geschichte, die [1*] Pl. -nGeschichte (1), über Erna Brakup [Register] [°]
‘Und alle wußten Erna-Brakup-Geschichten [257.21] zu erzählen.’
Ernst, der [1*]ernster, nicht sorglos-heiterer, nicht lachender Gesichtsausdruck [° D ernst 1]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, […] ihr Grinsen, verhuschtes Lächeln und so viel verkniffener Ernst [96.8] […]’
Eroberung, die [1*] ÜEinnahme (eines fremden Lands, Gebiets o.Ä.) durch eine militärische Aktion [° D erobern 1]
‘Eine Armee deutscher Leichen tritt zur Eroberung [197.22] unserer Westprovinzen an!’
RückeroberungEröffnung, die [3*] Pl. -enInbetriebnahme, Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit [° D eröffnen 1]
‘Unter den achtunddreißig Todesfällen seit Eröffnung [192.29] der Seniorenheime zähle man sieben Neunzig- bis annähernd Hundertjährige, keiner der Verstorbenen sei jünger als siebzig gewesen.’‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er Gründungenvon Friedhofsgesellschaften und die Eröffnung [231.10] von Versöhnungsfriedhöfen in den ehemals deutschen Städten Breslau […] und Glogau.’‘Demnächst kann mit Eröffnungen [231.16] in Stolp und Allenstein, in Hirschberg, Bunzlau und Gleiwitz gerechnet werden...’
Errettung, die [1*] geh.Befreiung aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation und Bewahrung vor Tod, Untergang, Verlust, Schaden o.Ä. [° D retten 1]
‘Nach dieser ersten Errettung [288.20] des Abendlandes durch polnischen Heldenmut war es der Polenkönig Jan Sobieski, der die Türken vor Wien geschlagen hat.’
Ersatz, der [2*]Entschädigung [D1b]
‘Sie bedauerte, noch nie in Italien gewesen zu sein, doch hätten längere Aufenthalte in Westdeutschland und Belgien Ersatz [34.10] geboten:’‘[…] als trotz Ersatz [152.23] der Schäden die Klagen betroffener Trauerfamilien kein Ende nahmen […]’
Erschrecken, das [2*]Angst; Bestürzung [°]
‘[…] erfreute ihn, bei allem Erschrecken [46.22], diese neue Bekanntschaft vorm Hintergrund so vieler Lebendiger.’‘Doch diesem Orkan folgten fünf weitere, die in den ohnehin kranken Wäldern ein unentwirrbares Chaos hinterlassen haben. Erschrecken [101.31] macht sich breit.’
Erstaunen, das [1*]Verwunderung [° D erstaunen 2a]
‘Bei ihren Landsleuten polnisch-litauischer Herkunft habe sie zwar viel kopfschüttelndes Erstaunen [88.4], aber auch Zuspruch erfahren können:’
Erstbegräbnis, das [1*] Pl. -eerstes, den Anfang darstellendes Begräbnis [° D Erst-]
‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht […] bei der Terminierung der Erstbegräbnisse [135.10] im Spiel gewesen sei […]’
Erstbestattung, die [1*]Begräbnis kurz nach dem Tod, im Gegensatz zu einer (evtl. später stattfindenden) Umbettung [°]
‘[…] wo die Großeltern und Urgroßeltern durch Erst- [233.14]oder Zweitbestattung letzte Ruhe gefunden hatten.’
Erste, der/die [1*] Pl. -nHonoratior, Angehörige(r) der oberen Gesellschaftsschicht [°]
‘Schließlich einigte sich das Paar, weil Wilna mitbedacht sein mußte, auf die Mittellage der Reichen und Ersten [41.6]:’
Ertrag, der [1*]bestimmte Menge [in der Landwirtschaft] erzeugter Produkte [D1]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag [7.12] ihrer Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken, Lauch und rote Bete.’
Erwachsenenbildung, die [1*] o.Pl.Einrichtungen u. Maßnahmen zur Weiterbildung von Personen, die dem Jugendalter entwachsen, volljährig sind [° D; D 2erwachsen 2]
‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung [106.28], Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’
Erwähnung, die [1*][beiläufige] Nennung; das Vermerken [° D erwähnen]
‘Nach detaillierter Erwähnung [112.3] einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte, schreibt er:’
Erwärmung, die [1*]durch den Treibhauseffekt bedingter, globaler Temperaturanstieg [°]
‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs […] auf Pflanzen bedacht sein, die der künftigen Erwärmung [125.9] der Erdoberfläche standhalten können.’
Erwartung, die [1*][…] Spannung [D1]
‘Mehr noch, Erwartung [48.2] sprach aus ihm, weil seine Ahnung, die er »Asiens lautlose Landnahme« nannte, so bildhaft bestätigt wurde.’
Erweckung, die [1*]das Zurückrufen ins Leben, Auferwecken [° D erwecken 1b]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: […] des Lazarus wunderbare Erweckung [150.23], die Grablegung des Herrn […]’
Erweiterung, die [1*]Vergrößerung in Bezug auf Ausdehnung, Umfang [° D erweitern 1]
‘Schon lag die siebte Grabstellenreihe aufgefüllt, und das Urnenfeld verlangte Erweiterung [154.2].’
Erzählen, das [2*] → erzählenschriftlich od. mündlich auf anschauliche Weise darstellen [Da]
‘Er hätte wissen müssen, wie leicht ich ins Erzählen [15.1] gerate.’‘[…] zog sie Vergleiche mit einer Großtante, die, sobald sie ins Erzählen [147.30] von Anno dazumal geriet, auf Marschall Piłsudski und dessen Einmarsch in Wilno gekommen sei:’
Esche, die [1*](in mehreren Arten vorkommender) Laubbaum mit gefiederten Blättern u. geflügelten Früchten [D1]
‘Hier grenzte früher, gleich hinterm Steffenspark, der Marienfriedhof an: dreieinhalb Hektar groß unter Linden, Eschen [214.17], Birken und Ahorn, einzelnen Trauerweiden sogar, die immer noch stehen.’
EschenrondellEschenrondell, das [1*]mit Eschen bepflanztes Rondell (2) [°]
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal und ein Eschenrondell [178.15] im Innenhof zu bieten […]’
Espresso, der [1*]in einer Spezialmaschine aus dunkel gerösteten, gemahlenen Kaffeebohnen zubereiteter, sehr starker Kaffee [° D ¹Espresso a, b]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will, um überall spargeldünne Opferkerzen zu entzünden, bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso [297.8].’
Essen, das [1*] o.Pl.Einnahme der [Mittags-, Abend]mahlzeit [D ¹Essen 1a]
‘Beim Essen [73.25] - Vorspeise, Hauptgericht, Dessert - gaben die beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.’
Essig, der [1*]würzende u. konservierende saure Flüssigkeit [D]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, […] zu viele hartgekochte Eier, Pilze in Essig [143.4] und Öl, dazu Butter und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’
Este, der [1*] Pl. -nEinwohner zu Estland, einem Staat in Nordosteuropa [° D; D Estland]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten [37.20] oder Letten […]’
Etage, die [1*]Geschoss, bes. Obergeschoss; Stock [D]
‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume, und zwar nahe dem Werftgelände, in der Etage [279.19] eines Hochhauses, gebaut während der Gierekzeit.’
BüroetageEtui, das [5*]kleiner [flacher] Behälter, meist aus festerem Material, zum Mitführen, Aufbewahren eines od. mehrerer Gegenstände bestimmter Art [D1]
‘Ihn sehe ich ein Etui [34.28] öffnen, das Gestell fassen, die Bügel entfalten, die Brille behauchen, abreiben, aufsetzen, wieder abnehmen, falten, einlegen und das gediegen altmodische Etui [34.31] schließen.’‘Ich will ihn nicht noch einmal die Brille aus dem Etui [51.10] holen, entfalten, behauchen, putzen lassen.’‘[…] nahm Platz, beugte sich über die Kladde, öffnete das Etui [76.30] und setzte die Lesebrille auf.’‘Dann schloß er das Etui [76.31] und griff, als dränge es ihn, sich seiner selbst zu versichern, zum Füllfederhalter.’‘Er nahm die Brille ab und fand noch Zeit fürs Etui [78.10].’
BrillenetuiEtwas, das [1*]nicht näher bestimmtes […] Ding [D]
‘Etwas [296.10] von Purcell hat er gesungen und bekam Beifall dafür.’
Eule, die [1*](in vielen Arten weltweit verbreiteter) in Wäldern lebender nachtaktiver Vogel mit großen runden Augen u. kurzem krummem Schnabel [D1]
‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz und Eule [126.12], Aberglauben gefördert hat.’
Europäer, der [1*]Einwohner zu Europa (1) [Register] [Register] [D1]
‘Dennoch sollten Sie, liebe Alexandra, stolz auf diesen polnischen Europäer [75.26] sein!’
Europagedanke, der [1*] Gen. -nsGedanke (3) an ein vereintes Europa (2) [Register] [°]
‘Satt an Unheil, bedrängten Meldungen einander, und die Politiker retteten sich, weil zu Haus nichts klappte, in die Zimmerflucht des Europagedankens [276.12].’
Europareise, die [1*]Europa (1) [Register]; Reise
‘S. Ch. Chatterjees Europareise [210.6] diente der Gründung und dem Ausbau von Filialen;’
Exemplar, das [2*] Pl. -eEinzelstück, […] aus einer Menge gleichartiger Stücke […] [D]
‘Nur wenige Exemplare [64.5] wird man fällen müssen.’‘[…] ein offenbar listig von Reschke in Vorschlag gebrachtes Exemplar [113.14] der bei Velhagen und Klasing 1907 erschienenen Künstlermonographie »Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis«.’
Existenz, die [1*] o.Pl.das Existieren, Vorhandensein, Bestehen [D1a]
‘Ihre Existenz [221.10] erinnerte die Polen an Unrecht, das nicht, wie sonst üblich, den Russen zugeschoben werden konnte.’
Exkursion, die [1*] Unkenrufefür ExkursErörterung in Form einer Abschweifung [D Exkurs]
‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat einen in seiner Kladde als »kurzgefaßte Exkursion [194.27]« entworfenen Vortrag abzuspulen.’
1Export, der [4*] o.Pl.Ausfuhr [D1]
‘Polnische Restauratoren bringen Devisen. Na, wie polnische Mastgänse sind gut für Export [34.12].’‘Nicht nur der polnische Bedarf soll gedeckt werden, Export [162.19] ist sein Ziel.’‘Zuerst soll der Inlandsmarkt bedient werden, dann ist Export [201.12] angesagt.’‘[…] daß die Verwaltungen der expandierenden Gesellschaft und der auf Export [279.30] zielenden Firma im gleichen Hochhaus, Stockwerk über Stockwerk, eingemietet waren.’
‘Es blieb bei der dritten Flasche Export [50.11].’‘Der bulgarische Rotwein […] und drei Flaschen Dortmunder Export [50.29] hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen […]’‘Zwischen zwei Flaschen Export [162.25] hat der Professor in Reschke den Bengalen darauf hingewiesen, daß die Stadt Gdańsk […] Künstler ins Land gerufen habe […]’
Exportbier, das [3*]ein qualitativ gutes, geschmacklich abgerundetes (nicht sehr bitteres) Bier [D]
‘Mister Chatterjee, der wie Reschke ein Exportbier [47.10] trank, war sogleich in der Lage, die Besorgnisse seiner Kneipenbekanntschaft zu zerstreuen:’‘Chatterjee lobte das Exportbier [49.6]. Reschke nannte als dessen Quelle das Ruhrgebiet.’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort ihrer ersten Begegnung, im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen getroffen und mit ihm Dortmunder Exportbier [162.2] getrunken haben.’
²ExportExportmodell, das [1*]für den ¹Export bestimmtes Modell (1) [°]
‘Nach Reschkes Beschriftungen handelte es sich um das allerneueste Exportmodell [289.26] der Werfthallenproduktion.’
Exportschlager, der [1*]etw., was im ¹Export großen Erfolg hat, sich sehr gut verkauft [° D Schlager 2]
‘Für Chatterjee war es naheliegend, ein Rikschamodell, das später zum Exportschlager [213.10] wurde, nach der inzwischen historisch gewordenen Arbeiterbewegung zu benennen:’
Extra, das [1*] meist Pl. -sZusätzliches, zusätzliche Sonderleistung […] [D]
‘[…] worauf er den Zugewinn als »stille Reserve« verwaltet hat, damit sich unsere Kolonne […] zum Schlußfest in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras [170.5] leisten konnte:’
Extrafriedhof, der [1*]zusätzlicher, eigener Friedhof [°]
‘Dem Extrafriedhof [158.8] für tote Polen, die einst in Wilno ansässig gewesen waren, wurde kein Raum zugestanden, jedenfalls noch nicht, hieß es.’
Extravaganz, die [1*] meist Pl. -envom Üblichen in [geschmacklich] außergewöhnlicher, ausgefallener od. in übertriebener, überspannter Weise bewusst abweichende u. dadurch auffallende Sache [° Db; D extravagant]
‘Da sich Reschke Extravaganzen [63.10] […] leistete, hätte nostalgisch ein Peugeot 404, ledergepolstert, doch mit aufwendig eingebautem Katalysator zu ihm passen können.’
F
Fabrikdirektor, der [1*] Pl. -enLeiter eines Betriebs, in dem auf industriellem Wege durch Be- u. Verarbeitung von Werkstoffen unter Einsatz mechanischer u. maschineller Hilfsmittel bestimmte Waren, Produkte in großer Stückzahl hergestellt werden [° D Fabrik 1]
‘Allenfalls laufen Scheingeschäfte, bei denen ausländische Briefkastenfirmen und einheimische, alteingesessene Fabrikdirektoren [205.26] ihren Schnitt machen.’
Fach, das [2*] Pl. Fächer1.Themengebiet, das in der Schule unterrichtet wird [°]
‘In anderen Fächern [15.21] warst Du gewiß keine Leuchte, aber Deine Aufsätze ließen schon früh erkennen...’‘In fast allen Fächern [140.3] überdurchschnittlich gut, ließ er zwar von sich abschreiben, wollte dafür aber gelobt, von allen gelobt werden.’
2.durch festeres, meist starres Material von der angrenzenden Umgebung abgeteilter, der Aufbewahrung von etw. dienender Teil eines Behältnisses, Möbelstücks o.Ä. [D1]HandschuhfachFachbereich, der [1*] Pl. -en Hochschulw.organisatorisch zusammengefasster Bereich von wenigen wissenschaftlich od. ausbildungsmäßig zusammengehörenden Fächern als Untergliederung od. anstelle einer Fakultät an wissenschaftlichen Hochschulen [D2]
‘[…] eine Idee gehabt und beharrlich gegen Widerstände der Kollegen aus anderen Fachbereichen [106.15] durchgesetzt, sogar ziemlich rücksichtslos durchgesetzt hatte.’
‘[…] als werde er von nun an daheim, etwa auf dem Weg zur Ruhruniversität, seine Fachliteratur [18.21], dicke Wälzer zum Thema barocker Emblematik, in einem […] Einkaufsnetz tragen.’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell zwischen der nautischen Fachliteratur [180.30], oder belastet von einem Stoß Krimis, gewiß ein Atlas fand […]’
Fachmann, der [1*] Pl. (m+f) -leutejmd., der auf einem bestimmten Gebiet die entsprechenden Fachkenntnisse hat, sich in seinem Fachgebiet genau auskennt [D]
‘Fachleute [106.29] […] wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Fachsimpelei, die [1*] ugs., oft abwertendausgiebiges Fachsimpeln [D]
‘Nur das »liebe Professorchen« wird ab und zu angerufen, sobald seine Fachsimpelei [87.22] nach Bestätigung verlangt.’
Fachsimpeln, das [2*] → fachsimpeln ugs.sich ausgiebig über rein fachliche, rein berufliche Angelegenheiten unterhalten [D]
‘Muß das unter Friedhofsbäumen, die sich zusehends entblößten, ein Fachsimpeln [28.5] zwischen dem Emblematiker und der Vergolderin verschnörkelter Embleme gewesen sein!’‘[…] geriet immer wieder ins Fachsimpeln [74.7], zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft […] auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’
FachsimpeleiFachwerk, das [1*] o.Pl. Archit.Bauweise, bei der die Wände aus einem Gerippe von Balken bestehen, dessen Zwischenräume durch Mauerwerk (Ziegelsteine, Lehm o.Ä.) ausgefüllt sind [D1]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen in Fachwerk [240.22], unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau, war Erna Brakups Zuhause.’
‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude [67.2] als Sitz der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte […]’
‘Ach ja, zuunterst und wie zu Füßen der hochkant stehenden Hotelschachtel lud spielzeugklein das Fachwerkhaus [235.29] am Radauneufer zu Thekengesprächen ein.’
‘[…] schlurfte er zielstrebig auf eine Kneipe zu, die als stilecht renoviertes Fachwerkhäuschen [45.3] gleich hinterm hochkant stehenden Hotel auf ihn wartete, putzig ans Ufergebüsch der Radaune gerückt.’‘Im nur mäßig besuchten Fachwerkhäuschen [45.17] war Platz an der Theke.’‘Es war kurz nach Mitternacht, als sich die Herren vor dem Fachwerkhäuschen [50.22] verabschiedeten.’‘Nein, Reschke hatte keine Zuflucht ins Fachwerkhäuschen [76.24] an der Radaune im Sinn.’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort ihrer ersten Begegnung, im Fachwerkhäuschen [161.33], mit dem Bengalen getroffen und mit ihm Dortmunder Exportbier getrunken haben.’‘Knapp eine Woche nach dieser Sitzung hat Reschke wieder einmal ein Gespräch mit Chatterjee geführt, diesmal nicht im Fachwerkhäuschen [199.15] an der Radaune […]’
Fachwissen, das [2*]fundierte Kenntnis auf einem bestimmten Gebiet [° D Fachkenntnis]
‘Obgleich Fachwissen [48.8] den Professor auf Grabbodenplatten spezialisiert hatte, war ihm das hinduistische Götterwesen überschaubar, die Göttin Kali sogar unter dem Namen Parwati bekannt.’‘Deren Fachwissen [162.23] sei Grundlage der angestrebten Fließbandproduktion, demnächst laufe sie an...’
Faden, der [1*]*jmdm. reißt der Faden beim Sprechen, Reden plötzlich nicht mehr weiterwissen, den gedanklichen Zusammenhang verlieren [D1*]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten […] sei ihr abrupt der Faden [27.12] gerissen:’
Fahne, die [1*] Pl. -nmeist rechteckiges, an einer Seite an einer Stange befestigtes Tuch, das die Farben, das Zeichen eines Landes, eines Vereins, einer Gemeinschaft o.Ä. zeigt u. als Symbol o.Ä. für etw. gilt [D1]
‘[…] wo die Tribüne mit Fahnen [251.9] und Zubehör ihren Sonntagmorgenschatten warf, sollten demnächst schon Sammelgräber dicht bei dicht Platz finden.’
TotenfahneFähnlein, das [1*]Untereinheit des Jungvolks, in dem die 10 bis 14-jährigen Jungen organisiert waren, umfasste ca. 40 Jungen [WA2]
‘Unsere gemeinsame Schülerzeit dämmert mir: wir - zwei Hitlerjungs, in einer Schulbank zwar, doch nicht im selben Fähnlein [102.25] bei Morgenfeiern in Kolonnen aufmarschiert […]’
Fähnleinführer, der [4*] Gen. -sFührer einer Gruppe der Hitlerjugend [°]
‘[…] vielmehr sehe ich meinen ehemaligen Banknachbarn als eifrigen Fähnleinführer [140.23] […]’‘Doch auch die schreckliche Zeichnung muß Leistung des Fähnleinführers [140.31] Reschke gewesen sein;’‘Und daß er mit vierzehneinhalb Fähnleinführer [156.19] gewesen ist […]’‘Nachdem er sich dem versammelten Aufsichtsrat als ehemaliger Fähnleinführer [286.31] vorgestellt hatte […]’
Fähre, die [1*]Wasserfahrzeug zum Transportieren, Übersetzen von Personen über einen Fluss, einen See od. eine kürzere Meeresstrecke [D1]
‘Sicher ist, daß sie die Fähre [158.27] von Schiewenhorst nach Nickelswalde über die mündende Weichsel genommen haben;’
Autofähre; WeichselfähreFahrer, der [8*] Pl. - a)jmd., der berufsmäßig ein [Kraft]fahrzeug (als Transport-, Verkehrsmittel o.Ä.) fährt [Db]
‘Leider fehle es an Fahrern [58.16] oder Rikschawalas, wie man in Calcutta sage, obgleich die Taxichauffeure, wie man ja sehe, nahezu arbeitslos seien.’‘Vom bisher einzigen polnischen Fahrer [59.13] betrieben, rollte auf der Hotelauffahrt eine Fahrradrikscha gleichen Modells ein […]’‘Der dritte Fahrer [80.23] sah fremdländisch aus.’‘Da der Fahrer [204.3] kein Pakistani, sondern semmelblond ist, könnte er Pole und wenn nicht Pole, dann Kaschube sein.’‘Die Räder und drangehängten Kisten sehen schäbig aus, die Fahrer [204.14] mürrisch, die Insassen bekümmert.’‘Auf anderer Abbildung schiebt der Fahrer [204.15] die beladene Kiste.’‘Der Fahrer [204.27] steckt in uniformähnlicher, dennoch sportlicher Kleidung:’
Rikschafahrer; Taxifahrerb)jmd., der ein Kraftfahrzeug fährt [Da]
‘Ich denke mir Fahrer [64.30] und Beifahrerin schweigend, wenn nicht enttäuscht und ziemlich nachdenklich geworden:’
Autofahrer; Mercedesfahrer; PanzerfahrerFahrgast, der [5*] Pl. -gästejmd., der in einem öffentlichen Verkehrsmittel fährt [D]
‘Weißrot gestreift das Klappdach zum Schutz der Fahrgäste [57.28] bei widrigem Wetter.’‘Kurz vorm Olivaer Tor glaubte Reschke, nicht irgendein Gefährt, sondern eine mit zwei Fahrgästen [71.2] besetzte Fahrradrikscha überholt zu haben.’‘»Mister Marczak ist ein treuer Fahrgast [202.24] und immer gefällig«, sagte der Bengale nach letztem Sprung über das schmiedeeiserne Gitter.’‘Wie auf den Schwarzweißfotos aus Kriegszeiten die Warschauer Fahrgäste [205.2] von starrem Ausdruck sind, blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera […]’‘[…] sogleich entsteht mir ein Bild, auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke als Fahrgast [211.29] in Richtung Zukunft rollt...’
‘Ihr kindliches Händeklatschen, als sie die Miniatur ausgepackt und uns beide als Püppchen auf dem Fahrgastsitz [289.14] der güldenen Rikscha entdeckte!’
Fahrpreis, der [1*]Preis für eine Fahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel [D]
‘[…] denn die Rikschas legten wie die Taxis den nur im Fahrpreis [138.5] unterschiedlichen Weg mit seitlich wehendem Trauerflor zurück.’
Fahrrad, das [1*]Fahrzeug mit zwei hintereinander angeordneten Reifen, das durch Treten von Pedalen angetrieben wird [° D]
‘Sie hätten diese Strecke oft per Fahrrad [59.29] genommen.’
Fahrradrikscha; Rad (1); RadsportweltmeisterFahrradrikscha, die [24*]Pl. -sFahrrad; Rikscha
‘In einigem Abstand zu der Reihe wartender Taxis stand Mister Chatterjee neben einer Fahrradrikscha [57.20].’‘›Denn der Fahrradrikscha [58.22]‹, rief Mister Chatterjee, ›gehört die Zukunft.‹’‘In seinen Aufzeichnungen sah er […] Kuraufenthalte und das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha [58.29] als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’‘[…] die Vorzüge der wendigen, lärmschwachen und selbstredend abgasfreien Fahrradrikschas [59.7] im städtischen Nahverkehr […]’‘Vom bisher einzigen polnischen Fahrer betrieben, rollte auf der Hotelauffahrt eine Fahrradrikscha [59.14] gleichen Modells ein […]’‘Kurz vorm Olivaer Tor glaubte Reschke, nicht irgendein Gefährt, sondern eine mit zwei Fahrgästen besetzte Fahrradrikscha [71.3] überholt zu haben.’‘Wenn überhaupt etwas, dann hat die Fahrradrikscha [81.2] Zukunft!’‘Doch als mein ehemaliger Mitschüler für die nur kurze Fahrt zum nunmehr gepachteten Friedhofsgelände eine Fahrradrikscha [121.17] benutzen wollte, kam es zu einem Wortwechsel […]’‘Schon sehe ich uns voraus, etwa um die Jahrtausendwende, kurz nachdem, wie Chatterjee sagt, die Fahrradrikscha [124.28] das Auto aus den Städten verdrängt hat.’‘Ältere Trauergäste fanden es anstößig, daß einige jüngere Trauergäste […] schon den Hinweg vom Hotel zum Friedhof, dann den Rückweg in Chatterjees Fahrradrikschas [138.2] genommen hatten […]’‘Sie kennen ja meine These: Nur die Fahrradrikscha [161.29] hat Zukunft!’‘Die einzige Sorge, die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen für holländische Fahrradrikschas [162.10], zudem den ständigen Ärger beim Zoll.’‘[…] die Fahrradrikscha [164.12] als Transportmittel, das besonders gerne von unseren jungen Trauergästen benutzt wird […]’‘[…] so vorbehaltlos ich als Autofahrer bereit bin, Verzicht zu leisten und in seiner Fahrradrikscha [200.11] das Vehikel zur Rettung der Großstädte zu sehen […]’‘Übrigens hat sie Chatterjee auf die Idee gebracht, die Fahrradrikscha [202.29] als Transportmittel für Kleinumzüge anzubieten.’‘Mir liegt ein Foto vor, auf dem die Brakup in einer Fahrradrikscha [203.28] bei hochgeklapptem Verdeck sitzt, obgleich das Foto Schönwetter beweist.’‘[…] indem er ab sofort die fabrikneue Zulieferung einer vorerst noch begrenzten Anzahl von Fahrradrikschas [210.17] garantierte […]’‘[…] und sogleich entsteht mir ein Bild, auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha [211.29] mit einer Unke als Fahrgast in Richtung Zukunft rollt...’‘[…] die Fahrradrikscha [213.11] » Solidarność« wurde zum Serienprodukt entwickelt und sollte, über Europa hinaus, den Bedarf afrikanischer, asiatischer und südamerikanischer Großstädte decken.’‘Wegen Verdienste um Produktion von Fahrradrikscha [286.2] hat er teures Auto bekommen.’‘Dennoch sind sie nicht im schwedischen Fließbandprodukt, sondern in einer Fahrradrikscha [287.24] bengalisch-polnischer Produktion zum Standesamt gefahren.’‘Doch hat sein Hochzeitsgeschenk, das zierliche, ganz aus Golddraht gewirkte Modell einer Fahrradrikscha [289.11], sogar Alexandra erfreut.’‘[…] weil auch dort das innerstädtische Verkehrschaos mit Hilfe der Fahrradrikscha [289.20] behoben werden sollte.’‘Die Zukunft gehört der Fahrradrikscha [294.28].’
‘[…] es in Warschau […] einen legalen Fahrradrikschabetrieb [204.11] von Polen für Polen gegeben hat, Personen- und Gütertransport.’
Fahrradrikschaproduktion, die [1*]Fahrradrikscha; Produktion (1a)
‘[…] aber die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft an S. Ch. Chatterjees Fahrradrikschaproduktion [163.19] ist […] ans Licht gekommen.’
‘Seitlich des Fahrradsitzes [204.22] meidet die laubgrüne Schrift auf weißem Lackgrund die Landessprache und will allgemeinverständlich sein: »Chatterjees Rikscha-Service«.’
Fahrspur, die [1*] ÜGrass(dem Verkehrswesen verschriebener) Lebensweg [°]
‘[…] Chatterjee höre ich auf zukünftiger Fahrspur [162.7] autoverstopfte Großstädte, Rom und Paris, retten.’
Fahrstuhl, der [1*]Aufzug [D1b]
‘Kurz nach elf verlangte er den Schlüssel, nahm den Fahrstuhl [76.26] ins vierzehnte Stockwerk hoch […]’
Fahrt, die [8*] Pl. -en1.a)o.Pl.das Zurücklegen einer bestimmte Strecke [° D fahren 2c]
‘Doch als mein ehemaliger Mitschüler für die nur kurze Fahrt [121.16] zum nunmehr gepachteten Friedhofsgelände eine Fahrradrikscha benutzen wollte, kam es zu einem Wortwechsel […]’‘Auf der Fahrt [159.6] durch die Niederung fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt wuchernde Industriegebiet sich ins flache, nur durch den Weichseldeich begrenzte Land frißt.’‘Sein Tagebuch meldet täglich neue Aktivitäten; und doch sind zwei Wochenendausflüge belegt: die Autofahrt über die Weichselbrücke ins Werder und die Fahrt [124.16] an einen See.’
Fahrpreis; Freifahrschein; Hinfahrt; Stadtrundfahrtb)[bestimmte] Fortbewegung mit einem Fahrzeug o.Ä. [° D fahren 2a]
‘Und Mister Chatterjee, dessen Firma mittlerweile über dreißig Rikschas betrieb, stellte eine spätere Fahrt [121.21] in Aussicht.’‘Sie lehnte nicht nur Fahrten [164.18] mit den melodisch läutenden Rikschas ab, sie empörte sich gegen deren Besitzer, die ihr unbegreifliche Person.’
Autofahrt; Rikschafahrt; Taxifahrt c)*in Fahrt kommen ugs.[…] in Schwung geraten [D1b*1]
‘Wenn doch auch wir mit unseren Friedhofsplänen so erfolgreich in Fahrt [71.7] kämen...’
2.Reise [D2a]
‘Der Bengale setzte sich eine Rennfahrerkappe auf. Reschke wünschte gute Fahrt [60.2].’‘Auf längere Fahrten [284.20] nahm Jerzy Wróbel sie mit.’
Fährte, die [1*] Jägerspr.ÜSpur […] [D]
‘Ein Satz der Witwe, dem nur zuzustimmen ist: »Auf Friedhof muß Schluß sein mit Politik!«, hat mich auf die Fährte [53.22] gebracht.’
Fahrzeug, das [2*]u.a. mit Rädern, Kufen od. Tragflächen ausgerüstete technische Konstruktion mit Eigen- od. Fremdantrieb zur Beförderung von Personen u. Lasten [D] Unkenrufe [Fahrrad]rikscha [°]
‘Nein, nicht aus Dakka oder Calcutta habe er die Rikscha eingeführt, vielmehr entspreche dieses Fahrzeug [58.4] aus holländischer Produktion europäischen Ansprüchen.’‘[…] und dieses Wort sich vom japanischen »Jin riki shaw« herleitet, das heißt: vom Läufer gezogenes Fahrzeug [163.11].’
Fakultät, die [1*] GrassFachgebiet, berufliches Betätigungsfeld [°]
‘Bin ich von gleiche Fakultät [27.22] wie der Herr.’
Fall, der [11*] Pl. Fälle1.a)sich in einer bestimmten Weise darstellende Angelegenheit, Sache, Erscheinung [D¹Fall 2b]
‘Oder so sehe ich ihren Fall [78.14], obgleich Reschke nur wenige Einzelheiten seinem Tagebuch anvertraut hat.’‘Sogleich griff die Presse den Fall [153.14] auf.’‘Im übrigen kann man davon ausgehen, daß in allen Fällen [193.2] ein Alterswunsch erfüllt worden ist.’
Zweifelsfallb)etw., womit man rechnen muss [D2a]Gründungsfall*auf jeden Fall ganz bestimmt, unbedingt [D¹Fall 2a*]
‘Auf jeden Fall [72.9] verlangt unser Doppelprojekt ganzen Einsatz!’‘Ihr solltet auf jeden Fall [186.14] Umbettungen zulassen.’‘Auf jeden Fall [284.18] war er seit Mitte März ohne Auto.’
*auf keinen Fall absolut nicht, unter keinen Umständen [D¹Fall 2a*]
‘Auf keinen Fall [63.16] sehe ich ihn mit einem Porsche vor dem Hevelius vorfahren.’‘Aber in die Katakomben will Alexandra auf keinen Fall [297.13].’
2.*zu Fall bringen scheitern lassen, zunichte machen; stürzen [D¹Fall 1b*2]
‘Deren Verlassenheit und stehengebliebener Geruch hätten sein Hochgefühl zu Fall [44.16] bringen können.’
*zu Fall kommen geh.hinfallen, hinstürzen [D1b*1]
‘Jedenfalls war die Witwe schon zur Stelle, als der Witwer anstieß, stolperte, doch nicht zu Fall [7.5] kam.’
3.Rechtsspr.Gegenstand einer Untersuchung; Verhandlung [D¹Fall 3]
‘Verbrieft ist nur ihre spätere Meinung zum Fall [110.27] Malskat:’
Falle, die [1*] Ütödliche Gefahr; Verderben [°]
‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien bestanden sind und im Sommer einen tiefgrünen Tunnel bilden, ist den Kröten zur Falle [159.28] geworden.’
Fallenlassen, das [1*]Abwärtsbewegung durch Entspannen der Muskeln [°]
‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig, etwa das sprachlose Heben und Fallenlassen [50.8] der Hände nach Art alternder Männer;’
Fallsucht, die [1*] o. Pl. volkst. veraltetÜEpilepsie [D]
‘Es ist, als hätten ihre Wörter und mit ihnen die einzelnen Buchstaben die Fallsucht [86.31].’
Falsche, das [1*] → falschnicht so, wie es sein sollte; fehlerhaft; nicht richtig [D2b]
‘Heute weiß ich, wir haben versagt, sehe aber dennoch, wie sich gegenwärtig alles zum Besseren fügt. Falsches [282.17] schlägt richtig aus!’
Fälschung, die [2*]Nachahmung [eines Originals, von etw. Echtem] [°]
‘Ist Kunst nicht Fälschung [110.30] immer bißchen?’‘Kein Wunder: mit all ihrem Charme überspielte sie die jeder Rekonstruktion zugrunde liegende Fälschung [114.19]...’
Falte, die [1*] Pl. -n1.vertiefte, unregelmäßig geformte Linie in der Haut [D2]
‘Entsaftet hat der Leib Falten [160.3] geworfen.’
Lachfalte2.durch Übereinanderlegen oder Zusammenschieben von Stoff entstandener, schmaler, lang gestreckter, wellenförmiger od. geknickter Stoffteil [D1b]Faltenwurf; KnitterfalteFaltenwurf, der [5*] Pl. -würfeFall eines Gewandes in Falten (2) [D]
‘Es sind männlich langgliedrige Hände, deren Gebein, im Gegensatz zum Kopf, der skelettiert ist, von Haut, sichtbar bis zum Faltenwurf [227.15] der Leichenhemdärmel, zusammengehalten wird;’‘[…] dessen leicht seitlich geneigten Schädel, den immer noch üppigen Faltenwurf [227.31] des Leichenhemdes bis zu den verdeckten Füßen hin.’‘[…] wenngleich die Vergolderin keine Feinheiten der spätgotischen Faltenwürfe [254.6] zuschlämmte, viel von seiner möglichen Schönheit vergangen.’‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des blasenden, langgelockten, eher einen jungen Mann als eine Jungfrau im Faltenwurf [254.18] verbergenden Engels gewann jene herbe Anmut […]’‘[…] vorbei an Konsolen, die Wendeltreppe hinauf, vor barockem Faltenwurf [291.15] und zopfig wuchernden Spiegelrahmen […]’
Familie, die [12*] Pl. -na)Gruppe aller miteinander [bluts]verwandten Personen; Sippe [D1b]
‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie [20.12] mit dem Dichter und dessen Familie [20.13] als » vertriebene Flüchtlinge von Osten weg nach westliche Gegend« vereinigt […]’‘[…] stellte sich der […] Mann als jemand mit britischem Paß vor, der […] seine weitere und weitverzweigte Familie [46.5] teils in Dakka, teils in Calcutta wisse […]’‘Meine Familie [56.30] übrigens auch.’‘Hochbetagte Frauen wurden zu Grabe getragen, denen viel Familie [145.20] Geleit gab.’‘Bei den Urnenbeisetzungen war der Kreis der Leidtragenden kleiner, oft nur auf die engere Familie [149.5] beschränkt.’‘Mußte das Paar sich unbedingt der Familie [181.21] zeigen?’‘So individuell die einzelnen Gräber auf Wunsch der Familien [188.25] gärtnerisch gestaltet sein mögen, der Schnee hat alles gleich gemacht.’‘[…] wo, vergessen oder wie aufgespart, das Grabmal der Familie [199.18] Klawitter zum Treffpunkt wurde.’‘[…] wollten sie dort entspannen […], wo die Familie [233.22] herkam, wo Heimat gewesen war, wo in lieblicher Landschaft das Leben noch ruhig und einfach verlief.’‘[…] seit der verunglückten Weihnachtsreise finde ich keinen Hinweis mehr auf Familie [292.14].’
‘[…] und Wróbel bot sich an, der versammelten Aufsicht einige Projekte am Pelonker Weg zu zeigen, etwa den schloßähnlichen Sommersitz der Familie [178.11] Schopenhauer […]’
‘Laut Reschkes Bericht waren nicht nur Familienangehörige [136.8] und Freunde der Verstorbenen anwesend;’‘Weil viele abgelehnt werden mußten, war oft lästiger Briefwechsel mit Familienangehörigen [150.28] die Folge.’‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen [177.8] aus, diesen Wunsch der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern zu erfüllen.’‘Weder war Reschke im schwarzen Kammgarnanzug dabei noch unter breitkrempigem Hut die Piątkowska, doch waren viele Familienangehörige [215.8] gekommen.’
Familienausflug, der [1*]Pl. -ausflügeFamilie (b); Ausflug
Familiengeschichte, die [1*]Pl. -nFamilie (a); Geschichte (1)
‘[…] schließlich durch kurzgefaßte Familiengeschichten [17.10] einst namhafter Patriziergeschlechter beredt gemacht hatte […]’
Familiengrab, das [2*] Pl. -gräberGrabstätte, in der die Angehörigen einer Familie (a) beigesetzt werden [D]
‘Übrigens war das Familiengrab [36.29] meiner Großeltern väterlicherseits, gelegen im Mittelfeld der Vereinigten Friedhöfe, damals schon meinen Eltern vorbehalten...’‘Umständlich ging es […] um die Überführung der Gebeine aus Familiengräbern [195.1] in die Beinkammern […]’
Familiengruppe, die [1*]Familie (a); Gruppe
‘Eine Familiengruppe [154.5] reiste empört mit der Asche des Vaters und Großvaters wieder ab.’
Familienmitglied, das [1*]Pl. -erFamilie (a); Mitglied (2)
‘[…] die erklärte Bereitschaft so vieler Landsleute, die Gebeine ihrer Familienmitglieder [211.15] auf den Versöhnungsfriedhof Gdańsk umzubetten […]’
Familienname, der [1*] Pl. -nNachname (a) eines od. beider Elternteile, der den aus dieser Partnerschaft hervorgehenden Kindern gegeben wird; Zuname [D]
‘[…] der nicht mehr Reschke, sondern wie vor der einst üblichen Eindeutschung von Familiennamen [259.6] Reszkowski heißt […]’
Fang, der [1*][beim Fischen] gemachte Beute [° D1b]
‘[…] welche Fischer zu welchen Preisen ihren Fang [221.21] aus Zugnetzen vermarktet hatten […]’
Farbe, die [5*]1.a)mit dem Auge wahrnehmbare Erscheinungsweise der Dinge, die auf der verschiedenartigen Reflexion und Absorption von Licht beruht [D1a]
‘[…] schon nahm der Himmel Farbe [236.14] an...’‘[…] sie hatte sich zum weitkrempigen Hut ein knappsitzendes Kostüm schneidern lassen, dessen Farbe [290.12] Reschke als ein »warmes, zum Gold hin tendierendes Neapelgelb« beschreibt […]’
‘Die beiden haben sich unterwegs und später auf dem Versöhnungsfriedhof fotografieren lassen, mehrmals in Farbe [188.13].’‘Mir liegen in Farbe [227.8], genauer, in bräunlichem Grau, zwei Fotos vor.’
Farbfoto2.färbende Substanz; Mittel zum Färben, Anmalen; Farbstoff [D2]
‘[…] als uns am Rand des brüchig eingezäunten Geländes, wo Schrebergärten beginnen, ein mutwillig mit Farbe [175.29] beschmiertes Grab für russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges entsetzte.’
‘Das Farbfoto [204.20] jedoch, auf dem Erna Brakup Mittelpunkt ist, zeigt ein blitzneues Rad aus der Werfthallen-Produktion.’
Fassade, die [3*] Pl. -nvordere (gewöhnlich der Straße zugekehrte) Außenseite eines Gebäudes; Front, Vorderseite [D1]
‘An einige besonders hinfällige Fassaden [30.20] gelehnt, standen schon wieder Gerüste.’‘Wir haben auf Fassaden [110.29] viel gemalt, was nie ist gewesen vorher.’‘[…] wer in den restlichen Fischerkaten und hinter den bröckelnden Fassaden [221.25] der Bürgerhäuser nahe der Straßenbahnhaltestelle gewohnt [hatte].’
‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt gegen Kriegsende bis auf Fassadenreste [30.12] niederbrannte […]’
Faust, die [1*]geballte Hand [D]
‘Auf den Sitzungstisch soll sie geschlagen haben, mit der Faust [216.5], immer wieder.’
Fax, das [1*]mithilfe eines Faxgeräts beim Sendenden erzeugte Kopie, die der Empfänger erhält [D1]
‘Zwar hatte mich die Denkwitz per Telefon und Fax [174.9] vorgewarnt, aber dieser Ansturm...’
Faxen, das [1*] → faxenmithilfe eines Faxgeräts übertragen [D faxen]
‘So wie bisher, mit Telefonkontakt zur adligen Sekretärin in Bochum und allzu arglosem Faxen [237.16] über Interpress, ging es nicht weiter.’
Februar, der [7*]zweiter Monat des Jahres [D]
‘Das war gegen Ende Februar [98.6], als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen auszulaufen drohte […]’‘Dabei ist zwischen den Stürmen das Wetter mild, zu mild für den Februar [102.4].’‘[…] es bleibt bei meinem Verdacht, daß dieser, schon ab Februar [124.20] mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’‘Bis Mitte Februar [191.8] hielt der Frost an.’‘Ab Ende Februar [192.17] entstand, wie selbst Vielbrand zugeben mußte, eine kritische Situation.’‘[…] Mitte Februar [195.11], als der Frost nachließ.’‘Ferner ist zu berichten, daß ab Februar [236.30] mit Chartermaschinen Leichen eingeflogen wurden […]’
‘Sauber und krakelig rechtfertigen die Februarbriefe [98.28] meinen Unwillen.’
Feder, die [2*]1.[spitz zulaufender] metallener Gegenstand, mit dem (mithilfe eines Federhalters) geschrieben od. gezeichnet wird [D2a]
‘Zwar fließen ihm hymnische Übersteigerungen aus der Feder [84.10], doch gibt er kaum etwas von den wirklichen Anstrengungen im zu schmalen Bett preis […]’
Goldfeder Üjmd., der anschaulich und detailliert Geschehnisse niederschreibt [°]
‘An Material mangele es nicht. Gesucht sei eine detailfreudige Feder [293.23].’
2.auf dem Körper eines Vogels wachsendes Gebilde, das aus einer Art hornigem Stiel besteht, von dem feine rippenartige Verzweigungen od. fadenartige Gebilde ausgehen, u. das zusammen mit vielen gleichartigen das Gefieder des Vogels bildet u. dem Fliegen sowie dem Wärmeschutz dient [D1]FederbettFederbett, das [2*]mit Federn (2) gefülltes Deckbett [D]
‘Sie lag mit Hut unter wolkigem Federbett [240.25] und schrie:’‘Wróbel hielt ihre rechte Hand, die seitlich aus dem Federbett [242.18] fingernd seine Hand gesucht hatte.’
Fehler, der [2*] Pl. - a)etw., was falsch ist, vom Richtigen abweicht; Unrichtigkeit [D1a]
‘Hat jeden Fehler [39.28] verbessert, so war der!’
Feier, die [2*]festliche Veranstaltung anlässlich eines bedeutenden Ereignisses od. eines Gedenktages [Da]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen zur Feier [15.30] der Jahrtausendwende:’‘[…] als Ende Mai die Hochzeit Anlaß zur Feier [287.20] bot […]’
DoppelfeierFeierabend, der [1*]Freizeit im Anschluss an den Arbeitstag [Da]
‘Das Paar war der Meinung, es dürfe nach Feierabend [180.15] an sich, nur an sich denken.’
Feiertag, der [4*]jährlich wiederkehrender Gedenktag [an dem nicht gearbeitet wird] [Da] Unkenrufe Weihnachten [°]
‘[…] er verbrachte die Feiertage [116.19] bei seiner jüngsten Tochter […]’‘Und mußte diese familiäre Gewalttour, wenn schon, dann unbedingt zwischen den Feiertagen [182.5] abgehakt werden, Station nach Station?’‘Schon für den zweiten Feiertag [182.10] war in Göttingen, Gebhards Hotel, ein Doppelzimmer bestellt.’‘Sonst steht noch zu lesen, daß das Wetter während der Feiertage [187.11] zu mild, viel zu mild gewesen sei:’
Feiertagsrummel; WeihnachtsfeiertagFeiertagsrummel, der [1*]Hektik kurz vor und während der Feiertage [°]
‘Weihnachten und der ganze Feiertagsrummel [184.13] sind schon deprimierend genug.’
Feind, der [2*]a)Angehöriger einer feindlichen Macht, feindlicher Soldat [D2a]
‘»Sag' ich ja«, rief sie, »mit Tod hört Feind [25.23] auf, Feind [25.23] zu sein.»’
b)feindliche Macht [D2b]
‘Was Dir der Feind [151.1] genommen, hast Du im Tod gewonnen.’
Feinheit, die [1*] Pl. -ensorgfältig herausgearbeitete Struktur; Detail [°]
‘[…] wenngleich die Vergolderin keine Feinheiten [254.5] der spätgotischen Faltenwürfe zuschlämmte […]’
Feld, das [17*] Pl. -er1.a)Unterteilung auf dem Friedhof [°]
‘[…] nur jene zahlreichen, in einem abseits liegenden Feld [22.19] gereihten Kindergräber nicht, die auf das Seuchenjahr '46 datiert waren:’‘Auf allen Feldern [23.15] kann ich Allerseelen-Betrieb beobachten:’‘Sie nahm alle vier Felder [69.20] in Betracht und wies mit kurzem Arm in jede Richtung.’‘Das untere Viertel, den Urnenbereich, sehe ich bis dahin gleichfalls als geschlossenes Feld [188.24].’
Friedhofsfeld; Gräberfeld; Urnenfeldb)von einer zusammenhängenden Fläche abgetrenntes, abgeteiltes Teilstück [D3]
‘Sprach er vom niederländischen Manierismus, zählte sie das halbe Pferd im roten Feld [28.12] und die drei Lilien auf blauem Grund im Wappen des Jakobus Schadius als vergoldenswert auf.’‘[…] deren Zierschild im Relief auf senkrecht zweigeteiltem Feld [61.16] links untereinander zwei Sterne […] und überm Schild einen Schwan zeigt […]’
‘So unbebaut das Land […] über dem See gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld [278.8] und Wald bietet, gespiegelt, auf glatter Fläche gespiegelt, lese ich ein anderes Bild ab:’‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf, davor, ummauert im freien Feld [299.12] und von Zypressen bestanden, der Friedhof.’‘[…] den nach links locker stehenden Mischwald, die zum See hin auslaufenden Felder [277.28], einen hölzernen Stall mit Flachdach auf vorgelagertem Hügel, abermals Wald, dann wieder Felder [277.30] und inmitten der Felder [277.30] Baumgruppen.’
‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld [74.22] blankgetretener Bodengrabplatten, weshalb sie […] die Bitte nach gelegentlicher Übersendung seiner Doktorarbeit aussprach:’‘Wenn große Worte noch Sinn machen, dann hier, auf dem Feld [164.10] unserer gemeinsamen Bestrebungen.’
4.o.Pl. veraltend Kriegsschauplatz, Schlachtfeld, Front [D5] Üvon der Konkurrenz abgegrenzter Markt [°]
‘Seine sechs Vettern, unter ihnen drei Marwaris, fanden ein geräumig abgestecktes Feld [206.4] vor und gründeten in Warszawa, Łódź, Wrocław und Poznań Filialen.’
*jmdm. das Feld überlassen sich zurückziehen u. dadurch jmdm. den Weg zu etw. frei machen [D5*]
‘Jener Ministerpräsident […] konnte sich, als in zwei Wahlgängen um das höchste Staatsamt gestritten wurde, bereits im ersten nicht behaupten; abgeschlagen überließ er das Feld [171.23] zwei Vielversprechern.’
*etw. ins Feld führen geh.etw. als Argument anführen [D5*]
‘Meist holte sie weit aus und führte die Schlacht bei Liegnitz ins Feld [288.17], bei der ein Herzog aus ruhmreichem Piastengeschlecht […] die Mongolen zur Umkehr gezwungen haben soll.’
5.abgegrenzte Bodenfläche für den Anbau von Nutzpflanzen [D2]
‘Sonst gab nichts Laut, es sei denn Lerchen, die hoch über den frühreifen Feldern [143.20] bis in den Abend hinein ihre Bühne hatten.’
FeldrandFeldforschung, die [1*]systematisches, an Ort u. Stelle vorgenommenes Sammeln von wissenschaftlich auswertbaren Daten über Verhältnisse in der Wirklichkeit [D]
‘[…] Jerzy Wróbel, von dem es heißt, er betreibe in seiner ewigen Windjacke spurensichernde Feldforschung [122.6] […]’
Feldrand, der [1*] Pl. -ränderFeld (5); Rand (1a)
‘[…] dazu im Halbkreis Steine, wie sie häufig an Feldrändern [277.7] liegen.’
Feldstein, der [1*] Pl.- eauf einem Acker liegender od. von dort (als störend) entfernter [größerer] Stein (2b) [D]
‘Ein Dutzend Pfadfinder mochten die Feldsteine [277.11] in die schilfbestandene Bucht ans Lagerfeuer gerollt haben.’
Feldzug, der [1*]groß angelegte Aktion, Unternehmung, Kampagne [D2]
‘[…] als er während der Kriegsjahre die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen organisiert und zum Feldzug [167.20] gegen den amerikanischen Coloradokäfer umbenannt hat.’
Fenster, das [8*] Pl. -meist verglaste Öffnung, die Licht [u. Luft] in einen geschlossenen Raum dringen lässt [D1a]
‘Exklusiv war nur der Blick durch die Fenster [198.1] auf alle Türme der Alt- und Rechtstadt.’‘Inmitten der immer kleinteiliger werdenden Diskussion stand Reschke auf und stellte sich vor eines der Fenster [235.11] im siebzehnten Stock des Hevelius.’‘Als Reschke das Fenster [235.31] einen Spalt weit öffnete, stand schon die Piątkowska mit Zigarette neben ihm.’‘Mir war, als sei die Stadt eine Täuschung, und nur die bei handbreit geöffnetem Fenster [236.4] eindringende und von Abgasen gesättigte Luft schien wirklich zu sein.’‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen […] und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt, das sogleich die hohen Fenster [236.11] und alle Luken sprengen werde...’‘Diese Peinlichkeiten kamen zur Sprache, nachdem das Paar seine Abseitsposition an einem der Fenster [239.5] mit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’‘Immer wieder weist Reschke darauf hin, daß nur bei geschlossener Tür und dichten Fenstern [252.4] vergoldet werden darf.’
‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen erklärter Protest […] wirkte wie aus dem Fenster [208.11] gesprochen […]’
Fensterfront, die [2*]breite [meist als Vorder- od. Stirnseite der Straße zugewandte] Seite eines Hauses, die von zahlreichen Fenstern durchbrochen ist [° D; D Front 1a]
‘Vor breiter Fensterfront [54.27] Säulen, deren Betonkerne von genoppten, rundum laufenden Keramikschalen ummantelt sind.’‘Beide geben, die Fensterfront [274.9] im Rücken, nur von der Sitzordnung her ein Paar ab […]’
‘Er behauptet: »In der Bankreihe an der Fensterseite [15.8].«’
Ferien, die [1*] Pl.Urlaub [Db]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten, in denen es um Freundinnen, unter ihnen zwei jüdische, um Ferien [27.10] auf dem Land und um das Absammeln von Kartoffelkäfern ging […]’
OsterferienFerienhaus, das [2*]Pl. -häuserfür Ferienaufenthalte bestimmtes Haus (1c) [D]
‘[…] indem er Ferienhäuser [55.15] in attraktiver Lage suchte und Kapitalbeteiligung sowie interessierte Kundschaft anbot.’‘Es ging um Ferienhäuser [233.7] und Golfplätze.’
Ferne, die [2*] o.Pl.a)räumliche Entfernung, Distanz, größerer Abstand [D1a]
‘Wo kam es her? Ich könnte nicht sagen, von nah, aus der Ferne [143.19].’
b)Üinnere, geistige Distanziertheit [°]
‘Jerzy holte aus einem der ehemaligen Spitalgebäude den Priester, der freundlich aufschloß und uns zwischen den Kirchenbänken mit seiner Ferne [225.12] zum Papst bekanntmachte:’
Ferngespräch, das [1*] Pl. -eüber den Nahbereich hinausgehendes Telefongespräch [D]
‘Vom Interpress-Büro in der Hundegasse konnte Reschke Ferngespräche [124.9] führen und später sogar faxen.’
Fernheizungsleitung, die [1*]Rohre, durch die heißes Wasser oder Dampf zur Erwärmung von Gebäuden geschickt wird [°]
‘Das untere Drittel […] wird vom Röhrengeschlinge einer Fernheizungsleitung [223.7] überbrückt […]’
Fernrohr, das [1*]meist fest montiertes optisches Gerät zum Betrachten entfernter Objekte, die mit dem bloßen Auge nicht deutlich zu erkennen sind; Teleskop [D]
‘Wie durch ein richtig gehaltenes, wie durchs verkehrt vorgehaltene Fernrohr [266.1]: weit weg, nahbei.’
Fernsehen, das [4*] Gen. -s1.mithilfe der Hochfrequenztechnik meist drahtlos erfolgende Übertragung gewöhnlich vertonter [bewegter] Bilder, die auf dem Bildschirm eines Empfangsgeräts sichtbar gemacht werden [D1a]
‘Auch in Gdańsk und Bochum sahen Alexander und Alexandra, was ihnen das Fernsehen [90.21] in die Stube brachte.’‘Weit weg, doch mit Hilfe des Fernsehens [152.4] nah herangebracht, löste der Überfall des Irak auf das Ölscheichtum Kuwait eine Krise aus, die bald Golfkrise genannt wurde.’‘Nur wenige Minuten lang erlaubten sie dem Fernsehen [165.27], ihr Wohnzimmer mit krisenhaften Ereignissen zu besetzen.’‘[…] sagen wenig über seine Einschätzung der neuen, im Fernsehen [190.3] gefeierten Vernichtungssysteme.’
2.in einem bestimmten Bereich sendende Fernsehanstalten [D2]FernsehteamFernsehteam, das [1*]Gruppe von Mitarbeitern des Fernsehens (2), die Aufnahmen für eine Sendung machen o.Ä. [° D]
‘Kaum Presse, kein Fernsehteam [134.6] war anwesend […]’
Fernziel, das [1*]Ziel (1), das nicht sofort, sondern für einen in der Zukunft liegenden Zeitpunkt angestrebt wird [D1]
‘Beifällig wurden die Hinweise der Piątkowska auf das Fernziel [120.19] Wilna und den dort in Pacht zu nehmenden Friedhof bewertet.’
Ferse, die [1*] Pl. -n*jmdm. auf den Fersen sein […] jmdn. so verfolgen, dass man immer dicht hinter ihm ist [D1*]
‘Mal bin ich voraus, dann hinterdrein, bin ihnen auf den Fersen [266.2], überhole sie, sehe sie näher kommen, größer werden, wieder schwinden: das ungleiche Paar unterwegs.’
Fest, das [1*][größere] gesellschaftliche Veranstaltung [in glanzvollem Rahmen] [D1]
‘[…] desgleichen einem sommerlichen Fest [10.15], das, Dominik genannt, seit dem späten Mittelalter […] mit Trödel und Ramsch Einheimische und Touristen anzieht.’
SchlußfestFeststellung, die [1*]das Feststellen; ausdrückliche Erwähnung, entschiedene Aussage [Dc]
‘Wollte auch ich nahtlos und mit der Feststellung [229.26], der restliche Aufsichtsrat sei zur Sache gekommen, meinen Bericht fortsetzen […]’
Festtag, der [1*] Pl. -eTag (1), der jmdm. od. einem Ereignis zu Ehren festlich begangen wird [D1]
‘Die Arbeit der Vergolderin bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage [99.28], zu sichern.’
Festungshaft, die [1*] früher[in einer Festung zu verbüßende] Haftstrafe bei militärischen u. politischen Vergehen [D]
‘[…] Strauch verbrachte Jahre in Festungshaft [17.27] […]’
Fett, das [1*]*sein Fett [ab]bekommen […] ugs.verdientermaßen für etw. getadelt, bestraft werden [D1*]
‘Jedenfalls bekamen abwechselnd Litauer, Russen und Polen ihr Fett [212.13] ab.’
Feuer, das [1*] o.Pl.Form der Verbrennung mit Flammenbildung, bei der Licht u. Wärme entstehen [D1]
‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen alle, die Türme, die Mühle, das Zeughaus und die Markthalle von einem inneren Feuer [236.10] bewohnt […]’
Johannisfeuer; LagerfeuerFeuerbestattung, die [2*]Form der Bestattung, bei der die Leiche verbrannt wird; Einäscherung [D]
‘Was mag Reschke sich gedacht haben, als er […] die Vorzüge der hinduistischen Feuerbestattung [138.29] aufzählte?’‘[…] weil eine wachsende Zahl "Beerdigungswilliger" auf Feuerbestattung [148.17] Wert legte.’
Feuersturm, der [2*]durch Feuersbrünste hervorgerufene, einen starken Sog verursachende, stürmische Aufwinde [D]
‘[…] als unter Bomben und Granaten die Stadt im Feuersturm [195.25] zerfiel...’‘[…] worauf abermals die Stadt in Flammen... durch alle Gassen der Feuersturm [236.13]... schon nahm der Himmel Farbe an...’
Feuerunke, die [3*]Pl. -nRotbauchunke
‘[…] allerorts lärmten Kröten, aus deren Brunstgeräusch Reschke Rotbauchunken, die sogenannten Feuerunken [125.29], heraushörte.’‘Seitdem weiß ich, daß Feuerunken [128.4] in längeren Abständen als Gelbbauchunken rufen […]’‘An einem warmen Maitag schaffte eine Rotbauchunke, auch Tiefland- oder Feuerunke [283.10] genannt, bis zu vierzig Rufe in der Minute.’
Feuerzeug, das [1*] Pl. -e[kleines] Gerät zum Entzünden einer Flamme (für Raucher) [D]
‘[…] oft nur dürftiges Angebot vereinigt: Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten […] Feuerzeuge [10.7] aus aller Welt, Kümmel und Mohn in Tütchen, Schmelzkäse und Perlonstrümpfe.’
Figur, die [3*]1.[künstlerische] Darstellung eines menschlichen, tierischen od. abstrakten Körpers [D2] Unkenrufeaus Holz geschnitzter Engel [°]
‘Sie hatte die holzgeschnitzte Figur [253.28] aus anderer Werkstatt übernommen.’‘[…] entstand die Figur [254.14] in ihrer von anonymer Hand gewollten Schönheit aufs neue.’
Giebelfigur2.*eine [traurige] Figur abgeben durch seine Erscheinung, sein Auftreten einen [traurigen] Eindruck machen [D1*]
‘Der gab 'ne ziemlich traurige Figur [104.26] ab mit seiner ewigen Baskenmütze […]’
3.handelnde Person, Gestalt in einem Werk der Dichtung [5c]MärchenfigurFiguration, die [1*] Pl. -en Kunstwiss.figürliche, bildhafte Darstellung [D2]
‘Mit anderen Figurationen [254.22] wird der Engel Beiwerk eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’
Filiale, die [2*] Pl. -nZweigstelle, -niederlassung, die in einem anderen Stadtteil od. an einem anderen Ort unterhalten wird [D2]
‘Seine sechs Vettern, unter ihnen drei Marwaris, fanden ein geräumig abgestecktes Feld vor und gründeten in Warszawa, Łódź, Wrocław und Poznań Filialen [206.5].’‘S. Ch. Chatterjees Europareise diente der Gründung und dem Ausbau von Filialen [210.7]; ’
Film, der [1*]mit der Filmkamera aufgenommene Abfolge von bewegten Bildern, Szenen, Handlungsabläufen o.ÿÄ., die zur Vorführung im Kino […] bestimmt ist [D3a]
‘[…] welche Filme [222.7] mit Asta Nielsen oder Harry Piel, mit Zarah Leander oder Hans Albers ab wann in den zwei Kinos des Vorortes gezeigt wurden, erfuhr sie durch die Brakup.’
Videofilm (a)Filz, der [1*]1./kurz für Filzhut/ [D3]
‘Dazu die Brakup: klein, hutzelig, bedeckt vom topfförmigen Filz [134.28], die Füße in Gummigaloschen.’
2.durch Pressen vorwiegend aus Schafwolle u. anderen Tierhaaren hergestelltes dichtes Material [D1]Filzhut; Filzpantoffel; FilzstiefelFilzhut, der [4*]Filz (2); Hut (1)
‘Wie in einer Muschel sitzt sie, trägt ihren topfförmigen Filzhut [203.30] und steckt noch immer in den winterlichen Filzstiefeln aus Kriegszeiten.’‘[…] mit einer herzrot glühenden Brosche korrespondierte, die am Filzhut [242.15] der Brakup Halt gefunden hatte.’‘[…] auch den Filzhut [256.5] hatte sie zu Hause lassen müssen:’‘Ohne Filzhut [265.13] sah unsre liebe Erna ein wenig fremd aus […]’
Filzpantoffel, der [1*]Filz (2); Pantoffel
‘Und die gegenwärtige Kunst, bis hin zu Beuys, zelebriert geradezu diese Gegenstände; kein Filzpantoffel [100.27] ist vor ihr sicher.’
Filzstiefel, der [9*]Pl. -Filz (2); Stiefel (2)
‘Dick eingemummelt kam in ihren Filzstiefeln [189.7] die Brakup angewackelt und hörte nicht auf zu reden...’‘Breitbeinig in Filzstiefeln [191.3], wie sie in Kriegszeiten getragen wurden, wirft Erna Brakup.’‘[…] und steckt noch immer in den winterlichen Filzstiefeln [203.31] aus Kriegszeiten.’‘Die Brakup stand, während sie sprach, mit Hut, in ihren ewigen Filzstiefeln [208.19]:’‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel [229.1] […] wieder anzuziehen […]’‘Und in ihren Filzstiefeln [229.7] trat sie nun, Schritt nach Schritt rückwärts gehend, bis zur Tür zurück.’‘So, in Filzstiefeln [229.16], die sie gelegentlich auszog, unterm Topfhut, den sie nie abnahm, vollstreckte sie ihren Rücktritt wie eine Strafe.’‘[…] wird er […] gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen bald wieder mit Topfhut und in ihren Filzstiefeln [231.4] dabeisein.’‘Ihre Filzstiefel [240.27] standen am Fußende der angejahrten Bettstatt, darunter der Nachttopf.’
Finanzen, die [1*] Pl.Finanz-, Geldwesen [D1]
‘Von Finanzen [239.20] verstehe er wenig, doch könne nichts Anrüchiges geschehen sein, weil ja kein Geld fehle, sich Geld hingegen vermehrt habe, nahezu wunderbar.’
Finanzgebaren, das [2*]Art des Umgangs mit [öffentlichen] Geldmitteln [D]
‘[…] Marczak, der mehr wußte, als er zu sagen für klug hielt, beschwichtigte, indem er Reschkes Finanzgebaren [239.12] als » ungewöhnlich, doch gewinnbringend« einstufte.’‘Es ging um das Finanzgebaren [285.6] der beiden im allgemeinen und besonders um die Finanzierung eines Neuwagens.’
Finanzierung, die [4*]das Aufkommen für Kosten, indem finanzielle Mittel für etw., jmdn. zur Verfügung gestellt werden [° D finanzieren 1]
‘Und Bieroński schweigt, weil ihm Karau die Finanzierung [179.12] eines ›echt spätgotischen‹ Gewölbes versprochen hat...’‘Und Reschke, der arme Reschke, der keine Flanke wagte, doch an Klawitters Stelle Partner sein wollte, bot aus seinen verdeckten Töpfen weitere Finanzierung [202.12] an.’‘Es ging um das Finanzgebaren der beiden im allgemeinen und besonders um die Finanzierung [285.7] eines Neuwagens.’‘Als ihr außer einer nicht deutlich genug deklarierten Spende zur Finanzierung [286.15] der Orgel für die Kirche zum Heiligen Leichnam nichts angehängt werden konnte, wurde die Dettlaff persönlich.’
MitfinanzierungFinderstolz, der [1*]jmds. »Stolz (b), etwas [zufällig] entdeckt zu haben [°]
‘Dort fanden wir wahre Raritäten, die uns Jerzy mit verschämtem Finderstolz [174.22] wie Stücke aus grauer Vorzeit bloßlegte.’
Findling, der [1*] Pl. -e Geol.vereinzelt liegender, großer Gesteinsblock in einem ehemals vergletscherten Gebiet, der während der Eiszeit dorthin gelangte [D erratisch]
‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge [277.8], die auf dem Versöhnungsfriedhof mit schlichter Inschrift Verwendung finden, neuerdings auf Sammelgräbern.’
Finger, der [10*]a)eines der fünf beweglichen Glieder der Hand bei Menschen […] [D1]
‘[…] in seinen Gesten jedoch, die langsam beschwörend, plötzlich heftig - und mit Hilfe aller Finger [50.3] - Episoden aus einer ringförmig morgenländisch verlaufenden Geschichte erzählten […]’‘Die kurzen, kräftigen Finger [70.18] der Vergolderin rechneten ihm vor, praktisch und sprechend:’‘Die Finger [204.1] im Schoß verflochten.’‘Erna Brakups Finger [256.14] hielten, miteinander verknotet, den Rosenkranz und ein Heiligenbildchen, auf dem Reschke die Schwarze Madonna erkannt haben will.’‘Als sich die Trauernden vorm Sarg drängten, um Abschied zu nehmen, wobei jeder und jede die verknoteten Finger [257.23] tätschelte […]’‘Als sie ihn einen »Radsportweltmeister« nannte und dabei, was Reschke als »verletzend« notierte, »verächtlich mit den Fingern [50.18] schnippte«, nahm Chatterjee das hin […]’‘Vom Polen-, spätestens vom Frankreichfeldzug an haben wir sie in Flaschen sammeln müssen, selbst bei Regen, mit klammen Fingern [241.24].’‘Bevor Erna Brakup mit verknoteten Fingern [264.14] auf dem Friedhof Matarnia unter die Erde kam, besuchte das Paar zum letzten Mal die Fischerkate.’
Zeigefingerb)eines der fünf beweglichen Glieder an den Extremitäten von Froschlurchen [°]
‘Alle vier Finger [159.29] der Vorderbeine und gleichfalls die vier der Hinterbeine samt Schwimmhaut, sogar der Ansatz des fünften Fingers [159.31] vorne wie hinten, sind den Fotos abzulesen.’
Fingernagel, der [1*] Pl. -nägelkleine, schildförmige Platte auf der Oberseite des vordersten Fingergliedes [° D; D Nagel 3]
‘[…] sogar drei Fingernägel [227.17] der rechten, aufliegenden Hand sind geblieben.’
Fingerzeig, der [3*]1.deutende Geste, Zeigefinger [°]
‘Als wäre ihr am Elterngrab mütterlicher Rat erteilt worden, wies die Piątkowska mit Fingerzeig [29.28] auf das gehäkelte Erbstück, das dem Professor noch immer anhing, lachte kurz auf und sagte:’‘Nicht daß Alexandras Sohn Witold den Mann an der Seite seiner Mutter direkt und mit Fingerzeig [182.29] beleidigt hätte;’
2.nützlicher Hinweis, Wink, durch den jmd. auf etw., jmdn. aufmerksam gemacht wird [D]
‘Und diese Details, jeden Fingerzeig [196.12] Reschkes auf Gebein und Beinkammern, griff Vielbrand auf, um sie, befreit von barocker Schauerlichkeit, dienstbar zu machen:’
Firma, die [6*]kaufmännischer Betrieb, gewerbliches Unternehmen [D1a]
‘Und Mister Chatterjee, dessen Firma [121.20] mittlerweile über dreißig Rikschas betrieb, stellte eine spätere Fahrt in Aussicht.’‘Mit der ostdeutschen Firma [133.12] »VEB Erdmöbel« war man nicht ins Geschäft gekommen […]’‘Die Lizenz einer Firma [162.17] aus Rotterdam hat er schon in der Tasche.’‘Ein Stockwerk höher zahlte die Firma [279.21] Chatterjee & Co. Miete.’‘[…] daß die Verwaltungen der expandierenden Gesellschaft und der auf Export zielenden Firma [279.31] im gleichen Hochhaus, Stockwerk über Stockwerk, eingemietet waren.’‘Anfangs blieb der Ton gemäßigt, weil Timmstedt »die kühnen und jetzt schon gewinnbringenden Investitionen in die Firma [285.11] Chatterjee & Co.« lobte […]’
BriefkastenfirmaFirmeninschrift, die [1*]Name (u. Kontaktadresse) eines Unternehmens [°]
‘Den Hemdbruststreifen füllt die Firmeninschrift [204.31] und die Nummer der Rikscha.’
Firmenmarke, die [1*]Marke des Herstellers [°]
‘Sicher ist: vorm Kauf fotografierte er die Pilze und nannte die Firmenmarke [12.21] seiner Kamera japanisch.’
Firnisgeruch, der [1*]Geruch von Firnis, einem schnell trocknenden, farblosen Öl, das als Schutzschicht auf etw. aufgetragen wird [° D Firnis]
Fisch, der [1*]im Wasser lebendes, durch Kiemen atmendes Wirbeltier mit einem von Schuppen bedeckten Körper u. Flossen, mit deren Hilfe es sich fortbewegt [D1a]
‘Ab und zu sprang ein Fisch [143.13].’
Fischteich; RäucherfischFischer, der [4*] Pl. -jmd., dessen Beruf der Fischfang ist [D]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter, die Fischer [128.20] in Brösen […]’‘[…] Sankt Johann war Kirche der Schiffer, Segelmacher und Fischer [196.8] […]’‘[…] welche Fischer [221.20] zu welchen Preisen ihren Fang aus Zugnetzen vermarktet hatten […]’‘[…] kam es später dennoch, von Kuttern aus, zu »wilden Seebestattungen«, mit denen sich Fischer [236.28] aus Putzig und Heisternest ein Zubrot verdienten.’
‘Sie übte sich rasch ein notdürftiges Umgangspolnisch ein und hielt ihr Zimmer in dem Kur- und Fischerdorf [217.20], das nun Brzeźno hieß, wie einen Bunker, […]’‘Das ehemalige Fischerdorf [240.10] mit Bade- und Kurbetrieb bot ein Bild alltäglichen Verfalls.’
Fischerkate, die [3*] Pl. -nvon Fischern bewohnte Kate [°]
‘[…] denn die Brakup wußte, wer in den restlichen Fischerkaten [221.25] […] gewohnt, was fangfrische Flundern gekostet, wie die Bademeister geheißen hatten.’‘Wróbel führte sie in eine Nebenstraße, an deren linker Seite sich zwischen morschen Holzschuppen einige Fischerkaten [240.16] reihten.’‘Bevor Erna Brakup mit verknoteten Fingern auf dem Friedhof Matarnia unter die Erde kam, besuchte das Paar zum letzten Mal die Fischerkate [264.16].’
Fischernetz, das [1*] Pl. -eNetz (2), das die Fischer zum Fischfang verwenden [D]
‘Vier der Einkaufsnetze sind gehäkelter Natur, zwei sind geknüpft, wie früher Fischernetze [17.17] von Hand geknüpft wurden.’
Fischteich, der [1*] Pl. -ekleineres stehendes Gewässer; kleiner See, in dem Fische [zu gewerblichen Zwecken] gehalten werden [° D; D Teich]
‘Projekte wurden besichtigt, verworfen oder angenommen, so das Herrenhaus Pelonken mit Nebengebäuden und Fischteichen [178.26] […]’
Flachdach, das [2*]Dach ohne od. nur mit geringer Neigung [D]
‘[…] wo als Neubau mit Flachdach [67.12] das Spezialkrankenhaus für Studenten […] erbaut worden war.’‘[…] einen hölzernen Stall mit Flachdach [277.29] auf vorgelagertem Hügel […]’
Fläche, die [2*] Pl. -n1.nach Länge u. Breite flach ausgedehnter Bereich; ebenes Gebiet [D1]
‘[…] wo […] das Café Vierjahreszeiten beliebt gewesen war, schritt Wróbel Flächen [214.13] aus, frei für Pacht- und Nutzungsverträge mit der Friedhofsgesellschaft.’‘So unbebaut das Land […] über dem See gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld und Wald bietet, gespiegelt, auf glatter Fläche [278.9] gespiegelt, lese ich ein anderes Bild ab:’
Bildfläche; Seefläche; Wasserfläche2.[glatte] flache Außenseite, Oberfläche eines Körpers, Gegenstands [D2]GrundflächeFlachkopf, der [1*] Pl. -köpfeflacher, in der Breite ausgedehnter Kopf [° D flach 1]
‘Die Flachköpfe [160.1] und Augenwülste in den Leib gedrückt.’
Flachpinsel, der [1*]Pinsel, bei dem die Borsten längs, in einer Linie nebeneinander angeordnet sind [°]
‘[…] während die Piątkowska das Blattgold auf dem Engelsflügel nun mit weichem Flachpinsel [243.18] verstrich […]’
Flachrelief, das [3*]relativ flach gearbeitetes Relief [D Basrelief]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch aus dem Flachrelief [17.23] eines Grabsteins in Sankt Trinitatis [deutet]’‘Dann fand ich im Schutt […] eine Kalksteinplatte, auf der unter unleserlichem Namen zwei Hände im Flachrelief [196.9] einen Schlüssel fassen.’
ÜGrasszusammengedrückter Körper einer überfahrenen Kröte [°]
‘Einfach platt gemacht, zum Flachrelief [159.23] geworden, sind sie als Kröten dennoch kenntlich geblieben.’
Flakhelfer, der [1*] Pl. -(im Zweiten Weltkrieg) noch nicht wehrpflichtige Person, die bei der Flugabwehrartillerie mitarbeitet [° D; D Flak 2]
‘»Wir beide als Flakhelfer [217.2]«, schreibt er, » in der Achtkommaacht-Großbatterie Brösen/Glettkau...«’
Flamme, die [5*] Pl. -n1.[in bläulich od. gelbrot leuchtenden Zungen] hochschlagender Teil des Feuers [D1]*in Flammen aufgehen vom Feuer völlig zerstört werden [D1*]
‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung, auf der die Stadt unterm Bombenhagel in Flammen [140.6] aufging, Tadel, von allen Lehrern und Schülern nur Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’‘Wir entkamen der Stadt Danzig, bevor sie in Flammen [261.22] aufging.’
*in Flammen stehen mit aufschlagenden Flammen brennen [D1*]
‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt unterm Bombenhagel mit allen Türmen in Flammen [125.24] stand […]’‘[…] worauf abermals die Stadt in Flammen [236.12]...durch alle Gassen der Feuersturm...’
2.an der Luft verbrennender Gasstrom [D2a]
‘[…] schnitt die Pilze zu kleinfingerdicken Scheiben, die sie auf mittlerer Flamme [34.22] brutzeln ließ.’
Flanke, die [4*] Sport, TurnenStützsprung über ein Turngerät, bei dem eine gestreckte Körperseite dem Gerät zugewendet ist [D5a]
‘Nach plötzlichem Sprung, einer seitlichen Flanke [201.1] über das immerhin bauchnabelhohe Eisengitter […]’‘Nach abermaliger Flanke [201.6] warf er gespielt feierlich mit Zahlen um sich […]’‘Nach zwölfter Flanke [202.6] - Reschke hat mitgezählt - wies Chatterjee auf den polierten Granit und tippte auf den zuoberst gemeißelten Namen, dann auf die Daten 1801 bis 1863:’‘Und Reschke, der arme Reschke, der keine Flanke [202.10] wagte, […] bot aus seinen verdeckten Töpfen weitere Finanzierung an.’
‘[…] noch und noch übte er den Flankensprung [201.30] aus dem Stand.’
Flasche, die [11*] Pl. -n[verschließbares] Gefäß aus Glas, Metall od. Kunststoff mit enger Öffnung u. Halsansatz zum Aufbewahren von Flüssigkeiten […] [D1]
‘»Sie benutzt die Küche gelegentlich als Werkstatt«, schreibt Reschke und weist auf ein Regal voller Flaschen [34.15], Dosen und Werkzeug hin.’‘Eine Flasche [36.4] bulgarischer Rotwein wurde leer.’‘Ich vermute eine zweite Flasche [40.19] bulgarischen Rotwein, die sich im Küchenschrank der Witwe fand.’‘Angenommen, es war kein weiterer Rotwein im Haus, auch Wodka nicht, dann fand sich bestimmt in einer Flasche [41.16], wie aufgespart, ein Rest Honiglikör - grad zwei Gläschen voll.’‘Dann bat er darum, zwei weitere Flaschen [49.8] auf seine Rechnung nehmen zu dürfen.’‘Es blieb bei der dritten Flasche [50.11] Export.’‘Der bulgarische Rotwein, das Gläschen Honiglikör und drei Flaschen [50.29] Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen […]’‘Vier Flaschen [143.5] Bier stellte sie ins schmatzende Uferwasser.’‘Zwischen zwei Flaschen [162.25] Export hat der Professor in Reschke den Bengalen darauf hingewiesen […]’‘Vom Polen-, spätestens vom Frankreichfeldzug an haben wir sie in Flaschen [241.23] sammeln müssen, selbst bei Regen, mit klammen Fingern.’
‘Sie griff nach der Flasche [212.9], sie, die allenfalls am Likörgläschen nippt […]’
Fleisch, das [2*]1.von Bindegewebe umgebenes weiches Muskelgewebe des menschlichen u. tierischen Körpers [D1]
‘Im Weihnachts- und Neujahrsbrief ist es die sonst auf Sachlichkeit eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers auf, unter und neben ihrem Fleisch [90.28] erinnert.’
2.bibl.menschlicher Körper [mit seinen Begierden] (im Unterschied zum Geist) [D2]
‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf »Wir sind ein Volk!« das Geflüster der Liebenden, ihr leises Beteuern: »Wir sind ein Fleisch [90.13]«, übertönt?’
3.essbares Muskelgewebe von Tieren [D3]Krabbenfleisch; SchweinefleischFleischerladen, der [1*]Metzgerei [°]
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge, Schlangestehen vorm Fleischerladen [220.3] und ähnliche Dienstleistungen aufgebessert.’
Fleischfarbe, die [1*]blassrote Hautfarbe [D Fleischton]
‘In Fleischfarbe [227.21] abgebildet ist Wróbels eine Hand […]’
Fleischverknappung, die [1*]Rationierung von Fleisch- und Wurstwaren [°]
‘Zeitverknappung, wie früher gegeben hat Fleischverknappung [101.20] oder Zuckerverknappung.’
Fleischwerdung, die [2*] geh.ÜUmsetzung einer Idee in die Realität, Realisation eines Ideals [°]
‘Wie nebensächlich steht das geschrieben, und doch wird ihm dieser Computer, den er, laut Selbstzeugnis, »nur stümperhaft« zu bedienen versteht, bei der Fleischwerdung [93.13] ihrer Idee behilflich werden.’‘Ich hätte mir gewünscht, diesen Bericht auf ihre schöne Idee und deren entsetzliche Fleischwerdung [181.23] beschränken zu können.’
Fleiß, der [3*]strebsames u. unermüdliches Arbeiten; ernsthafte u. beharrliche Beschäftigung mit einer Sache [D1]
‘[…] dann wieder überdeutliche Ortskenntnis mit des Witwers forschendem Fleiß [9.16], dessen Ausbeute er in Häppchen seinen Notizen beigemengt hat […]’‘Reschke konnte nicht nur den in Tabellen und Hochrechnungen bewiesenen Fleiß [112.11] seines Computers […] ausbreiten.’‘Zwischendurch mußte Alexandras Computer mit dem in Bochum gespeicherten Fleiß [124.7] gefüttert werden.’
ForscherfleißFliege, die [1*] Pl. -n(in zahlreichen Arten vorkommendes) gedrungenes, kleines Insekt mit zwei Flügeln u. kurzen Fühlern [D1]
‘Die Beschwerden der Presse, man habe den Journalisten erst nach Unterzeichnung des Vertrages erlaubt, Fragen zu stellen, wehrt er wie Fliegen [119.28] ab:’
Fließbandprodukt, das [1*]Produkt, das während des Herstellungsprozesses auf einem mechanisch bewegten Band von einem Arbeitsplatz zum anderen befördert wird [° D Fließband]
‘Dennoch sind sie nicht im schwedischen Fließbandprodukt [287.23], sondern in einer Fahrradrikscha bengalisch-polnischer Produktion zum Standesamt gefahren.’
Fließbandproduktion, die [1*]Produktion (1a) am Fließband, einem mechanisch bewegten Band, auf dem bei der Fließarbeit die Werkstücke von einem Arbeitsplatz zum anderen befördert werden [° D Fließband]
‘Deren Fachwissen sei Grundlage der angestrebten Fließbandproduktion [162.24], demnächst laufe sie an...’
Fluch, der [1*] Pl. Flücheim Zorn gesprochener Kraftausdruck [D1]
‘Sie griff nach der Flasche, sie, die allenfalls am Likörgläschen nippt, goß aus Wassergläsern Wódka Wyborowa in sich hinein und steigerte ihre Flüche [212.11] zu Wortballungen, die ich nicht zitieren mag.’
Flucht, die [8*] o.Pl.eiliges Entfernen, um sich vor einer Gefahr in Sicherheit zu bringen; Davonlaufen [° D fliehen 1]
‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht [38.1] oder erzwungener Umsiedlung seinen Ort gehabt […] habe.’‘[…] stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor, der in Pakistan geboren, nach der Flucht [46.3] von dort in Bombay aufgewachsen sei […]’‘Erinnere mich noch deutlich an die Flucht [57.1], auch wenn ich ganz klein gewesen bin damals...’‘Atemlos kam er pünktlich an, sagte aber nicht, was ihn in Schweiß gebracht hatte, sondern rief, im Laufen noch, als dürfe die Flucht [62.30] nicht enden:’‘Er studierte in Heidelberg und promovierte in Hamburg, wo sein Vater bald nach der Flucht [102.30] als Postbeamter untergekommen war.’‘Erika von Denkwitz, die mir auf keinem Foto vorliegt, war fünf Jahre alt, als sich ihre Mutter mit ihr […] auf die Flucht [141.25] in Richtung Westen machte.’‘Die haben nie durchgemacht Vertreibung und Flucht [187.5] in Kälte.’‘[…] brennende Ölquellen und die Flucht [261.12] der Kurden […]’
Flucht [Brakup Missingsch]; FluchtgepäckFluchtgepäck, das [1*]Flucht; Gepäck
‘Auf das reduzierte Deutschsein der alten Frau soll Frau Johanna Dettlaff irritiert und angeekelt reagiert haben, »als hätte sich in Lübeck ihr Fluchtgepäck [221.1], der Danziger Hanseatendünkel, verdoppelt«.’
Flüchtling, der [5*] Pl. -ejmd., der aus politischen, religiösen od. ethnischen Gründen seine Heimat eilig verlassen hat od. verlassen musste u. dabei seinen Besitz zurückgelassen hat [D]
‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter und dessen Familie als »vertriebene Flüchtlinge [20.14] von Osten weg nach westliche Gegend« vereinigt […]’‘[…] diese und weitere Informationen verrieten einiges über die Langlebigkeit ehemaliger Flüchtlinge [96.12].’‘Mein Mitschüler […] klittert, indem er unsere immer älter werdenden Landsleute als »umgesiedelte Flüchtlinge [96.15]« in seinen Rubriken führt.’‘[…] während die Piątkowska Polen und Deutsche, ob sie nun Wilno oder Danzig hatten verlassen müssen, »arme Flüchtlinge [106.3] alle« nannte.’‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze, als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln und Kurden als Flüchtlinge [261.4] für Meldungen gut waren […]’
‘[…] mit seinen vierunddreißig Jahren die Anliegen der Landsmannschaft, obgleich selber kein Flüchtlingskind [237.27], als »echte Herausforderung« begriffen […]’
Flüchtlingsstrom, der [1*] Pl. -strömegroße Menge von Flüchtlingen [°]
‘Hunger und Kriege, ungezählte Tote und Flüchtlingsströme [259.19] schon unterwegs, bald am Ziel...’
Flüchtlingstreck, der [1*]Zug von Flüchtlingen, die sich mit ihrer auf Wagen, meist Fuhrwerke, geladenen Habe gemeinsam aus ihrer Heimat wegbegeben [° D Treck]
‘[…] indem er mit den Armeniern beginnt, keinen Flüchtlingstreck [281.19], keine Zwangsumsiedlung ausläßt und schließlich mit den vertriebenen Kurden aktuell wird.’
Flüchtlingsverband, der [2*] Gen. -s; Pl. -verbändevon ehemaligen Flüchtlingen zur Durchsetzung gemeinsamer Interessen gebildeter größerer Zusammenschluss [° D Verband 2]
‘Nein, nicht das von den Funktionären unserer Flüchtlingsverbände [38.14] geforderte Recht auf Heimat meine ich […]’‘Im nachhinein weiß ich, daß von seiten des Flüchtlingsverbandes [112.23]- offiziell »Bund der Danziger e.V.« genannt - diskrete Unterstützung zugesagt worden ist.’
Flügel, der [3*] Gen. -s; Pl. -a)(von mythologischen o.ä. Wesen) in der Form den Vogelflügeln ähnliches, zum Fliegen geeignetes Organ [D1b]
‘Dort hatte die Piątkowska gerade einem spätgotisch knienden Engel im Bereich des rechten Flügels [239.29] die Mastixschicht aufgetragen […]’‘Doch als der kniende Engel zusehends zu Gold kam, mit beiden Flügeln [254.9] gülden glänzte, […] entstand die Figur in ihrer von anonymer Hand gewollten Schönheit aufs neue.’
‘Sie folgten ihren Ideen, sei es, um sie zu retten, sei es, um ihnen Flügel [210.5] zu machen.’
Flughafen, der [4*] Gen. -sgrößerer Flugplatz für den allgemeinen Flugverkehr [bes. den Linienverkehr] [D]
‘Gegen diese ideale Friedhofslage sprach der zu nah gelegene Flughafen [64.11] von Gdańsk […]’‘Natürlich war dem Flughafen [64.14] Rębiechowo Ausdehnung bis hin nach Matarnia zugesichert.’‘Doch bevor er abermals nach Gdańsk reiste, trafen sich die beiden auf dem Hamburger Flughafen [109.26] Fuhlsbüttel.’‘Ferner ist zu berichten, daß ab Februar mit Chartermaschinen Leichen eingeflogen wurden, für die eine Kühlhalle auf dem Frachtgutgelände des Flughafens [237.2] von Gdańsk, Rębiechowo, gebaut werden mußte.’
‘Das Flughafengebäude [258.1] und die Frachthallen nur zu erahnen.’
Flugplatz, der [1*]Gelände mit [befestigten] Rollbahnen zum Starten u. Landen von Luftfahrzeugen, Wartungseinrichtungen, Gebäuden zur Abfertigung von Passagieren u. Frachtgut, technischen Anlagen zur Steuerung u. Überwachung des Flugverkehrs [D]
‘Vom Friedhofshügel gesehen, grenzte gleich hinterm Dorf der Flugplatz [257.31] Rębiechowo an.’
Flugticket, das [1*] Pl. -sFahrschein (für eine Flugreise) [° D Ticket 1a]
‘Das lese ich der Hotelrechnung ab, die mit den Flugtickets [110.2], den Eisenbahnkarten und mehreren Taxiquittungen fotokopiert zu den Unterlagen auf meinem Tisch gehört.’
Flugzeug, das [4*] Pl. -eLuftfahrzeug, das während des Fluges durch den aerodynamischen Auftrieb fest stehender bzw. umlaufender Flügel getragen wird [D]
‘Dazu kam der Lärm startender und landender Flugzeuge [64.17];’‘Wenn es bei ihr nicht schnell genug mit dem Visum geklappt hätte, wäre ihm die Anreise mit dem Wagen oder per Flugzeug [115.25] möglich gewesen.’‘Es hieß, der Engländer werfe sie nachts aus Flugzeugen [241.26] ab: massenhaft, tonnenweise.’‘Während der Beerdigung startete oder landete kein einziges Flugzeug [258.3].’
Flunder, die [1*] Pl. -n(im Atlantik u. auch in Flussmündungen vorkommender) braungelber, in großen Schwärmen lebender Plattfisch [D]
‘[…] denn die Brakup wußte, […] was fangfrische Flundern [221.27] gekostet, wie die Bademeister geheißen hatten.’
Flur, der [1*][lang gestreckter, schmaler] Raum innerhalb […] eines öffentlichen Gebäudes, an dessen Seiten sich die Türen zu den angrenzenden Räumen befinden [D 1Flur a]
‘[…] als die Brakup die Tür gefunden, diese rücklings geöffnet und - kaum auf dem Flur [229.22] - nach letztem Blick hart geschlossen hatte.’
Fluß, der [4*]1.größerer natürlicher Wasserlauf [D Fluss 1]
‘Damals befanden sich die Ateliers […] im Grünen Tor, einem Renaissancegebäude, das die Langgasse und den Langen Markt in östlicher Richtung zum Fluß [31.15], zur Mottlau hin, abschließt.’‘[…] und Chatterjee wird sich erinnert haben, daß es am Fluß [163.5] Hooghly Handelsniederlassungen der Holländer gegeben hat, bevor Calcutta den Engländern zur Beute wurde […]’
‘Ich muß mich an Nebensätze klammern oder ein einzelnes Wort leermelken, damit ihre Sache in Fluß [92.13] bleibt.’
*in Fluss geraten beginnen u. dann kontinuierlich fortwirken, fortdauern [D Fluss 2*]
‘Alles wird, wie schon die Griechen wußten, in Fluß [47.15] geraten.’
Flut, die [1*] geh.*eine Flut von etw. eine [plötzlich auftretende] unerwartete große Menge von etw. [D2*]
‘Da ihre Idee bombig einschlug, kam ihm eine Flut [94.31] von Spielmaterial ins Haus, das er über das Keyboard einfütterte und auf der Hard disk versammelte.’
BilderflutFolge, die [11*] Pl. -n1.etw., was aus einem bestimmten Handeln, Geschehen folgt; Auswirkung eines bestimmten Handelns, Geschehens [D1]
‘[…] und ob er ernsthaft, ihr Gelächter nicht fürchtend, erwogen hat, seinen im Tagebuch notierten Hinweis auf Tschernobyl und die Folgen [12.18] als nachträgliche Warnung auszusprechen.’‘Der Witwer hatte sich fügen müssen und auch diesmal keinen Hinweis auf Tschernobyl und die Folgen [30.5] gewagt.’‘Weil viele abgelehnt werden mußten, war oft lästiger Briefwechsel mit Familienangehörigen die Folge [150.29].’‘[…] indem er jedem ökologischen Sündenfall, vom brasilianischen Regenwald bis zum Braunkohleabbau in der Lausitz, schlimmste Folgen [162.6] voraussagt;’‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid laut gewordene Gegenstimme der Minderheiten […] kein gutes Klima für Alexandras Wünsche zur Folge [211.6]:’‘Hätte er des Jungmanagers Aufgaben an sich gerissen […] wäre Trennung die Folge [238.16] gewesen, nicht auszudenken!’‘[…] blieben die Folgen [261.14] der abgewerteten Ereignisse dennoch für demnächst neue Bildfolgen ergiebig.’‘[…] daß uns beiden ein glückliches Altern bevorstand, bei wechselseitiger Fürsorge, bedingt durch den Unfall und dessen Folgen [267.14]...’‘Die Vielzahl anreisender Trauergäste […] hatte Risiken zur Folge [270.18], weil immer mehr hochschwangere Frauen der Enkel- und Urenkelgeneration die Reise nicht scheuten:’
Spätfolge2.das Aufeinanderfolgen von etw., Reihe von zeitlich aufeinander folgenden Dingen [D2]
‘Jeder Sarg mit grob gepinselter Zahl numeriert. Die Nummern in geschüttelter Folge [226.14].’‘[…] als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren, indem sie in rascher Folge [261.5] Bilder hergaben […]’
BildfolgeForderung, die [2*] Pl. -ennachdrücklich zum Ausdruck gebrachter Wunsch, Anspruch [D1a]
‘Niemand dürfe vom humanen Gemeinschaftswerk der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft irgendwelche Forderungen [112.31] ableiten.’‘Jetzt, seit Anerkennung ihrer Grenze, wäre die Forderung [185.12] nach Eigentum durchaus berechtigt, zumindest das Friedhofsgelände betreffend.’
Förderung, die [1*][durch unterstützende Maßnahmen möglicher] Ausbau, Verbesserung [°]
‘[…] endlich den Namen meines bengalischen Geschäftsfreundes tragen wird, dem weltweit die Förderung [272.3] des innerstädtischen Rikschaverkehrs...’
Förderungswürdigkeit, die [1*][gesetzliche] Berechtigung für [staatliche] Unterstützung [° D förderungswürdig]
‘Da das Bonner Ministerium für gesamtdeutsche Fragen die Förderungswürdigkeit [114.26] der noch zu gründenden Friedhofsgesellschaft bereits anerkannt hatte […]’
Form, die [1*]a)Art u. Weise, in der etw. vorhanden ist, erscheint, sich darstellt; Erscheinungsweise, einzelne Erscheinungsform [D1c]
‘Auf eine der Glossen […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet und seine organisatorischen Bemühungen die »letztmögliche Form [140.18] der Völkerverständigung« genannt.’
b)äußere plastische Gestalt mit bestimmten Umrissen, in der etw. erscheint [D1a]Kreuzform; SargformFormalität, die [1*] Pl. -enäußere [behördliche] Vorschrift [Da]
‘Nachdem sie alle Formalitäten [268.24] hinter sich hatten, fand die Hochzeit am 30. Mai statt.’
Formmusterblatt, das [1*]Blankovorlage eines Formulars [°]
‘Deshalb hat er, mit Hinweisen auf die Friedhofsordnung, ein Formmusterblatt [149.19] an alle im Computer Gespeicherten geschickt.’
Formulierung, die [2*] Pl. -en[treffender] sprachlicher Ausdruck [°]
‘Formulierungen [153.14] wie »Friedhofs-KZ« und »Die Deutschen lieben Zäune« wurden von einer Glosse überboten […]’‘Ich suchte vergeblich nach einer alles klammernden Formulierung [175.26], doch selbst Jerzy und Alexandra standen versteinert […]’
Forscherfleiß, der [1*]Fleiß eines Forschers, Entdeckers [°]
‘So betrieb des Professors Forscherfleiß [208.1] Vielbrands Mühle.’
Forschung, die [1*] Pl. -en[…] das Arbeiten an wissenschaftlichen Erkenntnissen; Untersuchung eines wissenschaftlichen Problems [D2a]
‘Da er seine Forschungen [63.19] in den Hauptkirchen der Stadt zu Fuß erledigte, hatte er den Wagen auf dem bewachten Hotelparkplatz abgestellt.’
Fortschritt, der [2*] Pl. -epositiv bewertete Weiterentwicklung; Erreichung einer höheren Stufe der Entwicklung [D]
‘In anderen Häusern machten Renovierungsarbeiten Fortschritte [191.12].’‘Nur Chatterjee konnte beim nächsten Treffen - » Klawittergrab« - Fortschritte [211.25] auflisten, die Reschke »atemberaubend« nannte.’
Foto, das [45*]Gen.- s; Pl. -s/kurz für Fotografie/
‘Weil er den Schnappschuß schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen der hockenden Marktfrau ins Bild kamen, zeugt dieses Foto [12.24] von der erstaunlichen Größe der Steinpilze.’‘Dieser Stoß Briefe, die gelochten Abrechnungen und datierten Fotos [14.26] - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘[…] weil es die gibt, wie die Cordhose und ihre Stöckelschuhe, und zwar auf Fotos [16.23] die mir schwarzweiß und farbig vorliegen.’‘An einem Pinnbrett Fotos [35.16]: die Porta Nigra, das Rathaus von Antwerpen, die Zunfthäuser.’‘Die Fotos [35.21] auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen den Mann der Witwe in Marineuniform […]’‘Kein Foto [63.1] zeigt ihn am Steuer.’‘Wer mochte da abschalten und hier ein Foto [90.22] betrachten, das Pilze zeigt, dort ein walnußgroßes Stück Bernstein gegen Licht halten?’‘Kommentierte Fotos [95.29] von Klassentreffen sagten ihm, wie viele restliche, inzwischen hochbetagte Schüler immer noch reiselustig waren. ’‘Von diesem ersten Besuch in Bochum gibt es Fotos [114.9] von beiden […]’‘Auf einem Foto [115.6], das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür […]’‘Erika von Denkwitz, die mir auf keinem Foto [141.21] vorliegt […]’‘Den Fotos [145.22] nach […] hätten die polnischen Sargträger auch deutsche sein können.’‘Dann wurden jene Fotos [158.23] geschossen, die Reschke allzu sinnfällig ausgelegt hat.’‘Da die Fotos [158.25] nicht, wie sonst üblich, mit Ortsangaben beschriftet sind, kann ich nur mutmaßen.’‘Auf den vier Fotos [159.11]schimmert der Asphaltbelag einer Chaussee.’‘Erst die Fotos [159.19] bringen sie nah zueinander.’‘Alle vier Finger der Vorderbeine […] sind den Fotos [160.1] abzulesen.’‘Auf zwei Fotos [160.4] ist das Gedärm seitlich weggetrocknet.’‘[…] doch Reschke hat auf die Rückseiten der Fotos [160.8] geschrieben:’‘Weder Spesenabrechnungen noch Fotos [161.2] belegen die wiederholten Treffen.’‘Auf Fotos [167.1] sehe ich sie Hand in Hand oder Arm in Arm.’‘Hätten nicht Fotos [181.30] […] als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’‘Als ich sie fragte, ob ich ihr Fotos [184.10] vom Versöhnungsfriedhof, die ich für eine fortlaufende Dokumentation sammle, zeigen dürfe, winkte sie ab:’‘Gret, wie ich sie früher rief, schnippte die gebreiteten Fotos [186.6] und schnalzte mit der Zunge.’‘Fotos [188.10] lösen Vermutungen aus.’‘Alle mir vorliegenden Fotos [190.17] erzählen vom Januarfrost, von der Wintersonne, vom blau verschatteten Schnee.’‘Fremd und gewiß unpassend für Reschkes Dokumentation wirkt ein Foto [190.31], daß die Piątkowska geschossen haben muß.’‘Mir liegt ein Foto [203.27] vor, auf dem die Brakup in einer Fahrradrikscha bei hochgeklapptem Verdeck sitzt, obgleich das Foto [203.29] Schönwetter beweist.’‘Leider gibt es nur wenige Fotos [204.5], die Chatterjees Rikschabetrieb dokumentieren.’‘Das Foto [205.9] wurde Ende März gemacht.’‘Und deshalb muß mir das Foto [205.30] der Erna Brakup als Rikschafahrgast mehr sagen, als solch ein Schnappschuß beweisen kann.’‘Mir liegen in Farbe, genauer, in bräunlichem Grau, zwei Fotos [227.9] vor.’‘Auf Fotos [255.29] sehe ich die Traube vorm Portal.’‘Das Lächeln der Alten im glänzend weiß ausgeschlagenen Sarg, ein Lächeln, das mir auf einem der Fotos [257.16] vorliegt […]’‘Ein Foto [258.18] zeigt Wróbel und die Brakup beim Tanz.’‘Es gibt Fotos [272.25] von dieser Sitzung am langen Tisch […]’‘Viel mehr sagen die Fotos [274.14] nicht.’‘Natürlich war ihre Rikschafahrt mehrere Fotos [289.24] wert, die mir farbig vorliegen.’‘Auf der Rückseite eines Fotos [289.28] steht schön geschrieben:’‘Die Rikscha, in der das Brautpaar auf Fotos [289.31] sitzt, ist blumengeschmückt.’‘Die Fotos [290.5] überliefern weder Sonnenschein noch Regenschauer.’‘Weil draußen plötzlich die Sonne durchkam, wurden Fotos [291.31] gemacht […]’‘Nur von den Aufenthalten in Siena, Florenz und Rom liegen Fotos [295.18] vor […]’‘Auf Fotos [295.24], von gefälligen Touristen geknipst, sieht das Paar glücklich aus, auch vorm Pantheon.’
Klassenfoto; Schwarzweißfoto; SeestegfotoFotoalbum, das [1*] Pl. -albeneinem Buch ähnlicher Gegenstand mit meist unbedruckten stärkeren Seiten, Blättern, auf denen Fotografien […] zum Aufbewahren befestigt werden [D Album 1a]
‘[…] auch das Bochumer Appartement bewahrte gerahmte und in Fotoalben [156.13] versammelte Erinnerungsstücke aus normal glücklichen Tagen auf.’
Fotograf, der [2*]Person, die eine Photografie macht [°]
‘Wie sie liegend zu viert ihre hohen und weiten Hüte gegeneinander kehren und dabei vom Fotografen [12.31] so gelegt sind, daß es kaum zu Überschneidungen kommt, bilden sie ein Stilleben.’‘Das Lächeln der Alten […] von dem der Fotograf [257.17] behauptet, es sei »mehr ein spöttisches Grienen denn ein erlöst wirkendes Lächeln gewesen« […]’
Fotografie, die [1*] Pl. -neinzelnes Lichtbild […] [D2]
‘Verboten ist das Anbringen von Fotografien [150.11], künstlichen Kränzen und Tafeln aus Glas oder Emaille...’
Farbfoto; Foto; Fotoalbum; Fotograf; FotoreporterFotokopie, die [2*] Pl. -nfotografisch hergestellte Kopie eines Schriftstücks, einer Druckseite od. eines Bildes; Ablichtung [D]
‘Zum Beweis der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung schickte er der Piątkowska Fotokopien [96.18] solcher Geburtstags- und Jubiläumsinserate […]’‘Außer dem Geschäftsbericht, den endlich vorzutragen Vielbrand aufrief, ist mir in Fotokopie [230.2] ein handgeschriebener Brief überliefert […]’
Fotoreporter, der [1*] Pl. (m+f) -Berichterstatter, der für eine Zeitung Fotografien macht [°]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast […] den inneren und äußeren Kreis aus Sicherheitsbeamten und Fotoreportern [129.25] als natürliche Gegebenheit ertrug […]’
Frachtgutgelände, das [1*]Gelände (a), auf dem zu transportierende Güter gelagert werden [°]
‘[…] Leichen eingeflogen wurden, für die eine Kühlhalle auf dem Frachtgutgelände [237.2] des Flughafens von Gdańsk, Rębiechowo, gebaut werden mußte.’
Frachthalle, die [1*] Pl. -nHalle (2), in der Güter bis zum Weitertransport aufbewahrt werden [°]
‘Das Flughafengebäude und die Frachthallen [258.1] nur zu erahnen.’
Frage, die [13*] Pl. -n1.eine Antwort, Auskunft, Erklärung, Entscheidung o.Ä. fordernde Äußerung, mit der sich jmd. an jmdn. wendet [D1]
‘Nachdem sich Chatterjee, gefordert durch Reschkes Fragen [59.4], ausführlich über den bevorstehenden Kollaps […] geäußert [hat]’‘Auf Reschkes Frage [79.29] beim Frühstück, ob sie seine Zimmernummer bei der Rezeption erfragt habe, bekam er mit nachgestelltem Lachen Antwort:’‘Die Beschwerden der Presse, man habe den Journalisten erst nach Unterzeichnung des Vertrages erlaubt, Fragen [119.28] zu stellen, wehrt er wie Fliegen ab:’‘Eher harmlose als bösartige Fragen [120.1].’‘[…] kein Wunder, daß die wechselnden Trauergesellschaften Fragen [154.4] nach der Sicherheit ihrer Toten zu stellen begannen.’‘Meine Frage [183.15] nach dem Stand seines Philosophiestudiums hat er erhellend beantwortet:’‘Bei Reschke stehen Alexandras Frage [271.24] und Timmstedts Freizügigkeit vor einem Hinweis in ferne Zukunft:’‘Weil Frau Johanna Dettlaff in ihrem Antrag die Präsenz der ehemals Ehrenvorsitzenden gefordert hatte, mußten sich Reschke und die Piątkowska einige Fragen [285.5] gefallen lassen.’‘Und sofort war Alexandra von Fragen [286.13] zugedeckt.’
Befragen; Fragebogen; Fragesatz; Zwischenfrage2.Problem; zu erörterndes Thema, zu klärende Sache, Angelegenheit [D2]
‘Das ist vor allem eine politische Frage [56.8].’‘[…] war ihm einerseits die Lösung der deutschen Frage [105.14] durch Vereinigung »rein gefühlsmäßig wünschenswert«, fürchtete er andererseits nationalen Überschwang […]’‘Da das Bonner Ministerium für gesamtdeutsche Fragen [114.26] die Förderungswürdigkeit […] anerkannt hatte, fanden sich Mittel, gedacht als Starthilfe, für die ein Sonderkonto eingerichtet wurde;’‘Die Frage [152.12], ob das Versöhnungsfriedhof heißende Parkgelände […] eingezäunt werden sollte, wurde früh, gleich nach Gründung der Friedhofsgesellschaft gestellt, doch als nicht dringlich vertagt.’
Eigentumsfrage; KostenfrageFragebogen, der [1*]Vordruck, der eine Reihe zu beantwortender Fragen (1) enthält [D]
‘Und dankenswerterweise haben beinahe alle Ortsstellen meinen Fragebogen [97.21] in Umlauf gebracht.’
Fragesatz, der [1*] Pl. -sätzeSatz, der eine Frage (1) ausdrückt […] [D Interrogativsatz]
‘Ausgehungerte Fragesätze [82.5] und Leidenschaft, streng auf zwei Personen verengt, die mittels Papier zu Wort kommt, ohne Dreinrede von außen...’
Frankreichfeldzug, der [1*]von Mai bis Juni 1940 dauernder Blitzkrieg, mit dem das Deutsche Reich ?Frankreich [Register] zur Kapitulation zwang [WWW028]
‘Vom Polen-, spätestens vom Frankreichfeldzug [241.22] an haben wir sie in Flaschen sammeln müssen, selbst bei Regen, mit klammen Fingern.’
Franzose, der [1*] Pl. -nEinwohner zu Frankreich [Register] [D1]
‘Weder Amerikaner noch Franzosen [244.28] seien häufig zu Gast.’
Frau, die [71*] Pl. -en1.titelähnliche, auch als Anrede verwendete Bezeichnung für eine erwachsene Person weiblichen Geschlechts [D4a]
‘Frau [23.9] Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern am Grab ihrer Eltern in eine Vase gestellt haben.’‘Glauben Sie mir, Frau [25.8] Piątkowska, ich begreife Ihre Empörung.’‘Sie nannten einander Herr Reschke und Frau [25.25] Piątkowska.’‘Aus Frau [52.3] Piątkowska wurde bald Alexandra.’‘[…] oder Frau [96.23] Frieda Knippel bei bester Gesundheit 86 Jahre alt geworden war […]’‘Eine Frau [112.31] Johanna Dettlaff sagte: »Nur um dieses Stückchen bemessene Heimaterde geht es.«’‘[…] und daß Frau [113.6] Dettlaff, eine rüstige Mittsechzigerin, mit einer Bernsteinkette, gereiht aus rundgeschliffenen Klunkern, behängt war, wird erwähnt.’‘Frau [117.5] Johanna Dettlaff, 65 Jahre alt und Ehefrau eines pensionierten Kreissparkassendirektors in Lübeck […]’‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau [117.12] Dettlaff auf Vorschlag des Bundes.’‘Mit den Herren Karau und Vielbrand ist Frau [122.9] Johanna Dettlaff […] abgereist, um wiederzukommen, sobald Marczak den Aufsichtsrat rufen wird.’‘[…] etliche Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft hatten Beobachter, der Bund Frau [136.11] Johanna Dettlaff geschickt.’‘Weil Frau [136.17] Martha Eggert, die Witwe des Egon Eggert, anwesend war, konnte sie eines späteren Platzes an der Seite ihres Mannes sicher sein.’‘Eigentlich hatte Frau [137.3] Dettlaff […] als Sprecherin des Bundes nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede halten wollen […]’‘In Reschkes Aufzeichnungen wird erwähnt, daß Frau [138.11] Johanna Dettlaff bei dieser Gelegenheit doch noch zu ihrer insgesamt maßvollen Rede kam.’‘Frau [139.17] von Denkwitz erweist sich bei den neuen Aufgaben als hilfreich.’‘Frau [139.24] von Denkwitz ist jetzt ganztags hier...’‘[…] nach zu kurzer Debatte und auf Antrag von Frau [152.29] Johanna Dettlaff […]’‘Und schon trug Vielbrand, unterstützt von Frau [176.25] Johanna Dettlaff, einen Antrag auf Einrichtung komfortabler Seniorenheime vor:’‘Während Frau [176.29] Dettlaff mehr dem Gefühl folgte, nannte Vielbrand Argumente, die er für sachlich hielt.’‘Frau [177.30] Dettlaff zitierte wirkungsvoll aus Briefen.’‘Frau [197.3] Johanna Dettlaff sagte: »Noch kann ich mich mit der makabren Seite der geplanten Aktion nicht recht befreunden.«’‘Frau [198.16] Dettlaffs wiederholtes Begehren nach einem generellen Rauchverbot lockerte er durch eingeräumte Raucherpausen zugunsten der Piątkowska.’‘»Das geht entschieden zu weit!« rief Frau [199.5] Dettlaff.’‘Bieroński und Wróbel wie aufgerufen, Frau [208.16] Dettlaff schockiert und Vielbrand versteinert...’‘Die Herren und Damen vom Bund, unter ihnen Frau [211.13] Dettlaff, sahen sich außerstande, behilflich zu werden […]’‘Auf das reduzierte Deutschsein der alten Frau soll Frau [220.31] Johanna Dettlaff irritiert und angeekelt reagiert haben […]’‘Marczak und Frau [231.19] Dettlaff gratulierten dem Paar.’‘[…] solange Frau [237.21] von Denkwitz in Bochum saß, mag Reschke nichts bemerkt oder wenig geahnt haben.’‘Frau [238.26] Johanna Dettlaff beklagte vor Sitzungsschluß […] Versäumnisse der geschäftsführenden Gesellschafter […]’‘Zudem meinte Frau [239.8] Dettlaff einigen »stillen Reserven« auf der Spur zu sein […]’‘Wechselseitiger Respekt vor kultureller Leistung möge Teil jener Versöhnung werden, die Frau [245.16] Piątkowska und er vor Jahresfrist zu fördern begonnen hätten.’‘Aber verehrte Frau [247.19] Piątkowska!’‘Reschke will Frau [247.21] Johanna Dettlaffs halblautes Gezischel: »Man merkt ihr immer noch an, daß sie mal eine stramme Kommunistin gewesen ist«, mitgehört haben.’‘Sie sollten, verehrte Frau [248.2] Piątkowska, gemeinsam mit unserem lieben Herrn Professor, Ihren Entschluß noch einmal bedenken.’‘[…] waren Frau [248.25] Johanna Dettlaff und Marian Marczak bereit, nunmehr als Gesellschafter die Geschäfte zu führen […]’‘Wenn Timmstedt, der für Frau [249.18] Dettlaff in die Aufsicht kam […]’‘Das sehe auch Frau [250.15] von Denkwitz so.’‘Frau [268.27] Johanna Dettlaff und Marian Marczak berichteten vom Treffen aller geschäftsführenden Gesellschafter der nunmehr ganz West- und Nordpolen umfassenden Friedhofsgesellschaften.’‘»Das ist nun mal polnische Tradition, die wir als Deutsche zu respektieren haben«, sagte Frau [269.11] Dettlaff.’‘Frau [270.22] Johanna Dettlaff, die Bericht gab, sagte:’‘Vielbrand, ich bin sicher, hat sich an die Stirn geschlagen, und Frau [281.3] Dettlaff mag halblaut nach dem Psychiater gerufen haben.’‘Weil Frau [285.2] Johanna Dettlaff in ihrem Antrag die Präsenz der ehemals Ehrenvorsitzenden gefordert hatte, mußten sich Reschke und die Piaątkowska einige Fragen gefallen lassen.’‘Schließlich entdeckten selbst Vielbrand und Frau [286.8] Dettlaff die Komik der Geschenkaktion.’
2.erwachsene Person weiblichen Geschlechts [D1]
‘[…] wie die überwiegend älteren Männer und Frauen [55.9] an den benachbarten Tischen […]’‘Ich hörte aus dem Geplapper der Frauen [59.24] heraus, daß es ihr Wunsch war, nach nur kurzer Stadtrundfahrt die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren […]’‘[…] eine, wie Reschke schreibt, »freundliche Geste der Polen, zumal diese Frau [119.20] von besonderem Kaliber ist. Weit über achtzig, brabbelt sie unentwegt...«’‘Mit gleicher Technik hat Reschke den Redefluß einer Frau [128.10] eingefangen, die als polnische Staatsbürgerin deutscher Herkunft zum Aufsichtsrat […] gehörte.’‘Trotz schönen Wetters, heiter bis wolkig, waren gottlob nur wenige Neugierige gekommen: scheu abseits stehende alte Frauen [134.22], einige Arbeitslose.’‘[…] ein alter Mann lutherischen Glaubens und eine alte Frau [135.25] katholischen Glaubens wurden so kurz nacheinander beerdigt, daß beide Trauergemeinden der einen wie der anderen Zeremonie teilhaftig wurden.’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage, Frauen [137.20] mit Kleinkindern […] und kartenspielende Arbeitslose vorführt, die von den Beerdigungen kaum Notiz nehmen.’‘Hochbetagte Frauen [145.19] wurden zu Grabe getragen, denen viel Familie Geleit gab.’‘[…] nicht daß Alexanders Töchter Sophia, Dorothea und Margaretha der Frau [182.31] an der Seite ihres Vaters schnippisch, abschätzig, schroff begegnet wären;’‘Ich bin ihm dankbar, daß er den Wortfluß der alten Frau [189.10] gleich nach dem Friedhofsbesuch niedergeschrieben hat, ohne ihr Gebrabbel in schriftdeutsche Reihe zu bringen.’‘Ich weiß nicht, ob er oder sie der alten, übriggebliebenen Frau [189.29] den Sinn des Golfkrieges erklärt hat.’‘Auf das reduzierte Deutschsein der alten Frau [220.30] soll Frau Johanna Dettlaff irritiert und angeekelt reagiert haben […]’‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier der alten Frau [221.16] unbekümmert und manchmal mit einem Strauß Blumen wie ein Liebhaber an.’‘[…] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief überliefert, den die alte Frau [230.3] am Tag ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift geschrieben hat […]’‘Für die zurückgetretenen Brakup und Wróbel […] nahmen zwei junge Männer […] und eine junge Frau [249.15] Platz, die vorgab, deutscher Herkunft zu sein, doch die Sprache ihrer Eltern kaum verstand.’‘Die junge Frau [249.25] sprachlos deutscher Herkunft wies sich als Teilhaberin eines privaten Reiseunternehmens aus, das der staatlichen Agentur »Orbis« Konkurrenz zu machen begann.’‘Doch zwingen weder die Straßenbahn noch der Abschiedsbesuch bei der aufgebahrten alten Frau [264.24] zum Zeitsprung; ’‘Die Vielzahl anreisender Trauergäste […] hatte Risiken zur Folge, weil immer mehr hochschwangere Frauen [270.19] der Enkel- und Urenkelgeneration die Reise nicht scheuten:’
Ehefrau 3.Ehefrau [D2]
‘Weil sie sich als Witwe zu erkennen gegeben hatte, hätte nun er vom Tod seiner Frau [23.27] sprechen müssen […]’‘[…] und datierte jetzt erst, unvermittelt, den Tod seiner Frau [24.5]: »Edith starb vor fünf Jahren.«’‘Auch ich bewohne nach dem Tod meiner Frau [33.7] - es war Krebs - und seitdem die Töchter außer Haus sind, eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung von studioartigem Zuschnitt […]’‘Das gehe ihm, weil seit dem Tod seiner Frau [33.28] geübt, leicht von der Hand.’‘Solche Erinnerungen haften stärker als alle Pilzgerichte, die in italienischen Gaststätten auf den Tisch kommen, letztmalig in Bologna, als ich mit meiner Frau [34.7]...’‘Nicht etwa, daß er von seiner verstorbenen Frau [73.27], sie von ihrem zu früh gestorbenen Mann gesprochen hätte, da hing nichts nach außer gutsortierter Erinnerung.’‘[…] als sich ihre Mutter mit ihr und drei Geschwistern sowie dem Gutsverwalter und dessen Frau [141.24] von Stuhm aus […] auf die Flucht in Richtung Westen machte.’‘Zwei der Geschwister und die Frau [141.26] des Gutsverwalters starben unterwegs.’‘Wollen wir, Liebste, nun auch vor dem Gesetz Mann und Frau [268.22] sein?’
Freibier, das [1*][aus Anlass einer Festlichkeit, eines Jubiläums o.Ä.] kostenlos ausgeschenktes Bier [D]
‘[…] als Chatterjee auf dem Werftgelände mit Freibier [207.5] und Bratwurst seine vierte Montagehalle einweihte.’
Freifahrschein, der [1*]Gutschein für eine kostenlose Fahrt (1a) [°]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee […] seine Beraterin mit einem Block Freifahrscheine [203.19] beehrte.’
Freipfeiler, der [1*] Pl. -nfrei stehende senkrechte Stütze mit rechteckigem oder polygonalem Querschnitt [WWW029]
‘Die wenigen Touristen und einige betende Polen verloren sich in der Hallenkirche, deren neugespanntes Gewölbe von sechsundzwanzig achteckigen Freipfeilern [60.24] bis zur nächsten Zerstörung getragen wird.’
Freistaat, der [1*] veraltendRepublik [D]
‘Ich weiß, daß die Danziger Synagogengemeinde ab 1937 gezwungen war, diesen und andere Friedhöfe an den Freistaat [224.13] zu verkaufen […]’
FreistaatzeitFreistaatzeit, die [2*]Pl. -en Freistaatszeit, die [1*] UnkenrufeZeit (1), während der Danzig den Status eines Freistaats hatte (1920-1939) [° VaV]
‘Der Vater sei Postbeamter gewesen, schon während der Freistaatszeit [36.27].’‘Weil mit einem Werftarbeiter verheiratet, der '42 auf der Krim fiel, wußte sie, wer mit wem während der Freistaatzeit [147.21] spinnefeind gewesen war:’‘[…] jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte, auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten [175.6] zur Ansicht kommt […]’
Fraistaatzait [Brakup Missingsch]Freizeitgestaltung, die [1*][berufliche] Planung von Freizeitaktivitäten für jmd.; [Vergnügungs-] Programm im Urlaub [°]
‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung [106.28] und Seniorenbetreuung vor.’
Freizeitpark, der [1*] Pl. -sGelände mit Verkaufsbuden, Karussells o.Ä. [D Vergnügungspark]
‘Fachleute, etwa der Leiter eines Reiseunternehmens, die Managerin eines von Millionen frequentierten Freizeitparks [106.31], wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Freizügigkeit, die [1*]tolerante, weltoffene Einstellung [°]
‘Bei Reschke stehen Alexandras Frage und Timmstedts Freizügigkeit [271.25] vor einem Hinweis in ferne Zukunft:’
1Fremde, der/die [1*] Pl. -njmd. der aus einer anderen Gegend, einem anderen Land stammt, der an einem Ort fremd ist, an diesem Ort nicht wohnt [Da]
‘[…] sie blieb bei ihrer Ablehnung des Türken, aller Türken, das heißt aller Fremden [288.11], die ihr, mehr noch als die verhaßten Russen, zuwider waren.’
2Fremde, die [1*] geh.unbekanntes, fern der eigenen Heimat liegendes Land; [weit entferntes] Ausland [D]
‘Wie Alexandras Eltern mußten sie sich mit der Fremde [26.22] vertraut machen.’
Fremde [Brakup Missingsch]Fremdenfeindlichkeit, die [1*]feindselige Haltung gegenüber Menschen aus einer anderen Region, einem anderen Volk od. Kulturkreis [D1]
‘Eigentlich wünschte ich mir, daß die beiden am langen Tisch ihr Gespräch weniger privat geführt hätten, zumal damals schon in Zeitungen Berichte über Fremdenfeindlichkeit [111.18] standen:’
Fremdsein, das [1*]andere Herkunft; Verschiedenartigkeit [°]
‘[…] auch er war schwarz gekleidet, was sein Fremdsein [258.12] nicht aufhob.’
Freude, die [4*] o.Pl.hochgestimmter Gemütszustand; das Froh- und Beglücktsein [D1]
‘Es wäre mir eine Freude [14.4], wirklich...’‘Was nun wird sein, macht Freude [70.10], weil menschlich ist.’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung unserer Idee, […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude [109.3] bereiten könnte.’‘Einzig die Kinder bereiteten Freude [184.29].’
Ankunftsfreude; Freide [Brakup Missingsch]; LebensfreudeFreund, der [18*] Pl. (m+f) -e1.jmd., der einem anderen in Freundschaft verbunden ist, ihm nahe steht [D1]
‘Für Ihre Freunde [81.6] in Old Germany! ’‘Laut Reschkes Bericht waren nicht nur Familienangehörige und Freunde [136.9] der Verstorbenen anwesend;’‘Löwe will herrschen natürlich, aber ist großzügig immer, will weite Reise machen und lustig feiern mit Freunde [155.17]...’‘Und weitere Überbleibsel, die unser Freund [175.2] für uns aufgespart hatte:’‘Ich bitte unsere polnischen Freunde [194.6], zu begreifen, daß uns die immensen Kosten bewußt sind.’‘Mitte März muß es gewesen sein, als das Paar von seinem Freund [222.17] eingeladen wurde, im, wie Reschke schreibt, »Polski Fiat« von einem abgeräumten Friedhofsgelände zum nächsten zu hetzen.’‘Wróbel voraus, stolperten sie […] über mehrere abgeräumte, vom Wildwuchs besetzte Friedhöfe, auf denen ihnen der immerfort alles erklärende Freund [223.13] gestürzte, geborstene oder noch heile Grabsteine freilegte.’‘Und Freund [239.25] Wróbel ist es gewesen, der wenige Tage später mit gleichbleibend leiser Stimme eine beunruhigende Nachricht in die Hundegasse brachte.’‘[…] als der Freund [240.1] eintraf und von Erna Brakups Krankenlager berichtete.’‘Ihm, dem untätigen Zuschauer, der allenfalls liest oder mit Freund [252.6] Wróbel flüstert, ist jede ausladende Geste untersagt;’‘Die Brosche […] hatte ihr jemand - vielleicht Freund [256.11] Wróbel - am hochschließenden Kleid, knapp unterm Kinn befestigt.’‘[…] fällt mir mein alter Freund [259.13] Chatterjee ein, der als erster das heute überall praktizierte Rikschasystem erprobt hat...’‘Zwar ist es erfreulich, daß in unserer alten Heimat nun wieder Deutsche geboren werden, doch dürfen wir das ohnehin überforderte Krankenhauswesen unserer polnischen Freunde [270.26] nicht zusätzlich belasten.’‘Vom Haus in der Hundegasse, wo auf dem Beischlag für Freunde [290.16] und Nachbarn Cocktails serviert wurden […]’‘Unser Freund [294.21] hat wenig über die Hochzeit, doch anrührend viel zum Abschied von ›Olek und Ola‹ gesagt, was alles ihn schmerze...’‘Freund [297.27] Chatterjee hat gewonnen - und wir mit ihm...’
Freundin2.jmd., der etw. besonders unterstützt od. fördert [D3b] Unkenrufe Gesellschaft der Freunde von Wilno und Grodno [Register]
‘In Kirche von Heiliger Bartłomieja, wo liegt ganz nah bei Dein Hotel Hevelius, ist oft Treffen von Freunde [86.2] von Wilno und Grodno.’
3.vertrauliche Anrede [D4]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund [100.28] Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien überliefert […]’
Freundin, die [6*]1./w. Form zu Freund (1)/
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten, in denen es um Freundinnen [27.10] […] ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen: ’‘Haben abgeholt meine Freundinnen [36.20] beide.’‘Offenbar Freundinnen [59.28], die beiden.’‘Besonders gerne ließ sich unsere Freundin [258.24] zu Ihrem Spezialfriedhof fahren.’
2.[Lebens-] Gefährtin, eines Mannes [°]
‘Witold sagt, […] daß er nicht will kleine Freundin [99.7] haben, wie ich mir wünsch immer schon.’‘Na, kleine Freundin [183.30] hat er nun endlich.’
Frieden, der [2*]1.o.Pl. [vertraglich gesicherter] Zustand des inner- od. zwischenstaatlichen Zusammenlebens in Ruhe u. Sicherheit [D1a]
‘All das werde dem Frieden [113.3] und der Völkerverständigung dienen.’
2.christl. Rel.Geborgenheit in Gott [D3]
‘Sogar Inschriften wie ›Ruhe sanft!‹ und › Hier ruht in Frieden [69.26]!‹ sagte sie wie Beschwörungen auf.’
Friedensbewegung, die [1*]Gruppe od. Organisation, die aktiv für den Weltfrieden eintritt [D]
‘Ein Zyniker, der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze reißt, zum Beispiel über die Friedensbewegung [184.21] […]’
Friedhof, der [72*] Gen. -s; Pl. -höfeOrt, an dem die Toten bestattet werden [D]
‘Aber auf Friedhof [14.5] muß ich...’‘[…] und gleichfalls gewinnt die Witwe, wie sie neben ihm Schritt vor Schritt Richtung Friedhof [18.29] setzt, durch bloße Willensstärke Kontur:’‘Um den weiteren Weg der beiden zum Friedhof [20.20] abzukürzen:’‘Die Witwe führte ihn aus der Stadt hinaus […] bis zur Tankstelle für bleifrei tankende Touristen, der gegenüber ein alter, von Buchen und Linden verschatteter Friedhof [21.5] liegt […]’‘Er fand am Rand des Friedhofs [22.28] zwei schiefstehende Steine, später zwei weitere, gänzlich verkrautet, und hatte Mühe, ihnen irgendwas abzulesen.’‘Natürlich grenze das Auslöschen von Friedhöfen [24.21] an Barbarei.’‘[…] waren sich Witwe und Witwer einig, daß irgendwo und ganz gewiß auf Friedhöfen [25.22] die verfluchte Politik aufhören müsse.’‘Natürlich wollten Mama und Papa viel lieber auf Friedhof [26.1] in Wilno zu liegen kommen und nicht hier, wo fremd war alles und ist geblieben fremd.’‘So hat der wuchernde Efeu die gewaltsame Räumung des Friedhofs [26.12] überstanden und ist auf ihm gemäße Weise siegreich, wenn nicht unsterblich geblieben...’‘Mußte sie unbedingt auf dem Friedhof [26.15] rauchen!’‘Und was habe ich auf Friedhöfen [32.22] oder in der Hundegasse zu suchen?’‘Die wußten immer, wo auf Friedhof [37.2] in Wilno letztes Plätzchen wird sein...’‘Reschke wird schon auf dem Markt, spätestens auf dem Friedhof [39.20] die Piątkowska nach den Ursachen ihrer Deutschkenntnisse gefragt haben, verbunden natürlich mit Komplimenten.’‘Erst nachdem er umständlich den Friedhof [53.1] am Hagelsberg beschrieben hat, kommt er zur Sache […]’‘Auf Friedhof [53.21] muß Schluß sein mit Politik!’‘Na, werden sein wieder Friedhöfe [65.13] wie früher...’‘Das später Park Akademicki genannte Gelände gab zwischen der Poliklinik und der Technischen Hochschule […] Raum für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof [65.30] […]’‘[…] und Sankt Joseph, der, wie die weiteren Friedhöfe [66.1], ab 1966 eingeebnet wurde;’‘[…] für den katholischen Friedhof [66.9] der Gemeinden von Sankt Nikolai […]’‘Es ließe sich mehr über gleichfalls eingeebnete Friedhöfe [66.22] auf der gegenüberliegenden Seite der Großen Allee sagen;’‘[…] Sankt Peter und Paul mit dem anschließenden Friedhof [66.27] für die Mennoniten […]’‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude als Sitz der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof [67.4] bewacht hatte […]’‘War in Gomułkazeit, wo sie platt gemacht haben letzte deutsche Friedhöfe [67.7].’‘Nachdem sie alles abgeschritten hatten, schätzten Alexander und Alexandra die Größe des zur Parkanlage verfremdeten Friedhofs [68.11].’‘Es sei ihm, meldet Reschke, die Witwe um den Hals gefallen, als ihr, vom Rondell aus gesehen, der zukünftige Friedhof [71.14] vor Augen stand.’‘War, zumindest beiläufig, von Friedhöfen [79.24] in Gdańsk und Wilna, von ausreichend viel Deutschmark die Rede?’‘Oder blieb neben der Liebe im schmalen Bett kein Platz für Friedhöfe [79.27] hier und dort?’‘Da wolln viele in Wilno auf Friedhof [88.5] zu liegen kommen.’‘Ein aus Elbing stammender Konsistorialrat, der sich aktiv beteiligen will, sagte mir, solch ein Friedhof [88.22] stimme ihn als Verheißung jetzt schon fröhlich.’‘Oder willst Du in Gdańsk machen zwei Friedhöfe [89.31] mit Ruhe sanft Ost und Ruhe sanft West?’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn […] auf den Friedhof [91.31] geleitet, zum Pilzgericht mit Gerüchen verlockt, abermals versammelt und im schmalen Bett ineinandergefügt haben.’‘[…] so daß, bei Garantie eines zugelassenen Friedhofs [93.30], ein Grundkapital von rund 28 Millionen als gesichert zu werten sei.’‘Allerdings müsse ein Drittel der Summe für den Friedhof [94.1] in Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto verwahrt werden […]’‘Nicht nur, weil Deutsche bald eins sind und an Friedhof [101.18] nicht mehr denken möchten, auch sonst wird knapp alles.’‘Kein Wunder, daß ihm die auf einem stillgelegten Friedhof [104.16] geborene Idee sogleich einleuchtete.’‘Reschke konnte […] einen Lageplan des zukünftigen Friedhofs [112.15] ausbreiten.’‘Gleichfalls ist ihr Besuch auf dem Ohlsdorfer Friedhof [113.21], einer weitläufigen, parkähnlichen Anlage, sicher […]’‘So schön wie Ohlsdorf muß werden deutsche Friedhof [113.24] in Gdańsk.’‘Selbstverständlich lagen die Begräbniskosten und die Pflege des neuerdings deutschen Friedhofs [118.24], der offiziell » Versöhnungsfriedhof« heißen sollte, bei den Nutznießern.’‘Die litauische Komponente der Idee, der »Polnische Friedhof [119.2] in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis, wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’‘Beifällig wurden die Hinweise der Piątkowska auf das Fernziel Wilna und den dort in Pacht zu nehmenden Friedhof [120.20] bewertet.’‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs [125.5] […] auf Pflanzen bedacht sein, die der künftigen Erwärmung der Erdoberfläche standhalten können.’‘Vielleicht wär' sonst schiefgegangen mit Friedhof [131.16] für Deutsche.’‘[…] die sorgfältig katalogisierte Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel, die er seiner langjährigen Erforschung barocker Grabsteine auf norddeutschen Friedhöfen [132.6] verdankte […]’‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag erteilt, die Einsegnung des Friedhofs [134.8] und - aus gebotener Distanz - die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’‘Die Lage des Friedhofs [136.14] sollte in Augenschein genommen und Auskunft über die Pflege der Gräber eingeholt werden.’‘Ältere Trauergäste fanden es anstößig, daß einige jüngere Trauergäste […] schon den Hinweg vom Hotel zum Friedhof [138.1], dann den Rückweg in Chatterjees Fahrradrikschas genommen hatten […]’‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof [146.3] gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz in der Aufsicht erklärt […]’‘Im übrigen ist der Friedhof [148.8] Aufgabe genug.’‘[…] Bauelemente der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer zollfrei nach Polen einführen, um sie zum Schutz des deutschen Friedhofs [153.20] abermals aufzustellen.’‘Der Friedhof florierte [154.2], als ihm der Streit um den Zaun widerfuhr;’‘Schon Allerseelen, das man still auf dem Friedhof [174.3] am Hagelsberg begehen wollte, verlief hektisch:’‘Er, dem zwischen Oliva und Ohra alle längst abgeräumten Friedhöfe [174.19] geläufig sind, führte uns später in angrenzendes Gelände, zum ehemaligen Garnisonsfriedhof.’‘Richtig einladend, euer Friedhof [184.19]!’‘Laßt euch von mir aus beerdigen auf eurem Friedhof [186.24].’‘Gibt nicht so was auf polnische Friedhof [189.5].’‘Der Friedhof [191.8] wie tot.’‘Nach Reschkes Rapport gelang es Alexandra, diese Diskussion zu beenden, indem sie auf das Doppelgrab ihrer Eltern auf dem Friedhof [197.9] am Hagelsberg hinwies […]’‘[…] die Piątkowska wollte mit letztem Anlauf dem polnischen Friedhof [210.8] in Wilno Raum schaffen;’‘Zwar wertete man das finanzielle Angebot als verlockend, doch wollte man einen Friedhof [211.8] für polnische Staatsbürger, gleich welcher Herkunft, nicht zusichern.’‘Zuerst fuhr Jerzy das Paar nach Ohra, einem Arbeitervorort, dessen einstiger Friedhof [222.23] als Park genutzt wird […]’‘Wróbel voraus, stolperten sie - Alexandra in zu leichten Stadtschuhen - über mehrere abgeräumte, vom Wildwuchs besetzte Friedhöfe [223.12] […]’‘[…] und steil ansteigt bis hin zum restlichen Jammer eines alten jüdischen Friedhofs [223.25], von dessen Rand aus die dem Berg zu Füßen liegende Stadt mehr erahnt als gesehen werden kann.’‘Ich weiß, daß die Danziger Synagogengemeinde ab 1937 gezwungen war, diesen und andere Friedhöfe [224.12] an den Freistaat zu verkaufen, um die Auswanderung ihrer Gemeindemitglieder nach Palästina zu finanzieren.’‘Sie wollte keine Friedhöfe [225.1] mehr sehen.’‘Immer mehr Friedhöfe [245.20] stünden der Heimkehr offen.’‘Das Ganze verschönt mit versöhnendem Wortgeklingel, als wären Golfplätze erweiterte Friedhöfe [246.9] nur.’‘Die Abdankung fand in der Kapelle seitlich des Friedhofs [255.24] Matarnia statt.’‘Bevor Erna Brakup mit verknoteten Fingern auf dem Friedhof [264.15] Matarnia unter die Erde kam, besuchte das Paar zum letzten Mal die Fischerkate.’‘[…] waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren, ein Schienenstrang, der mir aus anderer Geschichte, am Friedhof [264.21] Saspe vorbei, alteingefahren ist.’‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf, davor, ummauert im freien Feld und von Zypressen bestanden, der Friedhof [299.13].’‘Ich nenne den Namen des Dorfes nicht, auf dessen Friedhof [299.23] sie knapp vor der Mauer liegen.’
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang der zwanziger bis Mitte der vierziger Jahre - und mit Inschriften über den Namen […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage [23.5].’‘Auf der Hinfahrt fiel mir diesmal, […] jenes kugelige Wacholdergebüsch auf, das ich mir sogleich als genügsam vorstellte, geeignet für unsere Friedhofsanlage [125.16]...’
‘Die Stille unter den Friedhofsbäumen [22.22] ließ sich durch das entfernte Geschrei der Fußball spielenden Halbwüchsigen nicht aufheben, sogar die Geräusche der Tankstelle blieben ausgesperrt.’‘Die Friedhofsbäume [27.15] ohne Vögel.’‘Muß das unter Friedhofsbäumen [28.4], die sich zusehends entblößten, ein Fachsimpeln zwischen dem Emblematiker und der Vergolderin verschnörkelter Embleme gewesen sein!’‘Unter den Friedhofsbäumen [32.29] wandelte sich das Waschblau ihres Blicks zum Lichtblau […]’
Friedhofsbesuch, der [3*]Pl. -eFriedhof; Besuch (1a)
‘Über weitere Friedhofsbesuche [113.29] steht nichts geschrieben.’‘Ich bin ihm dankbar, daß er den Wortfluß der alten Frau gleich nach dem Friedhofsbesuch [189.10] niedergeschrieben hat […]’‘[…] und sich Jahre nach der Jahrtausendwende dunkel an Erna Brakups Beerdigung und Chatterjees Friedhofsbesuch [259.8] erinnert:’
Friedhofsbesucher, der [3*]Pl. -Friedhof; Besucher
‘Nach jeweiligem Bekenntnis entspannt, bemerkten sie plötzlich, daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher [25.27] mit Blumen und Windlichtern ihrer Toten gedachten.’‘Zur Großen Allee hin saß im Backsteinhaus eine Aufsichtsperson, die tagsüber Friedhofsbesuchern [145.28] Auskunft erteilte […]’‘Soeben hat er noch Chatterjee, der im Taxi vorgefahren ist, als Friedhofsbesucher [259.2] eingeführt […]’
‘Wenn im November noch Friedhofsbetrieb [171.16] vorherrschte, standen ab Dezember nun auch in Polen Großereignisse an.’‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb [173.31] kam es während der Aufsichtsratssitzung vom 5. November zu kontroverser Debatte.’
‘Dann kommt das hexenhaushafte Backsteinhaus am Park- beziehungsweise Friedhofseingang [137.25] ins Bild […]’‘Auch am Friedhofseingang [203.21] fanden sich, sobald die Brakup vorfuhr, Zuschauer.’
‘Auf halber Höhe bildete die Lindenallee ein Rondell, von dem aus nach links und rechts gleichfalls Lindenalleen abzweigten, so daß vier große Friedhofsfelder [67.18] […] vorstellbar geblieben waren.’
‘Mittlerweile waren, außer den Totengräbern, zwei Friedhofsgärtner [145.26] fest angestellt.’‘Dann holte sie im Backsteinhaus, wo die Totengräber und Friedhofsgärtner [203.23] ihr Gerät aufbewahrten […] ihre Gießkanne und ein Schäufelchen ab, das andererseits zum Harken taugte.’
Friedhofsgelände, das [12*]Gen. -esFriedhof; Gelände (a)
‘Noch auf dem ehemaligen Friedhofsgelände [70.12] […] sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’‘Doch als mein ehemaliger Mitschüler für die nur kurze Fahrt zum nunmehr gepachteten Friedhofsgelände [121.16] eine Fahrradrikscha benutzen wollte, kam es zu einem Wortwechsel […]’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat […] den Beschluß, das Friedhofsgelände [152.31] durch einen Zaun zu schützen […]’‘Jetzt, seit Anerkennung ihrer Grenze, wäre die Forderung nach Eigentum durchaus berechtigt, zumindest das Friedhofsgelände [185.13] betreffend.’‘[…] wo unter den Schneelasten das geräumte, gut eineinhalb Hektar große Friedhofsgelände [187.30] immer noch zu erahnen war;’‘Im Frühjahr wird das rechte obere Viertel des Friedhofsgeländes [188.21] aufgefüllt sein.’‘Knapp eine Woche nach dieser Sitzung hat Reschke wieder einmal ein Gespräch mit Chatterjee geführt, diesmal […] auf verwildertem Friedhofsgelände [199.16] hinter der Kirche […]’‘Derzeit ist uns die Lust vergangen, weiteres Friedhofsgelände [212.19] zu besichtigen, so sehr Wróbel drängt.’‘Mitte März muß es gewesen sein, als das Paar von seinem Freund eingeladen wurde, im, wie Reschke schreibt, »Polski Fiat« von einem abgeräumten Friedhofsgelände [222.18] zum nächsten zu hetzen.’‘Ihre zu leichten Schuhe seien für weiteres Friedhofsgelände [225.2] ungeeignet.’‘Dann schlug Timmstedt vor, weiteres Friedhofsgelände [250.21] in Pacht zu nehmen, damit sich die Aktion »Umbettung« zügig abwickeln lasse.’‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß aus dem damals allerorts gepachteten Friedhofsgelände [282.9] Besitztitel geworden sind […]’
Friedhofsgesellschaft, die [44*] Gen. - ; Pl. -ena)Gesellschaft (1), die einen oder mehrere Friedhöfe unterhält [°]
‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er Gründungen von Friedhofsgesellschaften [231.10] […] in den ehemals deutschen Städten Breslau, Stettin, Landsberg an der Warthe, Küstrin und Glogau.’‘Frau Johanna Dettlaff und Marian Marczak berichteten vom Treffen aller geschäftsführenden Gesellschafter der nunmehr ganz West- und Nordpolen umfassenden Friedhofsgesellschaften [268.30].’‘Ähnlich verfahre man neuerdings in Olsztyn, wo die Friedhofsgesellschaft [270.1] ein erstes » Bungagolf«-Projekt zwischen den Masurischen Seen plane.’
b)Unkenrufe /kurz für Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft [Register]/ [°]
‘Na, machen wir erst deutsch-polnische Friedhofsgesellschaft [109.19].’‘Da das Bonner Ministerium für gesamtdeutsche Fragen die Förderungswürdigkeit der noch zu gründenden Friedhofsgesellschaft [114.27] bereits anerkannt hatte […]’‘Rückzahlung wurde zugesichert, falls die Gründung der Friedhofsgesellschaft [115.4] bis Jahresende nicht zustande gekommen sein sollte.’‘Der gesamte Grund und Boden [wurde] von der nunmehr kurzgefaßt deutsch-polnisch genannten Friedhofsgesellschaft [118.8] unter Pachtvertrag genommen […]’‘Sie sprach eine aussterbende Sprache, »weshalb ihr«, schreibt Reschke, »der Sitz im Aufsichtsrat der Friedhofsgesellschaft [129.3] zu Recht zugesprochen wurde.’‘Kaum hatten die Verhandlungen zur Gründung der Friedhofsgesellschaft [129.13] begonnen […]’‘Die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft [131.24] hatte noch während der Gründungssitzung den geschäftsführenden Gesellschaftern eine pauschale Vergütung zugestanden;’‘Und dennoch wird die Friedhofsgesellschaft [142.18] unter der veränderten Marktsituation kaum zu leiden haben.’‘Die Frage, ob das Versöhnungsfriedhof heißende Parkgelände […] eingezäunt werden sollte, wurde früh, gleich nach Gründung der Friedhofsgesellschaft [152.15] gestellt, doch als nicht dringlich vertagt.’‘[…] und obendrein Nachtwächter einzustellen, selbstverständlich auf Kosten der Friedhofsgesellschaft [153.2].’‘Der Kontostand der Friedhofsgesellschaft [157.19] bewies jedoch, daß die gespannte Weltlage dem deutsch-polnischen Versöhnungswerk nicht abträglich war.’‘Der Kontostand der Friedhofsgesellschaft [163.23] erlaubte die Transaktion.’‘Als uns Wróbel bei einbrechender Dunkelheit von dem wüsten Gelände führte, schlug ich vor, hier Ordnung einkehren zu lassen, selbstverständlich auf Kosten der Friedhofsgesellschaft [176.10].’‘Mit Genugtuung wurde festgestellt, daß eine Parlamentsdebatte im Sejm günstig für die Friedhofsgesellschaft [197.17] verlaufen sei.’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft [202.15] […] abermals einen Handel ein […]’‘Reschke handelte richtig, als er - wie viel auch immer - Kapital der Friedhofsgesellschaft [206.6] in die Rikschaproduktion steckte.’‘[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen Zusicherung stark gemacht, die durch den Drittelanteil am Vermögen der Friedhofsgesellschaft [210.20] gedeckt war;’‘[…] schritt Wróbel Flächen aus, frei für Pacht- und Nutzungsverträge mit der Friedhofsgesellschaft [214.15].’‘Doch Nutzen aus der Quelle Brakup, Nutzen für die Friedhofsgesellschaft [222.14] zog einzig Jerzy Wróbel.’‘Nach meinem Willen tritt sie erst jetzt wirklich zurück, nachdem sie vor dem Aufsichtsrat der Friedhofsgesellschaft [228.29] ihren Rücktritt wörtlich vollzogen hatte.’‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um kürzere Erbpacht, eventuelle Kapitalbeteiligung der Friedhofsgesellschaft [235.6] und garantierte Arbeitsplätze […]’‘Zum Beispiel wird nicht deutlich, ab wann ein festangestellter Planungschef in einer Düsseldorfer Büroetage für die Friedhofsgesellschaft [237.9] tätig geworden ist.’‘Mit ihm hatte die Friedhofsgesellschaft [238.3] sich merklich verjüngt.’‘[…] ein weitläufiges Gelände, einst Kleiner Exerzierplatz, dann Maiwiese genannt, nunmehr der Friedhofsgesellschaft [251.4] zur Verfügung stand:’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft [252.28] wurde die windstill gehaltene Küche, in der ein spätgotisch kniender Engel immer mehr Blattgold annahm, zum zentralen Ort.’‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft [272.19] im nahegelegenen Altstädtischen Rathaus […] einen Raum gestellt, der ganz im Stil des siebzehnten Jahrhunderts gehalten war.’‘Relativ jung, strahlen sie wenig Profil, aber viel Nettigkeit aus, verbunden mit jenem lässigen Leistungswillen, der fortan zugunsten der Friedhofsgesellschaft [273.19] Kasse machen wird.’‘Aber den Rücktritt vom Ehrenvorsitz der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft [279.9] haben Alexander und Alexandra gemeinsam vollzogen.’‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft [279.16], deren Aufsicht im altstädtischen Rathaus tagte, schon eigene Büroräume […]’‘[…] auf welch gewinnbringende Weise, doch ohne Wissen der Aufsicht - nur Marczak wußte und schwieg -, Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft [279.25] angelegt [hatte]’‘[…] und so die Rikschaproduktion mit den Interessen der Friedhofsgesellschaft [279.27] verknüpft hatte […]’‘[…] wurde die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft [285.1] zu einer Sitzung aus besonderem Anlaß einberufen.’‘Kein Wort über die Friedhofsgesellschaft [293.5] bis zum Kaffee.’
c)Unkenrufe /kurz für Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft [Register]/ [°]
‘Von Alexandra Piątkowska ist anzunehmen, daß sie kopfrechnend die Kosten der Friedhofsgesellschaft [54.22] zu ermitteln versuchte.’‘In seinen Aufzeichnungen sah er […] Kuraufenthalte und das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft [58.30].’‘Die Idee der Friedhofsgesellschaft [88.16] komme überraschend gut an.’‘[…] können wir die Friedhofsgesellschaft [95.7] mit einem Startkapital gründen, das sich weit höher zu runden verspricht, als meine ersten Hochrechnungen erwarten ließen...’‘Ist es nicht so, als versuche das hohe Lebensalter der ehemaligen Umsiedler uns mahnend anzudeuten, daß man mit Ungeduld auf die Gründung der Friedhofsgesellschaft [96.30] wartet, ja, sie herbeisehnt?’‘72 Prozent der Rückmeldungen zeigen Beerdigungswilligkeit im Sinne unserer Friedhofsgesellschaft [97.23] an.’‘[…] daß ihr in Bremen studierender Sohn alle Pläne […], die sich mit der Friedhofsgesellschaft [99.1] befassen, als »typisches Produkt kleinbürgerlichen Wunschverhaltens« abgekanzelt habe.’‘[…] gäbe es unsere Friedhofsgesellschaft [108.26] schon, könnte es mich verlocken, in die Erdmöbelproduktion einzusteigen.’
‘Oder blieb ihr Friedhofsgespräch [26.3] weiterhin von abgeräumten Grabsteinen beschwert?’‘Ihr Friedhofsgespräch [26.23] kannte kein Ende.’‘Und erst beim Kaffee in Mokkatäßchen, grützig, wie ihn die Polen lieben, holte das Friedhofsgespräch [36.16] den Nichtraucher, die Raucherin wieder ein.’
‘In einem der Dezemberbriefe - jeweils vier an der Zahl - berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere Anfangserfolge, geeignet, unsere Friedhofsidee [89.21] zu fördern«, verkündet dann aber:’
Friedhofs-KZ, das [1*] /kurz für Konzentrationslager/ GrassAnspielung auf Konzentrationslager, wobei im Roman der Versöhnungsfriedhof als ghettoähnlich abgeschotteter Platz für deutsche Verstorbene wahrgenommen wird [° D Konzentrationslager 1]
‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ [153.15]« und »Die Deutschen lieben Zäune« wurden von einer Glosse überboten […]’
‘[…] und die Alte wird das Paar zwischen verschneiten Grabhügeln, vor weißverkappten Urnen und unter überzuckerten Friedhofslinden [190.16] fotografiert haben.’
‘Hab' gelernt deutsches Wort: Friedhofsordnung [40.15] ...’‘Na, machen wir deutsch-polnische Friedhofsordnung [40.16]...’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung unserer Idee, also […] der Entwurf einer zukünftigen Friedhofsordnung [108.31] […] innere Freude bereiten könnte.’‘Hinzu kam seine Gabe des Vortrags: beredt besiedelte er die ehemals Vereinigten Friedhöfe Grabreihe um Grabreihe, all das nach deutscher Friedhofsordnung [112.21].’‘Den Maßeinheiten deutscher Friedhofsordnung [118.10] folgend, konnte bei voller Belegung mit 20 000 Grabstellen gerechnet werden, einschließlich der kleineren Urnengräber.’‘Die von Reschke ausgearbeitete Friedhofsordnung [118.26] wurde akzeptiert. ’‘Deshalb hat er, mit Hinweisen auf die Friedhofsordnung [149.19], ein Formmusterblatt an alle im Computer Gespeicherten geschickt.’‘Reschke achtete streng darauf, daß kein Stein den Vorschriften der Friedhofsordnung [150.7] querstand.’‘Es ging um die neuzufassende Friedhofsordnung [232.16] […] und um die orthodoxe Kirche im ehemaligen Krematorium.’‘Die Friedhofsordnung [232.20] wurde um den Zusatz » raumkonzentrierte Zweitbestattungen« länger […]’
Friedhofsplan, der [1*]Pl. -pläneFriedhof; ¹Plan (1a)
‘Wenn doch auch wir mit unseren Friedhofsplänen [71.6] so erfolgreich in Fahrt kämen...’
‘Hier wurde mir das Wort Friedhofsruhe [22.25] wieder bewußt.’‘Das Wort Friedhofsruhe [85.16] wurde oft negativ benutzt, jetzt müßte - nein, Alexandra, ich höre Dein Stirnrunzeln -, muß es mit neuem Sinn erfüllt werden.’‘Auf eine der Glossen, die unter der Überschrift »Deutsche Friedhofsruhe [140.14] gesichert!« stand […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’‘Als schließlich […] Sprechchöre die Friedhofsruhe störten [154.9], zog der Aufsichtsrat nach fernmündlicher Beratung seinen Beschluß zurück:’‘Wenngleich die Blumen- und Kranzdiebstähle, trotz Nachtwächterdienst, nie ganz aufhörten, war zumindest die Friedhofsruhe [154.20] wieder gewahrt.’‘Und dieser fotografierte Mund ist es, der über die Friedhofsruhe [190.25] hinweg gesagt hat:’
‘Möglich, daß sich die Raucherin und der Nichtraucher noch zwei, drei Zigaretten lang der Friedhofsstimmung [29.14] überlassen haben.’
Friedhofstätigkeit, die [1*]Friedhof; Tätigkeit (2)
‘Und wahrscheinlich wäre das von […] von Marczak als » erweiterte Friedhofstätigkeit [194.22]« umschriebene Unternehmen als nicht mehrheitsfähig zerredet, unter Streitgeröll begraben worden […]’
‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude als Sitz der Friedhofsverwaltung [67.3] den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte […]’
‘Durch das Loch im Friedhofszaun [30.1] wechselten sie in die frühnachmittägliche Gegenwart.’‘[…] vor Resten des Friedhofzaunes [223.1], dessen Lücken durch einen Verhau aus Eisenbahnschwellen geschlossen sind.’
Frisur, die [1*]Art u. Weise, in der jmds. Haar frisiert ist; Haartracht [D1]
‘Worauf Johanna Dettlaff bis zum silbrigen Haaransatz ihrer Frisur [287.5] errötete.’
Frittenbude, die [1*] ugs.kleinerer Imbiss, an dem bes. Pommes frites verkauft werden [D]
‘Er gab zu verstehen, daß ihm eine ›Frittenbude [183.21]‹ lieber gewesen wäre.’
Fröhlichkeit, die [1*]Lustigkeit, Vergnügtheit [°]
‘Als sich die Bar in rasch aufeinanderfolgenden Schüben füllte, worauf lärmig Fröhlichkeit [72.27] ausbrach, zahlte Reschke sogleich, weil er so viel Andrang der Piątkowska nicht zumuten wollte.’
Frommser, das [1*] Pl. -erstes Markenkondom der Welt, 1912 von Julius Fromm entwickelt [WWW031]
‘Ich soll Präservative - Frommser [42.15] genannt - in der Klasse verteilt haben.’
Frosch, der [1*] Pl. Frösche(im u. am Wasser lebendes) Tier mit gedrungenem Körper von grüner od. brauner Färbung, flachem Kopf mit breitem Maul, großen, oft stark hervortretenden Augen u. langen, als Sprungbeine ausgebildeten Hintergliedmaßen [D1a]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler, Schlammtaucher, Erd- und Wechselkröten, Frösche [126.5] jeder Größe […]’
‘Als die Piątkowska, stolz auf ihren Wortschatz, ausrief: »Richtiges Froschkonzert [126.2] überall« […]’
Froschlurch, der [2*] Pl. -ezu den Amphibien gehörendes Tier einer weit verbreiteten Ordnung, zu der echte Frösche, Kröten und Unken gehören; Anura [° D; D Lurch; WWW032]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über […] Frösche jeder Größe, Froschlurche [126.6], also auch Unken:’‘[…] werden es wohl doch Froschlurche [160.16], also Unken, gewesen sein […]’
Frost, der [3*]Temperatur unter dem Gefrierpunkt [D1]
‘Bis Mitte Februar hielt der Frost [191.8] an.’‘[…] und zwar kurz zuvor, Mitte Februar, als der Frost [195.11] nachließ.’‘[…] daß selbst im Januar, als strenger Frost [202.21] herrschte, viele Polen den günstigen Rikschatarif als vorteilhaft erkannt hätten […]’
Januarfrost; NachtfrostFrucht, die [1*] Pl. Früchteaus dem Fruchtknoten entstehender Teil der Pflanze, der den Samen bis zur Reife umschließt (u. der bei bestimmten Bäumen, bei Pflanzen von Feld u. Garten essbar ist) [D1a]
‘War ja alles zu haben, wenn auch teuer, zu teuer, sogar Früchte [276.27] aus Neuseeland, Kiwi genannt.’
FruchtdoldeFruchtdolde, die [1*] Pl. -nschirmähnlicher od. büscheliger Blütenstand der Früchte [° D Dolde]
‘Es fehlte nicht an Akanthusblättern und Fruchtdolden [150.25].’
Frühgeburt, die [1*] Pl. -enGeburt eines noch nicht ausgetragenen, aber lebensfähigen Kindes [D1]
‘[…] vor oder nach Beerdigungen war es zu plötzlicher Niederkunft, zu Frühgeburten [270.22] gekommen.’
Frühjahr, das [5*]Abschnitt des Jahres (1) zwischen Winterende und Ende des Frühlings [D]
‘Das war im Frühjahr [25.3] '58, als ich an meiner Doktorarbeit saß […]’‘Im Frühjahr [188.21] wird das rechte obere Viertel des Friedhofsgeländes aufgefüllt sein.’‘Wenn im Vorjahr alles zu früh, viel zu früh gekommen war - der Raps, die Unken -, war in diesem Frühjahr [276.6] alles spät, viel zu spät dran.’‘In diesem Frühjahr [280.12] kommt alles zu spät.’‘Die Pfingstrosen sind in diesem Frühjahr [290.1] verspätet, wie alles andere auch.’
‘Sie […] erwogen eine gemeinsame Frühjahrsreise [243.10] nach Schlesien […]’
Frühling, der [5*]Jahreszeit zwischen Winter u. Sommer mit meist milden Temperaturen, in der die meisten Pflanzen zu wachsen [u. zu blühen] beginnen [D]
‘[…] es bleibt bei meinem Verdacht, daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling [124.21] alle Welt trügt.’‘[…] zitierte der Professor […] aus den Dichtungen der Romantiker und war mit dem letzten Zitat nach Achim von Arnim […] wieder beim zu früh ausgebrochenen Frühling [127.1]:’‘Darüber wurde es Frühling [254.30].’‘Ich erinnere mich: es wollte und wollte nicht Frühling [267.21] werden.’‘Unkengeläut, das wir im Frühling [280.16] des vergangenen Jahres, das früh, gewiß zu früh begann, zwischen Kopfweiden im flachen Werder aufgenommen hatten, wurde uns behilflich.’
Frühprägung, die [1*] Pl. -enEinfluss in der [frühen] Kindheit, der die spätere Verhaltensweise bestimmt [°]
‘Erst als die Jakobskirche hinter ihnen lag, ließ er von seinen Frühprägungen [19.19] ab:’
Frühstück, das [5*]am Morgen, am [frühen] Vormittag eingenommene Mahlzeit [Da]
‘Zum Frühstück [55.1], für das er kurz vor neun im Hotelrestaurant einen freien Tisch fand, wollte Reschke Herbata, weil er Tee dem grützigen Kaffee vorzog, dazu Konfitüre und Weißkäse bestellen.’‘Wie sie einander beim Frühstück [79.15] im Hotelrestaurant beteuern konnten, hat während kurzer Phasen erschöpften Schlafs er nicht, sie nicht geschnarcht.’‘Auf Reschkes Frage beim Frühstück [79.29], ob sie seine Zimmernummer bei der Rezeption erfragt habe, bekam er mit nachgestelltem Lachen Antwort:’‘Ich weiß nicht, ob sie schon in Gdańsk, etwa beim Frühstück [116.25] im Hevelius, geschworen hatten, einander mit einem Wiedersehen erst dann zu belohnen […]’‘Vor und nach zu kurzen Aufheiterungen ließen Regenschauer ihr spätes Frühstück [276.30] ins Wasser fallen, dennoch machten sie irgendwo halt.’
Frühstückstisch, der [1*]Tisch, auf dem das Frühstück aufgetragen ist [D]
‘In seinen Aufzeichnungen sah er seines Nachbarn am Frühstückstisch [58.28] geplante Kuraufenthalte und das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’
Fuge, die [1*] Pl. -n*aus den Fugen sein den [inneren] Zusammenhalt verlieren; in Unordnung geraten [D ¹Fuge 1*2]
‘[…] als alles ins Rutschen geriet, die Welt aus den Fugen [206.28] war und nichts mehr als sicher galt; er jedoch konnte seiner Alexandra gewiß sein.’
Fügung, die [6*]schicksalhaftes Geschehen, Verknüpfung von Ereignissen, hinter der eine göttliche, übernatürliche Macht steht [D1]
‘Es mag an diesem Tag, zu dieser Stunde - Schlag zehn Uhr - Fügung [7.19] gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘In Reschkes Kladde ist mit dieser Eintragung die Fügung [21.26] besiegelt.’‘Dann erst stand vom Stolpern vor den Blumeneimern, von rostroten Astern, von der Witwe und höherer Fügung [52.3] zu lesen.’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht, vielmehr Zufall, und wenn nicht Zufall, dann Fügung [135.9], bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel gewesen sei, allerdings eine Fügung [135.11], die ihn froh und dankbar gemacht habe.’‘[…] rein zufällig nur, nicht dank höherer Fügung [264.4], kamen wir davon […]’
Führer, der [1*]leitende Person einer Organisation, Bewegung o.Ä [D1a]
‘Doch wolle er nicht dem Größenwahn des legendären Subhas Chandra Bose, der als Führer [165.15] Indiens so erbärmlich habe scheitern müssen, auf der Spur bleiben […]’
‘»Hör zu, Reschke«, hab' ich mit seinem Füller [53.19] an den Rand gekritzelt, »das ist eine Furzidee!«’
Füllfederhalter, der [2*]Federhalter mit eingebautem, nachfüllbarem Tintenbehälter [D]
‘Dann schloß er das Etui und griff, als dränge es ihn, sich seiner selbst zu versichern, zum Füllfederhalter [77.2].’‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler zwischen den per Post zugestellten Krempel seinen Füllfederhalter [82.14] gelegt hat […]’
FüllerFund, der [1*]etw., was gefunden, aufgefunden, [durch Forschen o.Ä.] entdeckt worden ist [D2]
‘Natürlich verdanke ich Wróbel diesen Fund [199.24].’
FundstückFundament, das [2*]1.bis auf tragfähigen Untergrund hinabgeführter Unterbau eines Bauwerks [D1a]
‘[…] jedes Grabmal muß standsicher aufgestellt und durch Dübel mit dem Sockel oder dem Fundament [150.10] verbunden sein.’
2.[…] Grundlage, Basis [D2]
‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt gewordenen Idee das Fundament [70.21] legen.’
Fundgrube, die [1*] Pl. -netw., was für ein bestimmtes Interesse sehr ergiebig, wertvoll, von großer Bedeutung ist [D]
‘[…] gut vorsortierte Fundgruben [96.9] für Reschke, denn diese und weitere Informationen verrieten einiges über die Langlebigkeit ehemaliger Flüchtlinge.’
Fundstück, das [1*] Pl. -earchäologischer Fund [D Fundgegenstand b]
‘Ich bin mir sicher, daß er seinen alles verpatzenden Vortrag zusätzlich mit jenen Fundstücken [195.8] angereichert hat, auf die ihn Jerzy Wróbel im Innern der Kirchenschiffsruine von Sankt Johannis aufmerksam gemacht hatte […]’
Funker, der [1*] Milit.Soldat des untersten Dienstgrades bei der Fernmeldetruppe [D2]
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen in Uniform gesteckt, er als Funker [261.24], ich als Panzerschütze ausgebildet, und westlich der Oder in den Endkampf geworfen.’
Funktion, die [1*]in Funktion arbeitend [° D1c]
‘Einzig die Sonnenuhr in Funktion [179.2].’
Funktionär, der [2*] Pl. (m+f) -ehauptberuflicher od. ehrenamtlicher Beauftragter eines politischen, wirtschaftlichen, sozialen od. sportlichen Verbandes, der in Abhängigkeit von einer solchen Organisation handelt u. ihren Interessen dient [Da]
‘Nein, nicht das von den Funktionären [38.14] unserer Flüchtlingsverbände geforderte Recht auf Heimat meine ich […]’‘Hätte nicht gedacht, daß Eure Funktionäre [112.7] können so höflich sein und revanchistisch reden kein bißchen...’
Furcht, die [2*]1.veraltendScheu; Ehrfurcht [D2]
‘[…] all das von Generationen in Furcht [61.12] gehaltener Kirchgänger, später von Touristen abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’
2.Angst [°]
‘Ich vermute, daß Furcht [96.31] vor der zeitbedingten Gewißheit, in fremder Erde liegen zu müssen, gemischt mit der Hoffnung, einst doch im heimatlichen Gottesacker letzte Ruhe zu finden, den Lebensabend meiner Landsleute verlängert hat.’
Fürsorge, die [1*]tätige Bemühung um jmdn., der ihrer bedarf [D1]
‘[…] daß uns beiden ein glückliches Altern bevorstand, bei wechselseitiger Fürsorge [267.13] […]’
Fürstengruft, die [1*]Gruft, in der Angehörige eines Fürstenhauses bestattet sind [D]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche und deren soziale Stufungen Raum: das Gefälle zwischen Armenfriedhof und Fürstengruft [103.17].’
Für und Wider, das [1*] in WortpaarenVor- u. Nachteile [D für I 1b]
‘Dieses Problem löste eine längere Debatte aus, die sich am Für und Wider [232.1] föderalistischer Staatsstrukturen erhitzte […]’
Furzidee, die [1*] derbunsinniger, törichter Einfall [°]
‘»Hör zu, Reschke«, hab' ich mit seinem Füller an den Rand gekritzelt, »das ist eine Furzidee [53.19]!«’
Fuß, der [11*] Pl. Füße1.etw. zu Füßen etwas, was sich unterhalb von etwas befindet [°]
‘[…] dazu Karpfenteiche zu Füßen [178.17] des Olivaer Waldes.’‘Es müßte, weil kein Beinhaus möglich ist, eine besondere Grube ausgehoben und abgedeckt werden. Etwa dem Turm zu Füßen [196.3]...’‘[…] von dessen Rand aus die dem Berg zu Füßen [223.26] liegende Stadt mehr erahnt als gesehen werden kann.’‘Ach ja, zuunterst und wie zu Füßen [235.28] der hochkant stehenden Hotelschachtel lud spielzeugklein das Fachwerkhaus am Radauneufer zu Thekengesprächen ein.’
2.durch das Sprunggelenk mit dem Unterschenkel verbundener unterster Teil des Beines beim Menschen u. bei Wirbeltieren [D1]
‘Dazu die Brakup: klein, hutzelig, bedeckt vom topfförmigen Filz, die Füße [134.29] in Gummigaloschen.’‘Er betrachtet seine Füße [145.1] unter Wasser, wie sie verschwimmen, mal so, mal so versetzt, ihm fern, fremd sind.’‘[…] dessen leicht seitlich geneigten Schädel, den immer noch üppigen Faltenwurf des Leichenhemdes bis zu den verdeckten Füßen [228.1] hin.’
Fußballzu Fuß gehen einen Weg im Gehen zurücklegen u. nicht fahren [D1]
‘Zu Fuß [292.7] sind sie dann über den Langen Markt in die Ankerschmiedegasse gegangen.’
jmdm. zu Füßen […] etw. unterhalb von jmdm. […] [D1]
‘In ihm standen Särge gestapelt: linker Hand bis hoch zum Gewölbe, vor der Treppe und uns zu Füßen [226.11] nur bis zur halben Grufthöhe.’
*Fuß fassen [von Personen, Ideen usw.] sich nach einer geraumen Zeit in einer neuen Umgebung integrieren [u. durchsetzen], sich einen festen Platz schaffen [D1*]
‘Der Bengale mit dem britischen Paß hatte in Polen Fuß [206.2] gefaßt.’
*zu Fuß [durch Fortbewegung] auf den Füßen; durch Gehen [D1*]
‘Da er seine Forschungen in den Hauptkirchen der Stadt zu Fuß [63.20] erledigte, hatte er den Wagen auf dem bewachten Hotelparkplatz abgestellt.’
Fußball, der [2*] o.Pl.zwischen zwei Mannschaften ausgetragenes Ballspiel, bei dem der Ball nach bestimmten Regeln mit dem ?Fuß (2), Bein, Kopf od. durch körperlichen Einsatz unter Vermeidung absichtlicher Berührung mit der Hand od. dem Arm über die Torlinie des gegnerischen Tores zu spielen ist [D2]
‘[…] auf dessen Vorfeld ein Dutzend Halbwüchsige Fußball [21.15] spielten […]’‘Die Stille unter den Friedhofsbäumen ließ sich durch das entfernte Geschrei der Fußball [22.23] spielenden Halbwüchsigen nicht aufheben […]’
FußballerFußballer, der [1*]Pl. - ugs. /kurz für Fußballspieler/jmd., der Fußball spielt [D Fußballspieler]
‘Namen damals berühmter Fußballer [69.12] wie Goldbrunner, Lehner fallen mir ein.’
Fußballspiel, das [2*] Pl. -ea)einzelnes Spiel im Fußballsport [D]
‘An Fußballspiele [69.9] der Danziger Mannschaft, die eher Mittelklasse war, gegen auswärtige Vereine - Breslau, Fürth, sogar Schalke - erinnere ich mich. ’
Fußballstadionb)Kicken, das Fußballspielen als Freizeitgestaltung [°]
‘[…] den Halbwüchsigen habe das Fußballspiel [26.29] im Vorfeld des sowjetischen Soldatenfriedhofs keinen Spaß mehr gemacht.’
Fußballstadion, das [1*]Sportplatz für Fußballspiele (a) [D Fußballplatz]
‘»Dahinter«, schreibt Reschke, »liegen noch immer weitläufige Sportanlagen, die alle dem Fußballstadion [68.28] zugeordnet sind.«’
Fußbodenheizung, die [1*]Anlage zum Erwärmen von Räumen,, deren Rohre im od. unter dem Fußboden verlegt sind [° D]
‘Vielbrand investierte viel Zeit in die neue Aufgabe; sein mittelständisches Unternehmen, spezialisiert auf Fußbodenheizung [191.27], bot Möglichkeiten fachkundiger Zusammenarbeit.’
Fußende, das [4*]unteres Ende (2), an das beim Liegen die Füße platziert werden [D]
‘Und Wróbel hob den Deckel des ihnen zunächst, mit dem Fußende [226.29] voran stehenden Sarges […]’‘In Fleischfarbe abgebildet ist Wróbels eine Hand, die rechte, wie sie mit der linken Hand, die nicht ins Bild kam, vom Fußende [227.23] weg den Sargdeckel hochstemmt.’‘Ihre Filzstiefel standen am Fußende [240.27] der angejahrten Bettstatt, darunter der Nachttopf.’‘[…] Särge, die Timmstedts Kundendienst zukünftig, neben herkömmlichen Särgen, die sich zum Fußende [273.28] hin verjüngen, im Angebot führen wird.’
Fußgängerzone, die [1*](aus einer od. mehreren [Geschäfts]straßen bestehender) Bereich einer Stadt, in dem Fahrrad-, Auto- u. Motorradfahren verboten ist [D]
‘Ja, er habe eine Lizenz für den innerstädtischen Verkehrsbereich bis in die Fußgängerzone [58.10] hinein und neuerdings sogar für die Allee Grunwaldzka rauf und runter.’
Fußweg, der [1*]Zeit, die benötigt wird, um eine bestimmte Strecke zu Fuß zu gehen [Db]
‘Ein langer, dennoch kurzweiliger Fußweg [19.1], denn die Witwe unterteilte ihn, indem sie erklärend in knappen, alles verknappenden Sätzen sprach und ab und an ihr Glockenvogelgelächter entließ.’
Futter, das [1*] Wortspiel zu Haustier und Futter GrassÜNachschub [an Datenmaterial] [°]
Gabe, die [2*]1.in jmdm. angelegte ungewöhnliche Befähigung, Begabung für etw. [D2]
‘Mein Vorwissen, besser, meine schon früh ausgeprägte Gabe [45.24], Kommendes rückgespiegelt zu sehen, war auf Irritation gefaßt.’‘Hinzu kam seine Gabe [112.19] des Vortrags:’
2.geh.etw., was jmdm. als Geschenk, als Aufmerksamkeit überreicht, zuteil wird [D1a] GegengabeGalerie, die [1*] ÜSammlung, Reihung von Stimmungsbildern [°]
‘[…] Reschke, dieser Zunftmeister erhabener Rede, überliefert mir zwar eine Galerie [26.8] gereihter Stimmungsbilder […]’
Galosche, die [1*] Pl. -n veraltendÜberschuh aus Gummi o.Ä. [Da]
‘[…] Erna Brakup unterm Topfhut und in Galoschen [122.7], die mir jetzt schon lebendig wird.’
GummigaloscheGang, der [1*]1.Ablauf; Verlauf, den etw. nimmt [D ¹Gang 4]
‘[…] erst später, bedrängt vom immer schlimmeren Gang [126.18] der Zeitläufte, wird ihr, nicht etwa der Erdkröte, die Rolle der Ruferin zugedacht, die kommendes Unheil einläutet.’
2.Art u. Weise, wie sich jmd. in aufrechter Haltung auf den Füßen schrittweise fortbewegt [° D ¹Gang 1a; D gehen 1] Schlurfgang 3.das Zurücklegen einer Strecke zu Fuß [mit einem bestimmten Ziel] [° D ¹Gang 2; D gehen 2] Spaziergang 4.TechnikStufe der Übersetzung des Getriebes an Fahrzeugen [D ¹Gang 6a] GangschaltungGangart, die [1*] GrassNeigung der Schrift [°]
‘[…] vielmehr ist es die mal rücklings stürzende, mal voranstürmende Gangart [86.29] des Schreibverlaufs.’
Gangschaltung, die [1*] TechnikVorrichtung, mit deren Hilfe die einzelnen Gänge (4) eines Getriebes geschaltet werden [D]
Gans, die [1*] Pl. Gänse(bes. seines Fleisches wegen als Haustier gehaltener) großer, meist weiß gefiederter Vogel mit gedrungenem Körper, langem Hals u. gewölbter oberer Schnabelhälfte [D1a]
‘So erfuhr Wróbel den Guldenpreis kaschubischer Gänse [173.19] […]’
Ganschen [Brakup Missingsch]; MastgansGanze, das [5*]die ganze Sache, Angelegenheit; alles [D ²Ganze 2]
‘Die Witwe hatte zum Schluß Sahne an die Pilze gerührt, das Ganze [36.6] leicht gepfeffert und die gehackte Petersilie über die mehlig zerfallenen Salzkartoffeln gestreut.’‘Das Ganze [58.21] sei ausbaufähig.’‘Zwar zeigte man sich grundsätzlich an Geschäften gegen Devisenzahlung interessiert, hielt aber dennoch das Ganze [109.12] für nicht realisierbar.’‘Das Ganze [246.7] verschönt mit versöhnendem Wortgeklingel, als wären Golfplätze erweiterte Friedhöfe nur.’‘Und Torsten Timmstedt traue ich zu, das Ganze [281.7] als gelungene Collage gehört zu haben.’
‘[…] so daß, bei Garantie [93.29] eines zugelassenen Friedhofs, ein Grundkapital von rund 28 Millionen als gesichert zu werten sei.’
Garderobe, die [1*] o.Pl.[gesamte] Oberbekleidung, die jmd. besitzt […] [D]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe [132.21] […]’
Garnisonsfriedhof, der [1*]Friedhof, der Gesamtheit der an einem Standort stationierten [Besatzungs]truppen [° D Garnison 2]
‘Er, dem zwischen Oliva und Ohra alle längst abgeräumten Friedhöfe geläufig sind, führte uns später in angrenzendes Gelände, zum ehemaligen Garnisonsfriedhof [174.20].’
MilitärfriedhofGärtner, der [1*] Pl. - Berufsbez.jmd., der Gartenbau betreibt, Gärten pflegt [Da]
FriedhofsgärtnerGärtnergerät, das [1*]Gerät (2), das zur Pflege von Grünflächen, Beeten o.Ä. dient [°]
‘[…] außerdem wurden ihr der Leichenwagen, das Gärtnergerät [145.29] und Werkzeug der Totengräber anvertraut.’
Gas, das [1*]1. /kurz für Abgas/
‘Ihr Rauch zog ab, die Abendluft roch süßlich nach Gas [236.2].’
2.luftförmiger, brennbarer Stoff, der zum Kochen und Heizen verwendetet wird [° D1; D Brenngas] GasherdGasherd, der [1*]mit Gas (2) betriebener Kochherd [D]
‘[…] stand ein Gasherd [242.6], auf dem die Piątkowska Wasser aufsetzte.’
Gasse, die [8*] Pl. -nschmale Straße zwischen zwei Reihen von Häusern [D1]
‘Diese Gasse [30.11], die wie die übrige Stadt gegen Kriegsende bis auf Fassadenreste niederbrannte […]’‘Den geräumigen Beischlag grenzten zur Gasse [31.30] hin in Sandstein gehauene Reliefs ab:’‘Die Wohnung im dritten Stock lag am Ende der Gasse [32.5], die wie alle nach Osten laufenden Gassen [32.5] der Rechtstadt mit einem Tor, dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’‘[…] und das mit kurzen, durch alle Gassen [77.26] weit hallenden Stöckelschuhschritten.’‘[…] in allen Gassen [155.24] fand, wie immer ab Anfang August, der Dominiksmarkt statt. ’‘[…] durch alle Gassen [236.13] der Feuersturm... ’‘[…] Vom Haus in der Hundegasse, wo auf dem Beischlag für Freunde und Nachbarn Cocktails serviert wurden, sind die zwei Rikschas die Gasse [290.17] hinunter zur Reitbahn gefahren […]’
‘Übrigens sagten sie alle Gassennamen [59.30] und Ortsbezeichnungen wie altgewohnt auf;’
Gast, der [7*] Pl. Gäste1.Besucher eines Lokals [D ¹Gast 2a]
‘[…] blieben die beiden - den ersten, den zweiten Whisky lang - einzige Gäste [72.22] an langer Theke.’‘[…] einem Restaurant, in dem die Gäste [111.2] auf langen Bänken und unter getreu aufgetakelten Schiffsmodellen an langen Tischen sitzen […]’‘Einige Gäste [183.25] drehten sich um.’
Kneipengast 2.jmd., der sich [als Besucher] in einer anderen als seiner eigenen Umgebung, bes. in einem Personenkreis, zu dem er nicht fest gehört, zu bestimmten Zwecken vorübergehend aufhält [D ¹Gast 3a]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast [129.21], inmitten Gefolge, die Langgasse hochschlenderte […]’‘Ihr vergeßt, daß wir - und auch unsere Toten - dort Gäste [185.16] sind.’‘Weder Amerikaner noch Franzosen seien häufig zu Gast [244.28].’
3. *bei jmdm. zu Gast sein bei jmdm. als Gast zum Essen usw. eingeladen u. anwesend sein [D ¹Gast 1*]
‘Zweimal waren Erna Brakup und Jerzy Wróbel zu Gast [173.12].’
Gastdozentur, die [1*] Pl. -en Hochschulw.auf eine bestimmte Dauer begrenzter Lehrauftrag an einer Hochschule [°]
‘[…] denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen [104.5] […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’
Gaststätte, die [1*] Pl. -nHaus, Betrieb mit einem od. mehreren Räumen für den Aufenthalt von Gästen, die dort gegen Entgelt Speisen u. Getränke erhalten u. verzehren können; Restaurant, Lokal [D]
‘Solche Erinnerungen haften stärker als alle Pilzgerichte, die in italienischen Gaststätten [34.6] auf den Tisch kommen, letztmalig in Bologna, als ich mit meiner Frau...’
Gattin, die [1*] geh.Ehefrau [D]
‘Als Gattin [239.9] eines Kreissparkassendirektors weiß ich, wovon ich rede […]’
Gauleiter, der [2*] Gen. -s nationalsoz.Leiter eines Gaus, einer (im nationalsozialistischen Deutschland) regionale Organisationseinheit der NSDAP unterhalb der Reichs- und oberhalb der Kreisebene [° D Gau 2]
‘[…] den Namen eines Gauleiters [69.1] aus Franken trugen, dem man den Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeschanzt hatte.’‘Übrigens wurde in jener Sporthalle kurz nach dem Kriegsende einem Gauleiter [251.13] der Prozeß gemacht […]’
‘[…] für Großaufmärsche vor Tribünen, Siegheilrufe, Marschmusik, Kommandos und Gauleiterreden [214.30] geeignet.’
Gebäude, das [4*] Gen. -s; Pl. -großer Bau, Bauwerk [D1a]
‘Doch seitlich der Bibliothek, dannvorm Portal der ehemaligen Petri-Oberrealschule - beides preußischneugotische Gebäude [19.13], die der Krieg ausgespart hatte - kam der Witwer zum Zug.’‘[…] auf dessen östlichem Teil einige neue Gebäude [66.7] der vormals Technischen Hochschule, dann Politechnika Gdańska Platz genommen hatten;’‘Bei dem ging es um erklärende Schilder an historischen Gebäuden [243.31] und um Straßenschilder in der Alt- und Rechtstadt.’‘[…] über Jahre hinweg im Inneren des spätgotischen Gebäudes [291.13] tätig, hatte sie sich verdient gemacht:’
Clubgebäude; Fachwerkgebäude; Flughafengebäude; Hauptgebäude; Renaissancegebäude; Spitalgebäude; Stallgebäude; Wirtschaftsgebäude; ZiegelgebäudeGebein, das [7*] Pl. -esterbliche Reste, bes. Knochen; Skelett eines Toten [D2]
‘Fortan sollte der Umbettung von Leichen und Gebeinen [193.23] Platz eingeräumt werden.’‘Umständlich ging es um Ablauffristen, die in die Grabbodenplatten eingemeißelt vermerkt standen, danach um die Überführung der Gebeine [195.1] aus Familiengräbern […]’‘Löblicherweise hat im Mittelschiff eine ordnende Hand begonnen, das Gebein [195.28] in Kisten zu sammeln.’‘Und diese Details, jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein [196.13] und Beinkammern, griff Vielbrand auf […]’‘[…] weil die erklärte Bereitschaft so vieler Landsleute, die Gebeine [211.15] ihrer Familienmitglieder auf den Versöhnungsfriedhof Gdańsk umzubetten, durch keinen Beschluß außer Kraft gesetzt werden könne.’‘Als Reschke, angesichts der neuverlegten Bodenplatten, nach den Gebeinen [225.29] der Umgebetteten fragte […]’‘Es sind männlich langgliedrige Hände, deren Gebein [227.14], im Gegensatz zum Kopf, der skelettiert ist, von Haut, sichtbar bis zum Faltenwurf der Leichenhemdärmel, zusammengehalten wird;’
Jebeine [Brakup Missingsch]; KnochengebeinGebettel, das [1*] ugs. abwertendaufdringliches Verlangen nach Futter [°]
‘[…] einem einzigen gefräßigen Schwan, […] der damals versucht hat, mit seinem Gebettel [268.17] meine Erklärung zu überschnattern.’
Gebiet, das [1*]1.[Sach]bereich, Feld, Fach [D2]
‘Warum nicht gleichermaßen sinnvoll auf anderem Gebiet [29.11]?’
2.unter bestimmten Gesichtspunkten in sich geschlossener räumlicher Bereich von größerer Ausdehnung [D1] IndustriegebietGebilde, das [1*] Gen. -setw., was [durch Form, Gestalt, Anordnung, Organisation] als Einheit auszumachen ist [° D bilden 4]
‘Viele Anmeldungen aus den Ländern des kaum mehr als Staat existierenden ostdeutschen Gebildes [148.19] verlangten Einäscherung und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale.’
Gebimmel, das [1*] ugs. abwertend[dauerndes] helles Klingeln, Schellen [° D; D bimmeln]
‘Bißchen laut. Aber gewöhnt man sich an Gebimmel [33.18].’
DreitongebimmelGebrabbel, das [3*] ugs. abwertendundeutliches [niemanden ansprechendes] Reden [° D brabbeln]
‘Eine Tonbandaufzeichnung, die gleich hinter den Unkenrufen Erna Brakups Gebrabbel [128.17] bewahrt, wärmt Erinnerungen auf.’‘Ich bin ihm dankbar, daß er den Wortfluß der alten Frau gleich nach dem Friedhofsbesuch niedergeschrieben hat, ohne ihr Gebrabbel [189.11] in schriftdeutsche Reihe zu bringen.’‘Ihr Gebrabbel [221.17] war ihm Quellwasser.’
AbschiedsgebrabbelGebrauch, der [5*] o.Pl.das Gebrauchen; Benutzung, Anwendung [D1]
‘Mag sein, daß ihr Gebrauch [11.4] der fremden Sprache dem Verbot zusätzliche Schärfe beimischte […]’‘Doch vorerst waren Reschkes unverbesserliches Englisch und der bengalische Gebrauch [48.18] der einst herrschenden Kolonialsprache einander noch ungewohnt.’‘[…] ein schwarzer Montblanc, dick wie eine Brasil, mit Goldfeder, den er, für mich zum Gebrauch [82.18], durch Ansaugen mit blauvioletter Tinte geladen hat.’
Gebrauchsgegenstand von etw. Gebrauch machen sich in einem akuten Fall einer Sache bedienen [D1]
‘Der Computer hatte richtig gerechnet: nur ein Drittel der Einzahler machte von der angebotenen Ratenzahlung Gebrauch [115.17].’‘Bin zwar noch rüstig mit meinen demnächst 75 Jahren und mach bei der Wollschur mit, erwäge aber, von Ihrem hochherzigen Angebot Gebrauch [141.11] zu machen.’
Gebrauchsgegenstand, der [3*] Gen. -es; Pl. -ständeGegenstand für Gebrauchszwecke, bes. für den täglichen Gebrauch [D]
‘Später beschreibt er liebevoll, ja, tickhaft jede Masche des Gebrauchsgegenstandes [16.28], als wollte er ihn zum Kultgegenstand erheben;’‘Wie ihn dieser aus der Mode geratene Gebrauchsgegenstand [54.11] anrühre.’‘[…] indem ich ein Seminarüber Gebrauchsgegenstände [100.16] zum Zwecke des Einkaufs und Verkaufs veranstalte.’
Gebrüll, das [2*]lautes Geschrei [° D brüllen 2c]
‘[…] das neue Dezennium, das ich mit Bangen und Hoffnung beginnen sah, unwiderruflich begonnen, als Gebrüll [91.18] seinen Anfang nahm […]’‘Den Menschen im Ruhrgebiet, die mir, zugegeben, nicht annähernd vertraut sind, hat das wenig bedeutet und allenfalls das auf Sportplätzen übliche Gebrüll [170.29] abverlangt.’
Gebühr, die [1*]für eine [öffentliche] Dienstleistung (an eine Behörde, ein Amt) zu bezahlender Betrag [D1]
‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen gegen geringe, in Złoty zu zahlende Gebühr [220.22] eine Grabstelle auf dem Versöhnungsfriedhof zugesichert wurde.’
Grundgebühr; NutzungsgebührGeburt, die [1*] o.Pl.das Geborenwerden, Zur-Welt-Kommen [D1b]
‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung seinen Ort […] von Geburt [38.3] an gehabt habe.’
Frühgeburt; GeburtstagGeburtsfehler, der [1*] Pl. -unverschuldeter Makel [°]
‘Und daß er mit vierzehneinhalb Fähnleinführer gewesen ist, sie mit siebzehn begeistert Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation wurde, sahen sich die beiden wie Geburtsfehler [156.21] ihrer Generation nach;’
Geburtstag, der [5*] Pl. -eJahrestag der Geburt [D1]
‘Dort fand er Todesanzeigen, Gratulationen zu runden Geburtstagen [95.27] […]’‘[…] ein Herr Augustin Habernoll nicht nur seinen 95. Geburtstag [96.21], sondern auch sein 75jähriges Organistenjubiläum feierte […]’‘Na, freu mich schon, wenn Löwe ist dran, weil ich Geburtstag [100.6] hab, wenn Löwe ist Herrscher...’‘[…] so feuchtfröhlich begann Alexandras 60. Geburtstag [155.3].’‘Den runden Geburtstag [258.16] der Alten hatte man noch im Januar, als Schnee lag, in der Hundegasse gefeiert.’
‘Ein biedermeierliches Paar, dem Reschkes zweites Geburtstagsgeschenk [156.3] entsprach: ein mit vielen Scherenschnitten illustrierter Band.’
Geburtstagsinserat, das [1*] Pl. -ein einer Zeitung, Zeitschrift o.Ä. veröffentlichte Mitteilung, Annonce zum Geburtstag [° D Anzeige 2b]
‘Zum Beweis der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung schickte er der Piątkowska Fotokopien solcher Geburtstags- [96.19] und Jubiläumsinserate […]’
Gebüsch, das [1*]viele dicht zusammenstehende Büsche; Buschwerk [D]
‘Sie liefen den vom Gebüsch [21.11] durchwachsenen Zaun entlang.’
Taxusgebüsch; Ufergebüsch; WacholdergebüschGedächtnis, das [1*]Fähigkeit, Sinneswahrnehmungen od. psychische Vorgänge (im Gehirn) zu speichern, sodass sie bei geeigneter Gelegenheit ins Bewusstsein treten können; Vermögen, Bewusstseinsinhalte aufzubewahren, zu behalten, zu speichern u. sich ins Bewusstsein zurückzurufen, sie wieder zu beleben; Erinnerung[svermögen] [D1]
‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude als Sitz der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte und so seinem Gedächtnis [67.4] verhaftet geblieben war.’
Gedanke, der [7*] Gen. -ns; Pl. -n1.a)etw., was gedacht wird, gedacht worden ist; Überlegung [D1a]
‘Der Gedanke [267.17] an ein gemeinsames Ende lag sozusagen griffbereit, denn Gründe genug machten ihr Angebot.’‘Ich vermute, daß Professor Dr.Reschke diesen Vortrag sowie weitere Gedanken [38.20] über den Tod und des Menschen letzte Liegestatt beim Auf- und Abgehen […] entwickelt hat.’‘So, ohne Baskenmütze und Kameratasche, laß ich ihn laufen, während meine Gedanken [60.19] noch ein Weilchen jener Rikscha hinterdrein sind, die, wo auch immer, in Richtung Zukunft rollt...’
mit seinen Gedanken woanders […] sein gedankenverloren, unaufmerksam sein [D1a]
‘Und für mich faulen Hund, der immer sonstwo mit seinen Gedanken [298.16] war, hast du mitgesammelt, hast mir sogar mehrmals die dritte Literflasche gestiftet und die zweite aufgefüllt.’
b) o.Pl. Vorstellung [° D denken 5]
‘Da wolln viele in Wilno auf Friedhof zu liegen kommen. Und haben geweint manche, weil Gedanke [88.6] schön ist.’
2.Einfall; Plan, Absicht [D3]
‘Und jetzt erst klickte es, fiel der Groschen, wurde, ohne Schmerz, ein Gedanke [37.5] geboren […]’
3.Begriff, Idee [D4]
‘Die erhabene Größe dieses zum Bauwerk erwachsenen Gedankens [296.3] macht uns Menschen klein […]’
Europagedanke; VersöhnungsgedankeGedankenflucht, die [1*]gedankliches Abschweifen in einer unangenehmen Situation, geistige Abwesendheit [°]
‘Oder waren sie auf Gedankenflucht [245.9]: heimwärts in Alexandras Küche zum knienden Engel?’
Gedärm, das [1*]Eingeweide (bes. die Därme) [D]
‘Auf zwei Fotos ist das Gedärm [160.4] seitlich weggetrocknet.’
Gedenkmauer, die [1*]zur Erinnerung an jmdn., etw. errichtete Mauer (b) [°]
‘Dann habe sie einen Asternstiel aus dem Strauß gerupft, diesen zu den gehäuften Blumen vor die Gedenkmauer [20.8] gelegt […]’
Gedenkstätte, die [1*]zur Erinnerung an jmdn., etw. eingerichtete, angelegte Stelle, Ort [als Schauplatz wichtiger Begebenheiten, feierlicher Handlungen o.Ä.], dem eine besondere Bedeutung zukommt od. der einem außerordentlichen Zweck dient [° D; D Stätte]
‘Ich nehme an, daß sie nicht weiter nach Stutthof und zur Gedenkstätte [160.26] des gleichnamigen Konzentrationslagers gefahren sind.’
Gedenkstein, der [1*] Pl. -eSteinblock mit Gedenktafel od. Inschrift um an jmd. zu erinnern, jmd. zu ehren [° D]
‘Gemeinschaftsgräber von überschaubarer Größe und Gedenksteine [207.28] als Bodenplatten wurden vorgeschlagen.’
Gedicht, das [3*] Pl. -e[lyrische] Dichtung in einer bestimmten [metrischen] Form mit besonderem Rhythmus [u. Reim] [D]
‘[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht [20.10] des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt:’‘Sogar Gedichte [49.19] sollen sie zitiert haben: der Bengale trug Kipling vor;’‘[…] ein vereinzelter Student, der, behauptet Reschke, halblaut Gedichte [67.28], französische, gelesen habe.’
Gedränge, das [5*] o. Pl.drängende, sich schiebende und drückende Menschenmenge [° D2; D drängen 1b]
‘Beide verschwanden im Gedränge [14.17] vor der Markthalle.’‘Zwischen den engstehenden Wänden der Kneipe wird ihm das für nahe Zukunft versprochene Gedränge [46.25] vor Augen gewesen sein.’‘[…] oder inmitten Gedränge [207.4] gepaart, als Chatterjee auf dem Werftgelände mit Freibier und Bratwurst seine vierte Montagehalle einweihte.’‘Ums Totenbett Gedränge [265.2] der Stehenden.’‘Natürlich zu viele Besucher, dennoch kein Gedränge [296.1].’
Jedränge [Brakup Missingsch]Geduld, die [1*]Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen od. Abwarten von etw. [D]
‘In ihrem Alter war Geduld [79.13] vonnöten, jene Spielart von Humor, die Niederlagen ausschließt.’
Gefahr, die [3*] Pl. -enMöglichkeit, dass jmdm. etw. zustößt, dass ein Schaden eintritt; drohendes Unheil [D]
‘Sonst wird Einheit gefährlich sein, wie war schon oft für ganze Welt von Gefahr [90.5].’‘Falls man aber die Wünsche alter Menschen mit Mißtrauen höre und […] die Gefahr [177.20] unkontrollierter Rückwanderung befürchte […]’‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung vor den Gefahren [231.30] des Zentralismus.’
Gefährt, das [3*] geh., auch scherzh.Fuhrwerk, Kraftfahrzeug [D]
‘Übrigens stand er in einem Jogginganzug neben dem Gefährt [57.23] […]’‘Und kräftig die Pedale tretend, als gehörte das Rikschafahren mit zwei fülligen Damen im gutgefederten Gefährt [60.7] zu seinem Konditionstraining, rief Chatterjee abermals:’‘Kurz vorm Olivaer Tor glaubte Reschke, nicht irgendein Gefährt [71.1], sondern eine mit zwei Fahrgästen besetzte Fahrradrikscha überholt zu haben.’
Gefälle, das [1*]der Unterschied in der sozialen Stellung [D2]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche und deren soziale Stufungen Raum: das Gefälle [103.16] zwischen Armenfriedhof und Fürstengruft.’
Gefallen, das [2*] → gefallenFVG bei jmdm. Gefallen finden jmds. Geschmack, Vorstellung, Erwartung entsprechen; bei jmdm. Gefallen erregen [D ¹gefallen]
‘[…] doch findet sie offenbar Gefallen [52.13] an meinen, zugegeben, gelegentlich überbetonten Manieren.’‘Bestimmt fand Marczak, mit seinem Sinn für theatralische Gesten, Gefallen [281.6] an dieser Darbietung.’
Gefälligkeit, die [2*] Pl. -en verhüll.Geschenke, Geldzahlungen o.Ä., mit denen ein Sachbearbeiter bestochen wird, damit er eine behördliche Genehmigung [unter Verletzung der Amtspflicht] erteilt [°]
‘[…] daß er, zu seiner Entlastung, für sechs seiner zahlreichen Vettern […] die Einreise und - gegen geringe Gefälligkeit [201.22] - deren Aufenthalt bewilligt bekommen habe.’‘Begierig griffen die zuständigen Politiker sein Konzept auf, erteilten in Amsterdam und Kopenhagen sogleich, […] in Athen erst nach erwiesenen Gefälligkeiten [210.30] die Konzessionen für innerstädtischen Rikschabetrieb.’
Gefängnis, das [1*]Gebäude, Anstalt für Häftlinge mit zeitlich begrenzter Freiheitsstrafe, die unter leichteren Haftbedingungen verbüßt wird [D1]
‘[…] dessen Gelände liegt neben dem Gefängniskomplex Schießstange, der immer noch zum Gefängnis [224.29] taugt.’
‘[…] dessen Gelände liegt neben dem Gefängniskomplex [224.28] Schießstange, der immer noch zum Gefängnis taugt.’
Geflüster, das [1*]sehr leise, nur für einen od. wenige hörbare Äußerung [° D flüstern b]
‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf »Wir sind ein Volk!« das Geflüster [90.12] der Liebenden […] übertönt?’
Gefolge, das [2*]Begleitung einer hoch gestellten Persönlichkeit [Da]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast, inmitten Gefolge [129.22], die Langgasse hochschlenderte […]’‘[…] in dessen Mitte Jesus mit biblischem Gefolge [291.23] auf dem Langen Markt steht […]’
Gefühl, das [3*] Pl. -e1.das Fühlen;seelische Regung, Empfindung des Menschen, die seine Einstellung u. sein Verhältnis zur Umwelt mitbestimmt [D2]
‘Wissen Sie, Herr Professor, wenn man ist alt wie wir, ist Gefühl [74.26] nicht genug.’‘[…] er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle [104.21], Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’
2.gefühlsmäßiger, nicht näher zu erklärender Eindruck; Ahnung [D3a]
‘Während Frau Dettlaff mehr dem Gefühl [176.29] folgte, nannte Vielbrand Argumente […]’
Gegebenheit, die [2*] Pl. -enin bestimmter Weise gegebener Zustand, Umstand, dem jmd. Rechnung zu tragen hat [D]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast […] den inneren und äußeren Kreis aus Sicherheitsbeamten und Fotoreportern als natürliche Gegebenheit [129.26] ertrug […]’‘Man wollte prüfen, ob ein würdiger Verlauf deutscher Beerdigungen inmitten polnischer Gegebenheiten [136.13] gesichert sei.’
Gegend, die [3*]im Hinblick auf seine Beschaffenheit od. seinen Bezugspunkt bestimmtes, aber nicht näher abgegrenztes Gebiet [D1]
‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter und dessen Familie als »vertriebene Flüchtlinge von Osten weg nach westliche Gegend [20.15]« vereinigt […]’‘Die schöne Gegend [64.28] verbaut...’‘Sie nannten die Gegend [233.18] zauberhaft […]’
Gegendarstellung, die [1*]Entgegnung auf eine [in der Presse] veröffentlichte Darstellung (2) durch den Betroffenen [D1]
‘In seiner Gegendarstellung [192.25] wies der geschäftsführende Gesellschafter auf das hohe, bei ihm steht, »biblisch hohe« Alter der Verstorbenen hin:’
Gegendogma, das [1*]dem Dogma entgegengestellte Aussage [°]
‘[…] sogar das Verharren der katholischen Kirche im Dogma soll er mittels Gegendogma [93.4] verursacht haben.’
Gegengabe, die [1*] gehGabe (2) als Dank für eine empfangene Gabe [D]
‘[…] und die Gegengabe [113.12] des Bundes: ein […] Exemplar der bei Velhagen und Klasing 1907 erschienenen Künstlermonographie »Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis«.’
Gegenrede, die [1*] Pl. -nWiderrede, Einwand [D2]
‘Gegenreden [215.31] sind nicht vermerkt.’
Gegensatz, der [2*]*im Gegensatz zu im Unterschied zu [D1*]
‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler zwischen den per Post zugestellten Krempel seinen Füllfederhalter gelegt hat,kann ich das Schreibwerkzeug - im Gegensatz [82.15] zum Auto seiner Wahl - bestimmen:’‘Es sind männlich langgliedrige Hände, deren Gebein, im Gegensatz [227.14] zum Kopf, der skelettiert ist, von Haut, sichtbar bis zum Faltenwurf der Leichenhemdärmel, zusammengehalten wird;’
Gegenseitigkeit, die [2*]wechselseitiges Verhältnis [D]
‘Wie ihr zu uns gekommen seid, um uns die doppelte Buchführung beizubringen, kommen nun wir und machen mit euch ein Geschäft auf Gegenseitigkeit [200.29].’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft […] einen Handel ein, der, wie Chatterjee sagte, »auf Gegenseitigkeit [202.17]« beruhte.’
Jejensaitichkait [Brakup Missingsch]Gegenstand, der [3*] Pl. -stände1.[kleinerer, fester] Körper; nicht näher beschriebene Sache, Ding [D1]
‘Und die gegenwärtige Kunst, bis hin zu Beuys, zelebriert geradezu diese Gegenstände [100.26];’‘Wie sakrale Gegenstände [251.23] feiert er ihr Werkzeug […]’
Gebrauchsgegenstand; Kultgegenstand 2. Pl. selten dasjenige, worum es in einem Gespräch, einer Abhandlung, Untersuchung o.Ä. jeweils geht, was den jeweiligen gedanklichen Mittelpunkt bildet; Thema [D2a]
‘Wenn nicht die Blumen, darf ich, bitte, dann den Gegenstand [12.6] unseres gerade begonnenen Gesprächs, einige Steinpilze, diesen hier, den, den und noch den, auswählen und Ihnen zum Geschenk machen?’
Gegenstimme, die [5*] Pl. -nbei einer Abstimmung gegen jmdn., gegen etw. abgegebene Stimme (2b) [D1a]
‘Eine Klausel, die ohne Gegenstimmen [120.6], bei nur einer Enthaltung, angenommen wurde...’‘Soweit ich sehen kann, waren beide zufrieden, weil der Antrag »Ehemaliger Garnisonsfriedhof«, den Jerzy Wróbel eingebracht hatte, ohne Gegenstimmen [180.9] angenommen wurde:’‘Wenn man vom Einspruch des geschäftsführenden Paares absieht, war die einzige Gegenstimme [209.6] Erna Brakup zu verdanken.’‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid laut gewordene Gegenstimme [211.2] der Minderheiten […] kein gutes Klima für Alexandras Wünsche zur Folge:’‘[…] obgleich im Gesellschaftervertrag nicht vorgesehen, vom restlichen Aufsichtsrat ohne Gegenstimme [248.12] beschlossen [wurde]’
Gegenüber, das [1*] UnkenrufeGerät, das jmdm. vis-a-vis steht; Computer [°]
‘...und wie mir mein […] diskretes Gegenüber [95.6] kürzlich geflüstert hat, können wir die Friedhofsgesellschaft mit einem Startkapital gründen, das sich weit höher zu runden verspricht, als meine ersten Hochrechnungen erwarten ließen...’
Gegenverkehr, der [1*] Üentgegenkommende Bewegung [auf einander zu] [°]
‘Keinen Kahn, kein Segel, nur zwei schwimmende Enten erwähnt er, im Gegenverkehr [278.1].’
Gegenvorschlag, der [1*]auf einen Vorschlag hin gemachter, anders gearteter od. gegensätzlicher Vorschlag [D]
‘Sie hielt, »weil Deutsche sind reich und müssen immer sein erste«, ihren Gegenvorschlag [41.1], »Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft«, für wirksamer.’
Gegenwart, die [3*]1.Zeit[punkt] zwischen Vergangenheit u. Zukunft; Zeit, in der man gerade lebt; Jetztzeit [D1]
‘[…] den die übriggebliebenen Grabsteine um die Gegenwart [23.23] gebracht hatten;’‘Durch das Loch im Friedhofszaun wechselten sie in die frühnachmittägliche Gegenwart [30.2].’
2.Anwesenheit [D3]
‘In Gegenwart [114.21] eines Ministerialbeamten aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag notariell beglaubigt […]’
Gegenwind, der [1*]Wind (a), der entgegengesetzt zu der Richtung weht, in die sich jmd. bewegt [D]
‘[…] er im schwarzschlotternden Mantel und wie bei Gegenwind [188.6] vornübergebeugt, obgleich es frostig windstill ist.’
Gehalt, das [1*] Pl. -hälterregelmäßige monatliche Bezahlung der Beamten u. Angestellten [D ²Gehalt]
‘[…] aber die Preise kletterten weiter und straften Löhne und Gehälter [152.3] mit Mißachtung.’
Gehäuse, das [1*]feste, schützende Umhüllung um etw. [D1]
‘[…] hatte sie wechselnden Währungen ein solides Gehäuse [124.4] geboten, in dem Reschke nun ein und aus ging.’
Gehege, das [1*] Jägerspr.ÜGrassEinschränkung, Begrenzung [°]
‘Offenheit, die nur Satzzeichen als Gehege [82.5] duldet.’
Geheimtreffen, das [1*]Treffen, das vor anderen, vor der Öffentlichkeit absichtlich verborgen gehalten wird, nicht für andere bestimmt ist [° D geheim a]
‘Mein ehemaliger Mitschüler hat dieses Geheimtreffen [199.28] seinem Tagebuch anvertraut;’
Gehen, das [1*] → geheneinen Ort verlassen; weggehen [D6a]
‘Noch auf dem Platz, doch schon im Gehen [20.18], griff sie zur Zigarette.’
Gehöft, das [1*] Pl. -elandwirtschaftliches Anwesen mit den dazugehörenden Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden [D]
‘[…] wo früher die Gehöfte [64.12] des Dorfes Bissau ihre leicht gehügelten Äcker um sich versammelt hatten […]’
Gehör, das [2*]*Gehör finden mit seinem Anliegen angehört werden [D1*]
‘[…] daß er mit seinen hochgerechneten Belegen für » ausgesprochene und latente Beerdigungswilligkeit« ehemaliger Vertriebener Gehör [107.29] gefunden […] hatte.’
*zu Gehör kommen geh.[in künstlerischer Weise] vorgetragen werden [D1*]
‘[…] was jedoch hier, Mitte Mai zu Gehör [127.4] komme, sei beklemmend vorweggenommenes Unkenrufen.’
Geistliche, der [1*] Gen. -njmd., der als Theologe, Theologin einer Religionsgemeinschaft Aufgaben im gottesdienstlichen Bereich und in der Seelsorge wahrnimmt [D]
‘[…] in Gestalt des katholischen und des evangelischen Geistlichen [133.31] spiegelte sich nicht nur die konfessionelle Mischung des Aufsichtsrates […]’
Gekraksel, das [2*] ugs. abwertendunleserlich Geschriebenes [°]
‘Wenn vorhin Reschkes Schönschrift zu loben war, muß nun zugegeben werden, daß es mir schwerfällt, die Briefe der Piątkowska bis ins letzte Gekraksel [86.24] zu entziffern.’‘Aus ihrem Gekraksel [116.3] lese ich: »Unsere Liebe ist nicht bißchen nur und läuft nicht weg.«’
Gelächter, das [11*]lautes [anhaltendes] Lachen [D1]
‘Ihren akzentuierten Sätzen war Gelächter [11.21] vor- und nachgestellt, das grundlos zu sein schien, bloße Vor- oder Zugabe.’‘[…] und ob er ernsthaft, ihr Gelächter [12.16] nicht fürchtend, erwogen hat, seinen im Tagebuch notierten Hinweis auf Tschernobyl und die Folgen als nachträgliche Warnung auszusprechen.’‘Kein Gelächter [20.2] vor- oder nachgestellt.’‘[…] doch fand Alexandra all das […] ein Gelächter [40.29], ihr Glockenvogelgelächter wert.’‘Ihr Gelächter [50.14], das sich immer wieder neu infizierte, ließ sie nun weniger hübsch sein.’‘[…] daß sie nach anfänglichem Gelächter [127.10] und Ausrufen […] immer stiller geworden und am Ende verstummt sei.’‘[…] ihr Gelächter [144.10] ist durch Reschkes Tonbandaufzeichnung überliefert.’‘Timmstedt soll das Gelächter [286.5] ausgelöst, Marczak mitlachend legitimiert haben.’‘[…] ihr reichte es nur zum »verkniffenen Lächeln«, das plötzlich vereiste und dem allgemeinen Gelächter [286.12] ein Ende setzte.’‘Timmstedts spöttisches Bekenntnis […] löste abermals Gelächter [287.14] aus, dennoch blieb ein Mißklang.’‘Oft lachte sie nach solch kurzfertigen Geschichtsbetrachtungen, als wollte ihr Gelächter [288.31] beschwören:’
GlockenvogelgelächterGelände, das [21*] Gen. -sa)bestimmtes, in seinen Grenzen festgelegtes Stück Land; [Bau]grundstück [Db]
‘Auf dem geräumten Gelände [9.29] wurde ab 1895 in neugotischem Stil eine Markthalle gebaut […]’‘Man wollte geeignetes Gelände [62.24] finden und der Idee als Projekt zu fester Kontur verhelfen, zumal der Witwer tags drauf seine Heimreise antreten mußte.’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände [64.1] zwischen Brentau und Matern anfangs als geeignet für einen Waldfriedhof gesehen habe […]’‘Das später Park Akademicki genannte Gelände [65.26] gab zwischen der Poliklinik und der Technischen Hochschule […] Raum für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof […]’‘[…] auf dessen Gelände [66.13] noch immer als imposanter Klinkerbau, mit Abdankungshalle und zwei Schornsteinen, das Krematorium stand.’‘Da aber Reschke ausschließlich jenes Gelände [66.30] meinte, auf dem die Doppelgrabstelle seiner Großeltern väterlicherseits den Eltern vorbehalten gewesen war […]’‘Auch dieses Gelände [68.20] schritten sie zählend ab.’‘Auf Sommeranfang fanden die Einsegnung und danach zwei Beerdigungen in der rechten hinteren Ecke des weitläufigen Geländes [134.17] statt […]’‘[…] ließ sich auf dem Gelände [150.3] des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder […]’‘Er, dem zwischen Oliva und Ohra alle längst abgeräumten Friedhöfe geläufig sind, führte uns später in angrenzendes Gelände [174.20], zum ehemaligen Garnisonsfriedhof.’‘[…] als uns am Rand des brüchig eingezäunten Geländes [175.28], wo Schrebergärten beginnen, ein mutwillig mit Farbe beschmiertes Grab für russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges entsetzte.’‘Als uns Wróbel bei einbrechender Dunkelheit von dem wüsten Gelände [176.8] führte, schlug ich vor, hier Ordnung einkehren zu lassen, selbstverständlich auf Kosten der Friedhofsgesellschaft.’‘Jerzy Wróbel, dieser allzeit hilfsbereite, höflich zuvorkommende, eifrige, übereifrige Mensch, hatte geeignetes Gelände [214.8] ausgeguckt.’‘Erst dann schloß mit Baracken verbautes Gelände [214.28] an:’‘Die Hauptallee und vier Queralleen auf ansteigendem Gelände [222.29] von Linden bestanden […]’‘Danach stiegen sie im oberen Teil von Schidlitz hangaufwärts durch verwildertes Gelände [223.4]:’‘Nur wenn man weghört, ein stilles Gelände [224.17].’‘[…] zum ehemaligen Marienfriedhof fuhr; dessen Gelände [224.27] liegt neben dem Gefängniskomplex Schießstange, der immer noch zum Gefängnis taugt.’‘So erfuhr unser Paar erst später, daß […] ein weitläufiges Gelände [251.3], einst Kleiner Exerzierplatz, dann Maiwiese genannt, nunmehr der Friedhofsgesellschaft zur Verfügung stand:’
Altstadtgelände; Frachtgutgelände; Friedhofsgelände; Parkgelände; Werftgelände b)Landschaft; [nicht begrenztes] Gebiet in seiner natürlichen Beschaffenheit [Da]
‘Tatsächlich habe sich golfgünstiges Gelände [269.26] mit Seeuferlage, geeignet für eine Bungalowsiedlung, in der Kaschubei nahe Kartuzy gefunden.’‘[…] ein weitläufiges Gelände [278.23], geeignet und begrünt fürs Golfspiel […]’
Geläut, das [6*]a)glockenähnliches Rufen der Unken, Froschquaken [°]
‘In der Kaschubei, nahe Chmielno, höre ich über das Geläut [127.23] hinweg Alexandra.’‘Und plötzlich dann doch der Ruf einer einzelnen Unke: mehr Geläut [143.15] als Rufen.’‘Von unbewegter Wasserfläche hebt sich solch Geläut [143.18] besonders ab.’‘Nach jedem Vorschein von Zukunft setzen sie eine Zäsur, ihr wehmütiges Geläut [282.30].’
b)dem Unkenruf nachempfundenes Schellen der Fahrradklingel [°]
‘Fortan schaffte dieses Geläut [213.3] mit seiner Traurigkeit das aggressive Dauerhupen aus der Welt, zumindest im innerstädtischen Bereich.’‘Rom ist frei von Gestank, kein Dauerhupen, nur noch das melodische Geläut [297.26] der Dreitonklingeln.’
Gelb, das [1*] → gelb UnkenrufeFarbe der Rapsblüte [°]
‘So prächtig der Eindruck ist, das Gelb [124.19] wolle sich selbst feiern, es bleibt bei meinem Verdacht, daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’
Gelbbauchunke, die [4*] Pl. -nvorwiegend in Westeuropa beheimatete Unke(1)nart mit auffälliger schwarzgelber Bauchfärbung; Bombina variegata [° WWW036]
‘Und in höher gelegenen Seen und Tümpeln gibt es Gelbbauchunken [125.31] sogar.’‘Glaub mir, Alexandra, wie der Raps zu früh blüht, rufen Rotbauchunke und Gelbbauchunke [127.6] zu früh.’‘Seitdem weiß ich, daß Feuerunken in längeren Abständen als Gelbbauchunken [128.4] rufen […]’‘Da Rotbauch- und Gelbbauchunken [160.12] kleiner als Erdkröten sind […]’
Geld, das [13*]1. o.Pl. vom Staat geprägtes od. auf Papier gedrucktes Zahlungsmittel [D1]
‘[…] zwischen all dem staute und entzerrte sich ärmlich ein nur der alltäglichen Not gehorchender Menschenauftrieb, dessen knappes Geld [13.28] stündlich an Wert verlor […]’‘Vielleicht haben wir Glück gehabt bißchen, weil wir auf Markt uns zufällig haben getroffen und mußten gleich streiten wegen Blumen und Geld [87.10].’‘Nun gibt ja viel in Geschäfte, nur ist zu teuer, weil Geld [101.22] wird knapp.’‘Reschke kann mit Geld [167.16] umgehen.’‘Alexander Reschke konnte schon immer mit Geld [167.17] umgehen […]’‘Geld [171.4], das nur liege, arbeite nicht.’‘Geld [180.9], ausreichend viel Deutschmark sollte dort Ordnung stiften.’‘Von Finanzen verstehe er wenig, doch könne nichts Anrüchiges geschehen sein, weil ja kein Geld [239.21] fehle, sich Geld [239.22] hingegen vermehrt habe, nahezu wunderbar.’‘Das sage auch Pan Marczak, der im Geld [239.24] sozusagen zu Hause sei.’‘Das Geld [246.16] regiert!’
Jeld [Brakup Missingsch]; Sitzungsgeld 2.größere [von einer bestimmten Stelle stammende, für einen bestimmten Zweck vorgesehene] Summe [D2]
‘[…] sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld [70.16], das als Startkapital nötig sein werde.’‘Danach geht es wieder um das Geld [171.1] der » Beerdigungswilligen«.’
Geldbeutel, der [1*]Portemonnaie [D]
‘Sichtbar getragene Geldbeutel [100.23] finden sich, oft in prachtvoller Ausführung, auf Holzschnitten seit der Spätgotik.’
Gelegenheit, die [5*]1.geeignete Umstände, um etw. Geplantes auszuführen; [günstiger] Augenblick; Möglichkeit [D1]
‘[…] sie möge doch, bitte, ihren Beitrag bei anderer, weniger dem Mißverständnis ausgesetzter Gelegenheit [137.9] leisten.’‘In Reschkes Aufzeichnungen wird erwähnt, daß Frau Johanna Dettlaff bei dieser Gelegenheit [138.12] doch noch zu ihrer insgesamt maßvollen Rede kam.’‘[…] bei anderer Gelegenheit [160.29] sagte sie:’‘Mag sein, daß dieser Brief den städtischen Angestellten bei nächster Gelegenheit [230.28] - die ergab sich Mitte April - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’
2.Anlass [D2]
‘Seine Windjacke, die ihm Reschke bei jeder Gelegenheit [135.1] nachsagt, muß zum gegebenen Anlaß passen.’
Geleit, das [2*]*jmdm. das Geleit geben geh. verhüll.an jmds. [feierlicher] Beerdigung teilnehmen [Da*]
‘Nachdem er im neuen Anzug - und bei Regen mit Schirm - weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben [139.7] [hatte]’‘Hochbetagte Frauen wurden zu Grabe getragen, denen viel Familie Geleit [145.20] gab.’
1Geliebte, der [1*] Gen. -enMann, mit dem eine Frau […] eine sexuelle Beziehung hat [D ¹Geliebte 1b]
‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr in Bremen studierender Sohn alle Pläne seiner Mutter und ihres Geliebten [99.1] […] abgekanzelt habe.’
2Geliebte, die [1*]Frau, mit der ein Mann […] eine sexuelle Beziehung hat [D ²Geliebte 1b]
‘Nicht daß ihm der Heimcomputer die ferne Geliebte [95.3] ersetzte […]’
Gemäuer, das [1*] geh.[…] aus alten Mauern bestehendes Bauwerk [D]
‘Auch ich sah zu jener Zeit nur trübe Zukunft voraus, weshalb meine liebe Alexandra meinen Hang, jedem noch so stabilen Gemäuer [266.28] düstere Vorzeichen abzulesen, oft genug verspottet hat:’
Gemaule, das [2*] Grassim Tonfall mürrisch klingender westpreußischer Dialekt [°]
‘So maulten […] am Dienstag Müllmänner, mit gemildert sich breitmachendem Gemaule [128.23] sogar Studienräte, Post- und Polizeibeamte und sonntags der Pastor von der Kanzel.’‘Dann hat sie Reschke, der sich weigern wollte, gezwungen, ihr Gemaule [203.15] ins Englische zu übersetzen:’
Gemeinde, die [3*] Pl. -n/kurz für Kirchengemeinde/
‘[…] der gegenüber ein alter, von Buchen und Linden verschatteter Friedhof liegt, der […] am westlichen Rand etlichen freireligiösen Gemeinden [21.8] diente.’‘[…] für den katholischen Friedhof der Gemeinden [66.9] von Sankt Nikolai und der Königlichen Kapelle […]’‘Die weißrussische Gemeinde [135.20] hat die einst nüchterne Leere des nur zweckdienlichen Raumes mit orthodoxem Pomp gefüllt...’
‘Ich weiß, daß die Danziger Synagogengemeinde ab 1937 gezwungen war, diesen und andere Friedhöfe an den Freistaat zu verkaufen, um die Auswanderung ihrer Gemeindemitglieder [224.14] nach Palästina zu finanzieren.’
Gemeindevorsteher, der [1*]vorsitzender Verwaltungsbeamter; Bürgermeister [D Gemeindevorstand 2]
‘Der Pfarrer, der Gemeindevorsteher [299.15] bestätigten: Ausgebrannt das Autowrack, die Leichen verkohlt.’
Gemeinschaftsgrab, das [2*] Pl. -gräberOrt, an dem mehrere Tote zusammen beigesetzt werden, Sammelgrab [°]
‘Gemeinschaftsgräber [207.27] von überschaubarer Größe und Gedenksteine als Bodenplatten wurden vorgeschlagen.’‘Und hier […] wurden in zwei Gemeinschaftsgräbern [215.3] die ersten Lieferungen sterblicher Überreste in jeweils hundert schlicht hölzernen Kleinbehältern bestattet.’
Gemeinschaftswerk, das [1*]Werk (1), für das sich jmd. in Zusammenarbeit mit anderen einsetzt [°]
‘Niemand dürfe vom humanen Gemeinschaftswerk [112.29] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft irgendwelche Forderungen ableiten.’
Gemetzel, das [1*] abwertendgrausames Morden; mörderischer Kampf, bei dem viele [Wehrlose] getötet werden; Blutbad [D]
‘Ich lese nur, daß er, wie immer, zwei Meinungen gehabt und das Gemetzel [190.5] einerseits gerechtfertigt, andererseits barbarisch genannt hat.’
General, der [2*]Offizier des höchsten Dienstgrads der höchsten Rangklasse [° D1a,b]
‘[…] kaum hatte der General [31.19] das Kriegsrecht ausgerufen […]’‘Straff, sachlich, mit Bürstenhaarschnitt und randloser Brille gerüstet, sprach aus ihm ein General [207.20] kurz vor der Schlacht.’
Generation, die [4*] Pl. -en1.bes. Soziol.Gesamtheit der Menschen ungefähr gleicher Altersstufe [mit ähnlicher sozialer Orientierung u. Lebensauffassung] [D2]
‘Und daß er mit vierzehneinhalb Fähnleinführer gewesen ist, sie mit siebzehn begeistert Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation wurde, sahen sich die beiden wie Geburtsfehler ihrer Generation [156.22] nach;’‘Das ist andere Generation [187.4].’‘Unsere Generation [287.3] hat fleißig mitgesungen!’
Enkelgeneration; Urenkelgeneration 2.ungefähr die Lebenszeit eines Menschen umfassender Zeitraum; Menschenalter [D3]
‘Geschlechterwappen und heraldisches Beiwerk, all das von Generationen [61.11] in Furcht gehaltener Kirchgänger, später von Touristen abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’
Genugtuung, die [3*]innere Befriedigung [D1]
‘Wenngleich mir das Ende der Mauerzeit Genugtuung [89.10] bereitet, ahne ich Schlimmes.’‘...und freudige Genugtuung [141.5] wurde mir kürzlich bereitet, als ich in unserem immer verspäteten Mitteilungsblatt lesen konnte, daß die Vereinigten Friedhöfe an der Hindenburgallee wieder aufgemacht haben.’‘Mit Genugtuung [197.16] wurde festgestellt, daß eine Parlamentsdebatte im Sejm günstig für die Friedhofsgesellschaft verlaufen sei.’
Gepäck, das [4*]Gesamtheit der für eine Reise, Wanderung o.Ä. in verschiedenen Behältnissen (Koffer, Reisetasche o.Ä.) zusammengepackten [Ausrüstungs]gegenstände [Da]
‘Die Piątkowska ging, bevor Reschke sein Gepäck [80.12] zum Parkplatz trug, das war so abgemacht.’‘Soweit Reschkes Wille, den er, neben Mitbringseln anderer Art, darunter eine formschöne Stehlampe, zum Gepäck [171.13] für die Rückreise zählte.’‘Vorerst nur einige Hunderttausend, arm an Gepäck [200.26], doch reich an Ideen.’‘Jeder hatte es eilig und machte sich mit wenig Gepäck [209.28] auf den Weg.’
FluchtgepäckGeplänkel, das [2*] Gen. -sin Rede u. Gegenrede vor sich gehende, harmlose Auseinandersetzung; [scherzhaftes] Wortgefecht [D2]
‘Und nach der Andeutung eines kurzen Geplänkels [79.2] - er wollte das Licht ausknipsen, sie nicht - steht sein Bekenntnis:’‘Sogar die Ehrenvorsitzenden beteiligten sich entspannt an diesem Geplänkel [271.15].’
Geplapper, das [1*] ugs.[dauerndes] Plappern; naives, nichts sagendes Gerede [D]
‘Ich hörte aus dem Geplapper [59.24] der Frauen heraus, daß es ihr Wunsch war, nach nur kurzer Stadtrundfahrt die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren […]’
Gerät, das [5*]1.a)UnkenrufeComputer [°]
‘Jedenfalls spuckte die »nützliche Anschaffung«, wie er schon bald sein namenloses Gerät [93.20] umschreibt, Hochrechnungen aus […]’‘In seiner Erklärung […] weist er darauf hin, daß dieses Gerät [280.4], in Korrespondenz mit seinem Bochumer Heimcomputer, bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste geleistet habe;’‘Dabei verfügt die Uni über Geräte [93.9], die Daten speichern, im Übermaß...’
b)[beweglicher] Gegenstand, mit dessen Hilfe etw. bearbeitet, bewirkt od. hergestellt wird [D1a] Aufnahmegerät; Tonbandgerät 2. o.Pl. Gesamtheit von Geräten (1a), Ausrüstung [D2]
‘Andere Nachrichten hatten Vortritt, etwa der tägliche Zuwachs an Mannschaft und Gerät [157.14] in der Golfregion […]’‘Dann holte sie im Backsteinhaus, wo die Totengräber und Friedhofsgärtner ihr Gerät [203.24] aufbewahrten […], ihre Gießkanne und ein Schäufelchen ab […]’
GärtnergerätGeräusch, das [4*] Pl. -eetw., was akustisch mehr od. weniger stark wahrgenommen wird (u. was ohne bewusste Absicht durch etw. in Bewegung Befindliches od. Gesetztes entstanden ist) [D]
‘[…] sogar die Geräusche [22.24] der Tankstelle blieben ausgesperrt.’‘Wieder das Geräusch [27.15] der Großtankstelle.’‘Nun ist genug Geräusch [127.25] von Natur, Aleksander.’‘Wie sehr ich dieses Geräusch [187.19] vermißt habe: über knirschenden Schnee laufen, Spuren machen im Schnee.’
NebengeräuschGeratewohl, das [1*] nur in der Wendung:aufs Geratewohl ugs.ohne zu wissen, was sich daraus ergibt; auf gut Glück [D]
‘Also kann ich nur rätseln oder aufs Geratewohl [63.8] tippen.’
Gerede, das [3*]1.ugs.lang andauernde Beratung, Erwägung, Besprechung [°]
‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede [172.2] kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen und Polen herausfiltern […]’‘Weil […] Beistand allenfalls von Erna Brakup kommen konnte - wenn sie nicht einschlief überm Gerede [207.16] - verlief die Sitzung, wie sie nicht hätte ablaufen dürfen.’
2.abfälliges Reden über jmdn., der nicht anwesend ist; Klatsch [D2]
‘Das gehe zu weit, das führe zu anzüglichem Gerede [238.25].’
Gereiztheit, die [1*] Pl. -enin erregter, angespannter Stimmung geäußerte Bemerkungen [°]
‘Marczak bat darum, gewisse, ihm unterlaufene Gereiztheiten [151.24] nicht auf die Goldwaage zu legen.’
Germanistik, die [1*]deutsche od. germanische Sprach- u. Literaturwissenschaft, Deutschkunde im weiteren Sinn (unter Einschluss der deutschen Volks- u. Altertumskunde) [D]
‘Neben Kunstgeschichte war ihr in Poznań als Zweitstudium Germanistik [39.25] möglich.’
Geruch, der [10*] Pl. GerücheAusdünstung, Ausströmung, die durch das Geruchsorgan wahrgenommen wird; die Art, wie etwas riecht [D1a]
‘Sie nahm den Geruch [14.14] ihres vorlauten Parfüms mit, er die leise Widerrede seines Rasierwassers.’‘Der die Küche besetzende Geruch [33.29] der Steinpilze nötigte beide, sich in Benennungen zu versuchen.’‘Ich kann bei Reschke nicht lesen, ob er oder sie den Ausdruck »erregender Geruch [34.1]« gewagt hat.’‘Deren Verlassenheit und stehengebliebener Geruch [44.16] hätten sein Hochgefühl zu Fall bringen können.’‘Nur kurz flog ihn der Geruch [45.14] der Radaune an.’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn […] zum Pilzgericht mit Gerüchen [91.31] verlockt, abermals versammelt und im schmalen Bett ineinandergefügt haben.’‘Rechthaberei machten ihn nicht satt; doch Einzelheiten, die Geschmack und Geruch [146.30] hatten, konnte ihm die Brakup liefern.’‘Kühle, trockene Luft, kein benennbarer Geruch [226.7].’‘Ihr Atem jetzt gleichmäßig. Scharf säuerlicher Geruch [242.19].’‘Kerzen, Blumen, der Geruch [265.3] und so weiter.’
Abgasgeruch; Firnisgeruch; SchwefelgeruchGerüst, das [2*] Pl. -e(aus Stangen oder Metallrohren, Brettern o.Ä. errichtete) Konstruktion bes. für Bau-, Reparatur- u. Montagearbeiten [D]
‘An einige besonders hinfällige Fassaden gelehnt, standen schon wieder Gerüste [30.21].’‘»Weißt Du«, schreibt die Vergolderin, »wenn ich sitz in Gerüst [116.8] und hab vor mir große astronomische Uhr, vergeht Zeit wie nichts.«’
BaugerüstGesang, der [1*] o. Pl.das Singen des Menschen [D1a]
‘[…] etwa im Schauspielerclub, der aus weit offener Doppeltür mit Gesang [44.24] Betrieb meldete,’
Geschäft, das [9*] Pl. -e1.auf Gewinn abzielende [kaufmännische] Unternehmung, [kaufmännische] Transaktion; Handel [D1a]
‘Ist ihre Liebe nicht jetzt schon gewöhnlich, ihr Geschäft [98.26] mit den Toten gemachte Sache?’‘Zwar zeigte man sich grundsätzlich an Geschäften [109.10] gegen Devisenzahlung interessiert […]’‘Das Geschäft [139.26] lief, doch blieben die Erfolge meines Mitschülers nicht ungetrübt:’‘[…] bei dem »einträglichen Geschäft [192.23] mit dem Heimweh alter Leute handelt es sich um triste Asyle und wahre Sterbehäuser, die man dichtmachen muß«.’‘Wie ihr zu uns gekommen seid, um uns die doppelte Buchführung beizubringen, kommen nun wir und machen mit euch ein Geschäft [200.29] auf Gegenseitigkeit.’‘Als Reschke wissen wollte, wie das Geschäft [202.19] zur Winterzeit laufe […]’‘[…] waren Frau Johanna Dettlaff und Marian Marczak bereit, nunmehr als Gesellschafter die Geschäfte [248.26] zu führen […]’
Geschäft [Brakup Hochdeutsch]; Geschäftserfahrung; Geschäftsmann; Jeschäft [Brakup Missingsch]; Joint Venture-Geschäft; Scheingeschäft; Umbettungsgeschäft ins Geschäft kommen jmdn. als Geschäftspartner haben, gewinnen [D1a]
‘Mit der ostdeutschen Firma »VEB Erdmöbel« war man nicht ins Geschäft [133.13] gekommen […]’
2.Räume, Räumlichkeiten, in denen ein Handelsunternehmen, ein gewerbliches Unternehmen Waren ausstellt u. zum Verkauf anbietet; Laden [D2b]
‘Nun gibt ja viel in Geschäfte [101.22], nur ist zu teuer, weil Geld wird knapp.’
Geschäftemacherei, die [1*] abwertend[fragwürdige] Unternehmungen, die dazu dienen Profit zu erzielen [°]
‘»Geschäftemacherei [140.12] mit Toten« wurde ihm unterstellt.’
Geschäftsbericht, der [5*] Gen. -eszum Jahresabschluss gehörender schriftlicher Bericht über den Verlauf eines Geschäftsjahrs [D]
‘Außer dem Geschäftsbericht [230.1], den endlich vorzutragen Vielbrand aufrief, ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief überliefert […]’‘Der von Reschke und der Piątkowska unterzeichnete Geschäftsbericht [231.8] zählte Erfolge auf und sprach Bedenken aus.’‘Der Geschäftsbericht [232.14] hatte Längen.’‘Die Debatte über diesen letzten Punkt im Geschäftsbericht [234.28] verlief wie eingeübt.’‘Der letzte Punkt des Geschäftsberichtes [237.30] ist schon in der Düsseldorfer Büroetage formuliert worden […]’
Geschäftserfahrung, die [1*] Pl. -enGeschäft (1); Erfahrung (1)
‘[…] selbst wenn er in Cambridge, außer der englischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts, Ökonomie studiert und in London erste Geschäftserfahrungen [46.9] gesammelt habe […]’
Geschäftsfreund, der [3*] Gen. -esjmd., mit dem man enge geschäftliche, gelegentlich auch private Beziehungen hat, pflegt [D] Unkenrufe Subhas Chandra Chatterjee [Register] [°]
‘Bei so viel planender Tätigkeit ist mein Geschäftsfreund [201.13] ein wenig rundlich geworden.’‘Immer häufiger nennt er ihn »meinen Geschäftsfreund [206.22] und Partner in zukünftiger Sache«.’‘[…] endlich den Namen meines bengalischen Geschäftsfreundes [272.2] tragen wird […]’
Geschäftsleben, das [1*]geschäftlicher, dienstlicher Alltag außerhalb der Privatsphäre [°]
‘Privat- und Geschäftsleben [238.30] müssen künftig streng getrennt werden […]’
Geschäftsmann, der [6*] Gen. -(e)sa)jmd., der Geschäfte (1) tätigt [D]
‘Dieser auf Kürze eingeschworene Geschäftsmann [221.3] hat anfangs versucht, den Redefluß der Brakup zu kanalisieren […]’
b)Unkenrufe der Geschäftsmann (a) Subhas Chandra Chatterjee [Register] [°]
‘Am Ende waren die zweiundvierzig Jahre des bengalisch-britischen Geschäftsmannes [49.25], […] erstaunlicher als die zweiundsechzig meines ehemaligen Mitschülers […]’‘[…] in seinen Gesten jedoch […] verjüngte sich der Geschäftsmann [50.5].’‘Er überhöhte gerne und nannte Chatterjee, der sich ihm als ein im Verkehrswesen tätiger Geschäftsmann [51.30] vorgestellt hatte, einen »Verkehrsexperten« und obendrein »liebenswürdig«.’‘Das sind Vermutungen nur, doch sicher ist bei einem solchen Thekengespräch die erste finanzielle Absprache zwischen dem Geschäftsmann [163.14] und dem geschäftsführenden Gesellschafter zu Papier gekommen […]’‘Den Geschäftsmann [210.11] begleiteten zwei der sechs Vettern.’
Geschäftsmoral, die [1*][sittliches] Verhalten bei finanziellen Transaktionen; Geschäftsethik [°]
‘[…] vielmehr setze er, das Mutterkind, auf die Geschäftsmoral [165.17] der Marwaris.’
Geschäftsordnung, die [4*]Gesamtheit der Bestimmungen, die das Funktionieren [der Friedhofsgesellschaft] regeln [D]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag, die Satzung und Geschäftsordnung [41.11] […]’‘Bald wird man nach einer Geschäftsordnung [82.12] rufen.’‘[…] nachdem sich der Aufsichtsrat eine Satzung plus Geschäftsordnung [121.10] gegeben und den Vizedirektor der Nationalbank zum Vorsitzenden gewählt hatte.’‘Es gelang ihm, Vielbrands Anträge zur Geschäftsordnung [198.22] zu reduzieren […]’
Geschäftsreise, die [1*]Reise, die in dienstlichen Angelegenheiten unternommen wird [°]
‘Seine Geschäftsreise [170.21] ist zwischen Ende September und Anfang Oktober datiert.’
Geschäftssinn, der [1*]Sinn, Aufgeschlossenheit für geschäftliche Unternehmungen [D]
‘Ein gutes Dutzend waren sie nun und brachten außer Tatkraft Geschäftssinn [213.20] mit;’
Geschehen, das [3*] Gen. -s geh.1.die Vorfälle, Ereignisse in ihrem Ablauf [D2]
‘Ohne ironisch zu werden, rief er Erna Brakup aus gelegentlichem Schlummer in das Geschehen [198.20] nach Tagesordnungspunkten zurück.’‘Als Polin neigte sie dazu, alles Geschehen [288.15] dem Martyrium polnischer Geschichte unterzuordnen.’
Tagesgeschehen; Zeitgeschehen 2.etw., was geschieht; besondere, auffallende Vorgänge, Ereignisse [D1]
‘Es juckt ihn […] an zwei, drei Stellen Ausdrücke zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer des Geschehens [84.23] geflüstert hat […]’
GroßgeschehenGeschenk, das [8*]etw., was man jmdm. schenkt bzw. von jmdm. geschenkt bekommt; Gabe [D]
‘Wenn nicht die Blumen, darf ich, bitte, […] einige Steinpilze, diesen hier, den, den und noch den, auswählen und Ihnen zum Geschenk [12.8] machen?’‘Hab' mir schönes Geschenk [35.1] gemacht in Antwerpen […]’‘Auf den Beifahrersitz legte er das andere Geschenk [81.12]: ein gehäkeltes Einkaufsnetz voller Mitbringsel, darunter getrocknete Steinpilze.’‘[…] durch ein liebenswürdiges Geschenk [100.13] von Deiner Hand […]’‘Und ganz aus dem Häuschen waren sie, als ich […] Dein liebes Geschenk [101.6] ins Seminar trug.’‘Schließlich das Geschenk [113.9] der Piątkowska an den Bund:’‘Warum sagst du nicht, daß dein Rikschamann hat schönes Geschenk [285.25] gemacht?’‘Und Chatterjees umstrittenes Geschenk [287.16]?’
‘Schließlich entdeckten selbst Vielbrand und Frau Dettlaff die Komik der Geschenkaktion [286.9].’
Geschichte, die [23*] Pl. -en1.mündliche od. schriftliche, in einen logischen Handlungsablauf gebrachte Schilderung eines tatsächlichen od. erdachten Geschehens, Ereignisses; Erzählung [D2]
‘Oder spielte kein Zufall mit, weil ihre Geschichte [7.2] auf Allerseelen begann?’‘Und schon bin ich drin in seiner, in ihrer Geschichte [16.19].’‘[…] es muß dennoch bei Alexander und Alexandra bleiben, schließlich ist es deren Geschichte [22.2].’‘[…] in seinen Gesten jedoch, die […] Episoden aus einer ringförmig morgenländisch verlaufenden Geschichte [50.5] erzählten, verjüngte sich der Geschäftsmann.’‘Wäre ihre Geschichte [53.25] von landläufiger Ehebrecherei durchsetzt gewesen […]’‘Doch muß eine Umarmung nachgetragen werden, bevor abermals Handlung ihre Geschichte [71.11] beschleunigt.’‘Später jedoch, an anderer Stelle ihrer Geschichte [79.18], notierte er nur mäßig störendes Schnarchen;’‘Was reizt mich an ihrer Geschichte [98.25] noch?’‘Dort könnte Reschke der Piątkowska die Geschichte [110.21] des Bilderfälschers Malskat erzählt und ihr die hoch im Chor ausgewaschenen, hohnvoll leeren Bildflächen erklärt haben.’‘Natürlich haben die beiden weitergemacht […], doch wurde mit dem Vorschlag, aufzuhören, solange es schön sei, ihrer Geschichte [144.15] die Wendemarke gekerbt.’‘[…] und war nun auf Geschichten [146.19] von früher versessen, weil er das Vorleben der aus Trümmern erwachsenen Stadt allenfalls auf dem Katasteramt fand.’‘Saß mit Reschke die Piątkowska dabei, wenn solche Geschichten [147.28] kein Ende fanden […]’‘Wir sollten nicht allzu erinnerungssüchtig die alten Geschichten [148.6] aufrühren […]’‘[…] waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren, ein Schienenstrang, der mir aus anderer Geschichte [264.21], am Friedhof Saspe vorbei, alteingefahren ist.’‘Die jungen Mitglieder der Aufsicht hielten ohnehin nichts von den alten Geschichten [287.12].’
Allerweltsgeschichte; Erna-Brakup-Geschichte;Familiengeschichte; Kurzzeitgeschichte; Langzeitgeschichte; Schulgeschichte 2.a)o.Pl.politischer, kultureller u. gesellschaftlicher Werdegang, Entwicklungsprozess eines bestimmten geographischen, kulturellen o.ä. Bereichs [D1a]
‘Aber man kann die Geschichte [65.18] doch nicht...’‘Wie gut, daß in meinem […] Heimatblatt, dessen Redaktion immer noch meint, man könne Geschichte [97.9] rückläufig betreiben, alle Jubilare mit ihrer vormaligen Adresse […] bekannt gemacht werden.’‘[…] endlich abseits der wechselsüchtigen Geschichte [171.9], sollen sie sicher liegen.’‘[…] das verschollene Vorleben ihrer Stadt, deren mittelalterliche bis barocke Geschichte [222.3] der Vergolderin vom Schnitzwerk der Hochaltäre bis hin zu den Knitterfalten verzückter Heiliger bekannt war;’‘Wir haben, weiß Gott, aus der Geschichte [247.29] lernen müssen.’‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen aus dem Sprachschatz, Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte [255.16] wiederholten sich häßlich […]’‘Nichts Ungewöhnliches, wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen […] ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen, mehrmals, nach jeder Kehrtwende der Geschichte [272.15] […]’‘Als Polin neigte sie dazu, alles Geschehen dem Martyrium polnischer Geschichte [288.16] unterzuordnen.’
Baugeschichte; Geschichtsbetrachtungb)wissenschaftliche Darstellung einer historischen Entwicklung [D1c] GeschichtsschreibungGeschichtsbetrachtung, die [1*] Pl. -enGrundauffassung von Geschichte (2a) [D Geschichtsauffassung]
‘Oft lachte sie nach solch kurzfertigen Geschichtsbetrachtungen [288.30], als wollte ihr Gelächter beschwören:’
Geschichtsschreibung, die [1*]schriftliche Darstellung der Geschichte (2b) [D]
‘So viel tödliche Geschichtsschreibung [175.31] und Barbarei!’
Geschirrschrank, der [1*]Schrank, in dem das Geschirr aufbewahrt wird; Büfett [D]
‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank [35.21] zeigen den Mann der Witwe in Marineuniform […]’
Geschlecht, das [1*] Gen. -s1. o.Pl. (von Lebewesen, bes. dem Menschen u. höheren Tieren) Gesamtheit der Merkmale, wonach ein Lebewesen in Bezug auf seine Funktion bei der Fortpflanzung als männlich od. weiblich zu bestimmen ist [D1a]
‘Beide zeigen aus leicht verändertem Blickwinkel ein und dieselbe Mumie, die über mürbem, einst weißem, nun stockfleckigem Leichenhemd die Hände rechts über links gelegt hält, etwa in Höhe des Geschlechts [227.13].’
2.a)Gattung, Art [D3a]»Wir lassen von Erde nicht, woher stammt unser Geschlecht...« [Register] b)Familie, Sippe [D3c] PatriziergeschlechtGeschlechterwappen, das [1*] Pl. -in stilisierender Darstellung u. meist mehrfarbig gestaltetes, meist schildförmiges Zeichen, das symbolisch für […] eine Familie […] steht [D Wappen]
‘Geschlechterwappen [61.10] und heraldisches Beiwerk, all das von Generationen in Furcht gehaltener Kirchgänger, später von Touristen abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’
Geschlechtsorgan, das [2*] Pl. -eaus verschiedenen Geweben zusammengesetzter einheitlicher Teil des menschlichen Körpers, das unmittelbar der geschlechtlichen [Befriedigung u.] Fortpflanzung dient; Fortpflanzungsorgan [° D; D Organ 1]
‘[…] zu der ihm teils abgeschmackte, teils originelle Umschreibungen einfallen, die alle um die Geschlechtsorgane [84.8] zweier Liebender bemüht sind.’‘Er versteckt die Geschlechtsorgane [86.11] der beiden Liebenden nicht mehr in wechselnden Kostümen […]’
Geschmack, der [1*]etw., was man mit dem Geschmackssinn wahrnimmt; charakteristische Art, in der ein Stoff schmeckt, wenn man ihn isst od. trinkt [D1]
‘[…] doch Einzelheiten, die Geschmack [146.30] und Geruch hatten, konnte ihm die Brakup liefern.’
Geschrei, das [1*]sehr lautes, oft unartikuliertes Rufen [° D schreien 1a]
‘Die Stille unter den Friedhofsbäumen ließ sich durch das entfernte Geschrei [22.23] der Fußball spielenden Halbwüchsigen nicht aufheben […]’
Geschwister, die [3*] Pl.(männliche wie weibliche) Kinder gleicher Eltern [D1]
‘[…] als sich ihre Mutter mit ihr und drei Geschwistern [141.23] sowie dem Gutsverwalter […] auf die Flucht in Richtung Westen machte.’‘Zwei der Geschwister [141.26] […] starben unterwegs.’‘Zusammenhänge zwischen den Toten des Golfkrieges und dem frühen Verlust der Geschwister [266.11] seien deutlich geworden.’
Gesehene, das [2*]etw., das jmd. betrachtet, mit angesehen hat [° D sehen 6a]
‘[…] indem sie in rascher Folge Bilder hergaben, die alles zuvor von der Couch aus Gesehene [261.6] löschten:’‘Reschke, der alles Gesehene [261.17] in Schönschrift zu Papier gebracht hatte, stand von der Couch auf […]’
Gesellschaft, die [7*]1.Wirtsch.Vereinigung mehrerer Personen od. einzelner Firmen zu einem Handels- od. Industrieunternehmen [D4b]
‘Er sagte, seine Gesellschaft [55.18] plane, den Mitgliedern der Versicherung längere und kürzere Kuraufenthalte in Osteuropa, insbesondere in den ehemals deutschen Provinzen, zu ermöglichen.’‘Bis dahin sollte die Gründung der Gesellschaft [117.3] vorbereitet sein.’‘Alle Nebenkosten gingen zu Lasten der Gesellschaft [118.19].’‘Zuerst fuhr Jerzy das Paar nach Ohra, einem Arbeitervorort, dessen einstiger Friedhof als Park genutzt wird, wenig geeignet für die Gesellschaft [222.24], weil vor und hinter Eisenbahngleisen gelegen.’‘[…] konnte als naheliegend verstanden werden, daß die Verwaltungen der expandierenden Gesellschaft [279.30] und der auf Export zielenden Firma im gleichen Hochhaus […] eingemietet waren.’
Baugesellschaft; Friedhofsgesellschaft 2.Gesamtheit der Menschen, die unter bestimmten politischen, wirtschaftlichen u. sozialen Verhältnissen zusammen leben [D1]
‘Nur Timmstedt blieb locker: »Warum nicht? In einer freien Gesellschaft [271.23] ist alles möglich.«’
Weltgesellschaft 3.a)*sich in Gesellschaft befinden bei etw., was einem widerfährt, was man tut od. sagt, nicht der Einzige sein, sondern auf andere, oft bekannte Persönlichkeiten, verweisen können, denen dasselbe widerfahren ist […] [D2a]
‘Man habe sich in Gesellschaft [266.12] befunden.’
b)Kreis von Menschen, die zwanglos beisammen sind [°D2c; D gesellig 2] UnterwassergesellschaftGesellschafter, der [20*] Pl. - Wirtsch.Teilhaber an einem Wirtschaftsunternehmen [D2]
‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter [117.11] die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen […]’‘Warum sich Reschke und die Piątkowska nur als geschäftsführende Gesellschafter [117.29] ohne Stimme im Aufsichtsrat verstehen wollten […]’‘Nach letzten Korrekturen […] unterzeichneten Aleksandra Piątkowska und Alexander Reschke als geschäftsführende Gesellschafter [118.31] den Vertrag.’‘Der Aufsichtsrat bestand aus den Gesellschaftern [119.13] Dettlaff, Vielbrand und Karau sowie auf polnischer Seite aus den Gesellschaftern [119.15] Marian Marczak, Stefan Bieroński, Jerzy Wróbel und Erna Brakup […]’‘Die Gesellschafter [121.7] Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab […]’‘Die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft hatte noch während der Gründungssitzung den geschäftsführenden Gesellschaftern [131.25] eine pauschale Vergütung zugestanden;’‘Jetzt rächte sich, daß die Piątkowska und Reschke als geschäftsführende Gesellschafter [153.5] keine Stimme im Aufsichtsrat hatten.’‘Das sind Vermutungen nur, doch sicher ist bei einem solchen Thekengespräch die erste finanzielle Absprache zwischen dem Geschäftsmann und dem geschäftsführenden Gesellschafter [163.15] zu Papier gekommen […]’‘[…] den geschäftsführenden Gesellschaftern [191.16] fehlte ohnehin die Stimme im Aufsichtsrat.’‘In seiner Gegendarstellung wies der geschäftsführende Gesellschafter [192.26] auf das hohe, bei ihm steht, »biblisch hohe« Alter der Verstorbenen hin:’‘Frau Johanna Dettlaff beklagte […] Versäumnisse der geschäftsführenden Gesellschafter [238.28] […]’‘[…] fragte Vielbrand nach der Meinung der geschäftsführenden Gesellschafter [245.6], die bisher geschwiegen hatten.’‘Davon nehmen, unter Bedauern, beide Gesellschafter [246.17] Abstand.’‘Kaum hatten sie als geschäftsführende Gesellschafter [248.23] abgedankt […]’‘[…] waren Frau Johanna Dettlaff und Marian Marczak bereit, nunmehr als Gesellschafter [248.26] die Geschäfte zu führen […]’‘Zu den vier frischgebackenen Gesellschaftern [249.6] gehörte Torsten Timmstedt […]’‘Frau Johanna Dettlaff und Marian Marczak berichteten vom Treffen aller geschäftsführenden Gesellschafter [268.28] der nunmehr ganz West- und Nordpolen umfassenden Friedhofsgesellschaften.’‘Beim Treffen der Gesellschafter [269.4] war die Gründung einer Zentralverwaltung in Warschau nicht zu vermeiden gewesen.’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, an dessen Kopfende die Gesellschafter [272.26] Dettlaff und Marczak geschäftsführend vorsitzen […]’
GesellschaftsvertragGesellschaftervertrag, derGesellschaftsvertragGesellschaftsvertrag, der [3*] Gesellschaftervertrag, der [4*] Pl. -(e)sein Vertrag (a), der die Rechtsverhältnisse der Gesellschafter untereinander regelt [° W]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag [41.10], die Satzung […]’‘Eine Kopie des Gesellschaftervertrages [118.2] liegt mir nicht vor.’‘Und jeweils hatten die trauernden Angehörigen den Pastor, den Priester mitgebracht, was der Gesellschaftsvertrag [145.18] zuließ.’‘[…] dem Gesellschaftervertrag [178.21] widerfuhr eine Ergänzung, der abzulesen war, daß man auf deutscher Seite kein finanzielles Opfer scheuen werde.’‘Gegen unsere Absprache ergriff sie das Wort und beklagte - wie zuvor ich - stehend das Scheitern der litauischen Komponente im Gesellschaftsvertrag [246.25].’‘Dann bat Alexandra darum, den litauischen Paragraphen aus dem Gesellschaftsvertrag [246.31] zu streichen […]’‘[…] jenen aus dem Hut gezauberten » Ehrenvorsitz« anzunehmen, der, obgleich im Gesellschaftervertrag [248.11] nicht vorgesehen, vom restlichen Aufsichtsrat ohne Gegenstimme beschlossen […] wurde?’
Gesetz, das [4*] Pl. -e1.vom Staat festgesetzte, rechtlich bindende Vorschrift [D1]
‘Er hat sich in die ehemalige Leninwerft eingekauft. Die neuen liberalen Gesetze [162.15] erlauben das.’‘Wollen wir, Liebste, nun auch vor dem Gesetz [268.22] Mann und Frau sein?’
2.einer Sache innewohnendes Ordnungsprinzip; unveränderlicher Zusammenhang zwischen bestimmten Dingen u. Erscheinungen in der Natur [D2]
‘[…] daß die gebotene Umorientierung der Wirtschaft auf die Gesetze [120.12] des Marktes, im Interesse Polens, keine Halbheiten dulde […]’‘Strenge Gesetze [124.30] herrschen.’
Gesicht, das [2*]1.bes. durch Augen, Nase u. Mund geprägte Vorderseite des menschlichen Kopfes vom Kinn bis zum Haaransatz [D1a]
‘[…] indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht [98.16] ihres Ministerpräsidenten mit des westdeutschen Kanzlers Standardausdruck vergleicht:’
Gesims, das [1*] Pl. -ewaagerecht aus einer Mauerhervortretendes, fensterbrettartiges Bauteil zur Gliederung von Außenwänden [Da]
‘Restaurierung: so mürbe bröckeltvon den Gesimsen [30.16] der Stuck.’
Gespeicherte, der/die [1*] Pl. -nPerson, deren Daten im Computer erfasst sind [°]
‘Deshalb hat er, mit Hinweisen auf die Friedhofsordnung, ein Formmusterblatt an alle im Computer Gespeicherten [149.20] geschickt.’
Gespenst, das [1*] Pl. -erFurcht erregendes Spukwesen [in Menschengestalt] [D]
‘Ach, wie haben uns Kinder die Kopfweiden bei Abendnebel erschreckt, immer näher rückende Gespenster [283.5] […]’
Gespräch, das [28*] Gen. -s; Pl. -emündlicher Gedankenaustausch in Rede u. Gegenrede über ein bestimmtes Thema [D1]
‘So begann das Gespräch [10.29].’‘[…] und hätte nicht eine sogleich drangeknüpfte Bemerkung […] das eigentliche Gespräch [11.8] eröffnet […]’‘Er schreibt, es habe, noch während die Witwe zahlte, ein Gespräch [11.12] über Pilze, besonders über die späten, verspäteten Steinpilze begonnen.’‘Wenn nicht die Blumen, darf ich, bitte, dann den Gegenstand unseres gerade begonnenen Gesprächs [12.6], einige Steinpilze, diesen hier, den, den und noch den, auswählen und Ihnen zum Geschenk machen?’‘Das Paar schien gemacht für solche Gespräche [25.15].’‘Es muß ein langes Gespräch [37.10] bei immer neu aufgebrühtem Kaffee gewesen sein […]’‘[…] und das abendliche Gespräch [39.7] bei zuviel Kaffee wird sie immer wieder - und besonders nach längeren Konjunktivsätzen des Professors in Wallung gebracht haben […]’‘[…] weil sich der Witwer tagsüber und im Gespräch [46.19] mit der Witwe bis in die Nacht hinein nur auf die Toten und deren letzte Wünsche konzentriert hatte […]’‘Ein wenig sprunghaft verlief ihr Gespräch [74.3] […]’‘[…] indem sie im Eifer des Gesprächs [75.1] […]» mein liebes Professorchen« zu ihm sagte […]’‘Die drei Rikschafahrer im Gespräch [80.21] miteinander, zwischen ihnen mit Mütze Chatterjee.’‘Nach Gesprächen [88.17] mit Würdenträgern der Kirche lutherischer Spielart […] seien Anfangserfolge zu verbuchen.’‘»Das Gespräch [88.19] mit dem katholischen Klerus steht noch aus«’‘Zudem haben mich Gespräche [108.18] mit dem Management zweier namhafter Beerdigungsinstitute erfahren lassen, daß diese Großunternehmen bereit sind, neue Wege zu gehen;’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] die Vorbereitung von Gesprächen [109.1] mit sogenannten Berufsvertriebenen, so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘Eigentlich wünschte ich mir, daß die beiden am langen Tisch ihr Gespräch [111.17] weniger privat geführt hätten […]’‘Reschke führte Gespräche [122.20] mit den polnischen Mitgliedern der Aufsicht […]’‘Dieses Gespräch [142.23] fand, bald nach seiner Rückkehr aus Bochum, an einem Wochenende statt.’‘Vermittelt durch die Piątkowska, führte Reschke Gespräche [149.27] mit einigen Steinmetzen, die in städtischen Bauhütten Restaurationsaufträge ausführten.’‘Jedenfalls waren die Sterbehäuser nicht Thema ihrer abendlichen Gespräche [180.14] in der ul. Ogarna.’‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche [184.7] über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin zu […]’‘Knapp eine Woche nach dieser Sitzung hat Reschke wieder einmal ein Gespräch [199.14] mit Chatterjee geführt […]’‘Diese Todesmitteilungen sind einem Gespräch [264.12] beigemischt, von dem im Nachtrag berichtet werden muß.’‘Und so gibt Reschke ihr Gespräch [266.8] wieder:’‘Nach einer Notiz will Reschke mit Timmstedt ein Gespräch [274.27] über die neue Sargkultur führen […]’‘Hat etwa Reschke sogleich nach diesem Gespräch [294.9] begonnen, jemanden mit Schreiblust zu suchen;’
Friedhofsgespräch; Thekengespräch; Tischgespräch; Vieraugengespräch mit jmdm. ins Gespräch kommen sich mit jmdm. unterhalten [D1]
‘Man kam ins Gespräch [55.12].’‘Kein Wunder, daß Jerzy Wróbel und Alexandras Kollegin leicht ins Gespräch [292.25] gekommen sind.’
Gesprächsleiter, der [1*]jmd., der eine Diskussion leitet, für ihren ordnungsgemäßen Ablauf sorgt [D Diskussionsleiter]
‘Der immer sorgfältig gekleidete Mittvierziger […] verstand es, als vielsprachiger Gesprächsleiter [198.9] jeder heftig werdenden Rede und Widerrede die Schärfe zu nehmen […]’
Gespür, das [1*]Fähigkeit, einen verborgenen, nicht deutlich sichtbaren Sachverhalt gefühlsmäßig zu erfassen; Gefühl [D]
‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er Gespür [170.10] bewiesen, Konten gesplittet, hier rechtzeitig abgestoßen, dort Gewinn gemacht und unterm Strich Grundlagen für Investitionen geschaffen […]’
Gestalt, die [6*] Pl. -en1. *in Gestalt das Aussehen, die Erscheinung, Form habend von; erscheinend, vorhanden seiend als [D4*]
‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche, in Gestalt [87.28] des Bischofs mit Sitz in Oliva […] »unsere Idee«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten, » Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘[…] in Gestalt [133.30] des katholischen und des evangelischen Geistlichen spiegelte sich nicht nur die konfessionelle Mischung des Aufsichtsrates […]’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank in Gestalt [178.19] ihres Vizedirektors zeigte Interesse […]’
*Gestalt annehmen sich mit der Zeit deutlicher gestalten u. Wirklichkeit werden [D4*]
‘Vielleicht nahm ihre Idee erste Gestalt [29.16] an, um sich mit dem Zigarettenrauch wieder zu verflüchtigen.’
*einer Sache zu Gestalt [verhelfen] etw. deutlich, wirklich werden lassen [D4*]
‘Nur mit Hilfe der Deutschmark können wir unserer Idee zu ansehnlicher Gestalt [94.7] verhelfen...’
2.unbekannte, nicht näher zu identifizierende Person [D2]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten [155.10] den Löwen gezeigt […]’
RitterGestaltung, die [3*]Ausführung einer Sache [in einer bestimmten Form]; Aussehen [° D gestalten 1]
‘Dieses raumsparende Unternehmen verlangt absolut würdevolle Gestaltung [207.31].’‘Uns allen ist bekannt, wem Idee und Gestaltung [239.17] des Versöhnungswerkes zu verdanken sind...’‘Sie sollen das Begräbniswesen durch postmoderne Gestaltung [273.30] aus starrer Routine befreien.’
GrabsteingestaltungGeständnis, das [2*] Pl. -se1.das Eingestehen einer Schuld, eines Vergehens […] [D]
‘Dann erst schob Reschke einen eher banalen Zufall wie ein Geständnis [36.23] ein:’
2.offene Aussprache von Gefühlen, Sachberhalten [° D gestehen b]
‘Dennoch glaube ich nicht, daß sie einander Geständnisse [156.9] gemacht, sich aufgeschlüsselt haben.’
Gestänge, das [1*]Fahradrahmen [°]
‘Dunkelblau das stabile Gestänge [57.29], keine Roststellen, nirgendwo blätternder Lack.’
Gestank, der [2*] abwertendübler Geruch [D]
‘Aus nordwestlicher Ecke pustete Wind den Gestank [80.16] der Schwefellöschplätze im Hafen woandershin.’‘Rom ist frei von Gestank [297.25], kein Dauerhupen, nur noch das melodische Geläut der Dreitonklingeln.’
SchwefelgestankGeste, die [9*] Pl. -n1.spontane od. bewusst eingesetzte Bewegung des Körpers, bes. der Hände u. des Kopfes, die jmds. Worte begleitet od. ersetzt [u. eine bestimmte innere Haltung ausdrückt] [D1]
‘Nur stumme Gesten [20.6] seien ihr übriggewesen.’‘[…] in seinen Gesten [50.2] jedoch […] verjüngte sich der Geschäftsmann.’‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten [50.7] geläufig […]’‘Alexander Reschke war von ihren besitzergreifenden Gesten [69.22] beeindruckt:’‘verstand es […] die Schärfe zu nehmen, indem er mit Gesten [198.11], vergleichbar einem Orchesterdirigenten, hier beschwichtigte, dort dämpfte, gelegentlich auf französisch.’‘Es gelang ihm […] selbst dann mit kleiner, einladender Geste [198.24] zu interessieren, wenn Reschke wieder einmal Anlaß sah, auf die ursprüngliche Idee des Versöhnungsfriedhofes zurückzukommen.’‘Ihm, dem untätigen Zuschauer, der allenfalls liest oder mit Freund Wróbel flüstert, ist jede ausladende Geste [252.7] untersagt;’‘Bestimmt fand Marczak, mit seinem Sinn für theatralische Gesten [281.6], Gefallen an dieser Darbietung.’
2.Handlung od. Mitteilung, die etw. indirekt ausdrücken soll [D2]
‘[…] eine, wie Reschke schreibt, »freundliche Geste [119.19] der Polen, zumal diese Frau von besonderem Kaliber ist. Weit über achtzig, brabbelt sie unentwegt...«’
Gestell, das [1*]1. /kurz für Brillengestell/ [D5] Rahmen, in den die Gläser gefasst sind, mit Bügeln [°]
‘Ihn sehe ich ein Etui öffnen, das Gestell [34.29] fassen, die Bügel entfalten, die Brille behauchen, abreiben, aufsetzen, wieder abnehmen, falten, einlegen und das gediegen altmodische Etui schließen.’
2.Aufbau aus Stangen, Brettern o. Ä., auf den etw. gestellt od. gelegt werden kann [D1] Büchergestell 3.Unterbau, fester Rahmen [D2] BettgestellGestöhn, das [1*] ugsÄchzen [°]
‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel […] wieder anzuziehen, den linken, den rechten Stiefel, nicht ohne Gestöhn [229.4], sonst aber stumm.’
Gestrüpp, das [2*]wild wachsendes, fast undurchdringliches Gesträuch [D]
‘Zum Beispiel: inmitten Gestrüpp [174.23] ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz […]’‘Ringsum Gestrüpp [201.30], rostender Schrott, die Reste eines Holzschuppens, dahinter Schrebergärten.’
UfergestrüppGesundheit, die [1*]Zustand od. bestimmtes Maß körperlichen, seelischen od. geistigen Wohlbefindens; Nichtbeeinträchtigung durch Krankheit [D]
‘[…] oder Frau Frieda Knippel bei bester Gesundheit [96.23] 86 Jahre alt geworden war […]’
Gesundung, die [1*] geh.Erholung, Erreichen eines [wiederholt] guten Zustands [° D gesunden 2]
‘War überrascht zu hören, wieviel ihm an der wirtschaftlichen Gesundung [193.11] Polens liegt.’
Getränk, das [1*] Pl. -ezum Trinken zubereitete Flüssigkeit [D]
‘Keine Klagen über Speisen und Getränke [183.8].’
Gewalt, die [2*]1.[gegen jmdn., etw. rücksichtslos angewendete] physische Kraft, mit der etw. erreicht wird [D2b]
‘Freigesetzte Gewalt [255.14] schlug zu […]’
2.geh.elementare Kraft von zwingender Wirkung [D3]
‘Umwälzungen von barbarischer Gewalt [89.5] sehe ich auf Umwegen und direkt auf uns zukommen, manche mögen heilsam sein.’
Gewalttour, die [1*]anstrengende Reise, Besuchsrunde [°]
‘Und mußte diese familiäre Gewalttour [182.3], wenn schon, dann unbedingt zwischen den Feiertagen abgehakt werden, Station nach Station?’
Gewässer, das [1*] Pl. -größere natürliche Ansammlung von Wasser [D]
‘Wer hätte zu hoffen gewagt, daß diese verdorbenen Gewässer [266.21] wieder fischreich sein und bei gleichbleibend milder Temperatur zum Baden einladen würden?’
Gewerk, das [1*] Pl. -e veraltetGewerbe, Handwerk; Zunft [D1a]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände, vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken [89.2], ob König oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Gewerkschaft, die [1*]Organisation der Arbeitnehmer [einer bestimmten Berufsgruppe] zur Durchsetzung ihrer [sozialen] Interessen [D1]
‘Als Eigner einer Vielzahl mittelgroßer Heime zeige sich die staatliche Gewerkschaft [55.23] zumindest interessiert:’
‘[…] desgleichen auf der Halbinsel Hela, wo in Jastarnia, vormals Heisternest, das Gewerkschaftshaus [178.8] Fregata geeignet sei;’‘Doch war diese stille Zeit ausgefüllt mit Aktivitäten: die ersten ehemaligen Gewerkschaftshäuser [191.10] wurden als Seniorenheime bezogen.’
Gewerkschaftsheim, das [4*] Pl. -eGewerkschaft; Heim (b)
‘Habe mir paar Gewerkschaftsheime [56.24] von denen angeguckt.’‘Unsere hochbetagten Landsleute sind sogar bereit, leerstehende oder vom Konkurs bedrohte Gewerkschaftsheime [177.2] zu beziehen, selbstverständlich nach gründlicher Renovierung.’‘Worauf dem städtischen Angestellten Wróbel sogleich Gewerkschaftsheime [178.5] längs der mit Badeverbot belegten Bucht einfielen,’‘Bald darauf begannen Renovierungsarbeiten in einem halben Dutzend Gewerkschaftsheimen [179.22], darunter solche mit Meeresblick.’
Gewicht, das [3*]1. o.Pl. Bedeutung, die im Verhältnis zu anderen Fakten schwer wiegt u. den Charakter eines Zusammenhangs od. Sachverhalts beeinflusst [D ¹Gewicht 3]
‘Nie hätte ich gedacht, daß dieses bloße Nebenprodukt meiner Habilitationsschrift von Gewicht [132.15] sein könnte...’‘Ihr Einwand, der Zaun werde zum Ärgernis mißraten, blieb ohne Gewicht [153.7].’
2.Ausgewogenheit, Balance [°]
‘[…] Erna Brakup, die, weil deutscher Abstammung, das ungleiche Gewicht [119.17] von drei zu vier Mitgliedern zu relativieren hatte;’
Gewimmel, das [1*]Durcheinander von vielen, sich schnell bewegenden Lebewesen; sich in lebhaftem Durcheinander bewegende Masse [D]
‘[…] als sich der Trauerzug - Priester und Meßdiener voran, Wróbel gleich hinterm Sarg - zum schwarzen Gewimmel [258.8] formierte, das seinen Weg nahm […]’
Gewinn, der [5*]1.materieller Nutzen, Ertrag [eines Unternehmens]; Überschuss über den Kostenaufwand [D1]
‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er Gespür bewiesen, Konten gesplittet, hier rechtzeitig abgestoßen, dort Gewinn [170.12] gemacht und unterm Strich Grundlagen für Investitionen geschaffen […]’‘Auf seine Kosten und Nutzen nennende Weise, die per saldo immer Gewinn [193.19] versprach, hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht […]’‘Wir machten Gewinn [298.15].’
Gewinnstreben; Zinsgewinn 2. o.Pl. praktischer Nutzen od. innere Bereicherung, die aus einer Tätigkeit od. dem Gebrauch von etw. kommt [D3]
‘Nun komme es darauf an, aus dem erklärten Verzicht Gewinn [108.8] zu ziehen.’
3.Vorteil, Bereicherung [°]
‘Sein spärliches Brusthaar rechnet sie als Gewinn [91.1].’
Gewinnstreben, das [1*]Ausrichtung, Konzentration auf Gewinn (1) [°]
‘Doch seit geraumer Zeit leide die Idee, schlimmer noch: indem man ihr plattes Gewinnstreben [245.26] beimische, rühre man eine üble Brühe an.’
Gewinnsucht, die [2*]Erwerbssinn von sittlich anstößigem Ausmaß; Habgier [D]
‘Vermischt mit Gewinnsucht [215.23] hat Pietätlosigkeit Oberhand gewonnen.’‘Da eine Ehrenvorsitzende Ehre zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht [281.14] und keine Ehre mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit auf.’
Gewißheit, die [2*]1. o.Pl. sicheres Gefühl, Wissen in Bezug auf etw. [Geschehendes] [D Gewissheit 1]
‘Alexander Reschke notierte später die […] unscharfe Gewißheit [45.19], daß dieser Tag ohnegleichen noch nicht vorbei sein konnte.’
2.etw., was für jmdn. unanzweifelbar eintritt od. sich unanzweifelbar in bestimmter Weise verhält; unanzweifelbare Sache [D Gewissheit 2]
‘Ich vermute, daß Furcht vor der zeitbedingten Gewißheit [97.1], in fremder Erde liegen zu müssen […] den Lebensabend meiner Landsleute verlängert hat.’
Gewohnheit, die [1*] Pl. -endurch häufige u. stete Wiederholung selbstverständlich gewordene Handlung, Haltung, Eigenheit; etw. oft nur noch mechanisch od. unbewusst Ausgeführtes [D]
‘[…] zumal sich die Menge nach den Zweitbestattungen rasch verlief und zu touristisch üblichen Gewohnheiten [215.13] fand.’
Gewohnheitsrecht, das [1*] Üübliche Wirkung, Stellung [°]
‘Die Altersgebrechen der Greise und Greisinnen behaupteten nach kurzer, verjüngend wirkender Ankunftsfreude ihr Gewohnheitsrecht [192.10] […]’
Gewölbe, das [9*] Gen. -saus Steinen zusammengefügte Baukonstruktion mit bogenförmigem Querschnitt, meist als gewölbte Decke eines Raumes [D1]
‘Die wenigen Touristen und einige betende Polen verloren sich in der Hallenkirche, deren neugespanntes Gewölbe [60.24] von sechsundzwanzig achteckigen Freipfeilern bis zur nächsten Zerstörung getragen wird.’‘Als das Gewölbe [60.26] zum letzten Mal nieder kam, sprangen unterm Schutt einige der Bodengrabplatten.’‘Erwähnt wird der Priester der Petrikirche und dessen einziges Thema: das fehlende Gewölbe [173.10] im immer noch kriegswüsten Mittelschiff seiner Kirche.’‘Der Priester Bieroński kam plötzlich und unpassend auf das kriegswüste Gewölbe [178.3] der Petrikirche zu sprechen.’‘Und Bieroński schweigt, weil ihm Karau die Finanzierung eines ›echt spätgotischen‹ Gewölbes [179.13] versprochen hat...«’‘[…] und auf Stefan Bieroński, für den nur ertragreiche Kollekten zugunsten des Gewölbes [207.13] seiner Pfarrkirche zählten, wenig Verlaß war […]’‘Treppab öffnete sich unter gemauertem Gewölbe [226.8] ein Raum, nicht breiter als das Kirchenschiff.’‘[…] linker Hand bis hoch zum Gewölbe [226.10], vor der Treppe und uns zu Füßen nur bis zur halben Grufthöhe.’‘Sogleich bat er um Zuschuß für das Gewölbe [232.28] im Mittelschiff seiner Kirche.’
‘Dort liegen im dämmrig gebrochenen Licht unter Baugerüsten und Stützbalken, zwischen geborstenen Grabplatten und gotischem Gewölbeschutt [195.19] die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit:’
Gezänk, das [2*] abwertend[dauerndes] Zanken, zänkisches Streiten [D]
‘Das, politisches Gezänk [154.11], habe niemand gewollt.’‘Ich könnte mit ihnen ein Bilderbuch füllen: frei von Gezänk [173.6], satt an Verträglichkeit, zu schön, um wahr zu sein.’
Gezappel, das [1*] Grassunordentliche Schrift, aus der Reihe tanzende Buchstaben [°]
‘Dabei liest sich, was aus dem Gezappel [87.4] herausgelesen werden kann, als durchweg vernünftig […]’
Gezischel, das [1*] abwertendheimliches [gehässiges] Reden über jmdn., etw. [° D zischeln b]
‘Reschke will Frau Johanna Dettlaffs halblautes Gezischel [247.21]: »Man merkt ihr immer noch an, daß sie mal eine stramme Kommunistin gewesen ist«, mitgehört haben.’
Giebel, der [2*] Pl. -der meist dreieckige, obere Teil der Wand an der Schmalseite eines Gebäudes, der zu beiden Seiten vom [schräg aufsteigenden] Dach begrenzt wird [D1]
‘Vom Wohnzimmer aus gesehen, standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick, beide von den Giebeln [32.9] der gegenüberliegenden Häuserfront im oberen Drittel wie abgeschnitten.’‘[…] den Giebel [235.15] der Großen Mühle […]’
Giebelfigur; Hausgiebel; Renaissancegiebel; ZiergiebelGiebelfigur, die [1*] Pl. -enGiebel; Figur (1)
‘Vom Hafen her wehende Schwefeldünste hatten alle steingehauenen Giebelfiguren [30.19] entstellt.’
Gierekzeit, die [2*] UnkenrufeZeit (1), in der Parteichef E. Gierek [Register] in Polen regierte [°]
‘›Hat schon in Gierekzeit [159.9] begonnen!‹ rief Alexandra.’‘[…] in der Etage eines Hochhauses, gebaut während der Gierekzeit [279.20].’
Gießkanne, die [1*]kannenförmiges Gefäß mit einem [siebartig durchlöcherten Aufsatz auf einem] Rohr zum Begießen von Pflanzen [D1]
‘Dann holte sie im Backsteinhaus […] ihre Gießkanne [203.25] und ein Schäufelchen ab, das andererseits zum Harken taugte.’
Gift, das [1*]in der Natur vorkommender od. künstlich hergestellter Stoff, der nach Eindringen in den Organismus eines Lebewesens eine schädliche, zerstörende, tödliche Wirkung hat (wenn er in einer bestimmten Menge, unter bestimmten Bedingungen einwirkt) [D]
‘[…] seine Empörung verliert sich im Allgemeinen, sobald er chemische Kampfstoffe »deutsches Gift [190.10]« nennt:’
GiftstoffGiftstoff, der [1*] Pl. -egiftige Substanz; Gift [D]
‘[…] kommt dann auf die allgemein fragwürdige, durch Abwässer, Giftstoffe [281.28] und Überdüngung geminderte Qualität der Erde […]’
Gitter, das [2*]aus parallel angeordneten od. gekreuzten Metall- od. Holzstäben od. aus grobem Drahtgeflecht gefertigte Absperrung […], Füllung (von Geländern), Einfriedung u. a. [D1]
‘Nach abermaliger Flanke warf er gespielt feierlich mit Zahlen um sich, flankte wiederum über das Gitter [201.7], ohne sich links- oder rechtshändig abzustützen […]’‘»Mister Marczak ist ein treuer Fahrgast und immer gefällig«, sagte der Bengale nach letztem Sprung über das schmiedeeiserne Gitter [202.25].’
EisengitterGlanz, der [4*]a)Licht reflektierende Beschaffenheit von etw. [° Da; D glänzen a]
‘[…] dort sollten ihm Kostbarkeiten gezeigt werden, darunter solche, die unter den Händen der Piątkowska vor Jahren neuvergoldet zu Glanz [130.1] gekommen waren.’‘[…] die Piątkowska jedoch, die ihm oft versichert hatte, wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen sei und dennoch zwei Dutzend Altären zu neuem Glanz [256.25] verholfen habe […]’
b)einer Sache innewohnender bewunderter Vorzug, der in entsprechender Weise nach außen hin in Erscheinung tritt [Db]
‘[…] zumal die neue, nur begrenzt eins zu eins umgetauschte Währung zwar nicht ihren Glanz [148.27] verlor, doch knapp wurde.’‘Während oben täuschend nachgeahmte Renaissancegiebel verrotteten, versprach zuunterst westlicher Glitzer dauerhaften Glanz [290.30].’
Glanzvergoldung, die [1*]Polimentvergoldung
‘Mattvergoldung und Glanzvergoldung [27.28] mit Blattgold aus Dukatengold.’
Glas, das [8*]1. o.Pl. lichtdurchlässiger, meist durchsichtiger, leicht zerbrechlicher Stoff, der aus einem geschmolzenen Gemisch hergestellt wird u. als Werkstoff (z. B. für Scheiben, Gläser) dient [D ¹Glas 1]
‘Verboten ist das Anbringen von Fotografien, künstlichen Kränzen und Tafeln aus Glas [150.12] oder Emaille...’‘Auf einer Kiste steht, wie mir Jerzy übersetzte, › Vorsicht Glas [195.30]!‹ geschrieben.’
Glasglocke (a,b); Glasscheibe2.a)Trinkgefäß aus Glas (1) [D ¹Glas 2a]
‘Das klirrende Eis im Glas [72.25] hat ersatzweise gesprochen.’‘Erst als die Witwe […] übers Glas [75.6] hinweg »mein liebes Professorchen« zu ihm sagte […]’‘»Dennoch sollten Sie, liebe Alexandra, stolz auf diesen polnischen Europäer sein!« rief er und hob das Glas [75.27].’
Bierglas; Gläschen; Wasserglas b)[Zier]gefäß od. Behälter aus Glas (1) [D ¹Glas 2b]
‘Im Aufstehen sagte der investitionswillige Herr, ein Endvierziger, der sich zuviel bestellt und seine zwei Eier im Glas [56.22] kaum angerührt hatte:’‘Ein Glas [77.29] eingeweckte rote Bete, […] Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein […] füllten das Einkaufsnetz.’‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer eines Sees nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete: grobe Knoblauchwurst, […] ein Glas [143.3] Senfgurken, Radieschen […]’
EinweckglasGläschen, das [5*]/Vkl. zu Glas (2a)/
‘[…] ein Rest Honiglikör - grad zwei Gläschen [41.17] voll.’‘Soeben hat sie ihn, nach zwei Gläschen [44.2] Honiglikör, an der Wohnungstür verabschiedet...’‘[…] war versucht, in einer noch offenen Bar ein Gläschen [44.22] und noch eins zu kippen […]’‘Der bulgarische Rotwein, das Gläschen [50.28] Honiglikör und drei Flaschen Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen […]’‘Er hat sogar den zwischendurch servierten Kaffee protokolliert, die Bahlsenkekse und einige Gläschen [113.5] Aquavit sind aufgelistet […]’
LikörgläschenGlasglocke, die [2*]a)Glocke aus Glas (1) [Da]
‘Es klingt, als werde eine Glasglocke [126.8] angeschlagen.’
b)gläserne Schutzbedeckung in Form einer Glocke (meist für Lebensmittel, bes. Käse) [Db]
‘Seit Wróbels Rücktritt und Abgang saßen beide wie unter einer Glasglocke [245.8].’
Glasscheibe, die [1*] Pl. -ndünne Platte aus Glas (1) [in einem Rahmen, bes. bei Fenstern […] [D]
‘[…] wenn ich heute versuche, mir ein Bild zu machen, sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben [268.8], die den Tisch und dessen Beisitzer in ein Aquarium versetzen.’
VerandaverglasungGlaube, der [4*] Gen. -nsa)Religion, Bekenntnis [D2b]
‘[…] sondern auch dessen Absicht, keine nach Glauben [134.2] geschiedenen Grabfelder anzulegen […]’‘[…] ein alter Mann lutherischen Glaubens [135.25] und eine alte Frau katholischen Glaubens [135.26] wurden so kurz nacheinander beerdigt, daß beide Trauergemeinden der einen wie der anderen Zeremonie teilhaftig wurden.’
b)religiöse Überzeugung [D2a]
‘Nun hat selbst Alexandra ihren Glauben [260.9] gefunden, und neben ihr werde ich fromm...’
Gläubigkeit, die [1*]vertrauende, vorbehaltlose Hingabe (an einem Menschen, eine Sache) [° D gläubig b]
‘Die unbeirrbare Gläubigkeit [275.25] des Hitlerjungen?’
Gleichgewicht, das [1*]Zustand eines Körpers, in dem die entgegengesetzt wirkenden Kräfte einander aufheben [D1a]
‘Um das Gleichgewicht [229.10] zu halten, hatte sie beide Arme leicht gehenkelt angehoben.’
Gleichgültigkeit, die [1*]Teilnahmslosigkeit, gleichgültiges Verhalten, Desinteresse, inneres Unbeteiligtsein [D]
‘[…] mit Gleichgültigkeit [183.2] ist den beiden als Paar der Empfang bereitet worden.’
Gleichheitsprinzip, das [1*]Grundrecht der Gleichheit u. Gleichbehandlung aller vor dem Gesetz [D]
‘[…] wie ja das mittelalterliche Motiv Totentanz dem Sterben als Gleichheitsprinzip [88.27] nicht nur makabre, nein, fröhliche Reverenz erweist;’
Gleichklang, der [3*] ÜZusammenklang [von Tönen], Harmonie, Übereinstimmung [D]
‘Dieser farbliche Gleichklang [9.1] hat ihn närrisch gemacht:’‘Was hilft es, wenn seinem nur berichtenden Mitschüler - man wird uns als Untertertianer in eine Schulbank gezwängt haben - dieser Gleichklang [21.28] zu stimmig ist […]’‘Und plötzlich dann, weil ihr das Plötzliche lag und weil sie dem Gleichklang [27.19] der Vornamen und dem gemeinsamen Stand des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung draufsetzen wollte […]’
Gleichnis, das [3*] Pl. -sekurze bildhafte Erzählung, die einen abstrakten Gedanken od. Vorgang durch Vergleich mit einer anschaulichen, konkreten Handlung [mit belehrender Absicht] verständlich machen will [D]
‘[…] einem Gottesmann verdanken, der gerne in Gleichnissen [125.8] redet […]’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau, der überbetont die Wörter »Heimaterde« und » Rückkehr« in seine immerfort Gleichnisse [137.2] suchenden Sätze schummelte.’‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: den Sündenfall, das Gleichnis [150.21] vom verlorenen Sohn […]’
Glocke, die [2*]1.a)aus Metall bestehender, in der Form einem umgedrehten Kelch ähnlicher, nach unten offener, hohler Gegenstand, der durch einen im Innern befestigten Klöppel zum Klingen gebracht wird [D1a] Glasglocke (a); Glockenschlag; Glockenspiel *etw. an die große Glocke hängen ugs.etw. [Privates, Vertrauliches] überall erzählen [D1a*]
‘Man hat das nicht groß an die Glocke [134.5] gehängt.’
b)Üdem Klang einer Glocke (1a) ähnlicher Ruf der Unke [°]
‘Als wir schon nicht mehr hoffen wollten, die dreimal angeschlagene Glocke [143.16]: kurz, lang, lang...’
2.glockenförmiger Gegenstand, den man über etw. stülpt [D5] Glasglocke (b)Glockenschlag, der [1*]Schlag (1) einer Glocke zum Anzeigen der Zeit [D]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck - oder war es der Glockenschlag [8.20]? - einer Verführung besonderer Art, nein, einem Sog...’
Glockenspiel, das [4*] Gen. -saus einer Reihung aufeinander abgestimmter Glocken (1a) bestehendes Werk, das, durch einen bestimmten Mechanismus angetrieben (meist mit Hämmern, die die Glocken anschlagen), bestimmte Melodien hervorbringt, häufig in Kirch- od. Stadttürmen aufgestellt u. mit einer Uhr gekoppelt ist [D1]
‘Hier unterbrach bis in die Küche hinein das langanhaltende und tragisch klingende Glockenspiel [33.14] vom Rathausturm her ihren westöstlichen Wohnungsvergleich;’‘Es muß ein langes Gespräch bei immer neu aufgebrühtem Kaffee gewesen sein, das nach mehrmaligem Anhören des benachbarten Glockenspiels [37.12] […]’‘Nachdem wieder einmal das elektronische Glockenspiel [181.12] vom nahen Rathausturm verhallt ist […]’‘Darüber das Glockenspiel [253.13] vom Rathausturm, Schlag volle Stunde:’
RathausglockenspielGlockenvogel, der [1*]vorwiegend in Südamerika beheimateter Singvogel, der einen glockenähnlichen Laut von sich gibt; Araponga [° WWW040]
‘[…] Wie ein Glockenvogel [11.25]! Manchmal erschreckend, gewiß, dennoch höre ich sie gerne lachen […]’
‘[…] und ab und an ihr Glockenvogelgelächter [19.4] entließ.’‘[…] doch fand Alexandra all das und auch den Namen ihrer gemeinsamen Idee, den Alexander vorgeschlagen hatte, ein Gelächter, ihr Glockenvogelgelächter [40.29] wert.’
Gloria, das [1*]Lobgesang in der christlichen Liturgie [D ²Gloria]
‘Unser später Einklang, dieses jubelnde Gloria [86.15], dieses verhaltene Credo tönt in mir fort und fort.’
Glosse, die [3*] Pl. -nknapper [polemischer] Kommentar (in Presse, Rundfunk od. Fernsehen) zu aktuellen Ereignissen od. Problemen [D1b]
‘So empfindlich las Reschke die Glossen [139.30], daß ich mich frage, ob mein Banknachbar aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen brachte.’‘Auf eine der Glossen [140.13] […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und »Die Deutschen lieben Zäune« wurden von einer Glosse [153.16] überboten […]’
Glück, das [8*]1. o.Pl. etw., was Ergebnis des Zusammentreffens besonders günstiger Umstände ist; besonders günstiger Zufall, günstige Fügung des Schicksals [D1]
‘Wir haben gehabt Glück [78.27], Alexander, weil ich hab' Wechseljahre vorbei schon […]’‘Vielleicht haben wir Glück gehabt [87.8] bißchen, weil wir auf Markt uns zufällig haben getroffen […]’‘Einige hatten Glück [159.22], andere hat es erwischt.’‘Und Chatterjees umstrittenes Geschenk? Nun ja, Glück [287.16] hat es uns nicht gebracht...«’‘Eine der überzählig vielen Tauben habe etwas fallen lassen und seine Hutkrempe getroffen. »Bringt Glück [291.8]! Aleksander, bringt Glück [291.8]!« rief die Braut.’
Glückwunsch *zum Glück zu jmds. Vorteil, glücklicherweise [D1*]
‘Zum Glück [100.8] waren beide nicht nur auf ihre Idee fixiert.’
2. o.Pl. angenehme u. freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz od. Genuss von etw. kommt, was man sich gewünscht hat; Zustand der inneren Befriedigung u. Hochstimmung [D3a]
‘Doch als mein ehemaliger Mitschüler für die nur kurze Fahrt zum nunmehr gepachteten Friedhofsgelände eine Fahrradrikscha benutzen wollte, kam es zu einem Wortwechsel, der ihr Glück [121.18] hätte trüben können.’
Kleingärtnerglück; SommerglückGlückwunsch, der [1*] Pl. -wünscheWunsch (2) für Glück (1) u. Wohlergehen zu einem besonderen Fest od. Ausdruck der freudigen Anteilnahme an einem Erfolg, einer Leistung, einem freudigen Ereignis o. Ä. [D]
‘Glückwünsche [291.5] seien auf polnisch und auf deutsch gerufen worden.’
Gold, das [9*]1.rötlich gelb glänzendes, weiches Edelmetall […] [D1]
‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold [157.5].’‘Während Reschke den Kaffee aufgoß, legte die Piątkowska in hauchdünnen Blättchen das Gold [243.2] an, um es sogleich mit sanftem Haarpinsel zu stauchen.’‘»Ist Gold [252.26] noch aus volkseigene Goldschlägerei«, sagte sie.’‘Doch als der kniende Engel zusehends zu Gold [254.8] kam, […] entstand die Figur in ihrer von anonymer Hand gewollten Schönheit aufs neue.’
‘Vom Dominikanerkloster ist nur die düstere Nikolaikirche übriggeblieben, deren innere Pracht ganz auf Schwarz und Gold [10.12] beruht;’‘Man hätte, nach Reschke, der bis zu den Pharaonengräbern zurückging, Gold [28.24] zur eigentlichen Totenfarbe ausrufen müssen:’‘Gold [28.25] auf Schwarz.’‘[…] Kaufmann Schwartzwaldt, den in London Holbein gemalt hat und dessen Wappen, trotz Zungenrot und Helmblau, auf Schwarz und Gold [74.16] beruhte […]’‘[…] sie hatte sich […] ein knappsitzendes Kostüm schneidern lassen, dessen Farbe Reschke als ein »warmes, zum Gold [290.13] hin tendierendes Neapelgelb« beschreibt […]’
‘[…] hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild, dessen in einen Goldbecher [242.13] abtropfendes Herz mit einer herzrot glühenden Brosche korrespondierte, die am Filzhut der Brakup Halt gefunden hatte.’
‘[…] ein schwarzer Montblanc, dick wie eine Brasil, mit Goldfeder [82.17], den er, für mich zum Gebrauch, durch Ansaugen mit blauvioletter Tinte geladen hat.’
Goldgrube, die [1*] ugs.sehr einträgliches Unternehmen, […] o. Ä. [D2]
‘[…] und schwor, bei Klawitter, die Werft zur Goldgrube [201.9] zu machen.’
Goldgrund, der [1*] Pl. -gründebei gemalten Bildern, Reliefschnitzereien und in der Buchmalerei, bes. für Herrscherdarstellungen und sakrale Szenen verwendeter Hintergrund aus Blattgold [° WWW044]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von Goldgründen [28.20] […] geredet worden.’
Goldschlägerei, die [2*]Betrieb, in dem Blattgold in Handarbeit hergestellt wird [° D Goldschläger]
‘Kriegen wir Material aus Dresden, VEB Blattgold, wo volkseigene Goldschlägerei [28.3] ist...’‘»Ist Gold noch aus volkseigene Goldschlägerei [252.27]«, sagte sie.’
‘[…] die wenigen Goldspuren [100.2] der im inneren Zirkel gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’‘Die Piątkowska begann, die Goldspuren [122.18] am äußersten Rand der astronomischen Uhr zu sichern.’
Goldwaage, die [1*]*etw. auf die Goldwaage legen ugs.alles wortwörtlich, übergenau nehmen [D*1]
‘Marczak bat darum, gewisse, ihm unterlaufene Gereiztheiten nicht auf die Goldwaage [151.24] zu legen.’
Golfkrise, die [3*]Krise am Persischen Golf, Golfkrieg [Register] [°]
‘Weit weg, doch mit Hilfe des Fernsehens nah herangebracht, löste der Überfall des Irak auf das Ölscheichtum Kuwait eine Krise aus, die bald Golfkrise [152.6] genannt wurde.’‘Bereits Mitte August, als die Golfkrise [153.9] täglich nur noch eine Meldung zwischen vielen krisenhaften Meldungen hergab […]’‘Er, Reschke, habe seit Beginn der Golfkrise [285.16] auf den unsteten Dollarkurs spekuliert;’
Golflandschaft, die [1*]künstlich angelegtes Gebiet für das Golfspiel und dazugehörigen Gebäuden [°]
‘Das für die Golflandschaft [234.10] vorgesehene Areal war 75 Hektar groß […]’
Golfplatz, der [4*] Pl. -plätzeFläche auf dem das Golfspiel ausgeübt wird [°]
‘Bei Hotelketten, auf Golfplätzen [107.3] mit Clubräumen und in Seniorenheimen wurde Kulturbedarf erfragt.’‘Es ging um Ferienhäuser und Golfplätze [233.7].’‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen [233.27] schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’‘Das Ganze verschöntmit versöhnendem Wortgeklingel, als wären Golfplätze [246.9] erweiterte Friedhöfe nur.’
Golfregion, die [1*]Gebiet um den Persichen Golf [°]
‘Andere Nachrichten hatten Vortritt, etwa der tägliche Zuwachs an Mannschaft und Gerät in der Golfregion [157.14] […]’
Golfspiel, das [1*] SportRasenspiel mit Hartgummiball u. Schlägern, bei dem es gilt, den Ball mit möglichst wenig Schlägen in die einzelnen Löcher zu spielen [D ²Golf]
‘Wenn man will, könnte man diese Ansiedlung, […] der, zwischen Hügeln und über sanfte Hügel hinweg, ein weitläufiges Gelände, geeignet und begrünt fürs Golfspiel [278.24], zugeordnet ist, als geschmackvoll ansehen […]’
‘[…] und nur dort, wo die Landwirtschaft ohnehin keine Zukunft habe, den umweltfreundlichen Golfsport [234.2] fördern […]’
Gomułkazeit, die [2*] UnkenrufeZeit (1), in der Parteichef W. Gomułka [Register] in Polen regierte [°]
‘War in Gomułkazeit [67.6], wo sie platt gemacht haben letzte deutsche Friedhöfe.’‘Wie Alexandra sagte: ›Sind aus Gomułkazeit [179.6] ...‹ - Ruinen von Anbeginn.’
Gott, der [10*] Gen. -es1.(im Polytheismus) kultisch verehrtes übermenschliches Wesen als personal gedachte Naturkraft, sittliche Macht [D2]
‘Als sich Witwe und Witwer unterm geschwungenen Dreizack des Gottes [63.23] Neptun trafen […]’‘[…] von keinen Sprachgrenzen eingezäunt, vielstimmig religiös und überreich an Göttern [282.24] […]’
Götterwesen; Gottheit; Göttin2. o.Pl.; o. Art. außer mit attributiver Bestimmung (im Monotheismus, bes. im Christentum) höchstes übernatürliches Wesen, das als Schöpfer Ursache allen Geschehens in der Natur ist, das Schicksal der Menschen lenkt, Richter über ihr sittliches Verhalten u. ihr Heilsbringer ist [D1]
‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede, von dessen Wirkung auf den Zustand Polens sich Wróbel mehr versprach, als die Piątkowska dem Stellvertreter Gottes [292.30] erlauben wollte.’
‘[…] und mit Inschriften über den Namen - » Hier ruht in Gott [23.2]« […]’‘»Vertrieben und zurückgekommen ruht hier in Gott [151.4] und Heimaterde Elfriede Napf, geb. Zeidler.«’
*weiß Gott/ bei Gott wahrhaftig, wirklich, gewiss [D1*]
‘Ihr Mann […] ging zwar auf unsere Idee und deren, weiß Gott [185.8], schwierige Umsetzung ein, allerdings so, wie ich ihn kenne, von oben herab:’‘Man verstehe sich weiß Gott [234.5] nicht als exklusiv […]’‘Wir haben, weiß Gott [247.28], aus der Geschichte lernen müssen.’‘Kein Wunder, daß wir ihnen eines Tages, nein, bald nach meinem Heiratsantrag, den Krempel hingeschmissen haben, bei Gott [267.25] nicht wortlos.’
*o(h) Gott! Ausruf der Erleichterung, Dankbarkeit [°]
‘Und ich - o Gott [79.4] - war zur Liebe fähig!’
Götterwesen, das [1*]Gesamtheit der Götter (1) [°]
‘Obgleich Fachwissen den Professor auf Grabbodenplatten spezialisiert hatte, war ihm das hinduistische Götterwesen [48.10] überschaubar, die Göttin Kali sogar unter dem Namen Parwati bekannt.’
Gottesacker, der [1*] geh.Friedhof [D]
‘Ich vermute, daß […] Hoffnung, einst doch im heimatlichen Gottesacker [97.3] letzte Ruhe zu finden, den Lebensabend meiner Landsleute verlängert hat.’
Gottesdienst, der [1*] Pl. -e[in einer Kirche stattfindende] gemeinschaftliche religiöse Feier zur Verehrung Gottes (2) [D]
‘[…] dessen Abdankungshalle, nach Alexandras Wissen, von der seit Kriegsende in Gdańsk siedelnden weißrussischen Minderheit für Gottesdienste [68.24] nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’
‘Mag Alexandra mich auslachen und den einfarbigen Blütenrausch ein Gottesgeschenk [124.23] nennen […]’
Gottesmann, der [1*] geh.[sich seinem Beruf mit Eifer hingebender] Geistlicher [D]
‘[…] dessen Versöhnung beschwörenden Namen wir dem Konsistorialrat Karau, mithin einem Gottesmann [125.7] verdanken […]’
Gottheit, die [1*]nicht eindeutig bezeichneter Gott (1) bzw. Göttin [D2]
‘[…] daß es neben der Schwarzen Madonna von Tschenstochau Platz genug gibt für eine weitere schwarze Gottheit [47.28];’
MuttergottheitGöttin, die [2*]/w. Form zu Gott (1)/
‘Obgleich Fachwissen den Professor auf Grabbodenplatten spezialisiert hatte, war ihm das hinduistische Götterwesen überschaubar, die Göttin [48.10] Kali sogar unter dem Namen Parwati bekannt.’‘[…] wenn nicht nach Bengalens schwarzer Göttin [206.11] Kali, dann nach dem bengalischen Nationalhelden Subhas Chandra Bose benannt werden könnte.’
Gottlosigkeit, die [1*]Unglaube, Gottesleugnung [D2]
‘[…] und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit [287.29] heraus Hexerei und Schlimmeres, »Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’
Grab, das [21*] Pl. Gräbera)oft durch einen kleinen [geschmückten] Erdhügel [mit einem Kreuz, mit Grabstein od. -platte] kenntlich gemachte Stelle, wo ein Toter beerdigt ist [Db]
‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern am Grab [23.10] ihrer Eltern in eine Vase gestellt haben.’‘Schließlich sei das Grab [24.25] des Menschen letztgültiger Ausdruck.’‘Doch immerhin habe man die Grabplatten über den Gräbern [24.26] deutschstämmiger Patriziergeschlechter in allen Hauptkirchen […] vor Vandalismus weitgehend geschützt.’‘Durchaus vertraut sei ihm der Wunsch, die Gräber [25.1] der nächsten Angehörigen in gutem Zustand zu wissen.’‘Bei seinem ersten Nachkriegsbesuch in Gdańsk […] habe er das Grab [25.4] der Großeltern väterlicherseits auf den einst Vereinigten Friedhöfen besuchen wollen.’‘Er teilt mit, Alexandra habe ihn dann noch ans Grab [29.20] ihrer Eltern geführt, nein, gebeten:’‘Ich werd' froh sein, wenn Sie kommen möchten an Grab [29.21] von Mama und Papa.’‘Ich bin meinem Grab [62.2] und zwar im Mittelschiff begegnet.’‘Die Lage des Friedhofs sollte in Augenschein genommen und Auskunft über die Pflege der Gräber [136.16] eingeholt werden.’‘Und an Grab [175.23] von Mama und Papa fiel uns schöne Idee ein...’‘[…] als uns am Rand des brüchig eingezäunten Geländes, wo Schrebergärten beginnen, ein mutwillig mit Farbe beschmiertes Grab [175.29] für russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges entsetzte.’‘So individuell die einzelnen Gräber [188.24] auf Wunsch der Familien gärtnerisch gestaltet sein mögen, der Schnee hat alles gleich gemacht.’‘[…] alles liegt unter dickem Weiß, die frischgepflanzten Buchsbaumeinfassungen, alle die Gräber [188.31] zur Winterzeit abdeckenden Tannenzweige.’‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor Engel gewesen sein, der, gänzlich vergoldet, durch Posaunenschall Grüfte gesprengt, Gräber [253.20] geöffnet, Beinhäuser aufgeschlossen hat […]’‘Warum ist ihr Grab [258.25] hier?’
‘Er lobte die Anatomie der im Relief aus Gräbern [28.15] auferstandenen Knochengerüste […]’‘Dann stand man um offene Gräber [135.23].’‘Ohne sich Atheisten zu nennen, wollten die Antragsteller aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung ohne Pfarrer und Reden am Grab [148.24]«.’‘Plötzlich sah ich Alexandra und mich, wie wir unsere Gräber [176.6] in fremder Erde suchen...’
Massengrab *jmdn. zu Grabe tragen geh.jmdn. beerdigen [Da*]
‘Wenn sie, die bald Neunzigjährige, eines Tages zu Grabe [129.5] getragen wird, wird mit ihr dieser übriggebliebene Zungenschlag unter die Erde kommen;’‘Hochbetagte Frauen wurden zu Grabe [145.19] getragen, denen viel Familie Geleit gab.’
‘Obgleich Fachwissen den Professor auf Grabbodenplatten [48.8] spezialisiert hatte […]’‘[…] denn kaum hatte er sich für die Grabbodenplatten [57.13] in Sankt Marien entschieden […]’‘Schließlich die letzte Station auf diesem Leidensweg, den mein Mitschüler so lückenlos wie seine Grabbodenplatten [185.24] in Reihe gebracht hat.’‘Umständlich ging es um Ablauffristen, die in die Grabbodenplatten [194.31] eingemeißelt vermerkt standen […]’‘Dennoch mochte die unsystematische Stapelung der Anzahl von etwa dreißig neuverlegten Grabbodenplatten [226.16] entsprechen...’
Grabensystem, das [1*] Gen. -sEinheit aus Rinnen,Vertiefungen im Erdreich, die der Entwässerung dienen [° D Graben 1; D System 5]
‘[…] dazu das werbende Locken der mit Schallblasen gerüsteten Männchen, die auf der Wasserfläche des verzweigten Grabensystems [283.7] trieben.’
Gräberfeld, das [2*]Pl. -er; Grabfeld, das [4*]Pl. -erGrab (a); Feld (1a)
‘Auf Eigenständigkeit aus, suchte Alexandra Piątkowska ihren Weg zwischen Gräberfeldern [22.8].’‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus für Studenten über eingeebnetem Gräberfeld [67.13] oder, wie die Witwe sagte, »auf Knochengebein von Tote« erbaut worden war.’‘Reschke, geübt in Vorausschau, sah Grabfeld [68.15] an Grabfeld [68.15] grenzen.’‘[…] auch dessen Absicht, keine nach Glauben geschiedenen Grabfelder [134.2] anzulegen, wie sie zu Zeiten der Vereinigten Friedhöfe üblich gewesen waren.’‘Erstaunlich, wie schnell die ersten Grabfelder [188.20] in Reihe gekommen sind.’
Gräberreihe, die [4*]Pl. -n; Grabreihe, die [5*]Pl. -nGrab (a); Reihe (a)
‘Ihr Lachen brauchte Zeit und muß auf ihn, zumal zwischen Grabreihen [21.22], deplaziert gewirkt haben […]’‘Sie sprach von Grabreihen [69.24] und deutschen Namen auf gereihten Grabsteinen.’‘Hinzu kam seine Gabe des Vortrags: beredt besiedelte er die ehemals Vereinigten Friedhöfe Grabreihe [112.20] um Grabreihe [112.21], all das nach deutscher Friedhofsordnung.’‘Keine drei Grabreihen [144.2] sind voll...’‘Mit der Beerdigung nach katholischem Ritual konnte die vierte Gräberreihe [145.21] begonnen werden.’‘[…] daß der Versöhnungsfriedhof, wenn die Erde nicht tiefer als einen Spatenstich fröre, wie selbsttätig wachsen würde: Gräberreihe [173.27] um Gräberreihe [173.28], Urnenfeld an Urnenfeld.’‘Wir waren froh, uns allein zwischen den Gräberreihen [188.18] zu sehen. Hügel neben Hügel.’
Grabfeld, dasGräberfeldGrabhügel, der [2*] Pl. -oft durch eine kleine [geschmückte] Erdaufschüttung [mit einem Kreuz, mit Grabstein od. -platte] kenntlich gemachte Stelle, wo ein Toter beerdigt ist [° D Grab b]
‘Als jedoch Blumengebinde und Kränze von frisch aufgeschütteten Grabhügeln [152.18] verschwanden […]’‘Er hat die Brakup im Schnee fotografiert, und die Alte wird das Paar zwischen verschneiten Grabhügeln [190.14], vor weißverkappten Urnen und unter überzuckerten Friedhofslinden fotografiert haben.’
Hügel (2)Grabkreuz, das [1*] Pl. -eGrab (a); Kreuz (2)
‘Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze [188.27], die vorläufig die Namen und Daten der Toten aufsagen, in ihrer Einheitlichkeit bestätigt werden:’
Grablegung, die [1*] geh. seltenBegräbnis [D1]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: den Sündenfall, […] die Grablegung [150.23] des Herrn, die Auferstehung der Toten...’
Grabmal, das [2*]Bauwerk, Monument od. größerer Gedenkstein als Erinnerungs- u. Gedenkzeichen für einen Toten, für eine Tote (mit einer Grabstätte verbunden od. selbst als Grabstätte dienend) [D]
‘... jedes Grabmal [150.8] muß standsicher aufgestellt und durch Dübel mit dem Sockel […] verbunden sein.’‘[…] wo, vergessen oder wie aufgespart, das Grabmal [199.18] der Familie Klawitter zum Treffpunkt wurde.’
‘Das alles bekam der vergessene und übriggebliebene Grabstein des Gründers der Klawitterwerft zu hören, dessen aufwendige Grabmaleinfassung [201.28] dem Bengalen als Turngerät diente:’
Grabmalgeviert, das [1*]viereckiger Grabstein, durch etw. begrenztes viereckiges Grabmal [° D Geviert 1]
‘Und nochmals flankte er ins Grabmalgeviert [201.18], dann wieder auf meine Seite […]’
Grabplatte, die [8*]liegender Grabstein bes. in Form einer das Grab (a) abschließenden großen Platte [D1]
‘[…] das Thema seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit, »Grabplatten [24.2] und Epitaphien in den Danziger Kirchen« […]’‘Doch immerhin habe man die Grabplatten [24.26] […] vor Vandalismus weitgehend geschützt.’‘[…] als ihm […] die zuletzt vom Trümmerschutt befreite Petrikirche, neu zu entdeckende Grabplatten [45.12] zu bieten hatten.’‘[…] so - gleich neben der Schönen Madonna - die Grabplatte [61.14] im Boden des nördlichen Seitenschiffs […]’‘[…] bis ihn auf der Grabplatte [61.28] der Eheleute Mattias und Lovise Lemman die im Jahr 1732 gewidmete Inschrift erfreute:’‘Mag sein, daß ihn die Grabplatte [77.3] in Sankt Marien, darauf steingehauen sein Name stand, angestoßen hat […]’‘[…] zwischen geborstenen Grabplatten [195.19] und gotischem Gewölbeschutt die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit:’‘Dann fand ich im Schutt, rechts vom zerstörten Hauptaltar, einige stark fragmentierte, halb in den Grüften versunkene Grabplatten [196.5] […]’
BodengrabplatteGrabrede, die [1*]Rede (1a) bei der Beerdigung [D]
‘Anrührend, wie sich der jungenhaft schlaksige Priester der Petrikirche zu Beginn seiner kurzgefaßten Grabrede [136.29] für sein, wie er sagte, »sehr mangelhaftiges Deutsch« entschuldigte.’
Grabreihe, dieGräberreiheGrabspruch, der [1*]Spruch (1) auf einem Grabstein o. Ä. [D]
‘Auch ist mir kein Grabspruch [62.10] gewidmet worden, geschweige ein Wappen.’
Grabstätte, die [2*] Pl. -nGrab (a)
‘Er könne sich durchaus Sammelgräber vorstellen und schlage Grabstätten [196.19] für jeweils fünfzig Zweitbestattungen vor’‘Nicht die Grabstätte [295.30] Raffaels, der hadrianische Bau habe sie leicht gemacht und enthoben.’
Grabstein, der [21*] Gen. -s; Pl. -eGedenkstein auf dem Grab (a) [D]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine [17.4] […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘[…] fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch aus dem Flachrelief eines Grabsteins [17.23] […]’‘Sie verschwand hinter Grabsteinen [22.9], tauchte wieder auf, war abermals weg, entfernte sich;’‘Wie ziellos zögerte er vor diesem, vor jenem Grabstein [22.14]:’‘Das sagte Alexandra Piątkowska, als sie sich neben Alexander Reschke stellte, den die übriggebliebenen Grabsteine [23.22] um die Gegenwart gebracht hatten;’‘Dann trat sie näher, noch einen Schritt näher an die schiefstehenden Grabsteine [24.7] heran, die dem Witwer bemerkenswert gewesen waren.’‘Auch ihn, das müsse er zugeben, stimme der Anblick solch vergessener Grabsteine [24.23] wehmütig.’‘[…] und angesichts der beiden schiefstehenden Grabsteine [25.20] waren sich Witwe und Witwer einig, daß irgendwo und ganz gewiß auf Friedhöfen die verfluchte Politik aufhören müsse.’‘Oder blieb ihr Friedhofsgespräch weiterhin von abgeräumten Grabsteinen [26.4] beschwert?’‘Nie ist zwischen Grabsteinen [28.20] so viel von Goldgründen […] geredet worden.’‘Sie sprach von Grabreihen und deutschen Namen auf gereihten Grabsteinen [69.25].’‘[…] und so dem erschreckenden Vorschein seines Grabsteins [77.13] einen Sinn zu geben […]’‘[…] Sargnägel, die er seiner langjährigen Erforschung barocker Grabsteine [132.5] auf norddeutschen Friedhöfen verdankte […]’‘Bald danach war die Beschaffenheit aufzustellender Grabsteine [149.25] Thema;’‘Und wenn er emblematisch wurde und ihr die Doppeldeutigkeiten barocker Grabsteine offenbarte [166.5], hing sie an seinen Lippen.’‘[…] versprach, mit Hinweis auf den Grabstein [201.4] des Werftgründers, dessen Unternehmungsgeist zu beleben.’‘Das alles bekam der vergessene und übriggebliebene Grabstein [201.27] des Gründers der Klawitterwerft zu hören […]’‘Den mannshohen Grabstein [202.14] im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft […] einen Handel ein […]’‘Die Grabsteine [214.19] wurden schon Ende der vierziger Jahre abgeräumt […]’‘[…] auf denen ihnen der immerfort alles erklärende Freund gestürzte, geborstene oder noch heile Grabsteine [223.14] freilegte.’‘Große, rücklings gestürzte Grabsteine [223.30], deren hebräische und deutsche Inschriften vermoost sind […]’
‘[…] einige der Steinmetzwerkstatt empfohlene Muster, die mir in Kopie vorliegen, wollten barocke Grabsteingestaltung [150.17] wiederbeleben.’
Grabsteininschrift, die [3*] Pl. -enGrabstein; Inschrift
‘Mehr Schwierigkeiten bereiteten gewünschte Grabsteininschriften [150.26].’‘[…] als die Grabsteininschrift [151.10] »Nach Unrecht ward das Recht geboren, die Heimat blieb ihm unverloren« zur Debatte stand.’‘[…] dem zufolge die erste Zeile der Grabsteininschrift [151.19] gestrichen wurde, die zweite in Stein gehauen werden durfte.’
‘Gleich hinter dem Schreckensbild seiner Grabsteinplatte [78.17] […]’
Grabstelle, die [8*] Pl. -nStelle (1a) für ein Grab (a) [D]
‘Dieser Doppelgrabstelle sage ich nach, daß sie, buchsbaumumrandet, weniger überwuchert ist als die benachbarten Grabstellen [23.13].’‘Auf allen Feldern kann ich Allerseelen-Betrieb beobachten: hier und da bezeugen Windlichter an Grabstellen [23.17] Besuch, der wieder gegangen ist.’‘Den Maßeinheiten deutscher Friedhofsordnung folgend, konnte bei voller Belegung mit 20 000 Grabstellen [118.12] gerechnet werden, einschließlich der kleineren Urnengräber.’‘Mit dieser Beschwörung aufgefüllter Grabstellen [148.12] konnten nur die bisher üblichen Erdbestattungen gemeint sein;’‘Bald danach war die Beschaffenheit aufzustellender Grabsteine Thema; nach dem Absinken der Grabstellen [149.25] würde es soweit sein.’‘Die geräumige Grabstelle [199.21] faßt ein rostiger Eisenzaun ein.’‘Er wartete, an die Umzäunung der Grabstelle [200.1] gelehnt.’‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen gegen geringe, in Złoty zu zahlende Gebühr eine Grabstelle [220.22] auf dem Versöhnungsfriedhof zugesichert wurde.’
‘Schon lag die siebte Grabstellenreihe [153.31] aufgefüllt, und das Urnenfeld verlangte Erweiterung.’
Grad, der [3*]1.[messbare] Stufe, Abstufung des mehr od. weniger starken Vorhandenseins einer Eigenschaft, eines Zustandes; Stärke, Maß [D1a]
‘[…] doch erst als er der Brakup den hohen Grad [146.5] ihrer Verantwortung als Sprecherin einer Minderheit deutlich gemacht hatte’
2. häufigerdas Maßeinheit einer gleichmäßig eingeteilten Skala für das mehr od. weniger starke Vorhandensein bestimmter Eigenschaften (z. B. Wärme [der Luft]), bes. Einheit für die Temperaturmessung [D2]
‘Bei minus siebzehn Grad [188.16] konnten selbst Urnen nicht fachgerecht beigesetzt werden.’
3.Maßeinheit für ebene Winkel (neunzigster Teil eines rechten Winkels) [D3a]
‘Und Wróbel hob den Deckel des ihnen zunächst, mit dem Fußende voran stehenden Sarges, so daß der gehobene Deckel einen Winkel von etwa fünfundvierzig Grad [226.31] bildete […]’
Grafiker, der [2*]Künstler, Techniker auf dem Gebiet der Grafik, der künstlerischen, bes. zeichnerischen o. ä. Gestaltung von Flächen, vor allem mithilfe bestimmter Verfahren, die Abzüge, Vervielfältigungen ermöglichen [° D; D Grafik 1] Unkenrufe der Grafiker Daniel Chodowiecki [Register]
‘[…] ob man den aus Danzig stammenden Grafiker [75.3] Daniel Chodowiecki als Polen bewundern dürfe oder als preußischen Staatsbeamten verdammen müsse […]’‘Er bewertete ihre Sicht als »zu eng« und den Grafiker [75.19], »weil über das Rokoko hinausweisend, als bedeutend und von europäischem Rang«.’
Granate, die [1*]mit Sprengstoff gefülltes [Artillerie]geschoss [D1]
‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule und Knöchlein, wie wenn der Krieg sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben und Granaten [195.24] die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
Granit, der [8*]sehr hartes Gestein aus körnigen Teilen von Feldspat, Quarz u. Glimmer [wird bes. für Grabsteine verwendet] [° D]
‘Wie ziellos zögerte er vor diesem, vor jenem Grabstein: viel Diabas und auf Hochglanz polierter Granit [22.15], wenig Sandstein, Marmor und Muschelkalk.’‘Auch diese Steine aus üblichem Material: Diabas und schwarzschwedischer Granit [23.7].’‘Angesichts zweier Windlichter beiderseits der Vase mit den rostroten Astern vor dem breitformatigen Granit [29.24] […] ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung Auftrieb gab.’‘Als hätte ich nicht ertragen können, mich unterm Granit [62.12] zu wissen, bin ich wie närrisch davongelaufen,’‘Auf grauem Sockel ein schwarzer, auf Hochglanz polierter Granit [199.21].’‘Nach zwölfter Flanke - Reschke hat mitgezählt - wies Chatterjee auf den polierten Granit [202.7] und tippte auf den zuoberst gemeißelten Namen, dann auf die Daten 1801 bis 1863:’‘Auf gelbbraun geflecktem Granit [223.17] stand wie eine Nachricht, gemeißelt für niemanden, Paul Stellmacher, dessen Leben von 1884 bis 1941 dauerte.’‘Schon beim Aufstieg verrät ein als Schwelle mißbrauchter Granit [223.29] den Namen Silberstein.’
‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte [62.3] stand frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt […]’
Granitsäule, die [1*] Pl. -nwalzenförmige [sich nach oben leicht verjüngende], meist aus Basis, Schaft u. Kapitell bestehende senkrechte Stütze eines Bauwerks aus Granit [° D Säule 1a]
‘Dort täuschte die von Granitsäulen [122.23] getragene Kassettendecke Beständigkeit vor;’
‘Alexandra wunderte sich über ein Dutzend schwarzpolierter Granitsteine [175.9], auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen und Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’
Gratulation, die [1*] Pl. -enGlückwunsch [D2]
‘Dort fand er Todesanzeigen, Gratulationen [95.27] zu runden Geburtstagen, zur Silbernen, Goldenen, Diamantenen Hochzeit und »zum verdienten Ruhestand«.’
Grau, das [1*] → grau[…] Farbton zwischen Schwarz u. Weiß; von der Farbe der Asche, dunkler Wolken) [D]
‘Mir liegen in Farbe, genauer, in bräunlichem Grau [227.8], zwei Fotos vor.’
Greis, der [2*] Pl. -ealter od. alt wirkender [körperlich hinfälliger] Mann [D]
‘[…] rollte auf der Hotelauffahrt eine Fahrradrikscha gleichen Modells ein, die einen lächelnden Greis [59.15] von der morgendlichen Stadtrundfahrt zurückbrachte;’‘Die Altersgebrechen der Greise [192.8] und Greisinnen behaupteten nach kurzer, verjüngend wirkender Ankunftsfreude ihr Gewohnheitsrecht […]’
GreisinGreisin, die [1*] Pl. -nen/w. Form zu Greis/
‘Die Altersgebrechen der Greise und Greisinnen [192.8] behaupteten nach kurzer, verjüngend wirkender Ankunftsfreude ihr Gewohnheitsrecht, schlimmer:’
Grenze, die [9*] Pl. -n1.a)(durch entsprechende Markierungen gekennzeichneter) Geländestreifen, der politische Gebilde (Länder, Staaten) voneinander trennt [D1a]
‘Dieses Menschenrecht kennt keine Grenzen [53.15]!’‘Dann aber fällt ihr doch noch ein, daß man die Grenze [90.2] zwischen den beiden gegensätzlichen Völkern sicher machen müsse:’‘[…] wenngleich zu jener Zeit viele Besucher aus Schwerin und Wismar über die nahe, nun offene Grenze [111.14] kamen, mehr um zu sehen als zu kaufen - womit auch?’‘Doch auch ohne Blick über die Grenzen [152.10] sah es nicht gut aus:’‘Um wenigstens etwas zu tun, schickt sie neuerdings […] polnische Schulbücher über die Grenze [158.20].’‘Jetzt, seit Anerkennung ihrer Grenze [185.12], wäre die Forderung nach Eigentum durchaus berechtigt, zumindest das Friedhofsgelände betreffend.’‘Doch kaum war die Grenze [255.13] überschritten, schrie sich Haß heiser.’
Oder-Neiße-Grenze [Register]; Grenzgänger; Westgrenze b)Trennungslinie zwischen Gebieten, die im Besitz verschiedener Eigentümer sind od. sich durch natürliche Eigenschaften voneinander abgrenzen [D1b]
‘[…] wo die Allee zum Hauptgebäude der Technischen Hochschule dem Versöhnungsfriedhof die Grenze [134.19] zieht.’
‘Hier und heute ist die Grenze [245.31] des Zumutbaren erreicht!’
Grenzgänger, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der regelmäßig eine Grenze (1a) passiert, um in dem Gebiet jenseits der Grenze zu arbeiten, in die Schule zu gehen o. Ä. [D]
‘Haß, besonders polnischen Grenzgängern [111.20] gegenüber.’
Grenzvertrag, der [1*]Vertrag (a) über eine Grenzregelung [D]
‘In einem Grenzvertrag [108.5] mit Polen, der nunmehr unaufschiebbar sei, dürfe ein diesbezüglicher Passus nicht fehlen.’
Grienen, das [1*] → grienen nordd.grinsen [D]
‘Das Lächeln der Alten […] von dem der Fotograf behauptet, es sei »mehr ein spöttisches Grienen [257.18] denn ein erlöst wirkendes Lächeln gewesen«, hat sich der Trauergemeinde übertragen.’
Grinsen, das [2*] → grinsenböse, spöttisch od. auch dümmlich lächeln [D]
‘[…] ihre Kniestrümpfe und Ringelsöckchen, ihr Grinsen [96.7], verhuschtes Lächeln und so viel verkniffener Ernst, flankiert vom Schuldirektor und Klassenlehrer:’‘Dazu sein Grinsen [184.19].’
Grippewinter, der [1*]Winter, in dem viele an Grippe, einer Virusinfektion, erkrankt und gestorben sind [°]
‘[…] und kam sie klagend auf den Grippe [241.12]- und Kohlrübenwinter '17.’
Groschen, der [2*] ugs.Zehnpfennigstück [D2a]
‘Nach zackigem Rapport beim Kreisbauernführer gelang es ihm, die Prämie pro randvoll gefüllter Literflasche um einen Groschen [167.23] auf annähernd eine Reichsmark zu steigern […]’
‘Und jetzt erst klickte es, fiel der Groschen [37.4] […]’
Großaufmarsch, der [1*] Pl. -märschegroß angelegte Parade mit vielen Teilnehmern (in der Zeit des Nationalsozialismus) [°]
‘[…] meinerzeit für Großaufmärsche [214.29] vor Tribünen, Siegheilrufe, Marschmusik, Kommandos und Gauleiterreden geeignet.’
Großbürgervilla, die [1*] Pl. -villenVilla eines Angehörigen des oberen Mittelstandes [° D Großbürger]
‘Langsamer ging es mit den Großbürgervillen [191.13] und Herrenhäusern am Pelonker Weg voran.’
Größe, die [6*]1.a)Pl. selten[Maß der] räumliche[n] Ausdehnung, Dimension; Umfang eines Körpers [D1a]
‘[…] muß ich die auf Beschluß eingeebneten Vereinigten Friedhöfe rückwirkend bestimmen und in ihrer ungefähren Größe [65.24] vermessen, so wie sie neben- und hintereinander lagen:’‘Nachdem sie alles abgeschritten hatten, schätzten Alexander und Alexandra die Größe [68.10] des zur Parkanlage verfremdeten Friedhofs.’‘Gemeinschaftsgräber von überschaubarer Größe [207.28] und Gedenksteine als Bodenplatten wurden vorgeschlagen.’
b) Pl. selten zahlen-,mengenmäßiger Umfang [D1b] Mittelgröße c) Pl. selten [Maß der] Erstreckung eines Körpers in Länge od. Höhe; Körpergröße [D1c]
‘[…] zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe [12.24] der Steinpilze.’‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über […] Frösche jeder Größe [126.6] […]’
d)nach der Größe des menschlichen Körpers od. eines Körperteils genormtes Maß für Bekleidungsstücke [D1d] Schuhgröße 2.besonderer, jmdm. od. einer Sache innewohnender Wert; Großartigkeit [D3b]
‘Die erhabene Größe [296.2] dieses zum Bauwerk erwachsenen Gedankens macht uns Menschen klein […]’
Größenwahn, der [1*][krankhaft] übersteigerter Geltungsdrang [D]
‘Doch wolle er nicht dem Größenwahn [165.14] des legendären Subhas Chandra Bose, der als Führer Indiens so erbärmlich habe scheitern müssen, auf der Spur bleiben […]’
‘[…] der sich, wie viele Kleinwüchsige, berufen sah, Großes [157.18] zu tun.’
Großeltern, die [6*]Eltern des Vaters, der Mutter; Großvater u. Großmutter [D]
‘Bei seinem ersten Nachkriegsbesuch in Gdańsk […] habe er das Grab der Großeltern [25.4] väterlicherseits auf den einst Vereinigten Friedhöfen besuchen wollen.’‘Übrigens war das Familiengrab meiner Großeltern [36.30] väterlicherseits, gelegen im Mittelfeld der Vereinigten Friedhöfe, damals schon meinen Eltern vorbehalten...’‘Das waren früher mal die Vereinigten Friedhöfe, auf denen meine Großeltern [65.11] väterlicherseits...’‘Da aber Reschke ausschließlich jenes Gelände meinte, auf dem die Doppelgrabstelle seiner Großeltern [66.31] väterlicherseits den Eltern vorbehalten gewesen war […]’‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch der Eltern, Großeltern [177.9], Urgroßeltern zu erfüllen.’‘[…] wo die Großeltern [233.14] und Urgroßeltern durch Erst- oder Zweitbestattung letzte Ruhe gefunden hatten.’
Großereignis, das [1*] Pl. -seVeranstaltung einer bestimmten Größenordnung, Ereignis von bestimmtem Rang [D]
‘Wenn im November noch Friedhofsbetrieb vorherrschte, standen ab Dezember nun auch in Polen Großereignisse [171.17] an.’
Großgeschehen, das [1*]Geschehen (2) von gewichtiger Bedeutung [°]
‘Sogar das politische Großgeschehen [91.9] spannt er vor ihr zerbrechliches Vehikel.’
Großmutter, die [1*]Mutter (a) des Vaters od. der Mutter [D1]
‘Ihn erinnerten die Steinpilze an seine Kindheit, als er mit der Großmutter [34.3] mütterlicherseits in den Mischwäldern um Saskoschin Pfifferlinge gesucht habe.’
Großprojekt, das [1*]Projekt (a) von großen Ausmaßen [D]
‘Sogleich begriff Reschke das Projekt des Bengalen als Großprojekt [58.26] und deshalb erwähnenswert.’
Großstadt, die [5*] Pl. -städtegroße Stadt (a) (mit einer Einwohnerzahl von mindestens 100.000) [D]
‘[…] Chatterjee höre ich auf zukünftiger Fahrspur autoverstopfte Großstädte [162.8], Rom und Paris, retten.’‘[…] und so vorbehaltlos ich als Autofahrer bereit bin, Verzicht zu leisten und in seiner Fahrradrikscha das Vehikel zur Rettung der Großstädte [200.12] zu sehen […]’‘[…] Chatterjee bereiste eine Vielzahl von Großstädten [209.27].’‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept allen vom motorisierten Blech verstopften, von Abgasen geschwängerten und im Lärm ertaubten Großstädten [210.14] behilflich werden wollte […]’‘[…] die Fahrradrikscha »Solidarność« wurde zum Serienprodukt entwickelt und sollte, über Europa hinaus, den Bedarf afrikanischer,asiatischer und südamerikanischer Großstädte [213.14] decken.’
Großtankstelle, die [2*]großflächige, ausgedehnte Tankstelle [°]
‘Nach Reschkes Eintragungen sei einzig die benachbarte Großtankstelle [26.27] von dieser Welt gewesen […]’‘Wieder das Geräusch der Großtankstelle [27.15].’
Großtante, die [1*]Schwester eines Großelternteils oder Ehefrau eines Großonkels [° D Großonkel 1,2]
‘[…] wenn solche Geschichten kein Ende fanden, zog sie Vergleiche mit einer Großtante [147.30] […]’
Großteil, das [1*]größerer Teil (1b), Hauptteil [Da]
‘Doch einen Großteil [141.15] der Korrespondenz konnte er seiner Sekretärin überlassen […]’
Großunternehmen, das [1*] Pl. - Wirtsch.sehr großes Unternehmen (2) [D]
‘Zudem haben mich Gespräche mit dem Management zweier namhafter Beerdigungsinstitute erfahren lassen, daß diese Großunternehmen [108.20] bereit sind, neue Wege zu gehen;’
Großvater, der [4*] Gen. -sVater des Vaters od. der Mutter [D1]
‘Sie sehen in mir einen zweifachen Großvater [74.2]...’‘[…] indem er sich drei Tage lang als Großvater [116.20] seinen Enkelkindern auslieferte:’‘In deutscher Heimaterde ruht unser lieber Vater und Großvater [151.3] Adolf Zöllkau.’‘Eine Familiengruppe reiste empört mit der Asche des Vaters und Großvaters [154.7] wieder ab.’
Großversuch, der [1*] Pl. -egroß angelegter Versuch (2) [D]
‘Demnächst will man in Großversuchen [259.27] das veränderte Klima nutzen und im Werder Reis pflanzen […]’
Großvilla, die [1*] Pl. -villenweitläufige, prächtige Villa [°]
‘Den Pelonker Weg entlang - heute ul. Polanki - wurden etliche Großvillen [179.24] und die genannten Herrensitze in Pacht genommen und sogleich eingerüstet.’
Grube, die [3*] Pl. -n1.[gegrabene, ausgebaggerte, künstlich angelegte] Vertiefung in der Erde [D1]
‘Es müßte, weil kein Beinhaus möglich ist, eine besondere Grube [196.2] ausgehoben und abgedeckt werden.’
2.veraltend[noch offenes] Grab [D2]
‘Weil über die Gruben [215.9] hinweg nur kurz und maßvoll geredet wurde […]’
*in die Grube [fahren] geh. veraltetsterben [D2*]
‘[…] ob König oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube [89.3], so bis heute.’
Grübeln, das [1*] → grübelnseinen meist einem schwierig erscheinenden Problem geltenden, oft quälenden, unnützen od. fruchtlosen Gedanken nachhängen; über eine Sache nachsinnen, um zu einer Lösung od. Klärung zu kommen [D grübeln]
‘Es könnte sein, daß der tägliche Umgang der Vergolderin mit der astronomischen Uhr die sonst sachliche Piątkowska ins Grübeln [101.15] gebracht hat […]’
Gruft, die [7*] Pl. GrüfteGewölbe, bes. als Grabstätte; Krypta [Da]
‘[…] deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung zuließen, nur die Einrichtung von Grüften [195.4] […]’‘Dann fand ich im Schutt, rechts vom zerstörten Hauptaltar, einige stark fragmentierte, halb in den Grüften [196.5] versunkene Grabplatten […]’‘[…] machte der Priester ihnen das Angebot, unterhalb der links gereihten Kirchenbänke eine Gruft [225.31] zu besichtigen.’‘[…] wenn man die Überführung aus dem Kirchenschiff in die Gruft [228.5] als nur kurze Störung wertet.’‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft [228.18] […] sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.’‘Der Wunsch nach Ruhe, wie ich sie zuletzt in der Gruft [236.6] der Kirche zum Heiligen Leichnam erschaut hatte, kam auf, diese letztmögliche Ruhe.’‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor Engel gewesen sein, der, gänzlich vergoldet, durch Posaunenschall Grüfte [253.20] gesprengt [hat]’
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe, Beinhäuser, Gruftgewölbe [17.5] und mottenzerfressene Totenfahnen […] heraldisch bestimmt […]’‘Er lockte sie treppab in Gruftgewölbe [28.18], sie führte ihn in Sankt Nikolai von Altar zu Altar.’
‘[…] mit ihrem ganz in Majolika gefertigten Ornament - die Außenfelder in Grün [124.2], Weiß und Ocker gehalten, das Mittelfeld braun, ocker und weiß abgetönt - hatte sie wechselnden Währungen’
Grund, der [18*] Pl. Gründe1.a)Umstand, Tatbestand o. Ä., durch den sich jmd. bewogen fühlt, etw. Bestimmtes zu tun, od. der ein aus ihm folgendes Ereignis od. einen aus ihm folgenden anderen Tatbestand erklärt; Motiv, Beweggrund [D5]
‘Der nicht enden wollende Sommer und milde Herbst seien als Gründe [11.14] genannt worden.’‘Manchmal erschreckend, gewiß, dennoch höre ich sie gerne lachen, ohne nach den Gründen [11.26] ihrer häufigen Belustigung zu fragen.’‘[…] indem er den Einmarsch in Polen, die Konsequenzen des Krieges und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe [24.19] in etwa dieser Reihenfolge nannte:’‘[…] ein Grund [129.7] mehr, die Brakup aufs Tonband sprechen zu lassen.’‘Aus naheliegenden Gründen [131.17] und weil ihm die Universität ohnehin stank, ließ sich Professor Reschke beurlauben.’‘Er sehe keinen Grund [239.23], kleinlich zu sein.’‘Oder warteten sie aus taktischen Gründen [243.28], bis das Projekt »Bungagolf« beschlossen war und der Punkt drei der Tagesordnung abgehandelt wurde?’‘Der Gedanke an ein gemeinsames Ende lag sozusagen griffbereit, denn Gründe [267.18] genug machten ihr Angebot.’‘Das und noch mehr versichern wir unseren freundlicherweise anwesenden Ehrenvorsitzenden, denen zu danken die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft allen Grund [270.15] hat.’‘[…] das sage er, obgleich er aus leidigen Gründen [293.19] habe zurücktreten müssen.’
b)Beweisgrund, Argument [°]
‘Reschke hat das eher beiläufig notiert; beide wußten kaum Gründe [191.15] gegen die zusätzlichen Pachtverträge;’
2. o.Pl. Rechtsspr.Land-, Grundbesitz [D1c*]
‘Der gesamte Grund und Boden [118.3] der ehemaligen Vereinigten Friedhöfe […]’‘Man versicherte, nicht unbedingt Grund und Boden [234.21] erwerben zu wollen;’‘Schließlich wird der Besitz von Grund und Boden [270.11] in Zukunft zweitrangig sein...’
3. o.Pl. einheitlich gestaltete od. wirkende Fläche, die den Hintergrund, den Untergrund für etw. bildet [D4]
‘Sprach er vom niederländischen Manierismus, zählte sie das halbe Pferd im roten Feld und die drei Lilien auf blauem Grund [28.13] im Wappen des Jakobus Schadius als vergoldenswert auf.’‘[…] sie erinnerte ihn an den goldenen Anfangsbuchstaben auf schwarzem Grund [28.17] im unteren Breitoval.’
‘Im Grunde [15.24] könnte das alles von Dir erfunden sein, aber gelebt, erlebt haben wir, was vor nunmehr einem Jahrzehnt geschah...’‘[…] denn im Grunde [177.25] gehe es um die Einrichtung von Sterbehäusern, die man natürlich so nicht nennen dürfe.’
Grundausstattung, die [1*]wesentliche Basis, Fundament [°]
‘[…] so daß er den Resten linker und liberaler Grundausstattung [104.1] ökologische Überzeugungen beimischen konnte.’
‘[…] wenngleich man dann auf einen Grundbetrag [94.20] von allenfalls 500 Deutschmark wird hoffen können.’‘Davon wollen 51 Prozent so bald wie möglich den Grundbetrag [97.24] einzahlen […]’‘Amtliche Schreiben bestätigen, daß es Reschke gelang, allen » Beerdigungswilligen« die steuerliche Absetzbarkeit des Grundbetrages [108.12] in Aussicht zu stellen.’‘Ein breitgestreutes Beitrittsformular wird erwähnt, das erlaubte, den Grundbetrag [115.1] in voller Höhe oder in Raten einzuzahlen.’
Grundbuchkenntnis, die [1*] Pl. -seKenntnis (2) über das von dem zuständigen Amt geführte öffentliche Verzeichnis der Grundstücke eines Bezirks mit den Angaben über die jeweiligen rechtlichen Verhältnisse [° D Grundbuch]
‘Als Pole bedaure er, mit seinen Orts- und Grundbuchkenntnissen [243.22] der neuen deutschen Landnahme zugearbeitet zu haben.’
‘Ob er Reschke meinte und sich mit seinem Grundbuchwissen [293.26] als Assistent einbringen wollte?’
Gründer, der [3*] Gen. -sjmd., der die Grundlage für das Entstehen von etw. schafft, etw. ins Leben ruft, gründet [D]
‘Und Chatterjee hörte aufmerksam zu, als ich ihm von Johann Wilhelm, dem Gründer [199.26] der ersten hiesigen Werft, erzählte...’‘Das alles bekam der vergessene und übriggebliebene Grabstein des Gründers [201.27] der Klawitterwerft zu hören […]’‘[…] nach nur kurzer Zeit, in der sie nach ihrem Gründer [271.30], dem Bürgermeister Daniel Gralath benannt ist […]’
WerftgründerGrundfläche, die [1*]untere, ebene Fläche (2) eines Körpers, eines Raumes o. Ä. [D]
‘[…] daß der von achteckiger Grundfläche [9.18] über sieben Stockwerke hoch ragende Wehrturm als nordwestlicher Eckturm zur großen Stadtmauer gehörte.’
Grundgebühr, die [2*]für das Recht der Inanspruchnahme bestimmter [öffentlicher] Einrichtungen als feststehender Mindestbetrag zu zahlende Gebühr [D]
‘Es hieß, bei Zweitbestattungen müsse die Grundgebühr [194.11] kräftig erhöht werden.’‘Vielbrand […] sprach von 37 000 Umbettungsanträgen bei angehobener Grundgebühr [209.15] von sage und schreibe 2000 Deutschmark.’
GrundbetragGrundkapital, das [1*] Wirtsch.in Aktien angelegtes Kapital (1), das die finanzielle Grundlage einer Aktiengesellschaft bildet [D]
‘[…] so daß, bei Garantie eines zugelassenen Friedhofs, ein Grundkapital [93.30] von rund 28 Millionen als gesichert zu werten sei.’
Grundlage, die [3*] Pl. -netw., auf dem jmd. aufbauen, auf das sich jmd. stützen kann, das Ausgangspunkt, Basis für etw. ist [D]
‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr mit Personen und Personengruppen, nicht zuletzt mit kirchlich orientierten, Kontakt aufnehmen und zugleich Grundlagen [85.25] für eine Kartei schaffen...’‘Deren Fachwissen sei Grundlage [162.23] der angestrebten Fließbandproduktion, demnächst laufe sie an...’‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er […] Grundlagen [170.12] für Investitionen geschaffen, mit deren Hilfe die DPFG ein verzweigtes, ich meine, ein undurchsichtiges Unternehmen wurde.’
RechtsgrundlageGrundstücksgrenze, die [1*] Pl. -nGrenze (1b) eines abgesteckten Stück Lands, das jmds. Eigentum ist [° D Grundstück]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen [146.26] und Wegerecht […] machten ihn nicht satt;’
Grundstücksmarkt, der [1*]Markt (2) für abgegrenzte Stücke Land, die man als Eigentum erwerben kann [° D Grundstück]
‘[…] daß sie dort in Kürze den Grundstücksmarkt [165.6] beherrscht, dann in Calcutta viele Jutefabriken in Besitz genommen, sich nicht gerade beliebt gemacht hätten.’
Gründung, die [9*] Pl. -endas Gründen; das Gegründetwerden; Neuschaffung [D1]
‘Ist es nicht so, […] daß man mit Ungeduld auf die Gründung [96.29] der Friedhofsgesellschaft wartet, ja, sie herbeisehnt?’‘Rückzahlung wurde zugesichert, falls die Gründung [115.3] der Friedhofsgesellschaft bis Jahresende nicht zustande gekommen sein sollte.’‘Bis dahin sollte die Gründung [117.2] der Gesellschaft vorbereitet sein.’‘Kaum hatten die Verhandlungen zur Gründung [129.13] der Friedhofsgesellschaft begonnen, wurde zuerst in Warszawa, dann in Gdańsk Staatsbesuch angekündigt.’‘Die Frage, ob das Versöhnungsfriedhof heißende Parkgelände […] eingezäunt werden sollte, wurde früh, gleich nach Gründung [152.15] der Friedhofsgesellschaft gestellt, doch als nicht dringlich vertagt.’‘S. Ch. Chatterjees Europareise diente der Gründung [210.6] und dem Ausbau von Filialen;’‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er Gründungen [231.9] von Friedhofsgesellschaften […]’‘Beim Treffen der Gesellschafter war die Gründung [269.5] einer Zentralverwaltung in Warschau nicht zu vermeiden gewesen.’‘Nach einer Notiz will Reschke […] die Gründung [274.28] einer Nekropole nahe dem einst ostpreußischen Städtchen Rastenburg vorschlagen […]’
‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall [117.11] als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen […]’
Gründungskapital, das [1*] Wirtsch.zur Gründung eines Unternehmens notwendiges Kapital (1) [D]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör […] der Aufsichtsrat und - weil auf dieser Welt nichts umsonst ist - das Gründungskapital [41.12] samt Kontonummer.’
Gründungsmitglied, das [1*] Pl. -erMitglied (1), das an der Gründung von etw. mitgewirkt hat [D]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör weitere Gründungsmitglieder [41.10] […]’
Gründungssitzung, die [1*]Sitzung, während der etw. neu gegründet, ins Leben gerufen wird; erste Sitzung [°]
‘Die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft hatte noch während der Gründungssitzung [131.25] den geschäftsführenden Gesellschaftern eine pauschale Vergütung zugestanden;’
Grüne, das [2*]*ins Grüne in die freie Natur [D ¹Grün 3]
‘Endlich mit neuem Wagen ins Grüne [276.3].’‘Doch als sie zu dritt ins Grüne [276.17] fuhren, muß das Wetter wechselhaft gewesen sein:’
Grünfläche, die [1*]Gesamtheit der Erholungs- u. oft auch Sportmöglichkeiten bietenden Grünanlagen, Parks, Wälder o. Ä., die zu einer Ortschaft gehören [D2]
‘Eine Industrielandschaft, die von relativ viel Grünfläche [33.12] aufgelockert wird...’
Grüngold, das [1*]Farbgoldlegierung, hochkarätige Gold(1)legierung mit einer Beimengung von Kadmium [° WWW049]
‘Diese zwischen Rotgold und Grüngold [28.26] schillernde Verklärung.’
Gruppe, die [2*]1.a)kleinere Anzahl von [zufällig] zusammengekommenen, dicht beieinander stehenden od. nebeneinander gehenden Personen [die als eine geordnete Einheit erscheinen] [D ¹Gruppe 1a]
‘Kaum hatte er bestellt, nahm an seinem Tisch ein - wie sich herausstellte - Landsmann Platz, der aber nicht […] einer touristisch reisenden Gruppe [55.10] angehörte […]’
Touristengruppe b)Gruppe (1a) von Lebewesen (Tieren oder Pflanzen) [°]
‘Vier Kröten wurden nicht nur einmal, ich bin sicher, mehrmals überfahren. Vielleicht waren sie gleichzeitig, als Gruppe [159.16] unterwegs, vielleicht paarweise.’
Baumgruppe; Birkengruppe 2.Gemeinschaft, Kreisvon Menschen, die aufgrund bestimmter Gemeinsamkeiten zusammengehören […] [D2] Familiengruppe; PersonengruppeGrütze, die [2*]*rote Grütze mit rotem Fruchtsaft [und roten Früchten wie Johannisbeeren, Erdbeeren u. Ä.] hergestellte Süßspeise) [D1b]
‘Mein Matjes, von dem sie probierte, schmeckte ihr besser und auch die rote Grütze [111.9] zum Nachtisch...’‘[…] und erst nach der roten Grütze [111.23] mögen Alexander und Alexandra den politischen Alltag […] besprochen haben.’
Guldenpreis, der [1*]in Gulden, einer vom 14. bis 19. Jh. bes. in Deutschland verbreiteten Goldmünze (später auch Silbermünze),zu zahlender Preis [° D Gulden 1]
‘So erfuhr Wróbel den Guldenpreis [173.18] kaschubischer Gänse […]’
Gummigalosche, die [1*] Pl. -nGalosche, die aus Gummi besteht, einem aus natürlichem od. synthetischem Kautschuk hergestellten Produkt von hoher Elastizität [° D ¹Gummi 1]
‘Dazu die Brakup: klein, hutzelig, bedeckt vom topfförmigen Filz, die Füße in Gummigaloschen [134.29].’
Gutachten, das [1*] Pl. -in bestimmter Weise auszuwertende [schriftliche] Aussage eines Sachverständigen in einem Prozess, bei einem bestimmten Vorhaben o. Ä. [D]
‘Reschke konnte […] Schreiben hochrangiger Ministerialbeamter, fiskalische Gutachten [112.14] und einen Lageplan des zukünftigen Friedhofs ausbreiten.’
Gute, das [1*] → gutsittlich einwandfrei, wertvoll [D4b]
‘Diese nicht etwa neutralen, vielmehr Böse und Gut [92.20] scheidenden Himmelsrichtungen sind ihrem Briefpapier wie Wasserzeichen eingeprägt.’
Güterbahnhof, der [1*]Gesamtkomplex einer Bahnstation mit Gleisanlagen u. zugehörigen Gebäuden für den Güterumschlag von Straßen- auf Schienenfahrzeuge [° D; D Bahnhof 1]
‘Die Grabsteine wurden schon Ende der vierziger Jahre abgeräumt und vom dahinterliegenden Güterbahnhof [214.20] zur weiteren Nutzung nach Warschau verfrachtet.’
Gütertransport, der [1*]Beförderung von Ware für den Versand [° D Gut 3]
‘[…] daß es in Warschau während der deutschen Besatzungszeit […] einen legalen Fahrradrikschabetrieb von Polen für Polen gegeben hat, Personen- und Gütertransport [204.12].’
Gutmütigkeit, die [1*]das Gutmütigsein; hilfsbereites, geduldiges, friedfertiges Wesen [° D; D gutmütig]
‘Mag ja sein, daß ich ein einziges Mal nur, um anzugeben oder aus Gutmütigkeit [42.2], weil der gelangweilte Haufen das sehen wollte, eine Kröte geschluckt habe.’
Gutsscheune, die [1*]zu einem landwirtschaftlichen [Groß]grundbesitz gehörende Scheune [° D Gut 2]
‘[…] worauf er den Zugewinn als »stille Reserve« verwaltet hat, damit sich unsere Kolonne - ich war beim »Unternehmen Coloradokäfer« dabei - zum Schlußfest in der Gutsscheune [170.5] Kelpin ein paar Extras leisten konnte:’
Gutsverwalter, der [2*] Gen. -sjmd., der einen landwirtschaftlichen [Groß]grundbesitz mit den dazugehörenden Gebäuden [im Auftrag od. anstelle des eigentlichen Besitzers] betreut [° D Gut 2; D verwalten a]
‘[…] als sich ihre Mutter mit ihr und drei Geschwistern sowie dem Gutsverwalter [141.23] und dessen Frau von Stuhm aus mit zwei vollgepackten Pferdewagen auf die Flucht in Richtung Westen machte.’‘Zwei der Geschwister und die Frau des Gutsverwalters [141.26] starben unterwegs.’
Gutteil, das [1*]einen großen Teil (1b) [°]
‘Reschke und die Piątkowska haben einen Gutteil [92.15] ihrer Korrespondenz übers Telefon abgewickelt.’
Gymnasium, das [1*] Pl. Gymnasienzur Hochschulreife führende höhere Schule [Da]
‘Hinzu kamen Klassenfotos diverser Volks- und Mittelschulen, Lyzeen und Gymnasien [96.2], darauf namentlich aufgelistet vorn hockende, dann sitzende, nachgestellt stehende, dahinter erhöht gestellte Schüler und Schülerinnen.’
H
Haar, das [4*]1.beim Menschen u. bei den meisten Säugetieren auf der Haut [dicht] wachsendes, feines, fadenförmiges Gebilde aus Hornsubstanz [D1]Brusthaar; Haarpinsel2.o.Pl.die Gesamtheit der Haare (1) auf dem Kopf des Menschen; das Kopfhaar [D2a]
‘Ihr in Richtung Tizianrot geschöntes Haar [14.13].’‘Chatterjees lichtes Haar [49.30] widersprach dem zwar graudurchwirkten, aber immer noch standfesten Haarwuchs des bald pensionsreifen Professors;’‘[…] wie dünn ihr Haar [256.7] das schrumplige Köpfchen deckte.’‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr, der sein gewelltes Haar [273.9] silbrig weiß wie eine den Stilmöbeln angepaßte Perücke trägt, ist, kurz nach erwünschtem Rücktritt, Konsistorialrat Karau;’
Haarwuchs; SilberhaarHaaransatz, der [1*]Stelle, an der der Haarwuchs rund um den Kopf u. im Nacken beginnt, bes. an der Stirn [D1]
‘Worauf Johanna Dettlaff bis zum silbrigen Haaransatz [287.4] ihrer Frisur errötete.’
Haarausfall, der [1*]über das normale Maß des Haarwechsels hinausgehender Ausfall der Kopfhaare (beim Menschen) […] [D]
‘Der immer sorgfältig gekleidete Mittvierziger, dessen durch Haarausfall [198.8] weitreichende Stirn wie poliert glänzte […]’
Haarpinsel, der [1*]feiner Pinsel aus Tierhaar (1) [D]
‘Während Reschke den Kaffee aufgoß, legte die Piątkowska in hauchdünnen Blättchen das Gold an, um es sogleich mit sanftem Haarpinsel [243.2] zu stauchen.’
Haarwuchs, der [1*]Bestand an Haaren (2) [D2]
‘Chatterjees lichtes Haar widersprach dem zwar graudurchwirkten, aber immer noch standfesten Haarwuchs [50.1] des bald pensionsreifen Professors;’
Habilitationsschrift, die [2*]umfangreichere wissenschaftliche Arbeit, die zur Habilitation vorgelegt wird um die Lehrberechtigung für wissenschaftliche Hochschulen zu erwerben [° D; D Venia Legendi]
‘Nie hätte ich gedacht, daß dieses bloße Nebenprodukt meiner Habilitationsschrift [132.14] von Gewicht sein könnte...’‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift [150.20] sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen:’
Hacke, die [3*] Pl. -na)Absatz des Schuhs [D ²Hacke b]
‘Die Hacken [229.8] voran, setzte sie Mal um Mal mit ganzer Sohle auf.’
*sich die Hacken ablaufen einen weiten Weg, [oft] viele Wege wegen etw. machen […] [D ²Hacke b*]
‘Doch weil ich mir alle Hin- und Rückwege lang, die Reschke vorgibt, schon zu Schülerzeiten die Hacken [44.7] abgelaufen habe […]’
b)Grassunterer Teil der Buchstaben [°]
‘Sie treten sich auf die Hacken [87.1], hakeln, drängeln, schubsen, gönnen einander weder Zeilen- noch Wortabstand: tanzende Buchstaben in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz.’
Hackordnung, die [1*] ÜForm der Rangordnung im Zusammenleben von Vögeln, bes. Hühnern, bei der der Ranghöhere den Rangniederen vom Futterplatz weghackt [D]
‘Solange noch die alte europäische Hackordnung [47.13] gilt, wird es Probleme geben, gewiß.’
Hafen, der [3*]natürlicher od. künstlich angelegter Anker- u. Liegeplatz für Schiffe, der mit Einrichtungen zum Abfertigen von Passagieren u. Frachtgut ausgestattet ist [D ¹Haufen]
‘Vom Hafen [30.18] her wehende Schwefeldünste hatten alle steingehauenen Giebelfiguren entstellt.’‘[…] dahinter Bahngleise, die Siedlung Neuschottland, die Werft, der Hafen [66.29].’‘Aus nordwestlicher Ecke pustete Wind den Gestank der Schwefellöschplätze im Hafen [80.17] woandershin.’
Hahn, der [1*]männliches Haushuhn [D1a]
‘Auf dem Misthaufen krähte der Hahn [142.29] aus dem Bilderbuch.’
Halbedelstein, der [1*] fachsprachl. veraltetMineral, das wegen seines Glanzes, seiner schönen Farbe als Schmuck verwendet wird, aber nur einen geringen Wert hat; Schmuckstein [° D; D Edelstein; D Schmuckstein b]
‘Die Brosche vom Hut jedoch, in deren Mitte ein herzjesuroter Halbedelstein [256.10] glühte […]’
Halbheit, die [1*] Pl. -en abwertendhalbe, unfertige Sache, Handlung; unvollkommene Lösung; Unentschlossenheit [D]
‘[…] daß die gebotene Umorientierung der Wirtschaft auf die Gesetze des Marktes, im Interesse Polens, keine Halbheiten [120.13] dulde […]’
Halbinsel, die [1*]Gebiet, das von drei Seiten von Wasser umschlossen ist, Insel mit nur einer [schmalen] Landverbindung zum Festland [D]
‘[…] desgleichen auf der Halbinsel [178.7] Hela, wo in Jastarnia, vormals Heisternest, das Gewerkschaftshaus Fregata geeignet sei;’
Halbkreis, der [1*]Hälfte eines Kreises (2); eine halbe Drehung umschreibender Kreisbogen [D]
‘[…] dazu im Halbkreis [277.6] Steine, wie sie häufig an Feldrändern liegen.’
Halbkreiskugel, die [1*]Kuppel; ebenmäßig gewölbte, runde Form [°]
‘Und inmitten der Rotunde, mit Blick in die Halbkreiskugel [295.27] bis hoch zur kreisrunden Scheitelöffnung, sei ihnen, schreibt Reschke, das Herz weit geworden.’
Halbtagsstellung, die [1*]berufliche Tätigkeit, die auf die Hälfte der normalen Arbeitszeit zugeschnitten ist [° D Halbtagsarbeit]
‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung [184.8] als Sozialpädagogin zu […]’
Halbwüchsige, der/die [3*] Pl. -nJugendliche[r], noch nicht Erwachsene[r] [D]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof mit Ehrenmal der Roten Armee, auf dessen Vorfeld ein Dutzend Halbwüchsige [21.14] Fußball spielten, wußte die Witwe ein Loch im Zaun.’‘Die Stille unter den Friedhofsbäumen ließ sich durch das entfernte Geschrei der Fußball spielenden Halbwüchsigen [22.23] nicht aufheben […]’‘[…] denn den Halbwüchsigen [26.28] habe das Fußballspiel im Vorfeld des sowjetischen Soldatenfriedhofs keinen Spaß mehr gemacht.’
Hälfte, die [1*]einer der zwei gleich großen Teile eines Ganzen [Da]
‘Die Hälfte [240.22] eines der Kleinhäuschen in Fachwerk, unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau, war Erna Brakups Zuhause.’
JunihälfteHalle, die [1*]1.größerer, oft repräsentativen Zwecken, als Entree, Empfangshalle, allgemeiner Aufenthaltsraum o. Ä. dienender Raum in einem [öffentlichen] Gebäude [D2]
‘Im Hevelius wollte er dann doch nicht ins Zimmer im vierzehnten Stock. Er zögerte in der Halle [44.28] hin und her, scheute aber die Hotelbar.’
2.größeres Gebäude, das [vorwiegend] aus einem einzigen hohen Raum besteht [D1]Abdankungshalle; Frachthalle; Hallenkirche; Markthalle; Montagehalle; Sporthalle; WerfthalleHallenkirche, die [1*]Kirche (1), deren Innenraum in der Art einer Halle (2) gebaut ist [° D hallenartig] Unkenrufedie Danziger Marienkirche [°]
‘Die wenigen Touristen und einige betende Polen verloren sich in der Hallenkirche [60.23] […]’
Hallraum, der [1*] Pl. -räumePlatz für Nachhall; Schallreflexion [°]
‘Und selbst Dein Lachen, von dem ich oft meinte, daß es mich auslache, findet immer neue Hallräume [86.18], wenngleich es mir schmerzlich Deine Abwesenheit bewußtmacht […]’
Hals, der [4*](beim Menschen u. bestimmten Wirbeltieren) Körperteil, der Rumpf u. Kopf miteinander verbindet u. bes. die Bewegung des Kopfes ermöglicht [D ¹Hals 1]
‘Im Haus trägt sie ihre an einer geflochtenen Seidenschnur um den Hals [34.28].’‘Die Arme mit den zu vielen, immerfort klappernden Armreifen habe sie um seinen Hals [71.21] geworfen […]’‘Ihr Kinn, das sich doppelt vor kurzem Hals [155.31] wölbt, seine hohe und steile Stirn, der zu wenig Kinn widerspricht.’
jmdm. um den Hals fallen ihn in einem plötzlichen, heftigen Gefühl von Zuneigung, Freude od. Kummer umarmen [D ¹Hals 1]
‘Es sei ihm, meldet Reschke, die Witwe um den Hals [71.13] gefallen, als ihr, vom Rondell aus gesehen, der zukünftige Friedhof vor Augen stand.’
WasserHalt, der [5*]1.o.Pl.etw., woran man sich festhalten kann, woran etw. befestigt wird; Stütze; das Gehalten-, Gestütztwerden, das Befestigtsein [D1]
‘[…] wurden längs der Grunwaldzka Pfosten gesetzt, geeignet, mannshohem Maschendraht Halt [153.13] zu geben […]’‘Ich glaube zwei handgeschmiedete Sargnägel, die keinen Halt [227.25] mehr gaben, am rechten Sargrand erkennen zu können […]’‘[…] dessen in einen Goldbecher abtropfendes Herz mit einer herzrot glühenden Brosche korrespondierte, die am Filzhut der Brakup Halt [242.15] gefunden hatte.’
‘Jeder schiebt jeden, bis die große Verschiebung keinen Halt [47.18] mehr findet.’‘Die Piątkowska sagte, nein, befahl Halt [65.12]:’
Haltestelle, die [1*]Stelle (1a), an der öffentliche Verkehrsmittel anhalten, um Fahrgäste aus- od. einsteigen zu lassen [D]
‘[…] nahmen sie an der Haltestelle [240.6] Brama Wyżynna die Straßenbahn nach Nowy Port, um in Brzeźno auszusteigen.’
StraßenbahnhaltestelleHaltung, die [1*]innere [Grund]einstellung, die jmds. Denken u. Handeln prägt [D2a]
‘Alexandra leidet unter dieser alles verweigernden Haltung [158.16].’
Hand, die [33*]Pl. Händevon Handwurzel, Mittelhand u. fünf Fingern gebildeter unterster Teil des Armes bei Menschen u. Affen, der die Funktionen des Haltens, Greifens usw. hat [D1]
‘Vier der Einkaufsnetze sind gehäkelter Natur, zwei sind geknüpft, wie früher Fischernetze von Hand [17.17] geknüpft wurden.’‘Chatterjees schmalgliedrige Hand [49.1] wie mit dem Bierglas verwachsen.’‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig, etwa das sprachlose Heben und Fallenlassen der Hände [50.9] nach Art alternder Männer;’‘Einem Jungen, der seine kleine Schwester an der Hand [57.7] hatte, kaufte er zu überhöhtem Preis sechs Ansichtspostkarten ab.’‘[…] wusch mit eigener Seife die Hände [76.29], nahm Platz, beugte sich über die Kladde, öffnete das Etui und setzte die Lesebrille auf.’‘»Ich habe mich«, schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand [100.13] anstoßen lassen, den Ärger über die Universität und ihre Intrigenwirtschaft durch Tätigkeit abzustellen […]’‘[…] dort sollten ihm Kostbarkeiten gezeigt werden, darunter solche, die unter den Händen [129.31] der Piątkowska vor Jahren neuvergoldet zu Glanz gekommen waren.’‘Sie raucht linker Hand [145.3], während sie rechts den Rock rafft.’‘Löblicherweise hat im Mittelschiff eine ordnende Hand [195.28] begonnen, das Gebein in Kisten zu sammeln.’‘[…] und eine Kalksteinplatte, auf der unter unleserlichem Namen zwei Hände [196.9] im Flachrelief einen Schlüssel fassen.’‘Beide zeigen […] ein und dieselbe Mumie, die über mürbem, einst weißem, nun stockfleckigem Leichenhemd die Hände [227.12] rechts über links gelegt hält, etwa in Höhe des Geschlechts.’‘Es sind männlich langgliedrige Hände [227.14] […]’‘[…] sogar drei Fingernägel der rechten, aufliegenden Hand [227.17] sind geblieben.’‘In Fleischfarbe abgebildet ist Wróbels eine Hand [227.22], die rechte, wie sie mit der linken Hand [227.23], die nicht ins Bild kam, vom Fußende weg den Sargdeckel hochstemmt.’‘Wróbel hielt ihre rechte Hand [242.17], die seitlich aus dem Federbett fingernd seine Hand [242.18] gesucht hatte.’‘[…] entstand die Figur in ihrer von anonymer Hand [254.15] gewollten Schönheit aufs neue.’‘Erstaunlich, wie das heruntergekommene Stück unter Alexandras Händen [254.26] gewonnen hat.’‘Zwar ist inzwischen alles fest in bengalischer Hand, aber diese Hand [259.25] unterdrückt nicht.’
Händchen; Hände [Brakup Missingsch]; HandvergoldungHand in Hand sich an den Händen [halten] [D1]
‘Auf Fotos sehe ich sie Hand [167.1] in Hand [167.1] oder Arm in Arm.’
*jmdn. in der Hand haben jmdn. in seiner Gewalt haben, ihn lenken können; jmds. völlig sicher sein [D1*]
‘Marczak hatte sie in der Hand [198.27], so auch bei jener Aufsichtsratssitzung, die in Sachen Umbettung keinen Entschluß zugelassen hatte.’
*etw. in jmds. Hand geben geh.etw. jmdm. überantworten [D1*]
‘Den Ehrenvorsitzenden war, außer der Ehre, nichts in die Hand [248.17] gegeben.’
*etw. in der Hand haben etw. [worauf man sich stützen kann, was einem eine Handhabe bietet] haben [D1*1]
‘[…] nur Reschke hatte nichts in der Hand [210.21], als er in Lübeck Einspruch erhob gegen das, wie er sagte, »menschenunwürdige Umbettungsgeschäft«.’
*in jmds. Hand sein in jmds. Gewalt sein [D1*]
‘Zwar ist inzwischen alles fest in bengalischer Hand [259.25], aber diese Hand unterdrückt nicht.’
*mit leeren Händen ohne in einer bestimmten Sache etw. erreicht zu haben, ohne greifbares positives Ergebnis [D1*2]
‘Gerne sehe ich Reschke mit leeren Händen [211.20] zurückkommen […]’
*linker Hand links [D1*]
‘In ihm standen Särge gestapelt: linker Hand [226.10] bis hoch zum Gewölbe, vor der Treppe und uns zu Füßen nur bis zur halben Grufthöhe.’
*rechter Hand rechts [D1*]
‘Alexandra Piątkowska wohnte in der ul. Ogarna, die, rechter Hand [30.9] und parallel zur Langgasse, dem Verlauf der ehemaligen Hundegasse folgt.’
*jmdm. [leicht] von der Hand gehen [in Bezug auf eine Arbeit,Tätigkeit] von jmdm. rasch, ohne Schwierigkeiten erledigt, geschafft werden [D1*]
‘Das gehe ihm, weil seit dem Tod seiner Frau geübt, leicht von der Hand [33.28].’
*etw. zur Hand haben etw. greifbar, verfügbar, bereithaben [D1*]
‘Schließlich hatte Marian Marczak Belege zur Hand [245.1], nach denen über siebzig Prozent aller ausländischen Touristen deutschsprachig gewesen seien, und zwar mit steigender Tendenz.’
*jmdm. zur Hand gehen jmdm. bei einer Arbeit durch Handreichungen helfen [D1*]
‘Die Denkwitz hat eine Schreibkraft einstellen müssen und jemanden, der ihr bei der kompliziert gewordenen Buchführung zur Hand [170.20] geht.’
*zur rechten Hand rechts [D1*]
‘[…] wies Reschke, bei zurückgenommenem Tempo, auf den zur rechten Hand [65.9] liegenden weiträumigen Park hin:’
Händchen, das [1*]/Vkl. zu Hand/*[mit jmdm.] Händchen halten ugs.sich [mit jmdm.] zärtlich bei den Händen halten [D*]
‘Sie sitzen, ohne Händchen [181.16] zu halten, auf der Couch, beide mit Brille.’
Händeklatschen, das [1*]zusammenschlagen der inneren Handflächen (als Ausdruck der Freude) [°]
‘Ihr kindliches Händeklatschen [289.12], als sie die Miniatur ausgepackt und uns beide als Püppchen auf dem Fahrgastsitz der güldenen Rikscha entdeckte!’
Handel, der [1*]1.[geschäftliche] Abmachung, Vereinbarung, bei der etw. ausgehandelt wird; Geschäft [D ¹Handel 3]
‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft […] abermals einen Handel [202.17] ein, der, wie Chatterjee sagte, »auf Gegenseitigkeit« beruhte.’
2.Warenaustausch; Geschäftsverkehr [D ¹Handel 2b]HändlerHandelnde, der [1*]jmd., der aufgrund eines Entschlusses tätig wird, bewusst etwas tut [° D ¹handeln 4a]
‘Was hat ihn, den Zauderer, »die Unke«, zum Handelnden [106.11] gemacht?’
‘[…] daß die Stadt Gdańsk während Jahrhunderten, als sie noch Dantzik geheißen hatte, Handelsbeziehungen [162.28] zu Holland und Flandern unterhalten und Künstler ins Land gerufen habe […]’
Handelskammer, die [1*]öffentlich-rechtliche Vertretung der Industrie u. des Handels auf regionaler Basis [D Industrie und Handelskammer]
‘Der letzte Klawitter steht zuunterst als Präsident der Handelskammer [199.23] gemeißelt.’
Handelsmarine, die [3*]Gesamtheit der unter der Flagge eines Landes fahrenden Handelsschiffe [D Handelsflotte]
‘[…] Jazek war bei Handelsmarine [31.3] […]’‘[…] der Offizier im Verwaltungsdienst der Handelsmarine [35.27] schaut gleichmütig drein.’‘Der Atlas aus dem Nachlaß des Offiziers der Handelsmarine [181.18] macht Angebote.’
Handelsniederlassung, die [1*] Pl. -en Wirtsch.selbstständig arbeitender Teil eines Handelsunternehmens an einem anderen Ort als dem des Hauptbetriebes [° D; D Niederlassung 3]
‘[…] Chatterjee wird sich erinnert haben, daß es am Fluß Hooghly Handelsniederlassungen [163.5] der Holländer gegeben hat […]’
Handfeste, das [2*] → handfesthandgreiflich, konkret, sich nicht übersehen, ignorieren, leugnen lassend [D3]
‘[…] doch so amüsiert ein Außenstehender das hier turtelnde, dort auf eine fixe Idee eingeschworene Hin und Her lesen mag, selten steht Handfestes [92.11] geschrieben. ’‘Zwar konnten sie nichts Handfestes [285.14] auf den Tisch bringen, aber Verdächtigungen blieben genug:’
Handkuß, der [1*](von einem Herrn gegenüber einer Dame) bei der Begrüßung zum Zeichen der Verehrung angedeuteter Kuss auf den Handrücken [D Handkuss a]
‘Er will einen polnischen Handkuß [41.18] versucht haben.’
Händler, der [1*]jmd., der als Kaufmann einen Handel (1) betreibt [D]
‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl, Salatgurken, oder ein fliegender Händler [18.2] bietet neuerdings aus dem Kofferraum seines Polski Fiat Bananen an […]’
Händlerkaste; ZwischenhändlerHändlerkaste, die [1*]sich streng abschließende Schicht der Händler (innerhalb der hinduistischen Gesellschaftsordnung) [° D Kaste 1]
‘Nicht ohne Verlegenheit erklärte er, daß seine Mutter ungetrübt der Händlerkaste [165.3] der Marwaris entstamme […]’
Handlung, die [6*]1.Abfolge von zusammenhängenden, miteinander verketteten Ereignissen, Vorgängen, die das dramatische Gerüst einer Dichtung, eines Films od. dgl. bildet; Fabel, Plot [D2]
‘Schon wollte sie ihre magere Auswahl in einen der Eimer stoßen, als das begann, was Handlung [9.8] genannt wird:’‘[…] ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung [29.26] Auftrieb gab.’‘Doch muß eine Umarmung nachgetragen werden, bevor abermals Handlung [71.11] ihre Geschichte beschleunigt.’‘Das also soll er gewesen sein: gespalten, zur linearen Handlung [105.9] unfähig, ein sich einerseits, andererseits verzettelnder Reschke, dem jedes Thema Zappelei abnötigte;’‘[…] käme ich gleichfalls zu rasch dem bloßen Ablauf dessen nach, was Handlung [229.29] ist.’
Nebenhandlung2.das Handeln, [bewusst ausgeführte] Tat [D1]
‘Eigentlich fanden im Rathaus nur ausnahmsweise Trauungen statt, doch war es Alexandra gelungen, die standesamtliche Handlung [291.11], und mit ihr unser Paar, in den Rang einer Ausnahme zu heben;’
Handschreiben, das [1*]persönlicher [handgeschriebener] Brief [D]
‘Ich will es mir nicht leichtmachen, indem ich sein seitenlanges Handschreiben [82.24] […] hier ausbreite.’
Handschuhfach, das [2*]Fach (2) im Armaturenbrett eines Autos, in dem kleinere Gegenstände abgelegt werden können [D]
‘Alexander Reschke legte die Prospekte ins Handschuhfach [81.10].’‘Alles verbrannt, auch die Papiere im Handschuhfach [299.19].’
Handtuch, das [1*] Pl. -tücheraus einem Baumwollstoff, bes. aus Frottee od. aus Halbleinen hergestelltes [schmales, längliches] Tuch von unterschiedlicher Größe zum Abtrocknen [D1]
‘Das war wirklich Überraschung, daß mein Aleksander hat Zuhaus so ordentlich, nicht nur Bücher, alles, Handtücher [114.7], Bettwäsche.’
Handumdrehen [1*] nur in der Fügung: im Handumdrehen[überraschend] schnell [u. mühelos] [D]
‘Dieser Mister Chatterjee versteht es, meine oft trüben Vorahnungen in Luft aufgehen zu lassen; oder er koloriert sie im Handumdrehen [163.30] zu rosaroten Wölkchen.’
Handvergoldung, die [1*]Verzieren eines Bucheinbandes von Hand mit Gold(1)folie [°WWW050]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von Goldgründen, Poliergold, Handvergoldung [28.21] und handwerklichem Zubehör, dem Vergolderkissen, dem Vergoldermesser geredet worden.’
Handwerk, das [4*][selbstständige] berufsmäßig ausgeübte Tätigkeit, die in einem durch Tradition geprägten Ausbildungsgang erlernt wird u. die in einer manuellen, mit Handwerkszeug ausgeführten produzierenden od. reparierenden Arbeit besteht [D1a]
‘Alexandras improvisierter Vortrag über das Vergolden als Handwerk [114.14] und ihre Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang.’‘Mit Liebe beschreibt er seiner Alexandra Handwerk [251.22].’‘Der Kunsthistoriker weiß und verschweigt nicht, daß sich das Handwerk [252.19] des Vergoldens viertausend Jahre lang treu geblieben ist.’‘[…] die Piątkowska jedoch, die ihm oft versichert hatte, wie gottlos sie dem Handwerk [256.23] des Vergoldens nachgegangen sei […]’
HandwerksbetriebHandwerksbetrieb, der [1*] Pl. -eBetrieb (3) eines selbstständigen Handwerkers, jmdm. der ein Handwerk ausübt [° D; D Handwerker]
‘Das schaffe Arbeitsplätze. Handwerksbetrieben [177.15], mithin dem Mittelstand, könne das förderlich sein.’
Hang, der [1*] o.Pl.1.Neigung zu einer bestimmten [negativ bewerteten] Verhaltensweise, besondere Vorliebe für etw. Bestimmtes [D2]
‘Auch ich sah zu jener Zeit nur trübe Zukunft voraus, weshalb meine liebe Alexandra meinen Hang [266.28], jedem noch so stabilen Gemäuer düstere Vorzeichen abzulesen, oft genug verspottet hat:’
2.schräg abfallende Seite eines Bergs; Abhang [D1]SteilhangHanseatendünkel, der [1*] abwertendübertrieben hohe Selbsteinschätzung, Eingebildetheit der bes. aus der vornehmen Bürgerschicht stammenden Bewohner der Hausestadt Danzig [° D Hanseat 2; D Dünkel]
‘Auf das reduzierte Deutschsein der alten Frau soll Frau Johanna Dettlaff irritiert und angeekelt reagiert haben, »als hätte sich in Lübeck ihr Fluchtgepäck, der Danziger Hanseatendünkel [221.2], verdoppelt«.’
Häppchen, das [1*]Pl. - ugs. /Vkl./ Ükleines Stück, kleine Menge […] [D Happen]
‘Was ich über den Ort ihrer Begegnung weiß, mengt meine […] Ortskenntnis mit des Witwers forschendem Fleiß, dessen Ausbeute er in Häppchen [9.17] seinen Notizen beigemengt hat […]’
Hard disk, die [1*] EDVengl. Bez. für Festplatte [D Harddisk]
‘Da ihre Idee bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial ins Haus, das er über das Keyboard einfütterte und auf der Hard disk [95.2] versammelte.’
Harken, das [1*] → harken(ein Beet o.Ä.) mit der Harke eben machen, glätten [D]
‘Dann holte sie im Backsteinhaus[…] ein Schäufelchen ab, das andererseits zum Harken [203.26] taugte.’
Härte, die [1*]Stabilität [D1b]
‘[…] jammert er über westlichen Überfluß und die erbarmungslose Härte [92.27] der westdeutschen Währung […]’
Haß, der [3*]heftige Abneigung; starkes Gefühl der Ablehnung u. Feindschaft gegenüber einer Person, Gruppe od. Einrichtung [D Hass]
‘Haß [111.19], besonders polnischen Grenzgängern gegenüber.’‘[…] er ertrug ihren Haß [172.24] auf die Russen, indem er ihn so lange relativierte, bis er als enttäuschte Liebe erträglich wurde.’‘Doch kaum war die Grenze überschritten, schrie sich Haß [255.14] heiser.’
RussenhaßHaufen, der [1*]Schar, Menge; [zufällige] Ansammlung (von Menschen […]) [D3a]
‘Mag ja sein, daß ich ein einziges Mal nur, […] weil der gelangweilte Haufen [42.3] das sehen wollte, eine Kröte geschluckt habe.’
Hauptallee, die [1*]größte Allee (b), in die alle anderen Wege münden [°]
‘Die Hauptallee [222.28] und vier Queralleen auf ansteigendem Gelände von Linden bestanden […]’
Hauptaltar, der [1*]im Chor der Kirche stehender Altar [D]
‘Dann fand ich im Schutt, rechts vom zerstörten Hauptaltar [196.4], einige stark fragmentierte, halb in den Grüften versunkene Grabplatten […]’
Hauptbahnhof, der [4*] Gen. -sgrößte, bes. für den Personenverkehr wichtigste Bahnstation einer Stadt, mit Gleisanlagen und zugehörigen Gebäuden [° D; D Bahnhof 1]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke, die, seit […] dem Bau des Hauptbahnhofs [20.23], alle […] Eisenbahngleise überwölbt.’‘Sie nahmen die Straßenbahn und fuhren am Hauptbahnhof [30.6] vorbei bis zum Hohen Tor, das Brama Wyżynna heißt.’‘Nach vom Stau behinderter Taxifahrt zum Hauptbahnhof [109.27] nahmen sie den nächsten Zug nach Lübeck.’‘Er hat sich alles quittieren lassen, sogar ihren Stehimbiß auf dem Hamburger Hauptbahnhof [110.6].’
Haupteingang, der [2*]eigentlicher [größerer], meist an der Vorderseite gelegener Eingang zu einem Gebäude, Saal, Park o.Ä [D]
‘Kann ja sein, daß ich mich Anfang '43 mit einer seiner Cousinen […] vorm Haupteingang [42.23] der Dominiksmarkthalle getroffen habe.’‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude als Sitz der Friedhofsverwaltung den Haupteingang [67.3] zum Friedhof bewacht hatte […]’
Hauptgasse, die [1*] Pl. -nzentrale Gasse [°]
‘[…] und verlangt, wie alle Haupt- [30.14] und Nebengassen der auferstandenen Stadt, nach einer gründlichen Restaurierung:’
Hauptgebäude, das [1*]größtes, wichtigstes Haus von zusammengehörenden Gebäuden [D]
‘[…] wo die Allee zum Hauptgebäude [134.18] der Technischen Hochschule dem Versöhnungsfriedhof die Grenze zieht.’
Hauptgericht, das [1*]am meisten sättigendes [Fleisch]gericht einer aus mehreren Gängen bestehenden Mahlzeit [D]
‘Beim Essen - Vorspeise, Hauptgericht [73.25], Dessert - gaben die beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.’
Hauptkirche, die [2*] Pl. -ngrößte, wichtigste Kirche (1) einer Stadt [° D Haupt-]
‘Doch immerhin habe man die Grabplatten über den Gräbern deutschstämmiger Patriziergeschlechter in allen Hauptkirchen [24.28] […] vor Vandalismus weitgehend geschützt.’‘Da er seine Forschungen in den Hauptkirchen [63.20] der Stadt zu Fuß erledigte, hatte er den Wagen auf dem bewachten Hotelparkplatz abgestellt.’
Hauptpost, die [1*]wichtigste [größte] Dienststelle der Post (1) in einer Stadt [° D; D Postamt a]
‘Nur zweimal um die Ecke habe er in der Hauptpost [36.28] seinen Schreibtisch gehabt.’
Hauptreisezeit, die [1*]Zeit (4), in der die meisten Urlaubsreisenden unterwegs sind [D]
‘Er wies auf den geringen Anteil skandinavischer Touristen während der Hauptreisezeit [244.27] hin.’
Hauptsitz, der [1*]Zentrale eines Unternehmens, das in anderen Orten Niederlassungen hat [°]
‘[…] der […] für eine Privatkrankenkasse, mit Hauptsitz [55.11] in Hamburg, unterwegs war.’
Hauptstadt, die [1*][größte] Stadt (a) eines Landes, in der sich der Regierungssitz befindet [D]
UnkenrufeWarschau [°]‘Marczak beteuerte, es seien, außer Gdańsk, Kraków und Poznań erwogen worden, doch habe nach heftigem Streit die Hauptstadt [269.9] den Zuschlag bekommen.’
‘Doch bevor die erste zum Mitschreiben ablaufen wird, muß ich, zum besseren Verständnis der Alten, auf die Hauptstraße [129.12] der hohen Politik ausweichen:’
Hauptweg, der [1*] Pl. -ebreiter Weg (2) (z.B. durch einen Park, Friedhof o.Ä.), von dem kleinere Seitenwege abzweigen [D]
‘Feierlich, wie Friedhofsalleen sind, beschrieben sie ein Kreuz, von dem weitere Haupt- [67.22] und Nebenwege abgingen.’
Haus, das [18*] Pl. Häuser1.a)Wohnung, Heim, in dem jmd. ständig lebt [D1c]
‘Ab wann hatte er vor, mir seinen verschnürten Krempel ins Haus [14.22] zu schicken?’‘Im Haus [34.27] trägt sie ihre an einer geflochtenen Seidenschnur um den Hals.’‘Angenommen, es war kein weiterer Rotwein im Haus [41.15], auch Wodka nicht, dann fand sich bestimmt in einer Flasche, wie aufgespart, ein Rest Honiglikör - grad zwei Gläschen voll.’‘Da ihre Idee bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial ins Haus [95.1], das er über das Keyboard einfütterte und auf der Hard disk versammelte.’‘Nein, nicht winterliche Pelzstiefel, halbhohe Schnürschuhe trug sie, und auch den Filzhut hatte sie zu Hause [256.6] lassen müssen:’
HausschuhÜ aus dem Haus sein nicht mehr bei den Eltern wohnen [D1c]
‘Auch ich bewohne nach dem Tod meiner Frau - es war Krebs - und seitdem die Töchter außer Haus [33.8] sind, eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung […]’‘so aber […] sind mir die beiden, zumal ihre Kinder erwachsen und außer Haus [54.3] sind, handlich und immer in Sichtweite:’
*in etw. zu Hause sein ugs.sich mit, in etw. genau auskennen; mit, in etw. gut Bescheid wissen [D1c*]
‘Das sage auch Pan Marczak, der im Geld sozusagen zu Hause [239.24] sei.’
b)Gebäude, das Menschen zum Wohnen dient [D1a]
‘Dem Doppelhaus ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte, wie sonst keinem Haus [31.25] in der Hundegasse, als Terrasse einen Beischlag zugestanden.’‘Er habe mit Eltern und Brüdern schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt, in dem schlicht gegiebelten Haus [36.25] ohne Beischlag, genauer, in dessen Original.’‘Vom Haus [290.15] in der Hundegasse, wo auf dem Beischlag für Freunde und Nachbarn Cocktails serviert wurden, sind die zwei Rikschas die Gasse hinunter zur Reitbahn gefahren […]’‘[…] links hinein in die Langgasse, auf deren linker Seite, kurz vorm Kino Leningrad, das immer noch Leningrad hieß, auf Breite zweier Häuser [290.26] ein Spielcasino seit wenigen Tagen offenstand.’
Arbeiterhaus; Doppelhaus; Häuserfront; Hausgiebel; Haustür; Kleinhäuschen; Pfarrhaus; Predigerhäuser [Register]; Resthausc)Gebäude, das zu einem bestimmten Zweck errichtet wurde [D1b]
‘In anderen Häusern [191.11] machten Renovierungsarbeiten Fortschritte.’‘Für acht weitere Häuser [191.23], darunter Hotels, die vorm Konkurs standen, mußten Pachtverträge abgeschlossen werden, selbstverständlich mit Vorkaufsrecht.’
‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl Menschen den Wunsch, sozusagen zu Haus [38.8] unter die Erde zu kommen […]’‘Hier ist schön wie zu Haus [39.5]!’‘Satt an Unheil, bedrängten Meldungen einander, und die Politiker retteten sich, weil zu Haus [276.11] nichts klappte, in die Zimmerflucht des Europagedankens.’‘[…] haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee sowie längere Studienaufenthalte in London und Uppsala jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause [104.8] nur noch Provinz zu wittern.’
Hausangestellte, die [1*] Pl. -nweibliche Person, die in einem Haushalt für die Hausarbeit angestellt ist [D]
Hausbesuch, der [1*] Pl. -eBesuch (1a), den […] jmd. als Vertreter einer [amtlichen] Stelle jmdm. in der Privatwohnung abstattet [° D]
‘Eine diskrete Betreuung, bis hin zu Hausbesuchen [238.10], gehörte schon lange zu meinen Vorhaben, doch war ich an Gdańsk gebunden...’
Häuschen, das [1*] /Vkl./*[ganz] aus dem Häuschen sein ugs.[in freudiger Erregung] außer sich sein [D1*]
‘Und ganz aus dem Häuschen [101.4] waren sie, als ich - hoffentlich mit Deiner Erlaubnis - Dein liebes Geschenk ins Seminar trug.’
Häuserfront, die [1*]breite [meist als Vorder- od. Stirnseite der Straße zugewandte] Seite des Hauses (1b) [° D Front 1a]
‘[…] standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick, beide von den Giebeln der gegenüberliegenden Häuserfront [32.10] im oberen Drittel wie abgeschnitten.’
Hausgiebel, der [1*]Pl. - Haus (1b,c); Giebel
‘Links vor ihr, im dunstigen Hintergrund über den Hausgiebeln [235.21] schwimmend, dunkelte Sankt Johann mit massivem Turm und zierlicher Turmspitze.’
Haushalt, der [1*]1.Wirtschaftsführung mehrerer [in einer Familie] zusammenlebender Personen od. einer einzelnen Person [D1]Hausangestellte; Hausmann2.zu einem Haushalt (1) gehörende Personengruppe; Familie [D2]
‘Vielleicht hat die Weltkrisenlage, deren Bilderflut jeden Haushalt [172.27] heimsuchte, das Paar so friedfertig gemacht […]’
3.Wirtsch.Einnahmen u. Ausgaben einer Stadt, eines Staates, einer öffentlichen Einrichtung o.Ä.; Etat [D3]UniversitätshaushaltHausmann, der [1*]einen Haushalt führender [nicht berufstätiger Ehe]mann [D]
‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte, der Professor sich dort als Hausmann [238.22] gab […]’
Hauspostille, die [1*] spött. abwertendeine bestimmte Gruppe ansprechende, eine bestimmte Thematik behandelnde Zeitschrift, Zeitung o.Ä., die von der Organisation dieser Gruppe selbst herausgegeben wird [° D Postille 3]
‘Diese Leute sind weniger reaktionär, als einige Leitartikel in ihrer Hauspostille [88.10] glauben machen wollen.’
Hausschuh, der [7*] Pl. -ebequemer, leichter Schuh, der nur im Haus (1a) getragen wird [D]
‘[…] wechselte in seine ihn auf jeder Reise begleitenden Hausschuhe [76.29] […]’‘Sie sah ihn in Hausschuhen [78.7].’‘[…] ich sehe ihn in Hausschuhen [95.24] vor dem Apple sitzen […]’‘Mit seinen Hausschuhen [165.22] hatte Reschke sich dort eingenistet.’‘[…] jedenfalls nahm sie nicht Anstoß an seinen Hausschuhen [172.29] […]’‘Mehr noch: nicht nur ihn, auch seine Hausschuhe [172.31] aus Kamelhaar liebte sie.’‘Er sah in Hausschuhen [261.2] zu […]’
Hausschwamm, der [1*]Pilz, der das beim Bau eines Hauses verwendete Holz zerstört [D]
‘Einfach widerlich, wie dieser Vielbrand überall Maß nimmt, hier am Putz klopft, dort die Dielenböden nach Hausschwamm [179.11] absucht.’
Haustür, die [4*]Tür (a) am Eingang eines Hauses (1b,c) [D]
‘[…] nahm ihren Arm und schlurfte neben ihr, während sie stöckelte, bis vor die Stufen des ihrer Haustür [76.10] vorgelagerten Beischlags […]’‘Und dann ließ die Witwe den Witwer nach einem hastigen Kuß […] vor der Haustür stehn [76.22] […]’‘Auf einem Foto, das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür [115.7] […]’‘[…] sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür [161.23] bringen.’
Hauszeichen, das [1*]aus einfachen Linien zusammengesetztes Zeichen (3b), welches einem bestimmten Geschlecht eigen war und von diesem gleich und neben dem Wappen oder auch als Wappenbild geführt wurde; Hausmarke [Eng]
‘[…] desgleichen sollen seine Notizen über das runenhafte Hauszeichen [225.24] des Patriziers Georg Brothagen und die Zitate aus seiner Doktorarbeit unbeachtet bleiben.’
Haut, die [1*]a)aus mehreren Schichten bestehendes, den gesamten Körper von Menschen u. Tieren gleichmäßig umgebendes äußeres Gewebe, das dem Schutz der darunter liegenden Gewebe u. Organe, der Atmung, der Wärmeregulierung u.a. dient [D1a]
‘Es sind männlich langgliedrige Hände, deren Gebein […] von Haut [227.15] […] zusammengehalten wird;’
Hautjucken; Schwimmhautb)Fell, Haut (a) bestimmter größerer Tiere als haltbar gemachtes, aber noch nicht gegerbtes Rohmaterial für Leder; Tierhaut [D1a]KalbshautHautjucken, das [1*]prickelnde od. stechende Reizung der Haut (a), die ein unangenehmes Kribbeln und Brennen verursacht [° D Juckreiz]
‘[…] nur ihre Krankheiten machen sie gesprächig: Atemnot, Hautjucken [185.4] und so weiter.’
Hebamme, die [1*] Pl. -n Berufsbez.an einer speziellen Lehranstalt ausgebildete, staatlich geprüfte Geburtshelferin [D]
‘[…] doch wird es in Polen gewiß nicht an Ärzten und Hebammen [271.2] fehlen, die qualifiziert genug sind, unsere Neu-Danziger Erdenbürger auf die Welt zu bringen...’
Heben, das [1*] →hebennach oben, in die Höhe bewegen, bringen; hochheben, emporheben [D1a]
‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig, etwa das sprachlose Heben [50.8] und Fallenlassen der Hände nach Art alternder Männer;’
Hecke, die [1*]als Umzäunung, Begrenzung angepflanzte, dichte, in sich geschlossene, ineinander verwachsene u. meist in eine bestimmte Form geschnittene Reihe von Büschen, Sträuchern [D ¹Hecke b]
‘Gegen die Anpflanzung einer schnellwachsenden Hecke [154.14] […] gab es keine Einwände.’
Heft, das [1*]bestimmte Anzahl von Blättern, die durch einen Einband zusammengehalten werden [D ²Heft 1a]
‘Schon die Ägypter haben Schlag nach Schlag jene hauchdünn getriebenen Blättchen gewonnen, die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt versammelt, ein Heft Blattgold [252.23] bilden...’
Hehler, der [1*]Pl. -jmd., der wegen eines Vorteils eine strafbare Handlung einer anderen Person, durch die sich diese fremde Dinge angeeignet hat, verheimlicht, sich von diesen Dingen selbst aneignet, sie ankauft, weiterverkauft, an ihrem Absatz mitwirkt o.Ä. [° D Hehlerei]
‘[…] Autodiebe, deren Hehler [284.8] als Zwischenhändler den polnischen Markt landesweit bedienten […]’
Heiligabend, der [1*][Tag u.] Abend des 24. Dezember [D Abend 1*]
‘Heiligabend [182.6] verbrachten sie noch in Bochum, allerdings ohne Tannenbaum.’
Heiligenbild, das [1*] Pl. -erbildliche Darstellung eines, einer Heiligen [D]
‘Als der geschlossene Sarg aus der Abdankungskapelle getragen, als Kirchenbanner, drauf Heiligenbilder [258.5], entrollt wurden […]’
‘Erna Brakups Finger hielten, miteinander verknotet, den Rosenkranz und ein Heiligenbildchen [256.16] […]’
Heilige, der/die [1*] Pl. -n kath. Kirchejmd., der sein Leben für den Glauben hingegeben od. die christlichen Tugenden heroisch gelebt hat u. deshalb von den Gläubigen verehrt u. um Fürbitte bei Gott angerufen werden darf [Da]
‘[…] deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin vom Schnitzwerk der Hochaltäre bis hin zu den Knitterfalten verzückter Heiliger [222.5] bekannt war;’
Heiligkeit, die [1*] geh.heiliger Charakter; Unantastbarkeit [D2]
Heim, das [3*] Pl. -ea)öffentliche Einrichtung, die der Unterbringung eines bestimmten Personenkreises (z.B. Alte […]) dient [D2a]
‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl alter Menschen - die ersten fünf Heime [192.2] konnten mit über sechshundert Senioren belegt werden -, billigten sie nachträglich den Beschluß der Aufsicht.’‘[…] zumal sich in einigen Heimen [232.7] sozial zu nennende Tätigkeit zu entfalten begann.’
b)Haus für Veranstaltungen, Zusammenkünfte eines Klubs od. Vereins [D2d]
‘Als Eigner einer Vielzahl mittelgroßer Heime [55.22] zeige sich die staatliche Gewerkschaft zumindest interessiert:’
GewerkschaftsheimHeimat, die [11*]Land, Landesteil od. Ort, in dem man [geboren u.] aufgewachsen ist od. sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt (oft als gefühlsbetonter Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber einer bestimmten Gegend) [Da]
‘Was wir Heimat [38.4] nennen, ist uns erlebbarer als die bloßen Begriffe Vaterland oder Nation […]’‘Nein, nicht das von den Funktionären unserer Flüchtlingsverbände geforderte Recht auf Heimat [38.15] meine ich […]’‘[…] die uns eigentümliche Heimat [38.16] ist schuldhaft und endgültig vertan worden […]’‘In einem der Schreiben sei »vitales Interesse an Rückkehr in die Heimat [88.15], wenn auch der Toten nur« formuliert worden.’‘Die ehemaligen Einwohner […] hatten überwiegend in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen wenn nicht Heimat [94.12], so doch erträgliches Unterkommen gefunden;’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat [105.20] […] verlassen mußten, teilte gleichfalls seine Urteilskraft, ohne ihn zu zerreißen;’‘[…] als die Grabsteininschrift »Nach Unrecht ward das Recht geboren, die Heimat [151.12] blieb ihm unverloren« zur Debatte stand.’‘Wir wollen in unserer Heimat [193.4] sterben.’‘Wenn bisher freiwillig und zu Lebzeiten der Beschluß gefaßt wurde, in der Heimat [215.22] letzte Ruhe zu finden, soll fortan über Tote verfügt werden.’‘[…] wollten sie dort entspannen oder - von Reschke zitiert - »auftanken«, wo die Familie herkam, wo Heimat [233.22] gewesen war […]’‘Zwar ist es erfreulich, daß in unserer alten Heimat [270.24] nun wieder Deutsche geboren werden […]’
Haimat [Brakup Missingsch]; Heimaterde; Heimatkult; HeimatverlustHeimatblatt, das [1*]Zeitung, Zeitschrift mit nationalen Inhalten [°]
‘Wie gut, daß in meinem sonst obskuren Heimatblatt [97.8] […] alle Jubilare mit ihrer vormaligen Adresse […] bekannt gemacht werden.’
‘[…] Informationen, die er den letzten Seiten dieses Heimatblättchens [95.26] ablas.’
Heimaterde, die [7*] o. Pl.heimatliche Erde (1) als Ausdruck der Verbundenheit mit der Heimat [D]
‘[…] daheim begraben zu werden, einst doch noch in Heimaterde [26.19] ruhen zu dürfen;’‘Nur um dieses Stückchen bemessene Heimaterde [113.1] geht es.’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau, der überbetont die Wörter »Heimaterde [137.1]« und » Rückkehr« in seine immerfort Gleichnisse suchenden Sätze schummelte.’‘Unsere Idee weist nach vorne, selbst dann, wenn sie den Toten ein nur knapp bemessenes Stück Heimaterde [148.11] verspricht.’‘In deutscher Heimaterde [151.2] ruht unser lieber Vater und Großvater Adolf Zöllkau.’‘Vertrieben und zurückgekommen ruht hier in Gott und Heimaterde [151.4] Elfriede Napf, geb. Zeidler.’‘Zweieinhalb Quadratmeter Heimaterde [281.24] sind und bleiben Menschenrecht!’
Heimatkult, der [1*]übertriebene Verehrung, Beschäftigung mit der Heimat [° D Kult 2a]
‘Darauf jammert Reschke über die »selbstsüchtige Uneinsichtigkeit« zweier seiner drei Töchter, deren eine ihm »anachronistischen Heimatkult [99.11]«, die andere »nekrophilen Revanchismus« vorgeworfen habe.’
‘Danach entwickelt er aus dem weltweiten Heimatverlust [281.22] seine und Alexandras ursprüngliche Idee […]’
Heimcomputer, der [3*]kleinerer, aber relativ leistungsfähiger Computer für den privaten Anwendungsbereich, bes. für Spiel u. Hobby [D]
‘Nicht daß ihm der Heimcomputer [95.3] die ferne Geliebte ersetzte […]’‘[…] speiste er seinen Heimcomputer [95.23] […] mit Informationen, die er den letzten Seiten dieses Heimatblättchens ablas.’‘[…] weist er darauf hin, daß dieses Gerät, in Korrespondenz mit seinem Bochumer Heimcomputer [280.4], bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste geleistet habe;’
Heimkehr, die [9*]Zurückkommen in die Heimat, Rückkehr in jmds. früheren Lebenskreis [°]
‘[…] aber das Recht der Toten auf Heimkehr [38.17] könnte, sollte, dürfte angemahnt werden!’‘Wie uns Deutschen wird den Polen das Recht der Toten auf Heimkehr [53.14] zuerkannt werden müssen.’‘Hier, genau hier wird sein Heimkehr [69.28] von Deutsche, wo schon sind tot!’‘Überzeugt vom Anspruch der Toten auf Heimkehr [70.2] und der Umsetzbarkeit ihrer Idee gewiß […]’‘Das Jahrhundert der Vertreibungen wird seinen Ausgang unter dem Zeichen der Heimkehr [85.21] finden.’‘Die Heimkehr [164.10] der Toten, wie sie tagtäglich auf unserem Versöhnungsfriedhof stattfindet […]’‘Konsistorialrat Dr. Karau nannte den Lebensabend »die Zeit der Einkehr und also Heimkehr [178.1]«.’‘Immer mehr Friedhöfe stünden der Heimkehr [245.20] offen.’‘Danach entwickelt er aus dem weltweiten Heimatverlust seine und Alexandras ursprüngliche Idee, die Heimkehr [281.23] der Toten […]’
Heimlichkeit, die [2*]meist Pl.: - etw., was geheim, verborgen bleibt [D1]
‘Reschke traf sich ab Anfang September wiederholt mit Chatterjee, »weil«, so motiviert er seine Heimlichkeiten [161.6], » dieser weltläufig umtriebige Bengale unentwegt Hoffnungen […] keimen läßt.’‘Ich bin sicher, Alexandra roch seine Heimlichkeiten [165.24].’
Heimreise, die [1*]Reise nach Hause, Rückreise [°]
‘[…] zumal der Witwer tags drauf seine Heimreise [62.26] antreten mußte.’
Heimweg, der [1*]Weg (1a) nach Hause, zum Heimatort [D]
‘[…] hat sich Alexandra, übrigens lachend und schon auf dem Heimweg [257.10], mir gegenüber erklärt:’
Heimweh, das [1*]große Sehnsucht nach der fernen Heimat od. einem dort wohnenden geliebten Menschen, bei dem man sich geborgen fühlte [D]
‘[…] bei dem […] Geschäft mit dem Heimweh [192.23] alter Leute handelt es sich um triste Asyle […]’
Heiratsantrag, der [3*]von einem Mann einer Frau unterbreiteter Vorschlag, miteinander die Ehe einzugehen [D]
‘Typisch für Reschke, daß er die Zeitspanne seines Rückblicks verkürzte, sobald ihm sein nahe Brösen ausgesprochener Heiratsantrag [267.3] gegenwärtig wurde.’‘Habe nachmittags, während wir den verdreckten Strand entlangliefen, Alexandra einen Heiratsantrag [267.6] gemacht […]’‘Kein Wunder, daß wir ihnen eines Tages, nein, bald nach meinem Heiratsantrag [267.24], den Krempel hingeschmissen haben, bei Gott nicht wortlos.’
Heißhunger, der [2*] GrassÜUnersättlichkeit, Begehren [°]
‘Vorwürfe jedoch, die den angeblichen deutschen Heißhunger [247.27] betreffen, muß ich entschieden zurückweisen.’‘Dem deutschen Heißhunger [282.18] hat das genügsame Asien den Tisch gedeckt.’
Hektar, der [12*]Flächenmaß (bes. landwirtschaftlich genutzter Bodenflächen) von 100 Ar [D]
‘[…] Raum für den etwa eineinhalb Hektar [65.30] großen Friedhof der katholischen Kirchengemeinden […]’‘[…] für den sich anschließenden, zwei Hektar [66.2] großen evangelischen Sankt Marienfriedhof […]’‘[…] für den etwa dreieinhalb Hektar [66.5] großen evangelischen Sankt Katharinenfriedhof’‘[…] dessen Maße zweieinhalb Hektar [66.11] betrugen […]’‘[…] und für den jenseits vom Michaelisweg gelegenen, eindreiviertel Hektar [66.12] großen Krematoriumsfriedhof […]’‘Er kam mit zehn bis zwölf Hektar [68.12] in die Nähe der amtlichen Angaben.’‘[…] nahm ihre Begeisterung um gut eineinhalb Hektar [68.19] zu.’‘[…] ein insgesamt elfeinhalb Hektar [118.5] großer Komplex […]’‘[…] wo unter den Schneelasten das geräumte, gut eineinhalb Hektar [187.30] große Friedhofsgelände immer noch zu erahnen war;’‘[…] dreieinhalb Hektar [214.17] groß […]’‘[…] breiteten sich, über acht Hektar [214.24] groß, die vereinigten Friedhöfe Sankt Johannis, Sankt Bartholomäus, Peter und Paul und der Mennonitenfriedhof.’‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal war 75 Hektar [234.11] groß […]’
Heldenmut, der [1*]besonderer Mut, besondere Tapferkeit, Unerschrockenheit [D]
‘Nach dieser ersten Errettung des Abendlandes durch polnischen Heldenmut [288.21] war es der Polenkönig Jan Sobieski, der die Türken vor Wien geschlagen hat.’
Helligkeit, die [1*]o.Pl.helle, leuchtende Farbe; strahlender Blick [°]
‘[…] wobei die strahlende Helligkeit [33.1] durch schwarze, ich meine, zu schwarz getuschte Wimpern gesteigert wurde.’
Helmblau, das [1*]blaue Farbe eines Helms, einer den ganzen Kopf bedeckende Haube als Teil der Rüstung eines Kriegers [° D ¹Helm 1]
‘[…] dessen Wappen, trotz Zungenrot und Helmblau [74.15], auf Schwarz und Gold beruhte […]’
Helmzier, die [1*](in das jeweilige Wappen aufgenommene) Verzierung des Helms, einer den ganzen Kopf bedeckende Haube [° D; D ¹Helm 1]
‘[…] sie waren ihr alle […] familiär vertraut bis in den aberwitzigsten Schnörkel und in die letzte Helmzier [74.21] hinein. ’
Hemd, das [1*]von männlichen Personen als Oberbekleidung getragenes, den Oberkörper bedeckendes Kleidungsstück aus leichtem Stoff, das mit Ärmeln u. einem Kragen versehen ist u. vorne meist durchgeknöpft wird; Oberhemd [D1a]
‘Rennfahrerkappe, kragenlos überfallendes Hemd [204.29], Hosen, die den vorzeitlichen Knickerbockers ähneln, alles unifarben graublau.’
Hemdbruststreifen; HemdkrauseHemdbruststreifen, der [1*] Grassoberer, bandartiger Rand einer Tasche auf der Vorderseite eines Hemdes [°]
‘Den Hemdbruststreifen [204.30] füllt die Firmeninschrift und die Nummer der Rikscha.’
Hemdkrause, die [1*]gefältelter Kragen, oberer Abschluss eines Hemds [° D Krause 1]
‘Das zum Sandstein gehärtete Kopfkissen hebt den Schädel, dessen Kinn die Hemdkrause [227.21] drückt.’
Henkelkorb, der [1*]Korb mit schlaufenförmig gebogenem, über der Öffnung angebrachtem Griff, der dazu dient, den Korb aufzuhängen od. bequem anzufassen [° D Henkel a]
‘[…] etwa die entzückende Skizze nach einer Magd mit Henkelkorb [101.2].’
Herausforderung, die [1*]Anlass, tätig zu werden; Aufgabe, die jmdm. etw. abverlangt [° D3, D fordern 3]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat […] die Anliegen der Landsmannschaft, obgleich selber kein Flüchtlingskind, als »echte Herausforderung [237.28]« begriffen […]’
Herbst, der [5*]Jahreszeit zwischen Sommer u. Winter als Zeit der Ernte u. der bunten Färbung der Blätter von Laubbäumen [D1]
‘Der nicht enden wollende Sommer und milde Herbst [11.14] seien als Gründe genannt worden.’‘[…] als Frieda Formella […] im Herbst [173.21] '32 mit Otto Prill […] Hochzeit feierte.’‘Der Herbst [173.24] wollte nicht aufhören […]’‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel, die sie gewöhnlich vom Herbst [229.1] bis in den April hinein trug, […] wieder anzuziehen […]’‘Dagegen rücke ich eine Meldung aus dem Herbst [261.20] des Jahres '44 in meinen Bericht:’
‘Als Reschke das Hotel verließ, widersprach noch immer zu warmes Herbstwetter [57.4] dem Novemberbeginn.’
Herd, der [1*]/kurz für Küchenherd/
‘Jetzt rauchte sie wieder, überm Herd [34.24], was ihn störte.’
Herkunft, die [13*]1.soziale Abstammung; bestimmter sozialer, nationaler, kultureller Bereich, aus dem jmd. herkommt [D1]
‘Nach erstem Hinhören glaubte Reschke den Pauschalreisenden hiesige Herkunft [73.1] nachsagen zu können:’‘Obgleich reformierter Konfession, sei Chodowiecki der väterlich polnischen Herkunft [75.22] verbunden geblieben.’‘Bei ihren Landsleuten polnisch-litauischer Herkunft [88.3] habe sie […] Zuspruch erfahren können:’‘[…] die als polnische Staatsbürgerin deutscher Herkunft [128.11] zum Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft gehörte.’‘[…] daß um 1870 herum ein in Japan missionierender Franziskaner holländischer Herkunft [163.9] die Rikscha erfunden hat […]’‘Alexandras Mißtrauen war nicht unbegründet, soweit es Chatterjees Herkunft [164.28] betraf.’‘Bei einem der Thekengespräche kam es wie beiläufig zum Eingeständnis, daß der »Rikschamann« […] nur väterlicherseits bengalischer Herkunft [165.1] war.’‘[…] doch wollte man einen Friedhof für polnische Staatsbürger, gleich welcher Herkunft [211.9], nicht zusichern.’‘[…] eine junge Frau Platz, die vorgab, deutscher Herkunft [249.16] zu sein […]’‘Die junge Frau sprachlos deutscher Herkunft [249.25] wies sich als Teilhaberin eines privaten Reiseunternehmens aus […]’‘Sooft er versuchte, seiner Alexandra die Herkunft [288.8] des Rikschafabrikanten zu erklären […] sie blieb bei ihrer Ablehnung […]’‘[…] ein älterer Herr, sichtlich englischer Herkunft [296.6], begann plötzlich, aus der Mitte des beglückenden Raumes heraus, zu singen.’
2.Ursprung einer Sache [D2]
‘[…] einen schwarzen Borsalino und - passend zum Schirm - einen asphaltgrauen Regenmantel gleichfalls italienischer Herkunft [132.27];’
Herr, der [35*] Pl. -n; selten: -en1. titelähnliche, auch als Anrede verwendete Bezeichnung für eine erwachsene Person männlichen Geschlechts [D2a]
‘Aber für Herr [12.12] mit Deutschmark billig immer noch.’‘Na, wird werter Herr [19.9] Zimmer mit Blick haben auf Stadt von ganz oben.’‘Sie nannten einander Herr [25.25] Reschke und Frau Piątkowska.’‘Bin ich von gleiche Fakultät wie der Herr [27.22].’‘Sie sehen, der Herr [32.19], ich lebe in Luxus schon, wenn man Vergleich macht mit allgemeine Verhältnisse.’‘Der prognostizierten Weltgesellschaft des Herrn [48.15] Chatterjee werde eine zukünftige Weltkultur entsprechen.’‘[…] sind es die neunhundertfünfzig Millionen im Rücken des Herrn [54.19] Chatterjee gewesen, die Reschke von links nach rechts zu zählen begonnen hatte?’‘Wissen Sie, Herr [74.25] Professor, wenn man ist alt wie wir, ist Gefühl nicht genug.’‘[…] nach denen, zum Beispiel, ein Herr [96.20] Augustin Habernoll nicht nur seinen 95. Geburtstag, sondern auch sein 75jähriges Organistenjubiläum feierte […]’‘[…] oder Herr [96.24] Otto Maschke im Alter von 91 Jahren »nach langer Krankheit sanft eingeschlafen ist«.’‘[…] Herr [117.7] Gerhard Vielbrand, 57 Jahre alt, mittelständischer Unternehmer aus Braunschweig […]’‘Mit den Herren [122.9] Karau und Vielbrand ist Frau Johanna Dettlaff […] abgereist […]’‘Hat schönes Auge, dein Herr [131.13] Bundespräsident.’‘Ganz im Sinne des verehrten Herrn [196.22] Professor Dr. Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte steingehauen beschriften.’‘[…] indem er den Widerspruch der Herren [199.1] Vielbrand und Karau durch die Behauptung: »Auch Umbettungen sind Vertreibung«, provozierte.’‘Nicht wahr, Herr [246.14] Vielbrand!’‘Sie sollten, verehrte Frau Piątkowska, gemeinsam mit unserem lieben Herrn [248.3] Professor, Ihren Entschluß noch einmal bedenken.’‘Sie sei bereit, mit allen Unterlagen und Daten nach Düsseldorf umzuziehen, bitte jedoch um eine kurze Bestätigung durch den Herrn Ehrenvorsitzenden [250.18], dessen Vertrauen sie nicht enttäuschen wollte...’
Härr (a) [Brakup Missingsch]2.Mann (auch als übliche höfliche Bezeichnung für eine männliche Person im gesellschaftlichen Verkehr) [D1a]
‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr [45.30] an […]’‘Erst als das […] Mädchen hinter der Theke ihr Schulenglisch unter Beweis stellte, indem sie die Herren [48.22] fragte, ob »more German beer« gewünscht sei […]’‘Als sich die Herren [49.22] wechselseitig nach ihrem Alter befragten, ließen sie anfangs Yvonne raten.’‘Es war kurz nach Mitternacht, als sich die Herren [50.21] vor dem Fachwerkhäuschen verabschiedeten.’‘Dieser Herr [55.13], der in Reschkes Tagebuch namenlos geblieben ist […]’‘Im Aufstehen sagte der investitionswillige Herr [56.20] […]’‘Die Herren [72.29] eher salopp gekleidet, die Damen im Reisekostüm mit viel Schmuck.’‘[…] die Einsicht, daß es den älteren Herrn [84.13] spät und zugleich pubertär erwischt hat.’‘Doch hab ich gewußt schon, daß neben mir komischer Herr [87.11] ist besonders...’‘Weiß schon, warum deutscher Herr [98.4] immer sagen muß, was Polen müssen lernen, damit klappt alles...’‘[…] und nachmittags in der Engelsgrube […] verabredet gewesen sind, und zwar »mit einigen dort tonangebenden Herren [110.18] und Damen«.’‘Die Herren [211.12] und Damen vom Bund, unter ihnen Frau Dettlaff, sahen sich außerstande, behilflich zu werden […]’‘Die Herren [243.3] durften keinen Wind machen und saßen abseits mit ihren Kaffeetassen.’‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr [273.9] […] ist […] Konsistorialrat Karau;’‘[…] ein älterer Herr [296.5], sichtlich englischer Herkunft, begann plötzlich […] zu singen.’
3.jmd., der über andere od. über etw. herrscht; Gebieter; Besitzer [D3]
‘Seh' ich schon, wie deutsche Herren [288.27] bringen ihre Türken mit, damit sie aus uns machen polnische Kulis.’
Härr (b) [Brakup Missingsch] Jesus Christus [D3]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: […] die Grablegung des Herrn [150.23], die Auferstehung der Toten...’
Herrenhaus, das [4*] Pl. Herrenhäuserherrschaftliches Wohnhaus auf einem Gut od. großen Besitztum [D1]
‘[…] oder das schon vormals als Altenheim genutzte Herrenhaus [178.13] Pelonken.’‘Projekte wurden besichtigt, verworfen oder angenommen, so das Herrenhaus [178.25] Pelonken […]’‘Absurd, dieser ausgeweidete Trolleybus zwischen Herrenhaus [179.1] und Wirtschaftsgebäude.’‘Langsamer ging es mit den Großbürgervillen und Herrenhäusern [191.13] am Pelonker Weg voran.’
‘Den Pelonker Weg entlang - heute ul. Polanki - wurden etliche Großvillen und die genannten Herrensitze [179.25] in Pacht genommen und sogleich eingerüstet.’
Herrlichkeit, die [1*]o.Pl.das Herrlichsein; in höchstem Maße empfundene u. erfreuende Schönheit, Großartigkeit [D1a]
‘Die Bürger der besuchten Stadt staunten angesichts der Herrlichkeit [130.30], mochten aber nicht klatschen;’
Herrschaftstraum, der [1*] Pl. -träumeTraum (2), Macht zu besitzen und auszuüben [°]
‘[…] während der Vater ein Liebhaber der Poesie und besessen von Herrschaftsträumen [165.11] gewesen sei […]’
Herrscher, der [1*] GrassTierkreiszeichen, das im Ablauf des Jahres, jeweils der an der Reihe ist [°]
‘Na, freu mich schon, wenn Löwe ist dran, weil ich Geburtstag hab, wenn Löwe ist Herrscher [100.6]...’
Herz, das [2*]1.Organ, das den Blutkreislauf durch regelmäßige Zusammenziehung u. Dehnung antreibt u. in Gang hält [D1a]
‘[…] ein Herz-Jesu-Bild, dessen in einen Goldbecher abtropfendes Herz [242.13] mit einer herzrot glühenden Brosche korrespondierte […]’
Härz [Brakup Missingsch]; Herz-Jesu-Bild2.geh.in der Vorstellung dem Herzen (1) zugeordnetes, in ihm lokalisiert gedachtes Zentrum der Empfindungen, des Gefühls, auch des Mutes u. der Entschlossenheit[D2]
‘Und inmitten der Rotunde […] sei ihnen, schreibt Reschke, das Herz [295.29] weit geworden.’
Herz [Brakup Hochdeutsch]Herz-Jesu-Bild, das [1*] kath. KircheBild (2d) auf dem Jesus [Register] Christus mit blutendem Herzen (1) dargestellt ist, welches als Symbol des ganzen Menschen Jesus Christus, vor allem seiner aufopfernden Liebe verstanden wird [° D Herz-Jesu-Verehrung]
‘Überm Bett […] hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild [242.12] […]’
Herzog, der [1*]Angehöriger des hohen Adels im Rang zwischen König u. Fürst […] [D2b] Unkenrufe der Herzog Heinrich II. [WWW053]
‘Meist holte sie weit aus und führte die Schlacht bei Liegnitz ins Feld, bei der ein Herzog [288.18] […] die Mongolen zur Umkehr gezwungen haben soll. ’
Hexerei, die [1*]das Hexen; Zauberei [D]
‘[…] und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei [287.30] und Schlimmeres, »Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’
Hilfe, die [15*]das Helfen; das Tätigwerden zu jmds. Unterstützung [D1a]
‘Gleich Erna Brakup war der Vizedirektor der Nationalbank von allerhöchster Hilfe [131.5] überzeugt.’‘Um Hilfe [232.24] angerufen, versprach Bieroński, der in der Nebenkapelle der Petrikirche einer armenischen Minderheit Raum verschafft hatte, solchen demnächst für die orthodoxe Minderheit zu finden.’‘Ihrer stummen Hilfe [245.22] leite sich jene Kraft ab, die der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft vonnöten gewesen sei.’‘Nur dank meiner Hilfe [246.28] - ›weil Pan Aleksander hat immer Rücken gestärkt‹ - sei sie bis vor kurzem hoffnungsvoll gewesen.’
* mit Hilfe unter Zuhilfenahme, Verwendung [D mithilfe 2]
‘[…] in seinen Gesten jedoch, die langsam beschwörend, plötzlich heftig - und mit Hilfe [50.3] aller Finger - Episoden aus einer ringförmig morgenländisch verlaufenden Geschichte erzählten, verjüngte sich der Geschäftsmann.’‘Erst als die Witwe […] seinen Universitätsrang mit Hilfe [74.31] des Diminutivs verniedlichte, […] glaubte Reschke, wie später notiert, »Alexandras Zuneigung ein wenig gewisser sein zu dürfen«.’‘Nur mit Hilfe [94.6] der Deutschmark können wir unserer Idee zu ansehnlicher Gestalt verhelfen...’‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe [128.1] der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben, ihre Beschwerden und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’‘Weit weg, doch mit Hilfe [152.4] des Fernsehens nah herangebracht […]’‘Nicht zu reden vom Spendenkonto, mit dessen Hilfe [157.29] die Begräbniskosten der Bedürftigen beglichen wurden;’‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er […] Grundlagen für Investitionen geschaffen, mit deren Hilfe [170.13] die DPFG ein verzweigtes, ich meine, ein undurchsichtiges Unternehmen wurde.’‘Mit Hilfe [226.1] eines bereitliegenden Kanthakens hob Wróbel zwei Dielen aus dem Bohlenbelag.’‘[…] wobei wir die Pausen zwischen Ruf und Ruf nutzten, um so, mit Hilfe [280.25] der Natur, unserer warnenden Vorausschau Ausdruck zu geben.’‘[…] spiegelt nun mit Hilfe [281.29] jener Voraussicht, die er kurz zuvor an einem kaschubischen Seeufer erprobt hatte, die räumlichen Konsequenzen der in Planung befindlichen »Bungagolf«-Projekte […]’‘[…] weil auch dort das innerstädtische Verkehrschaos mit Hilfe [289.20] der Fahrradrikscha behoben werden sollte.’
Himmel, der [3*]1.scheinbar über dem Horizont liegendes, halbkugelähnliches Gewölbe (an dem die Gestirne erscheinen) [D1]
‘[…] schon nahm der Himmel [236.14] Farbe an...’‘Und abermals Stille, zumal der Himmel [277.23] überm See ohne Lerchen war.’
2.*zum Himmel stinken salopp[durch sein Übermaß] Abscheu erregend, skandalös sein [D2a]
‘Die rieche nicht gut, nein, die stinke zum Himmel [245.28]...’
Himmelsrichtung, die [1*] Pl. -en(bes. in Bezug auf die Hauptrichtungen Osten, Süden, Westen, Norden) Gegend am Horizont [D]
‘Diese nicht etwa neutralen, vielmehr Böse und Gut scheidenden Himmelsrichtungen [92.20] sind ihrem Briefpapier wie Wasserzeichen eingeprägt.’
Hinderliche, das [1*] → hinderlichsich als ein Hindernis, Hemmnis, eine Schwierigkeit erweisend [° D; D Hindernis 1]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung […] nichts Hinderliches [278.19] im Weg steht.’
Hinduismus, der [1*]indische Volksreligion [D]
‘[…] zumal der Hinduismus [260.1] der katholischen Praxis nicht unbedingt widerspricht...’
Hinfahrt, die [1*]Fahrt (1a) hin zu einem bestimmten Ziel [D]
‘Auf der Hinfahrt [125.12] fiel mir diesmal […] jenes kugelige Wacholdergebüsch auf, das ich mir sogleich als genügsam vorstellte, geeignet für unsere Friedhofsanlage...’
Hinfälligkeit, die [1*]Gebrechlichkeit aufgrund der mannigfachen Beschwerden des Alters, Altersschwäche [° D hinfällig 1]
‘[…] gefördert durch den gewünschten, ja, heiß ersehnten Ortswechsel, steigerte sich die Hinfälligkeit [192.12] der Senioren.’
Hinhören, das [1*] →hinhörengenau auf etw. hören, [genau] zuhören [D]
‘Nach erstem Hinhören [72.31] glaubte Reschke den Pauschalreisenden hiesige Herkunft nachsagen zu können:’
Hinterbein, das [1*] Pl. -eeins der beiden hinteren Beine (bei Tieren) [D]
‘Alle vier Finger der Vorderbeine und gleichfalls die vier der Hinterbeine [159.30] samt Schwimmhaut, sogar der Ansatz des fünften Fingers vorne wie hinten, sind den Fotos abzulesen.’
‘[…] wäre fintenreiches Hintergehen [53.29] der Ehefrau oder routiniertes Hörneraufsetzen im Spiel gewesen, glaub mir, Reschke, ich hätte dir nicht gefällig werden können;’
Hintergrund, der [5*]1.a)hinterer, abschließender Teil des Blickfeldes bzw. des im Blickfeld liegenden Raums, Bereichs (von dem sich die Gegenstände abheben) [D1a]
‘Im Hintergrund [54.30] ein Relief, genoppt wie die Säulen.’‘Links vor ihr, im dunstigen Hintergrund [235.20] über den Hausgiebeln schwimmend, dunkelte Sankt Johann mit massivem Turm und zierlicher Turmspitze.’
b)begleitender Teil od. Randbereich des Wahrgenommenen, des Erlebten [D1b]
‘In seinem Tagebuch kommt Musik nur als Hintergrund [187.9] vor.’‘Manchmal darf »gute Musik« den Hintergrund [252.11] des Küchenidylls abtönen.’
2.Pl. seltendie wenig hervortretenden [vorgegebenen] Umstände, Bedingungen im Zusammenhang mit einer Situation od. einem Geschehen [D2a]
‘[…] erfreute ihn, bei allem Erschrecken, diese neue Bekanntschaft vorm Hintergrund [46.22] so vieler Lebendiger.’
Hinterkopf, der [1*]hinterer Teil des Kopfes [D]
‘Sein Hinterkopf [156.1], der auslädt wie - im Ansatz bereits - ihre Brust.’
Hin und Her, das [5*] in Wortpaarender vielfältige Wechsel der Meinungen, Meinungsäußerungen, Tendenzen, Entwicklungsrichtungen o. Ä. [D IV hin 2*2]
‘Ein kleiner Streit, dieses Hin und Her [13.11], wobei der Inhalt des Netzes keinen Schaden nehmen durfte, hielt das Paar an Ort und Stelle […]’‘Jetzt könnte ein Briefroman beginnen, dieses knisternde Hin und Her [82.2], das bei verstellter Stimme mitteilt, indem es ausspart und fortgesetzt dem Leser mit vielsagenden Lücken zu tun gibt.’‘Zwar fehlt im Wust der vorliegenden Unterlagen kein einziger Brief, doch so amüsiert ein Außenstehender das hier turtelnde, dort auf eine fixe Idee eingeschworene Hin und Her [92.10] lesen mag, selten steht Handfestes geschrieben.’‘Nach einigem Hin [103.21] und Her [103.22], das ihn kurzfristig sogar in die Nähe einer kommunistischen Absplitterung brachte, nahm er eine linksliberale Position ein […]’‘Nach kurzem Hin und Her [151.13] […] soll Erna Brakups Einwand […] einen Kompromiß gefördert haben […]’
Hinweg, der [2*] Pl. -eWeg (1a) hin zu einem Ziel [D]
‘Doch weil ich mir alle Hin- [44.5] und Rückwege lang, die Reschke vorgibt, schon zu Schülerzeiten die Hacken abgelaufen habe […] passe ich mich seinem Schlurfschritt an, bin ich sein Nachtschatten und Echo.’‘Ältere Trauergäste fanden es anstößig, daß einige jüngere Trauergäste […] schon den Hinweg [138.1] vom Hotel zum Friedhof, dann den Rückweg in Chatterjees Fahrradrikschas genommen hatten […]’
Hinweis, der [24*] Pl. -eRat, Tipp, Wink; Bemerkung od. Mitteilung, die in eine bestimmte Richtung zielt u. jmdm. etw. (bes. eine Kenntnisnahme od. ein Handeln) nahe legt [D1]
‘Doch meinen Hinweis [11.15] auf die globale Klimaveränderung hat sie einfach verlacht.’‘[…] erwogen hat, seinen im Tagebuch notierten Hinweis [12.18] auf Tschernobyl und die Folgen als nachträgliche Warnung auszusprechen.’‘Der Witwer hatte sich fügen müssen und auch diesmal keinen Hinweis [30.4] auf Tschernobyl und die Folgen gewagt.’‘Genaue Hinweise [39.22] gibt seine Kladde erst später:’‘Nun stellte sich Reschke mitsamt seiner beruflichen Tätigkeit vor, nicht ohne Hinweis [46.27] auf die Vielfalt barocker Emblematik.’‘[…] hat er sogar Alexandras Hinweis [72.1] auf ausreichend viel Deutschmark mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz quittiert:’‘Gleich hinter dem Schreckensbild seiner Grabsteinplatte und den Hinweisen [78.17] auf herbeispekulierte Verwandtschaft […]’‘Dann gibt es noch Hinweise [78.30] auf das zu schmale Einzimmerbett und den Teppichboden, der ihnen zu fleckig gewesen sei.’‘Von diesem Abschied blieb der wiederholte Hinweis [81.3] auf des Bengalen traurig abschweifenden Blick.’‘[…] allenfalls geben die Briefe und sein Tagebuch Hinweise [92.18] auf Schwierigkeiten beim Telefonieren zwischen Ost und West.’‘Beifällig wurden die Hinweise [120.18] der Piątkowska auf das Fernziel Wilna und den dort in Pacht zu nehmenden Friedhof bewertet.’‘Deshalb hat er, mit Hinweisen [149.18] auf die Friedhofsordnung, ein Formmusterblatt an alle im Computer Gespeicherten geschickt.’‘In meinen Unterlagen finden sich keine Hinweise [156.6] auf Reisen.’‘Und folgerichtig finde ich Hinweise [162.12] auf die neuesten Initiativen des Bengalen mit britischem Paß.’‘Zwischen Hinweisen [167.8] auf Kursgewinne einiger Versicherungskonzerne teilt er mit, daß es ratsam wäre, »hier und dort stille Reserven zu bilden«.’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen […], als Hinweis [182.2] auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’‘Und bei Reschke finde ich Hinweise [193.7], die den Unternehmer in ein milderes Licht rücken:’‘[…] versprach, mit Hinweis [201.4] auf den Grabstein des Werftgründers, dessen Unternehmungsgeist zu beleben.’‘Obgleich dieser Antrag, mit Hinweis [236.25] auf die miserable Wasserqualität der Küstengewässer, abgelehnt wurde […]’‘Der Hinweis [239.1] auf die dubiosen Spesenabrechnungen der zurückgetretenen Erna Brakup jedoch ist Vielbrand zuzuschreiben.’‘Bei Reschke stehen Alexandras Frage und Timmstedts Freizügigkeit vor einem Hinweis [271.25] in ferne Zukunft:’‘Mein Material wird knapp, doch liegen seitlich Zettel gestapelt, voller Hinweise [274.26], die folgenlos blieben.’‘[…] seit der verunglückten Weihnachtsreise finde ich keinen Hinweis [292.14] mehr auf Familie.’‘Und dann verpflichtet er mich mit Hinweis [298.6] auf unsere gemeinsame Schulzeit:’
Hirsch, der [1*](meist in Wäldern lebendes) wiederkäuendes Säugetier mit glattem, braunem Fell, kurzem Schwanz u. einem Geweih (beim männlichen Tier) [D1a]
‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren Mitte ein springender Hirsch [225.22] Deutungen zuläßt, beiseite;’
Historiker, der [1*]Pl. (m+f) -Wissenschaftler, Forscher, Kenner auf dem Gebiet der Geschichte [D]
‘Wróbel hatte seinen Antrag abgesichert, indem er die Voten einiger namhafter polnischer Historiker [244.15] zitierte […]’
Hitlerjugend, die [1*]nationalsozialistische Jugendorganisation [D]
‘[…] befragte er die Dettlaff nach ihrem Dienstrang bei der Mädchenorganisation der Hitlerjugend [287.2].’
‘Unsere gemeinsame Schülerzeit dämmert mir: wir - zwei Hitlerjungs [102.24], in einer Schulbank […]’‘[…] selbst wenn er in Momenten des Selbstzweifels meinte, ständig in sich den Hitlerjungen [156.24] bekämpfen zu müssen […]’‘Die unbeirrbare Gläubigkeit des Hitlerjungen [275.26]?’
Hochaltar, der [1*] Pl. -altäreerhöhter Hauptaltar in od. vor der Apsis einer katholischen od. früher katholischen Kirche [D]
‘[…] deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin vom Schnitzwerk der Hochaltäre [222.4] bis hin zu den Knitterfalten verzückter Heiliger bekannt war;’
Hochbau, der [1*] Pl. -ten Fachspr.Bau (2), dessen Hauptteile über dem Erdboden liegen [D2]
‘[…] ließ am Ufer des Sees keine Hochbauten [234.13] zu, nur flache, in Terrassen ansteigende Bauweise bis hin zum betont schlichten Clubgebäude.’
Hochbetagte, der/die [1*] Pl. -njmd., der in hohem Lebensalter steht, sehr alt ist [° D hochbetagt]
‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste nach Begräbnissen gleichfalls Hochbetagter [176.20] den Wunsch geäußert […]’
‘Deren Verlassenheit und stehengebliebener Geruch hätten sein Hochgefühl [44.16] zu Fall bringen können.’‘Beide angeschnallt, mitsamt ihrem Hochgefühl [70.30].’
Hochglanz [2*]in der Wendung: etw. auf Hochglanz polierenetw. gründlich sauber machen [D]
‘Wie ziellos zögerte er vor diesem, vor jenem Grabstein: viel Diabas und auf Hochglanz [22.14] polierter Granit, wenig Sandstein, Marmor und Muschelkalk.’‘Auf grauem Sockel ein schwarzer, auf Hochglanz [199.20] polierter Granit.’
Hochglanzprodukt, das [1*] Pl. -eauf Hochglanzpapier, einem stark Licht relektierenden Fotopapier, gedrucktes Erzeugnis [° D Hochglanzpapier]
‘Und für Liederbücher, illustrierte Zeitschriften, den Quelle-Katalog und weitere Hochglanzprodukte [220.24] sorgte sie, indem sie Mittel vom Spendenkonto lockermachte.’
Hochhaus, das [2*] Gen. -esgroßes Gebäude mit vielen Stockwerken [D]
‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume, und zwar nahe dem Werftgelände, in der Etage eines Hochhauses [279.19], gebaut während der Gierekzeit.’‘[…] konnte als naheliegend verstanden werden, daß die Verwaltungen der expandierenden Gesellschaft und der auf Export zielenden Firma im gleichen Hochhaus [279.31], Stockwerk über Stockwerk, eingemietet waren.’
Hochpolitische, das [1*]etw., das von sehr großer politischer, den Staat betreffender, Bedeutung ist [° D hochpolitisch]
‘Weil am 21. Juni gleichzeitig, wenn auch an anderem Ort, Hochpolitisches [135.4] stattfand, hat man später gesagt:’
Hochrechnung, die [3*] Pl. -en Statistikvon einzelnen bekannten Teilergebnissen ausgehende Berechnung des wahrscheinlichen Endergebnisses [D]
‘Jedenfalls spuckte die »nützliche Anschaffung« […] Hochrechnungen [93.21] aus, die auf statistischen Zahlen fußten […]’‘[…] können wir die Friedhofsgesellschaft mit einem Startkapital gründen, das sich weit höher zu runden verspricht, als meine ersten Hochrechnungen [95.9] erwarten ließen...’‘Reschke konnte nicht nur den in Tabellen und Hochrechnungen [112.10] bewiesenen Fleiß seines Computers, sondern auch Zusicherungen von Begräbnisinstituten […] ausbreiten.’
Hochstimmung, die [2*] o.Pl.sehr frohe, festlich gehobene Stimmung (1a) [D]
‘[…] widerstand der Versuchung und blieb seiner Hochstimmung [44.25] treu: Richtung Hotel.’‘Dennoch kann ich die gegenwärtige Hochstimmung [89.8] nicht ohne Vorbehalt teilen: ’
HochgefühlHochtour, die [1*]*auf Hochtouren laufen mit der größten Leistungsfähigkeit laufen/arbeiten [D2*1]
‘Chatterjees Rikschaproduktion läuft in drei Werfthallen auf Hochtouren [201.11].’
Hochwasser, das [1*]sehr hoher, bedrohlicher Wasserstand eines Flusses, auch eines Sees od. des Meeres; Überschwemmung [D]
‘Immer wieder kalbten zwischen Ramkau und Matern Kühe, […] brannten Scheunen ab, drohte Hochwasser […]’
Hochwürden [8*] o.Art.veraltende Anrede u. Bezeichnung für katholische u. höhere evangelische Geistliche [D] Unkenrufe Stefan Bieroński [Register]
‘[…] segneten Hochwürden [133.27] Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel ein;’‘[…] wie er Hochwürden [177.19] Bierońskis Zwischenruf entnehme […]’‘Gerhard Vielbrands stehende Rede […] löst nicht nur bei Marczak und Hochwürden [193.14] Bieroński heftiges Kopfnicken aus […]’‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden [231.28] Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung vor den Gefahren des Zentralismus.’‘Weil dieser Antrag in allen Einzelheiten von dem zurückgetretenen Wróbel zu Papier gebracht worden war, dieser jedoch gleich nach seiner Rücktrittserklärung den Sitzungsraum verlassen hatte, trug Hochwürden Bieroński [244.5] vor.’‘Dem konnte Hochwürden [244.30] Bieroński nur zustimmen.’‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden [269.12] Bieroński nannten die Zentralverwaltung »einen Wasserkopf« und » absurd bürokratisch«.’‘[…] der dort gelangweilt im Lehnstuhl lümmelt, dürfte, nicht nur der Berufskleidung wegen, Hochwürden [273.13] Bieroński sein, gleichfalls zurückgetreten.’
Hochzeit, die [9*]mit der Eheschließung verbundenes Fest, verbundene Feier [D ¹Hochzeit 1]
‘So erfuhr Wróbel […] wer alles am Tisch saß, als Frieda Formella […] Hochzeit [173.22] feierte.’‘Dabei sind wir, bis kurz vor unserer Hochzeit [267.16], ziemlich deprimiert gewesen.’‘Nachdem sie alle Formalitäten hinter sich hatten, fand die Hochzeit [268.25] am 30. Mai statt.’‘[…] als Ende Mai die Hochzeit [287.20] Anlaß zur Feier bot […]’‘Unser Freund hat wenig über die Hochzeit [294.21], doch anrührend viel zum Abschied von ›Olek und Ola‹ gesagt, was alles ihn schmerze...’‘Schon bald nach der Hochzeit [295.13] […] sind Alexander und Alexandra abgereist.’
‘Dort fand er Todesanzeigen, Gratulationen zu runden Geburtstagen, zur Silbernen [95.28], Goldenen, Diamantenen Hochzeit und »zum verdienten Ruhestand«.’
*goldene Hochzeit 50. Jahrestag der Heirat [D ¹Hochzeit 1*]
‘Dort fand er Todesanzeigen, Gratulationen zu runden Geburtstagen, zur Silbernen, Goldenen [95.28], Diamantenen Hochzeit und »zum verdienten Ruhestand«.’
*diamantene Hochzeit 60. Jahrestag der Heirat [D ¹Hochzeit 1*]
‘Dort fand er Todesanzeigen, Gratulationen zu runden Geburtstagen, zur Silbernen, Goldenen, Diamantenen Hochzeit [95.28] und »zum verdienten Ruhestand«.’
Hochzeitsgeschenk, das [1*]Geschenk, das das Brautpaar zur Hochzeit bekommt [D]
‘Doch hat sein Hochzeitsgeschenk [289.10] […] sogar Alexandra erfreut.’
Hochzeitspaar, das [1*]Brautpaar (b) am Tag der Hochzeit [° D]
‘[…] als die blumengeschmückte Rikscha mit dem Hochzeitspaar [291.4] langsam Richtung Rathaus rollte.’
Hochzeitsreise, die [2*]Reise, die das Brautpaar [nach der Hochzeit] unternimmt [D]
‘Aber die beiden gingen auf Hochzeitsreise [295.1].’‘Aber mußtet ihr unbedingt diese Hochzeitsreise [298.24] machen, verdammt!’
Hocker, der [2*]1.[stuhlhohes] Sitzmöbel ohne Lehne für eine Person [D1]
‘Er rückte einen Hocker [46.11] näher heran […]’‘Auch Reschke rückte einen Hocker [46.16] näher, so daß nur ein letzter als Distanz leer blieb.’
Barhocker2.landsch. ugs.jmd., der sich allzu lange an einem bestimmten Ort aufhält, herumsitzend verweilt [D2]BibliothekshockerHoffnung, die [7*] Pl. -ena)positive Erwartung, die jmd. in jmdn., etw. setzt [D1b]
‘Warum zögerte ich, Alexandra von den gewiß bodenlosen Hoffnungen [26.17] meiner Eltern zu berichten […]’‘[…] ein lebensbejahendes Element, das vielen Menschen Hoffnung [88.26] macht;’‘[…] gemischt mit der Hoffnung [97.2], einst doch im heimatlichen Gottesacker letzte Ruhe zu finden […]’‘Reschke traf sich ab Anfang September wiederholt mit Chatterjee, »weil« […] »dieser weltläufig umtriebige Bengale unentwegt Hoffnungen [161.7], recht doppelbödige Hoffnungen [161.8], keimen läßt.’‘Jedenfalls zog mit Chatterjee Hoffnung [206.14] in Polen ein.’
b)o.Pl.das Hoffen; Vertrauen in die Zukunft; Zuversicht, Optimismus in Bezug auf das, was [jmdm.] die Zukunft bringen wird [D1a]
‘[…] kaum hatte das neue Dezennium, das ich mit Bangen und Hoffnung [91.17] beginnen sah, unwiderruflich begonnen […]’
Hofhaltung, die [1*] Unkenrufe iron.das Residieren eines Fürsten, Herrschers mit seinem Hofstaat [° D Hof 3a]
‘Man lachte über den Staatspräsidenten und seine Hofhaltung [292.26] im Warschauer Schloß Belvedere.’
Hofhistoriograph, der [1*] bildungsspr.Geschichtsschreiber am Hof, dem Sitz eines regierenden Fürsten, Herrschers [° D; D Hof 3a]
‘[…] wie der Dichter und Hofhistoriograph [61.21] Martin Opitz von Boberfeld […] im Kreis der Fruchtbringenden Gesellschaft genannt wurde.’
Höflichkeit, die [1*]o.Pl.höfliches, gesittetes Benehmen; Zuvorkommenheit [D2]
‘[…] weshalb sie nicht nur aus Höflichkeit [74.23] die Bitte nach gelegentlicher Übersendung seiner Doktorarbeit aussprach:’
Höhe, die [9*]1.in Zahlen ausdrückbare Größe, messbare Stärke o.Ä. von etw. [D3a]
‘Ein breitgestreutes Beitrittsformular wird erwähnt, das erlaubte, den Grundbetrag in voller Höhe [115.2] oder in Raten einzuzahlen.’‘Trotz erheblicher Neben- und Unterhaltskosten schnellten die Konten in unerwartete Höhe [157.23].’‘Die Luftfeuchtigkeit in der Küche mußte ständig gemessen und auf gleicher Höhe [253.9] gehalten werden.’‘[…] er, Reschke, habe Sonderrabatte westdeutscher Beerdigungsinstitute eingestrichen, ohne deren Höhe [285.19] klipp und klar zu deklarieren;’
2.in Verbindung mit Präp.Linie einer geographischen Breite od. gedachte, die Bewegungsrichtung rechtwinklig schneidende Linie [D4c]
‘Als sie auf der Großen Allee […] in Höhe [65.6] der ehemaligen Sporthalle in Richtung Stadt und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘Auf halber Höhe [67.16] bildete die Lindenallee ein Rondell […]’‘[…] Alexander, der inzwischen in Höhe [77.24] der Dominiksmarkthalle sein mochte […]’‘Beide zeigen […] ein und dieselbe Mumie, die über mürbem, einst weißem, nun stockfleckigem Leichenhemd die Hände rechts über links gelegt hält, etwa in Höhe [227.12] des Geschlechts.’
3.[Maß der] Ausdehnung in vertikaler Richtung [D1a]
‘Und die Pantheonkuppel war wie erbaut für den Unkenruf, vielleicht weil Höhe [296.19] und Durchmesser von einem Maß sind.’
GrufthöheHolz, das [1*] Pl. Hölzer1.o.Pl.feste, harte Substanz des Stammes, der Äste u. Zweige von Bäumen u. Sträuchern (die als Baustoff, Brennmaterial usw. verwendet wird [D1]Holzhaus; Holzkreuz; Holzschindeldach; Holzschuppen; Holztäfelung; Holzwurmspur; Kiefernholz; Lindenholz2.Pl. HölzerHolzsorte [D2]
‘Und leicht fiel es mir, das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot von Särgen aus tropischen Hölzern [274.5] wie Teak, Mahagoni und Palisander zu begrüßen...’
Holzhaus, das [1*]Pl. -häuserHolz (1); Haus (1c)
‘Wo Reschke Waldwiesen erinnerte und sonntägliche Familienausflüge, bedrängten zeltartig konstruierte Holzhäuser [64.22] einander, umgeben von Schrebergärten.’
Holzkreuz, das [3*]Pl. -eHolz (1); Kreuz (2)
‘[…] nur jene zahlreichen, in einem abseits liegenden Feld gereihten Kindergräber nicht, die auf das Seuchenjahr '46 datiert waren: Holzkreuze [22.21] und Kissensteine.’‘Nicht weit entfernt erschreckten Holzkreuze [175.18] auf Kindergräbern […]’‘Zwei Holzkreuze [299.25] nur bezeichnen das Doppelgrab.’
Holzschindeldach, das [1*] Pl. -dächerDach, das mit dünnen, oft wie Dachziegel geformten, Brettchen aus Holz (1) gedeckt ist [° D Schindel]
Holzschnitt, der [1*] Pl. -eBlatt, das in der Technik des Holzschnitts hergestellt ist, einer grafischen Technik, bei der die Darstellung [mit Feder od. Stift vorgezeichnet u.] mit scharfem Messer aus einer später als Druckstock dienenden Holzplatte herausgeschnitten wird [° D Holzschnitt 1,2]
‘Sichtbar getragene Geldbeutel finden sich, oft in prachtvoller Ausführung, auf Holzschnitten [100.24] seit der Spätgotik.’
Holzschuppen, der [2*] Gen. -seinfacher Bau [aus Holz (1)] zum Unterstellen von Geräten, Materialien oder zum Aufbewahren von Brennholz [° D a,b; D Schuppen 1]
‘Ringsum Gestrüpp, rostender Schrott, die Reste eines Holzschuppens [201.31], dahinter Schrebergärten.’‘Wróbel führte sie in eine Nebenstraße, an deren linker Seite sich zwischen morschen Holzschuppen [240.15] einige Fischerkaten reihten.’
Holztäfelung, die [1*]Wand-, Deckenverkleidung aus Holz (1) [D Täfelung 2]
‘Sonst glatte Holztäfelung [54.30].’
Holzwurmspur, die [1*] Pl. -en volkst.Spur (2) des Holzwurms, einer (im Holz bes. von Balkenwerk, Möbeln u.Ä. lebenden) Larve verschiedener Käferarten, die Gänge ins Holz frisst u. an der Oberfläche des Holzes kleine Löcher hervorbringt, aus denen Holzmehl herausrinnt [° D Holzwurm 1]
‘Vierungen, Pfropfen im Lindenholz, gespritzte und verspachtelte Holzwurmspuren [253.30] zeugten von langwieriger Behandlung.’
Honiglikör, der [3*]süßes alkoholisches Getränk, das mit Honig versetzt ist, einer dickflüssigen, gelben Masse, die von Bienen v.a. aus Blüten gewonnen wird [° D Honig; D Likör]
‘[…] fand sich bestimmt in einer Flasche, wie aufgespart, ein Rest Honiglikör [41.16] - grad zwei Gläschen voll.’‘Soeben hat sie ihn, nach zwei Gläschen Honiglikör [44.2], an der Wohnungstür verabschiedet...’‘Der bulgarische Rotwein, das Gläschen Honiglikör [50.28] und drei Flaschen Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen […]’
Horde, die [1*] häufig abwertend[in bestimmter Absicht umherziehende] ungeordnete [wilde] Menge, Schar, deren man sich [in gewisser Weise] zu erwehren hat [D ²Horde 1]
‘Zwei Schwäne können schön sein, aber eine verfressene, gesättigt noch gierige Horde [265.30] Schwäne...’
Horizont, der [1*]Pl. -e ÜGrenze; strittiger Punkt [°]
‘[…] seitdem die Horizonte [85.12] aufklaren und so vieles tatsächlich wird, was vor Jahresfrist noch undenkbar zu sein schien […]’
Hörneraufsetzen, das [1*] ugs.das Betrügen des Ehemanns [° D Horn 1*]
‘[…] wäre fintenreiches Hintergehen der Ehefrau oder routiniertes Hörneraufsetzen [53.29] im Spiel gewesen […]’
Hornfassung, die [1*]Brillengestell aus Horn, einer von Tieren bes. an den Hörnern u. Hufen gebildeten harten Substanz [° D Horn 2]
‘Seine rundglasige Brille in nußbrauner Hornfassung [35.3] erlaubt, gelehrtenhaft dreinzuschaun.’
Hose, die [2*] Pl. -nKleidungsstück, das den Körper von der Taille an abwärts u. jedes der Beine ganz od. teilweise bedeckt [D1a]
‘Mit hochgekrempelten Hosen [144.30] nur, mit geschürztem Rock haben sie sich ins seichte Uferwasser gestellt.’‘Der Fahrer steckt in […] sportlicher Kleidung: Rennfahrerkappe, kragenlos überfallendes Hemd, Hosen [204.29], die den vorzeitlichen Knickerbockers ähneln, alles unifarben graublau.’
Cordhose; Hosenbein; UnterhoseHosenbein, das [1*] Pl. -eder das Bein bedeckende Teil der Hose [D]
‘Beide saßen barfuß auf Klappstühlen, er mit hochgekrempelten Hosenbeinen [143.9].’
Hospitalkirche, die [1*]zu einem [kleineren] Krankenhaus gehörige Kirche (1) [° D Hospital 1] Unkenrufe die Hospitalkirche zum Heiligen Leichnam [Register] [°]
‘Doch immerhin habe man die Grabplatten […] in allen Hauptkirchen, auch in der Hospitalkirche [24.28] zum Heiligen Leichnam, vor Vandalismus weitgehend geschützt.’
SpitalkircheHostie, die [2*] bes. kath. KircheOblate; Abendmahlsbrot [D]
‘Und von ihm weiß ich, daß während der Totenmesse gebeichtet und die Hostie [256.19] empfangen wurde.’‘[…] empfing die Hostie [257.4], kehrte mit niedergeschlagenem Blick zur Kirchenbank zurück […]’
Hotel, das [14*] Gen. -s; Pl. -s(als Gewerbebetrieb geführtes) Haus mit bestimmtem Komfort, in dem Gäste übernachten bzw. für eine bestimmte Zeit [des Urlaubs] wohnen können u. verpflegt werden [D]
‘[…] und blieb seiner Hochstimmung treu: Richtung Hotel [44.26].’‘[…] schlurfte er zielstrebig auf eine Kneipe zu, die […] hinterm hochkant stehenden Hotel [45.4] auf ihn wartete […]’‘[…] die vorm Hotel [52.20] bettelnden Kinder […]’‘Als Reschke das Hotel [57.3] verließ, widersprach noch immer zu warmes Herbstwetter dem Novemberbeginn.’‘Mal stehe er vor diesem, mal vor jenem Hotel [58.1].’‘Keine Rikschas mehr, aber Taxis warteten, wie üblich, vor dem Hotel [72.14].’‘Doch als sie ihn zum nahen Hotel [76.6] begleitet hatte […]’‘[…] den Namenspatron des vierkant hochragenden Hotels [77.6] , also den Astronom Johann Hewolke […]’‘Als Reschke kurz nach acht vor das Hotel [80.18] trat […]’‘[…] denn was sagt schon die Belobigung des Hotels [111.31] […]’‘Ältere Trauergäste fanden es anstößig, daß einige jüngere Trauergäste […] schon den Hinweg vom Hotel [138.1] zum Friedhof, dann den Rückweg in Chatterjees Fahrradrikschas genommen hatten […]’‘Und so, auf diese Tonlage abgestimmt, verlief das Abendessen im […] Restaurant unseres Hotels [183.21].’‘Für acht weitere Häuser, darunter Hotels [191.23], die vorm Konkurs standen, mußten Pachtverträge abgeschlossen werden […]’‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel, die sie […] im überheizten Sitzungsraum des Hotels [229.3] gerne ablegte, wieder anzuziehen […]’
‘Er zögerte in der Halle hin und her, scheute aber die Hotelbar [44.29].’‘[…] danach lud er die versammelte Aufsicht zu einem Umtrunk in die Hotelbar [197.27] ein.’‘Später, in der Hotelbar [199.10], ging es gelöst, annähernd heiter zu.’
‘Vorbei am Hotelparkplatz [50.26] hatte Reschke einen nur kurzen Weg.’‘[…] hatte er den Wagen auf dem bewachten Hotelparkplatz [63.21] abgestellt.’‘Er parkte den Wagen auf dem Hotelparkplatz [71.9].’
Hotelrechnung, die [1*]Rechnung (1) für in einem Hotel in Anspruch genommene Leistungen [D]
‘Das lese ich der Hotelrechnung [110.1] ab […]’
Hotelreservierung, die [1*]Vorbestellung von Zimmern in einem Hotel [°]
‘Am übernächsten Tag ist ihnen in Wiesbaden die Hotelreservierung [182.12] sicher.’
Hotelrestaurant, das [4*]einem Hotel angegliedertes Restaurant [°]
‘Zum Frühstück, für das er kurz vor neun im Hotelrestaurant [55.1] einen freien Tisch fand, wollte Reschke Herbata […]’‘[…] wenn er sie nicht förmlich zum Abendessen ins Hotelrestaurant [73.15] eingeladen hätte.’‘Wie sie einander beim Frühstück im Hotelrestaurant [79.15] beteuern konnten, hat […] er nicht, sie nicht geschnarcht.’‘Beide Trauergemeinden nahmen im reservierten Hotelrestaurant [138.10] an langen Tischen Platz.’
Hotelschachtel, die [1*]Hotel, das wie eine Schachtel aussieht, ein zum Verpacken, Aufbewahren von Gegenständen dienender, verhältnismäßig flacher, dünnwandiger, nicht sehr fester Behälter aus Pappe [° D Schachtel]
‘Ach ja, zuunterst und wie zu Füßen der hochkant stehenden Hotelschachtel [235.28] lud spielzeugklein das Fachwerkhaus am Radauneufer zu Thekengesprächen ein.’
Hotelübernachtung, die [1*]der Aufenthalt im Hotel, um ruhend, schlafend die Nacht zu verbringen [° D übernachten]
‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung [110.11] -Zimmer neben Zimmer - einen Stadtbummel gemacht […] haben […]’
Hotelzimmer, das [4*]Pl. -(Schlaf-)Raum für Gäste in einem Hotel [° D]
‘Bei der Beschaffung von Hotelzimmern [174.6] gab es Engpässe’‘Man stelle sich den Sitzungsraum […] als zwei zusammengelegte Hotelzimmer [197.30] vor.’‘Es ging um die neuzufassende Friedhofsordnung, um fehlende Hotelzimmer [232.17] […]’‘[…] worauf dieser zum Telefon griff und vier, genau vier, in ihren Hotelzimmern [249.1] wartende Anwärter in den Sitzungsraum rief […]’
Doppelzimmer; Einzelzimmer; Hotelzimmerbeleuchtung; Zimmer (a)Hotelzimmerbeleuchtung, die [1*]elektrisches Licht, das ein Hotelzimmer erhellt [° D beleuchten 1b]
‘Soll ich dabeisein und trotz Hotelzimmerbeleuchtung [78.6] die Lampe halten?’
Hufeisen, das [1*]flaches, in der Form dem äußeren Rand des Pferdehufs angepasstes geschmiedetes Eisenstück, das als Schutz auf die Unterseite des Hufes aufgenagelt wird [D]
‘[…] in dem des silbernen Schwans höckriger Schnabel ein goldenes Hufeisen [74.18] trug […]’
Hufschlag, der [1*] Üdas Aufschlagen der Hufe beim Gang des Pferdes [D1]
‘[…] das vorlaute Dazwischenreden der Politik, dieser sogar die Träume einholende »Hufschlag [90.10] des reitenden Weltgeistes«, diese Transparentinschriften.’
Hügel, der [6*]Pl. -1.kleinere, sanft ansteigende Bodenerhebung, kleiner Berg [D1]
‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal war 75 Hektar groß, schloß Täler und Hügel [234.11] ein […]’‘[…] einen hölzernen Stall mit Flachdach auf vorgelagertem Hügel [277.29] […]’‘[…] der, zwischen Hügeln [278.22] und über sanfte Hügel [278.22] hinweg, ein weitläufiges Gelände, geeignet und begrünt fürs Golfspiel, zugeordnet ist […]’
Friedhofshügel; Hügelland2.dichter. /kurz für Grabhügel/ [D2]
‘Hügel [188.19] neben Hügel [188.19]. Erstaunlich, wie schnell die ersten Grabfelder in Reihe gekommen sind.’
‘Das sanfte Hügelland [233.16] zwischen Karthaus und Berendt, die sogenannte Kaschubei gefiel ihnen.’
Hugenotte, der [1*] Pl. (m+f) -nNachkomme eines zur Zeit der Verfolgung aus Frankreich geflohenen Calvinisten [D2]
‘Gewiß habe er den nach Preußen emigrierten Hugenotten [75.24] mehr vertraut als dem katholischen Klerus.’
Huhn, das [1*]1.(zu den Hühnervögeln gehörender, in vielen Rassen gezüchteter, bes. seiner Eier wegen gehaltener) größerer, flugunfähiger Vogel von schlanker bis gedrungener Gestalt u. unterschiedlicher Färbung des Gefieders mit einem roten Kamm auf dem Kopf u. zwei roten, herabhängenden Hautlappen unterm Schnabel [D Haushuhn]Hühnerhof2.ugs.Mensch, Person (in Verbindung mit bestimmten Attributen; häufig als Schimpfwort) [D3]
‘Warum ist dummes Huhn [292.22], was ich bin, nicht schon immer gefahren in Rikscha!’
Hühnerhof, der [1*] Pl. -höfegrößerer Auslauf für Hühner (1) [D]
‘[…] die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten oder bei der Umzäunung von Hühnerhöfen [153.27], Verwendung gefunden.’
Hummel, die [1*] Pl. -ngrößeres Insekt mit rundlichem, plumpem u. dicht, häufig bunt behaartem Körper [D ¹Hummel]
‘Libellen über dem Wasser, Hummeln [143.11], Kohlweißlinge, was noch?’
Humor, der [1*]o.Pl.Fähigkeit u. Bereitschaft, der Unzulänglichkeit der Welt u. der Menschen, den Schwierigkeiten u. Missgeschicken des Alltags mit heiterer Gelassenheit zu begegnen [D ¹Humor 1]
‘In ihrem Alter war Geduld vonnöten, jene Spielart von Humor [79.14], die Niederlagen ausschließt.’
Hund, der [2*]1.(in vielen Rassen gezüchtetes) kleines bis mittelgroßes Säugetier, das bes. wegen seiner Wachsamkeit u. Anhänglichkeit als Haustier gehalten wird, einen gut ausgebildeten Gehör- u. Geruchssinn besitzt u. beißen u. bellen kann [D1a]
‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund [61.2] einen steinernen Knochen […]’
2.saloppMensch, Mann [D2a]
‘Und für mich faulen Hund [298.16], der immer sonstwo mit seinen Gedanken war, hast du mitgesammelt […]’
Hundertjährige, der/die [2*] Pl. -njmd., der hundert Jahre (2) alt ist [°]
‘Die Zahl der Hundertjährigen [97.5] wächst.’‘Unter den achtunddreißig Todesfällen seit Eröffnung der Seniorenheime zähle man sieben Neunzig- bis annähernd Hundertjährige [192.30] […]’
Hunderttausende, die [4*] Pl.unbestimmte Anzahl von Personen in der Größenordnung von etwa hunderttausend [° D hunderttausend b]
‘[…] zählte die Hunderttausende [37.17] auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden […]’‘Einige Hunderttausend [47.19] sind übrigens schon unterwegs.’‘Vorerst nur einige Hunderttausend [200.26], arm an Gepäck, doch reich an Ideen.’‘Als Hunderttausende [217.9] ihr Bündel schnürten, waren sie [dageblieben]’
Hunger, der [2*]Mangel an Nahrungsmitteln; Hungersnot [D2]
‘Da blieben viele auf der Strecke, Tote ungezählt. Typhus, Hunger [37.23], die Kälte.’‘Hunger [259.18] und Kriege, ungezählte Tote und Flüchtlingsströme schon unterwegs, bald am Ziel...’
1Husten, das [1*] → hustenLuft, gewöhnlich infolge einer Reizung der Atemwege, stoßweise, heftig u. mehr od. weniger laut aus der Lunge durch den Mund herauspressen [D husten 1a]
‘Was Alexandra ihrem Alexander übersetzte, hörte sich nach zeitlichem Rücklauf an, nur ihr Husten [241.2] war gegenwärtig;’
Hustenanfall2Husten, der [1*][Erkältungs]krankheit, bei der man oft u. stark ¹husten muss [D Husten]
‘Ein trockener Husten [242.1] plagte sie.’
Hustenanfall, der [1*] Pl. -anfälleplötzliches Auftreten u. Wiederabklingen krampfartigen ¹Hustens, Hustenattacke [° D Anfall 1]
‘Und von Kartoffelkäfern muß mehrmals und zwischen Hustenanfällen [241.14] die Rede gewesen sein […]’
Hustentee, der [1*]gegen ²Husten wirksamer, schleimlösender Tee aus Heilkräutern; Bronchialtee [D]
‘Der Steingutkrug sollte als Wärmflasche gefüllt und ein Kännchen Hustentee [242.8] aufgebrüht werden.’
Hut, der [16*]1.aus einem geformten Kopfteil bestehende, meist mit Krempe versehene Kopfbedeckung [D ¹Hut 1]
‘Neben ihm die Vergolderin in Trauerschwarz und unter breitrandigem Hut [134.27], nicht unelegant.’‘Die Brakup schlief unterm Hut [208.4].’‘Die Brakup stand, während sie sprach, mit Hut [208.18], in ihren ewigen Filzstiefeln:’‘Weder war Reschke im schwarzen Kammgarnanzug dabei noch unter breitkrempigem Hut [215.7] die Piątkowska […]’‘Sie lag mit Hut [240.24] unter wolkigem Federbett […]’‘Die Brosche vom Hut [256.9] jedoch […] hatte ihr jemand […] knapp unterm Kinn befestigt.’‘[…] legte den Kopf samt Hut [257.3] in den Nacken […]’‘[…] sie hatte sich zum weitkrempigen Hut [290.11] ein knappsitzendes Kostüm schneidern lassen […]’‘[…] dazu der »veilchenfarbene« Hut [290.14].’‘[…] sie nun nicht mehr unter breitkrempigem Hut [295.19], sondern mit weißem Kibbuzmützchen.’‘[…] den Kopf in den Nacken gelegt und - geöffneten Mundes - den Hut [296.27] beiseite gehalten […]’
Filzhut; Hutkrempe; Strohhut; Topfhut*etw. aus dem Hut zaubern mit Leichtigkeit erfinden,spontan ausdenken [°]
‘Wieder fehlen genaue Angaben, spart er den technischen Kleinkram aus, den ich, weil starrsinnig ohne Computer tätig, nicht aus dem Hut [93.18] zaubern kann.’‘Welcher Teufel hat dich, hat unser Paar geritten, […] jenen aus dem Hut [248.10] gezauberten » Ehrenvorsitz« anzunehmen […]’
*unter dem Hut sein zum Abschluss gebracht, vollendet [°]
‘Es seien die einen und reichen nicht reif genug, sich nun, nachdem die Einheit unterm Hut [172.6] sei, als erwachsene Nation zu betragen;’
2.Pl. HüteBot.hut- od. schirmförmiger oberer Teil der Hutpilze [D ¹Hut 2]
‘Die beiden jüngeren sind im bauchigen Stiel breiter als die hoch gewölbten Hüte [12.26];’‘Wie sie liegend zu viert ihre hohen und weiten Hüte [12.30] gegeneinander kehren […] bilden sie ein Stilleben.’
Krempe; PilzhutHutkrempe, die [2*]Rand an einem Hut (1) […] [D]
‘[…] daß die Piątkowska beim einen wie beim anderen Trauerakt unter breiter Hutkrempe [136.27] geweint hat.’‘Eine der überzählig vielen Tauben habe etwas fallen lassen und seine Hutkrempe [291.7] getroffen.’
Krempe
I
Idee, die [76*] Pl. -n1.o. Pl. UnkenrufeGrundgedanke, Plan des Versöhnungsfriedhofs, Entwurf des Versöhnungsprojekts [°]
‘[…] weil sie, schreibt er, »vom Eigentlichen ablenken, von der Idee [16.17], von unserer großen, die Völker versöhnenden Idee [16.18]...«.’‘Vielleicht nahm ihre Idee [29.15] erste Gestalt an, um sich mit dem Zigarettenrauch wieder zu verflüchtigen.’‘[…] wurde, ohne Schmerz, ein Gedanke geboren, gelang es dem Witwer und der Witwe, eine Idee [37.6] abzustimmen, deren einfache Melodie sich als Ohrwurm erweisen sollte […]’‘Es muß ein langes Gespräch bei immer neu aufgebrühtem Kaffee gewesen sein, das […] diese Idee [37.13] entfacht, zu ihrer Idee [37.13] erklärt und schließlich zur völkerversöhnenden Idee gewölbt hat.’‘Jetzt, nachdem die Idee [39.13] raus ist, kann ich nicht mehr zurück.’‘Das war später, als ihre Idee [40.8] schon wie selbsttätig um sich griff.’‘Zwar ging es, kaum war die Idee [40.24] flügge, nur noch um Begräbnisinstitute […]’‘[…] doch fand Alexandra all das und auch den Namen ihrer gemeinsamen Idee [40.28], den Alexander vorgeschlagen hatte, ein Gelächter, ihr Glockenvogelgelächter wert.’‘[…] unsere, kaum gezeugt, schon geborene Idee [53.6]. ’‘Man wollte geeignetes Gelände finden und der Idee [62.25] als Projekt zu fester Kontur verhelfen […]’‘[…] ihre Idee [65.1] lädiert, ihr Entschluß, kaum gefaßt, schon gebremst, und ihre Begeisterung, die gestern noch hell entflammt war, deutlich niedriger geschraubt.’‘Nicht nur ich, auch Alexandra sah vor sich, was bisher nur Idee [69.23] ist.’‘Überzeugt vom Anspruch der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit ihrer Idee [70.3] gewiß […]’‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt gewordenen Idee [70.21] das Fundament legen.’‘Sprachen sie zwischendurch über ihre Idee [79.23]?’‘Oder wurde ihre Idee [79.28], der es noch immer an Zunder fehlte, durch Liebe beatmet?’‘Aber das Paar hat seine Idee [82.9] freigegeben;’‘Vorsichtig und von etlichen Wenn und Aber umzäunt, hat Reschke der gemeinsamen Idee [85.9] einigen Vorschuß auf Zukunft hingeblättert: ’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche […] » unsere Idee [87.30]«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten, »Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘Die Idee [88.16] der Friedhofsgesellschaft komme überraschend gut an.’‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Idee [88.24] birgt, wenngleich dem Tod verpflichtet, ein lebensbejahendes Element […]’‘Wie nebensächlich steht das geschrieben, und doch wird ihm dieser Computer […] bei der Fleischwerdung ihrer Idee [93.14] behilflich werden.’‘Nur mit Hilfe der Deutschmark können wir unserer Idee [94.7] zu ansehnlicher Gestalt verhelfen...’‘Da ihre Idee [94.31] bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial ins Haus […]’‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer, weil unsere Idee [98.13] unter der Last deutscher Unverträglichkeiten Schaden nehmen könnte...’‘Witold sagt, weil er mich ärgern muß immer, daß unsere Idee [99.4] ist von falsches Bewußtsein […]’‘Die jüngste Tochter hält sich heraus, offenbar ist ihr unsere Idee [99.14] nichtig.’‘Zum Glück waren beide nicht nur auf ihre Idee [100.9] fixiert. ’‘Kein Wunder, daß ihm die auf einem stillgelegten Friedhof geborene Idee [104.16] sogleich einleuchtete. ’‘Wie konnte sich der gespaltene Reschke auf eine Idee [106.8] versteifen, die ihn täglich ermahnte, durchsetzungsfähig, unbeirrbar, ja, bedenkenlos zu sein? ’‘Bereits in der Idee [107.31] sah man die Möglichkeit einer deutsch-polnischen Entkrampfung abgezeichnet.’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung unserer Idee [108.29] […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘Die Idee [115.19] zahlte sich aus. ’‘[…] wenn ihre Idee [116.27] gelernt habe, freihändig zu laufen […]’‘Die litauische Komponente der Idee [119.1], der » Polnische Friedhof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis, wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seine zum Vertrag verfestigte Idee [119.24] »ein Jahrhundertwerk« genannt hat, reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt zustimmen wollte.’‘Wie erklärbar der Russenhaß vieler Polen sein mag, unsere Idee [120.30] läßt Pauschalurteile nicht zu. ’‘Doch unsere Idee [125.1], die nun eine feste Adresse hat, wird von den großen Umwälzungen nicht betroffen sein […]’‘Die Tatsache, daß […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde, ist für die weitere Umsetzung unserer Idee [135.17] günstig gewesen:’‘Bloß weil wir haben Idee [144.6] gehabt?’‘Unsere Idee [148.9] weist nach vorne, selbst dann, wenn sie den Toten ein nur knapp bemessenes Stück Heimaterde verspricht.’‘Fast bewundere ich, wie die beiden, gehoben von ihrer Idee [171.28], mehr und mehr abseits ihrer Nationen lebten […]’‘Und an Grab von Mama und Papa fiel uns schöne Idee [175.24] ein...’‘Vielleicht hielten sie die Seniorenheime für vertretbar, sogar für lobenswert als Ergänzung ihrer Idee [180.12].’‘Ich hätte mir gewünscht, diesen Bericht auf ihre schöne Idee [181.23] und deren entsetzliche Fleischwerdung beschränken zu können.’‘Ihr Mann […] ging zwar auf unsere Idee [185.7] und deren, weiß Gott, schwierige Umsetzung ein, allerdings so, wie ich ihn kenne, von oben herab: ’‘Als meine älteste Tochter jedoch ganz ungefragt ihre Meinung über unsere Idee [186.4] zum besten gab, war das selbst für Alexandra zuviel.’‘[…] wenn Reschke wieder einmal Anlaß sah, auf die ursprüngliche Idee [198.26] des Versöhnungsfriedhofes zurückzukommen.’‘[…] daß Reschke in günstiger, seiner Idee [206.26] zuträglicher Zeit expandierte, als alles ins Rutschen geriet, die Welt aus den Fugen war und nichts mehr als sicher galt; ’‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee [206.31] personifizieren:’‘Nun geht mir besser schon, und weiß ich wieder, daß Idee [228.24] ist richtig. ’‘Dennoch streut die Idee [231.15], und überall geht die Saat auf.’‘Uns allen ist bekannt, wem Idee [239.17] und Gestaltung des Versöhnungswerkes zu verdanken sind...’‘Doch seit geraumer Zeit leide die Idee [245.25], schlimmer noch: indem man ihr plattes Gewinnstreben beimische, rühre man eine üble Brühe an.’‘Das ist nicht mehr unsere Idee [246.10].’‘Hofften sie, ihre vom zugreifenden Interesse verschüttete Idee [248.15] wieder freischaufeln zu können? ’‘Nun waren wir ohne Idee [267.28]...’‘Und dann scheiterte auch noch unsere Idee [275.28]...’‘[…] daß dieses Gerät, in Korrespondenz mit seinem Bochumer Heimcomputer, bei der tätigen Umsetzung der Idee [280.5] treue Dienste geleistet habe; ’‘Danach entwickelt er aus dem weltweiten Heimatverlust seine und Alexandras ursprüngliche Idee [281.23], die Heimkehr der Toten und den Versöhnungsgedanken […]’‘[…] kommen mir Zweifel, ob unsere Idee [282.13] gut und richtig gewesen ist;’
‘Nun sagen meine Recherchen, daß er schon einmal - und zwar als Professor - eine Idee [106.13] gehabt und beharrlich […] durchgesetzt hatte. ’‘[…] als Reschkes Idee [107.8] im Universitätshaushalt gutdotiert Platz gefunden hatte […]’‘[…] konnte zielstrebig handeln, Tatsachen schaffen und einer bloßen Idee [107.23] Beine machen.’‘Wenn ich doch Alexandra von der Menschenfreundlichkeit seiner Idee [164.1] überzeugen könnte.’‘Na ja, Ideen [186.9] muß man haben.’‘Vorerst nur einige Hunderttausend, arm an Gepäck, doch reich an Ideen [200.26].’‘Erst später, viel später kam Lenin, der kein Schiff gebaut, nur Ideen [202.4] gehabt hat.’‘Übrigens hat sie Chatterjee auf die Idee [202.29] gebracht, die Fahrradrikscha als Transportmittel für Kleinumzüge anzubieten. ’‘Sie folgten ihren Ideen [210.4], sei es, um sie zu retten, sei es, um ihnen Flügel zu machen. ’‘Gerne sehe ich Reschke mit leeren Händen zurückkommen - seine Idee [211.20] stank mir von Anfang an […]’
Spinneridee*fixe Idee eine unrealistische Vorstellung od. Meinung, die jmdn. beherrscht u. von der er nicht abzubringen ist [D3*]
‘[…] doch so amüsiert ein Außenstehender das hier turtelnde, dort auf eine fixe Idee [92.10] eingeschworene Hin und Her lesen mag, selten steht Handfestes geschrieben. ’
3.Leitbild, das jmdn. in seinem Denken, Handeln bestimmt [D2]
‘[…] und schließlich zur völkerversöhnenden Idee [37.14] gewölbt hat. ’‘Nur lustlos folgten sie ihm; beiden war, seit Beginn der Aktion Umbettung, ihre Idee [222.21] abhanden gekommen.’
Marktlückenidee; VersöhnungsideeInbrunst, die [2*] geh.sexuelles Verlangen [°]
‘[…] aber in einem Brief, Wort für Wort niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten, gar solche, die ihr die Inbrunst [85.3] eingegeben hätte, nie wieder lesen.’‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch von Zimmer zu Zimmer, die Wiederkehr ihrer gestauten Inbrunst [111.23];’
Inder, der [1*]Einwohner zu Indien [Register] [D]
‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr an, dessen wundersam gurgelndes Englisch auf einen studierten Pakistani oder Inder [45.32] schließen ließ.’
Industriegebiet, das [1*]Gebiet (2) mit vielen Industrieanlagen [der Schwerindustrie] [D1]
‘Auf der Fahrt durch die Niederung fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt wuchernde Industriegebiet [159.7] sich ins flache, nur durch den Weichseldeich begrenzte Land frißt.’
Industrielandschaft, die [1*]Gebiet, das durch Industrieanlagen der Schwerindustrie geprägt ist [D]
‘Eine Industrielandschaft [33.11], die von relativ viel Grünfläche aufgelockert wird...’
Ineinander, das [1*] → ineinandereiner in den andern [D1]
‘[…] läßt aber nun ihr »übersinnliches Mit- und Ineinander [86.13]« mal als brausenden Orgelton, mal von gezupftem Instrument nachhallen.’
Information, die [2*] Pl. -en[…] über alles Wissenswerte in Kenntnis setzende, offizielle, detaillierte Mitteilung über jmdn., etw. [D2a]
‘[…] speiste er seinen Heimcomputer […] mit Informationen [95.25], die er den letzten Seiten dieses Heimatblättchens ablas.’‘[…] gut vorsortierte Fundgruben für Reschke, denn diese und weitere Informationen [96.10] verrieten einiges über die Langlebigkeit ehemaliger Flüchtlinge.’
Inhalt, der [3*]1.das in einem Gefäß, Behältnis o.Ä. Enthaltene [D1a]
‘Ein kleiner Streit, dieses Hin und Her, wobei der Inhalt [13.12] des Netzes keinen Schaden nehmen durfte […]’‘Sie ließ das Netz mit Inhalt [78.8] auf den Teppichboden gleiten.’
2.etwas, was in etw. ausgedrückt, dargestellt wird [D2a]
‘Dann geht sie auf das letzte Briefdrittel ein, dessen Inhalt [85.7] sich sachlicher liest und kaum Ausrufezeichen benötigt.’
Initiative, die [1*] Pl. -nerster tätiger Anstoß zu einer Handlung; erster Schritt bei einem bestimmten Handeln [D1a]
‘Und folgerichtig finde ich Hinweise auf die neuesten Initiativen [162.13] des Bengalen mit britischem Paß.’
Inlandsmarkt, der [1*] Wirtsch.inländischer Markt (2) [D]
‘Zuerst soll der Inlandsmarkt [201.12] bedient werden, dann ist Export angesagt.’
Innenhof, der [1*]von einem Gebäude umschlossener, innerhalb eines Gebäudekomplexes liegender Platz [° D; D Hof 1]
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal und ein Eschenrondell im Innenhof [178.16] zu bieten […]’
Innenraum, der [1*] Pl. -räumeringsum [von Wänden] umschlossener, im Inneren von etw. liegender, das Innere von etw. bildender Raum (2) [D]
‘[…] in die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume [195.3] keine Dauernutzung zuließen […]’
Innenstadt, die [2*]innerer Teil des Stadtgebietes größerer Städte, durch den meist die Hauptgeschäftsstraßen führen; City, Zentrum [D]
‘[…] weshalb ihr ein langer Arbeitsweg zu den Werkstätten der Innenstadt [31.7] vorgeschrieben war;’‘Er blickte auf die Innenstadt [235.12] hinab und ließ langsam den Blick von rechts nach links wandern, als’
Innere, das [2*]etw., was von etw. umgeben, gegen außen abgegrenzt ist, sich innerhalb von etw. Umschließendem, innen, in der Mitte befindet [D1]
‘Ich bin mir sicher, daß er seinen alles verpatzenden Vortrag zusätzlich mit jenen Fundstücken angereichert hat, auf die ihn Jerzy Wróbel im Innern [195.9] der Kirchenschiffsruine von Sankt Johannis aufmerksam gemacht hatte […]’‘[…] über Jahre hinweg im Inneren [291.13] des spätgotischen Gebäudes tätig, hatte sie sich verdient gemacht:’
Innerste, das [1*]Komp. zu Inneregeistig-seelischer Bereich eines Menschen, Gesamtheit seiner Gedanken, Gefühle, seiner seelischen Regungen [D Innere 2a]
‘Doch nicht ich bin der Rufer gewesen, vielmehr hat die Unke aus meinem Innersten [296.25] heraus...’
Insasse, der [2*] Pl. (m+f) -na)jmd., der sich in einem Fahrzeug befindet, bes. jmd., der sich als Fahrgast in einem Verkehrsmittel aufhält [Da]
‘Die Räder und drangehängten Kisten sehen schäbig aus, die Fahrer mürrisch, die Insassen [204.14] bekümmert.’
b)jmd. der sich in einem Raum befindet [°]
‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen [291.28] einer Schatzkammer in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Inschrift, die [12*] Pl. -enauf Stein, Metall, Holz o.Ä. durch erhabene Herausarbeitung, durch Einritzen, Eingraben od. Ziselieren angebrachte Schrift (1a) [D]
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang der zwanziger bis Mitte der vierziger Jahre - und mit Inschriften [23.1] über den Namen […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘Reschke ärgerte sich zum wiederholten Mal über die »aus lokalpatriotischem Stumpfsinn« im Jahr 1873 zusätzlich gemeißelte Inschrift [61.27]:’‘[…] bis ihn auf der Grabplatte der Eheleute Mattias und Lovise Lemman die im Jahr 1732 gewidmete Inschrift [61.30] erfreute:’‘Sogar Inschriften [69.25] wie ›Ruhe sanft!‹ und ›Hier ruht in Frieden!‹ sagte sie wie Beschwörungen auf.’‘[…] ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz, dessen Inschrift [174.25] an französische Kriegsgefangene erinnert […]’‘[…] wie die Kirche laut polnischer, englischer, russischer und deutscher Inschrift [244.12] genannt sein wollte.’‘Er vermisse neben der französischen die schwedische Inschrift [244.24].’‘[…] Grabsteine, deren hebräische und deutsche Inschriften [223.31] vermoost sind […]’‘Auf russische Inschriften [244.29] könne man endlich und zwar ganz und gar verzichten. ’‘Nichts sei einzuwenden gegen zweisprachige Schilder, wenngleich er für viersprachige Inschriften [245.14], einschließlich russischer, plädiere.’‘Die deutschen Mitglieder der Aufsicht meinten, es müsse die zuoberst verlaufende polnische Inschrift [271.11] deutlich größer ausfallen als die drei anderssprachigen Beschriftungen. ’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof mit schlichter Inschrift [277.9] Verwendung finden, neuerdings auf Sammelgräbern.’
GrabsteininschriftInsel, die [1*]ringsum vom Wasser eines Meeres, Sees, Flusses umgebenes Stück Land [D]
‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel [261.11] Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche und Schlamm begruben […]’
Insel [Brakup Missingsch]; Luzon [Register]Institut, das [3*]/kurz für Beerdigungsinstitut/
‘[…] so hat das eine Institut [108.21] jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb in der DDR geführt, der sich, dem dortigen Sprachgebrauch folgend, VEB Erdmöbel nennt und Billigsärge produziert.’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute an einer Zusammenarbeit mit einem polnischen Institut [109.5], im Sinne von Joint venture, interessiert.’‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden, das Kontakt mit einem Institut [133.10] in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag geschlossen hatte.’
Instruktion, die [1*] Pl. -enAnweisung, Befehl [°]
‘ROM wurde Alexandra als Read Only Memory, die Beschreibung des mit Instruktionen [94.30] bestückten Arbeitsspeichers, erklärt.’
Instrument, das [2*]1.jmd., etw. als Mittel, dessen man sich (wie eines Werkzeugs) zur Ausführung von etw. bedient [D2]
‘Dafür fehlte es am Instrument [248.16]. […] Kein Einspruchs- oder gar Vetorecht.’
2./kurz für Musikinstrument/ [D3] fein gearbeitetes Gerät, mit dem Töne hervorgebracht werden, auf dem Musik gespielt wird [° D1; D Musikinstrument]
‘[…] läßt aber nun ihr »übersinnliches Mit- und Ineinander« mal als brausenden Orgelton, mal von gezupftem Instrument [86.14] nachhallen.’
Interesse, das [16*] Pl. -n1.o.Pl. geistige Anteilnahme, Aufmerksamkeit [D1]
‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche […] nicht nur Interesse [87.29] gezeigt, sondern »unsere Idee«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten, » Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘Die meisten Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft beantworten mein Rundschreiben mit Interesse [97.18].’‘Man zeigte Interesse [107.31].’‘Zudem war das Interesse [136.16] an Doppelgrabstellen groß.’‘Das Interesse [177.5] an heimatlich gelegenen Seniorenheimen wachse.’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank in Gestalt ihres Vizedirektors zeigte Interesse [178.19], der Antrag wurde polnischerseits befürwortet und schließlich genehmigt;’‘Nur die drei Schwiegersöhne hätten, schreibt Reschke, Interesse [183.4] für die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft gezeigt:’‘Erstaunlich, wieviel Interesse [190.1] die Alte für jeweils aktuelle Ereignisse aufbringt...’‘Dennoch hielt man sich, bei allem Interesse [194.12] des Vizedirektors, auf polnischer Seite zurück. ’‘Weiteres Interesse [270.5] werde aus Niederschlesien und von der Küste Pommerns gemeldet.’
2.a)das, woran jmdm. sehr gelegen ist, was für jmdn. od. etw. wichtig od. nützlich ist; Nutzen, Vorteil [D3a]
‘In einem der Schreiben sei »vitales Interesse [88.15] an Rückkehr in die Heimat, wenn auch der Toten nur« formuliert worden.’‘[…] daß die gebotene Umorientierung der Wirtschaft auf die Gesetze des Marktes, im Interesse [120.12] Polens, keine Halbheiten dulde […]’‘Das Paar Reschke-Piątkowska versteht es, bedeutende Termine mit seinem Interesse [135.6] zu verknüpfen:’‘Hofften sie, ihre vom zugreifenden Interesse [248.14] verschüttete Idee wieder freischaufeln zu können?’
b)meist Pl. Bestrebung, Belange [D3b]
‘Er, dieser immer korrekte Sachwalter nackter Interessen [208.8], hat mich mundtot gemacht.’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke […] die Rikschaproduktion mit den Interessen [279.27] der Friedhofsgesellschaft verknüpft hatte […]’
Interpress [1*]/kurz für Polska Agencja Interpress [Register]/
‘So wie bisher, mit Telefonkontakt zur adligen Sekretärin in Bochum und allzu arglosem Faxen über Interpress [237.16], ging es nicht weiter.’
Interpress-Büro, das [1*]Büro, der Polska Agencja Interpress [Register]
‘Vom Interpress-Büro [124.8] in der Hundegasse konnte Reschke Ferngespräche führen und später sogar faxen.’
Intervall, das [2*]Pl. -e1.bildungsspr.zeitlicher Zwischenraum; zwischen zwei Zeitpunkten liegender Zeitraum; Pause, Zeitspanne [D1]
‘Bei höheren Wassertemperaturen waren die Intervalle [283.8] zwischen den Rufen kürzer.’
2.MusikAbstand zweier zusammen od. nach-einander erklingender Töne [D2]
‘»Sofort, nur noch ein Viertelstündchen, damit ich das Verhältnis der Intervalle [127.28] zueinander...«’
Intervention, die [1*] bildungsspr.das [vermittelnde] Eingreifen in ein Geschehen, einen Streit o.Ä. [° D intervenieren 1]
‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf einer telefonischen Intervention [151.22] das Wort Zensur verwendet hatte;’
Intrigenwirtschaft, die [1*] o.Pl. abwertendständiges Intrigieren [D]
‘»Ich habe mich«, schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand anstoßen lassen, den Ärger über die Universität und ihre Intrigenwirtschaft [100.14] durch Tätigkeit abzustellen […]’
Invasion, die [1*] Üfeindliches Einrücken von militärischen Einheiten in fremdes Gebiet; Einfall [D]
‘Die Vielzahl anreisender Trauergäste, diese permanente Invasion [270.17] Leidtragender, hatte Risiken zur Folge […]’
Investition, die [2*] Pl. -enlangfristige Anlage von Kapital in Sachwerten [D1]
‘[…] unterm Strich Grundlagen für Investitionen [170.13] geschaffen […]’‘Anfangs blieb der Ton gemäßigt, weil Timmstedt »die kühnen und jetzt schon gewinnbringenden Investitionen [285.10] in die Firma Chatterjee & Co.« lobte […]’
Ironie, die [1*]feiner, verdeckter Spott, mit dem jmd. etw. dadurch zu treffen sucht, dass er es unter dem augenfälligen Schein der eigenen Billigung lächerlich macht [Da]
‘Zum ersten Mal spricht er, ganz ohne Ironie [93.25], von » Beerdigungswilligen«.’
Irritation, die [1*] bildungsspr.Verwirrung, Zustand des Verunsichertseins [Dc]
‘Mein Vorwissen, besser, meine schon früh ausgeprägte Gabe, Kommendes rückgespiegelt zu sehen, war auf Irritation [45.25] gefaßt.’
Italienerin, die [1*] /w. Form/Einwohnerin zu Italien [Register] [°]
‘Danach sang eine junge, bäurisch anmutende Italienerin [296.12] bravourös, natürlich Verdi.’
J
Ja, das [2*]zustimmende Antwort auf eine Entscheidungsfrage; Zustimmung [D]
‘[…] worauf das deutliche Nein des städtischen Angestellten vom Vizedirektor der Nationalbank überstürzt genannt, in ein » Nein-aber«, schließlich zum »Ja [235.3], vorausgesetzt, daß« abgewandelt wurde.’‘Als ich mit meinem Antrag ihr spontanes Ja [267.11] provoziert hatte, wird Alexandra geahnt haben, daß uns beiden ein glückliches Altern bevorstand […]’
Jahr, das [74*] Gen. -(e)s; Pl. -e1.Zeitraum von zwölf Monaten (in dem während 365 Tagen die Erde die Sonne einmal umläuft) [D1]
‘Aber nur knappe zwei Jahre [15.11] lang bin ich da rein und raus.’‘[…] Strauch verbrachte Jahre [17.27] in Festungshaft […]’‘Weil schon seit Jahren [21.9] überfüllt, schien er außer Betrieb zu sein.’‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre [22.18] auf […]’‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang der zwanziger bis Mitte der vierziger Jahre [23.1] - und mit Inschriften über den Namen […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘Edith starb vor fünf Jahren [24.5].’‘Reschke erfuhr, daß die Piątkowska seit gut dreißig Jahren [27.26] als Restauratorin tätig gewesen und als Vergolderin spezialisiert war.’‘[…] gab sie Bericht von ihrer vergoldenden Arbeit an einem lange verschollenen Epitaph aus dem Jahr [28.10] 1588.’‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre [28.29] zurückliegenden Tätigkeit berichtete, […] gewann wieder ihr Lachen Vorhand:’‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt gegen Kriegsende bis auf Fassadenreste niederbrannte, wurde im Verlauf der fünfziger Jahre [30.13] täuschend getreu wieder aufgebaut […]’‘[…] wird der Piątkowska ihre bis Anfang der achtziger Jahre [30.27] aufrechterhaltene Mitgliedschaft […] nützlich gewesen sein.’‘Sie wohnte dort seit Mitte der siebziger Jahre [31.1].’‘Wenige Jahre [31.16] nach dem Umzug in die Hundegasse starb ihr Mann an Leukämie.’‘Und als sich Witold, der spät geborene einzige Sohn, gleich zu Beginn der achtziger Jahre [31.18] […] nach Westen absetzte […]’‘Möbel der sechziger Jahre [35.11], einige Stücke rustikal.’‘[…] die Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft, bald PDLFG genannt, wurde am 2. November des Jahres [41.8] 1989 zwar nicht gegründet, aber doch ausgerufen;’‘[…] so aber, seit Jahren [53.31] verwitwet, jeweils durch Tod des Ehegefährten freigestellt […]’‘In zwei, drei Jahren [56.16] mischen wir hier kräftig mit.’‘[…] Martin Opitz von Boberfeld, den im August des Jahres [61.22] 1639 die Pest unter diese steingehauene Platte brachte […]’‘Reschke ärgerte sich zum wiederholten Mal über die »aus lokalpatriotischem Stumpfsinn« im Jahr [61.26] 1873 zusätzlich gemeißelte Inschrift: ’‘[…] bis ihn auf der Grabplatte der Eheleute Mattias und Lovise Lemman die im Jahr [61.29] 1732 gewidmete Inschrift erfreute:’‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde bis Ende der sechziger Jahre [66.17] eingeebnet und später […] zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’‘[…] sagte er, mit Blick auf die zu Beginn der zwanziger Jahre [68.4] gebaute Klinik:’‘Gleich zu Beginn des neuen Jahres [91.10] schreibt er:’‘Die politischen Veränderungen während der endsechziger Jahre [103.4] mögen dabei behilflich gewesen sein.’‘Im Verlauf der achtziger Jahre [103.29] widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge eine Bereicherung seiner Positionen,’‘Jahre [116.5] haben wir aufeinander gewartet; was zählen da wenige Monate...’‘Der gesamte Grund und Boden […] wurde, ausgenommen das Areal der Studentenklinik, auf 60 Jahre [118.7] […] unter Pachtvertrag genommen, bei festgeschriebenem Vorkaufsrecht.’‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM und mußte innerhalb von zwei Jahren [118.18] beglichen werden.’‘[…] dort sollten ihm Kostbarkeiten gezeigt werden, darunter solche, die unter den Händen der Piątkowska vor Jahren [130.1] neuvergoldet zu Glanz gekommen waren.’‘Doch einen Großteil der Korrespondenz konnte er seiner Sekretärin überlassen, seit Jahren [141.16] war sein Briefstil ihrer.’‘[…] und sie ihren Parteiaustritt gerne früher, schon '68 oder zwei Jahre [156.26] später, datiert hätte:’‘Zögernd ging das Jahr [173.23] seinem Ende entgegen.’‘[…] dessen Inschrift an französische Kriegsgefangene erinnert, die während der Jahre [174.26] 1870/71 in Lagern gestorben waren.’‘Wieder zu zweit trinken sie in Reschkes Wohnung plus Sekretariat auf das neue Jahr [182.19]:’‘Dieser Fred, der sich für einen Schauspieler hält, in Wirklichkeit aber seit Jahren [186.11] von meiner dummen Gret ausgehalten wird, gab seinen Senf dazu:’‘Als wir endlich zurück waren und bei uns auf das neue Jahr [186.30] anstießen, bat sie mich, gute Musik aufzulegen.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte und Ende der siebziger Jahre [194.4] verstorbenen Eltern eine Umbettung ermöglichen.’‘Die Grabsteine wurden schon Ende der vierziger Jahre [214.19] abgeräumt und vom dahinterliegenden Güterbahnhof zur weiteren Nutzung nach Warschau verfrachtet.’‘Ab Mitte der sechziger Jahre [220.2] hat sie ihre Rente durch Botengänge, Schlangestehen vorm Fleischerladen und ähnliche Dienstleistungen aufgebessert.’‘Das untere Drittel des erst Mitte der siebziger Jahre [223.5] eingeebneten Sankt-Joseph-Friedhofs wird vom Röhrengeschlinge einer Fernheizungsleitung überbrückt […]’‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre [225.16] aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums verlegt wurden.’‘[…] daß ich diesen Blick auf gut zweihundert Jahre [228.3] währende Ruhe werfen durfte, wenn man die Überführung aus dem Kirchenschiff in die Gruft als nur kurze Störung wertet.’‘[…] bei polnischem Vorbehalt werde man mit einer auf hundert Jahre [234.23] beschränkten Erbpacht zufrieden sein.’‘Uns hat man erzählt, er habe erst Mitte der dreißiger Jahre [241.19] den Rhein überwunden, sei dann aber bis in die Ukraine...’‘[…] daß zwischen der ehemaligen Sporthalle, die in den sechziger Jahren [250.31] zur Baltischen Oper umgebaut worden war […]’‘Der Kunsthistoriker weiß und verschweigt nicht, daß sich das Handwerk des Vergoldens viertausend Jahre [252.20] lang treu geblieben ist.’‘[…] und sich Jahre [259.6] nach der Jahrtausendwende dunkel an Erna Brakups Beerdigung und Chatterjees Friedhofsbesuch erinnert:’‘[…] daß ich damals noch meinte, nach meines Vaters Entschluß aus dem Jahr [259.12] '39, eingedeutscht heißen zu müssen […]’‘Dagegen rücke ich eine Meldung aus dem Herbst des Jahres [261.21] '44 in meinen Bericht:’‘[…] doch Alexandras Bruder wurde im Jahr [264.6] zuvor als Partisan erschossen […]’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter, erwähnt nur kurz das seit Jahren [265.24] über alle Strände der Bucht verhängte Badeverbot […]’‘Gleich nach der Eintragung: »Habe nachmittags, während wir den verdreckten Strand entlangliefen, Alexandra einen Heiratsantrag gemacht«, sieht er sich »seit nunmehr sieben Jahren [267.7]« glücklich verheiratet.’‘An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne im seichten Ostseesud« nach Jahren [268.16] Distanz zu einem einzigen gefräßigen Schwan […]’‘Bei Abschluß des Vertrages habe man eine nur sechzig Jahre [269.30] dauernde Pachtfrist ausgehandelt, allerdings mit eingeschriebenem Vorkaufsrecht.’‘Unkengeläut, das wir im Frühling des vergangenen Jahres [280.17], das früh, gewiß zu früh begann, zwischen Kopfweiden im flachen Werder aufgenommen hatten, wurde uns behilflich.’‘Und wenn ich mich heute, nach so vielen Jahren [289.22], an jenen Maitag erinnere...’‘[…] über Jahre [291.12] hinweg im Inneren des spätgotischen Gebäudes tätig, hatte sie sich verdient gemacht:’‘Wenn man bedenke, was alles in einem einzigen Jahr [293.15] nur möglich geworden sei […]’‘Dort, vor sieben Jahren [297.19], als sie beschloß, das Zigarettenpaffen einzustellen, kam Alexandra zu ihrem Vergleich:’
‘Der Vater starb '58, die Mutter '64. Beide sind keine siebzig Jahre [23.14] alt geworden.’‘Am Ende waren die zweiundvierzig Jahre [49.24] des bengalisch-britischen Geschäftsmannes, der geboren wurde, als dem indischen Subkontinent Teilung widerfuhr, erstaunlicher […]’‘[…] oder Frau Frieda Knippel bei bester Gesundheit 86 Jahre [96.24] alt geworden war […]’‘[…] oder Herr Otto Maschke im Alter von 91 Jahren [96.25] »nach langer Krankheit sanft eingeschlafen ist«.’‘Frau Johanna Dettlaff, 65 Jahre [117.5] alt und Ehefrau eines pensionierten Kreissparkassendirektors in Lübeck […]’‘Herr Gerhard Vielbrand, 57 Jahre [117.7] alt, mittelständischer Unternehmer aus Braunschweig […]’‘Egon Eggert, früher Danzig, Große Krämergasse 8, letzter Wohnsitz Böblingen, 82 Jahre [136.3] alt […]’‘[…] und Auguste Koschnick, früher Nassenhuben, Kreis Danziger Niederung, letzter Wohnsitz Peine, 91 Jahre [136.5] alt.’‘Bin zwar noch rüstig mit meinen demnächst 75 Jahren [141.10] und mach bei der Wollschur mit, erwäge aber, von Ihrem hochherzigen Angebot Gebrauch zu machen.’‘Erika von Denkwitz, die mir auf keinem Foto vorliegt, war fünf Jahre [141.22] alt, als sich ihre Mutter mit ihr und drei Geschwistern […] auf die Flucht in Richtung Westen machte.’‘Reschke und ich waren damals zehn, elf Jahre [224.15] alt.’‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat […] mit seinen vierunddreißig Jahren [237.26] die Anliegen der Landsmannschaft […] als »echte Herausforderung« begriffen […]’‘Erna Brakup, geborene Formella, die neunzig Jahre [258.14] alt wurde, fand ihren Platz zwischen Stefan Szulc und Rozalia Szwabe.’‘Also leben wir unsere Jahre [297.16].’
Jahr [Brakup Missingsch]; Hundertjährige; VierzigjährigeJahresende, das [3*]Jahr (1); Ende (1a)
‘In Briefen, die sich das Paar während der Adventszeit, dann zu Weihnachten und zum Jahresende [87.25] geschrieben hat […]’‘[…] falls die Gründung der Friedhofsgesellschaft bis Jahresende [115.4] nicht zustande gekommen sein sollte.’‘Noch vor Jahresende [179.14] wurden die ersten Pacht- und Nutzungsverträge unterzeichnet;’
Jahresfrist, die [4*] o.Art. u. o.Pl. nur in Verbindung mit bestimmten PräpositionenAblauf des Jahres (1), Jahresende [°]
‘[…] und so vieles tatsächlich wird,was vor Jahresfrist [85.13] noch undenkbar zu sein schien […]’‘Nicht weit entfernt erschreckten Holzkreuze auf Kindergräbern, denen wir schon vor Jahresfrist [175.19] unter deutschen und polnischen Namen das Seuchenjahr '46 abgelesen hatten.’‘Wie vor Jahresfrist [205.21] die Amerikaner sich weigerten, die marode Leninwerft zu übernehmen, zögern nun die Norweger beim Einstieg in die defizitäre Pariser-Kommune-Werft im benachbarten Gdynia.’‘Wechselseitiger Respekt vor kultureller Leistung möge Teil jener Versöhnung werden, die Frau Piątkowska und er vor Jahresfrist [245.17] zu fördern begonnen hätten.’
Jahrestag, der [1*] Gen. -es[feierlich begangener] Tag (1), an dem sich vor einem od. mehreren Jahren (1) etw. [historisch] Bedeutsames ereignet hat [D]
‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde […] als öffentliche Anlage unter dem Namen »Park XXV-lecia PRL«, das heißt Park des 25. Jahrestages [66.19] der Volksrepublik Polen, zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’
Jahreszeit, die [1*]einer der vier Zeitabschnitte Frühling, Sommer, Herbst u. Winter, in die das Jahr (1) eingeteilt ist [D]
‘Seit Anfang Mai, früh für die Jahreszeit [124.17], blühte überall der Raps.’
Jahrgang, der [1*] Pl. -gängea)in einem bestimmten Jahr (1) erschienene Folge von Ausgaben einer Zeitung od. Zeitschrift, herausgebrachter Typ, herausgekommene Serie eines bestimmten Erzeugnisses [Dc]
‘Nachdem er über die Universitätsbibliothek Einsicht in mehrere Jahrgänge [95.22] der Monatszeitschrift »Unser Danzig« genommen hatte […]’
b)in einer Reihe mit andern in einem bestimmten Jahr geborene Personen[Da]StudentenjahrgangJahrhundert, das [11*] Gen. -s; Pl. -eZeitraum von hundert Jahren, bes. als Einheit der Zeitrechnung [D]
‘[…] und mit den Resten des Klosters gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts [9.27] abgerissen werden mußte.’‘Nur weil er und ich vor einem halben Jahrhundert [15.6] Arsch neben Arsch die Schulbank gedrückt haben sollen?’‘[…] wo Strauch gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts [17.24] Pfarrer gewesen ist […]’‘[…] selbst wenn er in Cambridge, außer der englischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts [46.8], Ökonomie studiert und in London erste Geschäftserfahrungen gesammelt habe […]’‘[…] eine verwandtschaftliche Linie mit der Brauereibesitzerfamilie Rebeschke bis ins siebzehnte Jahrhundert [77.12] zurückzuverfolgen […]’‘Das Jahrhundert [85.19] der Vertreibungen wird seinen Ausgang unter dem Zeichen der Heimkehr finden.’‘[…] der gestapelte Mief seit Jahrhunderten [146.28] angestammter Rechthaberei machten ihn nicht satt;’‘[…] daß die Stadt Gdańsk während Jahrhunderten [162.27], als sie noch Dantzik geheißen hatte, Handelsbeziehungen zu Holland und Flandern unterhalten und Künstler ins Land gerufen habe […]’‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab, sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die ab Ende des vierzehnten Jahrhunderts [225.7] Spitalkirche gewesen ist […]’‘Der Magistrat der Stadt hatte […] einen Raum gestellt, der ganz im Stil des siebzehnten Jahrhunderts [272.23] gehalten war.’‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert [281.17] der Vertreibungen, auf Breitwand projiziert […]’
Jahrhundät [Brakup Missingsch]; JahrhundertwendeJahrhundertwende, die [1*]Übergang von einem Jahrhundert zum nächsten [° D; D Wende 2] UnkenrufeZeit um 1900 [°]
‘[…] parkte er seinen Wagen dort, wo ein zur Jahrhundertwende [67.2] erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude als Sitz der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte […]’
Jahrhundertwerk, das [1*]ein Epoche machendes Werk (3) [°]
‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seine zum Vertrag verfestigte Idee »ein Jahrhundertwerk [119.24]« genannt hat, reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt zustimmen wollte.’
Jahrtausendwende, die [6*]Übergang von tausend Jahren in der Zeitrechnung zu den nächsen tausend Jahren [° D Jahrtausend] UnkenrufeZeit zwischen 1999 und 2000; Millennium [°]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen zur Feier der Jahrtausendwende [15.30]:’‘Später, nach einem datierten Vorgriff auf die Jahrtausendwende [35.6], schreibt er:’‘Schon sehe ich uns voraus, etwa um die Jahrtausendwende [124.27], kurz nachdem, wie Chatterjee sagt, die Fahrradrikscha das Auto aus den Städten verdrängt hat.’‘Das sorgt für Nachschub bis, na, sagen wir, bis zur Jahrtausendwende [186.15].’‘Deshalb soll es […] kurz vor der Jahrtausendwende [213.29] dazu gekommen sein, daß die Schichau-, dann Leninwerft nach dem legendären bengalischen Nationalhelden Subhas Chandra Bose benannt wurde;’‘[…] und sich Jahre nach der Jahrtausendwende [259.7] dunkel an Erna Brakups Beerdigung und Chatterjees Friedhofsbesuch erinnert:’
Jahrzehnt, das [5*] Pl. -eZeitraum von zehn Jahren (1), bes. als Einheit der Zeitrechnung [D]
‘Im Grunde könnte das alles von Dir erfunden sein, aber gelebt, erlebt haben wir, was vor nunmehr einem Jahrzehnt [15.26] geschah...’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor Jahrzehnten [24.1] abgeschlossenen Doktorarbeit, »Grabplatten und Epitaphien in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘[…] was Schlag zwölf, als ein blutiges, bis zum Schluß waffenklirrendes Jahrzehnt [91.15] verging […]’‘Ja, Alexandra, mit diesem Wort ist das neue Jahrzehnt [91.23] eingeläutet worden.’‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten [128.28] Eindämmung […] Eigentümlichkeiten mit sich […]’
Jammer, der [3*]a)Wehklage [Da]
‘Der immerwährende Rosenkranz erlaubte endloses Beten, das von gesungenem Jammer [265.11] unterbrochen wurde.’
‘Und dann erst führte sie Jerzy Wróbel […] zum restlichen Jammer [223.24] eines alten jüdischen Friedhofs, von dessen Rand aus die dem Berg zu Füßen liegende Stadt […] gesehen werden kann.’
*ein Jammer sein ugs.im Hinblick auf jmdn., etw. äußerst bedauerlich sein [Db*]
‘Ein Jammer [289.7], daß Chatterjee nicht in der Stadt ist, er hätte uns gerne persönlich zum Rathaus kutschiert.’
Januar, der [4*]erster Monat des Jahres [D]
‘Danach, etwa ab Mitte Januar [92.5], wird vieles unübersichtlich.’‘Schon am 25. Januar [101.26] hat der erste Sturm, von England über Belgien und Nordfrankreich kommend, beträchtliche Schäden angerichtet.’‘Als Reschke wissen wollte, wie das Geschäft zur Winterzeit laufe, erfuhr er, daß selbst im Januar [202.20], als strenger Frost herrschte, viele Polen den günstigen Rikschatarif als vorteilhaft erkannt hätten […]’‘Den runden Geburtstag der Alten hatte man noch im Januar [258.17], als Schnee lag, in der Hundegasse gefeiert.’
‘Als unser Paar nach Ende der ersten Januarwoche [187.13] wieder in der Hundegasse die Dreizimmerwohnung bezog, wurde es doch noch kalt.’
Japaner, der [1*] Pl. (m+f) - Einwohner zu Japan [Register] [°]
‘Meine Darbietung soll, sagte mir Alexandra später, allen Touristen im weiten Rund Stille befohlen haben, selbst den Japanern [296.22].’
Jeans, die [1*]/kurz für Bluejeans/ [Db] Hose aus festem Baumwollgewebe von [verwaschener] blauer od. anderer Farbe [D Bluejeans]
‘Mein ehemaliger Mitschüler hat mir viele Personen aufgeschrieben: den maßgeschneiderten Vizedirektor Marian Marczak, als Priester in Jeans [122.3] Stefan Bieroński […]’
Job, der [1*]berufliche Tätigkeit; Beruf [Dc]
‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin zu, das heißt, sie klagte über alles: den Job [184.9], die Sozialfälle, die Kollegen, die Bezahlung.’
Jogginganzug, der [1*]aus langärmeligem Blouson u. langer, an den Knöcheln eng anliegender Hose bestehender Sportanzug zum Warmhalten des Körpers [D Trainingsanzug]
‘Übrigens stand er in einem Jogginganzug [57.22] neben dem Gefährt […]’
Johannisfeuer, das [1*] Gen. -sam Abend des 24. Juni, dem Johannes dem Täufer geweihten Tag, entzündetes Freudenfeuer [° Johannistag]
‘Wenn Arnim die Unkenrufe auf Johannisfunken reime, wolle er den späten Juni, die Zeit des Johannisfeuers [127.3] andeuten;’
JohannisfunkeJohannisfunke, der [1*] Pl. -nglimmendes, glühendes Teilchen, das sich während des Johannisfeuers von brennenden Materie löst [u. durch die Luft fliegt] [° D Funke 1]
‘Wenn Arnim die Unkenrufe auf Johannisfunken [127.2] reime, wolle er den späten Juni, die Zeit des Johannisfeuers andeuten;’
Joint venture, das [1*] Wirtsch.Zusammenschluss von Unternehmen zum Zweck der gemeinsamen Durchführung von Projekten [D Joint Venture]
‘Dieser Herr, der in Reschkes Tagebuch namenlos geblieben ist, versuchte mit dem Zauberwort »Joint venture [55.15]« Verbindungen anzubahnen […]’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute an einer Zusammenarbeit mit einem polnischen Institut, im Sinne von Joint venture [109.5], interessiert.’
‘Reschke - seit gestern mit verwandten Plänen befaßt - wollte wissen, ob denn generell Aussicht auf Abschluß solcher Joint venture-Geschäfte [56.7] bestünde.’‘Schon scheitern die so viel Optimismus vorspiegelnden Joint venture-Geschäfte [205.20].’
Journalist, der [3*] Pl. (m+f) -njmd., der als freier Mitarbeiter, als Auslandskorrespondent od. Mitglied einer Redaktion Artikel o.Ä. für Zeitungen od. andere Medien verfasst bzw. redigiert od. der als Fotograf Bildberichte liefert [D]
‘Wenn kein Archiv, warum hat er nicht einen eilfertigen Journalisten [15.2] beliefert?’‘Die Beschwerden der Presse, man habe den Journalisten [119.26] erst nach Unterzeichnung des Vertrages erlaubt, Fragen zu stellen, wehrt er wie Fliegen ab:’‘Der Aufsichtsrat erklärte öffentlich sein Bedauern, und die Journalisten [154.17] verloren den Spaß an der Sache.’
Jubilar, der [1*] Pl. (m+f) -ejmd., der den Jahrestag eines bestimmten Ereignisses festlich begeht [° D Jubiläum]
‘Wie gut, daß in meinem sonst obskuren Heimatblatt […] alle Jubilare [97.10] mit ihrer vormaligen Adresse […] bekannt gemacht werden.’
Jubiläumsinserat, das [1*] Pl. -eAnzeige, Annonce, in der ein festlich begangener Jahrestag eines bestimmten Ereignisses bekannt gegeben wird [° D Inserat; D Jubiläum]
‘Zum Beweis der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung schickte er der Piątkowska Fotokopien solcher Geburtstags- und Jubiläumsinserate [96.19] […]’
Jude, der [1*] Pl. (m+f) -nAngehöriger eines semitischen Volkes, einer religions- u. volksmäßig zusammengehörenden, über die ganze Erde verstreuten Gemeinschaft [D]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden [37.19] und Palästinenser […]’
Judentum, das [1*]jüdische Religion [Kultur, Geschichte]; Geist u. Wesen der jüdischen Religion [D Judaismus 1]
‘[…] als sie eine »verhängnisvolle Nähe von Stalinismus und Judentum [286.26]« herbeiredete […]’
Jugend, die [2*]1.Zeit des Jungseins; Lebensabschnitt eines jungen Menschen [D1a]
‘»In meiner Jugend [145.5] gab es hier Krebse«, sagte er, als sich unter den Steinen nichts regte.’
Jugendjahre2.Gesamtheit junger Menschen; die jungen Leute [D3]
‘Es geht um […] Rucksäcke, wie sie heute bei der Jugend [100.20] wieder in Mode sind, leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’
Jugendjahre, die [1*] Pl.Jahre (1), in deren Verlauf jmd. seine Jugend (1) verbringt [D]
‘Und rauchend […] habe Alexandra - so heißt sie jetzt in seinen Papieren - von ihrer Kindheit und den Jugendjahren in [27.4] Wilno erzählt, wie Vilnius oder Wilna auf polnisch genannt wird.’
Jugendorganisation, die [1*]Gruppe von Jugendlichen [innerhalb einer größeren Institution] [D Jugendgruppe]
‘Und daß er mit vierzehneinhalb Fähnleinführer gewesen ist, sie mit siebzehn begeistert Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation [156.20] wurde […]’
Jugendstil, der [1*] o. Pl.um die Jahrhundertwende entstandene künstlerische Stilrichtung, die sich bes. im Kunsthandwerk, in Gestaltung u. Ausstattung des Innenraums, in der Architektur sowie in Malerei u. Grafik ausprägte u. durch dekorativ geschwungene Linien, durch flächenhaft stilisierte pflanzliche od. abstrakte Ornamente gekennzeichnet ist [D]
‘Die für uns bestimmten Weihnachtsgeschenke - Konfekt für Alexandra, für mich ein recht hübsches Brillenetui, Jugendstil [186.20] - ließen wir liegen.’
Juli, der [1*]siebter Monat des Jahres [D ¹Juli]
‘[…] schon Ende Juli [148.14] wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld anzulegen […]’
1Junge, der [3*]Kind männlichen Geschlechts; Knabe [D ¹Junge 1a]
‘Einem Jungen [57.6], der seine kleine Schwester an der Hand hatte, kaufte er zu überhöhtem Preis sechs Ansichtspostkarten ab.’‘[…] ob mein Banknachbar aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge [140.1] gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen brachte.’‘Demnach kann Reschke doch nicht der picklig langaufgeschossene, auf Lob erpichte Junge [140.21] gewesen sein;’
2Junge, der/die [1*]*Jung und Alt Junge und Alte, Menschen geringen und höheren Alters [° D jung 1*2]
‘Jung und alt [255.27], waren über hundert Leute in Schwarz gekommen; sie paßten nicht alle in die Abdankungskapelle.’
Jungfrau, die [2*]1.veraltetjunges Mädchen, noch nicht verheiratete junge Frau [D1b]
‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des blasenden, langgelockten, eher einen jungen Mann als eine Jungfrau [254.18] im Faltenwurf verbergenden Engels […]’
2.Astrol. o.Pl. Tierkreiszeichen für die Zeit vom 24.8. bis 23.9. [D2a] Unkenrufeplastische Darstellung der Jungfrau im Tierkreiszeichen [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt, der mit Krebs und Schütze, Stier und Jungfrau [155.12] nicht neuvergoldet glänzte, sondern matt erdfarben schimmerte.’
Junggeselle, der [1*][noch] nicht verheirateter Mann [D]
‘Möcht schon nicht glauben, daß er ist Junggeselle [114.8]...’
‘Er richtete in seiner Junggesellenwohnung [132.16] ein Sekretariat ein, das bald darauf seiner Universitätssekretärin Raum und leergeräumte Regale bot.’
Jungmanager, der [1*] Gen. -s[junger] Manager, der noch nicht lange in seinem Beruf tätig ist [° D Jungunternehmer]
‘Hätte er des Jungmanagers [238.12] Aufgaben an sich gerissen, […] wäre Trennung die Folge gewesen, nicht auszudenken!’
Jungvolkuniform, die [1*]Uniform der zur Hitlerjugend gehörenden Organisation für Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren [° D Jungvolk 2]
‘[…] wo inmitten der Masse Reschke und ich in Jungvolkuniform [251.7] dabeigewesen sind […]’
Juni, der [5*]sechster Monat des Jahres [D]
‘Sein Brief gibt als Datum den 19. Juni [15.28] 1999 an.’‘Und daß ich am 21. Juni [69.13] 1941 […] ein Spiel gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’‘Wenn Arnim die Unkenrufe auf Johannisfunken reime, wolle er den späten Juni [127.2], die Zeit des Johannisfeuers andeuten;’‘Weil am 21. Juni [135.3] gleichzeitig, wenn auch an anderem Ort, Hochpolitisches stattfand […]’‘Hinzu kommt, daß […] beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang Juni [139.23] eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’
‘[…] denn während der zweiten Junihälfte [132.27] sollte der Versöhnungsfriedhof feierlich eingesegnet werden:’
Juso, der [1*] /kurz für Jungsozialist/Mitglied der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Partei [D Jungsozialist]
‘Timmstedts spöttisches Bekenntnis, ›Und ich bin mit neunzehn ein Juso [287.13] gewesen, Stamokap!‹, löste abermals Gelächter aus, dennoch blieb ein Mißklang.’
Justitiar, der [1*]für alle Rechtsangelegenheiten zuständiger Mitarbeiter eines Unternehmens, einer Behörde, eines Verbandes o.Ä. [D Justiziar 2]
‘Ferner reiste ein Justitiar [117.13] an, dessen Name nicht überliefert ist.’
Jutefabrik, die [1*] Pl. -enBetrieb, in dem auf industriellem Wege Jute, eine aus einer tropischen Pflanze gewonnene Bastfaser verarbeitet wird [° D Jute 1,2; D Fabrik 1]
‘[…] dann in Calcutta viele Jutefabriken [165.7] in Besitz genommen, sich nicht gerade beliebt gemacht hätten.’
K
Käfer, der [1*]1.(in vielen Arten vorkommendes) über die ganze Erde verbreitetes, zu den Insekten gehörendes Tier [D1] Kartoffelkäfer2.ugs.junges Mädchen [D2]
‘Ihm unterliefen Ausdrücke wie »flotter Käfer [52.28]« und »klein, aber oho«.’
Kaffee, der [10*]a)anregendes, leicht bitter schmeckendes, meist heiß getrunkenes Getränk von dunkelbrauner bis schwarzer Farbe aus gemahlenem, mit kochendem Wasser übergossene Kaffeebohnen [° D2b,3]
‘Es muß ein langes Gespräch bei immer neu aufgebrühtem Kaffee [37.11] gewesen sein […]’‘[…] das abendliche Gespräch bei zuviel Kaffee [39.7] wird sie immer wieder […] in Wallung gebracht haben’‘Zum Frühstück […] wollte Reschke Herbata, weil er Tee dem grützigen Kaffee [55.3] vorzog […]’‘Er hat sogar den zwischendurch servierten Kaffee [113.4] protokolliert […]’‘Mit dem Engel mußte der Kaffee [240.3] warten.’‘Nur auf eine Tasse Kaffee [242.28] war Wróbel mitgekommen.’‘Während Reschke den Kaffee [242.30] aufgoß […]’‘Beim Vergolden wurde viel Kaffee [253.4] getrunken.’
‘Und erst beim Kaffee [36.15] in Mokkatäßchen, grützig, wie ihn die Polen lieben, holte das Friedhofsgespräch den Nichtraucher, die Raucherin wieder ein.’‘Kein Wort über die Friedhofsgesellschaft bis zum Kaffee [293.5].’
Kaffeetasse, die [1*] Pl. -nKaffee (a); Tasse
‘Die Herren durften keinen Wind machen und saßen abseits mit ihren Kaffeetassen [243.4].’
Kaffeewasser, das [1*]Kaffee (a); Wasser (a)
‘Dort hatte die Piątkowska gerade […] ihren Alexander gebeten, Kaffeewasser [239.30] aufzusetzen […]’
Kahn, der [1*]kleines, offenes, flaches Boot zum Rudern od. Staken [D1]
‘Keinen Kahn [277.31], kein Segel, nur zwei schwimmende Enten erwähnt er, im Gegenverkehr.’
Kaiserzeit, die [1*] UnkenrufeZeit (2b) der ↑Kaiserlichen Werft [Register] [°]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- [214.22] und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Kalbshaut, die [1*]Haut (b) eines jungen Rindes [° D Kalb 1a]
‘[…] die geschnitzelte Kalbshaut [252.16], aus der Alexandra auf dem Küchenherd den Leim zubereitet […]’
KalbslederKalbsleder, das [1*]aus Kalbshaut durch Gerben gewonnenes, meist zähes, sehr reißfestes Material [° D Leder 1]
‘Weil sie in ihrer Umhängetasche aus Kalbsleder [17.29] jederzeit zwei von den sechs mit sich führte […]’
Kaliber, das [1*] ugs.Art, Sorte [D5]
‘[…] zumal diese Frau von besonderem Kaliber ist [119.20]. ’
Kalkstein, der [1*]meist aus [Meer]wasser abgesetztes, vorwiegend aus Kalkspat bestehendes Sedimentgestein, das als Rohstoff bes. in der chemischen u. der Bauindustrie Verwendung findet [D]
‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein [174.29], davor einen verrosteten Schiffsanker.’
‘Dann fand ich im Schutt […] eine Kalksteinplatte [196.8], auf der unter unleserlichem Namen zwei Hände im Flachrelief einen Schlüssel fassen.’
Kalkulieren, das [1*] →kalkulieren Kaufmannsspr.entstehende Kosten für etw. im Voraus berechnen; veranschlagen [D1]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] das Kalkulieren [108.29] von Überführungskosten […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’
Kälte, die [3*]1.als niedrige [Außen]temperatur messbares Kaltsein der Luft, wobei man einen starken Mangel an Wärme empfindet [D1]
‘Typhus, Hunger, die Kälte [37.23].’‘Die haben nie durchgemacht Vertreibung und Flucht in Kälte [187.5].’
2.Unverbindlichkeit, Unfreundlichkeit aus Mangel an innerer Teilnahme [D2a]
‘Diese Kälte [185.31]! Diese Kaltschnäuzigkeit!’
Kaltschnäuzigkeit, die [1*] ugs.betont gleichgültige, herzlose Art [° D]
‘Diese Kälte! Diese Kaltschnäuzigkeit [185.31]!’
Kamelhaar, das [2*] o.Pl.zu Decken, Mänteln u.a. verarbeitetes Gewebe aus dem graugelben bis dunkelbraunen, teils grobem u. steifem, teils weichem u. feinem Fell der Kamele, großer (in Wüsten- u. Steppengebieten beheimateter) Säugetiere [mit einem od. zwei Höckern] [° D; D Kamel 1a]
‘[…] nicht nur ihn, auch seine Hausschuhe aus Kamelhaar [172.31] liebte sie.’‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar [251.29] dem Kreidegrund auf dem Altholz des Engels anzudrücken.’
Kamera, die [4*] Pl. -sFotoapparat [Db]
‘Sicher ist: vorm Kauf fotografierte er die Pilze und nannte die Firmenmarke seiner Kamera [12.21] japanisch.’‘[…] als wäre die japanische Kamera [18.19] nur geborgt,’‘[…] blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera [205.3], als wäre sie mit der Rikscha verwachsen.’‘Kein Klicken der Kameras [296.23] mehr.’
‘[…] gab ihm sein Tweedjackett zur Cordhose ein saloppes Aussehen, passend zur Kameratasche [12.4]:’‘So, ohne Baskenmütze und Kameratasche [60.18], laß ich ihn laufen […]’
Kammgarnanzug, der [3*]Anzug aus feinem, glatten Garn [aus Wolle], dessen glatte Oberfläche durch Kämmen entsteht [° D Kammgarn 1]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich […] einen schwarzen Kammgarnanzug [132.23] […]’‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste ins Bild und Reschke, natürlich im neuen Kammgarnanzug [134.24] […]’‘Weder war Reschke im schwarzen Kammgarnanzug [215.6] dabei […]’
Kampf, der [1*]heftig ausgetragene Kontroverse zwischen Gegnern hinsichtlich ihrer Auffassungen, Interessen, Ziele [D2b]
‘Seit' an Seit' gestellt und notfalls Rücken an Rücken; denn für die kommende Sitzung, die Anfang April stattfinden sollte, war Kampf [207.10] angesagt.’
Kampfstoff, der [1*] Pl. -ein einem bewaffneten Konflikt zur Durchsetzung des Kriegszieles verwendetes radioaktives Material, giftige chemische od. krankheitserregende biologische Substanzen [° D; D Kampfmittel 1]
‘[…] doch seine Empörung verliert sich im Allgemeinen, sobald er chemische Kampfstoffe [190.10] »deutsches Gift« nennt:’
Kandelaber, der [1*] Pl. - mehrarmiger, säulenartiger Ständer für Kerzen, Lampen [Da]
‘Nicht nur Erna Brakup, auch Alexander und Alexandra standen vor der von steinernen Kandelabern [130.25] flankierten Rathaustreppe.’
Kännchen, das [1*] /Vkl./für Flüssigkeiten bestimmtes, kleines Gefäß mit Henkel, Schnabel [u. meist Deckel] [° D Kanne 1a]
‘Der Steingutkrug sollte als Wärmflasche gefüllt und ein Kännchen [242.8] Hustentee aufgebrüht werden.’
Kanthaken, der [1*] Gen. -sHolzstange mit einem rund gebogenen Stück Metall, zum Kanten u. Fortbewegen von Lasten [° D; D Haken 1a]
‘Mit Hilfe eines bereitliegenden Kanthakens [226.1] hob Wróbel zwei Dielen aus dem Bohlenbelag.’
Kanzel, die [1*]auf einer Säule ruhende od. erhöht an einem Pfeiler angebrachte, von einer Brüstung umgebene kleine Plattform im vorderen Teil der Kirche, von der aus der Geistliche predigt [D1]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher […] und sonntags der Pastor von der Kanzel [128.25].’
Kanzler, der [2*] Gen. -s/kurz für Bundeskanzler/ Leiter der Bundesregierung in der Bundesrepublik Deutschland […] [D Bundeskanzler 1] Unkenrufe Kanzler Helmut Kohl [Register]
‘[…] indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht ihres Ministerpräsidenten mit des westdeutschen Kanzlers [98.18] Standardausdruck vergleicht:’‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um mit wohlgesetzten Reden ein halbes Dutzend Tölpeleien des amtierenden Kanzlers [129.18] zu überdecken […]’
Kapelle, die [1*]kleineres, einfaches, meist nur für eine Andacht u. nicht für regelmäßige Gottesdienste einer Gemeinde bestimmtes Gotteshaus [D ¹Kapelle 1]
‘Die Abdankung fand in der Kapelle [255.23] seitlich des Friedhofs Matarnia statt.’
Abdankungskapelle; Königliche Kapelle [Register]; Nebenkapelle; SeitenkapelleKapital, das [6*] Gen. -s1.Vermögen eines Unternehmens; Grundkapital; Anlagekapital [D1b]
‘Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn ein, daß die anfallenden Überführungs- und Nutzungskosten […] nur unerheblich das Kapital [157.28] minderten.’‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals [158.4] samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’‘[…] begann der Professor der Kunstgeschichte, mit dem Kapital [170.8] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu arbeiten.’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke das verzweigte Kapital [279.25] der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’
Gründungskapital; Grundkapital; Startkapital 2.verfügbare Geldsumme, die bei entsprechendem Einsatz geeignet ist, dem Besitzer od. Nutznießer nennenswerten Gewinn zu bringen [D2a]
‘Zusätzliches Kapital [179.18] stellten Privatversicherungen, später die Volkswohlfahrt.’‘Reschke handelte richtig, als er […] Kapital [206.6] der Friedhofsgesellschaft in die Rikschaproduktion steckte.’
Kapitalbeteiligung, die [3*]Mitgliedschaftrecht, das durch Kapitaleinlage (Geld- oder Sacheinlage) bei einer Handelsgesellschaft erworben wird [W Beteiligung]
‘[…] indem er Ferienhäuser in attraktiver Lage suchte und Kapitalbeteiligung [55.16] sowie interessierte Kundschaft anbot.’‘[…] die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung [163.17] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft an S. Ch. Chatterjees Fahrradrikschaproduktion […]’‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um kürzere Erbpacht, eventuelle Kapitalbeteiligung [235.5] der Friedhofsgesellschaft und garantierte Arbeitsplätze […]’
Kapitalismus, der [2*]Wirtschaftsform, die durch Privateigentum an Produktionsmitteln u. Steuerung des Wirtschaftsgeschehens über den Markt gekennzeichnet ist [D]
‘Man kann nicht einerseits den Kapitalismus [56.2] wollen und andererseits die Unschuld vom Lande spielen.’‘[…] ist ihm der Kapitalismus [93.5] Lastesel aller Beschwerden, auch der eigenen:’
Kappe, die [1*]eng am Kopf anliegende Kopfbedeckung mit od. ohne Schirm [D1]Rennfahrerkappe Üflache, gewölbte Bedeckung, haubenähnliches Dach [°]
‘[…] als der Turm der Marienkirche, weil baufällig, bis zur stumpfen Kappe [49.29] hoch eingerüstet stand.’
SchneekappeKarnevalsschlager, der [1*] Pl. - leicht eingängiges, meist anspruchsloses Lied [über den Fasching], das [regelmäßig] in der Fastnacht[szeit] gesungen, gespielt wird [° D Karneval; D Schlager 1]
‘Sogar Kölsche Karnevalsschlager [40.5] sang sie kürzlich, als wir, um Tonbandaufnahmen zu machen, ins Werder fuhren.’
Karnevalsumzug, der [1*]Umzug (2) zur Zeit des Narrentreibens in der Fastnacht[szeit] [° D Karneval]
‘In Düsseldorf und anderswo mußte sogar der Karnevalsumzug [102.2] am Rosenmontag abgesagt werden;’
Karpfen, der [1*]großer Süßwasserfisch mit hohem, blauem bis blaugrünem Rücken, helleren, oft goldgelb glänzenden Seiten u. einem vorgestülpten Maul mit vier Barteln [D]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen [76.2] in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’
KarpfenteichKarpfenteich, der [1*] Pl. -ekleineres stehendes Gewässer in dem Karpfen gehalten werden [° D Teich]
‘[…] dazu Karpfenteiche [178.16] zu Füßen des Olivaer Waldes.’
Karren, der [1*]*den Karren laufen lassen ugs.sich um eine Sache nicht [mehr weiter] kümmern [D ¹Karre 1a*]
‘Das hieße, den Karren [144.4] laufen lassen, denn anhalten kann ihn niemand mehr...’
Karriere, die [1*]erfolgreicher Aufstieg im Beruf [D1]
‘[…] mancher Assistent, Dozent oder Professor ohne Lehrauftrag hat damals seine Karriere [103.7] eingefädelt.’
Kartei, die [3*]Sammlung von Karten gleicher Größe u. gleichen Formats für einheitliche Aufzeichnungen, die nach bestimmten Ordnungsprinzipien wie Sachgruppen, Alphabet o.Ä. sortiert sind u. in [Schub]kästen zur Einsichtnahme aufbewahrt werden [D]
‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr […] Grundlagen für eine Kartei [85.26] schaffen...’‘Es hieß, man wolle Einblick in die Kartei [112.26] gewähren.’‘[…] die sich allerdings nicht in die Kartei [142.1] der im Computer versammelten Beerdigungswilligen einreihen wollte.’
Karteileiche, die [1*] scherzh.registriertes, aber nicht aktives Mitglied einer Organisation [Db]
‘Na, war ich Karteileiche [275.17], wie man auf deutsch sagt, lange vor achtundsechzig schon, als in Warszawa antisemitische Schweinerei ging los...’
Kartoffelkäfer, der [3*] Pl. - an den Blättern der Kartoffelpflanze als Schädling auftretender Blattkäfer (1), ursprüngl. aus dem westl. Nordamerika, bis 15 mm lang, gelb-schwarz gestreift [° D; Bro]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten, in denen es um Freundinnen, unter ihnen zwei jüdische, um Ferien auf dem Land und um das Absammeln von Kartoffelkäfern [27.11] ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen:’‘Und von Kartoffelkäfern [241.13] muß mehrmals und zwischen Hustenanfällen die Rede gewesen sein […]’‘Selbst bei Dauerregen durfte jeder erst dann vom Acker, wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß mit abgesammelten Kartoffelkäfern [298.12] gefüllt hatte...’
‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre die obligaten Kartoffelkäferaktionen [107.19] organisiert […] hat?’‘[…] der sich, außer beim Organisieren der Kartoffelkäferaktionen [140.24], durch die Einrichtung einer Sammelstelle ausgezeichnet hat […]’‘[…] als er während der Kriegsjahre die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen [167.19] organisiert und zum Feldzug gegen den amerikanischen Coloradokäfer umbenannt hat.’
Kartoffelschälen, das [2*]das Abziehen der äußeren Schicht der Kartoffel, einer essbaren Gemüseknolle [° D schälen 1a; D Kartoffel 2]
‘Dann bestand er darauf, ihr beim Kartoffelschälen [33.26] zu helfen.’‘Notierenswert war ihm, daß nicht nur er beim Kartoffelschälen [34.25], auch sie beim Pilzeputzen zur Brille habe greifen müssen:’
Kaschube, der [2*] Pl. -(m+f) -nAngehöriger eines westslawischen Stammes [D1]
‘Da der Fahrer kein Pakistani, sondern semmelblond ist, könnte er Pole und wenn nicht Pole, dann Kaschube [204.4] sein.’‘Auf Matarnia liegen fast nur Kaschuben [258.13].’
Käse, der [1*]aus Milch (von Kühen, Schafen od. Ziegen) hergestelltes Nahrungsmittel, das als Brotbelag od. auch -aufstrich gegessen wird [D1]
‘[…] dazu Käse [276.24] aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben, dänisches Bier und spanische Oliven.’
SchmelzkäseKasse, die [3*]1.das jmdm. zur Verfügung stehende Geld [D3a]
‘Zweimal wurde das Mittagessen für vierzehn Personen aus dieser Kasse [117.22] bezahlt.’
‘Relativ jung, strahlen sie wenig Profil, aber viel Nettigkeit aus, verbunden mit jenem lässigen Leistungswillen, der fortan zugunsten der Friedhofsgesellschaft Kasse [273.19] machen wird.’
2. *jmdn. zur Kasse bitten ugs.von jmdm. Geld fordern [D2b*]
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht der Enkel- und Urenkelgeneration will man dafür zur Kasse [246.7] bitten.’
Kassenbericht, der [1*]Kasse (1); Bericht
‘[…] in Reschkes erstem Kassenbericht [114.30] sind sie mit 20 000 DM beziffert.’
Kassette, die [2*] Pl. -na)Magnetband u. zwei kleine Spulen, die fest in ein kleines, flaches, rechteckiges Gehäuse aus Kunststoff eingebaut sind [D3]
‘Ich verfüge über ein halbes Dutzend Kassetten [129.9].’
Videokassette a) /kurz für →Videokassette/ [°]
‘Nach mehrmaligem Abspielen der Kassette [134.12], die allerdings ohne Tonspur läuft, könnte ich sagen: Ich bin dabeigewesen.’
Kassettendecke, die [1*] Archit.oberer Abschluss eines Raumes od. Stockwerks mit vertieften, meist verzierten Feldern [° D; D Decke 3]
‘Dort täuschte die von Granitsäulen getragene Kassettendecke [122.24] Beständigkeit vor;’
Kassettenfeld, das [1*] Pl. -er Archit.vertieftes viereckiges Feld (1b) in einer Decke [D Kassette 5]
‘[…] doch setzt der Blick über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder [296.5] Mut frei, denn ein älterer Herr […]’
Kastanie, die [4*] Pl. -n/kurz für Rosskastanie/ Baum mit großen, handförmigen Blättern, meist weißen od. roten, in aufrecht stehenden Blütenständen angeordneten Blüten u. […] Früchten [D Rosskastanie]
‘Hohe, Schatten versprechende Kastanien [67.23], Ulmen, Trauerweiden.’‘[…] einzelne Baumgruppen, hier Ulmen und Kastanien [137.17] […]’‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien [159.26] bestanden sind […]’‘Die Hauptallee und vier Queralleen auf ansteigendem Gelände von Linden bestanden, dazu Kastanien [222.30] […]’
Kasten, der [1*] ugs. abwertendgroßes, unschönes Gebäude [D6a]
‘Er […] nannte den immer noch als Schule betriebenen Kasten [19.16] »meine ehemalige Penne« und erklärte ihr umständlich diesen Schülerausdruck.’
NeubaukastenKatakombe, die [1*] meist Pl.: -n(in frühchristlicher Zeit) unterirdische Anlage zur Beisetzung von Toten [D]
‘Aber in die Katakomben [297.13] will Alexandra auf keinen Fall.’
Katalog, der [1*]1.lange Reihe, große Anzahl, zusammenfassende Aufzählung [D2]
‘Im Katalog [38.12] der Menschenrechte müßte endlich auch dieser Anspruch verbrieft sein.’
2.nach einem bestimmten System geordnetes Verzeichnis von Gegenständen, Namen o. Ä. [D1]SargkatalogKatalysator, der [1*] Kfz-T.Vorrichtung in Kraftfahrzeugen, mit deren Hilfe das Abgas von umweltschädlichen Stoffen gereinigt wird [D2]
‘[…] hätte nostalgisch ein Peugeot 404, ledergepolstert, doch mit aufwendig eingebautem Katalysator [63.14] zu ihm passen können.’
Katasteramt, das [2*]amtliche Stelle, die die Register über alle Grundstücke eines bestimmten Bezirks führt [D]
‘[…] weil er das Vorleben der aus Trümmern erwachsenen Stadt allenfalls auf dem Katasteramt [146.21] fand.’‘Ob sich der Angestellte beim Katasteramt [293.24] als Autor der Chronik sah?’
Kate, die [2*]kleines, ärmliches Haus [aus Holz] [D]
‘[…] als rechts und links von ihrer Kate [217.21] […] kastenförmige Neubauten hochgezogen wurden.’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate [264.29] Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind […]’
FischerkateKategorie, die [1*] Pl. -nGruppe, in die jmd. od. etw. eingeordnet wird; Klasse, Gattung [D4]
‘Mein Mitschüler schwankt zwischen den Kategorien [96.13] und sagt »Umsiedler«, wenn er »Vertriebene« meint […]’
Kauf, der [4*]1.das Erwerben von etw. gegen Bezahlung [° D kaufen 1a]
‘Sicher ist: vorm Kauf [12.20] fotografierte er die Pilze […]’‘[…] schon beim Kauf [16.30] der Steinpilze […]’‘Was im Tagebuch steht, begründet den Kauf [187.23] pelzgefütterter, »sündhaft teurer Stiefeletten« für die Piątkowska;’
2.etw., das gegen Bezahlung erworben wurde [° D1; D kaufen 1a]
‘Wieder ist kein Autotyp angegeben, doch muß es ein teures Modell gewesen sein, denn der Kauf [284.27] geriet zum Ärgernis.’
Käufergier, die [1*] Grassheftiges, maßloses Verlangen etw. käuflich zu erwerben [° D Gier]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte und angestrengt locker deren Käufergier [184.16] auf Ratschlagliteratur zur Betriebswirtschaft und zum Arbeitsrecht bewitzelte […]’
Kaufhaus, das [2*] Pl. -häusergroßes Geschäft des Einzelhandels, in dem Waren aller Art verkauft werden [D]
‘[…] doch welche Kaufhäuser [222.6] in Langfuhr, im heutigen Wrzeszcz, gestanden hatten […] erfuhr sie durch die Brakup.’‘Nun weiß ich, wo ist Kaufhaus [222.12] Sternfeld gewesen und wie billig waren da hübsche Sachen.’
Kaufmann, der [1*]jmd., der [eine kaufmännische Lehre abgeschlossen hat u.] beruflich Handel, Kauf u. Verkauf betreibt [D1]
‘[…] vom Schöffen und Ratsherrn Angermünde über den Kaufmann [74.13] Schwartzwaldt […] ’
Kauz, der [1*]zu den Eulen gehörender Vogel [D1]
‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz [126.12] und Eule, Aberglauben gefördert hat.’
Kehrtwende, die [1*]Wandel in der Richtung eines Geschehens od. einer Entwicklung in die konträre Richtung; Drehung um 180 Grad [° D ¹Wende 1a
‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen, mehrmals, nach jeder Kehrtwende der Geschichte […]’
Keilschrift, die [2*]aus einer Bilderschrift entwickelte, aus keilförmigen, kantigen Zeichen bestehende Schrift (1b) [°D]
‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift [62.4] mein Name eingemeißelt […]’‘Man müßte das Moos aus der Keilschrift [224.9] kratzen, um mehr zu hören.’
Kellerraum, der [1*] Pl. -räumeteilweise od. ganz unter der Erde liegender Raum (2) eines Gebäudes [° D Keller 1a]
‘[…] dort hatte sich in den Kellerräumen [148.31] ein Video-Verleih eingemietet […]’
Kellerwohnung, die [1*]Wohnung im Souterrain [°]
‘[…] wo ihnen niemand die Kellerwohnung [217.14], das Mansardenloch streitig machte.’
Kellner, der [1*] Pl. (m+f) - Berufsbez.Angestellter in einer Gaststätte, der die Gäste bedient [D]
‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um […] Arbeitsplätze für ausschließlich polnische Bauarbeiter, Gärtner, Hausangestellte, Köche, Kellner [235.8]...’
‘Solange noch das Kurhaus baufällig stand, half sie als Kellnerin [217.24] aus, später fand sie Arbeit beim Konsum.’
Kenntnis, die [4*] Pl. -se1.o.Pl.das Kennen einer [Tat]sache, das Wissen von etw. [D1]
‘Nach meiner Kenntnis [160.6] von Kröten, die, zugegeben, nicht groß ist, dürften es Erdkröten sein;’
von etw. Kenntnis nehmen etw. beachten [D1]
‘Mein ehemaliger Mitschüler nahm diese oft gleichzeitig auftrumpfenden Tatsachen in seiner Kladde zur Kenntnis [16.12], doch handelte er sie wie bloße Tatsachenbehauptungen ab.’
jmdn. von etw. in Kenntnis setzen jmdn. über etw. unterrichten [D1]
‘Vielbrand, der tätig geworden war, ohne das geschäftsführende Paar in Kenntnis [209.13] zu setzen, sprach von 37000 Umbettungsanträgen […]’
2. Pl. [Fach]wissen, Sach- u. Erfahrungswissen [D2]
‘Ermüdend hat er seine Kenntnisse [194.28] über die Begräbnispraxis in Kirchen ausgebreitet.’
Deutschkenntnisse; Grundbuchkenntnis; OrtskenntnisKennzeichen, das [1*]charakteristisches Merkmal; Zeichen, an dem jmd., etw. zu erkennen ist [D1]
‘Viel von dem, was heute wichtig tut, verkümmert unter dem Kennzeichen [124.31]: Es war einmal.’
Keramikschale, die [1*] Pl. -n[mit künstlerischen Mitteln gestaltete] Verkleidung aus gebranntem Ton [° D Keramik 2]
‘Vor breiter Fensterfront Säulen, deren Betonkerne von genoppten, rundum laufenden Keramikschalen [54.28] ummantelt sind.’
Kerl, der [1*] ugs. Liebhaber [D1b]
‘Ich gebe zu: Alexandra kommt mir näher, als dem Berichtenden erlaubt sein darf, doch meine Einschätzung, nach der ihr ein anderer Kerl [87.14] als Reschke zu wünschen gewesen wäre, zählt nicht.’
Kerze, die [4*] Pl. -nmeist zylindrisches Gebilde aus gegossenem Wachs, Stearin, Paraffin o.Ä. mit einem Docht in der Mitte, der mit offener Flamme brennend Licht gibt [D1]
‘Wie gut, daß Alexandra vorsorglich Tannenzweige mit Kerzen [182.22] drauf in eine Vase gestellt hatte.’‘Während ich etwas Passendes suchte, hat sie die beiden Kerzen [187.1] auf den Tannenzweigen angezündet […]’‘Um den Sarg Tulpen und Kerzen [256.14] gestellt.’‘Kerzen [265.2], Blumen, der Geruch und so weiter.’
Kerzenlicht; OpferkerzeKerzenlicht, das [1*]Licht (1a) einer od. mehrerer brennender Kerzen [D]
‘Bei Kerzenlicht [73.22] aßen sie […]’
Kette, die [1*]1.a)[Hals]schmuck aus beweglich ineinander gefügten Metallgliedern, miteinander verbundenen Plättchen, auf eine Schnur aufgereihten Perlen, Schmucksteinen o. Ä. [D1b]Bernsteinkette b)zum Trocknen und Aufbewahren von Pilzen, Beeren o.Ä. verwendete Schnur, auf die die Lebensmittel wie Glieder einer Kette (a) aufgefädelt werden [°]
‘[…] gereiht auf langer, zur Kette [77.30] geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze […]’
2.Gesamtheit von gleichartigen u. unter gleichem Namen geführten Betrieben, die an verschiedenen Orten sich befinden, aber zu einem Unternehmen gehören [D2d]HotelketteKeyboard, das [1*][Geräteteil mit der] Tastatur eines Personalcomputers [D2]
‘Da ihre Idee bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial ins Haus, das er über das Keyboard [95.1] einfütterte und auf der Hard disk versammelte.’
Kibbuzmützchen, das [1*] /Vkl./nach oben spitz zulaufender Hut ohne Krempe, der seit der Zeit der Gründungen der Kibuzzim, ländlicher Gemeinschaften in Israel, bei der Feldarbeit, inzwischen aber auch viel von Touristen getragen wird [°]
‘[…] sie nun nicht mehr unter breitkrempigem Hut, sondern mit weißem Kibbuzmützchen [295.20].’
Kiefernholz, das [1*]Holz (1) eines auf sandigem Boden wachsenden, harzreichen Nadelbaums mit langen, kantigen, in Bündeln wachsenden Nadeln u. kugeligen bis walzenförmigen, hängenden Zapfen [° D ²Kiefer 1]
‘Die Brakup lag im noch offenen Sarg aus Kiefernholz [256.1].’
Kiepe, die [1*] Pl. -n nordd., md.hoher Tragkorb, der auf dem Rücken getragen u. mit Schulterriemen befestigt wird [D]
‘Es geht um Körbe, Kiepen [100.19], Beutel […]’
Kind, das [10*] Pl. -er1.Mensch, der sich noch im Lebensabschnitt der Kindheit befindet (etwa bis zum Eintritt der Geschlechtsreife), noch kein Jugendlicher ist; noch nicht erwachsener Mensch [D1b]
‘[…] die vorm Hotel bettelnden Kinder [52.20] […]’‘Er strengte sich an, den bettelnden Kindern [57.5] nichts zu geben.’‘Dort hat man mir als Kind [68.5] die Mandeln rausgenommen.’‘War ganz lieb und hab ich verwöhnt wie Kind [116.18] […]’‘Unbedingt mußten wir gemeinsam unter die Neuanschaffung, als seien wir Kinder [155.5] ...’‘Einzig die Kinder [184.28] bereiteten Freude.’‘Ach, wie haben uns Kinder [283.3] die Kopfweiden bei Abendnebel erschreckt […]’
‘[…] zumal ihre Kinder [54.3] erwachsen und außer Haus sind […]’‘Nur Sophias Kinder [184.5] gaben sich natürlich:’‘[…] ihre drei Kinder [217.17] starben im Seuchenjahr '46 an Typhus.’
MutterkindKinderärztin, die [1*] /w. Form/Fachärztin für Krankheiten, die im Säuglings- u. Kindesalter auftreten [° D Kinderarzt]
‘Ihren Beruf, Kinderärztin [184.31], hat sie aufgegeben.’
Kinderglaube, der [1*]naive Vorstellung; kritiklose Haltung jmdm., einer Sache gegenüber [D]
‘Seitdem dieser Kinderglaube [146.23] Risse zeigte, wollte Wróbel mehr wissen, als in Papieren zu finden war.’
Kindergrab, das [2*] Pl. -gräberKind (1); Grab (a)
‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre auf, nur jene zahlreichen, in einem abseits liegenden Feld gereihten Kindergräber [22.19] nicht, die auf das Seuchenjahr '46 datiert waren:’‘Nicht weit entfernt erschreckten Holzkreuze auf Kindergräbern [175.18] […]’
Kindheit, die [3*]Zeit, in der jmd. aufwächst, heranwächst; Lebensabschnitt eines Menschen als Kind (1) [D]
‘Und rauchend […] habe Alexandra - so heißt sie jetzt in seinen Papieren - von ihrer Kindheit [27.3] und den Jugendjahren in Wilno erzählt […]’‘Ihn erinnerten die Steinpilze an seine Kindheit [34.2], als er mit der Großmutter mütterlicherseits in den Mischwäldern um Saskoschin Pfifferlinge gesucht habe.’‘Ihre Kindheit [241.5], die sie teils auf dem Land, teils in der Niederstadt verbracht hatte, mußte reich an Ereignissen gewesen sein:’
KindheitserinnerungKindheitserinnerung, die [2*] Pl. -enErinnerung (1) an Personen, Ereignisse, die mit der eigenen Kindheit verbunden sind [D]
‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an Details des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen [141.31]« seiner Sekretärin […]’‘[…] Reschke vergleicht in seiner Kladde die Kindheitserinnerungen [241.16] der Brakup mit eigenen:’
Kinn, das [4*]halbrunder, nach vorn gewölbter Teil des Gesichts unterhalb des Mundes beim Menschen [D]
‘Ihr Kinn [155.30], das sich doppelt vor kurzem Hals wölbt […]’‘[…] seine hohe und steile Stirn, der zu wenig Kinn [156.1] widerspricht.’‘Das zum Sandstein gehärtete Kopfkissen hebt den Schädel, dessen Kinn [227.20] die Hemdkrause drückt.’‘Die Brosche […] hatte ihr jemand […] knapp unterm Kinn [256.12] befestigt.’
Kino, das [1*] Pl. -sRaum, Gebäude, in dem vor einem Publikum Filme gezeigt werden, in dem Filmvorführungen stattfinden [D1]
‘[…] welche Filme mit Asta Nielsen […] ab wann in den zwei Kinos [222.9] des Vorortes gezeigt wurden […]’
Kino Leningrad [Register]Kirche, die [24*] Pl. -n1.geweihtes Gebäude mit einem od. mehreren [Glocken]türmen, in dem die Mitglieder einer christlichen Glaubensgemeinschaft Gottesdienst abhalten, beten, liturgische Handlungen vollziehen u. a. [D1]
‘Ihr kauft mit Deutschmark Orgel ganz neu für Kirche [29.4] Marii Panny.’‘In Kirche [85.31] von Heiliger Bartłomieja, wo liegt ganz nah bei Dein Hotel Hevelius, ist oft Treffen von Freunde von Wilno und Grodno.’‘Alles, was Wróbel wichtig war, sogar die Linienführung der Straßenbahnen und wer in welcher Kirche [147.17] kurz oder lang gepredigt hatte, konnte die Brakup auf Befragen hersagen.’‘Erwähnt wird der Priester der Petrikirche und dessen einziges Thema: das fehlende Gewölbe im immer noch kriegswüsten Mittelschiff seiner Kirche [173.11].’‘Ermüdend hat er seine Kenntnisse über die Begräbnispraxis in Kirchen [194.29] ausgebreitet.’‘[…] Sankt Johann war Kirche [196.7] der Schiffer, Segelmacher und Fischer […]’‘[…] nur Kirchen [205.17], allerorts wurden ungestalte Kirchen [205.18] gebaut.’‘Eine helle, nahezu wohnliche Kirche [225.15].’‘Sogleich bat er um Zuschuß für das Gewölbe im Mittelschiff seiner Kirche [232.29].’‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen [236.9] alle, die Türme, die Mühle, das Zeughaus und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt […]’‘Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder nun auch mit überlieferten deutschen Namen […] zu beschriften, wie es schon rechts vom Portal der Kirche [244.9] Sankt Bartholomäi geschehen war.’‘Dort konnte man auf moosgrünem, zu den Rändern hin ornamental gewelltem Schild lesen, wie die Kirche [244.11] laut polnischer, englischer, russischer und deutscher Inschrift genannt sein wollte.’‘Da Alexandra ›Kirchen [297.5] höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will, um überall spargeldünne Opferkerzen zu entzünden, bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso.’
Backsteinkirche; Dominikanerkirche[Register]; Hallenkirche; Hauptkirche; Hospitalkirche; Jakobskirche [Register]; Johanniskirche [Register]; Katharinenkirche [Register]; Kirche zum Heiligen Leichnam [Register]; Kirchenportal; Kirchenschiff; ¹Marienkirche [Register]; ³Marienkirche [Register]; Mennonitenkirche [Register]; Nikolaikirche [Register]; Peterskirche [Register]; Petrikirche [Register]; Pfarrkirche; Sankt Bartholomäus [Register]; Sankt Josef [Register]; Sankt Nikolai [Register]; Sankt Trinitatis [Register]; Schloßkirche 2.durch die Geistlichen, den Klerus repräsentierte, auf bestimmte Weise organisierte u. verwaltete Institution der christlichen Glaubensgemeinschaft [D4]
‘Fragen werd ich, aber vorsichtig, denn mit Kirche [86.4] muß man vorsichtig sein immer, weil in Polen Kirche [86.5] ist alles...’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche [87.28] […] »unsere Idee«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten, »Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘»Das ist wichtig«, schreibt sie, »denn in Polen ist Kirche [88.1] immer da und Regierung mal da und mal weg.«’‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern der Kirche [88.18] lutherischer Spielart - »Das Gespräch mit dem katholischen Klerus steht noch aus« - seien Anfangserfolge zu verbuchen.’‘Hier wollen viele sprechen mit Dir. Solche von Wojewodschaft und von Kirche [109.21].’‘Geeint waren die Deutschen uneiniger denn je; und das freie Polen überließ sich nunmehr den Zwangsverordnungen der Kirche [276.14].’
3.einer bestimmten Konfession angehörende, in einer festen Organisationsform zusammengeschlossene christliche Glaubensgemeinschaft [D3]
‘[…] sogar das Verharren der katholischen Kirche [93.3] im Dogma soll er mittels Gegendogma verursacht haben […]’‘[…] und Dr. Heinz Karau, Konsistorialrat der Nordelbisch-Lutherischen Kirche [117.10].’
4.o. Pl. Gottesdienst [D2]
‘Es ging um die neuzufassende Friedhofsordnung, um fehlende Hotelzimmer bei in immer größerer Zahl anreisenden Trauergesellschaften und um die orthodoxe Kirche [232.19] im ehemaligen Krematorium.’
Kirchenbank, die [5*] Pl. -bänkeSitz¹bank (a) in der Kirche (1)[D]
‘Jerzy holte aus einem der ehemaligen Spitalgebäude den Priester, der freundlich aufschloß und uns zwischen den Kirchenbänken [225.12] mit seiner Ferne zum Papst bekanntmachte:’‘Alexandra setzte sich in eine Kirchenbank [225.18].’‘[…] machte der Priester ihnen das Angebot, unterhalb der links gereihten Kirchenbänke [225.31] eine Gruft zu besichtigen.’‘[…] rückte plötzlich in der Kirchenbank [256.26] von ihm ab […]’‘[…] empfing die Hostie, kehrte mit niedergeschlagenem Blick zur Kirchenbank [257.5] zurück […]’
¹Bank (b)Kirchenbanner, das [1*] Pl. - Fahne mit religiösen Motiven, die durch eine waagerecht hängende Querstange mit dem Fahnenschaft verbunden ist [° D Banner]
‘Als der geschlossene Sarg aus der Abdankungskapelle getragen, als Kirchenbanner [258.5], drauf Heiligenbilder, entrollt wurden […]’
Kirchengemeinde, die [1*] Pl. -n; Kirchgemeinde, die [1*] Pl.-nunterste Verwaltungseinheit einer Religionsgemeinschaft; Seelsorgebezirk, [Gebiet einer] Pfarrei [D Gemeinde 1b]
‘[…] der gegenüber ein alter, von Buchen und Linden verschatteter Friedhof liegt, der vormals den Kirchgemeinden [21.6] Heiliger Leichnam, weiter oben Sankt Josef und Sankt Birgitten […] diente.’‘Das später Park Akademicki genannte Gelände gab […] Raum für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof der katholischen Kirchengemeinden [65.30] Sankt Birgitten und Sankt Joseph […]’
Gemeinde; KirchgemeindeKirchenportal, das [1*]Kirche (1); Portal
‘Vor dem klassizistisch gegliederten Kirchenportal [228.22] soll Alexandra wieder einmal gelacht haben:’
Kirchenschiff, das [3*] Archit.mittlerer Längsbau in einer Kirche (1) [D]
‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff [195.15] hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’‘Treppab öffnete sich unter gemauertem Gewölbe ein Raum, nicht breiter als das Kirchenschiff [226.9].’‘»Bin Alexandra dankbar«, schreibt er, »daß ich diesen Blick auf gut zweihundert Jahre währende Ruhe werfen durfte, wenn man die Überführung aus dem Kirchenschiff [228.4] in die Gruft als nur kurze Störung wertet.«’
‘Ich bin mir sicher, daß er seinen […] Vortrag zusätzlich mit jenen Fundstücken angereichert hat, auf die ihn Jerzy Wróbel im Innern der Kirchenschiffsruine [195.9] von Sankt Johannis aufmerksam gemacht hatte […]’
Kirchgänger, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der [regelmäßig] den Gottesdienst besucht [D]
‘[…] all das von Generationen in Furcht gehaltener Kirchgänger [61.12], später von Touristen abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’
Kirchgemeinde, dieKirchengemeinde, dieKissenstein, der [1*] Pl. -eliegender Gedenkstein [am Kopfende] einer Grabstätte oder eines Urnengrabs [° WWW064]
‘Holzkreuze und Kissensteine [22.21].’
Kiste, die [4*] Pl. -n1.größerer, rechteckiger, meist aus Holz bestehender [oben verschließbarer] Behälter für Waren o.Ä. [D1]
‘Löblicherweise hat im Mittelschiff eine ordnende Hand begonnen, das Gebein in Kisten [195.28] zu sammeln.’‘Auf einer Kiste [195.29] steht, wie mir Jerzy übersetzte, ›Vorsicht Glas!‹ geschrieben.’
‘Die Räder und drangehängten Kisten [204.13] sehen schäbig aus, die Fahrer mürrisch, die Insassen bekümmert.’‘Auf anderer Abbildung schiebt der Fahrer die beladene Kiste [204.16].’
Kiwi, die [1*]kugelige od. eiförmige, behaarte Frucht mit saftigem, säuerlichem, glasigem Fruchtfleisch [D ²Kiwi]
‘War ja alles zu haben, wenn auch teuer, zu teuer, sogar Früchte aus Neuseeland, Kiwi [276.28] genannt.’
Kladde, die [21*][Schmier]heft, meist für einen ersten Entwurf [D1a]
‘[…] seine mal als Tagebuch, dann wieder als Silo zeitraffender Spekulationen geführte Kladde [14.28] […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler nahm diese oft gleichzeitig auftrumpfenden Tatsachen in seiner Kladde [16.12] zur Kenntnis […]’‘In Reschkes Kladde [21.25] ist mit dieser Eintragung die Fügung besiegelt.’‘Und jetzt erst sagte die Witwe, was wörtlich die Kladde [25.30] des Witwers festgehalten hat:’‘In Reschkes Kladde [29.10] steht: »So muß es sein! Warum nicht gleichermaßen sinnvoll auf anderem Gebiet?«’‘Aus seiner Kladde [33.20] weiß ich, daß sie ihm zum Petersiliehacken eine Küchenschürze umgebunden hatte.’‘Genaue Hinweise gibt seine Kladde [39.23] erst später:’‘[…] jedenfalls war Reschke munter genug, sich in seiner Kladde [51.2] detailkrämerisch zu bestätigen.’‘Daß sie ihn per Titel ansprach, kränkte ihn, wenn ich seiner Kladde [74.29] glauben darf.’‘Kurz nach elf […] beugte [er] sich über die Kladde [76.30], öffnete das Etui und setzte die Lesebrille auf.’‘Nachdem ich in der als Tagebuch geführten Kladde [106.4] […] über diese Widersprüche gestolpert bin […]’‘Gut, daß Reschke in seine Kladde [133.20] auch Alltagsbanalitäten eingetragen hat:’‘[…] indem er in seiner Kladde [138.27] die Begräbnisriten der Mexikaner und Chinesen in Vergleich brachte […]’‘In der Kladde [158.15] meines Mitschülers lese ich:’‘Seiner Kladde [163.27] sind nur »zukunftweisende Überlegungen« abzulesen.’‘[…] vielmehr mit Schönschrift nur deshalb in seine Kladde [167.15 ] geschrieben, damit ich folgern darf: Reschke kann mit Geld umgehen.’‘[…] hat aber die politischen Ereignisse jener Tage in seiner Kladde [170.25] ausgespart […]’‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat einen in seiner Kladde [194.27] als »kurzgefaßte Exkursion« entworfenen Vortrag abzuspulen.’‘Später schrieb er in seine Kladde [236.2]:’‘[…] denn Reschke vergleicht in seiner Kladde [241.15] die Kindheitserinnerungen der Brakup mit eigenen:’‘[…] es ist ein Spaziergang […], der sich in Reschkes Kladde [264.26] in die Länge zieht […]’
Klage, die [5*] Pl. -n1.Worte od. Äußerungen, durch die jmd. Missmut, Unmut, Ärger, Beschwerden zum Ausdruck bringt [D2]
‘Erst gegen Schluß seiner Klage [18.11] werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘[…] als trotz Ersatz der Schäden die Klagen [152.23] betroffener Trauerfamilien kein Ende nahmen […]’‘Keine Klagen [183.7] über Speisen und Getränke.’‘In Lübeck hörte man sich Reschkes Sorgen und Klagen [211.11] an.’
2.Üwehmütiges Rufen der Unken [°]
‘Riefen mehrere zur gleichen Zeit, schwoll ihre Klage [283.12] - überm Wasser besonders hallend - zum endlos schwingenden Ruf...’
Klammersatz, der [1*] Pl. -sätzeSatz, der in einem paarweise angeordneten Schriftzeichen in Form eines halbrunden (od. entsprechend abgewandelten) Kreises von oben nach unten steht; Einschub [° D Klammer 2a]
‘Fast widerwillig gab er in Klammersätzen [16.14] Ereignissen Raum, die allesamt historisch genannt sein wollten […]’
Klammheimlichkeit, die [1*] ugs.etw., das auf ganz heimliche, geschickt-unauffällige Weise geschieht, ausgeführt wird [° D klammheimlich]
‘Mehr war zwischen den beiden nicht, keine Klammheimlichkeit [141.18], nichts, das Alexandra hätte ausstechen können; ’
Klappdach, das [1*]zusammenfaltbares Verdeck [°]
‘Weißrot gestreift das Klappdach [57.28] zum Schutz der Fahrgäste bei widrigem Wetter.’
Klappstuhl, der [1*] Pl. -stühleStuhl, der zusammengelegt werden kann [° D]
‘Beide saßen barfuß auf Klappstühlen [143.8], er mit hochgekrempelten Hosenbeinen.’
Klasse, die [1*]Gruppe von [ungefähr gleichaltrigen] Schülern, die zu gemeinsamem Unterricht zusammengefasst sind [D1a]
‘Ich soll Präservative - Frommser genannt - in der Klasse [42.15] verteilt haben.’
‘Hinzu kamen Klassenfotos [96.1] diverser Volks- und Mittelschulen […]’
Klassenlehrer, der [1*]Lehrer, der für die pädagogische Betreuung u. die organisatorische Leitung einer Klasse verantwortlich ist [D]
‘[…] so viel verkniffener Ernst, flankiert vom Schuldirektor und Klassenlehrer [96.9]:’
Klassenstärke, die [1*]Gesamtzahl der Schüler einer Klasse [D]
‘Du erinnerst Dich gewiß an die Kriegsjahre, als wir in Klassenstärke [298.8] auf die kaschubischen Äcker mußten.’
Klassentreffen, das [1*]arrangiertes Zusammentreffen der Schüler einer Klasse [nach dem Schulabschluss] [D]
‘Kommentierte Fotos von Klassentreffen [95.30] sagten ihm, wie viele restliche, inzwischen hochbetagte Schüler immer noch reiselustig waren.’
Klausel, die [1*][als Einschränkung] eingefügte od. hinzugesetzte Bestimmung, Bedingung, bes. in einem Vertrag [D1]
‘Eine Klausel [120.5], die ohne Gegenstimmen, bei nur einer Enthaltung, angenommen wurde...’
Klawittergrab, das [2*] UnkenrufeGrab (a) der Familie ¹Klawitter [Register] [°]
‘Nur Chatterjee konnte beim nächsten Treffen - »Klawittergrab [211.25]« - Fortschritte auflisten, die Reschke » atemberaubend« nannte.’‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab [225.5], sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam […]’
Kleid, das [1*]zur Oberbekleidung von Frauen u. Mädchen gehörendes, einteiliges Kleidungsstück, das den Ober- u. Unterkörper [sowie die Arme] u. die Beine (in unterschiedlicher Länge) bedeckt [D1]
‘Die Brosche […] hatte ihr jemand - vielleicht Freund Wróbel - am hochschließenden Kleid [256.12], knapp unterm Kinn befestigt.’
SonntagskleidKleidung, die [2*]Gesamtheit der Kleider, Garderobe [° D]
‘Dieses Verhalten, dem am Wochenende angepaßte Kleidung [167.3], der Partnerlook entsprach, wurde von Reschkes Reise nach Bochum unterbrochen.’‘Der Fahrer steckt in uniformähnlicher, dennoch sportlicher Kleidung [204.28]:’
BerufskleidungKleinbahngleis, das [1*] Pl. -eEisenbahngleis einer [schmalspurigen] Eisenbahn von nur lokaler Bedeutung [° D Kleinbahn]
‘Also werden sie auf der Chaussee neben den Kleinbahngleisen [159.2] in Richtung Stutthof, Frische Nehrung unterwegs gewesen sein.’
Kleinbehälter, der [1*]etw. mit geringem Fassungsvermögen, das zum Aufbewahren u. Transportieren beliebiger Gegenstände dient [° D Behälter a]
‘Und hier […] wurden in zwei Gemeinschaftsgräbern die ersten Lieferungen sterblicher Überreste in jeweils hundert schlicht hölzernen Kleinbehältern [215.5] bestattet.’
Kleincomputer, der [1*]Kleinrechner; Personalcomputer [D]
‘Abwechselnd spielten sie mit dem Kleincomputer [166.1].’
Kleingarten, der [1*] Pl. -gärtenkleines, [zusammen mit gleichartigen Gärten] für sich liegendes, begrenztes Stück Land [am, um ein Haus] zur Anpflanzung von Gemüse, Obst, Blumen o.Ä. [° D; D Garten]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten [7.12]:’
Kleingärtnerglück; SchrebergartenKleingärtnerglück, das [1*]sich in einem Kleingarten manifestierendes Glück (2) des Besitzers; Schrebergartenidylle [°]
‘So gepflegt und genutzt sich das Kleingärtnerglück [64.24] mit Zäunen abgrenzte […] Reschke schlug dennoch Umkehr vor.’
Kleinhäuschen, das [1*] /Vkl./kleines, beengtes Haus (1b) [mit nur wenigen Zimmern] [°]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen [240.22] in Fachwerk, unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau, war Erna Brakups Zuhause.’
Klainhäuschen[Brakup Missingsch]Kleinigkeit, die [1*] Unkenrufe Pl. -kleine, unbedeutende Sache [Da]
‘Nicht alles. Aber viele Kleinigkeit [74.27] schon.’
Kleinkind, das [2*] Pl. -erkleines Kind (2) [vom dritten] bis zum sechsten Lebensjahr [D]
‘Mehr oder weniger brüchige Parkbänke, darauf Männer mit Bierflaschen befaßt oder Mütter mit Kleinkindern [67.25].’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern [137.20], Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose vorführt’
Kleinkram, der [2*] ugs., meist abwertend Kleinigkeiten, kleine Angelegenheiten [Db]
‘Wieder fehlen genaue Angaben, spart er den technischen Kleinkram [93.16] aus, den ich, weil starrsinnig ohne Computer tätig, nicht aus dem Hut zaubern kann.’‘Ferner beklagt er den bürokratischen Kleinkram [99.15] im Universitätsbereich […]’
Kleinmeister, der [1*] Pl. - weniger bekannter, unbedeutenderer Künstler [°]
‘Viel bieten natürlich die holländischen Kleinmeister [100.22].’
Kleinspende, die [1*] Pl. -nSpende eines geringen Betrags [°]
‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden [139.22], beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’
Kleinstadt, die [1*] Pl. -städtekleinere Stadt (a) mit überschaubaren, aber auch beschränkteren Verhältnissen [D]
‘Bald zwang drohender Kollaps alle europäischen Metropolen - und später die mittelgroßen Städte und Kleinstädte [212.29] - zum autofreien Verkehr.’
Kleintransport, der [1*] Pl. -eBeförderung von [leichten bis mittelschweren] Sachen, Gütern [in begrenztem Umfang] [°]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte [203.16] waren so beliebt, daß Chatterjee Spezialrikschas in seinen Montagehallen produzieren ließ […]’
Kleinumzug, der [1*] Pl. -umzügeUmzug (1) mit wenig Hausrat [°]
‘Übrigens hat sie Chatterjee auf die Idee gebracht, die Fahrradrikscha als Transportmittel für Kleinumzüge [202.30] anzubieten.’
Kleinwüchsige, der/die [1*]jmd., der eine unterdurchschnittliche Körpergröße hat [°]
‘[…] der sich, wie viele Kleinwüchsige [157.17], berufen sah, Großes zu tun.’
Klerus, der [3*]katholische Geistlichkeit; Priesterschaft [D]
‘[…] nachdem er […] den Machtzuwachs des katholischen Klerus [52.24] beklagt [hatte]’‘Gewiß habe er den nach Preußen emigrierten Hugenotten mehr vertraut als dem katholischen Klerus [75.25].’‘Das Gespräch mit dem katholischen Klerus [88.19] steht noch aus […]’
Klicken, das [1*] → klickeneinen kurzen, feinen, metallisch klingenden Ton von sich geben [Da]
‘Kein Klicken [296.23] der Kameras mehr.’
Klima, das [3*]1.Met.für ein bestimmtes geographisches Gebiet typischer jährlicher Ablauf der Witterung [D1a]
‘Demnächst will man in Großversuchen das veränderte Klima [259.28] nutzen und im Werder Reis pflanzen, in der Kaschubei Sojabohnen anbauen.’‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft ist: […] überreich an Göttern, zudem wohltätig verlangsamt, weil neu temperiert und im feuchtwarmen Klima [282.26] geborgen...’
2.durch bestimmte Ereignisse od. Umstände hervorgerufene Atmosphäre od. Beziehungen zwischen Personen, Gruppen, Staaten o.Ä. [D2]
‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid laut gewordene Gegenstimme der Minderheiten […] kein gutes Klima [211.6] für Alexandras Wünsche zur Folge:’
Klimaveränderung, die [3*] Pl. -enKlima (1); Veränderung
‘Doch meinen Hinweis auf die globale Klimaveränderung [11.16] hat sie einfach verlacht.’‘Glaub mir bitte, Alexandra, nicht nur mich macht die beginnende Klimaveränderung [102.9] besorgt […]’‘Ich schicke Dir mit gleicher Post einige Artikel zu diesem Thema, weil ich nicht weiß, ob und wieweit Eure Zeitungen über Klimaveränderungen [102.15] berichten.’
Klinik, die [2*]Krankenhaus [das auf die Behandlung bestimmter Erkrankungen spezialisiert ist] [D1]
‘[…] sagte er, mit Blick auf die zu Beginn der zwanziger Jahre gebaute Klinik [68.5]:’‘Die Klinik [192.13] war vonnöten, denn auf polnische Krankenhäuser wollte man sich nicht verlassen.’
Seniorenklinik; StudentenklinikKlinker, der [1*]kleiner, sehr hart gebrannter, oft glasierter Ziegelstein [D]
‘Dann kommt das hexenhaushafte Backsteinhaus am Park- beziehungsweise Friedhofseingang ins Bild und mit ihm jenes auf gelben Klinker [137.26] montierte Messingschild […]’
‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau [66.14], mit Abdankungshalle und zwei Schornsteinen, das Krematorium stand.’
Klischee, das [1*] Pl. -s bildungsspr. abwertendeingefahrene, überkommene Vorstellung [D2b]
‘[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch nationaler Klischees [74.5], was Polen und Deutschen als typisch nachgesagt wird […]’
Klopfzeichen, das [1*]durch mehrmaliges, leichtes Schlagen auf, gegen etw. gegebenes Zeichen (3a) [° D; D klopfen 1a]
‘[…] verschwand nach dem Klopfzeichen [256.29] des Priesters im Beichtstuhl […]’
Kloster, das [1*] Gen. -sGebäude[komplex], in dem Mönche od. Nonnen von der Welt abgesondert leben [Da] Unkenrufe /kurz für Dominikanerkloster [Register]/
‘[…] und mit den Resten des Klosters [9.27] gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts abgerissen werden mußte.’
‘Ersatzweise wurde er »Kiek in de Köck« genannt, […] weil er ans Dominikanerkloster grenzte und täglichen Einblick in die Töpfe der Klosterküche [9.24] erlaubte […]’
‘Besser gelingt ihm das Ziegelwerk der Klostermauer [8.1]: » Von Schorf befallen...«’
Klunker, der [1*] Pl. - ugs.großer Schmuckstein […] [D]
‘[…] daß Frau Dettlaff, eine rüstige Mittsechzigerin, mit einer Bernsteinkette, gereiht aus rundgeschliffenen Klunkern [113.8], behängt war, wird erwähnt.’
Knabberzeug, das [1*] o. Pl. ugs.süßes od. salziges Knabbergebäck, Nüsse o. Ä [D]
‘Zur Couch und den Sesseln gehörte ein Tischchen, auf dem Knabberzeug [261.10] stand.’
Knabe, der [1*] geh.[größerer] Junge [D1]
‘»Du hast Körper wie Knabe [90.31]!« ruft sie.’
Kneipe, die [2*] ugs.kleines, einfaches, aber auch gemütliches Lokal, das man v.a. aufsucht, um dort etwas Alkoholisches zu trinken [D1]
‘[…] schlurfte er zielstrebig auf eine Kneipe [45.3] zu […]’‘Zwischen den engstehenden Wänden der Kneipe [46.24] wird ihm das für nahe Zukunft versprochene Gedränge vor Augen gewesen sein.’
‘Dennoch schätzte er seine Kneipenbekanntschaft [45.27] anfangs als »nur kurios« ein.’‘Mister Chatterjee, der wie Reschke ein Exportbier trank, war sogleich in der Lage, die Besorgnisse seiner Kneipenbekanntschaft [47.12] zu zerstreuen:’
2.Bekanntschaft (1), die sich auf eine Kneipe beschränkt [°]
‘Eine bloße Kneipenbekanntschaft [51.27] hieß bei ihm » die alles krönende Begegnung«.’
‘Offenbar kannte sie den Bengalen nicht nur als Kneipengast [50.14].’
Knickerbockers, die [1*] Pl. weite Überfallhose mit Bündchen unterm Knie [D]
‘Rennfahrerkappe, kragenlos überfallendes Hemd, Hosen, die den vorzeitlichen Knickerbockers [204.29] ähneln, alles unifarben graublau.’
Knie, das [2*] Pl. - vorderer Teil des Gelenks zwischen Ober- u. Unterschenkel mit der Kniescheibe [° D1a; D Kniegelenk]
‘Der auf linkem Knie [254.1] kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben:’‘[…] kehrte mit niedergeschlagenem Blick zur Kirchenbank zurück, ging abermals auf beide Knie [257.6], bewegte die Lippen […]’
KniestrumpfKniestrumpf, der [1*] Pl. -strümpfegewirkter od. gestrickter Teil der Kleidung, der den Fuß u. das Bein bis zum Knie bedeckt [° D Strumpf]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, Propellerschleifen und Schillerkragen, ihre Kniestrümpfe [96.6] und Ringelsöckchen […]’
Knitterfalte, die [1*] Pl. -nunregelmäßige, durch Sitzen od. Drücken entstandene kleine Falte (2) bes. in einem Stoff [D Knitter]
‘[…] deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin vom Schnitzwerk der Hochaltäre bis hin zu den Knitterfalten [222.5] verzückter Heiliger bekannt war;’
Knoblauchwurst, die [1*]mit einer streng riechenden Wurzelknolle gewürztes Nahrungsmittel aus zerkleinertem Fleisch [mit Innereien, Blut], das in [künstliche] Därme gefüllt wird [° D Knoblauch b; D Wurst 1]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer eines Sees nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete: grobe Knoblauchwurst [143.1], mit Zwiebeln und Schnittlauch vermengten Quark […]’
Knochen, der [5*] Pl. - a)harter, hauptsächlich aus Kalk bestehender Teil des Skeletts [D1a]
‘[…] nur die Einrichtung von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln und Knochen [195.5], diese, nach Reschke, » anschaulichste Darstellung des Todes«.’‘Knochen [195.20] über Knochen [195.20], Schädelfragmente, Beckenschalen und Schlüsselbeine zuhauf.’‘Auch dort Knochen [196.10] und Schädelschalen...«’
‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen [61.3] […]’
Knochengebein, das [2*] Unkenrufefür Gebein
‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus für Studenten über eingeebnetem Gräberfeld oder, wie die Witwe sagte, »auf Knochengebein [67.14] von Tote« erbaut worden war.’‘›Kann nicht mehr hören von Tod und Knochengebein [297.14]!‹ ruft sie.’
Knochengerüst, das [1*] Pl. -eSkelett [D]
‘Er lobte die Anatomie der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste [28.15], sie erinnerte ihn an den goldenen Anfangsbuchstaben auf schwarzem Grund im unteren Breitoval.’
Knöchlein, das [1*]/Vkl. zu Knochen (a)/
‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule und Knöchlein [195.23], wie wenn der Krieg sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
Koch, der [1*] Pl. (m+f) Köche Berufsbez. jmd., der im Kochen, Zubereiten von Speisen ausgebildet ist, der berufsmäßig kocht [D]
‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um […] Arbeitsplätze für ausschließlich polnische Bauarbeiter, Gärtner, Hausangestellte, Köche [235.8], Kellner...’
Koffer, der [3*]größeres rechteckiges Behältnis mit aufklappbarem Deckel u. Handgriff zum Tragen an einer Schmalseite, das dazu bestimmt ist, Kleider u. andere für die Reise notwendige Dinge aufzunehmen [D]
‘[…] wogegen er Tabletten, Tropfen, Pastillen im Koffer [51.7] hatte: Reschkes Reiseapotheke.’‘Und sie soll, als schon sein Koffer [80.8] griffbereit neben ihm stand, gesagt haben:’‘Trinkgeld für den Portier, der den Koffer [80.14] nicht tragen durfte.’
Aktenkoffer; KofferträgerKofferraum, der [1*]von außen zugänglicher Bereich, meist im Heck des Pkws, in dem größeres Gepäck (Koffer o. Ä.) verstaut werden kann [D]
‘[…] ein fliegender Händler bietet neuerdings aus dem Kofferraum [18.3] seines Polski Fiat Bananen an […]’
Kofferträger, der [1*]jmd., der einen Koffer in der Hand hält und transportiert [°] Unkenrufe Alexander Reschke [Register] [°]
‘Und als Chatterjee den Kofferträger [80.24] bemerkte und nach wenigen Schritten neben ihm war, nannte er den Pakistani frisch angestellt:’
Kohlrübenwinter, der [1*]Winter, während dem aus Mangel an anderen [konservierbaren] Nahrungsmitteln [eigentlich als Futtermittel gezogene] gelbfleischige Gemüsewurzeln einen großen Teil der Ernährung ausmachen [° D Kohlrübe]
‘Immer wieder […] kam sie klagend auf den Grippe- und Kohlrübenwinter [241.12] '17.’
Kohlweißling, der [1*] Pl. -egelblich weißer Schmetterling mit schwarzer Zeichnung an den Spitzen der Flügel, dessen gelbgrüne Raupen in großer Zahl als Schädlinge an Kohl auftreten [D]
‘Libellen über dem Wasser, Hummeln, Kohlweißlinge [143.11], was noch?’
Kollaps, der [2*][…] Zusammenbruch [D3]
‘Nachdem sich Chatterjee, gefordert durch Reschkes Fragen, ausführlich über den bevorstehenden Kollaps [59.4] des Autoverkehrs in allen europäischen Ballungszentren […] geäußert [hatte]’‘Bald zwang drohender Kollaps [212.27] alle europäischen Metropolen - und später die mittelgroßen Städte und Kleinstädte - zum autofreien Verkehr.’
Kollege, der [6*] Pl. (m+f) -na)jmd., der mit anderen zusammen im gleichen Betrieb tätig ist; Arbeitskollege [Da]
‘Ferner beklagt er den bürokratischen Kleinkram im Universitätsbereich […] und die neonationalen Töne seiner Kollegen [99.18];’‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen [102.10] meiner Universität sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Nun sagen meine Recherchen, daß er schon einmal - und zwar als Professor - eine Idee gehabt und beharrlich gegen Widerstände der Kollegen [106.14] […] durchgesetzt hatte.’‘Reschke hat sie in die Universität mitgenommen und dort mit Kollegen [114.12] und seinen praxisbezogenen Studiengängen bekanntgemacht.’‘Gewiß, man grinste, doch Reschke ließ sich vom Spott seiner Kollegen [131.30] nicht irritieren […]’‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin zu, das heißt, sie klagte über alles: den Job, die Sozialfälle, die Kollegen [184.9], die Bezahlung.’
b)jmd., der mit anderen zusammen im gleichen Beruf tätig ist [Db]KolleginKollegin, die [4*] Pl. -nen/w. Form zu Kollege (b)/
‘Eine ihrer Kolleginnen [155.19] und Jerzy Wróbel waren in der Hundegasse dabei.’‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells sitzen die Trauzeugen Jerzy Wróbel und Helena, eine Kollegin [290.4] der Piątkowska, als Vergolderin mehr auf Schrift spezialisiert.’‘Kein Wunder, daß Jerzy Wróbel und Alexandras Kollegin [292.25] leicht ins Gespräch gekommen sind.’‘Das meinte auch Alexandras Kollegin [294.4] Helena.’
Kollekte, die [1*] Pl. -nSammlung von Geldspenden im od. nach dem Gottesdienst [D]
‘Weil auf Jerzy Wróbel, der immer im Vergangenen stocherte, und auf Stefan Bieroński, für den nur ertragreiche Kollekten [207.13] zugunsten des Gewölbes seiner Pfarrkirche zählten, wenig Verlaß war […]’
Kolonialsprache, die [1*]Amts sprache (1) in einer auswärtigne Besitzung eines Staates, die politisch u. wirtschaftlich von diesem abhängig ist [° D Kolonie 1] Unkenrufe Englisch [°]
‘Doch vorerst waren Reschkes unverbesserliches Englisch und der bengalische Gebrauch der einst herrschenden Kolonialsprache [48.19] einander noch ungewohnt.’
Kolonne, die [2*] Pl. -na)in langer Formation marschierende Truppe [D1a]
‘[…] wir - zwei Hitlerjungs, in einer Schulbank zwar, doch nicht im selben Fähnlein bei Morgenfeiern in Kolonnen [102.26] aufmarschiert […]’
b)für bestimmte Arbeiten im Freien zusammengestellter Trupp [D1d]
‘[…] worauf er den Zugewinn als »stille Reserve« verwaltet hat, damit sich unsere Kolonne [170.3] […] zum Schlußfest in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras leisten konnte:’
Koloß, der [1*]Gebilde von gewaltigem Ausmaß [D Koloss a]
‘[…] fürchtete er andererseits nationalen Überschwang und - wie er in einem Leserbrief schreibt - »lastend wie einen Alptraum, den Koloß [105.17] in der Mitte Europas«.’
Kolossalbau, der [2*]Bau (2) von riesenhafter Größe [u. beeindruckender Wucht] [° D kolossal 1]
‘Er umrundete den spätgotischen Kolossalbau [44.19] im rechten Bogen […]’‘Den schlanken Rathausturm verdeckte der Kolossalbau [235.25] der Marienkirche, die alles überragte.’
Komik, die [1*](von Worten, Gesten, einer Situation, Handlung o.Ä. ausgehende) belustigende, zum Lachen reizende Wirkung [° D; D komisch 1]
‘Schließlich entdeckten selbst Vielbrand und Frau Dettlaff die Komik [286.8] der Geschenkaktion.’
Kommando, das [2*] Pl. -skurzer [in seinem Wortlaut festgelegter, militärischer] Befehl [D1a]
‘Schweiß, Trillerpfeifen, Kommandos [69.6] und Langeweile.’‘[…] die ehemalige Maiwiese; meinerzeit für Großaufmärsche vor Tribünen, Siegheilrufe, Marschmusik, Kommandos [214.30] und Gauleiterreden geeignet.’
Kommende, das [1*]etw., das eintreten, sich ereignen wird [°]
‘Mein Vorwissen, besser, meine schon früh ausgeprägte Gabe, Kommendes [45.25] rückgespiegelt zu sehen, war auf Irritation gefaßt.’
Kommentar, der [3*]1.persönliche Anmerkung [D3]
‘Und wahrscheinlich hat der Witwer einen entsprechenden Kommentar [13.3] gegeben;’‘Nur Erna Brakups Kommentar [179.30] wurde als Stimmenthaltung gewertet:’
Übestimmte Note, Stimmung [°]
‘Die herbstlichen Bäume gaben dem Ort der Vergänglichkeit ihren wortlosen Kommentar [26.10]...’
2.kritische Stellungnahme zu einem aktuellen Ereignis od. Thema (in Presse, Rundfunk o. Ä.) [D2]ZeitungskommentarKommunionsbank, die [1*] kath. KircheHolzgestell vor dem Altarraum, auf dem die Gläubigen zum Empfang der Hostie nach der Wandlung niederknien [° D Kommunionbank; D Kommunion 1]
‘[…] kniete später zwischen anderen in Schwarz vor der Kommunionsbank [257.2] […]’
Kommunismus, der [2*]politische Richtung, Bewegung, die sich gegen den Kapitalismus wendet u. eine zentral gelenkte Wirtschafts- u. Sozialordnung verficht [D2]
‘Weil Politik immer redet in alles rein und weil ich kapiert hab' zu spät, was Kommunismus [70.7] hieß, aber nicht war, ist überall schrecklich geworden.’‘[…] um sogleich den Kommunismus [93.1] für alles kommende Unheil verantwortlich zu machen […]’
Kommunist, der [1*]Anhänger, Verfechter des Kommunismus [Da] Grass Kommunistin [°]
‘Da bleib' ich Kommunist [160.29], auch wenn ich raus bin aus Partei […]’
‘Man merkt ihr immer noch an, daß sie mal eine stramme Kommunistin [247.23] gewesen ist […]’‘Sie, als langjährige Kommunistin [286.20], sollten wissen...’‘Selbst von einer Kommunistin [286.21] sollte man erwarten dürfen...’
Kompaktheit, die [1*]fest gefügte, einheitliche Beschaffenheit [° D; D kompakt a]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit [278.17] dieser Siedlung […] nichts Hinderliches im Weg steht.’
Komplex, der [2*]a)in sich geschlossene Einheit von Gebäuden [Db]
‘[…] so das Herrenhaus Pelonken mit Nebengebäuden und Fischteichen, obgleich dieser Komplex [178.26] nach langjähriger Einquartierung militärischer Einheiten augenfällig vernutzt war.’
Gefängniskomplex b)Grassaus mehreren Flächen bestehendes, zusammenhängendes Gelände [°]
‘[…] der Park Akademicki, ein insgesamt elfeinhalb Hektar großer Komplex [118.6], wurde, ausgenommen das Areal der Studentenklinik, […] unter Pachtvertrag genommen […]’
Kompliment, das [2*] Pl. -elobende, schmeichelhafte Äußerung, die jmd. an eine Person richtet, um ihr etw. Angenehmes zu sagen, ihr zu gefallen [D1]
‘Reschke wird schon auf dem Markt, spätestens auf dem Friedhof die Piątkowska nach den Ursachen ihrer Deutschkenntnisse gefragt haben, verbunden natürlich mit Komplimenten [39.22].’‘So viel Rücksichtnahme führte dazu, daß man sich Komplimente [271.13] machte.’
Komplott, das [1*]geheime Planung eines Anschlags gegen eine Regierung, auch eine Privatperson [D]
‘Neuerdings begann sie sogar ein Komplott [288.26] zu wittern:’
Komponente, die [3*]Bestandteil, Element eines Ganzen [D]
‘Die litauische Komponente [53.6] wertet er als »einleuchtend und wünschenswert« […]’‘Die litauische Komponente [119.1] der Idee, der »Polnische Friedhof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis, wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’‘Gegen unsere Absprache ergriff sie das Wort und beklagte - wie zuvor ich - stehend das Scheitern der litauischen Komponente [246.25] im Gesellschaftsvertrag.’
VertragskomponenteKomponist, der [1*] Pl. (m+f) -njmd., der Musikstücke schreibt, Tonkünstler [°]
‘Nie nennt er Komponisten [187.9], nicht mal Chopin.’
Kompromiß, der [2*]Übereinkunft durch gegenseitige Zugeständnisse [D Kompromiss]
‘Die litauische Komponente […] wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben, ein Kompromiß [119.4], den sich die Piątkowska hatte abzwingen müssen.’‘Nach kurzem Hin und Her […] soll Erna Brakups Einwand […] einen Kompromiß [151.18] gefördert haben […]’
Konditionstraining, das [2*]auf die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Ausdauer ausgerichtete sportliche Übungen [° D; D Kondition 2b ]
‘Und kräftig die Pedale tretend, als gehörte das Rikschafahren mit zwei fülligen Damen im gutgefederten Gefährt zu seinem Konditionstraining [60.7] […]’‘Er komme leider nicht mehr dazu, als sein eigener Angestellter Rikscha zu fahren, worunter sein Konditionstraining [201.16] leide […]’
Konfekt, das [1*]Pralinen o.Ä. [D1]
‘Die für uns bestimmten Weihnachtsgeschenke - Konfekt [186.19] für Alexandra, für mich ein recht hübsches Brillenetui, Jugendstil - ließen wir liegen.’
Konferenzraum, der [1*]Raum (2), der für Besprechungen [von organisatorischen o.ä. Fragen] vorgedehen ist [° D; D Konferenz 1]
‘Natürlich war es das zentral gelegene Hotel Hevelius, in dem die Piątkowska Einzelzimmer und einen Konferenzraum [117.17] im siebzehnten Stockwerk vorbestellt hatte.’
Konfession, die [1*]Religionszugehörigkeit, Bekenntnis [° D Bekenntnis 3b]
‘Obgleich reformierter Konfession [75.21], sei Chodowiecki der väterlich polnischen Herkunft verbunden geblieben.’
Konfitüre, die [1*]Marmelade aus nur einer Obstsorte [mit Früchten od. Fruchtstücken] [D]
‘Zum Frühstück, für das er kurz vor neun im Hotelrestaurant einen freien Tisch fand, wollte Reschke […] Konfitüre [55.4] und Weißkäse bestellen.’
König, der [2*][nach dem Kaiser] höchster weltlicher Herrscher od. Repräsentant in bestimmten Monarchien [° D 1a]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände, vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken, ob König [89.2] oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Polenkönig Ümächtiger Staatsmann [°]
‘Nun will Elektriker König [205.14] von Polen sein […]’
Konjunktiv, der [1*] Sprachw.Modus, mit dem etw. nur mittelbar u. ohne Gewähr wiedergegeben, als möglich vorgestellt, irreal dargestellt wird; Möglichkeitsform [D]
‘Was soll heißen das, könnte, sollte, dürfte! Ist schöne Konjunktiv [38.28].’
Konjunktivsatz, der [1*] Pl. -sätze Sprachw.Satz, dessen Prädikat in der Möglichkeitsform steht [° D; D Konjunktiv]
‘[…] das abendliche Gespräch bei zuviel Kaffee wird sie immer wieder - und besonders nach längeren Konjunktivsätzen [39.8] des Professors in Wallung gebracht haben […]’
Konjunkturverlauf, der [1*] Wirtsch. Verlauf (1) der gesamtwirtschaftliche Lage (mit bestimmter Entwicklungstendenz) [° D Konjunktur a]
‘Die Vorsorge für den Tod ist frei von Rücksicht auf den Konjunkturverlauf [142.20].’
Konkurrenz, die [1*] o.Pl.das Konkurrieren, mit andern in Wettbewerb Treten, bes. im wirtschaftlichen Bereich [° D1; D konkurrieren a]
‘Die junge Frau sprachlos deutscher Herkunft wies sich als Teilhaberin eines privaten Reiseunternehmens aus, das der staatlichen Agentur »Orbis« Konkurrenz [249.27] zu machen begann.’
Konkurs, der [2*]Einstellung aller Zahlungen einer Firma, eines Unternehmens wegen Zahlungsunfähigkeit [D1]
‘Unsere hochbetagten Landsleute sind sogar bereit, leerstehende oder vom Konkurs [177.2] bedrohte Gewerkschaftsheime zu beziehen, selbstverständlich nach gründlicher Renovierung.’‘Für acht weitere Häuser, darunter Hotels, die vorm Konkurs [191.23] standen, mußten Pachtverträge abgeschlossen werden, selbstverständlich mit Vorkaufsrecht.’
Konsequenz, die [2*] Pl. -enFolge, Auswirkung [D2]
‘[…] indem er den Einmarsch in Polen, die Konsequenzen [24.18] des Krieges und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe in etwa dieser Reihenfolge nannte:’‘[…] spiegelt nun mit Hilfe jener Voraussicht, die er kurz zuvor an einem kaschubischen Seeufer erprobt hatte, die räumlichen Konsequenzen [281.31] der in Planung befindlichen » Bungagolf«-Projekte […]’
Konsistorialrat, der [13*] Gen. -es ev. Kirchea)[Amtstitel für ein] Mitglied des Konsistoriums, der obersten Verwaltungsbehörde, einer konsistorial verfassten Landeskirche [° D, D Konsistorium 2]
‘Ein aus Elbing stammender Konsistorialrat [88.21], der sich aktiv beteiligen will, sagte mir, solch ein Friedhof stimme ihn als Verheißung jetzt schon fröhlich.’
b)Unkenrufe Konsistorialrat (a) Dr. Heinz Karau [Register]
‘[…] Dr. Heinz Karau, Konsistorialrat [117.9] der Nordelbisch-Lutherischen Kirche.’‘[…] dessen Versöhnung beschwörenden Namen wir dem Konsistorialrat [125.6] Karau, mithin einem Gottesmann verdanken […]’‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat [133.28] Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel ein;’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau [136.31] […]’‘Konsistorialrat [177.30] Dr. Karau nannte den Lebensabend »die Zeit der Einkehr und also Heimkehr«.’‘Konsistorialrat [197.2] Karau gestand, »hin- und hergerissen« zu sein.’‘Konsistorialrat [221.6] Karau galt sie als Original.’‘Konsistorialrat [231.28] Karau und Hochwürden Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung vor den Gefahren des Zentralismus.’‘Konsistorialrat [244.21] Karau griff das Stichwort Europa auf […]’‘Das fiel Konsistorialrat [247.20] Karau ein.’‘Konsistorialrat [269.12] Karau und Hochwürden Bieroński nannten die Zentralverwaltung »einen Wasserkopf« und »absurd bürokratisch«.’‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr […] ist, kurz nach erwünschtem Rücktritt, Konsistorialrat [273.11] Karau;’
Konsole, die [1*]Pl. -n Archit.Vorsprung (als Teil einer Wand, Mauer), der etw. trägt od. auf dem etw. aufgestellt werden kann [D1]
‘[…] vorbei an Konsolen [291.14], die Wendeltreppe hinauf […]’
Kontakt, der [4*] Pl. -eVerbindung, die jmd. (einmal od. in bestimmten Abständen wieder) für eine kurze Dauer herstellt; Fühlung [D1]
‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr mit Personen und Personengruppen, nicht zuletzt mit kirchlich orientierten, Kontakt [85.25] aufnehmen und zugleich Grundlagen für eine Kartei schaffen...’‘Reschke schreibt von ersten Kontakten [88.8] mit der organisierten Landsmannschaft.’‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat vorsorglich mit der Visaabteilung der polnischen Botschaft Kontakt [133.4] hielten […]’‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden, das Kontakt [133.9] mit einem Institut in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag geschlossen hatte.’
TelefonkontaktKonto, das [7*] Pl. Kontenvon einem Unternehmen, bes. einer Bank, für einen Kunden im Rahmen längerer gegenseitiger Geschäftsbeziehungen geführte laufende Gegenüberstellung u. Abrechnung von Ein- u. Ausgängen bzw. Gut- u. Lastschriften [D]
‘Mir liegen die Kopien von Spesenabrechnungen vor, beglichen von jenem Konto [117.19], das vom Gesamtdeutschen Ministerium mit einer Starthilfe ausgestattet worden war.’‘Trotz erheblicher Neben- und Unterhaltskosten schnellten die Konten [157.23] in unerwartete Höhe.’‘Geschäftig schreibt er über »unumgängliche Transaktionen« und »die fällige Neuordnung der Konten [167.8]«.’‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er Gespür bewiesen, Konten [170.11] gesplittet […]’‘[…] schmerzhaft für Reschke, weil er, zwecks Anschubfinanzierung, einige Konten [179.17] erleichtern mußte, darunter »stille Reserven«.’‘Dann bat Alexandra darum, den litauischen Paragraphen aus dem Gesellschaftsvertrag zu streichen und das gesondert geführte Konto [247.1] ›Versöhnungsfriedhof Wilno‹ sozialen Zwecken zu verpflichten:’‘Da bei Prüfung aller Konten [279.22] offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’
Kontoauszug; Kontonummer; Kontostand; Sonderkonto; Spendenkonto; SperrkontoKontoauszug, der [1*]Pl. -auszüge Bankw.Ausdruck, auf dem Bewegungen und Höhe eines Kontos vermerkt sind [°]
‘Keine Kontoauszüge [163.26] belegen die riskante Eigenmächtigkeit.’
Kontonummer, die [1*] Bankw.Nummer eines Kontos [D]
‘[…] noch fehlten […] der Aufsichtsrat und - weil auf dieser Welt nichts umsonst ist - das Gründungskapital samt Kontonummer [41.13].’
Kontostand, der [5*]Pl. -stände Bankw.Stand (3b) eines Kontos [D]
‘Am 31. März betrug der Kontostand [115.17] 317 400 Deutschmark.’‘Erfreulich ist der Kontostand [139.19].’‘Der Kontostand [157.18] der Friedhofsgesellschaft bewies jedoch, daß die gespannte Weltlage dem deutsch-polnischen Versöhnungswerk nicht abträglich war.’‘Trotz der günstigen Kontostände [158.3] muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’‘Der Kontostand [163.23] der Friedhofsgesellschaft erlaubte die Transaktion.’
Kontur, die [3*] Pl. -en ÜLinie, durch die etw. begrenzt ist; Umriss[linie][D]
‘[…] gleichfalls gewinnt die Witwe, wie sie neben ihm Schritt vor Schritt Richtung Friedhof setzt, durch bloße Willensstärke Kontur [18.29]:’‘Man wollte geeignetes Gelände finden und der Idee als Projekt zu fester Kontur [62.25] verhelfen […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler, den ich nun rückblickend in festeren Konturen [107.17] zu sehen beginne […]’
Konzentration, die [1*]Verdichtung, Sammlung [°]
‘Die hohe Zahl der Anträge verlange Konzentration [196.17].’
Konzentrationslager, das [1*]Gen. -s nationalsoz.(zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft Lager (a), in dem Gegner des nationalsozialistischen Regimes sowie Angehörige der als minderwertig erachteten Völker und andere nicht erwünschte Personengruppen in grausamer Weise unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten [und in großer Zahl ermordet] werden [D1]
‘Ich nehme an, daß sie nicht weiter nach Stutthof und zur Gedenkstätte des gleichnamigen Konzentrationslagers [160.26] gefahren sind.’
Friedhofs-KZKonzept, das [1*]klar umrissener Plan, Programm für ein Vorhaben [D2]
‘Begierig griffen die zuständigen Politiker sein Konzept [210.27] auf […]’
VerkehrskonzeptKonzert, das [2*]Aufführung eines od. meist mehrerer Musikwerke [in einer öffentlichen Veranstaltung] [D1b]
‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, […] welche Musikstücke beim nachmittäglichen Konzert [221.23] aus der Orchestermuschel im Kurgarten zu hören waren;’
Üdas Durcheinanderklingen [°]
‘Die in Chatterjees Werkstätten entwickelte Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert [213.1] vertraut werden […]’
Konzession, die [1*]Pl. -en Amtsspr.befristete behördliche Genehmigung zur Ausübung eines Gewerbes [D1]
‘[…] erteilten […] in Athen erst nach erwiesenen Gefälligkeiten die Konzessionen [210.30] für innerstädtischen Rikschabetrieb.’
Kooperationsvertrag, der [1*]Vertrag (a) über eine Zusammenarbeit, auf wirtschaftlichem Gebiet [° D Kooperation]
‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden, das Kontakt mit einem Institut in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag [133.11] geschlossen hatte.’
Kooperationswille, der [1*]Wille zu [wirtschaftlicher] Zusammenarbeit [° D Kooperation]
‘Dennoch klagte Reschkes Tischnachbar über mangelnden Kooperationswillen [55.27] auf polnischer Seite.’
Kopf, der [6*]oft rundlicher [durch den Hals mit dem Rumpf verbundener] Körperteil des Menschen u. vieler Tiere, zu dem Gehirn, Augen, Nase, Mund u. Ohren gehören [D1]
‘Er, zum Stolpern neigend, leicht schleppend und gut einen Kopf [14.11] größer als sie.’‘»Na, sehen Sie«, sagte die Piątkowska beim Auftragen der dampfenden Schüsseln, »mein Mann war noch höher raus bißchen. Fast zweimal Kopf [35.31] größer.«’‘Das alles habe sie müde und traurig gemacht. »Ich muß sitzen bißchen und Kopf [225.4] ruhen.«’‘Es sind männlich langgliedrige Hände, deren Gebein, im Gegensatz zum Kopf [227.14], der skelettiert ist, von Haut, sichtbar bis zum Faltenwurf der Leichenhemdärmel, zusammengehalten wird;’‘[…] legte den Kopf [257.3] samt Hut in den Nacken, empfing die Hostie […]’‘Zwar stand ich da wie das Bild eines Rufers: den Kopf [296.26] in den Nacken gelegt […]’
‘[…] wie dünn ihr Haar das schrumplige Köpfchen [256.7] deckte.’
Kopfende, das [2*]a)Seite eines Bettes o.Ä., an der der Kopf liegt [Da]
‘Überm Bett, genauer, überm ausladenden Kopfende [242.11] des Bettgestells, hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild […]’
b)oberes od. vorderes Ende [Db]
‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, an dessen Kopfende [272.26] die Gesellschafter Dettlaff und Marczak geschäftsführend vorsitzen […]’
Kopfkissen, das [1*]zum Bettzeug gehörende weiche Unterlage, auf dem der Kopf liegt [° D; D Kissen]
‘Das zum Sandstein gehärtete Kopfkissen [227.20] hebt den Schädel, dessen Kinn die Hemdkrause drückt.’
Kopfnicken, das [1*][mehrmalige] Bewegung des Kopfs von oben nach unten (zum Zeichen der Bejahung, Zustimmung, des Beifalls, Verstehens o.Ä. od. als Gruß)[° D nicken 1a]
‘Gerhard Vielbrands stehende Rede […] löst nicht nur bei Marczak und Hochwürden Bieroński heftiges Kopfnicken [193.15] aus […]’
Kopfrechnen, das [1*] → kopfrechenendie Bestimmung von Zahlen[größen] ohne aufzuschreiben [° D; D rechnen 1a]
‘[…] Johanna Dettlaff, der Reschke nachsagt, sie habe sich bei den Verhandlungen durch damenhaftes Lächeln und blitzschnelles Kopfrechnen [122.12] ausgezeichnet […]’
‘Ein leichter Kopfschmerz [51.5] war ihm wichtig und die Möglichkeit beginnenden Sodbrennens;’
Kopfschütteln, das [1*][kurze Hin- und Herbewegung des Kopfes als] Ausdruck der Verneinung od. der Verwunderung, des Unverständnisses [° D; D schütteln 1a]
‘Mehr als amüsiertes Kopfschütteln [281.1] wird den noch jungen Leuten nicht eingefallen sein.’
Kopftuch, das [2*]Tuch, das um den Kopf gebunden getragen wird [D]
‘Sein Bemühen, die dritte, stumm vermittelnde Person leibhaftig zu machen, bleibt vage wie sein Versuch, in mehreren Anläufen ihr Kopftuch [7.22] zu bestimmen:’‘Sie hat ihr Kopftuch [190.20] mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel gewickelt […]’
Kopfweide, die [4*] Pl. -n(auf feuchtem Boden, am Wasser) als Baum wachsende Pflanze, deren oberes Stammende kugelförmig verdickt ist, weil es regelmäßig gestutzt wird und die Pflanze an der Schnittstelle zahlreiche neue biegsame Zweige austreibt, die wirtschaftlich genutzt werden können [° D ¹Weide; WWW075]
‘[…] als sie auf der Chaussee von Neuteich nach Tiegenhof den Wagen zwischen Chausseebäumen parkten, um Kopfweiden [126.25] zu fotografieren […]’‘Das Tagebuch sagt nicht, ob sie diese Bitte an einem Seeufer oder zwischen Kopfweiden [127.18] ausgesprochen hat.’‘Unkengeläut, das wir im Frühling des vergangenen Jahres, das früh, gewiß zu früh begann, zwischen Kopfweiden [280.18] im flachen Werder aufgenommen hatten, wurde uns behilflich.’‘Ach, wie haben uns Kinder die Kopfweiden [283.4] bei Abendnebel erschreckt […]’
Kopie, die [5*] Pl. -n1.Abschrift, Durchschrift od. sonstige originalgetreue Reproduktion, Doppel eines Schriftstücks o.Ä., bes. Fotokopie [D1]
‘Mir liegen die Kopien [117.18] von Spesenabrechnungen vor […]’‘Eine Kopie [118.1] des Gesellschaftervertrages liegt mir nicht vor.’‘[…] einige der Steinmetzwerkstatt empfohlene Muster, die mir in Kopie [150.17] vorliegen, wollten barocke Grabsteingestaltung wiederbeleben.’‘Mir liegen nur Kopien [280.27] der geschriebenen Texte vor […]’
2.genaue, originalgetreue Nachbildung eines Gegenstands, meist eines Kunstwerks o. Ä. [D3]
‘[…] die Kopie [113.10] eines aus Silber getriebenen und teilvergoldeten Bechers der Danziger Brauerzunft […]’
Korb, der [4*] Pl. Körbeaus biegsamem [von Pflanzen stammendem] Material geflochtener, meist offener Behälter (mit Griffen, Henkeln o.Ä.) [D1a]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb [7.8] gehäuft und auf Zeitungspapier gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern Schnittblumen anbot, fanden Witwer und Witwe einander.’‘Den Korb [8.5] füllten Maronen.’‘Es geht um Körbe [100.19], Kiepen, Beutel […]’‘Eine Studentin, die am Seminar zum Thema Körbe [104.24], Einkaufsnetze, Plastiktüten teilgenommen hatte, sagte mir:’
Henkelkorb; PicknickkorbKorkenschluß, der [1*] Grassoberes Stück des Flaschenhalses, das mit einem Verschluss [aus Kork] zugemacht wird [°]
‘Selbst bei Dauerregen durfte jeder erst dann vom Acker, wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß [298.11] mit abgesammelten Kartoffelkäfern gefüllt hatte...’
Kornblume, die [1*] Pl. -n(bes. auf Getreidefeldern wachsende) zu den Korbblütlern gehörende Pflanze mit schmalen Blättern u. einzeln stehenden Blüten von leuchtend blauer Farbe [D]
‘Hier gab es noch Mohn- und Kornblumen [142.27] und Bauern hinterm Pflug und Pferd.’
Körper, der [4*] Gen. -s; Pl. - a)das, was die Gestalt eines Menschen od. Tieres ausmacht; äußere Erscheinung eines Menschen od. Tieres, Gestalt; Organismus eines Lebewesens [D1a]
‘[…] doch hat er dem Ansturm des mit Rock und Kostümjacke bekleideten Körpers [71.28] standgehalten […]’‘Im Weihnachts- und Neujahrsbrief ist es die sonst auf Sachlichkeit eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers [90.27] auf, unter und neben ihrem Fleisch erinnert.’‘Da Rotbauch- und Gelbbauchunken kleiner als Erdkröten sind und er das Längenmaß der platten Körper [160.14] mit fünf, zweimal mit fünfeinhalb und mit sechs Zentimetern angibt […]’
b)Rumpf [D1b]
‘»Du hast Körper [90.31] wie Knabe!« ruft sie.’
Körpermaß, das [1*] Unkenrufe Sg.Maß (1)
‘[…] Erdkröten, die sich bis zu fünfzehn Zentimeter Körpermaß [160.18] auswachsen.’
Korrektur, die [1*]Pl. -en bildungsspr.[Ver]änderung [D2]
‘Nach letzten Korrekturen [118.27] seitens der Rechtsbeistände […] unterzeichneten Aleksandra Piątkowska und Alexander Reschke als geschäftsführende Gesellschafter den Vertrag.’
Korrespondenz, die [4*]1.a)o. Pl.Austausch von schriftlichen Äußerungen, [geschäftlichen] Mitteilungen [D Schriftverkehr a]
‘Sogar meine Korrespondenz [108.15] mit der Danziger Zentralstelle in Lübeck erlaubt nunmehr Offenheit.’‘Doch einen Großteil der Korrespondenz [141.15] konnte er seiner Sekretärin überlassen […]’
b)Grassmündlicher Austausch von Neuigkeiten [°]
‘Reschke und die Piątkowska haben einen Gutteil ihrer Korrespondenz [92.15] übers Telefon abgewickelt.’
2.veraltend Übereinstimmung [D2]
‘In seiner Erklärung - und auf dem Tonband - weist er darauf hin, daß dieses Gerät, in Korrespondenz [280.4] mit seinem Bochumer Heimcomputer, bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste geleistet habe;’
Kostbarkeit, die [1*] Pl. -ensehr wertvoller Gegenstand [Da]
‘[…] dort sollten ihm Kostbarkeiten [129.30] gezeigt werden, darunter solche, die unter den Händen der Piątkowska vor Jahren neuvergoldet zu Glanz gekommen waren.’
Kosten, die [6*] Pl.finanzielle Ausgaben [D]
‘Von Alexandra Piątkowska ist anzunehmen, daß sie kopfrechnend die Kosten [54.22] der Friedhofsgesellschaft zu ermitteln versuchte.’‘Für diese Wünsche werden außerdem die niedrigen Kosten [148.25], insbesondere bei Urnenüberführungen, gesprochen haben […]’‘Auf seine Kosten [193.18] und Nutzen nennende Weise, die per saldo immer Gewinn versprach, hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht […]’‘Ich bitte unsere polnischen Freunde, zu begreifen, daß uns die immensen Kosten [194.6] bewußt sind.’
‘[…] das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen und obendrein Nachtwächter einzustellen, selbstverständlich auf Kosten [153.2] der Friedhofsgesellschaft.’‘[…] schlug ich vor, hier Ordnung einkehren zu lassen, selbstverständlich auf Kosten [176.10] der Friedhofsgesellschaft.’
Kostenfrage, die [1*]Frage (2) der mit einer bestimmten Sache verbundenen Kosten [D]
‘Dabei spiele die Kostenfrage [177.10] eine untergeordnete Rolle.’
Kostüm, das [5*]1.zweiteiliges, aus Rock u. dazugehöriger Jacke bestehendes Kleidungsstück für weibliche Personen [D1]
‘Sie trägt ein in Essen gekauftes und im Tagebuch oft erwähntes Kostüm [115.10]: weinrot.’‘Kühl muß es gewesen sein, denn Alexandra trägt einen breiten Wollschal überm Kostüm [290.8].’‘[…] sie hatte sich zum weitkrempigen Hut ein knappsitzendes Kostüm [290.12] schneidern lassen […]’‘Im beigen Leinenanzug, der nun schon knittert, im neapelgelben Kostüm [292.3] […] sehen die beiden aus, als seien sie schon unterwegs und weit weg.’
‘Er versteckt die Geschlechtsorgane der beiden Liebenden nicht mehr in wechselnden Kostümen [86.12] […]’
Kostümjacke, die [2*]den Oberkörper bedeckendes, bis an od. über die Hüfte reichendes, meist langärmeliges Kleidungsstück, das zu einem Kostüm (1) gehört; Caban [° D Jacke]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er dem Ansturm des mit Rock und Kostümjacke [71.28] bekleideten Körpers standgehalten […]’‘Sie zog den mausgrauen Regenmantel, die Kostümjacke [78.3] aus […]’
Krabbenfleisch, das [1*]essbares Fleisch (3) der Krabbe, eines im Meer lebenden Tier mit zurückgebildetem Hinterleib, nahezu kreisrundem Körper u. großen Scheren am ersten Beinpaar [° D Krabbe 1]
‘Aus Dosen sollten grönländisches Krabbenfleisch [276.23] und norwegischer Räucherlachs gegabelt werden […]’
Kraft, die [3*]1.Vermögen, Fähigkeit zu wirken [D1]
‘Ich weiß nicht, woher Alexandra die Kraft [186.28] nimmt, nach alledem gelassen zu bleiben, ja, schon wieder heiter zu sein.’‘Ihrer stummen Hilfe leite sich jene Kraft [245.23] ab, die der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft vonnöten gewesen sei.’
Arbeitskraft (1) 2.*außer Kraft setzen ungültig, unwirksam werden lassen [D6]
‘[…] weil die erklärte Bereitschaft […] durch keinen Beschluß außer Kraft [211.17] gesetzt werden könne.’
3.Physikphysikalische Größe, die Ursache von Änderungen der Bewegung frei beweglicher Körper od. die Ursache von Änderungen der Form ist [D5]SchubkraftKram, der [2*] ugs. abwertend nicht näher bezeichnete [unnütze, wertlose] Gegenstände, Sachen, Zeug [D1]
‘Ich hätte ihm seinen Kram [15.23] zurückschicken sollen, aber wohin?’‘Da er mir seinen Kram [295.20] von Rom aus geschickt hat, bin ich unsicher, ob sie bis Neapel gekommen sind.’
Krämerseele, die [1*] Pl. -nkrämerhaft engherziger Mensch [D]
Kran, der [1*] Pl KräneVorrichtung, die aus einer einem Gerüst ähnlichen, fahrbaren Konstruktion mit Führerhaus [u. einem (beweglichen) Ausleger] besteht, die zum Versetzen od. Heben von Lasten od. sperrigen Gegenständen benutzt wird [D1]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen [214.23] und Docks vorgelagert […]’
Krankenbesuch, der [2*] Pl. -eBesuch (1a), den jmd. bei einem Kranken, Leidenden macht [° D]
‘Die beiden gingen kaum noch aus, wenn man von den Krankenbesuchen [253.1] bei Erna Brakup absieht […]’‘Wie berichtet, fuhr das Paar zu Krankenbesuchen [284.19] mit der Straßenbahn.’
Krankenhaus, das [1*] Pl. -häuserGebäude, in dem sich im körperlichen od. geistigen Wohlbefinden Beeinträchtigte [über längere Zeit] zur Untersuchung u. Behandlung aufhalten [° D; D krank 1a]
‘Die Klinik war vonnöten, denn auf polnische Krankenhäuser [192.14] wollte man sich nicht verlassen.’
Krankenhauswesen, das [1*]Gesamtheit der [stationären] Gesundheitsversorgung [°]
‘Zwar ist es erfreulich, daß in unserer alten Heimat nun wieder Deutsche geboren werden, doch dürfen wir das ohnehin überforderte Krankenhauswesen [270.25] unserer polnischen Freunde nicht zusätzlich belasten.’
Krankenkasse, die [2*] Pl. -nInstitution, die jmdn. gegen die Kosten, die durch eine Krankheit (a) entstehen, versichert [D]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen und später fällige Zuschüsse der Kranken- [93.28] und Sterbekassen hinaus, bis zu 1 000 DM im voraus zu zahlen […]’‘[…] den Rest zahlten Kranken- [157.27] und Sterbekassen […]’
PrivatkrankenkasseKrankenlager, das [1*] geh. Zeit des Krankseins, die im Bett verbracht werden muss [D2]
‘[…] als der Freund eintraf und von Erna Brakups Krankenlager [240.2] berichtete.’
Krankheit, die [2*] Pl. -ena)körperliche, geistige od. seelische Störung, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist [Da]
‘[…] nur ihre Krankheiten [185.3] machen sie gesprächig: Atemnot, Hautjucken und so weiter.’
Krankenkasseb)o. Pl.Zeit[spanne] in der jmd. leidend, nicht gesund ist [°]
‘[…] oder Herr Otto Maschke im Alter von 91 Jahren » nach langer Krankheit [96.25] sanft eingeschlafen ist«.’
Kranz, der [3*] Pl Kränzein der Form eines Rings geflochtene od. gebundene Blumen, Zweige o.Ä [D1]
‘Verboten ist das Anbringen von Fotografien, künstlichen Kränzen [150.12] und Tafeln aus Glas oder Emaille...’‘Als jedoch Blumengebinde und Kränze [152.17] von frisch aufgeschütteten Grabhügeln verschwanden […]’‘[…] fuhr vorm Friedhofsportal in einem Taxi S. Ch. Chatterjee vor, um sich mit Kranz [258.10] und Schleife dem Trauerzug einzureihen;’
‘Wenngleich die Blumen- und Kranzdiebstähle [154.18], trotz Nachtwächterdienst, nie ganz aufhörten, war zumindest die Friedhofsruhe wieder gewahrt.’
Kranzschleife, die [1*] Pl. -nlanges breites Band an einem Kranz für einen letzten Gruß o.Ä. an einen Verstorbenen [D]
‘[…] zudem behauptet wurde, man hätte das Diebesgut tags drauf, ohne Kranzschleifen [152.19] zwar, doch immer noch ansehnlich frisch, bei Blumen- und Kranzverkäufern […] erwerben können […]’
Kranzverkäufer, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der mit Kränzen handelt, sie zum Kauf anbietet [°]
‘Als […] behauptet wurde, man hätte das Diebesgut tags drauf […] bei Blumen- und Kranzverkäufern [152.21] mit Stand neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Kraut, das [1*]*ins Kraut schießen in unliebsamer Weise rasch zunehmen, sich verbreiten; überhand nehmen [D ¹Kraut 3*]
‘[…] so daß fortan Unausgereiftes nachbarlich ins Kraut [172.11] schießen werde, arm wie reich.’
Kraut-und-Rüben-Bibliothek, die [1*] ugs.unordentliche Bibliothek (c) [° D ¹Kraut 3*]
‘[…] und er verzichtete darauf, Ordnung in ihre Kraut-und-Rüben-Bibliothek [172.30] zu bringen.’
Krawatte, die [2*] Pl. -naus Stoff hergestelltes, etwa streifenförmiges, schmückendes Teil bes. der Herrenkleidung, das unter dem Hemdkragen um den Hals gelegt u. vorne in der Weise zu einem Knoten gebunden wird, dass das breitere Ende länger herunterhängt [D1a]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich […] grau in grau gemusterte Krawatten […]’‘Er schenkte ein leiseres Parfüm, sie laute Krawatten [182.8].’
Kreation, die [1*] Pl. -en bildungsspr.[künstlerische] Schöpfung [D2]
‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der »etruskische Sarkophage […] und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen [275.3] einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...«’
Krebs, der [5*] Pl. -e1./kurz für Flusskrebs/[D1b] grauer od. bräunlicher, im Süßwasser lebender Gliederfüßler mit Panzer und Greifscheren, dessen Fleisch als Delikatesse gilt [° Da; D Flusskrebs]
‘»In meiner Jugend gab es hier Krebse [145.6]«, sagte er, als sich unter den Steinen nichts regte.’‘Als ich mit Mama und Papa hier bin gewesen, gleich nach Krieg war zu Ende, gab Krebse [145.9] immer noch viel.’
2.Astrol. o.Pl. Tierkreiszeichen für die Zeit vom 22.6. bis 22.7. [D2a] Unkenrufeplastische Darstellung des Krebses im Tierkreiszeichen [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt, der mit Krebs [155.11] und Schütze, Stier und Jungfrau nicht neuvergoldet glänzte, sondern matt erdfarben schimmerte.’‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs [157.3] und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
3.Krankheit, die in einer bösartigen, wuchernden Bildung von Geschwülsten besteht; Karzinom [D4a]
‘Auch ich bewohne nach dem Tod meiner Frau - es war Krebs [33.7] - und seitdem die Töchter außer Haus sind, eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung […]’
Kredit, das [1*]Gen. -s bes. Wirtsch.(im Rahmen eines Geschäfts) befristet zur Verfügung gestellter Geldwert, Betrag; Darlehen [D ¹Kredit 1a]
‘Nach Zahlung eines zinslosen Kredits [150.1] […] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder […]’
Kreidegrund, der [4*]aus Leimwasser und Schlämmkreide oder Gips bestehender Untergrund, der vor der Vergoldung von Holz mehrmals aufgetragen und jeweils nach dem Trocknen geschliffen wird, so dass eine dichte und völlig glatte Oberfläche entsteht [° WWW077]
‘Dort kniete spätgotisch der Engel, dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund [242.26] weiteren Auftrag von Blattgold erwartete.’‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund [251.29] auf dem Altholz des Engels anzudrücken.’‘[…] die verschiedenen Pinsel, mit denen in acht Schichten übereinander der Kreidegrund [252.15] aufgetragen wird […]’‘[…] nachdem sie das zwischen Weiß- und Rotgold legierte Material der Mastixschicht überm Kreidegrund [254.11] aufgetragen hatte […]’
Kreideschicht, die [1*] Pl. -enin flächenhafter Ausdehnung in einer gewissen Höhe über, unter od. zwischen anderem liegende Masse, die größtenteils aus weißem, weichem Kalkstein besteht [° D Schicht 1; D Kreide 1]
‘Selbst nach dem komplizierten Auftragen der acht leimgebundenen Kreideschichten [254.4] war ihm […] viel von seiner möglichen Schönheit vergangen.’
Kreis, der [6*]1.a)Gruppe von Personen, die sich getroffen, zusammengefunden, eingefunden usw. haben, zusammen sind; Runde [D3a]
‘Bei den Urnenbeisetzungen war der Kreis [149.4] der Leidtragenden kleiner, oft nur auf die engere Familie beschränkt.’‘Nur im kleinen Kreis [155.18] haben sie gegessen.’
b)mehr od. weniger lockere Gemeinschaft von Personen mit gleichen Interessen od. persönlichen Beziehungen [D3b]
‘[…] wie der Dichter und Hofhistoriograph Martin Opitz von Boberfeld […] im Kreis [61.23] der Fruchtbringenden Gesellschaft genannt wurde.’
2.Geom.gleichmäßig runde, in sich geschlossene Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand vom Mittelpunkt haben [D1a]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis [155.10] der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt […]’
‘[…] dabei den inneren und äußeren Kreis [129.25] aus Sicherheitsbeamten und Fotoreportern als natürliche Gegebenheit ertrug […]’
4.(bes. den Gemeinden unmittelbar übergeordneter) Verwaltungsbezirk [D6]
‘[…] Auguste Koschnick, früher Nassenhuben, Kreis [136.4] Danziger Niederung, letzter Wohnsitz Peine, 91 Jahre alt.’
Kreisbauernführer, der [1*] nationalsoz.leitender Vertreter des Reichnährstandes, dem die Bezirks- und Ortsbauernführer unterstellt waren [° WWW078]
‘Nach zackigem Rapport beim Kreisbauernführer [167.22] gelang es ihm, die Prämie pro randvoll gefüllter Literflasche um einen Groschen auf annähernd eine Reichsmark zu steigern […]’
Kreissparkassendirektor, der [1*] Gen. -sLeiter eines [öffentlich-rechtlichen] Geld- u. Kreditinstituts, in der Trägerschaft eines Verwaltungsbezirks [° D; D Direktor 1b; D D Sparkasse 1; D Kreis 6]
‘Als Gattin eines Kreissparkassendirektors [239.9] weiß ich, wovon ich rede […]’
Kreißsaal, der [1*] Med.Entbindungsraum (im Krankenhaus) [D]
‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel des geräumigen Seniorenheims am Pelonker Weg eine Entbindungsstation mit Kreißsaal [270.30] einzurichten.’
Krematorium, das [10*] Gen. -sAnlage für Feuerbestattungen [D]
‘Das später Park Akademicki genannte Gelände gab zwischen […] der parallel verlaufenden Großen Allee und dem zum Krematorium [65.28] führenden Michaelisweg Raum für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof […]’‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau, mit Abdankungshalle und zwei Schornsteinen, das Krematorium [66.15] stand.’‘Als sie jenseits vom Michaelisweg […] um das Krematorium [68.17] herum weiteren Raum für Grab- und Urnenfelder ahnten, nahm ihre Begeisterung um gut eineinhalb Hektar zu.’‘Gleich hinter dem Krematorium [68.21] […] ging das Parkgelände hinter brüchigem Zaun in Schrebergärten über.’‘An eine Wiederinstandsetzung des alten Krematoriums [133.17] am Michaelisweg, dessen Öfen erst kürzlich ausgelagert worden waren, konnte vorerst nicht gedacht werden.’‘[…] ab August schon durften wir die ehemalige Abdankungshalle des Krematoriums [135.19] für Trauergottesdienste nutzen.’‘Da es nicht möglich war, das alte Krematorium [148.29] am Michaelisweg wieder in Betrieb zu nehmen […]’‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums [150.3] ein Steinmetzbetrieb nieder […]’‘Es ging um […] die orthodoxe Kirche im ehemaligen Krematorium [232.19].’‘[…] damals war oberhalb der Vereinigten Friedhöfe das Krematorium [251.19] noch in Betrieb.’
‘[…] für den jenseits vom Michaelisweg gelegenen, eindreiviertel Hektar großen Krematoriumsfriedhof [66.13] […]’
Kremierung, die [1*] Pl. -enEinäscherung [eines Leichnams] [°]
‘[…] weil deren Sargproduktion allenfalls für Kremierungen [133.14] getaugt hätte;’
Kremlherrschaft, die [1*]Regierung Russlands [D Kreml 2b]
‘Es hieß: »Erst muß die Kremlherrschaft [211.10] weg!«’
Krempel, der [5*]Gegenstände, die nicht viel wert sind od. als solche angesehen werden; Zeug [D]
‘Ab wann hatte er vor, mir seinen verschnürten Krempel [14.21] ins Haus zu schicken?’‘Außerdem wirft sein Brief, der mit dem Krempel [39.14] kam, mit Anspielungen um sich, die mich bloßstellen.’‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler zwischen den per Post zugestellten Krempel [82.14] seinen Füllfederhalter gelegt hat […]’‘Als hätte er geahnt, wie ich zu ködern sei, steht in jenem Brief, den er mir bald danach mitsamt dem hinterlassenen Krempel [294.16] schickte:’
den Krempel hinschmeißen wegen bestimmter Schwierigkeiten, aus Ärger, Überdruss an einer Arbeit o. Ä. nicht mehr weitermachen [D]
‘Kein Wunder, daß wir ihnen eines Tages, nein, bald nach meinem Heiratsantrag, den Krempel [267.25] hingeschmissen haben, bei Gott nicht wortlos.’
Krempe, die [3*]Pl. -na) /kurz für Hutkrempe/[D]
‘[…] er im seesandfarbenen Leinenanzug unter einem Strohhut mit schmaler Krempe [290.10];’‘[…] sie verschattet von verschwenderisch ausladender Krempe [292.5] […]’
b)ÜRand an einem Hut (2) [°]
‘[…] den fleischigen, in sich gewondenen Leib der älteren beschatten breitrandige, wulstig mal nach innen, mal nach außen gerollte Krempen [12.29].’
Kreuz, das [2*] Pl. -e1.zwei sich rechtwinklig überschneidende Linien [° D1a]
‘Feierlich, wie Friedhofsalleen sind, beschrieben sie ein Kreuz [67.21], von dem weitere Haupt- und Nebenwege abgingen.’
2.aus zwei od. mehr sich rechtwinklig bzw. schräg schneidenden, verschieden ausgestalteten Balken od. Armen gebildeter Gegenstand, der häufig Zeichen od. Symbol für etw. ist [D2]
‘Und dann weitete sich vor dem Tor zur Leninwerft […] der Platz mit den drei hochragenden Kreuzen [19.27], an denen gekreuzigt drei Schiffsanker hängen.’
Grabkreuz; Holzkreuz; Kreuzende; Kreuzform; MuschelkalkkreuzKreuzende, das [1*] Pl. -nKreuz (2); Ende (2)
‘Dreiblattförmige Kreuzenden [174.27].’
Kreuzer, der [1*] Milit.für Aufklärung, Sicherung von Geleitzügen o.Ä. verwendetes Kriegsschiff [D1]
‘Diesmal war der Tod mehrerer Matrosen vom Kreuzer [174.31] SMS Magdeburg […]’
Kreuzform, die [1*]Kreuz (2); Form (b)
‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann mit langsamen Schwenks die in Kreuzform [137.15] verlaufenden Lindenalleen […] eingefangen […]’
Krieg, der [12*] Pl. -ea)mit Waffengewalt ausgetragener Konflikt zwischen Staaten, Völkern; größere militärische Auseinandersetzung, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt [D]
‘Hier wird, was durch Krieg [246.10] verlorenging, mit Wirtschaftskraft wieder eingeheimst.’‘Hunger und Kriege [259.19], ungezählte Tote und Flüchtlingsströme schon unterwegs, bald am Ziel...’
Kriech (a) [Brakup Missingsch]; Kriegsgefangene; Kriegsrecht; Kriegszeit; Vernichtungskrieg b)Gen. -es; o.Pl. Unkenrufe /kurz für den Zweiten Weltkrieg [Register]/ [°]
‘[…] beides preußischneugotische Gebäude, die der Krieg [19.13] ausgespart hatte […]’‘Bald nach Krieg [24.13] schon und später.’‘[…] indem er den Einmarsch in Polen, die Konsequenzen des Krieges [24.18] und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe in etwa dieser Reihenfolge nannte:’‘Nur im Krieg [27.13] war schrecklich in Wilno.’‘[…] den Orgelprospekt der Johanniskirche, der im Krieg [28.31] ausgelagert worden war […]’‘[…] denk, bitte, an den Lübecker Totentanz, den leider der Krieg [88.30] vernichtete […]’‘Als ich mit Mama und Papa hier bin gewesen, gleich nach Krieg [145.9] war zu Ende, gab Krebse immer noch viel.’‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule und Knöchlein, wie wenn der Krieg [195.23] sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
Kriech (b) [Brakup Missingsch]; Krieg [Brakup Hochdeutsch]; Kriegsende; Kriegswinter; Nachkriegsbesuch; Nachkriegsliteratur c)Unkenrufe /kurz für den Ersten und Zweiten Weltkrieg [Register]/ [°]
‘[…] alles, was Erna Brakup erzählte, handelte während Kriegszeiten oder trug sich vor den Kriegen [241.5] zu.’
Kriegsjahrd)Gen. -es; o.Pl. Unkenrufe /kurz für den Golfkrieg [Register]/ [°]
‘[…] so wenig mag ich mich mit seiner Einschätzung des gegenwärtigen Krieges [200.14] und dessen globalen Auswirkungen zufriedengeben.’
Kriech (c) [Brakup Missingsch]Kriegsende, das [8*]Krieg (b); Ende (1c)
‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt gegen Kriegsende [30.11] bis auf Fassadenreste niederbrannte […]’‘[…] dessen Abdankungshalle, nach Alexandras Wissen, von der seit Kriegsende [68.22] in Gdańsk siedelnden weißrussischen Minderheit für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’‘Jerzy Wróbel, der aus Grodno stammte, wurde nach Kriegsende [146.17] in die Ruinen der Stadt Gdańsk verschlagen […]’‘Erna Brakup war bei Kriegsende [217.16] eine vierzigjährige Witwe;’‘Also besuchten sie […] die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die […] seit Kriegsende [225.9] Polens altkatholischer Minderheit offensteht.’‘Die Orgel wurde, wie uns der altkatholische Priester klagte, gleich nach Kriegsende [228.16] ausgelagert und nach Bytów gebracht.’‘[…] in jener Ableitung der Sütterlinschrift […], die auch Reschke und mir während Schülerzeiten eingepaukt wurde und geläufig blieb, bis sie uns nach Kriegsende [230.7], dank demokratischer Umerziehung, mit anderen Unsitten abhanden gekommen ist.’‘Übrigens wurde in jener Sporthalle kurz nach dem Kriegsende [251.13] einem Gauleiter der Prozeß gemacht, der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’
Kriegsgefangene, der/die [2*](männlicher od. weiblicher) Soldat, der im Krieg vom Feind gefangen genommen wird, in die Hand des Gegners gerät [D]
‘Zum Beispiel: inmitten Gestrüpp ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz, dessen Inschrift an französische Kriegsgefangene [174.25] erinnert, die während der Jahre 1870/71 in Lagern gestorben waren.’‘[…] wo Schrebergärten beginnen, ein mutwillig mit Farbe beschmiertes Grab für russische Kriegsgefangene [175.30] des Ersten Weltkrieges entsetzte.’
Kriegsjahr, das [4*]Pl. -eKrieg (c); Jahr (1)
‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre [107.19] die obligaten Kartoffelkäferaktionen organisiert [hat]’‘[…] als er während der Kriegsjahre [167.18] die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen organisiert […] hat.’‘Diesmal war der Tod mehrerer Matrosen vom Kreuzer SMS Magdeburg und eines einzelnen Matrosen vom Torpedoboot Nr. 26 auf das Kriegsjahr [175.1] 1914 datiert.’‘Du erinnerst Dich gewiß an die Kriegsjahre [298.8], als wir in Klassenstärke auf die kaschubischen Äcker mußten.’
Kriegsrecht, das [3*]innerstaatliche Regeln, die Veränderungen des für normale Zeiten geltenden Rechts (3) im Krieg (a) betreffend z.B. Verhängung des Ausnahmezustands, Einschränkung der Pressefreiheit, Zwangswirtschaft u.a. [Bro] Unkenrufe von Staats- und Parteichef General Wojciech Jaruzelski [Register] 1981-83 in Polen verhängtes Kriegsrecht [WWW079]
‘[…] kaum hatte der General das Kriegsrecht [31.19] ausgerufen […]’‘Warum bin ich nicht damals schon raus aus Partei und erst zu spät schon, als Kriegsrecht [67.9] kam?’‘[…] Kriegsrecht [275.22] hab' ich nicht schlucken gekonnt […]’
‘Während der Kriegsrechtszeit [31.27] war zuunterst und hinter eigenem Portal die Regierungsagentur »Polska Agencja Interpress« eingezogen, die nun einen privaten Status suchte.’
Kriegswinter, der [1*]Gen. -sKrieg (b); Winter
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters [140.26] Wollsachen […] verpackt wurden.’
Kriegszeit, die [4*]Pl. -enKrieg (a); Zeit (1)
‘Breitbeinig in Filzstiefeln, wie sie in Kriegszeiten [191.4] getragen wurden, wirft Erna Brakup.’‘Wie in einer Muschel sitzt sie, trägt ihren topfförmigen Filzhut und steckt noch immer in den winterlichen Filzstiefeln aus Kriegszeiten [204.1].’‘Wie auf den Schwarzweißfotos aus Kriegszeiten [205.1] die Warschauer Fahrgäste von starrem Ausdruck sind, blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera […]’‘[…] alles, was Erna Brakup erzählte, handelte während Kriegszeiten [241.4] oder trug sich vor den Kriegen zu.’
Kriminalität, die [1*]Gesamtheit der vorkommenden Straftaten [D2]
‘[…] die »seit Zerfall der kommunistischen Staatsmacht« zunehmende Kriminalität [52.23] […]’
Krimi, der [2*]Pl. -s ugs. /kurz für Kriminalroman/Roman, bei dem ein Verbrechen u. seine Aufklärung im Mittelpunkt stehen [° Kriminalfilm]
‘Zwischen Krimis [35.17] und Romanen der polnischen Nachkriegsliteratur stehen sperrig nautische Bände.’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell zwischen der nautischen Fachliteratur, oder belastet von einem Stoß Krimis [180.31], gewiß ein Atlas fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel gebeugt.’
Krimtataren, die [1*] Pl.türkischsprachiges Volk, ursprünglich auf der Krim; 1944/45 nach Zentralasien deportiert [Bro]
‘[…] zählte die Hunderttausende auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden, alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren [37.19], Juden und Palästinenser […]’
Krise, die [4*] Pl. -nschwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- u. Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins [D1]
‘Weit weg, doch mit Hilfe des Fernsehens nah herangebracht, löste der Überfall des Irak auf das Ölscheichtum Kuwait eine Krise [152.6] aus, die bald Golfkrise genannt wurde.’‘Anders die weltweiten Krisen [154.21]:’‘Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur mit regulierbarer Mischbatterie, wurde bereits am 7. August - und fern jeder Krise [155.1] - eingeweiht:’‘Gesprochen wurde über alles mögliche, zuletzt über Krisen [155.22] nah und fern.’
Dauerkrise; Golfkrise; Krisenmonat; Werftkrise; WeltkrisenlageKrisenmonat, der [1*]Krise; Monat
‘Auf vielfache Weise bewies der August seine Veranlagung zum Krisenmonat [151.29].’
Kritik, die [3*]das Kritisieren, Beanstanden, Bemängeln [D1b]
‘[…] ob mein Banknachbar aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste [140.2] Kritik zum Weinen brachte.’‘Ihr vertragt wohl keine Kritik [186.23]?’‘[…] könne eine Würdigung der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu Papier kommen, die, bei aller notwendigen Kritik [293.18], insgesamt positiv ausfallen dürfe;’
Kritzelei, die [1*]Pl. -en ugs. abwertend etw. mit wahllos wirkenden Strichen Gezeichnetes [° D kritzeln 1]
‘[…] dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock erschreckend vorauseilende Kritzeleien [125.21] gelungen waren […]’
Krokus, der [1*] Pl. -se(zu den Schwertliliengewächsen gehörende, auf feuchten Wiesen od. in Gärten wachsende) im Vorfrühling blühende Pflanze mit grasartigen Blättern u. trichterförmigen violetten, gelben od. weißen Blüten [D]
‘Seit Mitte des Monats blühen in den Vorgärten und Parkanlagen Krokusse [102.7] und andere Blumen.’
Krone, die [1*](als Zeichen der Macht u. Würde eines Herrschers bzw. einer Herrscherin) auf dem Kopf getragener breiter, oft mit Edelsteinen verzierter goldener Reif mit Zacken, sich kreuzenden Bügeln o.Ä. [D1a] Unkenrufe Relief einer Krone [°]
‘[…] deren Zierschild [...] zur rechten Seite die Krone [61.18] über der Sanduhr, darunter den Totenkopf und überm Schild einen Schwan zeigt […]’
Kröte, die [14*] Pl. -ndem Frosch ähnliches, plumpes Tier mit breitem Kopf, vorquellenden Augen u. warziger, Giftstoffe absondernder Haut [D1]
‘Zum Beispiel soll ich, was er und andere Schüler bewundert haben wollen, eine lebende Kröte [39.17] geschluckt haben.’‘Mag ja sein, daß ich ein einziges Mal nur, um anzugeben oder aus Gutmütigkeit, weil der gelangweilte Haufen das sehen wollte, eine Kröte [42.3] geschluckt habe.’‘Aber er will gesehen haben, wie ich eine ausgewachsene Kröte [42.9], nein, Unke, Rotbauchunke geschluckt, ohne zu würgen, verschluckt, runtergeschluckt habe, rein und weg, ohne Wiederkehr.’‘Also gut, ich habe als Schüler auf Wunsch Kröten [60.9] geschluckt.’‘[…] allerorts lärmten Kröten [125.28], aus deren Brunstgeräusch Reschke Rotbauchunken, die sogenannten Feuerunken, heraushörte.’‘Dem Belag sind deutlich die Umrisse plattgewalzter Kröten [159.13] eingezeichnet.’‘Es ist nicht ein und dieselbe Kröte [159.14].’‘Vier Kröten [159.14] wurden nicht nur einmal, ich bin sicher, mehrmals überfahren.’‘Ich nehme an, daß mehr als vier Kröten [159.20] versucht haben, hier oder dort oder alle an einer Stelle die Chaussee zu überqueren.’‘Einfach platt gemacht, zum Flachrelief geworden, sind sie als Kröten [159.24] dennoch kenntlich geblieben.’‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien bestanden sind und im Sommer einen tiefgrünen Tunnel bilden, ist den Kröten [159.27] zur Falle geworden.’‘Nach meiner Kenntnis von Kröten [160.6], die, zugegeben, nicht groß ist, dürften es Erdkröten sein;’‘Reschke, den plattgewalzte Kröten [162.3] bestätigt hatten, höre ich unken, indem er jedem ökologischen Sündenfall […] schlimmste Folgen voraussagt;’
Erdkröte; Krötenlärm; Wechselkröte*Kröten schlucken ugs.etw. Unangenehmes [stillschweigend] hinnehmen; sich mit einer lästigen Sache [ohne Sträuben] abfinden [D1*]
‘Wie viele Kröten [98.27] muß ich noch schlucken?’
‘Nein, kein Krötenlärm [143.10]. Einmal entfernt ein Motorrad.’
Krücke, die [1*] Pl. -nfür Gehbehinderte gefertigter, bis etwa zum Ellbogen reichender Stock mit kleinem gebogenem Querholz zum Stützen am Unterarm od. längerer, sich verzweigender Stock zum Stützen in der Achselhöhle [D1] UnkenrufeAbbildung einer Krücke [°]
‘[…] dessen Wappen übrigens ein Löwe krönt, der zwei silberne Krücken [272.1] geschultert trägt […]’
Küche, die [16*]1.Raum zum Kochen, Backen, Zubereiten der Speisen [D1]
‘Und in der Küche [32.17] neben dem Wohnzimmer sagte Alexandra Piątkowska:’‘Hier unterbrach bis in die Küche [33.13] hinein das langanhaltende und tragisch klingende Glockenspiel vom Rathausturm her ihren westöstlichen Wohnungsvergleich;’‘Der die Küche [33.29] besetzende Geruch der Steinpilze nötigte beide, sich in Benennungen zu versuchen.’‘»Sie benutzt die Küche [34.14] gelegentlich als Werkstatt«, schreibt Reschke […]’‘In Küche [35.9] ist immer gemütlich […]’‘Zur Küche [54.29] hin weitere Säulen in altziegelroter Verkleidung.’‘Wenn sie in der Küche [166.1] üppig geschnitzte Bilderrahmen grundierte und vom Vergolderkissen weg Blatt nach Blatt neu vergoldete, sah Reschke zu.’‘Nach Schweinebraten zu gekümmeltem Sauerkohl haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche [181.9] den Abwasch gemacht.’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche [238.21] der Dreizimmerwohnung verlegt hatte […]’‘Oder waren sie auf Gedankenflucht: heimwärts in Alexandras Küche [245.10] zum knienden Engel?’‘Du weißt, Engel wartet auf uns in Küche [250.29].’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche [252.29], in der ein spätgotisch kniender Engel immer mehr Blattgold annahm, zum zentralen Ort.’‘Die Luftfeuchtigkeit in der Küche [253.8] mußte ständig gemessen und auf gleicher Höhe gehalten werden.’‘Als Alexandra Piątkowskas Küche [254.31] ganz und gar vom hochglanzvergoldeten Auferstehungsengel bewohnt war, brachte der städtische Angestellte Jerzy Wróbel die Nachricht vom Tod der Erna Brakup.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche [264.18] und Werkstatt gebracht hatte, waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren […]’
‘Original polnische Küche [73.24], wie Mama hat in Wilno gekocht.’
Küchenherd, der [1*]Vorrichtung zum Kochen, Backen u. Braten, bei der die Töpfe auf runden, elektrisch beheizten Platten, auf Kochfeldern, auf Gasbrennern od. auf einer über einem Holz- od. Kohlefeuer angebrachten großen Herdplatte erwärmt werden u. in die meist auch ein Backofen eingebaut ist [D Herd 1]
‘[…] die geschnitzelte Kalbshaut, aus der Alexandra auf dem Küchenherd [252.17] den Leim zubereitet, dem später Chinarinde unterrührt wird.’
HerdKüchenidyll, das [1*] Gen. -sZustand des friedlichen und einfachen Lebens in der Abgeschiedenheit der Küche [° D Idyll]
‘Manchmal darf »gute Musik« den Hintergrund des Küchenidylls [252.11] abtönen.’
Küchenschrank, der [1*]zur Küche gehörendes kastenartiges, mit Türen versehenes Möbelstück bes. für Geschirr [° D; D Schrank 1]
‘Ich vermute eine zweite Flasche bulgarischen Rotwein, die sich im Küchenschrank [40.20] der Witwe fand.’
Küchenschürze, die [1*]bei der Arbeit in der Küche getragenes Kleidungsstück, das vor allem die Vorderseite des Körpers [teilweise] bedecket und zum Schutz der Kleidung dient [° D; D Schürze]
‘Aus seiner Kladde weiß ich, daß sie ihm zum Petersiliehacken eine Küchenschürze [33.21] umgebunden hatte.’
Küchentisch, der [3*][viereckiger] Tisch zum Essen und Arbeiten in der Küche [D]
‘Zuerst wollte die Witwe den wachstuchbezogenen Küchentisch [35.9] decken:’‘Der Engel kniete auf dem Küchentisch [242.29]:’‘Der meterhoch kniende Engel auf dem mit Zeitungspapier abgedeckten Küchentisch [251.21].’
Kugel, die [1*] Ürunder, kugelförmiger Kopf [°]
‘Sie hat ihr Kopftuch mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel gewickelt, daß die vermummte Kugel [190.22] grad noch die engstehenden Augen […] preisgibt.’
Kuh, die [2*] Pl. Küheweibliches Hausrind (nach dem ersten Kalben) [D1a]
‘Immer wieder kalbten zwischen Ramkau und Matern Kühe [241.8] […]’‘Dann brüllten von jenseits der Chaussee […] Kühe [277.22] heiser, wie kurz vorm Abstechen.’
Kühlhalle, die [1*]mit Kälte produzierenden Anlagen ausgestattetes Gebäude [° D Kühlhaus]
‘Ferner ist zu berichten, daß ab Februar mit Chartermaschinen Leichen eingeflogen wurden, für die eine Kühlhalle [237.1] […] gebaut werden mußte.’
Kühnheit, die [1*] Pl. -enkühne, forsche, mutige Äußerung [°]
‘Er neigte dazu, erst nach längerer Rede zur Sache zu kommen, wobei er kaum ausgesprochene Kühnheiten [38.24] sogleich wieder fragwürdig werden ließ.’
Kuli, der [3*] Pl. -sa)jmd., der bes. für körperliche Arbeit von einem anderen ausgenutzt wird [D ¹Kuli b]
‘»Soweit kommt noch«, rief Alexandra, »daß polnischer Mensch muß Kuli [121.31] sein!«’‘Seh' ich schon, wie deutsche Herren bringen ihre Türken mit, damit sie aus uns machen polnische Kulis [288.29].’
b)billiger Arbeiter in Süd- u. Ostasien […] [D ¹Kuli a]
‘Übrigens stand er in einem Jogginganzug neben dem Gefährt, das, wenngleich keine der berüchtigten, von Kulis [57.24] betriebenen Laufrikschas, dennoch deplaziert wirkte, gewiß auf den ersten Blick.’
Kultgegenstand, der [1*]Gegenstand (1), der übertrieben verehrt wird [° D Kult 2a]
‘Später beschreibt er liebevoll, ja, tickhaft jede Masche des Gebrauchsgegenstandes, als wollte er ihn zum Kultgegenstand [16.29] erheben;’
Kultur, die [3*] Pl. -ena)o. Pl. Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung [D1a]
‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe […] Zeugnisse vergangener Kultur [17.14] […]’‘Man wünschte sich diese heiteren Zeugnisse bürgerlicher Kultur [32.2] vor Steinfraß und Moosbefall geschützt.’
Kulturbedarf; Kulturdezernent; Kulturleistung; Kulturverständnis; Sargkultur; Weltkultur b)Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet während einer bestimmten Epoche geschaffenen, charakteristischen geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen [D1b]
‘Durch völkerverschmelzende Prozesse erhoffe er den endlichen Austausch der Kulturen [48.14].’
Kulturbedarf, der [1*]Kultur (a); Bedarf
‘Bei Hotelketten, auf Golfplätzen mit Clubräumen und in Seniorenheimen wurde Kulturbedarf [107.4] erfragt.’
Kulturdezernent, der [1*] Pl. (m+f)-enSachbearbeiter mit Entscheidungsbefugnis bei Behörden u. Verwaltungen im Ressort Kultur (a) [° Dezernent]
‘Da […] bei der Bestallung von Kulturdezernenten [106.23] innerhalb städtischer Behörden zumeist politisch entschieden werde, müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Kulturleistung, die [1*]Pl. -enKultur (a); Leistung (2)
‘Wróbel hatte seinen Antrag abgesichert, indem er die Voten einiger namhafter polnischer Historiker zitierte, die schon seit längerem die deutschen Kulturleistungen [244.16] in Polens Westprovinzen anerkannt sehen wollten:’
Kulturverständnis, das [1*]Kultur (a); Verständnis (2)
‘Nur neue Offenheit kann einem gesamteuropäischen Kulturverständnis [244.20] entsprechen...’
Kümmel, der [1*]als Gewürz verwendete kleine, dunkle, sichelförmig gebogene Samenkörner des Kümmels, einer (zu den Doldengewächsen gehörenden) Pflanze mit mehrfach gefiederten Blättern u. kleinen, weißen bis rötlichen Blüten [° D 1,2]
‘[…] Kümmel [10.8] und Mohn in Tütchen, Schmelzkäse und Perlonstrümpfe.’
Kummer, der [1*]Betrübnis über ein schweres Geschick, das eigene Leid [Da]
‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer [98.13], weil unsere Idee unter der Last deutscher Unverträglichkeiten Schaden nehmen könnte...’
Kümmernis, das [1*]Pl. -se geh.Kummer, Schwierigkeit, die jmdn. bedrückt [D]
‘Einige Wochen oder nur Tage lang sollten alle polnischen Kümmernisse [255.12] vergessen sein.’
Kunde, der [3*] Pl. (m+f) -njmd., der [regelmäßig] eine Ware kauft od. eine Dienstleistung in Anspruch nimmt [u. daher in dem Geschäft, in der Firma bekannt ist] [D ¹Kunde 1]
‘Überwiegend sind es westdeutsche Kunden [59.21], die die Rikscha zu nutzen keine Scheu haben.’‘Werden bald Kunden [73.7] sein alle.’‘Sie gehörte zu meinen besten Kunden [258.23].’
Kundendienst; Kundenwerbung; KundschaftKundendienst, der [3*]o.Pl.[unentgeltliche] Dienstleistung[en], die dem Kunden Kauf u. Nutzung von Waren angenehmer machen od. [wieder] ermöglichen soll[en]; Service [D1]
‘[…] denn Reschke lobte den von Timmstedt eingeführten Kundendienst [238.8] […]’‘Hätte er […] einen landesweiten Kundendienst [238.15] ausgebaut, wäre Trennung die Folge gewesen, nicht auszudenken!’‘Durch eine Lupe erkenne ich […] zur Violine verfremdete Särge, die Timmstedts Kundendienst [273.26] zukünftig, neben herkömmlichen Särgen, die sich zum Fußende hin verjüngen, im Angebot führen wird.’
Kundenwerbung, die [1*]Versuch, Kunden für etw. (bes. eine Ware, Dienstleistung) zu interessieren [indem die Vorzüge lobend hervorgehoben werden]; Reklame [° D werben 1]
‘Sie wäre womöglich - nach nur zwei Whisky - mit direkter Kundenwerbung [73.14] aktiv geworden […]’
Kundschaft, die [6*] o.Pl.Gesamtheit der Kunden [D1a]
‘Viel Kundschaft [10.24] bei offener Tür […]’‘Ringsum war alles Zeuge: […] die Bauersfrauen benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft [13.26];’‘Dieser Herr, der […] Kapitalbeteiligung sowie interessierte Kundschaft [55.17] anbot.’‘[…] weshalb seinem Rikschabetrieb immer mehr Kundschaft [161.13] zulaufe.’‘Mit Unruhe reagiere die Kundschaft [250.12] - wirklich, er sprach von Kundschaft [250.12]! - auf allzu lange Wartezeiten.’
Kunst, die [4*]a)o. Pl. einzelnes Werk, die Werke eines Künstlers, einer Epoche o.Ä.; künstlerisches Schaffen [D1b]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit und um den Brückenschlag zwischen Kunst [101.8] und Alltag.’‘Und die gegenwärtige Kunst [100.25], bis hin zu Beuys, zelebriert geradezu diese Gegenstände;’‘Ist Kunst [110.30] nicht Fälschung immer bißchen?’‘Aber verstehe, daß deutsche Kunst [110.31] muß hundert Prozent sein.’
Kunstbuchverlagb)schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien od. mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur u. Welt [D1a]KunstgeschichteKunstbuchverlag, der [1*] Pl. -eUnternehmen, das Manuskripte erzeugt u. erwirbt, daraus Druckerzeugnisse mit die Kunst (a) betreffenden Inhalten herstellt u. diese über den Buchhandel verkauft [° D Verlag 1]
‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, Kunstbuchverlage [106.22] in der Regel am Lektorat sparten, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Kunsterziehung, die [1*]Schulfach, das Zeichnen [Werken] u. Kunstgeschichte umfasst [D2]
‘[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung [125.19] auf seinem Pelikanblock erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’
Kunstgeschichte, die [6*]Wissenschaft von der geschichtlichen Entwicklung der bildenden Kunst (b) als Teil der Kunstwissenschaft [D1b]
‘[…] gab sich als Doktor der Kunstgeschichte [23.30] und Professor mit Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]’‘Aber Kunstgeschichte [27.23] nur sechs Semester und Professor kein bißchen.’‘Neben Kunstgeschichte [39.24] war ihr in Poznań als Zweitstudium Germanistik möglich.’‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform, sei es zum Sinn studentischer Mitbestimmung, besonders aber zum Verständnis der Kunstgeschichte [103.10], etwas Radikales aus.’‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte [126.3] gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler,’‘Und diesen frühen Einübungen entsprechend, begann der Professor der Kunstgeschichte [170.8], mit dem Kapital der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu arbeiten.’
‘Dabei ging es um praxisbezogene Studiengänge für Kunsthistoriker [106.17].’‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker [106.25] neue Berufswege einschlagen.’‘An anderen Universitäten wurde sein »praxisbezogener Studiengang für Kunsthistoriker [107.16]« kopiert.’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare und den praxisbezogenen Studiengang für Kunsthistoriker [131.21] seinen Assistenten […]’
b) der Kunsthistoriker Alexander Reschke [Register] [°]
‘Als Kunsthistoriker [17.3] und obendrein Professor konnte er nicht anders:’‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker [144.25] und die Vergolderin […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Der Kunsthistoriker [252.18] weiß und verschweigt nicht, daß sich das Handwerk des Vergoldens viertausend Jahre lang treu geblieben ist.’‘[…] für einen Kunsthistoriker [291.25], der eine Vergolderin heiratet, der gemäße Rahmen.’
Künstler, der [4*] Pl. - jmd., der [berufsmäßig] Kunstwerke hervorbringt od. darstellend, aufführend interpretiert [D1]
‘Sie haben mich versöhnt mit großer polnischer Künstler [75.29].’‘Aber du hast mir Nummer gesagt und Stockwerk wie hoch, na, als wir gestritten haben bißchen über großer polnischer Künstler [80.3] in preußische Akademie.’‘Oben schon kahl, doch seitlich noch langhaarig gewellt, schaut aus ihm ein immer erstaunter Künstler [134.31].’‘Zwischen zwei Flaschen Export hat der Professor in Reschke den Bengalen darauf hingewiesen, daß die Stadt Gdańsk […] Künstler [162.29] ins Land gerufen habe […]’
KünstlermonographieKünstlermonographie, die [1*]größere, wissenschaftliche Einzeldarstellung über einen Künstler [° D Monographie]
‘[…] die Gegengabe des Bundes: ein […] Exemplar der bei Velhagen und Klasing 1907 erschienenen Künstlermonographie [113.15] »Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis«.’
Kunststein, der [1*]zerkleinerte Natursteine, die mit Zement oder Kunstharz wieder zu einer größeren Einheit zusammengegossen sind [° WWW080]
‘Hinter weiteren Verboten stand das Verbot von Kunststein [150.13] geschrieben.’
Kunststoffbeutel, der [1*] Gen. -sBeutel aus einem vollsynthetisch od. durch Umwandlung von Naturprodukten hergestellten Werkstoff, der in vielen verschiedenen Arten gebraucht wird [° D Kunststoff]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels [18.9] als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe.’
Kunststoffgefäß, das [1*] Pl. -eBehälter aus Plastik [°]
‘Indem er Kunststoffgefäße [149.20] unter Verbot stellte, gelang es ihm, die Verwendung von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen zu fördern.’
Kunststück, das [1*]ugs. [kein] Kunststück [sein] das ist ganz einfach [D]
‘Na, Kunststück [55.24]! Denen steht doch das Wasser bis zum Hals.’
Kunstwerk, das [1*] Pl. -eErzeugnis künstlerischen Schaffens [Da]
‘In Betracht kommt alles, was in Kunstwerken [100.18] anschaulich geworden ist.’
Kupferstecher, der [1*]Künstler, der Bilder mittels eines Verfahrens erzeugt, bei dem mit dem Grabstichel eine Zeichnung in eine polierte Kupferplatte eingeritzt u. diese dann zur Herstellung von Abzügen in den Vertiefungen eingefärbt wird [° D; D Kupferstich 1]
‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher [75.12] […] einen »Verräter an polnische Sache« […]’
Kuppel, die [2*]Wölbung [in Form einer Halbkugel] über einem Raum [D]
‘Seine schöne, wenn auch leicht zittrige Stimme erprobte anfangs zaghaft, dann waghalsig die Kuppel [296.9].’‘Schon zupfte Alexandra an mir, wollte gehen, da stellte ich mich unter die Kuppel [296.15] […]’
‘Den Besuch dieses Kuppelbaus [295.26] hatte er sich gewünscht.’
Kuppelöffnung, die [1*]Stelle, an der sich die Decke zu einer Kuppel weitet [°]
‘[…] doch ließ ich zum Rund der Kuppelöffnung [296.16] empor eine einzelne Unke rufen: kurz, lang, lang - kurz, lang, lang.’
Kuraufenthalt, der [2*] Pl. -eAufenthalt (a) zu einer Heilbehandlung [° D Kur]
‘Er sagte, seine Gesellschaft plane, den Mitgliedern der Versicherung längere und kürzere Kuraufenthalte [55.19] in Osteuropa, insbesondere in den ehemals deutschen Provinzen, zu ermöglichen.’‘In seinen Aufzeichnungen sah er seines Nachbarn am Frühstückstisch geplante Kuraufenthalte [58.28] und das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’
Kurbetrieb, der [2*] Gen. -sBetrieb (1a) eines Ortes, an dem Heilverfahren angeboten werden [° D Kur]
‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- und Kurbetrieb [240.10] bot ein Bild alltäglichen Verfalls.’‘An die Wiederaufnahme des Kurbetriebs [266.24] war damals, als Erna Brakup aufgebahrt lag, nicht zu denken.’
KurhausKurden, die [3*] Pl.Volk mit einer iran. Sprache im Grenzbereich Türkei/Irak/Iran und Nordsyrien ohne eigenen Staat [Bro]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze, als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln und Kurden [261.4] als Flüchtlinge für Meldungen gut waren […]’‘[…] brennende Ölquellen und die Flucht der Kurden [261.12], den verkündeten Sieg und die grob geschätzten Toten […]’‘[…] und schließlich mit den vertriebenen Kurden [281.20] aktuell wird.’
Kurdorf, das [1*]Dorf [mit besonders günstigem Klima od. mit Heilquellen], das die Voraussetzungen zur Durchführung von Heilbehandlungen bietet [° D Kurort; D Kur]
‘Sie übte sich rasch ein notdürftiges Umgangspolnisch ein und hielt ihr Zimmer in dem Kur- [217.19] und Fischerdorf, das nun Brzeźno hieß, wie einen Bunker […]’
Kurgarten, der [1*]zu einem Kurort gehörige Parkanlage [°]
‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, […] welche Musikstücke beim nachmittäglichen Konzert aus der Orchestermuschel im Kurgarten [221.23] zu hören waren;’
Kurhaus, das [1*]Gebäude mit Einrichtungen für den Kurbetrieb [°]
‘Solange noch das Kurhaus [217.23] baufällig stand, half sie als Kellnerin aus, später fand sie Arbeit beim Konsum. ’
Kurierdienst, der [1*] Pl. -edas Überbringen von vertraulichen Nachrichten o.Ä. durch Boten [° Da; D Kurrier b]
‘Bald gehörten die innerstädtische Paketzustellung und Kurierdienste [203.1] zum Service-Programm.’
Kurlage, die [1*]für die Einrichtung von Orten zur Erholung und Heilbehandlung geeignete Lage (2) [° D Kur]
‘Alles vorzügliche Kurlage [56.28], außerdem vertraut, voller Erinnerungen für jenen Teil unserer Mitglieder, die von hier weg mußten.’
Kurs, der [1*] Pl. -e1.zusammengehörende Folge von Unterrichtsstunden o.Ä.; Lehrgang [D3a]
‘Also sah sein Studiengang Kurse [106.27] für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’
2.Marktpreis von Wertpapieren, Devisen o.Ä. [D4]DollarkursKursgewinn, der [1*] Pl. -e Börsenw.Unterschied zwischen einem niedrigen Ankaufspreis u. höherem Verkaufspreis bei Wertpapieren, Devisen o. Ä. [D]
‘Zwischen Hinweisen auf Kursgewinne [167.9] einiger Versicherungskonzerne teilt er mit, daß es ratsam wäre, »hier und dort stille Reserven zu bilden«.’
Kursverfall, der [1*]im Wert fallender Marktpreis von Wertpapieren, Devisen o.Ä. [° D Kurs 4]
‘[…] hätte nicht eine sogleich drangeknüpfte Bemerkung […] das eigentliche Gespräch eröffnet, wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall [11.9] des Złoty zu vergleichen gewesen.’
Kurve, die [1*]Biegung, Krümmung einer Straße, eines Verkehrsweges [D2a]
‘Auf einer kurvenreichen Strecke muß es sie - doch wer ist Es? - aus der Kurve [299.8] getragen haben.’
Kürze, die [2*] o.Pl.1.geringe zeitliche Dauer [D2]
‘[…] daß sie dort in Kürze [165.5] den Grundstücksmarkt beherrscht, dann in Calcutta viele Jutefabriken in Besitz genommen, sich nicht gerade beliebt gemacht hätten.’
2.o. Pl. knappe, auf das Wesentliche beschränkte Form [° D3; D kurz 3a]
‘Dieser auf Kürze [221.3] eingeschworene Geschäftsmann hat anfangs versucht, den Redefluß der Brakup zu kanalisieren […]’
Kurzvisite, die [1*] bildungsspr. veraltendkurzer, nicht lange dauernder [Höflichkeits]besuch [° D Visite 2]
‘Und Alexandra Piątkowska versicherte Jerzy Wróbel, daß ihr Alexander die Kurzvisite [131.7] des Staatsoberhauptes zwar nicht eingefädelt, doch in terminliche Nähe mit den Verhandlungen gebracht habe.’
Kurzzeitgeschichte, die [1*] Pl. -nzeitnahe, noch nicht lange zurückliegende Geschichte (1) [°]
‘An zwei Stellen der Tagebucheintragungen korrespondieren die Lang- und Kurzzeitgeschichten [267.30] miteinander.’
Kuß, der [1*][sanft] drückende Berührung mit den [leicht gespitzten, leicht geöffneten] Lippen [D Kuss]
‘Und dann ließ die Witwe den Witwer nach einem hastigen Kuß [76.20] [....] vor der Haustür stehn’
HandkußKüste, die [1*]das [unmittelbar] ans Meer angrenzende Festland [° D a]
‘Weiteres Interesse werde aus Niederschlesien und von der Küste [270.6] Pommerns gemeldet.’
Küstengewässer; MittelmeerküsteKüstengewässer, das [1*] Pl. - Zone des Meeres an einer Küste, die zum Hoheitsgebiet eines Landes gehört [D]
‘Obgleich dieser Antrag, mit Hinweis auf die miserable Wasserqualität der Küstengewässer [236.26], abgelehnt wurde […]’
Küster, der [1*] Pl. (m+f) -Kirchendiener [D]
‘[…] was ihm Totengräber und Küster [132.7] zugetragen hatten […]’
Kutsche, die [1*]von Pferden gezogener, meist geschlossener Wagen zur Beförderung von Personen [D1]
‘Will ich königlich vorfahren, wenn nicht in Kutsche [288.2], dann so.’
Kutter, der [1*] Pl. - motorgetriebenes Fischereifahrzeug; Fischkutter [D2]
‘[…] kam es später dennoch, von Kuttern [236.27] aus, zu »wilden Seebestattungen«, mit denen sich Fischer aus Putzig und Heisternest ein Zubrot verdienten.’
L
Labskaus, das [1*] Kochk.Gericht aus Pökelfleisch, Hering u. verschiedenen anderen Zutaten [D]
‘Alexandra wollte etwas exotisch Norddeutsches essen: Labskaus [111.7], ein Seemannsgericht.’
Lächeln, das [7*]dem Lachen ähnliche Mimik, die Freude, Freundlichkeit o.Ä. erkennen lässt [° D lächeln 1a]
‘[…] ihr Grinsen, verhuschtes Lächeln [96.7] und so viel verkniffener Ernst […]’‘[…] sie habe sich bei den Verhandlungen durch damenhaftes Lächeln [122.11] und blitzschnelles Kopfrechnen ausgezeichnet […]’‘Doch Marian Marczak entwaffnete alle mit hilflos anmutendem Lächeln [199.9].’‘Das Lächeln [257.15] der Alten im glänzend weiß ausgeschlagenen Sarg, ein Lächeln [257.16], das mir auf einem der Fotos vorliegt und von dem der Fotograf behauptet, es sei »mehr ein spöttisches Grienen denn ein erlöst wirkendes Lächeln [257.18] gewesen«, hat sich der Trauergemeinde übertragen.’‘[…] ihr reichte es nur zum »verkniffenen Lächeln [286.11]« […]’
Lachen, das [9*] → lachendurch eine Mimik, bei der der Mund in die Breite gezogen wird, die Zähne sichtbar werden u. um die Augen Fältchen entstehen, [zugleich durch eine Abfolge stoßweise hervorgebrachter, unartikulierter Laute] Freude, Erheiterung, Belustigung o.Ä. erkennen lassen [D ¹lachen 1a]
‘Dem Witwer gefiel dieses ans Schrille grenzende Lachen [11.24] […]’‘Ihr Lachen [21.21] brauchte Zeit […]’‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit berichtete, […] gewann wieder ihr Lachen [29.2] Vorhand:’‘Jedenfalls verbürgt Reschkes Tagebuch wiederholtes Lachen [40.22] der Piątkowska.’‘Danach ihr Lachen [73.12].’‘[…] bekam er mit nachgestelltem Lachen [79.31] Antwort:’‘Und selbst Dein Lachen [86.17], von dem ich oft meinte, daß es mich auslache, findet immer neue Hallräume […]’‘Danach ihr Lachen [181.20].’‘Ihr mädchenhafter Übermut […] und ihr Lachen [292.20] von damals sind sich treu geblieben.’
Gelächter; LachfalteLachfalte, die [2*] Pl. -nbeim Lachen, durch häufiges Lachen bes. in der Umgebung der Augen entstehendes Falten (1) [° D Lachfältchen]
‘Dazu vielfach verästelte Lachfalten [33.4]...’‘Schon begann er, ihre Lachfalten [40.22] zu zählen:’
Lack, der [2*][farbloses] flüssiges Gemisch, mit dem Möbel, Türen, Fensterrahmen, Gegenstände aus Metall u.a. angestrichen werden u. das nach dem Trocknen einen glänzenden, schützenden Überzug bildet [D1]
‘Dunkelblau das stabile Gestänge, keine Roststellen, nirgendwo blätternder Lack [57.30].’‘Lack [80.20] und Chrom glänzten.’
‘Seitlich des Fahrradsitzes meidet die laubgrüne Schrift auf weißem Lackgrund [204.23] die Landessprache […]’
Lage, die [7*]1.die [augenblicklichen] Verhältnisse, Umstände, die bestehende Situation [D3a]
‘Nicht zu vergessen die Zuspitzung der ohnehin zugespitzten Lage [152.8] in Georgien, Litauen, Jugoslawien.’‘[…] zumal die Schwarzseher, nach Lage [172.18] der Dinge, meistens recht behalten;’‘[…] so beschreibt mir Reschke als Reszkowski die gegenwärtige Lage [259.17] im Rückblick:’‘Die Neudeutschen tun sich schwer mit der veränderten Lage [259.30] […]’
Weltlagein der Lage sein etw. zu tun etw. sofort tun können [° D3a]
‘Mister Chatterjee […] war sogleich in der Lage 47.11], die Besorgnisse seiner neipenbekanntschaft zu zerstreuen:’
2.Stelle, wo etw. (in Bezug auf seine Umgebung) liegt/gelegen ist [D1a]
‘[…] indem er Ferienhäuser in attraktiver Lage [55.16] suchte […]’‘Die Lage [136.14] des Friedhofs sollte in Augenschein genommen und Auskunft über die Pflege der Gräber eingeholt werden.’
Friedhofslage; Kurlage; Lageplan; Ostseelage; SeeuferlageLageplan, der [1*]¹Plan (2) der Lage (2) u. Umgebung [D]
‘Reschke konnte […] einen Lageplan [112.15] des zukünftigen Friedhofs ausbreiten.’
Lager, das [1*] Pl. - a)für das vorübergehende Verbleiben einer größeren Anzahl Menschen eingerichteter [provisorischer] Wohn- od. Übernachtungsplatz [D1a] Konzentrationslager; Lagerfeuerb)Lager (a) für Kriegsgefangene [D Gefangenenlager]
‘[…] dessen Inschrift an französische Kriegsgefangene erinnert, die während der Jahre 1870/71 in Lagern [174.26] gestorben waren.’
Lagerfeuer, das [2*] Gen. -soffenes Feuer in einem Lager (a), bes. einem Ferien-, Zeltlager o.Ä. [D]
‘[…] verkohlte, regennaß glänzende Reste eines Lagerfeuers [277.5] gaben Zeugnis […]’‘Ein Dutzend Pfadfinder mochten die Feldsteine in die schilfbestandene Bucht ans Lagerfeuer [277.12] gerollt haben.’
Lamento, das [1*] ugs. abwertendGejammer, heftige Klage [D1]
‘Die vier Antrittsbesuche stehen bei Reschke zum Lamento [182.25] gereiht.’
Lampe, die [1*]die Lampe halten GrassÜetw. beleuchten, genau schildern [°]
‘Soll ich dabeisein und trotz Hotelzimmerbeleuchtung die Lampe [78.7] halten?’
Land, das [12*] Gen. -es; Pl. Länder1. Pl. Länder a)politisch selbstständiges, von Grenzen umgebenes Gebiet; Staatsgebiet; Staat [D5]
‘[…] worauf er ein Ergebnis ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit die Entvölkerung der zum Anschluß freigegebenen Länder [98.11] befürchten ließ.’‘[…] spürbar besonders in armen Ländern [161.12], so auch in Polen […]’‘[…] daß die Stadt Gdańsk […] Künstler ins Land [162.29] gerufen habe […]’‘Doch bis es soweit war, mußte Chatterjee weitere bengalische Vettern ins Land [213.18] rufen, unter ihnen wiederum Marwaris.’
‘[…] wie krebsartig das östlich der Stadt wuchernde Industriegebiet sich ins flache, nur durch den Weichseldeich begrenzte Land [159.9] frißt.’‘Und nun soll Land [246.5] genommen werden.’‘So unbebaut das Land [278.6] - wenn man vom Stallgebäude absieht - über dem See gehügelt ist […]’‘Vom Dorffriedhof aus hat man einen weiten Blick übers Land [299.29].’
Hügelland; Landnahme3. o.Pl. Gebiet außerhalb der städtischen Zivilisation, das bes. durch das Betreiben von Landwirtschaft geprägt ist; dörfliche Gegend [D4]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten, in denen es […] um Ferien auf dem Land [27.11] und um das Absammeln von Kartoffelkäfern ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen:’‘Ihre Kindheit, die sie teils auf dem Land [241.5], teils in der Niederstadt verbracht hatte […]’
Unschuld 4.o.Pl. nicht mit Wasser bedeckter Teil der Erdoberfläche (bes. im Unterschied zum Meer, zu größeren Gewässern); Festland [D1]
‘[…] hier in den Wassergräben des eingedeichten Landes [125.27], dort im Uferschilf, allerorts lärmten Kröten […]’
Landebahn, die [1*] Pl. -enPiste auf Flugplätzen für das Starten und Aufsetzen der Flugzeuge [° D; D landen]
‘Gegen diese ideale Friedhofslage sprach der zu nah gelegene Flughafen von Gdańsk, dessen Landebahnen [64.11] dort […] Raum einnahmen.’
Landesfarben, die [1*] Pl.Farben (1a), wie sie die Fahne eines Landes (1a) zeigt [D]
‘Das hochgeklappte Verdeck ist in den Landesfarben [204.26] gestreift: weißrot, weißrot.’
Landessprache, die [1*]Sprache (1), die von [dem überwiegenden Teil] der Bevölkerung eines Landes (1a) gesprochen wird [D]
‘Seitlich des Fahrradsitzes meidet die laubgrüne Schrift auf weißem Lackgrund die Landessprache [204.23] und will allgemeinverständlich sein: »Chatterjees Rikscha-Service«.’
Landeswährung, die [1*]in einem bestimmten Land (1a), Staat gültige Währung (1) [D]
‘[…] eine Schiefertafel neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar im Verhältnis zur Landeswährung [10.27] teurer und teurer wurde […]’
Landleben, das [1*] Gen. -s; o.Pl.durch das Wohnen, den Aufenthalt in ländlicher, dörflicher Umgebung geprägte, sich ergebende Lebensweise; Leben (2b) auf dem Land [D]
‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an Details des westpreußischen Landlebens [141.30] so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin […]’
Landnahme, die [4*]Eroberung, Inbesitznahme u. Besiedelung von Land (2) [D]
‘Mehr noch, Erwartung sprach aus ihm, weil seine Ahnung, die er »Asiens lautlose Landnahme [48.4]« nannte, so bildhaft bestätigt wurde.’‘Die im Sejm ausgesprochene Warnung vor »deutscher Landnahme [236.19]« will er schon hier ans Brett genagelt sehen […]’‘Als Pole bedaure er, mit seinen Orts- und Grundbuchkenntnissen der neuen deutschen Landnahme [243.23] zugearbeitet zu haben.’‘[…] entwirft ein Schreckensbild herrischer Landnahme [282.3] […]’
Landschaft, die [3*]hinsichtlich des äußeren Erscheinungsbildes (der Gestalt des Bodens, des Bewuchses, der Bebauung, Besiedelung o.Ä.) in bestimmter Weise geprägter Teil, Bereich der Erdoberfläche; Gebiet der Erde, das sich durch charakteristische äußere Merkmale von anderen Gegenden unterscheidet [D1]
‘[…] wo in lieblicher Landschaft [233.23] das Leben noch ruhig und einfach verlief.’‘Reschke hat mir die Landschaft [277.25] beschrieben […]’‘[…] eine Siedlung, die in Terrassen hügelwärts steigt, sich dabei sorgsam der Landschaft [278.12] anschmiegt […]’
Landschulheim, das [1*]Einrichtung, in der sich Schulklassen jeweils für einige Tage zur Erholung u. zum Unterricht aufhalten [° D Schullandheim; D Heim 2]
‘Im Landschulheim [42.4] oder sonstwo.’
Landsmann, der [8*] Pl. (m+f) Landsleutejmd., der aus demselben Land (1a) stammt, aus derselben Landschaft, Gegend kommt wie ein anderer [D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten oder Quartiermacher der zukünftigen Weltgesellschaft, in der sich die ichbezogenen Angstzustände Ihrer Landsleute [47.24] verlieren werden.’‘[…] nahm an seinem Tisch ein - wie sich herausstellte - Landsmann [55.7] Platz […]’‘Bei ihren Landsleuten [88.2] polnisch-litauischer Herkunft habe sie […] Zuspruch erfahren können:’‘[…] indem er unsere immer älter werdenden Landsleute [96.15] als »umgesiedelte Flüchtlinge« in seinen Rubriken führt.’‘Ich vermute, daß Furcht vor der zeitbedingten Gewißheit, in fremder Erde liegen zu müssen […] den Lebensabend meiner Landsleute [97.4] verlängert hat.’‘Sogar aus Amerika und Australien schrieben Landsleute [141.4].’‘Unsere hochbetagten Landsleute [177.1] sind sogar bereit, leerstehende oder vom Konkurs bedrohte Gewerkschaftsheime zu beziehen […]’‘[…] weil die erklärte Bereitschaft so vieler Landsleute [211.15] […] durch keinen Beschluß außer Kraft gesetzt werden könne.’
Landsmannschaft, die [6*]Vereinigung von Flüchtlingen u. Heimatvertriebenen aus den östlichen Teilen des Deutschen Reiches vor 1945 [D2]
‘Reschke schreibt von ersten Kontakten mit der organisierten Landsmannschaft [88.9].’‘[…] die ihm von immer mehr Ortsgruppen der organisierten Landsmannschaft [93.23] geliefert wurden.’‘Die meisten Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft [97.17] beantworten mein Rundschreiben mit Interesse.’‘[…] nachmittags in der Engelsgrube, im »Haus der Hansestadt Danzig« und Sitz der organisierten Landsmannschaft [110.16], verabredet gewesen sind’‘[…] etliche Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft [136.10] hatten Beobachter, der Bund Frau Johanna Dettlaff geschickt.’‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat […] die Anliegen der Landsmannschaft [237.26], obgleich selber kein Flüchtlingskind, als »echte Herausforderung« begriffen […]’
Landstraße, die [1*]außerhalb von Ortschaften verlaufende, kleinere, befestigte Straße, die bes. dem Verkehr zwischen den Ortschaften dient [D]
‘Und fahr nicht so schnell auf Landstraße [80.10].’
Landtagswahl, die [1*] Pl. -enWahl zu einem Landtag, der Volksvertretung eines Bundeslandes [° D; D Landtag 1a]
‘Danach ging es um […] Parteiengezänk und die bevorstehenden Landtagswahlen [185.18].’
Landwirtschaft, die [1*] o.Pl.planmäßiges Betreiben von Ackerbau u. Viehhaltung zum Erzeugen von tierischen u. pflanzlichen Produkten [D1]
‘[…] wo die Landwirtschaft [234.1] ohnehin keine Zukunft habe […]’
Langatmigkeit, die [1*]allzu ausführliche, weitschweifige Art [° D langatmig]
‘Wróbels Langatmigkeit [198.13] verkürzte er durch Zwischenfragen.’
Länge, die [2*] Pl. -n1. Pl. zu weitschweifige, spannungslose, langweilige Stelle, langatmiger Abschnitt [D4]
‘Der Geschäftsbericht hatte Längen [232.14].’
2. *sich in die Länge ziehen länger dauern als erwartet; sich verzögern, sich hinziehen [D3a*]
‘[…] es ist ein Spaziergang […], der sich in Reschkes Kladde in die Länge [264.26] zieht, indem er ihn wiederholt erinnert […]’
3.räumliche Ausdehnung in einer Richtung [D1a]LängenmaßLängenmaß, das [1*]Maßeinheit für die Ausdehnung in der Länge (3) [D]
‘Da […] er das Längenmaß [160.13] der platten Körper mit fünf […] Zentimetern angibt, werden es wohl doch Froschlurche, also Unken, gewesen sein […]’
Langeweile, die [3*]als unangenehm, lästig empfundenes Gefühl des Nicht-ausgefüllt-Seins, der Eintönigkeit, Ödheit, das aus Mangel an Abwechslung, Anregung, Unterhaltung, an interessanter, reizvoller Beschäftigung entsteht [D]
‘Schweiß, Trillerpfeifen, Kommandos und Langeweile [69.6].’‘[…] Stefan Bieroński, den häufig Langeweile [198.23] heimsuchte […]’‘Süße Langeweile [208.2] entführte Bieroński.’
Langlebigkeit, die [1*]das Erreichen eines hohen Alters, hohe Lebenserwartung [°]
‘[…] diese und weitere Informationen verrieten einiges über die Langlebigkeit [96.11] ehemaliger Flüchtlinge.’
Langschädel, der [1*]länglicher, ovaler Schädel (2) [°]
Langschiff, das [1*] Archit.lang gestreckter Hauptteil einer Kirche, der aus Haupt- u. Seitenschiffen bestehen kann [D Langhaus]
‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff [225.17] in den linken Seitenflügel des Altarraums verlegt wurden.’
Langseite, die [1*] Pl. -nlängere, von jeweils zwei parallel verlaufenen Seiten (5a) eines Rechtecks [°]
‘An den Langseiten [272.29] des Tisches hat der Aufsichtsrat Platz genommen […]’
Langspielplatte, die [1*] Pl. -ndünne, aus Kunststoff gepresste runde Scheibe mit auf jeder Seite je einer spiralförmigen, feinen Rille, in der Tonaufnahmen gespeichert sind, die mithilfe eines Plattenspielers wiedergegeben werden können und die eine lange Spieldauer hat [° D; D Schallplatte]
‘Entweder legte er Langspielplatten [253.11] auf, oder sie hörten einen Radiosender […]’
Langzeitgeschichte, die [1*]zeitlich entfernter, länger zurückliegende Geschichte (1) [°]
‘An zwei Stellen der Tagebucheintragungen korrespondieren die Lang- [267.30] und Kurzzeitgeschichten miteinander.’
Lärm, der [3*] o.Pl.als störend u. unangenehm empfundene laute, durchdringende Geräusche [D]
‘Dazu kam der Lärm [64.16] startender und landender Flugzeuge;’‘Überall Stau, Streß, Lärm [81.7]!’‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept allen […] im Lärm [210.14] ertaubten Großstädten behilflich werden wollte […]’
KrötenlärmLast, die [2*] Pl. -en1.etw., was drückend, schwer auf jmdm., etw. liegt; [größeres] Gewicht, das etw. belastet [D1b] Schneelast Übelastender, unerträglicher Zustand [°]
‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer, weil unsere Idee unter der Last [98.13] deutscher Unverträglichkeiten Schaden nehmen könnte...’
2.Pl.*zu jmds. Lasten Kaufmannsspr.auf jmds. Rechnung [D2*1]
‘Alle Nebenkosten gingen zu Lasten [118.19] der Gesellschaft.’
Lastesel, der [1*]Wortspiel zu Lastesel und BeschwerdeGrassÜetw., was als Grund für Schwierigkeiten, Widrigkeiten angesehen und verantwortlich gemacht wird [°]
‘[…] ist ihm der Kapitalismus Lastesel [93.5] aller Beschwerden, auch der eigenen:’
Latein, das [1*]die Sprache u. Literatur der alten Römer als Unterrichtsfach [° Db, D lateinisch a]
‘[…] daß ich bei ihm Mathe, Latein [60.14] abschreiben durfte, wird so gewesen sein;’
Laub, das [1*]Blätter von Bäumen u. Sträuchern [D]
‘Unter hochragenden, allen politischen Wechselfällen entwachsenen Buchen und Linden, die ihr Laub [25.19] fallen ließen […]’
Herbstlaub; LaubbaumLaubbaum, der [1*] Pl. -bäumeLaub tragender Baum [D]
‘Gefiltert von Laubbäumen [135.29] fiel Sonnenlicht auf die Trauernden;’
LaubtunnelLaubtunnel, der [1*]Tunnel, der von dicht stehenden Laubbäumen gebildet wird [°]
‘Im Laubtunnel [159.3] der Chausseebäume an Strandwäldern entlang.’
Lauch, der [1*]Porree [D2]
‘Sellerie, kindskopfgroße Wruken, Lauch [7.13] und rote Bete.’
Laufen, das [1*] → laufensich in aufrechter Haltung auf den Füßen in schnellerem Tempo so fortbewegen, dass sich jeweils schrittweise für einen kurzen Augenblick beide Sohlen vom Boden lösen [D1a]
‘Atemlos kam er pünktlich an, sagte aber nicht, was ihn in Schweiß gebracht hatte, sondern rief, im Laufen [62.29] noch, als dürfe die Flucht nicht enden: »Das beste ist, wir nehmen den Wagen...«’
Laufende, das [1*]*auf dem Laufenden seinimmer über das Neueste informiert sein [D laufend c]
‘Die Brakup war mal wieder auf dem laufenden [189.31].’
Läufer, der [1*]jmd., der sich mit schnellen Schritten fortbewegt [°]
‘[…] Chatterjee wird sich erinnert haben, daß […] dieses Wort sich vom japanischen »Jin riki shaw« herleitet, das heißt: vom Läufer [163.11] gezogenes Fahrzeug.’
Laufrikscha, die [1*](in Ost- u. Südasien) der Beförderung von Personen dienender zweiräderiger Wagen, der von einem Menschen […] gezogen wird [D Rikscha]
‘Übrigens stand er in einem Jogginganzug neben dem Gefährt, das, wenngleich keine der berüchtigten, von Kulis betriebenen Laufrikschas [57.24], dennoch deplaziert wirkte, gewiß auf den ersten Blick.’
Laufzeit, die [1*]Abspieldauer [°]
‘Eine Videokassette von immerhin halbstündiger Laufzeit [134.11] gehört zum mir gelieferten Material.’
Laune, die [2*]a)o. Pl. Stimmung, augenblickliche Gemütsverfassung [Da]
‘Alexandra war von mitreißend guter Laune [292.18].’
b)einer Laune entspringender Einfall, spontane [ein wenig abwegige] Idee [Dc]
‘Wahrscheinlich folgte sie einer Laune [288.3], denn Chatterjee und seine Vettern waren ihr fremd geblieben.’
Laut, der [1*]1.Laut geben Töne von sich geben [°]
‘Sonst gab nichts Laut [143.19], es sei denn Lerchen, die hoch über den frühreifen Feldern bis in den Abend hinein ihre Bühne hatten.’
2.mit dem Strom des Atems bei bestimmter Stellung der Sprechwerkzeuge hervorgebrachter Schall; kleinste Einheit der gesprochenen Sprache [D2]ZischlautLeben, das [11*]1.Pl. selten das Lebendigsein, Existieren [D1]
‘Doch nun, mit Beginn des neuen Zeitalters, wird wieder das Leben [16.2]...’‘»Der Tod ist das Tor zum Leben [23.3]«’‘Das Leben [103.27] geht weiter.’‘Dieser lebhafte, oft anstrengend lebendige, ja, spontan lebensfrohe und tätig das Leben [200.3] bejahende Mensch […]’‘Wer hätte damals hoffen mögen, daß Leben [259.21] wieder lebenswert sein wird.’‘Denn nichts, sage ich, nicht einmal das Leben [266.13] findet ein Ende.’
Lebendige; Lebensfreude; Lebzeiten; Privatleben 2.Pl. selten a)Dauer, Verlauf des Lebens (1), der Existenz, des Daseins [D2a]
‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher, der gegen Ende seines Lebens [75.13] die Königlich-Preußische Akademie reformiert hatte, einen »Verräter an polnische Sache« […]’‘Auf gelbbraun geflecktem Granit stand wie eine Nachricht, gemeißelt für niemanden, Paul Stellmacher, dessen Leben [223.19] von 1884 bis 1941 dauerte.’‘[…] wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens [272.13] ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Berufsleben b)Art zu leben, Lebensweise [D2b]
‘Und wie er […] fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch […] deutet und mit den Wechselfällen eines streitbaren Lebens [17.26] in Beziehung setzt - Strauch verbrachte Jahre in Festungshaft -, so deutelte er an den geerbten Einkaufsnetzen der Witwe.’
Landleben3.o. Pl. der Alltag, die Wirklichkeit, in der sich das Leben abspielt; […] [D3a]
‘[…] wo die Familie herkam, wo Heimat gewesen war, wo in lieblicher Landschaft das Leben [233.23] noch ruhig und einfach verlief.’
Lebende, der/die [4*] Pl. -njmd. der lebt, noch nicht gestorben ist [°]
‘Nach all dem Unrecht, das sich Menschen angetan haben, sollte es doch möglich sein, […] nicht nur den Lebenden [85.14] eine bessere Zukunft zu eröffnen […]’‘Doch unsere Idee, die nun eine feste Adresse hat, wird von den großen Umwälzungen nicht betroffen sein, weil sie den Toten dient, nicht den Lebenden [125.4].’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft, mithin Bewegung und Stillstand, die Lebenden [202.16] und die Toten, abermals einen Handel ein […]’‘Man verstehe sich weiß Gott nicht als exklusiv, »vielmehr kann nun der Versöhnungsgedanke in Bereiche getragen werden, die den Lebenden [234.7] offenstehen...«’
Lebendige, der/die [1*] Pl. -njmd. der lebendig, voller Leben (1) ist [°]
‘[…] erfreute ihn, bei allem Erschrecken, diese neue Bekanntschaft vorm Hintergrund so vieler Lebendiger [46.23].’
Lebensabend, der [3*] geh.letzter Lebensabschnitt [im Ruhestand] [D]
‘Ich vermute, daß Furcht […] den Lebensabend [97.4] meiner Landsleute verlängert hat.’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste […] den Wunsch geäußert, […] in dessen landschaftlich freundlicher Umgebung ihren Lebensabend [176.23] verbringen zu dürfen.’‘Konsistorialrat Dr. Karau nannte den Lebensabend [177.31] » die Zeit der Einkehr und also Heimkehr«.’
Läbensabend [Brakup Missingsch]Lebensalter, das [1*]Zahl der Lebensjahre [Da]
‘Ist es nicht so, als versuche das hohe Lebensalter [96.28] der ehemaligen Umsiedler uns mahnend anzudeuten, daß man mit Ungeduld auf die Gründung der Friedhofsgesellschaft wartet, ja, sie herbeisehnt?’
Lebensbeweis, der [1*] Pl. -eBeweis (2) vom Vorhandensein von etw. [°]
‘Mag sich die Politik durch auftrumpfende Lebensbeweise [171.6] immer wieder in den Vordergrund drängen […]’
Lebenserwartung, die [1*]Zeitspanne, die ein Mensch voraussichtlich [noch] leben wird [D]
‘Zum Beweis der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung [96.17] schickte er der Piątkowska Fotokopien solcher Geburtstags- und Jubiläumsinserate […]’
Lebensfreude, die [1*]Freude am Leben (1), Daseinsfreude [D]
‘Beeindruckt von der Lebensfreude [192.1] einer Vielzahl alter Menschen […]’
Lebensversicherung, die [1*]Versicherung (a) über eine bestimmte Summe, die im Todesfall an die Hinterbliebenen des Versicherten, im Erlebensfall an den Versicherten selbst ausbezahlt wird [D]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat bei einer Lebensversicherung [237.24] Erfahrungen im Management gesammelt […]’
Lebzeiten [3*] in der Fügung: zu Lebzeitenwährend des Lebens (1); zu der Zeit, als jmd. noch lebte [D]
‘[…] wenngleich beide keine Rückkehr zu Lebzeiten [26.20] erhofft haben?’‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten [149.9] geäußerten Wünschen aus, die ihre’‘Wenn bisher freiwillig und zu Lebzeiten [215.21] der Beschluß gefaßt wurde, in der Heimat letzte Ruhe zu finden, soll fortan über Tote verfügt werden.’
Lederpantoffel, der [1*]Pantoffel aus einem aus gegerbter Tierhaut gewonnenen, meist zähen, sehr reißfesten Material [° D Leder 1]
‘Heil, weil aus dem Wagen geschleudert, der sich überschlug, überschlug, blieben ein Lederpantoffel [299.21] und ein gehäkeltes Einkaufsnetz.’
Leere, die [2*]nicht oder kaum gefüllter Zustand; karge Einrichtung eines Raums [°]
‘Die weißrussische Gemeinde hat die einst nüchterne Leere [135.21] des nur zweckdienlichen Raumes mit orthodoxem Pomp gefüllt...’
Ü innere Leere das [geistige] Nichtausgefülltsein [° D]
‘Ach, die Erleichterung und die Leere [267.26] danach.’
Lehne, die [1*] Pl. -nTeil eines Sitzmöbels, an den man sich lehnen kann; Stütze für Rücken u. Arme [D1]
Lehnstuhl; StuhllehneLehnstuhl, der [1*]bequemer Stuhl mit Armlehnen u. hoher Rückenlehne [D]
‘[…] der dort gelangweilt im Lehnstuhl [273.12] lümmelt, dürfte, nicht nur der Berufskleidung wegen, Hochwürden Bieroński sein […]’
Lehrauftrag, der [1*]Auftrag (1), an einer Hochschule Vorlesungen, Seminare o.Ä. zu halten [D]
‘[…] mancher Assistent, Dozent oder Professor ohne Lehrauftrag [103.6] hat damals seine Karriere eingefädelt.’
Lehrbetrieb, der [1*] o.Pl.das Stattfinden von Lehrveranstaltungen (z.B. an einer Hochschule) [D]
‘Die Universität und - wie er der Piątkowska schreibt - » mehr noch ihr Lehrbetrieb [104.15]« ekelten ihn an.’
Lehrer, der [3*] Pl. (m+f) - Berufsbez.jmd., der an einer Schule unterrichtet [D1a]
‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung […] von allen Lehrern [140.7] und Schülern nur Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’‘Lehrer [146.21] und Priester hatten ihn glauben lassen, Gdańsk sei immer polnisch, urpolnisch gewesen.’‘Immer wieder kalbten zwischen Ramkau und Matern Kühe, zerbrach dem Lehrer [241.8] in der Volksschule Weidengasse der Rohrstock […]’
KlassenlehrerLehrkörper, der [2*] Gen. -s Amtsspr.Gesamtheit der Lehrenden an einer Schule od. Universität [D]
‘Zielsetzungen, die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied des Lehrkörpers [103.20] und als Einzelperson bei den damals üblichen Sit-ins abgelehnt.’‘[…] so rückversichert, fiel es ihm leicht, von der Universität und ihrem Lehrkörper [131.28] Abschied zu nehmen.’
Lehrtätigkeit, die [1*] Amtsspr.berufliche Tätigkeit (1b) als Dozent [an einer Hochschule] [° D]
‘[…] gab sich als Doktor der Kunstgeschichte und Professor mit Lehrtätigkeit [23.31] im Ruhrgebiet zu erkennen […]’
Leib, der [3*]1.Körper [von Tieren] [°]
‘Die Flachköpfe und Augenwülste in den Leib [160.2] gedrückt.’‘Entsaftet hat der Leib [160.3] Falten geworfen.’
2.ÜFruchtkörper, oberirdisch wachsender Teil des Pilzes [° D Fruchtkörper]
‘[…] den fleischigen, in sich gewondenen Leib [12.27] der älteren beschatten breitrandige, wulstig mal nach innen, mal nach außen gerollte Krempen.’
Leiche, die [9*] Pl. -nKörper eines Toten, Gestorbenen [D1a]
‘Die Überführung der Leichen [133.8] sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden […]’‘Als hätte sich unser Paar die ersten Leichen [135.24] ausgesucht:’‘Er lobt die »Minimalisierung der Leichen [138.30]« und wagt das Wort » Raumersparnis«.’‘Auf eine der Glossen, die […] in dem Vorwurf gipfelte, » mit Leichen [140.15] Rückeroberung« betreiben zu wollen, hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’‘Fortan sollte der Umbettung von Leichen [193.23] und Gebeinen Platz eingeräumt werden.’‘Eine Armee deutscher Leichen [197.22] tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen an!’‘Ferner ist zu berichten, daß ab Februar mit Chartermaschinen Leichen [236.30] eingeflogen wurden […]’‘Ausgebrannt das Autowrack, die Leichen [299.16] verkohlt.’
‘Umbettung wird sein nur über meine Leiche [208.11]!’
Leichenfledderei, die [1*]das Ausrauben, Ausplündern einer Leiche [° D; D fleddern a]
‘Leichenfledderei [186.25] nenn' ich das!’
Leichenhemd, das [2*] Gen. -sweißes, über den Kopf gezogenes, weit geschnittenes, langes Kleidungsstück mit Ärmeln, das dem Toten angezogen wird; Totenhemd [° D Sterbehemd; D Hemd 2]
‘Beide zeigen aus leicht verändertem Blickwinkel ein und dieselbe Mumie, die über mürbem, einst weißem, nun stockfleckigem Leichenhemd [227.11] die Hände rechts über links gelegt hält […]’‘[…] den immer noch üppigen Faltenwurf des Leichenhemdes [227.31] bis zu den verdeckten Füßen hin.’
LeichenhemdärmelLeichenhemdärmel, der [1*] Pl. -den Arm teilweise od. ganz bedeckender Teil eines Leichenhemds [° D Ärmel]
‘Es sind männlich langgliedrige Hände, deren Gebein […] von Haut, sichtbar bis zum Faltenwurf der Leichenhemdärmel [227.16], zusammengehalten wird;’
Leichenschmaus, der [3*] scherzh.gemeinsames Essen od. Kaffeetrinken, zu dem die Angehörigen eines Verstorbenen die Trauergäste einladen [D]
‘Was man früher Leichenschmaus [138.8] nannte, fand im Hevelius statt.’‘Was mag Reschke sich gedacht haben, als er dem Leichenschmaus [138.25] im Hevelius einen Nachruf lieferte […]’‘Man überließ das Wróbel und Erna Brakup, die keine Beisetzung und im Hevelius keinen Leichenschmaus [157.1] verpaßten.’
Leichentransport, der [1*]Beförderung von Leichen [°]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um […] Leichentransport [40.25] […]’
Leichenwagen, der [1*]offener [Pferde] wagen (2), mit dem bei Beerdigungen der Sarg mit dem Verstorbenen, vom Trauerzug gefolgt, [feierlich] zur Begräbnisstätte gebracht wird [Db]
‘[…] außerdem wurden ihr der Leichenwagen [145.29], das Gärtnergerät und Werkzeug der Totengräber anvertraut.’
Leid, das [2*]1.tiefer seelischer Schmerz als Folge erfahrenen Unglücks [D1]
‘Dennoch erlaubt sie ihrem Leid [158.21] nicht, unser anhaltendes Sommerglück zu verschatten...’
Leidmotiv2.Unrecht, Böses, das jmdm. zugefügt wird [D2]
‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um […] für die bevorstehende Nachbarschaft der beiden, einander so viel Leid [129.20] nachtragenden Völker gut Wetter zu machen.’
Leidenschaft, die [1*]o.Pl.sich in starkem Gefühl, in heftigem, ungestümem Besitzverlangen äußernde Zuneigung zu einem Menschen [D3]
‘Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft [82.6], streng auf zwei Personen verengt […]’
Leidensweg, der [1*] geh.Weg (3) des Leidens, des Erduldens, den jmd. geht [° D]
‘Schließlich die letzte Station auf diesem Leidensweg [185.23], den mein Mitschüler so lückenlos wie seine Grabbodenplatten in Reihe gebracht hat.’
Leidmotiv, das [1*] Wortspiel zu Leitmotiv GrassMotiv (3), das jmdm. als Leitgedanke dient und ihm gleichzeitig Leid (1) bereitet [°]
‘Und selbst Dein Lachen […] findet immer neue Hallräume, wenngleich es mir schmerzlich Deine Abwesenheit bewußtmacht und so, weniger leitend, mehr mich leiden lassend, zu meinem Leidmotiv [86.21] wird.’
Leidtragende, der/die [3*] Pl. -nTrauernde [° D leidtragend]
‘Bei den Urnenbeisetzungen war der Kreis der Leidtragenden [149.4] kleiner […]’‘Allen Leidtragenden [203.7] sprach sie ihr Beileid aus […]’‘[…] diese permanente Invasion Leidtragender [270.18], hatte Risiken zur Folge […]’
Leim, der [1*]wasserlöslicher, zähflüssiger Klebstoff […] [D]
‘[…] geschnitzelte Kalbshaut, aus der Alexandra auf dem Küchenherd den Leim [252.17] zubereitet […]’
Leinen, das [1*]aus Flachsfasern hergestelltes, dauerhaftes u. gut waschbares Gewebe in Leinwandbindung [D1b]
‘Den Tisch deckt kaschubisches Leinen [35.20] mit gesticktem Tulpenmuster.’
‘[…] er im seesandfarbenen Leinenanzug [290.9] unter einem Strohhut mit schmaler Krempe;’‘Im beigen Leinenanzug [292.2], der nun schon knittert […]’
Leistung, die [3*]1.etw. Geleistetes; geleistete körperliche, geistige Arbeit; unternommene Anstrengung u. das erzielte Ergebnis [D2a]
‘Doch auch die schreckliche Zeichnung muß Leistung [140.31] des Fähnleinführers Reschke gewesen sein;’‘Wechselseitiger Respekt vor kultureller Leistung [245.15] möge Teil jener Versöhnung werden, die Frau Piątkowska und er vor Jahresfrist zu fördern begonnen hätten.’
Kulturleistung 2.das Erbringen von nutzbarer Leistung (1) [° D leisten 1c]
‘Nur Leistung [249.29] zählt!’
Leistungswille3.(im Rahmen einer [finanziellen] Verpflichtung) Geleistetes, Gewährtes, bes. geleisteter, gezahlter Betrag [D3]EigenleistungLeistungswille, der [1*]Leistung (2); Wille
‘Relativ jung, strahlen sie wenig Profil, aber viel Nettigkeit aus, verbunden mit jenem lässigen Leistungswillen [273.18], der fortan zugunsten der Friedhofsgesellschaft Kasse machen wird.’
Leitartikel, der [1*] Pl. - Zeitungsw.kommentierender Artikel (2) an bevorzugter Stelle einer Zeitung od. Zeitschrift zu wichtigen aktuellen Themen [D]
‘Diese Leute sind weniger reaktionär, als einige Leitartikel [88.10] in ihrer Hauspostille glauben machen wollen.’
Leiter, der [1*]jmd., der etw. verantwortlich führt, der leitend an der Spitze von etw. steht [° D ¹Leiter 1; D leiten 1]
‘Fachleute, etwa der Leiter [106.30] eines Reiseunternehmens, die Managerin eines von Millionen frequentierten Freizeitparks, [...] wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Abteilungsleiter; GauleiterLektorat, das [1*] Buchw.Stelle eines Verlagsmitarbeiters, der Manuskripte prüft u. bearbeitet, Projekte vorschlägt u. Kontakt mit Autoren aufnimmt bzw. unterhält [° D2a; D Lektor 2]
‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, Kunstbuchverlage in der Regel am Lektorat sparten [106.22], […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Lektüre, die [1*]Lesestoff [D2]
‘[…] welche Lektüre [19.19] ihn im Lesesaal der Stadtbibliothek infiziert und zugleich geimpft habe.’
Lenker, der [1*]Lenkrad, Lenkstange [D1a]
‘Wie selbstverständlich hatte er den Arm über den Lenker [57.21] gelegt.’
Lenkung, die [1*]das Lenken; Führung, Leitung [D1b]
‘So sollte dem polnischen Bedürfnis nach zentraler Lenkung [231.27] entsprochen werden.’
Lerche, die [2*]am Boden nistender Singvogel von unauffälliger Färbung, der mit trillerndem Gesang steil in die Höhe fliegt [D]
‘Sonst gab nichts Laut, es sei denn Lerchen [143.20], die hoch über den frühreifen Feldern bis in den Abend hinein ihre Bühne hatten.’‘Und abermals Stille, zumal der Himmel überm See ohne Lerchen [277.24] war.’
Lesebrille, die [1*]zum Lesen u. für den Nahbereich eingerichtete Brille [D]
‘[…] öffnete das Etui und setzte die Lesebrille [76.31] auf.’
Lesende, der /die [1*] Pl. -jmd., der etw. Geschriebenes, einen Text mit den Augen u. dem Verstand erfasst [° D ¹lesen 1a]
‘[…] Frauen mit Kleinkindern, Rentner, Lesende [137.21], einen einsamen Trinker […]’
Leser, der [2*] Pl. (m+f) -jmd., der sich mit Lesen [in Bezug auf bestimmte Lektüre] befasst [D1b]
‘Jetzt könnte ein Briefroman beginnen, dieses knisternde Hin und Her, das bei verstellter Stimme mitteilt, indem es ausspart und fortgesetzt dem Leser [82.3] mit vielsagenden Lücken zu tun gibt.’‘An interessierten Lesern [293.21] werde es weder im polnischen noch im deutschen Sprachraum fehlen.’
Leserbrief; ZeitungsleserLeserbrief, der [1*]Brief eines Lesers an den Autor, den Herausgeber o.Ä. eines publizierten Textes, bes. [eine politische Meinungsäußerung enthaltender] Brief eines Lesers einer Zeitung an diese Zeitung [D]
‘[…] wie er in einem Leserbrief [105.16] schreibt […]’
‘Auf eine der Glossen […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber [140.17] geantwortet […]’
Lesesaal, der [1*]größerer Raum in einer Bibliothek, in dem [von der Ausleihe ausgeschlossene] Bücher u. Zeitschriften gelesen werden können [° D, D Saal 1]
‘[…] welche Lektüre ihn im Lesesaal [19.20] der Stadtbibliothek infiziert und zugleich geimpft habe.’
Lette, der [1*]Pl. (m+f) -nEinwohner zu Lettland, einem Staat in Nordosteuropa [° D; D Lettland]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten oder Letten [37.21], die Polen und schließlich die Deutschen mit Sack und Pack Richtung Westen.’
Leuchte, die [1*] ugs.großer Geist, kluger Kopf [D2]
‘In anderen Fächern warst Du gewiß keine Leuchte [15.22], aber Deine Aufsätze ließen schon früh erkennen ...’
Leugnen, das [1*] → leugnen(etw. Offenkundiges wider besseres Wissen) für unwahr od. nicht vorhanden erklären u. nicht gelten lassen [Db]
‘Die Zeit der Verdrängung, ja, das Leugnen [244.18] ist vorbei.’
Leukämie, die [1*] Med.bösartige Erkrankung mit einer Überproduktion an weißen Blutkörperchen; Blutkrebs [D]
‘Wenige Jahre nach dem Umzug in die Hundegasse starb ihr Mann an Leukämie [31.17].’
Leute, die [8*] Pl.mit anderen zusammen auftretende, als Menge o.Ä. gesehene Menschen [D1]
‘Diese Leute [88.9] sind weniger reaktionär, als einige Leitartikel in ihrer Hauspostille glauben machen wollen.’‘[…] Geschäft mit dem Heimweh alter Leute [192.24] […]’‘Gibt arme Leute [247.3] genug!’‘Erfrischend, wie vorurteilslos die jungen Leute [249.31] […] die restlichen Anträge sogleich zu gestalten begannen.’‘Jung und alt, waren über hundert Leute [255.27] in Schwarz gekommen;’‘Die guten Leute [271.26], Marczak voran, werden sich wundern […]’‘Mehr als amüsiertes Kopfschütteln wird den noch jungen Leuten [281.2] nicht eingefallen sein.’‘Die Leute [296.30] waren ganz stumm gemacht und haben nicht gewollt klatschen ein bißchen.’
Libelle, die [1*] Pl. -nam Wasser lebendes, größeres räuberisches Insekt mit langem, schlankem Körper u. zwei Paar schillernden Flügeln [D1]
‘Libellen [143.11] über dem Wasser, Hummeln, Kohlweißlinge, was noch?’
Licht, das [9*]1.o.Pl. a)etw., was die Umgebung hell macht, erleuchtet u. dadurch Dinge sichtbar macht; Helligkeit; von einer Lichtquelle ausgehender Schein [D1a]
‘Wer mochte da […] ein walnußgroßes Stück Bernstein gegen Licht [90.24] halten?’‘Dort liegen im dämmrig gebrochenen Licht [195.17] […] die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit:’
Kerzenlicht; Lichtverhältnisse; Sonnenlicht*jmdn. in ein milderes Licht [rücken] jmdn. für nicht so schlimm halten, rechtfertigen [° D1a*]
‘Und bei Reschke finde ich Hinweise, die den Unternehmer in ein milderes Licht [193.8] rücken:’
*Licht auf etw. werfen etw. [in bestimmter Weise] erscheinen, deutlich werden lassen [D1a*]
‘[…] obgleich ihm bewußt war, daß schon die Ankündigung des Staatsbesuches dem Unternehmen » Versöhnungsfriedhof« ein günstiges Licht [131.3] geworfen hatte.’
b)Tageslicht [D1b]
‘[…] und nebensächlich blieb das gefärbte, durch die Verandaverglasung verfärbte Licht [268.6];’
*ans Licht kommen [von etw. Verheimlichtem, Verborgenem] bekannt werden, offenbar werden [D1b*]
‘[…] die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung […] ist erst anläßlich einer viel später einberufenen Sitzung der Aufsicht ans Licht [163.20] gekommen.’‘Reschkes »stille Reserven« waren bald offengelegt, seine Transaktionen kamen ans Licht [248.22].’
2.a)Lampe, Lichtquelle [D2a]
‘Und nach der Andeutung eines kurzen Geplänkels - er wollte das Licht [79.2] ausknipsen, sie nicht […]’
Wortspiel zu *bei Licht besehen genauer betrachtet [D1b*]
‘Bei Licht [79.8] besehen oder im Dustern: er mager, aber nicht altersdürr, sie rundlich stramm, doch nicht verfettet:’
b)Kerze [D2b]WindlichtLichtblau, das [1*]sehr heller blauer Farbton [° D lichtblau]
‘Unter den Friedhofsbäumen wandelte sich das Waschblau ihres Blicks zum Lichtblau [32.30] […]’
Lichtschalter, der [1*]Vorrichtung (in Form eines Hebels, eines Druck- od. Drehknopfes) zum Ein- u. Ausmachen der elektrischen Beleuchtung [° D; D Schalter 1a]
‘Jerzy fand sogleich den Lichtschalter [226.6].’
Lichtverhältnisse, die [1*] Pl.das Licht (1a) betreffende Gegebenheiten [D]
‘Reschke geht spielerisch mit den Lichtverhältnissen [267.31] in Erna Brakups Veranda um:’
Liebe, die [17*]1. o.Pl. a)auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen [des anderen Geschlechts], verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe o.Ä. [D1b]
‘Dennoch nahm das Verhältnis zwischen Alexander und Alexandra, von ihm »unsere Liebe [86.9] ohne Vergleich« genannt, breiten Raum ein.’‘Man könnte meinen, es hätte dieser Ansturm datensetzender Wirklichkeit der kaum entfachten Liebe [90.7] zwischen dem Paar abträglich werden können:’‘Ihre Liebe [90.25] nahm keinen Schaden.’‘Reschke hingegen verkneift sich jede körperliche Anspielung, faßt aber ihre Liebe [91.7] kostbar in erhabene Begriffe, als wolle er sie auf einen Sockel stellen.’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn, freilich jener holde, der die Liebe [91.30] beflügelt, vorm Blumenstand zusammengeführt […] haben.’‘Ist ihre Liebe [98.25] nicht jetzt schon gewöhnlich, ihr Geschäft mit den Toten gemachte Sache?’‘Unsere Liebe [116.3] ist nicht bißchen nur und läuft nicht weg.’‘Außer Tagebucheintragungen und kopierten Quittungen berichten Briefe, die Liebe [167.6] nur beiläufig beteuern.’‘Ihre Liebe [212.2] hielt viel aus.’
‘Und ich - o Gott - war zur Liebe [79.5] fähig!’‘Sie werden ihre Liebe [79.12] wie eine Aufgabe bewältigt haben.’‘Oder blieb neben der Liebe [79.26] im schmalen Bett kein Platz für Friedhöfe hier und dort?’‘Oder wurde ihre Idee, der es noch immer an Zunder fehlte, durch Liebe [79.28] beatmet?’‘[…] etwa wenn sie ihn, was sein Brief verrät, gleich nach Vollzug der Liebe [84.25] bittet:’
c)starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahe stehenden] Menschen [D1a]
‘[…] er ertrug ihren Haß auf die Russen, indem er ihn so lange relativierte, bis er als enttäuschte Liebe [172.25] erträglich wurde.’
R das tut der Liebe keinen Abbruch ugs.das beeinträchtigt, mindert nicht die Sympathie, Zuneigung [D1,2]
‘Die Zeit hat unserer Liebe [267.8] keinen Abbruch getan.’
2. *mit Liebe mit großer Sorgfalt u. innerer Anteilnahme [D2b*]
‘Mit Liebe [251.22] beschreibt er seiner Alexandra Handwerk.’
Liebende, der/die [3*] Pl. -njmd., der eine besonders starke geistige, körperliche, emotionale Bindung zu einem bestimmten Menschen hat [° D; D lieben 1b]
‘[…] zu der ihm teils abgeschmackte, teils originelle Umschreibungen einfallen, die alle um die Geschlechtsorgane zweier Liebender [84.8] bemüht sind.’‘Er versteckt die Geschlechtsorgane der beiden Liebenden [86.11] nicht mehr in wechselnden Kostümen […]’‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf »Wir sind ein Volk!« das Geflüster der Liebenden [90.13] […] übertönt?’
Liebesbrief, der [1*] Pl. -eBrief, den jmd. an die Person, die er liebt, schreibt u. in dem er seine Liebe (1a) ausdrückt [D]
‘Die Piątkowska behauptete, sie könne nur Liebesbriefe [294.7] schreiben.’
Liebhaber, der [2*]1.veraltendMann, der um eine Frau wirbt [D1b]
‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier der alten Frau unbekümmert und manchmal mit einem Strauß Blumen wie ein Liebhaber [221.17] an.’
2.jmd., der an einer Sache ein besonderes Interesse hat; jmd., der eine besondere Vorliebe für jmdn., etw. hat [D2]
‘[…] während der Vater ein Liebhaber [165.11] der Poesie und besessen von Herrschaftsträumen gewesen sei […]’
Liebste, die [8*] veraltetFrau, die ein Mann liebt [D ²Liebste] UnkenrufeKosename von Alexander Reschke für Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘Wie ich Dir, Liebste [85.22], zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr mit Personen […] Kontakt aufnehmen und zugleich Grundlagen für eine Kartei schaffen...’‘Und all das, Liebste [89.3], geschieht in Zeiten großer Veränderungen mit unwägbarem Ausgang.’‘Und selbst uns, Liebste [91.29], mag Wahnsinn, freilich jener holde, der die Liebe beflügelt, vorm Blumenstand zusammengeführt […] und im schmalen Bett ineinandergefügt haben.’‘Wir dürfen nicht, Liebste [116.15], noch nicht!’‘Tut mir leid, Liebste [127.30], aber...’‘Es war richtig, Liebste [139.15], das Sekretariat so früh einzurichten, auch wenn uns dadurch meine Wohnung klein geworden ist.’‘Mag sich die Politik durch auftrumpfende Lebensbeweise immer wieder in den Vordergrund drängen, wir, Liebste [171.7], bleiben in Stille unseren Toten verpflichtet; endlich’‘Wollen wir, Liebste [268.21], nun auch vor dem Gesetz Mann und Frau sein?’
AllerliebsteLied, das [1*]auf eine bestimmte Melodie gesungenes [lyrisches] (meist aus mehreren gleich gebauten u. gereimten Strophen bestehendes) Gedicht; Melodie, die einem Gedicht unterlegt ist [D1]LiederbuchUnkenrufe polnische Nationalhymne [°]
‘Wie heißt es doch so mitreißend in Ihrem Lied [248.5]: ›Noch ist Polen nicht verloren...‹’
Liederbuch, das [1*] Pl. -bücherBuch mit Text [u. Musik] von Liedern [D]
‘Und für Liederbücher [220.23] […] sorgte sie, indem sie Mittel vom Spendenkonto lockermachte.’
Lieferung, die [1*] Pl. -enbestimmte Menge einer zugestellten, überbrachten Ware [° D2; D liefern 1]
‘[…] wurden in zwei Gemeinschaftsgräbern die ersten Lieferungen [215.4] sterblicher Überreste in jeweils hundert schlicht hölzernen Kleinbehältern bestattet.’
Liegestatt, die [1*] geh. letzte Liegestatt ÜGrab [°]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag sowie weitere Gedanken über den Tod und des Menschen letzte Liegestatt [38.21] beim Auf- und Abgehen und wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’
LiegeplatzLikörgläschen, das [1*] /Vkl./Gläschen, aus dem man ein süßes, mit Geschmacksstoffen o.Ä. versetztes alkoholisches Getränk zu sich nimmt [° D Likörglas; D Likör]
‘Sie griff nach der Flasche, sie, die allenfalls am Likörgläschen [212.9] nippt […]’
Lilie, die [1*] Pl. -n Heraldikstark stilisierte Blüte der Lilie, einer hoch wachsenden Pflanze mit schmalen Blättern u. trichterförmigen Blüten [° D Lilie 1,2]
‘Sprach er vom niederländischen Manierismus, zählte sie das halbe Pferd im roten Feld und die drei Lilien [28.13] auf blauem Grund im Wappen des Jakobus Schadius als vergoldenswert auf.’
Linde, die [7*] Pl .-nLaubbaum mit ausladender Krone, herzförmigen, gesägten Blättern u. gelblichen, duftenden Blüten [D1]
‘[…] der gegenüber ein alter, von Buchen und Linden [21.5] verschatteter Friedhof liegt […]’‘Unter hochragenden, allen politischen Wechselfällen entwachsenen Buchen und Linden [25.19] […]’‘Vor dem Ziegelbau führte noch immer die gleichmäßig mit Linden [67.11] bestandene Allee zum Michaelisweg […]’‘[…] zwischen den gleichmäßig Abstand haltenden Linden [70.13] […]’‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden [159.26] und Kastanien bestanden sind […]’‘[…] dreieinhalb Hektar groß unter Linden [214.17], Eschen, Birken und Ahorn […]’‘Die Hauptallee und vier Queralleen auf ansteigendem Gelände von Linden [222.29] bestanden […]’
‘Auf halber Höhe bildete die Lindenallee [67.16] ein Rondell, von dem aus nach links und rechts gleichfalls Lindenalleen [67.18] abzweigten […]’‘Als Witwe und Witwer […] die querlaufende Lindenallee [67.30] bis zur stadtwärts angrenzenden Poliklinik abgeschritten […] hatten […]’‘[…] hat der Videofilm-Kameramann mit langsamen Schwenks die in Kreuzform verlaufenden Lindenalleen [137.16] […] eingefangen […]’
‘Der kniende, aus Lindenholz [253.16] geschnitzte Engel blies eine Posaune:’‘Vierungen, Pfropfen im Lindenholz [253.29], gespritzte und verspachtelte Holzwurmspuren zeugten von langwieriger Behandlung.’
Linie, die [1*]Folge von Nachkommen [D7]
‘[…] um, wie es sein Vater schon vergeblich getan hatte, eine verwandtschaftliche Linie [77.10] mit der Brauereibesitzerfamilie Rebeschke bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückzuverfolgen […]’
Linienführung, die [1*]festgelegter Verlauf einer Straßenbahn, Buslinie o.Ä [D2]
‘Alles, was Wróbel wichtig war, sogar die Linienführung [147.16] der Straßenbahnen […] konnte die Brakup auf Befragen hersagen.’
Lippe, die [2*]fleischiger oberer od. unterer Rand des [menschlichen] Mundes [D1a]
‘[…] ging abermals auf beide Knie, bewegte die Lippen [257.6] und lehrte ihren Alexander, daß in Polen gelebter Unglaube katholisches Verhalten nicht ausschließt.’
Unterlippe*an jmds. Lippen hängen einem Sprechenden konzentriert, gespannt zuhören [u. ihn dabei anblicken] [D1a*]
‘Und wenn er emblematisch wurde und ihr die Doppeldeutigkeiten barocker Grabsteine offenbarte, hing sie an seinen Lippen [166.6].’
Litauer, der [2*]Pl. (m+f)Einwohner zu Litauen [Register] [° D]
‘[…] doch das Verlangen der Litauer [158.6] nach nationaler Unabhängigkeit schloß Wünsche von Minderheiten aus.’‘Jedenfalls bekamen abwechselnd Litauer [212.13], Russen und Polen ihr Fett ab.’
Literatur, die [1*]1.künstlerisches Schrifttum; Belletristik [D2]
‘[…] selbst wenn er in Cambridge, außer der englischen Literatur [46.8] des neunzehnten Jahrhunderts, Ökonomie studiert und in London erste Geschäftserfahrungen gesammelt habe […]’
Literaturwissenschaftler; Nachkriegsliteratur 2.[fachliches] Schrifttum über ein Thema, Gebiet [D1b]Fachliteratur; Ratschlagliteratur; SekundärliteraturLiteraturwissenschaftler, der [1*]Wissenschaftler auf dem Gebiet der Literaturwissenschaft, das sich mit der Literatur (1) im Hinblick auf Geschichte, Formen, Stilistik u.a. befasst [° D; D Literaturwissenschaft]
‘[…] er lachte sogar, als ihn ein Literaturwissenschaftler [132.1], mit Anspielung auf das bekannte Begräbnisinstitut, » Professor Grieneisen« nannte.’
Literflasche, die [4*] Pl. -nFlasche von einem Hohlmaß von einem Kubikdezimeter Fassungsvermögen [° D; D Liter]
‘Nach zackigem Rapport beim Kreisbauernführer gelang es ihm, die Prämie pro randvoll gefüllter Literflasche [167.23] um einen Groschen auf annähernd eine Reichsmark zu steigern […]’‘Jedenfalls mußten wir täglich mindestens drei Literflaschen [241.28] gestrichen voll...’‘Selbst bei Dauerregen durfte jeder erst dann vom Acker, wenn er drei Literflaschen [298.11] bis zum Korkenschluß mit abgesammelten Kartoffelkäfern gefüllt hatte...’‘[…] hast mir sogar mehrmals die dritte Literflasche [298.18] gestiftet und die zweite aufgefüllt.’
Lizenz, die [2*][gegen eine Gebühr erteilte] rechtskräftige Genehmigung [Da]
‘Ja, er habe eine Lizenz [58.9] für den innerstädtischen Verkehrsbereich […]’‘Die Lizenz [162.17] einer Firma aus Rotterdam hat er schon in der Tasche.’
Lob, das [3*]anerkennend geäußerte, positive Beurteilung, die jmd. einem anderen, seinem Tun, Verhalten o.Ä. zuteil werden lässt [D ¹Lob]
‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob [51.12] des Pilzgerichtes […]’‘Viel Lob [107.10] in der Presse und entsprechend viel Tadel:’‘Demnach kann Reschke doch nicht der picklig langaufgeschossene, auf Lob [140.21] erpichte Junge gewesen sein;’
Loch, das [3*]1.durch Beschädigung, [absichtliche] Einwirkung o.Ä. entstandene offene Stelle, an der die Substanz nicht mehr vorhanden ist [D ¹Loch 1]
‘Gegenüber […] wußte die Witwe ein Loch [21.15] im Zaun.’‘Durch das Loch [30.1] im Friedhofszaun wechselten sie in die frühnachmittägliche Gegenwart.’
ÜWissenslücke [°]
‘Das war wie Loch [222.11] vorher.’
2.salopp abwertendkleiner, dunkler [Wohn]raum; kleine, dunkle Wohnung [D2a]MansardenlochLocken, das [1*] → locken(ein Tier) mit bestimmten Rufen, Lauten, durch ein Lockmittel veranlassen, sich zu nähern [D ¹locken 1a]
‘[…] dazu das werbende Locken [283.5] der mit Schallblasen gerüsteten Männchen […]’
Lohn, der [3*] Pl. Löhne[nach Stunden berechnete] Bezahlung für geleistete Arbeit [die dem Arbeiter täglich, wöchentlich od. monatlich ausgezahlt wird] [D1]
‘[…] wozu er Beispiele für das Mißverhältnis zwischen Löhnen [52.18] und Preisen nannte […]’‘[…] aber die Preise kletterten weiter und straften Löhne [152.3] und Gehälter mit Mißachtung.’‘[…] und das bei steigenden Preisen, sinkender Produktion und stagnierenden Löhnen [205.12].’
Lösung, die [2*]das Lösen, Bewältigen einer [schwierigen] Aufgabe [D1a]
‘[…] war ihm einerseits die Lösung [105.13] der deutschen Frage durch Vereinigung »rein gefühlsmäßig wünschenswert«, fürchtete er andererseits nationalen Überschwang […]’‘Jedem Problem sei eine Lösung [196.27] eigen.’
Löwe, der [7*]1.Astrol.a) o.Pl. Tierkreiszeichen für die Zeit vom 23.7. bis 23.8. [D3a]
‘Na, freu mich schon, wenn Löwe ist dran, weil ich Geburtstag hab, wenn Löwe [100.6] ist Herrscher...’‘Löwe [155.13] macht, daß ich bin gut für Abenteuer und bißchen’
b)Unkenrufe plastische Darstellung des Löwen (1a) im Tierkreiszeichen [°]
‘Besonders hat Löwe [100.4] noch übrig von erste Vergoldung.’‘Na, freu mich schon, wenn Löwe [100.5] ist dran, weil ich Geburtstag hab, wenn Löwe ist Herrscher...’‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen [155.11] gezeigt […]’
c)jmd., der im Zeichen Löwe (1a) geboren ist [D3b]
‘Löwe [155.15] will herrschen natürlich, aber ist großzügig immer, will weite Reise machen und lustig feiern mit Freunde...’
2.Wappentier in Gestalt eines großen katzenartigen Raubtiers mit langer Mähne um Nacken u. Schultern beim männlichen Tier) [° D1, 2]
‘[…] Bürgermeister Daniel Gralath […], dessen Wappen übrigens ein Löwe [271.31] krönt […]’
Loyalität, die [1*]gewissenhafte und treue Gesinnung, Haltung, Verhaltensweise [° D]
‘Er […] lobt die »trotz grundsätzlicher Zweifel« unbeirrbare Loyalität [142.5] der Denkwitz […]’
Lücke, die [4*] Pl. -noffene, leere Stelle; Stelle, an der etw. fehlt (in einem zusammenhängenden Ganzen), durch die etw. unvollständig erscheint [Da]
‘[…] vor Resten des Friedhofzaunes, dessen Lücken [223.1] durch einen Verhau aus Eisenbahnschwellen geschlossen sind.’‘Weil Alexandra nun doch wieder hören und sehen wollte, zwängte sich Reschke nach ihr durch die Lücke [226.4].’
ÜUnerwähntes, verschwiegene Ereignisse [°]
‘[…] der Papierwust, den mir mein ehemaliger Banknachbar hinterlassen hat, zeichnet sich durch Lücken [237.7] aus.’‘Jetzt könnte ein Briefroman beginnen, dieses knisternde Hin und Her, das bei verstellter Stimme mitteilt, indem es ausspart und fortgesetzt dem Leser mit vielsagenden Lücken [82.4] zu tun gibt.’
Luft, die [9*]1. o.Pl. (die Lufthülle der Erde bildender) besonders aus Sauerstoff u. Stickstoff bestehender gasförmiger Stoff, den Mensch u. Tier zum Atmen brauchen [D1a]
‘Kühle, trockene Luft [226.7], kein benennbarer Geruch.’‘Mir war, als sei die Stadt eine Täuschung, und nur die bei handbreit geöffnetem Fenster eindringende und von Abgasen gesättigte Luft [236.5] schien wirklich zu sein.’‘»Luft [289.5] ist viel besser schon!« rief sie.’
Abendluft; Luftfeuchtigkeit*etw. in Luft aufgehen lassen [etw.] spurlos verschwinden, unauffindbar werden lassen [° D1a*1]
‘Dieser Mister Chatterjee versteht es, meine oft trüben Vorahnungen in Luft [163.29] aufgehen zu lassen;’
*Luft für jmdn. sein ugs.[in Bezug auf Personen] von jmdm. demonstrativ nicht beachtet werden [D1*]
‘Ich war für ihn Luft [183.24].’
2. *in der Luft liegen bevorstehen; dem Zeitgeist entsprechen [D2*1,2]
‘Vielleicht nahm ihre Idee erste Gestalt an, um sich mit dem Zigarettenrauch wieder zu verflüchtigen. Jedenfalls lag sie in der Luft [29.17], wollte ergriffen werden.’
3.schwacher Wind; Brise; Luftbewegung [D3]
‘Ein aufklappbarer Pergamentschirm schützt die Blättchen auf dem Vergolderkissen vor heftiger Luft [252.2]...’
4. o.Pl. ugs.freier Raum, Platz, Spielraum [der an einer Stelle (unerwarteterweise) vorhanden ist] [D4]
‘Er klagte über Enge und stickige Luft [104.4], denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’
*sich Luft machen ugs.aufgestauten Ärger o.Ä. aussprechen u. sich dadurch Erleichterung verschaffen [D4*2]
‘Später wird ihr der wiederholte Ruf: ›Verdammte Politik macht alles kaputt!‹ ein wenig Luft [212.7] verschafft haben.’
Luftalarm, der [1*] Milit.wegen eines feindlichen Fliegerangriffs ausgelöste Warnung [° D; D Fliegeralarm; D Alarm 1]
‘Kann sein, daß ich in der abgedunkelten Stadt Reschkes Cousine Hildchen auf Parkbänken geknutscht habe, sogar beim Luftalarm [60.12] bis nach der Entwarnung.’
Luftfeuchtigkeit, die [1*] Met.in Form von Wasserdampf in der Luft (1) vorhandener Gehalt an Wasser[dampf] [° D; D Feuchtigkeit 1]
‘Die Luftfeuchtigkeit [253.7] in der Küche mußte ständig gemessen und auf gleicher Höhe gehalten werden.’
Luftspiegelung, die [1*] Pl. -ndurch Brechung der Lichtstrahlen an verschieden dichten Luftschichten verursachte optische Täuschung, bei der ein entferntes Objekt mehrfach od. auch auf dem Kopf stehend gesehen wird [D]
‘[…] er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen [104.22] auf sockelhohe Begriffe zu heben.’
Luftwaffenhelfer, der [2*](gegen Ende des Zweiten Weltkriegs) als Gehilfe, Mitarbeiter bei der Luftverteidigung eingesetzter Jugendlicher [° D]
‘Ich hätte Alex, wie wir ihn in der Penne und später als Luftwaffenhelfer [206.24] gerufen haben, soviel Weitsicht nicht zugetraut […]’‘[…] als Reschke und ich noch Petrischüler waren, dann Luftwaffenhelfer [251.16] wurden, danach zum Arbeitsdienst kamen;’
Luke, die [1*]Pl. -n /kurz für Dachluke/ [D1]kleines Klappfenster in einem Dach [D Dachluke]
‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen alle, die Türme, die Mühle, das Zeughaus und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt, das sogleich die hohen Fenster und alle Luken [236.11] sprengen werde...’
Lupe, die [1*]einfaches Vergrößerungsglas mit Fassung u. Griff od. Vorrichtung zum Aufstellen [D]
‘Durch eine Lupe [273.24] erkenne ich farblich abgestimmte, eiförmige, verschachtelte, zur Pyramide gespitzte oder zur Violine verfremdete Särge […]’
Lust, die [3*]inneres Bedürfnis, etw. Bestimmtes zu tun, haben zu wollen; auf die Befriedigung eines Wunsches gerichtetes Verlangen [D1a]
‘Jetzt hätte ich Lust [98.22], meinen Ärger abzulassen.’‘Natürlich nicht so groß, aber gepflegt, daß man möchte Lust [113.26] haben auf Spazierengehn und letztes Plätzchen suchen schon...’‘Derzeit ist uns die Lust [212.19] vergangen, weiteres Friedhofsgelände zu besichtigen, so sehr Wróbel drängt.’
Lust [Brakup Missingsch]; Reiselust; SchreiblustLutschbonbon, das [2*] Pl. -s[meist runde, in ein Papier eingewickelte] Süßigkeit, die man im Mund zergehen lässt [° D Bonbon, D lutschen a]
‘Mir fielen drei Untertassenteller auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons [265.8], von denen die Singenden und Betenden nahmen, um bei Stimme zu bleiben.’‘Vorhin noch waren mir […] die drei Untertassenteller voller rosa Lutschbonbons [268.5] wichtig […]’
Lutscher (a)Lutscher, der [3*] Pl. -a) /kurz für Lutschbonbon/
‘Wróbel nahm von den Lutschern [265.12].’‘Wróbel war bei den Lutschern [265.19] geblieben, deren Vorrat, nach Bedarf, aufgefüllt wurde.’
b)Bonbonmasse am Stiel [D1]
‘[…] damit sich unsere Kolonne […] ein paar Extras leisten konnte: Streuselkuchen, Lutscher [170.6] und Malzbier.’
Luxus, der [3*]kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o.Ä.) übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Pracht, verschwenderische Fülle [D]
‘Sie sehen, der Herr, ich lebe in Luxus [32.19] schon, wenn man Vergleich macht mit allgemeine Verhältnisse.’‘Es war einmal. Abgelebter Luxus [125.1]!’‘›Ist Luxus [155.4] schon!‹ rief sie.’
Lyzeum, das [2*] Pl. Lyzeen veraltethöhere Schule für Mädchen [D1a]
‘Durften nicht Schüler in Lyzeum [36.19] sein.’‘Hinzu kamen Klassenfotos diverser Volks- und Mittelschulen, Lyzeen [96.2] und Gymnasien […]’
M
Machart, die [1*]Art (1), in der etw. gefertigt ist […] [D]
‘Er forderte die Erforschung der Arbeitswelt, gespiegelt in bildnerischen Produkten künstlerischer wie trivialer Machart [103.13].’
Machtzuwachs, der [1*]Zunahme von der, mit dem Besitz einer politischen, gesellschaftlichen, öffentlichen Stellung u. Funktion verbundenen Befugnis, Möglichkeit od. Freiheit, über Menschen u. Verhältnisse zu bestimmen, Herrschaft auszuüben [° D Macht 3; D Zuwachs]
‘[…] desgleichen den Machtzuwachs [52.23] des katholischen Klerus beklagt […]’
Mädchen, das [3*]junge, jüngere weibliche Person [D1a,b]
‘Erst als das junge, von Reschke hübsch genannte Mädchen [48.20] hinter der Theke ihr Schulenglisch unter Beweis stellte […]’‘Yvonne gerufen, gab sich das Mädchen [49.4] hinter der Theke als Medizinstudentin aus […]’‘Sicher ist nur: als junges Mädchen [275.12] trat sie gläubig ein, mit fünfzig trat sie verbittert aus.’
Mädchenorganisation, die [1*]Teil der Hitlerjugend für die weibliche Jugend, bestehend aus den Jungmädel für die 10 bis 14-Jährigen und dem Bund Deutscher Mädel für die 14 bis 18-Jährigen [° WA5]
‘[…] befragte er die Dettlaff nach ihrem Dienstrang bei der Mädchenorganisation [287.2] der Hitlerjugend.’
Magazin, das [1*]reich bebilderte, unterhaltende od. populär unterrichtende Zeitschrift [D4a]
‘[…] hat dennoch eine Polemik zurückgewiesen, die, in einem westdeutschen Magazin [192.22] verbreitet, zu dem Schluß gekommen war […]’
Magd, die [1*] veraltetMädchen [das zur Verrichtung grober Arbeiten (bes. von Haus- od. landwirtschaftlicher Arbeit) angestellt ist] [° D 1,2]
‘[…] etwa die entzückende Skizze nach einer Magd [101.2] mit Henkelkorb.’
Magistrat, der [2*] Gen. -s(in einigen Städten) Verwaltungsbehörde, Stadtverwaltung [D ¹Magistrat 2]
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen im Auftrag des Magistrats [162.31] das nahegelegene Altstädtische Rathaus […] habe bauen können;’‘Der Magistrat [272.19] der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft […] einen Raum gestellt […]’
Mahagoni, das [1*]wertvolles, rotbraunes, hartes Holz, das bes. für Möbel u. im Bootsbau verwendet wird [D]
‘[…] das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot von Särgen aus tropischen Hölzern wie Teak, Mahagoni [274.6] und Palisander […]’
Mai, der [9*]fünfter Monat des Jahres [D]
‘Deshalb ließen sie die Osterferien verstreichen und gaben einander erst Mitte Mai [117.2] einen dritten Termin.’‘Sonst trübte nichts den Mai [121.1] unseres Paares.’‘Seit Anfang Mai [124.17], früh für die Jahreszeit, blühte überall der Raps.’‘[…] was jedoch hier, Mitte Mai [127.4] zu Gehör komme, sei beklemmend vorweggenommenes Unkenrufen.’‘Nachdem sie alle Formalitäten hinter sich hatten, fand die Hochzeit am 30. Mai [268.25] statt.’‘Doch Mitte Mai [268.25] mußte unser Paar noch einmal ehrenhalber der Aufsicht beisitzen.’‘Nicht nur die Bauern klagten, die allgemeine Stimmung entsprach dem naßkalten Mai [276.9].’‘Selbst Mitte Mai [276.16] war an Rapsblüte nicht zu denken.’‘[…] als Ende Mai [287.20] die Hochzeit Anlaß zur Feier bot’
‘An einem warmen Maitag [283.9] schaffte eine Rotbauchunke […] bis zu vierzig Rufe in der Minute.’‘Und wenn ich mich heute, nach so vielen Jahren, an jenen Maitag [289.22] erinnere...’
Majolika, die [1*]bemalte und glasierte Tonware [Bro]
‘[…] mit ihrem ganz in Majolika [124.1] gefertigten Ornament […] hatte sie wechselnden Währungen ein solides Gehäuse geboten […]’
Makler, der [1*]jmd., der Verkauf, Vermietung, den Abschluss von Verträgen in verschiedenen Bereichen vermittelt [D]
‘Er sprach wie ein Makler [178.13] mit günstigem Angebot […]’
Mal, das [14*]durch eine bestimmte Angabe od. Reihenfolge gekennzeichneter Zeitpunkt eines sich wiederholenden od. als wiederholbar geltenden Geschehens [D ¹Mal]
‘Dann ging der Witwer, nachdem ihn die Witwe verabschiedet […] und zum ersten Mal [41.21] namentlich angesprochen hatte:’‘Mag ja sein, daß ich ein einziges Mal [42.1] nur […] eine Kröte geschluckt habe.’‘Als das Gewölbe zum letzten Mal [60.26] nieder kam, sprangen unterm Schutt einige der Bodengrabplatten.’‘Reschke ärgerte sich zum wiederholten Mal [61.25] über die […] Inschrift:’‘Worauf die Witwe mit ihm anstieß und zum ersten Mal [75.28] nachgab:’‘Zum ersten Mal [93.24] spricht er, ganz ohne Ironie, von » Beerdigungswilligen«.’‘Ich mußte Abhilfe fürs nächste Mal [174.14] versprechen und mir Vorwürfe wie ›Polnische Wirtschaft‹ anhören.’‘Kein einziges Mal [185.4] hat Dorothea das Wort an Alexandra gerichtet.’‘Zum ersten Mal [189.2] höre ich sie über Schnee hinweg lachen.’‘Die Hacken voran, setzte sie Mal [229.9] um Mal [229.9] mit ganzer Sohle auf.’‘Nun kann ich wieder sein gottlos bis nächstes Mal [257.12] bißchen.’‘[…] besuchte das Paar zum letzten Mal [264.16] die Fischerkate.’‘Wenn auch weniger häufig, umarmen wir uns immer noch wie zum ersten Mal [267.10]...’
Malzbier, das [1*]süßes, Malz - ein Getreideprodukt - enthaltendes dunkles Bier mit geringem Alkoholgehalt [° D; D Malz]
‘[…] damit sich unsere Kolonne […] ein paar Extras leisten konnte: Streuselkuchen, Lutscher und Malzbier [170.6].’
Mama, die [10*] Gen. -s fam.Mutter [D] Unkenrufe Alexandra Piątkowskas Mutter [°]
‘War bei Mama [23.19] und Papa.’‘Natürlich wollten Mama [25.31] und Papa viel lieber auf Friedhof in Wilno zu liegen kommen […]’‘Ich werd' froh sein, wenn Sie kommen möchten an Grab von Mama [29.22] und Papa.’‘Wie bei Mama [37.1] und Papa!’‘[…] nur letztes Wunsch noch, wie hat Mama [39.2] gesagt und Papa, bis zu End' ging […]’‘[…] auch wenn Mama [39.3] bei Ausflug in kaschubische Berge hat gerufen manchmal: Hier ist schön wie zu Haus!’‘Original polnische Küche, wie Mama [73.24] hat in Wilno gekocht.’‘Atemlos kam sie und trug außer ihrer Umhängetasche das gefüllte Erbstück, Mamas [77.19] Einkaufsnetz.’‘Als ich mit Mama [145.8] und Papa hier bin gewesen, gleich nach Krieg war zu Ende, gab Krebse immer noch viel.’‘Und an Grab von Mama [175.23] und Papa fiel uns schöne Idee ein...’
Management, das [2*]1. o.Pl. Leitung, Führung eines Großunternehmens o.Ä., die Planung, Grundsatzentscheidungen u. Erteilung von Anweisungen umfasst [D1]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat bei einer Lebensversicherung Erfahrungen im Management [237.25] gesammelt […]’
2.Führungskräfte in Großunternehmen o.Ä. [D2]
‘Zudem haben mich Gespräche mit dem Management [108.18] zweier namhafter Beerdigungsinstitute erfahren lassen, daß diese Großunternehmen bereit sind, neue Wege zu gehen;’
Manager, der [1*]mit weitgehender Verfügungsgewalt u. Entscheidungsbefugnis ausgestattete, leitende Persönlichkeit eines Großunternehmens [D1]
‘Wenn Timmstedt, der […] seine Erfahrungen als Manager [249.19] in einem Versicherungskonzern gesammelt hatte […]’
‘Fachleute, etwa der Leiter eines Reiseunternehmens, die Managerin [106.30] eines von Millionen frequentierten Freizeitparks, wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Mandel, die [2*]meist Pl. Anat. /kurz für Gaumenmandel/zwischen den Gaumenbogen liegendes, beim Menschen mandelgroßes Organ [D Gaumenmandel]
‘Dort hat man mir als Kind die Mandeln [68.5] rausgenommen.’‘Komisch, mir da auch beide Mandeln [68.8] raus, als ich Backfisch war schon.’
Mangel, der [1*] o.Pl.[teilweises] Fehlen von etw., was vorhanden sein sollte […] [D1]
‘Diesen Mangel [92.14] will ich erklären: Reschke und die Piątkowska haben einen Gutteil ihrer Korrespondenz übers Telefon abgewickelt.’
MangelprinzipMangelprinzip, das [1*]durch das System der Planwirtschaft verursachter Mangel an bestimmten Gütern [°]
‘[…] es sei denn, man habe vor, das kommunistische Mangelprinzip [120.14] abermals großzuschreiben.’
Mangelwirtschaft, die [1*]von einer staatlichen Zentralinstanz festgelegte Art und Menge an zu produzierenden Gütern innerhalb einer Gesellschaft, wobei durch lange Planungszeiträume kurzfristige Veränderungen z.B. im Konsumentenverhalten nicht berücksichtigt werden können, also an tatsächlichen Bedürfnissen vorbeiproduziert wird und Versorgungsengpässe entstehen [° W Zentralverwaltungswirtschaft]
‘[…] leitete er diese Vorsorge von der in allen Ostblockstaaten herrschenden Mangelwirtschaft [17.31] ab:’
Manier, die [2*] Pl. -en1. Pl. selten charakteristische Art u. Weise, wie sie zu jmdm., etw. gehört [D1a]
‘[…] ich zudem ahne, daß seine Manier [283.31], sich altmodisch elegant zu kleiden, auch bei der Wahl seines Autos den Ausschlag gegeben haben kann […]’
2. meist Pl.Benehmen, Umgangsform[en] [D2]
‘[…] doch findet sie offenbar Gefallen an meinen, zugegeben, gelegentlich überbetonten Manieren [52.14].’
Manierismus, der [1*]o.Pl Kunstwiss.Stil im Übergang zwischen Renaissance u. Barock, der durch eine Auflösung u. Verzerrung der Formen der Renaissance, durch groteske Ornamentik, überlange Proportionen u. a. gekennzeichnet ist [D1a]
‘Sprach er vom niederländischen Manierismus [28.11] […]’
Manipulation, die [2*]Bearbeitung [mithilfe eines Kunstgriffs] [°]
‘Der zweite und nächtliche Versuch glückte dank Manipulation [280.16].’‘[…] ahne ich, wie die Manipulation [280.30] beim Abspielen auf den versammelten Aufsichtsrat gewirkt hat.’
Mann, der [25*] Gen. -(e)s; Pl. Männer1.erwachsene Person männlichen Geschlechts [D1]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann [46.2] als jemand mit britischem Paß vor […]’‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig, etwa das sprachlose Heben und Fallenlassen der Hände nach Art alternder Männer [50.9];’‘[…] der aber nicht, wie die überwiegend älteren Männer [55.8] und Frauen an den benachbarten Tischen, einer touristisch reisenden Gruppe angehörte […]’‘Mehr oder weniger brüchige Parkbänke, darauf Männer [67.25] mit Bierflaschen befaßt oder Mütter mit Kleinkindern.’‘[…] ein alter Mann [135.25] lutherischen Glaubens und eine alte Frau katholischen Glaubens wurden so kurz nacheinander beerdigt, daß beide Trauergemeinden der einen wie der anderen Zeremonie teilhaftig wurden.’‘Nicht daß Alexandras Sohn Witold den Mann [182.29] an der Seite seiner Mutter direkt und mit Fingerzeig beleidigt hätte;’‘Natürlich war es ihm wichtig, in seinem Tagebuch »die anrührende Schönheit des mumifizierten Mannes [227.29]« festzuhalten […]’‘Oder hat ihm die Aufsicht den jungen Mann [237.11] als Riegel vorgeschoben?’‘Jener junge Mann [237.23] namens Dr. Torsten Timmstedt hat bei einer Lebensversicherung Erfahrungen im Management gesammelt […]’‘Für die zurückgetretenen Brakup und Wróbel […] nahmen zwei junge Männer [249.14], geboren und aufgewachsen in Gdańsk, und eine junge Frau Platz […]’‘[…] konnten die beiden anderen jungen Männer [249.20] Berufserfahrungen ergänzender Art nachweisen:’‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des blasenden, langgelockten, eher einen jungen Mann [254.17] als eine Jungfrau im Faltenwurf verbergenden Engels gewann jene herbe Anmut […]’‘[…] sieht ihn nun aber aus überdehnt zeitlicher Distanz, indem er als alter Mann [259.4] zurückblickt […]’
2.Ehemann [D2]
‘Was mein Mann [23.19] ist gewesen, liegt auf Waldfriedhof Sopot.’‘Zuvor hatte sie mit ihrem Sohn und ihrem Mann [31.2], […] zwei Zimmer in einer Neubausiedlung zwischen Sopot und Adlershorst, dem heutigen Orłowo, bewohnt […]’‘Wenige Jahre nach dem Umzug in die Hundegasse starb ihr Mann [31.17] an Leukämie.’‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen den Mann [35.22] der Witwe in Marineuniform, sie und ihren Mann [35.23] auf dem Zoppoter Seesteg […]’‘»Na, sehen Sie«, sagte die Piątkowska beim Auftragen der dampfenden Schüsseln, »mein Mann [35.30] war noch höher raus bißchen.’‘Und ihr Mann [39.26], der zudem fließend Englisch gesprochen haben soll, muß wie ein Pauker gewesen sein:’‘Nicht etwa, daß er von seiner verstorbenen Frau, sie von ihrem zu früh gestorbenen Mann [73.28] gesprochen hätte, da hing nichts nach außer gutsortierter Erinnerung.’‘Weil Frau Martha Eggert, die Witwe des Egon Eggert, anwesend war, konnte sie eines späteren Platzes an der Seite ihres Mannes [136.19] sicher sein.’‘Ihr Mann [184.14], der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte […]’‘Ihr Mann [185.6], der mittlerweile Abteilungsleiter im Umweltministerium ist […]’‘Wollen wir, Liebste, nun auch vor dem Gesetz Mann [268.22] und Frau sein?’
EhemannMännchen, das [1*] Pl. - männliches Tier [D2] Unkenrufemännliche Rotbauchunke [°]
‘[…] dazu das werbende Locken der mit Schallblasen gerüsteten Männchen [283.6], die auf der Wasserfläche des verzweigten Grabensystems trieben.’
Mannschaft, die [2*]a)Gruppe von Sportlern, die gemeinsam einen Wettkampf bestreiten [D1a]
‘An Fußballspiele der Danziger Mannschaft [69.9], die eher Mittelklasse war, gegen auswärtige Vereine - Breslau, Fürth, sogar Schalke - erinnere ich mich.’
b)Gesamtheit der Soldaten einer militärischen Einheit [D1b]
‘Andere Nachrichten hatten Vortritt, etwa der tägliche Zuwachs an Mannschaft [157.13] und Gerät in der Golfregion […]’
Mansardenloch, das [1*]Loch (2) im ausgebauten Dachgeschoss [mit schräger, vom Dach gebildeter Wand] [° D Mansarde]
‘[…] wo ihnen niemand die Kellerwohnung, das Mansardenloch [217.15] streitig machte.’
Mantel, der [1*]längeres Kleidungsstück mit langen Ärmeln, das [zum Schutz gegen die Witterung] über der sonstigen Kleidung getragen wird [D1]
‘[…] er im schwarzschlotternden Mantel [188.6] und wie bei Gegenwind vornübergebeugt, obgleich es frostig windstill ist.’
Herbstmantel; Pelzmantel; RegenmantelMärchen, das [1*] Pl. - im Volk überlieferte Erzählung, in der übernatürliche Kräfte u. Gestalten in das Leben der Menschen eingreifen u. meist am Ende die Guten belohnt u. die Bösen bestraft werden [D1]
‘In vielen deutschen Märchen [126.13] - ich bin sicher, in polnischen auch - verheißt der Unkenruf Unheil.’
‘[…] dieser Gleichklang zu stimmig ist, passend allenfalls für ein Singspiel nach berühmtem Vorbild, geeignet für Märchenfiguren [21.30], doch nicht für dieses vom Zufall verkuppelte Paar;’
Margarinefabrik, die [2*]Industriebetrieb, in dem Margarine, ein streichfähiges, der Butter ähnliches Speisefett aus pflanzlichen [u. zu einem geringen Teil aus tierischen] Fetten, hergestellt wird [° D Margarine]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter, die Fischer in Brösen, die Arbeiterinnen der Margarinefabrik [128.21] Amada […]’‘[…] als Frieda Formella, Erna Brakups jüngste Schwester, im Herbst '32 mit Otto Prill, einem Vorarbeiter der Margarinefabrik [173.21] Amada, Hochzeit feierte.’
Marineuniform, die [1*]Uniform des für den Seekrieg bestimmten Teils der Streitkräfte eines Staates [° D Marine 1b]
‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen den Mann der Witwe in Marineuniform [35.22] […]’
Marke, die [2*]unter einem bestimmten Namen, Warenzeichen hergestellte Warensorte [D2a]
‘Die Marke [58.5] Sparta bürge für Qualität.’‘Ein sogenannter PC, wahrscheinlich Marke [93.15] » Apple«.’
FirmenmarkeMarkt, der [5*] Gen. -(e)s1.[zentraler] Platz in einer Stadt, auf dem eine Verkaufsveranstaltung abgehalten wird, zu der in regelmäßigen Abständen Händler u. Händlerinnen zusammenkommen, um Waren des täglichen Bedarfs an [fliegenden] Ständen zu verkaufen [° D1; D2]
‘Reschke wird schon auf dem Markt [39.19], spätestens auf dem Friedhof die Piątkowska nach den Ursachen ihrer Deutschkenntnisse gefragt haben […]’‘Wir wollen doch nicht auf offenem Markt [73.10]...’‘Vielleicht haben wir Glück gehabt bißchen, weil wir auf Markt [87.8] uns zufällig haben getroffen […]’
Holzmarkt [Register]; Kohlenmarkt [Register]; Langer Markt [Register]; Marktbetrieb; Marktfrau; Marktstand2.Angebot u. Nachfrage in Bezug auf Waren, Kauf u. Verkauf; Warenverkehr [D3a]
‘[…] daß die gebotene Umorientierung der Wirtschaft auf die Gesetze des Marktes [120.12], im Interesse Polens, keine Halbheiten dulde […]’‘[…] die Autodiebe, deren Hehler als Zwischenhändler den polnischen Markt [284.9] landesweit bedienten […]’
Grundstücksmarkt; Inlandsmarkt; MarktsituationMarktbetrieb, der [1*]Markt (1); Betrieb (2)
‘Von dort ging es durch den alltäglichen Marktbetrieb [290.23] die Wollwebergasse lang […]’
Marktfrau, die [5*] Pl. -enHändlerin, die ihre Waren auf dem Markt (1) verkauft [D]
‘Und sie gab acht, daß er der Marktfrau [12.10] nicht zu viele Scheine hinblätterte.’‘Weil er den Schnappschuß schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen der hockenden Marktfrau [12.23] ins Bild kamen […]’‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau [13.6] ein Bund Petersilie legte, als Zugabe.’‘Stumm sah die Marktfrau [13.21] zu.’‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter […] sonnabends Marktfrauen [128.22] […]’
Markthalle, die [9*]große Halle (2) mit festen Ständen, in der bes. Großmärkte untergebracht sind [D] Unkenrufe /kurz fürDominiksmarkthalle [Register]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle [7.11] zwischen anderen Bäuerinnen […]’‘Auf dem geräumten Gelände wurde ab 1895 in neugotischem Stil eine Markthalle [9.30] gebaut […]’‘Doch der Markthalle [10.13] haftet die Erinnerung an den Mönchsorden nur namentlich an […]’‘[…] seitlich die breit gelagerte, wie von Dünsten geblähte Markthalle [13.24] […]’‘Beide verschwanden im Gedränge vor der Markthalle [14.17].’‘Alexander Reschke scheute den Weg an der Markthalle [44.14] vorbei.’‘[…] und die Dominikanerkirche hinterm Runddach der Markthalle [235.18].’‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen alle, die Türme, die Mühle, das Zeughaus und die Markthalle [236.10] von einem inneren Feuer bewohnt […]’‘[…] um in vertrautem Altstadtgelände - Kiek in de Köck, Markthalle [290.21], Dominikanerkirche - zu wenden.’
Marktlücke, die [1*]fehlendes Angebot einer Ware, einer Warenart o.Ä., für die Bedarf besteht [D]
‘›Da habt ihr ja 'ne echte Marktlücke [186.7] entdeckt!‹ rief sie.’
‘[…] schließlich, wenn auch ironisch, die kapitalistische Marktlückenidee [59.11] beschworen hatte, entsprach die Wirklichkeit seinen Visionen:’
Marktsituation, die [1*]Markt (2); Situation (b)
‘Und dennoch wird die Friedhofsgesellschaft unter der veränderten Marktsituation [142.19] kaum zu leiden haben.’
Marktstand, der [1*] Pl. -ständeauf einem Markt (1) gebrauchter, leicht auf- u. abzubauender [mit einem Zeltdach überspannter] Verkaufstisch [D]
‘[…] die Bauersfrauen benachbarter Marktstände [13.25] und mögliche Kundschaft;’
Marktwirtschaft, die [1*] Wirtsch.auf dem Mechanismus von Angebot u. Nachfrage u. der Grundlage privatwirtschaftlicher Produktion beruhendes Wirtschaftssystem [D]
‘Kein Diktator, einzig die freie Marktwirtschaft [246.14] herrscht.’
Marmor, der [1*]weißes od. farbiges, häufig geädertes, sehr hartes Kalkgestein, das bes. in der Bildhauerei u. als Baumaterial verwendet wird [D]
‘Wie ziellos zögerte er vor diesem, vor jenem Grabstein: viel Diabas und auf Hochglanz polierter Granit, wenig Sandstein, Marmor [22.15] und Muschelkalk.’
StuckmarmorMarone, die [2*]essbarer Röhrenpilz mit kastanienbraunem Hut [D Maronenpilz]
‘Den Korb füllten Maronen [8.5].’‘Selbst wenn mich die überraschend späten Steinpilze und Maronen [8.18] an diesen besonderen Stand gelockt haben mögen […]’
Marschall, der [1*] o.Pl.Offizier eines hohen militärischen Dienstgrads [D2a,b]
‘[…] zog sie Vergleiche mit einer Großtante, die, sobald sie ins Erzählen von Anno dazumal geriet, auf Marschall [147.31] Piłsudski und dessen Einmarsch in Wilno gekommen sei:’
Marschmusik, die [1*][Blas-] Musik in Form von Musikstücken in geradem Takt u. im Rhythmus des Marschierens [zur Unterstreichung des Gleichschritts] [° D; D ¹Marsch 2]
‘Erst dann schloß mit Baracken verbautes Gelände an: die ehemalige Maiwiese; meinerzeit für Großaufmärsche vor Tribünen, Siegheilrufe, Marschmusik [214.29], Kommandos und Gauleiterreden geeignet.’
Martinsgans, die [1*]nach altem Brauch am Martinstag gegessener Gänsebraten [D]
‘Alexandra soll sich an einer mit Äpfeln und Beifuß gefüllten Martinsgans [173.13] versucht haben.’
Märtyrer, der [1*] Pl. - bildungsspr.jmd., der sich für seine Überzeugung opfert od. Verfolgungen auf sich nimmt [Db]
‘Überall Märtyrer [20.1] und Denkmäler von Märtyrer [20.2]!’
Martyrium, das [1*] Üschweres Leiden [bis zum Tod] um des Glaubens od. der Überzeugung willen [D1]
‘Als Polin neigte sie dazu, alles Geschehen dem Martyrium [288.15] polnischer Geschichte unterzuordnen.’
März, der [10*]dritter Monat des Jahres [D]
‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang März [107.26] geschriebenen Brief zu lesen,’‘Außer dem Datum, 15. März [110.8], weiß ich nicht viel.’‘Eine Rechnung belegt, daß sie die Nacht vom 17. zum 18. März [113.18] im Hamburger Hotel Prem, diesmal in einem Doppelzimmer, verbracht haben.’‘Am 21. März [115.13] reiste Alexandra ab.’‘Am 31. März [115.17] betrug der Kontostand 317 400 Deutschmark.’‘Schon bei der Sitzung Anfang März [193.18] war es gereizt zugegangen.’‘Das Foto wurde Ende März [205.9] gemacht.’‘Mitte März [222.16] muß es gewesen sein, als das Paar von seinem Freund eingeladen wurde’‘Ab Ende März [238.4] wehte, nach Vielbrands Worten, »ein frischer Wind«.’‘Auf jeden Fall war er seit Mitte März [284.18] ohne Auto.’
MärzbriefMärzbrief, der [1*]im März geschriebener Brief [°]
‘[…] denn im ersten Märzbrief [101.16] schreibt sie:’
Masche, die [2*] Pl. -nSchlinge aus Garn, Draht o. Ä., die beim Stricken od. Häkeln od. durch Verknüpfen entsteht [D1]
‘Später beschreibt er liebevoll, ja, tickhaft jede Masche [16.28] des Gebrauchsgegenstandes, als wollte er ihn zum Kultgegenstand erheben;’‘Und so, den geknüpften und gehäkelten Maschen [54.15] aller Einkaufsnetze folgend, die die Witwe von ihrer Mutter geerbt hatte, wird der Witwer doch noch Schlaf gefunden haben;’
Maschendraht, der [2*]flächiges Drahtgeflecht für Zäune u.Ä. [D]
‘Bereits Mitte August […] wurden längs der Grunwaldzka Pfosten gesetzt, geeignet, mannshohem Maschendraht [153.12] Halt zu geben, der später begrünt werden sollte.’‘[…] der Maschendraht [153.25] und die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten oder bei der Umzäunung von Hühnerhöfen, Verwendung gefunden.’
Maß, das [5*] Pl. -e1. meist Pl.durch Messen festgestellte Zahl, Größe [D2]
‘[…] für den katholischen Friedhof der Gemeinden von Sankt Nikolai und der Königlichen Kapelle, dessen Maße [66.11] zweieinhalb Hektar betrugen […]’‘Einfach widerlich, wie dieser Vielbrand überall Maß [179.10] nimmt, hier am Putz klopft, dort die Dielenböden nach Hausschwamm absucht.’‘Und die Pantheonkuppel war wie erbaut für den Unkenruf, vielleicht weil Höhe und Durchmesser von einem Maß [296.20] sind.’
Körpermaß 2.Grad, Ausmaß, Umfang [D3]
‘Damit ist nur angedeutet, in welch wachsendem Maß [89.17] der Briefwechsel zwischen Alexander und Alexandra vom Zeitgeschehen belastet wurde.’‘[…] gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee […] jenes Maß [104.7] an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’
Masse, die [1*] oft abwertendgroßer Teil der Bevölkerung bes. im Hinblick auf das Fehlen individuellen, selbstständigen Denkens u. Handelns [D3a]
‘[…] wo inmitten der Masse [251.7] Reschke und ich in Jungvolkuniform dabeigewesen sind […]’
Maßeinheit, die [1*] Pl. -enEinheit (3) zum Messen, zum Bestimmen der Größe [° D; D messen 1b]
‘Den Maßeinheiten [118.10] deutscher Friedhofsordnung folgend, konnte bei voller Belegung mit 20 000 Grabstellen gerechnet werden, einschließlich der kleineren Urnengräber.’
Massenauftrieb, der [1*]Auftrieb (2) einer großen Menschenmenge [°]
‘Bei der Beschaffung von Hotelzimmern gab es Engpässe, denn auf dem Versöhnungsfriedhof herrschte Massenauftrieb [174.8].’
Massengrab, das [2*] Pl. -gräberGrab (b), in dem eine große Zahl von Menschen [die einer Ermordung, Erschießung o. Ä. zum Opfer gefallen sind] beigesetzt sind [D]
‘Einzel- und Massengräber [37.25].’‘Hat er, der Massengräber [139.3] ausdrücklich ablehnte […], mögliche Sammelbestattungen vorweg geahnt?’
Massentourismus, der [1*]in großem Umfang betriebener Reiseverkehr (in organisierter Form) für breite Schichten der Bevölkerung [° D; D Tourismus]
‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus [106.28], Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’
Massenvertreibung, die [1*] Pl. -enVertreibung von Teilen der Bevölkerung, einer großen Anzahl von Menschen [°]
‘Dabei geht ein Säkulum zu Ende, das sich Vernichtungskriegen, Massenvertreibungen [15.32], dem ungezählten Tod verschrieben hatte.’
Maßnahme, die [1*]Handlung, Regelung o. Ä., die etw. Bestimmtes bewirken soll [D]
‘Es hieß, als flankierende Maßnahme [108.3] könne ein solch langfristiges Vorhaben sogar der deutschen Einheit nützlich werden.’
Mastgans, die [1*] Pl. -gänseGans, die reichlich gefüttert wurde, um viel Fleisch, Fett anzusetzen [° D mästen]
‘Na, wie polnische Mastgänse [34.11] sind gut für Export.’
Mastixgrundierung, die [1*]unterste Schicht, erster Anstrich mit einem Öl aus dem Harz des Mastixstrauches [° D Mastix 1; D Grundierung 2]
‘Dort kniete spätgotisch der Engel, dessen Mastixgrundierung [242.26] auf Kreidegrund weiteren Auftrag von Blattgold erwartete.’
Mastixschicht, die [2*]Schicht aus Harz des Mastixstrauches, das für Lacke, Kitte, Firnisse […] verwendet wird [° D Mastix 1]
‘Dort hatte die Piątkowska gerade einem spätgotisch knienden Engel im Bereich des rechten Flügels die Mastixschicht [239.29] aufgetragen […]’‘[…] nachdem sie das zwischen Weiß- und Rotgold legierte Material der Mastixschicht [254.11] überm Kreidegrund aufgetragen hatte […]’
Material, das [10*] Gen. -s1.Stoff, Werkstoff, Rohstoff, aus dem etw. besteht, gefertigt wird [D1]
‘Auch diese Steine aus üblichem Material [23.6]: Diabas und schwarzschwedischer Granit.’‘Kriegen wir Material [28.2] aus Dresden, VEB Blattgold, wo volkseigene Goldschlägerei ist...’‘Wird in Dresden Schluß sein mit VEB Blattgold. Wir werden knapp haben Material [76.18]...’‘Man ging dabei behutsam vor, schonte das Material [153.24], denn der Maschendraht und die Betonpfosten haben anderswo […] Verwendung gefunden.’‘[…] nachdem sie das zwischen Weiß- und Rotgold legierte Material [254.11] der Mastixschicht überm Kreidegrund aufgetragen hatte […]’
2.Unterlagen, Belege, Nachweise o. Ä., die bei einer bestimmten Arbeit benötigt, benützt werden [D3]
‘Einiges bietet das mir überlassene Material [102.22].’‘Eine Videokassette von immerhin halbstündiger Laufzeit gehört zum mir gelieferten Material [134.11].’‘Mein Material [274.25] wird knapp, doch liegen seitlich Zettel gestapelt, voller Hinweise, die folgenlos blieben.’‘An Material [293.22] mangele es nicht.’‘Sachlich informiert er über den Stellenwert des übersandten Materials [298.2].’
SpielmaterialMathe, die [1*] meist o.Art. Schülerspr.Mathematik als Schulfach [D]
‘Reschke und ich in einer Schulbank, und daß ich bei ihm Mathe [60.14], Latein abschreiben durfte, wird so gewesen sein;’
Matjes, der [1*] /kurz für Matjeshering/gesalzener junger Hering (ohne Milch od. Rogen) [D Matjeshering]
‘Mein Matjes [111.8], von dem sie probierte, schmeckte ihr besser und auch die rote Grütze zum Nachtisch...’
Matrose, der [2*] Pl. -nSoldat des untersten Mannschaftsdienstgrad bei der Marine [° D 2a,b]
‘Diesmal war der Tod mehrerer Matrosen [174.30] vom Kreuzer SMS Magdeburg und eines einzelnen Matrosen [174.31] vom Torpedoboot Nr. 26 auf das Kriegsjahr 1914 datiert.’
Mattvergoldung, die [1*]nicht spiegelnde Vergoldung; Vergoldung ohne [rechten] Glanz [° D matt 2a]
‘Na, alles. Mattvergoldung [27.27] und Glanzvergoldung mit Blattgold aus Dukatengold.’
Mauer, die [5*]a) /kurz fürBerliner Mauer [Register]
‘[…] wenige Tage bevor in Berlin die Mauer [16.5] hinfällig wurde.’‘»Nun wird Mauer [74.4] bald weg sein«’‘Er notiert nur ihre plötzliche Sorge, es könne, wenn zwischen West und Ost die Mauer [76.16] wegfalle, alles anders, schwieriger werden:’‘»Die Mauer [153.21] muß her!«’
‘Ich nenne den Namen des Dorfes nicht, auf dessen Friedhof sie knapp vor der Mauer [299.23] liegen.’
Gedenkmauer; Klostermauer; Stadtmauer; ZiegelmauerMauerzeit, die [1*]Mauer (a); Zeit (1)
‘Wenngleich mir das Ende der Mauerzeit [89.10] Genugtuung bereitet, ahne ich Schlimmes.’
Medizinstudentin, die [2*]Studentin der Medizin, der Wissenschaft vom gesunden u. kranken Organismus des Menschen, von seinen Krankheiten, ihrer Verhütung u. Heilung [° D; D Medizin 1]
‘Yvonne gerufen, gab sich das Mädchen hinter der Theke als Medizinstudentin [49.4] aus, die nur zweimal in der Woche Tresendienst leisten könne.’‘Die Medizinstudentin [49.9] ließ sich zu einem Scotch einladen.’
Meer, das [1*]sich weithin ausdehnende, das Festland umgebende Wassermasse, die einen großen Teil der Erdoberfläche bedeckt [D1]
‘Bald darauf begannen Renovierungsarbeiten in einem halben Dutzend Gewerkschaftsheimen, darunter solche mit Meeresblick [179.23].’
Meeresspiegel, der [1*](bestimmte theoretisch angenommene) Wasseroberfläche des Meeres, auf die sich die geodätischen Höhenmessungen beziehen [D2]
‘Es waren Rotbauchunken, die im flachen, knapp unterm Meeresspiegel [283.2] liegenden Werder schon immer heimisch gewesen sind.’
Mehrheit, die [1*] o.Pl.der größere Teil einer bestimmten Anzahl von Personen als Einheit [D1a]
‘[…] wenige Weißrussen und Ukrainer, viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit [211.4] geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit versprach […]’
Meinung, die [8*]persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung o.Ä., die jmd. in Bezug auf jmdn., etw. hat (u. die sein Urteil bestimmt) [Da]
‘Diese breite Skala von Meinungen [104.2] brachte ihn oft in Disput mit sich selbst.’‘Verbrieft ist nur ihre spätere Meinung [110.27] zum Fall Malskat:’‘»Mich fressen Mücken auf!« ruft sie und ist der Meinung [127.25]: »Nun ist genug Geräusch von Natur, Aleksander. Wird Abend bald.«’‘Das Paar war der Meinung [180.15], es dürfe nach Feierabend an sich, nur an sich denken.’‘Nach meiner Meinung [181.26], die - ich weiß - nicht zählt, hätten sie sich in ihrem Alter keine Antrittsbesuche abnötigen müssen.’‘Als meine älteste Tochter jedoch ganz ungefragt ihre Meinung [186.3] über unsere Idee zum besten gab, war das selbst für Alexandra zuviel.’‘Ich lese nur, daß er, wie immer, zwei Meinungen [190.5] gehabt und das Gemetzel einerseits gerechtfertigt, andererseits barbarisch genannt hat.’‘Als über die Anträge unter Ziffer drei der Tagesordnung abgestimmt werden sollte, fragte Vielbrand nach der Meinung [245.6] der geschäftsführenden Gesellschafter, die bisher geschwiegen hatten.’
Meinungsverschiedenheit, die [1*] Pl. -en verhüll.(mit Worten ausgetragener) Streit, Auseinandersetzung [D2]
‘[…] wobei es zu Meinungsverschiedenheiten [151.8] zwischen dem mittelständischen Unternehmer Gerhard Vielbrand und dem Vizedirektor Marian Marczak kam […]’
Meister, der [3*] Gen. -s; Pl. - 1.großer Künstler (bes. im Bereich von bildender Kunst u. Musik) [D3]
‘An den Wänden gerahmte Reproduktionen altflämischer Meister [35.14], aber auch ein gespenstischer Ensor:’‘[…] denk, bitte, an den Lübecker Totentanz, den leider der Krieg vernichtete, und an den in Reval erhaltenen des Meisters [88.31] Bernt Notke:’
2.Handwerker, der seine Ausbildung mit der Meisterprüfung abgeschlossen hat [D1a]
‘Achtundzwanzig ausgesucht tüchtige Werftarbeiter, sagt Chatterjee, habe er unter Vertrag und zwei holländischen Meistern [162.22] zur Umschulung anvertraut.’
Meldung, die [6*] Pl. -enfür die Öffentlichkeit bestimmte [amtliche] (bes. durch die Medien verbreitete) Nachricht [D2]
‘[…] als die Golfkrise täglich nur noch eine Meldung [153.10] zwischen vielen krisenhaften Meldungen [153.10] hergab […]’‘[…] als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen [261.4] gut waren […]’‘Dagegen rücke ich eine Meldung [261.20] aus dem Herbst des Jahres '44 in meinen Bericht:’‘Satt an Unheil, bedrängten Meldungen [276.10] einander […]’‘Sie hatten die Reise über Slowenien, Triest geplant, fuhren aber, von neuesten Meldungen [295.6] gewarnt, auf alteingefahrener Strecke über den Brenner den Stiefel runter nach Rom.’
SondermeldungMelodie, die [2*] Pl. -na) Wortspiel zu Melodiesingbare, in sich geschlossene Folge von Tönen […] [D1a] und Ohrwurmugs.Lied, Schlager, Hit, der sehr eingängig, einprägsam ist [D3] Grasszugrunde liegendes Konzept [°]
‘Und jetzt erst […] gelang es dem Witwer und der Witwe, eine Idee abzustimmen, deren einfache Melodie [37.7] sich als Ohrwurm erweisen sollte, so allgemein menschlich schmeichelte sie auf polnisch, auf deutsch.’
b) meist Pl.einzelnes [in einen größeren Rahmen gehörendes] Musikstück; Gesangsstück [D1c]
‘[…] und pfiff oder sang für Wróbel ein Potpourri, Melodien [221.31] aus dem Zarewitsch und aus Frau Luna.’
Menetekel, das [2*] geh.geheimnisvolles Anzeichen eines drohenden Unheils; Warnung [D]
‘An allen Wänden Menetekel [259.20]...’‘Wer immer nur menetekelt, wird leben lange und sehen, daß Menetekel [266.31] war falsch...’
Menge, die [2*]1. *jede Menge ugs.sehr viel [D1b*]
‘Dann wird hier jede Menge [56.12] möglich.’
2.große Zahl von dicht beieinander befindlichen Menschen; Menschenmenge [D3]
‘[…] zumal sich die Menge [215.12] nach den Zweitbestattungen rasch verlief und zu touristisch üblichen Gewohnheiten fand.’
Mennonit, der [1*] Pl. (m+f) -enAngehöriger einer evangelischen Freikirche, die die Erwachsenentaufe pflegt u. Wehrdienst u. Eidesleistung ablehnt [D]
‘[…] reihten sich die Vereinigten Friedhöfe von Sankt Johann, Sankt Bartholomäi und Sankt Peter und Paul mit dem anschließenden Friedhof für die Mennoniten [66.27] […]’
Mennonitenfriedhof [Register]; Mennonitenkirche [Register]Mensch, der [23*] Pl. -ena)menschliches Lebewesen, Individuum [Db]
‘Schließlich sei das Grab des Menschen [24.25] letztgültiger Ausdruck.’‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen [37.29], zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung seinen Ort gehabt […] habe.’‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl Menschen [38.7] den Wunsch, sozusagen zu Haus unter die Erde zu kommen […]’‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag sowie weitere Gedanken über den Tod und des Menschen [38.21] letzte Liegestatt beim Auf- und Abgehen […] entwickelt hat.’‘Und werden sagen laut, wo Politik aufhört und Mensch [38.31] anfängt […]’‘Sehen Sie, bitte, in mir jemanden, hinter dem neunhundertfünfzig Millionen Menschen [46.14] stehen;’‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung von immerhin achtzig Millionen Menschen [47.4] seiner strebsamen Staatsangehörigkeit ein wenig beunruhige […]’‘Sie dienen den Menschen [59.1], insbesondere älteren Menschen [59.1].’‘Nach all dem Unrecht, das sich Menschen [85.11] angetan haben, sollte es doch möglich sein, jetzt […] den Toten zu ihrem Recht zu verhelfen.’‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Idee birgt […] ein lebensbejahendes Element, das vielen Menschen [88.26] Hoffnung macht;’‘»Soweit kommt noch«, rief Alexandra, »daß polnischer Mensch [121.31] muß Kuli sein!«’‘Mir jedenfalls steht vor Augen, wie unser Werk, das dem zu Staub verfallenden Menschen [164.5] gewidmet ist, seinem Werkentwurf beigeordnet werden kann.’‘Den Menschen [170.27] im Ruhrgebiet, die mir, zugegeben, nicht annähernd vertraut sind, hat das wenig bedeutet […]’‘Falls man aber die Wünsche alter Menschen [177.18] mit Mißtrauen höre […] könne man das Programm […] im Rahmen der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft abwickeln […]’‘Es ist, als wollten die Menschen [190.11] einander mit Vorbedacht auslöschen, damit nichts bleibt...’‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl alter Menschen [192.1] […] billigten sie nachträglich den Beschluß der Aufsicht.’‘Von Suppenküchen für alte Menschen [232.8], die in Not waren, konnte berichtet werden.’‘[…] hatte sich bei einigen dieser noch jungen Menschen [233.11] […] der Wunsch verfestigt […]’‘Die erhabene Größe dieses zum Bauwerk erwachsenen Gedankens macht uns Menschen [296.3] klein […]’
‘Dieser lebhafte […] Mensch [200.3] […] fasziniert mich immer wieder aufs neue.’‘Jerzy Wróbel, dieser allzeit hilfsbereite, höflich zuvorkommende, eifrige, übereifrige Mensch [214.7], hatte geeignetes Gelände ausgeguckt.’
c)salopp[…] ohne persönlichen Bezug in Ausrufen des Staunens, Erschreckens, der Bewunderung [Dd]
‘Mensch [248.7], Reschke!’
Menschenauftrieb, der [1*]Mensch (a); Auftrieb (2)
‘[…] zwischen all dem staute und entzerrte sich ärmlich ein nur der alltäglichen Not gehorchender Menschenauftrieb [13.28], dessen knappes Geld stündlich an Wert verlor […]’
Menschenfreundlichkeit, die [1*]Humanität, Nächstenliebe [°]
‘Wenn ich doch Alexandra von der Menschenfreundlichkeit [164.1] seiner Idee überzeugen könnte.’
Menschenrecht, das [4*] meist Pl.: -eunabdingbares Recht (1) auf freie u. allseitige Entfaltung der Persönlichkeit in einem Staatswesen [D]
‘Im Katalog der Menschenrechte [38.12] müßte endlich auch dieser Anspruch verbrieft sein.’‘Dieses Menschenrecht [53.15] kennt keine Grenzen!’‘Zweieinhalb Quadratmeter Heimaterde sind und bleiben Menschenrecht [281.25]!’‘So konnte er zwischen Ruf und Ruf einzelne Wörter wie » deutscherseits« und »räuberisch« oder »Menschenrecht [283.19]«, aber auch » heimatlos« und »nimmermehr« aufs Podest heben.’
Menschheit, die [1*]Gesamtheit der Menschen (a) [D]
‘Sind wir den Toten verpflichtet, will er das Überleben der Menschheit [164.7] sichern.’
Mercedesfahrer, der [1*] Pl. (m+f) - Mercedes [Register]; Fahrer (b)
‘Da mein Mitschüler gelegentlich abfällig über Mercedesfahrer [283.29] geurteilt hat […]’
Mercedesstern, der [1*]auf der Kühlerhaube angebrachtes Symbol der Automarke Mercedes [Register], in Form eines stilisierten Sterns [°]
‘Sooft mir das Paar fotografiert vorliegt, nie haben sie sich vor eine Motorhaube gestellt, kein Mercedesstern [63.3] ist mit ihnen ins Bild geraten.’
Merkwürdige, das [1*]etw, das Staunen, Verwunderung, manchmal auch leises Misstrauen hervorruft; Seltsames [° D merkwürdig]
‘Dann aber steht Merkwürdiges [62.1] geschrieben:’
Meßbub, der [1*] Pl. -en südd.Ministrant im Jugendalter [°]
‘Bieroński und die Meßbuben [136.6] in Weiß und Violett.’
Meßdiener, der [2*] Pl. - kath. KircheMinistrant [D Messdiener]
‘Die Priester und Meßdiener [256.13] in Weiß und Violett.’‘[…] Priester und Meßdiener [258.7] voran, Wróbel gleich hinterm Sarg […]’
Messe, die [1*]katholischer Gottesdienst mit der Feier der Eucharistie [D ¹Messe 1]
‘Da sich viele erleichterten, dauerte die Messe [256.20] länger als eine Stunde.’
TotenmesseMessingschild, das [2*]²Schild aus einer hell- bis rotgelben Legierung aus Kupfer u. Zink [° D Messing]
‘Auf einem Foto, das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür, neben der ein Notar auf einem Messingschild [115.7] die Öffnungszeiten seines Büros wie für ewig festgeschrieben hatte.’‘[…] jenes auf gelben Klinker montierte Messingschild [137.26], das in deutscher und polnischer Sprache die zukünftige Nutzung der Parkanlage als »Versöhnungsfriedhof« - »Cmentarz Pojednania« - bekannt macht.’
Meter, der [3*] Pl. - Maßeinheit der Länge [D]
‘[…] wobei Reschkes längere Schritte von der Piątkowska laut in Metern [68.3] gezählt wurden […]’‘Der Engel kniete auf dem Küchentisch: einen knappen Meter [242.30] hoch.’‘Über dreißig Meter [299.9] tief runter, das hält selbst ein Volvo nicht aus.’
Methode, die [1*] Pl. -n[…] Verfahren zur Erlangung von […] praktischen Ergebnissen [D1]
‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre die obligaten Kartoffelkäferaktionen organisiert und durch effektive Methoden [107.20] des Absammelns zum Erfolg geführt hat?’
Metropole, die [2*]Weltstadt; Hauptstadt (mit weltstädtischem Charakter) [Da]
‘Wenn man von der Verkehrssituation der west- und südeuropäischen Metropolen [210.25] ausging, war Chatterjees Erfolg vorprogrammiert:’‘Bald zwang drohender Kollaps alle europäischen Metropolen [212.28] - und später die mittelgroßen Städte und Kleinstädte - zum autofreien Verkehr.’
Mexikaner, der [1*]Pl. (m+f)Einwohner zu Mexiko, einem Staat in Mittelamerika [° D; D 1Mexiko]
‘[…] indem er in seiner Kladde die Begräbnisriten der Mexikaner [138.27] und Chinesen in Vergleich brachte und schließlich die Vorzüge der hinduistischen Feuerbestattung aufzählte?’
Mief, der [1*] salopp abwertendÜschlechte verbrauchte, stickige Luft (in einem Raum) [D]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel […], der gestapelte Mief [146.28] seit Jahrhunderten angestammter Rechthaberei machten ihn nicht satt;’
SchulmiefMiete, die [1*](bes. von Wohnungen o.Ä.) Preis, den jmd. für das Mieten von etw., für das vorübergehende Benutzen, den Gebrauch bestimmter Einrichtungen, Gegenstände zahlen muss [D ¹Miete 1]
‘Ein Stockwerk höher zahlte die Firma Chatterjee & Co. Miete [279.21].’
MieterMieter, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der Miete zahlt [°]
‘Ärger mit den bisherigen Mietern [179.26] konnte vermieden werden;’
Mikrofon, das [1*]Gerät, durch das Akustisches auf Tonband, Kassette od. über Lautsprecher übertragen werden kann [D]
‘Nur ein Tonband gibt mit Reschkes Stimme Auskunft, wo er mit seinem Aufnahmegerät und dem sensiblen Mikrofon [127.21] unterwegs gewesen ist […]’
Militärfriedhof, der [1*]Garnisonsfriedhof
‘›Was haben die zu suchen auf Militärfriedhof [175.12]‹, rief sie.’
Miliz, die [1*](bes. in sozialistischen Staaten) militärisch organisierte Polizei o.Ä. [D2]
‘»Als Miliz [156.27] hat geschossen auf Arbeiter hier...«’
‘Schiffsbauingenieure, Beamte der Stadtverwaltung, Prälaten und sogar Milizoffiziere [161.21] lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
Milliarde, die [1*]tausend Millionen [D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir jemanden, hinter dem neunhundertfünfzig Millionen Menschen stehen; demnächst werden es eine runde Milliarde [46.15] sein.’
Million, die [13*] Pl. -en1.Zahl, die sich aus tausend mal tausend ergibt [° D1]
‘Sehen Sie, bitte, in mir jemanden, hinter dem neunhundertfünfzig Millionen [46.14] Menschen stehen;’‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung von immerhin achtzig Millionen [47.4] Menschen seiner strebsamen Staatsangehörigkeit ein wenig beunruhige […]’‘[…] oder sind es die neunhundertfünfzig Millionen [54.19] im Rücken des Herrn Chatterjee gewesen, die Reschke von links nach rechts zu zählen begonnen hatte?’‘Rund halbe Million [54.24] Deutschmark müssen schon sein […]’‘Eine Million [70.27] Deutschmark zu Anfang muß sein.’‘[…] so daß, bei Garantie eines zugelassenen Friedhofs, ein Grundkapital von rund 28 Millionen [93.31] als gesichert zu werten sei.’‘Bald sollte die erste Million [115.19] rund sein.’‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen [118.17] DM’‘Bald wird die vierte Million [139.20] rund sein.’‘Gut angelegte sechzehn Millionen [157.24] Deutschmark brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn ein, daß die anfallenden Überführungs- und Nutzungskosten […] nur unerheblich das Kapital minderten.’
2. Pl.unbestimmte, sich nach Millionen bemessende Anzahl [D2a]
‘Da blieben viele auf der Strecke, Tote ungezählt. Typhus, Hunger, die Kälte. Millionen [37.24].’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen [105.20] Deutsche ihre Heimat […] verlassen mußten, teilte gleichfalls seine Urteilskraft […]’‘Fachleute, etwa der Leiter eines Reiseunternehmens, die Managerin eines von Millionen [106.31] frequentierten Freizeitparks, der Programmdirektor einer sogenannten Sommerakademie, wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Minderheit, die [12*] Pl. -enzahlenmäßig unterlegene [u. darum machtlose] Gruppe (in einer Gemeinschaft, einem Staat o.Ä.) [D1b]
‘[…] dessen Abdankungshalle, nach Alexandras Wissen, von der seit Kriegsende in Gdańsk siedelnden weißrussischen Minderheit [68.23] für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’‘Zugleich war Erna Brakup Sprecherin der deutschstämmigen Minderheit [128.13] in Gdańsk […]’‘[…] es durfte keine Minderheit [128.15] geben.’‘[…] erst als er der Brakup den hohen Grad ihrer Verantwortung als Sprecherin einer Minderheit [146.6] deutlich gemacht hatte […], war die Alte zufrieden:’‘[…] den Angehörigen der deutschen Minderheit [157.31] in Gdańsk, sollte ein letzter Platz auf dem Versöhnungsfriedhof sicher sein, die DPFG wirkte gemeinnützig.’‘[…] das Verlangen der Litauer nach nationaler Unabhängigkeit schloß Wünsche von Minderheiten [158.7] aus.’‘So herrschaftlich fährt neuerdings die Sprecherin der deutschen Minderheit [205.7] in Gdańsk zum Versöhnungsfriedhof.’‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid laut gewordene Gegenstimme der Minderheiten [211.2] […] kein gutes Klima für Alexandras Wünsche zur Folge:’‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab, sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die […] seit Kriegsende Polens altkatholischer Minderheit [225.9] offensteht.’‘Um Hilfe angerufen, versprach Bieroński, der in der Nebenkapelle der Petrikirche einer armenischen Minderheit [232.26] Raum verschafft hatte, solchen demnächst für die orthodoxe Minderheit [232.27] zu finden.’‘Chatterjees Bescheidenheit führte dazu, daß die ehemalige Allee Grunwaldzka nun, auf Antrag der einflußreichen bengalischen Minderheit [272.9], Rabindranath-Tagore-Allee heißt.’
Minderhait [Brakup Missingsch]Miniatur, die [1*]kleine [in bestimmten Maßstab] naturgetreue Nachbildung eines Gegenstandes o.Ä. [°]
‘Ihr kindliches Händeklatschen, als sie die Miniatur [289.13] ausgepackt und uns beide als Püppchen auf dem Fahrgastsitz der güldenen Rikscha entdeckte!’
Minimalisierung, die [1*]größtmöglichste Verkleinerung, Reduzierung [° D minimalisieren 1]
‘Er lobt die »Minimalisierung [138.30] der Leichen« und wagt das Wort » Raumersparnis«.’
Ministerialbeamte, der [2*] Pl. (m+f) -nBeamter in einem Ministerium [D]
‘Reschke konnte […] wohlwollende Schreiben hochrangiger Ministerialbeamter [112.14], fiskalische Gutachten und einen Lageplan des zukünftigen Friedhofs ausbreiten.’‘In Gegenwart eines Ministerialbeamten [114.21] aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag notariell beglaubigt […]’
Ministerin, die [1*] /w. Form/Mitglied der Regierung eines Staates od. Landes, das einen bestimmten Geschäftsbereich verwaltet [D Minister] Unkenrufe Anke Brunn, Ministerin für Wissenschaft und Forschung (1985-98) [WWW16]
‘Die im Bundesland Nordrhein-Westfalen für Wissenschaft zuständige Ministerin [107.8] sprach, als Reschkes Idee im Universitätshaushalt gutdotiert Platz gefunden hatte, von »einer sozial verantwortlichen Tat«.’
Ministerium, das [2*]höchste Verwaltungsbehörde eines Landes mit einem bestimmten Aufgabenbereich [D1]
‘Da das Bonner Ministerium [114.26] für gesamtdeutsche Fragen die Förderungswürdigkeit der noch zu gründenden Friedhofsgesellschaft bereits anerkannt hatte […]’‘Mir liegen die Kopien von Spesenabrechnungen vor, beglichen von jenem Konto, das vom Gesamtdeutschen Ministerium [117.20] mit einer Starthilfe ausgestattet worden war.’
Ministerialbeamte; Sozialminister; UmweltministeriumMinisterpräsident, der [4*]Leiter der Regierung in verschiedenen Staaten; Premierminister [D2] a)Unkenrufe der polnische Ministerpräsident Wojciech Jaruzelski [Register] [°]
‘[…] indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht ihres Ministerpräsidenten [98.17] mit des westdeutschen Kanzlers Standardausdruck vergleicht:’‘[…] die zermürbende Spannung zwischen dem immerfort traurigen Ministerpräsidenten [157.16] und dem in Gdańsk ansässigen Arbeiterführer, der sich, wie viele Kleinwüchsige, berufen sah, Großes zu tun.’‘Jener Ministerpräsident [171.18] […] konnte sich, als in zwei Wahlgängen um das höchste Staatsamt gestritten wurde, bereits im ersten nicht behaupten;’
b)Unkenrufe der polnische Ministerpräsident Jan Krzysztof Bielecki [Register] [°]
‘Der neue Präsident der Republik […] hatte sich einen Ministerpräsidenten [205.15] bestellt, dem die melancholische Aura des Vorgängers fehlte, doch sah landesweit alles viel trüber aus;’
Minute, die [2*] Pl. -na)Zeitraum von sechzig Sekunden; der sechzigste Teil einer Stunde [D1a]
‘An einem warmen Maitag schaffte eine Rotbauchunke, auch Tiefland- oder Feuerunke genannt, bis zu vierzig Rufe in der Minute [283.11].’
b)Augenblick, Moment [D1b]
‘Nur wenige Minuten [165.27] lang erlaubten sie dem Fernsehen, ihr Wohnzimmer mit krisenhaften Ereignissen zu besetzen.’
Mischbatterie, die [1*]Armatur an Waschbecken, Duschen, Badewannen o.Ä., die Wasserleitungen mit heißem u. kaltem Wasser verbindet u. eine stufenlose Regulierung der Wassertemperatur ermöglicht [D]
‘Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur mit regulierbarer Mischbatterie [154.30], wurde bereits am 7. August - und fern jeder Krise - eingeweiht:’
Mischung, die [2*]1.etw., was [noch deutlich erkennbare] Bestandteile, Elemente, Eigenschaften von Verschiedenem, Gegensätzlichem, normalerweise nicht zusammen Vorkommendem enthält, aus Gegensätzlichem besteht [D2b]
‘Vertraut war ihm die bittersüße Mischung [72.14] aus Abgas- und Schwefelgeruch.’
2.Vorhandensein von zwei [oder mehr] unterschiedlichen Komponenten; Vielfalt [°]
‘[…] in Gestalt des katholischen und des evangelischen Geistlichen spiegelte sich nicht nur die konfessionelle Mischung [134.1] des Aufsichtsrates, sondern auch dessen’
Mischwald, der [2*] Pl. -wälderWald, in dem Nadel- u. auch Laubbäume wachsen [D]
‘Ihn erinnerten die Steinpilze an seine Kindheit, als er mit der Großmutter mütterlicherseits in den Mischwäldern [34.3] um Saskoschin Pfifferlinge gesucht habe.’‘[…] den nach links locker stehenden Mischwald [277.27], die zum See hin auslaufenden Felder […]’
MischwaldbestandMischwaldbestand, der [1*] Pl. -beständevorhandene Menge an Mischwäldern [°]
‘[…] so dicht und kaum angekränkelt noch immer die Mischwaldbestände [64.26] des Olivaer Waldes das Tal begleiteten, Reschke schlug dennoch Umkehr vor.’
Misere, die [1*] bildungsspr.unglückliche Situation, bedauernswerte Lage, Notlage [D]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem Eingang, […] gaben Zeugnis von der allgemeinen Misere [10.28].’
Mißachtung, die [1*]das Missachten; Geringschätzung, die jmdm., einer Sache entgegengebracht wird [D Missachtung]
‘[…] aber die Preise kletterten weiter und straften Löhne und Gehälter mit Mißachtung [152.4].’
Mißbrauch, der [1*]Benutzung, die nicht der eigentlichen Bestimmung od. dem eigentlichen Verwendungszweck entspricht; unerlaubter Gebrauch [für eigennützige Zwecke] [° D missbrauchen 1a]
‘Reschke verwahrte sich gegen den Mißbrauch [196.30] seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse […]’
Mißklang, der [1*] ÜUnstimmigkeiten [D Missklang]
‘Timmstedts spöttisches Bekenntnis, ›Und ich bin mit neunzehn ein Juso gewesen, Stamokap!‹, löste abermals Gelächter aus, dennoch blieb ein Mißklang [287.15].’
Mißtrauen, das [4*]kritische, das Selbstverständliche bezweifelnde Einstellung gegenüber einem Sachverhalt, das Zweifeln an der Vertrauenswürdigkeit einer Person; Argwohn, Skepsis [D Misstrauen]
‘[…] langfristige Pachtverträge mit Vorkaufsrecht sollten, bei allem noch so verständlichen Mißtrauen [55.31], möglich sein.’‘Etliche Ortsgruppen, mit Sitz in niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Städten, hätten positiv geantwortet, andere nicht frei von Mißtrauen [88.14].’‘Alexandras Mißtrauen [164.27] war nicht unbegründet, soweit es Chatterjees Herkunft betraf.’‘Falls man aber die Wünsche alter Menschen mit Mißtrauen [177.18] höre […]’
Mißverhältnis, das [1*]nicht richtiges, nicht passendes Verhältnis (1) [D Missverhältnis]
‘[…] wozu er Beispiele für das Mißverhältnis [52.17] zwischen Löhnen und Preisen nannte […]’
Mißverständnis, das [1*][unbeabsichtigte] falsche Deutung, Auslegung einer Aussage od. Handlung [D Missverständnis]
‘[…] sie möge doch, bitte, ihren Beitrag bei anderer, weniger dem Mißverständnis [137.9] ausgesetzter Gelegenheit leisten.’
Misthaufen, der [1*]Sammelplatz für mit Stroh, Streu vermischte Exkremente auf einem Bauernhof, die als Dünger verwendet werden [° D; D Mist 1a]
‘Auf dem Misthaufen [142.28] krähte der Hahn aus dem Bilderbuch.’
Mitbestimmung, die [1*]das Mitbestimmen, Teilhaben, Beteiligtsein an einem Entscheidungsprozess […] [D]
‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform, sei es zum Sinn studentischer Mitbestimmung [103.9], besonders aber zum Verständnis der Kunstgeschichte, etwas Radikales aus.’
Mitbringsel, das [5*] Pl. - fam.kleines Geschenk, das jmd. für einen anderen mitbringt [D]
‘Auf den Beifahrersitz legte er das andere Geschenk: ein gehäkeltes Einkaufsnetz voller Mitbringsel [81.12], darunter getrocknete Steinpilze.’‘Sein Mitbringsel [121.4] aus dem Westen, ein handlich tragbarer Personalcomputer, begeisterte Alexandra, bald konnte sie ihn bedienen.’‘Sein Mitbringsel [132.31] war diesmal ein Porzellanwaschbecken mit Zubehör.’‘Reschkes letztes Mitbringsel [154.29] aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur mit regulierbarer Mischbatterie, wurde bereits am 7. August - und fern jeder Krise - eingeweiht:’‘Soweit Reschkes Wille, den er, neben Mitbringseln [171.11] anderer Art, darunter eine formschöne Stehlampe, zum Gepäck für die Rückreise zählte.’
Miteinander, das [1*] → miteinandereiner, eine, eines mit dem, der anderen [D1]
‘Er […] läßt aber nun ihr »übersinnliches Mit- und Ineinander [86.13]« mal als brausenden Orgelton, mal von gezupftem Instrument nachhallen.’
Mitfinanzierung, die [1*]Beteiligung an der Finanzierung [°]
‘Versicherungskonzerne seien zur Mitfinanzierung [177.11] bereit.’
Mitgefühl, das [1*] o.Pl.Anteilnahme am Leid, an der Not o.Ä. anderer [D]
‘Das steht in Reschkes Tagebuch mitsamt seinem Mitgefühl [275.21]:’
Mitglied, das [17*] Pl. -er1.jmd., der einer Organisation, einem Verein, einer Partei o. Ä. beigetreten ist, aufgrund einer Aufforderung, Wahl o.Ä. angehört [D2a]
‘Als langjähriges Mitglied [31.9] […] glaubte sie, nahegelegenen Wohnraum beanspruchen zu können.’‘Er sagte, seine Gesellschaft plane, den Mitgliedern [55.18] der Versicherung längere und kürzere Kuraufenthalte in Osteuropa, insbesondere in den ehemals deutschen Provinzen, zu ermöglichen.’‘Alles vorzügliche Kurlage, außerdem vertraut, voller Erinnerungen für jenen Teil unserer Mitglieder [56.29], die von hier weg mußten.’‘Der Aufsichtsrat bestand aus den Gesellschaftern […] und Erna Brakup, die, weil deutscher Abstammung, das ungleiche Gewicht von drei zu vier Mitgliedern [119.18] zu relativieren hatte;’‘Reschke führte Gespräche mit den polnischen Mitgliedern [122.20] der Aufsicht, besonders häufig mit Marczak, der liberale Modalitäten seiner Bank im Altbau am Hohen Tor versprach.’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat - auf deutscher Seite fehlten die Mitglieder [152.28] Karau und Vielbrand - […] den Beschluß […]’‘Und daß […] sie mit siebzehn begeistert Mitglied [156.20] der kommunistischen Jugendorganisation wurde […]’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte […], befanden einige Mitglieder [238.24] der Aufsicht:’‘Sie nahmen sich die Mitglieder [243.7] einzeln vor, verglichen witzig Bieroński mit Karau […]’‘[…] worauf dieser […] vier, in ihren Hotelzimmern wartende Anwärter in den Sitzungsraum rief, wo sie begrüßt, befragt, dann berufen und von den restlichen Mitgliedern [249.3] bestätigt wurden.’‘Von letzten Erfolgen berichtete als Mitglied [269.24] des Aufsichtsrats der Düsseldorfer Planungschef Torsten Timmstedt:’‘Die deutschen Mitglieder [271.9] der Aufsicht meinten, es müsse die zuoberst verlaufende polnische Inschrift deutlich größer ausfallen als die drei anderssprachigen Beschriftungen.’‘Den restlichen Mitgliedern [273.14] kann ich nicht ansehen, ob sie polnischer oder deutscher Nation sind:’‘Alle neuen Mitglieder [286.6] gaben sich angesteckt lachlustig.’‘Die jungen Mitglieder [287.11] der Aufsicht hielten ohnehin nichts von den alten Geschichten.’
Aufsichtsratsmitglied; Clubmitglied; Gründungsmitglied; Mitgliedschaft; Neumitglied 2.Angehöriger einer Gemeinschaft, eines Familienverbandes o.Ä. [D1]
‘Zielsetzungen, die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied [103.19] des Lehrkörpers und als Einzelperson bei den damals üblichen Sit-ins abgelehnt.’‘Sie alle waren klagende Mitglieder [268.11] einer Unterwassergesellschaft, anwesend und weit weg zugleich...’
Familienmitglied; GemeindemitgliedMitgliedschaft, die [3*]das Mitgliedsein; die Angehörigkeit als Mitglied (1) bes. einer Organisation, eines Vereins, einer Partei [D]
‘[…] wird der Piątkowska ihre bis Anfang der achtziger Jahre aufrechterhaltene Mitgliedschaft [30.27] in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei […] nützlich gewesen sein.’‘[…] wenn sie ihre zu lang währende Mitgliedschaft [92.30] in der Partei als Schande verurteilt […]’‘Auf einem anderen Zettel wird schöngeschrieben der Rat erteilt, Alexandra möge endlich die Dauer ihrer aktiven Mitgliedschaft [275.8] in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei dokumentieren […]’
ParteimitgliedschaftMitmachen, das [1*] → mitmachenbei etw. (mit) dabei sein; an etw. [aktiv] teilnehmen [D1a]
Mitnehmen, das [1*] → mitnehmen(auf einen Weg o.Ä.) mit sich nehmen, fortführen [° D1a]
‘Ist zum Mitnehmen [77.27] auf Reise!’
Mitschnitt, der [1*]auf Magnetband aufgenommene Aufzeichnung, Sendung o.Ä. (zum Zwecke beliebiger Reproduzierbarkeit) [° D; D mitschneiden]
‘Leider liegen mir weder Text noch Mitschnitt [138.14] vor.’
Mitschreiben, das [1*] → mitschreibenetw. anhören u. zugleich niederschreiben [D1]
‘Doch bevor die erste zum Mitschreiben [129.10] ablaufen wird, muß ich, zum besseren Verständnis der Alten, auf die Hauptstraße der hohen Politik ausweichen:’
Mitschüler, der [31*] Gen. -sSchüler, der (mit anderen zusammen) die gleiche Klasse od. Schule besucht [D] Unkenrufe der MitschülerAlexander Reschke [Register] [°]
‘Mein ehemaliger Mitschüler [16.10] nahm diese oft gleichzeitig auftrumpfenden Tatsachen in seiner Kladde zur Kenntnis […]’‘Auch wenn ich mich an einen Mitschüler [18.24] seines Namens nicht erinnern kann […]’‘Was hilft es, wenn seinem nur berichtenden Mitschüler [21.27] […] dieser Gleichklang zu stimmig ist […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler [26.5], der seinen Doktor gemacht und es bis zum Professor gebracht hat […]’‘Am Ende waren die zweiundvierzig Jahre des bengalisch-britischen Geschäftsmannes […] erstaunlicher als die zweiundsechzig meines ehemaligen Mitschülers [49.27] […]’‘Und nicht mehr, als mein Mitschüler [79.6] preisgegeben hat, will ich in das schmale Hotelbett hineinlegen.’‘Mein Mitschüler [80.27] gratulierte, zumal ein zweiter Pole seinen Stolz überwunden hatte.’‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler [82.13] zwischen den per Post zugestellten Krempel seinen Füllfederhalter gelegt hat […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler [94.17] schloß nicht aus, daß nach vollzogener Wiedervereinigung mit weiterem Zuwachs zu rechnen sei […]’‘Mein Mitschüler [96.12] schwankt zwischen den Kategorien […]’‘Vielleicht sollte ich versuchen, meinen ehemaligen Mitschüler [102.20] umfassender darzustellen […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler [107.17], den ich nun rückblickend in festeren Konturen zu sehen beginne […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler [119.23] […] reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt zustimmen wollte.’‘Doch als mein ehemaliger Mitschüler [121.15] für die nur kurze Fahrt zum nunmehr gepachteten Friedhofsgelände eine Fahrradrikscha benutzen wollte, kam es zu einem Wortwechsel, der ihr Glück hätte trüben können.’‘Mein ehemaliger Mitschüler [122.1] hat mir viele Personen aufgeschrieben:’‘[…] mein Mitschüler [125.18], dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’‘Das Geschäft lief, doch blieben die Erfolge meines Mitschülers [139.27] nicht ungetrübt:’‘Mein ehemaliger Mitschüler [142.7] verstand es, Aufgaben zu delegieren;’‘Einige nicht in Stein gehauene Sprüche finde ich in den Aufzeichnungen meines überkorrekten Mitschülers [150.31] […]’‘In der Kladde meines Mitschülers [158.15] lese ich:’‘Mein ehemaliger Mitschüler [161.32] wird sich häufig […] mit dem Bengalen getroffen und mit ihm Dortmunder Exportbier getrunken haben.’‘Die Beurteilung solch trüber Diagnosen gehört nicht zu den Aufgaben, die mir mein ehemaliger Mitschüler [172.15] gestellt hat […]’‘Schließlich die letzte Station auf diesem Leidensweg, den mein Mitschüler [185.24] so lückenlos wie seine Grabbodenplatten in Reihe gebracht hat.’‘Mein ehemaliger Mitschüler [199.28] hat dieses Geheimtreffen seinem Tagebuch anvertraut;’‘Nach Notizen meines Mitschülers [213.21] […] soll der polnische Staatspräsident seinen Namen empfohlen haben […]’‘Ich lasse meines Mitschülers [225.20] Abschweifungen über das Doppelgrab […] beiseite;’‘Mein Mitschüler [236.17] und ich sind uns nicht immer einig.’‘Spätestens jetzt fällt mir auf, daß sich in den Papieren meines Mitschülers [258.27] Einbrüche von Wirrnis breitzumachen beginnen.’‘Da mein Mitschüler [283.28] gelegentlich abfällig über Mercedesfahrer geurteilt hat […]’‘Aber mein ehemaliger Mitschüler [294.5] wollte nicht Autor werden.’‘In seinem […] Begleitbrief hat mein Mitschüler [297.30] […] auf Zeitsprünge verzichtet.’
Mittag, der [1*]*zu Mittag essendie Mittagsmahlzeit einnehmen [D ¹Mittag 1a*]
‘Fest steht, daß sie […] im Restaurant » Schiffergesellschaft« zu Mittag [110.14] gegessen haben […]’
Mittagessen, das [3*]um die Mittagszeit gereichte [warme] Mahlzeit [D2]
‘Vielleicht blieb zwischen Mittagessen [110.19] und Verabredung noch Zeit für einen Besuch in der Marienkirche.’‘Vom Mittagessen [111.1] in der » Schiffergesellschaft« […] zeugt, außer der quittierten Rechnung, eine Speisekarte […]’‘Zweimal wurde das Mittagessen [117.21] für vierzehn Personen aus dieser Kasse bezahlt.’
Mitte, die [27*]a)Zeitpunkt, Zeitraum, der von zwei Begrenzungen etwa gleich weit entfernt ist [D1b]
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang der zwanziger bis Mitte [23.1] der vierziger Jahre - erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘Sie wohnte dort seit Mitte [31.1] der siebziger Jahre.’‘Danach, etwa ab Mitte [92.5] Januar, wird vieles unübersichtlich.’‘Seit Mitte [102.6] des Monats blühen in den Vorgärten und Parkanlagen Krokusse und andere Blumen.’‘Deshalb ließen sie die Osterferien verstreichen und gaben einander erst Mitte Mai [117.1] einen dritten Termin.’‘[…] etwa Mitte [125.21] '43 hatte er ein Blatt hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt unterm Bombenhagel mit allen Türmen in Flammen stand’‘[…] was jedoch hier, Mitte [127.4] Mai zu Gehör komme, sei beklemmend vorweggenommenes Unkenrufen.’‘Bereits Mitte [153.9] August […] wurden längs der Grunwaldzka Pfosten gesetzt […]’‘Die auf Mitte [173.14] November datierte Tonbandaufzeichnung läßt die Brakup zu Wort kommen:’‘Bis Mitte [191.8] Februar hielt der Frost an.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte [194.3] und Ende der siebziger Jahre verstorbenen Eltern eine Umbettung ermöglichen.’‘[…] und zwar kurz zuvor, Mitte [195.11] Februar, als der Frost nachließ.’‘Ab Mitte [220.1] der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge […] aufgebessert.’‘Mitte [222.16] März muß es gewesen sein, als das Paar von seinem Freund eingeladen wurde […]’‘Das untere Drittel des erst Mitte [223.5] der siebziger Jahre eingeebneten Sankt-Joseph-Friedhofs […]’‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten, die Mitte [225.16] der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums verlegt wurden.’‘Mag sein, daß dieser Brief den städtischen Angestellten bei nächster Gelegenheit - die ergab sich Mitte [230.28] April - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’‘Uns hat man erzählt, er habe erst Mitte [241.19] der dreißiger Jahre den Rhein überwunden, sei dann aber bis in die Ukraine...’‘Doch Mitte [268.25] Mai mußte unser Paar noch einmal ehrenhalber der Aufsicht beisitzen.’‘Selbst Mitte [276.15] Mai war an Rapsblüte nicht zu denken.’‘Auf jeden Fall war er seit Mitte [284.18] März ohne Auto.’
b)Punkt od. Teil von etw., der von allen Enden od. Begrenzungen gleich weit entfernt ist [D1a]
‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung von immerhin achtzig Millionen Menschen seiner strebsamen Staatsangehörigkeit ein wenig beunruhige, zumal sich diese Potenz in der Mitte [47.6] Europas anreichern werde.’‘[…] fürchtete er […] - wie er in einem Leserbrief schreibt - »lastend wie einen Alptraum, den Koloß in der Mitte [105.17] Europas«.’‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren Mitte [225.22] ein springender Hirsch Deutungen zuläßt, beiseite;’‘Die Brosche vom Hut jedoch, in deren Mitte [256.10] ein herzjesuroter Halbedelstein glühte, hatte ihr jemand […] am hochschließenden Kleid, knapp unterm Kinn befestigt.’‘[…] angesichts eines wandbreiten Bildes, »Der Zinsgroschen« genannt, in dessen Mitte [291.22] Jesus mit biblischem Gefolge auf dem Langen Markt steht […]’‘[…] ein älterer Herr, sichtlich englischer Herkunft, begann plötzlich, aus der Mitte [296.7] des beglückenden Raumes heraus, zu singen.’
Mitteilung, die [1*] Pl. -enetw., was jmdm. mitgeteilt wird, wovon jmdm. Kenntnis gegeben wird [D]
‘[…] Hochrechnungen […], die auf statistischen Zahlen fußten und Mitteilungen [93.22] einbezogen, die ihm von immer mehr Ortsgruppen der organisierten Landsmannschaft geliefert wurden.’
TodesmitteilungMitteilungsblatt, das [1*]Anzeiger, Zeitung [°]
‘[…] als ich in unserem immer verspäteten Mitteilungsblatt [141.6] lesen konnte, daß die Vereinigten Friedhöfe an der Hindenburgallee wieder aufgemacht haben.’
‘Es wäre ja gelacht, wenn es mir nicht gelänge, die notwendigen Mittel [72.6] lockerzumachen.’‘Da das Bonner Ministerium für gesamtdeutsche Fragen die Förderungswürdigkeit […] anerkannt hatte, fanden sich Mittel [114.28], gedacht als Starthilfe, für die ein Sonderkonto eingerichtet wurde;’‘Und für Liederbücher, illustrierte Zeitschriften, den Quelle-Katalog und weitere Hochglanzprodukte sorgte sie, indem sie Mittel [220.25] vom Spendenkonto lockermachte.’
Mittelalter, das [1*]Zeitraum zwischen Altertum u. Neuzeit (in der europäischen Kultur) [D1]
‘[…] einem sommerlichen Fest, das, Dominik genannt, seit dem späten Mittelalter [10.16] allen politischen Wechsel überlebt hat […]’
Mittelfeld, das [2*]mittleres Feld (1b) [°]
‘Übrigens war das Familiengrab meiner Großeltern väterlicherseits, gelegen im Mittelfeld [36.31] der Vereinigten Friedhöfe, damals schon meinen Eltern vorbehalten...’‘[…] die Außenfelder in Grün, Weiß und Ocker gehalten, das Mittelfeld [124.2] braun, ocker und weiß abgetönt […]’
Mittelgang, der [1*]zentraler Weg, Platz zwischen den Blöcken von Bank-, oder Stuhlreihen, um einen Raum von Vorne nach Hinten zu durchqueren [°]
‘[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte hinter sich hatten, im Mittelgang [256.31] […]’
Mittelgröße, die [1*]mäßige, durchschnittliche Größe (1b) [° D mittel]
‘Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße [231.23] herabstuften […]’
Mittelklasse, die [1*]hinter den Spitzenpositionen, Durchschnitt [° D mittelmäßig]
‘An Fußballspiele der Danziger Mannschaft, die eher Mittelklasse [69.9] war, gegen auswärtige Vereine - Breslau, Fürth, sogar Schalke - erinnere ich mich.’
Mittellage, die [1*]Platz zwischen etw., zwei anderen Plätzen [°]
‘Schließlich einigte sich das Paar, weil Wilna mitbedacht sein mußte, auf die Mittellage [41.5] der Reichen und Ersten:’
Mittelmeerküste, die [1*]Mittelmeer [Register]; Küste
‘Man werde die an der Mittelmeerküste [233.28] begangenen Bausünden nicht wiederholen.’
Mittelpunkt, der [1*] Geom.Punkt auf einer Strecke, in einem Kreis, einer Kugel o. Ä., von dem die Endpunkte bzw. alle Punkte des Umfangs, der Oberfläche gleich weit entfernt sind [D1]
‘Das Farbfoto jedoch, auf dem Erna Brakup Mittelpunkt [204.20] ist, zeigt ein blitzneues Rad aus der Werfthallen-Produktion.’
Mittelschiff, das [6*] Archit.bei einer Kirche mittlerer Längsbau des Langhauses [° D; D Kirchenschiff]
‘Dennoch ist der Weg an den Seitenkapellen entlang, durchs Mittelschiff [60.28] oder Querschiff, am Altarraum vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’‘Ich bin meinem Grab und zwar im Mittelschiff [62.2] begegnet.’‘Erwähnt wird der Priester der Petrikirche und dessen einziges Thema: das fehlende Gewölbe im immer noch kriegswüsten Mittelschiff [173.10] seiner Kirche.’‘Löblicherweise hat im Mittelschiff [195.27] eine ordnende Hand begonnen, das Gebein in Kisten zu sammeln.’‘Sogleich bat er um Zuschuß für das Gewölbe im Mittelschiff [232.29] seiner Kirche.’‘[…] was ich kürzlich wieder einer Bodenplatte im Mittelschiff [253.23] von Sankt Trinitatis abgelesen habe:’
Mittelschule, die [1*] Pl. -nin Bildungsangebot u. Lernziel zwischen Hauptschule u. Gymnasium rangierende Schule; Realschule [D1]
‘Hinzu kamen Klassenfotos diverser Volks- und Mittelschulen [96.2], Lyzeen und Gymnasien […]’
Mittelstand, der [4*] o.Pl.Gesamtheit der zur Mittelschicht Gehörenden [D]
‘Handwerksbetrieben, mithin dem Mittelstand [177.15], könne das förderlich sein.’‘Denn was Polen fehlt, ist ein gesunder Mittelstand [177.17]!’‘Was Polen fehlt, ist ein gesunder Mittelstand [193.13]!’‘Die Piątkowska soll laut gelacht und anschließend Vielbrand gefragt haben, ob an seinem Vorschlag etwa der polnische Mittelstand [194.18] gesunden solle.’
Mitternacht, die [3*][Zeitpunkt um] 12 Uhr nachts, 24 Uhr [D1]
‘Es war kurz nach Mitternacht [50.21], als sich die Herren vor dem Fachwerkhäuschen verabschiedeten.’‘»Da bin ich wieder«, sagte die Witwe Alexandra Piątkowska, als sie kurz vor Mitternacht [77.16] den Witwer Alexander Reschke heimsuchte.’‘Und ihren nach Mitternacht [78.25]oder am frühen Morgen lachend verkündeten Satz:’
Mittsechzigerin, die [1*]Frau um die fünfundsechzig Jahre [°]
‘[…] Frau Dettlaff, eine rüstige Mittsechzigerin [113.7], mit einer Bernsteinkette […]’
Mittvierziger, der [1*]Mann um die fünfundvierzig Jahre [°]
‘Der immer sorgfältig gekleidete Mittvierziger [198.7], dessen durch Haarausfall weitreichende Stirn wie poliert glänzte […]’
Möbel, das [2*] Gen. -s; Pl. - 1. meist Pl.Einrichtungsgegenstand, mit dem ein Raum ausgestattet ist, damit er benutzt u. bewohnt werden kann, der zum Sitzen, Liegen, Aufbewahren von Kleidung, Wäsche, Hausrat dient [D1]
‘Möbel [35.11] der sechziger Jahre, einige Stücke rustikal.’
‘Sie hat auf den Einzug des neuen Möbels [98.3] reagiert:’
Modalität, die [1*] meist Pl.: -en bildungsspr.Art u. Weise, näherer Umstand, Bedingung, Einzelheit der Durchführung, Ausführung, des Geschehens o. Ä. [D1]
‘Reschke führte Gespräche mit den polnischen Mitgliedern der Aufsicht, besonders häufig mit Marczak, der liberale Modalitäten [122.22] seiner Bank im Altbau am Hohen Tor versprach.’
Mode, die [3*]1.etw., was dem gerade herrschenden, bevorzugten Geschmack, dem Zeitgeschmack entspricht; etw., was einem zeitbedingten verbreiteten Interesse, Gefallen, Verhalten entspricht [D2]
‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel, Säcke, Netze, Tragetaschen, um Rucksäcke, wie sie heute bei der Jugend wieder in Mode [100.21] sind, leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’‘Sogar Schneewittchens gläserner Sarg will in Mode [273.31] kommen.’
2.in einer bestimmten Zeit, über einen bestimmten Zeitraum bevorzugte, als zeitgemäß geltende Art, sich zu kleiden, zu frisieren, sich auszustatten [D ¹Mode 1]
‘Wie ihn dieser aus der Mode [54.11] geratene Gebrauchsgegenstand anrühre.’
Modell, das [11*] Gen. -s; Pl. -e1.Typ, Art der Ausführung eines Fabrikats [D3b]
‘Vom bisher einzigen polnischen Fahrer betrieben, rollte auf der Hotelauffahrt eine Fahrradrikscha gleichen Modells [59.14] ein […]’‘Reschke verwahrte sich gegen den Mißbrauch seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse und nannte die von ihm erwähnte Beinkammer ein »ausgelaufenes Modell [197.2]«.’‘Auch dieses Modell [213.15] lief mit traurig schönem Unkengeläut.’‘[…] sah ich ihn lange, wann immer er zwischen dem Ruhrgebiet und Gdańsk, Gdańsk und Bochum unterwegs war, in älteren Modellen [284.5] am Steuer;’‘Jemand riet mir, ihm einen Alfa Romeo zuzumuten, zuletzt tippte ich auf schwedische Modelle [284.16], Saab oder Volvo.’‘Wieder ist kein Autotyp angegeben, doch muß es ein teures Modell [284.27] gewesen sein, denn der Kauf geriet zum Ärgernis.’‘Nach gründlichem Probelauf, zuletzt außerhalb Europas, in Rio getestet, gehört diesem Modell [289.30] die Zukunft.’‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells [290.3] sitzen die Trauzeugen Jerzy Wróbel und Helena […]’
Exportmodell; Rikschamodell; Skoda-Modell 2.Form, Beschaffenheit, Maßverhältnisse veranschaulichende Ausführung eines vorhandenen od. noch zu schaffenden Gegenstandes in bestimmtem (bes. verkleinerndem) Maßstab [D1a]
‘[…] wie er gerade anhand von Modellen [273.21], nicht größer als Zündholzschachteln, die neue Sargkultur der Aufsicht nahezubringen versucht.’‘Doch hat sein Hochzeitsgeschenk, das zierliche, ganz aus Golddraht gewirkte Modell [289.11] einer Fahrradrikscha, sogar Alexandra erfreut.’
Schiffsmodell 3. *[jmdm.] Modell stehen jmds. Modell sein, sich [berufsmäßig] als Gegenstand bildnerischer od. fotografischer Darstellung, Gestaltung zur Verfügung stellen [° D2b, 2b*]
‘So blieben sie stehen. Oder: so stehen die beiden mir, damit ich mich gewöhne, ein Weilchen und noch ein Weilchen Modell [12.1].’
Möglichkeit, die [4*] Pl. -en1.etw. eröffnende Gelegenheit od. Chance [D2]
‘Bereits in der Idee sah man die Möglichkeit [107.31] einer deutsch-polnischen Entkrampfung abgezeichnet.’‘[…] sein mittelständisches Unternehmen, spezialisiert auf Fußbodenheizung, bot Möglichkeiten [191.28] fachkundiger Zusammenarbeit.’‘Allen nach jenem Datum verstorbenen Umsiedlern sollte nunmehr die Möglichkeit [193.29] der Rückkehr durch Umbettung eröffnet sein.’
2.vielleicht eintretender Fall; Eventualität [°]
‘Ein leichter Kopfschmerz war ihm wichtig und die Möglichkeit [51.6] beginnenden Sodbrennens;’
Mohn, der [1*]Samen einer Milchsaft enthaltenden Pflanze mit roten, violetten, gelben od. weißen Blüten u. Kapselfrüchten [° D 1a, 2]
‘[…] Kümmel und Mohn [10.8] in Tütchen, Schmelzkäse und Perlonstrümpfe.’
MohnkuchenMohnblume, die [1*]Pflanze mit leuchtend roten, sehr zarte, schnell abfallende Blütenblätter aufweisenden Blüten u. hellgrünen, gefiederten Blättern, Klatschmohn [° D Mohn 1b; D Klatschmohn]
‘Hier gab es noch Mohn- [142.27] und Kornblumen und Bauern hinterm Pflug und Pferd.’
Mohnkuchen, der [1*]ein [größeres, in einer Backform gebackenes] Gebäck aus Mehl, Fett, Zucker, Eiern, Mohn u. anderen Zutaten [° D; D Kuchen 1]
‘Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken, Mohnkuchen [10.6] und viel zu fettes Schweinefleisch […]’
Mokkatässchen, die [1*]/Vkl./kleine Kaffeetasse für einen Kaffee, der aus einer besonders aromatischen Kaffeesorte mit kleinen, halbkugelförmigen Bohnen zubereitet wird [° D; D Mokka 1]
‘Und erst beim Kaffee in Mokkatäßchen [36.15], grützig, wie ihn die Polen lieben, holte das Friedhofsgespräch den Nichtraucher, die Raucherin wieder ein.’
Moment, der [1*] Pl. -eZeitraum von sehr kurzer Dauer; Augenblick [D ¹Moment 1]
‘[…] wenn er in Momenten [156.23] des Selbstzweifels meinte, ständig in sich den Hitlerjungen bekämpfen zu müssen’
Monat, der [5*] Gen. -s; Pl. -ezwölfter Teil eines Jahres, Zeitraum von etwa 30 Tagen [D]
‘Drei Monate [40.4] Köln, vier Monate [40.4] Trier, da bleibt jedesmal hängen was.’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate [74.9] auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’‘Seit Mitte des Monats [102.6] blühen in den Vorgärten und Parkanlagen Krokusse und andere Blumen.’‘Jahre haben wir aufeinander gewartet; was zählen da wenige Monate [116.6]...’
Krisenmonat; MonatszeitschriftMonatszeitschrift, die [1*]Zeitschrift, die einmal im Monat erscheint [°]
‘Nachdem er über die Universitätsbibliothek Einsicht in mehrere Jahrgänge der Monatszeitschrift [95.22] »Unser Danzig« genommen hatte […]’
Mönchsorden, der [1*][klösterliche] Gemeinschaft von Männern, deren Mitglieder nach Leistung bestimmter Gelübde unter einem gemeinsamen Oberen u. nach bestimmten Vorschriften leben [° Orden 1]
‘Doch der Markthalle haftet die Erinnerung an den Mönchsorden [10.14] nur namentlich an, desgleichen’
Mond, der [1*]1. o.Pl.die Erde umkreisender natürlicher, an bestimmten Tagen sichtbarer Himmelskörper [D1a]Mondphase; Mondsichel2.etw., was die Form des vollen Mondes od. einer Mondsichel hat [D2] Unkenrufeplastische Darstellung des Mondes im Tierkreiszeichen [°]
‘[…] die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond [157.4] zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
MondzirkelMondphase, die [1*] Pl. -nperiodisch wechselnde Erscheinungsform des Mondes (1) [D]
‘Verspätet könnte der Astronom und Braumeister Johann Hevelius, […] über Mondphasen [274.22] oder die Begräbniskosten seiner kürzlich verstorbenen Ehefrau Catharina, einer geborenen Rebeschke, berichten...’
Mondsichel, die [1*]bei zu- od. abnehmendem Mond (1) sichtbares, sichelförmiges Teilstück des Mondes [D]
‘Alexandra wunderte sich über ein Dutzend schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel [175.9] und Stern die Namen und Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’
Mondzirkel, der [1*]Kreis, Ring des Mondes (2) [° Zirkel 2]
‘Die Goldene Zahl, der Mondzirkel [99.31] von 1 bis 19 laufend […] und die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’
Monitor, der [1*]Bildschirm eines Personalcomputers o.Ä. [D2c]
‘Wörter wie Network, Monitor [94.27] oder Digipad rutschten in seine Briefe.’
Montagehalle, die [5*] Pl. -nHalle (2), in der einzelne vorgefertigte Teile zu einer funktionsfähigen Maschine, technischen Anlage o. Ä. zusammengesetzt werden [° D Montage 1]
‘In zwei mittelgroßen Montagehallen [162.16], die seit der Werftkrise leer stehen, will er produzieren.’‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee Spezialrikschas in seinen Montagehallen [203.18] produzieren ließ […]’‘[…] als Chatterjee auf dem Werftgelände mit Freibier und Bratwurst seine vierte Montagehalle [207.6] einweihte.’‘Die Rikschaproduktion ergriff von weiteren Montagehallen [212.27] Besitz.’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft […] in jede neue Montagehalle [279.26] gesteckt [hatte]’
Montagsbilder, die [1*] Pl. UnkenrufeBilder (2c) der Montagsdemostrationen in Leipzig 1989/90 [°]
‘Die Leipziger Montagsbilder [90.15] gingen rund um den Erdball.’
Montblanc, der [1*]Füllfederhalter der Marke Montblanc [Register] [°]
‘[…] ein schwarzer Montblanc [82.17], dick wie eine Brasil, mit Goldfeder, den er, für mich zum Gebrauch, durch Ansaugen mit blauvioletter Tinte geladen hat.’
Moos, das [1*]den Boden, Baumstämme o.Ä. überziehende immergrüne, oft als Polster wachsende Pflanzendecke aus einfach gebauten, wurzellosen Sporenpflanzen an vorwiegend feuchten, schattigen Stellen [° D1a,b]
‘Man müßte das Moos [224.8] aus der Keilschrift kratzen, um mehr zu hören.’
MoosbefallMoosbefall, der [1*][sich ausbreitende] Bedeckung, Überwucherung mit Moos [°]
‘Man wünschte sich diese heiteren Zeugnisse bürgerlicher Kultur vor Steinfraß und Moosbefall [32.3] geschützt.’
Morgen, der [2*]Tageszeit um das Hellwerden nach der Nacht; früher Vormittag [D1]
‘Daß die Witwe, wie der Witwer am nächsten Morgen [78.23] bemerkte, ihre Zahnbürste mitgebracht hatte, nannte er »eine erstaunliche, doch vernünftige Vorsorge«.’‘Und ihren nach Mitternacht oder am frühen Morgen [78.26] lachend verkündeten Satz:’
Morgenfeier; Morgensonne; SonntagmorgenschattenMorgenfeier, die [1*]Veranstaltung mit Fahnenappell, Sprüchen, Gedichten und Liedern zur nationalsozialistischen Begeisterung der Jugend [WA3]
‘[…] wir - zwei Hitlerjungs, in einer Schulbank zwar, doch nicht im selben Fähnlein bei Morgenfeiern [102.25] in Kolonnen aufmarschiert […]’
Mortadella, die [1*]mit Pistazien o. Ä. gewürzte, dickere, gebrühte Wurst aus Schweine- u. Kalbfleisch [D]
‘Aus Dosen sollten grönländisches Krabbenfleisch und norwegischer Räucherlachs gegabelt werden, dazu Käse aus Frankreich, Mortadella [276.25] und Salami in Scheiben, dänisches Bier und spanische Oliven.’
Motiv, das [3*]1.[bekanntes] allgemeines Thema o. Ä., Bild od. bestimmte Form [als typischer, charakterisierender Bestandteil] eines Werkes der Literatur, bildenden Kunst o.Ä. [D2a]
‘[…] wie ja das mittelalterliche Motiv [88.27] Totentanz dem Sterben als Gleichheitsprinzip nicht nur makabre, nein, fröhliche Reverenz erweist;’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv [254.24] ich die Auferstehung vermute.’
‘Das Motiv [158.24] ergab sich Anfang September, an einem Wochenende.’
3.bildungsspr.Überlegung, Gefühlsregung, Umstand o. Ä., durch den sich jmd. bewogen fühlt, etw. Bestimmtes zu tun; Beweggrund; Triebfeder [D1]LeidmotivMotorhaube, die [1*] Kfz-W.hochklappbarer Deckel am Auto, der die Maschine, die durch Umwandlung von Energie Kraft zum Antrieb erzeugt, schützt [° D; D Motor]
‘Sooft mir das Paar fotografiert vorliegt, nie haben sie sich vor eine Motorhaube [63.3] gestellt, kein Mercedesstern ist mit ihnen ins Bild geraten.’
Motorrad, das [1*]im Reitsitz zu fahrendes, einspuriges, zweirädriges Kraftfahrzeug mit einem Tank zwischen Sitz u. Lenker; Kraftrad [D]
‘Einmal entfernt ein Motorrad [143.10].’
Motto, das [1*]Wahlspruch [Da]
‘In glanzvollen Werbebroschüren gepriesen, war das Projekt unter dem Motto [191.20] »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« ein Selbstgänger.’
Mücke, die [6*] Pl. -n(in vielen Arten vorkommendes) kleines [Blut saugendes] Insekt, das oft in größeren Schwärmen auftritt [D1]
‘[…] getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein - »Mit Mücke [78.1] drin!« - füllten das Einkaufsnetz.’‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas, der Bernstein samt Mücke [78.21] im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke.’‘Er will wie die Mücke [116.10] im walnußgroßen Stück Bernstein sein:’‘»Mich fressen Mücken [127.24] auf!« ruft sie’‘Zigarettenrauch gegen Mücken [143.13].’‘Die Piątkowska rauchte sofort, obgleich Mücken [277.14] keinen Vorwand boten.’
Mühe, die [2*]mit Schwierigkeiten, Belastungen verbundene Anstrengung; zeitraubender [Arbeits]aufwand [D]
‘Er fand am Rand des Friedhofs zwei schiefstehende Steine, später zwei weitere, gänzlich verkrautet, und hatte Mühe [22.30], ihnen irgendwas abzulesen.’‘Mit Mühe [146.2] hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz in der Aufsicht erklärt […]’
Mühle, die [2*]durch Motorkraft, Wind od. Wasser betriebene Anlage zum Zermahlen, Zerkleinern von körnigem, bröckligem Material, bes. zum Mahlen von Getreide [D1a] Unkenrufe kurz fürGroße Mühle [Register]
‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen alle, die Türme, die Mühle [236.9], das Zeughaus und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt […]’
‘So betrieb des Professors Forscherfleiß Vielbrands Mühle [208.2].’
Mülldeponie, die [1*] Pl. -n Amtsspr.Platz zur Ablagerung von Abfall, Unrat [° D]
‘Danach ging es um hessische Mülldeponien [185.17], immer kleinlicher werdendes Parteiengezänk und die bevorstehenden Landtagswahlen.’
Müllmann, der [1*] Pl. -männer ugs. Arbeiter der Müllabfuhr, der Abfalltonnen o. Ä. entleert od. auf Müllabladeplätzen o. Ä. tätig ist [° D Müllwerker]
‘So maulten […] am Dienstag Müllmänner [128.22], mit gemildert sich breitmachendem Gemaule sogar Studienräte, Post- und Polizeibeamte und sonntags der Pastor von der Kanzel.’
Mumie, die [3*]durch Austrocknung od. Einbalsamierung vor Verwesung geschützte Leiche [D]
‘Beide zeigen aus leicht verändertem Blickwinkel ein und dieselbe Mumie [227.10] […]’‘Eine gewisse Würde war der Mumie [228.12] des Patriziers eigen.’‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft und der Blick auf die männliche Mumie [228.19] ihren schon erloschenen Mut entfacht und sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.’
Mund, der [4*] Gen. -(e)sdurch Unter- u. Oberkiefer gebildete, durch die Lippen verschließbare Öffnung im unteren Teil des menschlichen Gesichts, die zur Nahrungsaufnahme u. zur Hervorbringung sprachlicher Laute dient [D ¹Mund 1a]
‘Ihr voller Mund [155.29], seine zurückweichende Unterlippe.’‘Sie hat ihr Kopftuch mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel gewickelt, daß die vermummte Kugel grad noch […] den eingefallenen Mund [190.24] preisgibt.’‘Und dieser fotografierte Mund [190.25] ist es, der über die Friedhofsruhe hinweg gesagt hat:’‘Zwar stand ich da wie das Bild eines Rufers: den Kopf in den Nacken gelegt und - geöffneten Mundes [296.27] - den Hut beiseite gehalten […]’
Mundart, die [1*]innerhalb einer Sprachgemeinschaft auf ein engeres Gebiet beschränkte, von der Hochsprache in verschiedener Hinsicht abweichende, ursprüngliche, meist nur gesprochene Sprache; Dialekt [D]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung - wenige ihrer Mundart [128.29] waren übriggeblieben - Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten sozusagen, die vom Verhall bedroht sind:’
Muschel, die [1*]Schale eines in zahlreichen Arten in Gewässern lebenden, z. T. essbaren Weichtiers [° D1a,b]
‘Wie in einer Muschel [203.30] sitzt sie, trägt ihren topfförmigen Filzhut und steckt noch immer in den winterlichen Filzstiefeln aus Kriegszeiten.’
Muschelkalk, der [1*]hauptsächlich aus Kalkstein und Dolomit bestehendes Gestein von hellgrauer bis beiger Farbe [WWW098]
‘[…] viel Diabas und auf Hochglanz polierter Granit, wenig Sandstein, Marmor und Muschelkalk [22.15].’
‘Zum Beispiel: inmitten Gestrüpp ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz [174.24], dessen Inschrift an französische Kriegsgefangene erinnert, die während der Jahre 1870/71 in Lagern gestorben waren.’
Museum, das [2*] Pl. MuseenInstitut, in dem Kunstwerke sowie kunstgewerbliche, wissenschaftliche, technische Sammlungen aufbewahrt u. ausgestellt werden [D]
‘Da Arbeitsplätze in Museen [106.21] rar seien, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’‘Viele Museen [297.4] sind leider geschlossen.’
Musik, die [6*]Kunst, Töne in bestimmter (geschichtlich bedingter) Gesetzmäßigkeit hinsichtlich Rhythmus, Melodie, Harmonie zu einer Gruppe von Klängen u. zu einer stilistisch eigenständigen Komposition zu ordnen; Tonkunst [D1a]
‘Als wir endlich zurück waren und bei uns auf das neue Jahr anstießen, bat sie mich, gute Musik [186.31] aufzulegen.’‘Ich kann nur mutmaßen, welche Musik [187.7] er aufgelegt hat, bin sicher, klassische.’‘In seinem Tagebuch kommt Musik [187.9] nur als Hintergrund vor.’‘Manchmal darf »gute Musik [252.11]« den Hintergrund des Küchenidylls abtönen.’‘Entweder legte er Langspielplatten auf, oder sie hörten einen Radiosender, der von früh bis spät klassische Musik [253.12] von sich gab.’
‘In jeder Oper hätten sie ihr Duett singen können, schon wüßte ich, nach wessen Musik [13.19].’
Musikstück, das [1*] Pl. -eeinzelnes, nicht näher bezeichnetes Werk, bes. der Instrumentalmusik, von kurzer Spieldauer [D]
‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, […] welche Musikstücke [221.22] beim nachmittäglichen Konzert aus der Orchestermuschel im Kurgarten zu hören waren;’
Muße, die [1*] geh.freie Zeit u. [innere] Ruhe, um etwas zu tun, was den eigenen Interessen entspricht [D]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will, um überall spargeldünne Opferkerzen zu entzünden, bleibt viel Muße [297.7] zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso.’
Muster, das [2*] Pl. - 1.Vorlage, Zeichnung, nach der etw. hergestellt, gemacht wird [D1]
‘[…] einige der Steinmetzwerkstatt empfohlene Muster [150.16], die mir in Kopie vorliegen, wollten barocke Grabsteingestaltung wiederbeleben.’
2.kleines Stück, kleine Menge einer Ware, an der man die Beschaffenheit des Ganzen erkennen kann [D4]
‘Dann kamen Muster [271.5] viersprachiger Straßenschilder und Schilder für Baudenkmäler zur Ansicht.’
3.aus der Kombination von einzelnen Motiven bestehende [regelmäßige], sich wiederholende, flächige Verzierung, Zeichnung auf Papier, Stoff o.Ä. [D3]TulpenmusterMut, der [3*]a)[grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etw. zu tun, was man für richtig hält [D1b]
‘[…] bei Podiumsdiskussionen über das Thema »Mut [207.3] zur Versöhnung« […]’‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft und der Blick auf die männliche Mumie ihren schon erloschenen Mut [228.20] entfacht und sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.’
b)Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte [D1a]
‘[…] doch setzt der Blick über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder Mut [296.5] frei […]’
Mutter, die [16*] Pl. Müttera)Frau, die ein od. mehrere Kinder geboren hat [D1a]
‘[…] die Witwe fand das Netz im Nachlaß ihrer Mutter [17.1] […]’‘Der Vater starb '58, die Mutter [23.14] '64.’‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen […] Mutter [35.23] und Sohn vorm Portal der Olivaer Schloßkirche:’‘[…] die Mutter [35.24] lachend mit, wie Reschke schreibt, »Sternchenaugen« […]’‘Die Mutter [39.23] nicht, aber der Vater hat Deutsch gesprochen.’‘Und so, den geknüpften und gehäkelten Maschen aller Einkaufsnetze folgend, die die Witwe von ihrer Mutter [54.17] geerbt hatte […]’‘Mehr oder weniger brüchige Parkbänke, darauf […] Mütter [67.25] mit Kleinkindern.’‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr in Bremen studierender Sohn alle Pläne seiner Mutter [98.30] […] abgekanzelt habe.’‘Erika von Denkwitz, die mir auf keinem Foto vorliegt, war fünf Jahre alt, als sich ihre Mutter [141.22] mit ihr […] auf die Flucht in Richtung Westen machte.’‘Nicht ohne Verlegenheit erklärte er, daß seine Mutter [165.2] ungetrübt der Händlerkaste der Marwaris entstamme […]’‘Und er, Chatterjee, schlage ganz nach der Mutter [165.10] […]’‘Nicht daß Alexandras Sohn Witold den Mann an der Seite seiner Mutter [182.29] direkt und mit Fingerzeig beleidigt hätte;’‘An Weihnachtsgeschenken für den Vater, die Mutter [183.9] habe es nicht gefehlt.’‘Noch über der Suppe hat er dann heftig und auf polnisch seine Mutter [183.23] beschimpft.’‘Sein Weihnachtsgeschenk […] lag neben dem Teller der Mutter [184.2], in einer Plastiktüte verpackt.’
‘[…] denn unsere so geliebte wie gefürchtete Mutter [47.29] Kali werden wir natürlich mitbringen […]’
Muttergottheit, die [1*]Gottheit, die als Mutter (a), die Leben hervorbringt, verehrt wird [°]
‘Gleichgestimmt rufen dort die Schwarze Madonna von Wilna in ihrem Strahlenkranz und Calcuttas Muttergottheit [260.7], mit roter Zunge die Schwarze Kali, zur Andacht.’
Mutter (b)Mutterkind, das [1*]der Art der Mutter (a) nachschlagendes Kind (2) [°]
‘[…] vielmehr setze er, das Mutterkind [165.17], auf die Geschäftsmoral der Marwaris.’
Muttersprache, die [1*]Sprache (1), die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt [u. primär im Sprachgebrauch] hat [D]
‘[…] sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache [220.7].’
Mutti, die [1*] fam.Mutter (a)
‘»Hier liegt unsere liebe Mutti [23.3] und Omi«’
Mutwille, der [1*] o.Pl.absichtliche, bewusste, vorsätzliche Boshaftigkeit […] [D]
‘Ja doch, schrecklich sei es gewesen, einen wüsten, wie vom Mutwillen [25.7] heimgesuchten Ort vorzufinden.’
Mütze, die [2*] Pl. -nin verschiedenen Formen gefertigte, überwiegend aus weichem Material bestehende Kopfbedeckung mit od. ohne Schirm [D]
‘Die drei Rikschafahrer im Gespräch miteinander, zwischen ihnen mit Mütze [80.22] Chatterjee.’
Baskenmütze; Pelzmütze ÜBedeckung [°]
‘Es ist, als wollte sich die Natur für allzu lange ausgebliebenen Schneefall entschuldigen. Auf allen Ziergiebeln Mützen [187.19].’
N
Nachahmung, die [1*] o.Pl.das möglichst genaue Kopieren von jmdn., etw. in seiner Eigenart [° D nachahmen 1]
‘[zumal] die »Aktion Umbettung« durch Zweitbestattung und das Projekt »Bungagolf« überall Nachahmung [269.23] fanden.’
Nachbar, der [3*] Pl. (m+f) -na)jmd., der in jmds. [unmittelbarer] Nähe wohnt, dessen Haus, Grundstück in der [unmittelbaren] Nähe von jmds. Haus, Grundstück liegt [Da]
‘So maulten Nachbarn [128.19], Bierkutscher, Werftarbeiter […]’‘Vom Haus in der Hundegasse, wo auf dem Beischlag für Freunde und Nachbarn [290.16] Cocktails serviert wurden […]’
Nachbarschaft (2) b)jmd., der sich in jmds. [unmittelbarer] Nähe befindet [Db]
‘In seinen Aufzeichnungen sah er seines Nachbarn [58.27] am Frühstückstisch geplante Kuraufenthalte […] als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’
TischnachbarNachbarschaft, die [3*]1.unmittelbare räumliche Nähe zu jmdm., etw. [D2]
‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um […] für die bevorstehende Nachbarschaft [129.19] der beiden, einander so viel Leid nachtragenden Völker gut Wetter zu machen.’‘Sie wußte, wer in den großbürgerlichen Villen längs der Allee, also in Nachbarschaft [147.5] zu den Vereinigten Friedhöfen gewohnt hatte:’
2.Gesamtheit der Nachbarn (a) [D1a]
‘In der Veranda saß um einen Tisch laut betend Nachbarschaft [265.4] versammelt […]’
Nachdruck, der [1*]besonders starke Betonung, durch die die Wichtigkeit, Dringlichkeit einer Sache hervorgehoben wird [D ²Nachdruck]
‘Weniger gefiel uns, daß alle, Timmstedt voran, forderten, die ›Aktion Umbettung‹ mit größerem Nachdruck [250.6] zu betreiben.’
Nachfrage, die [2*] Kaufmannsspr.Bereitschaft zum Kauf bestimmter Waren [D2]
‘Bereits am Tag zuvor, auf Allerheiligen, ist die Nachfrage [8.13] oft größer als das Angebot...’‘An Nachfrage [55.21] fehle es nicht.’
Nachgeschmack, der [1*] Üein unangenehmes Gefühl, eine unangenehme Erinnerung [D]
‘Ich kann seinen Nachgeschmack [69.8] nur ergänzen:’
Nachgießen, das [1*] → nachgießenin ein zum Teil leer gewordenes Gefäß gießen (um es wieder zu füllen) [D nachgießen a]
‘Beim Nachgießen [36.8] hat Reschke gekleckert. Der verlachte Rotweinfleck.’
Nachglanz, der [1*] GrassWiderspiegelung; bleibende [unangenehme] Erinnerung [°]
‘Vom Dominikanerkloster ist nur die düstere Nikolaikirche übriggeblieben, deren innere Pracht ganz auf Schwarz und Gold beruht; ein Nachglanz [10.12] einstiger Schrecken.’
Nachhall, der [1*] Ülangsam leiser werdendes Weiterklingen eines Tones [D]
‘Jedenfalls lese ich ihn mit Nachhall [245.30]:’
Nachkriegsbesuch, der [1*]Besuch (1a) nach dem Krieg (b) [°]
‘Bei seinem ersten Nachkriegsbesuch [25.2] in Gdańsk […] habe er das Grab der Großeltern väterlicherseits auf den einst Vereinigten Friedhöfen besuchen wollen.’
Nachkriegsliteratur, die [1*]nach dem Krieg (b) verfasste, veröffentlichte Literatur (1) [°]
‘Zwischen Krimis und Romanen der polnischen Nachkriegsliteratur [35.18] stehen sperrig nautische Bände.’
Nachlaß, der [3*]alles, was ein Verstorbener an Gütern [u. Verpflichtungen] hinterlässt [D Nachlass 1]
‘[…] die Witwe fand das Netz im Nachlaß [17.1] ihrer Mutter […]’‘Der Atlas aus dem Nachlaß [181.17] des Offiziers der Handelsmarine macht Angebote.’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß [280.28] jenes Tonband vom Vorjahr gehört […] ahne ich, wie die Manipulation beim Abspielen auf den versammelten Aufsichtsrat gewirkt hat.’
Nachmittag, der [5*]Zeit vom Mittag bis zum Beginn des Abends [D1]
‘Als sich Witwe und Witwer […] trafen, brachte die Piątkowska einen fixfertigen Plan für den Nachmittag [63.24] mit, der nur per Auto umzusetzen war.’‘Am frühen Nachmittag [64.29] schon fuhren sie zurück.’‘Sie sind am späten Nachmittag [113.17] abgereist.’‘Erst am Nachmittag [174.15] fanden wir Zeit für Alexandras Elterngrab, ein Stündchen nur, kurz vorm Eindunkeln.’‘Am Nachmittag [182.8] des ersten Weihnachtsfeiertages trafen sie - per Wagen - in Bremen ein.’
‘Wenn spätere Briefe kaum Einzelheiten ihrer zweiten gemeinsamen Nacht preisgeben wollen […] der Nachmittagstermin [112.1] wird von beiden gewertet.’
Nachricht, die [7*] Pl. -enMitteilung, die jmdm. in Bezug auf jmdn. od. etw. [für ihn persönlich] Wichtiges die Kenntnis des neuesten Sachverhalts vermittelt [D1]
‘Von dort hatte die Piątkowska schlechte Nachricht [109.9] erhalten.’‘[…] nur aus Deutschland kamen Nachrichten [154.26], die erfreulich sein wollten:’‘Andere Nachrichten [157.12] hatten Vortritt, etwa der tägliche Zuwachs an Mannschaft und Gerät in der Golfregion […]’‘Auf gelbbraun geflecktem Granit stand wie eine Nachricht [223.18], gemeißelt für niemanden, Paul Stellmacher, dessen Leben von 1884 bis 1941 dauerte.’‘Und Freund Wróbel ist es gewesen, der wenige Tage später mit gleichbleibend leiser Stimme eine beunruhigende Nachricht [239.27] in die Hundegasse brachte.’‘[…] brachte der städtische Angestellte Jerzy Wróbel die Nachricht [255.2] vom Tod der Erna Brakup.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht [264.17] vom Ableben der Alten in die Küche und Werkstatt gebracht hatte […]’
Nachruf, der [2*]Gen. -s Ü[wehmütige, persönlicher] Rückblick auf ein vergangenes Ereignis [°]
‘Die Witwe sagte: »Das war mal gewesen Solidarnosc«, und hatte dann doch einen weiteren Satz übrig, der die Schroffheit ihres Nachrufs [19.30] ein wenig mildern sollte:’‘Was mag Reschke sich gedacht haben, als er dem Leichenschmaus im Hevelius einen Nachruf [138.26] lieferte […]’
Nachschub, der [1*] Üneue Güter o.Ä. mit dem vorhandene Kapazitäten ausgelastet werden können [°]
‘Ihr solltet auf jeden Fall Umbettungen zulassen. Das sorgt für Nachschub [186.15] bis, na, sagen wir, bis zur Jahrtausendwende.’
Nachsicht, die [2*][…] verzeihendes Verständnis für die Unvollkommenheiten, Schwächen von jmdm., einer Sache [D]
‘Diese Peinlichkeiten, diese verlegen um Nachsicht [181.29] bittenden Worte.’‘Er sprach leise, als müsse er um Nachsicht [239.19] bitten:’
Nacht, die [10*]Zeitraum etwa zwischen Sonnenuntergang u. Sonnenaufgang, zwischen Einbruch der Dunkelheit u. Beginn der Morgendämmerung [D]
‘Noch mal vorbei am teilnahmslosen Portier und raus in die Nacht [44.30] mit ihrem Schwefelgeruch.’‘Doch weil sich der Witwer tagsüber und im Gespräch mit der Witwe bis in die Nacht [46.20] hinein nur auf die Toten und deren letzte Wünsche konzentriert hatte […]’‘[…] auf dem Weg zum geparkten Wagen sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös ihrer fast schlaflosen Nacht [70.16], vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’‘[…] durchlebt Reschke in immer neuen Anläufen die Nacht [84.6] im Einbettzimmer […]’‘Zwar sei ihr die Nacht [84.30] im schmalen Bett unvergeßlich […]’‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht [111.21] im Hotel Kaiserhof nach […]’‘Wenn spätere Briefe kaum Einzelheiten ihrer zweiten gemeinsamen Nacht [111.30] preisgeben wollen […]’‘Eine Rechnung belegt, daß sie die Nacht [113.18] vom 17. zum 18. März im Hamburger Hotel Prem, diesmal in einem Doppelzimmer, verbracht haben.’‘Die Zaunreste verschwanden über Nacht [154.13].’‘Dem traue sie weder bei Tag noch bei Nacht [164.21].’
‘Die Obstblüte hatte unter Nachtfrost gelitten [276.7].’
Nachtisch, der [2*]meist aus einer süßen Speise, aus Obst, Käse o.Ä. bestehender, der Hauptmahlzeit folgender letzter Gang [D Nachspeise]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch [76.2] vermerkt.’‘Mein Matjes, von dem sie probierte, schmeckte ihr besser und auch die rote Grütze zum Nachtisch [111.10]...’
Nachtrag, der [1*]schriftliche Ergänzung; nachträglicher schriftlicher Zusatz [D]
‘Diese Todesmitteilungen sind einem Gespräch beigemischt, von dem im Nachtrag [264.13] berichtet werden muß.’
‘[…] passe ich mich seinem Schlurfschritt an, bin ich sein Nachtschatten [44.13] und Echo.’
Nachttopf, der [1*]topfartiges Gefäß mit einem Henkel, das der Verrichtung der Notdurft während der Nacht dient [D]
‘Ihre Filzstiefel standen am Fußende der angejahrten Bettstatt, darunter der Nachttopf [240.28].’
Nachtwächter, der [1*] Pl. - jmd., der einen Betrieb, eine Firma o.Ä. nachts bewacht, auf etw. Obacht gibt [° D]
‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat […] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen und obendrein Nachtwächter [153.1] einzustellen […]’
‘Wenngleich die Blumen- und Kranzdiebstähle, trotz Nachtwächterdienst [154.19], nie ganz aufhörten, war umindest die Friedhofsruhe wieder gewahrt.’
Nachweis, der [1*]Darlegung, durch die das Sosein eines Sachverhalts, die Richtigkeit einer Behauptung, Vermutung bestätigt wird; eindeutige Feststellung der Richtigkeit, des Vorhandenseins einer Sache [D]
‘Doch der Nachweis [29.7] deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen Orgel und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität.’
Nacken, der [2*](beim Menschen […]) hinterer Teil des Halses; Genick [D]
‘[…] legte den Kopf samt Hut in den Nacken [257.3] […]’‘Zwar stand ich da wie das Bild eines Rufers: den Kopf in den Nacken [296.26] gelegt […]’
Nagelkopf, der [1*]oberes abgeplattetes od. abgerundetes Ende eines [Metall]stifts, der mit dem unteren, zugespitzten Ende in etw. hineingetrieben wird (um v.a. Holzteile zu befestigen oder zu verbinden) [° D Nagel 1]
‘[…] krumme wie gerade, oft rostzerfressene und solche mit rissigem Nagelkopf [132.9], aber auch heil und kantig gebliebene Sargnägel […]’
Nähe, die [8*]1.jmds. Nahsein; enge Beziehung [D3]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er […] Nähe [71.29] gespürt und der auf ihn übertragenen Begeisterung zumindest nicht widersprochen.’‘Nach so viel Nähe [72.23] vorhin noch, mögen sie sich ein wenig fremd gewesen sein.’‘Sie hatte sogar ihren Stalinhymnus von anno '53 parat und wurde gezielt undeutlich, als sie eine »verhängnisvolle Nähe [286.26] von Stalinismus und Judentum« herbeiredete […]’
2.geringe Entfernung [D1]
‘Ganz in der Nähe [73.20], vorbei an der Jakobskirche, hatte sie in einem kleinen Privatrestaurant den Tisch für zwei Personen bestellt.’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste […] den Wunsch geäußert, […] in unmittelbarer Nähe [176.21] des Versöhnungsfriedhofs […] ihren Lebensabend verbringen zu dürfen.’
Ü in die Nähe dicht heran [°]
‘Er kam mit zehn bis zwölf Hektar in die Nähe [68.12] der amtlichen Angaben.’‘Nach einigem Hin und Her, das ihn kurzfristig sogar in die Nähe [103.22] einer kommunistischen Absplitterung brachte, nahm er eine linksliberale Position ein […]’
‘Und Alexandra Piątkowska versicherte Jerzy Wróbel, daß ihr Alexander die Kurzvisite […] in terminliche Nähe [131.8] mit den Verhandlungen gebracht habe.’
Nahrung, die [1*]*einer Sache Nahrung geben etw. verstärken, wieder aufleben lassen [D*]
‘Doch nicht nur der zu früh blühende Raps gab seinen Vorahnungen Nahrung [125.18] […]’
Nahverkehr, der [1*]Eisenbahn- u. Fahrzeugverkehr über kürzere Entfernungen [D]
‘[…] die Vorzüge der wendigen, lärmschwachen und selbstredend abgasfreien Fahrradrikschas im städtischen Nahverkehr [59.8] […]’
Name, der [36*] Gen.-s; Pl. -na)kennzeichnende Benennung eines Einzelwesens, Ortes od. Dinges, durch die es von anderen seiner Art unterschieden wird; Eigenname [D2a]
‘Auch wenn ich mich an einen Mitschüler seines Namens [18.25] nicht erinnern kann […]’‘Alexander Reschke mein Name [21.20].’‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen [22.17] Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre auf […]’‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang der zwanziger bis Mitte der vierziger Jahre - und mit Inschriften über den Namen [23.2] […] ’‘[…] doch fand Alexandra all das und auch den Namen [40.28] ihrer gemeinsamen Idee, den Alexander vorgeschlagen hatte, ein Gelächter, ihr Glockenvogelgelächter wert.’‘Als seine Vorbilder nannte er große Namen [46.29]:’‘Obgleich Fachwissen den Professor auf Grabbodenplatten spezialisiert hatte, war ihm das hinduistische Götterwesen überschaubar, die Göttin Kali sogar unter dem Namen [48.11] Parwati bekannt.’‘[…] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen [61.8] und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte.’‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift mein Name [62.4] eingemeißelt […]’‘[…] als öffentliche Anlage unter dem Namen [66.18] » Park XXV-lecia PRL«, das heißt Park des 25. Jahrestages der Volksrepublik Polen, zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’‘[…] und später den Namen [68.31] eines Gauleiters aus Franken trugen, dem man den Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeschanzt hatte.’‘Namen [69.11] damals berühmter Fußballer wie Goldbrunner, Lehner fallen mir ein.’‘Sie sprach von Grabreihen und deutschen Namen [69.24] auf gereihten Grabsteinen.’‘Die Namen [74.11] und Wappen ausgestorbener Patriziergeschlechter […]’‘Mag sein, daß ihn die Grabplatte in Sankt Marien, darauf steingehauen sein Name [77.4] stand, angestoßen hat […]’‘Ferner reiste ein Justitiar an, dessen Name [117.14] nicht überliefert ist.’‘[…] dessen Versöhnung beschwörenden Namen [125.6] wir dem Konsistorialrat Karau, mithin einem Gottesmann verdanken […]’‘Ist nicht Name [151.26] genug in Stein?’‘Alexandra wunderte sich über ein Dutzend schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen [175.10] und Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’‘Nicht weit entfernt erschreckten Holzkreuze auf Kindergräbern, denen wir schon vor Jahresfrist unter deutschen und polnischen Namen [175.20] das Seuchenjahr '46 abgelesen hatten.’‘Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze, die vorläufig die Namen [188.27] und Daten der Toten aufsagen, in ihrer Einheitlichkeit bestätigt werden:’‘[…] eine Kalksteinplatte, auf der unter unleserlichem Namen [196.9] zwei Hände im Flachrelief einen Schlüssel fassen.’‘[…] wobei die Namen [196.20] und Daten der Umgebetteten auf schlichtem Stein alphabetisch gereiht Platz finden könnten.’‘[…] tippte auf den zuoberst gemeißelten Namen [202.8], dann auf die Daten 1801 bis 1863:’‘[…] soll der polnische Staatspräsident seinen Namen [213.23] empfohlen haben, als die prosperierende Produktionsstätte […] nach klangvoller Neubenennung verlangte.’‘Namen [223.14] wie Auguste Wiegandt und Emma Czapp, geborene Rodler, wurden, kaum buchstabiert, durch andere Namen [223.16] gelöscht.’‘Schon beim Aufstieg verrät ein als Schwelle mißbrauchter Granit den Namen [223.30] Silberstein.’‘Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder nun auch mit überlieferten deutschen Namen [244.7] und Erklärungen zu beschriften […]’‘Übrigens wurde in jener Sporthalle kurz nach dem Kriegsende einem Gauleiter der Prozeß gemacht, der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen [251.15] gegeben hatte; ’‘Entwürfe, auf denen die Namen [271.7] und die Daten kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift untereinander standen, wurden abgelehnt.’‘[…] endlich den Namen [272.2] meines bengalischen Geschäftsfreundes tragen wird, dem weltweit die Förderung des innerstädtischen Rikschaverkehrs...’‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen [272.13] haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’‘Ich nenne den Namen [299.22] des Dorfes nicht, auf dessen Friedhof sie knapp vor der Mauer liegen.’
Familienname; Gassenname; Neckname; Spitzname; Vorname *im Namen [von] im Auftrag, stellvertretend für [D2a*]
‘Im Namen [193.6] der Aufsicht dankte Vielbrand für den klärenden Einspruch.’
b) *sich einen Namen machen bekannt, berühmt werden [D2b*]
‘Seitdem habe sich das Versöhnungswerk einen Namen [245.18] gemacht, nicht nur in Gdańsk, auch in Schlesien und Pommern.’
Namenspatron, der [1*]Persönlichkeit, nach der jmd., etw. benannt ist [° D]
‘Mag sein, daß ihn die Grabplatte in Sankt Marien, darauf steingehauen sein Name stand, angestoßen hat, schriftlich den Namenspatron [77.5] des vierkant hochragenden Hotels […] herbeizuzitieren […]’
Narr, der [2*] veraltendtörichter Mensch, der sich in lächerlicher Weise täuschen, irreführen lässt [D1]
‘Mußte der Narr [14.23] sich in mir den gefälligen Narren [14.24] ausgucken?’‘Reschke, der Narr [249.30], schrieb in sein Tagebuch:’
‘[…] daß die vermummte Kugel grad noch die engstehenden Augen, den geröteten Nasenhaken [190.23] und den eingefallenen Mund preisgibt.’
Nation, die [7*] Pl. -engroße, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden [Da]
‘Was wir Heimat nennen, ist uns erlebbarer als die bloßen Begriffe Vaterland oder Nation [38.5] […]’‘Wer polnische Nation [89.29] will haben ungeteilt, muß wollen auch deutsche Nation [89.30] eins.’‘Fast bewundere ich, wie die beiden, gehoben von ihrer Idee, mehr und mehr abseits ihrer Nationen [171.28] lebten […]’‘Es seien die einen und reichen nicht reif genug, sich nun, nachdem die Einheit unterm Hut sei, als erwachsene Nation [172.6] zu betragen;’‘[…] den anderen und armen jedoch, die ihrer Nation [172.7] immer, selbst bei nicht existierendem Staat, gewiß waren, fehle […] die demokratische Reife […]’‘Den restlichen Mitgliedern kann ich nicht ansehen, ob sie polnischer oder deutscher Nation [273.16] sind:’
Nationalheld; Nationalismus; NationalstolzNationalbank, die [12*]zentrale Noten²bank eines Staates [D] Unkenrufe /kurz für die Polnische Nationalbank [Register]/
‘Aber auch Vizedirektor von Nationalbank [109.21] will schon nicht warten mehr.’‘[…] Marian Marczak, der als Vizedirektor der Nationalbank [120.10] mit »sanfter Schärfe« darauf gepocht habe […]’‘Die Gesellschafter Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab, nachdem sich der Aufsichtsrat […] den Vizedirektor der Nationalbank [121.11] zum Vorsitzenden gewählt hatte.’‘Gleich Erna Brakup war der Vizedirektor der Nationalbank [131.4] von allerhöchster Hilfe überzeugt.’‘[…] der Vizedirektor der Nationalbank [176.15] bestätigte die fristgerechten Überweisungen der Pacht […]’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank [178.18] in Gestalt ihres Vizedirektors zeigte Interesse […]’‘[…] hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht, der nur beim Vizedirektor der Nationalbank [193.21] interessierte Aufmerksamkeit gefunden hatte.’‘[…] daß […] viele Polen den günstigen Rikschatarif als vorteilhaft erkannt hätten, unter ihnen der Vizedirektor der Nationalbank [202.23].’‘[…] worauf das deutliche Nein des städtischen Angestellten vom Vizedirektor der Nationalbank [235.2] […] zum »Ja, vorausgesetzt, daß« abgewandelt wurde.’‘Dem widersprach der Vizedirektor der Nationalbank [244.25].’‘Nicht wahr, Pan Vizedirektor der Nationalbank [246.15]!’‘Vom Haus in der Hundegasse […] sind die zwei Rikschas die Gasse hinunter zur Reitbahn gefahren, an der Nationalbank [290.18], dem Stockturm vorbei […]’
Nationalheld, der [2*]jmd., der sich durch außergewöhnliche Tapferkeit [im Krieg o.Ä.] auszeichnet u. durch sein Verhalten zum Vorbild einer Nation [gemacht] wird [° D Held 1c]
‘Es ließe sich jetzt schon spekulieren, ob und ab wann die einstige Leninwerft […] nach dem bengalischen Nationalhelden [206.12] Subhas Chandra Bose benannt werden könnte.’‘Deshalb soll es […] dazu gekommen sein, daß die Schichau-, dann Leninwerft nach dem legendären bengalischen Nationalhelden [213.31] Subhas Chandra Bose benannt wurde;’
Nationalismus, der [1*] meist abwertendübersteigertes Nationalbewusstsein, Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Nation [° D a; D Nationalbewusstsein]
‘[…] indem er den Einmarsch in Polen, die Konsequenzen des Krieges und den allseits überbetonten Nationalismus [24.19] als Gründe in etwa dieser Reihenfolge nannte:’
‘Nicht weil ich bin Nationalist [247.8] bißchen, sondern weil ich hab' Angst.’
Nationalstolz, der [1*]Gefühl des Stolzes (a), einer bestimmten Nation anzugehören [D]
‘[…] war das Nein der Witwe vom Nationalstolz [121.29] bestimmt und deshalb dem Witwer ärgerlich.’
Natur, die [7*] o.Pl.1.[Gesamtheit der] Pflanzen, Tiere, Gewässer u. Gesteine als Teil der Erdoberfläche od. eines bestimmten Gebietes [das nicht od. nur wenig von Menschen besiedelt od. umgestaltet ist] [D2]
‘Nachdem er diese Begegnung mit verfrühter Natur [127.8] ausgebreitet hat […]’‘Nun ist genug Geräusch von Natur [127.26], Aleksander.’‘Wie doch alle den Tod umschreibende Emblematik der Natur [176.5] zugeordnet bleibt.’‘Es ist, als wollte sich die Natur [187.17] für allzu lange ausgebliebenen Schneefall entschuldigen.’‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur [233.27] umgehen zu wollen.’‘[…] um so, mit Hilfe der Natur [280.25], unserer warnenden Vorausschau Ausdruck zu geben.’
‘Vier der Einkaufsnetze sind gehäkelter Natur [17.16], zwei sind geknüpft, wie früher Fischernetze von Hand geknüpft wurden.’
Naturrecht, das [1*]o.Pl. EthikRecht, das unabhängig von der gesetzlich fixierten Rechtsauffassung eines bestimmten Staates o.Ä. in der Vernunft des Menschen begründet ist [D]
‘Wir aber sollten von einem Naturrecht [38.11] sprechen.’
Neapelgelb, das [1*]in mehreren Tönungen erhältliche leuchtend gelbe Farbe, die durch das Glühen von Blei- und Antimonoxid gewonnen wird [° WWW100]
‘[…] sie hatte sich […] ein knappsitzendes Kostüm schneidern lassen, dessen Farbe Reschke als ein »warmes, zum Gold hin tendierendes Neapelgelb [290.13]« beschreibt […]’
Nebengasse, die [1*] Pl. -nSeitengasse [D]
‘Diese Gasse […] verlangt, wie alle Haupt- und Nebengassen [30.14] der auferstandenen Stadt, nach einer gründlichen Restaurierung:’
Nebengebäude, das [2*] Pl. - (in Funktion, Größe, Lage o.Ä.) dem Hauptgebäude eines Gebäudekomplexes untergeordneter Bau [D1]
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot und hatte zimmerreiche Nebengebäude [178.15], das Säulenportal und ein Eschenrondell im Innenhof zu bieten […]’‘Projekte wurden besichtigt, verworfen oder angenommen, so das Herrenhaus Pelonken mit Nebengebäuden [178.25] und Fischteichen […]’
Nebengeräusch, das [2*] Pl. -eunerwünschtes, meist störendes [einen Fehler o.Ä. anzeigendes] Geräusch, das zusätzlich bei akustisch Wahrnehmbarem auftritt [D]
‘Unter und über Nebengeräuschen [138.17] höre ich:’
Üstörender äußerer Einfluss
‘Alles in allem wurden die ersten Beerdigungen auf dem Versöhnungsfriedhof als würdig und dankenswert frei von politischen Nebengeräuschen [137.12] empfunden, urteilte die Presse.’
Nebenhandlung, die [1*](in einer Dichtung) neben der eigentlichen Handlung (1) herlaufende Handlung [D]
‘[…] zudem hätte ich mich geweigert, hier eine Nebenhandlung [141.20] einzuleiten.’
Nebenkapelle, die [1*]Seitenkapelle [°] Unkenrufe Uphagen-Kapelle [° VaV]
‘Um Hilfe angerufen, versprach Bieroński, der in der Nebenkapelle [232.25] der Petrikirche einer armenischen Minderheit Raum verschafft hatte, solchen demnächst für die orthodoxe Minderheit zu finden.’
Nebenkosten, die [2*] Pl.zusätzlich anfallende Kosten [D]
‘Alle Nebenkosten [118.18] gingen zu Lasten der Gesellschaft.’‘Trotz erheblicher Neben- [157.22] und Unterhaltskosten schnellten die Konten in unerwartete Höhe.’
Nebenprodukt, das [1*]bei der Herstellung von etw. nebenher anfallendes Produkt [D]
‘Nie hätte ich gedacht, daß dieses bloße Nebenprodukt [132.14] meiner Habilitationsschrift von Gewicht sein könnte...’
Nebensatz, der [1*]Pl. -sätze Sprachw.untergeordneter Satz, Gliedsatz [D1]
‘Zwischen polnischen Ausrufen drängten sich ihre von Artikeln befreiten Sätze und Nebensätze [40.12]:’
Nebenstraße, die [1*](von einer Hauptstraße abgehende) Straße untergeordneter Bedeutung [D]
‘Wróbel führte sie in eine Nebenstraße [240.14], an deren linker Seite sich zwischen morschen Holzschuppen einige Fischerkaten reihten.’
Nebenweg, der [1*] Pl. -evon einem Hauptweg abzweigender [schmalerer] Weg (2) [°]
‘Feierlich, wie Friedhofsalleen sind, beschrieben sie ein Kreuz, von dem weitere Haupt- und Nebenwege [67.22] abgingen.’
Neckname, der [1*]Pl. -n seltenspöttischer, neckender Beiname (a), Spottname [D]
‘Necknamen [87.19] sind keine überliefert.’
Nein, das [4*]verneinende Antwort auf eine Entscheidungsfrage; Ablehnung [D]
‘[…] weil aber Polen, inzwischen nur Polen die drei Dutzend Rikschas in Bewegung hielten, war das Nein [121.29] der Witwe vom Nationalstolz bestimmt und deshalb dem Witwer ärgerlich.’‘Bieroński und Wróbel blieben beim Nein [197.6].’‘Ein hartes Nein [231.14] kam aus Bromberg.’‘[…] worauf das deutliche Nein [235.1] des städtischen Angestellten vom Vizedirektor der Nationalbank überstürzt genannt, in ein »Nein-aber«, schließlich zum »Ja, vorausgesetzt, daß« abgewandelt wurde.’
Nein-aber, das [1*]eingeschränkte Ablehnung [°]
‘[…] worauf das deutliche Nein des städtischen Angestellten vom Vizedirektor der Nationalbank überstürzt genannt, in ein » Nein-aber [235.2]«, schließlich zum »Ja, vorausgesetzt, daß«abgewandelt wurde.’
Nekropole, die [1*]große Begräbnisstätte [der Antike od. der Vorgeschichte] [D]
‘Nach einer Notiz will Reschke […]die Gründung einer Nekropole [274.29] nahe dem einst ostpreußischen Städtchen Rastenburg vorschlagen […]’
Nennen, das [1*] → nennenerwähnen, anführen [D2b]
‘[…] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes Nennen [176.17] von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion aus.’
Nenner, der [1*]*etw. auf einen Nenner bringen bestimmte Gegensätze ausgleichen u. in Übereinstimmung bringen [D*]
‘Gleich ihm brachten viele ihre Widersprüche auf einen Nenner [103.27], und der hieß: Das Leben geht weiter.’
Nest, das [1*] Ügemütlicher Ort; behagliches Zuhause [°]
‘Die Wohnung in der Hundegasse verengte sich ihm zu »einem alles in allem gemütlichen Nest [52.31]«.’
Nettigkeit, die [1*] o.Pl.freundlich u. liebenswertes Wesen; angenehme Art [° D1; D nett 1a]
‘Relativ jung, strahlen sie wenig Profil, aber viel Nettigkeit [273.17] aus […]’
Network, das [1*] EDVVernetzung mehrerer voneinander unabhängiger Rechner, die den Datenaustausch zwischen diesen ermöglicht [D2]
‘Wörter wie Network [94.27], Monitor oder Digipad rutschten in seine Briefe.’
Netz, das [13*] Gen. -es; Pl. -e1. /kurz für Einkaufsnetz/
‘Er wollte das Netz [13.8] tragen.’‘Ein kleiner Streit, dieses Hin und Her, wobei der Inhalt des Netzes [13.12] keinen Schaden nehmen durfte, hielt das Paar an Ort und Stelle […]’‘Mal nötigte er ihr, dann wieder sie ihm das Netz [13.15] ab.’‘[…] die Witwe fand das Netz [16.31] im Nachlaß ihrer Mutter […]’‘Von den gehäkelten ist nur eines einfarbig moosgrün, die drei anderen und die geknüpften Netze [17.19] sind mehrfarbig gemustert...’‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl […] und sogleich sind die praktischen Netze [18.5] greifbar, denn Plastiktüten sind im Osten immer noch rar.’‘Und solch ein Netz [18.12] habe ich vorgreifend beim Pilzeinkauf vermutet, und zwar das einfarbig gehäkelte.’‘Wie gerne er das gefüllte Netz [54.10] an Alexandras Seite getragen habe.’‘Sie ließ das Netz [78.8] mit Inhalt auf den Teppichboden gleiten.’‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel, Säcke, Netze [100.19], Tragetaschen, um Rucksäcke, wie sie heute bei der Jugend wieder in Mode sind, leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’‘Sie benutzen Dein Netz [101.11], das nun meines sein darf, als Vorlage...’‘Ich trug das Netz [175.22] mit den Pilzen...’
2.Gebilde aus geknüpften Fäden, Schnüren o.Ä., deren Verknüpfungen meist rautenförmige Maschen bilden [D1a]Fischernetz; Zugnetz Wortspiel zu der Wendung: *jmd. ins Netz gehenvon jmdm. gestellt, gefasst werden [D1b*] und Metapher »Fisch im Fischernetz gefangen« »Alexander Reschke in Alexandra Piątkowskas Einkaufsnetz verstrickt« Grass
‘Mir ist, als sei ich ihr jetzt schon ins Netz [54.14] gegangen...’
Neuanschaffung, die [2*]neue, erst kürzlich erlangte Anschaffung [°]
‘Unbedingt mußten wir gemeinsam unter die Neuanschaffung [155.5], als seien wir Kinder...’‘Kleidet ihn saisonbedingt eine Neuanschaffung [188.9], oder hat Alexandra ein eingemottetes Stück aus vergangenen Ehejahren gefunden?’
NeuerwerbungNeubau, der [7*] Pl. -tenerst kürzlich gebautes od. verhältnismäßig neues Gebäude [° D2b]
‘[…] freilich in einem unansehnlichen Neubau [33.10] mit wenig imposantem Ausblick.’‘[…] wo als Neubau [67.12] mit Flachdach das Spezialkrankenhaus für Studenten […] erbaut worden war.’‘Dann schlug er vor, schon jetzt »vorausblickend« Neubauten [177.5] zu planen.’‘Ach, und die Neubauten [179.5]!’‘[…] als rechts und links von ihrer Kate […] kastenförmige Neubauten [217.22] hochgezogen wurden.’‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, wie Brösen vor der Zerstörung durch kreuz und quer stehende Neubauten [221.20] ausgesehen hat […]’‘Vor den restlichen Altbauten zerfielen die Neubauten [240.12].’
‘Die rechte Seite begrenzten verschachtelt stehende Neubaukästen [240.17], die auch das Straßenende sperrten: eine Sackgasse.’
Neubausiedlung, die [1*]Siedlung(2), in der vorwiegend Neubauten stehen [°]
‘Zuvor hatte sie […] zwei Zimmer in einer Neubausiedlung [31.4] zwischen Sopot und Adlershorst, dem heutigen Orłowo, bewohnt […]’
Neubauviertel, das [1*] Pl. - [hauptsächlich] aus Neubauten bestehendes Viertel (2) [D]
‘Das untere Drittel […]wird vom Röhrengeschlinge einer Fernheizungsleitung überbrückt, die sich mit Bogenschlägen zu angrenzenden Neubauvierteln [223.8] windet.’
Neubenennung, die [1*]etw. einen neuen, anderen Namen geben [°]
‘[…] als die prosperierende Produktionsstätte, die immer noch anhänglich Werft genannt wurde, nach klangvoller Neubenennung [213.26] verlangte.’
Neudeutsche, der/die [1*] Pl. - Unkenrufein Polen nach der Wende wieder ansässig gewordene Deutsche [°]
‘Die Neudeutschen [259.29] tun sich schwer mit der veränderten Lage […]’
Neue, der/die [1*]Pl. -n ugs.seit kurzer Zeit dazugehörende(r) Mitarbeiter(in) [° D neu 3b]
‘Nach Reschkes Aufzeichnungen war von den Neuen [249.11] keiner jünger als dreißig, niemand älter als vierzig.’
‘Nicht daß ihm der Heimcomputer die ferne Geliebte ersetzte, doch spricht er von seiner Neuerwerbung [95.4] zärtlich:’
Neueste, das [1*] Superlat. von →neubisher noch nicht bekannt gewesen [D neu 3c]
‘Andere Nachrichten hatten Vortritt, etwa der tägliche Zuwachs an Mannschaft und Gerät in der Golfregion, das Neueste [157.14] aus Litauen […]’
Neugierde, die [1*]Beherrschtsein von dem Wunsch, etw. Bestimmtes zu erfahren, in Angelegenheiten, Bereiche einzudringen, die bes. andere Menschen u. deren Privatleben o.Ä. betreffen [D]
‘Jedenfalls spürte ich ängstliche Neugierde [45.23].’
‘Trotz schönen Wetters, heiter bis wolkig, waren gottlob nur wenige Neugierige [134.21] gekommen:’
Neujahrsbrief, der [1*]kurz nach Silvester geschriebener Brief [°]
‘Im Weihnachts- und Neujahrsbrief [90.26] ist es die sonst auf Sachlichkeit eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers auf, unter und neben ihrem Fleisch erinnert.’
Neuling, der [1*] Pl. (m+f) -ejmd., der in einem Kreis, auf einem Gebiet o.Ä. neu ist u. sich noch nicht richtig auskennt, noch unerfahren ist [D]
‘Alle Neulinge [249.28] waren überzeugt: Nur Leistung zählt!’
Neumitglied, das [1*] Pl. -ererst seit kurzer Zeit dazugehörendes Mitglied (1) [° D neu 3b]
‘[…] in bunter Reihe hat sich eine Sitzordnung ergeben, nach der Vielbrand als Vorsitzender zwischen zwei Neumitgliedern [273.3] sitzt:’
Neunzigjährige, die/der [2*] Pl.-na)jmd., der neunzig Jahre alt ist; jmd., der auf die Hundert zugeht [°]
‘Unter den achtunddreißig Todesfällen seit Eröffnung der Seniorenheime zähle man sieben Neunzig- [192.30] bis annähernd Hundertjährige, keiner der Verstorbenen sei jünger als siebzig gewesen.’
b)Unkenrufe die Neunzigjährige Erna Brakup [Register] [°]
‘Wenn sie, die bald Neunzigjährige [129.5], eines Tages zu Grabe getragen wird, wird mit ihr dieser übriggebliebene Zungenschlag unter die Erde kommen;’
Neuordnung, die [1*]neue, andersartige Ordnung (1) [D]
‘Geschäftig schreibt er über »unumgängliche Transaktionen« und »die fällige Neuordnung [167.8] der Konten«.’
Neuvergoldung, die [1*]erneute, frische Vergoldung [°]
‘Mit Tüchern verhängt, wartet ein Spiegelrahmen auf Neuvergoldung [181.11].’
Neuvermählte, der/die [1*] meist Pl.:-n geh.jmd., der gerade erst geheiratet hat [D]
‘Weil draußen plötzlich die Sonne durchkam, wurden Fotos gemacht, die die Neuvermählten [291.31] vor dem Neptunsbrunnen und dem Artushof zeigen […]’
Neuwagen, der [1*] Gen. -s(beim Verkauf) neuer, ungebrauchter Wagen (1) [D]
‘Es ging um das Finanzgebaren der beiden im allgemeinen und besonders um die Finanzierung eines Neuwagens [285.7].’
Nichtanerkennung, die [1*]nicht erfolgte Anerkennung; Absage [°]
‘Als der Chefredakteur einer Studentenzeitung die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung der polnischen Westgrenze anmahnte, konnte ich auf jenen Passus im Vertrag hinweisen, nach dem bei Nichtanerkennung [120.5] alles hinfällig wird.’
Nichtraucher, der [4*] Pl. - a)jmd., der keine Tabakprodukte konsumiert, oder sich den Konsum abgewöhnt hat [°]
‘Da beide seit kurzem leidenschaftliche Nichtraucher [184.23] sind, mußte Alexandra, sobald ihr nach einer Zigarette war, auf den Balkon.’
b)Unkenrufe der Nichtraucher (a) Alexander Reschke [Register] [°]
‘Die Raucherin, der Nichtraucher [27.16].’‘Möglich, daß sich die Raucherin und der Nichtraucher [29.13] noch zwei, drei Zigaretten lang der Friedhofsstimmung überlassen haben.’‘Und erst beim Kaffee in Mokkatäßchen, grützig, wie ihn die Polen lieben, holte das Friedhofsgespräch den Nichtraucher [36.16], die Raucherin wieder ein.’
Nichtstun, dasTunNiedergang, der [1*]o.Pl. geh.Untergang, Verfall [D1]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang [18.7] handgefertigter Produkte und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe.’
Niederholz, das [1*] o.Pl.niedrig (unter den Kronen älterer Bäume) wachsendes Gehölz [D Unterholz]
‘Das viele Niederholz [64.6] hingegen muß weg.’
Niederkunft, die [1*] geh. veraltendGeburt [D]
‘[…] vor oder nach Beerdigungen war es zu plötzlicher Niederkunft, zu Frühgeburten gekommen.’
Niederlage, die [2*] Pl. -ndas Besiegtwerden, Unterliegen in einem [Wett]kampf, einer Auseinandersetzung [D1]
‘[…] sie wollte von ihrer auswärtigen Niederlage [211.22] keinen Bericht geben, sogar ihr Ventil »Russenbeschimpfung« hielt vorerst dicht.’
Wahlniederlage ÜVersagen [°]
‘In ihrem Alter war Geduld vonnöten, jene Spielart von Humor, die Niederlagen [79.14] ausschließt.’
Niederlegung, die [1*] seltendas Abbrechen, Einreißen (eines Gebäudes o.Ä.) [° D niederlegen 4]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke, die, seit Niederlegung [20.22] der Befestigungswälle und dem Bau des Hauptbahnhofs, alle […] Eisenbahngleise überwölbt.’
Niederung, die [1*]tief liegendes Land, Gebiet, bes. an Flussläufen u. Küsten [D] Unkenrufe /kurz für Danziger Niederung [°] [Register]/
‘Auf der Fahrt durch die Niederung [159.6] fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt wuchernde Industriegebiet sich ins flache, nur durch den Weichseldeich begrenzte Land frißt.’
Nietzsche-Zitat, das [1*]Nietzsche [Register]; Zitat (b)
‘Sogar mit einem Nietzsche-Zitat [200.23] wollte er mir die Zeitenwende und mit ihr die Umwertung aller Werte schmackhaft machen.’
Niveau, das [1*]1.geistiger Rang; Stand, Grad, Stufe der bildungsmäßigen, künstlerischen, sittlichen o.ä. Ausprägung [D3]
‘Natürlich muß die medizinische Ausstattung von westlichem Niveau [271.1] sein […]’
2.Stufe in einer Skala bestimmter Werte, auf der sich etw. bewegt [D2]ZinsniveauNorddeutsches [1*] o.Artetw., das aus dem Norden Deutschlands [Register] stammt [° D norddeutsch]
‘Alexandra wollte etwas exotisch Norddeutsches [111.7] essen: Labskaus, ein Seemannsgericht.’
Norden [1*] meist o. Art. gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.dem Süden entgegengesetzte Himmelsrichtung, in der die Sonne nachts ihren tiefsten Stand erreicht [D1]
‘[…] daß die Marwaris, von Norden [165.4], aus Radschasthan kommend, in Bengalen eingewandert seien […]’
Norddeutsches; Nordost; NordwestNordost [1*] o.Pl.; unflekt.; o. Art. gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.Richtung zwischen Norden u. Osten (1) [D Nordosten 1]
‘Und weiße, von Nordost [143.22] her schwimmende Wolkensäcke gehörten zum kaschubischen Sommer.’
Nordwest [1*]o.Pl.; unflekt.; o.Art. gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.Richtung zwischen Norden u. Westen (2) [D Nordwesten 1]
‘Dort kam zum naßkalten Wetter böiger Wind aus Nordwest [240.8].’
Norweger, der [1*] Pl. (m+f) - Einwohner zu Norwegen, einem Land in Nordeuropa [° D Norwegen]
‘Wie vor Jahresfrist die Amerikaner sich weigerten, die marode Leninwerft zu übernehmen, zögern nun die Norweger [205.23] beim Einstieg in die defizitäre Pariser-Kommune-Werft im benachbarten Gdynia.’
Not, die [3*] o.Pl.Mangel an lebenswichtigen Dingen; Elend, äußerste Armut [D2]
‘[…] weil er sich, als nach den Teilungen Polen in höchster Not [75.16] war, in Berlin, ausgerechnet in Berlin dienstbar gemacht habe.’‘Von Suppenküchen für alte Menschen, die in Not [232.9] waren, konnte berichtet werden.’
NotleidendeR der Not gehorchend geh.notgedrungen [D5*]
‘[…] denn zwischen all dem staute und entzerrte sich ärmlich ein nur der alltäglichen Not [13.27] gehorchender Menschenauftrieb […]’
Notar, der [1*]Jurist, der Beglaubigungen u. Beurkundungen von Rechtsgeschäften vornimmt [D]
‘Auf einem Foto, das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür, neben der ein Notar [115.7] auf einem Messingschild die Öffnungszeiten seines Büros wie für ewig festgeschrieben hatte.’
Notiz, die [15*] Pl. -en1. meist Pl.kurze, stichwortartige schriftliche Aufzeichnung (die jmdm. als Gedächtnisstütze dienen soll) [D1]
‘[…] dessen Ausbeute er in Häppchen seinen Notizen [9.17] beigemengt hat […]’‘Da in des Witwers Notizen [20.27] polnische und deutsche Schreibweisen willkürlich wechseln […]’‘Wenn ich Reschkes Notizen [24.16] folge, versuchte er, die laut gewordene Witwe zu beruhigen […]’‘In seinen Notizen [32.26] hat Reschke […] rückblickend ihre Augen auf sich wirken lassen:’‘Das lese ich in Alexander Reschkes Notizen [57.18]:’‘Ihrer Aufforderung, endlich zu schlafen, das hieß Rücken an Rücken zu liegen, verdanke ich die Notiz [79.22]: »Machen wir Doppeladler.«’‘[…] darauf Reschkes klein und sauber an den Rand geschriebene Notiz [111.6]:’‘Eine knappe Notiz [113.30] zum Ausgang der Volkskammerwahl, den Reschke »einen Pyrrhussieg der Blockparteien« nennt.’‘Ich könnte mich mit dem Befund, außer Begräbnissen ereignete sich nichts, kurz fassen, gäbe es nicht die Notiz [173.30]:’‘Nach Notizen [213.21] meines Mitschülers, die nun häufig der Zeit voraus sind, soll der polnische Staatspräsident seinen Namen empfohlen haben […]’‘[…] desgleichen sollen seine Notizen [225.24] über das runenhafte Hauszeichen des Patriziers Georg Brothagen und die Zitate aus seiner Doktorarbeit unbeachtet bleiben.’‘Nach einer Notiz [274.27] will Reschke mit Timmstedt ein Gespräch über die neue Sargkultur führen […]’‘Erst als sie in die Kaschubei fuhren, […] hat er mit einer Notiz [284.25] den »neuen Wagen« vorgestellt.’‘Nach Reschkes Notiz [291.2] hat man freundlich Beifall geklatscht […]’
Notizzettel2. *Notiz von jmdm., etw. nehmen jmdm., einer Sache Beachtung schenken [D4]
‘[…] kartenspielende Arbeitslose […], die von den Beerdigungen kaum Notiz [137.23] nehmen. ’
Notizzettel, der [2*] Pl. - Notiz (1); Zettel
‘Auf einem Notizzettel [276.2] steht: »Endlich mit neuem Wagen ins Grüne.«’‘Da mein Mitschüler gelegentlich abfällig über Mercedesfahrer geurteilt hat und auf Notizzetteln [283.30] verächtlich von BMW-Fahrern spricht […]’
Notküche, die [1*]Pl. -nSuppenküche
‘Wenn sie über östliches Elend, die Teuerung, die Notküchen [92.23] klagt […]’
Notleidende, der/die [1*]jmd., der unter Not leidet, bedürftig ist [° D]
‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage eines » Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister Jacek Kuroń, für Notleidende [92.25] einen Schlag Suppe […]’
Notwendigkeit, die [1*] o.Pl.Erfordernis, Unerlässlichkeit [° D notwendig 1a]
‘Alexandras […] Thesen zur Notwendigkeit [114.15] des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang.’
November, der [7*]elfter Monat des Jahres [D]
‘Sie trafen einander am 2. November [16.4] bei sonnigem Wetter, wenige Tage bevor in Berlin die Mauer hinfällig wurde.’‘[…] die Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft, bald PDLFG genannt, wurde am 2. November [41.7] des Jahres 1989 zwar nicht gegründet, aber doch ausgerufen;’‘Später - schon in Bochum und unter dem Datum des 9. November [72.1] - hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz quittiert:’‘Wie auch immer errechnet, betrug die Pachtsumme 484 000 DM und sollte jährlich zum 2. November [118.15] fällig sein.’‘Wenn im November [171.16] noch Friedhofsbetrieb vorherrschte, standen ab Dezember nun auch in Polen Großereignisse an.’‘Die auf Mitte November [173.14] datierte Tonbandaufzeichnung läßt die Brakup zu Wort kommen:’‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der Aufsichtsratssitzung vom 5. November [174.1] zu kontroverser Debatte.’
‘Ich nehme an, daß die beiden ihr Novemberdatum [118.20] in den Vertrag hineingeredet haben, ohne auf die zusätzliche Bedeutung von Allerseelen hinzuweisen.’
Novemberdunkel, das [1*] geh.im November früh einsetzende Dunkelheit [°]
‘Als Reschke den Wagen seitlich vom Hevelius parkte, lag die Stadt schon im Novemberdunkel [72.12].’
‘An einem heiter bis wolkigen Novembertag [11.17] standen beide einander zugewendet, und nichts konnte sie von dem Blumenstand und den Steinpilzen trennen.’
‘Diesmal war der Tod mehrerer Matrosen vom Kreuzer SMS Magdeburg und eines einzelnen Matrosen vom Torpedoboot Nr. [175.1] 26 auf das Kriegsjahr 1914 datiert.’
Null, die [3*] Pl. -enZiffer 0 [D1 ¹Null] ÜGeld[schein] mit vielen Nullen; hoher Betrag [°]
‘Der Witwer […] zog Scheine aus der Brieftasche, unsicher angesichts der an Nullen [11.1] so reichen Währung.’‘Erst nach Bilanzierung des Startkapitals […] wird sie in eine Traumrechnung mit noch mehr Nullen [54.26] geglitten sein.’‘Summen in harter Währung mit dennoch vielen Nullen [194.10] wurden genannt.’
Nummer, die [3*] Pl. -nZahl, die etw. kennzeichnet, eine Reihenfolge o.Ä. angibt [D1a]
‘Aber du hast mir Nummer [80.1] gesagt und Stockwerk […]’‘Den Hemdbruststreifen füllt die Firmeninschrift und die Nummer [204.31] der Rikscha.’‘Jeder Sarg mit grob gepinselter Zahl numeriert. Die Nummern [226.14] in geschüttelter Folge.’
Kontonummer; Nr.; Nummä [Brakup Missingsch]; ZimmernummerNutzen, der [2*]Vorteil, Gewinn, Ertrag, den man von einer Tätigkeit, dem Gebrauch von etw., der Anwendung eines Könnens o.Ä. hat [D]
‘Auf seine Kosten und Nutzen [193.19] nennende Weise, die per saldo immer Gewinn versprach, hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht […]’‘Doch Nutzen [222.13] aus der Quelle Brakup, Nutzen [222.14] für die Friedhofsgesellschaft zog einzig Jerzy Wróbel.’
Nutzfläche, die [1*]für bestimmte Zwecke verwendbare Fläche des Erdbodens, eines Raumes, Gebäudes [° D, D nutzbar]
‘Das Paar begeisterte sich angesichts der brachliegenden Nutzfläche [68.14].’
Nutznießer, der [3*] Pl. (m+f) - jmd., der den Nutzen von etw. hat, einen Vorteil aus etw. zieht, was ein anderer erarbeitet o.Ä. hat [D]
‘Die meisten nicht jünger als wir, also in einem Alter, das sie zu Nutznießern [73.4] unseres Projekts machen wird, über kurz oder lang.’‘Selbstverständlich lagen die Begräbniskosten […] bei den Nutznießern [118.26].’‘[…] und ist dann bei den viel zu vielen Schwänen am Ufersaum, die er als »verseuchte Nutznießer [265.27] der verseuchten See« beschimpft.’
Nutzung, die [3*]Gebrauch, in Anspruch nehmen [°]
‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde bis Ende der sechziger Jahre eingeebnet und später […] zur allgemeinen Nutzung [66.20] freigegeben.’‘[…] jenes […] Messingschild, das in deutscher und polnischer Sprache die zukünftige Nutzung [137.27] der Parkanlage als »Versöhnungsfriedhof« - »Cmentarz Pojednania« - bekannt macht.’‘Die Grabsteine wurden schon Ende der vierziger Jahre abgeräumt und vom dahinterliegenden Güterbahnhof zur weiteren Nutzung [214.21] nach Warschau verfrachtet.’
‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr [118.16] für die gesamte Dauer des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM und mußte innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.’‘[…] der Vizedirektor der Nationalbank bestätigte die fristgerechten Überweisungen der Pacht und der Nutzungsgebühren [176.16] […]’
‘Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn ein, daß die anfallenden Überführungs- und Nutzungskosten [157.26] […] nur unerheblich das Kapital minderten.’
Nutzungsvertrag, der [2*] Pl. -trägeVertrag (a), der die Art und den Umfang der Nutzung regelt [°]
‘Noch vor Jahresende wurden die ersten Pacht- und Nutzungsverträge [179.15] unterzeichnet;’‘[…] schritt Wróbel Flächen aus, frei für Pacht- und Nutzungsverträge [214.14] mit der Friedhofsgesellschaft.’
O
Oberhand, die [2*] in der Wendung: die Oberhand gewinnensich als stärker erweisen, sich gegen etw., jmdn. durchsetzen [D]
‘[…] wenn in Reschke nicht der Professor die Oberhand [194.25] gewonnen hätte.’‘Vermischt mit Gewinnsucht hat Pietätlosigkeit Oberhand [215.24] gewonnen.’
Oberlid, das [1*] Pl. -eroberes Augenlid [°]
‘Selbst wenn er sprach, blieben Chatterjees von den Oberlidern [49.17] ungleich tief verhängte Augen unbeteiligt […]’
Oberlippenbärtchen, das [1*] /Vkl./kleiner Schnurrbart [° D Oberlippenbart]
‘Sein graumeliertes Oberlippenbärtchen [14.13].’
Oberstudienrat, der [1*]Studienrat einer höheren Rangstufe [D]
‘Weißt Du noch, damals, kurz nach Stalingrad, als Oberstudienrat Korngiebel [42.19] plötzlich ohne Parteiabzeichen...’
Objekt, das [1*] Pl. -eGegenstand, auf den das Interesse, das Denken, das Handeln gerichtet ist [D1a]
‘Noch einmal, als wollte er Abschied nehmen von den blankgetretenen Objekten [61.6] seines forschenden Eifers, ging der Professor Bodenplatten ab […]’
Obstblüte, die [1*]das Blühen, Blütezeit der Obstbäume [D]
‘Die Obstblüte [276.7] hatte unter Nachtfrost gelitten.’
Obszönität, die [1*] Pl. -en bildungsspr.in das Schamgefühl verletzender Weise auf den Sexual-, Fäkalbereich bezogene Äußerung; unanständige, schlüpfrige Darstellung [° D2, D obszön 1]
‘Wie nach einem Rohrbruch ergießen sich Obszönitäten [84.14] […]’
Ocker, der/das [1*]gelbbraune Farbe [Dc]
‘[…] mit ihrem ganz in Majolika gefertigten Ornament - die Außenfelder in Grün, Weiß und Ocker [124.2] gehalten’
Ofen, der [1*] Pl. Öfenaus Metall od. feuerfesten keramischen Baustoffen gefertigte Vorrichtung mit einer Feuerung, in der durch Verbrennung von festen, flüssigen od. gasförmigen Brennstoffen od. durch elektrischen Strom Wärme erzeugt wird […] [D1] UnkenrufeOfen, der in einem Krematorium der Einäscherung der Leichen dient [°]
‘An eine Wiederinstandsetzung des alten Krematoriums am Michaelisweg, dessen Öfen [133.17] erst kürzlich ausgelagert worden waren, konnte vorerst nicht gedacht werden.’
Offenheit, die [3*]1.freimütige Wesensart; rückhaltlose Ehrlichkeit [D1]
‘Sogar meine Korrespondenz mit der Danziger Zentralstelle in Lübeck erlaubt nunmehr Offenheit [108.16].’
2.Aufgeschlossenheit; Bereitschaft, sich mit jmdm., etw. unvoreingenommen auseinander zu setzen [D2]
‘Nur neue Offenheit [244.19] kann einem gesamteuropäischen Kulturverständnis entsprechen...’
‘Offenheit [82.4], die nur Satzzeichen als Gehege duldet.’
Öffentlichkeit, die [1*]als Gesamtheit gesehener Bereich von Menschen, in dem etw. allgemein bekannt [geworden] u. allen zugänglich ist [D1]
‘Weil über die Gruben hinweg nur kurz und maßvoll geredet wurde, nahm die polnische Öffentlichkeit [215.10] keinen Anstoß an diesem deutschsprachigen Auftrieb […]’
Offizier, der [2*] Gen. -sjmd. mit der militärischen Rangstufe Offizier, die die Dienstgrade vom Leutnant bis zum General umfasst [° D1a,b]
‘[…] der Offizier [35.26] im Verwaltungsdienst der Handelsmarine schaut gleichmütig drein.’‘Der Atlas aus dem Nachlaß des Offiziers [181.17] der Handelsmarine macht Angebote.’
MilizoffizierÖffnungszeit, die [1*] Pl. -enZeit (4), in dem ein Geschäft, Büro o. Ä. besetzt, für den Pulikumsverkehr geöffnet ist [°]
‘Auf einem Foto, das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür, neben der ein Notar auf einem Messingschild die Öffnungszeiten [115.8] seines Büros wie für ewig festgeschrieben hatte.’
Ohnmacht, die [2*]Schwäche, Machtlosigkeit, Unmöglichkeit zu handeln [D2]
‘Der schlagende Beweis militärischer Stärke lasse gleichzeitig die Ohnmacht [200.20] westlichen Denkens erkennen.’‘Mir liegt mit ihrer gekrakelten, seiner säuberlichen Signatur vor, was ihre gemeinsame Ohnmacht [215.19] zu Papier gebracht hat:’
Ohr, das [2*] Pl. -enGehörorgan bei Mensch u. Wirbeltier, dessen äußerer Teil je ein meist an beiden Seiten des Kopfes ansitzendes, […] muschelartig gebogenes, knorpeliges Gebilde ist [D]
‘Abseits, auf leerem Sockel, zwei junge Burschen mit Stöpseln in den Ohren [224.19].’‘[…] wartete in langer Reihe vor einem der Beichtstühle, in denen die Priester ihr Ohr [256.28]hinhielten […]’
Ohrenschützer, die [1*] Pl.zwei ovale Klappen aus Stoff od. Wolle, die als Kälteschutz die Ohrmuscheln bedecken [D]
‘[…] zudem Ohrenschützer [140.28] und Skier für die Soldaten an der Ostfront gestapelt und verpackt wurden.’
Ohrwurm, der [1*]Wortspiel zu Melodie singbare, in sich geschlossene Folge von Tönen […][D1a] und Ohrwurm ugs.Lied, Schlager, Hit, der sehr eingängig, einprägsam ist [D3] Grass
‘[…] gelang es dem Witwer und der Witwe, eine Idee abzustimmen, deren einfache Melodie sich als Ohrwurm [37.7] erweisen sollte […]’
Ökonomie, die [1*] veraltendWirtschaftswissenschaft, -theorie [D1]
‘[…] er in Cambridge […] Ökonomie [46.9] studiert und in London erste Geschäftserfahrungen gesammelt habe […]’
Oktober, der [2*]zehnter Monat des Jahres [D]
‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende September und Anfang Oktober [170.22] datiert.’‘[…] nur im Brief vom 4. Oktober [170.25] lese ich:’
Öl, das [1*]a)aus tierischen od. pflanzlichen Zellen gewonnenes od. synthetisch hergestelltes flüssiges Speisefett [° D Fett 1]
‘[…] Pilze in Essig und Öl [143.4], dazu Butter und Brot […]’
b)durch [Tief]bohrung geförderter, dickflüssiger, fettiger Rohstoff von meist schwärzlicher Färbung [D Erdöl]Ölpreis; ÖlquelleOlive, die [1*] Pl. -novale, fest-fleischige, ölhaltige, meist bräunlich gelbgrün gefärbte Frucht des Ölbaums [D1]
‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben, dänisches Bier und spanische Oliven [276.26].’
Ölpreis, der [1*] Pl. -ePreis für [Erd-, Heiz]öl (b) [D]
‘Zum Beispiel stimmt ihn fröhlich, daß die gestiegenen Ölpreise [161.10] das Benzin teurer und teurer machen, […] weshalb seinem Rikschabetrieb immer mehr Kundschaft zulaufe.’
Ölquelle, die [2*] Pl. -nStelle, an der Öl (b) durch Bohrung erschlossen wird, austritt [D]
‘Unabhängig von den demnächst heißumkämpften Ölquellen [161.27], garantieren wir einen fairen Preis.’‘[…] brennende Ölquellen [261.12] und die Flucht der Kurden […]’
ÖlscheichtumÖlscheichtum, das [1*]arabisches Herrschaftsgebiet, das Ölquellen besitzt [° D Scheich 1a]
‘Weit weg […] löste der Überfall des Irak auf das Ölscheichtum [152.6] Kuwait eine Krise aus […]’
Oma, die [1*] fam.Großmutter [D1]
‘So sprachen Opa und Oma [128.18] väterlicherseits.’
‘So sprachen Opa [128.18] und Oma väterlicherseits.’
Oper, die [1*]einzelnes Werk aus der Gattung von musikalischen Bühnenwerken mit Darstellung einer Handlung durch Gesang u. Instrumentalmusik [° D1a,b]
‘In jeder Oper [13.18] hätten sie ihr Duett singen können, schon wüßte ich, nach wessen Musik.’
Opfer, das [1*]durch persönlichen Verzicht mögliche Hingabe von etw. zugunsten eines andern [D2]
‘[…] daß man auf deutscher Seite kein finanzielles Opfer [178.23] scheuen werde.’
Opferkerze, die [1*] Pl. -nKerze, die jmd. in der Kirche anzündet, um für jmd., etw. [im Gebet] zu bitten [°]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will, um überall spargeldünne Opferkerzen [297.6] zu entzünden, bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso.’
Optimismus, der [1*]zuversichtliche, durch positive Erwartung bestimmte Haltung angesichts einer Sache, hinsichtlich der Zukunft [Db]
‘Schon scheitern die so viel Optimismus [205.19] vorspiegelnden Joint venture-Geschäfte.’
Orbis-Bus, der [1*] Pl. -segroßer Kraftwagen mit vielen Sitzen zur Beförderung von Personen der Hotelkette Orbis [Register] [° D Bus 1]
‘Weil die Orbis-Busse [72.18] mit den pauschal reisenden Touristengruppen von ihren Tagesausflügen nach Marienburg und Pelplin, Elbing und Frauenburg noch nicht zurück waren […]’
Orbis-Hotel, das [1*]Orbis [Register]; Hotel
‘[…] folge ich ihm bis zum Orbis-Hotel [44.11] Hevelius […]’
Orchesterdirigent, der [1*]Leiter eines größeren Ensembles aus Instrumentalisten, in dem bestimmte Instrumente mehrfach besetzt sind [° D Dirigent 1, Orchester 1]
‘[…] indem er mit Gesten, vergleichbar einem Orchesterdirigenten [198.12], hier beschwichtigte, dort dämpfte […]’
Orchestermuschel, die [1*]muschel-, halbkugelförmiger Bau auf einer Bühne im Freien, in dem ein Musikensemble auftritt [° D Orchester 1]
‘[…] welche Musikstücke beim nachmittäglichen Konzert aus der Orchestermuschel [221.23] im Kurgarten zu hören waren;’
Ordnung, die [3*] o. Pl.1.durch Ordnen (1) hergestellter Zustand, das Geordnetsein, ordentlicher, übersichtlicher Zustand [D1]
‘[…] er verzichtete darauf, Ordnung [172.29] in ihre Kraut-und-Rüben-Bibliothek zu bringen.’‘Als uns Wróbel bei einbrechender Dunkelheit von dem wüsten Gelände führte, schlug ich vor, hier Ordnung [176.9] einkehren zu lassen […]’‘Geld, ausreichend viel Deutschmark sollte dort Ordnung [180.10] stiften.’
Neuordnung; Ordnung [Brakup Missingsch] 2.Art u. Weise, wie etw. geordnet, geregelt ist; Anordnung [D5a]FriedhofsordnungOrganisationstalent, das [1*]Talent zum Organisieren [D1]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat […] Reschkes eher beiläufiges Organisationstalent [237.29] verdrängt, schließlich professionell überboten.’
Organisieren, das [1*] → organisierenetw. sorgfältig u. systematisch vorbereiten, aufbauen; für einen bestimmten Zweck einheitlich gestalten [D1a]
‘[…] der sich, außer beim Organisieren [140.23] der Kartoffelkäferaktionen, durch die Einrichtung einer Sammelstelle ausgezeichnet hat […]’
OrganisationstalentOrganisierte, der/die [1*] Pl. -njmd, der sich mit anderen in einem Verband o.Ä. zusammenschließt [°D organisieren 2a]
‘Im Jäschkentalerweg erstritt sie einen Versammlungsraum für die knapp dreihundert Organisierten [220.13], die, alt und unnütz geworden, nicht wußten, wie ihnen plötzlich geschah.’
Organistenjubiläum, das [1*]festlich begangener Jahrestag der [beruflichen] Tätigkeit als Orgelspieler [° D Jubiläum]
‘[…] ein Herr Augustin Habernoll […] sein 75jähriges Organistenjubiläum [96.22] feierte […]’
Orgel, die [5*]meist in Kirchen aufgebautes, sehr großes Tasteninstrument mit mehreren Manualen, einer Klaviatur für die Füße u. verschieden großen Pfeifen, die Registern zugeordnet sind, die die verschiedensten Instrumente nachahmen u. die verschiedensten Klangfarben erzeugen können [D]
‘Ihr kauft mit Deutschmark Orgel [29.3] ganz neu für Kirche Marii Panny.’‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen Orgel [29.8] und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität.’‘Gralath gehörte zu den Stiftern der Orgel [228.13] für die Kirche zum Heiligen Leichnam […]’‘Die Orgel [228.15] wurde […] gleich nach Kriegsende ausgelagert und nach Bytów gebracht.’‘Als ihr außer einer nicht deutlich genug deklarierten Spende zur Finanzierung der Orgel [286.15] für die Kirche zum Heiligen Leichnam nichts angehängt werden konnte […]’
‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit berichtete, die ihr den Orgelprospekt [28.30] der Johanniskirche […] bis ins Detail vertraut gemacht hatte […]’‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen Orgel und Orgelprospekt [29.9] war wiederum von zündender Qualität.’
‘Er […] läßt aber nun ihr »übersinnliches Mit- und Ineinander« mal als brausenden Orgelton [86.13], mal von gezupftem Instrument nachhallen.’
Original, das [2*]1.a)erste, ursprüngliche Form [vor Zerstörung und Wiederherstellung] [°]
‘Er habe mit Eltern und Brüdern schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt, in dem schlicht gegiebelten Haus ohne Beischlag, genauer, in dessen Original [36.26].’
b)vom Künstler, Verfasser o.Ä. selbst geschaffenes, unverändertes Werk, Exemplar o.Ä. [D1]Originalzeichnung2.ugs.jmd., der unabhängig von der Meinung anderer in liebenswerter Weise durch bestimmte Besonderheiten auffällt [D3]
‘Konsistorialrat Karau galt sie als Original [221.7].’
Originalzeichnung, die [1*] Pl. -enOriginal (1b); Zeichnung
‘Doch diesem Orkan [101.29] folgten fünf weitere […]’‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane [102.13].’
Ornament, das [2*] Pl. -e Kunst(skulptierte, eingelegte, gemalte o.ä.) Verzierung eines Gegenstandes mit meist geometrischen od. pflanzlichen Motiven [D]
‘[…] mit ihrem ganz in Majolika gefertigten Ornament [124.1] […]’‘Er schlug überlieferte Embleme und Ornamente [150.19] vor.’
‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung [74.9] hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’
Ort, der [10*]lokalisierbarer, oft auch im Hinblick auf seine Beschaffenheit bestimmbarer Platz [an dem sich jmd., etw. befindet, an dem etw. geschehen ist od. soll] [D¹Ort 1a]
‘Was ich über den Ort [9.14] ihrer Begegnung weiß […]’‘Plötzlich und für den Ort [24.9] zu laut entlud sie sich:’‘Ja doch, schrecklich sei es gewesen, einen wüsten, wie vom Mutwillen heimgesuchten Ort [25.7] vorzufinden.’‘Die herbstlichen Bäume gaben dem Ort [26.9] der Vergänglichkeit ihren wortlosen Kommentar...’‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung seinen Ort [38.2] gehabt […] habe.’‘Auf einen dritten, sozusagen neutralen Ort [115.26] hätten die beiden sich einigen können, etwa auf Prag.’‘Weil am 21. Juni gleichzeitig, wenn auch an anderem Ort [135.4], Hochpolitisches stattfand […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort [161.33] ihrer ersten Begegnung, im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen getroffen […] haben.’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche […] zum zentralen Ort [252.31].’
*an Ort und Stelle unmittelbar, direkt am Ort des Geschehens […] [D¹Ort 1a*2]
‘Ein kleiner Streit […] hielt das Paar an Ort [13.13] und Stelle […]’
‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- [128.2] und Zeitangaben, ihre Beschwerden und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’
Ortsansässige, der/die [1*]jmd., der in einer bestimmten Ortschaft, Stadt o.Ä. ansässig, wohnhaft, zu Hause ist [° D¹Ort 2a; D ortsansässig]
‘Doch vorher hatte sich das Paar unter Touristen und Ortsansässige [155.23] gemischt:’
Ortsbezeichnung, die [1*] Pl. -enName eines Orts [°]
‘Übrigens sagten sie alle Gassennamen und Ortsbezeichnungen [59.30] wie altgewohnt auf; und Mister Chatterjee verstand.’
Ortsgruppe, die [2*] Pl. -norganisatorische Einheit auf örtlicher Ebene als Teil einer bestimmten Partei, eines Verbandes o.Ä. [D] Unkenrufe Ortsgruppe des Bund der Danziger e.V. [°]
‘Etliche Ortsgruppen [88.11], mit Sitz in niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Städten, hätten positiv geantwortet, andere nicht frei von Mißtrauen.’‘[…] Mitteilungen […], die ihm von immer mehr Ortsgruppen [93.23] der organisierten Landsmannschaft geliefert wurden.’
OrtsstelleOrtskenntnis, die [2*] Pl. -sejmds. Kenntnis (2) der örtlichen Gegebenheiten [D]
‘Was ich über den Ort ihrer Begegnung weiß, mengt meine teils verwischte, dann wieder überdeutliche Ortskenntnis [9.15] mit des Witwers forschendem Fleiß […]’‘Als Pole bedaure er, mit seinen Orts- [243.22] und Grundbuchkenntnissen der neuen deutschen Landnahme zugearbeitet zu haben.’
Ortsstelle, die [3*] Pl. -nNiederlassung einer Ortsgruppe [°]
‘Die meisten Ortsstellen [97.17] der organisierten Landsmannschaft beantworten mein Rundschreiben mit Interesse.’‘Und dankenswerterweise haben beinahe alle Ortsstellen [97.20] meinen Fragebogen in Umlauf gebracht.’‘[…] etliche Ortsstellen [136.10] der organisierten Landsmannschaft hatten Beobachter, der Bund Frau Johanna Dettlaff geschickt.’
Ortswechsel, der [2*]Wechsel (b) des Wohnortes [D]
‘[…] gefördert durch den gewünschten, ja, heiß ersehnten Ortswechsel [192.12], steigerte sich die Hinfälligkeit der Senioren.’‘Als Hunderttausende ihr Bündel schnürten, waren sie, zufällig oder aus unbeirrbarer Seßhaftigkeit, dageblieben oder hatten den Ortswechsel [217.11] in Richtung Westen verpaßt:’
Ossi, der [1*] Pl. (m+f) -s ugs., oft abwertendaus Ostdeutschland, aus den neuen Bundesländern stammende Person; Ostdeutsche(r) [° D ¹Ossi, D ²Ossi]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis [184.15]‹ zu klagen wußte […]’
Ost [3*] o.Art. zwischen Ost und West[…] zwischen östlichen u. westlichen Gebieten, Landesteilen o.Ä. [D1a]
‘Er notiert nur ihre plötzliche Sorge, es könne, wenn zwischen West und Ost [76.15] die Mauer wegfalle, alles anders, schwieriger werden:’‘Oder willst Du in Gdańsk machen zwei Friedhöfe mit Ruhe sanft Ost [90.1] und Ruhe sanft West?’‘Davon ist so gut wie nichts überliefert, allenfalls geben die Briefe und sein Tagebuch Hinweise auf Schwierigkeiten beim Telefonieren zwischen Ost [92.19] und West.’
Ostblockstaat, der [1*] meist Pl. -eneiner der politisch eng zusammenarbeitenden Gruppe von sozialistischen Staaten Osteuropas u. Asiens [° D Ostblock]
‘Weil sie in ihrer Umhängetasche aus Kalbsleder jederzeit zwei von den sechs mit sich führte, leitete er diese Vorsorge von der in allen Ostblockstaaten [17.31] herrschenden Mangelwirtschaft ab:’
Osten, der [3*]1. meist o. Art. gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.Himmelsrichtung, in der (bei Tagundnachtgleiche) die Sonne aufgeht [D1]
‘Die Wohnung im dritten Stock lag am Ende der Gasse, die wie alle nach Osten [32.5] laufenden Gassen der Rechtstadt mit einem Tor, dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’
Ostfront; Nordost 2.gegen Osten (1), im Osten gelegener Bereich, Teil (eines Gebietes, Landes, einer Stadt o.Ä.) [D2]
‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter und dessen Familie als »vertriebene Flüchtlinge von Osten [20.14] weg nach westliche Gegend« vereinigt und sogleich einen weiteren Bogen geschlagen:’
3.(zur Zeit der Handlung noch existierende) Gesamtheit der sozialistischen Länder Osteuropas u. Asiens, bes. die Ostblockstaaten im Unterschied zu den kapitalistischen westlichen Ländern [° D3b]
‘[…] Plastiktüten sind im Osten [18.5] immer noch rar.’
Osterferien, die [1*] Pl.[Schul-]ferien in der Osterzeit, in der die christlichen Kirche, die Auferstehung Christi feiert [°D; D Ostern]
‘Deshalb ließen sie die Osterferien [117.1] verstreichen und gaben einander erst Mitte Mai einen dritten Termin.’
Ostfront, die [1*](bes. im Ersten u. Zweiten Weltkrieg) im Osten (1) gelegenes militärisches Kampfgebiet [° D; D Front 2b]
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen […] und Skier für die Soldaten an der Ostfront [140.29] gestapelt und verpackt wurden.’
Ostseelage, die [1*]Ostsee [Register]; Lage (2)
‘[…] Ostseelage [176.26], Strandkiefernwälder und kaschubische Seeufer seien erwünscht.’
Ostseesud, der [1*] Grass[schmutziges] Wasser der Ostsee [Register] [°]
‘An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne im seichten Ostseesud [268.15]« nach Jahren Distanz zu einem einzigen gefräßigen Schwan […]’
P
Paar, das [93*] Gen. -(e)sa)zwei zusammengehörende od. eng miteinander verbundene Menschen [D1a]
‘Hier und da Zeitungsleser, dort ein Paar [67.26] und dort ein vereinzelter Student, der, behauptet Reschke, halblaut Gedichte, französische, gelesen habe.’‘Beide geben, die Fensterfront im Rücken, nur von der Sitzordnung her ein Paar [274.10] ab, während die Ehrenvorsitzenden […] gepaart wirken, wenngleich sie noch nicht verheiratet sind.’
b)Unkenrufe Alexandra Piątkowska [Register] und Alexander Reschke [Register] als Paar (a) [°]
‘So fügte sich das Paar [9.12].’‘Ein kleiner Streit […] hielt das Paar [13.13] an Ort und Stelle, als hätten beide ihren Treffpunkt nicht aufgeben, noch nicht aufgeben wollen.’‘Gut eingespielt, wie seit langem einander vertraut, stritt das Paar [13.18].’‘Ich muß dem Paar [14.20] hinterdrein.’‘[…] passend allenfalls für ein Singspiel nach berühmtem Vorbild, geeignet für Märchenfiguren, doch nicht für dieses vom Zufall verkuppelte Paar [21.31]; ’‘Wieder das Paar [23.26].’‘Das Paar [25.15] schien gemacht für solche Gespräche.’‘Das Paar [26.23] blieb.’‘Das Paar [27.17] auf gußeiserner Bank.’‘Oder richtiger: ich vermute Schweigen zwischen dem Paar [29.7].’‘Schließlich einigte sich das Paar [41.4], weil Wilna mitbedacht sein mußte, auf die Mittellage der Reichen und Ersten:’‘Sooft mir das Paar [63.2] fotografiert vorliegt, nie haben sie sich vor eine Motorhaube gestellt, kein Mercedesstern ist mit ihnen ins Bild geraten.’‘Das Paar [68.13] begeisterte sich angesichts der brachliegenden Nutzfläche.’‘Überzeugt vom Anspruch der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit ihrer Idee gewiß, sagte sie, als das Paar [70.3] endlich die Parkanlage verließ:’‘Beim Essen - Vorspeise, Hauptgericht, Dessert - gaben die beiden ein Paar [73.26] ab, das sich viel zu erzählen hatte.’‘Bei Licht besehen oder im Dustern: er mager, aber nicht altersdürr, sie rundlich stramm, doch nicht verfettet: die beiden gaben ein mögliches Paar [79.10] ab.’‘Aber das Paar [82.9] hat seine Idee freigegeben;’‘In Briefen, die sich das Paar [87.24] während der Adventszeit, dann zu Weihnachten und zum Jahresende geschrieben hat, […]’‘Man könnte meinen, es hätte dieser Ansturm datensetzender Wirklichkeit der kaum entfachten Liebe zwischen dem Paar abträglich [90.8] werden können:’‘Ich sehe das Paar [92.6] nicht mehr oder nur noch als Schattenriß.’‘Unser berufstätiges Paar [100.7].’‘Das Paar [110.7] hatte sein Wiedersehen per Telefon abgesprochen.’‘Ich nehme an, daß unser Paar [111.11] beim Tischgespräch die Politik kaum zugelassen hat, […]’‘Danach hat sich das Paar [113.28] mehrere Tage lang in Bochum eingelebt.’‘Zudem war das Paar [116.16] familiär verpflichtet.’‘Sonst trübte nichts den Mai unseres Paares [121.1].’‘[…] viel Zeit, vorrätig für das Paar [122.17], blieb nicht.’‘Und hinter dem Paar [134.29] Jerzy Wróbel.’‘Das Paar [135.5] Reschke-Piątkowska versteht es, bedeutende Termine mit seinem Interesse zu verknüpfen:’‘Als hätte sich unser Paar [135.24] die ersten Leichen ausgesucht: ’‘Das Paar [142.24] war mit dem Wagen in die Kaschubei gefahren.’‘Zwischen dem Schilfbestand hatten sie eine sandige Bucht gefunden, klein genug für das Paar [143.8].’‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, […] das späte Paar [144.28] als Badende nachzuzeichnen.’‘Danach hat sich das Paar [155.7] in Sankt Marien vor Alexandras Arbeitsplatz, die astronomische Uhr, gestellt.’‘Doch vorher hatte sich das Paar [155.23] unter Touristen und Ortsansässige gemischt:’‘Ein biedermeierliches Paar [156.3], dem Reschkes zweites Geburtstagsgeschenk entsprach: ein mit vielen Scherenschnitten illustrierter Band.’‘Doch weil die Thekengespräche Ausnahme blieben und das Paar [165.25] selten abendlichen Einladungen folgte, kann man sagen: sie lebten häuslich.’‘Und doch gelang es dem Paar [171.14] in der Hundegasse nicht, nur sich und seiner erdgebundenen Versöhnungsidee zu leben.’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares [172.2] Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen und Polen herausfiltern, darunter dieses Zeugnis:’‘[…] doch könnte mildernd gesagt werden, daß unser deutsch-polnisches Paar [172.20] Reife bewies, als ihm die täglich neue Aufgabe gestellt war, in Alexandras Dreizimmerwohnung zu überwintern.’‘Vielleicht hat die Weltkrisenlage, deren Bilderflut jeden Haushalt heimsuchte, das Paar [172.27] so friedfertig gemacht, […]’‘Dem geschäftsführenden Paar [180.4] konnten die Entschlüsse der Aufsicht keinen nachhallenden Widerspruch abnötigen.’‘Das Paar [180.14] war der Meinung, es dürfe nach Feierabend an sich, nur an sich denken.’‘Mußte das Paar [181.21] sich unbedingt der Familie zeigen? ’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar [181.30] als Paar [181.30] ausweisen […] als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt? ’‘[…] mit Gleichgültigkeit ist den beiden als Paar [183.3] der Empfang bereitet worden.’‘Als unser Paar [187.13] nach Ende der ersten Januarwoche wieder in der Hundegasse die Dreizimmerwohnung bezog, wurde es doch noch kalt.’‘[…] oder ich sehe sie zu zweit, weil Wróbel dienstlich verhindert ist, auf der linken Baumseite der Großen Allee Richtung Versöhnungsfriedhof stiefeln, dieses mir vorgeschriebene Paar [188.4]:’‘Er hat die Brakup im Schnee fotografiert, und die Alte wird das Paar [190.14] zwischen verschneiten Grabhügeln, vor weißverkappten Urnen und unter überzuckerten Friedhofslinden fotografiert haben.’‘Wie sich das Paar [190.19] in verschneiter Umgebung darstellte, wissen wir schon, neu ist die Brakup.’‘Nicht mehr als Witwer und Witwe, als Paar [206.30] treten sie auf. .’‘Was immer auf dem Programm stand, unser Paar [207.7] war dabei: ’‘Wenn man vom Einspruch des geschäftsführenden Paares [209.6] absieht, war die einzige Gegenstimme Erna Brakup zu verdanken.’‘Vielbrand, der tätig geworden war, ohne das geschäftsführende Paar [209.13] in Kenntnis zu setzen […]’‘[…] unser Paar [209.22] jedoch hastig aufbrach, als müßten die verbleibenden Tage vor der nächsten Aufsichtsratssitzung genutzt werden.’‘Wenn die Absichten des Paares [210.1] auch keinen Zusammenhang mit den Plänen des Rikscha-Produzenten zu erkennen gaben, war doch allen Personen eines gemein:’‘Vor vollendete Tatsachen gestellt, blieb unserem Paar [215.16] nur übrig, die vollstreckten Umbettungen hinzunehmen, freilich unter Protest.’‘Mitte März muß es gewesen sein, als das Paar [222.16] von seinem Freund eingeladen wurde, im, wie Reschke schreibt, » Polski Fiat« von einem abgeräumten Friedhofsgelände zum nächsten zu hetzen.’‘Zuerst fuhr Jerzy das Paar [222.22] nach Ohra […]’‘Ich ahne, wie dem Paar [224.22] zumute war, als alle wieder im Polski Fiat saßen […] ’‘[…] wird er mit dem Priester der Petrikirche und unserem Paar [231.2], gleichfalls mit Karau gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen bald wieder […] dabeisein.’‘Marczak und Frau Dettlaff gratulierten dem Paar [231.20].’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite Unruhe auf, zumal das Paar [233.2] diesen Teil des Berichtes vorwarnend angekündigt hatte:’‘Das Paar [235.9] schwieg.’‘Sicher ist, daß unser Paar [237.13] von den neuen Aufgaben überfordert wurde.’‘Und da das Paar [237.18] gegen diese Aktion gesprochen hatte, wird wohl die Aufsicht, vertreten durch den Unternehmer Vielbrand, tätig geworden sein;’‘Unser noch geschäftsführendes Paar [238.6] hat diese Entmachtung hingenommen […]’‘Indem das Paar [238.17] jedoch klein beigab und sich entlasten ließ, blieb ihm der Schnitt erspart.’‘Diese Peinlichkeiten kamen zur Sprache, nachdem das Paar [239.5] seine Abseitsposition an einem der Fenster mit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’‘Und Wróbel bat darum, die kleinen Ungenauigkeiten der Brakup zu vergessen und dem geschäftsführenden Paar [239.16], wie er es tue, das Vertrauen auszusprechen.’‘Unser Paar [243.27] zögerte.’‘Welcher Teufel hat dich, hat unser Paar [248.8] geritten, als es […] bereit war, jenen aus dem Hut gezauberten » Ehrenvorsitz« anzunehmen […]’‘[…] eine Selbstverständlichkeit, die niemanden überraschte, unser Paar [249.10] ausgenommen.’‘So erfuhr unser Paar [250.30] erst später, daß […] ein weitläufiges Gelände, einst Kleiner Exerzierplatz, dann Maiwiese genannt, nunmehr der Friedhofsgesellschaft zur Verfügung stand:’‘So hatte das Paar [261.7] dem Golfkrieg zugeschaut, dessen Tote niemand zählen wollte.’‘Bevor Erna Brakup mit verknoteten Fingern auf dem Friedhof Matarnia unter die Erde kam, besuchte das Paar [264.16] zum letzten Mal die Fischerkate.’‘Danach befindet sich das Paar [265.18] übergangslos am Strand.’‘[…] das ungleiche Paar [266.4] unterwegs.’‘Doch Mitte Mai mußte unser Paar [268.26] noch einmal ehrenhalber der Aufsicht beisitzen.’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, […] dessen zur Tür weisendes Ende mit unserem Paar [272.28], den immer noch Ehrenvorsitzenden, besetzt ist.’‘Einen schöneren Abgang hätte sich unser Paar [282.31] nicht ausdenken können.’‘Doch bevor ich das Paar [283.26] vor den Tisch eines Standesbeamten stellen kann, muß noch einmal von Reschkes Verhältnis zu Autos berichtet werden.’‘Wie berichtet, fuhr das Paar [284.19] zu Krankenbesuchen mit der Straßenbahn.’‘Niemand wurde entlarvt, die Sondersitzung verlief folgenlos, das Paar [287.18] blieb ungeschoren […]’‘Dennoch zeigt sich das Paar [290.8] sommerlich gekleidet: ’‘[…] war es Alexandra gelungen, die standesamtliche Handlung, und mit ihr unser Paar [291.11], in den Rang einer Ausnahme zu heben;’‘[…] das Rathaus, in dem das Paar [291.24] gerade ja zueinander sagt […]’‘Keine Verwandten waren geladen, denn unser Paar [292.12] hatte weder die Töchter noch den Sohn benachrichtigt;’‘Auf Fotos, von gefälligen Touristen geknipst, sieht das Paar [295.25] glücklich aus, auch vorm Pantheon.’‘In manchem Paar [297.12] entdecken wir uns.’
Brautpaar; Ehepaar; HochzeitspaarPacht, die [4*]1.mit dem Eigentümer gegen Entgelt vertraglich vereinbarte (befristete) Nutzung einer Sache [D1a]
‘Beifällig wurden die Hinweise der Piątkowska auf das Fernziel Wilna und den dort in Pacht [120.19] zu nehmenden Friedhof bewertet.’‘Den Pelonker Weg entlang - heute ul. Polanki - wurden etliche Großvillen und die genannten Herrensitze in Pacht [179.25] genommen und sogleich eingerüstet.’‘Dann schlug Timmstedt vor, weiteres Friedhofsgelände in Pacht [250.22] zu nehmen […]’
‘[…] der Vizedirektor der Nationalbank bestätigte die fristgerechten Überweisungen der Pacht [176.16] und der Nutzungsgebühren […]’
Pachtfrist, die [1*]festgelegte Zeitspanne der Pacht (1) [° D Frist a]
‘Bei Abschluß des Vertrages habe man eine nur sechzig Jahre dauernde Pachtfrist [269.30] ausgehandelt, allerdings mit eingeschriebenem Vorkaufsrecht.’
Pachtsumme, die [1*]vertraglich festgelegtes, regelmäßig zu zahlendes Entgelt für die Pacht (1) [D Pachtzins]
‘Wie auch immer errechnet, betrug die Pachtsumme [118.14] 484 000 DM und sollte jährlich zum 2. November fällig sein.’
Pacht (2)Pachtvertrag, der [9*] Gen. -(e)s; Pl. -verträgeschriftlicher Vertrag (a) Pacht (1) [D]
‘Er könne ja verstehen, daß die Eigentumsfrage vorerst ein heikles Thema sei, aber langfristige Pachtverträge [55.29] mit Vorkaufsrecht sollten, bei allem noch so verständlichen Mißtrauen, möglich sein.’‘Der gesamte Grund und Boden der ehemaligen Vereinigten Friedhöfe […] wurde […]von der nunmehr kurzgefaßt deutsch-polnisch genannten Friedhofsgesellschaft unter Pachtvertrag [118.9] genommen […]’‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer des Pachtvertrages [118.16] belief sich auf 6 Millionen DM und mußte innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.’‘Noch vor Jahresende wurden die ersten Pacht- [179.14] und Nutzungsverträge unterzeichnet;’‘Pachtvertrag [185.10], das bringt doch nix.’‘Reschke hat das eher beiläufig notiert; beide wußten kaum Gründe gegen die zusätzlichen Pachtverträge [191.16];’‘Für acht weitere Häuser, darunter Hotels, die vorm Konkurs standen, mußten Pachtverträge [191.24] abgeschlossen werden, selbstverständlich mit Vorkaufsrecht.’‘Beiderseits des sowjetischen Panzers […] schritt Wróbel Flächen aus, frei für Pacht- [214.14] und Nutzungsverträge mit der Friedhofsgesellschaft.’‘Von überall her wurden langfristige Pachtverträge [269.1] als Erfolg gemeldet.’
Pack, derSackPaket, das [1*]fest verpackte, größere Postsendung (mit einem nach Ober- u. Untergrenze festgelegten Gewicht) [D3]
‘Als ich das Paket [15.17] öffnete, lag sein Begleitbrief obenauf:’
PaketzustellungPaketzustellung, die [1*]das Liefern, Überbringen von Paketen [°]
‘Bald gehörten die innerstädtische Paketzustellung [203.1] und Kurierdienste zum Service-Programm.’
Pakistani, der/die [5*] Pl. - Einwohner zu Pakistan, einem Saat in Vorderindien [° D Pakistan]
‘[…] zählte die Hunderttausende auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden, alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani [37.20], Esten oder Letten […]’‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr an, dessen wundersam gurgelndes Englisch auf einen studierten Pakistani [45.31] oder Inder schließen ließ.’‘Und als Chatterjee den Kofferträger bemerkte und nach wenigen Schritten neben ihm war, nannte er den Pakistani [80.25] frisch angestellt:’‘Wären nur Pakistani [121.24] und Bengalen oder auch Russen dienstwillig Chatterjees Angestellte gewesen, hätte die Piątkowska das kleine exotische Abenteuer gewagt […]’‘Da der Fahrer kein Pakistani [204.3], sondern semmelblond ist, könnte er Pole und wenn nicht Pole, dann Kaschube sein.’
Palais, das [1*]repräsentatives, schlossartiges [Wohn]gebäude [D]
‘Noch schlimmer das Schopenhauersche Palais [179.3]:’
Palästinenser, der [1*] Pl. - Araber, der aus Palästina stammt [u. dort jetzt noch lebt] [D]
‘[…] zählte die Hunderttausende auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden, alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser [37.20], Bengalen oder Pakistani […]’
Palette, die [1*][ovale] Platte, Scheibe mit einem Loch für den Daumen, die der Maler auf die Hand nimmt, um darauf die Farben zu mischen [D1a]
‘[…] ihren wie eine Palette [251.25] geführten Altar, von dem sie mit einer aus Buchsbaum geschnitzten Pinzette feierlich langsam hauchzarte Blättchen abhebt […]’
Palisander, der [1*]rötlich braunes, von dunklen Streifen durchzogenes, hartes Edelholz eines vor allem in Brasilien beheimateten tropischen Baumes [D]
‘Und leicht fiel es mir, das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot von Särgen aus tropischen Hölzern wie Teak, Mahagoni und Palisander [274.6] zu begrüßen...’
Panik, die [1*]die Panik kriegen ugs.von Panik erfasst werden, einer durch eine plötzliche Bedrohung, Gefahr hervorgerufene übermächtige Angst, die das Denken lähmt u. zu kopflosen Reaktionen führt [° D]
‘Und seitdem die DDR kopfsteht, kriegen die Panik [56.14] hier.’
Panne, die [1*] Pl. -nFehler; durch gedankenloses od. unvorsichtiges Handeln verursachtes Missgeschick [Db]
‘Weil der Computer in Bochum mit dem in der Hundegasse korrespondierte, […] kam es selten zu Pannen [157.9] oder Engpässen bei der Belieferung des Versöhnungsfriedhofes.’
Panoramablick, der [1*]Rundblick (2), Ausblick von einem erhöhten Punkt aus in die Runde, über die Landschaft hin [D Panorama 1]
‘Diese Peinlichkeiten kamen zur Sprache, nachdem das Paar seine Abseitsposition an einem der Fenster mit Panoramablick [239.6] aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’
Pantheon, der [1*]einem Tempel ähnliche Gedächtnis- u. Begräbnisstätte nationaler Persönlichkeiten [D1b] Unkenrufe der Pantheon in Rom [°]
‘Auf Fotos, von gefälligen Touristen geknipst, sieht das Paar glücklich aus, auch vorm Pantheon [295.25].’
‘Und die Pantheonkuppel [296.18] war wie erbaut für den Unkenruf, vielleicht weil Höhe und Durchmesser von einem Maß sind.’
Pantoffel, der [1*] Pl. -n[flacher] leichter Hausschuh ohne Fersenteil [D]
‘Sophia schenkte Pantoffeln [184.27], die sie Puschen nannte, scheußlich.’
Filzpantoffel; LederpantoffelPanzer, der [2*] Gen. -sgepanzertes, meist mit einem Geschütz u. Maschinengewehren ausgerüstetes, auf Ketten rollendes Kampffahrzeug [mit einem drehbaren Geschützturm] [D4]
‘Beiderseits des sowjetischen Panzers [214.10], der dort - wie lange noch? - als Ehrenmal steht […]’‘Keine Panzer [246.12], keine Stukas sind diesmal im Einsatz.’
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen in Uniform gesteckt, er als Funker, ich als Panzerschütze [264.1] ausgebildet, und westlich der Oder in den Endkampf geworfen.’
Papa, der [8*] fam.Vater [D¹Papa] Unkenrufe Alexandra Piątkowskas Vater
‘War bei Mama und Papa [23.19].’‘Natürlich wollten Mama und Papa [25.31] viel lieber auf Friedhof in Wilno zu liegen kommen […]’‘Ich werd' froh sein, wenn Sie kommen möchten an Grab von Mama und Papa [29.22].’‘Und Papa [36.20] hat Zuckerfabrik verloren...’‘»Wie bei Mama und Papa [37.1]!« rief die Witwe.’‘[…] nur letztes Wunsch noch, wie hat Mama gesagt und Papa [39.2], bis zu End' ging […]’‘Als ich mit Mama und Papa [145.8] hier bin gewesen, gleich nach Krieg war zu Ende, gab Krebse immer noch viel.’‘Und an Grab von Mama und Papa [175.23] fiel uns schöne Idee ein...’
Papier, das [15*] Pl. -e1.Schriftstück, Aufzeichnung, schriftlich nieder-gelegter Entwurf, Brief, Aufsatz, Vertrag o. Ä. [D2]
‘Dem Witwer gefiel dieses ans Schrille grenzende Lachen, denn in seinen Papieren [11.24] steht:’‘Und rauchend […] habe Alexandra - so heißt sie jetzt in seinen Papieren [27.3] - von ihrer Kindheit und den Jugendjahren in Wilno erzählt, […]’‘[…] hätte in Reschkes Papieren [53.27] eine der hinlänglich zu Tode gerittenen Affären jammervoll Platz gefordert, […]’‘Seitdem dieser Kinderglaube Risse zeigte, wollte Wróbel mehr wissen, als in Papieren [146.25] zu finden war.’‘Solange jedoch auf diesem Papier [230.30] die laufende Sitzung andauert, […]’‘Spätestens jetzt fällt mir auf, daß sich in den Papieren [258.26] meines Mitschülers Einbrüche von Wirrnis breitzumachen beginnen.’‘Alles verbrannt, auch die Papiere [299.18] im Handschuhfach.’
Papierwust2.aus Pflanzenfasern [mit Stoff- u. Papierresten] durch Verfilzen u. Verleimen hergestelltes, zu einer dünnen, glatten Schicht gepresstes Material, das vorwiegend zum Beschreiben u. Bedrucken od. zum Verpacken gebraucht wird [D1]
‘Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft, streng auf zwei Personen verengt, die mittels Papier [82.7] zu Wort kommt, ohne Dreinrede von außen...’
‘[…] in Warschau hatte man damals die erste deutsch-polnische Übereinkunft zu Papier [193.27] gebracht.’‘Mir liegt mit ihrer gekrakelten, seiner säuberlichen Signatur vor, was ihre gemeinsame Ohnmacht zu Papier [215.19] gebracht hat:’‘Weil dieser Antrag in allen Einzelheiten von dem zurückgetretenen Wróbel zu Papier [244.3] gebracht worden war, […]’‘Reschke, der alles Gesehene in Schönschrift zu Papier [261.17] gebracht hatte […]’
*zu Papier kommen aufgeschrieben werden, schriftlich formuliert werden [°]
‘[…] doch sicher ist bei einem solchen Thekengespräch die erste finanzielle Absprache zwischen dem Geschäftsmann und dem geschäftsführenden Gesellschafter zu Papier [163.15] gekommen, […]’‘[…] könne eine Würdigung der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu Papier [293.17] kommen, die, bei aller notwendigen Kritik, insgesamt positiv ausfallen dürfe;’
*auf dem Papier [be]stehen nur der Form nach bestehen, praktisch nicht durchgeführt, verwirklicht werden [D1*]
‘Nun steht die Einheit auf dem Papier [170.26].’
Papierwust, der [1*]Papier (1); Wust
‘[…] der Papierwust [237.5], den mir mein ehemaliger Banknachbar hinterlassen hat, zeichnet sich durch Lücken aus.’
Papst, der [3*]Oberhaupt der katholischen Kirche (u. Bischof von Rom) [D]
‘Jerzy holte aus einem der ehemaligen Spitalgebäude den Priester, der freundlich aufschloß und uns zwischen den Kirchenbänken mit seiner Ferne zum Papst [225.13] bekanntmachte:’‘[…] kurz bevor der polnische Papst [295.14] bei stürmischem Wetter zu Besuch nach Polen kam […]’‘Papst [297.21] ist in Polen, und ich steh' vor Peterskirche.’
‘Vom bevorstehenden Papstbesuch [292.28] war die Rede […]’
Paragraph, der [3*] Pl. -enmit dem Paragraphzeichen u. der Zahl einer fortlaufenden Nummerierung gekennzeichneter Abschnitt, Absatz im Text von Gesetzbüchern, formellen Schriftstücken, Verträgen, wissenschaftlichen Werken o. Ä. [Da]
‘Die litauische Komponente der Idee […] wurde in einem zusätzlichen Paragraphen [119.4] aufgehoben […]’‘In Paragraphen [150.7] war festgelegt worden:’‘Dann bat Alexandra darum, den litauischen Paragraphen [246.30] aus dem Gesellschaftsvertrag zu streichen […]’
Parfüm, das [4*] Gen. -salkoholische Flüssigkeit, in der Duftstoffe gelöst sind; Flüssigkeit mit intensivem, lang anhaltendem Geruch (als Kosmetikartikel) [D]
‘Sie nahm den Geruch ihres vorlauten Parfüms [14.15] mit, er die leise Widerrede seines Rasierwassers.’‘Wie ihre Schuhgrößen sind ihm ihr Parfüm [16.25] und sein Rasierwasser mitteilenswert gewesen.’‘Die Steinpilze hätten den anfänglich vorherrschenden Firnisgeruch »und obendrein Alexandras Parfüm [34.18]« übertönt.’‘Er schenkte ein leiseres Parfüm [182.7], sie laute Krawatten.’
Park, der [4*] Gen. -sgrößere [einer natürlichen Landschaft ähnliche] Anlage mit [alten] Bäumen, Sträuchern, Rasenflächen, Wegen [u. Blumenrabatten] [D1]
‘[…] wies Reschke, bei zurückgenommenem Tempo, auf den zur rechten Hand liegenden weiträumigen Park [65.9] hin:’‘[…] und später als öffentliche Anlage unter dem Namen » Park [66.18] XXV-lecia PRL«, das heißt Park [66.19] des 25. Jahrestages der Volksrepublik Polen, zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’‘Zuerst fuhr Jerzy das Paar nach Ohra, einem Arbeitervorort, dessen einstiger Friedhof als Park [222.23] genutzt wird, wenig geeignet für die Gesellschaft, weil vor und hinter Eisenbahngleisen gelegen.’‘Dann fuhren sie nach Schidlitz hoch, wo nur wenige Grabsteinfragmente an den gleichfalls zum Park [222.27] gewandelten Barbarafriedhof erinnern:’
Akademischer Park [Register]; Park XXV-lecia PRL [Register]; Parkanlage; Parkbank; Parkgelände; Steffenspark [Register]Parkanlage, die [6*] Pl. -nPark; Anlage (1)
‘Nachdem sie alles abgeschritten hatten, schätzten Alexander und Alexandra die Größe des zur Parkanlage [68.10] verfremdeten Friedhofs.’‘Überzeugt vom Anspruch der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit ihrer Idee gewiß, sagte sie, als das Paar endlich die Parkanlage [70.4] verließ:’‘Seit Mitte des Monats blühen in den Vorgärten und Parkanlagen [102.7] Krokusse und andere Blumen.’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage [137.20], Frauen mit Kleinkindern, Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose vorführt […]’‘[…] jenes auf gelben Klinker montierte Messingschild, das in deutscher und polnischer Sprache die zukünftige Nutzung der Parkanlage [137.28] als »Versöhnungsfriedhof« - »Cmentarz Pojednania« - bekannt macht.’‘Die weitläufigen Parkanlagen [214.9] auf der anderen Seite der Großen Allee boten Platz.’
‘Kann sein, daß ich in der abgedunkelten Stadt Reschkes Cousine Hildchen auf Parkbänken [60.11] geknutscht habe […]’‘Mehr oder weniger brüchige Parkbänke [67.24], darauf Männer mit Bierflaschen befaßt oder Mütter mit Kleinkindern.’
‘Gleich hinter dem Krematorium […] ging das Parkgelände [68.25] hinter brüchigem Zaun in Schrebergärten über.’‘Die Frage, ob das Versöhnungsfriedhof heißende Parkgelände [152.13] zwischen der Technischen Hochschule und der Poliklinik eingezäunt werden sollte […]’‘Und dann erst führte sie Jerzy Wróbel dorthin, wo sich […] ein Parkgelände [223.23] zu Wald verdichtet […]’
Parkplatz, der [7*]größere Fläche, auf der Autos abgestellt werden können [°]
‘Als wir den Wagen auf dem bewachten Parkplatz [63.7] abgestellt hatten...’‘Bevor sie zum Parkplatz [63.26] liefen […]’‘Als sie […] in Richtung Stadt und bewachtem Parkplatz [65.7] rollten […]’‘Die Piątkowska ging, bevor Reschke sein Gepäck zum Parkplatz [80.13] trug […]’‘[…] mein Wagen von unbewachtem Parkplatz [284.7] gestohlen […]’‘Aber gestohlen von Parkplatz [285.30] haben andere...’‘[…] Reschkes neuer Wagen […] stand […] auf dem bewachten Parkplatz [287.21] zwischen Theater und Stockturm, dem Zeughaus gegenüber.’
HotelparkplatzParlamentarier, der [1*] Pl. (m+f) - Abgeordneter, Mitglied einer gewählten [Volks]vertretung mit beratender u. gesetzgebender Funktion [° D; D Parlament 1]
‘[…] doch ist der Aufschrei einiger Parlamentarier [236.20] erst später, zu spät publik geworden;’
Parlamentsdebatte, die [1*]Debatte des Parlaments, einer gewählten [Volks]vertretung mit beratender u. gesetzgebender Funktion [° D Parlament 1]
‘Mit Genugtuung wurde festgestellt, daß eine Parlamentsdebatte [197.17] im Sejm günstig für die Friedhofsgesellschaft verlaufen sei.’
Parole, die [1*] Pl. -n[unwahre] Meldung, Behauptung [D¹Parole 3]
‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen [255.15] aus dem Sprachschatz, Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich […]’
Partei, die [5*]a)politische Organisation mit einem bestimmten Programm, in der sich Menschen mit gleichen politischen Überzeugungen zusammengeschlossen haben, um bestimmte Ziele zu verwirklichen [D1a] Blockpartei; Parteiabzeichen; Parteiengezänkb) o. Pl.; nur mit bestimmtem Art.Staats-, Einheitspartei [D1b] Unkenrufe /kurz für Polnische Vereinigte Arbeiterpartei [Register]/ [°]
‘[…] verständlich, daß sie bei der Partei [31.8] Beschwerde führte.’‘Warum bin ich nicht damals schon raus aus Partei [67.8] und erst zu spät schon, als Kriegsrecht kam?’‘[…] und wenn sie ihre zu lang währende Mitgliedschaft in der Partei [92.30] als Schande verurteilt, […]’‘Witold sagt, weil er mich ärgern muß immer, daß unsere Idee ist von falsches Bewußtsein und daß er nun ist Trotzkist, weil ich zu lange war in Partei [99.6], […]’‘Da bleib' ich Kommunist, auch wenn ich raus bin aus Partei [160.30] […]’
Parteiaustritt; ParteimitgliedschaftParteiabzeichen, das [1*]Anstecknadel, die jmdn. als Mitglied einer Partei (a) ausweist [° D, D Abzeichen a] Unkenrufe Parteiabzeichen der NSDAP [°]
‘Weißt Du noch, damals, kurz nach Stalingrad, als Oberstudienrat Korngiebel plötzlich ohne Parteiabzeichen [42.19]...’
Parteiaustritt, der [1*]Partei (b); Austritt
‘[…] und sie ihren Parteiaustritt [156.25] gerne früher, schon '68 oder zwei Jahre später, datiert hätte:’
Parteiengezänk, das [1*]Streit, Auseinandersetzung zwischen den politischen Parteien (a) [D Parteienzwist]
‘Danach ging es um hessische Mülldeponien, immer kleinlicher werdendes Parteiengezänk [185.18] und die bevorstehenden Landtagswahlen.’
Parteilichkeit, die [1*]Begünstigung von [Partei-] Mitgliedern [°]
‘Da Wohnungen im historischen Bereich der Alt- und Rechtstadt begehrt waren und nicht ohne Parteilichkeit [30.25] vergeben wurden, wird der Piątkowska ihre […] Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei […] nützlich gewesen sein.’
Parteimitgliedschaft, die [1*]Partei (b); Mitgliedschaft
‘[…] und behandelte Alexandras Parteimitgliedschaft [286.23] wie ein Delikt.’
Partie, die [1*] Pl. -nTeil, Abschnitt, Ausschnitt aus einem größeren Ganzen [D1]
‘Immer wieder - nun beim Polieren der höher gelegenen Partien [254.27] - verspricht sie sich und mir: ›Wirst sehen, wird sein wie neugeboren.‹’
Partisan, der [1*]jmd., der nicht als regulärer Soldat, sondern als Angehöriger bewaffneter, aus dem Hinterhalt operierender Gruppen od. Verbände gegen den in sein Land eingedrungenen Feind kämpft [D]
‘[…] doch Alexandras Bruder wurde im Jahr zuvor als Partisan [264.7] erschossen […]’
Partner, der [4*]1.Teilhaber [D2]
‘Den hätte ich gerne zum Partner [202.9]!’‘Und Reschke, der arme Reschke, der keine Flanke wagte, doch an Klawitters Stelle Partner [202.11] sein wollte, bot aus seinen verdeckten Töpfen weitere Finanzierung an.’‘Immer häufiger nennt er ihn »meinen Geschäftsfreund und Partner [206.22] in zukünftiger Sache«.’
2.jmd., der mit einem anderen zusammenlebt, ihm eng verbunden ist [D1b]
‘Bewundernswert, daß die Piątkowska bereit blieb, bis Limburg an der Lahn stillzuhalten und seine drei Töchter und deren Partner [185.28] zu ertragen;’
Partnerlook, der [1*]Art der Kleidung, bei der Paare Kleidungsstücke gleicher Farbe u. Form tragen [D]
‘Dieses Verhalten, dem am Wochenende angepaßte Kleidung, der Partnerlook [167.3] entsprach, wurde von Reschkes Reise nach Bochum unterbrochen.’
Paß, der [4*]amtliches Dokument (mit Angaben zur Person, Lichtbild u. Unterschrift des Inhabers), das der Legitimation bes. bei Reisen ins Ausland dient [D Pass 1]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß [46.3] vor’‘»Wir werden uns wiedersehen!« rief der kleinwüchsige, schon wieder energiegeladene Bengale mit britischem Paß [50.25] und verschwand entlang dem Ufer der Radaune im Nachtdunkel.’‘Und folgerichtig finde ich Hinweise auf die neuesten Initiativen des Bengalen mit britischem Paß [162.13].’‘Der Bengale mit dem britischen Paß [206.2] hatte in Polen Fuß gefaßt.’
Passende, das [1*] → passendfür jmdn., etw. geeignet sein; auf jmdn., etw. abgestimmt sein, sodass eine harmonische Gesamtwirkung entsteht [D passen 1b]
‘Während ich etwas Passendes [187.1] suchte, hat sie die beiden Kerzen auf den Tannenzweigen angezündet und dabei gesagt:’
Passion, die [1*]starke, leidenschaftliche Neigung zu etw.; Vorliebe, Liebhaberei [D1a]
‘Und Margaretha, Studienrätin aus Passion [186.21], wurde abschließend, bei schon offener Wohnungstür vulgär:’
Passus, der [2*]Absatz, Paragraph [°]
‘In einem Grenzvertrag mit Polen, der nunmehr unaufschiebbar sei, dürfe ein diesbezüglicher Passus [108.7] nicht fehlen.’‘[…] konnte ich auf jenen Passus [120.4] im Vertrag hinweisen, nach dem bei Nichtanerkennung alles hinfällig wird.’
Pastille, die [1*] Pl. -nmeist Kügelchen zum Lutschen, dem Geschmacksstoffe od. Heilmittel zugesetzt sind [D]
‘Ein leichter Kopfschmerz war ihm wichtig und die Möglichkeit beginnenden Sodbrennens; wogegen er Tabletten, Tropfen, Pastillen [51.7] im Koffer hatte: Reschkes Reiseapotheke.’
Pastor, der [2*] regional, bes. nordd.Pfarrer [D]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher […] und sonntags der Pastor [128.24] von der Kanzel.’‘Und jeweils hatten die trauernden Angehörigen den Pastor [145.17], den Priester mitgebracht, was der Gesellschaftsvertrag zuließ.’
Patriot, der [1*]jmd., der von [begeisterter] Liebe zum Vaterland erfüllt, nationalistisch gesinnt ist [° D; D Patriotismus]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände, vom Patriziat [89.1] bis zu den niederen Gewerken, ob König oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Patrizier, der [5*] Gen. -s; Pl. - (bes. im Mittelalter) vornehmer, wohlhabender Bürger [D2]
‘[…] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier [61.9] und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte.’‘Hat aber wieder kaputt gemacht alles, wie Sage erzählt, denn Rat von Patrizier [99.23] hat ihm beide Augen gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren machen woanders.’‘[…] desgleichen sollen seine Notizen über das runenhafte Hauszeichen des Patriziers [225.24] Georg Brothagen und die Zitate aus seiner Doktorarbeit unbeachtet bleiben.’‘[…] Reschke meinte, es müsse sich um Brothagen, die Brüder Mackensen, die Patrizier [226.21] Moewes und Schmid, zudem um Gralath handeln.’‘Eine gewisse Würde war der Mumie des Patriziers [228.12] eigen.’
‘[…] schließlich durch kurzgefaßte Familiengeschichten einst namhafter Patriziergeschlechter [17.10] beredt gemacht hatte […]’‘Doch immerhin habe man die Grabplatten über den Gräbern deutschstämmiger Patriziergeschlechter [24.27] in allen Hauptkirchen, auch in der Hospitalkirche zum Heiligen Leichnam, vor Vandalismus weitgehend geschützt.’‘Die Namen und Wappen ausgestorbener Patriziergeschlechter [74.12] […] - sie waren ihr alle, auch Ferber und seine drei Schweinsköpfe, bekannt […]’
Pauker, der [1*] Schülerspr.Lehrer [D2a]
‘Und ihr Mann, der zudem fließend Englisch gesprochen haben soll, muß wie ein Pauker [39.27] gewesen sein:’
Pauschalreisende, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der beim Reisebüro eine Reise gebucht hat, bei der die Kosten für Fahrt, Unterkunft, Verpflegung u.a. pauschal, ohne Spezifizierung berechnet werden [° D Pauschalreise, D pauschal 1]
‘Nach erstem Hinhören glaubte Reschke den Pauschalreisenden [73.1] hiesige Herkunft nachsagen zu können:’
Pauschalurteil, das [1*] Pl. -e abwertendpauschales, verallgemeinerndes Urteil [durch das jmd., etw. abqualifiziert wird]. [D]
‘Wie erklärbar der Russenhaß vieler Polen sein mag, unsere Idee läßt Pauschalurteile [120.30] nicht zu.’
Pause, die [3*] Pl. -na)[unbeabsichtigte] kurze Unterbrechung, vorübergehendes Aufhören von etw. [D ¹Pause 1b]
‘[…] worauf Reschke […] mit Blitzlicht in den klaffend geöffneten Sarg hinein fotografierte, mehrmals, mit Pausen [227.3] dazwischen, die das Blitzlicht verlangte.’‘[…] wobei wir die Pausen [280.24] zwischen Ruf und Ruf nutzten, um so, mit Hilfe der Natur, unserer warnenden Vorausschau Ausdruck zu geben.’
b)kürzere Unterbrechung einer Tätigkeit, die der Erholung, Regenerierung o. Ä. dienen soll [D ¹Pause 1a]
‘Ohne daß eine Pause [199.7] angesagt war, rauchte die Piątkowska.’
Pausenhof; RaucherpausePausenhof, der [1*] Pl. -höfezur Schule gehörender [eingezäunter] Platz, auf dem sich die Schüler[innen] während der [großen] Pause (b) aufhalten [° D Schulhof, D Hof 1]
‘Mußte zu oft die Schule wechseln. Mal so, mal so gemischter Pennälerschweiß. Mal so, mal so bepflanzte Pausenhöfe [15.14].’
‘Ein sogenannter PC [93.15], wahrscheinlich Marke » Apple«.’‘Anfangs meinte Reschke noch, seinen PC [95.13] mit wissenschaftlichen Erfordernissen begründen zu müssen.’‘Das war gegen Ende Februar, als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen auszulaufen drohte und Reschke die täglichen Abwanderungszahlen in seinem PC [98.9] hochrechnete […]’
Pedale, die [2*] landsch. für Pedalmit dem Fuß zu bedienender Teil an der Tretkurbel des Fahrrads [D Pedal 1]
‘Und kräftig die Pedale [60.5] tretend, als gehörte das Rikschafahren mit zwei fülligen Damen im gutgefederten Gefährt zu seinem Konditionstraining, rief Chatterjee abermals:’‘[…] und ich bin sicher, daß er es gewesen ist, der kräftig in die Pedale [71.5] trat.’
Peinlichkeit, die [2*] Pl. -enpeinliche, ein Gefühl der Verlegenheit, des Unbehagens, der Beschämung o.Ä. auslösende Äußerung, Handlung, Situation [° D2; D peinlich 1]
‘Diese Peinlichkeiten [181.28], diese verlegen um Nachsicht bittenden Worte.’‘Diese Peinlichkeiten [239.4] kamen zur Sprache, nachdem das Paar seine Abseitsposition an einem der Fenster mit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’
Peitschenhieb, der [1*] Pl. -e(heftiger) Schlag mit der Peitsche, einem aus einem längeren biegsamen Stock u. einer an dessen einem Ende befestigten Schnur bestehenden Gegenstand, der bes. zum Antreiben von [Zug]tieren verwendet wird [° D Hieb; D Peitsche]
‘Regenschauer wie Peitschenhiebe [240.9].’
Pelikanblock, der [1*]Block (1) zum Malen, Zeichnen der Firma Pelikan [Register] [°]
‘[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock [125.20] erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’
Peluschke, die [1*] Pl. -n westpreußischkleine graue Erbse, bes. als Viehfutter [PW]
‘Wer weiß schon, was Peluschken [129.1] sind?’
Pelzmantel, der [1*] Pl. -mäntelMantel aus einem bearbeiteten, dicht behaarten Fell eines Pelztiers [° D Pelz 1a,b]
‘[…] vom Pullover bis zum Pulswärmer, lange Unterhosen und Pelzmäntel [140.28] […]’
Pelzmütze, die [3*]Mütze aus einem bearbeiteten, dicht behaarten Fell eines Pelztiers [° D Pelz 1a,b]
‘[…] sie fäßchenrund unter der Pelzmütze [188.5], er im schwarzschlotternden Mantel […]’‘Da auch er eine Pelzmütze [188.7] trägt, frage ich mich:’‘Sie trifft, daß es aufstäubt, Alexander Reschke, der zum Wurf ausholt und dessen Pelzmütze [191.6] verrutscht ist.’
Pelzstiefel, der [1*] Pl. - Stiefel (2), die aus Fell gearbeitetet sind [°]
‘Nein, nicht winterliche Pelzstiefel [256.4], halbhohe Schnürschuhe trug sie […]’
Penis, der [1*]Teil der äußeren Geschlechtsorgane des Mannes […], der mit Schwellkörpern versehen ist, die ein Steifwerden u. Aufrichten zum Zweck des Geschlechtsverkehrs möglich machen; Glied [D]
‘[…] wo er, nach barocker Reihung von Adjektiven, seinen Penis [84.19] zuletzt einen »spät entwickelten Einfaltspinsel« nennt.’
Pennälerschweiß, der [1*]Schweiß eines Pennälers, eines Schülers [einer höheren Schule] [° D Pennäler]
‘Mal so, mal so gemischter Pennälerschweiß [15.13].’
Penne, die [2*] Schülerspr.[höhere] Schule [D ²Penne]
‘Er […] nannte den immer noch als Schule betriebenen Kasten »meine ehemalige Penne [19.17]« und erklärte ihr umständlich diesen Schülerausdruck.’‘Ich hätte Alex, wie wir ihn in der Penne [206.23] und später als Luftwaffenhelfer gerufen haben, soviel Weitsicht nicht zugetraut […]’
Pensionierung, die [1*]Versetzung (bes. eines Beamten) in den Ruhestand [° D pensionieren ]
‘Zuvor hatte sie mit ihrem Sohn und ihrem Mann, bis zu dessen vorzeitiger Pensionierung [31.3] […] zwei Zimmer in einer Neubausiedlung zwischen Sopot und Adlershorst, dem heutigen Orłowo, bewohnt […]’
Pergamentschirm, der [1*]Schirm (2) aus Pergament, einer enthaarten, geglätteten u. zum Beschreiben o. Ä. hergerichteten Tierhaut [° D Pergament 1]
‘Ein aufklappbarer Pergamentschirm [251.30] schützt die Blättchen auf dem Vergolderkissen vor heftiger Luft...’
Perlonstrumpf, der [1*] Pl. -strümpfeden Fuß u. das [ganze] Bein bedeckender gewirkter od. gestrickter Teil der Kleidung aus Perlon, einer (aus einem Polyamid bestehenden) Kunstfaser [° D Perlon; P Strumpf]
‘[…] Kümmel und Mohn in Tütchen, Schmelzkäse und Perlonstrümpfe [10.8].’
Person, die [15*] Pl. -en1.a)Mensch als Individuum, in seiner spezifischen Eigenart als Träger eines einheitlichen, bewussten Ichs [D1a]
‘Sein Bemühen, die dritte, stumm vermittelnde Person [7.21] leibhaftig zu machen, bleibt vage […]’‘Ganz in der Nähe, vorbei an der Jakobskirche, hatte sie in einem kleinen Privatrestaurant den Tisch für zwei Personen [73.22] bestellt.’‘Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft, streng auf zwei Personen [82.6] verengt, die mittels Papier zu Wort kommt, ohne Dreinrede von außen...’‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr mit Personen [85.23] und Personengruppen, nicht zuletzt mit kirchlich orientierten, Kontakt aufnehmen […]’‘Er nahm den Wagen, drei weitere Personen [117.4] flogen ab Hamburg:’‘Diese Personen [117.10] hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag des Bundes.’‘Zweimal wurde das Mittagessen für vierzehn Personen [117.22] aus dieser Kasse bezahlt.’‘Mein ehemaliger Mitschüler hat mir viele Personen aufgeschrieben [122.2]:’‘Von Personen [122.14] umstellt, die abstimmen, dreinreden, aufpassen wollen, dürfen Alexander und Alexandra noch ein Weilchen für sich sein;’‘Sie lehnte nicht nur Fahrten mit den melodisch läutenden Rikschas ab, sie empörte sich gegen deren Besitzer, die ihr unbegreifliche Person [164.20].’‘Wenn die Absichten des Paares auch keinen Zusammenhang mit den Plänen des Rikscha-Produzenten zu erkennen gaben, war doch allen Personen [210.3] eines gemein:’‘In einem nahegelegenen Restaurant hatte Reschke den Tisch für vier Personen [292.10] bestellt.’
‘Und ihm war mit ihrer Person [173.1] das Durcheinander im windschiefen Bücherregal liebenswert.’‘[…] daß die Schichau-, dann Leninwerft nach dem legendären bengalischen Nationalhelden Subhas Chandra Bose benannt wurde; eine - aus meiner Sicht - mehr zwielichtige als beispielhafte Person [214.2].’
2.Mensch hinsichtlich seiner äußeren, körperlichen Eigenschaften [D2]
‘Auf Zehenspitzen gestellt, sei ihm die stramme, kleinwüchsige Person [71.17] annähernd gewachsen gewesen.’
Personal, das [2*]Gesamtheit von Personen, die bei einem Arbeitgeber bzw. Dienstherrn in einem Dienstverhältnis stehen u. bes. auf dem Gebiet der Dienstleistungen tätig sind; Mitarbeiter [° Da]
‘Aber das Paar hat seine Idee freigegeben; schon läuft sie und ruft Personal [82.10] auf den Plan, das, laut Satzung, mitreden will, nicht nur indirekt flüstern.’‘[…] im Backsteinhaus, wo die Totengräber und Friedhofsgärtner ihr Gerät aufbewahrten und festangestelltes Personal [203.24] Aufsicht führte […]’
PflegepersonalPersonalakte, die [1*]über jmdn. geführte Akte mit Angaben u. Unterlagen zur Person (1a) [D]
‘Sie stocherte im Vorleben der Piątkowska herum, zitierte aus einer Personalakte [286.18] […]’
Personalcomputer, der [2*]von einem Großrechner unabhängiges Computersystem, das am Arbeitsplatz im Büro od. zu Hause zur Verfügung steht (meist für Geräte der Marke IBM od. mit diesen kompatible Geräte) [D]
‘Sein Mitbringsel aus dem Westen, ein handlich tragbarer Personalcomputer [121.5], begeisterte Alexandra, bald konnte sie ihn bedienen.’‘Dort gab Reschke das Tonband ab und gleichfalls Alexandras Personalcomputer [280.2].’
PCPersonengruppe, die [1*] Pl. -nGruppe (2) von Personen (1a) (auf die sich etw. erstreckt, bezieht) [° D Personenkreis]
‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr mit Personen und Personengruppen [85.24], nicht zuletzt mit kirchlich orientierten, Kontakt aufnehmen und zugleich Grundlagen für eine Kartei schaffen...’
Perspektive, die [1*] bildungsspr.Aussicht für die Zukunft [D3]
‘Bei seinen Studenten beliebt, doch von einigen, die nach mehr Autorität verlangten, als Achtundsechziger-Veteran belächelt, erlebte sich Reschke […] als »zutiefst gespalten und bar jeder Perspektive [104.13]«.’
Perücke, die [1*][unechtes] Haar, das wie eine Kappe als Ersatz für fehlendes Haar, zu Kostümen, aus modischen o. ä. Gründen getragen wird [D1]
‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr, der sein gewelltes Haar silbrig weiß wie eine den Stilmöbeln angepaßte Perücke [273.10] trägt, ist, kurz nach erwünschtem Rücktritt, Konsistorialrat Karau;’
Pest, die [1*]epidemisch auftretende, mit hohem Fieber u. eitrigen Entzündungen verbundene ansteckende Krankheit, die oft tödlich verläuft [D]
‘Martin Opitz von Boberfeld, den im August des Jahres 1639 die Pest [61.22] unter diese steingehauene Platte brachte […]’
Petersilie, die [4*]zum Würzen u. Garnieren von Speisen verwendete Pflanze mit dunkelgrünen, glatten od. krausen, mehrfach gefiederten Blättern u. schlanker Pfahlwurzel [D]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß gezeichnete Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung »Głos Wybrzeża«, dazu ein Büschel Petersilie [8.8] und Einwickelpapier.’‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau ein Bund Petersilie [13.7] legte, als Zugabe.’‘»Jetzt mach' ich uns Pilze fein mit kleingehackt Petersilie [29.31] drauf.«’‘Die Witwe hatte zum Schluß Sahne an die Pilze gerührt, das Ganze leicht gepfeffert und die gehackte Petersilie [36.7] über die mehlig zerfallenen Salzkartoffeln gestreut.’
PetersiliehackenPetersiliehacken, das [1*]Zerkleinern der Petersilie durch kurze, schnelle Schläge mit einem scharfen Messer [° D hacken 3]
‘Aus seiner Kladde weiß ich, daß sie ihm zum Petersiliehacken [33.20] eine Küchenschürze umgebunden hatte.’
Petrischüler, der [2*] Pl. - Schüler der Petri-Oberrealschule [Register] [°]
‘Mehrmals waren wir Petrischüler [69.3] im Albert-Forster-Stadion bei den alljährlichen Reichsjugendwettspielen dabei.’‘[…] damals, als Reschke und ich noch Petrischüler [251.16] waren […]’
Peugeot, der [3*]Auto der Marke Peugeot [Register] [°]
‘Da sich Reschke Extravaganzen […] leistete, hätte nostalgisch ein Peugeot [63.13] 404, ledergepolstert, doch mit aufwendig eingebautem Katalysator zu ihm passen können.’‘Saab oder Volvo oder doch ein Peugeot [71.8]?’‘[…] einen noch so gepflegten alten Schlitten, etwa einen Peugeot [284.12] 404, Baujahr 1960 […]’
Pfadfinder, der [1*] Pl. (m+f) - Angehöriger einer internationalen Jugendorganisation mit dem allgemeinen Ziel, zu sozialem u. politischem Verhalten zu erziehen [D]
‘Ein Dutzend Pfadfinder [277.11] mochten die Feldsteine in die schilfbestandene Bucht ans Lagerfeuer gerollt haben.’
Pfahl, der [1*]langes rundes od. kantiges Bauteil aus Holz, Stahl od. Beton, das meist an einem Ende zugespitzt ist [D1]
‘Wie ein Pfahl [71.24] stand ich, erschüttert zwar, doch stocksteif.’
Pfanne, die [1*]flaches, zum Braten od. Backen auf dem Herd verwendetes [eisernes] Gefäß [mit langem Stiel] [D1]
‘Nachdem die Witwe Salzkartoffeln aufgesetzt hatte, ließ sie Butter in der Pfanne [34.20] aus […]’
Pfarrer, der [3*]einer Gemeinde, Pfarrei vorstehender Geistlicher einer christlichen Kirche [D]
‘[…] in Sankt Trinitatis, wo Strauch gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts Pfarrer [17.25] gewesen ist […]’‘Ohne sich Atheisten zu nennen, wollten die Antragsteller aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung ohne Pfarrer [148.23] und Reden am Grab«.’‘Der Pfarrer [299.15], der Gemeindevorsteher bestätigten: Ausgebrannt das Autowrack, die Leichen verkohlt.’
PfarrhausPfarrhaus, das [1*]der Kirche gehörendes Haus (1b), in dem sich die Dienstwohnung eines Pfarrers [u. Amtsräume] befinden [D]
‘Mit dem Pfarrhaus [235.19] nahm die langgestreckte Birgittenkirche den Vordergrund ein.’
Pfarrkirche, die [2*]einzige Kirche (1), Hauptkirche eines Pfarrbezirks; Parochialkirche [D]
‘[…] die Überführung der Gebeine aus Familiengräbern in die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche [195.2] […]’‘[…] Stefan Bieroński, für den nur ertragreiche Kollekten zugunsten des Gewölbes seiner Pfarrkirche [207.13] zählten […]’
Pferd, das [3*]a)als Reit- u. Zugtier gehaltenes hochbeiniges Säugetier mit Hufen, meist glattem, kurzem Fell, länglichem, großem Kopf, einer Mähne u. langhaarigem Schwanz [D1]
‘Hier gab es noch Mohn- und Kornblumen und Bauern hinterm Pflug und Pferd [142.28].’‘[…] daß dessen Auge geblitzt, sich sein Schnurrbart gesträubt, sein Pferd [148.2], ein Schimmel, geäpfelt habe.’
‘Sprach er vom niederländischen Manierismus, zählte sie das halbe Pferd [28.12] im roten Feld und die drei Lilien auf blauem Grund im Wappen des Jakobus Schadius als vergoldenswert auf.’
Pferdegespann, das [1*]Wagen mit Pferden (a) als Zugtiere [° D Gespann 1a,b]
‘Nur ein Pferdegespann [141.27] hielt durch.’
Pferdewagen, der [1*] Pl. - von Pferden (a) gezogener Wagen (2) [D]
‘Erika von Denkwitz […] war fünf Jahre alt, als sich ihre Mutter mit ihr […] mit zwei vollgepackten Pferdewagen [141.24] auf die Flucht in Richtung Westen machte.’
Pfifferling, der [1*] Pl. -ein Wäldern vorkommender blass- bis dottergelber Pilz mit trichterförmig vertieftem, unregelmäßig gerändertem Hut [D]
‘Ihn erinnerten die Steinpilze an seine Kindheit, als er mit der Großmutter mütterlicherseits in den Mischwäldern um Saskoschin Pfifferlinge [34.4] gesucht habe.’
Pfingstgemeinde, die [1*] Rel.ekstatisch-religiöse Bewegung, die die höchste Stufe christlichen Lebens im Empfangen des Heiligen Geistes sieht [D Pfingstbewegung]
‘[…] an der Mennonitenkirche vorbei, die heute Bet- und Taufsaal der Pfingstgemeinde [224.26] ist […]’
Pfingstrose, die [1*] Pl. -nPflanze mit dunkelgrünen, gelappten Blättern u. großen, duftenden, weißen, rosa oder roten, meist vielblättrigen Blüten [D]
‘Die Pfingstrosen [290.1] sind in diesem Frühjahr verspätet, wie alles andere auch.’
Pflanze, die [1*] Pl. -naus Wurzeln, Stiel u. Blättern bestehender Organismus, der im Allgemeinen mithilfe des Sonnenlichts seine organische Substanz aus anorganischen Stoffen aufbaut [D1]
‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs […] auf Pflanzen [125.8] bedacht sein, die der künftigen Erwärmung der Erdoberfläche standhalten können.’
Pflaster, das [2*]fester Belag für Straßen, Gehwege o. Ä. aus einzelnen aneinander gesetzten Steinen, als Fahrbahnbelag auch aus Asphalt od. Beton [D1]
‘Vor den restlichen Altbauten zerfielen die Neubauten. Entsprechend Pflaster [240.12] und Bürgersteige.’
Üugs.Ort [° D1Ü]
‘[…] weshalb mir die aus Ruinen täuschend echt nachgebaute Stadt ein traumsicheres Pflaster [44.9] geblieben ist […]’
Pflege, die [3*]a)Behandlung mit den erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung eines guten Zustands [D1b]
‘Selbstverständlich lagen die Begräbniskosten und die Pflege [118.24] des neuerdings deutschen Friedhofs […] bei den Nutznießern.’‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege [125.5] des Friedhofs […] auf Pflanzen bedacht sein, die der künftigen Erwärmung der Erdoberfläche standhalten können.’‘Die Lage des Friedhofs sollte in Augenschein genommen und Auskunft über die Pflege [136.15] der Gräber eingeholt werden.’
b)das Pflegen; sorgende Obhut [D1a]PflegepersonalPflegepersonal, das [1*]Personal, das in einem Krankenhaus, Pflegeheim o. Ä. in der Krankenpflege (b) tätig ist [D]
‘Da werde viel Pflegepersonal [177.14] benötigt.’
Pflug, der [1*]landwirtschaftliches Gerät mit tiefer in die Erde greifenden messerartigen Stahlteilen zum lockernden Aufreißen u. Wenden des Ackerbodens [D]
‘Hier gab es noch Mohn- und Kornblumen und Bauern hinterm Pflug [142.28] und Pferd.’
Pfosten, der [1*] Pl. - senkrecht stehendes, rundes od. kantiges Stück Holz bes. als stützender, tragender Bauteil [Da]
‘Bereits Mitte August […] wurden längs der Grunwaldzka Pfosten [153.11] gesetzt, geeignet, mannshohem Maschendraht Halt zu geben, der später begrünt werden sollte.’
BetonpfostenPfropfen, der [1*] Pl. - kleiner zylinder- od. kegelförmiger Gegenstand aus einem weicheren Material zum Verschließen einer [Flaschen]öffnung [D]
‘Vierungen, Pfropfen [253.29] im Lindenholz, gespritzte und verspachtelte Holzwurmspuren zeugten von langwieriger Behandlung.’
Pfütze, die [1*] Pl. -nkleinere Ansammlung von Wasser [D]
‘Sie mußten über Pfützen [240.13] springen.’
Pharaonengrab, das [1*] Pl. -gräberGrab (a) eines altägyptischen Königs [° D ¹Pharao 1]
‘Man hätte, nach Reschke, der bis zu den Pharaonengräbern [28.24] zurückging, Gold zur eigentlichen Totenfarbe ausrufen müssen:’
Phase, die [1*] Pl. -n bildungsspr.Abschnitt, Stufe innerhalb einer stetig verlaufenden Entwicklung od. eines zeitlichen Ablaufs [D1]
‘Wie sie einander beim Frühstück im Hotelrestaurant beteuern konnten, hat während kurzer Phasen [79.16] erschöpften Schlafs er nicht, sie nicht geschnarcht.’
Philosophie, die [2*]1.Streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt u. die Stellung des Menschen in der Welt; Lehre, Wissenschaft von der Erkenntnis des Sinns des Lebens, der Welt u. der Stellung des Menschen in der Welt [D1]
‘Nur kurz kamen sie auf ihren in Bremen Philosophie [73.30] studierenden Sohn und auf seine drei berufstätigen und mehr oder weniger verheirateten Töchter.’
Philosophiestudium2.persönliche Art u. Weise, das Leben u. die Dinge zu betrachten [D2]
‘[…] als wolle der Sommersitz des Vaters nachträglich die Philosophie [179.5] des Sohnes bestätigen.’
Philosophiestudium, das [1*]Philosophie (1); Studium
‘Meine Frage nach dem Stand seines Philosophiestudiums [183.16] hat er erhellend beantwortet:’
Piastengeschlecht, das [1*]ältestes polnisches Herrscherhaus (960-1386) [WWW119]
‘Meist holte sie weit aus und führte die Schlacht bei Liegnitz ins Feld, bei der ein Herzog aus ruhmreichem Piastengeschlecht [288.18] zwar den Tod gefunden, doch die Mongolen zur Umkehr gezwungen haben soll.’
Picknick, das [6*]Verzehr mitgebrachter Speisen im Freien (bei einem Ausflug o. Ä.) [D]
‘Alexandra hatte zum Picknick [142.30] eingekauft […]’‘Von jenem Picknick [144.20] ist noch zu melden, daß die vier Bierflaschen im lauen Seewasser nicht kühl werden wollten.’‘[…] der Schnappschuß durch Selbstauslöser, der sie beim Picknick [182.1] an einem Seeufer zeigt […]’‘Alexandra hatte ein Picknick [276.20] vorbereitet:’‘Es kam nicht zum Picknick [276.29].’‘Nicht einmal zum Picknick [280.12] hat es gereicht.’
PicknickkorbPicknickkorb, der [1*]Korb für die Speisen u. das Geschirr eines Picknicks [D]
‘Der Picknickkorb [277.15] war im Wagen geblieben.’
Pietätlosigkeit, die [1*] geh.(bes. in Bezug auf die Gefühle, die religiösen Wertvorstellungen anderer) taktloses, respektloses Wesen, Verhalten, Handeln [° D Pietät1, D]
‘Vermischt mit Gewinnsucht hat Pietätlosigkeit [215.23] Oberhand gewonnen.’
Pilotprojekt, das [1*]Projekt (a), in dem versuchsweise neuartige Verfahren, Arbeitsweisen o. Ä. angewendet werden [D]
‘Damit lag ein Pilotprojekt [234.8] vor.’
Pilz, der [14*] Pl. -eblatt- u. blütenlose, fleischige Pflanze, die meist aus einem schlauch- bis keulenförmigen Stiel und einem flachen oder kugel- bis kegelförmigen Hut besteht [D1]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier gebreitet Pilze [7.9], zudem in drei Eimern Schnittblumen anbot, fanden Witwer und Witwe einander.’‘Er schreibt, es habe, noch während die Witwe zahlte, ein Gespräch über Pilze [11.12], besonders über die späten, verspäteten Steinpilze begonnen.’‘Sicher ist: vorm Kauf fotografierte er die Pilze [12.20] und nannte die Firmenmarke seiner Kamera japanisch.’‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze [13.6], zu denen die Marktfrau ein Bund Petersilie legte, als Zugabe.’‘Er trug im Einkaufsnetz die Pilze [14.9].’‘Jetzt mach' ich uns Pilze [29.31] fein mit kleingehackt Petersilie drauf.’‘Nachdem die Witwe Salzkartoffeln aufgesetzt hatte, ließ sie Butter in der Pfanne aus und schnitt die Pilze [34.20] zu kleinfingerdicken Scheiben, die sie auf mittlerer Flamme brutzeln ließ.’‘Die Witwe hatte zum Schluß Sahne an die Pilze [36.6] gerührt […]’‘Von den Pilzen [36.14] durfte nichts übrigbleiben.’‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze [78.20], das Einweckglas, der Bernstein samt Mücke im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke.’‘Wer mochte da abschalten und hier ein Foto betrachten, das Pilze [90.23] zeigt, dort ein walnußgroßes Stück Bernstein gegen Licht halten?’‘[…] Eier, Pilze [143.4] in Essig und Öl, dazu Butter und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’‘Ich trug das Netz mit den Pilzen [175.22]...’‘Alexandra hatte ein Picknick vorbereitet: diesmal keine sauer eingelegten polnischen Pilze [276.21] und hartgekochten Eier.’
‘Und solch ein Netz habe ich vorgreifend beim Pilzeinkauf [18.13] vermutet, und zwar das einfarbig gehäkelte.’
Pilzeputzen, das [1*]das Entfernen von zum Verzehr nicht geeigneter Stellen und Vorbereiten von Pilzen zum Kochen od. Essen [° D putzen 1c]
‘Notierenswert war ihm, daß nicht nur er beim Kartoffelschälen, auch sie beim Pilzeputzen [34.26] zur Brille habe greifen müssen:’
Pilzgericht, das [3*] Gen. -(e)s, Pl. -e Kochk.als Mahlzeit zubereitete Speise aus Pilzen [° D ²Gericht]
‘Solche Erinnerungen haften stärker als alle Pilzgerichte [34.5], die in italienischen Gaststätten auf den Tisch kommen, letztmalig in Bologna, als ich mit meiner Frau...’‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes [51.12] in Anbetracht denkbarer Spätfolgen […]’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn […] zum Pilzgericht [91.31] mit Gerüchen verlockt, abermals versammelt und im schmalen Bett ineinandergefügt haben.’
Pilzhut, der [1*] Pl. -hüteHut (2)
‘Wenig Abfall: außer dem moosigen Unterfutter der Pilzhüte [33.25] geringe Schneckenfraßspuren.’
Pinnbrett, das [1*]Tafel bes. aus Kork, an die man mit Stecknadeln o. Ä. bes. Merkzettel anheftet [D Pinnwand]
‘An einem Pinnbrett [35.16] Fotos: die Porta Nigra, das Rathaus von Antwerpen, die Zunfthäuser.’
Pinsel, der [1*] Pl. - (bes. zum Auftragen von Farbe dienendes) Gerät, das aus einem meist längeren [Holz]stiel mit einem am oberen Ende eingesetzten Büschel aus Borsten od. Haaren besteht [D1]
‘Er läßt nichts aus: ihren Polierstein aus Achat, die verschiedenen Pinsel [252.14], mit denen in acht Schichten übereinander der Kreidegrund aufgetragen wird […]’
Anstauchpinsel; Aquarellpinsel; Dachshaarpinsel; Flachpinsel; HaarpinselPinzette, die [1*]kleines Instrument mit federnden, an einem Ende zusammenlaufenden Schenkeln zum Fassen von kleinen, empfindlichen Gegenständen [D]
‘[…] von dem sie mit einer aus Buchsbaum geschnitzten Pinzette [251.27] feierlich langsam hauchzarte Blättchen abhebt […]’
Pirogge, die [1*] Pl. -nrussische Pastete aus Hefeteig, die mit Fleisch, Fisch o. Ä. gefüllt ist [D]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen [76.1] und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’
Plätzchen, das [1*]/Vkl. zu Platz (2)/
‘Die wußten immer, wo auf Friedhof in Wilno letztes Plätzchen [37.2] wird sein...’‘Natürlich nicht so groß, aber gepflegt, daß man möchte Lust haben auf Spazierengehn und letztes Plätzchen [113.26] suchen schon...’
1Plan, der [10*] Pl. Pläne1.a)Absicht, Vorhaben [D ²Plan 1b]
‘Reschke - seit gestern mit verwandten Plänen [56.5] befaßt - wollte wissen, ob denn generell Aussicht auf Abschluß solcher Joint venture-Geschäfte bestünde.’‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr […] Sohn alle Pläne [98.30] seiner Mutter […] abgekanzelt habe.’‘Man bewertete seine Pläne [108.2] als konstruktiv und förderungswürdig.’‘[…] aber auch heil und kantig gebliebene Sargnägel wiesen […] auf Reschkes gegenwärtige Pläne [132.13].’‘Wenn die Absichten des Paares auch keinen Zusammenhang mit den Plänen [210.2] des Rikscha-Produzenten zu erkennen gaben […]’‘Kaum hatte Timmstedt seine Pläne [250.25] offengelegt […]’
Friedhofsplan b)Vorstellung von der Art u. Weise, in der ein bestimmtes Ziel verfolgt, ein bestimmtes Vorhaben verwirklicht werden soll [D ²Plan 1a]
‘[…] brachte die Piątkowska einen fixfertigen Plan [63.24] für den Nachmittag mit […]’‘[…] wobei der Bengale nach vorbereitetem Plan [209.21] reiste […]’
Planen; Planung2.Entwurf in Form einer Zeichnung od. grafischen Darstellung, in dem festgelegt ist, wie etw., was geschaffen od. getan werden soll, aussehen, durchgeführt werden soll [D2]
‘In Zusammenarbeit mit polnischen Architekten, deren Pläne [233.30] beigelegt seien, wolle man die Region behutsam erschließen […]’‘Der eine leitete ein Architekturbüro, das bereits Pläne [249.22] für »Bungagolf« auf dem Reißbrett hatte’
Lageplan2Plan, der [1*]jmdn., etw. auf den Plan rufen zum Handeln, Eingreifen, Einschreiten herausfordern [D ¹Plan]
‘[…] schon läuft sie und ruft Personal auf den Plan [82.10] […]’
Planen, das [1*] → planeneinen ¹Plan (1b), für etw. ausarbeiten, aufstellen [Da]
‘Wie Reschke sich um alles kümmerte, ergänzte die Piątkowska das umsichtige Planen [133.1]:’
Planierung, die [1*]das [Ein]Ebnen von etw. [° D planieren]
‘Plötzlich schlug Wróbel vor, jemand solle […] eine Chronik, gewidmet dem Versöhnungsfriedhof, niederschreiben und dabei die Vorgeschichte der Vereinigten Friedhöfe […] nicht vergessen, auch deren brutale Planierung [293.12] nicht.’
Planung, die [2*]das Planen; die Ausarbeitung eines ¹Plans (1b), von Plänen [D]
‘Indem der mittelständische Unternehmer […] die häufig erwähnten barocken Beinkammern zum Vorbild neuer Planung [207.25] erhob […]’‘[…] die räumlichen Konsequenzen der in Planung [282.1] befindlichen »Bungagolf«-Projekte […]’
‘Zum Beispiel wird nicht deutlich, ab wann ein festangestellter Planungschef [237.8] in einer Düsseldorfer Büroetage für die Friedhofsgesellschaft tätig geworden ist.’‘Spätestens ab Beginn der Umbettungen war ein Planungschef [237.17] vonnöten.’‘Von letzten Erfolgen berichtete als Mitglied des Aufsichtsrats der Düsseldorfer Planungschef [269.25] Torsten Timmstedt:’
‘[…] und sogleich sind die praktischen Netze greifbar, denn Plastiktüten [18.5] sind im Osten immer noch rar.’‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel, Säcke, Netze, Tragetaschen, um Rucksäcke, wie sie heute bei der Jugend wieder in Mode sind, leider auch um erbärmliche Plastiktüten [100.21].’‘Eine Studentin, die am Seminar zum Thema Körbe, Einkaufsnetze, Plastiktüten [104.25] teilgenommen hatte, sagte mir:’‘Sein Weihnachtsgeschenk, ein gewiß teurer Dachshaarpinsel für die Vergolderin, lag neben dem Teller der Mutter, in einer Plastiktüte [184.2] verpackt.’
Platte, die [2*]flaches, überall gleich dickes, auf zwei gegenüberliegenden Seiten von je einer im Verhältnis zur Dicke sehr ausgedehnten ebenen Fläche begrenztes Stück eines harten Materials (z.B. Holz, Metall, Stein) [D1]
‘[…] der Dichter und Hofhistoriograph Martin Opitz von Boberfeld, den im August des Jahres 1639 die Pest unter diese steingehauene Platte [61.23] brachte […]’‘Als hätte ich nicht ertragen können, mich unterm Granit zu wissen, bin ich wie närrisch davongelaufen, laut hallend über die Platten [62.13], so daß ich Betende erschreckt habe und mir Blicke folgten.’
Bodengrabplatte; Grabsteinplatte; Granitplatte; Kalksteinplatte; Porphyrplatte; Reliefplatte; TravertinplattePlatz, der [33*] Gen. -es; Pl. Plätze1. o. Pl. zur Verfügung stehender Raum für etw., jmdn. [D6]
‘Im nur mäßig besuchten Fachwerkhäuschen war Platz [45.18] an der Theke.’‘Sogar die Polen […] werden lernen müssen, daß es neben der Schwarzen Madonna von Tschenstochau Platz [47.27] genug gibt für eine weitere schwarze Gottheit; ’‘[…] hätte in Reschkes Papieren eine der hinlänglich zu Tode gerittenen Affären jammervoll Platz [53.28] gefordert […]’‘Wie viele Wünsche, darunter sehnsüchtige, darin Platz [54.13] fänden.’‘[…] knapp fanden sie nebeneinander Platz [59.18] und gaben sich kindlich vergnügt.’‘Hier war kein Platz [64.28].’‘Jetzt fehlt nur noch Platz [71.22] in Wilno!’‘Oder blieb neben der Liebe im schmalen Bett kein Platz [79.27] für Friedhöfe hier und dort? ’‘Die im Bundesland Nordrhein-Westfalen für Wissenschaft zuständige Ministerin sprach, als Reschkes Idee im Universitätshaushalt gutdotiert Platz [107.9] gefunden hatte, von »einer sozial verantwortlichen Tat«.’‘Fortan sollte der Umbettung von Leichen und Gebeinen Platz [193.23] eingeräumt werden.’‘[…] wobei die Namen und Daten der Umgebetteten auf schlichtem Stein alphabetisch gereiht Platz [196.21] finden könnten.’‘Die weitläufigen Parkanlagen auf der anderen Seite der Großen Allee boten Platz [214.10].’‘Zwischen Rom und Neapel ist viel Platz [299.3].’
Platz [Brakup Missingsch] 2.Stelle, Ort (für etw. od. an dem sich etw. befindet) [D2]
‘Weil Frau Martha Eggert, die Witwe des Egon Eggert, anwesend war, konnte sie eines späteren Platzes [136.19] an der Seite ihres Mannes sicher sein.’‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten geäußerten Wünschen aus, die ihre Erfüllung in immer dem gleichen Satz suchten, dort, nur dort den letzten Platz [149.11] zu finden, wo man geboren sei.’‘[…] ihnen, wie den Angehörigen der deutschen Minderheit in Gdańsk, sollte ein letzter Platz [158.1] auf dem Versöhnungsfriedhof sicher sein, die DPFG wirkte gemeinnützig.’‘Die neue, formschöne Stehlampe hat ihren Platz [181.15] gefunden.’‘Dort war sein Platz [238.12].’‘[…] wo die Tribüne mit Fahnen und Zubehör ihren Sonntagmorgenschatten warf, sollten demnächst schon Sammelgräber dicht bei dicht Platz [251.11] finden.’‘Erna Brakup, geborene Formella, die neunzig Jahre alt wurde, fand ihren Platz [258.15] zwischen Stefan Szulc und Rozalia Szwabe.’
Plätzchen; Stehplatz 3.größere ebene Fläche [für bestimmte Zwecke, z. B. Veranstaltungen, Zusammenkünfte] [D1a]
‘Und dann weitete sich vor dem Tor zur Leninwerft […] der Platz [19.26] mit den drei hochragenden Kreuzen, an denen gekreuzigt drei Schiffsanker hängen.’‘Noch auf dem Platz [20.18], doch schon im Gehen, griff sie zur Zigarette.’‘[…] wie viele Straßen, Plätze [272.12], Städte, Stadien und Werftanlagen […] ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Kleiner Exerzierplatz [Register] 4.Sitzplatz [D3]
‘In der Veranda saß um einen Tisch laut betend Nachbarschaft versammelt, zu der sich Wróbel setzte, um mitzumachen, sobald ein Platz [265.6] frei wurde.’
Ehrenplatz*Platz nehmen geh.sich setzen [D3*]
‘Kaum hatte er bestellt, nahm an seinem Tisch ein - wie sich herausstellte - Landsmann Platz [55.7], der […] für eine Privatkrankenkasse, mit Hauptsitz in Hamburg, unterwegs war.’‘[…] wusch mit eigener Seife die Hände, nahm Platz [76.30], beugte sich über die Kladde, öffnete das Etui und setzte die Lesebrille auf.’‘Beide Trauergemeinden nahmen im reservierten Hotelrestaurant an langen Tischen Platz [138.10].’‘Kaum hatten sie als geschäftsführende Gesellschafter abgedankt und als Ehrenvorsitzende wieder Platz [248.24] genommen […]’‘Für die zurückgetretenen Brakup und Wróbel und den nunmehr geschäftsführenden Marczak nahmen zwei junge Männer […] und eine junge Frau Platz [249.15] […]’‘An den Langseiten des Tisches hat der Aufsichtsrat Platz [272.30] genommen, doch sitzt nicht die deutsche der polnischen Seite steif gegenüber;’‘Verspätet könnte der Astronom und Braumeister Johann Hevelius […] zwischen den Vertretern der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft Platz [274.22] nehmen […]’
GrassÜAusdehnung eines Gebäudes [°]
‘[…] auf dessen östlichem Teil einige neue Gebäude der vormals Technischen Hochschule, dann Politechnika Gdańska Platz [66.8] genommen hatten;’
5.Rang, Stellung; Position [D5]
‘Erregt der eine, mit Schärfe der andere, baten beide darum, sie zu entlasten und ihre Plätze [269.16] im Aufsichtsrat umgehend neu zu besetzen.’
6.für eine Person vorgesehene Möglichkeit, an etw. teilzunehmen, in etw. aufgenommen zu werden [D4] SeniorenheimplatzPodest, das [1*]Ü etw. aufs Podest heben etw. besonders hervorheben, betonen [°]
‘So konnte er zwischen Ruf und Ruf einzelne Wörter wie » deutscherseits« und »räuberisch« oder »Menschenrecht«, aber auch »heimatlos« und »nimmermehr« aufs Podest [283.20] heben.’
Podiumsdiskussion, die [1*] Pl. -enDiskussion (b) von Experten [auf einer erhöhten Plattform] vor Zuhörern, Rundfunkhörern, Fernsehzuschauern [° D; D Podium a]
‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: […] bei Podiumsdiskussionen [207.3] über das Thema »Mut zur Versöhnung« […]’
Poem, das [1*] bildungsspr. veraltend[längeres] Gedicht [D]
‘»Ist nach berühmtes Poem [36.11] von Maria Konopnicka«, sagte die Witwe.’
Poesie, die [1*] o.Pl.Dichtung als Kunstgattung; Dichtkunst [D1]
‘[…] während der Vater ein Liebhaber der Poesie [165.11] und besessen von Herrschaftsträumen gewesen sei […]’
Pogg(e), die/selten der [1*] Pl. -en westpreußischFrosch, Kröte [PW]
‘Kann mich aber nur an Poggen [42.5] erinnern, die ich auf Sportplätzen oder am Strießbach auf Wunsch schluckte, wieder hochholte und dann weghüpfen ließ.’
Pole, der [42*] Pl. (m+f) -nEinwohner zu Polen [Register] [D]
‘Aber Denkmäler bauen können wir Polen [20.1] immer noch.’‘Und erst beim Kaffee in Mokkatäßchen, grützig, wie ihn die Polen [36.16] lieben, holte das Friedhofsgespräch den Nichtraucher, die Raucherin wieder ein.’‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten oder Letten, die Polen [37.21] und schließlich die Deutschen mit Sack und Pack Richtung Westen.’‘Sogar die Polen [47.25], die nichts als Polen [47.25], immer nur Polen [47.25] sein wollen, werden lernen müssen, daß es neben der Schwarzen Madonna von Tschenstochau Platz genug gibt für eine weitere schwarze Gottheit;’‘Wie uns Deutschen wird den Polen [53.13] das Recht der Toten auf Heimkehr zuerkannt werden müssen.’‘Der Pole hier [56.3] glaubt immer noch, er kriegt was geschenkt.’‘Der Pole [56.12] braucht uns doch.’‘Und wenn der Pole [56.18] nicht will, klopfen wir bei den Tschechen und Ungarn an.’‘Noch hindere ein, wie er finde, übertriebener Stolz die Polen [58.19], ihre Arbeitskraft seinem Verkehrsbetrieb anzuvertrauen.’‘Die wenigen Touristen und einige betende Polen [60.22] verloren sich in der Hallenkirche […]’‘[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch nationaler Klischees, was Polen [74.6] und Deutschen als typisch nachgesagt wird […]’‘[…] es ging nunmehr darum, ob man den aus Danzig stammenden Grafiker Daniel Chodowiecki als Polen [75.3] bewundern dürfe […]’‘Mein Mitschüler gratulierte, zumal ein zweiter Pole [80.27] seinen Stolz überwunden hatte.’‘[…] daß Litauen die Rückkehr beerdigungswilliger Polen [94.4] durch Devisenzahlung beglichen sehen will.’‘Weiß schon, warum deutscher Herr immer sagen muß, was Polen [98.5] müssen lernen, damit klappt alles...’‘[…] während die Piątkowska Polen [106.1] und Deutsche, ob sie nun Wilno oder Danzig hatten verlassen müssen, »arme Flüchtlinge alle« nannte.’‘[…] eine, wie Reschke schreibt, »freundliche Geste der Polen [119.19], zumal diese Frau von besonderem Kaliber ist. Weit über achtzig, brabbelt sie unentwegt...«’‘Wie erklärbar der Russenhaß vieler Polen [120.30] sein mag, unsere Idee läßt Pauschalurteile nicht zu.’‘[…] weil aber Polen [121.27], inzwischen nur Polen [121.27] die drei Dutzend Rikschas in Bewegung hielten […]’‘Dem Extrafriedhof für tote Polen [158.8], die einst in Wilno ansässig gewesen waren, wurde kein Raum zugestanden, jedenfalls noch nicht, hieß es.’‘Nicht nur in der Altstadt sind die flinken, mittlerweile ungeniert von jungen Polen [161.17] bewegten Rikschas unterwegs […]’‘Werden wir kleinkriegen, wie wir Polen [164.25] haben Türken vor Wien besiegt...’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen und Polen [172.3] herausfiltern […]’‘Das hättet ihr den Polen [185.10] entschieden billiger abkaufen müssen.’‘[…] daß selbst im Januar, als strenger Frost herrschte, viele Polen [202.21] den günstigen Rikschatarif als vorteilhaft erkannt hätten […]’‘Da der Fahrer kein Pakistani, sondern semmelblond ist, könnte er Pole [204.4] und wenn nicht Pole [204.4], dann Kaschube sein.’‘Während der deutschen Besatzungszeit, als überall Verbot herrschte und kein Pole [204.10] privat oder als Taxifahrer Auto fahren durfte […]’‘[…] daß es in Warschau […] einen legalen Fahrradrikschabetrieb von Polen [204.12] für Polen [204.12] gegeben hat, Personen- und Gütertransport.’‘[…] wenige Weißrussen und Ukrainer, viele Russen und Polen [211.4], denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit versprach […]’‘Jedenfalls bekamen abwechselnd Litauer, Russen und Polen [212.13] ihr Fett ab.’‘Ihre Existenz erinnerte die Polen [221.10] an Unrecht, das nicht, wie sonst üblich, den Russen zugeschoben werden konnte.’‘[…] die auf dem hinteren Buckel des Bischofsberges liegt, der von den Polen [223.23] Chełm genannt wird […]’‘Weil Deutsche müssen liegen bei Deutsche und Polen [230.16] bei Polen [230.17].’‘Als Pole [243.22] bedaure er, mit seinen Orts- und Grundbuchkenntnissen der neuen deutschen Landnahme zugearbeitet zu haben.’‘[…] denn von diesem Datum an durften die Polen [255.7] endlich visafrei über die Westgrenze hinweg durch Deutschland nach Frankreich, Holland, Italien reisen […]’‘Wenig willkommen, verging den Polen [255.19] die Reiselust;’‘Wenn können nun alle Polen [295.3] ohne Visum überall hin, will ich sehen endlich Neapel.’
Pollacken [Brakup Missingsch]; Pole [Brakup Missingsch]; PolinPolemik, die [2*]scharfer, oft persönlicher Angriff ohne sachliche Argumente [im Rahmen einer Auseinandersetzung] im Bereich der Literatur, Kunst, Religion, Philosophie, Politik o. Ä. [D1]
‘Reschke, dessen früh geäußerte Bedenken durch die Todesrate bestätigt wurden, hat dennoch eine Polemik [192.20] zurückgewiesen, die, in einem westdeutschen Magazin verbreitet, zu dem Schluß gekommen war […]’‘Die Polemik [197.21] gipfelte in dem Ausruf: »Eine Armee deutscher Leichen tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen an!«’
Polenfeldzug, der [1*]von September bis Oktober 1939 dauernder Blitzkrieg, mit dem das Deutsche Reich Polen [Register] zur Kapitulation zwang, stellt den Beginn des 2. Weltkrieges dar [WWW124]
‘Vom Polen-, spätestens vom Frankreichfeldzug [241.22] an haben wir sie in Flaschen sammeln müssen, selbst bei Regen, mit klammen Fingern.’
Polenkönig, der [1*]Polen [Register]; König
‘Nach dieser ersten Errettung des Abendlandes durch polnischen Heldenmut war es der Polenkönig [288.22] Jan Sobieski, der die Türken vor Wien geschlagen hat.’
Polieren, das [1*] → polierendurch ein bestimmtes Verfahren blank, glänzend machen, reiben [D]
‘Immer wieder - nun beim Polieren [254.27] der höher gelegenen Partien - verspricht sie sich und mir: ›Wirst sehen, wird sein wie neugeboren.‹’
Poliergold, das [1*]dünne Schicht aus einer Mischung aus Edelmetall-pulver, Terpentinöl und weiteren Zusätzen, die durch Bearbeitung Glanz erhält [° WWW]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von Goldgründen, Poliergold [28.21], Handvergoldung und handwerklichem Zubehör, dem Vergolderkissen, dem Vergoldermesser geredet worden.’
Polierstein, der [1*]Achatstein
‘Er läßt nichts aus: ihren Polierstein aus Achat [252.13], die verschiedenen Pinsel […]’
Poliklinik, die [3*]Krankenhaus od. einem Krankenhaus od. einer Klinik angeschlossene Abteilung für meist ambulante Behandlung [D]
‘Das später Park Akademicki genannte Gelände gab zwischen der Poliklinik [65.26] und der Technischen Hochschule […] Raum für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof […]’‘Als Witwe und Witwer […] die querlaufende Lindenallee bis zur stadtwärts angrenzenden Poliklinik [67.31] abgeschritten und sich der Ausmaße des Akademischen Parks versichert hatten […]’‘Die Frage, ob das Versöhnungsfriedhof heißende Parkgelände zwischen der Technischen Hochschule und der Poliklinik [152.14] eingezäunt werden sollte, wurde […] als nicht dringlich vertagt.’
Polimentvergoldung, die [1*] VergoldereiVergoldung mit Blattgold, bei der eine [Holz-] Oberfläche so präpariert wird, dass das Blattgold daran haften bleibt [WWW039]
‘Nicht nur Barockengel, auch Polimentvergoldung [27.29] auf Stuckmarmor.’
GlanzvergoldungPolin, die [3*]a) /w. Form zu Pole/ [D]
‘Als Polin [89.28] kann ich Dein Volk beglückwünschen nur herzlich.’‘Als Polin [288.14] neigte sie dazu, alles Geschehen dem Martyrium polnischer Geschichte unterzuordnen.’
Pollacksche [Brakup Missingsch] b) die Polin (a) Alexandra Piątkowska [°]
‘Die Polin [173.4] und der Deutsche!’
Politik, die [12*] Pl. seltenauf die Durchsetzung bestimmter Ziele bes. im staatlichen Bereich u. auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens gerichtetes Handeln von Regierungen, Parlamenten, Parteien, Organisationen o. Ä. [D1]
‘Und das nennen sie Politik [24.15], Verbrecher diese!’‘[…] waren sich Witwe und Witwer einig, daß irgendwo und ganz gewiß auf Friedhöfen die verfluchte Politik [25.22] aufhören müsse.’‘Und werden sagen laut, wo Politik [38.30] aufhört und Mensch anfängt […]’‘Ein Satz der Witwe, dem nur zuzustimmen ist: »Auf Friedhof muß Schluß sein mit Politik [53.22]!«, hat mich auf die Fährte gebracht.’‘Weil Politik [70.6] immer redet in alles rein und weil ich kapiert hab' zu spät, was Kommunismus hieß, aber nicht war, ist überall schrecklich geworden.’‘Ein wenig sprunghaft verlief ihr Gespräch, tippte kurz die Politik [74.4] an […]’‘[…] das vorlaute Dazwischenreden der Politik [90.9], dieser sogar die Träume einholende »Hufschlag des reitenden Weltgeistes«, diese Transparentinschriften.’‘Du meldest schönen Erfolg für Anfang, und ich muß warten, bis Politik [109.18] ja sagt.’‘Ich nehme an, daß unser Paar beim Tischgespräch die Politik [111.12] kaum zugelassen hat […]’‘Doch bevor die erste zum Mitschreiben ablaufen wird, muß ich, zum besseren Verständnis der Alten, auf die Hauptstraße der hohen Politik [129.12] ausweichen:’‘Mag sich die Politik [171.6] durch auftrumpfende Lebensbeweise immer wieder in den Vordergrund drängen, wir, Liebste, bleiben in Stille unseren Toten verpflichtet;’‘Später wird ihr der wiederholte Ruf: ›Verdammte Politik [212.6] macht alles kaputt!‹ ein wenig Luft verschafft haben.’
Politiker, der [3*] Gen. -s; Pl. (m+f) - jmd., der (meist als Mitglied einer Partei) ein politisches Amt ausübt [D]
‘Begierig griffen die zuständigen Politiker [210.27] sein Konzept auf […]’‘Satt an Unheil, bedrängten Meldungen einander, und die Politiker [276.10] retteten sich, weil zu Haus nichts klappte, in die Zimmerflucht des Europagedankens.’‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers [293.2] den Bengalen zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’
Polizei, die [1*]staatliche od. kommunale Institution, die [mit Zwangsgewalt] für öffentliche Sicherheit u. Ordnung sorgt [D1]
‘Die Polizei [299.14] war hilfsbereit, als ich zu fragen, zu suchen begann.’
‘So maulten Nachbarn, […] Post- und Polizeibeamte [128.24] und sonntags der Pastor von der Kanzel.’
Polizeibericht, der [1*]Bericht, den die Polizei über einen Vorfall, eine Untersuchung o.Ä. anlegt [°]
‘Trotzdem sagt der Polizeibericht [299.17]: Es ist ein Volvo gewesen.’
Polizeihelm, der [1*] Gen. -szu Dienstuniform der Polizei gehörende, zum Schutz getragene, den ganzen Kopf bedeckende Haube aus getriebenem Metall [° D ¹Helm 1]
‘[…] jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte, auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub das Profil eines Polizeihelms [175.6] aus Freistaatzeiten zur Ansicht kommt […]’
Polski Fiat, der [5*]Modell des Automobilherstellers Fiat [Register], das ab den 60er Jahren in Polen gefertigt wurde [WWW128]
‘[…] ein fliegender Händler bietet neuerdings aus dem Kofferraum seines Polski Fiat [18.3] Bananen an […]’‘Mitte März muß es gewesen sein, als das Paar von seinem Freund eingeladen wurde, im, wie Reschke schreibt, »Polski Fiat« [222.18] von einem abgeräumten Friedhofsgelände zum nächsten zu hetzen.’‘Ich ahne, wie dem Paar zumute war, als alle wieder im Polski Fiat [224.23] saßen […]’‘Zwar fuhren sie mit Wróbel am Steuer, doch sind sie nicht mit dessen Polski Fiat [276.2] unterwegs gewesen.’‘Auch nach Matarnia, zur Beerdigung, haben sie sich mit dem Polski Fiat [284.22] beholfen.’
Pomp, der [1*]großer Aufwand [an Pracht]; prachtvolle Aufmachung, Ausstattung; als übertrieben empfundener Prunk, Gepränge [D]
‘Die weißrussische Gemeinde hat die einst nüchterne Leere des nur zweckdienlichen Raumes mit orthodoxem Pomp [135.22] gefüllt...’
Porphyrplatte, die [1*]Platte aus Porphyr, einem magmatischen Gestein, in dessen dichter, feinkörniger od. glasiger Grundmasse größere Kristalle eingesprengt sind [° D Porphyr]
‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte [225.22], in deren Mitte ein springender Hirsch Deutungen zuläßt, beiseite; ’
Porsche, der [2*]Auto des Herstellers Porsche [Register][°]
‘Auf keinen Fall sehe ich ihn mit einem Porsche [63.16] vor dem Hevelius vorfahren.’‘Hat Reschke mit einem Porsche [284.14] Diebe gereizt?’
Portal, das [6*]baulich hervorgehobener, repräsentativ gestalteter größerer Eingang an einem Gebäude [D1]
‘Doch seitlich der Bibliothek, dann vorm Portal [19.11] der ehemaligen Petri-Oberrealschule […] kam der Witwer zum Zug.’‘Während der Kriegsrechtszeit war zuunterst und hinter eigenem Portal [31.27] die Regierungsagentur […] eingezogen […]’‘[…] Mutter und Sohn vorm Portal [35.24] der Olivaer Schloßkirche:’‘[…] sah man die Brakup oft die Große Allee hoch bis zum Altbau neben dem Portal [203.6] fahren.’‘[…] wie es schon rechts vom Portal [244.8] der Kirche Sankt Bartholomäi geschehen war.’‘Auf Fotos sehe ich die Traube vorm Portal [255.30].’
Friedhofsportal; Kirchenportal; Säulenportal; SeitenportalPortemonnaie, das [1*]kleiner Behälter für das Geld, das jmd. bei sich trägt [D]
‘Was sollen wir machen bloß, wenn ihr uns kauft mit dickes Portemonnaie [142.13]?’
Portier, der [2*]jmd., der in einem Hotel, großen [Wohn]gebäude o. Ä. auf Kommende u. Gehende achtet bzw. sie hinein- od. hinauslässt, Auskünfte gibt usw. [D1]
‘Noch mal vorbei am teilnahmslosen Portier [44.30] und raus in die Nacht mit ihrem Schwefelgeruch.’‘Trinkgeld für den Portier [80.14], der den Koffer nicht tragen durfte.’
Porzellanwaschbecken, das [1*]Waschbecken aus Porzellan, einem (aus einem Kaolin-Feldspat-Quarz-Gemisch) durch Brennen [u. Glasieren] hergestellten, zerbrechlichen Werkstoff von weißer Farbe [° D Porzellan 1]
‘Sein Mitbringsel war diesmal ein Porzellanwaschbecken [132.31] mit Zubehör.’
Posaune, die [1*]Blechblasinstrument mit kesselförmigem Mundstück u. dreiteiliger, doppelt U-förmig gebogener, sehr langer, enger Schallröhre, die durch einen ausziehbaren Mittelteil, den (U-förmigen) Zug, in der Länge veränderbar ist, sodass Töne verschiedener Höhe hervorgebracht werden können [D]
‘Der kniende, aus Lindenholz geschnitzte Engel blies eine Posaune [253.17]:’
PosaunenschallPosaunenschall, der [1*] geh.nachhallender Klang, Ton einer Posaune [° D Schall 1]
‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor Engel gewesen sein, der, gänzlich vergoldet, durch Posaunenschall [253.20] Grüfte gesprengt, Gräber geöffnet, Beinhäuser aufgeschlossen hat […]’
Posaunentrichter, der [1*]kegelförmig geweiteter Teil der Posaune durch den der Schall verstärkt u. in eine bestimmte Richtung gelenkt wird [° D Schalltrichter]
‘[…] als Alexandra […] schließlich den Goldbelag vom Posaunentrichter [254.13] bis zu den Zehenspitzen mit dem Achatstein zu polieren begann […]’
Position, die [2*] Pl. -en1.Standpunkt, grundsätzliche Auffassung, Einstellung [D1]
‘Nach einigem Hin und Her, das ihn kurzfristig sogar in die Nähe einer kommunistischen Absplitterung brachte, nahm er eine linksliberale Position [103.24] ein, […]’‘Im Verlauf der achtziger Jahre widerfuhr ihm […] eine Bereicherung seiner Positionen [103.31], so daß er den Resten linker und liberaler Grundausstattung ökologische Überzeugungen beimischen konnte.’
2.bestimmte (räumliche) Stellung od. Lage [D2]AbseitspositionPost, die [3*]1.öffentliche Dienstleistungseinrichtung zur Beförderung von Briefen, Paketen, Geldsendungen u.a. [D ¹Post 1]
‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler zwischen den per Post [82.14] zugestellten Krempel seinen Füllfederhalter gelegt hat’
Hauptpost; Postbeamte2. o. Pl.etw., was von der Post (1) zugestellt worden ist od. von der Post befördert werden soll [D3]
‘Das Geschäft lief, doch blieben die Erfolge meines Mitschülers nicht ungetrübt: viele Schmähbriefe in der gestapelten Post [139.28].’
*mit gleicher Post gleichzeitig aufgegeben, abgeschickt, aber als separate Sendung [D3*]
‘Ich schicke Dir mit gleicher Post [102.14] einige Artikel zu diesem Thema […]’
Postbeamte, der [3*] Pl. (m+f) -nbei der Post (1) beschäftigter Beamter [D]
‘Der Vater sei Postbeamter [36.26] gewesen, schon während der Freistaatszeit.’‘Er studierte in Heidelberg und promovierte in Hamburg, wo sein Vater bald nach der Flucht als Postbeamter [102.30] untergekommen war.’‘So maulten Nachbarn, […] Post- [128.23] und Polizeibeamte und sonntags der Pastor von der Kanzel.’
Posten, der [1*]berufliche Stellung, Amt; Stelle [D2a]
‘Gerne hätte die Brakup diesen vorerst noch ruhigen Posten [146.2] bezogen.’
Postkarte, die [1*] Pl. -n/kurz für Ansichtspostkarte/
‘Danach saßen sie in einem Straßencafé und haben an niemanden Postkarten [297.2] geschrieben.’
Postulat, das [1*] Philos.als Ausgangspunkt, als notwendige, unentbehrliche Voraussetzung einer Theorie, eines Gedankenganges dienende Annahme, These, die nicht bewiesen od. nicht beweisbar ist [D3]
‘Mir, dem das Postulat [62.15] der Vergänglichkeit seit frühen Studienjahren vertraut ist, wollte diese Vorspiegelung nicht einleuchten.’
Potenz, die [1*]1.Math.Produkt, das entsteht, wenn eine Zahl, ein mathematischer Ausdruck [mehrfach] mit sich selbst multipliziert wird [D3]
‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung von immerhin achtzig Millionen Menschen seiner strebsamen Staatsangehörigkeit ein wenig beunruhige, zumal sich diese Potenz [47.6] in der Mitte Europas anreichern werde.’
2.sexuelle Leistungsfähigkeit [D1b]AlterspotenzPotpourri, das [1*]Zusammenstellung verschiedener durch Übergänge verbundener (meist bekannter u. populärer) Melodien [D]
‘Sie […] pfiff oder sang für Wróbel ein Potpourri [221.30], Melodien aus dem Zarewitsch und aus Frau Luna.’
Pracht, die [1*]durch großen Aufwand [in der Ausstattung] erreichte starke, strahlende [optische] Wirkung einer Sache, die auf diese Weise voll zur Entfaltung kommt [D]
‘Vom Dominikanerkloster ist nur die düstere Nikolaikirche übriggeblieben, deren innere Pracht [10.11] ganz auf Schwarz und Gold beruht;’
Prälat, der [1*] Pl. -e kath. KircheInhaber der Kirchengewalt (z. B. Bischof, Abt), eines hohen [Ehren]amtes der römischen Kurie od. Träger eines vom Papst verliehenen Ehrentitels [D1]
‘Schiffsbauingenieure, Beamte der Stadtverwaltung, Prälaten [161.21] und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
Prämie, die [1*][einmalige] zusätzliche Vergütung für eine bestimmte Leistung [D1a]
‘Nach zackigem Rapport beim Kreisbauernführer gelang es ihm, die Prämie [167.22] pro randvoll gefüllter Literflasche um einen Groschen auf annähernd eine Reichsmark zu steigern […]’
Präsenz, die [1*] bildungsspr.Anwesenheit, [bewusst wahrgenommene] Gegenwärtigkeit [Da]
‘Weil Frau Johanna Dettlaff in ihrem Antrag die Präsenz [285.3] der ehemals Ehrenvorsitzenden gefordert hatte, mußten sich Reschke und die Piątkowska einige Fragen gefallen lassen.’
Präservativ, das [1*] Pl. -eHülle aus feinem Gummi für den Penis als Mittel zur Empfängnisverhütung od. als Schutz vor Geschlechtskrankheiten; Kondom [D]
‘Ich soll Präservative [42.14] - Frommser genannt - in der Klasse verteilt haben.’
Präsident, der [4*]1.a)/kurz für Bundespräsident/ [°]
‘Der Präsident [129.15] der westdeutschen Republik war unterwegs […]’‘Inmitten heimischer Zuschauer und Touristen, die alle dem Blick des Präsidenten [130.3] standhalten mußten, blieb Erna Brakup draußen.’
b)Unkenrufe das polnische Staatsoberhaupt Lech Wałęsa [Register] [°]
‘Der neue Präsident [205.13] der Republik, von dem die Piątkowska sagte: »Nun will Elektriker König von Polen sein«, hatte sich einen Ministerpräsidenten bestellt […]’
2.Vorsitzender, Leiter eines Verbandes, einer Organisation, Institution o. Ä. [D2a]
‘Der letzte Klawitter steht zuunterst als Präsident [199.23] der Handelskammer gemeißelt.’
Praxis, die [2*] Pl. seltenbestimmte Art u. Weise, etw. zu tun, zu handhaben [D1b]
‘Diese geringere Anteilnahme erklärt sich auch aus der bald gängigen Praxis [149.7], die Asche längst Verstorbener zu überführen.’‘[…] während den Altpolen die asiatische Dominanz erträglich zu sein scheint, zumal der Hinduismus der katholischen Praxis [260.2] nicht unbedingt widerspricht...’
BegräbnispraxisPraxisbezug, der [1*]Nähe zur Praxis; Möglichkeit Gedanken, Vorstellungen, Theorien o. Ä. in der Wirklichkeit anzuwenden [° D Praxis 1a]
‘Seine Argumente sagten, es fehle an Praxisbezug [106.21].’
Prediger, der [1*]jmd., der [als Geistlicher] im Auftrag einer Kirche od. Religionsgemeinschaft Predigten hält [° D1]
‘Der Prediger [208.14] in Karau glaubte Zungen reden zu hören.’
‘Karaus Predigereifer [198.15] legte er mit einem Bibelzitat das Amen nahe.’
Predigt, die [1*]über einen Bibeltext handelnde Worte, die der Geistliche - meist von der Kanzel herab - im Gottesdienst o. Ä. an die Gläubigen richtet [D1]
‘Etwas zu lang die Predigt [136.31] des Konsistorialrates Karau […]’
PredigerPreis, der [9*] Pl. -eGeldwert; Betrag, der beim Kauf einer Ware bezahlt werden muss [D1]
‘[…] wozu er Beispiele für das Mißverhältnis zwischen Löhnen und Preisen [52.18] nannte […]’‘Einem Jungen, der seine kleine Schwester an der Hand hatte, kaufte er zu überhöhtem Preis [57.7] sechs Ansichtspostkarten ab.’‘Das sei nun mal so, da alles, sogar der Tod seinen Preis [70.23] habe.’‘[…] aber die Preise [152.2] kletterten weiter und straften Löhne und Gehälter mit Mißachtung.’‘Unabhängig von den demnächst heißumkämpften Ölquellen, garantieren wir einen fairen Preis [161.27].’‘Dazu die überhöhten Preise [174.13].’‘Was der Versöhnung unserer Völker dient, soll getrost seinen Preis [194.8] haben.’‘Um diese Zeit begann die kurzfristig stabilisierte Währung wiederum inflationär zu tendieren, und das bei steigenden Preisen [205.11], sinkender Produktion und stagnierenden Löhnen.’‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, […] welche Fischer zu welchen Preisen [221.21] ihren Fang aus Zugnetzen vermarktet hatten […]’
Fahrpreis; Guldenpreis; ÖlpreisPresse, die [7*]Gesamtheit der Zeitungen u. Zeitschriften, ihrer Einrichtungen u. Mitarbeiter [D2a]
‘Viel Lob in der Presse [107.10] und entsprechend viel Tadel:’‘Die Beschwerden der Presse [119.26], man habe den Journalisten erst nach Unterzeichnung des Vertrages erlaubt, Fragen zu stellen, wehrt er wie Fliegen ab:’‘Als hilfreich der Presse [120.8] gegenüber erwähnt Reschke den vorhin genannten Marian Marczak […]’‘Kaum Presse [134.6], kein Fernsehteam war anwesend […]’‘Alles in allem wurden die ersten Beerdigungen auf dem Versöhnungsfriedhof als würdig und dankenswert frei von politischen Nebengeräuschen empfunden, urteilte die Presse [137.13].’‘Sogleich griff die Presse [153.14] den Fall auf.’‘Die Presse [157.11] hatte sich auf polnischer wie deutscher Seite beruhigt.’
PressekonferenzPressekonferenz, die [2*]von einer amtlichen Stelle, einem Verband, einer Firma o. Ä. organisierte Veranstaltung, auf der [durch einen Pressesprecher] Informationen an die Presse gegeben werden u. von den Journalisten Fragen gestellt werden [D]
‘Am Ende nennt er den Verlauf der Pressekonferenz [119.30] dennoch zufriedenstellend.’‘Und doch sah Reschke Anlaß, ihre heftigen, er schreibt » rüden«, antirussischen Ausfälle zu bedauern, die zwar nicht während der Pressekonferenz [120.27], doch danach allzu laut wurden:’
Priester, der [18*] Gen. -s; Pl. - a)katholischer Geistlicher, der die Priesterweihe empfangen hat [D2]
‘Und jeweils hatten die trauernden Angehörigen den Pastor, den Priester [145.17] mitgebracht, was der Gesellschaftsvertrag zuließ.’‘Lehrer und Priester [146.22] hatten ihn glauben lassen, Gdańsk sei immer polnisch, urpolnisch gewesen.’‘Jerzy holte aus einem der ehemaligen Spitalgebäude den Priester [225.11], der freundlich aufschloß […]’‘Als Reschke, angesichts der neuverlegten Bodenplatten, nach den Gebeinen der Umgebetteten fragte, machte der Priester [225.30] ihnen das Angebot, unterhalb der links gereihten Kirchenbänke eine Gruft zu besichtigen.’‘Der Priester [226.5] blieb oben.’‘Die Orgel wurde, wie uns der altkatholische Priester [228.16] klagte, gleich nach Kriegsende ausgelagert und nach Bytów gebracht.’‘Zwei Priester [256.7], der aus Brzeźno, der aus Matarnia, zelebrierten die Totenmesse.’‘Die Priester [256.12] und Meßdiener in Weiß und Violett.’‘[…] wartete in langer Reihe vor einem der Beichtstühle, in denen die Priester [256.28] ihr Ohr hinhielten […]’‘[…] verschwand nach dem Klopfzeichen des Priesters [256.29] im Beichtstuhl […]’‘[…] als sich der Trauerzug - Priester [258.6] und Meßdiener voran, Wróbel gleich hinterm Sarg - zum schwarzen Gewimmel formierte […]’
b)Unkenrufe der Priester (a) Stefan Bieroński [Register] [°]
‘Mein ehemaliger Mitschüler hat mir viele Personen aufgeschrieben: den maßgeschneiderten Vizedirektor Marian Marczak, als Priester [122.3] in Jeans Stefan Bieroński […]’‘Da der Bischof von Oliva, der zugesagt hatte, plötzlich verhindert sein wollte, segneten Hochwürden Bieroński, als Priester [133.27] der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel ein;’‘Anrührend, wie sich der jungenhaft schlaksige Priester [136.28] der Petrikirche zu Beginn seiner kurzgefaßten Grabrede für sein, wie er sagte, »sehr mangelhaftiges Deutsch« entschuldigte.’‘Erwähnt wird der Priester [173.8] der Petrikirche und dessen einziges Thema:’‘Der Priester [178.1] Bieroński kam plötzlich und unpassend auf das kriegswüste Gewölbe der Petrikirche zu sprechen.’‘Als Priester [194.13] sagte Stefan Bieroński strikt nein.’‘Solange jedoch auf diesem Papier die laufende Sitzung andauert, wird er mit dem Priester [231.1] der Petrikirche […] gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen bald wieder […] dabeisein.’
Privatleben, das [1*] o. Pl.im privaten Bereich, außerhalb der Öffentlichkeit od. der beruflichen Arbeit geführtes Leben (1) [D]
‘Privat- [238.30] und Geschäftsleben müssen künftig streng getrennt werden […]’
Privatkrankenkasse, die [1*]privatwirtschaftlich geführte, nicht staatliche Krankenkasse [°]
‘Kaum hatte er bestellt, nahm an seinem Tisch ein - wie sich herausstellte - Landsmann Platz, der […] für eine Privatkrankenkasse [55.11], mit Hauptsitz in Hamburg, unterwegs war.’
Privatrestaurant, das [1*]Restaurant, das einer Person [oder einer kleinen Gruppe von Personen] gehört und von dieser bewirtschaftet wird (statt sich, wie im Kommu-nismus üblich, in staatlichem Besitz zu befinden) [°]
‘Ganz in der Nähe, vorbei an der Jakobskirche, hatte sie in einem kleinen Privatrestaurant [73.21] den Tisch für zwei Personen bestellt.’
Privatsache, die [1*]private, persönliche Angelegenheit [D Privatangelegenheit]
‘»Das ist Privatsache [285.31].«’
Privatversicherung, die [1*] Pl. -ennicht von einer öffentlichen Institution, einer öffentlichen Körperschaft, Gesellschaft o. Ä. getragene Versicherung (b); von privaten, nicht staatlichen Versicherern betriebene Versicherung [° D; D privat 3b]
‘Zusätzliches Kapital stellten Privatversicherungen [179.18], später die Volkswohlfahrt.’
Privatwagen, der [1*]Wagen (1), der privat, nicht dienstlich genutzt wird [°]
‘[…] Reschke, könne nicht nachweisen, aus welchen Töpfen sein neues Auto, das nunmehr als Privatwagen [285.21] gelten müsse, finanziert worden sei, etwa aus Spendengeldern?’
Probelauf, der [1*] TechnikTestphase einer Maschine, technischen Anlage o. Ä., in der sie auf ihre Funktionstüchtigkeit und Leistungsfähigkeit untersucht wird [° D1]
‘Nach gründlichem Probelauf [289.29], zuletzt außerhalb Europas, in Rio getestet, gehört diesem Modell die Zukunft.’
Problem, das [4*] Pl. -e1.Schwierigkeit [D2]
‘Solange noch die alte europäische Hackordnung gilt, wird es Probleme [47.13] geben, gewiß.’‘Trotz einiger organisatorischer Probleme [121.12], die noch zu lösen waren, blieb Zeit für Ausflüge in die Kaschubei und ins Werder bis nach Tiegenhof.’‘Jedem Problem [196.26] sei eine Lösung eigen.’
‘Dieses Problem [231.31] löste eine längere Debatte aus […]’
Produkt, das [3*] Pl. -eetw., was (aus bestimmten Stoffen hergestellt) das Ergebnis menschlicher Arbeit ist; Erzeugnis [D1]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang handgefertigter Produkte [18.8] und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels […]’‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr in Bremen studierender Sohn alle Pläne […], die sich mit der Friedhofsgesellschaft befassen, als »typisches Produkt [99.2] kleinbürgerlichen Wunschverhaltens« abgekanzelt habe.’‘Er forderte die Erforschung der Arbeitswelt, gespiegelt in bildnerischen Produkten [103.12] künstlerischer wie trivialer Machart.’
Fließbandprodukt; Nebenprodukt; SerienproduktProduktion, die [6*]1.a)o. Pl.Wirtsch.Erzeugung, Herstellung von Waren u. Gütern [D1a]
‘Nein, nicht aus Dakka oder Calcutta habe er die Rikscha eingeführt, vielmehr entspreche dieses Fahrzeug aus holländischer Produktion [58.4] europäischen Ansprüchen.’‘Um diese Zeit begann die kurzfristig stabilisierte Währung wiederum inflationär zu tendieren, und das bei steigenden Preisen, sinkender Produktion [205.12] und stagnierenden Löhnen.’‘Wegen Verdienste um Produktion [286.1] von Fahrradrikscha hat er teures Auto bekommen.’‘Dennoch sind sie nicht im schwedischen Fließbandprodukt, sondern in einer Fahrradrikscha bengalisch-polnischer Produktion [287.25] zum Standesamt gefahren.’
Erdmöbelproduktion; Fahrradrikschaproduktion; Fließbandproduktion; Rikschaproduktion; Sargproduktion; Werfthallenproduktion b)Erzeugnisse; Gesamtheit dessen, was an Waren, Gütern o. Ä. erzeugt, hergestellt wird [D1b]
‘Wohl deshalb genießt Chatterjees Produktion [205.28], so mittelgroß das Unternehmen vorerst noch ist, wachsendes Ansehen...’
2.Unternehmen, das für einen Auftraggeber einen bestimmten Anlass filmt und für ihn auf Videokasette o.ä. archiviert [°]
‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion [134.7] den Auftrag erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und […] die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’
Produktionsstätte, die [1*]Ort, an dem etw. erzeugt, hergestellt wird [° D; D produzieren 1a]
‘[…] soll der polnische Staatspräsident seinen Namen empfohlen haben, als die prosperierende Produktionsstätte [213.24], die immer noch anhänglich Werft genannt wurde, nach klangvoller Neubenennung verlangte.’
Professor, der [37*] Gen. -s; Pl. -ena)Träger des höchsten akademischen Titels; [habilitierter] Hochschullehrer [° D1a,b]
‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seinen Doktor gemacht und es bis zum Professor [26.6] gebracht hat […]’‘Aber Kunstgeschichte nur sechs Semester und Professor [27.23] kein bißchen.’‘[…] mancher Assistent, Dozent oder Professor [103.6] ohne Lehrauftrag hat damals seine Karriere eingefädelt.’‘Er klagte über Enge und stickige Luft, denn gleich anderen Professoren [104.4] haben auch ihm Gastdozenturen […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’
b)Unkenrufe Professor (a) Alexander Reschke [Register] [°]
‘Als Kunsthistoriker und obendrein Professor [17.3] konnte er nicht anders:’‘[…] gab sich als Doktor der Kunstgeschichte und Professor [23.30] mit Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]’‘ […] wies die Piątkowska mit Fingerzeig auf das gehäkelte Erbstück, das dem Professor [29.29] noch immer anhing […]’‘Ich vermute, daß Professor [38.19] Dr. Reschke diesen Vortrag sowie weitere Gedanken über den Tod und des Menschen letzte Liegestatt beim Auf- und Abgehen und wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’‘[…] das abendliche Gespräch bei zuviel Kaffee wird sie immer wieder - und besonders nach längeren Konjunktivsätzen des Professors [39.9] in Wallung gebracht haben […]’‘Schon oft war der Professor [45.7] hier eingekehrt:’‘Obgleich Fachwissen den Professor [48.8] auf Grabbodenplatten spezialisiert hatte, war ihm das hinduistische Götterwesen überschaubar […]’‘[…] und gleich darauf in seltsamem Deutsch darum bat, den Professor [48.25] zu einem weiteren Bier einladen zu dürfen […]’‘Sogar Gedichte sollen sie zitiert haben: der Bengale trug Kipling vor; dem Professor [49.20] fielen Verse von Poe ein.’‘Chatterjees lichtes Haar widersprach dem zwar graudurchwirkten, aber immer noch standfesten Haarwuchs des bald pensionsreifen Professors [50.1];’‘Noch einmal, als wollte er Abschied nehmen von den blankgetretenen Objekten seines forschenden Eifers, ging der Professor [61.7] Bodenplatten ab […]’‘Wissen Sie, Herr Professor [74.25], wenn man ist alt wie wir, ist Gefühl nicht genug.’‘In Eile, als brenne es hinter ihr, hatte sie dies, das und noch ein paar Sächelchen für den Professor [77.22] eingepackt […]’‘[…] wobei ich gestehen muß, daß mir der Überschwang des Professors [84.17] allenfalls dort einleuchtet […]’‘[…] deren planerische Bedingungen, die den Professor [95.19] vor der »kapitalistischen Ausgeburt« versammelten.’‘Während die Piątkowska zum Stillstand gebrachte Zeit vergoldete, dachte Reschke sich als Professor [100.11] Übungen für seine Studenten aus.’‘Was er nicht wußte: Professor [105.5] Dr. Alexander Reschke hing, aus Studentenmund, ein Spitzname an, die Unke.’‘Nun sagen meine Recherchen, daß er schon einmal - und zwar als Professor [106.13] - eine Idee gehabt und beharrlich […] durchgesetzt hatte.’‘[…] war der Professor [126.2] der Kunstgeschichte gut vorbereitet […]’‘Am schilfbestandenen Seeufer […] zitierte der Professor [126.27], weil Unken den Ton angaben, aus den Dichtungen der Romantiker […]’‘Aus naheliegenden Gründen und weil ihm die Universität ohnehin stank, ließ sich Professor [131.18] Reschke beurlauben.’‘[…] er lachte sogar, als ihn ein Literaturwissenschaftler, mit Anspielung auf das bekannte Begräbnisinstitut, »Professor [132.2] Grieneisen« nannte.’‘So sicher war der Professor [160.24].’‘Zwischen zwei Flaschen Export hat der Professor [162.25] in Reschke den Bengalen darauf hingewiesen […]’‘Und diesen frühen Einübungen entsprechend, begann der Professor [170.8] der Kunstgeschichte, mit dem Kapital der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu arbeiten.’‘[…] wenn in Reschke nicht der Professor [194.25] die Oberhand gewonnen hätte.’‘Ganz im Sinne des verehrten Herrn Professor [196.23] Dr. Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte steingehauen beschriften.’‘Indem der mittelständische Unternehmer des Professors [207.22] kürzlich dozierten Vortrag nach seinem Belieben auswertete […]’‘So betrieb des Professors [208.1] Forscherfleiß Vielbrands Mühle.’‘Der jedes Unheil vorkostende Professor [211.27] glaubte dem Bengalen blindlings;’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte, der Professor [238.21] sich dort als Hausmann gab […]’‘Ich sehe, daß sich Reschke, obgleich als Professor [246.18] in freier Rede geübt, erschöpft setzte;’‘Sie sollten, verehrte Frau Piątkowska, gemeinsam mit unserem lieben Herrn Professor [248.3], Ihren Entschluß noch einmal bedenken.’
Professä [Brakup Missingsch]; ProfessorchenProfessorchen, das [4*]/Vkl. zu Professor (b)/
‘Erst als die Witwe […] mehrmals »Professorchen [75.5]«, dann übers Glas hinweg »mein liebes Professorchen [75.6]« zu ihm sagte […]’‘Ich danke Ihnen, Professorchen [75.29]!’‘Sie sind ganz liebes Professorchen [75.30]!’‘Nur das »liebe Professorchen [87.21]« wird ab und zu angerufen, sobald seine Fachsimpelei nach Bestätigung verlangt.’
Professur, die [1*]Lehramt als Professor; Lehrstuhl [D]
‘Spät erst, als Vierzigjähriger, kam Alexander Reschke zur Professur [103.2].’
Profil, das [3*]1.Ansicht des Kopfes, des Gesichts od. des Körpers von der Seite [D1]
‘Von ihrem Bummel zu zweit zeugt als Schattenriß ein Scherenschnitt, der beide auf ein Blatt bringt: im Profil [155.27] und leicht versetzt hintereinander Alexandra vor Alexander.’
2.bildungsspr.charakteristisches Erscheinungsbild; stark ausgeprägtes Persönlich-keitsbild [aufgrund bedeutender Fähigkeiten] [D2a]
‘Relativ jung, strahlen sie wenig Profil [273.17], aber viel Nettigkeit aus […]’
3.Längs- od. Querschnitt u. Umriss [D3a]
‘[…] jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte, auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub das Profil [175.5] eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht kommt […]’
Programm, das [8*]1.*auf dem Programm stehen beabsichtigt, geplant sein [D2*]
‘[…] während der zweiten Junihälfte sollte der Versöhnungsfriedhof feierlich eingesegnet werden: die ersten Begräbnisse standen auf dem Programm [132.30].’‘Drei Begräbnisse standen auf dem Programm [145.15], nach zwei protestantischen ein katholisches.’‘Am 30. Dezember steht Limburg an der Lahn auf dem Programm [182.14], wo sie über Silvester bleiben und die Altstadt besichtigen wollen.’‘Was immer auf dem Programm [207.7] stand, unser Paar war dabei:’
2.a)ÜGesamtheit der [unerwarteten] Ereignisse, Termine, Vorkommnisse eines Tages [°]
‘Er hatte etwas im Programm [45.21], das angenehm oder verstörend nach szenischem Auftritt verlangte.’‘Der August litt unter überfülltem Programm [154.25];’
b)Angebot an Veranstaltungen [°]Programmdirektor3.Konzeptionen, Grundsätze, die zur Erreichung eines bestimmten Zieles dienen [D3]
‘[…] könne man das Programm [177.22] »Lebensabend in der Heimat verbringen« durchaus im Rahmen der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft abwickeln […]’‘[…] zumal das Programm [269.19] »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« […] und das Projekt » Bungagolf« überall Nachahmung fanden.’
Programmdirektor, der [1*]jmd., der ein Programm (2b) festlegt und dafür verantwortlich ist [°]
‘Fachleute, etwa der Leiter eines Reiseunternehmens, […] der Programmdirektor [106.31] einer sogenannten Sommerakademie, wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Projekt, das [18*] Gen. -(e)s; Pl. -ea)[groß angelegte] geplante od. bereits begonnene Unternehmung; [groß angelegtes] Vorhaben [D]
‘Das Projekt [53.9] Wilna wird zu finanzieren sein.’‘Sogleich begriff Reschke das Projekt [58.25] des Bengalen als Großprojekt und deshalb erwähnenswert.’‘Allen drei Projekten [58.31] ist eines gemein.’‘Man wollte geeignetes Gelände finden und der Idee als Projekt [62.25] zu fester Kontur verhelfen […]’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände […] als geeignet für einen Waldfriedhof gesehen habe, zumal »die hochstämmigen Buchen gut Abstand halten und dem Projekt [64.4] einen natürlichen Rahmen leihen. […]’‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt [70.21] gewordenen Idee das Fundament legen.’‘Die meisten nicht jünger als wir, also in einem Alter, das sie zu Nutznießern unseres Projekts [73.4] machen wird, über kurz oder lang.’‘Jedenfalls war Reschke so kühn und weitblickend, in das erfolgversprechende Projekt [163.22] zu investieren.’‘In glanzvollen Werbebroschüren gepriesen, war das Projekt [191.20] unter dem Motto »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« ein Selbstgänger.’‘Erst als ein neues Projekt [233.1] beantragt wurde, kam auf polnischer Seite Unruhe auf […]’‘Mit je 30 000 Deutschmark gaben annähernd weihundert zukünftige Clubmitglieder ihren vorausbezahlten Einstieg in das Projekt [234.20] »Bungagolf« bekannt.’‘Sie […] sprachen kurz über das leidige Projekt [243.9] »Bungagolf« […]’‘Oder warteten sie aus taktischen Gründen, bis das Projekt [243.28] »Bungagolf« beschlossen war und der Punkt drei der Tagesordnung abgehandelt wurde? ’‘[…] zumal […] die »Aktion Umbettung« durch Zweitbestattung und das Projekt [269.22] » Bungagolf« überall Nachahmung fanden.’‘Ähnlich verfahre man neuerdings in Olsztyn, wo die Friedhofsgesellschaft ein erstes »Bungagolf«-Projekt [270.2] zwischen den Masurischen Seen plane.’‘[…] spiegelt nun […] die räumlichen Konsequenzen der in Planung befindlichen »Bungagolf«-Projekte [282.1] […]’
Doppelprojekt; Großprojekt; Pilotprojektb)für ein Projekt (a) geeignetes Gebäude; Immobilie [°]
‘[…] Wróbel bot sich an, der versammelten Aufsicht einige Projekte [178.10] am Pelonker Weg zu zeigen, etwa den schloßähnlichen Sommersitz der Familie Schopenhauer […]’‘Projekte [178.24] wurden besichtigt, verworfen oder angenommen, so das Herrenhaus Pelonken […]’
Propellerschleife, die [1*] Pl. -nim Haar getragene wuchtige Schleife, bei der das zu Schlaufen gebundene Band nicht übersteht und das entfernte Ähnlichkeit mit den Rotorblättern eines Flugzeugs hat [°]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, Propellerschleifen [96.5] und Schillerkragen […]’
Prospekt, der [4*] Pl. -e1.kleinere, meist bebilderte Schrift (in Form eines Faltblattes o.Ä.), die der Information u. Werbung dient [D1]
‘Er gab Reschke einen Stoß Prospekte [81.5] - » Chatterjees Sightseeing-Tours« - mit auf die Reise:’‘Alexander Reschke legte die Prospekte [81.10] ins Handschuhfach.’
2. /kurz für Orgelprospekt/
‘Wir machen alten Prospekt [29.5] schön mit Blattgold, was kostet nicht viel.’‘Gralath gehörte zu den Stiftern der Orgel für die Kirche zum Heiligen Leichnam, von der allerdings nur der restaurierte Prospekt [228.14] erhalten blieb.’
Protest, der [3*]meist spontane u. temperamentvolle Bekundung des Missfallens, der Ablehnung [D1]
‘Ein Zyniker, der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze reißt, zum Beispiel über die Friedensbewegung und deren Protest [184.22] gegen den drohenden Golfkrieg.’‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen erklärter Protest [208.9] […] wirkte wie aus dem Fenster gesprochen […]’‘Vor vollendete Tatsachen gestellt, blieb unserem Paar nur übrig, die vollstreckten Umbettungen hinzunehmen, freilich unter Protest [215.17].’
‘Zwar spricht aus dem Wortlaut dieser Protestnote [215.27] mehr Alexander als Alexandra, doch ist sie es gewesen, die sich durchgesetzt hat […]’
Protestveranstaltung, die [1*]Veranstaltung, auf der Protest kundgetan wird [°]
‘Als schließlich Protestveranstaltungen [154.7] vor den restlichen Bauelementen stattfanden und Sprechchöre die Friedhofsruhe störten, zog der Aufsichtsrat nach fernmündlicher Beratung seinen Beschluß zurück:’
Protokoll, das [2*]wortgetreue od. auf die wesentlichen Punkte beschränkte Niederschrift über eine Sitzung, Verhandlung, ein Verhör o. Ä. [D1a]
‘[…] ihr Satz: »Wenn nicht kommt in Protokoll [215.30] alles, werd ich zurücktreten gleich«, steht bei Reschke notiert.’‘Frau Johanna Dettlaff […] fand bei Karau Unterstützung, als sie den abmahnenden Satz: »Privat- und Geschäftsleben müssen künftig streng getrennt werden«, ins Protokoll [238.31] aufgenommen haben wollte.’
Protokollführer; SitzungsprotokollProtokollführer, der [1*]jmd., der bei Sitzungen, Verhandlungen o. Ä. für das Protokoll beauftragt ist [D]
‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes in Anbetracht denkbarer Spätfolgen, faßte er wie ein geübter Protokollführer [51.13] seine Bedenken zusammen:’
Provinz, die [2*] Pl. -en1.größeres Gebiet, das eine staatliche od. kirchliche Verwaltungseinheit bildet [D1]
‘Er sagte, seine Gesellschaft plane, den Mitgliedern der Versicherung längere und kürzere Kuraufenthalte in Osteuropa, insbesondere in den ehemals deutschen Provinzen [55.20], zu ermöglichen.’
Westprovinz 2. o. Pl. abwertendGegend, in der (mit großstädtischem Maßstab gemessen) in kultureller, gesellschaftlicher Hinsicht im Allgemeinen wenig geboten wird [D2]
‘[…] gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz [104.8] zu wittern.’
Prozent, das [5*]1.hundertster Teil, Hundertstel [D1]
‘72 Prozent [97.21] der Rückmeldungen zeigen Beerdigungswilligkeit im Sinne unserer Friedhofsgesellschaft an.’‘Davon wollen 51 Prozent [97.23] so bald wie möglich den Grundbetrag einzahlen, nur 35 Prozent [97.25] ziehen die angebotene Ratenzahlung vor, der Rest mag sich noch nicht entscheiden.’‘Schließlich hatte Marian Marczak Belege zur Hand, nach denen über siebzig Prozent [245.1] aller ausländischen Touristen deutschsprachig gewesen seien, und zwar mit steigender Tendenz.’
2.Unkenrufe für hundertprozentig [°] ugs.über jeden Zweifel erhaben, echt [°]
‘Aber verstehe, daß deutsche Kunst muß hundert Prozent [110.31] sein.’
Prozeß, der [2*] Pl. -zesse1. *jmdm. den Prozess machen jmdn. für etw. in einem vor einem Gericht ausgetragenen Rechtsstreit zur Verantwortung ziehen [° D Prozess 1; D Prozess 1*]
‘Übrigens wurde in jener Sporthalle kurz nach dem Kriegsende einem Gauleiter der Prozeß [251.13] gemacht, der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’
2.sich über eine gewisse Zeit erstreckender Vorgang, bei dem etw. [allmählich] entsteht, sich herausbildet [D Prozess 2]
‘Durch völkerverschmelzende Prozesse [48.13] erhoffe er den endlichen Austausch der Kulturen.’
Prüfung, die [1*]Kontrolle eines Sachverhalts, Schriftstücks o. Ä. im Hinblick auf den Zustand, die Rechtmäßigkeit [° D prüfen 1b, d]
‘Da bei Prüfung [279.21] aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’
Psychiater, der [1*]Facharzt für Psychiatrie, dem Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Erkennung u. Behandlung von Geisteskrankheiten u. seelischen Störungen befasst [° D; D Psychatrie 1]
‘[…] Frau Dettlaff mag halblaut nach dem Psychiater [281.4] gerufen haben.’
Pullover, der [1*]meist gestricktes od. gewirktes Kleidungsstück für den Oberkörper, das über den Kopf gezogen wird [D]
‘Wollsachen, vom Pullover [140.27] bis zum Pulswärmer […]’
Pulswärmer, der [1*]wollene Hülle zum Wärmen des Handgelenks [D]
‘[…] Wollsachen, vom Pullover bis zum Pulswärmer [140.27] […]’
Punkt, der [10*]a)Abschnitt, Absatz der Gliederung eines Textes, Vortrags o. Ä. [D4b]
‘Beim letzten Punkt [197.14] der Tagesordnung, » Verschiedenes«, kamen einige öffentliche Reaktionen zur Sprache.’‘Punkt [232.30] für Punkt [232.30] wurde abgehakt. Die Sitzung verlief gut, zu gut.’‘Frau Johanna Dettlaff beklagte vor Sitzungsschluß - der Punkt [238.27] »Verschiedenes« wurde abgehandelt - Versäumnisse der geschäftsführenden Gesellschafter […]’‘Oder warteten sie aus taktischen Gründen, bis […] der Punkt [243.29] drei der Tagesordnung abgehandelt wurde?’
b)einzelner Gegenstand der geistigen Auseinandersetzung innerhalb eines größeren Zusammenhangs [D4a]
‘Die Debatte über diesen letzten Punkt [234.28] im Geschäftsbericht verlief wie eingeübt.’‘Der letzte Punkt [237.30] des Geschäftsberichtes ist schon in der Düsseldorfer Büroetage formuliert worden […]’
Tagesordnungspunkt *etw. auf den Punkt bringen etw. präzise zum Ausdruck bringen [D4a*]
‘Alexandra Piątkowska wollte die Sache auf den Punkt [38.27] gebracht sehen.’‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung […] brachte er auf den Punkt [51.19]:’‘Dabei liest sich, was aus dem Gezappel herausgelesen werden kann, als durchweg vernünftig und auf den Punkt [87.6] gebracht […]’
Püppchen, das [1*] Pl. - /Vkl. zu Puppe/
‘Ihr kindliches Händeklatschen, als sie die Miniatur ausgepackt und uns beide als Püppchen [289.13] auf dem Fahrgastsitz der güldenen Rikscha entdeckte!’
Puppe, die [1*] Pl. -n[verkleinerte] Nachbildung einer menschlichen Gestalt, eines Kindes [als Spielzeug] [D1a]
‘Die Denkwitz verlor ihre Puppen [141.28].’
PüppchenPuschen, der [1*] Pl. - nordd. bequemer, warmer, aus Stoff hergestellter Hausschuh [D Babusche]
‘Sophia schenkte Pantoffeln, die sie Puschen [184.27] nannte, scheußlich.’
Putte, die [1*] Pl. -n Kunstwiss.(bes. im Barock u. Rokoko) Figur eines kleinen nackten Knaben, Kindes [mit Flügeln] [D]
‘[…] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags, dessen in Sandstein gehauene Reliefs das Spiel der Putten [76.12] und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’
Putz, der [2*]Gemisch aus Sand, Wasser u. Bindemitteln, mit dem Außenwände zum Schutz gegen Witterungseinflüsse, Innenwände im Hinblick auf das Tapezieren od. Streichen verputzt werden [D1]
‘Reschke sah blasigen Putz [30.17] abblättern.’‘Einfach widerlich, wie dieser Vielbrand überall Maß nimmt, hier am Putz [179.10] klopft, dort die Dielenböden nach Hausschwamm absucht.’
Puzzle, das [1*]viele in einem Geduldsspiel [nach einer Vorlage] richtig zusammenzusetzende einzelne Stücke eines Bildes [D]
‘Der gab 'ne ziemlich traurige Figur ab mit seiner ewigen Baskenmütze, war aber nicht unsympathisch, nur ziemlich altmodisch, wenn er seine tausend Einzelheiten hin und her schob, na, wie beim Puzzle [104.29].’
Pyramide, die [1*] Geom.geometrischer Körper mit einem ebenen Vieleck als Grundfläche u. einer entsprechenden Anzahl von gleichschenkligen Dreiecken, die in einer gemeinsamen Spitze enden, als Seitenflächen [D1]
‘Durch eine Lupe erkenne ich farblich abgestimmte, eiförmige, verschachtelte, zur Pyramide [273.25] gespitzte oder zur Violine verfremdete Särge […]’
Pyrrhussieg, der [1*] bildungsspr.Erfolg, der mit hohem Einsatz, mit Opfern verbunden ist u. eher einem Fehlschlag gleichkommt [D]
‘Eine knappe Notiz zum Ausgang der Volkskammerwahl, den Reschke »einen Pyrrhussieg [114.1] der Blockparteien« nennt.’
Q
Quadrat, das [1*] Pl. -eRechteck mit vier gleich langen Seiten [D1a]
‘[…] das Vergolderkissen, auf dem sie das Blattgold in passende Quadrate [251.25] schneidet […]’
QuadratmeterQuadratmeter, der [1*] Pl. - einem Quadrat mit der Seitenlänge 1 Meter entsprechendes Flächenmaß [°]
‘Zweieinhalb Quadratmeter [281.24] Heimaterde sind und bleiben Menschenrecht!’
Quälerei, die [1*] UnkenrufeMühe, Anstrengung [die komplexen Regeln der deutschen Grammatik betreffend] [°]
‘[…] ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln, die sie grundsätzlich als »typisch deutsche Quälerei [86.27]« ablehnt […]’
Qualität, die [3*]1.[Grad der guten] Beschaffenheit eines Erzeugnisses, einer Leistung o.Ä. […] [D Güte 2]
‘Die Marke Sparta bürge für Qualität [58.6].’‘[…] kommt dann auf die allgemein fragwürdige, durch Abwässer, Giftstoffe und Überdüngung geminderte Qualität [281.29] der Erde […]’
2.bildungsspr.Gesamtheit der charakteristischen Eigenschaften (einer Sache, Person); Beschaffenheit [D1a]
‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen Orgel und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität [29.9].’
‘[…] grobe Knoblauchwurst, mit Zwiebeln und Schnittlauch vermengten Quark [143.2] […]’
Quartier, das [1*]Unterkunft [D1]
‘Ärger mit den bisherigen Mietern konnte vermieden werden; großzügig abgefunden, fanden sie neues Quartier [179.28].’
EinquartierungQuartiermacher, der [1*] Milit. veraltetÜjmd. der seiner Geschäftsidee Raum verschafft [°]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten oder Quartiermacher [47.22] der zukünftigen Weltgesellschaft […]’
Quelle, die [3*]1.Stelle od. Person […], von der man etw. Bestimmtes, bes. bestimmte Informationen, unmittelbar erhält [D4]
‘[…] erwähnte das Warburgsche Institut als Quelle [46.30] seiner Londoner Studien.’‘Doch Nutzen aus der Quelle [222.14] Brakup, Nutzen für die Friedhofsgesellschaft zog einzig Jerzy Wróbel.’
‘Chatterjee lobte das Exportbier. Reschke nannte als dessen Quelle [49.7] das Ruhrgebiet.’
Quelle-Katalog, der [1*]Quelle [Register]; Katalog
‘Und für Liederbücher, illustrierte Zeitschriften, den Quelle-Katalog [220.24] und weitere Hochglanzprodukte sorgte sie, indem sie Mittel vom Spendenkonto lockermachte.’
Quellwasser, das [1*]Wortspiel zu Quelleaus der Erde tretendes, den Ursprung eines Bachs, Flusses bildendes Wasser[D1] GrassInformationen, Hintergrundwissen einer Quelle (1) [°]
‘Ihr Gebrabbel war ihm Quellwasser [221.18].’
Querallee, die [1*] Pl. -nAllee (b), die eine andere rechtwinklig kreuzt [°]
‘Die Hauptallee und vier Queralleen [222.28] auf ansteigendem Gelände von Linden bestanden […]’
Querschiff, das [1*] Archit.Raum einer Kirche, der das Langhaus vor dem Chor von Norden nach Süden rechtwinklig kreuzt [D Querhaus]
‘Dennoch ist der Weg an den Seitenkapellen entlang, durchs Mittelschiff oder Querschiff [60.29], am Altarraum vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’
Quittung, die [3*] Pl. -en1.Empfangsbescheinigung, -bestätigung [D1]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich, was mir vorliegende Quittungen [132.22] belegen, einen schwarzen Kammgarnanzug […]’‘Außer Tagebucheintragungen und kopierten Quittungen [167.5] berichten Briefe, die Liebe nur beiläufig beteuern.’
Taxiquittung 2.unangenehme Folgen, die sich [als Reaktion anderer] aus jmds. Verhalten ergeben [D2]
‘[…] wir bekommen die Quittung [124.25] für unser Tun und Nichtstun, wenn nicht morgen, dann übermorgen.’
R
Rache, die [1*]persönliche, oft von Emotionen geleitete Vergeltung einer als böse, bes. als persönlich erlittenes Unrecht empfundenen Tat [D]
‘»Seit Schlacht von damals«, sagte Alexandra, »sind alle Türken verrückt auf Rache [288.25], dein Mister Chatterjee auch.«’
Rad, das [3*] Pl. Räder1. /kurz für Fahrrad/ [D ²Rad 3]
‘Das Farbfoto jedoch, auf dem Erna Brakup Mittelpunkt ist, zeigt ein blitzneues Rad [204.21] aus der Werfthallen-Produktion.’‘Die Räder [204.13] und drangehängten Kisten sehen schäbig aus, die Fahrer mürrisch, die Insassen bekümmert.’
2. unter die Räder kommen überfahren werden [°]
‘Es kann aber auch sein, daß sie in kilometerweitem Abstand zueinander unter die Räder [159.18] gekommen sind.’
Radauneufer, das [1*]Radaune [Register]; Ufer
‘Ach ja, zuunterst […] lud spielzeugklein das Fachwerkhaus am Radauneufer [235.29] zu Thekengesprächen ein.’
Radieschen, das [1*] Pl. -scharf schmeckende, meist kugelige Knolle einer dem Rettich verwandten Pflanze [° D1,2]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft […] ein Glas Senfgurken, Radieschen [143.3], zu viele hartgekochte Eier […]’
Radikale, das [1*]Ansicht, Durchsetzung o.Ä., die von Rücksichtslosigkeit u. Härte geprägt ist [° D radikal 1b]
‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform, sei es zum Sinn studentischer Mitbestimmung, besonders aber zum Verständnis der Kunstgeschichte, etwas Radikales [103.10] aus.’
Radiosender, der [1*]Institution sowie technische Anlage, die Rundfunkbeiträge produziert u. ausstrahlt [° Rundfunksender]
‘Entweder legte er Langspielplatten auf, oder sie hörten einen Radiosender [253.12], der von früh bis spät klassische Musik von sich gab.’
Radsportweltmeister, der [1*]Sieger eines Wettkampfs, bei dem der weltbeste Teilnehmer in den Disziplinen ermittelt und ausgezeichnet wird, die auf Fahrrädern ausgetragen werden [° D Weltmeister, D Weltmeisterschaft, D Radsport] Unkenrufe iron. für den Fahrradrikschafahrer Subhas Chandra Chatterjee [Register] [°]
‘Als sie ihn einen »Radsportweltmeister [50.16]« nannte […]’
Rahmen, der [3*]1. o.Pl. a)etw., was einen bestimmten Bereich umfasst u. ihn gegen andere abgrenzt; Umgrenzung, Umfang [D3b]
‘Reschke hält fest, daß er das Gelände […] als geeignet für einen Waldfriedhof gesehen habe, zumal »die hochstämmigen Buchen gut Abstand halten und dem Projekt einen natürlichen Rahmen [64.5] leihen.’‘[…] könne man das Programm »Lebensabend in der Heimat verbringen« durchaus im Rahmen [177.24] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft abwickeln […]’
b)etw., was einer Sache ein bestimmtes [äußeres] Gepräge gibt [D3a]
‘[…] für einen Kunsthistoriker, der eine Vergolderin heiratet, der gemäße Rahmen [291.26].’
2.viereckige, runde od. ovale Einfassung für Bilder o.Ä. [D1a]Bilderrahmen; SpiegelrahmenRamsch, der [1*]wertloses Zeug; Plunder, Kram [D¹Ramsch b]
‘[…] und gegenwärtig mit Trödel und Ramsch [10.17] Einheimische und Touristen anzieht.’
Rand, der [9*] Pl. Ränder1.a)äußere Begrenzung einer Fläche, eines Gebiets [¹Rand D1a]
‘[der] am westlichen Rand [21.8] etlichen freireligiösen Gemeinden diente.’‘Er fand am Rand [22.28] des Friedhofs zwei schiefstehende Steine […]’‘[…] Jerzy und Alexandra standen versteinert, als uns am Rand [175.27] des brüchig eingezäunten Geländes, wo Schrebergärten beginnen, ein mutwillig mit Farbe beschmiertes Grab […] entsetzte.’‘[…] eines alten jüdischen Friedhofs, von dessen Rand [223.25] aus die dem Berg zu Füßen liegende Stadt mehr erahnt als gesehen werden kann.’‘Dort konnte man auf moosgrünem, zu den Rändern [244.10] hin ornamental gewelltem Schild lesen, wie die Kirche laut polnischer, englischer, russischer und deutscher Inschrift genannt sein wollte.’
Feldrand; Straßenrand b)etw., was etw. umfasst u. ihm Halt gibt; Einfassung [¹Rand D1b]
‘Die Piątkowska begann, die Goldspuren am äußersten Rand [122.19] der astronomischen Uhr zu sichern. ’
2.frei bleibender Teil auf einem Blatt Papier o.Ä., der etw. Gedrucktes, Geschriebenes umgibt od. nur seitlich vorhanden ist [¹Rand D3]
‘»Hör zu, Reschke«, hab' ich mit seinem Füller an den Rand [53.19] gekritzelt, »das ist eine Furzidee!«’‘Ich will es mir nicht leichtmachen, indem ich sein seitenlanges Handschreiben, das gleichmäßig Rand [82.25] hält […] hier ausbreite.’‘[…] eine Speisekarte, darauf Reschkes klein und sauber an den Rand [111.6] geschriebene Notiz:’
3.obere Begrenzung eines Gefäßes, eines zylindrischen Gegenstandes o.Ä. [D2a]SargrandRang, der [2*]1. o.Pl.im Vergleich zu Gleichartigem bestimmter Stellenwert einer Person, Sache in Bezug auf Bedeutung, Qualität [D2]
‘Er bewertete ihre Sicht als »zu eng« und den Grafiker, »weil über das Rokoko hinausweisend, als bedeutend und von europäischem Rang [75.21]«.’‘Eigentlich fanden im Rathaus nur ausnahmsweise Trauungen statt, doch war es Alexandra gelungen, die standesamtliche Handlung, und mit ihr unser Paar, in den Rang [291.12] einer Ausnahme zu heben;’
2.bestimmte Stufe, Stellung, die jmd. in einer [hierarchisch] gegliederten [Gesellschafts]ordnung innehat [D1]Dienstrang; UniversitätsrangRanke, die [1*] Pl. -n Bot.schnurförmiger Teil bestimmter Pflanzen, der sich spiralförmig um andere Pflanzen od. sonstige Gegenstände herumschlingt od. sich mithilfe von Haftorganen an eine Fläche heftet u. so die Pflanze aufrecht hält, ihr das Klettern ermöglicht [D]
‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken [61.2] wachsende Hund einen steinernen Knochen […]’
Rapport, der [2*]dienstliche Meldung; Bericht [an einen Vorgesetzten] [D1]
‘Nach zackigem Rapport [167.21] beim Kreisbauernführer gelang es ihm, die Prämie pro randvoll gefüllter Literflasche um einen Groschen auf annähernd eine Reichsmark zu steigern […]’‘Nach Reschkes Rapport [197.7] gelang es Alexandra, diese Diskussion zu beenden […]’
Raps, der [6*](zu den Kreuzblütlern gehörende) Pflanze mit blaugrünen Blättern u. leuchtend gelben Blüten, die wegen der ölhaltigen Samen angebaut wird [D1]
‘Seit Anfang Mai, früh für die Jahreszeit, blühte überall der Raps [124.18].’‘Doch nicht nur der zu früh blühende Raps [125.17] gab seinen Vorahnungen Nahrung […]’‘Glaub mir, Alexandra, wie der Raps [127.6] zu früh blüht, rufen Rotbauchunke und Gelbbauchunke zu früh.’‘Ist schön, wie Raps [127.11] blüht!’‘Kein blühender Raps [142.26] mehr, doch gleichbleibend schönes Sommerwetter.’‘Wenn im Vorjahr alles zu früh, viel zu früh gekommen war - der Raps [276.6], die Unken -, war in diesem Frühjahr alles spät, viel zu spät dran.’
‘Selbst Mitte Mai war an Rapsblüte [276.16] nicht zu denken.’
Rarität, die [2*] Pl. -en1.etw. Rares; etw., das nur selten [auftritt, vorkommt] [° D2b; D rar b]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung - wenige ihrer Mundart waren übriggeblieben - Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten [128.30] sozusagen, die vom Verhall bedroht sind: Wer weiß schon, was Peluschken sind?’
2.seltenes u. wertvolles Sammler-, Liebhaberstück o.Ä. [D3]
‘Dort fanden wir wahre Raritäten [174.21], die uns Jerzy mit verschämtem Finderstolz wie Stücke aus grauer Vorzeit bloßlegte.’
Rasierwasser, das [2*] Gen. -snach der Rasur zu verwendendes Gesichtswasser; Aftershave [°D; D Aftershave]
‘Sein graumeliertes Oberlippenbärtchen. Sie nahm den Geruch ihres vorlauten Parfüms mit, er die leise Widerrede seines Rasierwassers [14.15].’‘Wie ihre Schuhgrößen sind ihm ihr Parfüm und sein Rasierwasser [16.25] mitteilenswert gewesen.’
Rat, der [4*]1. o.Pl.Empfehlung an jmdn. (die man aufgrund eigener Erfahrungen, Kenntnisse o.Ä. geben kann); Ratschlag [D1]
‘Als wäre ihr am Elterngrab mütterlicher Rat [29.28] erteilt worden, wies die Piątkowska mit Fingerzeig auf das gehäkelte Erbstück […]’‘Auf einem anderen Zettel wird schöngeschrieben der Rat [275.7] erteilt, Alexandra möge endlich die Dauer ihrer aktiven Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei dokumentieren […]’
‘Hat aber wieder kaputt gemacht alles, wie Sage erzählt, denn Rat von [99.22] Patrizier hat ihm beide Augen gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren machen woanders.’‘[…] der Astronom und Braumeister Johann Hevelius, der seinerzeit dem altstädtischen Rat [274.19] angehörte […]’
RatsherrRate, die [1*] Pl. -n1.von zwei Geschäftspartnern (bes. einem Käufer u. einem Verkäufer) vereinbarter Geldbetrag, durch dessen in regelmäßigen Zeitabständen erfolgende Zahlung eine [größere] Schuld schrittweise getilgt wird [D1]
‘Ein breitgestreutes Beitrittsformular wird erwähnt, das erlaubte, den Grundbetrag in voller Höhe oder in Raten [115.2] einzuzahlen.’
Ratenzahlung2.meist durch in Prozent ausgedrücktes Verhältnis zwischen zwei [statistischen] Größen, das die Häufigkeit eines bestimmten Geschehens, das Tempo einer bestimmten Entwicklung angibt [D2]TodesrateRatenzahlung, die [2*]Zahlung in Raten (1) [Da]
‘[…] nur 35 Prozent ziehen die angebotene Ratenzahlung [97.25] vor […]’‘[…] nur ein Drittel der Einzahler machte von der angebotenen Ratenzahlung [115.16] Gebrauch.’
Rathaus, das [6*]a)Gebäude, das Sitz der Gemeindeverwaltung u. der kommunalen Ämter ist [D] Altstädtisches Rathaus [Register]; Rechtstädtisches Rathaus [Register] b)Unkenrufe das Rechtstädtische Rathaus [Register] [°]
‘[…] um […] im Rathaus [129.29] zu verschwinden;’‘Ein Jammer, daß Chatterjee nicht in der Stadt ist, er hätte uns gerne persönlich zum Rathaus [289.9] kutschiert.’‘Nach Reschkes Notiz hat man freundlich Beifall geklatscht, als die blumengeschmückte Rikscha mit dem Hochzeitspaar langsam Richtung Rathaus [291.4] rollte.’‘Eigentlich fanden im Rathaus [291.9] nur ausnahmsweise Trauungen statt […]’‘[…] das Rathaus [291.23], in dem das Paar gerade ja zueinander sagt […]’
‘An einem Pinnbrett Fotos: die Porta Nigra, das Rathaus [35.16] von Antwerpen, die Zunfthäuser.’
Rathausempfang, der [1*]Rathaus (b); Empfang (b)
‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang [207.1] oder auf Einladung des Bischofs mit Sitz in Oliva […]’
Rathausglockenspiel, das [1*]Rathaus (b); Glockenspiel
‘Wiederum das elektronische Rathausglockenspiel [36.10]:’
Rathaustreppe, die [1*]Rathaus (b); Treppe
‘Nicht nur Erna Brakup, auch Alexander und Alexandra standen vor der von steinernen Kandelabern flankierten Rathaustreppe [130.26].’
Rathausturm, der [5*]Rathaus (b); Turm
‘Vom Wohnzimmer aus gesehen, standen der schlanke Rathausturm [32.8] und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick […]’‘Hier unterbrach bis in die Küche hinein das langanhaltende und tragisch klingende Glockenspiel vom Rathausturm [33.15] her ihren westöstlichen Wohnungsvergleich;’‘Nachdem wieder einmal das elektronische Glockenspiel vom nahen Rathausturm [181.13] verhallt ist […]’‘Den schlanken Rathausturm [235.24] verdeckte der Kolossalbau der Marienkirche, die alles überragte.’‘Darüber das Glockenspiel vom Rathausturm [253.13], Schlag volle Stunde:’
Ratschlag, der [1*] Pl. -schlägeeinzelner [im Hinblick auf ein ganz bestimmtes Problem o.Ä. gegebener] Rat (1) [D]
‘Nur die drei Schwiegersöhne hätten, schreibt Reschke, Interesse für die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft gezeigt: der eine spöttisch, der andere herablassend, der dritte mit durchweg zynischen Ratschlägen [183.7].’
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte und angestrengt locker deren Käufergier auf Ratschlagliteratur [184.16] zur Betriebswirtschaft und zum Arbeitsrecht bewitzelte […]’
Ratsherr, der [1*] veraltend Mitglied eines [Stadt]rates (2) [D]
‘Die Namen und Wappen ausgestorbener Patriziergeschlechter, vom Schöffen und Ratsherrn [74.13] Angermünde […] bis zu Johann Uphagens Wappen […] waren ihr alle, auch Ferber und seine drei Schweinsköpfe, bekannt […]’
Ratsmitglied, das [1*] Pl. -er/kurz für Aufsichtsratsmitglied/
‘»Oft werfen die Ratsmitglieder [220.28]«, schreibt Reschke, »einander Blicke zu, sobald Erna Brakup das Wort ergreift.«’
Rauch, der [1*]a) /kurz für Zigarettenrauch/
‘Ihr Rauch [236.1] zog ab, die Abendluft roch süßlich nach Gas.’
b)von brennenden Stoffen [in Schwaden] aufsteigendes Gewölk aus Gasen [D ²Rauch]Räucherfisch; Räucherlachs; ZigarettenrauchRäucherfisch, der [1*](im Rauchfang o.Ä.) dem Rauch (b) ausgesetzter Fisch, der dadurch haltbar gemacht wird [° D räuchern 1]
‘Auf dem geräumten Gelände wurde ab 1895 in neugotischem Stil eine Markthalle gebaut, die, […] ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot vereinigt: Stopfgarn und Räucherfisch [10.4], amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken […]’
Raucherin, die [3*] /w. Form/jmd., der die Gewohnheit hat Tabak[produkte] zu konsumieren [° D Raucher 1; D rauchen 2a] Unkenrufe die Raucherin Alexandra Piątkowska [Register]
‘Die Raucherin [27.16], der Nichtraucher.’‘Möglich, daß sich die Raucherin [29.13] und der Nichtraucher noch zwei, drei Zigaretten lang der Friedhofsstimmung überlassen haben.’‘Und erst beim Kaffee […] holte das Friedhofsgespräch den Nichtraucher, die Raucherin [36.17] wieder ein.’
Räucherlachs, der [1*](im Rauchfang o.Ä.) dem Rauch (b) ausgesetzter und damit haltbar gemachter Lachs, ein Fisch mit rötlichem Fleisch [° D räuchern 1]
‘Aus Dosen sollten grönländisches Krabbenfleisch und norwegischer Räucherlachs [276.23] gegabelt werden […]’
Raucherpause, die [1*] Pl. -nPause (b), in der man [in ausgewiesenen Zonen] Tabak[produkte] konsumieren kann [°D rauchen 2a]
‘Frau Dettlaffs wiederholtes Begehren nach einem generellen Rauchverbot lockerte er durch eingeräumte Raucherpausen [198.18] zugunsten der Piątkowska.’
Rauchverbot, das [1*]Verbot Tabak[produkte] zu konsumieren [° D rauchen 2a]
‘Frau Dettlaffs wiederholtes Begehren nach einem generellen Rauchverbot [198.17] lockerte er durch eingeräumte Raucherpausen zugunsten der Piątkowska.’
Raum, der [17*] Gen. -(e)s1. o.Pl. geh.für jmdn., etw. zur Verfügung stehender Platz [D4]
‘Gegen diese ideale Friedhofslage sprach der zu nah gelegene Flughafen von Gdańsk, dessen Landebahnen dort, wo früher die Gehöfte des Dorfes Bissau ihre leicht gehügelten Äcker um sich versammelt hatten, planen Raum [64.14] einnahmen.’‘Das später Park Akademicki genannte Gelände gab zwischen der Poliklinik und der Technischen Hochschule […] Raum [65.29] für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof […]’‘Als sie jenseits vom Michaelisweg […] um das Krematorium herum weiteren Raum [68.18] für Grab- und Urnenfelder ahnten, nahm ihre Begeisterung um gut eineinhalb Hektar zu.’‘Er richtete in seiner Junggesellenwohnung ein Sekretariat ein, das bald darauf seiner Universitätssekretärin Raum [132.18] und leergeräumte Regale bot.’‘Dem Extrafriedhof für tote Polen, die einst in Wilno ansässig gewesen waren, wurde kein Raum [158.10] zugestanden, jedenfalls noch nicht, hieß es.’‘Sogar für überlieferte Symbole bleibe Raum [196.25], etwa für den vorhin noch erwähnten Schlüssel.’‘[…] die Piątkowska wollte mit letztem Anlauf dem polnischen Friedhof in Wilno Raum [210.8] schaffen;’‘Fast fürchte ich, daß Jerzy in seinem Übereifer den Umbettungen Raum [212.22] schaffen wird; ’‘Um Hilfe angerufen, versprach Bieroński, der in der Nebenkapelle der Petrikirche einer armenischen Minderheit Raum [232.26] verschafft hatte, solchen demnächst für die orthodoxe Minderheit zu finden.’‘Den schlanken Rathausturm verdeckte der Kolossalbau der Marienkirche, die alles überragte. Auf engem Raum [235.26] vieltürmig versammelt. ’
‘Dennoch nahm das Verhältnis zwischen Alexander und Alexandra, von ihm »unsere Liebe ohne Vergleich« genannt, breiten Raum [86.10] ein.’‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche und deren soziale Stufungen Raum [103.16]: das Gefälle zwischen Armenfriedhof und Fürstengruft.’
*einer Sache Raum geben geh.etw. sich entfalten, entwickeln lassen [D4*]
‘Fast widerwillig gab er in Klammersätzen Ereignissen Raum [16.14], die allesamt historisch genannt sein wollten, […]’
2.zum Wohnen, als Nutzraum o.Ä. verwendeter, von Wänden, Boden u. Decke umschlossener Teil eines Gebäudes [D1]
‘Die weißrussische Gemeinde hat die einst nüchterne Leere des nur zweckdienlichen Raumes [135.21] mit orthodoxem Pomp gefüllt...’‘Treppab öffnete sich unter gemauertem Gewölbe ein Raum [226.8], nicht breiter als das Kirchenschiff.’‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft […] einen Raum [272.22] gestellt, der ganz im Stil des siebzehnten Jahrhunderts gehalten war.’‘[…] und doch setzt der Blick über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder Mut frei, denn ein älterer Herr […] begann plötzlich, aus der Mitte des beglückenden Raumes [296.7] heraus, zu singen.’
Büroraum; Clubraum; Innenraum; Kellerraum; Konferenzraum; Sitzungsraum; Versammlungsraum 3.geographisch od. politisch unter einem bestimmten Aspekt als Einheit verstandenes Gebiet [D6]AnsiedlungsraumRaumersparnis, die [1*] o.Pl.ökonomische Nutzung von Raum (1) [°]
‘Er lobt die »Minimalisierung der Leichen« und wagt das Wort » Raumersparnis [139.1]«.’
Raumproblem, das [1*]Problem (1) genug Raum (1) zu finden [°]
‘Selbstverständlich müsse bei den geplanten Umbettungen das Raumproblem [196.16] bedacht werden.’
Räumung, die [1*]das Leeren (eines Orts, Platzes) [durch Wegschaffen der dort befindlichen Dinge], das Freimachen [° D räumen 2]
‘So hat der wuchernde Efeu die gewaltsame Räumung [26.11] des Friedhofs überstanden […]’
Raumvergeudung, die [1*]Verschwendung von Raum (1) [°]
Reaktion, die [1*] Pl. -enauf etw. gezeigte Wirkung, Rückmeldung [° D reagieren 1]
‘Beim letzten Punkt der Tagesordnung, »Verschiedenes«, kamen einige öffentliche Reaktionen [197.15] zur Sprache.’
Recherche, die [1*] Pl. -nErmittlung, Nachforschung [D]
‘Nun sagen meine Recherchen [106.12], daß er schon einmal - und zwar als Professor - eine Idee gehabt und beharrlich gegen Widerstände der Kollegen […] durchgesetzt hatte.’
Rechnung, die [5*]1.schriftliche Aufstellung über verkaufte Waren od. erbrachte Dienstleistungen mit der Angabe des Preises, der dafür zu zahlen ist [D3]
‘Dann bat er darum, zwei weitere Flaschen auf seine Rechnung [49.8] nehmen zu dürfen.’‘Vom Mittagessen […] zeugt, außer der quittierten Rechnung [111.4], eine Speisekarte […]’‘Eine Rechnung [113.17] belegt, daß sie die Nacht vom 17. zum 18. März im Hamburger Hotel Prem […] verbracht haben.’
Hotelrechnung 2.Berechnung, Ausrechnung [D1]
‘Aber Rechnung [70.10] muß stimmen.’
Traumrechnung*jmds. Rechnung geht auf jmds. Überlegung stimmt […] u. führt […] zu dem erhofften Erfolg [D1*]
‘Täglich sehe ich, wie seine Rechnung [161.14] mit der Teuerung aufgeht.’
Recht, das [13*]1.berechtigter zuerkannter Anspruch; Berechtigung od. Befugnis [D2]
‘Nein, nicht das von den Funktionären unserer Flüchtlingsverbände geforderte Recht [38.15] auf Heimat meine ich […]’‘[…] aber das Recht [38.17] der Toten auf Heimkehr könnte, sollte, dürfte angemahnt werden!’‘Doch als es nach erstem Anlauf um das Recht [40.10] der Toten ging, wurde der Piątkowska die Sprache knapp.’‘Wie uns Deutschen wird den Polen das Recht [53.13] der Toten auf Heimkehr zuerkannt werden müssen.’‘Nach all dem Unrecht, das sich Menschen angetan haben, sollte es doch möglich sein, jetzt […] auch den Toten zu ihrem Recht [85.16] zu verhelfen.’‘[…] es ging um Ruhefristen und das Recht [118.29] auf anonyme Bestattung […]’‘Die Friedhofsordnung wurde um den Zusatz »raumkonzentrierte Zweitbestattungen« länger und regelte endlich, auf Drängen der Piątkowska, das Recht [232.22] auf anonyme Begräbnisse.’
Einspruchsrecht; Menschenrecht; Vetorecht; Vorkaufsrecht 2. o.Pl.Berechtigung, wie sie das Recht[sempfinden] zuerkennt [D3]
‘[…] als die Grabsteininschrift »Nach Unrecht ward das Recht [151.11] geboren, die Heimat blieb ihm unverloren« zur Debatte stand.’
*Recht haben im Recht sein [D3*]
‘Hat ja mehr oder weniger recht [105.3] gehabt - oder?’‘Mag sein, daß er recht [160.12] hat.’‘Du magst recht [170.30] haben, Alexandra, wir Deutschen können uns nicht freuen...’
*Recht behalten sich schließlich als derjenige erweisen, der Recht hat [D3*]
‘[…] zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge, meistens recht [172.19] behalten;’
*zu Recht mit Recht, mit Grund [D3*]
‘[…]»weshalb ihr«, schreibt Reschke, »der Sitz im Aufsichtsrat der Friedhofsgesellschaft zu Recht [129.4] zugesprochen wurde.’
3. o.Pl. Gesamtheit der staatlich festgelegten bzw. anerkannten Normen des menschlichen, bes. gesellschaftlichen Verhaltens; Gesamtheit der Gesetze u. gesetzähnlichen Normen; Rechtsordnung [D1a]Arbeitsrecht; KriegsrechtRechtfertigung, die [1*]Erklärung, Stellungnahme, mit der sich jmd. gegen einen Vorwurf verteidigt; das [Sich]verantworten [° D rechtfertigen 1b]
‘Keine schriftliche Rechtfertigung [275.11] liegt mir vor.’
Rechthaberei, die [4*] abwertendrechthaberisches, starr an seinem Standpunkt (als dem richtigen) festhaltendes Verhalten [° D, D rechthaberisch]
‘Er nannte sie vital, zum Sarkasmus neigend, politisch interessiert, wenn auch verbittert, nicht frei von Rechthaberei [52.6], dabei lebensklug und warmherzig.’‘Diese sich edel gebende Rechthaberei [53.17] im Dienst der Toten stank mir von Anfang an.’‘[…] verjährte Besitztitel und Erbnachfolge, der gestapelte Mief seit Jahrhunderten angestammter Rechthaberei [146.29] machten ihn nicht satt;’‘Nach kurzem Hin und Her, bei dem deutsche Rechthaberei [151.13] und polnische Empfindlichkeit einander die Waage hielten […]’
Rechtsanspruch, der [1*]rechtlicher, gesetzlicher Anspruch (2) [D]
‘[…] ruft: »Zweieinhalb Quadratmeter Heimaterde sind und bleiben Menschenrecht!«, ordnet diesem Rechtsanspruch [281.26] das begrenzte Friedhofsangebot bei […]’
Rechtsbeistand, der [1*] Pl. -beiständejuristisch Sachkundiger, der mit behördlicher Erlaubnis fremde Rechtsangelegenheiten besorgt, ohne Rechtsanwalt zu sein [D]
‘Nach letzten Korrekturen seitens der Rechtsbeistände [118.28] […] unterzeichneten Aleksandra Piątkowska und Alexander Reschke als geschäftsführende Gesellschafter den Vertrag.’
Rechtsgrundlage, die [1*] Rechtsspr.rechtliche, gesetzliche Grundlage [° D]
‘Warum sich Reschke und die Piątkowska nur als geschäftsführende Gesellschafter ohne Stimme im Aufsichtsrat verstehen wollten, auf welcher Rechtsgrundlage [118.1] verhandelt wurde.’
Rechtshändel, der [1*] geh.Streit, Auseinandersetzung mit rechtlichen, gesetzlichen Mitteln [° D ²Handel]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel [146.26] […] machten ihn nicht satt;’
Redaktion, die [1*]Gesamtheit der Leute, die für eine Zeitung od. Zeitschrift […] Beiträge auswählen, bearbeiten od. selbst schreiben [° D2a; D Redakteur]
‘Wie gut, daß in meinem sonst obskuren Heimatblatt, dessen Redaktion [97.9] immer noch meint, man könne Geschichte rückläufig betreiben, alle Jubilare mit ihrer vormaligen Adresse […] bekannt gemacht werden.’
Rede, die [16*]Pl. -n1.a)mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema od. Arbeitsgebiet [D1a]
‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um mit wohlgesetzten Reden [129.17] ein halbes Dutzend Tölpeleien des amtierenden Kanzlers zu überdecken […]’‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff […] nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede [137.6] halten wollen […]’‘[…] daß Frau Johanna Dettlaff bei dieser Gelegenheit doch noch zu ihrer insgesamt maßvollen Rede [138.13] kam.’‘[…] nur eine schlichte Beisetzung ohne Pfarrer und Reden [148.23] am Grab.’‘An dieser Stelle seiner Rede [245.29] muß Reschke laut geworden sein.’‘Danach wurde sie leise, wie ich gegen Schluß meiner Rede [247.4] laut, allzu laut geworden bin.’‘Bei den Weltjugendfestspielen in Bukarest hat sie in kurzer Rede [275.14] Stalin als Befreier Polens gefeiert.’
‘[…] Reschke, dieser Zunftmeister erhabener Rede [26.8], überliefert mir zwar eine Galerie gereihter Stimmungsbilder […]’‘Er neigte dazu, erst nach längerer Rede [38.23] zur Sache zu kommen […]’‘Gerhard Vielbrands stehende Rede [193.12]: ›Was Polen fehlt, ist ein gesunder Mittelstand!‹, löst nichtnur bei Marczak und Hochwürden Bieroński heftiges Kopfnicken aus […]’‘Der immer sorgfältig gekleidete Mittvierziger […] verstand es, als vielsprachiger Gesprächsleiter jeder heftig werdenden Rede [198.10] und Widerrede die Schärfe zu nehmen […]’‘Reschke erhob sich zur Rede [245.11], was nicht üblich war, und sprach für beide:’
die Rede seinüber etw. reden, sprechen [°]
‘War, zumindest beiläufig, von Friedhöfen in Gdańsk und Wilna, von ausreichend viel Deutschmark die Rede [79.25]?’‘Und von Kartoffelkäfern muß mehrmals und zwischen Hustenanfällen die Rede [241.14] gewesen sein […]’‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede [292.28] […]’
Redefluß, der [2*] oft abwertendunaufhörliches, monologisches Sprechen [° D Redefluss]
‘Mit gleicher Technik hat Reschke den Redefluß [128.9] einer Frau eingefangen, die als polnische Staatsbürgerin deutscher Herkunft zum Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft gehörte.’‘Dieser auf Kürze eingeschworene Geschäftsmann hat anfangs versucht, den Redefluß [221.4] der Brakup zu kanalisieren, und bekam folglich ihren Zorn zu spüren:’
Sprachfluß; WortflußRegal, das [2*] Pl. -emeist offenes, auf dem Boden stehendes od. an einer Wand befestigtes Gestell mit mehreren Fächern zum Aufstellen, Ablegen, Aufbewahren von Büchern, Waren o.Ä. [D ¹Regal]
‘[…] und weist auf ein Regal [34.15] voller Flaschen, Dosen und Werkzeug hin.’‘Er richtete in seiner Junggesellenwohnung ein Sekretariat ein, das bald darauf seiner Universitätssekretärin Raum und leergeräumte Regale [132.18] bot.’
BücherregalRegel, die [1*]*in der Regel normalerweise, üblicherweise, meist, fast immer [D 1b*]
‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, Kunstbuchverlage in der Regel [106.22] am Lektorat sparten […]’
Regen, der [2*]Niederschlag, der in Form von Wassertropfen zur Erde fällt [D1]
‘Nachdem er im neuen Anzug - und bei Regen [139.6] mit Schirm - weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben, […]’‘Vom Polen-, spätestens vom Frankreichfeldzug an haben wir sie in Flaschen sammeln müssen, selbst bei Regen [241.24], mit klammen Fingern.’
Dauerregen; Regenschauer; RegenschirmRegenmantel, der [2*]Mantel aus leichtem, wasserundurchlässigem Material [D]
‘Sie zog den mausgrauen Regenmantel [78.3], die Kostümjacke aus […]’‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich […] einen asphaltgrauen Regenmantel [132.26] gleichfalls italienischer Herkunft;’
Regenschauer, der [3*] Pl. - plötzlich einsetzender, nicht lange anhaltender Regen [D]
‘Dort kam zum naßkalten Wetter böiger Wind aus Nordwest. Regenschauer [240.9] wie Peitschenhiebe.’‘Vor und nach zu kurzen Aufheiterungen ließen Regenschauer [276.30] ihr spätes Frühstück ins Wasser fallen, dennoch machten sie irgendwo halt.’‘Die Fotos überliefern weder Sonnenschein noch Regenschauer [290.6].’
Regenschirm, der [1*]Schirm (1) zum Schutz gegen Regen [D]
‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste ins Bild und Reschke, natürlich im neuen Kammgarnanzug, wie er den Borsalino seitlich und den gerollten Regenschirm [134.25] eingehenkelt trägt.’
Regenwald, der [1*] Geogr.durch üppige Vegetation gekennzeichneter immergrüner Wald in den regenreichen Gebieten der Tropen [D]
‘Reschke, den plattgewalzte Kröten bestätigt hatten, höre ich unken, indem er jedem ökologischen Sündenfall, vom brasilianischen Regenwald [162.5] bis zum Braunkohleabbau in der Lausitz, schlimmste Folgen voraussagt;’
Regierung, die [1*]oberstes Organ eines Staates, eines Landes, das die richtunggebenden u. leitenden Funktionen ausübt; Gesamtheit der Personen, die einen Staat, ein Land regieren [D2]
‘»Das ist wichtig«, schreibt sie, »denn in Polen ist Kirche immer da und Regierung [88.2] mal da und mal weg.«’
Regierungsagentur, die [1*]staatliche Agentur [°]
‘Während der Kriegsrechtszeit war zuunterst und hinter eigenem Portal die Regierungsagentur [31.28] »Polska Agencja Interpress« eingezogen, die nun einen privaten Status suchte.’
Region, die [3*] Pl. -endurch bestimmte Merkmale (z.B. Klima, wirtschaftliche Struktur) gekennzeichneter räumlicher Bereich; in bestimmter Weise geprägtes, größeres Gebiet [D1]
‘Vorerst auf eine Region [104.18] beschränkt, verhieß es dennoch globale Bedeutung.’‘Sie nannten die Gegend zauberhaft, und da die südeuropäischen Regionen [233.19] ohnehin überlaufen und durch küstenlange Bautätigkeit verschandelt waren […]’‘In Zusammenarbeit mit polnischen Architekten, deren Pläne beigelegt seien, wolle man die Region [233.31] behutsam erschließen […]’
Register, das [1*]*alle Register ziehen alles aufbieten; alle verfügbaren Mittel, alle Kräfte aufwenden [D3a*]
‘Es juckt ihn regelrecht, alle Register [84.21] zu ziehen, flegelhaft unanständig zu sein […]’
Reich, das [1*]das Dritte Reich das Deutsche Reich während der nationalsozialistischen Herrschaft von 1933 bis 1945 [D]
‘Die ehemaligen Einwohner der bis '39 freien, danach dem Reich [94.10] eingegliederten Stadt Danzig und Umgebung […]’
ReichsmarkReiche, der/die [1*] Pl. -njmd., der viel Geld u. materielle Güter besitzt, vermögend ist [° D Reiche; D reich 1]
‘Schließlich einigte sich das Paar, weil Wilna mitbedacht sein mußte, auf die Mittellage der Reichen [41.5] und Ersten: ’
Reichsarbeitsdienst, der [1*] nationalsoz.Organisation zur Durchführung eines gesetzlich vorgeschriebenen halbjährigen Arbeitsdienstes, einer nicht voll entlohnten, freiwilligen od. gesetzlich erzwungenen körperliche Arbeit im Dienst der Allgemeinheit [D]
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst [261.23] entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen in Uniform gesteckt […] und westlich der Oder in den Endkampf geworfen.’
Arbeitsdienst; DienstrangReichsgau, der [1*] nationalsoz.(im nationalsozialistischen Deutschland) regionale Organisationseinheit der NSDAP unterhalb der Reichs- und oberhalb der Kreisebene [D Gau 2]
‘[…] daß bald nach dem Anschlußjahr '39 die Heinrich-Ehlers-Sportplätze umgebaut wurden und später den Namen eines Gauleiters aus Franken trugen, dem man den Reichsgau [69.1] Danzig-Westpreußen zugeschanzt hatte.’
Reichsjugendwettspiele, die [1*] Pl.sportlicher Wettkampf unter Angehörigen der Hitlerjugend während der NS-Zeit [°]
‘Mehrmals waren wir Petrischüler im Albert-Forster-Stadion bei den alljährlichen Reichsjugendwettspielen [69.5] dabei.’
Reichsmark, die [1*]Währungseinheit des Deutschen Reiches von 1924 bis 1948 [D]
‘Nach zackigem Rapport beim Kreisbauernführer gelang es ihm, die Prämie pro randvoll gefüllter Literflasche um einen Groschen auf annähernd eine Reichsmark [170.1] zu steigern […]’
Reife, die [2*]reife, durch Lebenserfahrung innerlich gefestigte Haltung, Verfassung; das Reifsein [° D2a, D reif 2a]
‘[…] den anderen […] fehle, da nur im Widerstand erfahren, die demokratische Reife [172.10], so daß fortan Unausgereiftes nachbarlich ins Kraut schießen werde, arm wie reich.’‘[…] doch könnte mildernd gesagt werden, daß unser deutsch-polnisches Paar Reife [172.20] bewies, als ihm die täglich neue Aufgabe gestellt war, in Alexandras Dreizimmerwohnung zu überwintern.’
UnreifezeugnisReigen, der [1*] frühervon Gesang begleiteter [Rund]tanz, bei dem eine größere Zahl von Tänzern [paarweise] einem Vortänzer u. Vorsänger schreitend od. hüpfend folgt [D]
‘[…] dieser endlose Reigen [89.1] der Stände, vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken, ob König oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Reihe, die [7*]a)etw., was so angeordnet ist, dass es in seiner Gesamtheit geradlinig aufeinander folgt [D1a]
‘In einigem Abstand zu der Reihe [57.19] wartender Taxis stand Mister Chatterjee neben einer Fahrradrikscha.’‘[…] um Kopfweiden zu fotografieren, die am Ufer der Tiege oder längs Wassergräben in Reihe [126.26] standen […]’‘Schließlich die letzte Station auf diesem Leidensweg, den mein Mitschüler so lückenlos wie seine Grabbodenplatten in Reihe [185.25] gebracht hat.’‘Erstaunlich, wie schnell die ersten Grabfelder in Reihe [188.20] gekommen sind.’‘Ich bin ihm dankbar, daß er den Wortfluß der alten Frau gleich nach dem Friedhofsbesuch niedergeschrieben hat, ohne ihr Gebrabbel in schriftdeutsche Reihe [189.11] zu bringen.’
Bankreihe; Budenreihe; Grabreihe; Grabstellenreihe*in bunter Reihe polnische und deutsche Sitzungsmitglieder sitzen nicht nach Nationalität getrennt sondern abwechselnd nebeneinander [°]
‘[…] in bunter Reihe [273.2] hat sich eine Sitzordnung ergeben, nach der Vielbrand als Vorsitzender zwischen zwei Neumitgliedern sitzt:’
b)geordnete Aufstellung von Menschen in einer geraden Linie […] [D1b]
‘[…] verließ die Bank, wartete in langer Reihe [256.27] vor einem der Beichtstühle, in denen die Priester ihr Ohr hinhielten […]’
Reihenfolge, die [2*]unter bestimmten Gesichtspunkten, zeitlich od. im Hinblick auf den Abstand, die Größe, Thematik o.Ä. festgelegte Aufeinanderfolge von etw. [D]
‘[…] indem er den Einmarsch in Polen, die Konsequenzen des Krieges und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe in etwa dieser Reihenfolge [24.20] nannte:’‘Er blickte auf die Innenstadt hinab und ließ langsam den Blick von rechts nach links wandern, als wollte er ihre Türme im Dunst der Abenddämmerung zählen und deren Reihenfolge [235.15] prüfen:’
Reihung, die [3*] Pl. -enAufeinanderfolge, Aufzählung [°]
‘Nach langer Reihung [52.15] der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut«, der Złoty-Abwertung und landesweiten Teuerung, […] geriet ihm abermals Alexandra Piątkowska in den Blick.’‘[…] daß mir der Überschwang des Professors allenfalls dort einleuchtet, wo er, nach barocker Reihung [84.19] von Adjektiven, seinen Penis zuletzt einen »spät entwickelten Einfaltspinsel« nennt.’‘Zeitungskommentare gefielen sich in Reihungen [139.29] von »hämischem Witz und zynischen Ausfällen«.’
Reis, der [1*](in warmen Ländern wachsende, zu den Gräsern gehörende) hoch wachsende Pflanze mit breiten Blättern u. langen Rispen (deren Früchte ein Grundnahrungsmittel bilden) [D ¹Reis a]
‘Demnächst will man in Großversuchen das veränderte Klima nutzen und im Werder Reis [259.28] pflanzen, in der Kaschubei Sojabohnen anbauen.’
Reise, die [13*] Pl. -nFahrt zu einem entfernteren Ort [D1]
‘[…] wechselte in seine ihn auf jeder Reise [76.28] begleitenden Hausschuhe, […]’‘Hab' ich vergessen ganz. Ist zum Mitnehmen auf Reise [77.28]!’‘Er gab Reschke einen Stoß Prospekte - »Chatterjees Sightseeing-Tours« - mit auf die Reise [81.6]: ’‘Noch in Polen datiert - Hotel Merkury, Poznań -, wo er, weil übermüdet, seine Reise [82.22] unterbrach, schrieb er den ersten Brief.’‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] viele dieser nützlichen Utensilien überliefert, zum Beispiel auf Blättern, entstanden während seiner Reise [101.1] von Berlin nach Danzig […]’‘Löwe will herrschen natürlich, aber ist großzügig immer, will weite Reise [155.16] machen und lustig feiern mit Freunde...’‘In meinen Unterlagen finden sich keine Hinweise auf Reisen [156.7].’‘Dieses Verhalten, dem am Wochenende angepaßte Kleidung, der Partnerlook entsprach, wurde von Reschkes Reise [167.4] nach Bochum unterbrochen.’‘Mehr Besucher als vorbedacht haben die weite Reise [174.5] nicht gescheut.’‘War den beiden diese Reise [181.25] überhaupt zuzumuten?’‘[…] die Reise [209.25] der Piątkowska nach Wilna verzögerte sich um einige Tage, weil das Visum verspätet eintraf, […]’‘[…] weil immer mehr hochschwangere Frauen der Enkel- und Urenkelgeneration die Reise [270.20] nicht scheuten:’‘Sie hatten die Reise [295.5] über Slowenien, Triest geplant, fuhren aber, von neuesten Meldungen gewarnt, auf alteingefahrener Strecke über den Brenner den Stiefel runter nach Rom.’
‘Die Herren eher salopp gekleidet, die Damen im Reisekostüm [72.30] mit viel Schmuck.’
Reiselust, die [1*] o.Pl.Lust zum [häufigen] Reisen [D]
‘Wenig willkommen, verging den Polen die Reiselust [255.19];’
Reiseunternehmen, das [1*] Gen. -sUnternehmen, in dem Reisen vermittelt, Fahrkarten verkauft, Buchungen aufgenommen u. Beratungen über Reisewege u. -ziele durchgeführt werden [D Reisenbüro a]
‘Fachleute, etwa der Leiter eines Reiseunternehmens [106.30], die Managerin eines von Millionen frequentierten Freizeitparks, der Programmdirektor einer sogenannten Sommerakademie, wurden zu Vorträgen eingeladen. ’
Reiseziel, das [2*] Pl. -eZiel (2), zu dem eine Reise führt, führen soll [D]
‘Reschkes Reiseziel [209.24] hieß Lübeck […]’‘Sie […] nannten zusätzlich Allenstein und Stolp als Reiseziele [243.12], wollten sogar in Bromberg einen letzten Versuch wagen […]’
Reißbrett, das [1*]großes rechtwinkliges Brett aus glattem, fugenlosem Holz, das als Unterlage für [technische] Zeichnungen dient [D]
‘Der eine leitete ein Architekturbüro, das bereits Pläne für » Bungagolf« auf dem Reißbrett [249.23] hatte […]’
Reiz, der [1*]von jmdm. od. einer Sache ausgehende verlockende Wirkung; Antrieb, Anziehungskraft [D2a]
‘[…] tanzende Buchstaben in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz [87.3].’
Rekonstruktion, die [1*]Ergebnis des Rekonstruierens; etw. Wiederhergestelltes, Nachgebildetes [D1b]
‘Kein Wunder: mit all ihrem Charme überspielte sie die jeder Rekonstruktion [114.18] zugrunde liegende Fälschung...’
Relief, das [8*] Pl. -s bild. Kunstaus einer Fläche (aus Stein, Metall o.Ä.) erhaben herausgearbeitetes od. in sie vertieftes Bildwerk [D1]
‘Er lobte die Anatomie der im Relief [28.15] aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste […]’‘Den geräumigen Beischlag grenzten zur Gasse hin in Sandstein gehauene Reliefs [31.31] ab:’‘Im Hintergrund ein Relief [54.31], genoppt wie die Säulen.’‘[…] deren Zierschild im Relief [61.16] auf senkrecht zweigeteiltem Feld […] einen Schwan zeigt […]’‘[…] dessen in Sandstein gehauene Reliefs [76.11] das Spiel der Putten und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs [150.20] Bibelmotive nacherzählen:’‘[…] auf der in erhabenem Relief [175.5] überm Eichenlaub das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht kommt […]’
‘Hätte Reschke das eine oder andere Relief [160.20] vorsichtig vom Asphalt gelöst, gewendet und die seitlich geplatzte Unterseite fotografiert, könnte ich jetzt mit Bestimmtheit von Rotbauchunken sprechen.’
‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen, und das seit 1538, als die Reliefplatte [61.3] des Sebald Rudolf von Neuwerg gelegt wurde.’
Reling, die [1*] Seew.Geländer, das das Deck eines Schiffes umgibt [D]
‘[…] ein Schnappschuß zeigt die Piątkowska in hellblauer Bluse an der Reling [158.30] der Autofähre.’
Renaissance, die [1*]o.Pl.von Italien ausgehende kulturelle Bewegung in Europa im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, die gekennzeichnet ist durch eine Rückbesinnung auf Werte u. Formen der griechisch-römischen Antike in Literatur, Philosophie, Wissenschaft u. für deren Stil bes. in Kunst u. Architektur Einfachheit u. Klarheit der Formen u. der Linienführung charakteristisch sind [D1a]
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen […] die Predigerhäuser neben der Katharinenkirche im Spätstil der Renaissance [163.4] habe bauen können;’
‘Damals befanden sich die Ateliers der Restauratoren und Vergolder im Grünen Tor, einem Renaissancegebäude [31.13], das die Langgasse und den Langen Markt in östlicher Richtung zum Fluß, zur Mottlau hin, abschließt.’
Renaissancegiebel, der [1*]Pl. - Renaissance; Giebel
Rennfahrerkappe, die [3*]Kappe von jmd., der an Schnelligkeitswettbewerben im Motor- od. Radsport teilnimmt [° D Rennen; D Rennfahrer]
‘Der Bengale setzte sich eine Rennfahrerkappe [60.1] auf.’‘Das und Chatterjees Rennfahrerkappe [71.4] hielt er fest:’‘Rennfahrerkappe [204.28], kragenlos überfallendes Hemd, Hosen, die den vorzeitlichen Knickerbockers ähneln, alles unifarben graublau.’
Renovierung, die [1*]Instandsetzung (schadhafter, unansehnlich gewordener Gebäude, Innenausstattungen o.Ä.), Erneuerung [° D renovieren]
‘Unsere hochbetagten Landsleute sind sogar bereit, leerstehende oder vom Konkurs bedrohte Gewerkschaftsheime zu beziehen, selbstverständlich nach gründlicher Renovierung [177.4].’
‘Bald darauf begannen Renovierungsarbeiten [179.21] in einem halben Dutzend Gewerkschaftsheimen, darunter solche mit Meeresblick.’
Rente, die [2*]regelmäßiger, monatlich zu zahlender Geldbetrag, der jmdm. als Einkommen aufgrund einer [gesetzlichen] Versicherung bei Erreichen einer bestimmten Altersgrenze, bei Erwerbsunfähigkeit o.Ä. zusteht [Da]
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente [220.2] durch Botengänge, Schlangestehen vorm Fleischerladen und ähnliche Dienstleistungen aufgebessert.’‘Nun besserte Sitzungsgeld ihre Rente [220.20] auf, und zwar verdient:’
RentnerRentner, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der eine Rente bezieht [D]
‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern, Rentner [137.21], Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose vorführt […]’
Reproduktion, die [1*] Pl. -en bes. Druckw.Bücher, Karten, Bilder, Notenschriften o.Ä., die durch Druck abgebildet und vervielfältigt worden sind [° D2a,b]
‘An den Wänden gerahmte Reproduktionen [35.14] altflämischer Meister, aber auch ein gespenstischer Ensor:’
Republik, die [2*]Staatsform, bei der die Regierenden für eine bestimmte Zeit vom Volk od. von Repräsentanten des Volkes gewählt werden [D]
‘Der Präsident der westdeutschen Republik [129.16] war unterwegs, um mit wohlgesetzten Reden ein halbes Dutzend Tölpeleien des amtierenden Kanzlers zu überdecken […]’‘Der neue Präsident der Republik [205.13] […] hatte sich einen Ministerpräsidenten bestellt, dem die melancholische Aura des Vorgängers fehlte, doch sah landesweit alles viel trüber aus; ’
VolksrepublikReserve, die [6*] meist Pl.: -n*stille Reserven1.Wirtsch.Kapitalrücklagen, die in einer Bilanz nicht als eigener Posten ausgewiesen sind [D1*1]
‘Zwischen Hinweisen auf Kursgewinne einiger Versicherungskonzerne teilt er mit, daß es ratsam wäre, »hier und dort stille Reserven [167.11] zu bilden«.’‘[…] schmerzhaft für Reschke, weil er, zwecks Anschubfinanzierung, einige Konten erleichtern mußte, darunter »stille Reserven [179.17]«.’‘Er gab sogar weitere Beträge seiner streng gehüteten »stillen Reserven [192.5]« preis, als die Einrichtung einer nach westlichem Standard ausgerüsteten Seniorenklinik beschlossen werden mußte.’‘Zudem meinte Frau Dettlaff einigen »stillen Reserven [239.8]« auf der Spur zu sein […]’‘Reschkes »stille Reserven [248.20]« waren bald offengelegt, seine Transaktionen kamen ans Licht.’
2.ugs.etw., bes. Geld, das jmd. [heimlich] für Notfälle o.Ä. zurückgelegt hat [D1*2]
‘[…] worauf er den Zugewinn als »stille Reserve [170.2]« verwaltet hat […]’
Respekt, der [1*]auf Anerkennung, Bewunderung beruhende Achtung [D1]
‘Wechselseitiger Respekt [245.15] vor kultureller Leistung möge Teil jener Versöhnung werden, die Frau Piątkowska und er vor Jahresfrist zu fördern begonnen hätten.’
Rest, der [9*] Pl. -e1.a)meist Pl.etw., was von etw. Vergangenem, Zerstörtem, Verfallenem, Abgestorbenem noch vorhanden ist; Überrest [D1c]
‘[…] ein geringerer Turm, der mit den Resten [9.26] des Klosters gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts abgerissen werden mußte.’‘Ringsum Gestrüpp, rostender Schrott, die Reste [201.31] eines Holzschuppens, dahinter Schrebergärten.’‘[…] die Birkengruppe vor Resten [223.1] des Friedhofzaunes, dessen Lücken durch einen Verhau aus Eisenbahnschwellen geschlossen sind.’‘[…] denn verkohlte, regennaß glänzende Reste [277.5] eines Lagerfeuers gaben Zeugnis […]’
Fassadenrest; Resthaus; Zaunrest b) Pl. seltenetw., was von etw. weitgehend Verschwundenem, Geschwundenem noch vorhanden ist [D1b]
‘Im Verlauf der achtziger Jahre widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge eine Bereicherung seiner Positionen, so daß er den Resten [103.31] linker und liberaler Grundausstattung ökologische Überzeugungen beimischen konnte.’
c)etw., was beim Verbrauch, Verzehr von etw. übrig geblieben ist [D1a]
‘[…] dann fand sich bestimmt in einer Flasche, wie aufgespart, ein Rest [41.16] Honiglikör - grad zwei Gläschen voll.’
2. o.Pl.etw., was zur Vervollständigung, zur Vollständigkeit, zur Abgeschlossenheit von etw. noch fehlt [D2]
‘Den Rest [8.2] muß ich mir einbilden.’‘Davon wollen 51 Prozent so bald wie möglich den Grundbetrag einzahlen, nur 35 Prozent ziehen die angebotene Ratenzahlung vor, der Rest [97.26] mag sich noch nicht entscheiden.’‘[…] daß die anfallenden Überführungs- und Nutzungskosten - den Rest [157.26] zahlten Kranken- und Sterbekassen - nur unerheblich das Kapital minderten.’
Restaurant, das [4*]Gaststätte, in der Essen serviert wird; Speisegaststätte [D]
‘[…] danach im Restaurant [110.13] »Schiffergesellschaft« zu Mittag gegessen haben […]’‘[…] einem Restaurant [111.2], in dem die Gäste auf langen Bänken […] sitzen […]’‘[…] verlief das Abendessen im - zugegeben - provozierend gutbürgerlichen Restaurant [183.20] unseres Hotels.’‘In einem nahegelegenen Restaurant [292.10] hatte Reschke den Tisch für vier Personen bestellt.’
Hotelrestaurant; PrivatrestaurantRestaurationsauftrag, der [1*] Pl. -aufträgeAuftrag (2), ein schadhaftes, unansehnlich gewordenes, in den Farben verblichenes o.ä. Kunstwerk, Gemälde od. Bauwerk wiederherzustellen, wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen [° D restaurieren 1]
‘Vermittelt durch die Piątkowska, führte Reschke Gespräche mit einigen Steinmetzen, die in städtischen Bauhütten Restaurationsaufträge [149.28] ausführten.’
Restaurator, der [2*] Pl. (m+f) -enjmd., der schadhafte, unansehnlich gewordene Kunstwerke od. Bauwerke wieder in ihren ursprünglichen Zustand bringt [° D; D restaurieren 1]
‘Damals befanden sich die Ateliers der Restauratoren [31.12] und Vergolder im Grünen Tor […]’‘Polnische Restauratoren [34.10] bringen Devisen.’
‘Reschke erfuhr, daß die Piątkowska seit gut dreißig Jahren als Restauratorin [27.26] tätig gewesen und als Vergolderin spezialisiert war.’‘Da Wohnungen im historischen Bereich der Alt- und Rechtstadt […] nicht ohne Parteilichkeit vergeben wurden, wird der Piątkowska ihre […] Tätigkeit als mit Verdienstorden dekorierte Restauratorin [30.30] nützlich gewesen sein.’
Restaurierung, die [1*]Rekonstruktion eines schadhaften, unansehnlich gewordenen, in den Farben verblichenes o.ä. Kunstwerk, Gemälde od. Bauwerk; Herstellung des ursprünglichen Zustandes [° D restaurieren 1]
‘Diese Gasse […] verlangt, wie alle Haupt- und Nebengassen der auferstandenen Stadt, nach einer gründlichen Restaurierung [30.16]:’
Resthaus, das [1*] Pl. -häuserRest (1a); Haus (1b)
‘[…] in Resthäusern [217.12] zwischen den wochenlang qualmenden Trümmern der Stadt oder in den Armenvierteln der Vororte, wo ihnen niemand die Kellerwohnung, das Mansardenloch streitig machte.’
Rettung, die [1*]Befreiung aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation u. dadurch Bewahrung vor Tod, Untergang, Verlust, Schaden o.Ä. [° D befreien 1]
‘[…] so vorbehaltlos ich als Autofahrer bereit bin, Verzicht zu leisten und in seiner Fahrradrikscha das Vehikel zur Rettung [200.12] der Großstädte zu sehen […]’
Revanchismus, der [2*] bes. kommunist. abwertendPolitik, die auf die Rückgewinnung in einem Krieg verlorener Gebiete od. die Annullierung aufgezwungener Verträge mit militärischen Mitteln ausgerichtet ist [D]
‘Darauf jammert Reschke über die »selbstsüchtige Uneinsichtigkeit« zweier seiner drei Töchter, deren eine ihm »anachronistischen Heimatkult«, die andere »nekrophilen Revanchismus [99.12]« vorgeworfen habe.’‘Ein vormals kommunistischer Abgeordneter hatte das deutsch-polnische Versöhnungswerk des »verkappten Revanchismus [197.20]« verdächtigt.’
RevanchistRevanchist, der [1*]jmd., der in seinem Denken u. Handeln Revanchismus vertritt [° D]
‘Jedenfalls fand Reschke es lächerlich, daß man ausgerechnet ihn als » unbelehrbaren Revanchisten [140.11]« beschimpfte.’
Reverenz, die [1*] bildungsspr. Ehrerbietung, Hochachtung einem Höhergestellten, einer Respektsperson gegenüber [D1]
‘[…] wie ja das mittelalterliche Motiv Totentanz dem Sterben als Gleichheitsprinzip nicht nur makabre, nein, fröhliche Reverenz [88.28] erweist;’
Rezept, das [1*]Anleitung zur Zubereitung eines Gerichts o.Ä. mit Mengenangaben für die einzelnen Zutaten; Koch-, Backrezept [D2]
‘Sie bekochten einander - einig auch darin - nach italienischen Rezepten [165.30].’
Rezeption, die [2*]Aufnahme[raum], Empfangsbüro im Foyer eines Hotels [D3]
‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer die Witwe zu einem Drink in die Bar, gleich hinter der Rezeption [72.17], ein.’‘Auf Reschkes Frage beim Frühstück, ob sie seine Zimmernummer bei der Rezeption [79.30] erfragt habe, bekam er mit nachgestelltem Lachen Antwort:’
Richtung, die [23*] Pl. -en[gerade] Linie der Bewegung auf ein bestimmtes Ziel hin [D1]
‘[…] wie sie neben ihm Schritt vor Schritt Richtung [18.28] Friedhof setzt […]’‘[…] alle von Danzig oder Gdańsk nach Westen führenden oder aus westlicher Richtung [20.25] nach Gdańsk oder Danzig laufenden Eisenbahngleise […]’‘[…] einem Renaissancegebäude, das die Langgasse und den Langen Markt in östlicher Richtung [31.15] zum Fluß, zur Mottlau hin, abschließt.’‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren […] und schließlich die Deutschen mit Sack und Pack Richtung [37.22] Westen.’‘[…] und blieb seiner Hochstimmung treu: Richtung [44.26] Hotel.’‘[…] während meine Gedanken noch ein Weilchen jener Rikscha hinterdrein sind, die, wo auch immer, in Richtung [60.21] Zukunft rollt...’‘Als sie auf der Großen Allee […] in Richtung [65.6] Stadt und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘Sie nahm alle vier Felder in Betracht und wies mit kurzem Arm in jede Richtung [69.21].’‘Als sie Richtung [70.25] Stadt rollten, dunkelte es.’‘Das war gegen Ende Februar, als der ostdeutsche Staat in Richtung [98.7] Westen auszulaufen drohte […]’‘Erika von Denkwitz […] war fünf Jahre alt, als sich ihre Mutter mit ihr […] in Richtung Westen [141.25] machte.’‘Also werden sie auf der Chaussee neben den Kleinbahngleisen in Richtung [159.2] Stutthof, Frische Nehrung unterwegs gewesen sein.’‘[…] oder ich sehe sie zu zweit […] Richtung [188.3] Versöhnungsfriedhof stiefeln, dieses mir vorgeschriebene Paar:’‘Von Reiseaktivitäten muß berichtet werden, die nicht nur Reschke und die Piątkowska, sondern auch Chatterjee in auseinanderstrebende Richtungen [209.20] brachten […]’‘[…] und sogleich entsteht mir ein Bild, auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke als Fahrgast in Richtung [211.30] Zukunft rollt...’‘Als Hunderttausende ihr Bündel schnürten, waren sie, zufällig oder aus unbeirrbarer Seßhaftigkeit, dageblieben oder hatten den Ortswechsel in Richtung [217.11] Westen verpaßt:’‘In andere Richtung [240.18] verlief die Straße zu den Stranddünen hin.’‘[…] und deshalb war es gar nicht erstaunlich, daß viele, die eigentlich in Richtung [255.21] Westen unterwegs sein wollten, zu Erna Brakups Beerdigung kamen.’‘[…] es ist ein Spaziergang entlang der nur schlapp anschlagenden Ostsee in Richtung [264.25] Jelitkowo […]’‘Sie fuhren zu den Radauneseen, Richtung [276.19] Chmielno.’‘[…] als die blumengeschmückte Rikscha mit dem Hochzeitspaar langsam Richtung [291.4] Rathaus rollte.’
Üin die Nähe eines Modells [°]
‘Ihr in Richtung [14.12] Tizianrot geschöntes Haar.’
angestrebtes Ziel [°]
‘In Briefen […] wird in Umrissen erkennbar, welche Richtung [87.27] ihre Bemühungen einschlagen.’
Riegel, der [2*]*einer Sache einen Riegel vorschieben etw., was man nicht länger dulden kann, unterbinden; etw. Unliebsames nicht länger zur Geltung, [Aus]wirkung kommen lassen [D1a]
‘[…] nach Reschkes Absicht sollte der Umbettungsaktion ein Riegel [210.10] vorgeschoben werden.’
Wortspiel zu *einer Sache einen Riegel vorschiebenGrass
‘Oder hat ihm die Aufsicht den jungen Mann als Riegel [237.11] vorgeschoben?’
Riemenschneiderengel, der [1*] Pl. - von Riemenschneider [Register] gestalteter Engel [°]
‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des blasenden, langgelockten […] Engels gewann jene herbe Anmut, die, wie Reschke sagt, »frühe Riemenschneiderengel [254.20] auszeichnet...«.’
Rikscha, die [29*] Pl. -s(in Ost- u. Südasien) der Beförderung von Personen dienender zweiräderiger Wagen, der von einem Menschen (häufig mithilfe eines Fahrrads od. Motorrads) gezogen wird [D]
‘Er winkte mich herüber, bis ich seine Rikscha [57.26], denn sie gehörte ihm, bewundern konnte.’‘Nein, nicht aus Dakka oder Calcutta habe er die Rikscha [58.3] eingeführt, vielmehr entspreche dieses Fahrzeug aus holländischer Produktion europäischen Ansprüchen.’‘Er besitze noch sechs weitere Rikschas [58.7], alle fabrikneu.’‘Deshalb lasse er zwölf weitere Rikschas [58.22] aus Holland liefern.’‘Überwiegend sind es westdeutsche Kunden, die die Rikscha [59.21] zu nutzen keine Scheu haben.’‘[…] während meine Gedanken noch ein Weilchen jener Rikscha [60.20] hinterdrein sind, die, wo auch immer, in Richtung Zukunft rollt...’‘Keine Rikschas [72.13] mehr, aber Taxis warteten, wie üblich, vor dem Hotel.’‘Als Reschke kurz nach acht vor das Hotel trat, standen noch keine Taxis, aber einladend drei Rikschas [80.19] schräg gegenüber in der Sonne.’‘Und Mister Chatterjee, dessen Firma mittlerweile über dreißig Rikschas [121.20] betrieb, stellte eine spätere Fahrt in Aussicht.’‘[…] weil aber Polen, inzwischen nur Polen die drei Dutzend Rikschas [121.28] in Bewegung hielten […]’‘[…] denn die Rikschas [138.4] legten wie die Taxis den nur im Fahrpreis unterschiedlichen Weg mit seitlich wehendem Trauerflor zurück.’‘Nicht nur in der Altstadt sind die flinken, mittlerweile ungeniert von jungen Polen bewegten Rikschas [161.17] unterwegs […]’‘[…] und Chatterjee wird sich erinnert haben, daß […] ein in Japan missionierender Franziskaner holländischer Herkunft die Rikscha [163.9] erfunden hat […]’‘Sie lehnte nicht nur Fahrten mit den melodisch läutenden Rikschas [164.18] ab […]’‘Er komme leider nicht mehr dazu, als sein eigener Angestellter Rikscha [201.16] zu fahren […] ’‘Auch Erna Brakup fuhr gerne Rikscha [202.26].’‘Auch bei Szczypiorski kommt die behelfsmäßige Rikscha [204.19] vor...’‘Den Hemdbruststreifen füllt die Firmeninschrift und die Nummer der Rikscha [204.31].’‘[…] als wäre sie mit der Rikscha [205.4] verwachsen.’‘[…] sie, die Vergolderin, wollte unbedingt per Rikscha [287.31] zum rechtstädtischen Rathaus:’‘[…] obgleich ihr die vielen blitzblanken, die Alt- und Rechtstadt belebenden Rikschas [289.4] mit ihrem melodischen Dreitongebimmel gefielen.’‘Ihr kindliches Händeklatschen, als sie die Miniatur ausgepackt und uns beide als Püppchen auf dem Fahrgastsitz der güldenen Rikscha [289.14] entdeckte! ’‘Die Rikscha [289.31], in der das Brautpaar auf Fotos sitzt, ist blumengeschmückt.’‘In der zweiten Rikscha [290.2] gleichen Modells sitzen die Trauzeugen […]’‘Vom Haus in der Hundegasse, wo auf dem Beischlag für Freunde und Nachbarn Cocktails serviert wurden, sind die zwei Rikschas [290.17] die Gasse hinunter zur Reitbahn gefahren […]’‘Nach Reschkes Notiz hat man freundlich Beifall geklatscht, als die blumengeschmückte Rikscha [291.3] mit dem Hochzeitspaar langsam Richtung Rathaus rollte.’‘Warum ist dummes Huhn, was ich bin, nicht schon immer gefahren in Rikscha [292.23]!’‘Schon damals haben wir alle längeren Wege mit der Rikscha [297.18] gemacht, über den Tiber zum Vatikan.’‘Wenn zu jener Zeit der innerstädtische Verkehr, trotz der Rikschas [297.23], immer noch vom Auto bestimmt gewesen ist, kann man heute sagen: Rom ist frei von Gestank […]’
‘Zum Beispiel stimmt ihn fröhlich, daß die gestiegenen Ölpreise das Benzin teurer und teurer machen, […] weshalb seinem Rikschabetrieb [161.13] immer mehr Kundschaft zulaufe.’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb [202.14] und die Friedhofsgesellschaft […] einen Handel ein, der, wie Chatterjee sagte, »auf Gegenseitigkeit« beruhte.’‘Leider gibt es nur wenige Fotos, die Chatterjees Rikschabetrieb [204.6] dokumentieren.’‘Begierig griffen die zuständigen Politiker sein Konzept auf, erteilten in Amsterdam und Kopenhagen sogleich […] die Konzessionen für innerstädtischen Rikschabetrieb [210.31].’
Rikschafabrikant, der [1*]jmd., der einen Betrieb besitzt, in dem auf industriellem Wege durch Be- u. Verarbeitung von Werkstoffen unter Einsatz mechanischer u. maschineller Hilfsmittel Rikschas in großer Stückzahl hergestellt werden [° D Fabrikant; D Fabrik 1]
‘Sooft er versuchte, seiner Alexandra die Herkunft des Rikschafabrikanten [288.9] zu erklären […]’
Rikschafahren, das [2*] → rikschafahreneine Rikscha steuern, lenken [° D fahren 4b]
‘Und kräftig die Pedale tretend, als gehörte das Rikschafahren [60.6] mit zwei fülligen Damen im gutgefederten Gefährt zu seinem Konditionstraining, rief Chatterjee abermals: ’‘Der kurze Streit zwischen Alexander und Alexandra hat sich übrigens nicht am Rikschafahren [121.23] an sich entzündet.’
‘Natürlich war ihre Rikschafahrt [289.24] mehrere Fotos wert, die mir farbig vorliegen.’
Rikschamann, der [2*] ugs.männliche Person, die [beruflich] mit Rikschas zu tun hat [° D -mann]
‘Bei einem der Thekengespräche kam es wie beiläufig zum Eingeständnis, daß der » Rikschamann [164.30]«, wie die Piątkowska wegwerfend Subhas Chandra Chatterjee nannte, nur väterlicherseits bengalischer Herkunft war.’‘Warum sagst du nicht, daß dein Rikschamann [285.25] hat schönes Geschenk gemacht?’
‘Für Chatterjee war es naheliegend, ein Rikschamodell [213.9], das später zum Exportschlager wurde, nach der inzwischen historisch gewordenen Arbeiterbewegung zu benennen:’
Rikschaprinzip, das [1*]Idee, die dem Einsatz der Rikscha als Verkehrsmittel zugrunde liegt [° D Prinzip c]
‘Und damit war er bei seinem Rikschaprinzip [200.30], dessen Erfolg in der Tat für sich spricht.’
Rikschaproduktion, die [4*]Rikscha; Produktion (1a)
‘Chatterjees Rikschaproduktion [201.10] läuft in drei Werfthallen auf Hochtouren.’‘Reschke handelte richtig, als er - wie viel auch immer - Kapital der Friedhofsgesellschaft in die Rikschaproduktion [206.7] steckte.’‘Die Rikschaproduktion [212.26] ergriff von weiteren Montagehallen Besitz.’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke […] die Rikschaproduktion [200.30] mit den Interessen der Friedhofsgesellschaft verknüpft hatte […]’
Rikscha-Produzent, der [1*]jmd., der Rikschas herstellt [° D Produzent]
‘Wenn die Absichten des Paares auch keinen Zusammenhang mit den Plänen des Rikscha-Produzenten [210.2] zu erkennen gaben […]’
Rikschasystem, das [1*]Öffentliches Nahverkehrswesen mittels Rikschas [°]
‘[…] fällt mir mein alter Freund Chatterjee ein, der als erster das heute überall praktizierte Rikschasystem [259.14] erprobt hat...’
‘Als Reschke wissen wollte, wie das Geschäft zur Winterzeit laufe, erfuhr er, daß selbst im Januar, als strenger Frost herrschte, viele Polen den günstigen Rikschatarif [202.21] als vorteilhaft erkannt hätten […]’
‘[…] wenn eines Tages die Grunwaldzka […] den Namen meines bengalischen Geschäftsfreundes tragen wird, dem weltweit die Förderung des innerstädtischen Rikschaverkehrs [272.4]...’
Rikschawalas[fremdsprachige Wörter/Hindi]Rikschawerk, das [1*]Pl. -eRikscha; Werk (4)
‘Die gesamte Belegschaft der Rikschawerke [213.27] hat dieses Angebot abgelehnt.’
Ring, der [2*] Pl. -e1. /kurz für Fingerring/ als Schmuck im Allgemeinen am Ringfinger getragener Ring [D Fingerring 1b]
‘[…] sogar drei Fingernägel der rechten, aufliegenden Hand sind geblieben. Kein Ring [227.18], kein Rosenkranz, nur sandfarbener Staub über allem.’
*die Ringe tauschengeh.heiraten, mit jmdm. eine Ehe schließen [D1b*]
‘Leider mußte er damals, als wir die Ringe [289.17] tauschten, kurzfristig nach Paris reisen […]’
2.etw., was gleichmäßig rund geformt [und in sich geschlossen] ist; kreisförmiges Gebilde; ring-förmige Anordnung, Figur [° D1a; D3]AußenringRingelsöckchen, das [1*]Pl. - /Vkl./(von Kindern […] getragener) kurzer Strumpf, der nur bis an od. knapp über den Knöchel reicht mit ringsherum laufenden Querstreifen als Muster [° D Söckchen 2; D geringelt b]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, Propellerschleifen und Schillerkragen, ihre Kniestrümpfe und Ringelsöckchen [96.7], ihr Grinsen, verhuschtes Lächeln und so viel verkniffener Ernst […]’
Rippe, die [1*] Pl. -nschmaler, gebogener Knochen im Rumpf des Menschen u. mancher Tiere, der nahezu waagerecht von der Wirbelsäule zum Brustbein verläuft u. mit anderen zusammen die Brusthöhle bildet [D1]
‘Alles ist ihr greifbar geblieben, wenn sie versichert, wie gerne sie ihres » lieben Aleksanders« Rippen [90.30] betastet, gezählt habe.’
Risiko, das [2*] Pl. Risikenmöglicher negativer Ausgang bei einer Unternehmung, mit dem Nachteile, Verlust, Schäden verbunden sind; mit einem Vorhaben, Unternehmen o.Ä. verbundenes Wagnis [D]
‘In heutiger Zeit, wo alles wankt, gilt es, mit dem Risiko [72.7] zu leben.’‘Die Vielzahl anreisender Trauergäste, diese permanente Invasion Leidtragender, hatte Risiken [270.18] zur Folge […]’
Riß, der [1*]Pl. Risse ÜStelle, an der etw. gerissen, brüchig geworden ist [° D Riss 1, D einreißen 2b]
‘Seitdem dieser Kinderglaube Risse [146.24] zeigte, wollte Wróbel mehr wissen, als in Papieren zu finden war.’
Ritter, der [2*]*ein Ritter von der traurigen Gestalt abwertendjmd., der sehr lang u. hager ist, dazu eine schlechte Haltung hat u. außerdem heruntergekommen wirkt [D5*] Anspielung auf span. el caballero de la triste figura, dem Beinamen des Don Quichotte [° D5*]
‘Wenn armes Polen hat edlen Ritter [98.19] von traurige Gestalt, habt Ihr dickleibiges Sancho Pansa, muß grinsen immer...’‘Jener Ministerpräsident, den die Piątkowska gerne mit dem hispanischen Ritter [171.19] von der traurigen Gestalt verglich […]’
Ritual, das [2*]Gesamtheit der festgelegten Bräuche u. Zeremonien eines religiösen Kultes; Ritus [D1b]
‘[…] dessen Abdankungshalle […] für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual [68.24] genutzt wurde […]’‘Mit der Beerdigung nach katholischem Ritual [145.21] konnte die vierte Gräberreihe begonnen werden.’
BegräbnisritualRock, der [4*]1.Kleidungsstück für Frauen u. Mädchen, das von der Taille an abwärts (in unterschiedlicher Länge) den Körper bedeckt [D1a]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er dem Ansturm des mit Rock [71.28] und Kostümjacke bekleideten Körpers standgehalten […]’‘Mit hochgekrempelten Hosen nur, mit geschürztem Rock [144.31] haben sie sich ins seichte Uferwasser gestellt.’‘Sie raucht linker Hand, während sie rechts den Rock [145.3] rafft.’
2.landsch.Jacke, Jackett (als Teil des Anzugs) [D2]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock [46.1] stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor […]’
Rohrbruch, der [1*] ÜEntzweigehen, Zerbersten [durch Druck] einer [Wasser]Leitung [° D brechen 2]
‘Wie nach einem Rohrbruch [84.14] ergießen sich Obszönitäten […]’
Röhrengeschlinge, das [1*]in vielen Windungen angebrachte Röhren, lange zylindrische Hohlkörper [mit geringerem Durchmesser], die vor allem dazu dienen, Gase od. Flüssigkeiten weiterzuleiten [° D Röhre 1]
‘Das untere Drittel des erst Mitte der siebziger Jahre eingeebneten Sankt-Joseph-Friedhofs wird vom Röhrengeschlinge [223.6] einer Fernheizungsleitung überbrückt […]’
Rohrstock, der [1*]dünner, biegsamer ¹Stock [aus Peddigrohr] [D]
‘Immer wieder kalbten zwischen Ramkau und Matern Kühe, zerbrach dem Lehrer in der Volksschule Weidengasse der Rohrstock [241.9] […]’
Rokoko, das [1*]durch zierliche, beschwingte Formen u. eine weltzugewandte, heitere od. empfindsame Grundhaltung gekennzeichneter Stil der europäischen Kunst (auch der Dichtung u. Musik), in den das Barock im 18. Jh. überging [D1]
‘Er bewertete ihre Sicht als »zu eng« und den Grafiker, »weil über das Rokoko [75.19] hinausweisend, als bedeutend und von europäischem Rang«.’
‘Und bin gut für geschnitztes Rokokoaltar [27.30].’
Rolle, die [2*]Stellung, [erwartetes] Verhalten innerhalb der Gesellschaft [D5b]
‘[…] erst später, bedrängt vom immer schlimmeren Gang der Zeitläufte, wird ihr, nicht etwa der Erdkröte, die Rolle [126.19] der Ruferin zugedacht, die kommendes Unheil einläutet.’
*[k]eine Rolle spielen [nicht] wichtig, [un]wesentlich sein [D5b*]
‘Dabei spiele die Kostenfrage eine untergeordnete Rolle [177.11].’
ROM, das [1*] EDV/kurz für engl. read only memory [fremdsprachige Wörter/Englisch]/ Festwertspeicher [D]
‘ROM [94.28] wurde Alexandra als Read Only Memory, die Beschreibung des mit Instruktionen bestückten Arbeitsspeichers, erklärt.’
Roman, der [2*] Pl. -ea) o.Pl.literarische Gattung erzählender Prosa, in der [in weit ausgesponnenen Zusammenhängen] das Schicksal eines Einzelnen od. einer Gruppe von Menschen (in der Auseinandersetzung mit der Umwelt) geschildert wird [Da]
‘Der Schriftsteller Kazimierz Brandys läßt in seinem Roman [204.17] » Rondo« dieses zeitbedingte Verkehrsmittel rollen.’
b)Werk der Gattung Roman (a) [Db]
‘Zwischen Krimis und Romanen [35.18] der polnischen Nachkriegsliteratur stehen sperrig nautische Bände.’
BriefromanRomantiker, der [1*] Pl. (m+f) - Vertreter der romantischen Bewegung; Künstler (Dichter, Maler, Musiker) der Romantik, einer Epoche des europäischen, bes. des deutschen Geisteslebens vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19.Jh.s, die in Gegensatz stand zu Aufklärung u. Klassik u. die geprägt ist durch die Betonung des Gefühls, die Hinwendung zum Irrationalen, Märchenhaften u. Volkstümlichen u. durch die Rückwendung zur Vergangenheit [° D1; D Romantik 1]
‘[…] zitierte der Professor, weil Unken den Ton angaben, aus den Dichtungen der Romantiker [126.28] […]’
Rondell, das [4*]1.runder Platz [D2]
‘Auf halber Höhe bildete die Lindenallee ein Rondell [67.16], von dem aus nach links und rechts gleichfalls Lindenalleen abzweigten, […]’‘»Hier wird sein!« rief Alexandra Piątkowska, als beide wieder auf dem Rondell [69.19] standen.’‘Es sei ihm, meldet Reschke, die Witwe um den Hals gefallen, als ihr, vom Rondell [71.13] aus gesehen, der zukünftige Friedhof vor Augen stand.’‘[…] hat der Videofilm-Kameramann mit langsamen Schwenks die in Kreuzform verlaufenden Lindenalleen, das große Rondell [137.16], einzelne Baumgruppen, […] eingefangen […]’
Friedhofsrondell 2.rundes Beet [als Teil einer größeren Gartenanlage] [D1]EschenrondellRose, die [1*] Pl. -n Heraldikmeist fünfblättrige stilisierte Rose (als pflanzliches Ornament) [D7]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen [17.22] im Wappen des Theologen Aegidius Strauch aus dem Flachrelief eines Grabsteins […] deutet […]’
Rosenkranz, der [3*]1.in einem Kreuz endende Kette aus 6 größeren u. 53 kleineren Perlen od. Kugeln in bestimmter Anordnung, die der Abfolge der Gebete des Rosenkranzes (2) entsprechen [D1]
‘Kein Ring, kein Rosenkranz [227.18], nur sandfarbener Staub über allem.’‘Erna Brakups Finger hielten, miteinander verknotet, den Rosenkranz [256.15] und ein Heiligenbildchen […]’
2.Reihung von Gebeten (bes. Vaterunser u. Ave Maria), die in bestimmter Abfolge gebetet werden [D2]
‘Der immerwährende Rosenkranz [265.10] erlaubte endloses Beten, das von gesungenem Jammer unterbrochen wurde.’
Rosenmontag, der [1*]Montag, der erster Tag (1) der Kalenderwoche, vor Fastnachtsdienstag [° D; D Montag]
‘In Düsseldorf und anderswo mußte sogar der Karnevalsumzug am Rosenmontag [102.2] abgesagt werden;’
Rostrot, das [1*] → rostrotbräunlich rot wie Rost, ein Stoff (Eisenoxid), der sich an der Oberfläche von Gegenständen aus Eisen od. Stahl unter Einwirkung von Feuchtigkeit bildet [° D rostrot, D ²Rost 1]
‘Jedenfalls blieben beide aufs Rostrot [9.4] versessen, bis die Eimer nichts mehr hergaben.’
Roststelle, die [1*] Pl. -nStelle (1b), die Rost, einen unter Einwirkung von Feuchtigkeit sich an der Oberfläche von Gegenständen aus Eisen od. Stahl bildenden, rötlich braunen Stoff angesetzt hat [° D ²Rost 1]
‘Dunkelblau das stabile Gestänge, keine Roststellen [57.30], nirgendwo blätternder Lack.’
Rotbauchunke, die [7*] Pl. -nvorwiegend in Mittel- und Osteuropa lebende Unke (1) nart mit schwarzroter Bauchfärbung; Bombina bombina [° WWW140]
‘Aber er will gesehen haben, wie ich eine ausgewachsene Kröte, nein, Unke, Rotbauchunke [42.9] geschluckt, ohne zu würgen, verschluckt, runtergeschluckt habe, rein und weg, ohne Wiederkehr.’‘[…] allerorts lärmten Kröten, aus deren Brunstgeräusch Reschke Rotbauchunken [125.28], die sogenannten Feuerunken, heraushörte.’‘Glaub mir, Alexandra, wie der Raps zu früh blüht, rufen Rotbauchunke [127.6] und Gelbbauchunke zu früh.’‘Da Rotbauch- [160.12] und Gelbbauchunken kleiner als Erdkröten sind […]’‘Hätte Reschke […] die seitlich geplatzte Unterseite fotografiert, könnte ich jetzt mit Bestimmtheit von Rotbauchunken [160.22] sprechen.’‘Es waren Rotbauchunken [283.1], die im flachen, knapp unterm Meeresspiegel liegenden Werder schon immer heimisch gewesen sind.’‘An einem warmen Maitag schaffte eine Rotbauchunke [283.10], auch Tiefland- oder Feuerunke genannt, bis zu vierzig Rufe in der Minute.’
Feuerunke; TieflandunkeRote Armee, die [1*] früherArmee (2) der Sowjetunion [D Armee 1a]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof mit Ehrenmal der Roten Armee [21.14] […] wußte die Witwe ein Loch im Zaun.’
Rotgold, das [2*]mit etwas Kupfer legiertes, rötliches Gold (1) [D]
‘Diese zwischen Rotgold [28.26] und Grüngold schillernde Verklärung.’‘nachdem sie das zwischen Weiß- und Rotgold [254.10] legierte Material der Mastixschicht überm Kreidegrund aufgetragen hatte’
Rotunde, die [1*]Gebäude[teil] mit kreisrundem Grundriss [D1]
‘Und inmitten der Rotunde [295.27], mit Blick in die Halbkreiskugel bis hoch zur kreisrunden Scheitelöffnung, sei ihnen, schreibt Reschke, das Herz weit geworden.’
Rotwein, der [4*]aus [roten od. blauen] Trauben, deren Schalen mit vergoren werden u. dabei ihren Farbstoff abgeben, hergestellter Wein von rubin- bis tiefroter, ins Violette spielender Färbung [D]
‘Eine Flasche bulgarischer Rotwein [36.5] wurde leer.’‘Ich vermute eine zweite Flasche bulgarischen Rotwein [40.19], die sich im Küchenschrank der Witwe fand.’‘Angenommen, es war kein weiterer Rotwein [41.14] im Haus […]’‘Der bulgarische Rotwein [50.28] […] und drei Flaschen Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen […]’
RotweinfleckRotweinfleck, der [1*]durch [einen Klecks, Spritzer] Rotwein verschmutzte Stelle [° D Fleck 1]
‘Der verlachte Rotweinfleck [36.9].’
Routine, die [1*] meist abwertend[technisch perfekte] Ausführung einer Tätigkeit, die zur Gewohnheit geworden ist u. jedes Engagement vermissen lässt [D1b]
‘Sie sollen das Begräbniswesen durch postmoderne Gestaltung aus starrer Routine [273.30] befreien.’
Rubrik, die [1*] Pl. -enSpalte, in die etw. nach einer bestimmten Ordnung [unter einer bestimmten Überschrift] eingetragen wird [Da]
‘Mein Mitschüler schwankt zwischen den Kategorien und […] klittert, indem er unsere immer älter werdenden Landsleute als »umgesiedelte Flüchtlinge« in seinen Rubriken [96.16] führt.’
Rucksack, der [1*] Pl. -säckesackartiger Behälter mit zwei daran befestigten breiteren Riemen, der auf dem Rücken getragen wird [D]
‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel, Säcke, Netze, Tragetaschen, um Rucksäcke [100.20], wie sie heute bei der Jugend wieder in Mode sind, leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’
Rückblick, der [3*] Gen. -sgedankliches Betrachten, Zurückverfolgen von Vergangenem [D]
‘Typisch für Reschke, daß er die Zeitspanne seines Rückblicks [267.2] verkürzte, sobald ihm sein nahe Brösen ausgesprochener Heiratsantrag gegenwärtig wurde.’‘Im Tagebuch steht aus zeitlich sprunghaftem Rückblick [292.15] geschrieben:’
*im Rückblick in der nachträglichen Betrachtung von etw. Vergangenem [D*]
‘Und so beschreibt mir Reschke als Reszkowski die gegenwärtige Lage im Rückblick [259.17]:’
Rücken, der [7*]hintere Seite des Rumpfes beim Menschen zwischen Nacken u. Lenden; obere Seite des Rumpfes bei [Wirbel]tieren [D1]
‘Ihrer Aufforderung, endlich zu schlafen, das hieß Rücken [79.21] an Rücken [79.21] zu liegen, verdanke ich die Notiz: »Machen wir Doppeladler.«’‘Seit' an Seit' gestellt und notfalls Rücken [207.8] an Rücken [207.8];’
‘Den mannshohen Grabstein im Rücken [202.14], gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft, mithin Bewegung und Stillstand, die Lebenden und die Toten, abermals einen Handel ein […]’‘Beide geben, die Fensterfront im Rücken [274.9], nur von der Sitzordnung her ein Paar ab […]’
Ü
‘[…] oder sind es die neunhundertfünfzig Millionen im Rücken [54.19] des Herrn Chatterjee gewesen, die Reschke von links nach rechts zu zählen begonnen hatte?’
*jmdm. den Rücken stärken jmdm. Mut machen, ihn moralisch unterstützen [D1*]
‘Nur dank meiner Hilfe - ›weil Pan Aleksander hat immer Rücken [246.28] gestärkt‹ - sei sie bis vor kurzem hoffnungsvoll gewesen.’
Rückenspur, die [1*] Grasscharakteristische Hautoberfläche der Unke auf dem Rücken, mit linear angeordneten Drüsen [°]
‘Dennoch zeichnet sich deutlich die warzige Rückenspur [160.3] ab.’
Rückeroberung, die [1*]erneute Eroberung von etw. das zuvor verloren wurde [°]
‘Auf eine der Glossen, die […] in dem Vorwurf gipfelte, »mit Leichen Rückeroberung [140.15]« betreiben zu wollen, hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’
Rückgriff, der [1*] Pl. -edas Wiederaufgreifen bestimmter Ideen, Vorstellungen, Erscheinungen o.Ä. [D1]
‘Solche Rückgriffe [149.12] sollten schon bald den Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft in Schwierigkeiten bringen;’
Rückhalt, der [1*]fester Halt; Stütze, Lehne [° D1]
‘Die üppig geschnitzten Lehnen der feierlich schwarzbraun polierten Stühle täuschen, so unbequem hartkantig sie sein mögen, dennoch barocken Rückhalt [274.17] vor:’
Rückkehr, die [9*]das Zurückkommen nach längerer Abwesenheit [D]
‘[…] wenngleich beide keine Rückkehr [26.20] zu Lebzeiten erhofft haben?’‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr [85.23] mit Personen und Personengruppen, nicht zuletzt mit kirchlich orientierten, Kontakt aufnehmen […]’‘In einem der Schreiben sei »vitales Interesse an Rückkehr [88.15] in die Heimat, wenn auch der Toten nur« formuliert worden.’‘[…] denn mit Sicherheit müsse man erwarten, »daß Litauen die Rückkehr [94.4] beerdigungswilliger Polen durch Devisenzahlung beglichen sehen will.’‘Nichts über das Ruhrgebiet, doch muß des Witwers Wohnung der Witwe gefallen haben, schreibt sie doch gleich nach ihrer Rückkehr [114.5]:’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau, der überbetont die Wörter » Heimaterde« und »Rückkehr [137.1]« in seine immerfort Gleichnisse suchenden Sätze schummelte.’‘Dieses Gespräch fand, bald nach seiner Rückkehr [142.23] aus Bochum, an einem Wochenende statt.’‘Alexandra wird Rückkehr [160.27] gewünscht haben.’‘Allen nach jenem Datum verstorbenen Umsiedlern sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr [193.29] durch Umbettung eröffnet sein.’
WiederkehrRücklauf, der [1*]das Zurücklaufen, [in der Chronologie] Zurückgehen o.Ä. in Richtung des Ausgangspunktes [° D1]
‘Was Alexandra ihrem Alexander übersetzte, hörte sich nach zeitlichem Rücklauf [241.2] an, nur ihr Husten war gegenwärtig;’
Rückmeldung, die [2*] Pl. -en1.Mitteilung, dass jmd. zurückgekehrt, wieder zu Hause ist [°]
‘Keine Rückmeldung [298.31] kam.’
2.Eingang von Antworten auf eine Befragung o.Ä. [° D Rücklauf 2]
‘72 Prozent der Rückmeldungen [97.21] zeigen Beerdigungswilligkeit im Sinne unserer Friedhofsgesellschaft an.’
Rückreise, die [1*]Fahrt, Reise, die vom Ziel zum Ausgangspunkt zurückführt [D Rückfahrt]
‘Soweit Reschkes Wille, den er, neben Mitbringseln anderer Art, darunter eine formschöne Stehlampe, zum Gepäck für die Rückreise [171.13] zählte.’
RückwegRückseite, die [4*] Pl. -nhintere, rückwärtige Seite (5a) von etw. [D]
‘Den Fotos nach, die Reschke geschossen und auf den Rückseiten [145.23] datiert hat, hätten die polnischen Sargträger auch deutsche sein können.’‘[…] doch Reschke hat auf die Rückseiten [160.8] der Fotos geschrieben:’‘Diesen Schnappschuß wird Reschke geknipst haben, denn auf der Rückseite [205.6] steht sein Vermerk:’‘Auf der Rückseite [289.27] eines Fotos steht schön geschrieben:’
Rücksicht, die [4*]Verhalten, das die besonderen Gefühle, Interessen, Bedürfnisse, die besondere Situation anderer berücksichtigt, feinfühlig beachtet [D1]
‘Auch keine Rücksicht [56.10] mehr auf die paar übriggebliebenen Berufsflüchtlinge.’‘Die Vorsorge für den Tod ist frei von Rücksicht [142.20] auf den Konjunkturverlauf.’‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal war 75 Hektar groß, schloß Täler und Hügel ein, nahm Rücksicht [234.12] auf Baumgruppen […]’‘Sie rauchte, ohne auf die Dettlaff Rücksicht [247.16] zu nehmen, mit geschlossenen Augen.’
‘So viel Rücksichtnahme [271.12] führte dazu, daß man sich Komplimente machte.’
Rücktritt, der [17*] Gen. -sdas Zurücktreten, Niederlegen eines Amtes (bes. von Mitgliedern einer Regierung) [D1]
‘Mit den drei deutschen Stimmen und Marczaks Stimme wäre die Sache perfekt gewesen, wenn die Alte nicht mit angedrohtem Rücktritt [209.10] Aufschub erwirkt hätte.’‘Eine einzige Zeile jedoch gibt den Rücktritt [216.2] von Erna Brakup bekannt.’‘Nach meinem Willen tritt sie erst jetzt wirklich zurück, nachdem sie vor dem Aufsichtsrat der Friedhofsgesellschaft ihren Rücktritt [228.29] wörtlich vollzogen hatte.’‘So, in Filzstiefeln, die sie gelegentlich auszog, unterm Topfhut, den sie nie abnahm, vollstreckte sie ihren Rücktritt [229.17] wie eine Strafe.’‘Außer dem Geschäftsbericht […] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief überliefert, den die alte Frau am Tag ihres einprägsamen Rücktritts [230.4] […] geschrieben hat […]’‘Als ich mußt Rücktritt [230.12] machen und aufgeregt war natirlich habe ich vergessen ganz, was ich noch sagen muß Ihnen gefälligst.’‘Mag sein, daß dieser Brief den städtischen Angestellten […] angestoßen hat, seinen Rücktritt [230.29] nachzuholen.’‘[…] sprach Jerzy Wróbel […] wie beiläufig das Wort Rücktritt [243.19] aus;’‘[…] während der nächsten Aufsichtsratssitzung hat er seinen Rücktritt [243.21] erklärt.’‘Seit Wróbels Rücktritt [245.7] und Abgang saßen beide wie unter einer Glasglocke.’‘Wir alle sind bestürzt und empfinden Ihrer beider Rücktritt [247.25] als schmerzlichen Verlust.’‘Welcher Teufel hat dich, hat unser Paar geritten, als es nach vehement ausgesprochenem Rücktritt [248.9] kleinlaut bereit war, jenen aus dem Hut gezauberten » Ehrenvorsitz« anzunehmen […]’‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr […] ist, kurz nach erwünschtem Rücktritt [273.11], Konsistorialrat Karau;’‘Aber den Rücktritt [279.8] vom Ehrenvorsitz der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft haben Alexander und Alexandra gemeinsam vollzogen.’‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts [279.16] hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume […]’‘Nach erklärtem Rücktritt [281.11] heißt es:’‘[…]doch als ich kurz vor Erna Brakups Rücktritt [284.6] in seinem Tagebuch las […]’
‘Weil […] dieser jedoch gleich nach seiner Rücktrittserklärung [244.4] den Sitzungsraum verlassen hatte […]’
Rücktrittswunsch, der [1*]Pl. -wünscheRücktritt; Wunsch (1)
‘Abgesehen von den Rücktrittswünschen [269.17], die bedauert wurden, löste die » flächendeckende Ausweitung des Versöhnungsgedankens« Beifall aus […]’
Rückwanderung, die [1*]Ansiedeln in einem Land, aus dem jmd. zuvor emmigriert od. vertrieben worden ist [°]
‘Falls man aber die Wünsche alter Menschen mit Mißtrauen höre und - wie er Hochwürden Bierońskis Zwischenruf entnehme - die Gefahr unkontrollierter Rückwanderung [177.20] befürchte […]’
‘Doch weil ich mir alle Hin- und Rückwege [44.5] lang, die Reschke vorgibt, schon zu Schülerzeiten die Hacken abgelaufen habe […]’‘Ältere Trauergäste fanden es anstößig, daß einige […] den Hinweg vom Hotel zum Friedhof, dann den Rückweg [138.2] in Chatterjees Fahrradrikschas genommen hatten […]’‘Auf dem Weg nach Neapel oder auf dem Rückweg [299.1] ist es geschehen.’
Rückzahlung, die [1*]das Rückerstatten, Zurückgeben [° D Rückerstattung]
‘Rückzahlung [115.2] wurde zugesichert, falls die Gründung der Friedhofsgesellschaft bis Jahresende nicht zustande gekommen sein sollte.’
Ruf, der [14*] Pl. -e1.(von bestimmten Tierarten) in meist regelmäßigen Abständen mehrmals hintereinander ertönender, charakteristischer Laut [° D2a]
‘Hörst du nicht, wie sich ihr Ruf [126.7] deutlich abhebt? Es klingt, als werde eine Glasglocke angeschlagen.’‘Kein Wunder, daß der Ruf [126.11] der Unke, mehr noch als Kauz und Eule, Aberglauben gefördert hat.’‘[…] wo er mit seinem Aufnahmegerät […] unterwegs gewesen ist, um die deutlich glasglockenzarten Rufe [127.22] der Unke einzufangen.’‘Und plötzlich dann doch der Ruf [143.14] einer einzelnen Unke: mehr Geläut als Rufen.’‘[…] wobei wir die Pausen zwischen Ruf [280.24] und Ruf [280.24] nutzten, um so, mit Hilfe der Natur, unserer warnenden Vorausschau Ausdruck zu geben.’‘Bei höheren Wassertemperaturen waren die Intervalle zwischen den Rufen [283.9] kürzer.’‘An einem warmen Maitag schaffte eine Rotbauchunke […] bis zu vierzig Rufe [283.11] in der Minute.’‘Riefen mehrere zur gleichen Zeit, schwoll ihre Klage […] zum endlos schwingenden Ruf [283.14]...’‘So konnte er zwischen Ruf [283.17] und Ruf [283.18] einzelne Wörter […] aufs Podest heben.’
Rufen; Unkenruf 2.laute kurze Äußerung, mit der jmd. einen andern über eine [weitere] Entfernung erreichen will [D1]
‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf [90.12] »Wir sind ein Volk!« das Geflüster der Liebenden […] übertönt?’‘Später wird ihr der wiederholte Ruf [212.6]: ›Verdammte Politik macht alles kaputt!‹ ein wenig Luft verschafft haben.’
Rufer; Siegheilruf; Zwischenruf 3. o. Pl. Beurteilung, die jmd., etw. von der Allgemeinheit erfährt; Meinung, die die Allgemeinheit von jmdm., etw. hat [D5]
‘Das alles vermehrte Arbeitsplätze und belebte die dahinkümmernde Werft, deren weltweiter Ruf [213.7] einst auf dem Begriff Solidarność gründete.’
Rufen, das [3*] → rufeneinen Ruf (1) ertönen lassen [D1b]
‘Und plötzlich dann doch der Ruf einer einzelnen Unke: mehr Geläut als Rufen [143.15].’‘Damals fingen wir über längere Dauer das melodische, wenn auch tieftraurig stimmende Rufen [280.21] einiger werbender Tieflandunken ein […]’‘Und wie zu Alexandras wenigen Worten höre ich das allen zuletzt beschworenen Bildern unterlegte Rufen [282.29] der Tieflandunken.’
Rufer, der [2*] Gen. -sjmd., der einen Ruf (2) von sich gibt [°]
‘Doch nicht ich bin der Rufer [296.24] gewesen, vielmehr hat die Unke aus meinem Innersten heraus...’‘Zwar stand ich da wie das Bild eines Rufers [296.26]: den Kopf in den Nacken gelegt […]’
‘[…] später, bedrängt vom immer schlimmeren Gang der Zeitläufte, wird ihr, nicht etwa der Erdkröte, die Rolle der Ruferin [126.19] zugedacht, die kommendes Unheil einläutet.’
‘[…] daß ich diesen Blick auf gut zweihundert Jahre währende Ruhe [228.3] werfen durfte […]’‘Nachdem er festgestellt hatte, daß diese Ruhe [228.6] nicht zu steigern und einzig dem Tod vorbehalten sei […]’‘Nur Umbetten ist falsch, weil Umbetten stört Ruhe [228.25] von Tote.’‘Der Wunsch nach Ruhe [236.6], wie ich sie zuletzt in der Gruft der Kirche zum Heiligen Leichnam erschaut hatte, kam auf, diese letztmögliche Ruhe [236.8].’
Friedhofsruhe; Ruh [Brakup Missingsch] Ruhe sanftInschrift auf Grabsteinen [D sanft 5]
‘Sogar Inschriften wie ›Ruhe [69.25] sanft!‹ und ›Hier ruht in Frieden!‹ sagte sie wie Beschwörungen auf.’‘Oder willst Du in Gdańsk machen zwei Friedhöfe mit Ruhe [90.1] sanft Ost und Ruhe [90.1] sanft West?’
*zur ewigen Ruhe kommen, letzte Ruhe finden geh. verhüll.beerdigt werden [°]
‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe [37.30] zu kommen […]’‘Wenn bisher freiwillig und zu Lebzeiten der Beschluß gefaßt wurde, in der Heimat letzte Ruhe [215.22] zu finden, soll fortan über Tote verfügt werden.’‘[…] dort den Urlaub zu verbringen, wo die Großeltern […] letzte Ruhe [233.15] gefunden hatten.’
*letzte Ruhe geh. verhüll.Grab[stätte] [°]
‘Denn nicht versteckt, wohl aber geborgen unterm Blätterdach sollen die heimgekehrten Toten ihre Ruhe [64.9] finden.’‘[…] gemischt mit der Hoffnung, einst doch im heimatlichen Gottesacker letzte Ruhe [97.3] zu finden […]’
Ruhefrist, die [1*] Pl. -enfestgelegte Zeitspanne, bevor eine Grabstätte geöffnent und einem neuen Nutzer übereignet werden darf [° Frist a]
‘Nach letzten Korrekturen seitens der Rechtsbeistände - es ging um Ruhefristen [118.28] und das Recht auf anonyme Bestattung - unterzeichneten Aleksandra Piątkowska und Alexander Reschke […] den Vertrag.’
Ruhestand, der [1*] o. Pl.Status, den jmd. (gewöhnlich als älterer Mensch) durch sein Ausscheiden aus dem Arbeitsleben erlangt [D]
‘Dort fand er Todesanzeigen, Gratulationen zu runden Geburtstagen, zur Silbernen, Goldenen, Diamantenen Hochzeit und »zum verdienten Ruhestand [95.29]«.’
Ruine, die [3*] Pl. -nstehen gebliebene Reste eines zum [größeren] Teil zerstörten od. verfallenen [historischen] Bauwerkes [Da]
‘[…] weshalb mir die aus Ruinen [44.7] täuschend echt nachgebaute Stadt ein traumsicheres Pflaster geblieben ist […]’‘Jerzy Wróbel, der aus Grodno stammte, wurde nach Kriegsende in die Ruinen [146.17] der Stadt Gdańsk verschlagen […]’‘Ach, und die Neubauten! Wie Alexandra sagte: ›Sind aus Gomułkazeit ...‹ - Ruinen [179.7] von Anbeginn.’
KirchenschiffsruineRumpelkammer, die [1*] GrassVagina [°]
‘»Bleib noch bißchen in meine Rumpelkammer [84.26].«’
Rund, das [2*]die Form eines Kreises, einer Kugel aufweisende Sache [° Da; D rund I 1]
‘[…] doch ließ ich zum Rund [296.16] der Kuppelöffnung empor eine einzelne Unke rufen:’‘Meine Darbietung soll, sagte mir Alexandra später, allen Touristen im weiten Rund [296.22] Stille befohlen haben, selbst den Japanern.’
Runddach, das [1*]die Form eines Kreises, einer Kugel aufweisendes Dach [° D rund I 1]
‘[…]die Dominikanerkirche hinterm Runddach [235.18] der Markthalle.’
Rundreise, die [1*][Besichtigungs]fahrt durch eine od. mehrere Städte od. Gebiete mit Rückkehr zum Ausgangspunkt [D Rundfahrt 1]
‘Der Werft hingegen hat Chatterjees Rundreise [212.25] gutgetan.’
Rundschreiben, das [1*]in entsprechend vielen Exemplaren an mehrere Empfänger verschickter Brief [D Rundbrief]
‘Die meisten Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft beantworten mein Rundschreiben [97.18] mit Interesse.’
Russe, der [9*] Pl. -n ugs. früherSowjetbürger [D2]
‘Schlimmer wie Russen [24.14] noch.’‘Aber traurig ist schon, daß wir abhängen von verfluchte Russen [109.16] immer noch.’‘Wären nur Pakistani und Bengalen oder auch Russen [121.25] dienstwillig Chatterjees Angestellte gewesen […]’‘Vielleicht könne später, wenn man die Russen [158.12] raus habe, auf Devisenbasis verhandelt werden, doch gegenwärtig...’‘[…] er ertrug ihren Haß auf die Russen [172.24], indem er ihn so lange relativierte, bis er als enttäuschte Liebe erträglich wurde.’‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid laut gewordene Gegenstimme der Minderheiten - wenige Weißrussen und Ukrainer, viele Russen [211.3] und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit versprach - kein gutes Klima für Alexandras Wünsche zur Folge:’‘Jedenfalls bekamen abwechselnd Litauer, Russen [212.13] und Polen ihr Fett ab.’‘Ihre Existenz erinnerte die Polen an Unrecht, das nicht, wie sonst üblich, den Russen [221.11] zugeschoben werden konnte.’‘Werd' ich mich nicht gewöhnen, daß nun, kaum ist Russe [288.7] weg, gibt in Polen so viele Türken.’‘[…] sie blieb bei ihrer Ablehnung des Türken, aller Türken, das heißt aller Fremden, die ihr, mehr noch als die verhaßten Russen [288.12], zuwider waren.’
Russenhaß; RussenbeschimpfungRussenbeschimpfung, die [1*]das Schmähen, Beleidigen [mit groben Worten] der Russen [° D beschimpfen]
‘[…] sogar ihr Ventil »Russenbeschimpfung [211.23]« hielt vorerst dicht.’
‘Wie erklärbar der Russenhaß [120.29] vieler Polen sein mag, unsere Idee läßt Pauschalurteile nicht zu.’
Russisch, das [1*]russische Sprache [Da]
‘Ganz in meinem Sinn setzten sie viersprachige Straßenschilder durch, wollten allerdings Russisch [250.4] durch Schwedisch ersetzt sehen.’
Rußlandfeldzug, der [1*]am 22. Juni 1941 beginnende Offensive der deutschen Wehrmacht gegen die Sowjetunion [° WWW143]
‘[…] an einem Sonntag, als mit Sondermeldungen der Rußlandfeldzug [69.14] begann […]’
Rutschen, das [1*] → rutschenFVG ins Rutschen geraten sich verschieben [D rutschen 1a]
‘[…] daß Reschke in günstiger, seiner Idee zuträglicher Zeit expandierte, als alles ins Rutschen [206.27] geriet, die Welt aus den Fugen war und nichts mehr als sicher galt;’
S
Saab, der [3*]Wagen des Herstellers Saab [Register] [°]
‘Versuchsweise stelle ich mir die beiden in einem Saab [70.27] vor.’‘Saab [71.8] oder Volvo oder doch ein Peugeot?’‘Jemand riet mir, ihm einen Alfa Romeo zuzumuten, zuletzt tippte ich auf schwedische Modelle, Saab [284.16] oder Volvo.’
Saat, die [1*]ÜWeiterentwicklung, Entfaltung einer Initiative [°]
‘Dennoch streut die Idee, und überall geht die Saat [231.15] auf.’
Sache, die [21*] Pl. -en1.a)Angelegenheit, Vorgang, Vorfall, Umstand [D2a]
‘Ich muß mich an Nebensätze klammern oder ein einzelnes Wort leermelken, damit ihre Sache [92.13] in Fluß bleibt.’‘Ist ihre Liebe nicht jetzt schon gewöhnlich, ihr Geschäft mit den Toten gemachte Sache [98.27]?’‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Sache [108.14] läuft.’‘Tags drauf wurde die Sache [119.22] öffentlich.’‘Der Aufsichtsrat erklärte öffentlich sein Bedauern, und die Journalisten verloren den Spaß an der Sache [154.18].’‘Immer häufiger nennt er ihn »meinen Geschäftsfreund und Partner in zukünftiger Sache [206.22]«.’‘Mit den drei deutschen Stimmen und Marczaks Stimme wäre die Sache [209.9] perfekt gewesen, wenn die Alte nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub erwirkt hätte.’‘Die Sache [211.18] sei gelaufen, hieß es.’
b) *in Sachen bezüglich, zum Thema, wegen [D2b*]
‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen [29.8] Orgel und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität.’‘[…] weshalb er in Sachen [105.11] Einheit genauso viele Bejahungen wie Verneinungen gegeneinander aufrüsten konnte: ’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung, die in Sachen [198.28] Umbettung keinen Entschluß zugelassen hatte. ’
2.Gegenstand, um den es geht; Gegenstand der Diskussion; eigentliches Thema [D3a]
‘Er neigte dazu, erst nach längerer Rede zur Sache [38.23] zu kommen, wobei er kaum ausgesprochene Kühnheiten sogleich wieder fragwürdig werden ließ.’‘Alexandra Piątkowska wollte die Sache [38.26] auf den Punkt gebracht sehen.’‘Erst nachdem er umständlich den Friedhof am Hagelsberg beschrieben hat, kommt er zur Sache [53.2], wird ihm die von der Witwe vorgeschlagene »Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft« wichtig.’‘All das lenkt nur ab, will mich hindern, zur Sache [225.27] zu kommen.’‘Wollte auch ich nahtlos und mit der Feststellung, der restliche Aufsichtsrat sei zur Sache [229.27] gekommen, meinen Bericht fortsetzen, käme ich gleichfalls zu rasch dem bloßen Ablauf dessen nach, was Handlung ist. ’‘Jedenfalls kam man, von Vielbrand aufgerufen, sogleich zur Sache [231.6].’
zur Sache! wir wollen zu unserem Thema kommen! [D3a*]
‘»Zur Sache [178.3], bitte!« rief der Vorsitzende Marczak.’‘Wir hätten gewiß noch länger geschwiegen, wenn Vielbrand nicht ›Zur Sache [229.25]!‹ gerufen hätte.«’
3. meist Pl.Ding, Gegenstand, Etwas; Waren [D1a]
‘Nun weiß ich, wo ist Kaufhaus Sternfeld gewesen und wie billig waren da hübsche Sachen [222.13].’
4. o.Pl.etw., wofür sich jmd. einsetzt; Ziel; Anliegen [D4]
‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher […] einen »Verräter an polnische Sache [75.15]«, weil er sich, als nach den Teilungen Polen in höchster Not war, in Berlin, ausgerechnet in Berlin dienstbar gemacht habe.’
Sächelchen, das [1*] meist Pl.:- /Vkl./kleiner [wertvoller] Gegenstand (verschiedenster Art) [D]
‘In Eile, als brenne es hinter ihr, hatte sie dies, das und noch ein paar Sächelchen [77.22] für den Professor eingepackt […]’
Sachlichkeit, die [1*]das nicht von Gefühlen, Vorurteilen Bestimmtsein; Unvoreingenommenheit, Objektivität [° D objektiv 2]
‘Im Weihnachts- und Neujahrsbrief ist es die sonst auf Sachlichkeit [90.26] eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers auf, unter und neben ihrem Fleisch erinnert.’
Sachwalter, der [1*] geh.jmd., der für jmdn., etw. in der Öffentlichkeit eintritt, der sich zum Fürsprecher od. Verteidiger von jmdm., etw. macht, gemacht hat [D1]
‘Er, dieser immer korrekte Sachwalter [208.7] nackter Interessen, hat mich mundtot gemacht.’
Sack, der [3*] Pl. Säckegrößeres, längliches Behältnis aus [grobem] Stoff, starkem Papier, Kunststoff o.Ä., das dem Transport od. der Aufbewahrung von festen Stoffen, Gütern dient [D1a]
‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel, Säcke [100.19], Netze […], leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’
Wolkensack *in Sack und Asche gehen geh.Buße tun [D1a*]
‘Man zwang uns, jahrelang in Sack und Asche [247.30] zu laufen.’
mit Sack und Pack mit aller Habe [D1a*]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten oder Letten, die Polen und schließlich die Deutschen mit Sack und Pack [37.22] Richtung Westen.’
Sackgasse, die [1*]Straße, die nur eine Zufahrt hat u. am Ende nicht mehr weiterführt [D]
‘Die rechte Seite begrenzten verschachtelt stehende Neubaukästen, die auch das Straßenende sperrten: eine Sackgasse [240.18].’
Säkulum, das [1*] bildungsspr.Zeitraum von hundert Jahren; Jahrhundert [D1]
‘Dabei geht ein Säkulum [15.31] zu Ende, das sich Vernichtungskriegen, Massenvertreibungen, dem ungezählten Tod verschrieben hatte.’
Sarg, der [19*] Gen. -(e)s; Pl. Särge(meist aus Holz, auch aus Metall gefertigtes) kastenförmiges, längliches Behältnis mit Deckel, in das ein Toter gelegt wird [D]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute […] und zu erwartende Schwierigkeiten beim Überführen der Särge [40.27] und Urnen […]’‘Ein schwarzer Sarg [136.5], ein nußbrauner.’‘In ihm standen Särge [226.9] gestapelt:’‘Jeder Sarg [226.13] mit grob gepinselter Zahl numeriert.’‘Wróbel war sicher, daß die Särge [226.19] belegt waren;’‘Und Wróbel hob den Deckel des ihnen zunächst, mit dem Fußende voran stehenden Sarges [226.29] […]’‘[…] worauf Reschke […] mit Blitzlicht in den klaffend geöffneten Sarg [227.2] hinein fotografierte, mehrmals, mit Pausen dazwischen, die das Blitzlicht verlangte.’‘Die Brakup lag im noch offenen Sarg [256.1] aus Kiefernholz.’‘Um den Sarg [256.13] Tulpen und Kerzen gestellt.’‘Das Lächeln der Alten im glänzend weiß ausgeschlagenen Sarg [257.16] […] hat sich der Trauergemeinde übertragen.’‘Als sich die Trauernden vorm Sarg [257.22] drängten, um Abschied zu nehmen […]’‘Als der geschlossene Sarg [258.4] aus der Abdankungskapelle getragen, als Kirchenbanner, drauf Heiligenbilder, entrollt wurden […]’‘[…] Wróbel gleich hinterm Sarg [258.7] […]’‘Durch eine Lupe erkenne ich farblich abgestimmte […] Särge [273.26], die Timmstedts Kundendienst zukünftig, neben herkömmlichen Särgen [273.27], die sich zum Fußende hin verjüngen, im Angebot führen wird.’‘Sogar Schneewittchens gläserner Sarg [273.31] will in Mode kommen.’‘Und leicht fiel es mir, das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot von Särgen [274.5] aus tropischen Hölzern wie Teak, Mahagoni und Palisander zu begrüßen...’‘[…] eine Ausstellung anregen, in der […] Beinhäuser und traditionelle Särge [275.2] zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...’‘Beide stehn wir entzückt vor den steingehauenen, seitlich gelagerten Ehepaaren auf den Abdeckungen der steinernen Särge [297.11].’
‘Jerzy Wróbel atmete laut, solange er den Sargdeckel [227.6] hochhielt […]’‘In Fleischfarbe abgebildet ist Wróbels eine Hand, die rechte, wie sie mit der linken Hand, die nicht ins Bild kam, vom Fußende weg den Sargdeckel [227.24] hochstemmt.’
‘[…] wie er gerade anhand von Modellen, nicht größer als Zündholzschachteln, die neue Sargkultur [273.22] der Aufsicht nahezubringen versucht.’‘Nach einer Notiz will Reschke mit Timmstedt ein Gespräch über die neue Sargkultur [274.28] führen […]’
Sargnagel, der [4*]am unteren Ende zugespitzter, am oberen Ende abgeplatteter od. abgerundeter [Metall]stift, der zum Verbinden bes. von Holzteilen Sarg dient [° D1; D Nagel 1]
‘Nun sah man bestätigt, daß die sorgfältig katalogisierte Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel [132.4] […] mehr war als eine Schrulle:’‘[…] kantig gebliebene Sargnägel [132.10] wiesen […] auf Reschkes gegenwärtige Pläne. ’‘Mit den Büchern mußte die Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel [132.19] in die Wohndiele umziehen.’‘Ich glaube zwei handgeschmiedete Sargnägel [227.25], die keinen Halt mehr gaben, am rechten Sargrand erkennen zu können, passend für Reschkes Sammlung.’
‘Mit der ostdeutschen Firma »VEB Erdmöbel« war man nicht ins Geschäft gekommen, weil deren Sargproduktion [133.13] allenfalls für Kremierungen getaugt hätte;’
‘Ich glaube zwei handgeschmiedete Sargnägel, die keinen Halt mehr gaben, am rechten Sargrand [227.26] erkennen zu können, passend für Reschkes Sammlung.’
Sargträger, der [1*] Pl. - jmd., der einen Sarg mit seiner Körperkraft stützt u. so fortbewegt [° D tragen 1a]
‘Den Fotos nach, die Reschke geschossen und auf den Rückseiten datiert hat, hätten die polnischen Sargträger [145.24] auch deutsche sein können.’
Sage, die [1*]ursprünglich mündlich überlieferter Bericht über eine im Einzelnen nicht verbürgte, nicht alltägliche, oft wunderbare Begebenheit [D]
‘Hat aber wieder kaputt gemacht alles, wie Sage [99.22] erzählt, denn Rat von Patrizier hat ihm beide Augen gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren machen woanders.’
Sahne, die [1*]durch Zentrifugieren gewonnener, oben schwimmender, fetthaltigster Teil der Milch; Rahm [° D 1a,b]
‘Die Witwe hatte zum Schluß Sahne [36.6] an die Pilze gerührt […]’
Sakralbau, die [1*] Pl. -tenreligiösen Zwecken dienendes Bauwerk [D]
‘[…] als ihm seine Wissenschaft noch kurzweilig gewesen war und ihm einige Sakralbauten [45.10], zum Beispiel die zuletzt vom Trümmerschutt befreite Petrikirche, neu zu entdeckende Grabplatten zu bieten hatten.’
Salami, die [1*]kräftig gewürzte, rötlich braune, luftgetrocknete Dauerwurst aus Schweine-, Rind-, Eselsfleisch, deren Haut oft mit einem weißen Belag, der durch das Trocknen an der Luft entsteht, überzogen ist od. einen weißen Überzug aus Kreide o.Ä. hat [D]
‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami [276.25] in Scheiben, dänisches Bier und spanische Oliven.’
Salatgurke, die [1*] Pl. -nfleischige, längliche, grüne od. grüngelbliche Frucht, die sich bes. zum Bereiten von Salat, einer mit verschiedenen Marinaden od. Dressings zubereiteten kalten Speise, eignet [° D, D Gurke 1a,b; D Salat 1a]
‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl, Salatgurken [18.2], oder ein fliegender Händler bietet neuerdings aus dem Kofferraum seines Polski Fiat Bananen an […]’
Salz, das [2*] o.Pl.im Bergbau od. durch Eindampfen von [Meer]wasser gewonnene weiße, kristalline Substanz, die zum Würzen von Speisen verwendet wird; Kochsalz [D1]
‘Beim Nachgießen hat Reschke gekleckert. Der verlachte Rotweinfleck. Salz [36.9] drüber.’‘[…] das Streudöschen Salz [143.5] nicht vergessen.’
Salzkartoffel: SalzstangeSalzkartoffel, die [2*] meist Pl.: -nessbare Gemüseknolle, die ohne Schale in Salz enthaltendem Wasser gekocht wird [° D, D Kartoffel]
‘Nachdem die Witwe Salzkartoffeln [34.19] aufgesetzt hatte […]’‘Die Witwe hatte […] gehackte Petersilie über die mehlig zerfallenen Salzkartoffeln [36.8] gestreut.’
Salzstange, die [1*]stangenförmiges, längliches, mit groben Salzkörnern bestreutes Gebäck [° D]
‘Reschke […] kam, Salzstangen [261.18] knabbernd, zur Einsicht: Nichts findet ein Ende.’
Sammelbestattung, die [1*] Pl. -enBestattung mehrer Toter zugleich [°]
‘Hat er, der Massengräber ausdrücklich ablehnte - »Nie wieder darf es dazu kommen!« -, mögliche Sammelbestattungen [139.5] vorweg geahnt?’
Sammelgrab, das [4*] Pl. -gräberGrab (a); für mehrere Tote [D]
‘Er könne sich durchaus Sammelgräber [196.18] vorstellen […]’‘Allen Planungsdaten könne man ablesen, daß die Sammelgräber [250.8] regelmäßiger beschickt werden müßten.’‘Wo Volksmassen aufmarschiert waren […], sollten demnächst schon Sammelgräber [251.10] dicht bei dicht Platz finden.’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof mit schlichter Inschrift Verwendung finden, neuerdings auf Sammelgräbern [277.10].’
Sammelstelle, die [1*]Platz, an dem etw. [Gesammeltes] zusammengetragen [u. gelagert] wird [D Sammelplatz a]
‘[…] vielmehr sehe ich meinen ehemaligen Banknachbarn als eifrigen Fähnleinführer, der sich […] durch die Einrichtung einer Sammelstelle [140.25] ausgezeichnet hat […]’
Sammelsystem, das [1*]Prinzip, nach dem etw. zusammengetragen wird [°D System 2]
‘Dein Sammelsystem [298.14] galt als beispielhaft.’
Sammetkragen, der [1*] Sammet = ältere Form für Samt iron.den Hals teilweise od. ganz umschließender Teil der Kleidung aus Samt, einem feinen Gewebe, meist aus Baumwolle, mit seidig-weicher, wie Pelz beschaffener Oberfläche von kurzem Flor [°D Kragen 1¸ D Samt]
‘Da sich Reschke Extravaganzen, etwa einen Sammetkragen [63.11] zum auf Taille geschnittenen Herbstmantel, leistete […]’
Sammlung, die [3*]Gesamtheit von Gegenständen, Dingen, für die man sich interessiert und die man zusammenträgt, um sie (wegen ihres Wertes in größerer Anzahl, wegen ihrer Schönheit o.Ä.) [in einer bestimmten Ordnung] aufzuheben [° D2a, D sammeln 1b]
‘Nun sah man bestätigt, daß die sorgfältig katalogisierte Sammlung [132.4] handgeschmiedeter Sargnägel […] mehr war als eine Schrulle:’‘Mit den Büchern mußte die Sammlung [132.19] handgeschmiedeter Sargnägel in die Wohndiele umziehen.’‘Ich glaube zwei handgeschmiedete Sargnägel, die keinen Halt mehr gaben, am rechten Sargrand erkennen zu können, passend für Reschkes Sammlung [227.27].’
Sandbett, das [1*][zum Ufer flacher werdender] Boden eines Gewässers, der mit Sand bedeckt ist, eine aus verwittertem Gestein, meist aus Quarz bestehende, feinkörnige, lockere Substanz [° D Sand 1]
‘Dann hat Reschke flache, kaum überspülte Steine aus dem Sandbett [145.5] gehoben.’
Sandinist, der [1*] Pl. (m+f) -enAnhänger des Sandinismus, einer (in den 1970er- u. 1980er-Jahren entstandenen) am Marxismus-Leninismus orientierten Ideologie, Bewegung in Nicaragua [° D, D Sandinismus]
‘Ferner beklagt er den bürokratischen Kleinkram im Universitätsbereich, die Wahlniederlage der Sandinisten [99.16] in Nicaragua, das Wetter und die neonationalen Töne seiner Kollegen;’
Sandstein, der [4*]Sedimentgestein (2a); aus verwittertem Gestein, meist Quarz, das durch Bindemittel (Ton, Kalk u.a.) verbunden ist [°D1; D Sand 1]
‘[…] viel Diabas und auf Hochglanz polierter Granit, wenig Sandstein [22.15], Marmor und Muschelkalk.’‘Den geräumigen Beischlag grenzten zur Gasse hin in Sandstein [31.30] gehauene Reliefs ab:’‘[…] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags, dessen in Sandstein [76.11] gehauene Reliefs das Spiel der Putten und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’
Üharte Masse [°]
‘Das zum Sandstein [227.19] gehärtete Kopfkissen hebt den Schädel, dessen Kinn die Hemdkrause drückt.’
Sanduhr, die [1*]dem Messen bestimmter Zeitabschnitte dienendes Gerät aus zwei übereinander angeordneten, durch einen Hals miteinander verbundenen, kegelförmigen o.ä. Glaskörpern, aus deren jeweils oberem feiner Quarz in den jeweils unteren rieselt [° D, D Sand 1] UnkenrufeRelief, das eine Sanduhr zeigt als Symbol für die Vergänglichkeit [°]
‘[…] die Grabplatte im Boden des nördlichen Seitenschiffs, deren Zierschild im Relief […] zur rechten Seite die Krone über der Sanduhr [61.18], darunter den Totenkopf und überm Schild einen Schwan zeigt […]’
Sarkasmus, der [1*] o.Pl.beißender, verletzender Spott, Hohn, der jmdn., etw. lächerlich machen will [D1]
‘Er nannte sie vital, zum Sarkasmus [52.4] neigend […]’
Sarkophag, der [3*] Pl. -e bildungsspr.(meist aus Stein od. Metall gefertigter) prunkvoller, großer, in einer Grabkammer od. der Krypta einer Kirche o.Ä. aufgestellter Sarg, in dem hoch gestellte Persönlichkeiten beigesetzt werden [D]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage [17.5] und Epitaphe […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der »etruskische Sarkophage [275.1], Tumben, Beinhäuser und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...«’‘Immer wieder schön sind die etruskischen Sarkophage [297.9].’
Satanskunst, die [1*]das Hexen; Zauberei [D Hexerei]
‘[…] sie, die den Bengalen einen »falschen Engländer« genannt und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres, »Satanskunst [287.30]«, nachgesagt hatte […]’
Sattel, der [1*] /kurz für Bergsattel/Vertiefung an einem Bergrücken zwischen zwei Gipfeln [D Bergsattel]
‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel [299.11] ein Dorf […]’
Satz, der [22*] Pl. Sätzeim Allgemeinen aus mehreren Wörtern bestehende, in sich geschlossene, eine Aussage, Frage od. Aufforderung enthaltende sprachliche Einheit [D1]
‘Ihren akzentuierten Sätzen [11.21] war Gelächter vor- und nachgestellt […]’‘[…] indem sie erklärend in knappen, alles verknappenden Sätzen [19.3] sprach und ab und an ihr Glockenvogelgelächter entließ.’‘Die Witwe sagte: »Das war mal gewesen Solidarność«, und hatte dann doch einen weiteren Satz [19.30] übrig, der die Schroffheit ihres Nachrufs ein wenig mildern sollte: ’‘Der Witwer will diesem Satz [20.4] der Witwe »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’‘War das schon der zündende Satz [26.3]?’‘Zwischen polnischen Ausrufen drängten sich ihre von Artikeln befreiten Sätze [40.12] und Nebensätze:’‘Ein Satz [53.20] der Witwe, dem nur zuzustimmen ist:’‘Später […] hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz [72.3] quittiert: ’‘Und ihren nach Mitternacht oder am frühen Morgen lachend verkündeten Satz [78.26]:’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau, der überbetont die Wörter »Heimaterde« und » Rückkehr« in seine immerfort Gleichnisse suchenden Sätze [137.2] schummelte.’‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten geäußerten Wünschen aus, die ihre Erfüllung in immer dem gleichen Satz [149.10] suchten, dort, nur dort den letzten Platz zu finden, wo man geboren sei.’‘Doch den Satz [167.11]: »Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau günstige Anlagen«, hat er keinem Brief anvertraut […]’‘Sein Satz [183.13] ›Das ist euer Bier!‹ beweist immerhin, wie geläufig sein Umgangsdeutsch ist.’‘Ihr Mann […] brachte es nur zu dem einen Satz [184.18]: › Richtig einladend, euer Friedhof!‹’‘Seine Sätze [189.31] […] sagen wenig über seine Einschätzung der neuen, im Fernsehen gefeierten Vernichtungssysteme.’‘Allen Leidtragenden sprach sie ihr Beileid aus, das sie auf den Satz [203.8]: »Nu mecht ewje Ruh sain«, verknappte.’‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen erklärter Protest, der in den schönen Satz [208.10] mündete: ›Umbettung wird sein nur über meine Leiche!‹, wirkte wie aus dem Fenster gesprochen […]’‘[…] ihr Satz [215.29]: »Wenn nicht kommt in Protokoll alles, werd ich zurücktreten gleich«, steht bei Reschke notiert. ’‘Frau Johanna Dettlaff […] fand bei Karau Unterstützung, als sie den abmahnenden Satz [238.30]: »Privat- und Geschäftsleben müssen künftig streng getrennt werden«, ins Protokoll aufgenommen haben wollte. ’‘Da sie Satz [247.5] nach Satz [247.5] zuerst auf polnisch, anschließend in ihrem liebenswerten Deutsch gesprochen hat, konnte ich ihre Schlußsätze notieren:’‘Bei gleichbleibender Schönschrift verändern sich Abläufe mitten im Satz [258.30].’‘Allerdings hat sich Reschke bereits im nächsten Satz [272.6], der, wie nun häufig, aus Abstand geschrieben wurde, korrigiert:’
‘Nur wenn die Witwe erregt war […] gingen ihr häufiger als sonst die Artikel aus und verstolperte sich ihre Satzstellung [39.11].’‘Nicht ihre Satzstellung [86.25] oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten, vielmehr ist es die mal rücklings stürzende, mal voranstürmende Gangart des Schreibverlaufs.’
Satzung, die [3*] Rechtsspr.schriftlich niedergelegte rechtliche Ordnung, die sich ein Zusammenschluss von Personen (z.B. ein Verein) od. eine Körperschaft des öffentlichen Rechts gibt [D]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag, die Satzung [41.11] und Geschäftsordnung […]’‘Aber das Paar hat seine Idee freigegeben; schon läuft sie und ruft Personal auf den Plan, das, laut Satzung [82.10], mitreden will, nicht nur indirekt flüstern. Bald’‘Die Gesellschafter Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab, nachdem sich der Aufsichtsrat eine Satzung [121.9] plus Geschäftsordnung gegeben und den Vizedirektor der Nationalbank zum Vorsitzenden gewählt hatte.’
Satzzeichen, das [1*] Pl. - Sprachw.grafisches Zeichen (3b);, das innerhalb eines Satzes bzw. eines Textes bes. die Funktion der Gliederung hat [D]
‘Offenheit, die nur Satzzeichen [82.4] als Gehege duldet.’
Sauerkohl, der [1*] o.Pl. landsch.fein gehobelter, mit Salz, Gewürzen [u. Wein] der Gärung ausgesetzter u. auf diese Weise konservierter Weißkohl, der gekocht od. roh gegessen wird; Sauerkraut [° D; D Sauerkraut]
‘Nach Schweinebraten zu gekümmeltem Sauerkohl [181.8] haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche den Abwasch gemacht.’
Säule, die [3*] Pl. -nwalzenförmige [sich nach oben leicht verjüngende], meist aus Basis, Schaft u. Kapitell bestehende senkrechte Stütze eines Bauwerks, die aber auch frei stehend dekorativen Zwecken dienen kann [D1a]
‘Vor breiter Fensterfront Säulen [54.27], deren Betonkerne von genoppten, rundum laufenden Keramikschalen ummantelt sind. ’‘Zur Küche hin weitere Säulen [54.29] in altziegelroter Verkleidung.’‘Im Hintergrund ein Relief, genoppt wie die Säulen [54.31].’
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal [178.15] und ein Eschenrondell im Innenhof zu bieten, dazu Karpfenteiche zuFüßen des Olivaer Waldes.’
Schädel, der [4*] Pl. - 1.Skelett des Kopfes [D1]
‘[…] die Einrichtung von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln [195.5] und Knochen, diese, nach Reschke, »anschaulichste Darstellung des Todes«.’‘Das zum Sandstein gehärtete Kopfkissen hebt den Schädel [227.20], dessen Kinn die Hemdkrause drückt.’‘Natürlich war es ihm wichtig, in seinem Tagebuch »die anrührende Schönheit des mumifizierten Mannes« festzuhalten, dessen leicht seitlich geneigten Schädel [227.30], den immer noch üppigen Faltenwurf des Leichenhemdes bis zu den verdeckten Füßen hin.’
‘Sie hat ihr Kopftuch mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel [190.22] gewickelt, daß die vermummte Kugel grad noch die engstehenden Augen […] preisgibt.’
LangschädelSchädelfragment, das [1*] Pl. -eBruchstück eines Schädels (1); [° D Fragment a]
‘Knochen über Knochen, Schädelfragmente [195.21] , Beckenschalen und Schlüsselbeine zuhauf.’
Schädelschale, die [1*] Pl. -nwie eine Schale, Halbkugel geformte Knochenreste eines Schädels (1); [° D Schale 4]
‘Auch dort Knochen und Schädelschalen [196.10]...’
Schaden, der [5*] Pl. Schäden1.o.Pl. *Schaden nehmen geh.[in einer bestimmten Hinsicht] geschädigt, beeinträchtigt werden [D1*]
‘Ein kleiner Streit, dieses Hin und Her, wobei der Inhalt des Netzes keinen Schaden [13.12] nehmen durfte, hielt das Paar an Ort und Stelle, als hätten beide ihren Treffpunkt nicht aufgeben, noch nicht aufgeben wollen.’‘Ihre Liebe nahm keinen Schaden [90.25].’‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer, weil unsere Idee unter der Last deutscher Unverträglichkeiten Schaden [98.14] nehmen könnte...’
2.durch Verlust od. [teilweise] Zerstörung eines Guts entstandene Einbuße [D3]
‘Schon am 25. Januar hat der erste Sturm, von England über Belgien und Nordfrankreich kommend, beträchtliche Schäden [101.28] angerichtet.’‘[…] als trotz Ersatz der Schäden [152.23] die Klagen betroffener Trauerfamilien kein Ende nahmen […]’
Schallblase, die [1*] Pl. -n Zool.blasenartige Ausstülpung der Mundschleimhaut bei Froschlurchen, die als Resonator wirkt u. die Stimme des Tieres verstärkt [D]
‘[…] dazu das werbende Locken der mit Schallblasen [283.6] gerüsteten Männchen, die auf der Wasserfläche des verzweigten Grabensystems trieben.’
Scham, die [1*]durch das Bewusstsein, (bes. in moralischer Hinsicht) versagt zu haben, durch das Gefühl, sich eine Blöße gegeben zu haben, ausgelöste quälende Empfindung [D1]
Schande, die [5*]etw., was jmds. Ansehen in hohem Maße schadet [Da]
‘Schande [24.9] für Polen ist das!’‘[…] wenn sie ihre zu lang währende Mitgliedschaft in der Partei als Schande [92.30] verurteilt […]’‘Schande [215.20] ist über uns gekommen!’‘Reschke spricht von Schande [224.10], die Piątkowska von doppelter Schande [224.10].’
Schärfe, die [4*] o.Pl.Heftigkeit, Nachdruck [°]
‘Mag sein, daß ihr Gebrauch der fremden Sprache dem Verbot zusätzliche Schärfe [11.5] beimischte […]’‘[…] der als Vizedirektor der Nationalbank mit »sanfter Schärfe [120.10]« darauf gepocht habe […]’‘[…] verstand es, als vielsprachiger Gesprächsleiter jeder heftig werdenden Rede und Widerrede die Schärfe [198.11] zu nehmen […]’‘Erregt der eine, mit Schärfe [269.14] der andere, baten beide darum, sie zu entlasten und ihre Plätze im Aufsichtsrat umgehend neu zu besetzen.’
Schatten, der [1*]a) o.Pl. Bereich, der vom Licht der Sonne od. einer anderen Lichtquelle nicht unmittelbar erreicht wird u. in dem deshalb nur gedämpfte Helligkeit, Halbdunkel [u. zugleich Kühle] herrscht [D1b]
b)(mehr od. weniger scharf begrenzter) im Schatten (a) eines Körpers liegender Ausschnitt einer im Übrigen von direktem Licht beschienenen Fläche, der sich dunkel von der helleren Umgebung abhebt [D1a]Nachtschatten; Schattenriß; SonntagmorgenschattenSchattenriß, der [2*]Darstellung von Gegenständen u. Personen als nur den Umriss erkennen lassender schwarzer Schatten (b); [D Schattenriss]
‘Ich sehe das Paar nicht mehr oder nur noch als Schattenriß [92.7].’‘Von ihrem Bummel zu zweit zeugt als Schattenriß [155.26] ein Scherenschnitt, der beide auf ein Blatt bringt:’
Schatzkammer, die [1*]Räumlichkeiten, in denen eine Ansammlung von kostbaren Dingen (bes. Schmuck, Gegenständen aus edlem Metall u.Ä.) aufbewahrt wird [° D; D Schatz 1]
‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen einer Schatzkammer [291.28] in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Schauergeschichte, die [1*]Geschichte, Erzählung, in der unheimliche, Schauer erregende Dinge vorkommen; Gruselgeschichte [D]
‘Marczak berichtete, daß mehrere Abgeordnete des Sejm diese Unterstellung zurückgewiesen, er sagte, als »stalinistische Schauergeschichte [197.25]« entlarvt hätten;’
Schauerlichkeit, die [1*]Erregen von Schauder, Entsetzen; Grausigkeit [° D schauerlich a]
‘Und diese Details, jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein und Beinkammern, griff Vielbrand auf, um sie, befreit von barocker Schauerlichkeit [196.14], dienstbar zu machen:’
Schäufelchen, das [1*] /Vkl./(zum Aufnehmen von körnig o.Ä. beschaffenem Material, bes. von Erde, Sand o.Ä. bestimmtes) handliches Gerät, das aus einem breiten, in der Mitte leicht vertieften Blatt besteht, das in stumpfem Winkel an einem kurzen [Holz]stiel befestigt ist [° D Schaufel 1a]
‘Dann holte sie im Backsteinhaus […] ihre Gießkanne und ein Schäufelchen [203.25] ab, das andererseits zum Harken taugte.’
Schauspieler, der [1*] Berufsbez.jmd., der (nach entsprechender Ausbildung) bestimmte Rollen auf der Bühne od. im Film künstlerisch gestaltet, darstellt [D]
‘Dieser Fred, der sich für einen Schauspieler [186.10] hält […] gab seinen Senf dazu:’
Schaustellung, die [1*] Pl. -en selten[öffentlich] zeigen, ausstellen [°]
‘Oder hat Timmstedt später Schaustellungen [275.5] dieser Art gefördert?’
Scheibe, die [2*] Pl. -ndurch einen geraden Schnitt von einem größeren Ganzen abgetrenntes flaches, scheibenförmiges Stück (bes. von bestimmten Lebensmitteln) [D2]
‘[…] schnitt die Pilze zu kleinfingerdicken Scheiben [34.21], die sie auf mittlerer Flamme brutzeln ließ.’‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben [276.25], dänisches Bier und spanische Oliven.’
Scheibenzüngler, die [1*] Pl.primitive Familie der Froschlurche, mit scheibenförmiger, unterseits weitgehend oder völlig am Mundboden festgewachsener Zunge, beweglichen Lidern und vertikal-elliptisch, herzförmig oder dreieckig geformter Pupille. Discoglossidae [WWW148]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler [126.4], Schlammtaucher, Erd- und Wechselkröten […]’
Schein, der [2*] Pl. -e /kurz für Geldschein/Schein von bestimmter Größe (durch Wasserzeichen, schmalen Metallstreifen u. besonderen Druck gegen Nachahmungen geschützt), der den aufgedruckten Geldwert repräsentiert; Banknote [D Geldschein]
‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß, bezahlen und zog Scheine [10.31] aus der Brieftasche, unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung.’‘Und sie gab acht, daß er der Marktfrau nicht zu viele Scheine [12.11] hinblätterte.’
Scheingeschäft, das [1*] Pl. -eGeschäft (1); das nur vorgetäuscht wird [D]
‘Allenfalls laufen Scheingeschäfte [205.25], bei denen ausländische Briefkastenfirmen und einheimische, alteingesessene Fabrikdirektoren ihren Schnitt machen.’
Scheitel, der [1*]1.Linie, die das Kopfhaar in eine rechte u. linke Hälfte teilt [D1a]
‘[…] links von ihm trägt die junge Chefin der Agentur für Touristik ihren Scheitel [273.5] madonnenhaft […]’
Seitenscheitel2.bes. Archit.oberste Stelle, höchster Punkt von etwas [D2a]ScheitelöffnungScheitelöffnung, die [2*] Archit.höchster Punkt, oberster Stelle einer Kuppel [°]
‘Und inmitten der Rotunde, mit Blick in die Halbkreiskugel bis hoch zur kreisrunden Scheitelöffnung [295.28], sei ihnen, schreibt Reschke, das Herz weit geworden.’‘[…] doch ist der Unkenruf von mir abgehoben gewesen bis hoch zur Scheitelöffnung [296.29] und über diese hinaus...’
Scheitern, das [2*] → scheiternein angestrebtes Ziel o.Ä. nicht erreichen, keinen Erfolg haben [Da]
‘Nun bin ich neugierig auf ihr Scheitern [53.23].’‘Gegen unsere Absprache ergriff sie das Wort und beklagte - wie zuvor ich - stehend das Scheitern [246.25] der litauischen Komponente im Gesellschaftsvertrag.’
Scherbe, die [1*] Pl. -nStück von einem zerbrochenen Gegenstand aus Glas, Porzellan od. Ton [D]
‘In der einst durchweg gelb und grün verglasten Veranda - einige Scherben [242.5] waren durch milchglasige Vierecke ersetzt worden […]’
Scherenschnitt, der [2*] Pl. -e(meist kleinformatiges, oft symmetrisch aufgebautes gegenständliches od. ornamentartiges) durch das Herausschneiden bestimmter Formen aus einem Blatt Papier hergestelltes Bild [D]
‘Von ihrem Bummel zu zweit zeugt als Schattenriß ein Scherenschnitt [155.26], der beide auf ein Blatt bringt:’‘Ein biedermeierliches Paar, dem Reschkes zweites Geburtstagsgeschenk entsprach: ein mit vielen Scherenschnitten [156.4] illustrierter Band.’
Scherz, der [1*]nicht ernst gemeinte [witzige] Äußerung, Handlung, die Heiterkeit erregen soll; Spaß [D]
‘[…] sogar einen Scherz [280.6] bringt er unter:’
Scheu, die [1*]Hemmung, distanziertes Misstrauen [°]
‘Überwiegend sind es westdeutsche Kunden, die die Rikscha zu nutzen keine Scheu [59.22] haben.’
Scheune, die [1*] Pl. -nlandwirtschaftliches Gebäude, in dem bes. Heu u. Stroh gespeichert wird [D]
‘Immer wieder kalbten zwischen Ramkau und Matern Kühe, zerbrach dem Lehrer in der Volksschule Weidengasse der Rohrstock, brannten Scheunen [241.10] ab […]’
GutsscheuneSchichauzeit, die [1*] Pl. -enZeit (2b); der Schichauwerft [Register] [°]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten [214.23] und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Schicht, die [1*] Pl. -enin flächenhafter Ausdehnung in einer gewissen Höhe über, unter od. zwischen anderem liegende einheitliche Masse [D1]
‘[…] die verschiedenen Pinsel, mit denen in acht Schichten [252.14] übereinander der Kreidegrund aufgetragen wird […]’
MastixschichtSchieberunwesen, das [1*] ugs.verwerfliches, Ruhe u. Ordnung störendes Treiben von jmd., der [in wirtschaftlichen Krisenzeiten] unerlaubte, unsaubere Geschäfte macht [° D Schieber 4; D Unwesen b]
‘[…] nachdem er das vielbeklagte Schieberunwesen [52.19], die vorm Hotel bettelnden Kinder, den Zustand der Bürgersteige, die lückenhafte Straßenbeleuchtung und die […] zunehmende Kriminalität […] beklagt [hatte]’
Schiefertafel, die [1*][kleine] flache Platte aus Schiefer, einem aus dünnen, ebenen Lagen bestehenden Gestein, auf die (mit Kreide bzw. Griffel) geschrieben werden kann [° D; D Schiefer 1]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel [10.25] neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’
Schienenstrang, der [1*](über eine größere Distanz) zu Gleisen montierte Schienen, der aus Profilstahl bestehender, auf einer Trasse verlegter Teil einer Gleisanlage, auf dem sich Schienenfahrzeuge fortbewegen [° D; D Schiene 1]
‘[…] waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren, ein Schienenstrang [264.20], der mir aus anderer Geschichte, am Friedhof Saspe vorbei, alteingefahren ist.’
Schiff, das [1*]großes, bauchiges, an beiden Enden meist schmaler werdendes od. spitz zulaufendes Wasserfahrzeug [D1]
‘Erst später, viel später kam Lenin, der kein Schiff [202.3] gebaut, nur Ideen gehabt hat.’
‘[…] Sankt Johann war Kirche der Schiffer [196.7], Segelmacher und Fischer […]’
Schiffsanker, der [2*] Pl. - schweres eisernes, an einer Kette od. einem Tau befestigtes, meist zweiarmiges hakenartiges Gerät, das vom Schiff auf den Grund eines Gewässers hinabgelassen wird, wo es sich festhakt u. dadurch das Schiff an seinem Platz festhält [D ²Anker 1]
‘Und dann weitete sich vor dem Tor zur Leninwerft - kurz bevor sie umbenannt wurde - der Platz mit den drei hochragenden Kreuzen, an denen gekreuzigt drei Schiffsanker [19.28] hängen.’‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein, davor einen verrosteten Schiffsanker [174.29].’
Schiffsbauingenieur, der [1*] Pl. -eauf einer Hoch- od. Fachschule ausgebildeter Techniker, der sich auf die Konstruktion von Schiffen spezialisiert hat [° D Schiffbau; D Ingenieur]
‘Schiffsbauingenieure [161.20], Beamte der Stadtverwaltung, Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
Schiffskapitän, der [1*] Pl. -eKommandant eines Schiffes [D Kapitän 1]
‘Dann fand ich im Schutt, rechts vom zerstörten Hauptaltar, einige stark fragmentierte, halb in den Grüften versunkene Grabplatten, darunter eine für zwei Schiffskapitäne [196.6] […]’
‘[…] einem Restaurant, in dem die Gäste auf langen Bänken und unter getreu aufgetakelten Schiffsmodellen [111.3] an langen Tischen sitzen […]’
1Schild, der [1*] Heraldikschildförmiger, zentraler Teil eines Wappens [D Wappenschild]
‘[…] deren Zierschild im Relief […] einen Baum, zur rechten Seite die Krone über der Sanduhr, darunter den Totenkopf und überm Schild [61.19] einen Schwan zeigt […]’
Zierschild2Schild, das [6*]Tafel, Platte mit einem Zeichen, einer Aufschrift o.Ä. [D1]
‘[…] in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild [10.23] »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’‘Bei dem ging es um erklärende Schilder [243.31] an historischen Gebäuden und um Straßenschilder in der Alt- und Rechtstadt.’‘Dort konnte man auf moosgrünem, zu den Rändern hin ornamental gewelltem Schild [244.11] lesen, wie die Kirche laut polnischer, englischer, russischer und deutscher Inschrift genannt sein wollte.’‘Konsistorialrat Karau griff das Stichwort Europa auf und schlug möglichst vielsprachige Beschriftung der formschön geräumigen Schilder [244.23] vor:’‘Nichts sei einzuwenden gegen zweisprachige Schilder [245.13], wenngleich er für viersprachige Inschriften, einschließlich russischer, plädiere.’‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder und Schilder [271.6] für Baudenkmäler zur Ansicht.’
Messingschild; StraßenschildSchilf, das [1*]bes. an Ufern von Teichen u. Seen wachsendes Gras mit sehr hoch wachsenden, kräftigen, rohrförmigen Halmen, langen, scharfkantigen Blättern u. verzweigten Rispen aus rotbraunen Ährchen [D Schilfrohr]
‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf [277.4] eine kleine Bucht […]’
‘Zwischen dem Schilfbestand [143.7] hatten sie eine sandige Bucht gefunden, klein genug für das Paar.’
Schilfufer, das [1*] Pl. - mit Schilf bewachsene Ufer [°]
‘Manchmal hörten Olek und Ola gemeinsam Tonbandkassetten; was von den Wochenendausflügen ins Werder oder an die Schilfufer [166.9] kaschubischer Seen geblieben war: im Chor und vereinzelt, Unkengeläut.’
Schillerkragen, der [1*] Pl. - Anfang des 20. Jh. übliche Bezeichnung für den offen getragenen Kragen - den Hals teilweise od. ganz umschließender Teil der Kleidung - am Sporthemd (benannt nach Friedrich Schiller) [° WWW154, D Kragen 1a]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, Propellerschleifen und Schillerkragen [96.6] […]’
Schimmel, der [1*]weißhaariges Pferd [D2]
‘[…] daß dessen Auge geblitzt, sich sein Schnurrbart gesträubt, sein Pferd, ein Schimmel [148.3], geäpfelt habe.’
Schirm, der [2*]1.aufspannbarer Regen- od. Sonnenschutz mit Schaft [u. Griff od. Fuß] [D1a]
‘[…] einen schwarzen Borsalino und - passend zum Schirm [132.26] - einen asphaltgrauen Regenmantel gleichfalls italienischer Herkunft;’‘Nachdem er im neuen Anzug - und bei Regen mit Schirm [139.7] - weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben [hatte].’
Regenschirm 2.schildähnlicher Gegenstand zum Schutz gegen Luftzug o. Ä. [° D3a]PergamentschirmSchlacht, die [2*]heftiger, längere Zeit anhaltender [aus mehreren einzelnen, an verschiedenen Orten ausgetragenen Gefechten bestehender] Kampf zwischen größeren militärischen Einheiten [D]
‘Straff, sachlich, mit Bürstenhaarschnitt und randloser Brille gerüstet, sprach aus ihm ein General kurz vor der Schlacht [207.21].’‘»Seit Schlacht [288.24] von damals«, sagte Alexandra, »sind alle Türken verrückt auf Rache, dein Mister Chatterjee auch.«’
Schlacht bei Liegnitz [Register]Schlaf, der [3*]der Erholung des Organismus dienender Zustand der Ruhe, der Entspannung (bei Menschen u. Tieren), in dem die Augen gewöhnlich geschlossen, das Bewusstsein ausgeschaltet u. viele Körperfunktionen herabgesetzt sind [D1a]
‘Wie sie einander beim Frühstück im Hotelrestaurant beteuern konnten, hat während kurzer Phasen erschöpften Schlafs [79.17] er nicht, sie nicht geschnarcht.’
Schlafzimmer[keinen] Schlaf finden geh.[nicht] einschlafen [D1a]
‘Und so, den geknüpften und gehäkelten Maschen aller Einkaufsnetze folgend, die die Witwe von ihrer Mutter geerbt hatte, wird der Witwer doch noch Schlaf [54.17] gefunden haben;’‘Nur wenig Schlaf [79.11] fanden Alexandra und Alexander.’
‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer [32.16] zeigte die Witwe dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad.’‘Das Schlafzimmer [242.1] war zugleich Wohnzimmer.’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer [264.30] sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’
Schlag, der [12*] Pl. Schläge1.(von einer Uhr, einer Glocke o.Ä.) durch Anschlagen erzeugter Ton, regelmäßige Folge von [gleichen] Tönen [D2b]Glockenschlag in Verbindung mit einer Zeitangabe genau um [D2b]
‘Es mag an diesem Tag, zu dieser Stunde - Schlag [7.19] zehn Uhr - Fügung gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘Schlag [9.13] zehn: das war die Katharinenkirche.’‘Kurz vor Schlag [14.19] elf von Sankt Katharinen herab.’‘Es muß ein langes Gespräch […] gewesen sein, das nach mehrmaligem Anhören des benachbarten Glockenspiels »kurz vor Schlag [37.13] neun« diese Idee entfacht […] hat.’‘Denn auf Schlag [62.21] zwölf war Alexander Reschke mit Alexandra Piątkowska verabredet:’‘[…] was Schlag [91.14] zwölf, als ein blutiges, bis zum Schluß waffenklirrendes Jahrzehnt verging […]’‘Darüber das Glockenspiel vom Rathausturm, Schlag [253.14] volle Stunde:’‘Über die Eheschließung schreibt Reschke nur, sie sei » Schlag [291.20] elf Uhr!« im Roten Saal vollzogen worden […]’
2.durch eine heftige, schnelle, ausholende Bewegung herbeigeführtes Auftreffen auf etw., Treffen von jmdm., etw. [D1a]
‘[…] auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht kommt, darunter durch Schläge [175.7] beschädigte Schrift: ›Unsern Toten‹.’‘Schon die Ägypter haben Schlag [252.21] nach Schlag [252.21] jene hauchdünn getriebenen Blättchen gewonnen, die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt versammelt, ein Heft Blattgold bilden...’
3.ugs.mit einer Kelle, einem großen Löffel zugemessene Portion (bei einer Essenausgabe) [D3]
‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage eines » Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister Jacek Kuroń, für Notleidende einen Schlag [92.25] Suppe […]’
Schlagabtausch, der [1*] Üheftige Auseinandersetzung [° D]
‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston der versammelten Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch [198.5] um […]’
Schlagzeilenwort, das [1*]einzelnes Wort (1a); in der durch große Buchstaben hervorgehobenen, bes. auffälligen Überschrift eines Beitrags auf der ersten Seite einer Zeitung, einer Zeitungsrubrik [° D Schlagzeile]
‘[…] all das hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort [91.21] gebracht: ›Wahnsinn!‹’
Schlamm, der [1*]feuchter, breiiger Schmutz; schmierige, aufgeweichte Erde [Da]
‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche und Schlamm [261.14] begruben […]’
Schlammtaucher, der [1*] Pl. - zu der Ordnung der Froschlurche zählende Frösche von schlankem Körperbau und unauffälliger Färbung, die u.a. in Westeuropa verbreitet sind; Pelodytidae [WWW156]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler, Schlammtaucher [126.5], Erd- und Wechselkröten […]’
Schlangestehen, das [1*]in einer langen Reihe anstehen [D Schlange 3a*]
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge, Schlangestehen [220.2] vorm Fleischerladen und ähnliche Dienstleistungen aufgebessert.’
Schlechte, das [1*] → schlechtcharakterlich, moralisch nicht einwandfrei, böse [D schlecht 4]
‘[…] selbst wenn sie richtig gedacht und gut gemeint war, ist sie doch zum Schlechten [282.15] mißraten.’
Schleife, die [1*]Schnur, Band, das so gebunden ist, dass zwei Schlaufen entstehen und das als Schmuck gedacht ist [° D1a,b]
‘[…] fuhr vorm Friedhofsportal in einem Taxi S. Ch. Chatterjee vor, um sich mit Kranz und Schleife [258.10] dem Trauerzug einzureihen;’
‘Wenngleich mir das Ende der Mauerzeit Genugtuung bereitet, ahne ich Schlimmes [89.11].’‘Hier jedenfalls befürchtet man Schlimmes [102.17], doch ahne ich, Ihr habt andere Sorgen ...’
‘[…] und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres [287.30], »Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’
Schlitten, der [1*] saloppAuto […] [D3]
‘[…] war ich sicher, daß die Autodiebe […] niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell oder einen noch so gepflegten alten Schlitten [284.11], etwa einen Peugeot 404, Baujahr 1960, zu klauen und umzufrisieren;’
Schloßkirche, die [1*]zu einer Schlossanlage gehörende Kirche (1); [D Schlosskirche] Unkenrufe die zum ehemaligen Zisterzienserkloster gehörende Kathedrale von Oliva [VaV]
‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen […] Mutter und Sohn vorm Portal der Olivaer Schloßkirche [35.24]:’
Schluck, der [2*]die durch reflexartige zusammenziehende Bewegung der Zungen- u. Halsmuskeln vom Mund in die Speiseröhre u. den Magen erfolgende Aufnahme einer Flüssigkeitsmenge (als einzelner Vorgang) [° D2; D schlucken 1a]
‘Später trank die Alte brav Schluck [242.9] nach Schluck [242.10].’
Schlummer, der [1*] geh.leichterer, oft kürzerer Schlaf, bes. als Zustand wohltuender Entspannung [D]
‘Ohne ironisch zu werden, rief er Erna Brakup aus gelegentlichem Schlummer [198.20] in das Geschehen nach Tagesordnungspunkten zurück.’
Schlurfen, das [2*] →schlurfengeräuschvoll [u. schleppend] gehen, indem man die Schuhe über den Boden schleifen lässt [D1a]
‘Sie wird ihm das Schlurfen [18.30] abgewöhnen.’‘Sie wollte ihm nicht das Schlurfen [173.3], er ihr nicht das Zigarettenpaffen abgewöhnen.’
SchlurfschrittSchlurfgang, der [1*]Gang (2); mit schleppenden Schritten [°]
‘[…] worauf er, nun mit seinem Schlurfgang [76.22] allein, den Weg zurück nahm.’
‘[…] passe ich mich seinem Schlurfschritt [44.12] an, bin ich sein Nachtschatten und Echo.’
Schluß, der [12*]1. o.Pl.Zeitpunkt, an dem etw. aufhört, beendet wird; letztes Stadium; Ende [Schluss D1a]
‘Und gegen Schluß [15.28] schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen zur Feier der Jahrtausendwende:’‘Erst gegen Schluß [18.10] seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘Die Witwe hatte zum Schluß [36.5] Sahne an die Pilze gerührt […]’‘Gegen Schluß [54.6] seiner Eintragungen »auf Allerseelen« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe wichtig.’‘[…] was Schlag zwölf, als ein blutiges, bis zum Schluß [91.14] waffenklirrendes Jahrzehnt verging […]’‘Danach wurde sie leise, wie ich gegen Schluß [247.4] meiner Rede laut, allzu laut geworden bin.’‘Diese Einsicht konnte sogar Gerhard Vielbrand teilen, er rief: ›Schluß [287.10] der Debatte!‹’‘Mir gefiele dieser Schluß [294.31].’‘Deswegen, nur deswegen schreibe ich diesen Bericht bis zum Schluß [298.21].’
Sitzungsschlußes ist Schluss [mit etw.] etw. hat aufgehört; mit etw. wird aufgehört [Schluss D1a]
‘Ein Satz der Witwe, dem nur zuzustimmen ist: » Auf Friedhof muß Schluß [53.22] sein mit Politik!«, hat mich auf die Fährte gebracht.’
mit etw. ist Schluss jmd., etw. ist ruiniert [Schluss D1a*]
‘Wird in Dresden Schluß [76.17] sein mit VEB Blattgold.’
2.Folgerung, Ableitung [Schluss D2a]
‘[…] hat dennoch eine Polemik zurückgewiesen, die […] zu dem Schluß [192.22] gekommen war, bei dem » einträglichen Geschäft mit dem Heimweh alter Leute handelt es sich um triste Asyle und wahre Sterbehäuser, die man dichtmachen muß«.’
Schlüssel, der [3*]Gegenstand zum Öffnen u. Schließen eines Schlosses [D1a]
‘Kurz nach elf verlangte er den Schlüssel [76.26] […]’
Unkenrufe Abbildung, Nachbildung eines Schlüssels [°]
‘[…] eine Kalksteinplatte, auf der unter unleserlichem Namen zwei Hände im Flachrelief einen Schlüssel [196.10] fassen.’‘Sogar für überlieferte Symbole bleibe Raum, etwa für den vorhin noch erwähnten Schlüssel [196.26].’
Schlüsselbein, das [1*] Pl. -ebeidseitig ausgebildeter Röhrenknochen des Schultergürtels, der das Brustbein mit dem Schulterblatt verbindet [D]
‘Knochen über Knochen, Schädelfragmente, Beckenschalen und Schlüsselbeine [195.21] zuhauf.’
Schlußfest, das [1*]Fest, das zum Abschluss, Ende von etw. veranstaltet wird [°]
‘[…] damit sich unsere Kolonne - ich war beim » Unternehmen Coloradokäfer« dabei - zum Schlußfest [170.4] in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras leisten konnte:’
Schlußfolgerung, die [1*] Pl. -enlogische Ableitung; Schluss, mit dem etw. aus etw. gefolgert, abgeleitet wird [° D Schlussfolgerung; D Folgerung]
‘Nein, mich entsetzen seine Schlußfolgerungen [200.16]!’
Schlußpunkt, der [1*]*einen Schlusspunkt […] setzen etw. Unangenehmes endgültig abschließen, beendet sein lassen [D Schlusspunkt 2*]
‘Auch ich würde mich jetzt gerne verabschieden und wünschte, meinem Bericht hier den Schlußpunkt [294.25] setzen zu dürfen.’
Schlußsatz, der [1*] Pl. -sätzeletzter, abschließender Satz [D Schlusssatz 1a]
‘Da sie Satz nach Satz zuerst auf polnisch, anschließend in ihrem liebenswerten Deutsch gesprochen hat, konnte ich ihre Schlußsätze [247.7] notieren:’
Schmähbrief, der [1*] Pl. -eBrief, in dem mit verächtlichen Worten etw. od. jmd. beleidigt, beschimpft, schlecht gemacht wird [° schmähen]
‘Das Geschäft lief, doch blieben die Erfolge meines Mitschülers nicht ungetrübt: viele Schmähbriefe [139.27] in der gestapelten Post.’
Schmähung, die [1*] Pl. -enverächtliche Reden, Schreiben in denen jmd., etw. beleidigt, beschimpft, schlecht gemacht wird [° D schmähen]
‘Im übrigen hat eine Vielzahl beipflichtender Artikel und begeisterter Briefe die Schmähungen [141.2] aufgewogen.’
Schmelzkäse, der [1*]aus zerkleinertem [Hart]käse unter Zugabe bestimmter Salze durch Erwärmung und dadurch weich gewordener, rindenloser [streichbarer] Käse [° D]
‘[…] Feuerzeuge aus aller Welt, Kümmel und Mohn in Tütchen, Schmelzkäse [10.8] und Perlonstrümpfe.’
Schmerz, der [1*]durch Krankheit, Verletzung o.Ä. ausgelöste, sehr unangenehme körperliche Empfindung [D1]
‘Und jetzt erst klickte es, fiel der Groschen, wurde, ohne Schmerz [37.5], ein Gedanke geboren […]’
KopfschmerzSchmollen, das [1*] → schmollenaus Unwillen über jmds. Worte od. jmds. Verhalten gekränkt schweigen [u. seine Verstimmung im Gesichtsausdruck erkennen lassen] [D]
‘Solange […] wird er mit dem Priester der Petrikirche und unserem Paar, gleichfalls mit Karau gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen [231.3] bald wieder mit Topfhut und in ihren Filzstiefeln dabeisein.’
Schmuck, der [1*]meist aus kostbarem Material bestehende Gegenstände (wie Ketten, Reife, Ringe), die zur Verschönerung, zur Zierde am Körper getragen werden [D2a]
‘Die Herren eher salopp gekleidet, die Damen im Reisekostüm mit viel Schmuck [72.31].’
Schnabel, der [1*](bei verschiedenen Wirbeltieren, bes. den Vögeln) vorspringender, oft spitz auslaufender, von einer Hornschicht überzogener Fortsatz vorn am Kopf [D1]
‘[…] Johann Uphagens Wappen, in dem des silbernen Schwans höckriger Schnabel [74.17] ein goldenes Hufeisen trug […]’
Schnappschuß, der [5*]Fotografie, deren Motiv gerade so im Bild festgehalten wird, wie es vorgefunden wird [D Schnappschuss]
‘Weil er den Schnappschuß [12.22] schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen der hockenden Marktfrau ins Bild kamen, zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze.’‘[…] ein Schnappschuß [158.29] zeigt die Piątkowska in hellblauer Bluse an der Reling der Autofähre.’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa […] der Schnappschuß [181.31] durch Selbstauslöser, der sie beim Picknick an einem Seeufer zeigt -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’‘Diesen Schnappschuß [205.4] wird Reschke geknipst haben, denn auf der Rückseite steht sein Vermerk:’‘Und deshalb muß mir das Foto der Erna Brakup als Rikschafahrgast mehr sagen, als solch ein Schnappschuß [205.31] beweisen kann.’
Schnaps, derDienstSchnarchen, das [1*] → schnarchenbeim Schlafen meist mit geöffnetem Mund tief ein- u. ausatmen u. dabei ein dumpfes, kehliges Geräusch (ähnlich einem Achlaut) von sich geben [D]
‘Später jedoch, an anderer Stelle ihrer Geschichte, notierte er nur mäßig störendes Schnarchen [79.19];’
Schneckenfraß, der [1*]Schaden anrichtendes Abfressen, Verzehren durch Schnecken, Weichtiere mit länglichem Körper und zwei Fühlerpaaren am Kopf die sich auf einer von ihnen selbst abgesonderten Spur aus Schleim auf dem Fuß sehr langsam fortbewegen [° D Fraß 2; D Schnecke 1]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß [8.6] gezeichnete Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung […]’
‘[…] außer dem moosigen Unterfutter der Pilzhüte geringe Schneckenfraßspuren [33.25].’
Schnee, der [11*]Niederschlag in Form von kleinen, weißen Flocken aus aus mehreren zusammenhaftenden Eiskristallen [° D; D Schneeflocke]
‘Schnee [187.15] fiel, der liegenblieb, immer mehr Schnee [187.16], Schnee [187.16] pulvrig auf Schnee [187.16].’‘Wie sehr ich dieses Geräusch vermißt habe: über knirschenden Schnee [187.20] laufen, Spuren machen im Schnee [187.21]. ’‘[…] der Schnee [188.26] hat alles gleich gemacht. ’‘Zum ersten Mal höre ich sie über Schnee [189.3] hinweg lachen.’‘Er hat die Brakup im Schnee [190.13] fotografiert […]’‘Alle mir vorliegenden Fotos erzählen vom Januarfrost, von der Wintersonne, vom blau verschatteten Schnee [190.18].’‘Den runden Geburtstag der Alten hatte man noch im Januar, als Schnee [258.17] lag, in der Hundegasse gefeiert.’
‘[…] wo unter den Schneelasten [187.29] das geräumte, gut eineinhalb Hektar große Friedhofsgelände immer noch zu erahnen war;’
Schneewittchen, das [1*] Gen. -s(im Volksmärchen) junges Mädchen, das wegen seiner Schönheit von seiner Stiefmutter verfolgt u. schließlich mit einem vergifteten Apfel fast umgebracht wird [D]
‘Sogar Schneewittchens [273.31] gläserner Sarg will in Mode kommen.’
Schnellstraße, die [1*]gut ausgebaute, meist wenigstens vierspurige Straße für den Schnellverkehr [D]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimme der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße [32.13].’
Schnitt, der [2*]1.Trennung; Zäsur [°]
‘Indem das Paar jedoch klein beigab und sich entlasten ließ, blieb ihm der Schnitt [238.18] erspart.’
2.*seinen Schnitt machen ugs.bei einem Geschäft einen bestimmten Gewinn machen [D3a*]
‘Allenfalls laufen Scheingeschäfte, bei denen ausländische Briefkastenfirmen und einheimische, alteingesessene Fabrikdirektoren ihren Schnitt [205.27] machen.’
Schnittblume, die [3*] Pl. -n(für einen dekorativen Zweck, bes. zum Aufstellen in einer Vase [als Teil eines Blumenstraußes], für Gebinde o.Ä.) abgeschnittene Blume [Db]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern Schnittblumen [7.10] anbot, fanden Witwer und Witwe einander.’‘Nur wenige Sorten Schnittblumen [8.3] standen noch in den Eimern: Dahlien, Astern, Chrysanthemen. ’‘Die Schnittblumen [8.9] waren dritte Wahl.’
Schnittlauch, der [1*]Pflanze mit röhrenartigen, grasähnlichen Blättern, die klein geschnitten bes. als Salatgewürz verwendet werden [D]
‘[…] grobe Knoblauchwurst, mit Zwiebeln und Schnittlauch [143.2] vermengten Quark […]’
Schnitzwerk, das [1*]Gesammtheit der Schnitzereien, durch das [mit einem Messer] Abschneiden von Stücken, Spänen hergestellte Figuren, Formen o.Ä. aus Holz [° D -werk 1; D schnitzen a]
‘[…] das verschollene Vorleben ihrer Stadt, deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin vom Schnitzwerk [222.4] der Hochaltäre bis hin zu den Knitterfalten verzückter Heiliger bekannt war;’
Schnörkel, der [1*]der Verzierung dienende, gewundene, geschwungene, spiralige o.ä. Form, Linie [D]
‘[…] sie waren ihr alle, auch Ferber und seine drei Schweinsköpfe, bekannt, ja, familiär vertraut bis in den aberwitzigsten Schnörkel [74.20] und in die letzte Helmzier hinein.’
Schnur, die [1*]langes, dünnes, aus mehreren zusammengedrehten od. -geflochtenen Fäden, Fasern o. Ä. hergestelltes Gebilde [D ¹Schnur 1]
‘[…] gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur [77.30]: getrocknete Steinpilze […]’
SeidenschnurSchnurrbart, der [1*](bei Männern) über der Oberlippe wachsende [steife] Haare [° D; D Bart 1a]
‘[…] daß dessen Auge geblitzt, sich sein Schnurrbart [148.2] gesträubt, sein Pferd, ein Schimmel, geäpfelt habe.’
Schnürschuh, der [1*] Pl. -eSchuh, der mit einem festen Band, was durch mehrere Ösen o.Ä. geführt, fest angezogen u. dann verknotet wird, zugebunden wird [° D; D schnüren 1a]
‘Nein, nicht winterliche Pelzstiefel, halbhohe Schnürschuhe [256.5] trug sie […]’
Schöffe, der [1*]bei Strafgerichten ehrenamtlich eingesetzter Laie, der zusammen mit dem Richter die Tat des Angeklagten beurteilt u. das Maß der Strafe festlegt [D]
‘Die Namen und Wappen ausgestorbener Patriziergeschlechter, vom Schöffen [74.12] und Ratsherrn Angermünde […] bis zu Johann Uphagens Wappen […]’
Schönheit, die [3*] o.Pl.Art, die jmdm. sehr gut gefällt, die jmds. Geschmack entspricht [° D schön 1c]
‘Natürlich war es ihm wichtig, in seinem Tagebuch »die anrührende Schönheit [227.29] des mumifizierten Mannes« festzuhalten […]’‘Selbst nach dem komplizierten Auftragen der acht leimgebundenen Kreideschichten war ihm […] viel von seiner möglichen Schönheit [254.7] vergangen.’‘[…] entstand die Figur in ihrer von anonymer Hand gewollten Schönheit [254.15] aufs neue.’
Schönschrift, die [4*]ordentliche, regelmäßige Schrift (1a); [zu der jüngere Schüler durch Übungen im Deutschunterricht angehalten werden] [Da]
‘Wenn vorhin Reschkes Schönschrift [86.22] zu loben war, muß nun zugegeben werden, daß es mir schwerfällt, die Briefe der Piątkowska bis ins letzte Gekraksel zu entziffern.’‘Doch den Satz […] hat er keinem Brief anvertraut, vielmehr mit Schönschrift [167.14] nur deshalb in seine Kladde geschrieben, damit ich folgern darf:’‘Bei gleichbleibender Schönschrift [258.29] verändern sich Abläufe mitten im Satz.’‘Reschke, der alles Gesehene in Schönschrift [261.17] zu Papier gebracht hatte […]’
Schönwetter, das [1*]warmes, sonniges Wetter [°]
‘Mir liegt ein Foto vor, auf dem die Brakup in einer Fahrradrikscha bei hochgeklapptem Verdeck sitzt, obgleich das Foto Schönwetter [203.29] beweist.’
Schorf, der [1*] Bot.durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheit mit schorfartigen, krustenartigen Ausbildungen [° D 1,2]
‘Besser gelingt ihm das Ziegelwerk der Klostermauer: »Von Schorf [8.1] befallen...«’
Schornstein, der [1*] Pl. -eüber das Dach hinausragender od. auch frei stehend senkrecht hochgeführter Abzugsschacht für die Rauchgase einer Feuerungsanlage [D]
‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau, mit Abdankungshalle und zwei Schornsteinen [66.15], das Krematorium stand.’
Schoß, der [1*]beim Sitzen durch den Unterleib u. die Oberschenkel gebildete Vertiefung [D1]
‘Die Finger im Schoß [204.1] verflochten.’
Schramme, die [1*] Pl. -nvon einem [vorbeistreifenden] spitzen od. rauen Gegenstand durch Abschürfen hervorgerufene, als längliche Aufritzung sichtbare Hautverletzung od. Beschädigung einer glatten Oberfläche [D]
‘Und zufällig […] blieben wir bis auf ein paar Schrammen [264.5] heil und retteten uns in den Westen;’
Schrebergarten, der [5*] Pl. -gärtenKleingarten innerhalb einer Gartenkolonie am Stadtrand [D]
‘Wo Reschke Waldwiesen erinnerte und sonntägliche Familienausflüge, bedrängten zeltartig konstruierte Holzhäuser einander, umgeben von Schrebergärten [64.23].’‘Gleich hinter dem Krematorium […] ging das Parkgelände hinter brüchigem Zaun in Schrebergärten [68.26] über.’‘[…] die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten [153.26] oder bei der Umzäunung von Hühnerhöfen, Verwendung gefunden.’‘[…] als uns am Rand des brüchig eingezäunten Geländes, wo Schrebergärten [175.28] beginnen, ein mutwillig mit Farbe beschmiertes Grab für russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges entsetzte.’‘Ringsum Gestrüpp, rostender Schrott, die Reste eines Holzschuppens, dahinter Schrebergärten [202.1].’
Schreck, der [1*]heftige Gemütserschütterung, die meist durch das plötzliche Erkennen einer [vermeintlichen] Gefahr, Bedrohung ausgelöst wird [D]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck [8.20] - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung besonderer Art, nein, einem Sog...’
Schrecken, der [2*] Pl. - 1. o.Pl.von Entsetzen u. Angst bestimmtes, sehr belastendes, quälendes u. oft lähmendes Gefühl [D1a]
‘Nicht frei von Schrecken [71.15] habe er die Umarmung erlebt.’
‘Vom Dominikanerkloster ist nur die düstere Nikolaikirche übriggeblieben, deren innere Pracht ganz auf Schwarz und Gold beruht; ein Nachglanz einstiger Schrecken [10.13].’
‘Gleich hinter dem Schreckensbild [78.16] seiner Grabsteinplatte und den Hinweisen auf herbeispekulierte Verwandtschaft […]’‘[…] entwirft ein Schreckensbild [282.3] herrischer Landnahme […]’
Schrecknis, das [1*] Pl. -se geh.etw., was Schrecken (1); erregt [D]
‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen [293.4] verdrängt:’
Schreiben, das [4*] Pl. - schriftliche Mitteilung meist sachlichen Inhalts, offiziellen Charakters [D]
‘In einem der Schreiben [88.14] sei »vitales Interesse an Rückkehr in die Heimat, wenn auch der Toten nur« formuliert worden.’‘Amtliche Schreiben [108.10] bestätigen, daß es Reschke gelang, allen »Beerdigungswilligen« die steuerliche Absetzbarkeit des Grundbetrages in Aussicht zu stellen.’‘Reschke konnte […] Schreiben [112.13] hochrangiger Ministerialbeamter, fiskalische Gutachten und einen Lageplan des zukünftigen Friedhofs ausbreiten.’‘Die Piątkowska legte Schreiben [112.16] der Wojewodschaft, der Polnischen Nationalbank, Zweigstelle Gdańsk, zweier Abgeordneter des Sejm und der Bistumsverwaltung vor.’
Schreibkraft, die [1*]jmd., der berufsmäßig Schreibarbeiten ausführt [D]
‘Die Denkwitz hat eine Schreibkraft [170.18] einstellen müssen und jemanden, der ihr bei der kompliziert gewordenen Buchführung zur Hand geht.’
Schreiblust, die [1*]Lust an literarischer Tätigkeit [°]
‘Hat etwa Reschke sogleich nach diesem Gespräch begonnen, jemanden mit Schreiblust [294.10] zu suchen;’
Schreibtisch, der [2*]einem Tisch ähnliches Möbelstück zum Schreiben, das meist an einer od. an beiden Seiten Schubfächer zum Aufbewahren von Schriftstücken, Akten o. Ä. besitzt [D] ÜArbeitsplatz [°]
‘Nur zweimal um die Ecke habe er in der Hauptpost seinen Schreibtisch [36.29] gehabt.’‘Hätte er […] seinen Schreibtisch [238.13] nach Düsseldorf verlegt, »Bungagolf« bejaht und einen landesweiten Kundendienst ausgebaut, wäre Trennung die Folge gewesen, nicht auszudenken!’
Schreibverlauf, der [1*] Gen. -sVerlauf (2); der aufgezeichneten Wörter [auf einem Blatt Papier o.Ä.]; Schriftbild [°]
‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten, vielmehr ist es die mal rücklings stürzende, mal voranstürmende Gangart des Schreibverlaufs [86.29].’
Schreibweise, die [3*] Pl. -nArt, in der ein Wort geschrieben wird [D]
‘Da in des Witwers Notizen polnische und deutsche Schreibweisen [20.27] willkürlich wechseln, folge ich seinen unentschlossenen Benennungen […]’‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt, wenn auch nach älterer Schreibweise [62.5] und ergänzt durch die Vornamen meiner Brüder […]’‘Vom ersten bis zum letzten Brief folgt sie der polnischen Schreibweise [87.17] ihrer Vornamen.’
Schreibwerkzeug, das [1*]speziell geformter Gegenstand, mit dessen Hilfe etwas handschriftlich geschrieben, aufgezeichnet werden kann [° D Werkzeug 1a]
‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler zwischen den per Post zugestellten Krempel seinen Füllfederhalter gelegt hat, kann ich das Schreibwerkzeug [82.15] - im Gegensatz zum Auto seiner Wahl - bestimmen:’
Schrift, die [8*]1.a)Folge von Buchstaben, Wörtern, Sätzen, wie sie sich in einer bestimmten materiellen Ausprägung dem Auge darbietet [D1b]
‘[…] vor dem breitformatigen Granit - mit übrigens frisch vergoldeter Schrift [29.25] - ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung Auftrieb gab. ’‘Noch einmal […] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift [61.8], kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte. ’‘[…] darunter durch Schläge beschädigte Schrift [175.7]: ›Unsern Toten‹ .’‘Seitlich des Fahrradsitzes meidet die laubgrüne Schrift [204.23] auf weißem Lackgrund die Landessprache und will allgemeinverständlich sein: »Chatterjees Rikscha-Service«’‘Entwürfe, auf denen die Namen und die Daten kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift [271.8] untereinander standen, wurden abgelehnt.’‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells sitzen die Trauzeugen Jerzy Wróbel und Helena, eine Kollegin der Piątkowska, als Vergolderin mehr auf Schrift [290.5] spezialisiert.’
Inschrift ; Schönschrift; Schriftvergoldung; Schriftzeile; Sütterlinschrift; Transparentinschrift b)Gesamtheit der in einem System zusammengefassten grafischen Zeichen, bes. Buchstaben, mit denen Laute, Wörter, Sätze einer Sprache sichtbar festgehalten werden u. so die lesbare Wiedergabe einer Sprache ermöglichen [D1a]
‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob […] mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache und Schrift [271.19], fand man das nicht besonders witzig.’
Keilschrift c)die einem Menschen eigene, für ihn charakteristische Schrift, die er, mit der Hand schreibend, hervorbringt [D Handschrift 1]
‘Wie nach einem Rohrbruch ergießen sich Obszönitäten, die, allzu lange gestaut, in unangefochten gleichmütig bleibender Schrift [84.16] Blatt nach Blatt füllen;’
Schriftbild2.geschriebener, meist im Druck erschienener längerer Text bes. wissenschaftlichen, literarischen, religiösen, politischen o.ä. Inhalts; schriftliche Darstellung, Abhandlung [D2]DenkschriftSchriftbild, das [1*]äußere Form, Gestalt, Ausprägung einer Schrift (1c); [D]
‘[…] sein seitenlanges Handschreiben, das gleichmäßig Rand hält und dessen wie gestochen wirkendes Schriftbild [84.1] noch immer die Zeugnisnote »sehr gut« verdiente […]’
Schriftsteller, der [1*]jmd., der [beruflich] literarische Werke verfasst [D]
‘Der Schriftsteller [204.16] Kazimierz Brandys läßt in seinem Roman »Rondo« dieses zeitbedingte Verkehrsmittel rollen.’
Schriftvergoldung, die [1*]Schrift (1a); Vergoldung
‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- [74.9] und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’
Schriftzeile, die [1*]Schrift (1a); Zeile
‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob […] mit einer fünften Schriftzeile [271.18] gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache und Schrift, fand man das nicht besonders witzig.’
Schrille, das [1*] → schrillin unangenehmer Weise durchdringend hell, hoch u. grell klingend [D schrill 1]
‘Dem Witwer gefiel dieses ans Schrille [11.23] grenzende Lachen […]’
Schritt, der [12*] Pl. -e(der Fortbewegung dienendes) Versetzen eines Fußes, meist nach vorn, unter gleichzeitiger Verlagerung des gesamten Körpergewichts auf diesen Fuß [D1a]
‘Sie mit kurzen, hart aufstoßenden Schritten [14.10].’‘[…] gleichfalls gewinnt die Witwe, wie sie neben ihm Schritt [18.28] vor Schritt [18.28] Richtung Friedhof setzt, durch bloße Willensstärke Kontur:’‘Dann trat sie näher, noch einen Schritt [24.7] näher an die schiefstehenden Grabsteine heran, die dem Witwer bemerkenswert gewesen waren.’‘[…] daß ich ihm nun aber Schritt [60.15] auf Schritt [60.16] folgen muß, ist zuviel verlangt.’‘[…] wobei Reschkes längere Schritte [68.2] von der Piątkowska laut in Metern gezählt wurden […]’‘Sie machte einen kleinen Schritt [78.11], er einen Stolperschritt.’‘Und als Chatterjee den Kofferträger bemerkte und nach wenigen Schritten [80.24] neben ihm war, nannte er den Pakistani frisch angestellt:’‘Und in ihren Filzstiefeln trat sie nun, Schritt [229.7] nach Schritt [229.8] rückwärts gehend, bis zur Tür zurück.’
‘Wir haben einen nicht unwesentlichen Schritt [112.6] voran getan […]’
Schroffheit, die [1*] o.Pl.das Ausdrücken seiner Ablehnung durch eine abweisende u. unhöfliche Haltung [ohne viel Worte]; Verbitterung [° D schroff 2]
‘Die Witwe sagte: »Das war mal gewesen Solidarność«, und hatte dann doch einen weiteren Satz übrig, der die Schroffheit [19.30] ihres Nachrufs ein wenig mildern sollte:’
Schrott, der [1*]unbrauchbare, meist zerkleinerte Abfälle aus Metall od. [alte] unbrauchbar gewordene Gegenstände aus Metall o.Ä. [D1]
‘Ringsum Gestrüpp, rostender Schrott [201.31], die Reste eines Holzschuppens, dahinter Schrebergärten.’
Schrulle, die [2*] Pl. -nseltsame, wunderlich anmutende Eigenart, Angewohnheit, die zum Wesenszug eines Menschen geworden ist [D1]
‘Auch wenn ich mich an einen Mitschüler seines Namens nicht erinnern kann, schon ist er mir mit seinen eingefleischten Schrullen [18.26] und beginnenden Altersbeschwerden vertraut;’‘Nun sah man bestätigt, daß die sorgfältig katalogisierte Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel […] mehr war als eine Schrulle [132.7]:’
Schub, der [1*] Pl. SchübeAnzahl von gleichzeitig sich in Bewegung setzenden, abgefertigten, beförderten Personen […] [D2]
‘Als sich die Bar in rasch aufeinanderfolgenden Schüben [72.27] füllte, worauf lärmig Fröhlichkeit ausbrach, zahlte Reschke sogleich, weil er so viel Andrang der Piątkowska nicht zumuten wollte.’
Schubkraft, die [1*] Physik, TechnikÜKraft (3);, mit der etw. nach vorn getrieben, gestoßen wird; Vortrieb [D Schub 1b]
‘Und doch gibt er der Schubkraft [53.9] des Unternehmens Vorschuß:’
Schuh, der [3*] Pl. -eFußbekleidung aus einer festen, aber biegsamen, glatten od. mit Profil versehenen Sohle [mit Absatz] u. einem Oberteil meist aus weicherem Leder [D1]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich, was mir vorliegende Quittungen belegen, einen schwarzen Kammgarnanzug, schwarze Schuhe [132.24] […]’‘Ihre zu leichten Schuhe [225.2] seien für weiteres Friedhofsgelände ungeeignet.’‘Beim Abstieg von der Chaussee zum tiefliegenden Seeufer zeigte sich, daß Alexandra wieder einmal untaugliche Schuhe [277.3] trug.’
‘Er stellte sich neben sie. Schuhgröße [7.6] dreiundvierzig neben Schuhgröße [7.7] siebenunddreißig.’‘Sein Tagebuch bestätigt Allerseelen und gibt die Schuhgröße [7.16] preis.’‘Wie ihre Schuhgrößen [16.25] sind ihm ihr Parfüm und sein Rasierwasser mitteilenswert gewesen.’
Schuhkappe, die [1*] Pl. -nfester [aufgesetzter] Teil vorn u. hinten am Schuh, der die Wölbung formt u. versteift [D Kappe 2d]
‘Weil er den Schnappschuß schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen [12.23] der hockenden Marktfrau ins Bild kamen, zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze.’
Schuhwerk, das [1*] o.Pl.Schuhe (in Bezug auf Art u. Beschaffenheit); [D]
‘[…] er hat sich gleichfalls festes Schuhwerk [187.25] geleistet.’
Schulbank, die [4*] frühermit einem Pult verbundene ¹Bank (a); für Schüler [D]
‘[…] man wird uns als Untertertianer in eine Schulbank [21.28] gezwängt haben […]’‘Reschke und ich in einer Schulbank [60.13], und daß ich bei ihm Mathe, Latein abschreiben durfte, wird so gewesen sein;’‘Unsere gemeinsame Schülerzeit dämmert mir: wir - zwei Hitlerjungs, in einer Schulbank [102.24] zwar, doch nicht im selben Fähnlein bei Morgenfeiern in Kolonnen aufmarschiert […]’
*die Schulbank drücken ugs.zur Schule gehen [D*]
‘Nur weil er und ich vor einem halben Jahrhundert Arsch neben Arsch die Schulbank [15.7] gedrückt haben sollen? ’
Schulbuch, das [1*] Pl. -bücherLehr- u. Arbeitsbuch für den Schulunterricht [D]
‘Um wenigstens etwas zu tun, schickt sie neuerdings über ihren Verein, ›Die Gesellschaft der Freunde von Wilno und Grodno‹, polnische Schulbücher [158.19] über die Grenze.’
Schuld, die [1*]*in jmds. Schuld sein […] geh.jmdm. sehr zu Dank verpflichtet sein [D4]
‘Stimmt, ich bin in deiner Schuld [298.20].’
Schuldirektor, der [1*]Leiter bestimmter Schul- u. Hochschultypen [D Direktor 1a]
‘[…] so viel verkniffener Ernst, flankiert vom Schuldirektor [96.8] und Klassenlehrer:’
Schule, die [4*]1.Lehranstalt, in der Kindern u. Jugendlichen durch planmäßigen Unterricht Wissen u. Bildung vermittelt werden [D1]
‘Mußte zu oft die Schule [15.12] wechseln.’‘[…] nannte den immer noch als Schule [19.16] betriebenen Kasten »meine ehemalige Penne« […]’
Schüler; Schulenglisch; Schulgeschichte; Schulmief; Schulzeit; Volksschule 2.bestimmte künstlerische od. wissenschaftliche Richtung, die von einem Meister, einer Kapazität ausgeht u. von ihren Schülern u. Schülerinnen vertreten wird [D6]
‘Sie sagte: »Ist typisch Krakauer Schule [253.7].«’
Ü der alten Schule der früher herrschenden Richtung [D6]
‘Mehrmals nannte sie mich altmodisch oder, mit ihren Worten, ›von alte Schule [52.13] noch‹ […]’
Schulenglisch, das [1*]in der Schule (1); erworbene Englischkenntnisse [D]
‘[…] als das junge, von Reschke hübsch genannte Mädchen hinter der Theke ihr Schulenglisch [48.21] unter Beweis stellte, indem sie die Herren fragte, ob »more German beer« gewünscht sei […]’
Schüler, der [6*] Pl (m+f) - Junge, Jugendlicher, der eine Schule (1); besucht [D1]
‘Durften nicht Schüler [36.19] in Lyzeum sein.’‘Zum Beispiel soll ich, was er und andere Schüler [39.16] bewundert haben wollen, eine lebende Kröte geschluckt haben.’‘Also gut, ich habe als Schüler [60.9] auf Wunsch Kröten geschluckt.’‘Kommentierte Fotos von Klassentreffen sagten ihm, wie viele restliche, inzwischen hochbetagte Schüler [95.31] immer noch reiselustig waren.’‘Hinzu kamen Klassenfotos […], darauf namentlich aufgelistet vorn hockende, dann sitzende, nachgestellt stehende, dahinter erhöht gestellte Schüler [96.4] und Schülerinnen.’‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung […] von allen Lehrern und Schülern [140.7] nur Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’
‘Er bekannte, frühreif ein Bibliothekshocker gewesen zu sein, nannte den immer noch als Schule betriebenen Kasten »meine ehemalige Penne« und erklärte ihr umständlich diesen Schülerausdruck [19.17].’
Schülererinnerung, die [1*] Pl. -enSchüler; Erinnerung (1)
‘[…] oder hatte er mich, seinen Banknachbarn, schon im Auge, herausgefiltert aus seinen Schülererinnerungen [294.12], als Wróbel die Chronik vorschlug?’
Schülerin, die [1*] Pl. -nen/w. Form zu Schüler/ [D]
‘Hinzu kamen Klassenfotos diverser Volks- und Mittelschulen, Lyzeen und Gymnasien, darauf namentlich aufgelistet […] Schüler und Schülerinnen [96.5].’
‘Doch weil ich mir alle Hin- und Rückwege lang, die Reschke vorgibt, schon zu Schülerzeiten [44.6] die Hacken abgelaufen habe […]’‘Ich hörte aus dem Geplapper der Frauen heraus, daß es ihr Wunsch war, […] die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren, hin und zurück, wie dazumal, während Schülerzeiten [59.28].’‘Unsere gemeinsame Schülerzeit [102.23] dämmert mir:’‘[…] wo während Reschkes und meiner Schülerzeit [214.12] das Café Vierjahreszeiten beliebt gewesen war […]’‘[…] den die alte Frau am Tag ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift geschrieben hat, die auch Reschke und mir während Schülerzeiten [230.6] eingepaukt wurde […]’
Schulfreundin, die [1*] Pl. -nen /w. Form/[frühere] Mitschülerin, mit der man befreundet ist [° D Schulfreund]
‘Die beiden Schulfreundinnen [60.2] riefen: »Können wir Ihnen wärmstens empfehlen, dieses Vergnügen! Sie sind doch auch von hier, oder?«’
Schulgeschichte, die [2*] Pl. -nGeschichte (1);, die von Erlebnissen in der Schule (1); handelt [°]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten [27.9], in denen es um Freundinnen, unter ihnen zwei jüdische, um Ferien auf dem Land und um das Absammeln von Kartoffelkäfern ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen:’‘Anfangs nur Schulgeschichten [36.18].’
Schulmief, der [1*]Schule (1); Mief
‘Jetzt, wo ich mit meinen übriggebliebenen Wörtern ganz woandershin will, holt er mich in den Schulmief [42.17] zurück.’
Schulnote, die [1*] Pl. -nin einer Ziffer, einem Wort od. einer Punktzahl ausgedrückte Bewertung einer schulischen Leistung; Zensur, Zeugnisnote [D Note 2a]
‘[…] auch fiele es schwer, dem doppelten Unreifezeugnis mit besseren Schulnoten [172.17] nachzuhelfen, zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge, meistens recht behalten;’
Schulschluß, der [1*] o.Pl.Ende der täglichen Unterrichtszeit [D Schulschluss 1]
‘Immer nach Schulschluß [42.24]: Hildchen und ich.’
Schulzeit, die [4*] Pl. -enZeit, Jahre in der jmd. die Schule (1); besucht hat [° D]
‘Er duzte mich, als wäre ihm die Schulzeit [15.20] unvergänglich geblieben:’‘Nein, Alexandra, die hat schon immer, jedenfalls meine Schulzeit [45.16] lang, so gestunken.’‘So empfindlich las Reschke die Glossen, daß ich mich frage, ob mein Banknachbar aus Schulzeiten [139.31] etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen brachte.’‘Und dann verpflichtet er mich mit Hinweis auf unsere gemeinsame Schulzeit [298.7]:’
Schüssel, die [1*] Pl. -n veraltendetw. in einem tieferen, meist runden od. ovalen, oben offenen Gefäß Angerichtetes, Aufgetragenes; Gericht, Speise [° D1a,b]
‘»Na, sehen Sie«, sagte die Piątkowska beim Auftragen der dampfenden Schüsseln [35.30], »mein Mann war noch höher raus bißchen.’
Schutt, der [2*]in kleinere u. kleinste Stücke zerbröckelte Reste von Gesteinsmassen, Mauerwerk o.Ä., die vormals zu einem größeren [massiven] Ganzen (Fels od. Bauwerk) gehörten [D1]
‘Als das Gewölbe zum letzten Mal nieder kam, sprangen unterm Schutt [60.27] einige der Bodengrabplatten.’‘Dann fand ich im Schutt [196.4], rechts vom zerstörten Hauptaltar, einige stark fragmentierte […]Grabplatten […]’
Gewölbeschutt; TrümmerschuttSchutz, der [2*] o.Pl.etw., was eine Gefährdung abhält od. einen Schaden abwehrt [D1]
‘Weißrot gestreift das Klappdach zum Schutz [57.28] der Fahrgäste bei widrigem Wetter.’‘[…] man möge am teuren Draht sparen und Bauelemente der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer zollfrei nach Polen einführen, um sie zum Schutz [153.20] des deutschen Friedhofs abermals aufzustellen.’
Schütze, der [1*]1.Astrol. o.Pl. Tierkreiszeichen für die Zeit vom 23.11. bis 21.12. [D4a] Unkenrufeplastische Darstellung des Schützen im Tierkreiszeichen [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt, der mit Krebs und Schütze [155.11], Stier und Jungfrau nicht neuvergoldet glänzte, sondern matt erdfarben schimmerte.’
2.Soldat des untersten Dienstgrades beim Heer [D3a]PanzerschützeSchwan, der [9*] Gen. -s; Pl. Schwänea)großer Schwimmvogel mit sehr langem Hals, weißem Gefieder, einem breiten Schnabel u. Schwimmfüßen [D1]
‘[…] und ist dann bei den viel zu vielen Schwänen [265.26] am Ufersaum, die er als »verseuchte Nutznießer der verseuchten See« beschimpft.’‘Zwei Schwäne [265.28] können schön sein, aber eine verfressene, gesättigt noch gierige Horde Schwäne [265.30]...’‘Als sie kurz vor Jelitkowo umkehrten, redeten sie immer noch, von Schwänen [266.6] flankiert, aufeinander ein, sie an ihm vorbei, er über sie weg.’‘An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne [268.15] im seichten Ostseesud« nach Jahren Distanz zu einem einzigen gefräßigen Schwan [268.17] […]’‘Wie gut, daß sich Alexandra noch heute zwar nicht an den Schwan [268.19], wohl aber an meinen, zugegeben, altmodisch steif gesetzten Antrag erinnert:’
b)Abbildung, Nachbildung eines Schwans (a) [°]
‘[…] deren Zierschild im Relief […] einen Schwan [61.19] zeigt […]’‘[…] bis zu Johann Uphagens Wappen, in dem des silbernen Schwans [74.17] höckriger Schnabel ein goldenes Hufeisen trug […]’
Schwarz, das [6*]dunkelste Farbe, die Farbe von Teer [°]
‘Vom Dominikanerkloster ist nur die düstere Nikolaikirche übriggeblieben, deren innere Pracht ganz auf Schwarz [10.12] und Gold beruht; ein Nachglanz einstiger Schrecken.’‘Gold auf Schwarz [28.25].’‘[…] dessen Wappen, trotz Zungenrot und Helmblau, auf Schwarz [74.15] und Gold beruhte […]’
in Schwarz in schwarzer Kleidung [° D1]
‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff, die ich als stattliche, geschmackvoll in Schwarz [137.4] gekleidete Dame zu erkennen glaube, als Sprecherin des Bundes nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede halten wollen […]’‘[…] kniete später zwischen anderen in Schwarz [257.2] vor der Kommunionsbank […]’‘Jung und alt, waren über hundert Leute in Schwarz [255.28] gekommen;’
Schwarzseher, der [1*] Pl. - ugs.jmd., der die Zukunftsaussichten negativ, pessimistisch einschätzt [D1]
‘[…] zumal die Schwarzseher [172.18], nach Lage der Dinge, meistens recht behalten;’
Schwarzweiß, das [1*] → schwarzweißin Schwarz, Weiß u. Abstufungen von Grau [D schwarz-weiß b]
‘Dieses scheint echt zu sein wie jene Abbildungen, die mir in Schwarzweiß [204.7] vorliegen […]’
‘Wie auf den Schwarzweißfotos [205.1] aus Kriegszeiten die Warschauer Fahrgäste von starrem Ausdruck sind, blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera […]’
Schwedisch, das [1*]die schwedische Sprache [Da]
‘Ganz in meinem Sinn setzten sie viersprachige Straßenschilder durch, wollten allerdings Russisch durch Schwedisch [250.4] ersetzt sehen.’
Schwefeldunst, der [1*] Pl. -dünsteDunst (b); des Schwefels, einem nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt u. bei der Verbrennung blaue Flammen u. scharfe Dämpfe entwickelt [° D Schwefel]
‘Vom Hafen her wehende Schwefeldünste [30.18] hatten alle steingehauenen Giebelfiguren entstellt.’
Schwefelgeruch, der [3*]Geruch nach Schwefel, einem nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt u. bei der Verbrennung blaue Flammen u. scharfe Dämpfe entwickelt [° D Schwefel]
‘Noch mal vorbei am teilnahmslosen Portier und raus in die Nacht mit ihrem Schwefelgeruch [44.31].’‘Vertraut war ihm die bittersüße Mischung aus Abgas- und Schwefelgeruch [72.15].’‘Über allem liegt Schwefelgeruch [159.10]...’
Schwefelgestank, der [1*]Gestank des Schwefels, einem nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt u. bei der Verbrennung blaue Flammen u. scharfe Dämpfe entwickelt [° D Schwefel]
‘[…] und dabei weder den Schwefelgestank [52.25] noch die Abgaswolke über der Stadt vergessen hatte […]’
Schwefellöschplatz, der [1*] Pl. -plätzeOrt, an dem Schwefel, ein nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt, nach dem Brennen mit Wasser übergossen und vermischt wird [° Schwefel; D ¹löschen 1d]
‘Aus nordwestlicher Ecke pustete Wind den Gestank der Schwefellöschplätze [80.16] im Hafen woandershin.’
Schweigen, das [5*]das Nichtreden; das Nicht-mehr-Reden [D]
‘Oder richtiger: ich vermute Schweigen [29.7] zwischen dem Paar.’‘Dennoch kam kein Schweigen [49.19] auf.’‘[…] doch wie kurz oder lang das Schweigen [246.20] nach seinem Abgesang gewesen ist, bleibt nur zu vermuten.’‘Danach Zweifel, Zaudern, Mitmachen, Scham, Schweigen [275.16], Sichtotstellen.’‘Und als Marian Marczak in das Schweigen [287.6] hinein » Niemand hier ist ohne Vorgeschichte« sagte und sogleich die Augen niederschlug, wurde ihm zugestimmt.’
Schweinebraten, der [2*] Kochk.größeres Stück Schweinefleisch, das unter Hitzeeinwirkung [in Fett] zubereitet wird, bis es gar u. an der Oberfläche braun ist [° D; D Braten; D braten a,b]
‘Nach Schweinebraten [181.8] zu gekümmeltem Sauerkohl haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche den Abwasch gemacht.’‘Es gab Zanderfilet in Dillsoße und Schweinebraten [292.17] danach.’
Schweinefleisch, das [1*]Fleisch (3); vom Schwein, einem kurzbeinigen Säugetier mit gedrungenem Körper, länglichem Kopf, rüsselartig verlängerter Schnauze, rosafarbener bis schwarzer, mit Borsten bedeckter Haut u. meist geringeltem Schwanz; Hausschwein [° D; D Schwein 1a]
‘Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken, Mohnkuchen und viel zu fettes Schweinefleisch [10.6] […]’
‘Na, war ich Karteileiche, wie man auf deutsch sagt, lange vor achtundsechzig schon, als in Warszawa antisemitische Schweinerei [275.19] ging los...’
Schwainerei [ Brakup Missingsch]Schweinsgalopp [1*]in der Fügung: im Schweinsgalopp ugs. scherzh.schnell u. nicht so sorgfältig [D]
‘Als eine Allerweltsgeschichte hätte beginnen können, begann sich die Welt oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt tatsächlich zu verändern, und zwar ohne Umstände zu machen, im Schweinsgalopp [16.9].’
Schweinskopf, der [1*] Pl. -köpfeKopf eines Schweins, eines kurzbeinigen Säugetiers mit gedrungenem Körper, rüsselartig verlängerter Schnauze, rosafarbener bis schwarzer, mit Borsten bedeckter Haut u. meist geringeltem Schwanz [° D; D Schwein 1a] Unkenrufeheraldische Darstellung eines Schweinekopfs [°]
‘[…] sie waren ihr alle, auch Ferber und seine drei Schweinsköpfe [74.19], bekannt, ja, familiär vertraut […]’
Schweiß, der [3*] Med. wässrige, salzige Absonderung der Schweißdrüsen, die bes. bei körperlicher Anstrengung u. bei großer Hitze aus den Poren der Haut austritt [D1]
‘Bevor sie zum Parkplatz liefen, tupfte Alexandra ihm den Schweiß [63.26] von der Stirn […]’‘Schweiß [69.5], Trillerpfeifen, Kommandos und Langeweile.’
Pennälerschweiß; Schweißfleck FVG in Schweiß [geraten o.Ä.] schwitzen [°]
‘Atemlos kam er pünktlich an, sagte aber nicht, was ihn in Schweiß [62.29] gebracht hatte […]’
Schweißfleck, der [2*] Pl. -edurch Schweiß verschmutzte Stelle in einem Kleidungsstück [° D; D Fleck 1]
‘Er sah ihre Schweißflecken [78.8].’‘Gleich hinter dem Schreckensbild seiner Grabsteinplatte […] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas, der Bernstein samt Mücke im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke [78.22].’
Schwelle, die [1*]1.untere Begrenzung von etw., Befestigung, Trittfläche [°]
‘Schon beim Aufstieg verrät ein als Schwelle [223.29] mißbrauchter Granit den Namen Silberstein.’
2.aus Holz, Stahl od. Stahlbeton bestehender Teil einer Gleisanlage, auf dem die Schienen befestigt sind [D2]EisenbahnschwelleSchwenk, der [1*] Pl. -s FilmBewegung, Drehung (der laufenden Kamera um ihre senkrechte od. waagerechte Achse, bei der sie mehr od. weniger lange über das zu fotografierende Objekt wandert [D2]
‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann mit langsamen Schwenks [137.15] die in Kreuzform verlaufenden Lindenalleen […] eingefangen […]’
Schwester, die [2*]Person weiblichen Geschlechts im Verwandtschaftsverhältnis zu einer anderen Person, die von denselben Eltern abstammt [D1]
‘Einem Jungen, der seine kleine Schwester [57.6] an der Hand hatte, kaufte er zu überhöhtem Preis sechs Ansichtspostkarten ab.’‘So erfuhr Wróbel […] wer alles am Tisch saß, als Frieda Formella, Erna Brakups jüngste Schwester [173.20], im Herbst '32 mit Otto Prill, einem Vorarbeiter der Margarinefabrik Amada, Hochzeit feierte.’
Schwestä [ Brakup Missingsch]Schwiegersohn, der [1*] Pl. -söhneEhemann der Tochter [D]
‘Nur die drei Schwiegersöhne [183.4] hätten, schreibt Reschke, Interesse für die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft gezeigt:’
Schwierigkeit, die [8*] Pl. -en1.etw., was der Verwirklichung eines Vorhabens o.Ä. im Wege steht u. nicht ohne weiteres zu bewältigen ist; Problem [D1]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute, fristgerechte Bestattungen, Leichentransport und zu erwartende Schwierigkeiten [40.26] beim Überführen der Särge […]’‘Anfangs sei er auf Schwierigkeiten [58.12] gestoßen, doch habe er sich den zuständigen Behörden gegenüber gefällig erweisen können.’‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten [86.28], vielmehr ist es die mal rücklings stürzende, mal voranstürmende Gangart des Schreibverlaufs.’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche […]» unsere Idee«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten [87.30], »Gottwohlgefällig« genannt habe. ’‘Davon ist so gut wie nichts überliefert, allenfalls geben die Briefe und sein Tagebuch Hinweise auf Schwierigkeiten [92.18] beim Telefonieren zwischen Ost und West. ’‘Mehr Schwierigkeiten [150.26] bereiteten gewünschte Grabsteininschriften.’‘Nur aus Posen wurden Schwierigkeiten [231.13] berichtet.’
Absatzschwierigkeiten 2.meist Pl. etw., was für jmdn. sehr unangenehm ist, was jmdm. Ärger, Sorgen o.Ä. bereitet, was jmdn. behindert, was jmdm. das Leben schwer macht [D2]
‘Solche Rückgriffe sollten schon bald den Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft in Schwierigkeiten [149.14] bringen;’
Schwimmhaut, die [1*]Haut (a); zwischen den Zehen bestimmter Tiere, bes. der Schwimmvögel [D]
‘Alle vier Finger der Vorderbeine und gleichfalls die vier der Hinterbeine samt Schwimmhaut [159.30], sogar der Ansatz des fünften Fingers vorne wie hinten, sind den Fotos abzulesen.’
Scotch, der [1*](aus [teilweise] gemälzter Gerste hergestellter) schottischer Whisky [D1]
‘Die Medizinstudentin ließ sich zu einem Scotch [49.10] einladen.’
1See, der [14*] Gen. -s; Pl. -ngrößere Ansammlung von Wasser in einer Bodenvertiefung des Festlandes; stehendes Binnengewässer [D ¹See]
‘[…] die Autofahrt über die Weichselbrücke ins Werder und die Fahrt an einen See [124.16].’‘[…] ob im flachen Werder oder an den Ufern kaschubischer Seen [125.26], hier in den Wassergräben des eingedeichten Landes, dort im Uferschilf, allerorts lärmten Kröten […]’‘Und in höher gelegenen Seen [125.31] und Tümpeln gibt es Gelbbauchunken sogar.’‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer eines Sees [142.31] nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete:’‘[…] was von den Wochenendausflügen ins Werder oder an die Schilfufer kaschubischer Seen [166.9] geblieben war:’‘[…] und ließ am Ufer des Sees [234.13] keine Hochbauten zu […]’‘Ähnlich verfahre man neuerdings in Olsztyn, wo die Friedhofsgesellschaft ein erstes »Bungagolf«-Projekt zwischen den Masurischen Seen [270.3] plane.’‘Von fern kamen Stimmen über den See [277.17], rauh, wie im Streit, dann wieder Stille.’‘Und abermals Stille, zumal der Himmel überm See [277.24] ohne Lerchen war.’‘[…] den nach links locker stehenden Mischwald, die zum See [277.28] hin auslaufenden Felder […] und inmitten der Felder Baumgruppen.’‘Selten rillt Wind den See [278.2].’‘Und dann, nachdem er alles brav ausgepinselt hat, sogar den altbraunen Stall, sagt er dem See [278.4] eine Spiegelung nach, die ich nur wörtlich nachschreiben kann:’‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude absieht - über dem See [278.7] gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld und Wald bietet, gespiegelt, auf glatter Fläche gespiegelt, lese ich ein anderes Bild ab:’‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß […] die Ufer einst wolkenspiegelnder Seen [282.10] in Masuren und in der Kaschubei überbaut, verbaut und der Besitzgier anheimgefallen sind […]’
Radaunesee [Register]; Seefläche; Seeufer; Seewasser2See, die [1*] Gen. - ; o.Pl.Meer [D 2See 1a] Unkenrufe Ostsee [Register] [°]
‘[…] ist dann bei den viel zu vielen Schwänen am Ufersaum, die er als »verseuchte Nutznießer der verseuchten See [265.27]« beschimpft.’
SeestegSeebestattung, die [1*] Pl. -en(anstelle einer Beerdigung vorgenommene) feierliche Versenkung der Urne mit der Asche des Verstorbenen im Meer [D]
‘[…] kam es später dennoch, von Kuttern aus, zu »wilden Seebestattungen [236.28]«, mit denen sich Fischer aus Putzig und Heisternest ein Zubrot verdienten.’
Seefläche, die [1*]¹See; Fläche (1)
‘[…] selbst jetzt, nachdem Windstöße die Seefläche [278.29] aufgerauht und das Bild zerstört haben.’
Seele, die [1*] Pl. -nGesamtheit dessen, was das Fühlen, Empfinden, Denken eines Menschen ausmacht; Psyche [D1]
‘[…] Reschke litt zwar unter dem Befund, zwei Seelen [105.25] in seiner Brust zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung der einen oder anderen als entseelt empfunden.’
Seemannsgericht, das [1*]eine typische, als Mahlzeit zubereitete Speise der Fischer und Schiffer [° D ²Gericht]
‘Alexandra wollte etwas exotisch Norddeutsches essen: Labskaus, ein Seemannsgericht [111.8].’
Seesteg, der [2*] Gen. -skleine, schmale Brücke [für Fußgänger], die in die ²See hinausführt [° D Steg 1a,b]
‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen den Mann der Witwe in Marineuniform, sie und ihren Mann auf dem Zoppoter Seesteg [35.23] und Mutter und Sohn vorm Portal der Olivaer Schloßkirche:’‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib des Seestegs [220.5] und der Badeanstalt fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache.’
‘Etwas zu lange verlor sich der Witwer in Betrachtung der Seestegfotos [36.2].’
Seeufer, das [8*]¹See; Ufer
‘Am schilfbestandenen Seeufer [126.22] nahe Kartuzy […] zitierte der Professor, weil Unken den Ton angaben, aus den Dichtungen der Romantiker […]’‘Das Tagebuch sagt nicht, ob sie diese Bitte an einem Seeufer [127.18] oder zwischen Kopfweiden ausgesprochen hat.’‘Ostseelage, Strandkiefernwälder und kaschubische Seeufer [176.27] seien erwünscht.’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa […] der Schnappschuß durch Selbstauslöser, der sie beim Picknick an einem Seeufer [182.2] zeigt -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’‘Die erste Bungalowsiedlung sollte sich an waldig gehügeltes Seeufer [234.9] schmiegen.’‘Beim Abstieg von der Chaussee zum tiefliegenden Seeufer [277.2] zeigte sich, daß Alexandra wieder einmal untaugliche Schuhe trug.’‘Ein erster mißglückter Versuch wurde am Seeufer [280.10] gemacht:’‘[…] spiegelt nun mit Hilfe jener Voraussicht, die er kurz zuvor an einem kaschubischen Seeufer [281.30] erprobt hatte […]’
‘Tatsächlich habe sich golfgünstiges Gelände mit Seeuferlage [269.27], geeignet für eine Bungalowsiedlung, in der Kaschubei nahe Kartuzy gefunden.’
Seewasser, das [1*]¹See; Wasser (b)
‘Von jenem Picknick ist noch zu melden, daß die vier Bierflaschen im lauen Seewasser [144.21] nicht kühl werden wollten.’
Segel, das [1*]großflächiges [drei- od. viereckiges] Stück starkes [Segel]tuch o.Ä., das mithilfe bestimmter am Mast eines [Wasser]fahrzeuges o.Ä. befestigter Vorrichtungen ausgespannt wird, damit der Wind gegen seine Fläche drücken u. dem Schiff, Fahrzeug usw. Fahrt geben kann [D]
‘Keinen Kahn, kein Segel [277.31], nur zwei schwimmende Enten erwähnt er, im Gegenverkehr.’
SegelmacherSegelmacher, der [1*] Pl. - Berufsbez.Handwerker, der Segel herstellt u. [Reparatur]arbeiten an Segeln, Takelage o.Ä. ausführt [D]
‘[…] Sankt Johann war Kirche der Schiffer, Segelmacher [196.7] und Fischer […]’
Seidenschnur, die [1*]Schnur aus Seide, einem feinen Gewebe aus Fäden vom Kokon eines Seidenspinners [° D Seide a,b]
‘Im Haus trägt sie ihre an einer geflochtenen Seidenschnur [34.27] um den Hals.’
Seife, die [1*]meist in Form von handlichen Stücken einer festen Substanz, auch in flüssiger od. pastenartiger Form hergestelltes wasserlösliches Mittel zum Waschen, das bes. in der Körperpflege verwendet wird [D1]
‘[…] Hausschuhe, wusch mit eigener Seife [76.29] die Hände […]’
Seite, die [26*] Pl. -n1.eine von mehreren Personen, Parteien, die einen unterschiedlichen Standpunkt vertreten od. sich als Gegner […] gegenüberstehen [D9a]
‘Dennoch klagte Reschkes Tischnachbar über mangelnden Kooperationswillen auf polnischer Seite [55.27].’‘Der Aufsichtsrat bestand aus den Gesellschaftern Dettlaff, Vielbrand und Karau sowie auf polnischer Seite [119.14] aus den Gesellschaftern Marian Marczak […] und Erna Brakup […]’‘[…] faßte der […] Aufsichtsrat - auf deutscher Seite [152.27] fehlten die Mitglieder Karau und Vielbrand - […] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘Die Presse hatte sich auf polnischer wie deutscher Seite [157.12] beruhigt.’‘Zwar lief die Sitzung zufriedenstellend an […], doch dann löste die deutsche Seite [176.17] durch bloßes Nennen von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion aus.’‘[…] dem Gesellschaftervertrag widerfuhr eine Ergänzung, der abzulesen war, daß man auf deutscher Seite [178.23] kein finanzielles Opfer scheuen werde.’‘Dennoch hielt man sich, bei allem Interesse des Vizedirektors, auf polnischer Seite [194.13] zurück. ’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite [233.2] Unruhe auf […]’‘An den Langseiten des Tisches hat der Aufsichtsrat Platz genommen, doch sitzt nicht die deutsche der polnischen Seite [273.1] steif gegenüber;’
2.a)rechts od. links [von der Mitte] gelegener Teil einer räumlichen Ausdehnung [D2a]
‘Es ließe sich mehr über gleichfalls eingeebnete Friedhöfe auf der gegenüberliegenden Seite [66.22] der Großen Allee sagen;’‘Die weitläufigen Parkanlagen auf der anderen Seite [214.9] der Großen Allee boten Platz. ’‘Wróbel führte sie in eine Nebenstraße, an deren linker Seite [240.15] sich zwischen morschen Holzschuppen einige Fischerkaten reihten.’‘Die rechte Seite [240.16] begrenzten verschachtelt stehende Neubaukästen, die auch das Straßenende sperrten: eine Sackgasse.’‘Von dort ging es […] in die Langgasse, auf deren linker Seite [290.25], kurz vorm Kino Leningrad, das immer noch Leningrad hieß, auf Breite zweier Häuser ein Spielcasino seit wenigen Tagen offenstand.’
Baumseite; Fensterseite; Seitenkapelle; Seitenschiffb)Ort, Stelle in einer gewissen seitlichen Entfernung von einer Person, Sache [D2b]
‘[…] deren Zierschild im Relief auf senkrecht zweigeteiltem Feld links untereinander zwei Sterne und einen Baum, zur rechten Seite [61.18] die Krone über der Sanduhr [zeigt].’‘Und nochmals flankte er ins Grabmalgeviert, dann wieder auf meine Seite [201.19], um mir anzuvertrauen […]’
3.Partie des menschlichen Körpers, die als fließender Übergang zwischen seiner vorderen u. hinteren Fläche in Längsrichtung von Kopf bis Fuß verläuft [D3a]
‘Wie gerne er das gefüllte Netz an Alexandras Seite [54.10] getragen habe.’‘Weil Frau Martha Eggert, die Witwe des Egon Eggert, anwesend war, konnte sie eines späteren Platzes an der Seite [136.19] ihres Mannes sicher sein.’‘Nicht daß Alexandras Sohn Witold den Mann an der Seite [182.29] seiner Mutter direkt und mit Fingerzeig beleidigt hätte;’‘[…] nicht daß Alexanders Töchter Sophia, Dorothea und Margaretha der Frau an der Seite [183.1] ihres Vaters schnippisch, abschätzig, schroff begegnet wären; ’
Seite an Seite gemeinsam [im Einsatz für ein u. dieselbe Sache] [D Schulter 1*2]
‘Seit' an Seit' [207.9] gestellt und notfalls Rücken an Rücken; denn für die kommende Sitzung, die Anfang April stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’
4.a)eine der beiden [bezifferten] Flächen eines Blattes, einer Buch-, Heft-, Zeitungsseite o.Ä. [D6b]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten [18.7] lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe.’‘[…] - ich sehe ihn in Hausschuhen vor dem Apple sitzen - mit Informationen, die er den letzten Seiten [95.26] dieses Heimatblättchens ablas.’
b)[auf beiden Seiten (6a) beschriebenes od. bedrucktes] Blatt eines Hefts, Druckerzeugnisses o.Ä. [D6a]
‘[…] gelesene Seiten [252.7] müssen behutsam umgeblättert werden, wie ja auch sie verzögert das Blattgold abnimmt und anstaucht. ’
5.a)eine von mehreren ebenen Flächen, die einen Körper, Gegenstand begrenzen; aus einer Blickrichtung sichtbarer Teil der Oberfläche eines Körpers, Gegenstands [D1a]
‘Auf der anderen Seite [221.8] des Sitzungstisches sah und hörte man Erna Brakup gleichfalls nicht unbefangen.’
Langseite; Rückseite b)linke od. rechte, vordere od. hintere, zwischen oben u. unten befindliche Fläche eines Raumes, Gegenstands, Körpers [D1b]Seitenportal; Unterseite 6.eine von mehreren Erscheinungsformen; Aspekt, unter dem sich etw. darbietet [D8a]
‘Noch kann ich mich mit der makabren Seite [197.4] der geplanten Aktion nicht recht befreunden.’
Seitenflügel, der [2*]seitlicher Teil eines größeren Gebäudes, der in einem Winkel an das Hauptgebäude anschließt [D Flügel 4]
‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel [225.17] des Altarraums verlegt wurden.’‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel [270.28] des geräumigen Seniorenheims am Pelonker Weg eine Entbindungsstation mit Kreißsaal einzurichten.’
Seitenkapelle, die [1*] Pl. -nKapelle, die auf der rechten oder linken Seite (2a); des Hauptschiffs einer Kirche liegt [°]
‘Dennoch ist der Weg an den Seitenkapellen [60.28] entlang, durchs Mittelschiff oder Querschiff, am Altarraum vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’
Seitenportal, das [2*]Portal an der Seite (5b); -nfront [einer Kirche] od. seitlich des Hauptportals [D]
‘Also lief ich, lief ich davon, mir weg und raus aus dem südlichen Seitenportal [62.18], lief, wie ich schon lange nicht mehr gelaufen bin, lief und war am Ende froh zu wissen, wohin...’‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal [195.14] zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’
Seitenscheitel, der [1*] Pl. - Scheitel (1); auf der linken od. rechten Kopfhälfte [D]
‘Ihre Seitenscheitel [96.5] und Zöpfe, Propellerschleifen und Schillerkragen […]’
Seitenschiff, das [1*] Gen. -s Archit.Raum in einer Kirche, der auf der rechten oder linken Seite (2a); des Hauptschiffs liegt [° D]
‘[…] die Grabplatte im Boden des nördlichen Seitenschiffs [61.15] […]’
Sekretariat, das [8*]a)der Leitung einer Organisation, Institution, eines Unternehmens beigeordnete, für Verwaltung u. organisatorische Aufgaben zuständige Abteilung [Da]
‘Er richtete in seiner Junggesellenwohnung ein Sekretariat [132.16] ein, das bald darauf seiner Universitätssekretärin Raum und leergeräumte Regale bot.’‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat [133.3] vorsorglich mit der Visaabteilung der polnischen Botschaft Kontakt hielten […]’‘Er […] überläßt ihr das Sekretariat [142.6] nach knapp zwei Wochen.’‘[…] der andere war dem Sekretariat [249.24] des Bischofs mit Sitz in Oliva verpflichtet.’‘Das Sekretariat [250.13] in Bochum sei diesen und kommenden Aufgaben nicht mehr gewachsen.’
b)Raum, Räume eines Sekretariats (a) [Db]
‘Es war richtig, Liebste, das Sekretariat [139.15] so früh einzurichten, auch wenn uns dadurch meine Wohnung klein geworden ist.’‘Nur sein Bochumer Sekretariat [170.15] blieb überschaubar, »...wenngleich es dort«, schreibt Reschke, »nicht mehr recht wohnlich zugeht.’‘Wieder zu zweit rinken sie in Reschkes Wohnung plus Sekretariat [182.18] auf das neue Jahr:’
Sekretärin, die [4*]Angestellte, die für eine Führungskraft die Korrespondenz abwickelt u. technisch-organisatorische Aufgaben o.Ä. erledigt [Da]
‘Als meiner langjährigen Sekretärin [139.18] kann ich ihr vollauf vertrauen.’‘Doch einen Großteil der Korrespondenz konnte er seiner Sekretärin [141.16] überlassen, seit Jahren war sein Briefstil ihrer.’‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an Details des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin [141.31] […]’‘So wie bisher, mit Telefonkontakt zur adligen Sekretärin [237.15] in Bochum und allzu arglosem Faxen über Interpress, ging es nicht weiter.’
UniversitätssekretärinSekundärliteratur, die [1*] Wissensch.wissenschaftliche Literatur (2); über Primärliteratur [D]
‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur [95.15], den schnörkeligen Wust barocker Emblematik als der Speicherung bedürftig […]’
Selbstaufgabe, die [1*] o.Pl.Zustand, in dem jmd. nicht mehr gegen etw. wehrt; Resignation [°]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe [18.10].’
Selbstauslöser, der [1*] Fot.Vorrichtung an einer Kamera zum automatischen Betätigen des Verschlusses [° D; D auslösen 1a]
‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa […] der Schnappschuß durch Selbstauslöser [182.1], der sie beim Picknick an einem Seeufer zeigt -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’
Selbstgänger, der [1*]etw., was wie von selbst, ohne dass viel dafür getan werden müsste, den gewünschten Erfolg hat [D Selbstläufer]
‘In glanzvollen Werbebroschüren gepriesen, war das Projekt unter dem Motto »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« ein Selbstgänger [191.21].’
Selbstverständlichkeit, die [1*]etw., was sich von selbst versteht, was als selbstverständlich angesehen, erwartet, vorausgesetzt wird [D]
‘[…] eine Selbstverständlichkeit [249.9], die niemanden überraschte, unser Paar ausgenommen. ’
Selbstzeugnis, das [1*]eigenes Bekunden, Aussage über sich selbst [°]
‘Wie nebensächlich steht das geschrieben, und doch wird ihm dieser Computer, den er, laut Selbstzeugnis [93.12], »nur stümperhaft« zu bedienen versteht, bei der Fleischwerdung ihrer Idee behilflich werden.’
Selbstzweifel, der [1*] Gen. -sauf sich selbst, sein eigenes Denken u. Tun gerichteter Zweifel [D]
‘[…] selbst wenn er in Momenten des Selbstzweifels [156.23] meinte, ständig in sich den Hitlerjungen bekämpfen zu müssen […]’
Sellerie, der [1*]Pflanze mit gefiederten, dunkelgrünen, aromatisch duftenden Blättern u. einer als (essbare) Knolle ausgebildeten Wurzel [D]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten: Sellerie [7.13], kindskopfgroße Wruken, Lauch und rote Bete.’
Semester, das [2*] Pl. - Studienhalbjahr an einer Hochschule [Da]
‘Aber Kunstgeschichte nur sechs Semester [27.23] und Professor kein bißchen.’‘[…] und sagte für das folgende Semester [131.22] die lehrende Tätigkeit ganz und gar ab.’
Seminar, das [4*] Pl. -eLehrveranstaltung [an einer Hochschule], bei der die Teilnehmer unter [wissenschaftlicher] Anleitung bestimmte Themen erarbeiten [D1]
‘[…] indem ich ein Seminar [100.15] über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke des Einkaufs und Verkaufs veranstalte.’‘Und ganz aus dem Häuschen waren sie, als ich - hoffentlich mit Deiner Erlaubnis - Dein liebes Geschenk ins Seminar [101.6] trug.’‘Eine Studentin, die am Seminar [104.24] zum Thema Körbe, Einkaufsnetze, Plastiktüten teilgenommen hatte […]’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare [131.20] und den praxisbezogenen Studiengang für Kunsthistoriker seinen Assistenten […]’
Senf, der [1*]*seinen Senf dazugeben ugs.[ungefragt zu allem] seine Meinung sagen, seinen Kommentar geben [D1*]
‘Dieser Fred, der sich für einen Schauspieler hält, […] gab seinen Senf [186.12] dazu:’
Senfgurke, die [2*]in Stücke geschnittenes, in Essig mit Senfkörnern, Zucker, Salz u. Gewürzen eingelegtes längliches grünes Gemüse [° D, D Gurke 1a]
‘Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken [10.5], Mohnkuchen und viel zu fettes Schweinefleisch […]’‘[…] ein Glas Senfgurken [143.3], Radieschen, zu viele hartgekochte Eier, Pilze in Essig und Öl, dazu Butter und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’
Senior, der [2*] meist Pl.: (m+f) -enälterer Mensch, Mensch im Rentenalter, Ruheständler [D3]
‘[…] die ersten fünf Heime konnten mit über sechshundert Senioren [192.3] belegt werden […]’‘[…] gefördert durch den gewünschten, ja, heiß ersehnten Ortswechsel, steigerte sich die Hinfälligkeit der Senioren [192.12].’
‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung [106.29] vor.’
Seniorenheim, das [13*] Gen. -s; Pl. -eEinrichtung mit Altenwohnungen speziell für alte Menschen [D Altenwohnheim]
‘Bei Hotelketten, auf Golfplätzen mit Clubräumen und in Seniorenheimen [107.3] wurde Kulturbedarf erfragt.’‘Und schon trug Vielbrand, unterstützt von Frau Johanna Dettlaff, einen Antrag auf Einrichtung komfortabler Seniorenheime [176.26] vor:’‘Das Interesse an heimatlich gelegenen Seniorenheimen [177.6] wachse.’‘In der vorliegenden Projektbeschreibung werde ausschließlich der Ausdruck Seniorenheime [177.28] benutzt.’‘Vielleicht hielten sie die Seniorenheime [180.11] für vertretbar, sogar für lobenswert als Ergänzung ihrer Idee.’‘[…] die ersten ehemaligen Gewerkschaftshäuser wurden als Seniorenheime [191.11] bezogen.’‘Jedenfalls nahmen die Sterbefälle in den Seniorenheimen [192.16] zu.’‘Unter den achtunddreißig Todesfällen seit Eröffnung der Seniorenheime [192.29] zähle man sieben Neunzig- bis annähernd Hundertjährige, keiner der Verstorbenen sei jünger als siebzig gewesen.’‘Danach wurde die Zunahme der Seniorenheime [232.4], die anfangs in Zeitungen als »bloße Sterbehäuser« denunziert worden waren, begrüßt […]’‘[…] lobten die Suppenküchen einiger Seniorenheime [243.14] und bewerteten ihre Tätigkeit - vom Umbettungsgeschäft abgesehen - als sinnvoll, weil versöhnend […]’‘Die Seniorenheime [246.1] konnten von uns noch hingenommen werden, dienen sie doch ortsnah der Vorbereitung zum Tode;’‘[…] zumal das Programm »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« durch Betrieb von Seniorenheimen [269.21] […] und das Projekt »Bungagolf« überall Nachahmung fanden.’‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel des geräumigen Seniorenheims [270.29] am Pelonker Weg eine Entbindungsstation mit Kreißsaal einzurichten.’
‘Er gab sogar weitere Beträge seiner streng gehüteten » stillen Reserven« preis, als die Einrichtung einer nach westlichem Standard ausgerüsteten Seniorenklinik [192.7] beschlossen werden mußte.’
September, der [3*]neunter Monat des Jahres [D]
‘Das Motiv ergab sich Anfang September [158.25], an einem Wochenende.’‘Reschke traf sich ab Anfang September [161.4] wiederholt mit Chatterjee […]’‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende September [170.21] und Anfang Oktober datiert.’
Serienprodukt, das [1*]Produkt, das in großer Anzahl und in gleicher Ausführung gefertigt wird [° D Serie 1b]
‘[…] die Fahrradrikscha »Solidarność« wurde zum Serienprodukt [213.12] entwickelt […]’
Service-Programm, das [1*]Umfang angebotener Leistungen [°]
‘Bald gehörten die innerstädtische Paketzustellung und Kurierdienste zum Service-Programm [203.1].’
Serviererin, die [1*]weibliche Person, die [als Angestellte in einer Gaststätte] die Gäste bedient [D]
‘Nur zögernd, wie gegen innere Widerstände, näherte sich die Serviererin [55.5] weißgerüscht.’
Sessel, der [2*] Pl. - mit Rückenlehne, gewöhnlich auch mit Armlehnen versehenes, meist weich gepolstertes, bequemes Sitzmöbel (für eine Person); Polstersessel [D1]
‘Die Couch mit zwei Sesseln [35.12]. ’‘Zur Couch und den Sesseln [261.9] gehörte ein Tischchen, auf dem Knabberzeug stand.’
Seßhaftigkeit, die [2*]Abgeneigtheit, seinen Wohnsitz, seinen Aufenthaltsort häufig zu wechseln [° D sesshaft b]
‘Ihr Spruch - »De Fremde soll man belobijen, abä nech hinjehn, wo fremd ist« - war Zeugnis ungebrochener Seßhaftigkeit [147.2].’‘Als Hunderttausende ihr Bündel schnürten, waren sie, zufällig oder aus unbeirrbarer Seßhaftigkeit [217.10], dageblieben oder hatten den Ortswechsel in Richtung Westen verpaßt:’
Seuchenjahr, das [3*]Jahr (1);, in dem sich eine gefährliche Infektionskrankheit schnell ausgebreitet und viele Menschen betroffen hat [° D Seuche]
‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre auf, nur jene zahlreichen, in einem abseits liegenden Feld gereihten Kindergräber nicht, die auf das Seuchenjahr [22.20] '46 datiert waren:’‘Nicht weit entfernt erschreckten Holzkreuze auf Kindergräbern, denen wir schon vor Jahresfrist unter deutschen und polnischen Namen das Seuchenjahr [175.20] '46 abgelesen hatten.’‘Erna Brakup war bei Kriegsende eine vierzigjährige Witwe; ihre drei Kinder starben im Seuchenjahr [217.17] '46 an Typhus.’
Sicherheit, die [4*] o.Pl.1.Zustand des Sicherseins, Geschütztseins vor Gefahr od. Schaden; höchstmögliches Freisein von Gefährdungen [D1]
‘Ein stabiler Wagen, der Sicherheit [70.29] garantiert.’‘[…] kein Wunder, daß die wechselnden Trauergesellschaften Fragen nach der Sicherheit [154.4] ihrer Toten zu stellen begannen.’‘[…] wenige Weißrussen und Ukrainer, viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit [211.5] versprach […]’
2.Gewissheit, Bestimmtheit [D2]
‘[…] denn mit Sicherheit [94.3] müsse man erwarten, » daß Litauen die Rückkehr beerdigungswilliger Polen durch Devisenzahlung beglichen sehen will.’
Sicherheitsbeamte, der/die [1*] Pl. -nPolizist, dessen Aufgabe darin besteht, eine hoch stehende Persönlichkeit o. Ä. zu beschützen [° D Leibwächter]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast […] den inneren und äußeren Kreis aus Sicherheitsbeamten [129.25] und Fotoreportern als natürliche Gegebenheit ertrug […]’
Sicht, die [6*]1.Betrachtungsweise, Sehweise, Anschauungsweise [D2]
‘Er bewertete ihre Sicht [75.18] als »zu eng« und den Grafiker, »weil über das Rokoko hinausweisend, als bedeutend und von europäischem Rang«.’‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann […] aus polnischer Sicht [137.19] einige Akzente gesetzt, indem er Benutzer der Parkanlage […] vorführt […]’‘Zwar hatte sich der Złoty irgendwo tief unten, wie es aus Warschauer Sicht [152.1] hieß, stabilisiert und war nun konvertibel, aber die Preise kletterten weiter und straften Löhne und Gehälter mit Mißachtung.’‘[…] eine - aus meiner Sicht [214.2] - mehr zwielichtige als beispielhafte Person.’‘Das finanzielle Angebot war aus polnischer Sicht [234.17] günstig:’
2. o.Pl. Möglichkeit, [in die Ferne] zu sehen; Zugang, den der Blick zu mehr od. weniger entfernten Gegenständen hat [D1a]
‘Ich sehe beide aus wechselnder Sicht [265.31]. Wie durch ein richtig gehaltenes, wie durchs verkehrt vorgehaltene Fernrohr: weit weg, nahbei.’
Aussicht (2)Sichtotstellen, das [1*] Üsich unauffällig und angepasst im Hintergrund halten [°]
Sichtweite, die [1*]Entfernung, bis zu der etw. gesehen u. erkannt werden kann [D]
‘[…] sind mir die beiden, zumal ihre Kinder erwachsen und außer Haus sind, handlich und immer in Sichtweite [54.4]:’
Siebenjahresdistanz, die [1*]aus der Distanz von sieben Jahren (1); [°]
‘[…] es ist ein Spaziergang […], der sich in Reschkes Kladde in die Länge zieht, indem er ihn wiederholt erinnert, anfangs unmittelbar, dann aus Siebenjahresdistanz [264.28].’
Siedlung, die [4*]1.Gruppe [gleichartiger, kleinerer] Wohnhäuser; Feriendorf [° D1a]
‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung [278.11], die in Terrassen hügelwärts steigt […]’‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung [278.17], in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’
Bungalowsiedlung 2.menschliche Niederlassung; Ansammlung von Gebäuden, in denen Menschen wohnen, samt den dabei befindlichen, anderen Zwecken dienenden Bauten, Einrichtungen, Verkehrsflächen usw. [D2]
‘[…] dahinter Bahngleise, die Siedlung [66.28] Neuschottland, die Werft, der Hafen.’‘[…] abseits der Siedlung [223.21] Stolzenberg, die auf dem hinteren Buckel des Bischofsberges liegt […]’
NeubausiedlungSieg, der [2*]Erfolg, der darin besteht, sich in einer Auseinandersetzung, im Kampf, im Wettstreit o. Ä. gegen einen Gegner, Gegenspieler o. Ä. durchgesetzt zu haben, ihn überwunden, besiegt zu haben [D]
‘[…] brennende Ölquellen und die Flucht der Kurden, den verkündeten Sieg [261.13] und die grob geschätzten Toten […]’
ÜDurchsetzung [°]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg [18.8] des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe.’
Sieger, der [1*]jmd., der bei einem Kampf, Wettstreit o.Ä. den Sieg errungen hat; Gewinner [D]
‘Über den Sieger [171.23] sagte Alexandra:’
Siegheilruf, der [1*] Pl. -eHochruf (2); der Nationalsozialisten während des 3. Reiches [° D Sieg]
‘[…] meinerzeit für Großaufmärsche vor Tribünen, Siegheilrufe [214.29], Marschmusik, Kommandos und Gauleiterreden geeignet.’
Signal, das [1*][optisches od. akustisches] Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung [D1]
‘Und dazu gab Alexandras Engel das Signal [253.27]...’
Signatur, die [1*] bildungsspr.Unterschrift [D1b]
‘Mir liegt mit ihrer gekrakelten, seiner säuberlichen Signatur [215.18] vor, was ihre gemeinsame Ohnmacht zu Papier gebracht hat:’
Silber, das [1*]weiß glänzendes, weiches Edelmetall (chemisches Element) [D1]
‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund: die Kopie eines aus Silber [113.10] getriebenen und teilvergoldeten Bechers der Danziger Brauerzunft, mit Widmung, 1653 datiert; ’
Silberhaar, das [1*] geh.silbergraues od. weißes Haar (2); [D]
‘Die Touristen klatschten, als der Staatsmann von oben herab ein wenig winkte und sein Silberhaar [130.28], weil dem die Sonne günstig stand, aufleuchten ließ.’
Silo, das [1*] Ü[schacht- od. kastenförmiger] Speicher od. hoher Behälter zur Lagerung von Schüttgut, bes. Getreide, Erz, Kohlen, Zement [D1]
‘Dieser Stoß Briefe, die gelochten Abrechnungen und datierten Fotos, seine mal als Tagebuch, dann wieder als Silo [14.27] zeitraffender Spekulationen geführte Kladde […]’
Silvester, der/das [3*]letzter Tag des Jahres, 31. Dezember [D]
‘Als auf und unter dem Brandenburger Tor Silvester [90.16] gefeiert wurde, durfte, bis in indische und brasilianische Slums hinein, mitgefeiert werden, sah die weltweite Völkerfamilie zu und staunte.’‘Am 30. Dezember steht Limburg an der Lahn auf dem Programm, wo sie über Silvester [182.14] bleiben und die Altstadt besichtigen wollen.’‘Eigentlich hatten wir mit Margaretha und ihrem Fred gemeinsam Silvester [186.1] feiern wollen.’
‘Und was dort in der Silvesternacht [91.11] geschah, […] hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht: ›Wahnsinn!‹’
Singen, das [1*] → singenmit der Stimme (ein Lied, eine Melodie o.Ä.) hervorbringen, vortragen [D1a]
‘Stumm bleibt ihr Beten und Singen [268.10].’
Gesang; SingendeSingende, der/die [1*] Pl. -njmd. der singt [°]
‘Mir fielen drei Untertassenteller auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons, von denen die Singenden [265.8] und Betenden nahmen, um bei Stimme zu bleiben.’
Singspiel, das [1*] MusikBühnenstück (meist heiteren, volkstümlichen Inhalts) mit gesprochenem Dialog u. musikalischen Zwischenspielen u. Gesangseinlagen [D]
‘[…] passend allenfalls für ein Singspiel [21.29] nach berühmtem Vorbild, geeignet für Märchenfiguren, doch nicht für dieses vom Zufall verkuppelte Paar;’
Sinn, der [13*]1. ganz in [jmds.] Sinn wie es [sich jmd.] gewünscht hätte [° D3a]
‘72 Prozent der Rückmeldungen zeigen Beerdigungswilligkeit im Sinne [97.22] unserer Friedhofsgesellschaft an.’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute an einer Zusammenarbeit mit einem polnischen Institut, im Sinne [109.5] von Joint venture, interessiert.’‘Ganz im Sinne [196.22] des verehrten Herrn Professor Dr. Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte steingehauen beschriften.’‘Ganz in meinem Sinn [250.2] setzten sie viersprachige Straßenschilder durch, wollten allerdings Russisch durch Schwedisch ersetzt sehen.’
*etw. im Sinn habenetw. Bestimmtes vorhaben [D3a*]
‘Nein, Reschke hatte keine Zuflucht ins Fachwerkhäuschen an der Radaune im Sinn [76.25].’‘Ähnliches hatte die Piątkowska im Sinn [85.27]:’
2.Ziel u. Zweck, Wert, der einer Sache innewohnt [D5]
‘Doch zu diesem Wahn und zum Sinn [92.3] dieses Wahns, zu unserem Wahn-Sinn sage ich ja, ja, immer wieder ja...’‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform, sei es zum Sinn [103.9] studentischer Mitbestimmung, besonders aber zum Verständnis der Kunstgeschichte, etwas Radikales aus.’‘Ich weiß nicht, ob er oder sie der alten, übriggebliebenen Frau den Sinn [189.29] des Golfkrieges erklärt hat.’
Wahn-Sinn 3. o.Pl.Sinngehalt, gedanklicher Gehalt; Bedeutung [D4]
‘[…] und so dem erschreckenden Vorschein seines Grabsteins einen Sinn [77.13] zu geben […]’‘Das Wort Friedhofsruhe wurde oft negativ benutzt, jetzt müßte - nein, Alexandra, ich höre Dein Stirnrunzeln -, muß es mit neuem Sinn [85.19] erfüllt werden.’
etw. macht [k]einen Sinn ugs.etw. ergibt [k]einen Sinn, ist [nicht] verständlich, sinnvoll [D4]
‘Wenn große Worte noch Sinn [164.9] machen, dann hier, auf dem Feld unserer gemeinsamen Bestrebungen.’
4. o.Pl. Gefühl, Verständnis für etw.; innere Beziehung zu etw. [D2]
‘Bestimmt fand Marczak, mit seinem Sinn [281.5] für theatralische Gesten, Gefallen an dieser Darbietung.’
Sit-in, das [1*] Pl. -sAktion von Demonstranten, bei der sich die Beteiligten demonstrativ irgendwo, bes. in od. vor einem Gebäude, hinsetzen, um auf Missstände aufmerksam zu machen, gegen etw. zu protestieren o.Ä. [D]
‘Reschke war dennoch nur mäßig radikal. Zielsetzungen, die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied des Lehrkörpers und als Einzelperson bei den damals üblichen Sit-ins [103.21] abgelehnt.’
Situation, die [1*]a)Verhältnisse, Umstände, in denen sich jmd. [augenblicklich] befindet; jmds. augenblickliche Lage [D1a]
‘Ab Ende Februar entstand, wie selbst Vielbrand zugeben mußte, eine kritische Situation [192.18].’
b)Verhältnisse, Umstände, die einen allgemeinen Zustand kennzeichnen; allgemeine Lage [D1b]MarktsituationSitz, der [11*] Pl. -e1.Ort, an dem sich eine Institution, Regierung, Verwaltung o.Ä. befindet [D3]
‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude als Sitz [67.3] der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte und so seinem Gedächtnis verhaftet geblieben war.’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche, in Gestalt des Bischofs mit Sitz [87.29] in Oliva, nicht nur Interesse gezeigt, sondern »unsere Idee« […]» Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘Etliche Ortsgruppen, mit Sitz [88.12] in niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Städten, hätten positiv geantwortet, andere nicht frei von Mißtrauen. ’‘Fest steht, daß sie […] nachmittags in der Engelsgrube, im »Haus der Hansestadt Danzig« und Sitz [110.16] der organisierten Landsmannschaft, verabredet gewesen sind […]’‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung des Bischofs mit Sitz [207.2] in Oliva, auf Ehrenplätzen in der Baltischen Oper […]’‘[…] regten Vielbrand und Marczak an, einen übergeordneten Aufsichtsrat zu gründen, und schlugen Warschau als Sitz [231.25] vor. ’‘Der eine leitete ein Architekturbüro, das bereits Pläne für »Bungagolf« auf dem Reißbrett hatte, der andere war dem Sekretariat des Bischofs mit Sitz [249.24] in Oliva verpflichtet.’
2.Platz mit Berechtigung zur Stimmabgabe [D2]
‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze [117.12] im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag des Bundes.’‘Sie sprach eine aussterbende Sprache, »weshalb ihr«, schreibt Reschke, »der Sitz [129.3] im Aufsichtsrat der Friedhofsgesellschaft zu Recht zugesprochen wurde. ’‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz [146.4] in der Aufsicht erklärt […]’‘So kam es, daß Erna Brakup Sitz [220.17] und Stimme im Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft erhielt.’
3.etw., was zum Daraufsitzen bestimmt ist, was als Sitzgelegenheit dienen soll (z.B. in einem Saal, in od. an einem Fahrzeug, einer Maschine o.Ä.) [D1a]Beifahrersitz; Fahrgastsitz; FahrradsitzSitzordnung, die [2*]festgelegte Reihenfolge, welche [Sitz-]Plätze die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Veranstaltung, Sitzung o.Ä. [am Tisch] einnehmen [° D]
‘[…] in bunter Reihe hat sich eine Sitzordnung [273.2] ergeben, nach der Vielbrand als Vorsitzender zwischen zwei Neumitgliedern sitzt:’‘Beide geben, die Fensterfront im Rücken, nur von der Sitzordnung [274.10] her ein Paar ab […]’
Sitzung, die [14*]Versammlung, Zusammenkunft einer Vereinigung, eines Gremiums o. Ä., bei der über etw. beraten wird, Beschlüsse gefasst werden [D1a]
‘[…] aber die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung […] an S. Ch. Chatterjees Fahrradrikschaproduktion ist erst anläßlich einer viel später einberufenen Sitzung [163.20] der Aufsicht ans Lichtgekommen.’‘Zwar lief die Sitzung [176.14] zufriedenstellend an […] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes Nennen von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion aus.’‘Schon bei der Sitzung [193.17] Anfang März war es gereizt zugegangen.’‘Vielbrand drohte mit Abbruch der Sitzung [199.5].’‘Knapp eine Woche nach dieser Sitzung [199.13] hat Reschke wieder einmal ein Gespräch mit Chatterjee geführt […]’‘Seit' an Seit' gestellt und notfalls Rücken an Rücken; denn für die kommende Sitzung [207.9], die Anfang April stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’‘Weil auf Jerzy Wróbel, […] wenig Verlaß war und Beistand allenfalls von Erna Brakup kommen konnte […], verlief die Sitzung [207.16], wie sie nicht hätte ablaufen dürfen.’‘Die nächste Sitzung [209.11] sollte in zwei Wochen stattfinden, man hatte es eilig.’‘Solange jedoch auf diesem Papier die laufende Sitzung [230.30] andauert, wird er […] gleichfalls mit Karau gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen bald wieder […] dabeisein.’‘Punkt für Punkt wurde abgehakt. Die Sitzung [232.31] verlief gut, zu gut.’‘[…] und ich war dagegen, den bei ihm notierten, schon während vorletzter Sitzung [236.23] gestellten Antrag auf Beisetzungen in der Danziger Bucht zu erwähnen, und trage nun nach:’‘Das geschah zu Beginn der Sitzung [243.26]. Die Aufsicht nahm das hin. Unser Paar zögerte.’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung [272.25] am langen Tisch, an dessen Kopfende die Gesellschafter Dettlaff und Marczak geschäftsführend vorsitzen, […]’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz niedergelegt hatten […] wurde die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft zu einer Sitzung [285.2] aus besonderem Anlaß einberufen.’
‘Wir tagten in einem dürftig ausgestatteten Sitzungsraum [119.7] […]’‘Man stelle sich den Sitzungsraum [197.28] im höchsten, dem siebzehnten Stockwerk des Hevelius als zwei zusammengelegte Hotelzimmer vor.’‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel, die sie gewöhnlich vom Herbst bis in den April hinein trug, doch im überheizten Sitzungsraum [229.2] des Hotels gerne ablegte, wieder anzuziehen […]’‘Weil […] dieser jedoch gleich nach seiner Rücktrittserklärung den Sitzungsraum [244.4] verlassen hatte […]’‘[…] worauf dieser zum Telefon griff und vier, genau vier, in ihren Hotelzimmern wartende Anwärter in den Sitzungsraum [249.1] rief […]’
‘Frau Johanna Dettlaff beklagte vor Sitzungsschluß [238.26] - der Punkt »Verschiedenes« wurde abgehandelt - Versäumnisse der geschäftsführenden Gesellschafter […]’
‘Heftig, zornig ging es am Sitzungstisch [194.19] zu.’‘Auf den Sitzungstisch [216.4] soll sie geschlagen haben, mit der Faust, immer wieder.’‘Auf der anderen Seite des Sitzungstisches [221.8] sah und hörte man Erna Brakup gleichfalls nicht unbefangen.’‘Diese Peinlichkeiten kamen zur Sprache, nachdem das Paar seine Abseitsposition an einem der Fenster mit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch [239.7] saß;’‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft im nahegelegenen Altstädtischen Rathaus mit einem Sitzungstisch [272.21] aus schwerer Eiche und dem Dutzend Altdanziger Eichenstühle einen Raum gestellt […]’
‘Den hier berichteten Sitzungsverlauf [272.17] sollte man sich nicht mehr im siebzehnten Stockwerk des Hotels Hevelius vorstellen.’
Skala, die [1*]vollständige Reihe zusammengehöriger, sich abstufender Erscheinungen; Stufenleiter [D2]
‘Diese breite Skala [104.2] von Meinungen brachte ihn oft in Disput mit sich selbst.’
Skandal, der [1*]Geschehnis, das Anstoß u. Aufsehen erregt [D1]
‘Anfangs blieb der Ton gemäßigt, weil […] Marczak » keinen Skandal [285.12]« wünschte, doch dann kam es zum Verhör.’
Ski, der [1*] Pl. -erschmales, langes, vorn in eine nach oben gebogene Spitze auslaufendes Brett aus Holz, Kunststoff od. Metall, an dem der Skistiefel mit der Bindung (2) befestigt wird, sodass sich jmd. damit [gleitend] über den Schnee fortbewegen kann [D]
‘[…] zudem Ohrenschützer und Skier [140.29] für die Soldaten an der Ostfront gestapelt und verpackt wurden.’
Skizze, die [1*]mit groben Strichen hingeworfene, sich auf das Wesentliche beschränkende Zeichnung [die als Entwurf dient] [D1]
‘[…] etwa die entzückende Skizze [101.2] nach einer Magd mit Henkelkorb.’
Skoda-Limousine, die [1*] Pl. -nPersonenwagen mit festem Verdeck der Marke Skoda [Register] [° D Limousine]
‘Fuhr er eine dieser westlich der Elbe exotisch wirkenden Skoda-Limousinen [63.10]?’
Skoda-Modell, das [1*]Skoda [Register]; Modell (1)
‘[…] war ich sicher, daß die Autodiebe […] niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell [284.10] oder einen noch so gepflegten alten Schlitten, etwa einen Peugeot 404, Baujahr 1960, zu klauen […]’
Skorpion, der [1*] Astrol. o.Pl.Tierkreiszeichen für die Zeit vom 24. 10. bis 22. 11. [D2a]
Unkenrufeplastische Darstellung des Skorpions im Tierkreiszeichen [°]‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion [157.4] verlangten nach Gold.’
Slum, der [1*] Pl. -sElendsviertel [einer Großstadt] [D]
‘Als auf und unter dem Brandenburger Tor Silvester gefeiert wurde, durfte, bis in indische und brasilianische Slums [90.18] hinein, mitgefeiert werden […]’
Socke, die [2*] Pl. -nkurzer, bis an die Wade od. in die Mitte der Wade reichender Strumpf [D]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich, was mir vorliegende Quittungen belegen, einen schwarzen Kammgarnanzug, schwarze Schuhe, schwarze Socken [132.24] […]’
*sich auf die Socken machen ugs.aufbrechen [um irgendwohin zu gehen] [D*]
‘Und machte mich dann doch auf die Socken [53.20].’
Sockel, der [4*]1.unterer [abgesetzter] Teil eines Grabsteins, der bis zu einer bestimmten Höhe reicht [° D2]
‘[…] jedes Grabmal muß standsicher aufgestellt und durch Dübel mit dem Sockel [150.10] oder dem Fundament verbunden sein.’‘Auf grauem Sockel [199.20] ein schwarzer, auf Hochglanz polierter Granit.’‘Abseits, auf leerem Sockel [224.18], zwei junge Burschen mit Stöpseln in den Ohren.’
2.Block aus Stein o. Ä., auf dem etw., bes. eine Säule, Statue steht [D1] ÜErhöhung [°]
‘Reschke hingegen verkneift sich jede körperliche Anspielung, faßt aber ihre Liebe kostbar in erhabene Begriffe, als wolle er sie auf einen Sockel [91.8] stellen.’
Sodbrennen, das [1*] Gen. -ssich vom Magen bis in den Rachenraum ausbreitende brennende Empfindung, die von zu viel, seltener auch von zu wenig Magensäure herrührt [D]
‘Ein leichter Kopfschmerz war ihm wichtig und die Möglichkeit beginnenden Sodbrennens [51.6];’
Software-System, das [1*]Einheit aus technischen Bauelementen, die (im Unterschied zur Hardware) nicht technisch-physikalischer Funktionsbestandteil einer Datenverarbeitungsanlage (wie z.B. Einsatzanweisung, Programm o.Ä.) sind [° D Software; D System 5]
‘Das hätte ich ihm nicht zugetraut, diesen lockeren Umgang mit dem Software-System [95.12].’
Sog, der [1*] Üstarke Anziehungskraft [D1]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung besonderer Art, nein, einem Sog [8.22]...’
Sohle, die [1*]untere Fläche des Schuhs […] [D1a]
‘Die Hacken voran, setzte sie Mal um Mal mit ganzer Sohle [229.9] auf.’
Sohn, der [15*] Gen. -(e)smännliche Person im Hinblick auf ihre leibliche Abstammung von den Eltern; unmittelbarer männlicher Nachkomme [D1]
‘Zuvor hatte sie mit ihrem Sohn [31.2] und ihrem Mann[…] zwei Zimmer in einer Neubausiedlung […] bewohnt […]’‘Und als sich Witold, der spät geborene einzige Sohn [31.18] […] nach Westen absetzte […]’‘Das Zimmer des Sohnes [32.11], nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße.’‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen […] Mutter und Sohn [35.23] vorm Portal der Olivaer Schloßkirche:’‘[…] der Sohn [35.26] mürrisch verschlossen […]’‘Witold, ihr Sohn [39.29], habe davon profitiert.’‘Nur kurz kamen sie auf ihren in Bremen Philosophie studierenden Sohn [73.31] und auf seine drei berufstätigen und mehr oder weniger verheirateten Töchter.’‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr in Bremen studierender Sohn [98.30] alle Pläne seiner Mutter […] abgekanzelt habe.’‘Sie hatte über Weihnachten ihren Sohn [116.17] Witold zu Besuch […]’‘[…] das Gleichnis vom verlorenen Sohn [150.22] […]’‘[…] weshalb er dem einzigen Sohn [165.12] entsprechende Vornamen gegeben habe. ’‘[…] als wolle der Sommersitz des Vaters nachträglich die Philosophie des Sohnes [179.5] bestätigen.’‘Nicht daß Alexandras Sohn [182.28] Witold den Mann an der Seite seiner Mutter direkt und mit Fingerzeig beleidigt hätte;’‘[…] wollte mir aber nicht sagen, mit welchen Worten ihr Sohn [183.29] sie gekränkt hat.’‘Keine Verwandten waren geladen, denn unser Paar hatte weder die Töchter noch den Sohn [292.12] benachrichtigt;’
Sojabohne, die [1*] Pl. -nniedrige, buschige Pflanze, meist mit behaarten Stängeln u. Blättern, kleinen, weißen od. violetten Blüten u. kleinen runden od. nierenförmigen Samen in langen Hülsen [Da]
‘Demnächst will man in Großversuchen das veränderte Klima nutzen und im Werder Reis pflanzen, in der Kaschubei Sojabohnen [259.29] anbauen.’
Soldat, der [1*] Pl. -enAngehöriger der Streitkräfte eines Landes [D1a]
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen […] für die Soldaten [140.29] an der Ostfront gestapelt und verpackt wurden.’
SoldatenfriedhofSoldatenfriedhof, der [2*] Gen. -s[große, einheitlich angelegte] Begräbnisstätte gefallener Soldaten [D]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof [21.13] mit Ehrenmal der Roten Armee, auf dessen Vorfeld ein Dutzend Halbwüchsige Fußball spielten, wußte die Witwe ein Loch im Zaun.’‘[…] den Halbwüchsigen habe das Fußballspiel im Vorfeld des sowjetischen Soldatenfriedhofs [26.29] keinen Spaß mehr gemacht.’
Sommer, der [4*]Jahreszeit zwischen Frühling u. Herbst als wärmste Zeit des Jahres [D]
‘Der nicht enden wollende Sommer [11.14] und milde Herbst seien als Gründe genannt worden.’‘Und weiße, von Nordost her schwimmende Wolkensäcke gehörten zum kaschubischen Sommer [143.23].’‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien bestanden sind und im Sommer [159.27] einen tiefgrünen Tunnel bilden, ist den Kröten zur Falle geworden.’‘[…] und Reschkes Brüder waren seit Sommer [264.8] '43 tot:’
‘Fachleute, etwa […] die Managerin eines von Millionen frequentierten Freizeitparks, der Programmdirektor einer sogenannten Sommerakademie [107.1], wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Sommeranfang, der [1*]Anfang, Beginn des Sommers (zwischen 20. u. 23. Juni) [D]
‘Auf Sommeranfang [134.15] fanden die Einsegnung und danach zwei Beerdigungen in der rechten hinteren Ecke des weitläufigen Geländes statt […]’
‘Dennoch erlaubt sie ihrem Leid nicht, unser anhaltendes Sommerglück [158.22] zu verschatten...’
Sommersitz, der [2*]Haus einer [prominenten] Person als Aufenthaltsort während des Sommers [° D Sommerresidenz]
‘[…] etwa den schloßähnlichen Sommersitz [178.11] der Familie Schopenhauer oder das schon vormals als Altenheim genutzte Herrenhaus Pelonken.’‘[…] als wolle der Sommersitz [179.4] des Vaters nachträglich die Philosophie des Sohnes bestätigen.’
‘Kein blühender Raps mehr, doch gleichbleibend schönes Sommerwetter [142.26].’
Sonderkonto, das [1*]für bestimmte [wohltätige] Zwecke eingerichtetes Konto [D]
‘[…] fanden sich Mittel, gedacht als Starthilfe, für die ein Sonderkonto [114.29] eingerichtet wurde;’
Sondermeldung, die [1*] Pl. -enbesondere, dringliche Meldung, die unerwartete, brisante Neuigkeiten enthält [°]
‘[…] am 21. Juni 1941, an einem Sonntag, als mit Sondermeldungen [69.14] der Rußlandfeldzug begann […]’
Sonderrabatt, der [1*] Pl. -ebesonderen, zusätzlicher Preisnachlass [° D Rabatt]
‘[…] Reschke, habe Sonderrabatte [285.17] westdeutscher Beerdigungsinstitute eingestrichen, ohne deren Höhe klipp und klar zu deklarieren;’
Sondersitzung, die [1*]eigens anberaumte, zusätzliche Sitzung [°]
‘Niemand wurde entlarvt, die Sondersitzung [287.17] verlief folgenlos […]’
Sonne, die [5*]1. o.Pl. a)als gelb bis glutrot leuchtende Scheibe am Himmel erscheinender, der Erde Licht u. Wärme spendender Himmelskörper [D1a]
‘Die Touristen klatschten, als der Staatsmann von oben herab ein wenig winkte und sein Silberhaar, weil dem die Sonne [130.28] günstig stand, aufleuchten ließ.’‘Doch als sie zu dritt ins Grüne fuhren, muß das Wetter wechselhaft gewesen sein: ab und zu brach die Sonne [276.19] durch.’‘Weil draußen plötzlich die Sonne [291.30] durchkam, wurden Fotos gemacht […]’
‘Als Reschke kurz nach acht vor das Hotel trat, standen noch keine Taxis, aber einladend drei Rikschas schräg gegenüber in der Sonne [80.20].’
2.Unkenrufeplastische Darstellung der Sonne im Tierkreiszeichen [°]
‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne [157.3] zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
Sonnenlicht, das [1*] o.Pl.von der Sonne (1a); ausgehendes Licht (1a); [D]
‘Gefiltert von Laubbäumen fiel Sonnenlicht [135.30] auf die Trauernden;’
Sonnenschein, der [1*]ausgestrahltes Licht der Sonne (1a) [° D scheinen 1b]
‘Die Fotos überliefern weder Sonnenschein [290.6] noch Regenschauer.’
Sonnenuhr, die [1*]auf einer waagerechten od. senkrechten Fläche angeordnete Skala, auf der der Schatten eines zu ihr gehörenden Stabes die Stunden anzeigt [D]
‘Einzig die Sonnenuhr [179.2] in Funktion.’
Sonntag, der [1*]siebter Tag (1); der mit Montag beginnenden Woche [D]
‘Und daß ich am 21. Juni 1941, an einem Sonntag [69.13], als mit Sondermeldungen der Rußlandfeldzug begann, dort, vom Stehplatz aus, in der vertieften Stadionschüssel ein Spiel gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
‘[…] wo die Tribüne mit Fahnen und Zubehör ihren Sonntagmorgenschatten [251.9] warf, sollten demnächst schon Sammelgräber dicht bei dicht Platz finden.’
Sonntagskleid, das [1*] veraltendnur am Sonntag getragenes Kleid [° D]
‘Sie lag in ihrem schwarzwollenen Sonntagskleid [256.3].’
Sorge, die [7*] Pl. -n1.(durch eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Situation hervorgerufene) quälende Gedanken; bedrückendes Gefühl der Unruhe u. Angst [D1]
‘Er notiert nur ihre plötzliche Sorge [76.15], es könne, wenn zwischen West und Ost die Mauer wegfalle, alles anders, schwieriger werden:’‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen, dem allerdings weniger die verstreichende Zeit, weit mehr das Wetter Sorgen [101.26] bereitete:’‘Hier jedenfalls befürchtet man Schlimmes, doch ahne ich, Ihr habt andere Sorgen [102.17]...’‘Die einzige Sorge [162.9], die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger beim Zoll.’‘In Lübeck hörte man sich Reschkes Sorgen [211.11] und Klagen an.’
in Sorge sehr besorgt [D1]
‘Zurück in Gdańsk, mußte Alexander seine Alexandra beruhigen, die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion in Sorge [142.11] um das arme Polen war […]’
2. o. Pl. Bemühen um jmds. Wohlergehen, um etw.; Fürsorge [D2] das lass nur meine Sorge sein dafür werde ich sorgen; dafür übernehme ich die Verantwortung [D2]
‘Das, liebe Alexandra, soll bitte ganz meine Sorge [72.4] sein.’
Sorgfalt, die [1*]Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, große Behutsamkeit [beim Arbeiten, Hantieren] [D]
‘[…] weil der mir kopfstehende Baukomplex landschaftspflegende Sorgfalt [278.26] beweist;’
Sorte, die [2*] Pl. -nArt, Qualität (einer Ware, einer Züchtung o.Ä.), die sich durch bestimmte Merkmale od. Eigenschaften von anderen Gruppen der gleichen Gattung unterscheidet [D1]
‘Nur wenige Sorten [8.3] Schnittblumen standen noch in den Eimern: Dahlien, Astern, Chrysanthemen.’‘[…] als Bildungsreisender ein Tourist besserer Sorte [12.5].’
Sozialfall, der [1*] Pl. -fällejmd., der auf Sozialhilfe, staatliche Unterstützung angewiesen ist [° D]
‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin zu, das heißt, sie klagte über alles: den Job, die Sozialfälle [184.9], die Kollegen, die Bezahlung.’
Sozialminister, der [2*] Gen. -sLeiter des Ministeriums für die Gesellschaft, Gemeinschaft betreffende Angelegenheiten [°]
‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage eines » Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister [92.24] Jacek Kuroń, für Notleidende einen Schlag Suppe […]’‘Man habe deutscherseits das Beispiel des ehemaligen polnischen Sozialministers [232.10] aufgegriffen, freilich ohne den Bedürftigen die sogenannten »Kuroniówka« abzuverlangen, man teile unbürokratisch aus.’
Sozialpädagogin, die [1*] Berufsbez. /w. Form/jmd., der sich mit der Erziehung des Einzelnen zur Gemeinschaft u. zu sozialer Verantwortung außerhalb der Familie u. der Schule befasst [° D; D Sozialpädagogik]
‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin [184.8] zu […]’
Spalt, der [1*]einen Zwischenraum bildende schmale, längliche Öffnung [Da]
‘Als Reschke das Fenster einen Spalt [235.31] weit öffnete, stand schon die Piątkowska mit Zigarette neben ihm.’
Spannung, die [1*]gespanntes Verhältnis; latente Unstimmigkeit, Feindseligkeit [D1d]
‘[…] die zermürbende Spannung [157.15] zwischen dem immerfort traurigen Ministerpräsidenten und dem in Gdańsk ansässigen Arbeiterführer, der sich, wie viele Kleinwüchsige, berufen sah, Großes zu tun.’
Spaß, der [5*] o.Pl.Freude, Vergnügen, das man an einem bestimmten Tun hat [D2]
‘[…] den Halbwüchsigen habe das Fußballspiel im Vorfeld des sowjetischen Soldatenfriedhofs keinen Spaß [26.30] mehr gemacht.’‘Das Spielen mit dem Computer muß Reschke Spaß [94.26] bereitet haben.’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung unserer Idee […] so viel Spaß [109.2], nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘Der Aufsichtsrat erklärte öffentlich sein Bedauern, und die Journalisten verloren den Spaß [154.17] an der Sache.’‘Dir hat es schon immer Spaß [294.17] bereitet, tatsächlicher als alle Tatsachen zu sein...’
Spatenstich, der [1*]die Tiefe, die mit dem Hineinstoßen eines Spatens, eines Geräts aus einem viereckigen, unten mit einer Schneide versehenen [Stahl]blatt u. langem [Holz]stiel, erreicht wird [° D Spaten]
‘[…] wenn die Erde nicht tiefer als einen Spatenstich [173.26] fröre […]’
Spätfolge, die [1*] Pl. -nerst längere Zeit nach einem Ereignis eintretende Folge (1) [D]
‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes in Anbetracht denkbarer Spätfolgen [51.13], faßte er wie ein geübter Protokollführer seine Bedenken zusammen:’
Spätgotik, die [1*]Phase gegen Ende der Gotik, einer europäischen Stilepoche (von der Mitte des 12. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts) [° D Spätphase; D Gotik]
‘Sichtbar getragene Geldbeutel finden sich, oft in prachtvoller Ausführung, auf Holzschnitten seit der Spätgotik [100.25].’
Spätstil, der [1*]vorherrschender Stil (1); zum Ende einer Epoche [°]
‘[…] daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen […] die Predigerhäuser neben der Katharinenkirche im Spätstil [163.3] der Renaissance habe bauen können;’
‘Natürlich nicht so groß, aber gepflegt, daß man möchte Lust haben auf Spazierengehn [113.26] und letztes Plätzchen suchen schon...’
Spaziergang, der [1*]Gang (3); zur Erholung, zum Vergnügen [D]
‘[…] es ist ein Spaziergang [264.24] entlang der nur schlapp anschlagenden Ostsee in Richtung Jelitkowo […]’
Speicherung, die [1*]das Speichern; Sicherung von Daten [auf Festplatte, Diskette o.Ä.] [D, °]
‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur, den schnörkeligen Wust barocker Emblematik als der Speicherung [95.16] bedürftig […]’
Speise, die [1*] Pl. -nzubereitete Nahrung als einzelnes Essen; Gericht [Da]
‘Keine Klagen über Speisen [183.8] und Getränke.’
SpeisekarteSpeisekarte, die [2*]Verzeichnis der in einer Gaststätte erhältlichen Speisen auf einer Karte, in einer Mappe o.Ä. [D]
‘Vom Mittagessen […] zeugt, außer der quittierten Rechnung, eine Speisekarte [111.5] […]’
GrassÜWahlmöglichkeit, über etw. [frei] zu verfügen [°]
‘Wir müssen aufpassen, daß Polen nicht kommt auf deutsche Speisekarte [247.11].’
Spekulation, die [2*] Pl. -enauf bloßen Annahmen, Mutmaßungen beruhende Erwartung, Behauptung, dass etw. eintrifft [D1a]
‘Dieser Stoß Briefe, die gelochten Abrechnungen und datierten Fotos, seine mal als Tagebuch, dann wieder als Silo zeitraffender Spekulationen [14.27] geführte Kladde […]’‘Warum überhaupt sitze ich seinen Spekulationen [32.24] auf?’
Spende, die [1*]etw., was zur Hilfe, Unterstützung, Förderung einer Sache od. Person gegeben wird, beitragen soll [D]
‘Als ihr außer einer nicht deutlich genug deklarierten Spende [286.15] zur Finanzierung der Orgel für die Kirche zum Heiligen Leichnam nichts angehängt werden konnte, wurde die Dettlaff persönlich.’
Kleinspende; Spendengeld; SpendenkontoSpendengeld, das [1*] meist Pl.: -erAufkommen aus Spenden [D Spendenaufkommen]
‘[…] er, Reschke, könne nicht nachweisen, aus welchen Töpfen sein neues Auto, das nunmehr als Privatwagen gelten müsse, finanziert worden sei, etwa aus Spendengeldern [285.22]?’
Spendenkonto, das [3*]bei einer Bank o. Ä. zeitweilig eingerichtetes Konto, auf das Spenden für einen bestimmten Zweck eingezahlt werden können [D]
‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto [139.24] verbucht worden sind.’‘Nicht zu reden vom Spendenkonto [157.28], mit dessen Hilfe die Begräbniskosten der Bedürftigen beglichen wurden;’‘Und für Liederbücher, illustrierte Zeitschriften, den Quelle-Katalog und weitere Hochglanzprodukte sorgte sie, indem sie Mittel vom Spendenkonto [220.25] lockermachte.’
Sperrkonto, das [3*] Gen. -s Bankw.Konto, über das nicht od. nur beschränkt verfügt werden kann [D]
‘Allerdings müsse ein Drittel der Summe für den Friedhof in Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto [94.2] verwahrt werden […]’‘In Gegenwart eines Ministerialbeamten aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag notariell beglaubigt, der die Einrichtung eines Sperrkontos [114.23] bei der Deutschen Bank erlaubte.’‘Zuvor wurden auf dem Sperrkonto [115.14] die ersten Einzahlungen verbucht.’
Spesenabrechnung, die [3*] Pl. -enAbrechnung über Kosten, bes. bei der Erledigung eines Geschäfts o.Ä. anfallende Unkosten, Auslagen, die vom Arbeitgeber erstattet werden [° D Spesen]
‘Mir liegen die Kopien von Spesenabrechnungen [117.18] vor, beglichen von jenem Konto, das vom Gesamtdeutschen Ministerium mit einer Starthilfe ausgestattet worden war.’‘Weder Spesenabrechnungen [161.1] noch Fotos belegen die wiederholten Treffen.’‘Der Hinweis auf die dubiosen Spesenabrechnungen [239.1] der zurückgetretenen Erna Brakup jedoch ist Vielbrand zuzuschreiben.’
Spezialfriedhof, der [1*]besonderer Friedhof [°] Unkerufe Versöhnungsfriedhof [°]
‘Besonders gerne ließ sich unsere Freundin zu Ihrem Spezialfriedhof [258.24] fahren.’
Spezialität, die [1*]etw., was als etw. Besonderes in Erscheinung tritt, als eine Besonderheit von jmdm., etw. bekannt ist, geschätzt wird [Da]
‘Offenbar keine Spezialität [75.32], denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’
Spezialkrankenhaus, das [1*]Fachklinik [auf einem Gebiet der Medizin] [°]
‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus [67.12] für Studenten über eingeebnetem Gräberfeld […] erbaut worden war.’
Spezialrikscha, die [1*] Pl. -seigens [für einen bestimmten Zweck] gefertigte, besondere Rikscha [°]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee Spezialrikschas [203.17] in seinen Montagehallen produzieren ließ […]’
Spiegelbild, das [2*]von einem Spiegel, einem Gegenstand aus Glas od. Metall mit glatter Fläche, reflektiertes, seitenverkehrtes Bild (3); [° D; D Spiegel 1a]SpiegelungÜEntsprechung, Umsetzung [°]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild [278.18] einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’‘[…] wenn ja, bezweifle ich, daß die beiden fähig gewesen wären, das den verschachtelten Tätigkeiten der Baugesellschaft » Bungagolf« vorauseilende Spiegelbild [279.6] zu erschauen.’
Spiegelrahmen, der [2*] Pl. - Rahmen (2); für einen Spiegel, einem Gegenstand aus Glas od. Metall, dessen glatte Fläche das, was sich vor ihr befindet, als Spiegelbild zeigt [° D Spiegel 1a]
‘Mit Tüchern verhängt, wartet ein Spiegelrahmen [181.11] auf Neuvergoldung.’‘[…] vorbei an Konsolen, die Wendeltreppe hinauf, vor barockem Faltenwerf und zopfig wuchernden Spiegelrahmen [291.16] […]’
‘Und dann, nachdem er alles brav ausgepinselt hat, sogar den altbraunen Stall, sagt er dem See eine Spiegelung [278.4] nach, die ich nur wörtlich nachschreiben kann:’‘[…] und doch erfüllt mich diese Spiegelung [278.27], je länger ich schaue, mit Trauer, die zunimmt, selbst jetzt, nachdem Windstöße die Seefläche aufgerauht und das Bild zerstört haben.’
Spiel, das [6*]1. *im Spiel sein mitwirken [D12]
‘[…] wäre fintenreiches Hintergehen der Ehefrau oder routiniertes Hörneraufsetzen im Spiel [53.30] gewesen, glaub mir, Reschke, ich hätte dir nicht gefällig werden können;’‘Bei allem, was geschieht, hat Wahnsinn im Spiel [91.26] zu sein.’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht, vielmehr Zufall, und wenn nicht Zufall, dann Fügung, bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel [135.10] gewesen sei […]’
2.a)Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur Entspannung, aus Freude an ihr selbst u. an ihrem Resultat ausgeübt wird; das Spielen [D1a]
‘Amoretten mit Amor im Spiel [32.1].’‘[…] vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags, dessen in Sandstein gehauene Reliefs das Spiel [76.11] der Putten und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’
b)nach bestimmten Regeln erfolgender sportlicher Wettkampf, bei dem zwei Parteien um den Sieg kämpfen [D1d] UnkenrufeFußballspiel [°]
‘Und daß ich am 21. Juni 1941, an einem Sonntag, […] dort, vom Stehplatz aus, in der vertieften Stadionschüssel ein Spiel [69.16] gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
Spielart, die [2*](neben anderen existierende u. von ihnen sich [leicht] unterscheidende) Form, Ausprägung von etw.; Variante [D]
‘In ihrem Alter war Geduld vonnöten, jene Spielart [79.14] von Humor, die Niederlagen ausschließt.’‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern der Kirche lutherischer Spielart [88.19] […] seien Anfangserfolge zu verbuchen.’
Spielcasino, das [1*]gewerbliches Unternehmen, in dem um Geld gespielt wird [D]
‘[…] kurz vorm Kino Leningrad, das immer noch Leningrad hieß, auf Breite zweier Häuser ein Spielcasino [290.27] seit wenigen Tagen offenstand.’
Spielen, das [1*] → spielensich zum Vergnügen, Zeitvertreib u. allein aus Freude an der Sache selbst auf irgendeine Weise betätigen, mit etw. beschäftigen [D1a]
‘Das Spielen [94.26] mit dem Computer muß Reschke Spaß bereitet haben.’
Plastikspielzeug; SpielmaterialSpielmaterial, das [1*]Material (2) zum Spielen [°]
‘Da ihre Idee bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial [95.1] ins Haus, das er über das Keyboard einfütterte und auf der Hard disk versammelte.’
Spielraum, der [1*] ÜEntfaltungsmöglichkeit [°]
‘Doch nicht nur der zu früh blühende Raps gab seinen Vorahnungen Nahrung, mein Mitschüler […] fand für sein Talent breiteren Spielraum [125.24]:’
Spieß, der [1*] Pl. -espitzer Stab [° D 1,2]
‘Als wirr stehend Spieße [33.3] umzäunten sie die oberen, die unteren Augenlider.’
Spinner, der [1*] ugs. abwertendjmd., der wegen seines absonderlichen, skurrilen, spleenigen Verhaltens auffällt, als Außenseiter betrachtet wird [D2]
‘Dieser Spinner [42.13] mit seiner Spinneridee will sich genauer an mich erinnern, als mir wichtig ist:’
‘Dieser Spinner mit seiner Spinneridee [42.13] will sich genauer an mich erinnern, als mir wichtig ist:’
Spitalgebäude, das [1*] landsch.zu einem Krankenhauskomplex gehörendes Gebäude [° D Spital 1]
‘Jerzy holte aus einem der ehemaligen Spitalgebäude [225.10] den Priester […]’
Spitalkirche, die [1*]/kurz für Hospitalkirche/
‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab, sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die ab Ende des vierzehnten Jahrhunderts Spitalkirche [225.7] gewesen ist […]’
Spitze, die [2*]a)/kurz für Zigarettenspitze/ [D1e]
‘Alexandra raucht jetzt mit Spitze [181.14].’‘Dann hat sich meine Alexandra gesetzt, um sogleich nach den Zigaretten, der Spitze [247.15] zu greifen.’
b)oberes Ende von etw. hoch Aufgerichtetem [D1d]TurmspitzeSpitzname, der [1*]scherzhafter od. spöttischer Beiname (a); [D]
‘Was er nicht wußte: Professor Dr. Alexander Reschke hing, aus Studentenmund, ein Spitzname [105.6] an, die Unke.’
Sportanlage, die [1*] Pl. -nAnlage (1); zur Ausübung von körperlicher Betätigung nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung u. Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung [° D; D Sport 1a]
‘»Dahinter«, schreibt Reschke, »liegen noch immer weitläufige Sportanlagen [68.27], die alle dem Fußballstadion zugeordnet sind.«’
SportplatzSporthalle, die [4*]Halle (2); zur Ausübung von körperlicher Betätigung nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung u. Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung [° D Sport 1a]
‘Als sie auf der Großen Allee, die Grunwaldzka heißt und den Vorort Wrzeszcz mit der Stadt verbindet, in Höhe der ehemaligen Sporthalle [65.6] in Richtung Stadt und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘[…] wie später der Kleine Exerzierplatz gleich neben der Sporthalle [102.28] hieß...’‘So erfuhr unser Paar erst später, daß zwischen der ehemaligen Sporthalle [250.31], die in den sechziger Jahren zur Baltischen Oper umgebaut worden war […]’‘Übrigens wurde in jener Sporthalle [251.12] kurz nach dem Kriegsende einem Gauleiter der Prozeß gemacht, der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’
Sportplatz, der [2*] Pl. -plätzeSportanlage im Freien [D]
‘Kann mich aber nur an Poggen erinnern, die ich auf Sportplätzen [42.5] oder am Strießbach auf Wunsch schluckte, wieder hochholte und dann weghüpfen ließ.’‘Den Menschen im Ruhrgebiet, die mir, zugegeben, nicht annähernd vertraut sind, hat das wenig bedeutet und allenfalls das auf Sportplätzen [170.29]übliche Gebrüll abverlangt.’
‘Übrigens wurde in jener Sporthalle kurz nach dem Kriegsende einem Gauleiter der Prozeß gemacht, der dem Sportstadion [251.14] hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’
Spott, der [2*]Äußerung od. Verhaltensweise, mit der sich jmd. über jmdn., jmds. Gefühle o.Ä. lustig macht, seine Schadenfreude ausdrückt, über jmdn., etw. frohlockt [D]
‘Gewiß, man grinste, doch Reschke ließ sich vom Spott [131.30] seiner Kollegen nicht irritieren […]’‘Ohne Filzhut sah unsre liebe Erna ein wenig fremd aus, sie schien zu lächeln, doch gleich mir will Alexandra eher Spott [265.15] als letzten Ausdruck erkannt haben:’
Spottgeburt, die [1*]Verkörperung, Auswuchs von etw., das die Schadenfreude anderer hervorruft; Verhöhnung [°]
‘[…] weiß Wörter wie »räuberisch«, »Spottgeburt [282.2]«, »Teufelswerk« […]’
Sprache, die [14*] Pl. -n1.(historisch entstandenes u. sich entwickelndes) System von Zeichen u. Regeln, das einer Sprachgemeinschaft als Verständigungsmittel dient; Sprachsystem [D4a]
‘Mag sein, daß ihr Gebrauch der fremden Sprache [11.4] dem Verbot zusätzliche Schärfe beimischte […]’‘Zuerst soll sie in ihrer Sprache [120.23], dann in ihrem Deutsch gesagt haben:’‘Sie sprach eine aussterbende Sprache [129.2] […]’‘[…] Messingschild, das in deutscher und polnischer Sprache [137.27] die zukünftige Nutzung der Parkanlage als » Versöhnungsfriedhof« - »Cmentarz Pojednania« - bekannt macht.’‘[…] selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um, obgleich der Wortwechsel in zwei Sprachen [198.6], dazu auf englisch, oft genug Zündstoff bot.’‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen [208.9] erklärter Protest […] wirkte wie aus dem Fenster gesprochen […]’‘[…] und eine junge Frau Platz, die vorgab, deutscher Herkunft zu sein, doch die Sprache [249.16] ihrer Eltern kaum verstand.’‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob […] mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache [271.19] und Schrift, fand man das nicht besonders witzig.’‘Plötzlich schlug Wróbel vor, jemand solle, gleich in welcher Sprache [293.8], eine Chronik, gewidmet dem Versöhnungsfriedhof, niederschreiben […]’
Kolonialsprache; Landessprache; Muttersprache; Sprachgebrauch; Sprachraum2. o.Pl.meist in bestimmten Wendung das Sprechen; Rede [D2]*zur Sprache kommenerwähnt, besprochen werden [D2*]
‘Das alles kam in der Hundegasse natürlich nicht zur Sprache [165.22].’‘Beim letzten Punkt der Tagesordnung, » Verschiedenes«, kamen einige öffentliche Reaktionen zur Sprache [197.16].’‘Diese Peinlichkeiten kamen zur Sprache [239.4], nachdem das Paar seine Abseitsposition an einem der Fenstermit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’
3. o. Pl.Fähigkeit des Menschen zu sprechen; das Sprechen als Anlage, als Möglichkeit des Menschen sich auszudrücken [D1]
‘Doch als es nach erstem Anlauf um das Recht der Toten ging, wurde der Piątkowska die Sprache [40.10] knapp.’
4.Ausdrucksweise, Stil [D3b]
‘Er beherrschte den hohen Ton gehobener Sprache [25.16];’
Sprachfluß, der [1*]Redefluß
‘Erna Brakups Sprachfluß [128.27] führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung […] Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten sozusagen, die vom Verhall bedroht sind:’
Sprachgebrauch, der [2*]die in einer Sprache (1) übliche Ausdrucksweise u. Bedeutung [D]
‘[…] jammert er über westlichen Überfluß und die erbarmungslose Härte der westdeutschen Währung, die bei ihm, nach Alexandras Sprachgebrauch [92.28], nur noch » Deutschmark« heißt;’‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb in der DDR geführt, der sich, dem dortigen Sprachgebrauch [108.23] folgend, VEB Erdmöbel nennt und Billigsärge produziert.’
Sprachgrenze, die [1*] Pl. -nTrennung[slinie] zwischen zwei Sprachräumen [°]
‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft ist: frei von nationalstaatlicher Enge, von keinen Sprachgrenzen [282.23] eingezäunt, vielstimmig religiös und überreich an Göttern […]’
Sprachraum, der [1*]Gebiet, in dem eine bestimmte Sprache (1); od. Mundart gesprochen wird [D]
‘An interessierten Lesern werde es weder im polnischen noch im deutschen Sprachraum [293.22] fehlen.’
SprachgrenzeSprachschatz, der [1*]Gesamtheit der [in bestimmtem Kontext üblicherweise verwendeten, stereotypen] Wörter [°]
‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen aus dem Sprachschatz [255.15], Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich […]’
Sprechchor, der [1*] Pl. -chöreGruppe von Personen, die zusammen, rhythmisch etw. äußert [als Zeichen von Protest] [°]
‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen stattfanden und Sprechchöre [154.9] die Friedhofsruhe störten […]’
Sprecherin, die [4*]/w. Form/jmd., der von einer Gruppe gewählt u. beauftragt ist, ihre Interessen zu vertreten [D Sprecher 1a]
‘Zugleich war Erna Brakup Sprecherin [128.13] der deutschstämmigen Minderheit in Gdańsk, die sich bis dahin hatte sprachlos verhalten müssen;’‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff, die ich als stattliche, geschmackvoll in Schwarz gekleidete Dame zu erkennen glaube, als Sprecherin [137.5] des Bundes nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede halten wollen,’‘[…] erst als er der Brakup den hohen Grad ihrer Verantwortung als Sprecherin [146.6] einer Minderheit deutlich gemacht hatte […]’‘So herrschaftlich fährt neuerdings die Sprecherin [205.7] der deutschen Minderheit in Gdańsk zum Versöhnungsfriedhof.’
Sprechweise, die [1*]Art des Sprechens in Ausdruck, Stil u. Artikulation [D Redeweise]
‘Seine altmodische, immer ein wenig gekränkt wirkende Sprechweise [110.25], seine Abschweifungen...’
Spruch, der [4*] Pl. Sprüche1.kurzer, einprägsamer, oft gereimter Satz, der eine Lebensregel, eine Lebensweisheit enthält [D1a]
‘Einige nicht in Stein gehauene Sprüche [150.29] finde ich in den Aufzeichnungen meines überkorrekten Mitschülers […]’‘Warum Sprüche [151.26] ? Ist nicht Name genug in Stein?’
Grabspruch 2.Ausspruch, prägnante Äußerung [°]
‘Ihr Spruch [146.31] - »De Fremde soll man belobijen, abä nech hinjehn, wo fremd ist« - war Zeugnis ungebrochener Seßhaftigkeit.’
3.ugs.etw., was jmd. in einer bestimmten Situation [immer wieder in stets gleicher, oft formelhafter Formulierung] sagt [D3]
‘Ihr Standardsatz, den Reschke wie andere Sprüche [288.5] gesammelt hat, hieß: »Werd' ich mich nicht gewöhnen, daß nun, kaum ist Russe weg, gibt in Polen so viele Türken.«’
Sprung, der [3*]1.das Springen; in die Höhe, nach vorn schnellende Bewegung [durch kräftiges Sichabstoßen mit den Beinen vom Boden] [° D1a; D springen 1a]
‘Nach plötzlichem Sprung [200.31], einer seitlichen Flanke über das immerhin bauchnabelhohe Eisengitter […]’‘»Mister Marczak ist ein treuer Fahrgast und immer gefällig«, sagte der Bengale nach letztem Sprung [202.25] über das schmiedeeiserne Gitter.’
Sprungübung2.feiner Riss (in einem spröden Material) [D3]
‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung [61.1], noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen, und das seit 1538, als die Reliefplatte’
Sprungübung, die [1*] Pl. -en[zum Training häufig wiederholte] Bewegungen, die aus einer Folge von Sprüngen (1) bestehen [° Übung 3]
‘Er komme leider nicht mehr dazu, als sein eigener Angestellter Rikscha zu fahren, worunter sein Konditionstraining leide, deshalb müsse er sich mit Sprungübungen [201.17] behelfen.’
Spur, die [5*] Pl. -en1.Reihe, Aufeinanderfolge von Abdrücken od. Eindrücken, die jmd., etw. bei der Fortbewegung im Boden hinterlassen hat [D1a]
‘Wie sehr ich dieses Geräusch vermißt habe: über knirschenden Schnee laufen, Spuren [187.21] machen im Schnee.’
*jmdm. auf der Spur bleiben einer Sache, einem Beispiel nacheifern [°]
‘Doch wolle er nicht dem Größenwahn des legendären Subhas Chandra Bose, der als Führer Indiens so erbärmlich habe scheitern müssen, auf der Spur [165.16] bleiben […]’
*einer Sache auf der Spur seinaufgrund sicherer Anhaltspunkte sich [weiterhin] bemühen, eine Sache zu erforschen, aufzudecken [D1a*]
‘Zudem meinte Frau Dettlaff einigen »stillen Reserven« auf der Spur [239.9] zu sein […]’
2.meist Pl. von einer äußeren Einwirkung zeugende [sichtbare] Veränderung an etw., Anzeichen für einen in der Vergangenheit liegenden Vorgang, Zustand [D2]
‘Die Arbeit der Vergolderin bestand darin, die Spuren [99.26] des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’
Staat, der [6*] Gen. -(e)sGesamtheit der Institutionen, deren Zusammenwirken das dauerhafte u. geordnete Zusammenleben der in einem bestimmten abgegrenzten Territorium lebenden Menschen gewährleisten soll [D1a]
‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates [70.20] ihrer zum Projekt gewordenen Idee das Fundament legen.’‘Das war gegen Ende Februar, als der ostdeutsche Staat [98.7] in Richtung Westen auszulaufen drohte […]’‘In Wilno klappt nicht, weil Litauen will erst eignen Staat [109.14] haben.’‘[…] er die dem auslaufenden Staat [111.25] bevorstehende Volkskammerwahl, sie die polnische Teuerung […]’‘Viele Anmeldungen aus den Ländern des kaum mehr als Staat [148.18] existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Einäscherung und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale.’‘[…] die ihrer Nation immer, selbst bei nicht existierendem Staat [172.8], gewiß waren […]’
‘Jener Ministerpräsident […] konnte sich, als in zwei Wahlgängen um das höchste Staatsamt [171.21] gestritten wurde, bereits im ersten nicht behaupten;’
Staatsangehörigkeit, die [2*]juristische Zugehörigkeit zu einem bestimmten Staat, Nationalität [D]
‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung von immerhin achtzig Millionen Menschen seiner strebsamen Staatsangehörigkeit [47.5] ein wenig beunruhige […]’‘[…] wurde er namentlich und in jenem besonderen Englisch angesprochen, das seiner mitternächtlichen Thekenbekanntschaft, dem Bengalen britischer Staatsangehörigkeit [57.16], geläufig war.’
Staatsbeamte, der/die [1*]Beamter des Staates [D]
‘[…] es ging nunmehr darum, ob man den aus Danzig stammenden Grafiker Daniel Chodowiecki als Polen bewundern dürfe oder als preußischen Staatsbeamten [75.4] verdammen müsse […]’
Staatsbesuch, der [2*] Gen. -(e)soffizieller Besuch eines Staatsmannes in einem anderen Staat [D]
‘Kaum hatten die Verhandlungen zur Gründung der Friedhofsgesellschaft begonnen, wurde zuerst in Warszawa, dann in Gdańsk Staatsbesuch [129.15] angekündigt.’‘[…] daß schon die Ankündigung des Staatsbesuches [131.2] dem Unternehmen »Versöhnungsfriedhof« ein günstiges Licht geworfen hatte.’
Staatsbürger, der [1*]Angehöriger eines Staates [D Bürger 1a]
‘[…] doch wollte man einen Friedhof für polnische Staatsbürger [211.8], gleich welcher Herkunft, nicht zusichern.’
‘Mit gleicher Technik hat Reschke den Redefluß einer Frau eingefangen, die als polnische Staatsbürgerin [128.10] deutscher Herkunft zum Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft gehörte.’
Staatsmacht, die [1*] o.Pl.vom Staat ausgehende Befugnis, Möglichkeit, über Menschen u. Verhältnisse zu bestimmen, Herrschaft auszuüben [° D; D Macht 3]
‘[…] und die »seit Zerfall der kommunistischen Staatsmacht [52.22]« zunehmende Kriminalität, desgleichen den Machtzuwachs des katholischen Klerus beklagt […]’
Staatsmann, der [1*]hoch gestellter Politiker (von großer Befähigung) [D]StaatsbesuchUnkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]
‘Die Touristen klatschten, als der Staatsmann [130.27] von oben herab ein wenig winkte […]’
Staatsoberhaupt, das [1*] Gen. -(e)soberster Repräsentant eines Staates [D]StaatspräsidentUnkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]
‘Und Alexandra Piątkowska versicherte Jerzy Wróbel, daß ihr Alexander die Kurzvisite des Staatsoberhauptes [131.7] zwar nicht eingefädelt, doch in terminliche Nähe mit den Verhandlungen gebracht habe.’
‘Nach Notizen meines Mitschülers, die nun häufig der Zeit voraus sind, soll der polnische Staatspräsident [213.23] seinen Namen empfohlen haben […]’
Unkenrufe
‘Man lachte über den Staatspräsidenten [292.26] und seine Hofhaltung im Warschauer Schloß Belvedere.’
Staatsstruktur, die [1*] Pl. -engegliederter Aufbau, innere Gliederung des Staates [° D Struktur 1]
‘Dieses Problem löste eine längere Debatte aus, die sich am Für und Wider föderalistischer Staatsstrukturen [232.2] erhitzte, schließlich ausuferte, aber hier nicht buchstabiert werden muß.’
Stadion, das [1*] Pl. Stadienmit Rängen, Tribünen für die Zuschauer versehene, große Anlage für sportliche Wettkämpfe u. Übungen, bes. in Gestalt eines großen, oft ovalen Sportfeldes [Da]
‘Nichts Ungewöhnliches, wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien [272.12] und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
‘Und daß ich […] dort, vom Stehplatz aus, in der vertieften Stadionschüssel [69.15] ein Spiel gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
Stadt, die [47*] Pl. Städtea)größere, dicht geschlossene Siedlung, die mit bestimmten Rechten ausgestattet ist u. den verwaltungsmäßigen, wirtschaftlichen u. kulturellen Mittelpunkt eines Gebietes darstellt; große Ansammlung von Häusern [u. öffentlichen Gebäuden], in der viele Menschen in einer Verwaltungseinheit leben [D1a]
‘Und um schöne Stadt [27.8] rum stand Wald, immerzu Wald...’‘Der weiß, wie den Städten [81.8] zu helfen ist.’‘Etliche Ortsgruppen, mit Sitz in niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Städten [88.13], hätten positiv geantwortet, andere nicht frei von Mißtrauen.’‘Dort hatte Reschke im Hotel Kaiserhof zwei nebeneinander liegende Zimmer mit Blick auf das nahe Mühlentor und die Türme der Stadt [110.1] bestellt.’‘Schon sehe ich uns voraus, etwa um die Jahrtausendwende, kurz nachdem, wie Chatterjee sagt, die Fahrradrikscha das Auto aus den Städten [124.29] verdrängt hat.’‘Bald zwang drohender Kollaps alle europäischen Metropolen - und später die mittelgroßen Städte [212.29] und Kleinstädte - zum autofreien Verkehr.’‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er […] die Eröffnung von Versöhnungsfriedhöfen in den ehemals deutschen Städten [231.12] Breslau, Stettin, Landsberg an der Warthe, Küstrin und Glogau.’‘Nichts Ungewöhnliches, wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen, Plätze, Städte [272.12], Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Altstadt (1); Großstadt; Hauptstadt; Kleinstadt; Stadtbummel; Stadtschuh; Städtchenb)Unkenrufe die Stadt (a) Danzig [Register] [°]
‘Na, wird werter Herr Zimmer mit Blick haben auf Stadt [19.9] von ganz oben.’‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt [20.22] über eine Brücke […]’‘Die Witwe führte ihn aus der Stadt [20.30] hinaus […]’‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt [30.11] gegen Kriegsende bis auf Fassadenreste niederbrannte […]’‘[…] wie alle Haupt- und Nebengassen der auferstandenen Stadt [30.15] […]’‘[…] weshalb mir die aus Ruinen täuschend echt nachgebaute Stadt [44.8] ein traumsicheres Pflaster geblieben ist […]’‘Schon oft war der Professor hier eingekehrt: während früherer Besuche in der ärmlichen, doch an Türmen so reichen Stadt [45.9] […]’‘[…] dabei weder den Schwefelgestank noch die Abgaswolke über der Stadt [52.25] vergessen hatte […]’‘Kann sein, daß ich in der abgedunkelten Stadt [60.11] Reschkes Cousine Hildchen auf Parkbänken geknutscht habe […]’‘Da er seine Forschungen in den Hauptkirchen der Stadt [63.20] zu Fuß erledigte […]’‘Als sie auf der Großen Allee, die Grunwaldzka heißt und den Vorort Wrzeszcz mit der Stadt [65.5] verbindet, in Höhe der ehemaligen Sporthalle in Richtung Stadt [65.6] und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘Als sie Richtung Stadt [70.25] rollten, dunkelte es.’‘Als Reschke den Wagen seitlich vom Hevelius parkte, lag die Stadt [72.12] schon im Novemberdunkel.’‘Überdeutlich gaben sie sich mit der Stadt [73.2] vertraut.’‘Die ehemaligen Einwohner der bis '39 freien, danach dem Reich eingegliederten Stadt [94.10] Danzig und Umgebung hatten […] erträgliches Unterkommen gefunden;’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat, Schlesien und Pommern, Ostpreußen, das Sudetenland und […] die Stadt [105.22] Danzig verlassen mußten […]’‘[…] der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt [119.9] […]’‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt [125.23] unterm Bombenhagel mit allen Türmen in Flammen stand […]’‘Laß uns zurückfahren in Stadt [127.16].’‘Die Bürger der besuchten Stadt [130.29] staunten angesichts der Herrlichkeit, mochten aber nicht klatschen;’‘[…] diese ungeschickte Zeichnung, auf der die Stadt [140.6] unterm Bombenhagel in Flammen aufging […]’‘Jerzy Wróbel, der aus Grodno stammte, wurde nach Kriegsende in die Ruinen der Stadt [146.18] Gdańsk verschlagen […]’‘[…] weil er das Vorleben der aus Trümmern erwachsenen Stadt [146.21] allenfalls auf dem Katasteramt fand.’‘Auf der Fahrt durch die Niederung fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt [159.7] wuchernde Industriegebiet sich ins flache, nur durch den Weichseldeich begrenzte Land frißt.’‘[…] daß die Stadt [162.27] Gdańsk […] Handelsbeziehungen zu Holland und Flandern unterhalten und Künstler ins Land gerufen habe […]’‘[…] als unter Bomben und Granaten die Stadt [195.25] im Feuersturm zerfiel...’‘Ein Bild, das ich sehe, wenngleich ich die Stadt [195.26] verließ, als sie noch heil war... ’‘[…] in Resthäusern zwischen den wochenlang qualmenden Trümmern der Stadt [217.13] […]’‘Mit Jerzy Wróbel interessierte sich Alexandra Piątkowska für das verschollene Vorleben ihrer Stadt [222.2] […]’‘[…] von dessen Rand aus die dem Berg zu Füßen liegende Stadt [223.26] mehr erahnt als gesehen werden kann.’‘Weil die anreisenden Enkel und Urenkel der Verstorbenen nicht nur die vieltürmige Stadt [233.9], sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’‘Mir war, als sei die Stadt [236.3] eine Täuschung, und nur die bei handbreit geöffnetem Fenster eindringende und von Abgasen gesättigte Luft schien wirklich zu sein.’‘[…] worauf abermals die Stadt [236.12] in Flammen...’‘Wer hätte zu glauben gewagt, die Stadt [259.23] und ihr Umland werde sich doch noch wirtschaftlicher Blüte erfreuen dürfen.’‘Wir entkamen der Stadt [261.22] Danzig, bevor sie in Flammen aufging.’‘[…] ob angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt [271.17] mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse […]’‘Der Magistrat der Stadt [272.19] hatte der Friedhofsgesellschaft im nahegelegenen Altstädtischen Rathaus […] einen Raum gestellt […]’‘Ein Jammer, daß Chatterjee nicht in der Stadt [289.8] ist, er hätte uns gerne persönlich zum Rathaus kutschiert.’
‘[…] welche Lektüre ihn im Lesesaal der Stadtbibliothek [19.20] infiziert und zugleich geimpft habe.’
Stadtbummel, der [2*]Spaziergang [innerhalb der Stadt (a);] ohne festes Ziel [D Bummel a]
‘Unschlüssig, ob er an seinem letzten Tag in Gdańsk noch einmal die Marienkirche aufsuchen oder sich ziellos zum vormittäglichen Stadtbummel [57.11] entschließen sollte, zögerte er zu lange vor dem Hoteleingang;’‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung -Zimmer neben Zimmer - einen Stadtbummel [110.12] gemacht […] haben […]’
Städtchen, das [1*]/Vkl. zu Stadt (a);/
‘Nach einer Notiz will Reschke […] die Gründung einer Nekropole nahe dem einst ostpreußischen Städtchen [274.29] Rastenburg vorschlagen […]’
Stadtmauer, die [1*] früherder Befestigung einer Stadt (b) dienende, sie umgebende, dicke, hohe Mauer (b) [D]
‘[…] daß der […] Wehrturm als nordwestlicher Eckturm zur großen Stadtmauer [9.20] gehörte.’
Stadtrundfahrt, die [4*]Besichtigungs-, Rundfahrt (1a) durch eine Stadt (b); [D]
‘Aber nur zwei seien auf Stadtrundfahrt [58.8] unterwegs.’‘[…] rollte auf der Hotelauffahrt eine Fahrradrikscha gleichen Modells ein, die einen lächelnden Greis von der morgendlichen Stadtrundfahrt [59.15] zurückbrachte;’‘Ich hörte aus dem Geplapper der Frauen heraus, daß es ihr Wunsch war, nach nur kurzer Stadtrundfahrt [59.25] die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren […]’‘Ich lade Sie jetzt schon zu einer Stadtrundfahrt [80.30] ein.’
‘Wróbel voraus, stolperten sie - Alexandra in zu leichten Stadtschuhen [223.11] - über mehrere abgeräumte, vom Wildwuchs besetzte Friedhöfe […]’
Stadtverwaltung, die [1*]Stadt (b); Verwaltung
‘Schiffsbauingenieure, Beamte der Stadtverwaltung [161.20], Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen. Chatterjee’
Stalinhymnus, der [1*]J. W. Stalin [Register] verherrlichendes Lied [°]
‘Sie hatte sogar ihren Stalinhymnus [286.24] von anno '53 parat […]’
Stalinismus, der [1*]von J. W. Stalin [Register] geprägte Interpretation des Marxismus u. die darauf beruhenden, von Stalin erstmals praktizierten autoritär-bürokratischen Methoden u. Herrschaftsformen [D]
‘Sie hatte sogar ihren Stalinhymnus von anno '53 parat und wurde gezielt undeutlich, als sie eine »verhängnisvolle Nähe von Stalinismus [286.26] und Judentum« herbeiredete […]’
Stall, der [2*]geschlossener Raum, Gebäude[teil], in dem das Vieh untergebracht ist, gehalten wird [D1]
‘[…] einen hölzernen Stall [277.28] mit Flachdach auf vorgelagertem Hügel […]’‘Und dann, nachdem er alles brav ausgepinselt hat, sogar den altbraunen Stall [278.4], sagt er dem See eine Spiegelung nach, die ich nur wörtlich nachschreiben kann:’
‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude [278.6] absieht - über dem See gehügelt ist […]’
Stamokap, [1*] Marxismus-Leninismus/kurz für staatsmonopolistischer Kapitalismus/
‘Timmstedts spöttisches Bekenntnis, ›Und ich bin mit neunzehn ein Juso gewesen, Stamokap [287.14]!‹, löste abermals Gelächter aus, dennoch blieb ein Mißklang.’
Stand, der [7*] Pl. Stände1.[für eine begrenzte Zeit] entsprechend her-, eingerichtete Stelle (z.B. mit einem Tisch), an der etw. [zum Verkauf] angeboten wird [D3a]
‘»Kein Wunder«, schreibt der Witwer, »daß die Stände [8.10] neben der Dominikshalle so dürftig bestellt aussahen, schließlich sind an Allerseelen Blumen gefragt.’‘Selbst wenn mich die überraschend späten Steinpilze und Maronen an diesen besonderen Stand [8.19] gelockt haben mögen […]’‘[…] zudem behauptet wurde, man hätte das Diebesgut tags drauf […] bei Blumen- und Kranzverkäufern mit Stand [152.21] neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Blumenstand 2. o. Pl. aus dem Stand ohne Anlauf [D1b]
‘[…] noch und noch übte er den Flankensprung aus dem Stand [201.30].’
3.a)o.Pl.im Ablauf einer Entwicklung zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichte Stufe [D4a]
‘Meine Frage nach dem Stand [183.15] seines Philosophiestudiums hat er erhellend beantwortet:’
b)zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichter Wert, gemessene Menge, Größe, Höhe o. Ä. [D4c]Kontostand 4.a)o. Pl./kurz für Familienstand/ [D5a]Status einer Person im Hinblick darauf, ob sie ledig, verheiratet, geschieden od. verwitwet ist [D Familienstand]
‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen und dem gemeinsamen Stand [27.20] des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung draufsetzen wollte, überraschte ihn ihre berufliche Erklärung:’
b)gegenüber anderen verhältnismäßig abgeschlossene Gruppe, Schicht in einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft [D5c]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände [89.1], vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken, ob König oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Standard, der [1*]im allgemeinen Qualitäts- u. Leistungsniveau erreichte Höhe [D ¹Standard 2]
‘Er gab sogar weitere Beträge seiner streng gehüteten » stillen Reserven« preis, als die Einrichtung einer nach westlichem Standard [192.6] ausgerüsteten Seniorenklinik beschlossen werden mußte.’
Standardausdruck, der [1*]üblicher [stereotyper] Ausdruck (2); [°]
‘Darauf kommt postwendend Antwort, die Trost spenden soll, indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht ihres Ministerpräsidenten mit des westdeutschen Kanzlers Standardausdruck [98.18] vergleicht:’
Standardsatz, der [1*]oft wiederholter, gewöhnlich geäußerter Satz [°]
‘Ihr Standardsatz [288.5], den Reschke wie andere Sprüche gesammelt hat, hieß:’
Standardthema, das [1*]oft angesprochenes, wiederholtes Thema; Lieblingsthema [°]
‘Bieroński hörte zu, die Brakup erwacht, als Reschke sein Standardthema [198.30] »Das Jahrhundert der Vertreibungen« um eine Variante bereicherte […]’
Standesamt, das [1*]Behörde, die Geburten, Eheschließungen, Todesfälle o.Ä. beurkundet [D]
‘Dennoch sind sie nicht im schwedischen Fließbandprodukt, sondern in einer Fahrradrikscha bengalisch-polnischer Produktion zum Standesamt [287.25] gefahren.’
StandesbeamteStandesbeamte, der [1*] Gen. -nBeamter, dem Beurkundungen, Eintragungen o.Ä. auf dem Standesamt obliegen [D]
‘Doch bevor ich das Paar vor den Tisch eines Standesbeamten [283.26] stellen kann, muß noch einmal von Reschkes Verhältnis zu Autos berichtet werden.’
Stapelung, die [1*]das Aufschichten zu einem Haufen; übereinander gelegte Menge gleicher Dinge [° D stapeln 1; D Stapel 1a]
‘Dennoch mochte die unsystematische Stapelung [226.15] der Anzahl von etwa dreißig neuverlegten Grabbodenplatten entsprechen...’
Stärke, die [1*] o.Pl.Macht [D1b]
‘Der schlagende Beweis militärischer Stärke [200.19] lasse gleichzeitig die Ohnmacht westlichen Denkens erkennen.’
Start, der [1*]die Anfangszeit, das Anlaufen einer Unternehmung, der Beginn einer Entwicklung, eines Vorhabens o. Ä. [D4b]
‘Kein schlechter Start [115.18].’
StarthilfeStarthilfe, die [2*][finanzielle] Hilfe, die jmdm. den Start bei etw. erleichtern soll [D]
‘[…] fanden sich Mittel, gedacht als Starthilfe [114.29], für die ein Sonderkonto eingerichtet wurde;’‘Mir liegen die Kopien von Spesenabrechnungen vor, beglichen von jenem Konto, das vom Gesamtdeutschen Ministerium mit einer Starthilfe [117.20] ausgestattet worden war.’
Startkapital, das [3*] Gen. -sAnfangskapital (1) [D]
‘Erst nach Bilanzierung des Startkapitals [54.24] - »Rund halbe Million Deutschmark müssen schon sein« - wird sie in eine Traumrechnung mit noch mehr Nullen geglitten sein.’‘[…] auf dem Weg zum geparkten Wagen sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld, das als Startkapital [70.16] nötig sein werde.’‘[…] können wir die Friedhofsgesellschaft mit einem Startkapital [95.7] gründen, das sich weit höher zu runden verspricht, als meine ersten Hochrechnungen erwarten ließen...’
Station, die [6*]Aufenthalt[sort], Rast[platz] (während einer Fahrt) [D2a]
‘Und mußte diese familiäre Gewalttour, wenn schon, dann unbedingt zwischen den Feiertagen abgehakt werden, Station [182.5] nach Station [182.5]?’‘Schlimm muß es ihnen ergangen sein, wenn auch von Station [182.27] zu Station [182.27] mehr oder weniger schlimm.’‘Zur ersten Station [183.10], Bremen, steht geschrieben:’‘Schließlich die letzte Station [185.23] auf diesem Leidensweg, den mein Mitschüler so lückenlos wie seine Grabbodenplatten in Reihe gebracht hat.’
Statistik, die [1*] Pl. -enschriftlich fixierte Zusammenstellung, Aufstellung der Ergebnisse von Massenuntersuchungen, meist in Form von Tabellen od. grafischen Darstellungen [D2]
‘Reschke hatte anhand von Statistiken [106.18] nachgewiesen, wie viele Studenten die Universität unvorbereitet auf das spätere Berufsleben verlassen.’
Status, der [1*]Stand, Stellung in der Gesellschaft, innerhalb einer Gruppe [D2a]
‘Während der Kriegsrechtszeit war zuunterst und hinter eigenem Portal die Regierungsagentur »Polska Agencja Interpress« eingezogen, die nun einen privaten Status [31.29] suchte.’
Stau, der [2*]Ansammlung von Fahrzeugen in einer langen Reihe durch Behinderung, Stillstand des Verkehrs [D1b]
‘Überall Stau [81.7], Streß, Lärm!’‘Nach vom Stau [109.27] behinderter Taxifahrt zum Hauptbahnhof nahmen sie den nächsten Zug nach Lübeck.’
Staub, der [2*]etw., was aus feinsten Teilen (z.B. von Sand) besteht, in der Luft schwebt, sich als [dünne] Schicht auf die Oberfläche von etw. legt [D1]
‘Mir jedenfalls steht vor Augen, wie unser Werk, das dem zu Staub [164.4] verfallenden Menschen gewidmet ist, seinem Werkentwurf beigeordnet werden kann.’‘Kein Ring, kein Rosenkranz, nur sandfarbener Staub [227.19] über allem.’
Stehende, der/die [1*]jmd., der sich in aufrechter Körperhaltung befindet; aufgerichtet ist, mit seinem Körpergewicht auf den Füßen ruht [° D stehen 1a]
‘Ums Totenbett Gedränge der Stehenden [265.2].’
Stehimbiß, der [1*]Verkaufsstand, Kiosk ohne Sitzplätze, an dem eine kleine Mahlzeit eingenommen werden kann [° D Imbiss 1; D Inbissbude]
‘Er hat sich alles quittieren lassen, sogar ihren Stehimbiß [110.5] auf dem Hamburger Hauptbahnhof.’
Stehlampe, die [2*]Lampe mit Fuß u. meist größerem Schirm, die auf dem Boden steht, nicht an der Wand oder Decke hängt [° D]
‘Soweit Reschkes Wille, den er, neben Mitbringseln anderer Art, darunter eine formschöne Stehlampe [171.12], zum Gepäck für die Rückreise zählte.’‘Die neue, formschöne Stehlampe [181.15] hat ihren Platz gefunden.’
Stehplatz, der [1*]keine Sitzgelegenheit bietender, nur zum Stehen vorgesehener Platz (2); (in einem Stadion, Theater, Verkehrsmittel o.Ä.) [D]
‘Und daß ich […] dort, vom Stehplatz [69.15] aus, in der vertieften Stadionschüssel ein Spiel gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
Steilhang, der [1*] Gen. -sstark abfallender Hang (2) [° D]
‘Unterhalb des Steilhangs [299.10] liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf […]’
Stein, der [19*] Pl. -e1. /kurz für Grabstein/ [D4]
‘Alle Steine [22.17] sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre auf’‘Er fand am Rand des Friedhofs zwei schiefstehende Steine [22.29] […]’‘Auch diese Steine [23.5] aus üblichem Material:’‘Für ein Weilchen lasse ich ihn bei den übriggebliebenen Steinen [23.9].’‘Reschke achtete streng darauf, daß kein Stein [150.6] den Vorschriften der Friedhofsordnung querstand.’‘[…] stand verlegen in seiner Windjacke zwischen den Steinen [175.15] […]’‘[…] wobei die Namen und Daten der Umgebetteten auf schlichtem Stein [196.21] alphabetisch gereiht Platz finden könnten.’‘Mit Reschke bin ich einig, daß diese Steine [224.2] »zu unserer Zeit schon« gestürzt worden sind.’‘Alte Steine [224.6], die vor sich hinreden:’‘Nur wenige Steine [224.19] blieben gestürzt übrig. ’‘Immer bleiben Steine [224.20], denen man nachsagt, sie könnten reden...’
2.a)o.Pl.feste mineralische Masse (die einen Teil der Erdkruste ausmacht) [D1a]
‘Einige nicht in Stein [150.29] gehauene Sprüche finde ich in den Aufzeichnungen […]’‘[…] dem zufolge die erste Zeile der Grabsteininschrift gestrichen wurde, die zweite in Stein [151.20] gehauen werden durfte.’‘Ist nicht Name genug in Stein [151.27]?’
Sandsteinb)mehr od. weniger großes Stück Stein (1 a), Gesteinsstück, das sich in großer Zahl in u. auf der Erdoberfläche befindet [D1b]
‘Dann hat Reschke flache, kaum überspülte Steine [145.4] aus dem Sandbett gehoben. ’‘»In meiner Jugend gab es hier Krebse«, sagte er, als sich unter den Steinen [145.6] nichts regte.’‘Alle drei schwiegen auf ihren Steinen [277.16].’‘Wróbel ließ einige Steine [277.18] flach übers Wasser springen […]’‘[…] dazu im Halbkreis Steine [277.6], wie sie häufig an Feldrändern liegen.’
Feldstein; SteinmetzSteinfraß, der [1*]Verwitterung aufgrund von Umwelteinflüssen wie schwefelige und Schwefelsäure [WWW167]
‘Man wünschte sich diese heiteren Zeugnisse bürgerlicher Kultur vor Steinfraß [32.3] und Moosbefall geschützt.’
Steingutkrug, der [1*]zylindrisches od. bauchig geformtes, weißes, glasiertes Gefäß aus Ton mit einem od. auch zwei Henkeln, das der Aufnahme, vorübergehenden Aufbewahrung, dem Ausschenken einer Flüssigkeit dient [° D Krug 1; D Steingut 1,2]
‘Der Steingutkrug [242.7] sollte als Wärmflasche gefüllt und ein Kännchen Hustentee aufgebrüht werden.’
Steinmetz, der [1*] Pl. -eHandwerker, der Steine (2b); behaut u. bearbeitet [D]
‘Vermittelt durch die Piątkowska, führte Reschke Gespräche mit einigen Steinmetzen [149.27], die in städtischen Bauhütten Restaurationsaufträge ausführten.’
‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb [150.4] nieder, der bald für den Versöhnungsfriedhof auf Vorrat zu arbeiten begann.’
‘[…] einige der Steinmetzwerkstatt [150.16] empfohlene Muster, die mir in Kopie vorliegen, wollten barocke Grabsteingestaltung wiederbeleben.’
Steinpilz, der [13*] Pl. -egroßer Röhrenpilz mit fleischigem, halb kugeligem, dunkelbraunem Hut u. knolligem, weißem bis bräunlichem Stiel [D]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß gezeichnete Steinpilze [8.6] lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung […]’‘Selbst wenn mich die überraschend späten Steinpilze [8.18] und Maronen an diesen besonderen Stand gelockt haben mögen […]’‘Er schreibt, es habe, noch während die Witwe zahlte, ein Gespräch über Pilze, besonders über die späten, verspäteten Steinpilze [11.13] begonnen.’‘[…] nichts konnte sie von dem Blumenstand und den Steinpilzen [11.19] trennen.’‘Wenn nicht die Blumen, darf ich […] einige Steinpilze [12.7], diesen hier, den, den und noch den, auswählen und Ihnen zum Geschenk machen?’‘[…] zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze [12.25].’‘[…] die frühe schon beim Kauf der Steinpilze [16.30] plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks […]’‘Sie putzte die vier dickbauchigen, breitkrempig und bucklig beschirmten Steinpilze [33.23] […]’‘Der die Küche besetzende Geruch der Steinpilze [33.29] nötigte beide, sich in Benennungen zu versuchen.’‘Ihn erinnerten die Steinpilze [34.2] an seine Kindheit […]’‘Die Steinpilze [34.16] hätten den anfänglich vorherrschenden Firnisgeruch »und obendrein Alexandras Parfüm« übertönt.’‘[…] getrocknete Steinpilze [77.30], und ein walnußgroßes Stück Bernstein […]’‘Auf den Beifahrersitz legte er das andere Geschenk: ein gehäkeltes Einkaufsnetz voller Mitbringsel, darunter getrocknete Steinpilze [81.13].’
Stele, die [1*] Kunstwiss.frei stehende, mit Relief od. Inschrift versehene Platte od. Säule (bes. als Grabstein) [D]
‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele [174.29] aus Kalkstein, davor einen verrosteten Schiffsanker.’
Stelle, die [9*] Pl. -n1.a)Ort, Platz, Punkt innerhalb eines Raumes, Geländes o.Ä., an dem sich jmd., etw. befindet bzw. befunden hat, an dem sich etw. ereignet [hat] [D1a]
‘Ich nehme an, daß mehr als vier Kröten versucht haben, hier oder dort oder alle an einer Stelle [159.21] die Chaussee zu überqueren.’‘An anderer Stelle [174.28] wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein, davor einen verrosteten Schiffsanker.’
Grabstelle; Haltestelle; Ort*an Stelle statt, stellvertretend für [D anstelle I]
‘Und Reschke, der arme Reschke, der keine Flanke wagte, doch an Klawitters Stelle [202.11] Partner sein wollte, bot aus seinen verdeckten Töpfen weitere Finanzierung an.’
*zur Stelle sein im rechten Moment [für etw.] da sein, sich an einem bestimmten Ort einfinden [D1a*]
‘Jedenfalls war die Witwe schon zur Stelle [7.4], als der Witwer anstieß, stolperte, doch nicht zu Fall kam.’
b)lokalisierbarer Bereich […] an einem Gegenstand, der sich durch seine besondere Beschaffenheit von der Umgebung deutlich abhebt [D1b]Roststelle 2.a)Punkt im Ablauf einer Rede o.Ä. [D2b]
‘Später jedoch, an anderer Stelle [79.18] ihrer Geschichte, notierte er nur mäßig störendes Schnarchen; sie wird ähnlich duldsam gewesen sein.’‘An dieser Stelle [245.29] seiner Rede muß Reschke laut geworden sein.’‘An anderer Stelle [268.14] verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne im seichten Ostseesud« nach Jahren Distanz zu einem einzigen gefräßigen Schwan […]’
b)[kürzeres] Teilstück eines Textes, Vortrags, [Musik]stücks o. Ä.; Abschnitt, Absatz, Passage, Passus [D2a]
‘Es juckt ihn regelrecht, alle Register zu ziehen, flegelhaft unanständig zu sein und an zwei, drei Stellen [84.22] Ausdrücke zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer des Geschehens geflüstert hat, […]’‘An zwei Stellen [267.29] der Tagebucheintragungen korrespondieren die Lang- und Kurzzeitgeschichten miteinander.’
Stellenwert, der [1*]Bedeutung einer Person, Sache in einem bestimmten Bezugssystem [Db]
‘Sachlich informiert er über den Stellenwert [298.2] des übersandten Materials.’
Stellvertreter, der [1*]jmd., der einen anderen vertritt [D] kath. Rel. der Papst als Stellvertreter Gottes auf Erden [D]
‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede, von dessen Wirkung auf den Zustand Polens sich Wróbel mehr versprach, als die Piątkowska dem Stellvertreter [292.30] Gottes erlauben wollte.’
Sterbedatum, das [3*] Pl. -datTodesdatum (a); [D]
‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten [22.17] ab Ende der fünfziger Jahre auf […]’‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten [22.31] […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘[…] deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten [61.8] einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte.’
Sterbefall, der [1*] Pl. -fälleTodesfall
‘Jedenfalls nahmen die Sterbefälle [192.16] in den Seniorenheimen zu.’
Sterbehaus, das [4*] Pl. -häuserHaus (1c); in das [alte] Menschen zum Sterben ziehen [°]
‘[…] im Grunde gehe es um die Einrichtung von Sterbehäusern [177.26], die man natürlich so nicht nennen dürfe.’‘Jedenfalls waren die Sterbehäuser [180.13] nicht Thema ihrer abendlichen Gespräche in der ul. Ogarna.’‘[…] bei dem »einträglichen Geschäft mit dem Heimweh alter Leute handelt es sich um triste Asyle und wahre Sterbehäuser [192.24], die man dichtmachen muß«.’‘Danach wurde die Zunahme der Seniorenheime, die anfangs in Zeitungen als »bloße Sterbehäuser [232.5]« denunziert worden waren, begrüßt […]’
Sterbekasse, die [3*] Pl. -nkleinerer Versicherungsverein für Sterbegeld [D]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen und später fällige Zuschüsse der Kranken- und Sterbekassen [93.28] hinaus, bis zu 1 000 DM im voraus zu zahlen […]’‘Reschke konnte […] Zusicherungen von Begräbnisinstituten und Sterbekassen [112.12] […] ausbreiten.’‘[…] den Rest zahlten Kranken- und Sterbekassen [157.27] […]’
Sterben, das [1*] → sterbenaufhören zu leben, sein Leben beschließen [D1a]
‘[…] wie ja das mittelalterliche Motiv Totentanz dem Sterben [88.27] als Gleichheitsprinzip nicht nur makabre, nein, fröhliche Reverenz erweist;’
SterbehausStern, der [2*] Pl. -eFigur, Gegenstand, um dessen kreisförmige Mitte [gleich große] Zacken symmetrisch angeordnet sind, sodass er einem am nächtlichen Himmel sichtbaren Gestirn ähnlich ist [° D 1a; 2a]
‘[…] deren Zierschild im Relief auf senkrecht zweigeteiltem Feld links untereinander zwei Sterne [61.17] und einen Baum […] zeigt […]’‘[…] ein Dutzend schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern [175.10] die Namen und Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’
MercedessternSternchenaugen, die [1*] Pl.leuchtende, strahlende Augen [°]
‘[…] die Mutter lachend mit, wie Reschke schreibt, » Sternchenaugen [35.25]«, der Sohn mürrisch verschlossen, der Offizier im Verwaltungsdienst der Handelsmarine schaut gleichmütig drein.’
Steuer, das [3*]Vorrichtung in einem Fahrzeug zum Lenken in Form eines Rades, Hebels o.Ä. [° D ¹Steuer a]
‘Kein Foto zeigt ihn am Steuer [63.1].’‘Zwar fuhren sie mit Wróbel am Steuer [276.1], doch sind sie nicht mit dessen Polski Fiat unterwegs gewesen.’‘[…] sah ich ihn lange, wann immer er zwischen dem Ruhrgebiet und Gdańsk, Gdańsk und Bochum unterwegs war, in älteren Modellen am Steuer [284.5];’
Steuergründe [1*] in der Fügung: aus Steuergründenum weniger Abgaben, Vermögen an den Staat abführen zu müssen [° D ²Steuer 1]
‘[…] nachdem er aus Steuergründen [93.6] - »so was ist abzugsfähig bei uns« - einen Computer gekauft hat, sieht er sich zwanghaft dem kapitalistischen Zuwachsprinzip unterworfen.’
Stich, der [2*] Pl. -e /kurz für Kupferstich/ [D6]Blatt, Bild, das mittels eines Verfahrens hergestellt wird, bei dem mit dem Grabstichel eine Zeichnung in eine polierte Kupferplatte eingeritzt u. diese dann zur Herstellung von Abzügen in den Vertiefungen eingefärbt wird [°D Kupferstich 1,2]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen [100.29] und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien überliefert […]’‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche [112.4], Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte […]’
Stichdatum, das [1*][…] festgesetzter Termin, der für […] Maßnahmen, bes. Berechnungen, Erhebungen o. Ä., maßgeblich ist [D Stichtag]
‘Marczak, der sogleich zustimmte, nannte den 1. Dezember 1970 als Stichdatum [193.25];’
Stichwort, das [3*]1.Bemerkung, Äußerung o.Ä., die bestimmte Reaktionen, Handlungen auslöst [D2b]
‘Konsistorialrat Karau griff das Stichwort [244.21] Europa auf und schlug möglichst vielsprachige Beschriftung der formschön geräumigen Schilder vor:’‘Kaum hatte Timmstedt seine Pläne offengelegt und mit dem Willen zu »flächendeckender Strategie« ein Stichwort [250.27] geliefert, bat Alexandra ihren Alexander, mit ihr vorzeitig zu gehen.’
2. Unkenrufe Pl. -wörter einzelnes Wort, das man sich als Gedächtnisstütze od. als Grundlage für weitere Ausführungen notiert [D3]
‘Stichwörtern [264.29] lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’
Stiefel, der [5*]1.ugs. für Italien [°]
‘»Einmal will ich italienischen Stiefel [180.23] lang runterreisen und, wenn geht, Neapel sehn.«’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell […] ein Atlas fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel [181.1] gebeugt.’‘Sie will nun doch nicht allein den Stiefel [181.3] lang runter, sondern mit ihm gemeinsam.’‘Sie hatten die Reise über Slowenien, Triest geplant, fuhren aber, von neuesten Meldungen gewarnt, auf alteingefahrener Strecke über den Brenner den Stiefel [295.7] runter nach Rom.’
2.langschäftiges Schuhwerk, das meist bis zu den Knien reicht [D1a]
‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel […] wieder anzuziehen, den linken, den rechten Stiefel [229.4], nicht ohne Gestöhn, sonst aber stumm.’
Filzstiefel; Pelzstiefel; Stiefelette; StiefelschrittStiefelette, die [1*] Pl. -n[eleganter] halbhoher Damen-, Herrenstiefel (2); [D]
‘Was im Tagebuch steht, begründet den Kauf pelzgefütterter, » sündhaft teurer Stiefeletten [187.24]« für die Piątkowska;’
‘So ging sie und ließ den nicht mehr vollzähligen Aufsichtsrat keinen Stiefelschritt [229.12] lang aus dem Auge.’
Stiel, der [2*] Pl. -e(bes. von Blumen) Stängel [D2a]
‘Die beiden jüngeren [Steinpilze] sind im bauchigen Stiel [12.26] breiter als die hoch gewölbten Hüte;’‘Sie putzte die vier dickbauchigen, breitkrempig und bucklig beschirmten Steinpilze, deren Stiele [33.23] weder holzig noch wurmstichig waren.’
AsternstielStier, der [1*] Astrol. o.Pl.Tierkreiszeichen für die Zeit vom 21.4. bis 21.5. [D 2a] Unkenrufe plastische Darstellung des Stiers im Tierkreiszeichen [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt, der mit Krebs und Schütze, Stier [155.11] und Jungfrau nicht neuvergoldet glänzte, sondern matt erdfarben schimmerte.’
Stifter, der [1*] Pl. - jmd., der größere finanzielle Mittel zur Gründung u. Förderung von etw. zur Verfügung stellt, gestellt hat [° D; D ¹stiften 1a]
‘Gralath gehörte zu den Stiftern [228.13] der Orgel für die Kirche zum Heiligen Leichnam […]’
Stil, der [3*]1.(von Baukunst, bildender Kunst, Musik, Literatur o.Ä.) das, was im Hinblick auf Ausdrucksform, Gestaltungsweise, formale u. inhaltliche Tendenz o.Ä. wesentlich, charakteristisch, typisch ist [D2]
‘Auf dem geräumten Gelände wurde ab 1895 in neugotischem Stil [9.29] eine Markthalle gebaut […]’‘Der Magistrat der Stadt hatte […] einen Raum gestellt, der ganz im Stil [272.23] des siebzehnten Jahrhunderts gehalten war.’
‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil [45.29] südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr an […]’
2.[durch Besonderheiten geprägte] Art u. Weise, etw. mündlich od. schriftlich auszudrücken, zu formulieren [D1]BriefstilStille, die [6*]a)durch kein lärmendes, unangenehmes Geräusch gestörter [wohltuender] Zustand [D1a]
‘Die Stille [22.21] unter den Friedhofsbäumen ließ sich durch das entfernte Geschrei der Fußball spielenden Halbwüchsigen nicht aufheben […]’‘Und in die Stille [143.25] und über das endlose Unken hinweg sagte die Piątkowska:’‘[…] wir, Liebste, bleiben in Stille [171.8] unseren Toten verpflichtet;’‘Von fern kamen Stimmen über den See, rauh, wie im Streit, dann wieder Stille [277.18].’‘Und abermals Stille [277.23], zumal der Himmel überm See ohne Lerchen war.’
b)Zustand, der dadurch geprägt ist, dass [plötzlich] kein lautes Geräusch, kein Ton mehr zu hören ist, alles schweigt [D1b]
‘Meine Darbietung soll, sagte mir Alexandra später, allen Touristen im weiten Rund Stille [296.22] befohlen haben, selbst den Japanern.’
Stilleben, das [2*]bildliche Darstellung von Dingen, bes. Blumen, Früchten, erlegten Tieren u. Gegenständen des alltäglichen Lebens, in künstlerischer Anordnung [D Stillleben 1]
‘Wie sie liegend zu viert ihre hohen und weiten Hüte gegeneinander kehren […], bilden sie ein Stilleben [13.1].’‘[…] oder war sie es, die »Schön wie Stilleben [13.4]« gesagt hat?’
Stillstand, der [2*] o.Pl.Zustand, in dem etw. stillsteht, nicht [mehr] läuft, nicht [mehr] in Betrieb ist [Da]
‘Während die Piątkowska zum Stillstand [100.9] gebrachte Zeit vergoldete, dachte Reschke sich als Professor Übungen für seine Studenten aus.’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft, mithin Bewegung und Stillstand [202.15], die Lebenden und die Toten, abermals einen Handel ein […]’
Stilmöbel, das [1*] Pl. - als Imitation eines früheren Stils (1); hergestelltes Möbel(1)stück [D]
‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr, der sein gewelltes Haar silbrig weiß wie eine den Stilmöbeln [273.10] angepaßte Perücke trägt, ist, kurz nach erwünschtem Rücktritt, Konsistorialrat Karau;’
Stimme, die [17*] Pl. -n1.a)das, was mit einer bestimmten [charakteristischen] Klangfarbe an Lauten, Tönen erzeugt wird, [beim Sprechen, Singen o.Ä.] zu hören ist [D2a]
‘[…] die Stimme [23.23] seitlich hinter ihm wird ihn vielleicht erschreckt, jedenfalls zurückgeholt haben.’‘Nur ein Tonband gibt mit Reschkes Stimme [127.19] Auskunft, wo er mit seinem Aufnahmegerät und dem sensiblen Mikrofon unterwegs gewesen ist […]’‘Und mit leiser, immer um richtigen Ausdruck bemühter Stimme [136.21] antwortete Jerzy Wróbel wie eine Amtsperson.’‘Ihre Stimme [220.26] war, wenn die Aufsicht tagte, nicht zu überhören.’‘Und Freund Wróbel ist es gewesen, der wenige Tage später mit gleichbleibend leiser Stimme [239.26] eine beunruhigende Nachricht in die Hundegasse brachte.’‘Von fern kamen Stimmen [277.17] über den See, rauh, wie im Streit, dann wieder Stille.’‘Abermals fern rauhe Stimmen [277.20].’
bei Stimme bleiben bei längerem Sprechen der Heiserkeit vorbeugen [°]
‘Mir fielen drei Untertassenteller auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons, von denen die Singenden und Betenden nahmen, um bei Stimme [265.9] zu bleiben.’
ÜStil in dem etw. gehalten ist [°]
‘Jetzt könnte ein Briefroman beginnen, dieses knisternde Hin und Her, das bei verstellter Stimme [82.2] mitteilt, indem es ausspart und fortgesetzt dem Leser mit vielsagenden Lücken zu tun gibt. ’
b)bestimmter [charakteristischer] Klang, Tonfall einer Stimme (1a): [D2b]
‘[…] wie warm, weich, annähernd in Baßlage grummelnd, doch immer ein wenig verschnupft seine Stimme [128.7] klingt, wie fordernd sie ihre Wörter anstößt und mit dem Unkengeläut mischt.’
c)Stimme (1a) des Menschen beim Singen; Singstimme [D2c]
‘Seine schöne, wenn auch leicht zittrige Stimme [296.8] erprobte anfangs zaghaft, dann waghalsig die Kuppel.’
2.a)Stimmrecht [D6b]
‘Warum sich Reschke und die Piątkowska nur als geschäftsführende Gesellschafter ohne Stimme [117.30] im Aufsichtsrat verstehen wollten […]’‘Jetzt rächte sich, daß die Piątkowska und Reschke als geschäftsführende Gesellschafter keine Stimme [153.5] im Aufsichtsrat hatten.’‘[…] den geschäftsführenden Gesellschaftern fehlte ohnehin die Stimme [191.17] im Aufsichtsrat.’‘So kam es, daß Erna Brakup Sitz und Stimme [220.18] im Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft erhielt.’
b)jmds. Entscheidung für jmdn., etw. bei einer Wahl, Abstimmung [D6a]
‘Mit den drei deutschen Stimmen [209.8] und Marczaks Stimme [209.9] wäre die Sache perfekt gewesen, wenn die Alte nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub erwirkt hätte.’
Gegenstimme; StimmenthaltungStimmenthaltung, die [1*]Abgabe der Stimme (2b);, durch die zum Ausdruck gebracht wird, dass weder mit Ja noch mit Nein gestimmt wird [° Db]
‘Nur Erna Brakups Kommentar wurde als Stimmenthaltung [179.30] gewertet:’
‘Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier das Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung [138.16] geriet, lief das Tonband.’
b)augenblickliche, von bestimmten Gefühlen, Emotionen geprägte Art u. Weise des Zusammenseins von [mehreren] Menschen; bestimmte Atmosphäre in einer Gruppe o. Ä. [D1b]
‘[…] es verlief bei gelöster Stimmung [117.24], Tischreden wurden gehalten […]’
2.[ästhetischer] Eindruck, Wirkung, die von etw. ausgeht u. in bestimmter Weise auf jmds. Empfindungen wirkt; Atmosphäre [D2]
‘Nicht nur die Bauern klagten, die allgemeine Stimmung [276.9] entsprach dem naßkalten Mai.’
Friedhofsstimmung; StimmungsbildStimmungsbild, das [1*] Pl. -erbildhafte, anschauliche Schilderung, Darstellung einer Stimmung (2), die einer Situation, einem Ereignis o.Ä. zugrunde liegt [° D]
‘[…] Reschke, dieser Zunftmeister erhabener Rede, überliefert mir zwar eine Galerie gereihter Stimmungsbilder [26.8] […]’
Stirn, die [4*](beim Menschen u. bei bestimmten Wirbeltieren) obere Gesichtspartie; [sich vorwölbender] Teil des Vorderkopfes über den Augen u. zwischen den Schläfen [D1]
‘Bevor sie zum Parkplatz liefen, tupfte Alexandra ihm den Schweiß von der Stirn [63.27] […]’‘Ihr Kinn, das sich doppelt vor kurzem Hals wölbt, seine hohe und steile Stirn [155.31], der zu wenig Kinn widerspricht.’‘Der immer sorgfältig gekleidete Mittvierziger, dessen durch Haarausfall weitreichende Stirn [198.8] wie poliert glänzte […]’
Stirnrunzeln *sich an die Stirn [schlagen] ugs. kein Verständnis für etw. haben [D Kopf 1*]
‘Vielbrand, ich bin sicher, hat sich an die Stirn [281.3] geschlagen […]’
Stirnrunzeln, das [1*]Runzeln, in Falten Legen der Stirn [als Ausdruck der Missbilligung o.Ä.] [° D]
‘[…] nein, Alexandra, ich höre Dein Stirnrunzeln [85.18] […]’
1Stock, der [1*]von einem Baum od. Strauch abgeschnittener, meist gerade gewachsener dünner Ast od. Teil eines Astes, der bes. als Stütze beim Gehen, zum Schlagen o.Ä. benutzt wird [D1a]Rohrstock*am Stock gehen ugs.in einer schlechten körperlichen Verfassung sein, sehr krank sein [D 1a*1]
‘Später, nach einem datierten Vorgriff auf die Jahrtausendwende, schreibt er: »Laufe am Stock [35.7], fast erblindet...«’
2Stock, der [3*]Geschoss, das höher liegt als das Erdgeschoss; Etage, Obergeschoss, Stockwerk [D]
‘Die Wohnung im dritten Stock [32.4] lag am Ende der Gasse […]’‘Im Hevelius wollte er dann doch nicht ins Zimmer im vierzehnten Stock [44.28].’‘Inmitten der immer kleinteiliger werdenden Diskussion stand Reschke auf und stellte sich vor eines der Fenster im siebzehnten Stock [235.11] des Hevelius.’
StockwerkStöckelschuh, der [2*] Pl. -eSchuh mit hohem, spitzem Absatz (bes. am Pumps) [° D; D Stöckelabsatz]
‘[…] weil es die gibt, wie die Cordhose und ihre Stöckelschuhe [16.23], und zwar auf Fotos die mir schwarzweiß und farbig vorliegen.’‘Alexandras Stöckelschuhe [187.21] müssen pausieren...’
‘[…] um dann […] zu folgen, und das mit kurzen, durch alle Gassen weit hallenden Stöckelschuhschritten [77.26].’
Stockwerk, das [10*] Pl. -e²Stock
‘[…] daß der von achteckiger Grundfläche über sieben Stockwerke [9.19] hoch ragende Wehrturm als nordwestlicher Eckturm zur großen Stadtmauer gehörte.’‘Kurz nach elf verlangte er den Schlüssel, nahm den Fahrstuhl ins vierzehnte Stockwerk [76.27] hoch […]’‘Aber du hast mir Nummer gesagt und Stockwerk [80.1] wie hoch, na, als wir gestritten haben bißchen über großer polnischer Künstler in preußische Akademie.’‘Natürlich war es das zentral gelegene Hotel Hevelius, in dem die Piątkowska Einzelzimmer und einen Konferenzraum im siebzehnten Stockwerk [117.17] vorbestellt hatte.’‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk [119.8] auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’‘Man stelle sich den Sitzungsraum im höchsten, dem siebzehnten Stockwerk [197.29] des Hevelius als zwei zusammengelegte Hotelzimmer vor.’‘Den hier berichteten Sitzungsverlauf sollte man sich nicht mehr im siebzehnten Stockwerk [272.18] des Hotels Hevelius vorstellen.’‘Ein Stockwerk [279.20] höher zahlte die Firma Chatterjee & Co. Miete.’‘[…] daß die Verwaltungen der expandierenden Gesellschaft und der auf Export zielenden Firma im gleichen Hochhaus, Stockwerk [279.31] über Stockwerk [279.31], eingemietet waren.’
Stolpern, das [3*] → stolpernbeim Gehen, Laufen mit dem Fuß an eine Unebenheit, ein Hindernis stoßen, dadurch den festen Halt verlieren u. zu fallen drohen [D1a]
‘Ins Stolpern [7.16] hat ihn die Bürgersteigkante gebracht.’‘Er, zum Stolpern [14.10] neigend, leicht schleppend und gut einen Kopf größer als sie.’‘Dann erst stand vom Stolpern [52.1] vor den Blumeneimern, von rostroten Astern, von der Witwe und höherer Fügung zu lesen.’
‘Sie machte einen kleinen Schritt, er einen Stolperschritt [78.11].’
Stolz, der [3*]a)ausgeprägtes, jmdm. von Natur mitgegebenes Selbstwertgefühl [Da]
‘Noch hindere ein, wie er finde, übertriebener Stolz [58.19] die Polen, ihre Arbeitskraft seinem Verkehrsbetrieb anzuvertrauen.’‘Mein Mitschüler gratulierte, zumal ein zweiter Pole seinen Stolz [80.28] überwunden hatte.’
Nationalstolzb)Selbstbewusstsein u. Freude über einen Besitz, eine [eigene] Leistung [Db]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz [155.9] im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt’
FinderstolzStopfgarn, das [1*]Faden aus Fasern mit dem ein Loch in einem Gewebe o.Ä. mithilfe einer Nadel ausgebessert wird [° D Garn 1a; stopfen 1]
‘Stopfgarn [10.4] und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken […]’
Stöpsel, der [1*] Pl. - ugs.knopfförmige Lautsprecher eines Walkmens, die in die Ohren gesteckt werden [°]
‘Abseits, auf leerem Sockel, zwei junge Burschen mit Stöpseln [224.19] in den Ohren.’
Störung, die [1*]das Unterbrechen eines Zustandes, Fortgangs; Unterbrechen der Ruhe [° D stören 1]
‘»Bin Alexandra dankbar«, schreibt er, »daß ich diesen Blick auf gut zweihundert Jahre währende Ruhe werfen durfte, wenn man die Überführung aus dem Kirchenschiff in die Gruft als nur kurze Störung [228.5] wertet.«’
Stoß, der [3*]aufgeschichtete Menge; Stapel [D5]
‘Dieser Stoß [14.25] Briefe […] wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘Er gab Reschke einen Stoß [81.5] Prospekte - »Chatterjees Sightseeing-Tours« - mit auf die Reise:’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell zwischen der nautischen Fachliteratur, oder belastet von einem Stoß Krimis [180.31], gewiß ein Atlas fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel gebeugt.’
Strafe, die [1*]etw., womit jmd. bestraft wird, was jmdm. zur Vergeltung, zur Sühne für ein begangenes Unrecht, eine unüberlegte Tat (in Form des Zwangs, etw. Unangenehmes zu tun od. zu erdulden) auferlegt wird [Da]
‘So, in Filzstiefeln, die sie gelegentlich auszog, unterm Topfhut, den sie nie abnahm, vollstreckte sie ihren Rücktritt wie eine Strafe [229.18].’
Strahlenkranz, der [2*]den Kopf umgebende hell leuchtende Streifen, Heiligenschein [° D Strahl 1]
‘Gleichgestimmt rufen dort die Schwarze Madonna von Wilna in ihrem Strahlenkranz [260.6] und Calcuttas Muttergottheit, mit roter Zunge die Schwarze Kali, zur Andacht.’
GrassÜden Mund umgebende Lachfalten, die einem Strahlenkranz ähneln und hervortreten, wenn eine Person froh ist und lacht [°]
‘Schon begann er, ihre Lachfalten zu zählen: »Dieser Strahlenkranz [40.23]!«’
Strand, der [3*] Pl. Strändeflacher, sandiger od. kiesiger Rand eines Gewässers, bes. des Meeres (der je nach Wasserstand von Wasser bedeckt sein kann) [D]
‘Danach befindet sich das Paar übergangslos am Strand [265.19].’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter, erwähnt nur kurz das seit Jahren über alle Strände [265.24] der Bucht verhängte Badeverbot […]’‘Habe nachmittags, während wir den verdreckten Strand [267.5] entlangliefen, Alexandra einen Heiratsantrag gemacht […]’
‘In andere Richtung verlief die Straße zu den Stranddünen [240.19] hin.’
Strandkiefernwald, der [2*] Pl. -wälderWald am Strand aus Kiefern, auf sandigem Boden wachsenden, harzreichen Nadelbäumen mit langen, kantigen, in Bündeln wachsenden Nadeln u. kugeligen bis walzenförmigen, meist hängenden Zapfen [° D ²Kiefer 1]
‘Diese Strandkiefernwälder [56.26]!’‘Ostseelage, Strandkiefernwälder [176.27] und kaschubische Seeufer seien erwünscht.’
‘Im Laubtunnel der Chausseebäume an Strandwäldern [159.4] entlang.’
Straßbesatz, der [1*]Verzierung aus bleihaltigem Glas mit starker Lichtbrechung, als Nachbildung von Edelsteinen [° D Strass a]
‘Ihre Brillenfassung - »Hab' mir schönes Geschenk gemacht in Antwerpen« - soll dank Straßbesatz [35.2] auffällig wirken.’
Straße, die [3*] Pl. -n(bes. in Städten, Ortschaften gewöhnlich aus Fahrbahn u. zwei Gehsteigen bestehender) befestigter Verkehrsweg für Fahrzeuge u. (bes. in Städten, Ortschaften) Fußgänger [D1]
‘Nur im Krieg war schrecklich in Wilno. Seh' ich noch Tote auf Straße [27.14] liegen.’‘In andere Richtung verlief die Straße [240.19] zu den Stranddünen hin.’‘[…] wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen [272.12], Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
‘Sie nahmen die Straßenbahn [30.6] und fuhren am Hauptbahnhof vorbei bis zum Hohen Tor, das Brama Wyżynna heißt.’‘Alles, was Wróbel wichtig war, sogar die Linienführung der Straßenbahnen [147.17] und wer in welcher Kirche kurz oder lang gepredigt hatte, konnte die Brakup auf Befragen hersagen.’‘Weil Wróbel neuerdings an Benzin sparte […], nahmen sie an der Haltestelle Brama Wyżynna die Straßenbahn [240.6] nach Nowy Port, um in Brzeźno auszusteigen.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche und Werkstatt gebracht hatte, waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn [264.19] nach Brzeźno gefahren […]’‘Doch zwingen weder die Straßenbahn [264.22] noch der Abschiedsbesuch bei der aufgebahrten alten Frau zum Zeitsprung;’‘Wie berichtet, fuhr das Paar zu Krankenbesuchen mit der Straßenbahn [284.20].’
‘Die Witwe führte ihn aus der Stadt hinaus zur Straßenbahnhaltestelle [21.1] Olivaer Tor […]’‘[…] denn die Brakup wußte, wer in den restlichen Fischerkaten und hinter den bröckelnden Fassaden der Bürgerhäuser nahe der Straßenbahnhaltestelle [221.26] gewohnt [hatte]’
Straßenbahnlinie, die [1*]von der Straßenbahn regelmäßig befahrene, beflogene Verkehrsstrecke zwischen bestimmten Orten, Punkten [° D Linie 6a]
‘[…] als rechts und links von ihrer Kate sowie beiderseits der Straßenbahnlinie [217.22] nach Nowy Port kastenförmige Neubauten hochgezogen wurden.’
Straßenbeleuchtung, die [2*]Gesamtheit von Lampen o.Ä. , die die Straßen bei Dunkelheit beleuchten, hell machen [°]
‘[…] nachdem er das vielbeklagte Schieberunwesen, die vorm Hotel bettelnden Kinder, den Zustand der Bürgersteige, die lückenhafte Straßenbeleuchtung [52.21] […] beklagt [hatte]’‘Doch als sie ihn zum nahen Hotel begleitet hatte und dann allein, bei schlechter Straßenbeleuchtung [76.7] allein den Weg zur Hundegasse nehmen wollte […]’
Straßenbild, das [1*]Bild (3);, das die Straße bietet, wie es sich in gewohnter, charakteristischer Weise darstellt [D]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild [52.15] » einverleibten polnischen Armut« […]’
Straßencafé, das [1*]Kaffeehaus an einer Straße, in einer Fußgängerzone, bei dem der Gast auch draußen sitzen kann [° D; D Café]
‘Danach saßen sie in einem Straßencafé [297.1] und haben an niemanden Postkarten geschrieben.’
‘Niemand weiß, wo sie liegen. Verscharrt am Straßenrand [37.25].’
Straßenschild, das [5*] Pl. -er[an Straßenecken angebrachtes] ²Schild mit dem Namen der Straße [Da]
‘Bei dem ging es um erklärende Schilder an historischen Gebäuden und um Straßenschilder [243.31] in der Alt- und Rechtstadt.’‘Beantragt wurde, Straßen- [244.6] und Denkmalschilder nun auch mit überlieferten deutschen Namen und Erklärungen zu beschriften […]’‘Ganz in meinem Sinn setzten sie viersprachige Straßenschilder [250.3] durch, wollten allerdings Russisch durch Schwedisch ersetzt sehen.’‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder [271.5] und Schilder für Baudenkmäler zur Ansicht.’‘Überall hingen mehrsprachige Straßenschilder [292.9].’
Strategie, die [1*]genauer Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein militärisches, politisches, psychologisches o. ä. Ziel zu erreichen, u. in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht [D]
‘Kaum hatte Timmstedt seine Pläne offengelegt und mit dem Willen zu »flächendeckender Strategie [250.26]« ein Stichwort geliefert, bat Alexandra ihren Alexander, mit ihr vorzeitig zu gehen.’
Strauch, der [1*] Pl. SträucherPflanze mit mehreren an der Wurzel beginnenden, holzigen Zweigen; Busch [D]
‘[…] bei dachlosem Zustand Bäume und Sträucher [9.25] trieb […]’
‘Weder der Witwe noch dem Witwer reichte es zum Strauß [9.7].’‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß [10.31], bezahlen und zog Scheine aus der Brieftasche, […]’‘Nun ist schöner Strauß [11.7] doch noch geworden […]’‘Dann habe sie einen Asternstiel aus dem Strauß [20.7] gerupft, […]’‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß [23.10] Astern am Grab ihrer Eltern in eine Vase gestellt haben.’‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier der alten Frau unbekümmert und manchmal mit einem Strauß [221.16] Blumen wie ein Liebhaber an.’
AsternstraußStrecke, die [4*]Stück, Abschnitt eines [zurückzulegenden] Weges von bestimmter od. unbestimmter Entfernung [D1a]
‘Sie hätten diese Strecke [59.29] oft per Fahrrad genommen.’‘Sie hatten die Reise über Slowenien, Triest geplant, fuhren aber, von neuesten Meldungen gewarnt, auf alteingefahrener Strecke [295.7] über den Brenner den Stiefel runter nach Rom.’‘Auf einer kurvenreichen Strecke [299.7] muß es sie - doch wer ist Es? - aus der Kurve getragen haben.’
*auf der Strecke bleiben ugs.nicht mehr weiterkönnen, aufgeben müssen, scheitern [D1a*1]
‘Da blieben viele auf der Strecke [37.23], Tote ungezählt.’
Streik, der [2*]gemeinsame, meist gewerkschaftlich organisierte Arbeitsniederlegung von Arbeitnehmern zur Durchsetzung bestimmter wirtschaftlicher, sozialer, die Arbeit betreffender Forderungen; Ausstand [D]
‘War mal gut für Streik [171.24] von Arbeiter.’‘Alexandra sagte: »Hier haben sie auf Dezember '70, als Streik [224.30] war, Arbeiter eingesperrt.«’
Streit, der [10*]heftiges Sich-auseinander-Setzen, Zanken [mit einem persönlichen Gegner] in oft erregten Erörterungen, hitzigen Wortwechseln, oft auch in Handgreiflichkeiten [D1]
‘Ein kleiner Streit [13.11], dieses Hin und Her, […] hielt das Paar an Ort und Stelle, als hätten beide ihren Treffpunkt nicht aufgeben, noch nicht aufgeben wollen.’‘Übrigens hätte es wegen Chodowiecki beinahe Streit [75.11] gegeben.’‘[…] Du erinnerst Dich an den kleinen Streit [100.29] […]’‘Der kurze Streit [121.22] zwischen Alexander und Alexandra hat sich übrigens nicht am Rikschafahren an sich entzündet.’‘Die Piątkowska soll über diesen Streit [151.25] hinweg gelacht haben:’‘Doch auch ohne Blick über die Grenzen sah es nicht gut aus: der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft stand Streit [152.11] bevor.’‘Der Friedhof florierte, als ihm der Streit [154.2] um den Zaun widerfuhr;’‘Dennoch kam Streit [193.17] auf.’‘Marczak beteuerte, es seien, außer Gdańsk, Kraków und Poznań erwogen worden, doch habe nach heftigem Streit [269.8] die Hauptstadt den Zuschlag bekommen.’‘Von fern kamen Stimmen über den See, rauh, wie im Streit [277.17], dann wieder Stille.’
StreitgeröllStreitgeröll, das [1*] Grasssich bei einem Streit anhäufende harte, zornige Worte [mir denen etw. zerredet wird] [°]
‘Und wahrscheinlich wäre das […] Unternehmen als nicht mehrheitsfähig zerredet, unter Streitgeröll [194.23] begraben worden, wenn in Reschke nicht der Professor die Oberhand gewonnen hätte.’
Streß, der [1*]erhöhte Beanspruchung, Belastung physischer od. psychischer Art [D Stress 1]
‘Überall Stau, Streß [81.7], Lärm! Da hilft nur’
Streudöschen, das [1*] /Vkl./kleines, geschlossenes Gefäß, dessen Deckel od. obere Fläche mit Löchern zum Ausstreuen eines pulvrigen od. feinkörnigen Inhalts versehen ist [° D Streubüchse]
‘[…] dazu Butter und Brot, das Streudöschen [143.5] Salz nicht vergessen.’
Streuselkuchen, der [1*]mit aus Butter, Zucker u. etwas Mehl zubereiteten Bröckchen bedecktes Hefegebäck aus Mehl, Fett, Zucker, Eiern u. anderen Zutaten [° D Steusel; D Kuchen 1]
‘[…] damit sich unsere Kolonne […] zum Schlußfest in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras leisten konnte: Streuselkuchen [170.6], Lutscher und Malzbier.’
Strich, der [1*]mit einem Schreibgerät o. Ä. gezogene, meist gerade verlaufende, nicht allzu lange Linie [D1a]Strichmännchen*unterm Strich ugs.als Ergebnis [nach Berücksichtigung aller positiven u. negativen Punkte, aller Vor- u. Nachteile] [D1a*]
‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er Gespür bewiesen, Konten gesplittet, hier rechtzeitig abgestoßen, dort Gewinn gemacht und unterm Strich [170.12] Grundlagen für Investitionen geschaffen […]’
Strichmännchen, das [1*] Pl. - mit einfachen Strichen schematisch dargestellte kleine Figur eines Menschen [D]
‘Weiß wirklich nicht, wer wo und ab wann neben mir Strichmännchen [15.15] gekritzelt hat.’
Strohhut, der [2*]Hut (1); aus einem Geflecht trockener Halme [von ausgedroschenem Getreide] [° D; D Stroh]
‘[…] er im seesandfarbenen Leinenanzug unter einem Strohhut [290.10] mit schmaler Krempe;’‘[…] er unterm schmalkrempigen Strohhut [292.4], sie verschattet von verschwenderisch ausladender Krempe, sehen die beiden aus, als seien sie schon unterwegs und weit weg.’
Stube, die [1*] landsch., sonst veraltendZimmer, Wohnraum [D1]
‘Auch in Gdańsk und Bochum sahen Alexander und Alexandra, was ihnen das Fernsehen in die Stube [90.21] brachte.’
Stuck, der [1*]Verzierung aus Stuck, einem Gemisch aus Gips, Kalk, Sand u. Wasser [° D a,b]
‘[…] so mürbe bröckelt von den Gesimsen der Stuck [30.17].’
StuckmarmorStück, das [11*] Pl. -e1.bestimmte Menge eines Stoffes, Materials o.Ä., die [in handelsüblicher Form, Abmessung] ein in sich begrenztes Ganzes bildet [D2]
‘Ein Glas eingeweckte rote Bete, gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück [78.1] Bernstein - »Mit Mücke drin!« - füllten das Einkaufsnetz.’‘Wer mochte da abschalten und hier ein Foto betrachten, das Pilze zeigt, dort ein walnußgroßes Stück [90.23] Bernstein gegen Licht halten?’‘Er will wie die Mücke im walnußgroßen Stück [116.10] Bernstein sein:’
ein Stück Landeine begrenzte Fläche [D2]
‘Unsere Idee weist nach vorne, selbst dann, wenn sie den Toten ein nur knapp bemessenes Stück [148.10] Heimaterde verspricht.’
Stückchen2.a)[in seiner Besonderheit auffallendes] Exemplar von etw. [D3b]
‘Möbel der sechziger Jahre, einige Stücke [35.11] rustikal.’‘Kleidet ihn saisonbedingt eine Neuanschaffung, oder hat Alexandra ein eingemottetes Stück [188.10] aus vergangenen Ehejahren gefunden?’‘Erstaunlich, wie das heruntergekommene Stück [254.26] unter Alexandras Händen gewonnen hat.’
b)einzelner Gegenstand, einzelnes Tier, einzelne Pflanze o.Ä. aus einer größeren Menge von Gleichartigem, aus einer Gattung [D3a]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück [297.5] pro Tag‹ sehen will […]bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso.’
3.a)abgetrennter od. abzutrennender Teil eines Ganzen [D1a]
‘Nun verkaufen sie uns, Stück [236.15] nach Stück [236.16].’
Stickchen [ Brakup Missingsch]b)einzelner, eine Einheit bildender Teil eines Ganzen [D1b]
‘Dort fanden wir wahre Raritäten, die uns Jerzy mit verschämtem Finderstolz wie Stücke [174.22] aus grauer Vorzeit bloßlegte.’
Stückchen, das [1*]/Vkl. zu Stück (1);/
‘Nur um dieses Stückchen [113.1] bemessene Heimaterde geht es.’
Stuckmarmor, der [1*]eingefärbte Stuckmasse, die besonders im Barock und Rokoko verwendet wurde, um Marmor nachzuahmen [WWW170]
‘Nicht nur Barockengel, auch Polimentvergoldung auf Stuckmarmor [27.30].’
Stückwerk, das [1*] meist in der Verbindung: Stückwerk seinrecht unvollkommen u. daher unbefriedigend sein [D]
Student, der [8*] Pl. (m+f) -jmd., der eine Hochschule besucht und sich Wissen auf einem bestimmten Fachgebiet aneignet [° Da; D studieren 1a,b]
‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus für Studenten [67.13] über eingeebnetem Gräberfeld […] erbaut worden war.’‘Hier und da Zeitungsleser, dort ein Paar und dort ein vereinzelter Student [67.27], der, behauptet Reschke, halblaut Gedichte, französische, gelesen habe.’‘Während die Piątkowska zum Stillstand gebrachte Zeit vergoldete, dachte Reschke sich als Professor Übungen für seine Studenten [100.11] aus.’‘Diese Originalzeichnungen begeistern meine Studenten [101.4].’‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student [101.9] begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster zu häkeln.’‘Bei seinen Studenten [104.9] beliebt […]’‘Reschke hatte anhand von Statistiken nachgewiesen, wie viele Studenten [106.18] die Universität unvorbereitet auf das spätere Berufsleben verlassen.’‘Alexandras […] Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten [114.16] Anklang.’
‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen [101.8] und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster zu häkeln.’‘Eine Studentin [104.24], die am Seminar zum Thema Körbe, Einkaufsnetze, Plastiktüten teilgenommen hatte, sagte mir:’
MedizinstudentinStudentenjahrgang, der [1*] Pl. -gängeStudent; Jahrgang (b)
‘Im Verlauf der achtziger Jahre widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge [103.30] eine Bereicherung seiner Positionen […]’
‘Der gesamte Grund und Boden […] wurde, ausgenommen das Areal der Studentenklinik [118.6], auf 60 Jahre von der nunmehr kurzgefaßt deutsch-polnisch genannten Friedhofsgesellschaft unter Pachtvertrag genommen […]’
Studentenmund, der [1*] Üverbreitete Äußerung, mündlich Überliefertes im Kreis der Studenten [°]
‘Was er nicht wußte: Professor Dr. Alexander Reschke hing, aus Studentenmund [105.6], ein Spitzname an, die Unke.’
‘Als der Chefredakteur einer Studentenzeitung [120.1] die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung der polnischen Westgrenze anmahnte […]’
Studienaufenthalt, der [1*] Pl. -elängerer Aufenthalt (a); an einem Ort, bes. im Ausland, um dort eine Hochschule zu besuchen [° D; D studieren 1a]
‘[…] gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee sowie längere Studienaufenthalte [104.6] in London und Uppsala jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt […]’
Studiengang, der [6*] Pl. -gänge[vorgeschriebene] Abfolge von Vorlesungen, Seminaren, Übungen, Praktika im Verlauf eines Studiums (1); bis zum Examen [D]
‘Dabei ging es um praxisbezogene Studiengänge [106.17] für Kunsthistoriker.’‘Also sah sein Studiengang [106.27] Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’‘Seine praxisbezogenen Studiengänge [107.5] wurden beispielhaft genannt.’‘An anderen Universitäten wurde sein »praxisbezogener Studiengang [107.15] für Kunsthistoriker« kopiert. ’‘Reschke hat sie in die Universität mitgenommen und dort mit Kollegen und seinen praxisbezogenen Studiengängen [114.12] bekanntgemacht.’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare und den praxisbezogenen Studiengang [131.20] für Kunsthistoriker seinen Assistenten […]’
Studienjahr, das [1*] Pl. -eZeitraum von einem Jahr (1); während eines Studiums (1); [D]
‘Mir, dem das Postulat der Vergänglichkeit seit frühen Studienjahren [62.15] vertraut ist, wollte diese Vorspiegelung nicht einleuchten.’
Studienrat, der [1*] Pl. -rätebeamteter Lehrer an einer höheren Schule [D1]
‘[…] mit gemildert sich breitmachendem Gemaule sogar Studienräte [128.23], Post- und Polizeibeamte […]’
‘Und Margaretha, Studienrätin [186.21] aus Passion, wurde abschließend, bei schon offener Wohnungstür vulgär:’
Studium, das [2*] Pl. Studien1.o. Pl. das Studieren; akademische Ausbildung an einer Hochschule [D1]
‘Das alles nivelliere das Studium [107.12].’
Philosophiestudium; Studiengang; Studienjahr; Zweitstudium2.eingehende [wissenschaftliche] Beschäftigung mit etw. [D2a]
‘[…] und erwähnte das Warburgsche Institut als Quelle seiner Londoner Studien [46.31].’
Stufe, die [1*] Pl. -neinzelne Trittfläche einer Treppe bzw. Treppenleiter [D1a]
‘[…] und schlurfte neben ihr, während sie stöckelte, bis vor die Stufen [76.10] des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags […]’
Stufung, die [1*] Pl. -endas Stufen [D1]; Staffelung nach dem Grad, dem Wert, der Bedeutung o.Ä. [° D stufen 2]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche und deren soziale Stufungen [103.16] Raum:’
Stuhl, der [2*] Pl. Stühlemit vier Beinen, einer Rückenlehne u. gelegentlich Armlehnen versehenes Sitzmöbel für eine Person [D1]
‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle [265.1].’‘Die üppig geschnitzten Lehnen der feierlich schwarzbraun polierten Stühle [274.16] täuschen, so unbequem hartkantig sie sein mögen, dennoch barocken Rückhalt vor:’
Eichenstuhl; Klappstuhl; Lehnstuhl; StuhllehneStühlerücken, das [1*] Üein Wechsel in den Positionen [D]
‘[…] nach dem abermaligen Stühlerücken [248.28] baten sie Vielbrand, den löchrig gewordenen Aufsichtsrat bis zur Vollzähligkeit zu ergänzen […]’
‘[…] während die Ehrenvorsitzenden, selbst hinter hohen Stuhllehnen [274.11] fotografiert und mehr erahnt als gesehen, gepaart wirken, wenngleich sie noch nicht verheiratet sind.’
Stuka, das [1*] Pl. -s /kurz für Sturzkampfflugzeug/[während des 2. Weltkriegs eingesetztes] Flugzeug der deutschen Luftwaffe [WWW171]
‘Keine Panzer, keine Stukas [246.12] sind diesmal im Einsatz.’
Stumpfsinn, der [1*]Teilnahmslosigkeit, Dumpfheit u. geistige Trägheit [D1]
‘Reschke ärgerte sich zum wiederholten Mal über die »aus lokalpatriotischem Stumpfsinn [61.26]« im Jahr 1873 zusätzlich gemeißelte Inschrift:’
Stündchen, das [1*] fam.ungefähr eine Stunde (die sich jmd. Zeit nimmt für etw., jmdn.); [D]
‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit für Alexandras Elterngrab, ein Stündchen [174.16] nur, kurz vorm Eindunkeln.’
Stunde, die [5*]Zeitraum von sechzig Minuten; der vierundzwanzigste Teil eines Tages [D1]
‘Es mag an diesem Tag, zu dieser Stunde [7.18] - Schlag zehn Uhr - Fügung gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘Die Tatsache, daß am gleichen Tag, ja, zur Stunde [135.13] der Einsegnung des Versöhnungsfriedhofes […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler hat dieses Geheimtreffen seinem Tagebuch anvertraut; von mir gerafft, wird es knapp eine halbe Stunde [199.30] gedauert haben:’‘Darüber das Glockenspiel vom Rathausturm, Schlag volle Stunde [253.14]:’‘Da sich viele erleichterten, dauerte die Messe längerals eine Stunde [256.21].’
‘[…] die zwölf goldenen Stundenziffern [100.1] auf dem Außenring der Uhr und die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’
Sturm, der [3*] Pl. Stürmesehr heftiger, starker Wind [D1]
‘Schon am 25. Januar hat der erste Sturm [101.27], von England über Belgien und Nordfrankreich kommend, beträchtliche Schäden angerichtet.’‘Dabei ist zwischen den Stürmen [102.4] das Wetter mild, zu mild für den Februar.’‘[…] es bleibt bei meinem Verdacht, daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen [124.21] zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’
SturmflutSturmflut, die [1*] Pl. -en(oft schwere Schäden verursachendes) durch auflandigen Sturm bewirktes, außergewöhnlich hohes Ansteigen des Wassers an Meeresküsten u. in Flussmündungen [D1]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze, als zeitweilig Sturmfluten [261.3], Brandfackeln und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren […]’
Stützbalken, der [1*] Pl. - vierkantiges, massives, langes Stück Bauholz, das etw. abstützt und so vor dem Einstürzen bewahrt [° D Balken 1]
‘Dort liegen im dämmrig gebrochenen Licht unter Baugerüsten und Stützbalken [195.18], zwischen geborstenen Grabplatten und gotischem Gewölbeschutt die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit:’
Subkontinent, der [2*] Geogr.größerer Teil eines Erdteils, der aufgrund seiner Größe u. Gestalt eine gewisse Eigenständigkeit hat [° D; D Kontinent]
‘[…] als dem indischen Subkontinent [49.26] Teilung widerfuhr […]’‘Soweit er den indischen Subkontinent [51.21] anführte, war ihm nicht zu widersprechen.’
Suche, die [1*]Bemühung jmdn., etw. Verlorenes, Verstecktes zu finden [° D suchen 1a]
‘Dennoch war Alexander Reschke auf Suche [22.27].’
SpurensucheSüden, der [2*] meist o. Art.dem Norden entgegengesetzte Himmelsrichtung, in der die Sonne am Mittag ihren höchsten Stand erreicht [D1]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden [32.12] hin Aussicht über die Schnellstraße.’‘Auch das gleichfalls nach Süden [32.15] gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad.’
Summe, die [3*] Pl. -nGeldbetrag in bestimmter Höhe [D2]
‘Allerdings müsse ein Drittel der Summe [94.1] für den Friedhof in Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto verwahrt werden […]’‘Im Tagebuch wird keine Summe [163.25] genannt.’‘Summen [194.9] in harter Währung mit dennoch vielen Nullen wurden genannt.’
Sünde, die [1*]Übertretung eines göttlichen Gebots [Da]Sündenfall; Sünder [teuer] wie die Sünde sehr [teuer] [°]
‘Ist teuer wie Sünde [73.17] und schmeckt nach nichts!’
Sündenfall, der [2*] o.Pl.das Sündigwerden des Menschen, sein Abfall von Gott durch die Sünde Adams u. Evas [D]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: den Sündenfall [150.21], das Gleichnis vom verlorenen Sohn […]’‘[…] indem er jedem ökologischen Sündenfall [162.4], vom brasilianischen Regenwald bis zum Braunkohleabbau in der Lausitz, schlimmste Folgen voraussagt;’
Sünder, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der eine Sünde begangen hat, der sündigt [D]
‘[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte hinter sich hatten, im Mittelgang, wartete in Demut die letzten Sünder [257.1] ab […]’
Suppe, die [3*]warme od. kalte flüssige Speise [mit Einlage], die vor dem Hauptgericht od. als selbstständiges Gericht serviert wird [D]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe [76.1] aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage eines » Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister Jacek Kuroń, für Notleidende einen Schlag Suppe [92.25] […]’‘Noch über der Suppe [183.22] hat er dann heftig und auf polnisch seine Mutter beschimpft.’
Suppenküche, die [2*] Pl. -nöffentliche, karitative Einrichtung, die warme Mahlzeiten für Bedürftige anbietet [D]
‘Von Suppenküchen [232.8] für alte Menschen, die in Not waren, konnte berichtet werden. ’‘[…] lobten die Suppenküchen [243.14] einiger Seniorenheime […]’
NotkücheSüßigkeit, die [1*] meist Pl.: -enetw. Süßes in Form von Schokolade, Praline, Bonbon o.Ä. [D1]
‘Überall stehen Süßigkeiten [185.1] rum:’
Sütterlinschrift, die [1*]deutsche Schreibschrift (1a); (die von 1935 bis 1941 an deutschen Schulen verwendet wurde) [D]
‘[…] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief überliefert, den die alte Frau am Tag ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift [230.5] geschrieben hat […]’
Symbiose, die [3*] Biol.das Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Art zu gegenseitigem Nutzen [D] ÜSymbiose unterschiedlicher Kulturen [°]
‘Nichts ist wünschenswerter als die Symbiose [48.6] Kali-Maria, als der von Ihnen beschworene Doppelaltar.’‘Hochzeitlich blüht die polnisch-bengalische Symbiose [282.20].’‘Nur so ließ sich mit dem vom Unkengeläut gehobenen Wort »hochzeitlich« die zukünftige polnisch-bengalische Symbiose [283.22] feiern;’
Symbol, das [1*] Pl.- eSinnbild [D1]
‘Sogar für überlieferte Symbole [196.25] bleibe Raum, etwa für den vorhin noch erwähnten Schlüssel.’
Symptom, das [1*]Anzeichen einer [negativen] Entwicklung; Kennzeichen [Db]
‘Und dann beklagt er […] den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom [18.9] menschlicher Selbstaufgabe.’
Synagogengemeinde, die [1*]unterste Verwaltungseinheit der jüdischen Religionsgemeinschaft [° D Gemeinde 1b] Unkenrufe die ab 1883 bestehende Danziger Synagogengemeinde [Loe]
‘Ich weiß, daß die Danziger Synagogengemeinde [224.11] ab 1937 gezwungen war, diesen und andere Friedhöfe an den Freistaat zu verkaufen, um die Auswanderung ihrer Gemeindemitglieder nach Palästina zu finanzieren.’
Szene, die [1*] Pl. -nauffallender Vorgang, Vorfall, der sich zwischen Personen [vor andern] abspielt [D3a]
‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen aus dem Sprachschatz, Szenen [255.15] aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich […]’
T
Tabelle, die [1*] Pl. -nlistenförmige Zusammenstellung, Übersicht; [Zahlen]tafel [D1]
‘Reschke konnte nicht nur den in Tabellen [112.10] und Hochrechnungen bewiesenen Fleiß seines Computers […] ausbreiten.’
Tablette, die [1*] Pl. -nbes. Arzneimittel von der Form eines kleinen runden, mehr od. weniger flachen Scheibchens (zum Einnehmen) [D]
‘Ein leichter Kopfschmerz war ihm wichtig und die Möglichkeit beginnenden Sodbrennens; wogegen er Tabletten [51.7], Tropfen, Pastillen im Koffer hatte:’
Tadel, der [3*][in scharfer Weise vorgebrachte] missbilligende Äußerung, die sich auf jmds. Tun, Verhalten bezieht [D1a]
‘Viel Lob in der Presse und entsprechend viel Tadel [107.11]:’‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung, auf der die Stadt unterm Bombenhagel in Flammen aufging, Tadel [140.7], von allen Lehrern und Schülern nur Tadel [140.8] einbrachte, stand er in Tränen;’
Tätigkeit, die [14*] Pl. -en1.a)das Tätigsein, das Sichbeschäftigen mit etw. [D1a]
‘»Ich habe mich«, schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand anstoßen lassen, den Ärger über die Universität und ihre Intrigenwirtschaft durch Tätigkeit [100.15] abzustellen […]’‘[…] zumal sich in einigen Heimen sozial zu nennende Tätigkeit [232.7] zu entfalten begann. ’‘[…] bewerteten ihre Tätigkeit [243.15] - vom Umbettungsgeschäft abgesehen - als sinnvoll […]’‘Bei so viel planender Tätigkeit [201.13] ist mein Geschäftsfreund ein wenig rundlich geworden.’‘Zu den vier frischgebackenen Gesellschaftern gehörte Torsten Timmstedt, dessen von Düsseldorf aus planende Tätigkeit [249.8] nur beiläufig erwähnt wurde […]’‘[…] wenn ja, bezweifle ich, daß die beiden fähig gewesen wären, das den verschachtelten Tätigkeiten [279.4] der Baugesellschaft »Bungagolf« vorauseilende Spiegelbild zu erschauen.’‘Da eine Ehrenvorsitzende Ehre zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht und keine Ehre mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit [281.15] auf.«’‘[…] um dann plötzlich, ohne Übergang, auf die Tätigkeiten [282.5] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft aus Zehnjahresdistanz zurückzublicken:’
b)Gesamtheit derjenigen Verrichtungen, mit denen jmd. in Ausübung seines Berufs zu tun hat; Arbeit [D1b]
‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit [28.30] berichtete, die ihr den Orgelprospekt der Johanniskirche […] vertraut gemacht hatte, gewann wieder ihr Lachen Vorhand:’‘[…] wird der Piątkowska […] ihre Tätigkeit [30.29] als mit Verdienstorden dekorierte Restauratorin nützlich gewesen sein.’‘Nun stellte sich Reschke mitsamt seiner beruflichen Tätigkeit [46.27] vor […]’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit [74.8] als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’‘[…] sagte für das folgende Semester die lehrende Tätigkeit [131.22] ganz und gar ab.’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit [238.20] in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte […]’
Lehrtätigkeit 2. o.Pl. das In-Betrieb-Sein, In-Funktion-Sein [D2]FriedhofstätigkeitTäuschung, die [2*]Vorgabe von etw., das nicht wirklich vorhanden ist; Schein [°]
‘Dieser viel bewunderten, aufwendig fortwährenden Täuschung [30.22] ist kein Ende gesetzt.’‘Mir war, als sei die Stadt eine Täuschung [236.3], und nur die bei handbreit geöffnetem Fenster eindringende und von Abgasen gesättigte Luft schien wirklich zu sein.’
Tafel, die [1*] Pl. -n[größere] Platte, die zum Beschreiben, Beschriften, Bemalen od. zur Anbringung von Mitteilungen dient [D1a]
‘Verboten ist das Anbringen von Fotografien, künstlichen Kränzen und Tafeln [150.12] aus Glas oder Emaille...’
Tag, der [32*] Gen. -es; Pl. -e1.Zeitraum von Mitternacht bis Mitternacht, Zeitraum von 24 Stunden, in dem sich die Erde einmal ganz um ihre Achse dreht [D ¹Tag 2a]
‘Es mag an diesem Tag [7.18], zu dieser Stunde - Schlag zehn Uhr - Fügung gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘Bereits am Tag [8.13] zuvor, auf Allerheiligen, ist die Nachfrage oft größer als das Angebot...’‘Sie trafen einander am 2. November bei sonnigem Wetter, wenige Tage [16.5] bevor in Berlin die Mauer hinfällig wurde.’‘[…] daß dieser Tag [45.20] ohnegleichen noch nicht vorbei sein konnte.’‘Allen Wechselreden des verstrichenen Tages [51.3] blieb er hinterdrein.’‘Unschlüssig, ob er an seinem letzten Tag [57.9] in Gdańsk noch einmal die Marienkirche aufsuchen […] sollte, zögerte er zu lange vor dem Hoteleingang;’‘Verständlich, daß die Piątkowska in ihrem Antwortbrief, der auf polnisch verschlungenen Wegen zehn Tage [84.29] bis nach Bochum benötigte, Einspruch erhebt.’‘Fest steht, daß sie am Tag [110.10] nach der Ankunft […] im Restaurant »Schiffergesellschaft« zu Mittag gegessen haben […]’‘Danach hat sich das Paar mehrere Tage [113.28] lang in Bochum eingelebt.’‘[…] indem er sich drei Tage [116.20] lang als Großvater seinen Enkelkindern auslieferte:’‘Es müssen glückliche Tage [121.7] gewesen sein.’‘Die Tatsache, daß am gleichen Tag [135.12] […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde, ist für die weitere Umsetzung unserer Idee günstig gewesen:’‘Am nächsten Tag [145.13] mußte sich Reschke in seinen Anzug für feierliche Anlässe werfen.’‘[…] dem Tag [154.27] der Einheit wurde vorauseilend ein Termin zugesprochen.’‘[…] bewahrte gerahmte und in Fotoalben versammelte Erinnerungsstücke aus normal glücklichen Tagen [156.15] auf.’‘[…] hat aber die politischen Ereignisse jener Tage [170.24] in seiner Kladde ausgespart […]’‘Am übernächsten Tag [182.12] ist ihnen in Wiesbaden die Hotelreservierung sicher.’‘[…] als müßten die verbleibenden Tage [209.23] vor der nächsten Aufsichtsratssitzung genutzt werden.’‘[…] die Reise der Piątkowska nach Wilna verzögerte sich um einige Tage [209.26] […]’‘[…] den die alte Frau am Tag [230.3] ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift geschrieben hat […]’‘Und Freund Wróbel ist es gewesen, der wenige Tage [239.25] später […] eine beunruhigende Nachricht in die Hundegasse brachte.’‘Einige Wochen oder nur Tage [255.12] lang sollten alle polnischen Kümmernisse vergessen sein.’‘... doch sobald ich versuche, mich auf jenen Tag [259.9] zu besinnen […]’‘[…] ein Spielcasino seit wenigen Tagen [290.27] offenstand.’‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag [297.6]‹ sehen will […]’‘Da es drei Tage [299.4] nach der Abreise geschah, nehme ich an, daß Alexandra Neapel gesehen hat […]’
Festtag; Jahrestag; Rosenmontag; Sonntag; Tageszeitung; Verhandlungstag*eines Tages an irgendeinem Tage, irgendwann einmal [D2a*]
‘Gleichfalls - wenn es denn eines Tages [109.6] soweit sein wird - an Überführungen von Gdańsk nach Wilna...’‘Wenn sie, die bald Neunzigjährige, eines Tages [129.5] zu Grabe getragen wird […]’‘Fürchtete er, es könne der Versöhnungsfriedhof eng, eines Tages [139.2] voll, überfüllt sein?’‘Kein Wunder, daß wir ihnen eines Tages [267.24], nein, bald nach meinem Heiratsantrag, den Krempel hingeschmissen haben, bei Gott nicht wortlos.’‘[…] wenn eines Tages [271.27] die Grunwaldzka, […] den Namen meines bengalischen Geschäftsfreundes tragen wird […]’
2.Zeitraum etwa zwischen Sonnenaufgang u. Sonnenuntergang, zwischen Beginn der Morgendämmerung u. Einbruch der Dunkelheit [D ¹Tag 1]
‘Dem traue sie weder bei Tag [164.21] noch bei Nacht.’
Maitag; Novembertag; Tagesablauf; TagesausflugTagebuch, das [31*]Buch, Heft für tägliche Eintragungen persönlicher Erlebnisse u. Gedanken [D1]
‘Sein Tagebuch [7.15] bestätigt Allerseelen und gibt die Schuhgröße preis.’‘[…] ob er ernsthaft, ihr Gelächter nicht fürchtend, erwogen hat, seinen im Tagebuch [12.17] notierten Hinweis auf Tschernobyl und die Folgen als nachträgliche Warnung auszusprechen.’‘[…] seine mal als Tagebuch [14.26], dann wieder als Silo zeitraffender Spekulationen geführte Kladde […]’‘Jedenfalls verbürgt Reschkes Tagebuch [40.21] wiederholtes Lachen der Piątkowska.’‘Dieser Herr, der in Reschkes Tagebuch [55.13] namenlos geblieben ist […]’‘Sein Tagebuch [63.4] verweigert Auskunft.’‘In seinem Tagebuch [68.29] will er mich erinnern, daß bald nach dem Anschlußjahr '39 die Heinrich-Ehlers-Sportplätze umgebaut wurden […]’‘Oder so sehe ich ihren Fall, obgleich Reschke nur wenige Einzelheiten seinem Tagebuch [78.16] anvertraut hat.’‘[…] allenfalls geben die Briefe und sein Tagebuch [92.17] Hinweise auf Schwierigkeiten beim Telefonieren zwischen Ost und West.’‘Nachdem ich in der als Tagebuch [106.4] geführten Kladde […] über diese Widersprüche gestolpert bin […]’‘Sie trägt ein in Essen gekauftes und im Tagebuch [115.10] oft erwähntes Kostüm:’‘In seinem Tagebuch [115.27] ist kein spontanes Treffen zu finden.’‘Laut Tagebuch [121.19] gab Reschke nach.’‘Sein Tagebuch [124.13] meldet täglich neue Aktivitäten;’‘Das Tagebuch [127.17] sagt nicht, ob sie diese Bitte an einem Seeufer oder zwischen Kopfweiden ausgesprochen hat.’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch [135.8], daß keine Absicht […] bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel gewesen sei,’‘Und Reschke schrieb in sein Tagebuch [148.5]:’‘Nur sein Tagebuch [161.3] gibt preis, was auch Alexandra verschwiegen wurde:’‘Im Tagebuch [163.25] wird keine Summe genannt.’‘In seinem Tagebuch [187.8] kommt Musik nur als Hintergrund vor.’‘Was im Tagebuch [187.23] steht, begründet den Kauf pelzgefütterter, »sündhaft teurer Stiefeletten« für die Piątkowska;’‘Erst durch sie steht in Reschkes Tagebuch [189.16] der Beginn des Golfkrieges gemeldet.’‘Reschke bleibt in seinem Tagebuch [189.30] indirekt.’‘Mein ehemaliger Mitschüler hat dieses Geheimtreffen seinem Tagebuch [199.29] anvertraut;’‘Im Tagebuch [212.4] steht:’‘Natürlich war es ihm wichtig, in seinem Tagebuch [227.28] » die anrührende Schönheit […]« festzuhalten […]’‘Reschke, der Narr, schrieb in sein Tagebuch [249.30]:’‘Das steht in Reschkes Tagebuch [275.20] mitsamt seinem Mitgefühl:’‘[…] ein Wort übrigens, das, je näher der Termin der Eheschließung rückte, immer häufiger in sein Tagebuch [283.24] fand.’‘[…] als ich kurz vor Erna Brakups Rücktritt in seinem Tagebuch [284.6] las […]’‘Im Tagebuch [292.15] steht aus zeitlich sprunghaftem Rückblick geschrieben:’
TagebucheintragungTagebucheintragung, die [3*] Pl. -enAufzeichnung in einem Tagebuch [D Tagebuchaufzeichnung]
‘Meine Annahme stützt sich auf eine Tagebucheintragung [159.5]:’‘Außer Tagebucheintragungen [167.4] und kopierten Quittungen berichten Briefe, die Liebe nur beiläufig beteuern.’‘An zwei Stellen der Tagebucheintragungen [267.29] korrespondieren die Lang- und Kurzzeitgeschichten miteinander.’
Tagesablauf, der [1*]Ablauf eines Tages (2); [D]
‘Merkwürdig, daß Reschke alles zuletzt Erlebte seinem Tagesablauf [51.27] voranstellte.’
Tagesausflug, der [1*] Pl. TagesausflügeAusflug; Tag (2)
‘Weil die Orbis-Busse mit den pauschal reisenden Touristengruppen von ihren Tagesausflügen [72.19] nach Marienburg und Pelplin, Elbing und Frauenburg noch nicht zurück waren […]’
Tagesgeschehen, das [1*]Geschehen (1); des Tages; aktuelles Geschehen [D]
‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen [98.12] Kummer, weil unsere Idee unter der Last deutscher Unverträglichkeiten Schaden nehmen könnte...’
Tagesordnung, die [4*]Programm einer Sitzung [D]
‘Beim letzten Punkt der Tagesordnung [197.14], » Verschiedenes«, kamen einige öffentliche Reaktionen zur Sprache.’‘Vermehrt sind deutsche Ansprüche auf der Tagesordnung [215.25].’‘Oder warteten sie aus taktischen Gründen, bis […] Punkt drei der Tagesordnung [243.29] abgehandelt wurde?’‘Als über die Anträge unter Ziffer drei der Tagesordnung [245.4] abgestimmt werden sollte […]’
‘Ohne ironisch zu werden, rief er Erna Brakup aus gelegentlichem Schlummer in das Geschehen nach Tagesordnungspunkten [198.20] zurück.’
Tageszeitung, die [1*]Zeitung, die jeden [Wochen]tag (1); erscheint [D]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß gezeichnete Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung [8.7] […]’
Tagtraum, der [1*] Pl. -träumeim Wachzustand auftretende traumhafte Vorstellungen [D Wachtraum]
‘[…] er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume [104.21], bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’
Taille, die [1*]zwischen Hüfte u. Brustkorb gelegener schmalster Abschnitt des Rumpfes; Gürtellinie [D1]
‘Da sich Reschke Extravaganzen, etwa einen Sammetkragen zum auf Taille [63.11] geschnittenen Herbstmantel, leistete […]’
Tal, das [3*] Pl. Täler(in der Regel durch einen Wasserlauf hervorgerufener) tiefer Einschnitt in der Erdoberfläche von mehr od. weniger großer Längenausdehnung [D1]
‘Leider erwies sich das langgestreckte Tal [64.19] südwestlich von Oliva gleichfalls als ungeeignet.’‘[…] so dicht und kaum angekränkelt noch immer die Mischwaldbestände des Olivaer Waldes das Tal [64.27] begleiteten, Reschke schlug dennoch Umkehr vor.’‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal war 75 Hektar groß, schloß Täler [234.11] und Hügel ein,’
Talar, der [1*]Amtstracht von Geistlichen, Richtern u. (bei besonderen Anlässen) Hochschullehrern in Form eines langen, weiten Obergewands mit weiten Ärmeln [D]
‘Karau mit Beffchen und Talar [136.7].’
Talent, das [1*]Begabung, die jmdn. zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, bes. auf künstlerischem Gebiet befähigt [D1a]
‘Doch nicht nur der zu früh blühende Raps gab seinen Vorahnungen Nahrung, mein Mitschüler […] fand für sein Talent [125.24] breiteren Spielraum:’
OrganisationstalentTankstelle, die [2*]Anlage mit Zapfsäulen, wo man Fahrzeuge mit Treibstoff u. Öl versorgen kann [D]
‘Die Witwe führte ihn […] bis zur Tankstelle [21.3] für bleifrei tankende Touristen […]’‘[…] sogar die Geräusche der Tankstelle [22.24] blieben ausgesperrt.’
GroßtankstelleTannenbaum, der [1*]Weihnachtsbaum [Db]
‘Heiligabend verbrachten sie noch in Bochum, allerdings ohne Tannenbaum [182.7].’
Tannenzweig, der [3*] Pl. -e[abgeschnittener] Zweig, Nadeln tragender Trieb, einer Tanne od. Fichte [° D; D Zweig]
‘Wie gut, daß Alexandra vorsorglich Tannenzweige [182.22] mit Kerzen drauf in eine Vase gestellt hatte.’‘Während ich etwas Passendes suchte, hat sie die beiden Kerzen auf den Tannenzweigen [187.2] angezündet und dabei gesagt:’‘[…] alles liegt unter dickem Weiß, die frischgepflanzten Buchsbaumeinfassungen, alle die Gräber zur Winterzeit abdeckenden Tannenzweige [188.31].’
Tanz, der [1*][geordnete] Abfolge von Körperbewegungen, die nach einem durch Musik od. eine andere akustische Äußerung (wie Schlagen, Stampfen o.Ä.) hervorgebrachten Rhythmus ausgeführt wird [D1]
‘Ein Foto zeigt Wróbel und die Brakup beim Tanz [258.19].’
Tarif, der [1*]festgesetzter Preis; Entgelt, Gebühr für etw. (z.B. für die Inanspruchnahme von Dienstleistungen) [D1a]
‘Zu Chatterjee, der sie bei verbilligtem Tarif [203.9] fahren ließ, soll die Alte gesagt haben:’
RikschatarifTasche, die [2*]1.ein-, aufgenähter Teil in einem Kleidungsstück (zum Hineinstecken von kleineren Gegenständen) [D2a]
‘Und werden sagen laut, wo Politik aufhört und Mensch anfängt, nämlich wenn tot ist und nichts mehr in Tasche [39.1] hat, nur letztes Wunsch noch […]’
*etw. [schon] in der Tasche haben ugs.[schon] die Gewissheit haben, etw. zu bekommen [D2a*]
‘Die Lizenz einer Firma aus Rotterdam hat er schon in der Tasche [162.18].’
2.etw., was meist aus flexiblem Material hergestellt ist, meist einen od. zwei Henkel od. einen Tragegriff hat u. zum Unterbringen von Dingen bestimmt ist, die jmd. bei sich tragen möchte [D1]Kameratasche; Umhängetasche; WachstuchtascheTaschenbuch, das [1*]broschiertes, gelumbecktes Buch in einem handlichen Format [D]
‘Er schenkte mir ein Taschenbuch [184.26] zum Thema Alterspotenz, witzig, ungemein witzig!’
Tasse, die [1*]kleines Trinkgefäß von unterschiedlicher Form mit einem Henkel an der Seite [Da]Kaffeetasse; Mokkatässchen; Untertassenteller ugs.kurze Zeitspanne [die man etwa braucht, um eine Tasse leer zu trinken] [°]
‘Nur auf eine Tasse [242.28] Kaffee war Wróbel mitgekommen.’
Tat, die [3*]1.etw., was jmd. tut, getan hat; Handlung [D1a]
‘Die litauische Komponente wertet er als »einleuchtend und wünschenswert«, zugleich aber als »schwer in die Tat [53.8] umzusetzen«.’‘Die im Bundesland Nordrhein-Westfalen für Wissenschaft zuständige Ministerin sprach […] von »einer sozial verantwortlichen Tat [107.10]«.’
Untat2.*in der Tat tatsächlich [D2]
‘Und damit war er bei seinem Rikschaprinzip, dessen Erfolg in der Tat [200.31] für sich spricht.’
Tatarengrab, das [1*] Pl. -gräberTatar [Register]; Grab (a)
‘[…] und meinte, die Tatarengräber [175.16] als ›wilde Beerdigungen‹ entschuldigen zu müssen.’
Tatkraft, die [1*]zum Handeln erforderliche Energie u. Einsatzbereitschaft [D]
‘Ein gutes Dutzend waren sie nun und brachten außer Tatkraft [213.20] Geschäftssinn mit;’
Tatsache, die [9*] Pl. -nwirklicher, gegebener Umstand; Faktum [D]
‘Mein ehemaliger Mitschüler nahm diese oft gleichzeitig auftrumpfenden Tatsachen [16.11] in seiner Kladde zur Kenntnis […]’‘Mir allerdings war nur Trauer möglich, die sich durch mittlerweile geschichtlich gewordene Tatsachen [25.11] relativiert hat.’‘Während Reschke den Wagen parkt und die beiden noch eine Weile über die Aufhebbarkeit geschichtlicher Tatsachen [65.22] diskutieren […]’‘Die Tatsache [105.19], daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat […] verlassen mußten […]’‘Die Tatsache [135.12], daß am gleichen Tag […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde, ist für die weitere Umsetzung unserer Idee günstig gewesen:’‘Als erfreuliche Tatsachen [231.9] meldete er Gründungen von Friedhofsgesellschaften […]’‘Dir hat es schon immer Spaß bereitet, tatsächlicher als alle Tatsachen [294.18] zu sein...’
Tatsachenbehauptung*Tatsachen schaffen nicht mehr rückgängig zu machende Umstände herbeiführen [D*]
‘[…] Reschke, konnte zielstrebig handeln, Tatsachen [107.23] schaffen und einer bloßen Idee Beine machen.’
*jmdn. vor vollendete Tatsachen stellen jmdn. mit einem eigenmächtig geschaffenen Sachverhalt konfrontieren [D*]
‘Vor vollendete Tatsachen [215.15] gestellt, blieb unserem Paar nur übrig, die vollstreckten Umbettungen hinzunehmen, freilich unter Protest.’
Tatsachenbehauptung, die [1*] Pl. -enTatsache; Behauptung
‘Mein ehemaliger Mitschüler nahm diese oft gleichzeitig auftrumpfenden Tatsachen in seiner Kladde zur Kenntnis, doch handelte er sie wie bloße Tatsachenbehauptungen [16.13] ab.’
Taube, die [1*] Pl. -nmittelgroßer Vogel mit gedrungenem Körper, kleinem Kopf, kurzem, leicht gekrümmtem Schnabel u. niedrigen Beinen […] [D ¹Taube 1]
‘Eine der überzählig vielen Tauben [291.6] habe etwas fallen lassen und seine Hutkrempe getroffen.’
Taufsaal, der [1*]Größerer Raum in einem Gebäude, in dem Taufen stattfinden, ein Ritual, durch das man in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen wird [° D Saal 1; D Taufe 1a,b]
‘[…] an der Mennonitenkirche vorbei, die heute Bet- und Taufsaal [224.26] der Pfingstgemeinde ist […]’
Taxi, das [6*] Pl. -s(von einem Berufsfahrer gelenktes) Auto, mit dem man sich (bes. innerhalb einer Stadt) befördern lassen kann [D]
‘In einigem Abstand zu der Reihe wartender Taxis [57.19] stand Mister Chatterjee neben einer Fahrradrikscha.’‘Keine Rikschas mehr, aber Taxis [72.13] warteten, wie üblich, vor dem Hotel.’‘Als Reschke kurz nach acht vor das Hotel trat, standen noch keine Taxis [80.19], aber einladend drei Rikschas schräg gegenüber in der Sonne.’‘[…] denn die Rikschas legten wie die Taxis [138.5] den nur im Fahrpreis unterschiedlichen Weg mit seitlich wehendem Trauerflor zurück […]’‘[…] fuhr vorm Friedhofsportal in einem Taxi [258.9] S. Ch. Chatterjee vor […]’‘Soeben hat er noch Chatterjee, der im Taxi [259.1] vorgefahren ist, als Friedhofsbesucher eingeführt […]’
‘Leider fehle es an Fahrern oder Rikschawalas, wie man in Calcutta sage, obgleich die Taxichauffeure [58.17], wie man ja sehe, nahezu arbeitslos seien.’
‘Das lese ich der Hotelrechnung ab, die mit den Flugtickets, den Eisenbahnkarten und mehreren Taxiquittungen [110.3] fotokopiert zu den Unterlagen auf meinem Tisch gehört.’
Taxusgebüsch, das [1*]Gebüsch aus Eibe [° D Taxus]
Teak, das [1*]hartes gelbes bis dunkelgoldbraunes Holz eines tropischen Baums [D Teakholz]
‘Und leicht fiel es mir, das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot von Särgen aus tropischen Hölzern wie Teak [274.5], Mahagoni und Palisander zu begrüßen...’
Tee, der [1*]anregendes, im Allgemeinen heiß getrunkenes Getränk von meist goldbrauner bis dunkelbrauner Farbe aus mit kochendem Wasser übergossenen getrockneten [u. fermentierten] jungen Blättern u. Blattknospen des Teestrauchs [° D ¹Tee 2a,b]
‘Zum Frühstück […] wollte Reschke Herbata, weil er Tee [55.3] dem grützigen Kaffee vorzog […]’
Teerpappendach, das [1*]Dach, das mit Teerpappe gedeckt ist, einem Vorläufer der heutigen Bitumbahnen, bestehend aus einer Filz-Trägereinlage die in Teer, einem zähflüssigen, braunen bis tiefschwarzen Stoff, getränkt ist, Teer-Deckschichten und Abstreuung aus Feinsand [° WWW175]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen in Fachwerk, unterm Teerpappendach [240.23] und mit Verandavorbau, war Erna Brakups Zuhause.’
Teil, der [11*] Pl. -e1.a)etw., zu einem größeren Ganzen gehörende Menge, Masse o.Ä.; Teilbereich [D1b]
‘Als eine Allerweltsgeschichte hätte beginnen können, begann sich die Welt oder ein Teil [16.7] dieser unabänderlichen Welt tatsächlich zu verändern […]’‘Dort war im vormals Poggenpfuhl genannten Teil [32.14] der Vorstadt nur die Petrikirche geblieben.’‘Nach Zahlung eines zinslosen Kredits, den der Aufsichtsrat nach kurzer, zum Teil [150.2] fernmündlich geführter Debatte genehmigte, […]’‘Kaum errichtet, sind Teile [153.23] des Zauns niedergelegt worden.’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite Unruhe auf, zumal das Paar diesen Teil [233.2] des Berichtes vorwarnend angekündigt hatte:’‘Weil die Vergolderin einen Teil [238.20] ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte, […]’‘Wechselseitiger Respekt vor kultureller Leistung möge Teil [245.16] jener Versöhnung werden, die Frau Piątkowska und er vor Jahresfrist zu fördern begonnen hätten.’
Bestandteil b)etw., was mit anderem zusammen ein Ganzes bildet, ausmacht [D1a]
‘[…] für den sich anschließenden, zwei Hektar großen evangelischen Sankt Marienfriedhof, auf dessen zum Michaelisweg liegendem Teil [66.4] das Szpital Studencki gebaut wurde; ’‘[…] für den etwa dreieinhalb Hektar großen evangelischen Sankt Katharinenfriedhof, auf dessen östlichem Teil [66.6] einige neue Gebäude […] Platz genommen hatten;’‘Danach stiegen sie im oberen Teil [223.3] von Schidlitz hangaufwärts durch verwildertes Gelände:’
Anteil; Großteil; Gutteil; Teilung2.Person od. Gruppe von Personen, die in bestimmter Beziehung zu einer anderen Person od. Gruppe von Personen steht [D3a]
‘Alles vorzügliche Kurlage, außerdem vertraut, voller Erinnerungen für jenen Teil [56.29] unserer Mitglieder, die von hier weg mußten.’
3.[einzelnes kleines] Stück, das zwar auch zu einem Ganzen gehört, dem aber eine gewisse Selbstständigkeit zukommt [D4]EinzelteilTeilhaberin, die [1*] /w. Form/jmd., der mit einem Geschäftsanteil an einer Personengesellschaft beteiligt ist; Sozius; Kompagnon; Partner [D Teilhaber]
‘Die junge Frau sprachlos deutscher Herkunft wies sich als Teilhaberin [249.26] eines privaten Reiseunternehmens aus […]’
Teilung, die [2*] Pl. -endie Zerlegung eines Ganzen in Teile (1b); [° D teilen 1a]
‘Am Ende waren die zweiundvierzig Jahre des bengalisch-britischen Geschäftsmannes, der geboren wurde, als dem indischen Subkontinent Teilung [49.26] widerfuhr, erstaunlicher als die zweiundsechzig meines ehemaligen Mitschülers […]’‘[…] weil er sich, als nach den Teilungen [75.15] Polen in höchster Not war, in Berlin, ausgerechnet in Berlin dienstbar gemacht habe.’
Telefon, das [4*]Apparat (mit Handapparat u. Wählscheibe od. Drucktasten), der über eine Drahtleitung od. drahtlos (über eine Funkverbindung) Telefonate möglich macht [D1]
‘Reschke und die Piątkowska haben einen Gutteil ihrer Korrespondenz übers Telefon [92.16] abgewickelt.’‘Das Paar hatte sein Wiedersehen per Telefon [110.7] abgesprochen.’‘Zwar hatte mich die Denkwitz per Telefon [174.9] und Fax vorgewarnt, aber dieser Ansturm...’‘[…] worauf dieser zum Telefon [248.30] griff […]’
Telefonieren; TelefonkontaktTelefonieren, das [1*] → telefonieren(mit jmdm.) mithilfe eines Telefons sprechen [D telefonieren 1]
‘Davon ist so gut wie nichts überliefert, allenfalls geben die Briefe und sein Tagebuch Hinweise auf Schwierigkeiten beim Telefonieren [92.18] zwischen Ost und West.’
‘So wie bisher, mit Telefonkontakt [237.14] zur adligen Sekretärin in Bochum und allzu arglosem Faxen über Interpress, ging es nicht weiter.’
Teller, der [1*]Teil des Geschirrs von runder (flacher od. tieferer) Form, von dem Speisen gegessen werden [D1]
‘Sein Weihnachtsgeschenk, ein gewiß teurer Dachshaarpinsel für die Vergolderin, lag neben dem Teller [184.2] der Mutter, in einer Plastiktüte verpackt.’
UntertassentellerTellermine, die [1*]Tellerförmiger, flacher und runder Sprengkörper, der durch einen Zünder zur Explosion gebracht u. sowohl im Gelände als auch im Wasser in Form von Sperren verlegt wird [° D; D ¹Mine 2]
‘Maximilian verbrannt als Panzerfahrer bei Kursk, Eugen nahe Tobruk von einer Tellermine [264.10] zerrissen;’
Temperatur, die [1*]Wärmegrad eines Stoffes; gemessene Wärme von etw., bes. der Luft [D1]
‘Wer hätte zu hoffen gewagt, daß diese verdorbenen Gewässer wieder fischreich sein und bei gleichbleibend milder Temperatur [266.22] zum Baden einladen würden?’
WassertemperaturTempo, das [3*]Geschwindigkeit, mit der etw., bes. eine Handlung, eine Bewegung abläuft [D1]
‘Als sie […] in Richtung Stadt und bewachtem Parkplatz rollten, wies Reschke, bei zurückgenommenem Tempo [65.8], auf den zur rechten Hand liegenden weiträumigen Park hin:’‘Wir müssen Tempo [101.16] machen. Zeit läuft sonst weg.’‘Und Zeit läuft weg, wenn wir nicht bald machen Tempo [101.23]...’
Tendenz, die [1*]sich abzeichnende, jmdm. od. einer Sache innewohnende Entwicklung [D1a]
‘Schließlich hatte Marian Marczak Belege zur Hand, nach denen über siebzig Prozent aller ausländischen Touristen deutschsprachig gewesen seien, und zwar mit steigender Tendenz [245.3].’
Teppichboden, der [2*]den Boden eines Raumes von Wand zu Wand bedeckender textiler Fußbodenbelag [D]
‘Sie ließ das Netz mit Inhalt auf den Teppichboden [78.9] gleiten.’‘Dann gibt es noch Hinweise auf das zu schmale Einzimmerbett und den Teppichboden [78.31], der ihnen zu fleckig gewesen sei.’
Termin, der [6*] Pl. -ea)(für etw. Bestimmtes) festgelegter Zeitpunkt; Tag, bis zu dem od. an dem etw. geschehen soll [D1a]
‘Deshalb ließen sie die Osterferien verstreichen und gaben einander erst Mitte Mai einen dritten Termin [117.2].’‘Das Paar Reschke-Piątkowska versteht es, bedeutende Termine [135.6] mit seinem Interesse zu verknüpfen:’‘[…] dem Tag der Einheit wurde vorauseilend ein Termin [154.28] zugesprochen.’‘[…] ein Wort übrigens, das, je näher der Termin [283.23] der Eheschließung rückte, immer häufiger in sein Tagebuch fand.’
b)das Treffen zu einem Termin (a) [D1b]
‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang März geschriebenen Brief zu lesen, daß er […] Termine [107.29] in Bonn, Düsseldorf und Hannover wahrgenommen hatte.’‘Er nennt Termine [170.22] in Frankfurt am Main, Düsseldorf und Wuppertal dringlich […]’
NachmittagsterminTerminierung, die [1*]zeitliche Festsetzung [° D terminieren 2]
‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht […] bei der Terminierung [135.9] der Erstbegräbnisse im Spiel gewesen sei […]’
Terrasse, die [3*] Pl. -n1.stufenartiger Absatz, das Gefälle eines Hanges unterbrechende ebene Fläche [D2]
‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal […] ließ am Ufer des Sees keine Hochbauten zu, nur flache, in Terrassen [234.13] ansteigende Bauweise bis hin zum betont schlichten Clubgebäude.’‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung, die in Terrassen [278.11] hügelwärts steigt […]’
2.größere Fläche an einem Haus für den Aufenthalt im Freien [D1]
‘Dem Doppelhaus ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte, wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse [31.26] einen Beischlag zugestanden.’
Teuerung, die [4*]das Teurerwerden; Preisanstieg [D]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut«, der Złoty-Abwertung und landesweiten Teuerung [52.17] […]’‘Wenn sie über östliches Elend, die Teuerung [92.22], die Notküchen klagt […]’‘[…] und erst nach der roten Grütze mögen Alexander und Alexandra den politischen Alltag - er die […] bevorstehende Volkskammerwahl, sie die polnische Teuerung [111.26] - […] besprochen haben.’‘Täglich sehe ich, wie seine Rechnung mit der Teuerung [161.15] aufgeht.’
Teufel, der [2*] o.Pl.Widersacher Gottes, dessen Reich die Hölle ist; Gestalt, die das Böse verkörpert; Satan [D1]Daibel [Brakup Missingsch]; Teufelswerk*jmdn. reitet der Teufel ugs.jmd. treibt Unfug, stellt mutwillig etw. an [D1*]
‘Welcher Teufel [248.7] hat dich, hat unser Paar geritten, als es nach vehement ausgesprochenem Rücktritt kleinlaut bereit war, jenen aus dem Hut gezauberten »Ehrenvorsitz« anzunehmen, […]’
*[das] weiß der Teufel saloppwer weiß...; es ist unbekannt [D Kuckuck 1*1]
‘Sie stocherte im Vorleben der Piątkowska herum, zitierte aus einer Personalakte, die ihr - weiß der Teufel [286.19], von wem - zugespielt worden war […]’
Teufelswerk, das [1*] veraltendvermeintliches Werk des Teufels [D]
‘[…] weiß Wörter wie »räuberisch«, » Spottgeburt«, »Teufelswerk [282.2]«, entwirft ein Schreckensbild herrischer Landnahme […]’
Text, der [4*] Pl. -e[schriftlich fixierte] im Wortlaut festgelegte, inhaltlich zusammenhängende Folge von Aussagen [D1a]
‘Leider liegen mir weder Text [138.14] noch Mitschnitt vor.’‘Damals fingen wir über längere Dauer das […] Rufen einiger werbender Tieflandunken ein, welches wir nun unserem gesprochenen Text [280.23], oder sage ich besser: Abgesang, unterlegt haben […]’‘Mir liegen nur Kopien der geschriebenen Texte [280.27] vor […]’‘Der polnisch geschriebene und gesprochene Text [281.9] der Piątkowska ist kurz;’
Theater, das [1*]zur Aufführung von Bühnenwerken bestimmtes Gebäude [D1a]
‘Reschkes neuer Wagen […] stand […] auf dem bewachten Parkplatz zwischen Theater [287.21] und Stockturm, dem Zeughaus gegenüber.’
Theatralik, die [1*] bildungsspr.in seinem Gehaben, seinen Äußerungen gespreizt-feierlich, pathetische Art [° D; D theatralisch 2]
‘Viel Theatralik [201.9], gewiß, doch das stimmt: Chatterjees Rikschaproduktion läuft in drei Werfthallen auf Hochtouren.’
Theke, die [4*]in einem Lokal o.Ä. mit einer Art Tischplatte versehener, langer, höherer, kastenförmiger Einrichtungsgegenstand, an dem die Getränke ausgeschenkt werden; Schanktisch [Da]
‘Im nur mäßig besuchten Fachwerkhäuschen war Platz an der Theke [45.18].’‘Erst als das junge, von Reschke hübsch genannte Mädchen hinter der Theke [48.21] ihr Schulenglisch unter Beweis stellte […]’‘Yvonne gerufen, gab sich das Mädchen hinter der Theke [49.4] als Medizinstudentin aus […]’‘[…] blieben die beiden - den ersten, den zweiten Whisky lang - einzige Gäste an langer Theke [72.23].’
‘[…] wurde er namentlich und in jenem besonderen Englisch angesprochen, das seiner mitternächtlichen Thekenbekanntschaft [57.15], dem Bengalen britischer Staatsangehörigkeit, geläufig war.’
‘Ihre Thekengespräche [162.2]:’‘[…] sicher ist bei einem solchen Thekengespräch [163.13] die erste finanzielle Absprache […] zu Papier gekommen […]’‘Bei einem der Thekengespräche [164.28] kam es wie beiläufig zum Eingeständnis, daß der »Rikschamann« […] nur väterlicherseits bengalischer Herkunft war.’‘Doch weil die Thekengespräche [165.24] Ausnahme blieben […] kann man sagen: sie lebten häuslich.’‘[…] lud spielzeugklein das Fachwerkhaus am Radauneufer zu Thekengesprächen [235.30] ein.’
Thema, das [15*]Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung, künstlerischen Darstellung, eines Gesprächs o.Ä. [D1]
‘[…] als werde er […] dicke Wälzer zum Thema [18.22] barocker Emblematik, in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz tragen.’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema [24.1] seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit, »Grabplatten und Epitaphien in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘Sie war zur Begeisterung fähig, er nahm sein Thema [37.16], » Das Jahrhundert der Vertreibungen«, zum Anlaß und zählte die Hunderttausende auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden […]’‘Das große Thema [49.15] war ausgereizt, Asien nicht mehr zu steigern.’‘Er könne ja verstehen, daß die Eigentumsfrage vorerst ein heikles Thema [55.29] sei […]’‘Ich schicke Dir mit gleicher Post einige Artikel zu diesem Thema [102.14], weil ich nicht weiß, ob und wieweit Eure Zeitungen über Klimaveränderungen berichten.’‘Eine Studentin, die am Seminar zum Thema [104.24] Körbe, Einkaufsnetze, Plastiktüten teilgenommen hatte […]’‘Das also soll er gewesen sein: gespalten, zur linearen Handlung unfähig, ein sich einerseits, andererseits verzettelnder Reschke, dem jedes Thema [105.10] Zappelei abnötigte;’‘Niemand hätte wie Reschke mit diesem Thema [126.21] per du sein können.’‘Bald danach war die Beschaffenheit aufzustellender Grabsteine Thema [149.25]; ’‘Erwähnt wird der Priester der Petrikirche und dessen einziges Thema [173.9]: das fehlende Gewölbe im immer noch kriegswüsten Mittelschiff seiner Kirche. ’‘Jedenfalls waren die Sterbehäuser nicht Thema [180.13] ihrer abendlichen Gespräche in der ul. Ogarna.’‘Er schenkte mir ein Taschenbuch zum Thema [184.26] Alterspotenz, witzig, ungemein witzig!’‘[…] bei Podiumsdiskussionen über das Thema [207.3] »Mut zur Versöhnung« […]’‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema [281.17], das Jahrhundert der Vertreibungen, auf Breitwand projiziert […]’
StandardthemaTheologe, der [1*]jmd., der Theologie studiert, studiert hat u. auf diesem Gebiet beruflich, wissenschaftlich tätig ist [D]
‘[…] die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen des Theologen [17.22] Aegidius Strauch aus dem Flachrelief eines Grabsteins […]’
Theologie, die [1*]wissenschaftliche Lehre von einer als wahr vorausgesetzten [christlichen] Religion, ihrer Offenbarung, Überlieferung u. Geschichte; Glaubenslehre [D]
‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie [133.28], den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel ein;’
TheologeThese, die [5*] Pl. -n bildungsspr.behauptend aufgestellter Satz, der als Ausgangspunkt für die weitere Argumentation dient [D1]
‘Sie kennen meine These [81.1]: Wenn überhaupt etwas, dann hat die Fahrradrikscha Zukunft!’‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen [103.8], sei es zur Universitätsreform, sei es zum Sinn studentischer Mitbestimmung, besonders aber zum Verständnis der Kunstgeschichte, etwas Radikales aus.’‘Schon seine Doktorarbeit über Bodengrabplatten liest sich als Entwurf späterer Thesen [103.14].’‘Alexandras […] Thesen [114.15] zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang.’‘Sie kennen ja meine These [161.29]: Nur die Fahrradrikscha hat Zukunft!’
Tieflandunke, die [5*] Pl. -nanderer Name der Rotbauchunke, bezieht sich auf Verbreitung der Unkenart im Tiefland, unter 200m über dem Meeresspiegel gelegenem Gebiet [° WWW176; D Tiefland]
‘Weil im Werden plattgewalzt, waren es sicher Tieflandunken [160.19].’‘Damals fingen wir über längere Dauer das melodische, wenn auch tieftraurig stimmende Rufen einiger werbender Tieflandunken [280.21] ein […]’‘Und wie zu Alexandras wenigen Worten höre ich das allen zuletzt beschworenen Bildern unterlegte Rufen der Tieflandunken [282.29].’‘An einem warmen Maitag schaffte eine Rotbauchunke, auch Tiefland- [283.10] oder Feuerunke genannt, bis zu vierzig Rufe in der Minute.’‘Ich nehme an, daß Reschke nur ouvertürenhaft einen Chor, dann eine einzelne Tieflandunke [283.16] auf dem Tonträger gehabt hat.’
Tier, das [1*] Pl. -emit Sinnes- u. Atmungsorganen ausgestattetes, sich von anderen tierischen od. pflanzlichen Organismen ernährendes, in der Regel frei bewegliches Lebewesen, das nicht mit der Fähigkeit zu logischem Denken u. zum Sprechen befähigt ist [D1] Unkenrufe Darstellung einzelner Tiere des Tierkreiszeichens [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere [155.10] und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt […]’
Tierkreiszeichen, das [1*] Astron., Astrol.eines der zwölf Sternbilder in der Sphäre des Himmels umspannenden Zone entlang der Ekliptik, die von der Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn einmal jährlich durchlaufen wird [° D Tierkreis]
‘[…] die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel gereihten Tierkreiszeichen [100.3] standen ihr noch bevor.’
Tinte, die [1*]intensiv gefärbte Flüssigkeit zum Schreiben, Zeichnen [D1]
‘[…] ein schwarzer Montblanc, dick wie eine Brasil, mit Goldfeder, den er, für mich zum Gebrauch, durch Ansaugen mit blauvioletter Tinte [82.19] geladen hat.’
Tisch, der [21*] Gen. -es; Pl. -eMöbelstück, das aus einer waagerecht auf einer Stütze, in der Regel auf vier Beinen, ruhenden Platte besteht, an der gegessen, gearbeitet, auf die etw. gestellt, gelegt werden kann [D1a]
‘Solche Erinnerungen haften stärker als alle Pilzgerichte, die in italienischen Gaststätten auf den Tisch [34.6] kommen […]’‘Den Tisch [35.19] deckt kaschubisches Leinen mit gesticktem Tulpenmuster.’‘Zum Frühstück, für das er kurz vor neun im Hotelrestaurant einen freien Tisch [55.2] fand, wollte Reschke Herbata […]’‘Kaum hatte er bestellt, nahm an seinem Tisch [55.7] ein - wie sich herausstellte - Landsmann Platz […]’‘[…] wie die überwiegend älteren Männer und Frauen an den benachbarten Tischen [55.9] […]’‘Ganz in der Nähe, vorbei an der Jakobskirche, hatte sie in einem kleinen Privatrestaurant den Tisch [73.21] für zwei Personen bestellt.’‘Das lese ich der Hotelrechnung ab, die […] zu den Unterlagen auf meinem Tisch [110.4] gehört.’‘[…] einem Restaurant, in dem die Gäste auf langen Bänken und unter getreu aufgetakelten Schiffsmodellen an langen Tischen [111.4] sitzen […]’‘Eigentlich wünschte ich mir, daß die beiden am langen Tisch [111.17] ihr Gespräch weniger privat geführt hätten […]’‘Beide Trauergemeinden nahmen im reservierten Hotelrestaurant an langen Tischen [138.10] Platz.’‘Geräucherter Aal ist auf den Tisch [155.20] gekommen, danach Zanderfilet.’‘So erfuhr Wróbel […] wer alles am Tisch [173.19] saß, als Frieda Formella […] Hochzeit feierte.’‘Den Tisch [229.6] lang sah man zu, bis sie gestiefelt stand.’‘In der Veranda saß um einen Tisch [265.4] laut betend Nachbarschaft versammelt […]’‘[…] sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben, die den Tisch [268.9] und dessen Beisitzer in ein Aquarium versetzen.’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch [272.25] […]’‘An den Langseiten des Tisches [272.29] hat der Aufsichtsrat Platz genommen […]’‘Doch bevor ich das Paar vor den Tisch [283.26] eines Standesbeamten stellen kann […]’‘In einem nahegelegenen Restaurant hatte Reschke den Tisch [292.10] für vier Personen bestellt.’
‘Dennoch klagte Reschkes Tischnachbar [55.26] über mangelnden Kooperationswillen auf polnischer Seite.’
Tischrede, die [2*] Pl. -nRede (1a);, die bei einem festlichen Essen gehalten wird [D]
‘[…] es verlief bei gelöster Stimmung, Tischreden [117.25] wurden gehalten […]’‘Danach soll Jerzy Wróbel stehend eine Tischrede [294.19] gehalten haben […]’
Titel, der [1*]jmds. Rang, Stand, Amt, Würde kennzeichnende Bezeichnung, die als Zusatz vor den Namen gestellt werden kann [D1a]
‘Daß sie ihn per Titel [74.28] ansprach, kränkte ihn, wenn ich seiner Kladde glauben darf.’
Titelseite, die [1*]erste, äußere Seite einer Zeitung, Zeitschrift, die den Namen der Zeitung enthält [° D a]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß gezeichnete Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite [8.7] der lokalen Tageszeitung […]’
Tizianrot, das [1*] → tizianrot(bes. vom Haar) ein leuchtendes goldenes bis braunes Rot aufweisend [D tizianrot]
‘Ihr in Richtung Tizianrot [14.13] geschöntes Haar. ’
Tochter, die [11*] Pl. Töchterweibliche Person im Hinblick auf ihre leibliche Abstammung von den Eltern; unmittelbarer weiblicher Nachkomme [D1]
‘Auch ich bewohne […] seitdem die Töchter [33.7] außer Haus sind, eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung […]’‘Nur kurz kamen sie auf […] seine drei berufstätigen und mehr oder weniger verheirateten Töchter [74.1].’‘Darauf jammert Reschke über die »selbstsüchtige Uneinsichtigkeit« zweier seiner drei Töchter [99.10] […]’‘Die jüngste Tochter [99.13] hält sich heraus, offenbar ist ihr unsere Idee nichtig.’‘[…] er verbrachte die Feiertage bei seiner jüngsten Tochter [116.19] […]’‘[…] nicht daß Alexanders Töchter [182.30] Sophia, Dorothea und Margaretha der Frau an der Seite ihres Vaters schnippisch, abschätzig, schroff begegnet wären;’‘Meine jüngste Tochter [184.7] ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin zu […]’‘Bewundernswert, daß die Piątkowska bereit blieb, bis Limburg an der Lahn stillzuhalten und seine drei Töchter [185.27] und deren Partner zu ertragen;’‘Als meine älteste Tochter [186.3] jedoch ganz ungefragt ihre Meinung über unsere Idee zum besten gab, war das selbst für Alexandra zuviel.’‘Ich verstehe deine Töchter [187.3].’‘Keine Verwandten waren geladen, denn unser Paar hatte weder die Töchter [292.12] noch den Sohn benachrichtigt;’
Tochtergesellschaft, die [1*] Wirtsch.Kapitalgesellschaft, die [innerhalb eines Konzerns] von einer Muttergesellschaft abhängt [D]
‘[…] weshalb die Tochtergesellschaft [238.1] » Bungagolf« Timmstedts Einstand in die DPFG gewesen ist.’
Tod, der [27*] Gen. -(e)s1.Aufhören, Ende des Lebens; Augenblick des Aufhörens aller Lebensfunktionen eines Lebewesens [D1]
‘Dabei geht ein Säkulum zu Ende, das sich Vernichtungskriegen, Massenvertreibungen, dem ungezählten Tod [16.1] verschrieben hatte.’‘»Der Tod [23.2] ist das Tor zum Leben«’‘Weil sie sich als Witwe zu erkennen gegeben hatte, hätte nun er vom Tod [23.27] seiner Frau sprechen müssen und gleichfalls vom frühen, zu frühen Tod [23.28] der Eltern […]’‘[…] und datierte jetzt erst, unvermittelt, den Tod [24.4] seiner Frau:’‘»Sag' ich ja«, rief sie, »mit Tod [25.23] hört Feind auf, Feind zu sein. «’‘»Des Todes [28.27] güldener Abglanz!« rief er und konnte sich nicht genugtun.’‘Auch ich bewohne nach dem Tod [33.6] meiner Frau […] eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung […]’‘Das gehe ihm, weil seit dem Tod [33.27] seiner Frau geübt, leicht von der Hand.’‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag sowie weitere Gedanken über den Tod [38.20] und des Menschen letzte Liegestatt beim Auf- und Abgehen und wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’‘[…] seit Jahren verwitwet, jeweils durch Tod [54.1] des Ehegefährten freigestellt […]’‘Das sei nun mal so, da alles, sogar der Tod [70.22] seinen Preis habe.’‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Idee birgt, wenngleich dem Tod [88.25] verpflichtet, ein lebensbejahendes Element […]’‘Die Vorsorge für den Tod [142.20] ist frei von Rücksicht auf den Konjunkturverlauf.’‘»Was Dir der Feind genommen, hast Du im Tod [151.1] gewonnen.«’‘Diesmal war der Tod [174.30] mehrerer Matrosen vom Kreuzer SMS Magdeburg […] auf das Kriegsjahr 1914 datiert.’‘Wie doch alle den Tod [176.4]umschreibende Emblematik der Natur zugeordnet bleibt.’‘[…] aufgefüllt mit Schädeln und Knochen, diese, nach Reschke, »anschaulichste Darstellung des Todes [195.6]«.’‘[…] dem unsere Aktivitäten, die einzig dem Tod [200.4] dienstbar sind, fremd bleiben müssen […]’‘Nachdem er festgestellt hatte, daß diese Ruhe nicht zu steigern und einzig dem Tod [228.7] vorbehalten sei […]’‘Die Seniorenheime konnten von uns noch hingenommen werden, dienen sie doch ortsnah der Vorbereitung zum Tode [246.3];’‘[…] brachte der städtische Angestellte Jerzy Wróbel die Nachricht vom Tod [255.2] der Erna Brakup.’‘Erna Brakups Tod [266.9] habe den Tod [266.9] der Brüder bloßgelegt.’‘Kann nicht mehr hören von Tod [297.14] und Knochengebein!’
‘[…] bei der ein Herzog aus ruhmreichem Piastengeschlecht zwar den Tod [288.19] gefunden, doch die Mongolen zur Umkehr gezwungen haben soll.’
*etw. zu Tode reiten etw. bis zum Überdruss wiederholen; so oft behandeln o.Ä., dass es seiner Wirkung beraubt wird [D1*]
‘[…] hätte in Reschkes Papieren eine der hinlänglich zu Tode [53.27] gerittenen Affären jammervoll Platz gefordert […]’
2. oft dichter. od. geh.in der Vorstellung als meist schaurige, düstere, grausame Gestalt gedachte Verkörperung des Todes (1); die Endlichkeit des Lebens versinnbildlichende Gestalt [D2]TotentanzTodesanzeige, die [2*] Pl. -nMitteilung, Annonce in einer Zeitung, in der jmds. Tod mitgeteilt wird [° D; D Anzeige 2]
‘Dort fand er Todesanzeigen [95.26], Gratulationen zu runden Geburtstagen […] und »zum verdienten Ruhestand«.’‘Zum Beweis der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung schickte er der Piątkowska […] Todesanzeigen [96.19] […]’
Todesdatum, das [1*]Tod (1); Datum (b)
‘Kein Todesdatum [175.11] vor '57.’
Todesfabrik, die [1*] Pl. -en(zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft) ausschließlich zur Ermordung der Gefangenen, bes. Juden, bestimmtes Konzentrationslager, wobei die Tötung industriell organisiert ablief, d.h. das Ziel war, möglichst viele Menschen so schnell und billig wie möglich zu ermorden [° D Vernichtungslager; WWW180]
‘Die Todesfabriken [37.26], der Völkermord, das noch immer unfaßbare Verbrechen.’
Todesfall, der [1*] Pl. -fälleTod (1); eines Menschen in einer Gemeinschaft, bes. innerhalb der Familie [D]
‘Unter den achtunddreißig Todesfällen [192.28] seit Eröffnung der Seniorenheime zähle man sieben Neunzig- bis annähernd Hundertjährige […]’
Sterbefall; TodesrateTodesmitteilung, die [1*] Pl. -enTod (1); Mitteilung
‘Diese Todesmitteilungen [264.12] sind einem Gespräch beigemischt, von dem im Nachtrag berichtet werden muß.’
Todesrate, die [1*]Rate (2); statistisch ermittelte Anzahl von Todesfällen [D]
‘Reschke, dessen früh geäußerte Bedenken durch die Todesrate [192.20] bestätigt wurden […]’
Tölpelei, die [1*] Pl. -en abwertendungeschickte, unbeholfene, einfältige Verhaltensweise, Handlung [° D Tölpel]
‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um mit wohlgesetzten Reden ein halbes Dutzend Tölpeleien [129.17] des amtierenden Kanzlers zu überdecken […]’
Töpferton, der [1*]bes. zur Herstellung von Töpferwaren verwendetes lockeres, feinkörniges Sediment von gelblicher bis grauer Farbe [D ¹Ton]
‘Indem er Kunststoffgefäße unter Verbot stellte, gelang es ihm, die Verwendung von hartgebrannten, aus Töpferton [149.22] geformten Urnen zu fördern.’
Ton, der [5*]1.a)ugs.Wort; Äußerung [D ²Ton 2b]
‘Er beherrschte den hohen Ton [25.16] gehobener Sprache;’‘Ferner beklagt er […] die neonationalen Töne [99.18] seiner Kollegen;’
b) meist Sg. Rede-, Sprech-, Schreibweise, Tonfall [D ²Ton 2a]
‘Anfangs blieb der Ton [285.9] gemäßigt, weil Timmstedt »die kühnen und jetzt schon gewinnbringenden Investitionen in die Firma Chatterjee & Co.« lobte […]’
2.a)vom Gehör wahrgenommene gleichmäßige Schwingung der Luft, die (im Unterschied zum Klang) keine Obertöne aufweist [D ²Ton 1a]
‘Nach letztem Ton [33.17] kommentierte die Witwe:’
Doppelton; Orgelton; Tonlageb)(aus einer Reihe harmonischer Töne (a) zusammengesetzter) Klang [D ²Ton 1b]DreitonklingelWortspiel zu Ü *den Ton angebentonangebend sein, bestimmen [° D²Ton 1b*]
‘[…] zitierte der Professor, weil Unken den Ton [126.27] angaben, aus den Dichtungen der Romantiker […]’
Tonband, das [11*]1.schmales, auf einer Spule aufgewickeltes, mit einer magnetisierbaren Schicht versehenes Kunststoffband, das zur magnetischen Speicherung bes. von Musik u. Sprache dient [D1]
‘Nur ein Tonband [127.19] gibt mit Reschkes Stimme Auskunft […]’‘[…] ein Grund mehr, die Brakup aufs Tonband [129.8] sprechen zu lassen.’‘Und so sprach sie später für Reschke aufs Tonband [130.5]:’‘Später […] höre ich sie, vor Uferschilf stehend, über die Unkenrufe hinweg aufs Tonband [131.12] sprechen:’‘Zusätzlich will Reschke dem Aufsichtsrat ein Tonband [279.12] geschickt haben […]’‘Dort gab Reschke das Tonband [280.1] ab und gleichfalls Alexandras Personalcomputer.’‘In seiner Erklärung - und auf dem Tonband [280.3] - weist er darauf hin, daß dieses Gerät […] bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste geleistet habe;’‘[…] doch da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband [280.28] vom Vorjahr gehört […]’
‘Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier das Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das Tonband [138.16].’‘Nicht nur Reschke hörte ihr, wenn möglich, mit laufendem Tonband [146.16] zu;’‘Die Brakup brabbelte vor sich hin, obgleich kein Tonband [199.7] lief.’
Tonbandaufnahme, die [1*] Pl. -nelektroakustische Tonaufnahme auf ein Tonband (1) [D]
‘Sogar Kölsche Karnevalsschlager sang sie kürzlich, als wir, um Tonbandaufnahmen [40.6] zu machen, ins Werder fuhren.’
Tonbandaufzeichnung, die [4*]elektroakustische Tonaufnahme auf ein Tonband (1); [D Tonbandaufnahme]
‘Eine Tonbandaufzeichnung [128.16], die gleich hinter den Unkenrufen Erna Brakups Gebrabbel bewahrt, wärmt Erinnerungen auf.’‘[…] ihr Gelächter ist durch Reschkes Tonbandaufzeichnung [144.10] überliefert.’‘Die auf Mitte November datierte Tonbandaufzeichnung [173.14] läßt die Brakup zu Wort kommen:’‘Die Tonbandaufzeichnung [280.9] war Nachtarbeit.’
Tonbandgerät, das [1*]Gerät (1b); zur magnetischen Aufzeichnung u. Wiedergabe bes. von Musik u. Sprache [D]
‘Erst als sie in die Kaschubei fuhren, um mit dem Tonbandgerät [284.23] Unkenrufe aufzuzeichnen […]’
Tonband (2)Tonbandkassette, die [2*] Pl. -nMagnetband u. zwei kleine Spulen, die fest in ein kleines, flaches, rechteckiges Gehäuse aus Kunststoff eingebaut sind [D Kassette 3]
‘Dieser Stoß Briefe […] der Wust Zeitungsausschnitte, die Tonbandkassetten [14.28] - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘Manchmal hörten Olek und Ola gemeinsam Tonbandkassetten [166.7];’
Tonbandmonolog, der [1*] Pl. -e[dauerndes] Sprechen einer Person auf Tonband (1); [°]
‘[…] doch erst als […] Reschke ihr für Tonbandmonologe [146.7] gute Bezahlung anbot, war die Alte zufrieden:’
Tonfall, der [1*]Art des Sprechens im Hinblick auf Sprachmelodie, Intonation, die Eigenart des Klanges der Sprache eines Sprechenden [D1]
‘Spitz, eckig und bauchig geschwungen, dennoch nicht ganz befreit vom Tonfall [230.11] der Brakup, lese ich:’
Tonlage, die [1*]Höhe eines Tons (2a); [D Tonhöhe]
‘Und so, auf diese Tonlage [183.19] abgestimmt, verlief das Abendessen im - zugegeben - provozierend gutbürgerlichen Restaurant unseres Hotels.’
Tonspur, die [1*] Filmschmaler, die Tonaufzeichnung enthaltender Teil eines Films [D]
‘Nach mehrmaligem Abspielen der Kassette, die allerdings ohne Tonspur [134.13] läuft, könnte ich sagen: Ich bin dabeigewesen.’
Tontechnik, die [1*] o.Pl.alle Maßnahmen, Einrichtungen u. Verfahren, die der Aufzeichnung, Verarbeitung und Wiedergabe von Schall dienen [° D Technik 1; WWW181]
‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik [128.1], seine Orts- und Zeitangaben, ihre Beschwerden und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’
Tonträger, der [1*] Fachspr.Vorrichtung zur Aufnahme u. Speicherung akustischer Vorgänge (wie Schallplatte, CD, Kassette) [D]
‘Ich nehme an, daß Reschke nur ouvertürenhaft einen Chor, dann eine einzelne Tieflandunke auf dem Tonträger [283.17] gehabt hat.’
Topf, der [5*] Pl. Töpfe1.aus feuerfestem Material bestehendes, [beidseitig] mit einem Henkel versehenes, zylindrisches Gefäß [mit Deckel], in dem Speisen gekocht werden; Kochtopf [D1]
‘[…] der vormals so hieß, weil er ans Dominikanerkloster grenzte und täglichen Einblick in die Töpfe [9.23] der Klosterküche erlaubte […]’
Rjeder Topf findet seinen Deckeljeder, alles findet das ihm gemäße, zu ihm passende Gegenstück [D Topf 1*]
‘Jedem offenen Topf ist Wahnsinn der passende Deckel [91.28].’
2.mehr od. weniger hohes, zylindrisches od. bauchiges Gefäß (bes. aus Keramik od. Porzellan) […] [D2b]
‘Sehn drollig aus eure Töpfe [189.4]. Gibt nicht so was auf polnische Friedhof.’
ÜFinanzreserve, Konto [°]
‘Und Reschke, der arme Reschke, der keine Flanke wagte, doch an Klawitters Stelle Partner sein wollte, bot aus seinen verdeckten Töpfen [202.12] weitere Finanzierung an.’‘[…] er, Reschke, könne nicht nachweisen, aus welchen Töpfen [285.21] sein neues Auto, das nunmehr als Privatwagen gelten müsse, finanziert worden sei, etwa aus Spendengeldern?’
Topfhut, der [3*]ab 1925 in Mode gekommener, eng am Kopf anliegender Hut (1); mit schmaler, nach unten gebogener Krempe; Clochenhut, Carlestonhut [WWW182]
‘[…] Erna Brakup unterm Topfhut [122.7] und in Galoschen, die mir jetzt schon lebendig wird.’‘So, in Filzstiefeln, die sie gelegentlich auszog, unterm Topfhut [229.16], den sie nie abnahm, vollstreckte sie ihren Rücktritt wie eine Strafe.’‘[…] wird er […] gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen bald wieder mit Topfhut [231.4] und in ihren Filzstiefeln dabeisein.’
Topflappen, der [1*] Pl. - kleiner, meist quadratischer [aus mehreren Stofflagen bestehender od. gehäkelter] Lappen zum Anfassen heißer Kochtöpfe, Kuchenbleche o.Ä [D]
‘Geschenkt bekam ich einen Bildband […] und Alexandra Topflappen [185.21] aus einem Dritte-Welt-Laden.’
Tor, das [4*][große] Öffnung in einer Mauer, in einem Zaun o.Ä., die durch eine [ein- od. zweiflügelige, in Angeln drehbare] Vorrichtung aus Holz, Metall o.Ä. verschlossen wird; breiter Eingang, breite Einfahrt [° D ¹Tor 1a, b]
‘Und dann weitete sich vor dem Tor [19.25] zur Leninwerft […] der Platz mit den drei hochragenden Kreuzen, an denen gekreuzigt drei Schiffsanker hängen.’‘Kein offenes Tor [21.10] gab den Zugang frei.’‘»Der Tod ist das Tor [23.2] zum Leben«’‘Die Wohnung im dritten Stock lag am Ende der Gasse, die wie alle nach Osten laufenden Gassen der Rechtstadt mit einem Tor [32.6], dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’
Brandenburger Tor [Register]; Grünes Tor [Register]; Hohes Tor [Register]; Kuhtor [Register]; Leegen-Tor [Register]; Mühlentor [Register]; ¹Olivaer Tor [Register]Torfschwarz, das [1*]dunkle Farbe des Moorbodens [° D Torf 2]
‘Kein eigentliches Umbra, mehr Erdbraun als Torfschwarz [7.24]...’
Tote, der/die [39*] Pl. -njmd., der tot, gestorben ist [D]
‘Haben Tote [24.12] nicht ruhen lassen gewollt.’‘Gewiß wünsche man sich humaneren Umgang mit Toten [24.24].’‘Nach jeweiligem Bekenntnis entspannt, bemerkten sie plötzlich, daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher mit Blumen und Windlichtern ihrer Toten [25.29] gedachten.’‘Seh' ich noch Tote [27.13] auf Straße liegen.’‘Da blieben viele auf der Strecke, Tote [37.23] ungezählt.’‘[…] aber das Recht der Toten [38.17] auf Heimkehr könnte, sollte, dürfte angemahnt werden!’‘Doch als es nach erstem Anlauf um das Recht der Toten [40.10] ging, wurde der Piątkowska die Sprache knapp.’‘Doch weil sich der Witwer tagsüber […] nur auf die Toten [46.20] und deren letzte Wünsche konzentriert hatte […]’‘Wie uns Deutschen wird den Polen das Recht der Toten [53.14] auf Heimkehr zuerkannt werden müssen.’‘Diese sich edel gebende Rechthaberei im Dienst der Toten [53.17] stank mir von Anfang an.’‘Denn nicht versteckt, wohl aber geborgen unterm Blätterdach sollen die heimgekehrten Toten [64.8] ihre Ruhe finden.’‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus für Studenten über eingeebnetem Gräberfeld oder, wie die Witwe sagte, »auf Knochengebein von Tote [67.14]« erbaut worden war.’‘Überzeugt vom Anspruch der Toten [70.2] auf Heimkehr […]’‘[…] sollte es doch möglich sein, […] den Toten [85.16] zu ihrem Recht zu verhelfen.’‘In einem der Schreiben sei »vitales Interesse an Rückkehr in die Heimat, wenn auch der Toten [88.16] nur« formuliert worden.’‘Ist ihre Liebe nicht jetzt schon gewöhnlich, ihr Geschäft mit den Toten [98.26] gemachte Sache?’‘Es gab Tote [101.29].’‘Doch unsere Idee […] wird von den großen Umwälzungen nicht betroffen sein, weil sie den Toten [125.3] dient, nicht den Lebenden.’‘»Geschäftemacherei mit Toten [140.12]« wurde ihm unterstellt.’‘Unsere Idee weist nach vorne, selbst dann, wenn sie den Toten [148.10] ein nur knapp bemessenes Stück Heimaterde verspricht.’‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: den Sündenfall […] die Grablegung des Herrn, die Auferstehung der Toten [150.24]...’‘[…] kein Wunder, daß die wechselnden Trauergesellschaften Fragen nach der Sicherheit ihrer Toten [154.5] zu stellen begannen.’‘Sind wir den Toten [164.6] verpflichtet, will er das Überleben der Menschheit sichern.’‘Die Heimkehr der Toten [164.11], wie sie tagtäglich auf unserem Versöhnungsfriedhof stattfindet […]’‘[…] wir, Liebste, bleiben in Stille unseren Toten [171.8] verpflichtet;’‘[…] darunter durch Schläge beschädigte Schrift: ›Unsern Toten [175.8]‹.’‘So viele Tote [176.1] in fremder Erde!’‘Ihr vergeßt, daß wir - und auch unsere Toten [185.16] - dort Gäste sind.’‘Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze, die vorläufig die Namen und Daten der Toten [188.28] aufsagen, in ihrer Einheitlichkeit bestätigt werden:’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft, mithin Bewegung und Stillstand, die Lebenden und die Toten [202.16], abermals einen Handel ein […]’‘[…] soll fortan über Tote [215.22] verfügt werden.’‘Nur Umbetten ist falsch, weil Umbetten stört Ruhe von Tote [228.26].’‘Deshalb müsse man zuallererst ihnen, den vielen Toten [245.22] danken.’‘Hunger und Kriege, ungezählte Tote [259.19] und Flüchtlingsströme schon unterwegs, bald am Ziel...’‘So hatte das Paar dem Golfkrieg zugeschaut, dessen Tote [261.8] niemand zählen wollte.’‘[…] die Flucht der Kurden, den verkündeten Sieg und die grob geschätzten Toten [261.13] […]’‘Zusammenhänge zwischen den Toten [266.10] des Golfkrieges und dem frühen Verlust der Geschwister seien deutlich geworden.’‘Danach entwickelt er […] seine und Alexandras ursprüngliche Idee, die Heimkehr der Toten [281.23] und den Versöhnungsgedanken […]’‘Als Tote [294.27] kehren die Deutschen heim.’
Tote [Brakup Missingsch]; TotenkopfTotenbett, das [1*]Sterbebett [D]
‘Ums Totenbett [265.2] Gedränge der Stehenden.’
Totenfahne, die [1*] Pl. -nschwarze Fahne mit weißem Kreuz für Beerdigungen [°]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe, Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen [17.6] […] heraldisch bestimmt […]’
Totenfarbe, die [1*]den Tod (1); symbolisierende Farbe (1a); [°]
‘Man hätte, nach Reschke, der bis zu den Pharaonengräbern zurückging, Gold zur eigentlichen Totenfarbe [28.25] ausrufen müssen:’
Totengräber, der [4*] Pl. - jmd., der [auf einem Friedhof] Gräber aushebt [D2]
‘[…] was ihm Totengräber [132.7] und Küster zugetragen hatten […]’‘Mittlerweile waren, außer den Totengräbern [145.25], zwei Friedhofsgärtner fest angestellt.’‘[…] außerdem wurden ihr der Leichenwagen, das Gärtnergerät und Werkzeug der Totengräber [145.30] anvertraut.’‘[…] wo die Totengräber [203.23] und Friedhofsgärtner ihr Gerät aufbewahrten […]’
Totenkopf, der [1*]Zeichen in Form eines stilisierten Schädels eines Toten [° D 1,2]
‘[…] deren Zierschild […] zur rechten Seite die Krone über der Sanduhr, darunter den Totenkopf [61.19] und überm Schild einen Schwan zeigt […]’
Totenmesse, die [2*]meist am Tage der Beisetzung gehaltene Messe für einen Verstorbenen; Toten-, Sterbeamt [D]
‘Zwei Priester, der aus Brzeźno, der aus Matarnia, zelebrierten die Totenmesse [256.9].’‘Und von ihm weiß ich, daß während der Totenmesse [256.18] gebeichtet und die Hostie empfangen wurde.’
Totentanz, der [2*] bild. Kunst[spätmittelalterliche] allegorische Darstellung eines Reigens, den der Tod (2) mit Menschen jeden Alters u. Standes tanzt [Da]
‘[…] wie ja das mittelalterliche Motiv Totentanz [88.27] dem Sterben als Gleichheitsprinzip nicht nur makabre, nein, fröhliche Reverenz erweist;’‘[…] denk, bitte, an den Lübecker Totentanz [88.29], den leider der Krieg vernichtete […]’
Tourist, der [16*] Pl. (m+f) -en[Urlaubs]reisender; jmd., der reist, um fremde Orte u. Länder kennen zu lernen [D1]
‘[…] desgleichen einem sommerlichen Fest, das […] mit Trödel und Ramsch Einheimische und Touristen [10.18] anzieht.’‘[…] als Bildungsreisender ein Tourist [12.4] besserer Sorte.’‘[…] bis zur Tankstelle für bleifrei tankende Touristen [21.4] […]’‘Die wenigen Touristen [60.22] und einige betende Polen verloren sich in der Hallenkirche […]’‘[…] all das von Generationen in Furcht gehaltener Kirchgänger, später von Touristen [61.12] abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’‘Inmitten heimischer Zuschauer und Touristen [130.2] […] blieb Erna Brakup draußen.’‘Die Touristen [130.26] klatschten, als der Staatsmann von oben herab ein wenig winkte […]’‘In Gdańsk und anderswo blieben die Touristen [151.30] aus.’‘Doch vorher hatte sich das Paar unter Touristen [155.23] und Ortsansässige gemischt:’‘[…] man sieht sie die Grunwaldzka rauf und runter, gut besetzt in Sopot und Oliwa und nicht mehr ausschließlich mit Touristen [161.19] beladen.’‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen [220.5] kamen […] sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache.’‘Er wies auf den geringen Anteil skandinavischer Touristen [244.27] während der Hauptreisezeit hin.’‘Schließlich hatte Marian Marczak Belege zur Hand, nach denen über siebzig Prozent aller ausländischen Touristen [245.2] deutschsprachig gewesen seien, und zwar mit steigender Tendenz.’‘Die Langgasse war, wie immer, voller Touristen [291.1].’‘Auf Fotos, von gefälligen Touristen [295.24] geknipst, sieht das Paar glücklich aus, auch vorm Pantheon.’‘Meine Darbietung soll, sagte mir Alexandra später, allen Touristen [296.21] im weiten Rund Stille befohlen haben, selbst den Japanern.’
‘Weil die Orbis-Busse mit den pauschal reisenden Touristengruppen [72.19] von ihren Tagesausflügen […] noch nicht zurück waren […]’
Touristik, die [2*]organisierter Reise-, Fremdenverkehr; mit dem Tourismus Zusammenhängendes [D1]
‘[…] sicherte sie über das Büro für Touristik [133.5] » Orbis« ausreichend viele Einzel- und Doppelzimmer für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.’‘[…] links von ihm trägt die junge Chefin der Agentur für Touristik [273.5] ihren Scheitel madonnenhaft […]’
Tradition, die [2*]etw., was im Hinblick auf Verhaltensweisen, Ideen, Kultur o.Ä. in der Geschichte, von Generation zu Generation [innerhalb einer bestimmten Gruppe] entwickelt u. weitergegeben wurde [u. weiterhin Bestand hat] [Da]
‘Holzschindeldächer sollten kaschubische Tradition [234.16] erneuern.’‘»Das ist nun mal polnische Tradition [269.10], die wir als Deutsche zu respektieren haben«, sagte Frau Dettlaff.’
Träne, die [2*] Pl. -n(bei starker Gemütsbewegung od. durch äußeren Reiz) im Auge entstehende u. als Tropfen heraustretende klare Flüssigkeit [D1]
‘Anfangs war sie wie versiegelt, nicht einmal Tränen [212.5] kamen.’
in Tränen stehen dem Weinen nahe sein [°]
‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung […] nur Tadel einbrachte, stand er in Tränen [140.8];’
Tragetasche, die [1*] Pl. -n[größere] mit Riemen od. Bügeln versehene [Einkaufs]tasche, die mit der Hand getragen wird [Da]
‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel, Säcke, Netze, Tragetaschen [100.19] […]’
Transaktion, die [3*] Pl. -engrößere [riskante] finanzielle Unternehmung, über die üblichen Gepflogenheiten hinausgehendes Geldgeschäft (wie Fusion, Kapitalerhöhung, Verkauf von Anteilen) [D1]
‘Der Kontostand der Friedhofsgesellschaft erlaubte die Transaktion [163.24].’‘Geschäftig schreibt er über »unumgängliche Transaktionen [167.7]« und »die fällige Neuordnung der Konten«.’‘Reschkes »stille Reserven« waren bald offengelegt, seine Transaktionen [248.21] kamen ans Licht.’
Transparentinschrift, die [1*] Pl. -nSchrift (1a); auf einem Spruchband [D Transparent 1]
‘[…] das vorlaute Dazwischenreden der Politik, dieser sogar die Träume einholende »Hufschlag des reitenden Weltgeistes«, diese Transparentinschriften [90.11].’
Transportmittel, das [2*]zum Befördern von Gütern u. Personen dienendes Kraft-, Schienen-, Luft- od. Wasserfahrzeug; Transporter [° D; D transportieren a]
‘[…] die Fahrradrikscha als Transportmittel [164.13], das besonders gerne von unseren jungen Trauergästen benutzt wird […]’‘Übrigens hat sie Chatterjee auf die Idee gebracht, die Fahrradrikscha als Transportmittel [202.29] für Kleinumzüge anzubieten.’
Tratsch, der [1*] ugs. abwertendKlatsch [D]
‘Aus zeitverschobenen Erinnerungen holte sie Tratsch [147.3] und politische Eintrübungen hoch.’
Traube, die [1*]dicht gedrängte (auf einen bestimmten Punkt fixierte) Menge (bes. von Menschen) [D3]
‘Auf Fotos sehe ich die Traube [255.29] vorm Portal.’
Trauer, die [2*][tiefer] seelischer Schmerz über einen Verlust od. ein Unglück [D1a]
‘Mir allerdings war nur Trauer [25.10] möglich, die sich durch mittlerweile geschichtlich gewordene Tatsachen relativiert hat.’‘[…] doch erfüllt mich diese Spiegelung, je länger ich schaue, mit Trauer [278.28] […]’
‘[…] als trotz Ersatz der Schäden die Klagen betroffener Trauerfamilien [152.23] kein Ende nahmen […]’
Trauerflor, der [1*]schwarzes Band [aus feinem, florartigem Gewebe], das als Zeichen der Trauer am Ärmel, in einem Knopfloch od. um den Hut getragen od. an eine Fahne geknüpft wird [D]
‘[…] die Rikschas legten wie die Taxis den nur im Fahrpreis unterschiedlichen Weg mit seitlich wehendem Trauerflor [138.6] zurück […]’
Trauergast, der [8*] meist Pl.: -gästeTeilnehmer[in] an einer Feier zur od. vor der Bestattung bzw. Einäscherung eines Verstorbenen [u. beim anschließenden Zusammensein mit der Familie] [° D; D Trauerfeier]
‘[…] sicherte sie über das Büro für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- und Doppelzimmer für die demnächst zu erwartenden Trauergäste [133.7].’‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste [134.22] ins Bild […]’‘Ältere Trauergäste [137.30] fanden es anstößig, daß einige jüngere Trauergäste [137.31] […] den Rückweg in Chatterjees Fahrradrikschas genommen hatten […] ’‘[…] die Fahrradrikscha als Transportmittel, das besonders gerne von unseren jungen Trauergästen [164.14] benutzt wird […]’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste [176.19] […] den Wunsch geäußert […]’‘[…] als ich einen Blick auf die unablässig betenden, dann wieder erbärmlich katholisch singenden Trauergäste [268.4] warf […]’‘Die Vielzahl anreisender Trauergäste [270.17], diese permanente Invasion Leidtragender […]’
TrauergesellschaftTrauergemeinde, die [3*] geh.Gesamtheit der Teilnehmer u. Teilnehmerinnen an einer Feier zur od. vor der Bestattung bzw. Einäscherung eines Verstorbenen [° D; D Trauerfeier]
‘[…] ein alter Mann lutherischen Glaubens und eine alte Frau katholischen Glaubens wurden so kurz nacheinander beerdigt, daß beide Trauergemeinden [135.27] der einen wie der anderen Zeremonie teilhaftig wurden.’‘Beide Trauergemeinden [138.9] nahmen im reservierten Hotelrestaurant an langen Tischen Platz.’‘Das Lächeln der Alten im glänzend weiß ausgeschlagenen Sarg […] hat sich der Trauergemeinde [257.19] übertragen.’
Trauergesellschaft, die [2*] Pl. -enGesamtheit der Trauergäste, bes. der nach der Feier noch [im Trauerhaus] versammelten Familienangehörigen u. Freunde [D]
‘[…] kein Wunder, daß die wechselnden Trauergesellschaften [154.4] Fragen nach der Sicherheit ihrer Toten zu stellen begannen.’‘Es ging um […] fehlende Hotelzimmer bei in immer größerer Zahl anreisenden Trauergesellschaften [232.18] […]’
Trauergottesdienst, der [1*] Pl. -e[kirchliche] Feier zur od. vor der Bestattung bzw. Einäscherung eines Verstorbenen [D Trauerfeier]
‘[…] ab August schon durften wir die ehemalige Abdankungshalle des Krematoriums für Trauergottesdienste [135.19] nutzen.’
Trauernde, der/die [2*]Pl. -njmd., der Trauer empfindet [°]
‘Gefiltert von Laubbäumen fiel Sonnenlicht auf die Trauernden [135.30];’‘Als sich die Trauernden [257.22] vorm Sarg drängten […]’
TrauerzugTrauerschwarz, das [1*]schwarze Kleidung als Zeichen der Trauer [D Trauerkleidung]
‘Neben ihm die Vergolderin in Trauerschwarz [134.26] und unter breitrandigem Hut, nicht unelegant.’
Trauerweide, die [3*] Pl. -n(auf feuchtem Boden, am Wasser) als Strauch od. Baum wachsende Pflanze mit elliptischen od. lanzettförmigen Blättern, zweihäusigen Blüten in Kätzchen und hängenden Zweigen [° D; D ¹Weide]
‘Hohe, Schatten versprechende Kastanien, Ulmen, Trauerweiden [67.23].’‘[…] hier Ulmen und Kastanien, dort die Trauerweide [137.18] und dort eine Blutbuche […]’‘[…] einzelnen Trauerweiden [214.18] sogar, die immer noch stehen.’
Trauerzug, der [2*]Zug (3); von Trauernden, die jmdm. das letzte Geleit geben [D]
‘[…] als sich der Trauerzug [258.6] […] zum schwarzen Gewimmel formierte […]’‘[…] fuhr vorm Friedhofsportal in einem Taxi S. Ch. Chatterjee vor, um sich mit Kranz und Schleife dem Trauerzug [258.11] einzureihen;’
Traum, der [2*] Pl. Träume1.im Schlaf auftretende Vorstellungen, Bilder, Ereignisse, Erlebnisse [D1]
‘[…] das vorlaute Dazwischenreden der Politik, dieser sogar die Träume [90.10] einholende »Hufschlag des reitenden Weltgeistes«, diese Transparentinschriften.’
‘Wenig später hat sich die Piątkowska doch etwas gewünscht, das nur Ziel ihrer Träume [180.22] sein konnte:’
HerrschaftstraumTraumrechnung, die [1*]Traum (1); Rechnung (2)
‘Erst nach Bilanzierung des Startkapitals […] wird sie in eine Traumrechnung [54.25] mit noch mehr Nullen geglitten sein.’
Traurigkeit, die [2*] o.Pl.das Empfinden von Trauer, niedergedrückter Stimmung; Melancholie [° D traurig 1]
‘Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit [213.4] das aggressive Dauerhupen aus der Welt […]’‘[…] hörte Reschke ein Abschiedsgebrabbel fern aller Traurigkeit [257.25]:’
Trauung, die [1*] Pl. -en[mit einer Feier verbundener] Akt der staatlichen od. kirchlichen Eheschließung [° D; D trauen 3]
‘Eigentlich fanden im Rathaus nur ausnahmsweise Trauungen [291.10] statt […]’
TrauzeugeTrauzeuge, der [3*] Pl. -njmd., der bei einer Trauung als Zeuge anwesend ist [D]
‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells sitzen die Trauzeugen [290.3] Jerzy Wróbel und Helena […]’‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen [291.27] glaubten […] in andere Zeit gespiegelt zu sein.’‘Weil draußen plötzlich die Sonne durchkam, wurden Fotos gemacht, die die Neuvermählten vor dem Neptunsbrunnen und dem Artushof zeigen, mal mit, mal ohne Trauzeugen [292.2]. ’
Travertinplatte, die [1*]Platte aus Kalksinter, Kalktuff [° D Travertin]
‘[…] jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte [175.4] […]’
Treffen, das [6*] Pl. - geplante [private od. offizielle] Begegnung, Zusammenkunft [D1]
‘In Kirche von Heiliger Bartłomieja […] ist oft Treffen [86.2] von Freunde von Wilno und Grodno.’‘In seinem Tagebuch ist kein spontanes Treffen [115.28] zu finden.’‘Weder Spesenabrechnungen noch Fotos belegen die wiederholten Treffen [161.2].’‘Nur Chatterjee konnte beim nächsten Treffen [211.25] - » Klawittergrab« - Fortschritte auflisten […]’‘Frau Johanna Dettlaff und Marian Marczak berichteten vom Treffen [268.28] aller geschäftsführenden Gesellschafter der nunmehr ganz West- und Nordpolen umfassenden Friedhofsgesellschaften.’‘Beim Treffen [269.4] der Gesellschafter war die Gründung einer Zentralverwaltung in Warschau nicht zu vermeiden gewesen.’
GeheimtreffenTreffpunkt, der [3*]Ort, an dem sich Personen (einer Abmachung, Vereinbarung folgend) treffen [D1a]
‘Ein kleiner Streit […] hielt das Paar an Ort und Stelle, als hätten beide ihren Treffpunkt [13.13] nicht aufgeben, noch nicht aufgeben wollen.’‘Denn auf Schlag zwölf war Alexander Reschke mit Alexandra Piątkowska verabredet: Langer Markt, Treffpunkt [62.22] Neptunsbrunnen.’‘[…] wo, vergessen oder wie aufgespart, das Grabmal der Familie Klawitter zum Treffpunkt [199.19] wurde.’
Treibhauseffekt, der [1*] o.Pl.Einfluss der Erdatmosphäre auf den Wärmehaushalt der Erde, der der Wirkung des Daches eines Treibhauses ähnelt [D]
‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen, bei aller der Wissenschaft auferlegten Zurückhaltung, den sogenannten Treibhauseffekt [102.12] als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’
Trend, der [1*](über einen gewissen Zeitraum bereits zu beobachtende, statistisch erfassbare) Entwicklung[stendenz] [D]
‘Doch den Satz: »Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend [167.12] angepaßte Zinsniveau günstige Anlagen«, hat er keinem Brief anvertraut […]’
Trennung, die [1*]Einhaltung einer räumlichen Distanz (von Personen, Sachen), das Aufheben ihrer Verbindung [° D trennen 3a]
‘Hätte er des Jungmanagers Aufgaben an sich gerissen, […] wäre Trennung [238.16] die Folge gewesen, nicht auszudenken!’
Treppe, die [2*]von Stufen gebildeter Aufgang, der unterschiedlich hoch liegende Ebenen innerhalb u. außerhalb von Gebäuden verbindet […] [D]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast […] schließlich die Treppe [129.27] zum rechtstädtischen Rathaus hinaufgeleitet wurde […]’‘In ihm standen Särge gestapelt: linker Hand bis hoch zum Gewölbe, vor der Treppe [226.11] und uns zu Füßen nur bis zur halben Grufthöhe.’
Rathaustreppe; WendeltreppeTresendienst, der [1*]Dienst (3a); an der Theke [° D Tresen 1]
‘Yvonne gerufen, gab sich das Mädchen hinter der Theke als Medizinstudentin aus, die nur zweimal in der Woche Tresendienst [49.5] leisten könne.’
Tribüne, die [3*]erhöhte Plattform, auf der das Rednerpult od. auch Tisch u. Stühle für eine Diskussionsrunde stehen [D Rednertribüne]
‘[…] zwei Hitlerjungs, in einer Schulbank zwar, doch nicht im selben Fähnlein […] vor der Tribüne [102.26] auf dem Maifeld […]’‘[…] meinerzeit für Großaufmärsche vor Tribünen [214.29], Siegheilrufe, Marschmusik, Kommandos und Gauleiterreden geeignet.’‘[…] wo die Tribüne [251.8] mit Fahnen und Zubehör ihren Sonntagmorgenschatten warf […]’
Trillerpfeife, die [1*] Pl. -nkleines, verschieden geformtes, mit einem Mundstück versehenes Instrument, das beim Hineinblasen einen schrillen Laut erzeugt, der aus dem raschen Wechsel zweier Töne besteht [° D Pfeife 1d; D Triller]
‘Schweiß, Trillerpfeifen [69.5], Kommandos und Langeweile.’
Trinker, der [1*][…] Alkoholiker [D]
‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern, Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker [137.21] und kartenspielende Arbeitslose vorführt […]’
Trinkgeld, das [1*][kleinere] Geldsumme, die jmdm. für einen erwiesenen Dienst [über einen zu entrichtenden Preis hinaus] gegeben wird [D]
‘Trinkgeld [80.13] für den Portier, der den Koffer nicht tragen durfte.’
Trio, das [1*] MusikKomposition für drei solistische Instrumente, seltener auch für Singstimmen [D1a] ÜTonbandcollage mit zwei Sprechern und Naturgeräuschen [°]
‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben, ihre Beschwerden und die Unkenrufe zum Trio [128.3] gemischt.’
Trockenheit, die [1*]wasserloser Zustand; Fehlen von Feuchtigkeit, Regen [°]
‘Was hält Trockenheit [125.11], sogar Dürreperioden aus?’
Trödel, der [1*] ugs., oft abwertendalte, als wertlos, unnütz angesehene Gegenstände (bes. Kleider, Möbel, Hausrat); alter, unnützer Kram [D1]
‘[…] einem sommerlichen Fest, das […] mit Trödel [10.17] und Ramsch Einheimische und Touristen anzieht.’
Trolleybus, der [1*]Oberleitungsomnibus [D]
‘Absurd, dieser ausgeweidete Trolleybus [179.1] zwischen Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude.’
Tropfen, die [1*] Pl.Medizin, die als kleine Flüssigkeitsmenge von kugeliger od. länglich runder Form eingenommen wird [° D 1a,2]
‘[…] wogegen er Tabletten, Tropfen [51.7], Pastillen im Koffer hatte: Reschkes Reiseapotheke.’
Trost, der [2*]etw., was jmdn. in seinem Leid, seiner Niedergeschlagenheit aufrichtet [D]
‘Darauf kommt postwendend Antwort, die Trost [98.15] spenden soll,’‘Was könnte ich ihr als Trost [275.24] bieten?’
Trotz, der [2*]hartnäckiger [eigensinniger] Widerstand gegen eine Autorität aus dem Gefühl heraus, im Recht zu sein [D]
‘Was könnte ich ihr als Trost bieten? Meinen dumpfen Trotz [275.25]?’
*jmdm., einer Sache zum Trotz trotz, entgegen [D*]
‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft […] sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz [228.21] weiterzumachen.’
Trotzkist, der [1*]Anhänger einer, von dem russischen Revolutionär u. Politiker L.D. Trotzki vertretenen Variante des Kommunismus mit der Forderung der unmittelbaren Verwirklichung der Weltrevolution [° D; D Trotzkismus]
‘Witold sagt, […] daß er nun ist Trotzkist [99.5], weil ich zu lange war in Partei […]’
Trümmer, die [2*] Pl.Bruchstück, Überreste eines zerstörten größeren Ganzen, bes. von etw. Gebautem [D]
‘[…] weil er das Vorleben der aus Trümmern [146.20] erwachsenen Stadt allenfalls auf dem Katasteramt fand.’‘[…] zwischen den wochenlang qualmenden Trümmern [217.13] der Stadt […]’
‘[…] zum Beispiel die zuletzt vom Trümmerschutt [45.11] befreite Petrikirche […]’
Truppenübungsplatz, der [1*] Pl. -plätzeGelände mit Unterkünften u. Anlagen für die Gefechtsausbildung von militärischen Verbänden [° D; D Truppe 1a]
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen [261.23] in Uniform gesteckt […]’
Tscheche, der [1*] Pl. (m+f) -nEinwohner zu Tschechische Republik, einem Staat in Mitteleuropa [° D; D Tschechische Republik]
‘Und wenn der Pole nicht will, klopfen wir bei den Tschechen [56.18] und Ungarn an.’
Tuch, das [2*] Pl. Tücher[viereckiges, gesäumtes] Stück Stoff o.Ä. für bestimmte Zwecke [D1]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer eines Sees nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch [143.1] breitete:’‘Mit Tüchern [181.10] verhängt, wartet ein Spiegelrahmen auf Neuvergoldung.’
Handtuch; KopftuchTulpe, die [2*] Pl. -n(zu den Liliengewächsen gehörende, in vielen Züchtungen existierende) im Frühjahr blühende Pflanze mit meist aufrecht auf einem hohen Stängel sitzender, großer, kelchförmiger Blüte [D1]
‘Um den Sarg Tulpen [256.14] und Kerzen gestellt.’‘Nein, keine Astern, Tulpen [289.32] diesmal.’
‘Den Tisch deckt kaschubisches Leinen mit gesticktem Tulpenmuster [35.20].’
Tumba, die [1*] Pl. Tumbensarkophagähnliches Grabmal, dessen Deckplatte meist mit einem in Stein gehauenen Bildnis des Beigesetzten geschmückt ist [D1]
‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der »etruskische Sarkophage, Tumben [275.1], Beinhäuser und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...’
Tümpel, der [1*] Pl. - Ansammlung von Wasser in einer kleineren Senke, Vertiefung im Boden [D]
‘Und in höher gelegenen Seen und Tümpeln [125.31] gibt es Gelbbauchunken sogar.’
Tun, das [1*] geh. *Tun und Nichtstunjmds. Handlungsweise [D Tun *]
‘[…] wir bekommen die Quittung für unser Tun und Nichtstun [124.26], wenn nicht morgen, dann übermorgen.’
Tunnel, der [1*]röhrenförmiger Gang [als Verbindungsweg], bei dem das Licht nur schwach von den Enden her einfällt [° D a,b]
‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien bestanden sind und im Sommer einen tiefgrünen Tunnel [159.27] bilden, ist den Kröten zur Falle geworden.’
LaubtunnelTür, die [9*]a)Vorrichtung in Form einer in Scharnieren hängenden, meist rechteckigen Platte zum Verschließen eines Durchgangs, eines Einstiegs o.Ä. [D1a]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür [10.25] und eine Schiefertafel neben dem Eingang, […]’‘Und in ihren Filzstiefeln trat sie nun, Schritt nach Schritt rückwärts gehend, bis zur Tür [229.8] zurück.’‘[…] als die Brakup die Tür [229.21] gefunden, diese rücklings geöffnet und - kaum auf dem Flur - nach letztem Blick hart geschlossen hatte.’‘Immer wieder weist Reschke darauf hin, daß nur bei geschlossener Tür [252.4] und dichten Fenstern vergoldet werden darf.’
Doppeltür; Haustürsie wohnen Tür an Tür unmittelbar nebeneinander [D1a]
‘[…] die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion in Sorge um das arme Polen war, das fortan mit der Deutschmark Tür [142.12] an Tür [142.12] leben müsse.’
b)als Eingang o.Ä. dienende, meist rechteckige Öffnung in einer Wand [die mit einer Tür (1a) verschlossen wird] [D1b]
‘»Ja, Alexandra«, sagte er in der Tür [41.23], » das werden wir, alles gut überschlafen.«’‘Alle dachten, sie schlafe endlich, und standen schon an der Tür [242.21], da kam noch einmal ihr verschollenes Deutsch auf: ’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, […] dessen zur Tür [272.27] weisendes Ende mit unserem Paar, den immer noch Ehrenvorsitzenden, besetzt ist.’
WohnungstürTürke, der [4*] Pl. (m+f) -n1.Einwohner der Türkei, einem Staat in Vorderasien u. Südosteuropa [° D Türkei]
‘Werd' ich mich nicht gewöhnen, daß nun, kaum ist Russe weg, gibt in Polen so viele Türken [288.7].’‘[…] sie blieb bei ihrer Ablehnung des Türken [288.11], aller Türken [288.11], das heißt aller Fremden, die ihr, mehr noch als die verhaßten Russen, zuwider waren.’‘»Seit Schlacht von damals«, sagte Alexandra, » sind alle Türken [288.25] verrückt auf Rache, dein Mister Chatterjee auch.«’‘Seh' ich schon, wie deutsche Herren bringen ihre Türken [288.28] mit, damit sie aus uns machen polnische Kulis.’
2.Pl. Türken [Register]Turm, der [12*] Pl. Türmehoch aufragendes, auf verhältnismäßig kleiner Grundfläche stehendes Bauwerk, das oft Teil eines größeren Bauwerks ist [D1a]
‘Ersatzweise wurde er »Kiek in de Köck« genannt, als ein geringerer Turm [9.22], der vormals so hieß, weil er […] Einblick in die Töpfe der Klosterküche erlaubte […]’‘Vom Wohnzimmer aus gesehen, standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm [32.8] der Marienkirche im Blick […]’‘[…] während früherer Besuche in der ärmlichen, doch an Türmen [45.8] so reichen Stadt […]’‘[…] der, wie ich, zur Welt kam, als der Turm [49.28] der Marienkirche, weil baufällig, bis zur stumpfen Kappe hoch eingerüstet stand.’‘Dort hatte Reschke im Hotel Kaiserhof zwei nebeneinander liegende Zimmer mit Blick auf das nahe Mühlentor und die Türme [110.1] der Stadt bestellt. ’‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen [119.8] wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt unterm Bombenhagel mit allen Türmen [125.23] in Flammen stand […]’‘Es müßte, weil kein Beinhaus möglich ist, eine besondere Grube ausgehoben und abgedeckt werden. Etwa dem Turm [196.3] zu Füßen...’‘Exklusiv war nur der Blick durch die Fenster auf alle Türme [198.1] der Alt- und Rechtstadt. ’‘Er blickte auf die Innenstadt hinab und ließ langsam den Blick von rechts nach links wandern, als wollte er ihre Türme [235.14] im Dunst der Abenddämmerung zählen und deren Reihenfolge prüfen:’‘Links vor ihr, im dunstigen Hintergrund über den Hausgiebeln schwimmend, dunkelte Sankt Johann mit massivem Turm [235.22] und zierlicher Turmspitze.’‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen alle, die Türme [236.9], die Mühle, das Zeughaus und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt […]’
Eckturm; Rathausturm; Turmspitze; WehrturmTurmspitze, die [2*]Turm; Spitze (b)
‘[…] überm Dach von Sankt Katharinen die Turmspitze [235.17] des Kiek in de Köck […]’‘Links vor ihr, im dunstigen Hintergrund über den Hausgiebeln schwimmend, dunkelte Sankt Johann mit massivem Turm und zierlicher Turmspitze [235.22].’
Turngerät, das [1*]Gegenstand, an dem od. mit dem sportliche Übungen ausgeführt werden [D Sportgerät]
‘Das alles bekam der vergessene und übriggebliebene Grabstein des Gründers der Klawitterwerft zu hören, dessen aufwendige Grabmaleinfassung dem Bengalen als Turngerät [201.29] diente:’
Tütchen, das [1*] Pl. - /Vkl./kleines, meist aus festerem Papier bestehendes, trichterförmiges od. rechteckiges Verpackungsmittel [° D Tüte 1a]
‘[…] Kümmel und Mohn in Tütchen [10.8], Schmelzkäse und Perlonstrümpfe.’
Tweedjackett, das [2*]Anzug- od. ähnliche Jacke, Sakko aus einem meist klein gemusterten od. melierten, aus grobem Garn locker gewebten Stoff [° D Tweed; D Jackett]
‘[…] gab ihm sein Tweedjackett [12.2] zur Cordhose ein saloppes Aussehen […]’‘Schon rede ich, als wäre ich dabeigewesen, von seinem Tweedjackett [16.21], von ihrem Einkaufsnetz […]’
Typhus, der [2*]gefährliche, mit Hautausschlag, Durchfällen, Darmgeschwüren, starken Bauchschmerzen u. schweren Bewusstseinsstörungen verbundene fieberhafte Infektionskrankheit [D]
‘Da blieben viele auf der Strecke, Tote ungezählt. Typhus [37.23], Hunger, die Kälte.’‘[…] ihre drei Kinder starben im Seuchenjahr '46 an Typhus [217.18].’
U
Überbleibsel, das [1*] ugs.[Über]rest; Relikt [D]
‘Und weitere Überbleibsel [175.2], die unser Freund für uns aufgespart hatte: etwa jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte […]’
Überdüngung, die [1*] ÖkologieBelastung mit zu vielen Nährstoffen [D2]
‘[…] die allgemein fragwürdige, durch Abwässer, Giftstoffe und Überdüngung [281.28] geminderte Qualität der Erde […]’
Übereifer, der [1*]allzu großer falscher Eifer [D]
‘Fast fürchte ich, daß Jerzy in seinem Übereifer [212.21] den Umbettungen Raum schaffen wird;’
Übereinkunft, die [2*]Einigung, Abmachung hinsichtlich bestimmter Punkte, Bedingungen [D Übereinkommen]
‘Welch leise Übereinkunft [9.2]!’‘[…] in Warschau hatte man damals die erste deutsch-polnische Übereinkunft [193.27] zu Papier gebracht.’
Übereinstimmung, die [1*]gleiche Meinung, Ansicht [° D übereinstimmen 1]
‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung [231.29] vor den Gefahren des Zentralismus.’
Überfall, der [1*]plötzlicher, unvermuteter Angriff, bei dem jmd., etw. plötzlich attackiert wird [° D; D überfallen 1]
‘Weit weg, doch mit Hilfe des Fernsehens nah herangebracht, löste der Überfall [152.5] des Irak auf das Ölscheichtum Kuwait eine Krise aus, die bald Golfkrise genannt wurde.’
Überfluß, der [1*]übergroße, über den eigentlichen Bedarf hinausgehende Menge [D Überfluss]
‘[…] jammert er über westlichen Überfluß [92.26] […]’
Überführen, das [1*] → überführen(mithilfe eines Transportmittels) von einem Ort an einen anderen bringen [D ¹überführen 1]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute […] und zu erwartende Schwierigkeiten beim Überführen [40.26] der Särge und Urnen […]’
Überführung, die [5*] Pl. -endas Transportieren von einem Ort an einen anderen [D1a]
‘Gleichfalls - wenn es denn eines Tages soweit sein wird - an Überführungen [109.7] von Gdańsk nach Wilna...’‘Die Überführung [133.8] der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden […]’‘Später kam es zu Überführungen [141.13] aus Übersee.’‘Umständlich ging es um […] die Überführung [195.1] der Gebeine aus Familiengräbern in die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche […]’‘[…] wenn man die Überführung [228.4] aus dem Kirchenschiff in die Gruft als nur kurze Störung wertet.’
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] das Kalkulieren von Überführungskosten [108.30] […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘[…] daß die anfallenden Überführungs- [157.26] und Nutzungskosten - den Rest zahlten Kranken- und Sterbekassen - nur unerheblich das Kapital minderten.’
Übergabe, die [1*]das Aushändigen von etw. an einen Empfänger (der damit zum Besitzer wird) [° D übergeben 1a]
‘Er hielt hin, sie griff zu. Eine wortlose Übergabe [9.11].’
Übergang, der [2*]1.Wechsel zu etw. anderem, Neuem, in ein anderes Stadium; die Überleitung zu einem anderen Thema [D2]
‘[…] um dann plötzlich, ohne Übergang [282.5], auf die Tätigkeiten der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft aus Zehnjahresdistanz zurückzublicken:’
2.Zwischenlösung [D3b]
‘Die mochten allenfalls für den Übergang [192.15] taugen.’
Überlaufbecken, das [1*] GrassÜ[aufgrund von Bevölkerungsexplosion] übervölkertes Land o.Ä., dessen Bewohner versuchen in weniger besiedelte Gebiete abzuwandern [°]
‘Dieser sich britisch gebende Bengale schilderte anschaulich das Überlaufbecken [51.21] Asien.’
Überleben, das [1*]Fortbestehen [°]
‘Sind wir den Toten verpflichtet, will er das Überleben [164.7] der Menschheit sichern.’
Überlegung, die [1*] meist Pl.: -enFolge von Gedanken, durch die sich jmd. vor einer Entscheidung o.Ä. über etw. klar zu werden versucht [Db]
‘Seiner Kladde sind nur »zukunftweisende Überlegungen [163.27]« abzulesen.’
Übermaß, das [1*] o.Pl.über das Normale hinausgehendes Maß; ungewöhnlich große […] Menge, […] von etw. [D1]
‘Dabei verfügt die Uni über Geräte, die Daten speichern, im Übermaß [93.10]...’
Übermut, der [1*]ausgelassene Fröhlichkeit, die sich in leichtsinnigem, mutwilligem Verhalten ausdrückt [D1]
‘Ihr mädchenhafter Übermut [292.18] […] und ihr Lachen von damals sind sich treu geblieben.’
Überraschung, die [1*]freudiges Erstaunen, Verwunderung [°]
‘Das war wirklich Überraschung [114.5], daß mein Aleksander hat Zuhaus so ordentlich […]’
Überrest, der [4*] Pl. -e*die sterblichen Überreste geh. verhüll.der Leichnam [D*]
‘[…] hörte sich die Umbettung sterblicher Überreste [207.26] praktikabel und kein bißchen mehr anstößig an.’‘[…] der Versöhnungsfriedhof allein wäre diesem Ansturm sterblicher Überreste [212.23] nicht gewachsen.’‘[…] wurden in zwei Gemeinschaftsgräbern die ersten Lieferungen sterblicher Überreste [215.4] in jeweils hundert schlicht hölzernen Kleinbehältern bestattet.’‘[…] mutmaßte Reschke, vor den sterblichen Überresten [228.8] des Bürgermeisters Daniel Gralath gestanden zu haben […]’
Überschneidung, die [1*] Pl. -enteilweise Deckungsgleichheit [° D überschneiden 1]
‘Wie sie liegend zu viert ihre hohen und weiten Hüte gegeneinander kehren und dabei vom Fotografen so gelegt sind, daß es kaum zu Überschneidungen [12.31] kommt, bilden sie ein Stilleben.’
Überschrift, die [1*]etw., was zur Kennzeichnung des Inhalts über einem Text geschrieben steht [D]
‘Auf eine der Glossen, die unter der Überschrift [140.13] » Deutsche Friedhofsruhe gesichert!« stand […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’
Überschwang, der [3*]Übermaß an Gefühl, Begeisterung [D1]
‘Der körperliche Überschwang [71.26] der Witwe mag den Witwer irritiert haben […]’‘[…] wobei ich gestehen muß, daß mir der Überschwang [84.17] des Professors allenfalls dort einleuchtet […]’‘[…] war ihm einerseits die Lösung der deutschen Frage durch Vereinigung »rein gefühlsmäßig wünschenswert«, fürchtete er andererseits nationalen Überschwang [105.15] […]’
Übersee [3*] in präpositionalen Fügungen wie: aus, in, […] Überseeaus, in, nach, von Gebieten, die jenseits des Meeres, des Ozeans liegen [D]
‘[…] denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee [104.5] […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee [139.23], auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’‘Später kam es zu Überführungen aus Übersee [141.13].’
Übersendung, die [1*]das Zuschicken, Zusenden [° D übersenden]
‘[…] weshalb sie nicht nur aus Höflichkeit die Bitte nach gelegentlicher Übersendung [74.24] seiner Doktorarbeit aussprach:’
Übersetzung, die [1*][wortgetreue] (schriftliche od. mündliche) Wiedergabe in einer anderen Sprache [° D ²übersetzten 1]
‘Er rückte einen Hocker näher heran und sagte, frei nach Reschkes Übersetzung [46.12]:’
Übersteigerung, die [1*] Pl. -ensehr starke [bildhafte] Übertreibung; weit über das normale Maß hinaus gehende Darstellung [°]
‘Zwar fließen ihm hymnische Übersteigerungen [84.10] aus der Feder […]’
Überweisung, die [1*] Pl. -enGeldbetrag, der zulasten eines Kontos einem bestimmten anderen Konto gutgerschrieben wurde [° D1b; D überweisen 1]
‘[…] der Vizedirektor der Nationalbank bestätigte die fristgerechten Überweisungen [176.16] der Pacht und der Nutzungsgebühren […]’
Überzeugung, die [1*]feste, unerschütterliche [durch Nachprüfen eines Sachverhalts, durch Erfahrung gewonnene] Meinung; fester Glaube [D2]
‘[…] so daß er den Resten linker und liberaler Grundausstattung ökologische Überzeugungen [104.1] beimischen konnte.’
Übriggebliebene, der/die [1*]Pl. -enjmd. [älteres], der noch am Leben ist [während seine Altersgenossen bereits gestorben sind] [°]
‘Viele der Übriggebliebenen [257.20] waren gekommen.’
Übung, die [1*] Pl. -enLehrveranstaltung an der Hochschule, in der etw., bes. das Anwenden von Grundkenntnissen, von den Studierenden geübt wird [D5]
‘[…] dachte Reschke sich als Professor Übungen [100.11] für seine Studenten aus.’
Ufer, das [7*] Pl. - Bereich, in dem der Spiegel eines Gewässers, bes. eines Binnengewässers, an höher gelegenes Land grenzt [D]
‘[…] und verschwand entlang dem Ufer [50.25] der Radaune im Nachtdunkel.’‘[…] ob im flachen Werder oder an den Ufern [125.25] kaschubischer Seen […] allerorts lärmten Kröten […]’‘[…] um Kopfweiden zu fotografieren, die am Ufer [126.26] der Tiege oder längs Wassergräben in Reihe standen […]’‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer [142.31] eines Sees nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete:’‘[…] nahm Rücksicht auf Baumgruppen und ließ am Ufer [234.12] des Sees keine Hochbauten zu […]’‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern zuunterst, säumt das Ufer [278.11] eine Siedlung […]’‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß […] die Ufer [282.10] einst wolkenspiegelnder Seen in Masuren […] der Besitzgier anheimgefallen sind, kommen mir Zweifel, ob unsere Idee gut und richtig gewesen ist;’
‘[…] ob im flachen Werder oder an den Ufern kaschubischer Seen, hier in den Wassergräben des eingedeichten Landes, dort im Uferschilf [125.27], allerorts lärmten Kröten […]’‘Später […] höre ich sie, vor Uferschilf [131.11] stehend, über die Unkenrufe hinweg aufs Tonband sprechen:’
‘Vier Flaschen Bier stellte sie ins schmatzende Uferwasser [143.6].’‘Mit hochgekrempelten Hosen nur, mit geschürztem Rock haben sie sich ins seichte Uferwasser [144.31] gestellt.’
Uhr, die [11*]1.a)Instrument, mit dem die Zeit durch Zeiger auf einem Zifferblatt od. unmittelbar durch Ziffern angegeben wird [D1]
‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft […] den Dom und in ihm die astronomische Uhr [110.13] besucht, danach im Restaurant »Schiffergesellschaft« zu Mittag gegessen haben […]’‘Dem Bett gegenüber hing an der Wand eine Uhr [242.3], die stehengeblieben war.’
Wunderuhrb)Unkenrufeim Querschiff der Danziger Marienkapelle aufgestellte Uhr (1a), die nicht nur die Zeit, sondern auch Datum und Wochentag sowie die Lage von Sonne und Mond im Tierkreis anzeigt [DR]
‘Wo große astronomische Uhr [99.20] steht, die gemacht hat, wie Du weißt, gewisser Hans Düringer.’‘[…] die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring der Uhr [100.2] und die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’‘Es könnte sein, daß der tägliche Umgang der Vergolderin mit der astronomischen Uhr [101.14] die sonst sachliche Piątkowska ins Grübeln gebracht hat […]’‘[…] wenn ich sitz in Gerüst und hab vor mir große astronomische Uhr [116.8], vergeht Zeit wie nichts.’‘Die Piątkowska begann, die Goldspuren am äußersten Rand der astronomischen Uhr [122.19] zu sichern.’‘Danach hat sich das Paar in Sankt Marien vor Alexandras Arbeitsplatz, die astronomische Uhr [155.8], gestellt.’‘Der Piątkowska gab die Uhr [157.3] letzte Arbeit:’
2.bestimmte Stunde der Uhrzeit [D2]
‘Es mag an diesem Tag, zu dieser Stunde - Schlag zehn Uhr [7.19] - Fügung gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘Über die Eheschließung schreibt Reschke nur, sie sei » Schlag elf Uhr [291.20]! im Roten Saal vollzogen worden […]’
Ukrainer, der [1*] Pl. (m+f) - Einwohner zu Ukraine [Register] [D]
‘[…] wenige Weißrussen und Ukrainer [211.3], viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit versprach […]’
Ulme, die [2*] Pl. -nLaubbaum mit eiförmigen, gesägten Blättern u. büschelig angeordneten Blüten u. Früchten [D1]
‘Hohe, Schatten versprechende Kastanien, Ulmen [67.23], Trauerweiden.’‘[…] einzelne Baumgruppen, hier Ulmen [137.17] und Kastanien, dort die Trauerweide […]’
Ultimatum, das [1*] bildungsspr.[auf diplomatischem Wege erfolgende] Aufforderung, eine schwebende Angelegenheit befriedigend zu lösen unter Androhung harter Gegenmaßnahmen, falls der andere nicht Folge leistet [D]
‘Als noch das Ultimatum [190.7] lief, hatten ihn eindeutig die deutschen Waffenlieferungen in den Irak empört […]’
Umarmung, die [3*] Pl. -enHaltung, bei der jmd. die Arme um jmdn. legt, jmdn. mit den Armen umschließt [u. an sich drückt] [° D umarmen]
‘Doch muß eine Umarmung [71.10] nachgetragen werden, bevor abermals Handlung ihre Geschichte beschleunigt.’‘Nicht frei von Schrecken habe er die Umarmung [71.15] erlebt.’‘Nicht nur häufige Umarmungen [212.3], zärtliche Wörter mögen hilfreich gewesen sein.’
Umbenennen, das [1*] → umbenennenwiederholt einen neuen Namen geben [°]
‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen, mehrmals, nach jeder Kehrtwende der Geschichte, als wolle das Um- und Umbenennen [272.15] kein Ende nehmen.’
Umbetten, das [2*] → umbettenvon einem Grab in ein anderes bringen [D umbetten 2]
‘Nur Umbetten [228.25] ist falsch, weil Umbetten [228.25] stört Ruhe von Tote.’
‘Ihr solltet auf jeden Fall Umbettungen [186.14] zulassen.’‘Fortan sollte der Umbettung [193.23] von Leichen und Gebeinen Platz eingeräumt werden.’‘Allen nach jenem Datum verstorbenen Umsiedlern sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr durch Umbettung [193.29] eröffnet sein.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte und Ende der siebziger Jahre verstorbenen Eltern eine Umbettung [194.5] ermöglichen.’‘Selbstverständlich müsse bei den geplanten Umbettungen [196.16] das Raumproblem bedacht werden.’‘[…] indem sie auf das Doppelgrab ihrer Eltern auf dem Friedhof am Hagelsberg hinwies und eine Umbettung [197.10], selbst wenn sie in Wilno möglich werden sollte, strikt verweigerte:’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung, die in Sachen Umbettung [198.28] keinen Entschluß zugelassen hatte. ’‘[…] und Karau durch die Behauptung: »Auch Umbettungen [199.3] sind Vertreibung«, provozierte.’‘[…] hörte sich die Umbettung [207.26] sterblicher Überreste praktikabel und kein bißchen mehr anstößig an.’‘Umbettung [208.10] wird sein nur über meine Leiche!’‘Fast fürchte ich, daß Jerzy in seinem Übereifer den Umbettungen [212.21] Raum schaffen wird;’‘Vor vollendete Tatsachen gestellt, blieb unserem Paar nur übrig, die vollstreckten Umbettungen [215.16] hinzunehmen, freilich unter Protest. ’‘Spätestens ab Beginn der Umbettungen [237.17] war ein Planungschef vonnöten.’‘Sie waren gegen Umbettung [299.27].’
‘Ich, leichtfertigerweise ich, habe Argumente für seine widerwärtige Umbettungsaktion [208.6] geliefert.’‘[…] und nach Reschkes Absicht sollte der Umbettungsaktion [210.9] ein Riegel vorgeschoben werden.’
Umbettungsantrag, der [1*] Pl. -anträgeUmbettung; Antrag (2)
‘[…] sprach von 37 000 Umbettungsanträgen [209.14] bei angehobener Grundgebühr von sage und schreibe 2000 Deutschmark.’
Umbettungsgeschäft, das [3*]Umbettung; Geschäft (1)
‘[…] nur Reschke hatte nichts in der Hand, als er in Lübeck Einspruch erhob gegen das, wie er sagte, »menschenunwürdige Umbettungsgeschäft [210.22]«.’‘[…] und bewerteten ihre Tätigkeit - vom Umbettungsgeschäft [243.15] abgesehen - als sinnvoll […]’‘[…] das Umbettungsgeschäft [246.3] jedoch ist, weil es floriert, besonders verwerflich, wenn nicht obszön.’
Umbettungswunsch, der [1*] Pl. -wünscheUmbettung; Wunsch (1)
‘Man kann gut und gerne von mehr als dreißigtausend Umbettungswünschen [194.1] ausgehen.’
Umbra, das [1*] o.Pl.erdbraune Farbe [D2b]
‘Kein eigentliches Umbra [7.23], mehr Erdbraun als Torfschwarz...’
Umerziehung, die [1*]das Anleiten, Fördern zu einer anderen Einstellung, Haltung [° D umerziehen; D erziehen 1a,b]
‘[…] bis sie uns nach Kriegsende, dank demokratischer Umerziehung [230.8], mit anderen Unsitten abhanden gekommen ist.’
Umgang, der [4*][bestimmte] Behandlung [° D umgehen 3a]
‘Gewiß wünsche man sich humaneren Umgang [24.24] mit Toten.’‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang [86.26] mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten […]’‘Das hätte ich ihm nicht zugetraut, diesen lockeren Umgang [95.12] mit dem Software-System.’‘Es könnte sein, daß der tägliche Umgang [101.13] der Vergolderin mit der astronomischen Uhr die sonst sachliche Piątkowska ins Grübeln gebracht hat […]’
Umgangsdeutsch, das [1*][Kenntnis der] Alltagssprache in Deutschland [Register] [°]
‘Sein Satz ›Das ist euer Bier!‹ beweist immerhin, wie geläufig sein Umgangsdeutsch [183.14] ist.’
Umgangspolnisch, das [2*][Kenntnis der] Alltagssprache inPolen [Register] [°]
‘Sie übte sich rasch ein notdürftiges Umgangspolnisch [217.18] ein […]’‘Danach hat sie nur noch mit Wróbel, später sparsamer mit der Piątkowska ihr Umgangspolnisch [240.30] gesprochen, an Reschke gewendet kein Wort.’
Umgangston, der [1*]Art, in der Mitglieder einer Gruppe miteinander sprechen; Sprechweise innerhalb einer Gruppe [D]
‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston [198.2] der versammelten Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um […]’
Umgebettete, der/die [3*] Pl. -njmd. [dessen Leiche] von einem Grab in ein anderes gebracht wurde [° D umbetten 2]
‘[…] wobei die Namen und Daten der Umgebetteten [196.20] auf schlichtem Stein alphabetisch gereiht Platz finden könnten.’‘Als Reschke, angesichts der neuverlegten Bodenplatten, nach den Gebeinen der Umgebetteten [225.29] fragte, machte der Priester ihnen das Angebot, unterhalb der links gereihten Kirchenbänke eine Gruft zu besichtigen.’‘Bei den Urnenbeisetzungen [149.4] war der Kreis der Leidtragenden kleiner […]’
Umgebung, die [4*]Gesamtheit dessen, was sich von allen Seiten um jmdn., etw. herum befindet, bes. Landschaft, Bauwerke, Straßen usw. im Umkreis um einen Ort, ein Haus o.Ä. [° Da; D umgeben b]
‘Die ehemaligen Einwohner der bis '39 freien, danach dem Reich eingegliederten Stadt Danzig und Umgebung [94.11] hatten überwiegend in Schleswig-Holstein […] erträgliches Unterkommen gefunden;’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste […] den Wunsch geäußert, wenn nicht in unmittelbarer Nähe des Versöhnungsfriedhofs, dann doch in dessen landschaftlich freundlicher Umgebung [176.23] ihren Lebensabend verbringen zu dürfen.’‘Wie sich das Paar in verschneiter Umgebung [190.19] darstellte, wissen wir schon, neu ist die Brakup.’‘Sie zählte zu den knapp sechshundert Deutschen, die in Gdańsk und Umgebung [217.5] übriggeblieben waren.’
Umhängetasche, die [3*]Tasche (2);, die an einem Riemen o.Ä. über der Schulter getragen wird [D]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche [13.5] ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze […]’‘Weil sie in ihrer Umhängetasche [17.29] aus Kalbsleder jederzeit zwei von den sechs mit sich führte […]’‘Atemlos kam sie und trug außer ihrer Umhängetasche [77.18] das gefüllte Erbstück, Mamas Einkaufsnetz.’
Umkehr, die [2*]das Kehrtmachen, Wenden und Zurückgehen, -fahren [° D umkehren 1]
‘So gepflegt und genutzt sich das Kleingärtnerglück mit Zäunen abgrenzte, […] Reschke schlug dennoch Umkehr [64.27] vor.’‘[…] bei der ein Herzog aus ruhmreichem Piastengeschlecht zwar den Tod gefunden, doch die Mongolen zur Umkehr [288.19] gezwungen haben soll.’
Umland, das [2*]eine Stadt umgebendes, wirtschaftlich u. kulturell überwiegend auf sie ausgerichtetes Gebiet [Da]
‘Weil die anreisenden Enkel […] nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland [233.10] kennenlernten […]’‘Wer hätte zu glauben gewagt, die Stadt und ihr Umland [259.23] werde sich doch noch wirtschaftlicher Blüte erfreuen dürfen.’
Umlauf, der [1*] Pl.etw. in Umlauf bringen dafür sorgen, dass etw. verbreitet wird [° D3]
‘Und dankenswerterweise haben beinahe alle Ortsstellen meinen Fragebogen in Umlauf [97.21] gebracht’
Umorientierung, die [1*]Neuausrichtung [°]
‘[…] der als Vizedirektor der Nationalbank mit »sanfter Schärfe« darauf gepocht habe, daß die gebotene Umorientierung [120.11] der Wirtschaft […] keine Halbheiten dulde […]’
Umriß, der [2*] Pl. -risseäußere, rings begrenzende Linie bzw. Gesamtheit von Linien, wodurch sich jmd., etw. [als Gestalt] von seiner Umgebung abhebt, auf einem Hintergrund abzeichnet [D Umriss]
‘Dem Belag sind deutlich die Umrisse [159.12] plattgewalzter Kröten eingezeichnet.’
Ü Andeutung [°]
‘In Briefen […] wird in Umrissen [87.26] erkennbar, welche Richtung ihre Bemühungen einschlagen.’
Umsatz, der [1*]Gesamtwert (innerhalb eines bestimmten Zeitraums) abgesetzter Waren, erbrachter Leistungen [D1]
‘Die Zahl der Versöhnungsfriedhöfe versprach, sich demnächst auf hundert zu runden, entsprechend schnellte der Umsatz [269.4] hoch.’
Umschlag, der [1*] o.Pl.plötzliche, unvermittelte starke Veränderung, plötzliche Umkehrung, Verkehrung; das Umschlagen [D4]
‘Dennoch kann ich die gegenwärtige Hochstimmung nicht ohne Vorbehalt teilen: ihr Umschlag [89.9] in Bitternis ist wie vorgeschrieben.’
Umschreibung, die [2*] Pl. -enAusdruck, Satz mit dem etw. anders, mit anderen, bes. mit mehr als den direkten Worten [verhüllend] ausgedrückt od. beschrieben wird [° D2; D umschreiben 2a]
‘Es bleibt bei seiner Umschreibung [63.18]: »Am besten, wir nehmen den Wagen...«’‘[…] zu der ihm teils abgeschmackte, teils originelle Umschreibungen [84.7] einfallen […]’
Umschulung, die [1*]Ausbildung für eine andere berufliche Tätigkeit [° D umschulen 2a]
‘Achtundzwanzig ausgesucht tüchtige Werftarbeiter, sagt Chatterjee, habe er unter Vertrag und zwei holländischen Meistern zur Umschulung [162.22] anvertraut.’
Umsetzbarkeit, die [1*]Möglichkeit etw. umzuwandeln, umzugestalten [u. dadurch zu verdeutlichen, zu verwirklichen] [° D umsetzten 3c]
‘Überzeugt vom Anspruch der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit [70.2] ihrer Idee gewiß […]’
Umsetzung, die [4*]Verwirklichung, Durchführung [°]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung [108.29] unserer Idee […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘[…] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze […], ist für die weitere Umsetzung [135.17] unserer Idee günstig gewesen:’‘Ihr Mann […] ging zwar auf unsere Idee und deren, weiß Gott, schwierige Umsetzung ein [185.8], allerdings so, wie ich ihn kenne, von oben herab:’‘[…] daß dieses Gerät […] bei der tätigen Umsetzung [280.5] der Idee treue Dienste geleistet habe;’
Umsiedler, der [6*] Pl. (m+f) - jmd., der anderswo angesiedelt, ansässig gemacht wird [° D; D umsiedeln 1]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien [100.30] überliefert […]’‘Mein Mitschüler schwankt zwischen den Kategorien und sagt »Umsiedler [96.13]«, wenn er »Vertriebene« meint […]’‘Ist es nicht so, als versuche das hohe Lebensalter der ehemaligen Umsiedler [96.28] uns mahnend anzudeuten, daß man mit Ungeduld auf die Gründung der Friedhofsgesellschaft wartet, ja, sie herbeisehnt?’‘[…] deshalb sprach er abwechselnd von »Vertriebenen« und von »Umsiedlern [106.1]«;’‘Allen nach jenem Datum verstorbenen Umsiedlern [193.28] sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr durch Umbettung eröffnet sein.’‘Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler [231.21] aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’
Umsiedlung, die [1*]das anderswo Ansässigmachen, -werden; Emigration [° D; D umsiedeln 1]
‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung [38.1] seinen Ort gehabt […] habe.’
ZwangsumsiedlungUmstand, der [2*] Pl. Umstände1.zu einem Sachverhalt, einer Situation, zu bestimmten Verhältnissen, zu einem Geschehen beitragende od. dafür mehr od. weniger wichtige Einzelheit, einzelne Tatsache [D1]
‘[…] ein Wunsch übrigens, der zumeist bitter unerfüllt bleibt, denn oft stehen die Umstände [38.10] diesem Verlangen entgegen.’
2. meist Pl.in überflüssiger Weise zeitraubende, die Ausführung von etw. [Wichtigerem] unnötig verzögernde Handlung, Verrichtung, Äußerung usw.; unnötige Mühe u. überflüssiger, zeitraubender Aufwand [D2]
‘Als eine Allerweltsgeschichte hätte beginnen können, begann sich die Welt oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt tatsächlich zu verändern, und zwar ohne Umstände [16.9] zu machen, im Schweinsgalopp.’
Umtrunk, der [1*]gemeinsames Anstoßen und Konsum [von alkoholischen] Getränken in einer Runde [° D]
‘[…] danach lud er die versammelte Aufsicht zu einem Umtrunk [197.27] in die Hotelbar ein.’
Umwälzung, die [2*] Pl. -engrundlegende Veränderung bes. gesellschaftlicher o.ä. Verhältnisse [D1]
‘Umwälzungen [89.5] von barbarischer Gewalt sehe ich auf Umwegen und direkt auf uns zukommen […]’‘Doch unsere Idee, die nun eine feste Adresse hat, wird von den großen Umwälzungen [125.2] nicht betroffen sein […]’
Umweg, der [4*] Pl. -eWeg (1a);, der nicht direkt an ein Ziel führt u. daher länger ist [D]
‘[…] und sein Umweg [44.9] durch die Beutlergasse auf Sankt Marien zu mein Umweg [44.10] hätte sein können […]’‘Nicht alle seine Umwege [60.17] müssen meine sein.’
Ü längere Zeitspanne [°]
‘Umwälzungen von barbarischer Gewalt sehe ich auf Umwegen [89.6] und direkt auf uns zukommen […]’
Umweltministerium, das [1*]Ministerium für Umweltfragen [D]
‘Ihr Mann, der mittlerweile Abteilungsleiter im Umweltministerium [185.6] ist […]’
Umwertung, die [1*]neue veränderte Deutung, Sinngebung [°]
‘Sogar mit einem Nietzsche-Zitat wollte er mir die Zeitenwende und mit ihr die Umwertung [200.24] aller Werte schmackhaft machen.’
Umzäunung, die [2*]Zaun [D2]
‘[…] die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten oder bei der Umzäunung [153.27] von Hühnerhöfen, Verwendung gefunden.’‘Er wartete, an die Umzäunung [200.1] der Grabstelle gelehnt.’
Umzug, der [1*]1.das Übersiedeln in eine andere Wohnung, Unterkunft; Wohnsitzwechsel [° D umziehen 1a]
‘Wenige Jahre nach dem Umzug [31.16] in die Hundegasse starb ihr Mann an Leukämie.’
Kleinumzug2.aus bestimmtem Anlass veranstalteter gemeinsamer Gang, Marsch einer Menschenmenge durch die Straßen [D2]KarnevalsumzugUnabhängigkeit, die [1*]Eigenschaft, souverän, frei von der Befehlsgewalt eines anderen Staates, zu sein [° D1b; D unabhängig 1b]
‘[…] viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit [211.4] zu wenig Sicherheit versprach […]’
Unausgereifte, das [1*] ugs. → unausgereiftnicht bis zu einer möglichen Vollkommenheit entwickelt [° D unausgereift; D ausreifen 2]
‘[…] fehle, da nur im Widerstand erfahren, die demokratische Reife, so daß fortan Unausgereiftes [172.10] nachbarlich ins Kraut schießen werde, arm wie reich.’
Uneinsichtigkeit, die [1*]Unvernunft, Verstocktheit; Borniertheit [° D uneinsichtig]
‘Darauf jammert Reschke über die »selbstsüchtige Uneinsichtigkeit [99.10]« zweier seiner drei Töchter […]’
Unerklärliche, das [1*] → unerklärlichsich nicht erklären lassend, unergründlich [D unerklärlich]
‘Passiert Unerklärliches [91.26], erklärt dieser Ausruf alles sogleich.’
Unerträglichkeit, die [1*]Zustand in dem (etw. Unangenehmes, Lästiges, Quälendes) kaum mehr hingenommen u. ausgehalten werden kann [° D unerträglich; D ertragen]
‘Chatterjee meint, der Golfkrieg sei notwendig, um die Verelendung, zum Beispiel in Asien und Afrika, bis zur Unerträglichkeit [200.18] spürbar zu machen.’
Unfall, der [1*]den normalen Ablauf von etw. plötzlich unterbrechender Vorfall, ungewolltes Ereignis […] [D]
‘[…] daß uns beiden ein glückliches Altern bevorstand, bei wechselseitiger Fürsorge, bedingt durch den Unfall [267.14] und dessen Folgen...’
Unfehlbarkeit, die [1*]Eigenschaft, dass jmd. keinen Fehler begeht, keinem Irrtum unterworfen ist [° D unfehlbar 1] Unkenrufe die Unfehlbarkeit des Papstes [°]
‘Dessen Unfehlbarkeit [225.13] wolle er als Christ nicht untertänig sein.’
‘Dann kam der Ärger mit dem Wagen, dieser Unflat [267.22] gehässiger Verdächtigungen.’
Ungar, der [1*] Pl. (m+f) -nEinwohner zu Ungarn, einem Staat im südöstlichen Mitteleuropa [° D; D Ungarn]
‘Und wenn der Pole nicht will, klopfen wir bei den Tschechen und Ungarn [56.19] an.’
Ungeduld, die [1*]Unfähigkeit, sich zu gedulden, etw. ruhig, gelassen abzuwarten, zu ertragen, durchzuführen; Mangel an Geduld [D]
‘[…] daß man mit Ungeduld [96.29] auf die Gründung der Friedhofsgesellschaft wartet, ja, sie herbeisehnt?’
Ungenauigkeit, die [1*] Pl. -enetw., was nicht einwandfrei, exakt dem Erwarteten, Angestrebten entspricht [° D2, D genau Ia]
‘Und Wróbel bat darum, die kleinen Ungenauigkeiten [239.14] der Brakup zu vergessen und dem geschäftsführenden Paar, wie er es tue, das Vertrauen auszusprechen.’
‘Nichts Ungewöhnliches [272.10], wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen […] ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Unglaube, der [1*]Zweifel an der Existenz, am Wirken Gottes, an der Lehre der [christlichen] Kirche [D2]
‘[…] lehrte ihren Alexander, daß in Polen gelebter Unglaube [257.7] katholisches Verhalten nicht ausschließt.’
Unglaubliche, das [1*] → unglaublichunwahrscheinlich u. daher nicht, kaum glaubhaft, nachvollziehbar [° D unglaublich]
‘Du wirst bestimmt irgendwas damit anfangen können, gerade weil alles ans Unglaubliche [15.19] grenzt.’
Unheil, das [7*] geh.etw. (bes. ein schlimmes, verhängnisvolles Geschehen), was einem od. vielen Menschen großes Leid, großen Schaden zufügt; Unglück [D]
‘Droht nun Unheil [51.23], oder wird […] das alte Europa einer so radikalen wie heilsamen Verjüngungskur unterworfen?’‘[…] um sogleich den Kommunismus für alles kommende Unheil [93.2] verantwortlich zu machen […]’‘In vielen deutschen Märchen […] verheißt der Unkenruf Unheil [126.14].’‘Die Unke unkt Unheil [126.14] herbei, wird gesagt.’‘[…] wird ihr, nicht etwa der Erdkröte, die Rolle der Ruferin zugedacht, die kommendes Unheil [126.20] einläutet.’‘Der jedes Unheil [211.27] vorkostende Professor glaubte dem Bengalen blindlings;’‘Satt an Unheil [276.9], bedrängten Meldungen einander […]’
Uni, die [1*] Jargon/kurz für Universität/ [D ²Uni]
‘Dabei verfügt die Uni [93.9] über Geräte, die Daten speichern, im Übermaß...’
Uniform, die [1*](bes. beim Militär u. bei der Polizei) im Dienst getragene, in Material, Form u. Farbe einheitlich gestaltete Kleidung [D]
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen in Uniform [261.24] gesteckt […]’
Jungvolkuniform; MarineuniformUniversität, die [10*] Pl. -enin mehrere Fakultäten gegliederte [die Gesamtheit der Wissenschaften umfassende] Anstalt für wissenschaftliche Ausbildung u. Forschung; Hochschule [D1]
‘»Ich habe mich«, schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand anstoßen lassen, den Ärger über die Universität [100.14] und ihre Intrigenwirtschaft durch Tätigkeit abzustellen […]’‘[…] auch einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität [102.10] sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Reschke und die Universität [102.19].’‘Die Universität [104.13] und - wie er der Piątkowska schreibt - »mehr noch ihr Lehrbetrieb« ekelten ihn an.’‘[…] wie viele Studenten die Universität [106.19] unvorbereitet auf das spätere Berufsleben verlassen.’‘Die Universität [107.12] dürfe nicht zum Vermittlungsbüro für Arbeitsplätze verkommen.’‘An anderen Universitäten [107.15] wurde sein »praxisbezogener Studiengang für Kunsthistoriker« kopiert.’‘Reschke hat sie in die Universität [114.11] mitgenommen und dort mit Kollegen und seinen praxisbezogenen Studiengängen bekanntgemacht.’‘Aus naheliegenden Gründen und weil ihm die Universität [131.17] ohnehin stank, ließ sich Professor Reschke beurlauben.’‘[…] so rückversichert, fiel es ihm leicht, von der Universität [131.27] und ihrem Lehrkörper Abschied zu nehmen.’
‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens, bei diesmal ungarischem Wein, seinen Universitätsrang [74.31] mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’
Universitätsreform, die [1*]planmäßige Neuordnung, Umgestaltung, Verbesserung derUniversitäten (ohne Bruch mit den wesentlichen geistigen u. kulturellen Grundlagen) [° D Reform]
‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform [103.8], sei es zum Sinn studentischer Mitbestimmung […] etwas Radikales aus.’
Universitätssekretärin, die [1*]Universität; Sekretärin
‘Er richtete in seiner Junggesellenwohnung ein Sekretariat ein, das bald darauf seiner Universitätssekretärin [132.17] Raum und leergeräumte Regale bot.’
Unke, die [23*] Pl. -n1.Kröte mit plumpem, flachem Körper, schwarzgrauem bis olivgrünem, manchmal geflecktem, warzigem Rücken u. grauem bis schwarzem Bauch mit gelber bis roter Fleckung; Feuerkröte [D1]
‘Aber er will gesehen haben, wie ich eine ausgewachsene Kröte, nein, Unke [42.9], Rotbauchunke […] runtergeschluckt habe, rein und weg, ohne Wiederkehr.’‘[…] Frösche jeder Größe, Froschlurche, also auch Unken [126.6]:’‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke [126.11], mehr noch als Kauz und Eule, Aberglauben gefördert hat.’‘Die Unke [126.14] unkt Unheil herbei, wird gesagt. ’‘In früheren Zeiten jedoch ist der Unke [126.17] Weisheit angedichtet worden; ’‘[…] zitierte der Professor, weil Unken [126.27] den Ton angaben, aus den Dichtungen der Romantiker […]’‘[…] um die deutlich glasglockenzarten Rufe der Unke [127.22] einzufangen.’‘Und plötzlich dann doch der Ruf einer einzelnen Unke [143.14]:’‘Es ist die einzelne Unke [144.17] gewesen, die Alexandra geraten hat, das Ende unserer Bemühungen vorwegzunehmen.’‘»Das war eine Unke [160.9]«’‘»Diese Unke [160.9] ruft nicht mehr«’‘»Platte Unke [160.10]«’‘»Noch eine plattgewalzte Unke [160.10], kein gutes Zeichen!«’‘[…] werden es wohl doch Froschlurche, also Unken [160.16], gewesen sein […]’‘[…] sogleich entsteht mir ein Bild, auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke [211.29] als Fahrgast in Richtung Zukunft rollt...’‘Wenn im Vorjahr alles zu früh, viel zu früh gekommen war - der Raps, die Unken [276.6] -, war in diesem Frühjahr alles spät, viel zu spät dran. ’‘Deshalb wohl ließen sich keine Unken [280.14] hören...’‘[…] aber es rief keine Unke [284.24] […]’‘[…] doch ließ ich zum Rund der Kuppelöffnung empor eine einzelne Unke [296.17] rufen:’‘Doch nicht ich bin der Rufer gewesen, vielmehr hat die Unke [296.24] aus meinem Innersten heraus...’
Gelbbauchunke; Rotbauchunke; Unkenruf; Unken; Unkengeläut2.ugs.jmd., der [ständig] unkt; Schwarzseher [D2]
‘Bist selber Unke [127.12]!’
3.Unkenrufe Spitzname für Alexander Reschke [Register] [°]
‘Professor Dr. Alexander Reschke hing, aus Studentenmund, ein Spitzname an, die Unke [105.7].’‘Was hat ihn, den Zauderer, »die Unke [106.11]«, zum Handelnden gemacht?’
Unken, das [1*] → unkendas Rufen einer Unke (1); [°]
‘Und in die Stille und über das endlose Unken [143.25] hinweg sagte die Piątkowska:’
Unkengeläut, das [6*]a)glockenartiges Rufen einerUnke (1); [°]
‘[…] wie fordernd sie ihre Wörter anstößt und mit dem Unkengeläut [128.8] mischt.’‘[…] im Chor und vereinzelt, Unkengeläut [166.10].’‘Die in Chatterjees Werkstätten entwickelte Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden, das […] dem Unkengeläut [213.2] nachempfunden worden war.’‘Unkengeläut [280.16], das wir im Frühling […] zwischen Kopfweiden im flachen Werder aufgenommen hatten, wurde uns behilflich.’‘Nur so ließ sich mit dem vom Unkengeläut [283.21] gehobenen Wort »hochzeitlich« die zukünftige polnisch-bengalische Symbiose feiern;’
b)ÜFahrradklingel, die eine Tonfolge ähnlich dem Unkengeläut (a) wiedergibt [°]
‘Auch dieses Modell lief mit traurig schönem Unkengeläut [213.16].’
Unkenruf, der [12*] Pl. -e1.dumpf klingenderRuf (1) einerUnke (1); [D1]
‘In vielen deutschen Märchen […] verheißt der Unkenruf [126.14] Unheil.’‘Wenn Arnim die Unkenrufe [127.1] auf Johannisfunken reime, wolle er den späten Juni, die Zeit des Johannisfeuers andeuten;’‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben, ihre Beschwerden und die Unkenrufe [128.3] zum Trio gemischt.’‘Eine Tonbandaufzeichnung, die gleich hinter den Unkenrufen [128.17] Erna Brakups Gebrabbel bewahrt, wärmt Erinnerungen auf.’‘Später […] höre ich sie, vor Uferschilf stehend, über die Unkenrufe [131.11] hinweg aufs Tonband sprechen:’‘Der Unkenruf [143.23] wollte nicht enden...’‘Alexandra hat diesen Wechselreden, die sich mit den Unkenrufen [144.9] wiederholten, ein Ende gesetzt:’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr gehört, auf dem er Unkenrufe [280.29] als Vorrat eingefangen hatte […]’‘Erst als sie in die Kaschubei fuhren, um mit dem Tonbandgerät Unkenrufe [284.24] aufzuzeichnen’‘Und die Pantheonkuppel war wie erbaut für den Unkenruf [296.19] […]’‘[…] doch ist der Unkenruf [296.28] von mir abgehoben gewesen bis hoch zur Scheitelöffnung […]’
2.pessimistische Äußerung [D2]
‘Aber verehrte Frau Piątkowska! Was sollen denn diese Unkenrufe [247.20]?’
UnkenrufenUnkenrufen, das [1*]das Kundtun einesUnkenrufs (2); [°]
‘[…] was jedoch hier, Mitte Mai zu Gehör komme, sei beklemmend vorweggenommenes Unkenrufen [127.5].’
Unkraut, das [1*] o.Pl.Pflanzen, die zwischen angebauten Pflanzen wild wachsen [u. deren Entwicklung behindern] [D1]
‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut [174.28] versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein […]’
Unrecht, das [3*]als falsch, verwerflich empfundene Verhaltensweise, Handlung, Tat [° D1b; D unrecht 1]
‘Nach all dem Unrecht [85.11], das sich Menschen angetan haben […]’‘[…] als die Grabsteininschrift »Nach Unrecht [151.11] ward das Recht geboren, die Heimat blieb ihm unverloren« zur Debatte stand.’‘Ihre Existenz erinnerte die Polen an Unrecht [221.10], das nicht, wie sonst üblich, den Russen zugeschoben werden konnte.’
Unreifezeugnis, das [1*] Wortspiel zu Reifezeugnis = Urkunde, mit denen Abiturienten von der Schule abgehen [°] und Unreife = Unerfahrenheit, Unfähigkeit [°] GrassZeugnis (2);, das jmd., etw. keine oder nur ungenügende Reife zuspricht [°]
‘[…] auch fiele es schwer, dem doppelten Unreifezeugnis [172.17] mit besseren Schulnoten nachzuhelfen, zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge, meistens recht behalten;’
Unruhe, die [3*] o.Pl.unter einer größeren Anzahl von Menschen herrschende, durch [zornige] Erregung, Empörung, Unmut, Unzufriedenheit gekennzeichnete Stimmung [D3]
‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der Aufsichtsratssitzung vom 5. November zu kontroverser Debatte. Unruhe [174.2] seitdem...’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite Unruhe [233.2] auf […]’‘Mit Unruhe [250.11] reagiere die Kundschaft - wirklich, er sprach von Kundschaft! - auf allzu lange Wartezeiten.’
Unschickliche, das [1*] geh. → unschicklicheiner bestimmten menschlichen od. gesellschaftlichen Situation unangemessen u. daher unangenehm auffallend [° D unschicklich; D schicklich]
‘[…]»wenngleich«, wie Reschke schreibt, »nichts Unschickliches [138.4] geschehen ist, denn die Rikschas legten wie die Taxis den […] Weg mit seitlich wehendem Trauerflor zurück«.’
Unschuld, die [1*]*Unschuld vom Lande scherzh., meist spöttischunerfahrenes u. moralisch unverdorbenes, naives, nicht gewandt auftretendes junges Mädchen vomLand (3) [D2b*]
‘Man kann nicht einerseits den Kapitalismus wollen und andererseits die Unschuld vom Lande [56.3] spielen.’
Unsitte, die [1*] Pl. -n abwertendschlechter Brauch; schlechte Gewohnheit, Angewohnheit [D]
‘[…] bis sie uns nach Kriegsende, dank demokratischer Umerziehung, mit anderen Unsitten [230.9] abhanden gekommen ist.’
Untat, die [1*] Pl. -en emotionalböse, grausame, verbrecherische, verwerfliche Tat (1); [D]
‘Ganz zu schweigen von all den anderen unsäglichen Untaten [25.14]...’
Unterfutter, das [1*] GrassBelag, Schicht auf der eigentlichen äußeren Hülle von etw. [°]
‘Wenig Abfall: außer dem moosigen Unterfutter [33.25] der Pilzhüte geringe Schneckenfraßspuren.’
Untergeschoß, das [1*]Souterrain, untere Etage, Kellergeschoss [° D Untergeschoss; D Souterrain]
‘[…] in der das Untergeschoß [10.22] des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’
Unterhaltskosten, die [1*] Pl.mit dem Instandhalten von etw. verbundeneKosten [° D Unterhalt 2]
‘Trotz erheblicher Neben- und Unterhaltskosten [157.22] schnellten die Konten in unerwartete Höhe.’
Unterhose, die [1*] Pl. -nHose, die unter der Oberbekleidung unmittelbar auf dem Körper getragen wird [D]
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen, vom Pullover bis zum Pulswärmer, lange Unterhosen [140.28] und Pelzmäntel […] verpackt wurden.’
Unterkommen, das [1*]Unterkunft [D]
‘Die ehemaligen Einwohner […] hatten überwiegend in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen wenn nicht Heimat, so doch erträgliches Unterkommen [94.13] gefunden;’
Unterlagen, die [5*] Pl.schriftlich Niedergelegtes, das als Beweis, Beleg, Bestätigung o.Ä. für etw. dient; Dokumente; Urkunden; Akten o.Ä. [D2]
‘Zwar fehlt im Wust der vorliegenden Unterlagen [92.8] kein einziger Brief […]’‘Seinem Brief legte er entsprechende Unterlagen [108.13] bei.’‘Das lese ich der Hotelrechnung ab, die […] zu den Unterlagen [110.4] auf meinem Tisch gehört.’‘In meinen Unterlagen [156.6] finden sich keine Hinweise auf Reisen.’‘Sie sei bereit, mit allen Unterlagen [250.16] und Daten nach Düsseldorf umzuziehen […]’
Unterlippe, die [1*]untere Lippe [D]
‘Ihr voller Mund, seine zurückweichende Unterlippe [155.30].’
Untermieter, der [1*] Grassgewerblich genutzte Räume in einem [dafür ursprünglich nicht vorgesehenen] Gebäude [°]
‘[…] der achteckige Wehrturm, dessen neuester Untermieter [13.22], die gedrängt volle Wechselstube […]’
Unternehmen, das [8*] Gen. -s1.etw., was durch Aktivität in die Tat umgesetzt wird; Vorhaben [° D1, D unternehmen 1a]
‘Und doch gibt er der Schubkraft des Unternehmens [53.9] Vorschuß:’‘[…] obgleich ihm bewußt war, daß schon die Ankündigung des Staatsbesuches dem Unternehmen [131.2] »Versöhnungsfriedhof« ein günstiges Licht geworfen hatte.’‘Und wahrscheinlich wäre das […] von Marczak als »erweiterte Friedhofstätigkeit« umschriebene Unternehmen [194.22] als nicht mehrheitsfähig zerredet, unter Streitgeröll begraben worden […]’‘Dieses raumsparende Unternehmen [207.30] verlangt absolut würdevolle Gestaltung.’
2.[aus mehreren Werken, Filialen o.Ä. bestehender] Betrieb (im Hinblick auf seine wirtschaftliche Einheit) [D2]
‘Demnächst wird auch dieses Unternehmen [108.25] mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen haben;’‘[…] mit deren Hilfe die DPFG ein verzweigtes, ich meine, ein undurchsichtiges Unternehmen [170.14] wurde.’‘[…] sein mittelständisches Unternehmen [191.27], spezialisiert auf Fußbodenheizung, bot Möglichkeiten fachkundiger Zusammenarbeit.’‘Wohl deshalb genießt Chatterjees Produktion, so mittelgroß das Unternehmen [205.28] vorerst noch ist, wachsendes Ansehen...’
Großunternehmen; Reiseunternehmen; Unternehmen Coloradokäfer [Register]; UnternehmerUnternehmer, der [5*]Eigentümer einesUnternehmens (2); [D] Unkenrufeder Unternehmer Gerhard Vielbrand [Register] [°]
‘[…] Herr Gerhard Vielbrand, 57 Jahre alt, mittelständischer Unternehmer [117.8] aus Braunschweig […]’‘[…] wobei es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem mittelständischen Unternehmer [151.9] Gerhard Vielbrand und dem Vizedirektor Marian Marczak kam […]’‘Und bei Reschke finde ich Hinweise, die den Unternehmer [193.8] in ein milderes Licht rücken:’‘Indem der mittelständische Unternehmer [207.22] des Professors kürzlich dozierten Vortrag nach seinem Belieben auswertete […]’‘[…] wird wohl die Aufsicht, vertreten durch den Unternehmer [237.20] Vielbrand, tätig geworden sein;’
Unternehmungsgeist, der [1*] o.Pl.Initiative, etw., was bestimmte Handlungen, Aktivitäten o.Ä. erfordert, in die Tat umzusetzen, durchzuführen [° D; D unternehmen 1]
‘[…] versprach, mit Hinweis auf den Grabstein des Werftgründers, dessen Unternehmungsgeist [201.5] zu beleben.’
Unterschrift, die [1*] Pl. -enzum Zeichen der Bestätigung, des Einverständnisses o.Ä. eigenhändig unter ein Schriftstück, einen Text geschriebener Name [D1]
‘Keine Unterschriften [248.18] durften die beiden leisten oder verweigern.’
Unterseite, die [1*]nach unten gewandte, nicht sichtbare Seite (5b); [D]
‘Hätte Reschke […] die seitlich geplatzte Unterseite [160.21] fotografiert, könnte ich jetzt mit Bestimmtheit von Rotbauchunken sprechen.’
Unterstellung, die [1*]falsche Behauptung, mit der jmdm. in ungerechtfertigter Weise etw. zugeschrieben wird [° D2; D unterschieben b]
‘Marczak berichtete, daß mehrere Abgeordnete des Sejm diese Unterstellung [197.24] zurückgewiesen […] hätten;’
Unterstützung, die [2*]das Unterstützen, Helfen, Fördern [D1]
‘Im nachhinein weiß ich, daß von seiten des Flüchtlingsverbandes […] diskrete Unterstützung [112.25] zugesagt worden ist.’‘Frau Johanna Dettlaff […] fand bei Karau Unterstützung [238.29], als sie den abmahnenden Satz: »Privat- und Geschäftsleben müssen künftig streng getrennt werden«, ins Protokoll aufgenommen haben wollte.’
Untertassenteller, der [2*] Pl. - kleinerer Teller, in dessen leichte Vertiefung in der Mitte die Tasse gestellt wird [D Untertasse]
‘Mir fielen drei Untertassenteller [265.6] auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons […]’‘Vorhin noch waren mir […] die drei Untertassenteller [268.4] voller rosa Lutschbonbons wichtig […]’
Untertertianer, der [1*] Pl. - veraltend Schüler der vierten Klasse des Gymnasiums [° D Untertertia]
‘[…] man wird uns als Untertertianer [21.27] in eine Schulbank gezwängt haben […]’
Unterwassergesellschaft, die [1*] ÜGesellschaft (3b);, die unter der Wasser(b)oberfläche zusammenkommt [°]
‘Sie alle waren klagende Mitglieder einer Unterwassergesellschaft [268.12], anwesend und weit weg zugleich...’
Unterzeichnung, die [1*]Unterschrift, mit der der Inhalt eines Schriftstücks bestätigt wird; Signatur [° D unterzeichnen 1]
‘Die Beschwerden der Presse, man habe den Journalisten erst nach Unterzeichnung [119.27] des Vertrages erlaubt, Fragen zu stellen, wehrt er wie Fliegen ab:’
Unvereinbarkeit, die [1*] o.Pl.Trennung aufgrund widerstreitender Interessen, die nicht miteinender in Einklang zu bringen sind [° D unvereinbar]
‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit [146.3] eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz in der Aufsicht erklärt […]’
Unverträglichkeit, die [1*] Pl. -enStreitsüchtigkeit, Zank [° D unverträglich 2]
‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer, weil unsere Idee unter der Last deutscher Unverträglichkeiten [98.14] Schaden nehmen könnte...’
Unwille, der [1*] geh.lebhaftes Missfallen, das sich in Ungehaltenheit, Gereiztheit, unfreundlicher od. ablehnender Haltung äußert [D]
‘Sauber und krakelig rechtfertigen die Februarbriefe meinen Unwillen [98.29].’
Uralte, der/die [1*] Pl. -n verstärkendjmd. der sehr alt, bejahrt ist [°; D uralt; D alt 1a]
‘Es ist, als ob die Alten und Uralten [97.6] uns zuriefen: Beeilt euch!’
Urenkel, der [2*] Pl. (m+f) - Kind eines Enkels od. einer Enkelin; Großenkel [° D]
‘[…] unter ihnen Urenkel [137.31] der Verstorbenen […]’‘Weil die anreisenden Enkel und Urenkel [233.8] der Verstorbenen nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht der Enkel- und Urenkelgeneration [246.6] will man dafür zur Kasse bitten.’‘[…] weil immer mehr hochschwangere Frauen der Enkel- und Urenkelgeneration [270.19] die Reise nicht scheuten:’
Urgroßeltern, die [2*] Pl.Eltern des Großvaters od. der Großmutter [D]
‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern [177.9] zu erfüllen. ’‘[…] wo die Großeltern und Urgroßeltern [233.14] durch Erst- oder Zweitbestattung letzte Ruhe gefunden hatten.’
Urlaub, der [1*](in Betrieben, Behörden, beim Militär nach Arbeitstagen gezählte) dienst-, arbeitsfreie Zeit, die jmd. [zum Zwecke der Erholung] erhält [D]
‘[…] hatte sich bei einigen dieser noch jungen Menschen […] der Wunsch verfestigt, dort den Urlaub [233.13] zu verbringen […]’
Urne, die [7*] Pl. -nkrugartiges, bauchiges, meist künstlerisch verziertes Gefäß aus Ton, Bronze o.Ä., in dem die Asche eines Verstorbenen aufbewahrt u. beigesetzt wird u. die früher auch zur Aufnahme von Grabbeigaben diente [D1]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um […] Schwierigkeiten beim Überführen der Särge und Urnen [40.27] […]’‘Nur Reschke war, weil Ästhet von Berufs wegen, angesichts der überführten Urnen [149.18] besorgt.’‘Indem er Kunststoffgefäße unter Verbot stellte, gelang es ihm, die Verwendung von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen [149.23] zu fördern.’‘[…] als dann sogar eine Urne [152.24], ohne allerdings zu zerscherben, umgestoßen, brutal mutwillig umgestoßen wurde […]’‘Bei minus siebzehn Grad konnten selbst Urnen [188.16] nicht fachgerecht beigesetzt werden.’‘Angesichts der Schneekappen auf den Urnen [189.1] mußte Alexandra lachen.’‘[…] die Alte wird das Paar zwischen verschneiten Grabhügeln, vor weißverkappten Urnen [190.15] und unter überzuckerten Friedhofslinden fotografiert haben.’
‘Als sie […] weiteren Raum für Grab- und Urnenfelder [68.18] ahnten, nahm ihre Begeisterung um gut eineinhalb Hektar zu.’‘[…] Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld [148.15] anzulegen […]’‘[…] wurde das erste Urnenfeld [149.1] gleichfalls im westlichen Bereich des Versöhnungsfriedhofs angelegt […]’‘Schon lag die siebte Grabstellenreihe aufgefüllt, und das Urnenfeld [154.1] verlangte Erweiterung.’‘Gräberreihe um Gräberreihe, Urnenfeld [173.28] an Urnenfeld [173.28].’
‘Den Maßeinheiten deutscher Friedhofsordnung folgend, konnte bei voller Belegung mit 20 000 Grabstellen gerechnet werden, einschließlich der kleineren Urnengräber [118.13].’
‘Für diese Wünsche werden außerdem die niedrigen Kosten, insbesondere bei Urnenüberführungen [148.25], gesprochen haben […]’
Ursache, die [1*] Pl. -netw. (Sachverhalt, Vorgang, Geschehen), was eine Erscheinung, eine Handlung od. einen Zustand bewirkt, veranlasst; eigentlicher Anlass, Grund [D]
‘Reschke wird […] die Piątkowska nach den Ursachen [39.20] ihrer Deutschkenntnisse gefragt haben […]’
Urteil, das [1*]prüfende, kritische Beurteilung […], abwägende Stellungnahme [D2]
‘Schon früh, noch vor den ersten Beerdigungen, hat Reschke ihr Urteil [164.23] festgehalten:’
Pauschalurteil; UrteilskraftUrteilskraft, die [1*] o.Pl.Fähigkeit, über etw. ein Urteil zu fällen [° D]
‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat […] verlassen mußten, teilte gleichfalls seine Urteilskraft [105.23], ohne ihn zu zerreißen;’
Utensil, das [1*] meist Pl.: -ienetw., was man für einen bestimmten Zweck braucht [D]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien [100.30] überliefert […]’
Utopiescheiße, die [1*] derb emotional abwertendals schlecht und verabscheuenswürdig angesehenes, von Bloch [Register] in seinem philosophischen Werk „Geist der Utopie“ (1918) entwickeltes Prinzip, wonach Utopie ein geistlich-metaphysischer Zug aller Individuen und allen seins ist [°KNLL; D Scheiß-]
‘Wir nehmen jetzt Bloch auseinander. Na, diese Utopiescheiße [183.17].’
V
Vandalismus, der [1*]blinde Zerstörungswut [D]
‘Doch immerhin habe man die Grabplatten […] vor Vandalismus [24.29] weitgehend geschützt.’
Vanilleeis, das [1*]aus Milch, Zucker, Säften, einem aus den schotenähnlichen Früchten einer tropischen Orchideenpflanze gewonnenen, aromatisch duftenden Gewürz als Geschmacksstoff u. a. bestehende, künstlich gefrorene, cremig schmelzende Masse, die zur Erfrischung verzehrt wird [° D Vanille 1,2; D Speiseeis]
‘Durfte danach nur Vanilleeis [68.6] essen.’
Variante, die [1*] bildungsspr.leicht veränderte Art, Form von etw.; Abwandlung, Abart, Spielart [D1]
‘Bieroński hörte zu, die Brakup erwacht, als Reschke sein Standardthema »Das Jahrhundert der Vertreibungen« um eine Variante [198.31] bereicherte […]’
Vase, die [3*](aus Glas, Porzellan o.Ä.) oft kunstvoll gearbeitetes offenes Gefäß, in das bes. Schnittblumen gestellt werden; Blumenvase [D1]
‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern am Grab ihrer Eltern in eine Vase [23.10] gestellt haben.’‘Angesichts zweier Windlichter beiderseits der Vase [29.23] mit den rostroten Astern […]’‘Wie gut, daß Alexandra vorsorglich Tannenzweige mit Kerzen drauf in eine Vase [182.22] gestellt hatte.’
Vater, der [12*] Gen. -sMann, der ein od. mehrere Kinder gezeugt hat [D1a]
‘Der Vater [23.13] starb '58, die Mutter '64. ’‘Der Vater [36.26] sei Postbeamter gewesen, schon während der Freistaatszeit.’‘Die Mutter nicht, aber der Vater [39.23] hat Deutsch gesprochen. ’‘[…] wie es sein Vater [77.9] schon vergeblich getan hatte […]’‘[…] wo sein Vater [102.30] bald nach der Flucht als Postbeamter untergekommen war. ’‘»In deutscher Heimaterde ruht unser lieber Vater [151.2] und Großvater Adolf Zöllkau.« ’‘Eine Familiengruppe reiste empört mit der Asche des Vaters [154.6] und Großvaters wieder ab.’‘Und er, Chatterjee, schlage ganz nach der Mutter, während der Vater [165.10] ein Liebhaber der Poesie und besessen von Herrschaftsträumen gewesen sei […]’‘[…] als wolle der Sommersitz des Vaters [179.4] nachträglich die Philosophie des Sohnes bestätigen.’‘[…] nicht daß Alexanders Töchter Sophia, Dorothea und Margaretha der Frau an der Seite ihres Vaters [183.1] schnippisch, abschätzig, schroff begegnet wären;’‘An Weihnachtsgeschenken für den Vater [183.9], die Mutter habe es nicht gefehlt.’‘[…] daß ich damals noch meinte, nach meines Vaters [259.11] Entschluß aus dem Jahr '39, eingedeutscht heißen zu müssen […]’
Vaterland, das [1*] geh., oft emotionalLand (1a);, aus dem man stammt, zu dessen Volk, Nation man gehört, dem man sich zugehörig fühlt; Land als Heimat eines Volkes [D]
‘Was wir Heimat nennen, ist uns erlebbarer als die bloßen Begriffe Vaterland [38.5] oder Nation […]’
Vatikan, der [1*]Residenz des Papstes in Rom [D1]
‘Schon damals haben wir alle längeren Wege mit der Rikscha gemacht, über den Tiber zum Vatikan [297.19].’
Vedute, die [1*] Pl. -n bild. Kunstnaturgetreue Darstellung einer Landschaft, einer Stadt, eines Platzes o.Ä. in Malerei u. Grafik [D]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten [112.4] und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte […]’
Vehikel, das [2*] bildungsspr.etw., was als Mittel dazu dient, etw. anderes deutlich, wirksam werden zu lassen, zu ermöglichen [D2]
‘Sogar das politische Großgeschehen spannt er vor ihr zerbrechliches Vehikel [91.10].’‘[…] so vorbehaltlos ich als Autofahrer bereit bin, Verzicht zu leisten und in seiner Fahrradrikscha das Vehikel [200.12] zur Rettung der Großstädte zu sehen […]’
Ventil, das [1*]Vorrichtung, mit der das Ein-, Aus-, Durchlassen von Flüssigkeiten od. Gasen gesteuert wird [D1] ÜAbreaktion von Emotionen [°]
‘[…] sogar ihr Ventil [211.23] » Russenbeschimpfung« hielt vorerst dicht.’
Verabredung, die [2*]verabredete, vereinbarte Zusammenkunft [° D2b; D verabreden 1]
‘Vielleicht blieb zwischen Mittagessen und Verabredung [110.19] noch Zeit für einen Besuch in der Marienkirche.’‘[…] erst nach der roten Grütze mögen Alexander und Alexandra […] die Verabredung [111.27] im »Haus der Hansestadt Danzig« besprochen haben.’
Veranda, die [4*]überdachter [an drei Seiten verglaster] Vorbau an einem Wohnhaus [D]
‘In der einst durchweg gelb und grün verglasten Veranda [242.4] […] stand ein Gasherd, auf dem die Piątkowska Wasser aufsetzte.’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda [264.30] überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’‘In der Veranda [265.4] saß um einen Tisch laut betend Nachbarschaft versammelt […]’‘Reschke geht spielerisch mit den Lichtverhältnissen in Erna Brakups Veranda [268.1] um:’
‘[…] nebensächlich blieb das gefärbte, durch die Verandaverglasung [268.6] verfärbte Licht;’
Verandavorbau, der [1*]vorspringender, angebauter Teil eines Gebäudes, der als Veranda dient [° D Vorbau]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen in Fachwerk, unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau [240.23], war Erna Brakups Zuhause.’
Veränderung, die [3*] Pl. -enWandel; Umgestaltung, Umbruch [°]
‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen [47.1] anspielte und die mögliche Vereinigung aller Deutschen »den deutschen Eintopf« nannte.’‘Und all das, Liebste, geschieht in Zeiten großer Veränderungen [89.4] mit unwägbarem Ausgang.’‘Die politischen Veränderungen [103.3] während der endsechziger Jahre mögen dabei behilflich gewesen sein;’
KlimaveränderungVeranlagung, die [1*]Anfälligkeit, Neigung [° D3]
‘Auf vielfache Weise bewies der August seine Veranlagung [151.28] zum Krisenmonat.’
Veranstaltung, die [1*]etw., das stattfindet, [von einem Verantwortlichen u. Organisator] durchgeführt wird; Ereignis; Versammlung [° D veranstalten 1]
‘Überhaupt muß die Beerdigung der Erna Brakup eine auch heitere Veranstaltung [257.14] gewesen sein.’
ProtestveranstaltungVerantwortung, die [2*][mit einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Stellung verbundene] Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige u. Richtige getan wird u. möglichst kein Schaden entsteht [D1a]
‘[…] doch erst als er der Brakup den hohen Grad ihrer Verantwortung [146.5] als Sprecherin einer Minderheit deutlich gemacht hatte, […] war die Alte zufrieden:’‘Erfrischend, wie vorurteilslos die jungen Leute, kaum in Verantwortung [250.1], die restlichen Anträge sogleich zu gestalten begannen.’
Verbindung, die [1*] Pl. -enZusammenschluss, Bündnis, Partnerschaft o.Ä. [D6]
‘Dieser Herr, der in Reschkes Tagebuch namenlos geblieben ist, versuchte mit dem Zauberwort »Joint venture« Verbindungen [55.15] anzubahnen […]’
Verbleib, der [1*] geh.(nicht bekannter) Ort, an dem sich eine Person od. Sache befindet, die vermisst, nach der gesucht wird [D1]
‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib [220.5] des Seestegs und der Badeanstalt fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache.’
Verbot, das [5*] Pl. -enBefehl, Anordnung, etw. Bestimmtes zu unterlassen [D1]
‘Mag sein, daß ihr Gebrauch der fremden Sprache dem Verbot [11.5] zusätzliche Schärfe beimischte […]’‘Indem er Kunststoffgefäße unter Verbot [149.21] stellte, gelang es ihm, die Verwendung von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen zu fördern.’‘Hinter weiteren Verboten [150.13] stand das Verbot [150.13] von Kunststein geschrieben.’‘[…] daß es in Warschau während der deutschen Besatzungszeit, als überall Verbot [204.9] herrschte […] einen legalen Fahrradrikschabetrieb von Polen für Polen gegeben hat […]’‘Und leicht fiel es mir, das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot [274.5] von Särgen aus tropischen Hölzern wie Teak, Mahagoni und Palisander zu begrüßen...’
Badeverbot; RauchverbotVerbrechen, das [1*]a)abwertendverabscheuenswürdige Untat; verwerfliche, verantwortungslose Handlung [D1b]
‘Die Todesfabriken, der Völkermord, das noch immer unfaßbare Verbrechen [37.27].’
b)schwere Straftat [D1a]VerbrecherVerbrecher, der [1*]Pl. (m+f) - jmd., der ein Verbrechen (b); begangen hat [D]
‘Und das nennen sie Politik, Verbrecher [24.15] diese!’
Verdacht, der [1*]argwöhnische Vermutung [einer bei jmdm. liegenden Schuld, einer jmdn. betreffenden schuldhaften Tat od. Absicht] [D]
‘[…] es bleibt bei meinem Verdacht [124.20], daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’
VerdächtigungVerdächtigung, die [3*] Pl. -endas Verdächtigtwerden; das Aussprechen eines bestimmten Verdachts gegen jmdn., Beschuldigung [° D; D verdächtigen]
‘Dann kam der Ärger mit dem Wagen, dieser Unflat gehässiger Verdächtigungen [267.23].’‘[…] damit sie, falls es zu Verdächtigungen [275.10] komme, vorbereitet antworten könne.’‘Zwar konnten sie nichts Handfestes auf den Tisch bringen, aber Verdächtigungen [285.15] blieben genug:’
Verdeck, das [2*]meist bewegliches Dach eines Wagens [D2]
‘Mir liegt ein Foto vor, auf dem die Brakup in einer Fahrradrikscha bei hochgeklapptem Verdeck [203.28] sitzt, obgleich das Foto Schönwetter beweist.’‘Das hochgeklappte Verdeck [204.25] ist in den Landesfarben gestreift: weißrot, weißrot.’
Verdienst, das [2*] Pl. -eAnerkennung verdienende Tat, Leistung [D ²Verdienst]
‘[…] sagte er der durch mich vermittelten Anschubfinanzierung Verdienste [201.3] nach […]’‘Wegen Verdienste [286.1] um Produktion von Fahrradrikscha hat er teures Auto bekommen.’
VerdienstordenVerdienstorden, der [1*]Auszeichnung für besondere Verdienste [um den Staat] [D]
‘[…] wird der Piątkowska […] ihre Tätigkeit als mit Verdienstorden [30.29] dekorierte Restauratorin nützlich gewesen sein.’
Verdrängung, die [1*] Psych.[unbewusste] Verbannung bedrückender Erlebnisse, Vorstellungen, Bedürfnisse o.Ä. aus dem Bewusstsein; Unterdrückung eines Bewusstseinsinhalts, der sich psychisch nicht verarbeiten lässt [° D verdrängen 2]
‘Die Zeit der Verdrängung [244.18], ja, das Leugnen ist vorbei.’
Verehrteste, der/die [1*]iron. /w. Form/ UnkenrufeAnrede für Johanna Dettlaff [Register] [°]
‘Nicht wahr, Verehrteste [287.3]?’
Verein, der [3*] Pl. -eOrganisation, in der sich Personen zu einem bestimmten gemeinsamen, durch Satzungen festgelegten Tun, zur Pflege bestimmter gemeinsamer Interessen o.Ä. zusammengeschlossen haben [D1]
‘An Fußballspiele der Danziger Mannschaft, die eher Mittelklasse war, gegen auswärtige Vereine [69.10] - Breslau, Fürth, sogar Schalke - erinnere ich mich.’‘Um wenigstens etwas zu tun, schickt sie neuerdings über ihren Verein [158.18], ›Die Gesellschaft der Freunde von Wilno und Grodno‹, polnische Schulbücher über die Grenze.’‘Als nach der Wende in Osteuropa allen in Polen gebliebenen Deutschen erst zögernd, dann doch erlaubt wurde, sich in einem Verein [220.10] zu finden, war Erna Brakup nicht nur passiv dabei.’
Vereinigung, die [2*]Zusammenschluss zu einer Einheit, einem Ganzen [° D vereinigen 1]
‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte und die mögliche Vereinigung [47.2] aller Deutschen »den deutschen Eintopf« nannte.’‘[…] war ihm einerseits die Lösung der deutschen Frage durch Vereinigung [105.14] »rein gefühlsmäßig wünschenswert« […]’
WiedervereinigungVerelendung, die [1*] geh.große materielle Not, Verarmung [° D verelenden]
‘Chatterjee meint, der Golfkrieg sei notwendig, um die Verelendung [200.17], zum Beispiel in Asien und Afrika, bis zur Unerträglichkeit spürbar zu machen.’
Verfall, der [4*] Gen. -sdas Verfallen, Baufälligwerden [D]
‘Reschke, der überall Verfall [178.30] sah, wohl Verfall [178.30] sehen wollte, hat nur Verfall [178.31] notiert:’‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- und Kurbetrieb bot ein Bild alltäglichen Verfalls [240.11].’
Verfügung, die [1*] o.Pl.etw. steht jmdm. zur Verfügung jmd. kann über etw. frei verfügen, etw. beliebig nutzen [° D2]
‘So erfuhr unser Paar erst später, daß […] ein weitläufiges Gelände, einst Kleiner Exerzierplatz, dann Maiwiese genannt, nunmehr der Friedhofsgesellschaft zur Verfügung [251.5] stand:’
Verführung, die [1*]Reiz, anziehende Wirkung [D2]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung [8.21] besonderer Art, nein, einem Sog...’
Vergangene, das [1*]Vergangenheit (a); [°]
‘Weil auf Jerzy Wróbel, der immer im Vergangenen [207.11] stocherte […] wenig Verlaß war […]’
Vergangenheit, die [2*] Pl. selten: -ena) o.Pl.der Gegenwart vorangegangene Zeit [u. das in ihr Geschehene] [D1a]
Vergangeneb)jmds. Leben bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt [D1b]
‘In Vergangenheiten [156.15] rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer im Abseits gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen her.’
Vergänglichkeit, die [3*] Gen. -Unbeständigkeit von Personen, Dingen, die nicht von Dauer, vom Vergehen, Verfall, vom Tod bedroht sind [° D vergänglich]
‘Die herbstlichen Bäume gaben dem Ort der Vergänglichkeit [26.9] ihren wortlosen Kommentar...’‘Mir, dem das Postulat der Vergänglichkeit [62.15] seit frühen Studienjahren vertraut ist, wollte diese Vorspiegelung nicht einleuchten.’‘Dort liegen […] die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit [195.20]:’
Vergeblichkeit, die [1*]Erfolglosigkeit, Ausbleiben einer erwarteten od. erhofften Wirkung [° D vergeblich]
‘[…] ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt: die Vergeblichkeit [20.11] feiernde Verse.’
Vergleich, der [7*] Pl. -eprüfende Abwägung zweier oder mehrere Komponenten, um Unterschiede od. Übereinstimmungen festzustellen [° D; D vergleichen 1a]
‘Ich frage mich, ob er seine Währung kopfrechnend in Vergleich [12.15] zu den vielstelligen Zahlen der Złoty-Scheine gebracht [hat]’‘Sie sehen, der Herr, ich lebe in Luxus schon, wenn man Vergleich [32.20] macht mit allgemeine Verhältnisse.’‘Im Vergleich [50.6] dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig […]’‘Dennoch nahm das Verhältnis zwischen Alexander und Alexandra, von ihm »unsere Liebe ohne Vergleich [86.9]« genannt, breiten Raum ein.’‘[…] indem er in seiner Kladde die Begräbnisriten der Mexikaner und Chinesen in Vergleich [138.28] brachte […]’‘[…] wenn solche Geschichten kein Ende fanden, zog sie Vergleiche [147.29] mit einer Großtante […]’‘Dort, vor sieben Jahren, als sie beschloß, das Zigarettenpaffen einzustellen, kam Alexandra zu ihrem Vergleich [297.21]:’
WohnungsvergleichVergnügen, das [2*]1. o.Pl.inneres Wohlbehagen, das jmdm. ein Tun, eine Beschäftigung, ein Anblick verschafft; Freude, Lust [D1]
‘Sie waren viel unterwegs und haben nicht nur dem Vergnügen [114.21] gelebt.’
2. Pl. seltenetw., woran man Vergnügen (1) findet, was einem Vergnügen bereitet; angenehmer Zeitvertreib; Spaß; Amüsement [D2]
‘Können wir Ihnen wärmstens empfehlen, dieses Vergnügen [60.4]!’
Vergnügungssucht, die [1*] o.Pl. abwertendübersteigertes Verlangen nach Vergnügen (2); [° D; D Sucht 2]
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht [246.6] der Enkel- und Urenkelgeneration will man dafür zur Kasse bitten.’
Vergolden, das [6*] Gen. -s → vergoldenmit einer Schicht Gold (1); überziehen [D1]
‘Alexandras improvisierter Vortrag über das Vergolden [114.14] als Handwerk […]’‘Nie hat sie beim Vergolden [252.10] gelacht.’‘Der Kunsthistoriker weiß und verschweigt nicht, daß sich das Handwerk des Vergoldens [252.19] viertausend Jahre lang treu geblieben ist.’‘Beim Vergolden [253.4] wurde viel Kaffee getrunken.’‘Gesprochen wurde kaum beim Vergolden [253.10].’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens [256.23] nachgegangen sei […]’
Vergolder, der [1*] Pl. (m+f) - Berufsbez.Handwerker, der Kunst- u. Gebrauchsgegenstände vergoldet, versilbert, patiniert usw. [D]
‘Damals befanden sich die Ateliers der Restauratoren und Vergolder [31.13] im Grünen Tor’
‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells sitzen die Trauzeugen Jerzy Wróbel und Helena, eine Kollegin der Piątkowska, als Vergolderin [290.4] mehr auf Schrift spezialisiert.’
Unkenrufe die Vergolderin Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘Reschke erfuhr, daß die Piątkowska […] als Vergolderin [27.26] spezialisiert war.’‘Muß das […] ein Fachsimpeln zwischen dem Emblematiker und der Vergolderin [28.6] verschnörkelter Embleme gewesen sein!’‘Schließlich ist nicht zu überhören, daß meiner gegen Devisen exportierten Vergolderin [40.2] etliche Auslandsaufenthalte hilfreich gewesen sind.’‘Die kurzen, kräftigen Finger der Vergolderin [70.18] rechneten ihm vor, praktisch und sprechend:’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin [74.8] oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin [74.22] im Feld blankgetretener Bodengrabplatten […]’‘In einer Briefpassage benutzt die Piątkowska einen Ausdruck, den sie als exportierte Vergolderin [91.3] in Trier oder Köln aufgeschnappt haben muß:’‘Die Arbeit der Vergolderin [99.26] bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’‘Es könnte sein, daß der tägliche Umgang der Vergolderin [101.13] mit der astronomischen Uhr die sonst sachliche Piątkowska ins Grübeln gebracht hat […]’‘»Weißt Du«, schreibt die Vergolderin [116.7], »wenn ich sitz in Gerüst und hab vor mir große astronomische Uhr, vergeht Zeit wie nichts.«’‘Neben ihm die Vergolderin [134.26] in Trauerschwarz und unter breitrandigem Hut, nicht unelegant.’‘[…] weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker und die Vergolderin [144.26] […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Sein Weihnachtsgeschenk, ein gewiß teurer Dachshaarpinsel für die Vergolderin [184.1], lag neben dem Teller der Mutter, in einer Plastiktüte verpackt.’‘Mit Jerzy Wróbel interessierte sich Alexandra Piątkowska für das verschollene Vorleben ihrer Stadt, deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin [222.3] […] bekannt war;’‘Weil die Vergolderin [238.20] einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte […]’‘[…] wenngleich die Vergolderin [254.5] keine Feinheiten der spätgotischen Faltenwürfe zuschlämmte […]’‘[…] sie, die Vergolderin [287.31], wollte unbedingt per Rikscha zum rechtstädtischen Rathaus:’‘ […] für einen Kunsthistoriker, der eine Vergolderin [291.25] heiratet, der gemäße Rahmen.’
Vergolderkissen, das [5*]gepolstertes, mit Leder überzogenes Holzbrett, auf dem das Blattgold zugeschnitten wird [WWW190]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von […] handwerklichem Zubehör, dem Vergolderkissen [28.22], dem Vergoldermesser geredet worden.’‘Wenn sie in der Küche üppig geschnitzte Bilderrahmen grundierte und vom Vergolderkissen [166.2] weg Blatt nach Blatt neu vergoldete, sah Reschke zu.’‘Wie sakrale Gegenstände feiert er ihr Werkzeug und nennt das Vergolderkissen [251.24] […]’‘Ein aufklappbarer Pergamentschirm schützt die Blättchen auf dem Vergolderkissen [252.1] vor heftiger Luft...’‘Alles hat Blattgold gemacht von mein Vergolderkissen [291.18]!’
Vergoldermesser, das [1*]Werkzeug, mit dem Blattgold in Stücke geteilt wird [°]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von […] handwerklichem Zubehör, dem Vergolderkissen, dem Vergoldermesser [28.22] geredet worden.’
Vergoldung, die [1*]Goldüberzug [D2]
‘Besonders hat Löwe noch übrig von erste Vergoldung [100.5].’
Mattvergoldung; Neuvergoldung; Ornamentvergoldung; Polimentvergoldung; SchriftvergoldungVergütung, die [1*]Geldsumme, mit der etw. vergütet, bezahlt wird [° D; D vergüten 1b]
‘Die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft hatte […] den geschäftsführenden Gesellschaftern eine pauschale Vergütung [131.26] zugestanden;’
Verhall, der [1*]akustische Erscheinung, bei der Laute immer schwächer werden, bis sie schließlich nicht mehr zu hören sind [° D verhallen 1] GrassÜAussterben eines Dialekts mit seinen Sprechern [°]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung - wenige ihrer Mundart waren übriggeblieben - Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten sozusagen, die vom Verhall [128.30] bedroht sind:’
Verhalten, das [2*]Art u. Weise, wie ein Lebewesen, etw. in bestimmter Weise auf jmdn., etw. in einer Situation o.Ä. reagiert; Benehmen; Einstellung [anderen gegenüber] [° D; D ¹verhalten 1]
‘Dieses Verhalten [167.2] […] wurde von Reschkes Reise nach Bochum unterbrochen.’‘[…] lehrte ihren Alexander, daß in Polen gelebter Unglaube katholisches Verhalten [257.7] nicht ausschließt.’
WunschverhaltenVerhältnis, das [7*] Pl. -e1.Beziehung, in der sich etw. mit etw. vergleichen lässt od. in der etw. an etw. anderem gemessen wird; Relation [D1]
‘[…] eine Schiefertafel neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar im Verhältnis [10.27] zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’‘Sofort, nur noch ein Viertelstündchen, damit ich das Verhältnis [127.28] der Intervalle zueinander...’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis [250.10] zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen.’
Mißverhältnis2.Art, wie jmd. zu jmdm., etw. steht; persönliche Beziehung [D2]
‘Doch bevor ich das Paar vor den Tisch eines Standesbeamten stellen kann, muß noch einmal von Reschkes Verhältnis [283.28] zu Autos berichtet werden.’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen […] als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis [182.2] genug gesagt?’
3.ugs.über eine längere Zeit bestehende intime Beziehung zwischen zwei Menschen; Liebesverhältnis [D3a]
‘Dennoch nahm das Verhältnis [86.8] zwischen Alexander und Alexandra, von ihm »unsere Liebe ohne Vergleich« genannt, breiten Raum ein.’
4. Pl. Umstände, äußere Zustände; für jmdn., etw. bestimmende Gegebenheiten [D4]
‘Sie sehen, der Herr, ich lebe in Luxus schon, wenn man Vergleich macht mit allgemeine Verhältnisse [32.20].’
Verhandlung, die [4*] Pl. -enSitzung, bei der etw. eingehend erörtert, besprochen, eine bestimmte Angelegenheit beraten wird, um zu einer Klärung, Einigung zu kommen [° D verhandeln 1a]
‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen [108.21] mit einem Betrieb in der DDR geführt […]’‘[…] Johanna Dettlaff, der Reschke nachsagt, sie habe sich bei den Verhandlungen [122.11] durch damenhaftes Lächeln und blitzschnelles Kopfrechnen ausgezeichnet […]’‘Kaum hatten die Verhandlungen [129.13] zur Gründung der Friedhofsgesellschaft begonnen […]’‘Und Alexandra Piątkowska versicherte Jerzy Wróbel, daß ihr Alexander die Kurzvisite […] in terminliche Nähe mit den Verhandlungen [131.8] gebracht habe.’
‘Das nach dem zweiten Verhandlungstag [117.23] abschließende Abendessen […]’
Verhängnis, das [1*]von einer höheren Macht über jmdn. verhängtes Unglück; Unheil, dem man nicht entgehen kann [D]
‘[…]»ein Verhängnis [286.27] besonders für Polen, nicht wahr, Pan Marczak?’
Verharren, das [1*] → verharren[beharrlich] in, bei etw. bleiben [Db]
‘[…] sogar das Verharren [93.3] der katholischen Kirche im Dogma soll er mittels Gegendogma verursacht haben […]’
Verhau, der [1*]dichtes, bes. aus Ästen, Strauchwerk od. [Stachel]draht bestehendes Hindernis, das den Weg od. Zugang zu etw. versperrt [D1]
‘[…] dessen Lücken durch einen Verhau [223.2] aus Eisenbahnschwellen geschlossen sind.’
Verheißung, die [1*] geh.nachdrückliche, feierliche Versprechung, das In-Aussicht-Stellen [° D verheißen]
‘Ein aus Elbing stammender Konsistorialrat, der sich aktiv beteiligen will, sagte mir, solch ein Friedhof stimme ihn als Verheißung [88.23] jetzt schon fröhlich.’
Verhör, das [1*]eingehende […] Befragung einer Person zur Klärung eines Sachverhaltes; Vernehmung [D]
‘Anfangs blieb der Ton gemäßigt, […] doch dann kam es zum Verhör [285.13].’
Verjüngungskur, die [1*][Heil-] Behandlung, Verfahren, durch das jmd. jünger und vitaler wird [° D; D Kur, D verjüngen 1] ÜZuwanderung von Menschen mit innovativen Ideen [°]
‘Droht nun Unheil, oder wird - was ja wünschenswert wäre - das alte Europa einer so radikalen wie heilsamen Verjüngungskur [51.25] unterworfen?’
Verkauf, der [1*] Gen. -sdas Überlassen, Abgabe von etw. an jmdn. gegen Zahlung einer bestimmten Summe [° D verkaufen 1a]
‘[…] indem ich ein Seminar über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke des Einkaufs und Verkaufs [100.17] veranstalte.’
VorkaufsrechtVerkehr, der [3*]Beförderung, Bewegung von Fahrzeugen, Personen, Gütern, Nachrichten auf dafür vorgesehenen Wegen [D1]
‘So sehr mir seine, den Verkehr [200.9] neu ordnenden Visionen einleuchten […]’‘Bald zwang drohender Kollaps alle europäischen Metropolen […] zum autofreien Verkehr [212.29].’‘Wenn zu jener Zeit der innerstädtische Verkehr [297.23], trotz der Rikschas, immer noch vom Auto bestimmt gewesen ist […]’
‘Ja, er habe eine Lizenz für den innerstädtischen Verkehrsbereich [58.10] bis in die Fußgängerzone hinein […]’
Verkehrsbetrieb, der [1*]konzessionspflichtiges Unternehmen zur Personenbeförderung im innerstädtischen Bereich od. in einem bestimmten Bezirk [D]
‘Noch hindere ein, wie er finde, übertriebener Stolz die Polen, ihre Arbeitskraft seinem Verkehrsbetrieb [58.20] anzuvertrauen.’
Verkehrschaos, das [2*] emotionaldas Zusammenbrechen des Verkehrs mit anhaltenden Stauungen [D]
‘Manchmal stand er wie abgemeldet rum, und ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft, das Wetter und das Verkehrschaos [105.2], über die Wiedervereinigung und so.’‘[…] weil auch dort das innerstädtische Verkehrschaos [289.19] mit Hilfe der Fahrradrikscha behoben werden sollte.’
Verkehrsexperte, der [1*]Sachverständiger, Fachmann, Kenner auf dem Gebiet des Verkehrswesens [° D Experte]
‘Er überhöhte gerne und nannte Chatterjee, der sich ihm als ein im Verkehrswesen tätiger Geschäftsmann vorgestellt hatte, einen » Verkehrsexperten [51.31]« und obendrein » liebenswürdig«.’
‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept [210.12] allen […] Großstädten behilflich werden wollte […]’
Verkehrsmittel, das [2*]im [öffentlichen] Verkehr, bes. zur Beförderung von Personen, eingesetztes Fahrzeug, Flugzeug [D]
‘In seinen Aufzeichnungen sah er seines Nachbarn am Frühstückstisch geplante Kuraufenthalte und das umweltfreundliche Verkehrsmittel [58.29] Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’‘Der Schriftsteller Kazimierz Brandys läßt in seinem Roman » Rondo« dieses zeitbedingte Verkehrsmittel [204.17] rollen.’
Verkehrssituation, die [1*]allgemeine Lage, Verhältnisse im Straßenverkehr [° D Verkehrslage, D Situation 1b]
‘Wenn man von der Verkehrssituation [210.24] der west- und südeuropäischen Metropolen ausging, war Chatterjees Erfolg vorprogrammiert:’
Verkehrswesen, das [2*] o.Pl.Einrichtungen u. Vorgänge im Bereich des öffentlichen Verkehrs [D]
‘[…] und in London erste Geschäftserfahrungen gesammelt habe, besonders intensiv im Verkehrswesen [46.10].’‘Er überhöhte gerne und nannte Chatterjee, der sich ihm als ein im Verkehrswesen [51.30] tätiger Geschäftsmann vorgestellt hatte, einen »Verkehrsexperten« und obendrein » liebenswürdig«.’
VerkehrsexperteVerklärung, die [1*]überirdische Erhöhung [° D verklären 1]
‘Diese zwischen Rotgold und Grüngold schillernde Verklärung [28.26].’
Verkleidung, die [1*]Schicht, Abdeckung o.Ä., die etw. verhüllt, bedeckt [° D verkleiden 2]
‘Zur Küche hin weitere Säulen in altziegelroter Verkleidung [54.30].’
Verlangen, das [3*]1.stark ausgeprägter Wunsch; starkes inneres Bedürfnis [D1]
‘[…] ein Wunsch übrigens, der zumeist bitter unerfüllt bleibt, denn oft stehen die Umstände diesem Verlangen [38.10] entgegen.’‘Aber Verlangen [116.14] ist groß schon...’
‘[…] doch das Verlangen [158.6] der Litauer nach nationaler Unabhängigkeit schloß Wünsche von Minderheiten aus.’
Verlaß, der [2*] in der Verbindung: auf jmdn., etw. ist [kein] Verlassjmdm., etw. kann man [nicht] uneingeschränkt vertrauen [° D Verlass; D ¹verlassen 1]
‘Weil auf Jerzy Wróbel […] wenig Verlaß [207.14] war […]’‘Auf Wróbels Ausdauer, das räumte er ein, war kein Verlaß [294.8].’
Verlassenheit, die [1*][Menschen-] Leere [°]
‘Deren Verlassenheit [44.15] und stehengebliebener Geruch hätten sein Hochgefühl zu Fall bringen können.’
Verlauf, der [14*]1.Art und Weise, wie etw. (bis zum Ende) vonstatten geht, Ablauf; Veränderung [° D verlaufen 2]
‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt gegen Kriegsende bis auf Fassadenreste niederbrannte, wurde im Verlauf [30.13] der fünfziger Jahre täuschend getreu wieder aufgebaut […]’‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung, die in unbeirrbaren Einwanderungswellen ihren Verlauf [51.17] nehmen sollte […]’‘Erst als die Witwe im Verlauf [74.30] des Abendessens […] seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’‘[…] nahm er eine linksliberale Position ein, die im Verlauf [103.24] zweier Jahrzehnte Abschleifungen erdulden mußte, doch kenntlich blieb.’‘Im Verlauf [103.29] der achtziger Jahre widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge eine Bereicherung seiner Positionen […]’‘Am Ende nennt er den Verlauf [119.30] der Pressekonferenz dennoch zufriedenstellend. ’‘Man wollte prüfen, ob ein würdiger Verlauf [136.12] deutscher Beerdigungen inmitten polnischer Gegebenheiten gesichert sei. ’‘Ich glaube im Verlauf [136.24] des Videofilms erkennen zu können, daß die Piątkowska […] geweint hat. ’‘Doch als im späteren Verlauf [138.15] der Doppelfeier das Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das Tonband.’‘[…] dabei den geordneten Verlauf [139.9] der Zeremonien im Auge gehabt und behutsam gelenkt hatte […]’‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf [151.22] einer telefonischen Intervention das Wort Zensur verwendet hatte;’‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf [272.13] unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’‘Sie und Chatterjee wären sich im Verlauf [289.16] der Zeit gewiß nähergekommen.’
Konjunkturverlauf; Sitzungsverlauf2.Richtung, in der etw. verläuft; Art, in der sich etw. erstreckt [D1]
‘Alexandra Piątkowska wohnte in der ul. Ogarna, die, rechter Hand und parallel zur Langgasse, dem Verlauf [30.10] der ehemaligen Hundegasse folgt.’
SchreibverlaufVerlegenheit, die [1*] o.Pl.durch Befangenheit, Verwirrung verursachte Unsicherheit, durch die man nicht weiß, wie man sich verhalten soll [D1]
‘Nicht ohne Verlegenheit [165.1] erklärte er, daß seine Mutter ungetrübt der Händlerkaste der Marwaris entstamme […]’
Verlust, der [2*]1.Entbehrung von jmd. oder etw. durch Trennung, Tod [° D verlieren 2b]
‘Zusammenhänge zwischen den Toten des Golfkrieges und dem frühen Verlust [266.11] der Geschwister seien deutlich geworden.’
‘Wir alle sind bestürzt und empfinden Ihrer beider Rücktritt als schmerzlichen Verlust [247.26].’
Vermerk, der [1*]etw., was schriftlich festgehalten, notiert ist [° D; D vermerken 1]
‘Diesen Schnappschuß wird Reschke geknipst haben, denn auf der Rückseite steht sein Vermerk [205.6]:’
Vermittlungsbüro, das [1*][öffentliche] Stelle, Agentur, die dafür sorgt, dass jmd., der einen Arbeitsplatz o.Ä. sucht, mit jmdm. in Verbindung gebracht wird, der einen solchen zu vergeben hat [° D vermitteln 3b]
‘Die Universität dürfe nicht zum Vermittlungsbüro [107.12] für Arbeitsplätze verkommen.’
Vermögen, das [1*]gesamter Besitz, der einen materiellen Wert darstellt [D2]
‘[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen Zusicherung stark gemacht, die durch den Drittelanteil am Vermögen [210.19] der Friedhofsgesellschaft gedeckt war;’
Vermutung, die [4*] Pl. -endas Vermuten; Annahme [D]
‘Nur aus später geschriebenen Briefen sind Vermutungen [110.9] abzuleiten.’‘Das sind Vermutungen [163.12] nur […]’‘Fotos lösen Vermutungen [188.11] aus.’‘Vermutungen [292.31], nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’
Verneinung, die [1*]ablehnende Haltung; Gegenargument [° D verneinen 1b]
‘[…] weshalb er in Sachen Einheit genauso viele Bejahungen wie Verneinungen [105.12] gegeneinander aufrüsten konnte:’
Vernichtungskrieg, der [1*] Pl. -eKrieg (a);, dessen Ziel die [völlige] Vernichtung, Auslöschung des Gegners ist [° D]
‘Dabei geht ein Säkulum zu Ende, das sich Vernichtungskriegen [15.31], Massenvertreibungen, dem ungezählten Tod verschrieben hatte.’
Vernichtungssystem, das [1*] Pl. -e Milit.aus der eigentlichen Waffe u. den zu ihrem Einsatz erforderlichen Ausrüstungen bestehendes militärisches Kampfmittel, das darauf abzielt, möglichst große und vollständige Zerstörung herbeizuführen [° D Waffensystem]
‘Seine Sätze […] sagen wenig über seine Einschätzung der neuen, im Fernsehen gefeierten Vernichtungssysteme [190.3].’
Vernunft, die [1*]geistiges Vermögen des Menschen, Einsichten zu gewinnen, Zusammenhänge zu erkennen, etw. zu überschauen, sich ein Urteil zu bilden u. sich in seinem Handeln danach zu richten [D]
‘In unserem Alter gebietet Erfahrung Vernunft [116.2].’
Veröffentlichung, die [1*]das Veröffentlichen; Publikation [D1]
‘Zudem könnte eine ungekürzte Veröffentlichung [84.3] mißfallen […]’
Verräter, der [1*]jmd., der ein Vertrauensverhältnis gebrochen hat, der durch Preisgabe einer Person od. Sache jmdn. hintergeht, täuscht, betrügt o.Ä. [° D2; D Verrat 2]
‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher […] einen » Verräter [75.14] an polnische Sache« […]’
Versammlungsraum, der [1*]Raum (2);, in dem eine Zusammenkunft, ein Beisammensein mehrerer, meist einer größeren Anzahl von Personen zu einem bestimmten Zweck, stattfindet [° D; D Versammlung 1b]
‘Im Jäschkentalerweg erstritt sie einen Versammlungsraum [220.12] für die knapp dreihundert Organisierten […]’
Versäumnis, das [3*] Pl. -seetw., was jmd. nicht hätte versäumen, unterlassen dürfen; Unterlassung [D]
‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis [144.24] […]’‘Frau Johanna Dettlaff beklagte […] Versäumnisse [238.27] der geschäftsführenden Gesellschafter […]’‘Sie klagt sich an, zählt Versäumnisse [275.21] auf, will aber bis zum Austritt - ›Kriegsrecht hab' ich nicht schlucken gekonnt‹ - auf irgendwas gut kommunistisch gehofft haben.’
Verschiebung, die [1*][durch etw. verursachte] Veränderung der Lage; Umwälzung [°]
‘Jeder schiebt jeden, bis die große Verschiebung [47.18] keinen Halt mehr findet.’
Verschiedenes [2*] o.Art.Punkt, der Themen verschiedener, voneinander abweichender Art umfasst [° D verschieden 2b]
‘Beim letzten Punkt der Tagesordnung, »Verschiedenes [197.15]«, kamen einige öffentliche Reaktionen zur Sprache.’‘[…] der Punkt »Verschiedenes [238.27]« wurde abgehandelt […]’
Verschluß, der [1*][Zustand der] Verwahrung [D Verschluss 2]
‘Der gute Wróbel hätte sein katasteramtliches Wissen besser unter Verschluß [179.8] halten sollen.’
Vers, der [2*] Pl. -edurch Metrum, Rhythmus, Zäsuren gegliederte, eine bestimmte Anzahl von Silben, oft einen Reim aufweisende Zeile einer Dichtung in gebundener Rede wie Gedicht, Drama, Epos [D1]
‘[…] die Vergeblichkeit feiernde Verse [20.11].’‘[…] dem Professor fielen Verse [49.21] von Poe ein.’
Versicherung, die [1*]a)Vertrag mit einer Versicherungsgesellschaft, nach dem diese gegen regelmäßige Zahlung eines Beitrags bestimmte Schäden bzw. Kosten ersetzt od. bei Tod des Versicherten den Angehörigen einen bestimmten Geldbetrag auszahlt [D2a]Lebensversicherungb) /kurz für Versicherungsgesellschaft/ [D2c] Unternehmen, bei dem jmd. eine Versicherung (a) abschließen kann [D Versicherungsgesellschaft]
‘Er sagte, seine Gesellschaft plane, den Mitgliedern der Versicherung [55.18] längere und kürzere Kuraufenthalte […] zu ermöglichen.’
Privatversicherung; VersicherungskonzernVersicherungskonzern, der [3*] Pl. -eZusammenschluss von Versicherungen (b) zu einer wirtschaftlichen Einheit, bei der die jeweilige rechtliche Selbstständigkeit nicht aufgegeben wird [° D Konzern]
‘Zwischen Hinweisen auf Kursgewinne einiger Versicherungskonzerne [167.9] teilt er mit, daß es ratsam wäre, »hier und dort stille Reserven zu bilden«.’‘Versicherungskonzerne [177.11] seien zur Mitfinanzierung bereit.’‘Wenn Timmstedt, der für Frau Dettlaff in die Aufsicht kam, seine Erfahrungen als Manager in einem Versicherungskonzern [249.19] gesammelt hatte […]’
Versöhnung, die [7*]Aussöhnung; Beilegung eines Streits, Unrechts o. Ä., wobei der Anlass und daraus entstandene Kränkungen verziehen werden [°]
‘Wird sein Versöhnung [40.14] endlich...’‘Der könne gleichfalls Versöhnungsfriedhof heißen, denn zwischen Litauen und Polen bestehe Bedarf an Versöhnung [120.22].’‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs, dessen Versöhnung [125.5] beschwörenden Namen wir dem Konsistorialrat Karau, mithin einem Gottesmann verdanken […]’‘So viel Anlaß zur Versöhnung [176.2]!’‘Was der Versöhnung [194.7] unserer Völker dient, soll getrost seinen Preis haben.’‘[…] bei Podiumsdiskussionen über das Thema »Mut zur Versöhnung [207.4]« […]’‘Wechselseitiger Respekt vor kultureller Leistung möge Teil jener Versöhnung [245.16] werden, die Frau Piątkowska und er vor Jahresfrist zu fördern begonnen hätten.’
Versöhnungsgedanke; Versöhnungsidee; VersöhnungswerkVersöhnungsfriedhof, der [42*] Gen. -(e)s; Pl. -friedhöfe Grassa)Friedhof, der der Völkerverständigung dienen soll, in dem sich Heimatvertriebene in dem Land beerdigen lassen können, aus dem sie ursprünglich stammen, das sie aber verlassen mussten [°]
‘Der könne gleichfalls Versöhnungsfriedhof [120.20] heißen, denn zwischen Litauen und Polen bestehe Bedarf an Versöhnung.’‘[…] das in deutscher und polnischer Sprache die zukünftige Nutzung der Parkanlage als »Versöhnungsfriedhof [137.28]« - »Cmentarz Pojednania« - bekannt macht.’‘Versöhnungsfriedhof [186.25]! Daß ich nicht lache.’‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er […] die Eröffnung von Versöhnungsfriedhöfen [231.11] in den ehemals deutschen Städten Breslau, Stettin, Landsberg an der Warthe, Küstrin und Glogau.’‘[…] um dort die neuentstandenen Versöhnungsfriedhöfe [243.11] zu besuchen […]’‘Dann bat Alexandra darum, […] das gesondert geführte Konto ›Versöhnungsfriedhof [247.1] Wilno‹ sozialen Zwecken zu verpflichten:’‘Die Zahl der Versöhnungsfriedhöfe [269.2] versprach, sich demnächst auf hundert zu runden, entsprechend schnellte der Umsatz hoch.’‘Wie selbsttätig füllen sich die Versöhnungsfriedhöfe [294.27].’
b)UnkenrufeVersöhnungsfriedhof (a) in Danzig/Langfuhr, für nach dem 2. Weltkrieg aus Polen vertriebene Deutsche [°]
‘Selbstverständlich lagen die Begräbniskosten und die Pflege des neuerdings deutschen Friedhofs, der offiziell » Versöhnungsfriedhof [118.25]« heißen sollte, bei den Nutznießern.’‘[…] obgleich ihm bewußt war, daß schon die Ankündigung des Staatsbesuches dem Unternehmen »Versöhnungsfriedhof [131.2]« ein günstiges Licht geworfen hatte.’‘[…] während der zweiten Junihälfte sollte der Versöhnungsfriedhof [132.28] feierlich eingesegnet werden:’‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof [133.29] als ökumenisches Doppel ein;’‘[…] wo die Allee zum Hauptgebäude der Technischen Hochschule dem Versöhnungsfriedhof [134.19] die Grenze zieht.’‘Die Tatsache, daß am gleichen Tag, ja, zur Stunde der Einsegnung des Versöhnungsfriedhofes [135.13] […]die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde […]’‘Alles in allem wurden die ersten Beerdigungen auf dem Versöhnungsfriedhof [137.11] als würdig […] empfunden, urteilte die Presse.’‘Fürchtete er, es könne der Versöhnungsfriedhof [139.2] eng, eines Tages voll, überfüllt sein?’‘[…] um von seiner Bochumer Wohnung aus die regelmäßige Beschickung des Versöhnungsfriedhofs [139.13] zu sichern.’‘[…] schon Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof [148.15] ein Urnenfeld anzulegen […]’‘[…] wurde das erste Urnenfeld gleichfalls im westlichen Bereich des Versöhnungsfriedhofs [149.2] angelegt […]’‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder, der bald für den Versöhnungsfriedhof [150.4] auf Vorrat zu arbeiten begann.’‘Die Frage, ob das Versöhnungsfriedhof [152.12] heißende Parkgelände zwischen der Technischen Hochschule und der Poliklinik eingezäunt werden sollte, wurde […]vertagt.’‘Der Versöhnungsfriedhof [157.1] war jetzt ungestört in Betrieb.’‘[…] kam es selten zu Pannen oder Engpässen bei der Belieferung des Versöhnungsfriedhofes [157.10].’‘[…] sollte ein letzter Platz auf dem Versöhnungsfriedhof [158.1] sicher sein […]’‘Die Heimkehr der Toten, wie sie tagtäglich auf unserem Versöhnungsfriedhof [164.11] stattfindet […]’‘[…] daß der Versöhnungsfriedhof [173.25], wenn die Erde nicht tiefer als einen Spatenstich fröre, wie selbsttätig wachsen würde:’‘[…] denn auf dem Versöhnungsfriedhof [174.7] herrschte Massenauftrieb.’‘[…] in unmittelbarer Nähe des Versöhnungsfriedhofs [176.21] […]’‘Es muß Alexandra verletzt haben, daß Witold sich geweigert hat, mit uns über den Versöhnungsfriedhof [183.12] - und sei es nur allgemein - zu sprechen.’‘Als ich sie fragte, ob ich ihr Fotos vom Versöhnungsfriedhof [184.11], die ich für eine fortlaufende Dokumentation sammle, zeigen dürfe, winkte sie ab:’‘[…] oder ich sehe sie zu zweit […] Richtung Versöhnungsfriedhof [188.3] stiefeln […]’‘Die beiden haben sich unterwegs und später auf dem Versöhnungsfriedhof [188.12] fotografieren lassen, mehrmals in Farbe.’‘[…] wenn Reschke wieder einmal Anlaß sah, auf die ursprüngliche Idee des Versöhnungsfriedhofes [198.26] zurückzukommen.’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter der Betrieb auf dem Versöhnungsfriedhof [203.4] zunahm’‘So herrschaftlich fährt neuerdings die Sprecherin der deutschen Minderheit in Gdańsk zum Versöhnungsfriedhof [205.8].’‘[…] die erklärte Bereitschaft so vieler Landsleute, die Gebeine ihrer Familienmitglieder auf den Versöhnungsfriedhof [211.16] Gdańsk umzubetten […]’‘[…] der Versöhnungsfriedhof [212.22] allein wäre diesem Ansturm sterblicher Überreste nicht gewachsen.’‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen gegen geringe, in Złoty zu zahlende Gebühr eine Grabstelle auf dem Versöhnungsfriedhof [220.22] zugesichert wurde.’‘[…] der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof [251.14] zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’‘[…] nicht auf dem Versöhnungsfriedhof [255.25] , sondern auf Matern, wie es früher hieß, wollte sie liegen.’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof [277.8] mit schlichter Inschrift Verwendung finden, neuerdings auf Sammelgräbern.’‘Plötzlich schlug Wróbel vor, jemand solle, gleich in welcher Sprache, eine Chronik, gewidmet dem Versöhnungsfriedhof [293.8], niederschreiben […]’
Versöhnungsgedanke, der [4*] Gen. -nsVersöhnung; Gedanke (3)
‘Der folgende Antrag ist mehr als fragwürdig, weil er mit dem Versöhnungsgedanken [233.5] kaum in Einklang zu bringen sein wird.’‘[…] vielmehr kann nun der Versöhnungsgedanke [234.6] in Bereiche getragen werden, die den Lebenden offenstehen...’‘[…] löste die »flächendeckende Ausweitung des Versöhnungsgedankens [269.19]« Beifall aus […]’‘Danach entwickelt er aus dem weltweiten Heimatverlust seine und Alexandras ursprüngliche Idee, die Heimkehr der Toten und den Versöhnungsgedanken [281.23] […]’
‘Und doch gelang es dem Paar in der Hundegasse nicht, nur sich und seiner erdgebundenen Versöhnungsidee [171.15] zu leben.’
Versöhnungswerk, das [4*] Gen. -(e)s; o.Pl.der Versöhnung dienende Arbeit, Tätigkeit [° D Werk 1]
‘Der Kontostand der Friedhofsgesellschaft bewies jedoch, daß die gespannte Weltlage dem deutsch-polnischen Versöhnungswerk [157.20] nicht abträglich war.’‘Ein vormals kommunistischer Abgeordneter hatte das deutsch-polnische Versöhnungswerk [197.20] des »verkappten Revanchismus« verdächtigt.’‘Uns allen ist bekannt, wem Idee und Gestaltung des Versöhnungswerkes [239.17] zu verdanken sind...’‘Seitdem habe sich das Versöhnungswerk [245.18] einen Namen gemacht […]’
Verständnis, das [2*]1.das Erfassen, Begreifen des Sinns von etw. [° D verstehen 2a]
‘Doch bevor die erste zum Mitschreiben ablaufen wird, muß ich, zum besseren Verständnis [129.11] der Alten, auf die Hauptstraße der hohen Politik ausweichen:’
2. o.Pl. Fähigkeit, sich in jmdn., etw. hineinzuversetzen, jmdn., etw. zu verstehen (3 a); innere Beziehung zu etw.; Einfühlungsvermögen [D2]
‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, […] besonders aber zum Verständnis [103.10] der Kunstgeschichte, etwas Radikales aus.’
KulturverständnisVerstorbene, der/die [7*] Pl. -njmd., der verstorben, tot ist [° D]
‘[…] die sollten jedoch, falls erwünscht, am Wohnsitz der Verstorbenen [133.15] stattfinden.’‘Laut Reschkes Bericht waren nicht nur Familienangehörige und Freunde der Verstorbenen [136.9] anwesend;’‘[…] einige jüngere Trauergäste, unter ihnen Urenkel der Verstorbenen [137.31] […]’‘Diese geringere Anteilnahme erklärt sich auch aus der bald gängigen Praxis, die Asche längst Verstorbener [149.8] zu überführen.’‘In seiner Gegendarstellung wies der geschäftsführende Gesellschafter auf das hohe, bei ihm steht, »biblisch hohe« Alter der Verstorbenen [192.28] hin:’‘[…] keiner der Verstorbenen [192.31] sei jünger als siebzig gewesen.’‘Weil die anreisenden Enkel und Urenkel der Verstorbenen [233.8] nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’
Versuch, der [4*]1.Handlung, mit der etw. versucht wird [D1a]
‘[…] sein Versuch [7.22], in mehreren Anläufen ihr Kopftuch zu bestimmen:’‘[…] wollten sogar in Bromberg einen letzten Versuch [243.13] wagen […]’‘Ein erster mißglückter Versuch [280.10] wurde am Seeufer gemacht:’‘Der zweite und nächtliche Versuch [280.15] glückte dank Manipulation.’
2.das Schaffen von Bedingungen, unter denen sich bestimmte Vorgänge, die Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses sind, beobachten u. untersuchen lassen; Experiment, Test [D3]GroßversuchVersuchung, die [1*]das Versuchtsein (etw. Bestimmtes zu tun); Verlockung; Reiz [° D2]
‘[…] widerstand der Versuchung [44.25] und blieb seiner Hochstimmung treu: Richtung Hotel.’
Vertrag, der [7*] Gen. -(e)sa)[schriftliche] rechtsgültige Abmachung zwischen zwei od. mehreren Partnern; Kontrakt [Da]
‘Ich nehme an, daß die beiden ihr Novemberdatum in den Vertrag [118.21] hineingeredet haben, ohne auf die zusätzliche Bedeutung von Allerseelen hinzuweisen.’‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seine zum Vertrag [119.23] verfestigte Idee »ein Jahrhundertwerk« genannt hat, reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt zustimmen wollte.’‘[…] konnte ich auf jenen Passus im Vertrag [120.4] hinweisen, nach dem bei Nichtanerkennung alles hinfällig wird.’‘Bei Abschluß des Vertrages [269.29] habe man eine nur sechzig Jahre dauernde Pachtfrist ausgehandelt […]’
Gesellschaftsvertrag; Grenzvertrag; Kooperationsvertrag; Nutzungsvertrag; Pachtvertrag; Vertragskomponente; Vorvertragjmd. unter Vertrag haben ihn vertraglich an sich gebunden haben [Da]
‘Achtundzwanzig ausgesucht tüchtige Werftarbeiter, sagt Chatterjee, habe er unter Vertrag [162.21] […]’
b)Schriftstück, in dem ein Vertrag (a) niedergelegt ist [Db]
‘Nach letzten Korrekturen […] unterzeichneten Aleksandra Piątkowska und Alexander Reschke als geschäftsführende Gesellschafter den Vertrag [118.31].’‘Die Beschwerden der Presse, man habe den Journalisten erst nach Unterzeichnung des Vertrages [119.27] erlaubt, Fragen zu stellen, wehrt er wie Fliegen ab:’
Verträglichkeit, die [1*]Einträchtigkeit, gegenseitiges Auskommen [° D vertragen 2]
‘[…] frei von Gezänk, satt an Verträglichkeit [173.6], zu schön, um wahr zu sein.’
Vertragskomponente, die [1*]Vertrag (a); Komponente
‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente [158.5] vorbehalten war;’
Vertrauen, das [2*]festes Überzeugtsein von der Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit einer Person, Sache [D]
‘Und Wróbel bat darum, […] dem geschäftsführenden Paar, wie er es tue, das Vertrauen [239.16] auszusprechen.’‘[…] bitte jedoch um eine kurze Bestätigung durch den Herrn Ehrenvorsitzenden, dessen Vertrauen [250.19] sie nicht enttäuschen wollte...’
Vertreibung, die [4*] Pl. -enAusübung von Zwang, damit jmd. seinen [Heimat-] Ort verlässt, sich ins Exil begibt; Deportation [° D vertreiben 1a]
‘Das Jahrhundert der Vertreibungen [85.19] wird seinen Ausgang unter dem Zeichen der Heimkehr finden.’‘Die haben nie durchgemacht Vertreibung [187.5] und Flucht in Kälte.’‘Bieroński hörte zu, die Brakup erwacht, als Reschke sein Standardthema »Das Jahrhundert der Vertreibungen« um eine Variante bereicherte, indem er den Widerspruch der Herren Vielbrand und Karau durch die Behauptung: »Auch Umbettungen sind Vertreibung [199.3]«, provozierte.’‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen [281.17], auf Breitwand projiziert […]’
»Das Jahrhundert der Vertreibungen« [Register]; MassenvertreibungVertreter, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der (als Beauftragter o.Ä.) einen anderen, eine Gruppe vertritt, jmds. Interessen, Rechte wahrnimmt [° D1b; D vertreten 1b]
‘Verspätet könnte der Astronom […] zwischen den Vertretern [274.21] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft Platz nehmen […]’
Vertriebene, der/die [3*] Pl. -n jmd., der aus seiner Heimat vertrieben, ausgewiesen wurde [D]
‘Mein Mitschüler schwankt zwischen den Kategorien und sagt » Umsiedler«, wenn er »Vertriebene [96.13]« meint […]’‘[…] deshalb sprach er abwechselnd von »Vertriebenen [105.30]« und von »Umsiedlern«;’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, […] daß er mit seinen hochgerechneten Belegen für »ausgesprochene und latente Beerdigungswilligkeit« ehemaliger Vertriebener [107.28] Gehör gefunden […] hatte.’
Verursacher, der [1*]Person, auch Sache, die etw. verursacht hat; jmd., der an etw. die Schuld trägt [D]
‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher [102.12] der gewalttätigen Orkane.’
Verwaltung, die [1*] Pl. -enStelle (eines Unternehmens o.Ä.), Behörde, die etw. verantwortlich leitet, führt [° D; D verwalten b]
‘[…] konnte als naheliegend verstanden werden, daß die Verwaltungen [279.29] der expandierenden Gesellschaft und der auf Export zielenden Firma im gleichen Hochhaus […] eingemietet waren.’
Bistumsverwaltung; Friedhofsverwaltung; Stadtverwaltung; Verwaltungsdienst; ZentralverwaltungVerwaltungsdienst, der [1*]Dienst (3b); bei der Verwaltung [Da]
‘[…] der Offizier im Verwaltungsdienst [35.26] der Handelsmarine schaut gleichmütig drein.’
Verwandte, der/die [2*] Pl. -nPerson, die mit einer anderen verwandt ist, zur gleichen Familie gehört, gleicher Abstammung ist [° Da; D ²verwandt 1a]
‘Drei der demnächst anreisenden Verwandten [201.24] sollen Marwaris sein, deshalb besonders tüchtig.’‘Keine Verwandten [292.11] waren geladen […]’
Verwandtschaft, die [1*]Zugehörigkeit zur gleichen Familie, gleiche Herkunft, Abstammung [° D ²verwandt 1a]
‘Gleich hinter dem Schreckensbild seiner Grabsteinplatte und den Hinweisen auf herbeispekulierte Verwandtschaft [78.18] […]’
Verwendung, die [3*]Benutzung, Anwendung (für einen bestimmten Zweck, zur Herstellung, Ausführung o.Ä. von etw.) [° D verwenden 1a]
‘Indem er Kunststoffgefäße unter Verbot stellte, gelang es ihm, die Verwendung [149.21] von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen zu fördern.’
FVG Verwendung finden verwendet, benutzt werden [° D1; D verwenden 1a]
‘[…] denn der Maschendraht und die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten oder bei der Umzäunung von Hühnerhöfen, Verwendung [153.27] gefunden.’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof mit schlichter Inschrift Verwendung [277.9] finden, neuerdings auf Sammelgräbern.’
Verwitwetsein, das [1*] Gen. -sStand, Status von jmdn., dessen Ehepartner verstorben ist [°]
‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen und dem gemeinsamen Stand des Verwitwetseins [27.20] noch eine weitere Doppelung draufsetzen wollte […]’
Verzicht, der [2*]Aufgabe eines Anspruchs auf etw.; kein [weiteres] Bestehen auf [der Verwirklichung, Erfüllung von] etw. [° D verzichten]
‘Nun komme es darauf an, aus dem erklärten Verzicht [108.8] Gewinn zu ziehen.’
Verzicht leistenverzichten, aufgeben; auf [der Verwirklichung, Erfüllung von] etw. nicht länger bestehen [° D; D verzichten]
‘[…] so vorbehaltlos ich als Autofahrer bereit bin, Verzicht [200.11] zu leisten […]’
Verzweiflung, die [1*]das Verzweifeltsein; Zustand völliger Hoffnungslosigkeit [D]
‘Der Witwer will diesem Satz der Witwe »eine an Verzweiflung [20.4] grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’
Veteran, der [1*]jmd., der (bes. beim Militär) altgedient ist, sich in langer Dienstzeit o.Ä. bewährt hat [D1]
‘Der auf linkem Knie kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben: ein Veteran [254.2] wechselnder Zeitläufte.’
Achtundsechziger-VeteranVetorecht, das [1*]Recht (1);, gegen etw. ein Veto einzulegen, einen offiziellen Einspruch, durch den das Zustandekommen od. die Durchführung von etw. verhindert od. verzögert wird [° D Veto 1a,b]
‘Einspruchs- oder gar Vetorecht [248.18].’
Vetter, der [6*] Pl. -nCousin [D1]
‘[…] daß er, zu seiner Entlastung, für sechs seiner zahlreichen Vettern [201.21] […] die Einreise und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt bewilligt bekommen habe.’‘Seine sechs Vettern [206.2], unter ihnen drei Marwaris, fanden ein geräumig abgestecktes Feld vor […]’‘Den Geschäftsmann begleiteten zwei der sechs Vettern [210.11].’‘Doch bis es soweit war, mußte Chatterjee weitere bengalische Vettern [213.18] ins Land rufen […]’‘Wahrscheinlich folgte sie einer Laune, denn Chatterjee und seine Vettern [288.4] waren ihr fremd geblieben.’‘Einer seiner Vettern [289.21] hat uns gefahren.’
Videofilm, der [2*] Gen. -sa)mit einer Kamera aufgenommener Film, der auf einem Magnetband aufgezeichnet ist und über ein Fernsehgerät wiedergegeben werden kann [° Da; D Videotechnik a,b]
‘[…] der Videofilm [135.30] bezeugt es.’‘Ich glaube im Verlauf des Videofilms [136.25] erkennen zu können, daß die Piątkowska […] geweint hat.’
Videofilm-Kameramannb)Kinofilm auf Videokassette [Db]Video-VerleihVideofilm-Kameramann, der [1*]männliche Person, die über eine fotografische Ausbildung verfügt u. bei Film- u. Fernsehaufnahmen die Kamera führt, mit der ein Videofilm (a); aufgezeichnet wird [° D Kameramann]
‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann [137.14] mit langsamen Schwenks […] hier Ulmen und Kastanien, dort die Trauerweide und dort eine Blutbuche eingefangen […]’
Videokassette, die [1*]auswechselbare Kassette (a), die ein Videoband enthält, ein Magnetband zur Aufzeichnung von Fernsehsendungen, Filmen o.Ä. u. zu deren Wiedergabe auf dem Bildschirm eines Fernsehgerätes [° D; D Videoband]
‘Eine Videokassette [134.10] von immerhin halbstündiger Laufzeit gehört zum mir gelieferten Material.’
Kassette (b); Videofilm (b)Video-Verleih, der [1*]Firma o.Ä., die Videofilme (b); gegen Bezahlung vorübergehend einem anderen überlässt, zur Verfügung stellt [°; D Verleih 2; D verleihen 1]
‘[…] dort hatte sich in den Kellerräumen ein Video-Verleih [148.31] eingemietet […]’
Vielfalt, die [1*]Fülle von verschiedenen Arten, Formen o.Ä., in denen etw. Bestimmtes vorhanden ist, vorkommt, sich manifestiert; große Mannigfaltigkeit [D]
‘[…] nicht ohne Hinweis auf die Vielfalt [46.27] barocker Emblematik.’
Vielversprecher, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der zusichert, viele [bestimmte] Dinge zu tun, umzusetzen [° D versprechen 2a]
‘[…] abgeschlagen überließ er das Feld zwei Vielversprechern [171.23].’
Vielzahl, die [5*] o.Pl.große Anzahl von Personen od. Sachen [D]
‘Als Eigner einer Vielzahl [55.22] mittelgroßer Heime zeige sich die staatliche Gewerkschaft zumindest interessiert:’‘Im übrigen hat eine Vielzahl [141.1] beipflichtender Artikel und begeisterter Briefe die Schmähungen aufgewogen.’‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl [192.1] alter Menschen […]’‘[…] Chatterjee bereiste eine Vielzahl [209.27] von Großstädten.’‘Die Vielzahl [270.16] anreisender Trauergäste, diese permanente Invasion Leidtragender, hatte Risiken zur Folge […]’
Vieraugengespräch, das [1*] ugs.Gespräch zu zweit, ohne weitere Zeugen [D]
‘Haben kürzlich ein Vieraugengespräch [193.9] geführt.’
Viereck, das [1*] Pl. -eFläche mit vier rechtwinkligen Ecken u. vier gleich langen oder paarweise gleich langen u. parallelen Seiten [° D Rechteck] Unkenrufe zu einem Viereck geschnittene Glasscheibe [°]
‘In der einst durchweg gelb und grün verglasten Veranda - einige Scherben waren durch milchglasige Vierecke [242.5] ersetzt worden - stand ein Gasherd, auf dem die Piątkowska Wasser aufsetzte.’
Viertel, das [2*]1.der vierte Teil einer Fläche o.Ä. [°]
‘Im Frühjahr wird das rechte obere Viertel [188.21] des Friedhofsgeländes aufgefüllt sein. ’‘Das untere Viertel [188.22], den Urnenbereich, sehe ich bis dahin gleichfalls als geschlossenes Feld.’
2.Stadtteil; Gegend einer Stadt [D ¹Viertel 2a]Armenviertel; NeubauviertelViertelstündchen, die [1*] /Vkl./vierter Teil einer Stunde; 15 Minuten [D Viertelstunde]
‘Sofort, nur noch ein Viertelstündchen [127.27], damit ich das Verhältnis der Intervalle zueinander...’
Vierung, die [1*] Pl. -en GrassEinlage, Einsatz, Füllung [°]
‘Vierungen [253.29], Pfropfen im Lindenholz, gespritzte und verspachtelte Holzwurmspuren zeugten von langwieriger Behandlung.’
Vierzigjährige, der/die [1*]jmd., der vierzig Jahre (2); alt ist [°]
‘Spät erst, als Vierzigjähriger [103.1], kam Alexander Reschke zur Professur.’
Villa, die [1*] Pl. Villengrößeres, vornehmes, in einem Garten od. Park [am Stadtrand] liegendes Einfamilienhaus [Da]
‘Sie wußte, wer in den großbürgerlichen Villen [147.5] längs der Allee, also in Nachbarschaft zu den Vereinigten Friedhöfen gewohnt hatte:’
Großbürgervilla; Großvilla; Villa [Brakup Missingsch]Violett, das [2*]violette, zwischen Blau und Rot liegende Farbe, Färbung [° D; D violett]
‘Bieroński und die Meßbuben in Weiß und Violett [136.6].’‘Die Priester und Meßdiener in Weiß und Violett [256.13].’
Violine, die [1*]Geige [D]
‘Durch eine Lupe erkenne ich farblich abgestimmte, eiförmige, verschachtelte, zur Pyramide gespitzte oder zur Violine [273.26] verfremdete Särge […]’
Visaabteilung, die [1*]relativ selbstständiger Teil einer größeren Organisationseinheit, der für die Bearbeitung und Ausstellung eines Visums zuständig ist [° D Abteilung 2c]
‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat vorsorglich mit der Visaabteilung [133.3] der polnischen Botschaft Kontakt hielten […]’
Vision, die [3*] Pl. -enin jmds. Vorstellung bes. in Bezug auf Zukünftiges entworfenes Bild [Dc]
‘[…] entsprach die Wirklichkeit seinen Visionen [59.12]:’‘So sehr mir seine, den Verkehr neu ordnenden Visionen [200.9] einleuchten […]’‘Ich weiß nicht, ob Reschke seine Vorwegsicht - oder sage ich besser: Vision [279.2] - der Piątkowska und Wróbel mitgeteilt hat […]’
Visum, das [3*]Urkunde [in Form eines Vermerks im Pass] über die Genehmigung des Grenzübertritts; Sichtvermerk [Da]
‘Wenn es bei ihr nicht schnell genug mit dem Visum [115.24] geklappt hätte […]’‘[…] die Reise der Piątkowska nach Wilna verzögerte sich um einige Tage, weil das Visum [209.26] verspätet eintraf […]’‘Wenn können nun alle Polen ohne Visum [295.3] überall hin, will ich sehen endlich Neapel.’
VisaabteilungVitalisierung, die [1*] bildungsspr.Belebung, Anregung [° D vitalisieren]
‘Nachdem sich Chatterjee […] allgemein über die Vitalisierung [59.8] Europas durch asiatische Zuwächse geäußert [hatte]’
Vitrinenausstellung, die [1*]Ausstellung, die ihre Exponate in Schaukästen angeordnet hat [° D Vitrine a]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung [112.3], die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte […]’
Vizedirektor, der [16*] Gen. -sStellvertretender Leiter (eines Unternehmens o.Ä.) [° D Vize, D Direktor 2] Unkenrufe der Vizedirektor Marian Marczak [Register] [°]
‘Aber auch Vizedirektor [109.21] von Nationalbank will schon nicht warten mehr. ’‘[…] der als Vizedirektor [120.9] der Nationalbank mit » sanfter Schärfe« darauf gepocht habe […]’‘Die Gesellschafter Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab, nachdem sich der Aufsichtsrat eine Satzung plus Geschäftsordnung gegeben und den Vizedirektor [121.10] der Nationalbank zum Vorsitzenden gewählt hatte.’‘Mein ehemaliger Mitschüler hat mir viele Personen aufgeschrieben: den maßgeschneiderten Vizedirektor [122.2] Marian Marczak […]’‘Gleich Erna Brakup war der Vizedirektor [131.4] der Nationalbank von allerhöchster Hilfe überzeugt.’‘Der Aufsichtsrat mußte bemüht werden, wobei es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem mittelständischen Unternehmer Gerhard Vielbrand und dem Vizedirektor [151.10] Marian Marczak kam […]’‘[…] der Vizedirektor [176.14] der Nationalbank bestätigte die fristgerechten Überweisungen der Pacht und der Nutzungsgebühren […]’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank in Gestalt ihres Vizedirektors [178.19] zeigte Interesse […]’‘[…] hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht, der nur beim Vizedirektor [193.21] der Nationalbank interessierte Aufmerksamkeit gefunden hatte.’‘Dennoch hielt man sich, bei allem Interesse des Vizedirektors [194.12], auf polnischer Seite zurück. ’‘[…] unter ihnen der Vizedirektor [202.23] der Nationalbank.’‘Leicht rechnen hatte der Vizedirektor [209.16] der polnischen Nationalbank, Zweigstelle Gdańsk.’‘[…] worauf das deutliche Nein des städtischen Angestellten vom Vizedirektor [235.1] der Nationalbank überstürzt genannt […] wurde. ’‘Dem widersprach der Vizedirektor [244.25] der Nationalbank.’‘Nicht wahr, Pan Vizedirektor [246.15] der Nationalbank!’‘Was mögen die immer noch rüstige Dame, der elegante Vizedirektor [274.8] zu den allerneuesten »Erdmöbeln« gesagt haben?’
Vogel, der [1*] Pl. Vögelzweibeiniges Wirbeltier mit einem Schnabel, zwei Flügeln und einem mit Federn bedeckten Körper, das im Allgemeinen fliegen kann [D1]
‘Die Friedhofsbäume ohne Vögel [27.16].’
Volk, das [8*] Pl. Völker1.durch gemeinsame Kultur u. Geschichte [u. Sprache] verbundene große Gemeinschaft von Menschen [D1]
‘[…] von der Idee, von unserer großen, die Völker [16.17] versöhnenden Idee...’‘Als Polin kann ich Dein Volk [89.28] beglückwünschen nur herzlich.’‘Dann aber fällt ihr doch noch ein, daß man die Grenze zwischen den beiden gegensätzlichen Völkern [90.3] sicher machen müsse:’‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf »Wir sind ein Volk [90.12]!« das Geflüster der Liebenden […] übertönt?’‘[…] das hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk [91.21] täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht:’‘[…] für die bevorstehende Nachbarschaft der beiden, einander so viel Leid nachtragenden Völker [129.20] gut Wetter zu machen.’‘Was der Versöhnung unserer Völker [194.7] dient, soll getrost seinen Preis haben.’
Völkerfamilie; Völkerverständigung2.o.Pl. Masse der Angehörigen einer Gesellschaft, der Bevölkerung eines Landes, eines Staates [D2]
‘[…] das Volk [91.19] war in Berlin und anderswo wie losgelassen […]’
Völkerfamilie, die [1*] o.Pl. geh.Gemeinschaft der Völker (1) [D]
‘Als auf und unter dem Brandenburger Tor Silvester gefeiert wurde, […] sah die weltweite Völkerfamilie [90.19] zu und staunte.’
Völkermord, der [1*]Verbrechen der Vernichtung einer ethnischen Gruppe, einer Volksgruppe, eines Volksstammes o. Ä.; Genozid [D]
‘Die Todesfabriken, der Völkermord [37.26], das noch immer unfaßbare Verbrechen.’
Völkerverständigung, die [2*]Verständigung, friedliche Übereinkunft zwischen den Völkern (1); [D]
‘All das werde dem Frieden und der Völkerverständigung [113.3] dienen.’‘[…] und seine organisatorischen Bemühungen die » letztmögliche Form der Völkerverständigung [140.18]« genannt.’
Völkerwanderung, die [1*]Abwanderung von jmdm. in ein anderes Land, in eine andere Gegend, an einen anderen Ort; Auswanderung [D Migration b]
‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung [51.16] […] brachte er auf den Punkt:’
Volksentscheid, der [1*] PolitikEntscheidung von Fragen der Gesetzgebung durch Abstimmung der [wahlberechtigten] Bürger[innen] [° D; D Volksamstimmung]
‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid [211.1] laut gewordene Gegenstimme kein gutes Klima für Alexandras Wünsche zur Folge:’
Volksfest, das [1*](sich oft über mehrere Tage erstreckende) volkstümliche [im Freien stattfindende] Veranstaltung mit verschiedenen Attraktionen [D] GrassÜ Ereignis, das Schaulustige anzieht [°]
‘Die Demontage geriet zum Volksfest [153.28].’
Volkskammer, die [1*] o.Pl. DDRParlament der DDR [D]
‘[…] im Bundestag wie in der Volkskammer [135.14] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde […]’
‘[…] mögen Alexander und Alexandra den politischen Alltag - er die dem auslaufenden Staat bevorstehende Volkskammerwahl [111.26], sie die polnische Teuerung - […] besprochen haben.’‘Eine knappe Notiz zum Ausgang der Volkskammerwahl [114.1], den Reschke »einen Pyrrhussieg der Blockparteien« nennt.’
Volksmasse, die [1*] Pl. -nVersammelte Menschenmenge [° D Volksmenge]
‘Wo Volksmassen [251.5]aufmarschiert waren […]’
Volksrepublik, die [1*]volksdemokratisch gesteuerte Republik [D]
‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde […] als öffentliche Anlage unter dem Namen »Park XXV-lecia PRL«, das heißt Park des 25. Jahrestages der Volksrepublik [66.19] Polen, zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’
Volksschule, die [2*] früherGrund- u. Hauptschule umfassende) allgemein bildende öffentliche Pflichtschule (1) [D1a]
‘Hinzu kamen Klassenfotos diverser Volks- [96.1] und Mittelschulen […]’‘Sie werden ihren Weg an der alten Volksschule [265.21] vorbei durch die Dünen genommen haben.’
Volksschule Weidengasse [Register]Volkswohlfahrt, die [1*] ugs.Amt für öffentliche Fürsorge, Sozialhilfe; Wohlfahrtspflege [° D Wohlfahrt 2a,b]
‘Zusätzliches Kapital stellten Privatversicherungen, später die Volkswohlfahrt [179.19].’
Vollzähligkeit, die [1*]Komplettierung; Gesamtstärke [°]
‘[…] gleich nach dem abermaligen Stühlerücken baten sie Vielbrand, den löchrig gewordenen Aufsichtsrat bis zur Vollzähligkeit [248.29] zu ergänzen […]’
Vollzug, der [1*]Beendigung, Umsetzung [°]
‘[…] wenn sie ihn, was sein Brief verrät, gleich nach Vollzug [84.25] der Liebe bittet:’
Volvo, der [8*]Auto des Herstellers Volvo [Register] [°]
‘Saab oder Volvo [71.8] oder doch ein Peugeot?’‘[…] zuletzt tippte ich auf schwedische Modelle, Saab oder Volvo [284.17].’‘Reschkes neuer Wagen -jetzt bin ich sicher, ein Volvo [287.19] - stand […] auf dem bewachten Parkplatz zwischen Theater und Stockturm, dem Zeughaus gegenüber.’‘Ich weiß, daß der neue Wagen, in dem sie südwärts fuhren, ein Volvo [295.9] 440 war.’‘Der Volvo [295.11] gilt, wie alle schwedischen Autos, als besonders stabil.’‘Den Volvo [295.22] werden sie in der Hotelgarage gelassen haben.’‘Über dreißig Meter tief runter, das hält selbst ein Volvo [299.9] nicht aus.’‘Trotzdem sagt der Polizeibericht: Es ist ein Volvo [299.18] gewesen.’
Vorabend, der [1*]Abend des gestrigen Tags [°]
‘[…] setzte ihm dann erst die am Vorabend [63.28] vergessene Baskenmütze auf.’
Vorahnung, die [2*] Pl. -enunbestimmtes Gefühl, Ahnung von etw. [Unheilvollem] [D]
‘Doch nicht nur der zu früh blühende Raps gab seinen Vorahnungen [125.18] Nahrung […]’‘Dieser Mister Chatterjee versteht es, meine oft trüben Vorahnungen [163.29] in Luft aufgehen zu lassen;’
Vorarbeiter, der [1*]Leiter einer Gruppe von Arbeitern [D]
‘[…] als Frieda Formella, Erna Brakups jüngste Schwester, im Herbst '32 mit Otto Prill, einem Vorarbeiter [173.21] der Margarinefabrik Amada, Hochzeit feierte.’
Vorausschau, die [3*]Einsicht in Bezug auf kommende Entwicklungen [D]
‘Reschke, geübt in Vorausschau [68.14], sah Grabfeld an Grabfeld grenzen.’‘So sehr ich wünsche, daß ihr zu lauter Ausruf - man blickte sich nach uns um - bestätigt wird, dennoch erschreckte mich ihre Vorausschau [69.31].’‘[…] um so, mit Hilfe der Natur, unserer warnenden Vorausschau [280.25] Ausdruck zu geben.’
Voraussicht, die [1*] o.Pl.auf Erfahrung od. Kenntnis der Zusammenhänge beruhende Vermutung im Hinblick auf Künftiges [D]
‘[…] spiegelt nun mit Hilfe jener Voraussicht [281.29], die er kurz zuvor an einem kaschubischen Seeufer erprobt hatte, die räumlichen Konsequenzen der in Planung befindlichen » Bungagolf«-Projekte […]’
Vorbedacht, der [1*] in der Fügung: mit Vorbedachtnach genauer Überlegung u. in bestimmter Absicht [D]
‘Es ist, als wollten die Menschen einander mit Vorbedacht [190.11] auslöschen, damit nichts bleibt...’
Vorbehalt, der [3*] Pl. -eEinschränkung; geltend gemachtes Bedenken gegen eine Sache [der man sonst im Ganzen zustimmt] [D]
‘Es muß gelingen, alle Vorbehalte [53.11], die in Vilnius laut werden könnten, zu entkräften.’‘Dennoch kann ich die gegenwärtige Hochstimmung nicht ohne Vorbehalt [89.8] teilen:’‘[…] bei polnischem Vorbehalt [234.22] werde man mit einer auf hundert Jahre beschränkten Erbpacht zufrieden sein.’
Vorbereitung, die [3*] Pl. -endas Vorbereiten, Sichvorbereiten; Maßnahme, durch die jmd., etw. auf, für etw. eingestellt, geeignet gemacht wird [° Da; D vorbereiten a]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen [15.29] zur Feier der Jahrtausendwende:’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] die Vorbereitung [109.1] von Gesprächen mit sogenannten Berufsvertriebenen, so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘[…] dienen sie doch ortsnah der Vorbereitung [246.2] zum Tode;’
Vorbild, das [3*]Person od. Sache, die als [idealisiertes] Muster, als Beispiel angesehen wird, nach dem man sich richtet [D]
‘[…] dieser Gleichklang zu stimmig ist, passend allenfalls für ein Singspiel nach berühmtem Vorbild [21.30] […]’‘Als seine Vorbilder [46.28] nannte er große Namen:’‘Indem der […] die häufig erwähnten barocken Beinkammern zum Vorbild [207.25] neuer Planung erhob […]’
Vorbote, der [1*]jmd., der durch sein Erscheinen etw. ankündigt; Vorläufer; erstes, frühes Anzeichen [D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten [47.22] oder Quartiermacher der zukünftigen Weltgesellschaft […]’
Vorderbein, das [1*] Pl. -eeines der beiden vorderen Beine bei Tieren [D]
‘Alle vier Finger der Vorderbeine [159.29] […] sind den Fotos abzulesen.’
Vordergrund, der [2*]vorderer, unmittelbar im Blickfeld stehender Bereich (eines Raumes, Bildes o.Ä.) [D]
‘Mit dem Pfarrhaus nahm die langgestreckte Birgittenkirche den Vordergrund [235.20] ein.’
*sich in den Vordergrund drängen sich in den Mittelpunkt stellen [D*]
‘Mag sich die Politik durch auftrumpfende Lebensbeweise immer wieder in den Vordergrund [171.7] drängen […]’
Vorfeld, das [2*]außerhalb, vor etw. liegendes Gelände [D1]
‘[…] auf dessen Vorfeld [21.14] ein Dutzend Halbwüchsige Fußball spielten […]’‘[…] denn den Halbwüchsigen habe das Fußballspiel im Vorfeld [26.29] des sowjetischen Soldatenfriedhofs keinen Spaß mehr gemacht.’
Vorgänger, der [1*] Gen. -sjmd., der vor einem anderen dessen Stelle, Funktion, Amt o.Ä. innehatte [D]
‘Der neue Präsident […] hatte sich einen Ministerpräsidenten bestellt, dem die melancholische Aura des Vorgängers [205.16] fehlte […]’
Vorgarten, der [1*] Pl. -gärtenkleineres, vor einem Haus gelegenes Stück Land zur Anpflanzung von Gemüse, Obst, Blumen o.Ä. [° D; D Garten]
‘Seit Mitte des Monats blühen in den Vorgärten [102.6] und Parkanlagen Krokusse und andere Blumen.’
Vorgabe, die [1*]etw. Vorangestelltes; Einleitung [°]
‘Ihren akzentuierten Sätzen war Gelächter vor- und nachgestellt, das grundlos zu sein schien, bloße Vor- [11.22] oder Zugabe.’
Vorgang, der [1*]etw., was vor sich geht, abläuft, sich entwickelt [D1]
‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang [291.28] dauerte, als Insassen einer Schatzkammer in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Vorgeschichte, die [2*]das, was einem Fall, Vorfall, Ereignis o.Ä . vorausgegangen u. dafür von Bedeutung ist [D2]
‘Und als Marian Marczak in das Schweigen hinein »Niemand hier ist ohne Vorgeschichte [287.6]« sagte und sogleich die Augen niederschlug, wurde ihm zugestimmt.’‘[…] dabei die Vorgeschichte [293.9] der Vereinigten Friedhöfe Sankt Katharinen, Marien, Joseph, Birgitten und so weiter nicht vergessen […]’
Vorgriff, der [1*]Vorwegnahme von etw. beim Erzählen, Berichten o.Ä., was erst später passiert ist [° D vorgreifen 3]
‘Später, nach einem datierten Vorgriff [35.6] auf die Jahrtausendwende, schreibt er: »Laufe am Stock, fast erblindet...«’
Vorhaben, das [2*] Pl. - a)das, was jmd. vorhat; Plan [D]
‘Eine diskrete Betreuung, bis hin zu Hausbesuchen, gehörte schon lange zu meinen Vorhaben [238.10] […]’
b)Projekt [D]
‘Es hieß, als flankierende Maßnahme könne ein solch langfristiges Vorhaben [108.4] sogar der deutschen Einheit nützlich werden.’
Vorhand, die [1*]*die Vorhand gewinnen überwiegen, sich behaupten [gegen etw.] [°]
‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit berichtete, […] gewann wieder ihr Lachen Vorhand [29.2]:’
Vorjahr, das [2*]voriges, vorhergehendes Jahr (1); [D]
‘Wenn im Vorjahr [276.5] alles zu früh, viel zu früh gekommen war - der Raps, die Unken -, war in diesem Frühjahr alles spät, viel zu spät dran.’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr [280.28] gehört […]’
Vorkaufsrecht, das [4*] Rechtsspr.Recht (1);, etw. Bestimmtes, wenn es zum Verkauf steht, als Erste[r] angeboten zu bekommen [D]
‘[…] langfristige Pachtverträge mit Vorkaufsrecht [55.30] sollten, bei allem noch so verständlichen Mißtrauen, möglich sein.’‘Der gesamte Grund und Boden […] wurde […] unter Pachtvertrag genommen, bei festgeschriebenem Vorkaufsrecht [118.10].’‘Für acht weitere Häuser […] mußten Pachtverträge abgeschlossen werden, selbstverständlich mit Vorkaufsrecht [191.25].’‘Bei Abschluß des Vertrages habe man eine nur sechzig Jahre dauernde Pachtfrist ausgehandelt, allerdings mit eingeschriebenem Vorkaufsrecht [269.31].’
Vorlage, die [2*]1. o.Pl.Hinlegen, Darbietung von etw. vor jmdn. zur Ansicht, Begutachtung, Bearbeitung o.Ä. [° D vorlegen 1]
‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage [92.23] eines »Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister Jacek Kuro%/n, für Notleidende einen Schlag Suppe […]’
2.etw., was bei der Anfertigung von etw. als Muster, Grundlage, Modell o.Ä. dient [D3a]
‘Sie benutzen Dein Netz, das nun meines sein darf, als Vorlage [101.11]...’
Vorleben, das [4*]jmds. Vergangenheit [D]
‘[…] weil er das Vorleben der aus Trümmern erwachsenen [46.21] Stadt allenfalls auf dem Katasteramt fand.’‘Nach soviel Vorleben [156.7] begannen die beiden, sich zu entdecken.’‘Mit Jerzy Wróbel interessierte sich Alexandra Piątkowska für das verschollene Vorleben [222.2] ihrer Stadt […]’‘Sie stocherte im Vorleben [286.17] der Piątkowska herum […]’
Vorname, der [5*] Pl. -nvon den Eltern bestimmter [u. amtlich eingetragener] Name (a);, der die Individualität einer Person kennzeichnet [D]
‘[…] wird die Distanzlosigkeit der Vornamen [22.6] erschreckt haben.’‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen [27.19] und dem gemeinsamen Stand des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung draufsetzen wollte […]’‘[…] ergänzt durch die Vornamen [62.6] meiner Brüder […]’‘Vom ersten bis zum letzten Brief folgt sie der polnischen Schreibweise ihrer Vornamen [87.17].’‘[…] weshalb er dem einzigen Sohn entsprechende Vornamen [165.13] gegeben habe.’
Vorort, der [3*] Gen. -(e)s; Pl. -eOrtsteil, kleinerer Ort am Rande einer größeren Stadt [D1]
‘Als sie auf der Großen Allee, die Grunwaldzka heißt und den Vorort [65.5] Wrzeszcz mit der Stadt verbindet, in Höhe der ehemaligen Sporthalle in Richtung Stadt und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘[…] in Resthäusern zwischen den wochenlang qualmenden Trümmern der Stadt oder in den Armenvierteln der Vororte [217.14], wo ihnen niemand die Kellerwohnung […] streitig machte.’‘[…] welche Filme mit Asta Nielsen oder Harry Piel, mit Zarah Leander oder Hans Albers ab wann in den zwei Kinos des Vorortes [222.9] gezeigt wurden, erfuhr sie durch die Brakup.’
ArbeitervorortVorrat, der [3*]etw., was in mehr od. weniger großen Mengen zum Verbrauch, Gebrauch vorhanden, angehäuft ist, zur Verfügung steht [D]
‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder, der bald für den Versöhnungsfriedhof auf Vorrat [150.5] zu arbeiten begann.’‘Wróbel war bei den Lutschern geblieben, deren Vorrat [265.20], nach Bedarf, aufgefüllt wurde.’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr gehört, auf dem er Unkenrufe als Vorrat [280.29] eingefangen hatte […]’
Vorsatz, der [1*] Pl. -sätzeetw., was sich jmd. bewusst, entschlossen vorgenommen hat; feste Absicht; fester Entschluss [D1]
‘Man müsse viel nachholen. Und ähnliche Vorsätze [180.18].’
Vorschein, der [3*] Grassa)Hervortreten, Erscheinen [von etw. Verborgenem] [° D]
‘[…] so dem erschreckenden Vorschein [77.13] seines Grabsteins einen Sinn zu geben […]’‘Nach jedem Vorschein [282.29] von Zukunft setzen sie eine Zäsur, ihr wehmütiges Geläut.’
b)Vorgeben von etw; Heuchelei [°]
‘Ach, die Erleichterung und die Leere danach. Kein Vorschein [267.27] mehr.’
Vorschlag, der [5*]etw., was jmd. jmdm. vorschlägt; Empfehlung eines Plans [D1]
‘Sein Vorschlag [40.31] hieß: »Polnisch-Deutsche Friedhofsgesellschaft.«’‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag [117.12] des Bundes.’‘[…] doch wurde mit dem Vorschlag [144.14], aufzuhören, solange es schön sei, ihrer Geschichte die Wendemarke gekerbt.’‘[…] hatte Vielbrand einen Vorschlag [193.20] eingebracht, der nur beim Vizedirektor der Nationalbank interessierte Aufmerksamkeit gefunden hatte.’
Gegenvorschlag FVG in Vorschlag bringen nennen, empfehlen [°]
‘[…] die Gegengabe des Bundes: ein offenbar listig von Reschke in Vorschlag [113.13] gebrachtes Exemplar […]’
Vorschrift, die [2*] Pl. -enAnweisung, deren Befolgung erwartet wird u. die ein bestimmtes Verhalten od. Handeln fordert [D]
‘Reschke achtete streng darauf, daß kein Stein den Vorschriften [150.7] der Friedhofsordnung querstand.’‘Doch Reschke begnügte sich nicht mit Vorschriften [150.15];’
Vorschuß, der [2*]im Voraus bezahlter Teil des Lohns, Gehalts o.Ä. [D Vorschuss]
‘Und doch gibt er der Schubkraft des Unternehmens Vorschuß [53.9]:’‘Vorsichtig und von etlichen Wenn und Aber umzäunt, hat Reschke der gemeinsamen Idee einigen Vorschuß [85.10] auf Zukunft hingeblättert:’
Vorsicht, die [2*]aufmerksames, besorgtes Verhalten in Bezug auf die Verhütung eines möglichen Schadens [D]
‘Jemand, wahrscheinlich Wróbel, riet Vorsicht [124.10] an […]’‘Auf einer Kiste steht, wie mir Jerzy übersetzte, ›Vorsicht [195.30] Glas!‹ geschrieben.’
Vorsitzende, der/die [3*]jmd., der in einem Verein, einer Partei o.Ä. die Führung u. Verantwortung hat od. in einer Gruppe Verantwortlicher die leitende Position hat [D]
‘[…] nachdem sich der Aufsichtsrat eine Satzung plus Geschäftsordnung gegeben und den Vizedirektor der Nationalbank zum Vorsitzenden [121.11] gewählt hatte.’‘»Zur Sache, bitte!« rief der Vorsitzende [178.4] Marczak. ’‘[…] in bunter Reihe hat sich eine Sitzordnung ergeben, nach der Vielbrand als Vorsitzender [273.3] zwischen zwei Neumitgliedern sitzt:’
EhrenvorsitzendeVorsorge, die [3*]Maßnahmen, mit denen einer möglichen späteren Entwicklung od. Lage vorgebeugt, durch die eine spätere materielle Notlage od. eine Krankheit nach Möglichkeit vermieden werden soll [D]
‘[…] leitete er diese Vorsorge [17.30] von der in allen Ostblockstaaten herrschenden Mangelwirtschaft ab:’‘Daß die Witwe […] ihre Zahnbürste mitgebracht hatte, nannte er »eine erstaunliche, doch vernünftige Vorsorge [78.25]«.’‘Die Vorsorge [142.20] für den Tod ist frei von Rücksicht auf den Konjunkturverlauf.’
Vorspeise, die [1*]aus einem kleinen Gericht bestehender, dem Hauptgang vorausgehender Gang [D]
‘Beim Essen - Vorspeise [73.25], Hauptgericht, Dessert - gaben die beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.’
Vorspiegelung, die [2*] Pl. -endas Vorspiegeln; Vortäuschung [D]
‘Mir, dem das Postulat der Vergänglichkeit seit frühen Studienjahren vertraut ist, wollte diese Vorspiegelung [62.16] nicht einleuchten.’‘Und schon beginne ich seinen Vorspiegelungen [260.3] zu glauben:’
Vorteil, der [1*]etw. (Umstand, Lage, Eigenschaft o.Ä.), was sich für jmdn. gegenüber anderen günstig auswirkt, ihm Nutzen, Gewinn bringt [D1a]
‘Auf Dauer gesehen ist nichts überzeugender als der Vorteil [270.8]...’
Vortrag, der [8*] Gen. -s; Pl. -träge1.Rede über ein bestimmtes [wissenschaftliches] Thema [D1]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag [38.19] […] wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’‘Fachleute […] wurden zu Vorträgen [107.2] eingeladen.’‘Alexandras improvisierter Vortrag [114.14] über das Vergolden als Handwerk und ihre Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang.’‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler [126.4] […]’‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat einen in seiner Kladde als »kurzgefaßte Exkursion« entworfenen Vortrag [194.28] abzuspulen.’‘Ich bin mir sicher, daß er seinen alles verpatzenden Vortrag [195.8] zusätzlich mit jenen Fundstücken angereichert hat […]’‘Indem der mittelständische Unternehmer des Professors kürzlich dozierten Vortrag [207.23] nach seinem Belieben auswertete […]’
2.das Vortragen; Darbietung [D2]
‘Hinzu kam seine Gabe des Vortrags [112.19]:’
Vortritt, der [2*]im Vergleich zu jmd., etw. anderem wichtigerer Stellenwert, größere Bedeutung [D Vorrang 1]
‘[…] doch beschlossen war, im Zweifelsfall immer der Polnisch-Deutsch-Litauischen Friedhofsgesellschaft Vortritt [116.29] zu lassen.’‘Andere Nachrichten hatten Vortritt [157.13] […]’
Vorvergangenheit, die [1*]sehr weit zurückliegende Geschichte von jmdn., etw. [°]
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit [23.4] der Friedhofsanlage.’
Vorvertrag, der [1*] Rechtsspr.vertragliche Verpflichtung zum Abschluss eines Vertrages (a) [D]
‘In Gegenwart eines Ministerialbeamten aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag [114.22] notariell beglaubigt […]’
Vorwand, der [1*]nur vorgegebener, als Ausrede benutzter Grund; Ausflucht [D]
Vorwegsicht, die [1*] o.Pl.auf Erfahrung od. Kenntnis der Zusammenhänge beruhende Vermutung im Hinblick auf Künftiges [D Voraussicht]
‘Ich weiß nicht, ob Reschke seine Vorwegsicht [279.1]- oder sage ich besser: Vision - der Piątkowska und Wróbel mitgeteilt hat […]’
Vorwissen, das [1*]etw., was man über eine bestimmte Sache schon weiß, ehe man sich eingehender darüber informiert [D]
‘Mein Vorwissen [45.23], besser, meine schon früh ausgeprägte Gabe, Kommendes rückgespiegelt zu sehen, war auf Irritation gefaßt.’
Vorwurf, der [3*] Pl. VorwürfeÄußerung, mit der jmdm. etw. vorgeworfen, jmds. Handeln, Verhalten gerügt wird [D1]
‘Auf eine der Glossen, die […] in dem Vorwurf [140.15] gipfelte, »mit Leichen Rückeroberung« betreiben zu wollen, hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’‘Ich mußte Abhilfe fürs nächste Mal versprechen und mir Vorwürfe [174.14] wie ›Polnische Wirtschaft‹ anhören.’‘Vorwürfe [247.26] jedoch, die den angeblichen deutschen Heißhunger betreffen, muß ich entschieden zurückweisen.’
Vorzeichen, das [1*] Pl. - Anzeichen, das auf etw. Künftiges hindeutet; Omen [D1]
‘Auch ich sah zu jener Zeit nur trübe Zukunft voraus, weshalb meine liebe Alexandra meinen Hang, jedem noch so stabilen Gemäuer düstere Vorzeichen [266.29] abzulesen, oft genug verspottet hat:’
Vorzeit, die [2*] Pl. -enlängst vergangene, vorgeschichtliche [u. geheimnisvoll anmutende] Zeit (1) [D1]
‘[…] Sargnägel wiesen, die meisten gut einen Zeigefinger lang, aus frühbarocken bis spätbiedermeierlichen Vorzeiten [132.12] auf Reschkes gegenwärtige Pläne.’‘Dort fanden wir wahre Raritäten, die uns Jerzy mit verschämtem Finderstolz wie Stücke aus grauer Vorzeit [174.22] bloßlegte.’
Vorzug, der [2*] Pl. Vorzügegute Eigenschaft, die eine bestimmte Person od. Sache (im Vergleich mit jmdm. od. etw. anderem) auszeichnet, hervorhebt [Dc]
‘[…] über die Vorzüge [59.6] der wendigen, lärmschwachen und selbstredend abgasfreien Fahrradrikschas […]’‘[…] und schließlich die Vorzüge [138.29] der hinduistischen Feuerbestattung aufzählte?’
Votum, das [1*] Pl. VotenUrteil, Stellungnahme [D4]
‘Wróbel hatte seinen Antrag abgesichert, indem er die Voten [244.15] einiger namhafter polnischer Historiker zitierte […]’
Vulkanausbruch, der [1*] Pl. -ausbrüchedie Eruption, die mit Heftigkeit einsetzende Tätigkeit eines Feuer speienden Bergs, wobei aus dessen Innerem Lava u. Gase ausgestoßen werden [° D ²Vulken; D Ausbruch 2b]
‘Als dann Vulkanausbrüche [261.10] auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche und Schlamm begruben […]’
W
Waage, die [2*]1. *einander die Waage halten geh.sich im Ausmaß, in der Intensität, in der Bedeutung o.Ä. gleichkommen) [D1*]
‘Nach kurzem Hin und Her, bei dem deutsche Rechthaberei und polnische Empfindlichkeit einander die Waage [151.15] hielten […]’
2. o.Pl. Astrol.Tierkreiszeichen für die Zeit vom 24.9. bis 23.10. [D2a] Unkenrufe plastische Darstellung der Waage im Tierkreiszeichen [°]
‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage [157.4] und Skorpion verlangten nach Gold.’
Wacholder, der [1*](zu den Nadelhölzern gehörender) immergrüner Strauch od. kleinerer Baum mit nadelartigen od. schuppenförmigen kleinen, graugrünen Blättern u. blauschwarzen Beerenfrüchten (die bes. als Gewürz u. zur Herstellung von Branntwein verwendet werden) [D1]
‘Gegen die Anpflanzung einer schnellwachsenden Hecke - Reschke schlug Wacholder [154.15] vor - gab es keine Einwände.’
‘Auf der Hinfahrt fiel mir […] jenes kugelige Wacholdergebüsch [125.14] auf, das ich mir sogleich als genügsam vorstellte, geeignet für unsere Friedhofsanlage...’
Wachstuchtasche, die [1*] Pl. -nTasche (2); aus einem einseitig mit einer Art Firnis beschichteten Gewebe, das wasserabstoßend ist [° D Wachstuch 1]
‘[…] verdrängt von häßlichen Wachstuchtaschen [17.14] und radikal entwertet durch den Plastikbeutel.’
Waffenlieferung, die [1*] Pl. -endie Lieferung von Geräten, Instrumenten, Vorrichtungen als Mittel zum Angriff auf einen Gegner, zur Zerstörung von Bauwerken, technischen Anlagen usw. od. zur Verteidigung [° D Waffe 1a]
‘Als noch das Ultimatum lief, hatten ihn eindeutig die deutschen Waffenlieferungen [190.8] in den Irak empört […]’
Waffensystem, das [1*] Pl. -e Milit.militärisches Kampfmittel, das aus dem eigentlichen Angriffs- bzw. Verteidigungsgerät besteht und dem zu seinem Einsatz erforderlichen Ausrüstungen [° D; D Waffe]
‘War es hier die arabische Wüste, in der neue Waffensysteme [154.22] erprobt werden sollten […]’
Wagen, der [28*]1.Auto […] [D3]
‘Das beste ist, wir nehmen den Wagen [62.31]...’‘Wir nahmen den Wagen [63.6]...’‘Als wir den Wagen [63.6] auf dem bewachten Parkplatz abgestellt hatten...’‘Es bleibt bei seiner Umschreibung: »Am besten, wir nehmen den Wagen [63.19]...«’‘Da er seine Forschungen in den Hauptkirchen der Stadt zu Fuß erledigte, hatte er den Wagen [63.21] auf dem bewachten Hotelparkplatz abgestellt.’‘Während Reschke den Wagen [65.20] parkt […]’‘[…] parkte er seinen Wagen [67.1] […]’‘[…] auf dem Weg [70.14] zum geparkten Wagen […]’‘Ein stabiler Wagen [70.28], der Sicherheit garantiert.’‘Er parkte den Wagen [71.9] auf dem Hotelparkplatz.’‘Als Reschke den Wagen [72.11] seitlich vom Hevelius parkte, lag die Stadt schon im Novemberdunkel.’‘Wenn es bei ihr nicht schnell genug mit dem Visum geklappt hätte, wäre ihm die Anreise mit dem Wagen [115.25] oder per Flugzeug möglich gewesen. ’‘Er nahm den Wagen [117.4], drei weitere Personen flogen ab Hamburg:’‘Sie nahmen den Wagen [121.14].’‘[…] als sie auf der Chaussee von Neuteich nach Tiegenhof den Wagen [126.24] zwischen Chausseebäumen parkten […]’‘Das Paar war mit dem Wagen [142.25] in die Kaschubei gefahren.’‘Am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages trafen sie - per Wagen [182.9] - in Bremen ein.’‘Reschke nahm den Wagen [209.29], die Piątkowska benutzte die Eisenbahn, und Chatterjee, nun ja, der flog.’‘[…] über Reschkes Wagen [240.5] steht ja seit Wochen kein Wort geschrieben […]’‘Dann kam der Ärger mit dem Wagen [267.22], dieser Unflat gehässiger Verdächtigungen.’‘Auf einem Notizzettel steht: »Endlich mit neuem Wagen [276.3] ins Grüne.«’‘Der Picknickkorb war im Wagen [277.15] geblieben.’‘[…] jenseits der Chaussee, wo sie den neuen Wagen [277.21] abgestellt hatten […]’‘[…] mein Wagen [284.7] von unbewachtem Parkplatz gestohlen […]’‘Erst als sie in die Kaschubei fuhren, […] hat er mit einer Notiz den »neuen Wagen [284.25]« vorgestellt.’‘[…] Reschkes neuer Wagen [287.19] -jetzt bin ich sicher, ein Volvo - stand, als Ende Mai die Hochzeit Anlaß zur Feier bot, auf dem bewachten Parkplatz […]’‘Ich weiß, daß der neue Wagen [295.8], in dem sie südwärts fuhren, ein Volvo 440 war.’‘Heil, weil aus dem Wagen [299.19] geschleudert, der sich überschlug, überschlug, blieben ein Lederpantoffel und ein gehäkeltes Einkaufsnetz.’
Neuwagen; Privatwagen 2.dem Transport von Personen od. Sachen dienendes, auf Rädern rollendes Fahrzeug, [das mit einer Deichsel versehen ist u. von Zugtieren (bes. Pferden) gezogen wird] [D1a]Leichenwagen; PferdewagenWahl, die [4*]1. Pl. seltenMöglichkeit der Entscheidung; das Sichentscheiden zwischen zwei od. mehreren Möglichkeiten [D1]
‘[…] immerhin standen noch blaßviolette und weißliche zur Wahl [8.31].’‘[…] kann ich das Schreibwerkzeug - im Gegensatz zum Auto seiner Wahl [82.16] - bestimmen:’‘[…] daß seine Manier, sich altmodisch elegant zu kleiden, auch bei der Wahl [284.1] seines Autos den Ausschlag gegeben haben kann […]’
2.Abstimmung über die Berufung bestimmter Personen in bestimmte Ämter, Funktionen, über die Zusammensetzung bestimmter Gremien, Vertretungen, Körperschaften durch Stimmabgabe [D2a]Volkskammerwahl; Wahlgang; WahlniederlageWahlgang, der [1*] Pl. -gängeAbstimmung, Stimmabgabe bei der Wahl (2); [D]
‘Jener Ministerpräsident […] konnte sich, als in zwei Wahlgängen [171.20] um das höchste Staatsamt gestritten wurde, bereits im ersten nicht behaupten;’
Wahlniederlage, die [1*]Niederlage bei einer Wahl (2); [D]
‘Ferner beklagt er […] die Wahlniederlage [99.16] der Sandinisten in Nicaragua […]’
Wahn, der [2*] Gen. -s geh.Einbildung, irrige Annahme; falsche Vorstellung, die sich bei jmdm. festgesetzt hat [D1]
‘Doch zu diesem Wahn [92.2] und zum Sinn dieses Wahns [92.3], zu unserem Wahn-Sinn sage ich ja, ja, immer wieder ja...’
Wahn-SinnWahnsinn, der [6*] ugs.großer Unsinn, sehr unvernünftiges, unsinniges Denken, Verhalten, Handeln; grenzenlose Unvernunft [D2]
‘Ist das nicht Wahnsinn [91.24]?’‘Ja, das ist Wahnsinn [91.25]!’‘Bei allem, was geschieht, hat Wahnsinn [91.26] im Spiel zu sein.’‘Jedem offenen Topf ist Wahnsinn [91.28] der passende Deckel. ’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn [91.29] […]im schmalen Bett ineinandergefügt haben. ’
Rugs. Ausruf der Verwunderung, Begeisterung [° D2]
‘[…] all das hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht: ›Wahnsinn [91.22]!‹ ’
Wahn-Sinn, der [1*] Grasseinem Wahn zugrunde liegender [tieferer] Sinn (2); [°]
‘Doch zu diesem Wahn und zum Sinn dieses Wahns, zu unserem Wahn-Sinn [92.3] sage ich ja, ja, immer wieder ja...’
Währung, die [9*] Pl. -en1.gesetzliches Zahlungsmittel eines Landes od. der Länder einer Währungsunion [D1]
‘[…] unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung [11.2].’‘Ich frage mich, ob er seine Währung [12.14] kopfrechnend in Vergleich zu den vielstelligen Zahlen der Złoty-Scheine gebracht [hat]’‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung [70.20] des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt gewordenen Idee das Fundament legen.’‘[…] die erbarmungslose Härte der westdeutschen Währung [92.27] […]’‘[…] hatte sie wechselnden Währungen [124.3] ein solides Gehäuse geboten […]’‘[…] zumal die neue, nur begrenzt eins zu eins umgetauschte Währung [148.27] […] knapp wurde.’‘Summen in harter Währung [194.9] mit dennoch vielen Nullen wurden genannt.’‘[…] um diese gegen westliche Währungen [255.10] zu tauschen.’
‘Um diese Zeit begann die kurzfristig stabilisierte Währung [205.10] wiederum inflationär zu tendieren […]’
Währungsunion, die [1*]Bund, Zusammenschluss, der darin besteht, dass in einem bestimmten Gebiet eine einheitliche Währung gilt od. eine einheitliche Geld- u. Währungspolitik betrieben wird [° D; D Union]
‘Zurück in Gdańsk, mußte Alexander seine Alexandra beruhigen, die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion [142.10] in Sorge um das arme Polen war, das fortan mit der Deutschmark Tür an Tür leben müsse.’
Wald, der [6*] Gen. -(e)s; Pl. Wäldergrößere, dicht mit Bäumen bestandene Fläche [D1]
‘Und um schöne Stadt rum stand Wald [27.8], immerzu Wald [27.8]...’‘Doch diesem Orkan folgten fünf weitere, die in den ohnehin kranken Wäldern [101.30] ein unentwirrbares Chaos hinterlassen haben.’‘Und dann erst führte sie Jerzy Wróbel dorthin, wo sich […] ein Parkgelände zu Wald [223.23] verdichtet […]’‘[…] abermals Wald [277.29], dann wieder Felder und inmitten der Felder Baumgruppen.’‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude absieht - über dem See gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld und Wald [278.8] bietet […]’
‘Was mein Mann ist gewesen, liegt auf Waldfriedhof [23.20] Sopot.’‘Hier und überall. Auch auf Waldfriedhof [24.11].’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände zwischen Brentau und Matern anfangs als geeignet für einen Waldfriedhof [64.2] gesehen habe […]’
Waldstück, das [1*] Pl. -eTeil eines Waldes [Db]
‘[…] so daß kleinere Waldstücke [278.14] und Baumgruppen dem Willen des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
‘Wo Reschke Waldwiesen [64.21] erinnerte und sonntägliche Familienausflüge, bedrängten zeltartig konstruierte Holzhäuser einander, umgeben von Schrebergärten.’
Wallung, die [1*] Üheftige Erregung [D1]
‘[…] das abendliche Gespräch bei zuviel Kaffee wird sie immer wieder […] in Wallung [39.9] gebracht haben […]’
Wälzen, das [1*] →wälzen ugs.(bei der Suche nach etw. Bestimmtem an verschiedenen Stellen lesend) eifrig, über längere Zeit durchblättern; studieren [D3]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] das Wälzen [108.31] von Sargkatalogen […] Freude bereiten könnte.’
Wälzer, der [1*] Pl. - ugs.großes, schweres Buch [D]
‘[…] als werde er von nun an daheim, etwa auf dem Weg zur Ruhruniversität, seine Fachliteratur, dicke Wälzer [18.21] zum Thema barocker Emblematik, in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz tragen.’
Wand, die [4*] Pl. Wändeim Allgemeinen senkrecht aufgeführter Bauteil als seitliche Begrenzung eines Raumes, Gebäudes o.Ä. [D1a]
‘An den Wänden [35.13] gerahmte Reproduktionen altflämischer Meister […]’‘Zwischen den engstehenden Wänden [46.24] der Kneipe wird ihm das für nahe Zukunft versprochene Gedränge vor Augen gewesen sein.’‘Dem Bett gegenüber hing an der Wand [242.3] eine Uhr, die stehengeblieben war.’‘An allen Wänden [259.20] Menetekel ...’
Wappen, das [8*] Pl. - in stilisierender Darstellung u. meist mehrfarbig gestaltetes, meist schildförmiges Zeichen, das symbolisch für eine Person, eine Familie, eine Dynastie, eine Körperschaft u.a. steht [D]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen [17.22] des Theologen Aegidius Strauch [deutet]’‘[…] zählte sie das halbe Pferd im roten Feld und die drei Lilien auf blauem Grund im Wappen [28.13] des Jakobus Schadius als vergoldenswert auf.’‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen [61.2] aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen […]’‘Auch ist mir kein Grabspruch gewidmet worden, geschweige ein Wappen [62.11].’‘Die Namen und Wappen [74.11] ausgestorbener Patriziergeschlechter […]’‘[…] den Kaufmann Schwartzwaldt, […] dessen Wappen [74.15], trotz Zungenrot und Helmblau, auf Schwarz und Gold beruhte […]’‘[…] bis zu Johann Uphagens Wappen [74.16], in dem des silbernen Schwans höckriger Schnabel ein goldenes Hufeisen trug […]’‘[…] dessen Wappen [271.31] übrigens ein Löwe krönt […]’
Wärmflasche, die [1*]meist aus Gummi o.Ä. bestehender flacher, beutelartiger, mit heißem Wasser zu füllender Behälter, der zur Wärmebehandlung, zum Anwärmen von Betten o.Ä. benutzt wird [D]
‘Der Steingutkrug sollte als Wärmflasche [242.8] gefüllt und ein Kännchen Hustentee aufgebrüht werden.’
Warnung, die [2*]Hinweis auf eine Gefahr [° D warnen 1]
‘Ich frage mich, ob er […] erwogen hat, seinen im Tagebuch notierten Hinweis auf Tschernobyl und die Folgen als nachträgliche Warnung [12.19] auszusprechen.’‘Die im Sejm ausgesprochene Warnung [236.18] vor »deutscher Landnahme« will er schon hier ans Brett genagelt sehen […]’
Warte, die [1*] geh.hoch gelegener Platz, von dem aus die Umgebung gut zu überblicken ist [D1]
‘Fast bewundere ich, wie die beiden, gehoben von ihrer Idee, mehr und mehr abseits ihrer Nationen lebten oder sich ihnen überstellt begriffen, so daß sie aus schrägem Winkel an ihnen vorbei und zugleich von hoher Warte [172.1] auf sie herabsahen.’
Wartebank, die [1*]¹Bank (a);, auf der jmd. Platz nehmen kann, um auf etw. zu warten, etw. entgegenzusehen [° D warten 1a] ÜMenge, die etw. [ungeduldig] erhofft [°]
‘Die Wartebank [97.5] wird immer länger.’
Warteliste, die [1*] Pl. -nschriftliche Aufstellung mit den Namen von Personen, die der Lieferung, Zuteilung, Bewilligung o.Ä. von etw. entgegensehen [° D; D Liste a; D warten 1a]
‘Wartelisten [191.22] wurden notwendig.’
Wartezeit, die [1*] Pl. -nDauer bis etw. [Erwartetes, Ersehntes] eintrifft, Wirklichkeit wird [°]
‘Mit Unruhe reagiere die Kundschaft - wirklich, er sprach von Kundschaft! - auf allzu lange Wartezeiten [250.13].’
Waschbecken, das [1*][an der Wand befestigtes] großes, flaches, schüsselförmiges Gefäß zum Waschen, Reinigen der Hände, des Körpers [° D; D Becken]
‘Nun kann endlich das defekte Waschbecken [133.22] in der Hundegasse ausgewechselt werden […]’
PorzellanwaschbeckenWaschblau, das [1*] früherbei der Wäsche dem Spülwasser zugesetzter blauer Farbstoff, der vergilbten Stoff aufzuhellen vermag [D]
‘Unter den Friedhofsbäumen wandelte sich das Waschblau [32.29] ihres Blicks zum Lichtblau […]’
Wasser, das [8*]a)(aus einer Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung bestehende) durchsichtige, weitgehend farb-, geruch- u. geschmacklose Flüssigkeit, die bei 0°C gefriert u. bei 100°C siedet [D1a]
‘[…] ein Gasherd, auf dem die Piątkowska Wasser [242.7] aufsetzte.’
Kaffeewasser; Wassergrabenb)Wasser (a) eines Gewässers; ein Gewässer bildendes Wasser [D1b]
‘Zwischen der Katharinenkirche und der Großen Mühle, an denen vorbei der Radaunekanal kaum noch Wasser [19.6] führt […]’‘Libellen über dem Wasser [143.11], Hummeln, Kohlweißlinge, was noch?’‘Er betrachtet seine Füße unter Wasser [145.1], wie sie verschwimmen, mal so, mal so versetzt, ihm fern, fremd sind.’‘Wróbel ließ einige Steine flach übers Wasser [277.18] springen […]’‘Riefen mehrere zur gleichen Zeit, schwoll ihre Klage - überm Wasser [283.13] besonders hallend - zum endlos schwingenden Ruf...’
Seewasser; Uferwasser; Unterwassergesellschaft; Wasserfläche; Wasserqualität; Wassertemperatur*ins Wasser fallen nicht stattfinden, nicht durchgeführt werden können [D1b*]
‘Vor und nach zu kurzen Aufheiterungen ließen Regenschauer ihr spätes Frühstück ins Wasser [276.31] fallen, dennoch machten sie irgendwo halt. ’
das Wasser steht jmdm. bis zum Hals […] jmd. steckt in Schulden, ist in großen Schwierigkeiten [D1b*]
‘Denen steht doch das Wasser bis zum Hals [55.25].’
Wässerchen, das [1*] Anspielung auf das Grimm-Märchen das tapfere Schneiderlein, in dem ein Riese aus einem Stein Wasser presst Grass /Vkl./Rinnsaal; etwas Zuversicht [°]
‘Er preßt aus allem, was uns zentnerschwer drückt, ein positives Wässerchen [161.9].’
Wasserfläche, die [2*]große, von Wasser (a); bedeckte, eingenommene Fläche (1) [D]
‘Von unbewegter Wasserfläche [143.17] hebt sich solch Geläut besonders ab.’‘[…] das werbende Locken der mit Schallblasen gerüsteten Männchen, die auf der Wasserfläche [283.7] des verzweigten Grabensystems trieben.’
Wasserglas, das [1*] Pl. -gläserbecherartiges Glas (2 a); [D]
‘Sie griff nach der Flasche, sie, die allenfalls am Likörgläschen nippt, goß aus Wassergläsern [212.10] Wódka Wyborowa in sich hinein […]’
Wassergraben, der [2*] Pl. -gräbenmit Wasser (a); angefüllte [Wasser ableitende] längere, schmale Vertiefung im Erdreich [° D; D Graben 1]
‘[…] hier in den Wassergräben [125.26] des eingedeichten Landes, dort im Uferschilf, allerorts lärmten Kröten […]’‘[…] um Kopfweiden zu fotografieren, die am Ufer der Tiege oder längs Wassergräben [126.26] in Reihe standen […]’
Wasserkopf, der [1*] Üübergeordnete Instanz von übertriebener Größe; aufgeblähter Verwaltungsapparat [°]
‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński nannten die Zentralverwaltung »einen Wasserkopf [269.13]« und »absurd bürokratisch«.’
Wasserqualität, die [1*]Güte des Wassers (a); [D Wassergüte]
‘Obgleich dieser Antrag, mit Hinweis auf die miserable Wasserqualität [236.26] der Küstengewässer, abgelehnt wurde, kam es später dennoch, von Kuttern aus, zu »wilden Seebestattungen« […]’
Wassertemperatur, die [1*] Pl. -enWasser (b); Temperatur
‘Bei höheren Wassertemperaturen [283.8] waren die Intervalle zwischen den Rufen kürzer.’
Wasserzeichen, das [1*] Pl. -(als Markenzeichen einer Papiermühle, als Echtheitsnachweis bei Banknoten u. Wertpapieren) beim Schöpfen angebrachtes Muster, das sich hell abhebt, wenn das Papier gegen das Licht gehalten wird [D]
‘Diese […] Himmelsrichtungen sind ihrem Briefpapier wie Wasserzeichen [92.21] eingeprägt.’
Wechsel, der [2*]a) Pl. selten [(nach gewissen Gesetzen) öfter od. immer wieder vor sich gehende] Veränderung in bestimmten Erscheinungen, Dingen, Geschehnissen o.Ä. [D1a]
‘[…] einem sommerlichen Fest, das, Dominik genannt, seit dem späten Mittelalter allen politischen Wechsel [10.16] überlebt hat […]’‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude absieht - über dem See gehügelt ist und Wechsel [278.7] nur zwischen Feld und Wald bietet […]’
b)das bewusste Ersetzten von etw. durch etw. anderes derselben Art; Aufgabe einer Sache und Wahl einer entsprechenden neuen [° D wechseln 1a]OrtswechselWechselfälle, die [2*] Pl.Situationen, in die man durch Veränderungen in seinem Leben geraten kann [D]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch […] deutet und mit den Wechselfällen [17.25] eines streitbaren Lebens in Beziehung setzt […]’‘Unter hochragenden, allen politischen Wechselfällen [25.18] entwachsenen Buchen und Linden […]’
Wechseljahre, die [1*]Zeitspanne etwa zwischen dem 45. u. 55. Lebensjahr der Frau, in der die Menstruation u. die Empfängnisfähigkeit allmählich aufhören; Klimakterium [Da]
‘Wir haben gehabt Glück, Alexander, weil ich hab' Wechseljahre [78.27] vorbei schon […]’
Wechselkröte, die [1*] Pl. -nVorwiegend nachtaktive Kröte, die als östliche Steppenart an Trockenheit, Wärme und Kälte gut angepasst und in trockenem Brachland auf Feldern und in Abgrabungsflächen anzutreffen ist; Bufo viridis [WWW195]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler, Schlammtaucher, Erd- und Wechselkröten [126.5] […]’
Wechselrede, die [2*] Pl. -n bildungsspr.von zwei od. mehreren Personen abwechselnd geführte Rede u. Gegenrede; Zwiegespräch, Dialog [° D Dialog 1a]
‘Allen Wechselreden [51.3] des verstrichenen Tages blieb er hinterdrein.’‘Alexandra hat diesen Wechselreden [144.8], die sich mit den Unkenrufen wiederholten, ein Ende gesetzt:’
Wechselstube, die [2*]Stelle, meist als Filiale einer Bank [an Bahnhöfen u. Grenzübergängen], wo Geld einer Währung in Geld einer anderen Währung umgetauscht werden kann [D]
‘[…] in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube [10.24] ausgewiesen war.’‘Ringsum war alles Zeuge: der achteckige Wehrturm, dessen neuester Untermieter, die gedrängt volle Wechselstube [13.23] […]’
Weg, der [21*] Pl. -e1.a)Strecke, die zurückzulegen ist, um an ein bestimmtes Ziel zu kommen [D2b]
‘[…] als werde er von nun an daheim, etwa auf dem Weg [18.21] zur Ruhruniversität, seine Fachliteratur […] in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz tragen.’‘Um den weiteren Weg [20.20] der beiden zum Friedhof abzukürzen:’‘Vorbei am Hotelparkplatz hatte Reschke einen nur kurzen Weg [50.27].’‘[…] auf dem Weg [70.14] zum geparkten Wagen sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’‘Doch als sie ihn zum nahen Hotel begleitet hatte und dann allein, bei schlechter Straßenbeleuchtung allein den Weg [76.7] zur Hundegasse nehmen wollte, setzte er sich durch […]’‘[…] worauf er, nun mit seinem Schlurfgang allein, den Weg [76.23] zurück nahm.’‘Verständlich, daß die Piątkowska in ihrem Antwortbrief, der auf polnisch verschlungenen Wegen [84.28] zehn Tage bis nach Bochum benötigte, Einspruch erhebt.’‘[…] denn die Rikschas legten wie die Taxis den nur im Fahrpreis unterschiedlichen Weg [138.6] mit seitlich wehendem Trauerflor zurück.’
Arbeitsweg; Heimweg; Hinweg; Umweg*einer Sache im Weg(e) stehen bewirken, dass etw. nicht durchführbar ist; etw. verhindern [D2b*]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg [278.19] steht.’
b)Ü neue Wege gehen neue Methoden entwickeln, anwenden [D2a]
‘Zudem haben mich Gespräche mit dem Management zweier namhafter Beerdigungsinstitute erfahren lassen, daß diese Großunternehmen bereit sind, neue Wege [108.20] zu gehen;’
2. o.Pl. Gang, Fahrt mit einem bestimmten Ziel [D3a]
‘Alexander Reschke scheute den Weg [44.14] an der Markthalle vorbei.’‘Jeder hatte es eilig und machte sich mit wenig Gepäck auf den Weg [209.29].’‘[…] als sich der Trauerzug - Priester und Meßdiener voran, Wróbel gleich hinterm Sarg - zum schwarzen Gewimmel formierte, das seinen Weg [258.8] nahm […]’‘Sie werden ihren Weg [265.21] an der alten Volksschule vorbei durch die Dünen genommen haben. ’‘Schon damals haben wir alle längeren Wege [297.18] mit der Rikscha gemacht, über den Tiber zum Vatikan.’‘Auf dem Weg nach Neapel [298.32] oder auf dem Rückweg ist es geschehen.’
Leidensweg 3.etw., was wie eine Art Streifen - im Unterschied zur Straße oft nicht befestigt - durch ein Gebiet, Gelände führt u. zum Begehen [u. Befahren] dient [D1]
‘Wo Herbstlaub raschelte, schlurfte er auf bemoosten Wegen [22.12]. ’‘Auf Eigenständigkeit aus, suchte Alexandra Piątkowska ihren Weg [22.8] zwischen Gräberfeldern.’‘Dennoch ist der Weg [60.28] an den Seitenkapellen entlang, durchs Mittelschiff oder Querschiff, am Altarraum vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’
Hauptweg; Nebenweg; Pelonker Weg [Register] 4.Art u. Weise, in der jmd. vorgeht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen; Möglichkeit, Methode zur Lösung von etw. [D4]
‘Deshalb wolle er auf verschwiegenen Wegen [171.5] dessen Wert mehren. ’‘Jedem Problem sei eine Lösung eigen. Man müsse nur wollen, dann finde sich auch ein Weg [196.28].’
Wegerecht, das [1*] o.Pl.Gesamtheit der Rechtsvorschriften, die sich auf den Bau, die Benutzung u. Unterhaltung öffentlicher Straßen u. Wege beziehen [D]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht [146.27] […] machten ihn nicht satt;’
Wehrturm, der [3*] Gen. -s(im MA.) befestigter Turm [D] Unkenrufe der Turm Kiek en de Köck [Register] [°]
‘[…] daß der von achteckiger Grundfläche über sieben Stockwerke hoch ragende Wehrturm [9.19] als nordwestlicher Eckturm zur großen Stadtmauer gehörte.’‘[…] in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms [10.23] mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’‘Ringsum war alles Zeuge: der achteckige Wehrturm [13.22] […]’
Weichselbrücke, die [1*]Weichsel [Register]; Brücke
‘[…] doch sind zwei Wochenendausflüge belegt: die Autofahrt über die Weichselbrücke [124.15] ins Werder und die Fahrt an einen See.’
Weichseldeich, der [1*]aufgeschütteter Erddamm längs der Weichsel [Register] zum Schutz tiefer liegenden Geländes gegen Überschwemmung [° D Deich]
‘Auf der Fahrt durch die Niederung fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt wuchernde Industriegebiet sich ins flache, nur durch den Weichseldeich [159.8] begrenzte Land frißt.’
Weichselfähre, die [1*]Weichsel [Register]; Fähre
‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa beide auf der Weichselfähre [181.31] […] -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’
Weihnachten, das [4*](am 25. Dezember begangenes) Fest der christlichen Kirche, mit dem die Geburt Christi gefeiert wird [D1]
‘In Briefen, die sich das Paar während der Adventszeit, dann zu Weihnachten [87.25] und zum Jahresende geschrieben hat […]’‘Man mag fragen, warum sich Witwer und Witwe nicht früher wiedergesehen haben, etwa zu Weihnachten [115.22] schon.’‘Sie hatte über Weihnachten [116.17] ihren Sohn Witold zu Besuch […]’‘Weihnachten [184.13] und der ganze Feiertagsrummel sind schon deprimierend genug.’
‘Im Weihnachts- [90.25] und Neujahrsbrief ist es die sonst auf Sachlichkeit eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers auf, unter und neben ihrem Fleisch erinnert.’
Weihnachtsfeiertag, der [1*] Gen. -(e)sWeihnachten; Feiertag
‘Am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages [182.9] trafen sie - per Wagen - in Bremen ein.’
‘An Weihnachtsgeschenken [183.8] für den Vater, die Mutter habe es nicht gefehlt.’‘Sein Weihnachtsgeschenk [183.31], ein gewiß teurer Dachshaarpinsel für die Vergolderin, lag neben dem Teller der Mutter, in einer Plastiktüte verpackt.’‘Die für uns bestimmten Weihnachtsgeschenke [186.18] […] ließen wir liegen.’
‘[…] seit der verunglückten Weihnachtsreise [292.13] finde ich keinen Hinweis mehr auf Familie.’
Weilchen, das [6*] /Vkl./[kürzere] Zeitspanne von unbestimmter Dauer [D Weile]
‘Oder: so stehen die beiden mir, damit ich mich gewöhne, ein Weilchen [11.31] und noch ein Weilchen [12.1] Modell.’‘Für ein Weilchen [23.8] lasse ich ihn bei den übriggebliebenen Steinen.’‘[…] während meine Gedanken noch ein Weilchen [60.19] jener Rikscha hinterdrein sind, die, wo auch immer, in Richtung Zukunft rollt...’‘Von Personen umstellt, die abstimmen, dreinreden, aufpassen wollen, dürfen Alexander und Alexandra noch ein Weilchen [122.16] für sich sein;’‘[…] gefiel sich ein Weilchen [74.5] im Austausch nationaler Klischees […]’
Wein, der [1*]aus dem gegorenen Saft der Weintrauben hergestelltes alkoholisches Getränk [D2a]
‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens, bei diesmal ungarischem Wein [74.31], seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’
RotweinWeinen, das [1*] → weinen(als Ausdruck von Schmerz, von starker innerer Erregung) Tränen vergießen [u. dabei in kurzen, hörbaren Zügen einatmen u. klagende Laute von sich geben] [Da]
‘So empfindlich las Reschke die Glossen, daß ich mich frage, ob mein Banknachbar aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen [140.2] brachte.’
Weise, die [4*]Art, Form, wie etw. verläuft, geschieht, getan wird [D1]
‘So hat der wuchernde Efeu die gewaltsame Räumung des Friedhofs überstanden und ist auf ihm gemäße Weise [26.12] siegreich, wenn nicht unsterblich geblieben...’‘Auf vielfache Weise [151.28] bewies der August seine Veranlagung zum Krisenmonat.’‘Auf seine Kosten und Nutzen nennende Weise [193.19], die per saldo immer Gewinn versprach […]’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise [279.23] […] Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt […] hatte […]’
Weisheit, die [1*] o.Pl.auf Lebenserfahrung, Reife [Gelehrsamkeit] u. Distanz gegenüber den Dingen beruhende, einsichtsvolle Klugheit [D1]
‘In früheren Zeiten jedoch ist der Unke Weisheit [126.17] angedichtet worden;’
Weiß, das [4*]1.weiße Farbe, weißes Aussehen [D1]
‘[…] die Außenfelder in Grün, Weiß [124.2] und Ocker gehalten […]’‘Bieroński und die Meßbuben in Weiß [136.6] und Violett.’‘Die Priester und Meßdiener in Weiß [256.13] und Violett.’
2. o.Pl. etw. Weißes [D2] ÜSchnee [°]
‘[…] alles liegt unter dickem Weiß [188.29], die frischgepflanzten Buchsbaumeinfassungen, alle die Gräber zur Winterzeit abdeckenden Tannenzweige.’
‘[…] nachdem sie das zwischen Weiß- [254.10] und Rotgold legierte Material der Mastixschicht überm Kreidegrund aufgetragen hatte […]’
Weißrusse, der [1*] Pl. (m+f) -nEinwohner zu Weißrussland, einem Staat in Osteuropa [° D; D Weißrussland]
‘[…] wenige Weißrussen [211.3] und Ukrainer, viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit versprach […]’
Weitblick, der [1*]Fähigkeit, vorauszublicken, frühzeitig künftige Entwicklungen u. Erfordernisse zu erkennen u. richtig einzuschätzen [D1]
‘Nur du hast Weitblick [279.7] bewiesen.’
WeitsichtWeiterentwicklung, die [1*]Fortführung, Fortsetzung, Neuerung [°]
‘Durchaus vertretbar diese künstlerische Weiterentwicklung [274.2] der klassischen, doch mittlerweile protzig verkommenen Sargform.’
‘Ich hätte Alex […] soviel Weitsicht [206.24] nicht zugetraut […]’
Welle, die [1*] Pl. -nder aus der Wasseroberfläche sich für kurze Zeit hervorwölbende Teil bei bewegtem Wasser [D1]
‘Den Ausschnitt eines Durchgangs breit sah man die Ostsee kleine Wellen [240.21] machen.’
Welt, die [15*]1.(gesamtes) Leben, Dasein, (gesamte) Verhältnisse [auf der Erde] [D3]
‘Als eine Allerweltsgeschichte hätte beginnen können, begann sich die Welt [16.7] oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt [16.8] tatsächlich zu verändern […]’‘Nach Reschkes Eintragungen sei einzig die benachbarte Großtankstelle von dieser Welt [26.28] gewesen […]’‘[…] weil auf dieser Welt [41.12] nichts umsonst ist […]’‘[…] daß Reschke in günstiger, seiner Idee zuträglicher Zeit expandierte, als alles ins Rutschen geriet, die Welt [206.27] aus den Fugen war und nichts mehr als sicher galt;’
Weltverlust*jmdn. auf die Welt bringen Geburtshilfe leisten [°]
‘[…] doch wird es in Polen gewiß nicht an Ärzten und Hebammen fehlen, die qualifiziert genug sind, unsere Neu-Danziger Erdenbürger auf die Welt [271.4] zu bringen...’
etw. aus der Welt schaffen etw. bereinigen, endgültig beseitigen [D3*]
‘Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit das aggressive Dauerhupen aus der Welt [213.5] […]’
zur Welt kommen geboren werden [D3*]
‘[…] der, wie ich, zur Welt [49.28] kam, als der Turm der Marienkirche, weil baufällig, bis zur stumpfen Kappe hoch eingerüstet stand.’
2. o.Pl. Erde, Lebensraum des Menschen [D1]
‘So und nicht anders gehe es überall auf der Welt [58.15] zu.’‘Ach, wie unheilschwanger damals die Welt [259.18] aussah.’‘Alexander und Alexandra sahen von der Couch aus, was die Welt [261.2] zu bieten hatte.’
‘Sonst wird Einheit gefährlich sein, wie war schon oft für ganze Welt [90.5] von Gefahr.’
*alle Welt ugs.jedermann, alle [D2*]
‘Mein ehemaliger Mitschüler […] reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt [119.25] zustimmen wollte.’‘[…] daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt [124.22] trügt.’
Weltbürger, der [1*] Gen. -sjmd., nach dessen Anschauung alle Menschen gleichwertige u. gleichberechtigte Mitglieder einer die ganze Menschheit umfassenden Gemeinschaft sind u. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nation von untergeordneter Bedeutung ist; Kosmopolit [D]
‘Noch fehlte den Zahlen des Weltbürgers [46.18] der leibhaftige Beweis.’
Weltgeist, der [1*] Gen. -(e)s; o.Pl. Philos.die Weltgeschichte steuernder, in ihr waltender Geist, allem zugrunde liegendes Prinzip [° D]
‘Dazwischenreden der Politik, dieser sogar die Träume einholende »Hufschlag des reitenden Weltgeistes [90.10]«, diese Transparentinschriften.’
Weltgesellschaft, die [2*]von der Bevölkerung der Welt (2); gebildete Gesellschaft (2); [° D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten oder Quartiermacher der zukünftigen Weltgesellschaft [47.22], in der sich die ichbezogenen Angstzustände Ihrer Landsleute verlieren werden.’‘Der prognostizierten Weltgesellschaft [48.15] des Herrn Chatterjee werde eine zukünftige Weltkultur entsprechen.’
Weltjugendfestspiele, die [2*] Pl.vom Weltbund der Demokratischen Jugend (1945 gegründet) seit 1947 regelmäßig organisierte Treffen (bes. kommunistischer und sozialistischer Jugendorganisationen) [WWW196] Unkenrufe die vierten Weltjugendfestspiele 1953 in Bukarest, bei denen das Waffenstillstandsabkommen nach dem Krieg in Korea im Mittelpunkt stand [WWW196]
‘[…] sie gehörte schon '53, bei den Weltjugendfestspielen [31.10] in Bukarest, dazu […]’‘Bei den Weltjugendfestspielen [275.13] in Bukarest hat sie in kurzer Rede Stalin als Befreier Polens gefeiert.’
Weltkrisenlage, die [1*]Situation, in der große Teile der Welt (2); von einer Krise betroffen sind [° Weltkrise]
‘Vielleicht hat die Weltkrisenlage [172.26], deren Bilderflut jeden Haushalt heimsuchte, das Paar so friedfertig gemacht […]’
Weltkultur, die [1*]über die ganze Erde verbreitete Kultur (a) [D]
‘Der prognostizierten Weltgesellschaft des Herrn Chatterjee werde eine zukünftige Weltkultur [48.16] entsprechen.’
Weltläufigkeit, die [1*]Weltgewandtheit, Sicherheit im Auftreten und Umgang [° D; weltgewandt]
‘[…] denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee […] jenes Maß an Weltläufigkeit [104.7] vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’
Weltlage, die [1*] o.Pl.(bes. politische) Lage (1) in der Welt (2); [D]
‘Der Kontostand der Friedhofsgesellschaft bewies jedoch, daß die gespannte Weltlage [157.20] dem deutsch-polnischen Versöhnungswerk nicht abträglich war.’
Weltverlust, der [1*]Welt (1); Verlust(1)
‘»Abgesang, nimmermehr, Weltverlust [282.4]«’
Wende, die [1*] mit best. Art. hist.der große politische u. gesellschaftliche Umbruch des Jahres 1989 in der DDR und Osteuropa [° ¹Wende D1b]
‘Als nach der Wende [220.8] in Osteuropa allen in Polen gebliebenen Deutschen erst zögernd, dann doch erlaubt wurde, sich in einem Verein zu finden, war Erna Brakup nicht nur passiv dabei.’
Wendeltreppe, die [1*]Treppe mit spiralig um eine Achse laufenden Stufen [D]
‘[…] vorbei an Konsolen, die Wendeltreppe [291.15] hinauf […]’
Wendemarke, die [1*] ÜZeitpunkt, an dem eine [radikale] Änderung eintritt; [alles] verwandelnde Situation [°]
‘[…] doch wurde mit dem Vorschlag, aufzuhören, solange es schön sei, ihrer Geschichte die Wendemarke [144.15] gekerbt.’
Werbebroschüre, die [1*] Pl. -nDruckschrift von geringem Umfang, in der für ein Produkt o.Ä. Reklame gemacht wird [° D Broschüre]
‘In glanzvollen Werbebroschüren [191.19] gepriesen, war das Projekt unter dem Motto »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« ein Selbstgänger.’
Werden, das [1*]das Wachsen, in der Entwicklungsphase begriffen [°]
‘Weil im Werden [160.18] plattgewalzt, waren es sicher Tieflandunken.’
Werft, die [8*]industrielle Anlage für Bau u. Reparatur von Schiffen od. Flugzeugen [D]
‘Übers Wetter, den Dollarkurs, die Dauerkrise der Werft [49.14], sie redeten jetzt eher belanglos.’‘[…] dahinter Bahngleise, die Siedlung Neuschottland, die Werft [66.29], der Hafen.’‘Und Chatterjee hörte aufmerksam zu, als ich ihm von Johann Wilhelm, dem Gründer der ersten hiesigen Werft [199.26], erzählte...’‘[…] und schwor, bei Klawitter, die Werft [201.9] zur Goldgrube zu machen.’‘Der Werft [212.25] hingegen hat Chatterjees Rundreise gutgetan.’‘Das alles vermehrte Arbeitsplätze und belebte die dahinkümmernde Werft [213.7] […]’‘[…] als die prosperierende Produktionsstätte, die immer noch anhänglich Werft [213.25] genannt wurde […]’‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft [214.23] mit Kränen und Docks vorgelagert, breiteten sich, über acht Hektar groß, die vereinigten Friedhöfe […]’
‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen [272.12] im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter [128.19] […]’‘Weil mit einem Werftarbeiter [147.19] verheiratet […]’‘Achtundzwanzig ausgesucht tüchtige Werftarbeiter [162.20], sagt Chatterjee, habe er unter Vertrag […]’
‘[…] als Chatterjee auf dem Werftgelände [207.5] mit Freibier und Bratwurst seine vierte Montagehalle einweihte.’‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume, und zwar nahe dem Werftgelände [279.19], in der Etage eines Hochhauses, gebaut während der Gierekzeit.’
‘Das Farbfoto jedoch, auf dem Erna Brakup Mittelpunkt ist, zeigt ein blitzneues Rad aus der Werfthallen-Produktion [204.21].’‘Nach Reschkes Beschriftungen handelte es sich um das allerneueste Exportmodell der Werfthallenproduktion [289.27].’
‘Mir jedenfalls steht vor Augen, wie unser Werk [164.4], das dem zu Staub verfallenden Menschen gewidmet ist […]’
Gemeinschaftswerk; Werkentwurf2.Handlung, Tat [D2]Teufelswerk 3.Produkt [schöpferischer] Arbeit [D3a]Jahrhundertwerk 4.technische Anlage, Fabrik, [größeres] industrielles Unternehmen [D5a]RikschawerkWerkentwurf, der [1*]Werk (1); Entwurf (2)
‘Mir jedenfalls steht vor Augen, wie unser Werk, das dem zu Staub verfallenden Menschen gewidmet ist, seinem Werkentwurf [164.5] beigeordnet werden kann.’
Werkstatt, die [5*] Pl. -stättenArbeitsraum eines Handwerkers mit den für seine Arbeit benötigten Geräten [D]
‘[…] weshalb ihr ein langer Arbeitsweg zu den Werkstätten [31.7] der Innenstadt vorgeschrieben war;’‘Sie benutzt die Küche gelegentlich als Werkstatt [34.14] […]’‘Die in Chatterjees Werkstätten [212.30] entwickelte Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden […]’‘Sie hatte die holzgeschnitzte Figur aus anderer Werkstatt [253.29] übernommen.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche und Werkstatt [264.18] gebracht hatte […]’
SteinmetzwerkstattWerkzeug, das [3*]a)für bestimmte Zwecke geformter Gegenstand, mit dessen Hilfe etwas [handwerklich] bearbeitet od. hergestellt wird [D1a]
‘[…] und weist auf ein Regal voller Flaschen, Dosen und Werkzeug [34.16] hin.’
b)o.Pl.Gesamtheit von Werkzeugen (a),die für eine Arbeit gebraucht werden [D1b]
‘[…] wurden ihr der Leichenwagen, das Gärtnergerät und Werkzeug [145.30] der Totengräber anvertraut.’‘Wie sakrale Gegenstände feiert er, ihr Werkzeug [251.23] […]’
Wert, der [5*] Pl. -e1.einer Sache innewohnende Qualität, aufgrund deren sie in einem gewissen Maße begehrenswert ist [u. sich verkaufen, vermarkten lässt] [D1a]
‘[…] dessen knappes Geld stündlich an Wert [13.29] verlor […]’‘Deshalb wolle er auf verschwiegenen Wegen dessen Wert [171.5] mehren.’‘Sie beweist Krämerseelen, welch begrenzten Wert [282.21] Besitztitel haben.’
Wertverfall 2.positive Bedeutung, die jmdm., einer Sache zukommt [D3]
‘Sogar mit einem Nietzsche-Zitat wollte er mir die Zeitenwende und mit ihr die Umwertung aller Werte [200.24] schmackhaft machen.’
Wert auf etw. legen etw. für sehr wichtig halten, einer Sache für sich selbst Bedeutung beimessen [D3*]
‘[…] weil eine wachsende Zahl » Beerdigungswilliger« auf Feuerbestattung Wert [148.17] legte.’
Wertverfall, der [1*]Verringerung des materiellen Werts (1); [D Wertverlust]
‘Dem widerspricht die Piątkowska so unbeirrt, als hätten sich alle polnischen Zukunftsängste mit dem Wertverfall [89.27] des Złoty verflüchtigt:’
West o.Art.OstWesten, der [9*]1.Westeuropa (im Gegensatz zu den Ländern des Ostblocks) [°]
‘Und als sich Witold, der spät geborene einzige Sohn, gleich zu Beginn der achtziger Jahre […] nach Westen [31.20] absetzte […]’‘[…] und schließlich die Deutschen mit Sack und Pack Richtung Westen [37.22].’‘Das war gegen Ende Februar, als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen [98.7] auszulaufen drohte […]’‘Sein Mitbringsel aus dem Westen [121.5], ein handlich tragbarer Personalcomputer, begeisterte Alexandra […]’‘Erika von Denkwitz […] war fünf Jahre alt, als sich ihre Mutter mit ihr […] auf die Flucht in Richtung Westen [141.25] machte.’‘[…] oder hatten den Ortswechsel in Richtung Westen [217.11] verpaßt:’‘[…] war es gar nicht erstaunlich, daß viele, die eigentlich in Richtung Westen [255.21] unterwegs sein wollten, zu Erna Brakups Beerdigung kamen.’‘[…] blieben wir bis auf ein paar Schrammen heil und retteten uns in den Westen [264.6];’
Wästen [Brakup Missingsch]2. meist o. Art. Himmelsrichtung, in der (bei Tagundnachtgleiche) die Sonne untergeht [D1]
‘[…] eine Brücke, die […] alle von Danzig oder Gdańsk nach Westen [20.24] führenden […] Eisenbahngleise überwölbt.’
Nordwest; Westgrenze; WestprovinzWestgrenze, die [3*]Westen (2); Grenze (1a) Unkenrufe die Grenze zwischen Deutschland und Polen, die Oder-Neiße-Linie [°]
‘Als der Chefredakteur einer Studentenzeitung die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung der polnischen Westgrenze [120.3] anmahnte […]’‘Die Tatsache, daß am gleichen Tag […] im Bundestag wie in der Volkskammer die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze [135.16] ausgesprochen wurde […]’‘[…] durften die Polen endlich visafrei über die Westgrenze [255.7] hinweg durch Deutschland nach Frankreich, Holland, Italien reisen […]’
Westliche, das [1*]etw. aus Westeuropa, -deutschland [°]
‘[…] es mußte schon etwas teuer Westliches [284.13] sein.’
Westprovinz, die [2*] Pl. -enim Westen (2); eines Landes gelegene Provinz (1); [°]
‘Eine Armee deutscher Leichen tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen [197.23] an!’‘[…] die schon seit längerem die deutschen Kulturleistungen in Polens Westprovinzen [244.17] anerkannt sehen wollten:’
Wetter, das [20*] Gen. -s; o.Pl.Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort, der in Gestalt von Sonnenschein, Regen, Wind, Wärme, Kälte, Bewölkung o.Ä. in Erscheinung tritt [D ²Wetter 1]
‘Sie trafen einander am 2. November bei sonnigem Wetter [16.4], wenige Tage bevor in Berlin die Mauer hinfällig wurde.’‘Übers Wetter [49.13], den Dollarkurs, die Dauerkrise der Werft, sie redeten jetzt eher belanglos.’‘Weißrot gestreift das Klappdach zum Schutz der Fahrgäste bei widrigem Wetter [57.29].’‘Ferner beklagt er […] das Wetter [99.17] und die neonationalen Töne seiner Kollegen;’‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen, dem allerdings weniger die verstreichende Zeit, weit mehr das Wetter [101.26] Sorgen bereitete:’‘Dabei ist zwischen den Stürmen das Wetter [102.4] mild, zu mild für den Februar.’‘[…] ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft, das Wetter [105.2] und das Verkehrschaos, über die Wiedervereinigung und so.’‘Trotz schönen Wetters [134.20] , heiter bis wolkig, waren gottlob nur wenige Neugierige gekommen:’‘Zudem lud das Wetter [135.29] zum Bleiben ein.’‘Sonst steht noch zu lesen, daß das Wetter [187.11] während der Feiertage zu mild, viel zu mild gewesen sei:’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter [203.3] der Betrieb auf dem Versöhnungsfriedhof zunahm […]’‘Dort kam zum naßkalten Wetter [240.8] böiger Wind aus Nordwest.’‘Jedenfalls mußte schon die Brakup bei jedem Wetter [241.31]...’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter [265.23] […]’‘Dazu das Wetter [267.20].’‘Das Wetter [276.4] wird sie nicht verlockt haben. ’‘Doch als sie zu dritt ins Grüne fuhren, muß das Wetter [276.17] wechselhaft gewesen sein:’‘Das Wetter [280.11] war zu unbeständig.’‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter [295.14] zu Besuch nach Polen kam […]’
Herbstwetter; Schönwetter; Sommerwetter*bei jmdm. gut Wetter machen ugs.jmdn. günstig, gnädig stimmen [D ²Wetter 1*]
‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um […] für die bevorstehende Nachbarschaft der beiden, einander so viel Leid nachtragenden Völker gut Wetter [129.20] zu machen.’
Whisky, der [2*]aus Gerste od. Malz hergestellter [schottischer] Branntwein mit rauchigem Geschmack [D]
‘[…] blieben die beiden - den ersten, den zweiten Whisky [72.22] lang - einzige Gäste an langer Theke.’‘Sie wäre womöglich - nach nur zwei Whisky [73.13] - mit direkter Kundenwerbung aktiv geworden […]’
WiderFürWiderborstigkeit, die [1*]Sträuben gegen jmds. Willen, Absicht durch Nichtbefolgen; Eigensinn; Trotz [° D widerborstig b]
‘Mir ist, als wolle Alexandra ihre manchmal kindisch anmutende Widerborstigkeit [52.8] durch Charme wettmachen.’
Widerrede, die [2*] geh.Antwort, Erwiderung [D Gegenrede 1]
‘[…] verstand es, als vielsprachiger Gesprächsleiter jeder heftig werdenden Rede und Widerrede [198.10] die Schärfe zu nehmen […]’
Ü entgegen gesetzte Note [°]
‘Sie nahm den Geruch ihres vorlauten Parfüms mit, er die leise Widerrede [14.15] seines Rasierwassers.’
Widerspruch, der [5*] Pl. -sprüche1. o.Pl.Äußerung, mit der eine Aussage o.Ä. als unzutreffend bezeichnet und mit Gegenargumenten belegt wird [° Widersprechen 1a]
‘Dem geschäftsführenden Paar konnten die Entschlüsse der Aufsicht keinen nachhallenden Widerspruch [180.5] abnötigen.’‘Alexandra, die anfangs Widerspruch [183.26] versucht hatte, wurde stiller und stiller.’‘[…] indem er den Widerspruch [199.1] der Herren Vielbrand und Karau durch die Behauptung: »Auch Umbettungen sind Vertreibung«, provozierte.’
‘Gleich ihm brachten viele ihre Widersprüche [103.26] auf einen Nenner […]’‘Nachdem ich in der als Tagebuch geführten Kladde […] über diese Widersprüche [106.6] gestolpert bin […]’
Widerstand, der [3*] Pl. Widerstände1.das Sichwidersetzen, Sichentgegenstellen [D1]
‘[…] den anderen und armen jedoch, die ihrer Nation immer, selbst bei nicht existierendem Staat, gewiß waren, fehle, da nur im Widerstand [172.9] erfahren, die demokratische Reife […]’
2.etw., was jmdm., einer Sache entgegenwirkt, sich als hinderlich erweist [D3a]
‘Nur zögernd, wie gegen innere Widerstände [55.5], näherte sich die Serviererin weißgerüscht.’‘Nun sagen meine Recherchen, daß er schon einmal - und zwar als Professor - eine Idee gehabt und beharrlich gegen Widerstände [106.14] der Kollegen […] durchgesetzt hatte.’
Widmung, die [1*]persönliche, in ein Buch, unter ein Bild o.Ä. geschriebene Worte [durch die kenntlich gemacht wird, dass es sich um ein Geschenk o.Ä. handelt] [D1]
‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund: die Kopie eines […] Bechers der Danziger Brauerzunft, mit Widmung [113.12], 1653 datiert;’
Widrigkeit, die [1*] Pl. -enetw., was jmdn. in einem Tun o.Ä. hemmt, behindert; Schwierigkeit; Unannehmlichkeit [D]
‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft […] sie angespornt habe, allen Widrigkeiten [228.20] zum Trotz weiterzumachen.’
Wiederaufbau, der [1*] Gen. -s[nach Zerstörung, Krieg o.Ä.] Erneuerung; erneute Herstellung des früheren Zustands von etw. [° D wiederaufbauen]
‘Alexandras […] Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus [114.15] kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang.’
Wiederaufnahme, die [1*]neuer Beginn von etw., das zuvor vorhanden aber [für bestimmte Zeit] unterbrochen war [°]
‘An die Wiederaufnahme [266.23] des Kurbetriebs war damals, als Erna Brakup aufgebahrt lag, nicht zu denken.’
Wiederholung, die [1*]Vorgang o.Ä., der ein weiteres Mal stattfindet, geschieht [° D wiederholen 4a]
‘[…] auch sie wünsche sich »schöne Wiederholung [84.31] und bald« […]’
Wiederinstandsetzung, die [1*] Papierdt.[abermalige] Instandsetzung, Wiederherstellung; Ausbesserung [° D; D Instandsetzung]
‘An eine Wiederinstandsetzung [133.16] des alten Krematoriums […] konnte vorerst nicht gedacht werden.’
Wiederkehr, die [2*] geh.Rückkehr [D1]
‘Aber er will gesehen haben, wie ich eine ausgewachsene Kröte […] runtergeschluckt habe, rein und weg, ohne Wiederkehr [42.11].’
Üerneutes Auftreten [°]
‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch von Zimmer zu Zimmer, die Wiederkehr [111.22] ihrer gestauten Inbrunst;’
Wiedersehen, das [2*]erneutes Treffen, Aufsuchen von jmdn., etw. nach kürzerer od. längerer Trennung, Abwesenheit [° D wiedersehen]
‘Das Paar hatte sein Wiedersehen [110.7] per Telefon abgesprochen.’‘Ich weiß nicht, ob sie schon in Gdańsk […] geschworen hatten, einander mit einem Wiedersehen [116.26] erst dann zu belohnen, wenn ihre Idee gelernt habe, freihändig zu laufen […]’
Wiedervereinigung, die [2*]erneute Vereinigung von etw., das ursprünglich zusammen, dann jedoch getrennt war [°] Unkenrufe die Deutsche Wiedervereinigung [°]
‘Mein ehemaliger Mitschüler schloß nicht aus, daß nach vollzogener Wiedervereinigung [94.18] mit weiterem Zuwachs zu rechnen sei […]’‘[…] ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft, das Wetter und das Verkehrschaos, über die Wiedervereinigung [105.2] und so.’
Wiese, die [1*][zur Heugewinnung genutzte] mit Gras bewachsene größere Fläche [D]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese [21.12] benachbarten Soldatenfriedhof […] wußte die Witwe ein Loch im Zaun.’
WaldwieseWildwuchs, der [1*]vom Menschen nicht beeinflusstes Wachsen (von Pflanzen) [Da]
‘Wróbel voraus, stolperten sie […] über mehrere abgeräumte, vom Wildwuchs [223.12] besetzte Friedhöfe […]’
Wille, der [4*]jmds. Handlungen, Verhaltensweise leitendes Streben, Wollen, bes. als Fähigkeit des Menschen, sich bewusst für od. gegen etw. zu entscheiden; durch bewusste geistige Entscheidung gewonnener Entschluss zu etw.; bestimmte feste Absicht [D]
‘Soweit Reschkes Wille [171.11], den er, neben Mitbringseln anderer Art […] zum Gepäck für die Rückreise zählte.’‘Nach meinem Willen [228.27] tritt sie erst jetzt wirklich zurück […]’‘Kaum hatte Timmstedt seine Pläne offengelegt und mit dem Willen [250.26] zu »flächendeckender Strategie« ein Stichwort geliefert […]’‘[…] so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen dem Willen [278.14] des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
Kooperationswille;Leistungswille; WillensstärkeWillensstärke, die [1*] o.Pl.hohes Maß an Willenskraft, Konzentration des Willens auf etw. [° D]
‘[…] gleichfalls gewinnt die Witwe, wie sie neben ihm Schritt vor Schritt Richtung Friedhof setzt, durch bloße Willensstärke [18.29] Kontur:’
Wimper, die [1*] Pl. -nkräftiges, relativ kurzes, meist leicht gebogenes Haar, das mit andern zusammen in zwei bis drei Reihen angeordnet am vorderen Rand des Augenlids sitzt [D1]
‘[…] wobei die strahlende Helligkeit durch schwarze, ich meine, zu schwarz getuschte Wimpern [33.2] gesteigert wurde.’
Wind, der [5*]a)spürbar stärker bewegte Luft im Freien [D1]
‘Aus nordwestlicher Ecke pustete Wind [80.16] den Gestank der Schwefellöschplätze im Hafen woandershin.’‘Dort kam zum naßkalten Wetter böiger Wind [240.8] aus Nordwest. Regenschauer wie Peitschenhiebe.’‘Selten rillt Wind [278.1] den See.’
Gegenwind; Windjacke*irgendwo weht ein [frischer] Windugs.irgendwo werden andere, strengere o.ä. Methoden angewandt, Maßstäbe angelegt [D1*]
‘Ab Ende März wehte, nach Vielbrands Worten, »ein frischer Wind [238.5]«.’
b)ÜLuftzug, Luftbewegung [°]
‘Die Herren durften keinen Wind [243.3] machen und saßen abseits mit ihren Kaffeetassen.’
Windjacke, die [3*]Sportliches, den Oberkörper bedeckendes, langärmliches Kleidungsstück aus leichtem, meist wasserundurchlässigem Material, das gegen Wind (a) und Regen schützt [° D; D Jacke]
‘[…] Jerzy Wróbel, von dem es heißt, er betreibe in seiner ewigen Windjacke [122.5] spurensichernde Feldforschung […]’‘Seine Windjacke [135.1], die ihm Reschke bei jeder Gelegenheit nachsagt, muß zum gegebenen Anlaß passen.’‘Wróbel […] stand verlegen in seiner Windjacke [175.15] zwischen den Steinen […]’
Windlicht, das [3*]durch einen Behälter aus Glas geschütztes Wachs licht (2b); [D]
‘[…] hier und da bezeugen Windlichter [23.16] an Grabstellen Besuch, der wieder gegangen ist.’‘[…] daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher mit Blumen und Windlichtern [25.28] ihrer Toten gedachten.’‘Angesichts zweier Windlichter [29.23] beiderseits der Vase […]’
Windstoß, der [1*] Pl. -stößeplötzlich auftretende, starke Luftbewegung [D]
‘[…] selbst jetzt, nachdem Windstöße [278.29] die Seefläche aufgerauht und das Bild zerstört haben.’
Winkel, der [2*] Math.geometrisches Gebilde aus zwei von einem Punkt ausgehenden u. in einer Ebene liegenden Geraden [D1]
‘[…] so daß sie aus schrägem Winkel [171.30] an ihnen vorbei und zugleich von hoher Warte auf sie herabsahen.’‘[…] so daß der gehobene Deckel einen Winkel [226.30] von etwa fünfundvierzig rad bildete […]’
Winter, der [3*]Jahreszeit zwischen Herbst u. Frühling als kälteste Zeit des Jahres, in der die Natur abgestorben ist [D]
‘Einen richtigen Winter [102.5] hat man schon lange nicht mehr erlebt.’‘Der Herbst wollte nicht aufhören, und der Winter [173.24] versprach, so milde zu werden […]’‘Jetzt durften sie sogar singen: Waldeslust... Am Brunnen vor dem Tore... oder, mitten im Winter [220.16]: Der Mai ist gekommen...’
‘Alle mir vorliegenden Fotos erzählen vom Januarfrost, von der Wintersonne [190.17], vom blau verschatteten Schnee.’
Winterzeit, die [2*] o.Pl.Zeit (4);, in der es Winter ist [D]
‘[…] alle die Gräber zur Winterzeit [188.31] abdeckenden Tannenzweige.’‘Als Reschke wissen wollte, wie das Geschäft zur Winterzeit [202.20] laufe […]’
Wirbelsäule, die [1*]aus gelenkig durch Bänder u. Muskeln miteinander verbundenen Wirbeln u. den dazwischen liegenden Bandscheiben gebildete Achse des Skeletts bei Wirbeltieren u. Menschen, die den Schädel trägt u. dem Rumpf als Stütze dient [D]
‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule [195.22] und Knöchlein […]’
Wirklichkeit, die [3*][alles] das, Bereich dessen, was als Gegebenheit, Erscheinung wahrnehmbar, erfahrbar ist [D]
‘[…] entsprach die Wirklichkeit [59.12] seinen Visionen:’‘Man könnte meinen, es hätte dieser Ansturm datensetzender Wirklichkeit [90.7] der kaum entfachten Liebe zwischen dem Paar abträglich werden können:’
in Wirklichkeit wie sich die Dinge verhalten [D]
‘Dieser Fred, der sich für einen Schauspieler hält, in Wirklichkeit [186.10] aber seit Jahren von meiner dummen Gret ausgehalten wird […]’
Wirkung, die [2*]durch eine verursachende Kraft bewirkte Veränderung, Beeinflussung, bewirktes Ergebnis [D1]
‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede, von dessen Wirkung [292.28] auf den Zustand Polens sich Wróbel mehr versprach, als die Piątkowska dem Stellvertreter Gottes erlauben wollte.’‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen erklärter Protest […] wirkte wie aus dem Fenster gesprochen - nein, ganz blieb ihm Wirkung [208.12] nicht versagt: Erna Brakup war wieder wach.’
AuswirkungWirrnis, die [1*] geh.Verworrenheit, Durcheinander von etw. Geschehendem [Da]
‘Spätestens jetzt fällt mir auf, daß sich in den Papieren meines Mitschülers Einbrüche von Wirrnis [258.27] breitzumachen beginnen.’
Wirtschaft, die [4*]1.Gesamtheit der Einrichtungen u. Maßnahmen, die sich auf Produktion u. Konsum von Wirtschaftsgütern beziehen [D1]
‘[…] daß die gebotene Umorientierung der Wirtschaft [120.12] auf die Gesetze des Marktes, im Interesse Polens, keine Halbheiten dulde […]’‘Reschke war sicher, daß die Deutschmark genug zu tun haben werde, die ostdeutsche Wirtschaft [142.16] auf die Beine zu bringen.’
‘Wo wir müssen lernen schon, daß nicht polnische Wirtschaft [40.17] darf sein, nur deutsche noch.’‘Ich mußte Abhilfe fürs nächste Mal versprechen und mir Vorwürfe wie ›Polnische Wirtschaft [174.15]‹ anhören.’
Wirtschaftsgebäude, das [2*]zu einem Kloster, Schloss, Gut gehörendes Gebäude als Küche, Stall, Scheune, Brauhaus, Schmiede o.Ä. (in der Nähe des Wohngebäudes); [D]
‘Absurd, dieser ausgeweidete Trolleybus zwischen Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude [179.2].’‘[…] gleich hinterm übriggebliebenen Wirtschaftsgebäude [215.2] des Cafés Vierjahreszeiten […]’
Wirtschaftskraft, die [1*] o.Pl.Möglichkeiten eines Landes, eines Unternehmens o.Ä. bezüglich der Wirtschaft [° D Finanzkraft]
‘Hier wird, was durch Krieg verlorenging, mit Wirtschaftskraft [246.11] wieder eingeheimst.’
Wirtschaftsliberalismus, der [1*]Grundhaltung, die die freie Entfaltung u. Autonomie der Wirtschaft fordert u. staatliche Eingriffe auf ein Minimum beschränkt sehen will [° D; D Liberalismus 1]
‘Dieser Pan Marczak gefällt mir, wenngleich ich seinen Wirtschaftsliberalismus [120.16] nicht voll und ganz teilen kann...’
Wißbegier, die [1*] o.Pl.Begierde, Verlangen, etw. zu wissen, zu erfahren [D Wissbegier]
‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier [221.15] der alten Frau unbekümmert […] an.’
Wissen, das [4*]a)Gesamtheit der Kenntnisse, die jmd. [auf einem bestimmten Gebiet] hat [Da]
‘Der gute Wróbel hätte sein katasteramtliches Wissen [179.8] besser unter Verschluß halten sollen.’
Wissenschaftb)Kenntnis, das Wissen (a) von etw. [Db]
‘Gleich hinter dem Krematorium, dessen Abdankungshalle, nach Alexandras Wissen [68.22], von der […] weißrussischen Minderheit für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’‘[…] auf welch gewinnbringende Weise, doch ohne Wissen [279.23] der Aufsicht […], Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’
etw. wider besseres […] Wissen tun. obwohl man weiß, dass es falsch ist [Db]
Wissenschaft, die [3*](ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen (a); hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich [D1]
‘Schon oft war der Professor hier eingekehrt: während früherer Besuche in der ärmlichen, doch an Türmen so reichen Stadt, als ihm seine Wissenschaft [45.9] noch kurzweilig gewesen war […]’‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen, bei aller der Wissenschaft [102.11] auferlegten Zurückhaltung, den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Die im Bundesland Nordrhein-Westfalen für Wissenschaft [107.7] zuständige Ministerin sprach […] von »einer sozial verantwortlichen Tat«.’
WissenschaftlerWissenschaftler, der [1*]jmd., der über eine abgeschlossene Hochschulbildung verfügt u. im Bereich der Wissenschaft tätig ist [D]
‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler [50.6] nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig […]’
LiteraturwissenschaftlerWitwe, die [83*]a)Frau, deren Ehemann gestorben ist [D]
‘Weil Frau Martha Eggert, die Witwe [136.18] des Egon Eggert, anwesend war […]’‘Erna Brakup war bei Kriegsende eine vierzigjährige Witwe [217.17];’
b)Unkenrufe die Witwe (a) Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘Der Zufall stellte den Witwer neben die Witwe [7.1].’‘Jedenfalls war die Witwe [7.3] schon zur Stelle, als der Witwer anstieß, stolperte, doch nicht zu Fall kam.’‘Vor den Auslagen einer Bäuerin […] fanden Witwer und Witwe [7.10] einander.’‘Obgleich die Dahlien und Chrysanthemen mehr hergaben, entschied sich die Witwe [8.16] für Astern. ’‘Als die Witwe [8.23] aus den drei oder vier Eimern die erste, dann eine weitere, unschlüssig eine dritte Aster zog […]’‘[…] und diese, wählerisch wie die Witwe [8.29], auszuwechseln […]’‘Weder der Witwe [9.6] noch dem Witwer reichte es zum Strauß. ’‘Der Witwer übergab der Witwe [9.9] seine rostrote Beute.’‘[…] schräg gegenüber dem achteckigen »Kiek in de Köck«, fanden sich Witwer und Witwe [10.21] […]’‘Da sagte die Witwe [11.2] mit Akzent:’‘[…] wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe [11.9] mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’‘Er schreibt, es habe, noch während die Witwe [11.11] zahlte, ein Gespräch über Pilze, besonders über die späten, verspäteten Steinpilze begonnen.’‘Die Witwe [11.20] lachte häufig.’‘Jedenfalls fand die Witwe [13.4] in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz […]’‘[…] während Witwe [13.29] und Witwer einander wie Zugewinn verrechneten und nicht voneinander lassen wollten.’‘[…] die Witwe [16.31] fand das Netz im Nachlaß ihrer Mutter […]’‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe [17.12] […] Zeugnisse vergangener Kultur […]’‘[…] so deutelte er an den geerbten Einkaufsnetzen der Witwe [17.28].’‘Erst gegen Schluß seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe [18.11] lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘[…] wie er leicht vornübergebeugt neben der stöckelnden Witwe [18.17] schlurft […]’‘[…] und gleichfalls gewinnt die Witwe [18.28] […] durch bloße Willensstärke Kontur:’‘Ein langer, dennoch kurzweiliger Fußweg, denn die Witwe [19.2] unterteilte ihn, indem sie erklärend in knappen, alles verknappenden Sätzen sprach […]’‘Die Witwe [19.28] sagte: »Das war mal gewesen Solidarność« […]’‘Der Witwer will diesem Satz der Witwe [20.4] »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’‘Rauchend führte die Witwe [20.21] den Witwer aus der Stadt über eine Brücke […]’‘Die Witwe [20.30] führte ihn aus der Stadt hinaus […]’‘Gegenüber […] wußte die Witwe [21.15] ein Loch im Zaun.’‘[…] zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe [21.18] vor:’‘Doch auch den Witwer und die Witwe [22.3] […] wird die Distanzlosigkeit der Vornamen erschreckt haben.’‘Doch Witwe [23.18] und Witwer hatten keinen Blick frei.’‘Weil sie sich als Witwe [23.26] zu erkennen gegeben hatte […]’‘Die Witwe [24.6] schwieg.’‘Wenn ich Reschkes Notizen folge, versuchte er, die laut gewordene Witwe [24.17] zu beruhigen […]’‘[…] angesichts der beiden schiefstehenden Grabsteine waren sich Witwe [25.21] und Witwer einig […]’‘Und jetzt erst sagte die Witwe [25.29], was wörtlich die Kladde des Witwers festgehalten hat:’‘[…] ist es unvermittelt wieder die Witwe [29.26] gewesen, die der Handlung Auftrieb gab.’‘Nun trug die Witwe [30.3] das Einkaufsnetz. ’‘[…] war die Witwe [31.21] in der vormals engen, nun geräumigen Dreizimmerwohnung allein […]’‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe [32.16] dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad.’‘Vielleicht, weil die Witwe [32.25]...’‘Nach letztem Ton kommentierte die Witwe [33.18]:’‘Nachdem die Witwe [34.19] Salzkartoffeln aufgesetzt hatte […]’‘Zuerst wollte die Witwe [35.8] den wachstuchbezogenen Küchentisch decken:’‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen den Mann der Witwe [35.22] in Marineuniform […]’‘Die Witwe [36.5] hatte zum Schluß Sahne an die Pilze gerührt […]’‘»Ist nach berühmtes Poem von Maria Konopnicka«, sagte die Witwe [36.12].’‘»Wie bei Mama und Papa!« rief die Witwe [37.1].’‘Und jetzt erst […] gelang es dem Witwer und der Witwe [37.6], eine Idee abzustimmen […]’‘Nur wenn die Witwe [39.6] erregt war […]’‘Ich vermute eine zweite Flasche bulgarischen Rotwein, die sich im Küchenschrank der Witwe [40.20] fand.’‘Dann ging der Witwer, nachdem ihn die Witwe [41.20] verabschiedet […] hatte:’‘[…] im Gespräch mit der Witwe [46.20] […]’‘Er hatte die Baskenmütze bei der Witwe [49.3] vergessen.’‘Dann erst stand vom Stolpern vor den Blumeneimern, von rostroten Astern, von der Witwe [52.2] und höherer Fügung zu lesen.’‘[…] wird ihm die von der Witwe [53.3] vorgeschlagene »Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft« wichtig.’‘Ein Satz der Witwe [53.21], dem nur zuzustimmen ist:’‘[…] wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe [54.8] wichtig.’‘[…] den geknüpften und gehäkelten Maschen aller Einkaufsnetze folgend, die die Witwe [54.16] von ihrer Mutter geerbt hatte […]’‘Die Witwe [62.23] hatte sich halbtags frei genommen.’‘Als sich Witwe [63.22] und Witwer unterm geschwungenen Dreizack des Gottes Neptun trafen […]’‘Auch die Witwe [67.6] erinnerte sich:’‘[…] wie die Witwe [67.14] sagte, »auf Knochengebein von Tote« erbaut worden war.’‘Als Witwe [67.29] und Witwer […] die querlaufende Lindenallee […] abgeschritten [hatten]’‘Die Witwe [70.1] muß ihn beruhigt haben.’‘Es sei ihm, meldet Reschke, die Witwe [71.12] um den Hals gefallen […]’‘Der körperliche Überschwang der Witwe [71.26] mag den Witwer irritiert haben […]’‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer die Witwe [72.16] zu einem Drink in die Bar […]’‘Nicht nur er, auch die Witwe [73.6] begriff das […]’‘Erst als die Witwe [74.29] […] seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’‘Worauf die Witwe [75.27] mit ihm anstieß und zum ersten Mal nachgab:’‘Und dann ließ die Witwe [76.19] den Witwer […] vor der Haustür stehn […]’‘»Da bin ich wieder«, sagte die Witwe [77.15] Alexandra Piątkowska […]’‘Daß die Witwe [78.22] […] ihre Zahnbürste mitgebracht hatte […]’‘Nun bin ich nicht Witwe [80.11] mehr.’‘[…] als der Briefwechsel zwischen Witwer und Witwe [104.12] begann […]’‘[…] doch muß des Witwers Wohnung der Witwe [114.4] gefallen haben […]’‘Man mag fragen, warum sich Witwer und Witwe [115.21] nicht früher wiedergesehen haben […]’‘[…] war das Nein der Witwe [121.29] vom Nationalstolz bestimmt und deshalb dem Witwer ärgerlich.’‘[…] weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker und die Vergolderin, den Witwer, die Witwe [144.26] […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Weder Witwe [156.10] noch Witwer hatten Anlaß, über den toten Ehemann, die tote Ehefrau zu klagen;’‘Nicht mehr als Witwer und Witwe [206.30], als Paar treten sie auf.’
Witwer, der [51*] Gen. -sMann, dessen Ehefrau gestorben ist [D] Unkenrufe der Witwer Alexander Reschke [Register] [°]
‘Der Zufall stellte den Witwer [7.1] neben die Witwe.’‘Jedenfalls war die Witwe schon zur Stelle, als der Witwer [7.4] anstieß, stolperte, doch nicht zu Fall kam.’‘Vor den Auslagen einer Bäuerin […] fanden Witwer [7.10] und Witwe einander.’‘»Kein Wunder«, schreibt der Witwer [8.10], »daß die Stände neben der Dominikshalle so dürftig bestellt aussahen […]’‘Der Witwer [8.16] blieb unsicher:’‘[…] begann auch der Witwer [8.28], Astern aus den Eimern zu ziehen […]’‘Weder der Witwe noch dem Witwer [9.6] reichte es zum Strauß. ’‘Der Witwer [9.9] übergab der Witwe seine rostrote Beute.’‘[…] mengt meine teils verwischte, dann wieder überdeutliche Ortskenntnis mit des Witwers [9.16] forschendem Fleiß […]’‘[…] schräg gegenüber dem achteckigen »Kiek in de Köck«, fanden sich Witwer [10.21] und Witwe […]’‘Der Witwer [10.29] wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß, bezahlen […]’‘[…] wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer [11.9] und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’‘Dem Witwer [11.23] gefiel dieses ans Schrille grenzende Lachen […]’‘Und wahrscheinlich hat der Witwer [13.2] einen entsprechenden Kommentar gegeben;’‘[…] während Witwe und Witwer [13.29] einander wie Zugewinn verrechneten und nicht voneinander lassen wollten.’‘Nun war auch des Witwers [14.18] Baskenmütze weg.’‘Ich lasse den Witwer [18.15] das Erbstück tragen […]’‘Doch seitlich der Bibliothek […] kam der Witwer [19.14] zum Zug.’‘Der Witwer [20.4] will diesem Satz der Witwe »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’‘Rauchend führte die Witwe den Witwer [20.21] aus der Stadt über eine Brücke […]’‘Da in des Witwers [20.27] Notizen polnische und deutsche Schreibweisen willkürlich wechseln’‘[…] zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer [21.18] förmlich der Witwe vor:’‘Doch auch den Witwer [22.3] und die Witwe […] wird die Distanzlosigkeit der Vornamen erschreckt haben.’‘Doch Witwe und Witwer [23.18] hatten keinen Blick frei.’‘Dann trat sie näher […] an die schiefstehenden Grabsteine heran, die dem Witwer [24.8] bemerkenswert gewesen waren.’‘[…] angesichts der beiden schiefstehenden Grabsteine waren sich Witwe und Witwer [25.21] einig […]’‘Und jetzt erst sagte die Witwe, was wörtlich die Kladde des Witwers [25.30] festgehalten hat:’‘Der Witwer [30.3] hatte sich fügen müssen’‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe dem Witwer [32.16] mitsamt angrenzendem Bad.’‘Der Witwer [34.22] lernte »masło«, das polnische Wort für Butter, aussprechen.’‘Etwas zu lange verlor sich der Witwer [36.1] in Betrachtung der Seestegfotos.’‘Und jetzt erst […] gelang es dem Witwer [37.6] und der Witwe, eine Idee abzustimmen […]’‘Dann ging der Witwer [41.19] […]’‘Doch weil sich der Witwer [46.19] […] nur auf die Toten und deren letzte Wünsche konzentriert hatte […]’‘[…] drei Flaschen Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer [50.30] nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen’‘[…] wird der Witwer [54.17] doch noch Schlaf gefunden haben;’‘[…] zumal der Witwer [62.26] tags drauf seine Heimreise antreten mußte.’‘Als sich Witwe und Witwer [63.22] unterm geschwungenen Dreizack des Gottes Neptun trafen […]’‘Als Witwe und Witwer [67.29] […] die querlaufende Lindenallee […] abgeschritten [hatten]’‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer [71.27] irritiert haben […]’‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer [72.16] die Witwe zu einem Drink in die Bar […]’‘Und dann ließ die Witwe den Witwer [76.19] […] vor der Haustür stehn […]’‘[…] als sie kurz vor Mitternacht den Witwer [77.16] Alexander Reschke heimsuchte.’‘[…] wie der Witwer [78.22] am nächsten Morgen bemerkte […]’‘[…] als der Briefwechsel zwischen Witwer [104.12] und Witwe begann […]’‘[…] doch muß des Witwers [114.3] Wohnung der Witwe gefallen haben […]’‘Man mag fragen, warum sich Witwer [115.21] und Witwe nicht früher wiedergesehen haben […]’‘[…] war das Nein der Witwe vom Nationalstolz bestimmt und deshalb dem Witwer [121.30] ärgerlich.’‘[…] weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker und die Vergolderin, den Witwer [144.26], die Witwe […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Weder Witwe noch Witwer [156.10] hatten Anlaß, über den toten Ehemann, die tote Ehefrau zu klagen;’‘Nicht mehr als Witwer [206.30] und Witwe, als Paar treten sie auf.’
Witz, der [3*] Pl. -e1. o.Pl.Gabe, sich geistreich, witzig, in Witzen zu äußern [D2a]
‘Dann versuchte er, Witz [46.31] zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte’‘Zeitungskommentare gefielen sich in Reihungen von » hämischem Witz [139.29] und zynischen Ausfällen«.’
2. *Witze reißen ugs.[derbe] Witze erzählen, [prägnant formulierte] kurze Geschichten, die mit einer unerwarteten Wendung, einem überraschenden Effekt, einer Pointe am Ende zum Lachen reizt [° D1, D1*]
‘Ein Zyniker, der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze [184.21] reißt […]’
Woche, die [6*] Pl. -n(ständig wiederkehrende) Folge von 7 Tagen (die als Kalenderwoche mit Montag, in der christlichen Liturgie mit Sonntag beginnt) [D1]
‘Yvonne gerufen, gab sich das Mädchen hinter der Theke als Medizinstudentin aus, die nur zweimal in der Woche [49.5] Tresendienst leisten könne.’‘Er […] lobt die […] Loyalität der Denkwitz und überläßt ihr das Sekretariat nach knapp zwei Wochen [142.6].’‘Knapp eine Woche [199.13] nach dieser Sitzung hat Reschke wieder einmal ein Gespräch mit Chatterjee geführt […]’‘Die nächste Sitzung sollte in zwei Wochen [209.11] stattfinden, man hatte es eilig.’‘[…] über Reschkes Wagen steht ja seit Wochen [240.5] kein Wort geschrieben […]’‘Einige Wochen [255.11] oder nur Tage lang sollten alle polnischen Kümmernisse vergessen sein.’
JanuarwocheWochenendausflug, der [2*] Pl. -ausflügeüber das Wochenende bzw. an einem Tag des Wochenendes stattfindender Ausflug [D]
‘[…] und doch sind zwei Wochenendausflüge [124.14] belegt:’‘[…] was von den Wochenendausflügen [166.8] ins Werder oder an die Schilfufer kaschubischer Seen geblieben war:’
Wochenende, das [4*][Freitagabend,] Samstag u.Sonntag (als arbeitsfreie Tage) [D]
‘Dieses Gespräch fand, bald nach seiner Rückkehr aus Bochum, an einem Wochenende [142.24] statt.’‘Das Motiv ergab sich Anfang September, an einem Wochenende [158.25].’‘Dieses Verhalten, dem am Wochenende [167.2] angepaßte Kleidung, der Partnerlook entsprach, wurde von Reschkes Reise nach Bochum unterbrochen.’‘Am folgenden Wochenende [275.29] machten sie einen Ausflug in die Kaschubei.’
WochenendausflugWodka, der [2*][russischer] Branntwein aus Korn od. Kartoffeln [D]
‘Angenommen, es war kein weiterer Rotwein im Haus, auch Wodka [41.15] nicht […]’‘Ich hätte mir, ungeladen und ein halbes Dutzend Barhocker entfernt, einen Wodka [49.11] bestellt.’
Wodkaflasche; Wódka Wyborowa [Register]Wodkaflasche, die [1*]Wodka; Flasche
‘Des gerechten Ausgleiches wegen habe ich dann, ohne zur Wodkaflasche [212.14] greifen zu müssen, uns, die Deutschen, verflucht.’
Wohlstand, der [1*] o.Pl.Maß an Wohlhabenheit, die jmdm. wirtschaftliche Sicherheit gibt; hoher Lebensstandard [D]
‘[…] bei einigen dieser noch jungen Menschen, denen Wohlstand [233.11] zugewachsen oder dank Erbschaft zugefallen war […]’
Wohltäter, der [1*]jmd., der anderen Wohltaten erweist, der selbstlos handelt und damit anderen Hilfe, Unterstützung o.Ä. zukommen lässt [° D; D Wohltat]
‘[…] man respektierte die DPFG, während Chatterjee zum Wohltäter [206.19] mystifiziert wurde.’
Wohndiele, die [1*]Diele (2);, die gleichzeitig als Wohn-, Aufenthaltsraum dient [°]
‘Mit den Büchern mußte die Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel in die Wohndiele [132.20] umziehen.’
‘Als langjähriges Mitglied […] glaubte sie, nahegelegenen Wohnraum [31.11] beanspruchen zu können.’
Wohnsitz, der [4*]Ort, an dem jmd. seine Wohnung hat [D]
‘Wie gut, daß […] alle Jubilare mit […] ihrem derzeitigen Wohnsitz [97.13] […] bekannt gemacht werden.’‘[…] die sollten jedoch, falls erwünscht, am Wohnsitz [133.15] der Verstorbenen stattfinden.’‘Egon Eggert, früher Danzig, Große Krämergasse 8, letzter Wohnsitz [136.2] Böblingen […]’‘[…] Auguste Koschnick, früher Nassenhuben, Kreis Danziger Niederung, letzter Wohnsitz [136.4] Peine, 91 Jahre alt.’
Wohnung, die [8*] Pl. -enmeist aus mehreren Räumen bestehender, nach außen abgeschlossener Bereich in einem Wohnhaus, der einem Einzelnen od. mehreren Personen als ständiger Aufenthalt dient [Da]
‘Da Wohnungen [30.24] im historischen Bereich der Alt- und Rechtstadt begehrt waren […]’‘Die Wohnung [32.4] im dritten Stock lag am Ende der Gasse, die wie alle nach Osten laufenden Gassen der Rechtstadt mit einem Tor, dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’‘Die Wohnung [52.29] in der Hundegasse verengte sich ihm zu » einem alles in allem gemütlichen Nest«. ’‘Nichts über das Ruhrgebiet, doch muß des Witwers Wohnung [114.3] der Witwe gefallen haben, […]’‘[…] unterbrach er seinen Aufenthalt in Gdańsk, um von seiner Bochumer Wohnung [139.12] aus die regelmäßige Beschickung des Versöhnungsfriedhofs zu sichern.’‘Es war richtig, Liebste, das Sekretariat so früh einzurichten, auch wenn uns dadurch meine Wohnung [139.16] klein geworden ist.’‘[…] nicht nur die Wohnung [156.12] in der Hundegasse, auch das Bochumer Appartement bewahrte gerahmte und in Fotoalben versammelte Erinnerungsstücke aus normal glücklichen Tagen auf.’‘Wieder zu zweit trinken sie in Reschkes Wohnung [182.18] plus Sekretariat auf das neue Jahr:’
‘Soeben hat sie ihn, nach zwei Gläschen Honiglikör, an der Wohnungstür [44.3] verabschiedet...’‘Und Margaretha, Studienrätin aus Passion, wurde abschließend, bei schon offener Wohnungstür [186.22] vulgär:’
‘Hier unterbrach bis in die Küche hinein das langanhaltende und tragisch klingende Glockenspiel vom Rathausturm her ihren westöstlichen Wohnungsvergleich [33.15];’
Wohnverhältnisse, die [1*] Pl.[allgemeine] Gegebenheiten, Bedingungen, die Art, Beschaffenheit, Verfügbarkeit, Größe und Einrichtung der Wohnungen [eines Gebietes] betreffend [°]
‘Und dann erst zitierte er seine Angaben zu westlichen Wohnverhältnissen [33.5]:’
Wohnzimmer, das [6*]Zimmer (b); einer Wohnung für den Aufenthalt während des Tages [D]
‘Vom Wohnzimmer [32.7] aus gesehen, standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick […]’‘Und in der Küche neben dem Wohnzimmer [32.18] sagte Alexandra Piątkowska:’‘In Küche ist immer gemütlich«, dann sollte es doch das Wohnzimmer [35.10] sein.’‘Nur wenige Minuten lang erlaubten sie dem Fernsehen, ihr Wohnzimmer [165.28] mit krisenhaften Ereignissen zu besetzen.’‘Das Schlafzimmer war zugleich Wohnzimmer [242.2].’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- [264.30] und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’
Wölkchen, das [1*] Pl. - /Vkl./ Ü rosarote Wölkchen [°]Unbekümmertheit, Zuversicht [°]
‘Dieser Mister Chatterjee versteht es, meine oft trüben Vorahnungen in Luft aufgehen zu lassen; oder er koloriert sie im Handumdrehen zu rosaroten Wölkchen [163.31].’
Wolke, die [1*] Pl. -n1.sichtbar in der Atmosphäre schwebende Ansammlung, Verdichtung von Wassertröpfchen od. Eiskristallen (von verschiedenartiger Form u. Farbe) [D1]
Wolkensack2.Menge von etw., was - einer Wolke (1) ähnlich - in der Luft schwebt, sich quellend, wirbelnd o.ä. in der Luft od. in einer flüssigen Substanz ausbreitet [D2]AbgaswolkeWolkensack, der [1*] Pl. -säckewie ein prall gefüllter Sack aussehende Wolke (1); [°]
‘Und weiße, von Nordost her schwimmende Wolkensäcke [143.22] gehörten zum kaschubischen Sommer.’
Wollsachen, die [1*] Pl.[gestrickte] Kleidungsstücke aus Wolle, einem aus Tierhaar gewonnenen und zu Garn gesponnenen Naturprodukt [° D; D Wolle 1a]
‘[…] der sich […] durch die Einrichtung einer Sammelstelle ausgezeichnet hat, in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen [140.27] […] verpackt wurden.’
Wollschal, der [1*](zum Schutz od. als nur schmückendes Zubehör getragenes) langes, schmales Tuch, das um den Hals gelegt od. geschlungen wird aus Wolle, einem aus Tierhaar gewonnenen und zu Garn gesponnenen Naturprodukt [° D Schal a; D Wolle 1a]
‘[…] Alexandra trägt einen breiten Wollschal [290.7] überm Kostüm.’
Wollschur, die [1*]Vorgang, bei dem Schafe mithilfe einer Schere von ihren Haaren befreit werden [° D ¹scheren 1a]
‘Bin zwar noch rüstig mit meinen demnächst 75 Jahren und mach bei der Wollschur [141.10] mit, erwäge aber, von Ihrem hochherzigen Angebot Gebrauch zu machen.’
Wort, das [44*]1.a)Pl. Wörter; gelegtl. auch: Wortekleinste selbstständige sprachliche Einheit von Lautung u. Inhalt bzw. Bedeutung [D1a]
‘Der Witwer lernte »masło«, das polnische Wort [34.23] für Butter, aussprechen.’‘Hab' gelernt deutsches Wort [40.14]: Friedhofsordnung...’‘[…] aber in einem Brief, Wort [85.1] für Wort [85.1] niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten […] nie wieder lesen.’‘Jetzt, wo ich mit meinen übriggebliebenen Wörtern [42.16] ganz woandershin will, holt er mich in den Schulmief zurück.’‘Es ist, als hätten ihre Wörter [86.30] und mit ihnen die einzelnen Buchstaben die Fallsucht.’‘Ja, Alexandra, mit diesem Wort [91.23] ist das neue Jahrzehnt eingeläutet worden.’‘Ich muß mich an Nebensätze klammern oder ein einzelnes Wort [92.12] leermelken, damit ihre Sache in Fluß bleibt.’‘Wörter [94.27] wie Network, Monitor oder Digipad rutschten in seine Briefe.’‘So sehr sie einander in Briefen begehrten und beide nun überhitzte Wörter [115.29] für ihre Begierde fanden, sie wollten dennoch nichts übereilen.’‘Seitdem weiß ich, […] wie fordernd sie ihre Wörter [128.7] anstößt und mit dem Unkengeläut mischt.’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau, der überbetont die Wörter [137.1] » Heimaterde« und »Rückkehr« in seine immerfort Gleichnisse suchenden Sätze schummelte.’‘[…] und dieses Wort [163.10] sich vom japanischen »Jin riki shaw« herleitet […]’‘Einige polnische Wörter [165.30] wurden ihm geläufig.’‘Nicht nur häufige Umarmungen, zärtliche Wörter [212.3] mögen hilfreich gewesen sein.’‘[…] weiß Wörter [282.2] wie »räuberisch«, »Spottgeburt«, »Teufelswerk« […]’‘So konnte er zwischen Ruf und Ruf einzelne Wörter [283.18] wie »deutscherseits« und » räuberisch« oder »Menschenrecht«, aber auch »heimatlos« und » nimmermehr« aufs Podest heben.’
Schlagzeilenwort; Wortabstand; Wortschatz; Wortwahlb) Pl. Worte Wort (1a) in speziellem Hinblick auf seinen bestimmten Inhalt, Sinn; Ausdruck, Begriff [D1b]
‘Doch das Wort [7.17] Zufall kommt bei ihm nicht vor.’‘Hier wurde mir das Wort [22.25] Friedhofsruhe wieder bewußt.’‘Das Wort [85.16] Friedhofsruhe wurde oft negativ benutzt […]’‘Er lobt die »Minimalisierung der Leichen« und wagt das Wort [139.1] »Raumersparnis«.’‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf einer telefonischen Intervention das Wort [151.22] Zensur verwendet hatte;’‘[…] da sprach Jerzy Wróbel […] wie beiläufig das Wort [243.19] Rücktritt aus; ’‘Nur so ließ sich mit dem vom Unkengeläut gehobenen Wort [283.21] »hochzeitlich« die zukünftige polnisch-bengalische Symbiose feiern;’‘[…] ein Wort [283.23] übrigens, das, je näher der Termin der Eheschließung rückte, immer häufiger in sein Tagebuch fand.’
2. Pl. Worte etw., was jmd. als Ausdruck seiner Gedanken, Gefühle o.Ä. zusammenhängend äußert; Äußerung [D2]
‘Mehrmals nannte sie mich altmodisch oder, mit ihren Worten [52.12], ›von alte Schule noch‹ […]’‘Wenn große Worte [164.9] noch Sinn machen, dann hier, auf dem Feld unserer gemeinsamen Bestrebungen.’‘Diese Peinlichkeiten, diese verlegen um Nachsicht bittenden Worte [181.29].’‘Später, als Witold, noch vor dem Dessert, gegangen war, hat sie geweint, wollte mir aber nicht sagen, mit welchen Worten [183.29] ihr Sohn sie gekränkt hat.’‘Ausgesprochen in vielen Briefen, lassen sich diese Wünsche auf wenige Worte [193.4] bringen: Wir wollen in unserer Heimat sterben.’‘Er hat mich mit meinen Worten [208.5] geschlagen.’‘Mit letztem Wort [228.30] begann sie ihre Filzstiefel […] wieder anzuziehen […]’‘Ab Ende März wehte, nach Vielbrands Worten [238.5], »ein frischer Wind«.’‘[…] über Reschkes Wagen steht ja seit Wochen kein Wort [240.5] geschrieben […]’‘Danach hat sie nur noch mit Wróbel […] ihr Umgangspolnisch gesprochen, an Reschke gewendet kein Wort [240.31].’‘[…] Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich, und alle schönen Worte [255.17] der letzten Zeit verfielen abgewertet.’‘Und wie zu Alexandras wenigen Worten [282.27] höre ich das allen zuletzt beschworenen Bildern unterlegte Rufen der Tieflandunken.’‘Kein Wort [293.5] über die Friedhofsgesellschaft bis zum Kaffee.’‘Mit ihren Worten [296.30] hat Alexandra alles gesagt:’
Wortballung; Wortwechseldas Wort an jmdn. richten jmdn. ansprechen, zu jmdm. sprechen [D2]
‘Kein einziges Mal hat Dorothea das Wort [185.5] an Alexandra gerichtet.’
zu Wort kommen […] […] Gelegenheit […], sich zu äußern [D2]
‘Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft, streng auf zwei Personen verengt, die mittels Papier zu Wort [82.7] kommt, ohne Dreinrede von außen...’
jmdn. [nicht] zu Wort kommen lassen jmdm. [keine] Gelegenheit geben, sich zu äußern [D2]
‘Die auf Mitte November datierte Tonbandaufzeichnung läßt die Brakup zu Wort [173.15] kommen:’
das Wort ergreifen in einer Versammlung o.Ä. in die Diskussion eintreten, zu sprechen beginnen [D2*]
‘»Oft werfen die Ratsmitglieder«, schreibt Reschke, »einander Blicke zu, sobald Erna Brakup das Wort [220.29] ergreift.«’‘Gegen unsere Absprache ergriff sie das Wort [246.24] […]’
Wortabstand, der [1*]Abstand (a); zwischen den Wörtern (1); eines Textes [°]
‘[…] gönnen einander weder Zeilen- noch Wortabstand [87.2]: tanzende Buchstaben in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz.’
Wortballung, die [1*] Pl. -enWort (2); Ballung
‘[…] und steigerte ihre Flüche zu Wortballungen [212.11], die ich nicht zitieren mag.’
Wortfluß, der [1*]Redefluß
‘Ich bin ihm dankbar, daß er den Wortfluß [189.9] der alten Frau gleich nach dem Friedhofsbesuch niedergeschrieben hat, ohne ihr Gebrabbel in schriftdeutsche Reihe zu bringen.’
Wortgeklingel, das [1*]leeres und zugleich eloquentes Gerede, um etw. zu beschönigen [°]
‘Das Ganze verschönt mit versöhnendem Wortgeklingel [246.8], als wären Golfplätze erweiterte Friedhöfe nur.’
Wortlaut, der [1*] o.Pl.wörtlicher, dem [Original]text genau entsprechender Text von etw. [° D, D wörtlich 1a]
‘Zwar spricht aus dem Wortlaut [215.27] dieser Protestnote mehr Alexander als Alexandra […]’
Wortschatz, der [1*]Gesamtheit der Wörter (1);, über die ein Einzelner verfügt [D2]
‘Als die Piątkowska, stolz auf ihren Wortschatz [126.1], ausrief:’
Wortwahl, die [1*] o.Pl.Wahl (1); der Wörter (1);, die jmd. beim Sprechen, Schreiben trifft [D]
‘Mit der ihr eigenen Wortwahl [208.14] machte sie Eindruck sogar.’
Wortwechsel, der [2*]mit Worten (2); ausgetragener Streit [D Wortgefecht]
‘[…] kam es zu einem Wortwechsel [121.18], der ihr Glück hätte trüben können.’‘[…] obgleich der Wortwechsel [198.5] in zwei Sprachen, dazu auf englisch, oft genug Zündstoff bot.’
Wruke, die [1*] Pl. -n nordostd.Kohlrübe [D]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken [7.13], Lauch und rote Bete.’
Wunder, das [8*]*kein Wunder ugs.nicht verwunderlich, erstaunlich sein [D1]
‘»Kein Wunder [8.10]«, schreibt der Witwer […]’‘Kein Wunder [101.8], daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster zu häkeln.’‘Kein Wunder [104.15], daß ihm die auf einem stillgelegten Friedhof geborene Idee sogleich einleuchtete.’‘Kein Wunder [114.17]: mit all ihrem Charme überspielte sie die jeder Rekonstruktion zugrunde liegende Fälschung...’‘Kein Wunder [126.11], daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz und Eule, Aberglauben gefördert hat.’‘[…] kein Wunder [154.3], daß die wechselnden Trauergesellschaften Fragen nach der Sicherheit ihrer Toten zu stellen begannen.’‘Kein Wunder [267.23], daß wir ihnen […] den Krempel hingeschmissen haben, bei Gott nicht wortlos.’‘Kein Wunder [292.24], daß Jerzy Wróbel und Alexandras Kollegin leicht ins Gespräch gekommen sind.’
Wunderuhr, die [1*]Pl. -en[technisch] besonders eindrucksvolle Uhr (1a) [°]
‘[…] denn Rat von Patrizier hat ihm beide Augen gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren [99.24] machen woanders.’
Wunsch, der [28*] Pl. Wünsche1.Begehren, das jmd. bei sich hegt od. äußert, dessen Erfüllung mehr erhofft als durch eigene Anstrengungen zu erreichen gesucht wird [D1]
‘Durchaus vertraut sei ihm der Wunsch [24.31], die Gräber der nächsten Angehörigen in gutem Zustand zu wissen.’‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl Menschen den Wunsch [38.7], sozusagen zu Haus unter die Erde zu kommen […]’‘[…] ein Wunsch [38.9] übrigens, der zumeist bitter unerfüllt bleibt, denn oft stehen die Umstände diesem Verlangen entgegen.’‘Und werden sagen laut, wo Politik aufhört und Mensch anfängt, nämlich wenn tot ist und nichts mehr in Tasche hat, nur letztes Wunsch [39.1] noch […]’‘Kann mich aber nur an Poggen erinnern, die ich auf Sportplätzen oder am Strießbach auf Wunsch [42.6] schluckte, wieder hochholte und dann weghüpfen ließ.’‘Doch weil sich der Witwer tagsüber und im Gespräch mit der Witwe bis in die Nacht hinein nur auf die Toten und deren letzte Wünsche [46.21] konzentriert hatte […]’‘Wie viele Wünsche [54.12], darunter sehnsüchtige, darin Platz fänden.’‘Ich hörte aus dem Geplapper der Frauen heraus, daß es ihr Wunsch [59.25] war, nach nur kurzer Stadtrundfahrt die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren […]’‘Also gut, ich habe als Schüler auf Wunsch [60.9] Kröten geschluckt.’‘[…] und Alexandra ist froh, daß ich über allen Aktivitäten ihren Wunsch [133.24] nicht vergessen habe.’‘Für diese Wünsche [148.24] werden außerdem die niedrigen Kosten, insbesondere bei Urnenüberführungen, gesprochen haben […]’‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten geäußerten Wünschen [149.9] aus […]’‘[…] doch das Verlangen der Litauer nach nationaler Unabhängigkeit schloß Wünsche [158.7] von Minderheiten aus.’‘[…] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes Nennen von Wünschen [176.18] eine grundsätzliche Diskussion aus.’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste nach Begräbnissen gleichfalls Hochbetagter den Wunsch [176.20] geäußert, […]’‘Falls man aber die Wünsche [177.18] alter Menschen mit Mißtrauen höre […]’‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch [177.9] der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern zu erfüllen.’‘Selten, daß Alexandra einen Wunsch [180.19] hat, der nur sie betrifft.’‘Eigentlich hatten wir mit Margaretha und ihrem Fred gemeinsam Silvester feiern wollen. Das war ihr Wunsch [186.2] gewesen.’‘So individuell die einzelnen Gräber auf Wunsch [188.24] der Familien gärtnerisch gestaltet sein mögen, der Schnee hat alles gleich gemacht.’‘Ausgesprochen in vielen Briefen, lassen sich diese Wünsche [193.3] auf wenige Worte bringen:’‘[…] kein gutes Klima für Alexandras Wünsche [211.6] zur Folge:’‘[…] worauf Reschke, ohne einem ausgesprochenen Wunsch [226.32] Alexandras zu folgen, […] mit Blitzlicht in den klaffend geöffneten Sarg hinein fotografierte […]’‘[…] hatte sich bei einigen dieser noch jungen Menschen […] der Wunsch [233.13] verfestigt, dort den Urlaub zu verbringen, wo die Großeltern und Urgroßeltern […] letzte Ruhe gefunden hatten.’‘Der Wunsch [236.5] nach Ruhe, wie ich sie zuletzt in der Gruft der Kirche zum Heiligen Leichnam erschaut hatte, kam auf, diese letztmögliche Ruhe.’‘Wünsche [255.11] wollten erfüllt werden.’‘Das war - man staune - Alexandras Wunsch [287.26].’‘Auch wenn ich vor den Zuständen dort gewarnt habe, ist Neapel weiterhin Alexandras langgehegter Wunsch [298.29].’
Alterswunsch; Rücktrittswunsch; Umbettungswunsch; Wunschverhalten2. Pl. jmdm. aus bestimmtem Anlass wohlmeinend Gewünschtes [D2]GlückwunschWunschverhalten, das [1*] Gen. -svon den eigenen Wünschen (1) geprägtes, nicht an der Wirklichkeit orientiertes Verhalten [D Wunschvorstellung °]
‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr in Bremen studierender Sohn alle Pläne seiner Mutter und ihres Geliebten, die sich mit der Friedhofsgesellschaft befassen, als »typisches Produkt kleinbürgerlichen Wunschverhaltens [99.3]« abgekanzelt habe.’
Würde, die [1*]Achtung gebietende Erhabenheit einer Sache […] [D1c]
‘Eine gewisse Würde [228.11] war der Mumie des Patriziers eigen.’
Würdenträger, der [1*] Pl. (m+f) - geh.jmd., der ein hohes Amt, eine ehrenvolle Stellung innehat [D]
‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern [88.18] der Kirche lutherischer Spielart […] seien Anfangserfolge zu verbuchen.’
Würdigung, die [1*]Äußerung, Darlegung o.Ä., in der jmds. Leistung, Verdienst, der Wert einer Sache anerkannt u. in gebührender Weise lobend hervorgehoben wird [° D; D würdigen 1]
‘[…] könne eine Würdigung [293.16] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu Papier kommen […] ’
Wurf, der [1*]kräftige, schwungvolle Bewegung des Arms mit der man etw. durch die Luft fliegen lässt [° D werfen 1a]
‘Sie trifft, daß es aufstäubt, Alexander Reschke, der zum Wurf [191.6] ausholt und dessen Pelzmütze verrutscht ist.’
Würfel, der [1*] Pl. - Rdie Würfel sind gefallen die Entscheidung ist gefallen[D2]
‘Die Würfel [200.22] seien gefallen.’
Wust, der [3*] abwertendDurcheinander, ungeordnete Menge, Gewirr [D]
‘Dieser Stoß Briefe […] der Wust [14.28] Zeitungsausschnitte, die Tonbandkassetten - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘Zwar fehlt im Wust [92.7] der vorliegenden Unterlagen kein einziger Brief […]’‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur, den schnörkeligen Wust [95.15] barocker Emblematik als der Speicherung bedürftig […]’
PapierwustWüste, die [1*]durch Trockenheit, Hitze u. oft gänzlich fehlende Vegetation gekennzeichnetes Gebiet der Erde, das über weite Strecken mit Sand u. Steinen bedeckt ist[Da]
‘War es hier die arabische Wüste [154.21], in der neue Waffensysteme erprobt werden sollten […]’
Wieste [Brakup Missingsch]Wut, die [1*]heftiger, unbeherrschter, durch Ärger o.Ä. hervorgerufener Gefühlsausbruch, der sich in Miene, Wort u. Tat zeigt. [D1]
‘[…] sie konnte glaubhaft in Wut [25.17] geraten.’
Z
Zackenmuster, das [2*]aus der Kombination von spitz zulaufenden Linien bestehende [regelmäßige], sich wiederholende, flächige Verzierung [° D Muster 3; D Zacke]
‘Diesmal war es ein in Zackenmuster [77.20] braunblau gemustertes.’‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster [101.10] zu häkeln.’
Zahl, die [21*] Pl. -en1.a)auf der Grundeinheit Eins basierender Mengenbegriff [D1a]
‘Noch fehlte den Zahlen [46.18] des Weltbürgers der leibhaftige Beweis.’‘Gemessen an ihren beeindruckenden Zahlen [47.8] mag das wenig sein, dennoch: nicht auszudenken!’‘Jedenfalls spuckte die »nützliche Anschaffung«, wie er schon bald sein namenloses Gerät umschreibt, Hochrechnungen aus, die auf statistischen Zahlen [93.21] fußten […]’‘[…] sobald Reschke Zahlen [94.14] für den west- und süddeutschen Ansiedlungsraum einfütterte, ließen sich zusätzlich gut fünfzehntausend »Beerdigungswillige« hochrechnen.’‘Mehrmals habe ich diese Zahlen [97.27] geprüft, und immer wieder bin ich erstaunt, was die Computertechnik, die mir als seelenlos lange suspekt war, zu leisten vermag.’‘Nach abermaliger Flanke warf er gespielt feierlich mit Zahlen [201.6] um sich […] und schwor, bei Klawitter, die Werft zur Goldgrube zu machen.’‘Und Reschke […] bot aus seinen verdeckten Töpfen weitere Finanzierung an. Zahlen [202.12] und Bankverbindungen wurden genannt.’‘Den Hemdbruststreifen füllt die Firmeninschrift und die Nummer der Rikscha. Diese läuft unter der Zahl 97 [204.32].’‘Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen [231.23] auf Mittelgröße herabstuften […]’
Abwanderungszahlb)für eine Zahl (1a) stehende Ziffer, Folge von Ziffern, Zahlzeichen [D1b]
‘Ich frage mich, ob er seine Währung kopfrechnend in Vergleich zu den vielstelligen Zahlen [12.15] der Złoty-Scheine gebracht […]’‘Die Goldene Zahl [99.31], der Mondzirkel von 1 bis 19 laufend, danach die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring der Uhr und die […] Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’‘Jeder Sarg mit grob gepinselter Zahl [226.13] numeriert. Die Nummern in geschüttelter Folge.’
2. o. Pl. Anzahl, Menge [D3]
‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl [38.7] Menschen den Wunsch, sozusagen zu Haus unter die Erde zu kommen […]’‘In einem der Dezemberbriefe - jeweils vier an der Zahl [89.19] - berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere Anfangserfolge, geeignet, unsere Friedhofsidee zu fördern«, verkündet dann aber […]’‘Die Zahl [97.5] der Hundertjährigen wächst.’‘Die Zahl [139.20] der Beerdigungswilligen wächst.’‘[…] schon Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld anzulegen, weil eine wachsende Zahl [148.16] »Beerdigungswilliger« auf Feuerbestattung Wert legte.’‘Die hohe Zahl [196.17] der Anträge verlange Konzentration.’‘Es ging um die neuzufassende Friedhofsordnung, um fehlende Hotelzimmer bei in immer größerer Zahl [232.18] anreisenden Trauergesellschaften und um die orthodoxe Kirche im ehemaligen Krematorium.’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl [250.11] vollzogener Zweitbestattungen.’‘Die Zahl [269.2] der Versöhnungsfriedhöfe versprach, sich demnächst auf hundert zu runden, entsprechend schnellte der Umsatz hoch.’
Zahlung, die [1*]gegebener Geldbetrag als Gegenleistung o. Ä. [° D zahlen 1a]
‘Nach Zahlung [149.31] eines zinslosen Kredits ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder […]’
Devisenzahlung; RatenzahlungZahnbürste, die [1*]kleines, langstieliges, mit Borsten bestecktes Gerät zum Reinigen der im Kiefer wurzelnden, in die Mundhöhle ragenden [spitzen, scharfen] knochenähnlichen Gebilde, die bes. zur Zerkleinerung der Nahrung dienen [° D; D Bürste 1; Zahn 1]
‘Daß die Witwe, wie der Witwer am nächsten Morgen bemerkte, ihre Zahnbürste [78.23] mitgebracht hatte, nannte er »eine erstaunliche, doch vernünftige Vorsorge«.’
Zanderfilet, das [2*]entgrätetes u. enthäutetes Stück vom Rücken des Zanders, eines räuberisch lebenden Barsches mit silbrig glänzendem Bauch u. graugrünem, dunkle Bänder aufweisendem Rücken [° D Filet 1; D Zander]
‘Geräucherter Aal ist auf den Tisch gekommen, danach Zanderfilet [155.21].’‘Es gab Zanderfilet [292.16] in Dillsoße und Schweinebraten danach.’
Zappelei, die [1*] ugs.Üunentschlossene Abwägung verschiedener Gesichtspunkte [ohne sich zu entscheiden]; das Hin- und Herüberlegen [°]
‘Das also soll er gewesen sein: gespalten, zur linearen Handlung unfähig, ein sich einerseits, andererseits verzettelnder Reschke, dem jedes Thema Zappelei [105.10] abnötigte;’
Zäsur, die [2*] bildungsspr.Einschnitt (bes. in einer geschichtlichen Entwicklung); markanter Punkt [Dc]
‘Später finde ich Eintragungen, die diese Zäsur [144.16] bestätigen:’‘Nach jedem Vorschein von Zukunft setzen sie eine Zäsur [282.30], ihr wehmütiges Geläut.’
Zauberkasten, der [1*] Ü[in einem kastenförmigen Gehäuse befindlicher] Rechner, der [für die Benutzer] unerklärliche Rechenleistung erbringt; Computer [°]
‘Wir werden demnächst in der Hundegasse einen solchen Zauberkasten [97.31] etablieren.’
Zauberwort, das [1*]Patentlösung; Parole [D Zauberformel 2]
‘Dieser Herr, der in Reschkes Tagebuch namenlos geblieben ist, versuchte mit dem Zauberwort [55.14] »Joint venture« Verbindungen anzubahnen […]’
Zauderer, der [1*]jmd. der in einen Zwiespalt gerät, den häufig Zweifel, Bedenken überkommen [°]
‘Was hat ihn, den Zauderer [106.10], »die Unke«, zum Handelnden gemacht?’
Zaudern, das [1*]Zögern, Bedenken; Unentschlossenheit [°]
Zaun, der [10*] Gen. -s; Pl. ZäuneAbgrenzung, Einfriedigung aus (parallel angeordneten, gekreuzten o.ä.) Metall- od. Holzstäben od. aus Drahtgeflecht [D]
‘Sie liefen den vom Gebüsch durchwachsenen Zaun [21.11] entlang.’‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof […] wußte die Witwe ein Loch im Zaun [21.15].’‘So gepflegt und genutzt sich das Kleingärtnerglück mit Zäunen [64.24] abgrenzte […]’‘[…] ging das Parkgelände hinter brüchigem Zaun [68.25] in Schrebergärten über.’‘[…] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun [152.31] zu schützen […]’‘Ihr Einwand, der Zaun [153.6] werde zum Ärgernis mißraten, blieb ohne Gewicht.’‘Sogar Wróbel stimmte für den Zaun [153.8].’‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und »Die Deutschen lieben Zäune [153.15]« wurden von einer Glosse überboten […]’‘Kaum errichtet, sind Teile des Zauns [153.23] niedergelegt worden.’‘Der Friedhof florierte, als ihm der Streit um den Zaun [154.3] widerfuhr;’
Bauzaun; Friedhofszaun; Eisenzaun; UmzäunungZaunrest, der [1*] Pl. -eRest (1a); Zaun
‘Die Zaunreste [154.13] verschwanden über Nacht.’
Zehenspitze, die [2*] Pl. -nEnde des letzten Gliedes einer Zehe, eines der (beim Menschen u. vielen Tieren) beweglichen Glieder am Ende des Fußes [° D; D Zeh 1]
‘Auf Zehenspitzen [71.16] gestellt, sei ihm die stramme, kleinwüchsige Person annähernd gewachsen gewesen.’‘[…] den Goldbelag vom Posaunentrichter bis zu den Zehenspitzen [254.13] mit dem Achatstein zu polieren begann […]’
Zehnjahresdistanz, die [1*]aus der Distanz eines Jahrzehnts [°]
‘[…] um dann plötzlich, ohne Übergang, auf die Tätigkeiten der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft aus Zehnjahresdistanz [282.6] zurückzublicken:’
Zeichen, das [3*]1.etw. (Sichtbares, Spürbares, bes. eine Verhaltensweise, Erscheinung, ein Geschehen, Vorgang, Ereignis o.Ä.), was jmdm. etw. zeigt, für jmdn. ein Anzeichen, Symptom, Vorzeichen darstellt [D2]
‘Das Jahrhundert der Vertreibungen wird seinen Ausgang unter dem Zeichen [85.20] der Heimkehr finden.’‘Noch eine plattgewalzte Unke, kein gutes Zeichen [160.11]!’
2.Tierkreiszeichen, Sternzeichen [D3]
‘Das ist mein Zeichen [155.13]. Löwe macht, daß ich bin gut für Abenteuer und bißchen leichtsinnig.’
3.a)etw. Sichtbares, Hörbares (bes. eine Geste, Gebärde, ein Laut o.Ä.), das als Hinweis dient, etw. deutlich macht, mit dem jmd. auf etw. aufmerksam gemacht, zu etw. veranlasst o.Ä. wird [D1a]Klopfzeichenb)(für etw.) festgelegte, mit einer bestimmten Bedeutung verknüpfte, eine ganz bestimmte Information vermittelnde grafische Einheit; Symbol [D1c]Hauszeichen; SatzzeichenZeichner, der [1*]jmd., der berufsmäßig Zeichnungen verfertigt [° D1b; D zeichnen 1c]
‘Sie nannte den Zeichner [75.12] und Kupferstecher […] einen »Verräter an polnische Sache […]’
Zeichnung, die [3*] Pl. -enmit einem Stift,einer Feder in Linien, Strichen [künstlerisch] gestaltete bildliche Darstellung; etw. Gezeichnetes [° D1b; D zeichnen 1a]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen [100.30] viele dieser nützlichen Utensilien überliefert […]’‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung [140.5] […] Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’‘Doch auch die schreckliche Zeichnung [140.31] muß Leistung des Fähnleinführers Reschke gewesen sein; nur er sah voraus...’
Originalzeichnung; ZeichnerZeigefinger, der [1*]zweiter Finger (a); der Hand zwischen Daumen u. Mittelfinger [D]
‘[…] Sargnägel wiesen, die meisten gut einen Zeigefinger [132.11] lang, […] auf Reschkes gegenwärtige Pläne.’
Zeile, die [4*]geschriebene, gedruckte Reihe von nebeneinander stehenden Wörtern eines Textes [D1]
‘[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile [20.10] nach Zeile [20.11] übersetzt:’‘[…] soll Erna Brakups Einwand […]einen Kompromiß gefördert haben, dem zufolge die erste Zeile [151.19] der Grabsteininschrift gestrichen wurde, die zweite in Stein gehauen werden durfte.’‘Eine einzige Zeile [216.2] jedoch gibt den Rücktritt von Erna Brakup bekannt.’
Schriftzeile; ZeilenabstandZeilenabstand, der [1*]Abstand (a); zwischen den Zeilen eines Textes [D]
‘Sie treten sich auf die Hacken,hakeln, drängeln, schubsen, gönnen einander weder Zeilen- [87.2] noch Wortabstand: tanzende Buchstaben in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz.’
Zeit, die [44*] Pl. -en1.Zeitraum, Zeitabschnitt des Lebens, der Geschichte usw. (einschließlich der herrschenden Verhältnisse) [D4]
‘Dort also […] fanden sich Witwer und Witwe zu einer Zeit [10.22], in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’‘In heutiger Zeit [72.6], wo alles wankt, gilt es, mit dem Risiko zu leben.’‘Und all das, Liebste, geschieht in Zeiten [89.4] großer Veränderungen mit unwägbarem Ausgang.’‘Ich nehme an, daß unser Paar beim Tischgespräch die Politik kaum zugelassen hat, wenngleich zu jener Zeit [111.13] viele Besucher aus Schwerin und Wismar über die nahe, nun offene Grenze kamen […]’‘In früheren Zeiten [126.16] jedoch ist der Unke Weisheit angedichtet worden;’‘[…] sondern auch dessen Absicht, keine nach Glauben geschiedenen Grabfelder anzulegen, wie sie zu Zeiten [134.3] der Vereinigten Friedhöfe üblich gewesen waren.’‘Um diese Zeit [205.9] begann die kurzfristig stabilisierte Währung wiederum inflationär zu tendieren […]’‘[…] daß Reschke in günstiger, seiner Idee zuträglicher Zeit [206.26] expandierte, als alles ins Rutschen geriet, die Welt aus den Fugen war und nichts mehr als sicher galt;’‘Mit Reschke bin ich einig, daß diese Steine »zu unserer Zeit [224.3] schon« gestürzt worden sind.’‘Die Zeit der Verdrängung [244.18], ja, das Leugnen ist vorbei.’‘Auch ich sah zu jener Zeit [266.26] nur trübe Zukunft voraus […]’‘Nur er war der Zeit [279.7]voraus.’‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen einer Schatzkammer in andere Zeit [291.29] gespiegelt zu sein.’‘Wenn zu jener Zeit [297.23] der innerstädtische Verkehr, trotz der Rikschas, immer noch vom Auto bestimmt gewesen ist […]’
Besatzungszeit; Freistaatzeit; Gierekzeit; Gomułkazeit; Kriegsrechtszeit; Kriegszeit; Mauerzeit; Vorzeit; Zeit [Brakup Missingsch]; Zeitenwende; Zeitgeschehenjmd. holt die Zeit ein die Vergangenheit erscheint gegenwärtig [°]
‘Die Zeit [175.24] holte uns ein.’
2.a)verfügbarer Teil des Nacheinanders, der Abfolge von Augenblicken, Stunden, Tagen usw. [D3b]
‘Ihr Lachen brauchte Zeit [21.21] und muß auf ihn, zumal zwischen Grabreihen, deplaziert gewirkt haben […]’‘Er nahm die Brille ab und fand noch Zeit [78.10] fürs Etui.’‘Wir müssen Tempo machen. Zeit [101.17] läuft sonst weg.’‘Und Zeit [101.23] läuft weg, wenn wir nicht bald machen Tempo...’‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen, dem allerdings weniger die verstreichende Zeit [101.25], weit mehr das Wetter Sorgen bereitete:’‘Vielleicht blieb zwischen Mittagessen und Verabredung noch Zeit [110.20] für einen Besuch in der Marienkirche.’‘Trotz einiger organisatorischer Probleme, die noch zu lösen waren, blieb Zeit [121.13] für Ausflüge in die Kaschubei und ins Werder bis nach Tiegenhof.’‘[…] viel Zeit [122.17], vorrätig für das Paar, blieb nicht.’‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit [174.16] für Alexandras Elterngrab […]’‘Wer sich spät paare, habe keine Zeit [180.17] zu verlieren.’‘Nachdem wieder einmal das elektronische Glockenspiel vom nahen Rathausturm verhallt ist, wird es Zeit [181.13] für eine Zigarette.’‘Vielbrand investierte viel Zeit [191.26] in die neue Aufgabe;’
‘[…] worauf er ein Ergebnis ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit [98.10] die Entvölkerung der zum Anschluß freigegebenen Länder befürchten ließ.’‘Konsistorialrat Dr. Karau nannte den Lebensabend »die Zeit [178.1] der Einkehr und also Heimkehr«.’‘Doch war diese stille Zeit [191.9] ausgefüllt mit Aktivitäten:’‘Doch seit geraumer Zeit [245.25] leide die Idee […]’‘[…] Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich, und alle schönen Worte der letzten Zeit [255.17] verfielen abgewertet.’‘[…] nach nur kurzer Zeit [271.29], in der sie nach ihrem Gründer, dem Bürgermeister Daniel Gralath benannt ist […]’‘Sie und Chatterjee wären sich im Verlauf der Zeit [289.16] gewiß nähergekommen.’
Kaiserzeit Schichauzeit; Schülerzeit eine Zeit langeine Weile, ein begrenzter zeitlicher Abschnitt [°]
‘Eine Zeitlang [191.30] wurden Reschke und die Piątkowska von diesen Aktivitäten mitgerissen.’
c)Lebensdauer [°]
‘[…] mehr als Drittel von Bevölkerung kommt von Wilno und möcht da liegen, wenn Zeit [85.30] ist rum.’
Zeit [Brakup Hochdeutsch] 3. o.Pl. Ablauf, Nacheinander, Aufeinanderfolge der Augenblicke, Stunden, Tage, Wochen, Jahre [D1]
‘Während die Piątkowska zum Stillstand gebrachte Zeit [100.10] vergoldete […]’‘»Weißt Du«, schreibt die Vergolderin, »wenn ich sitz in Gerüst und hab vor mir große astronomische Uhr, vergeht Zeit [116.9] wie nichts.«’‘Nach Notizen meines Mitschülers, die nun häufig der Zeit [213.22] voraus sind […]’‘Die Zeit [267.8] hat unserer Liebe keinen Abbruch getan.’
Zeitspanne4.Zeitpunkt; [eng] begrenzter Zeitraum (in Bezug auf seine Stelle im Zeitablauf) [D2a]
‘Wenn Arnim die Unkenrufe auf Johannisfunken reime, wolle er den späten Juni, die Zeit [127.3] des Johannisfeuers andeuten;’‘War gut, daß er gekommen ist auf richtige Zeit [131.15].’‘Riefen mehrere zur gleichen Zeit [283.12], schwoll ihre Klage - überm Wasser besonders hallend - zum endlos schwingenden Ruf...’
Adventszeit; Hauptreisezeit; Öffnungszeit; Winterzeit; Zeitangabe vor der Zeit frühzeitig, eher als normalerweise [°]
‘Vom Hafen her wehende Schwefeldünste hatten alle steingehauenen Giebelfiguren entstellt. Vor der Zeit [30.19] gealtert.’
Zeitalter, das [1*] Gen. -sgrößerer Zeitraum in der Geschichte; Ära [D1]
‘Doch nun, mit Beginn des neuen Zeitalters [16.2], wird wieder das Leben...’
Zeitangabe, die [1*] Pl. -nZeit (4); Angabe
‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben [128.2], ihre Beschwerden und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’
Zeitenwende, die [1*]Wende der Zeit (1);, der Zeiten; Zeitpunkt des Endes einer Epoche, Ära u. des Beginns einer neuen Zeit [D1]
‘Sogar mit einem Nietzsche-Zitat wollte er mir die Zeitenwende [200.23] und mit ihr die Umwertung aller Werte schmackhaft machen.’
Zeitgeschehen, das [1*] o.Pl.aktuelles Geschehen (1); der [gegenwärtigen] Zeit (1); [D]
‘Damit ist nur angedeutet, in welch wachsendem Maß der Briefwechsel zwischen Alexander und Alexandra vom Zeitgeschehen [89.18] belastet wurde.’
Zeitläufe, die [2*] Pl. geh.zeitbedingter Lauf, situationsbedingte Entwicklung der Ereignisse [° D1]
‘[…] bedrängt vom immer schlimmeren Gang der Zeitläufte [126.18] […]’‘Der auf linkem Knie kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben: ein Veteran wechselnder Zeitläufte [254.3].’
Zeitlupe, die [1*] o.Pl. FilmVerfahren, bei dem die auf einem Film, einem Video aufgenommenen Vorgänge, Szenen bei der Wiedergabe in stark verlangsamtem Tempo erscheinen [D]
‘Alles geschieht wie in Zeitlupe [252.10].’
Zeitpunkt, der [1*]kurze Zeitspanne (in Bezug auf ihre Stelle im Zeitablauf); Augenblick, Moment [D]
‘Zum Zeitpunkt [279.16] ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume […]’
Zeitschrift, die [1*] Pl. -enmeist regelmäßig (wöchentlich bis mehrmals jährlich) erscheinende, geheftete, broschierte o.ä. Druckschrift mit verschiedenen Beiträgen, Artikeln usw. [über ein bestimmtes Stoffgebiet] [D1]
‘Und für Liederbücher, illustrierte Zeitschriften [220.24], den Quelle-Katalog und weitere Hochglanzprodukte sorgte sie, indem sie Mittel vom Spendenkonto lockermachte.’
MonatszeitschriftZeitspanne, die [1*]Spanne Zeit (3);, [kürzerer] Zeitabschnitt [D]
‘Typisch für Reschke, daß er die Zeitspanne [267.1] seines Rückblicks verkürzte […]’
Zeitsprung, der [5*] Pl. -sprüngeAuslassung von nacheinander folgenden Geschehnissen, das Übergehen von etw. in einem linearen Ablauf [°]
‘Zeitsprünge [258.28] werden üblich.’‘Doch zwingen weder die Straßenbahn noch der Abschiedsbesuch bei der aufgebahrten alten Frau zum Zeitsprung [264.24];’‘Danach berichtet er, ohne den Zeitsprung [266.19] anzukündigen, nur noch Erfreuliches:’‘Reschkes letzte Eintragungen spiegeln seinen von Zeitsprüngen [297.3] überdehnten Zustand:’‘In seinem […] Begleitbrief hat mein Mitschüler, von der Datierung im Briefkopf abgesehen, auf Zeitsprünge [297.31] verzichtet.’
Zeitung, die [4*] Pl. -entäglich bzw. regelmäßig in kurzen Zeitabständen erscheinende (nicht gebundene, meist nicht geheftete) Druckschrift mit Nachrichten, Berichten u. vielfältigem anderem aktuellem Inhalt [D1a]
‘[…] all das hat eine auflagenstarke Zeitung [91.20] […] auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht: ›Wahnsinn!‹’‘[…] weil ich nicht weiß, ob und wieweit Eure Zeitungen [102.15] über Klimaveränderungen berichten.’‘[…] zumal damals schon in Zeitungen [111.18] Berichte über Fremdenfeindlichkeit standen:’‘Danach wurde die Zunahme der Seniorenheime, die anfangs in Zeitungen [232.5] als »bloße Sterbehäuser« denunziert worden waren, begrüßt […]’
‘Dieser Stoß Briefe, […] der Wust Zeitungsausschnitte [14.28], die Tonbandkassetten - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’
Zeitungskommentar, der [1*] Pl. -ein einer Zeitung abgedruckter Kommentar (2); [°]
‘Zeitungskommentare [139.28] gefielen sich in Reihungen von »hämischem Witz und zynischen Ausfällen«.’
‘Hier und da Zeitungsleser [67.26], dort ein Paar und dort ein vereinzelter Student […]’
Zeitungspapier, das [3*]Papier (2); von Zeitungen [D1]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier [7.9] gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern Schnittblumen anbot […]’‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier [13.5] eingeschlagenen Pilze […]’‘Der meterhoch kniende Engel auf dem mit Zeitungspapier [251.20] abgedeckten Küchentisch.’
Zeitverknappung, die [1*][effektivere] Einteilung der Zeit (2a); Rationalisierung [°]
‘Zeitverknappung [101.19], wie früher gegeben hat Fleischverknappung oder Zuckerverknappung.’
Zensur, die [2*] o. Pl. a)von zuständiger, bes. staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o.Ä., bes. auf politische, gesetzliche, sittliche od. religiöse Konformität [D2a]
‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf einer telefonischen Intervention das Wort Zensur [151.22] verwendet hatte;’
b)Stelle, Behörde, die die Zensur ausübt [D2b]
‘Wegen Anstand nie wieder, nicht weil ich hab' Angst vor Zensur [85.5] immer noch.’
Zentimeter, der [2*] Pl. - hundertstel Meter, Maßeinheit der Länge [° D; D Meter]
‘[…] er das Längenmaß der platten Körper mit fünf, zweimal mit fünfeinhalb und mit sechs Zentimetern [160.15] angibt […]’‘[…] Erdkröten, die sich bis zu fünfzehn Zentimeter [160.17] Körpermaß auswachsen.’
Zentralismus, der [1*]das Streben nach Konzentration aller Kompetenzen (im Staat, in Verbänden o.Ä.) bei einer zentralen obersten Instanz [D]
‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung vor den Gefahren des Zentralismus [231.30].’
Zentralstelle, die [1*]zentrale Instanz, Behörde, von der aus etw. organisiert, verwaltet, geleitet, gesteuert wird [° D Zentrale 1a]
‘Sogar meine Korrespondenz mit der Danziger Zentralstelle [108.15] in Lübeck erlaubt nunmehr Offenheit.’
Zentralverwaltung, die [2*]von einer übergeordneten, leitenden, steuernden Stelle ausgehende Verwaltung [° D; D zentral 2]
‘Beim Treffen der Gesellschafter war die Gründung einer Zentralverwaltung [269.5] in Warschau nicht zu vermeiden gewesen.’‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński nannten die Zentralverwaltung [269.13] »einen Wasserkopf« und »absurd bürokratisch«.’
Zeremonie, die [2*] Pl. -nin bestimmten festen Formen bzw. nach einem Ritus ablaufende feierliche Handlung [D]
‘[…] daß beide Trauergemeinden der einen wie der anderen Zeremonie [135.28] teilhaftig wurden.’‘[…] dabei den geordneten Verlauf der Zeremonien [139.9] im Auge gehabt und behutsam gelenkt hatte […]’
Zerfall, der [1*] o.Pl.Verlust des inneren Zusammenhalts und daraus resultierender Niedergang, Untergang [° D zerfallen 3]
‘[…] die »seit Zerfall [52.22] der kommunistischen Staatsmacht« zunehmende Kriminalität […]’
Zerstörung, die [2*] o.Pl.Unbrauchbarkeit, Unbenutzbarkeit aufgrund starker Beschädigung; Verwüstung [° D zerstören 1]
‘[…] deren neugespanntes Gewölbe von sechsundzwanzig achteckigen Freipfeilern bis zur nächsten Zerstörung [60.25] getragen wird.’‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, wie Brösen vor der Zerstörung [221.19] durch kreuz und quer stehende Neubauten ausgesehen hat […]’
Zettel, der [2*]kleines, meist rechteckiges Stück Papier, bes. Notizzettel o.Ä. [D ²Zettel]
‘Mein Material wird knapp, doch liegen seitlich Zettel [274.25] gestapelt, voller Hinweise, die folgenlos blieben.’‘Auf einem anderen Zettel [275.6] wird schöngeschrieben der Rat erteilt […]’
NotizzettelZeuge, der [1*]jmd., der bei einem Ereignis, Vorfall o.Ä. zugegen ist od. war, darüber aus eigener Anschauung od. Erfahrung etw. sagen kann [Da]
‘Ringsum war alles Zeuge [13.21]: der achteckige Wehrturm, […] die Bauersfrauen benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft;’
TrauzeugeZeughaus, das [4*] bes. Milit. früherLager für Waffen u. Vorräte [D] Unkenrufe Großes Zeughaus (Wielka Zbrojownia) in der Danziger Rechtstadt [°]
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen […] das große Zeughaus [163.2] sowie die Predigerhäuser neben der Katharinenkirche im Spätstil der Renaissance habe bauen können;’‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen alle, die Türme, die Mühle, das Zeughaus [236.9] und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt […]’‘[…] als Ende Mai die Hochzeit Anlaß zur Feier bot, auf dem bewachten Parkplatz zwischen Theater und Stockturm, dem Zeughaus [287.22] gegenüber.’‘Von dort ging es durch den alltäglichen Marktbetrieb die Wollwebergasse lang, am Zeughaus [290.24] vorbei […]’
Zeugnis, das [7*] Pl. -se1.geh.etw., was das Vorhandensein von etw. anzeigt, beweist [D4]
‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe […] Zeugnisse [17.13] vergangener Kultur […]’‘Man wünschte sich diese heiteren Zeugnisse [32.2] bürgerlicher Kultur vor Steinfraß und Moosbefall geschützt.’‘Ihr Spruch - »De Fremde soll man belobijen, abä nech hinjehn, wo fremd ist« - war Zeugnis [147.2] ungebrochener Seßhaftigkeit.’‘[…] zwischen geborstenen Grabplatten und gotischem Gewölbeschutt die Zeugnisse [195.20] unserer Vergänglichkeit:’
von etw. Zeugnis geben aufgrund von Beschaffenheit, Art etw. erkennen lassen, zeigen [D4*]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde, gaben Zeugnis [10.28] von der allgemeinen Misere.’‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf eine kleine Bucht, die Besuch kannte, denn verkohlte, regennaß glänzende Reste eines Lagerfeuers gaben Zeugnis [277.6] […]’
2.Bewertung, Einschätzung [°]
‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen und Polen herausfiltern, darunter dieses Zeugnis [172.4]:’
UnreifezeugnisZeugnisnote, die [1*]Zensur, Leistungsbewertung in der Schule [°]
‘Ich will es mir nicht leichtmachen, indem ich sein seitenlanges Handschreiben, […] dessen wie gestochen wirkendes Schriftbild noch immer die Zeugnisnote [84.1] »sehr gut« verdiente, hier ausbreite.’
Ziegelbau, der [1*]Bau (2); aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm [° D Ziegel a]
‘Vor dem Ziegelbau [67.10] führte noch immer die gleichmäßig mit Linden bestandene Allee zum Michaelisweg […]’
Ziegelgebäude, das [1*]Gebäude aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm [° D Ziegel a]
‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- [67.2] und Fachwerkgebäude als Sitz der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte […]’
Ziegelmauer, die [1*]Mauer (b); aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm [° D Ziegel a]
‘[…] etwa jene in eine freistehende Ziegelmauer [175.4] eingelassene Travertinplatte […]’
Ziegelwerk, das [1*]aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm gemauertes Gefüge [° D Mauerwerk; D Ziegel a]
‘Besser gelingt ihm das Ziegelwerk [7.24] der Klostermauer:’
Ziel, das [5*]1.etw., worauf jmds. Handeln, Tun o.Ä. ganz bewusst gerichtet ist, was jmd. als Sinn u. Zweck, angestrebtes Ergebnis seines Handelns, Tuns zu erreichen sucht [D3]
‘Warum zögerte ich, Alexandra von den gewiß bodenlosen Hoffnungen meiner Eltern zu berichten, die, selten ausgesprochen, nur dieses Ziel [26.18] hatten: daheim begraben zu werden, einst doch noch in Heimaterde ruhen zu dürfen;’‘Das war ein Ziel [104.17] - und ein humanes obendrein.’‘Nicht nur der polnische Bedarf soll gedeckt werden, Export ist sein Ziel [162.20].’
Fernziel2.Punkt, Ort, bis zu dem jmd. kommen will, den jmd. erreichen will [D1a]
‘Wenig später hat sich die Piątkowska doch etwas gewünscht, das nur Ziel [180.22] ihrer Träume sein konnte: »Einmal will ich italienischen Stiefel lang runterreisen und, wenn geht, Neapel sehn.«’‘Hunger und Kriege, ungezählte Tote und Flüchtlingsströme schon unterwegs, bald am Ziel [259.20]...’
ReisezielZielsetzung, die [1*] Pl. -enFestsetzung, Bestimmung dessen, was erreicht werden soll; Plan; Vorhaben; Absicht [D]
‘Zielsetzungen [103.18], die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied des Lehrkörpers und als Einzelperson bei den damals üblichen Sit-ins abgelehnt.’
Ziergiebel, der [1*] Pl. - Archit.bes. dekorativ ausgestalteter Giebel [D]
‘Auf allen Ziergiebeln [187.19] Mützen.’
Zierschild, der [1*]aufwendig verzierter, ausgeschmückter ¹Schild [°]
‘[…] die Grabplatte im Boden des nördlichen Seitenschiffs, deren Zierschild [61.15] […] einen Schwan zeigt […]’
Ziffer, die [2*] Pl. -nschriftliches Zeichen, das für eine Zahl steht; Zahlzeichen, Chiffre [D1]
‘[…] Die Arbeit der Vergolderin bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern [99.27] der kirchlichen Festtage, zu sichern.’‘Als über die Anträge unter Ziffer [245.4] drei der Tagesordnung abgestimmt werden sollte […]’
StundenzifferZigarette, die [9*] Pl. -nzum Rauchen dienende, etwa fingerlange dünne, mit fein geschnittenem Tabak gefüllte Hülse aus dünnem Papier [D]
‘Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten [10.5] und polnische Senfgurken […]’‘Noch auf dem Platz, doch schon im Gehen, griff sie zur Zigarette [20.19].’‘Möglich, daß sich die Raucherin und der Nichtraucher noch zwei, drei Zigaretten [29.14] lang der Friedhofsstimmung überlassen haben.’‘[…] daß sie nach anfänglichem Gelächter […] Zigarette [127.12] nach Zigarette [127.12] gepafft habe […]’‘Nachdem wieder einmal das elektronische Glockenspiel vom nahen Rathausturm verhallt ist, wird es Zeit für eine Zigarette [181.13].’‘Da beide seit kurzem leidenschaftliche Nichtraucher sind, mußte Alexandra, sobald ihr nach einer Zigarette [184.25] war, auf den Balkon.’‘Als Reschke das Fenster einen Spalt weit öffnete, stand schon die Piątkowska mit Zigarette [235.32] neben ihm.’‘Dann hat sich meine Alexandra gesetzt, um sogleich nach den Zigaretten [247.15], der Spitze zu greifen.’
‘So, zwischen Zigarettenkippen [195.31] und Bierflaschen, darf es nicht liegenbleiben.’
Zigarettenpaffen, das [3*] ugs.das Rauchen von Zigaretten [u. den Rauch dabei stoßweise ausblasen] [° D paffen a]
‘Und rauchend, immerfort rauchend, als werde Erinnerung durch Zigarettenpaffen [27.2] gefördert […]’‘Sie wollte ihm nicht das Schlurfen, er ihr nicht das Zigarettenpaffen [173.4] abgewöhnen.’‘Dort, vor sieben Jahren, als sie beschloß, das Zigarettenpaffen [297.20] einzustellen […]’
Zigarettenrauch, der [2*]durch das Rauchen von Zigaretten entstehender Rauch (b); [D]
‘Vielleicht nahm ihre Idee erste Gestalt an, um sich mit dem Zigarettenrauch [29.16] wieder zu verflüchtigen.’‘Zigarettenrauch [143.13] gegen Mücken.’
Rauch (a)Zigarettenspitze, die [1*]sich verjüngendes Röhrchen, in dessen breiteres Ende die Zigarette [mit dem Mundstück] zum Rauchen gesteckt wird [D]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze [261.3], als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren’
Spitze (a)Zimmer, das [11*] Pl. - a) /kurz für Hotelzimmer/[°]
‘Na, wird werter Herr Zimmer [19.9] mit Blick haben auf Stadt von ganz oben.’‘Im Hevelius wollte er dann doch nicht ins Zimmer [44.27] im vierzehnten Stock.’‘Kurz nach elf verlangte er den Schlüssel, nahm den Fahrstuhl ins vierzehnte Stockwerk hoch, schloß sein Zimmer [76.27] auf, […]’‘Dort hatte Reschke im Hotel Kaiserhof zwei nebeneinander liegende Zimmer [109.30] mit Blick auf das nahe Mühlentor und die Türme der Stadt bestellt.’‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung - Zimmer [110.11] neben Zimmer [110.11] - einen Stadtbummel gemacht [haben]’‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch von Zimmer [111.22] zu Zimmer [111.22], die Wiederkehr ihrer gestauten Inbrunst;’
Zimmernummerb)(für den Aufenthalt von Menschen bestimmter) einzelner Raum in einer Wohnung od. in einem Haus [D1]
‘Zuvor hatte sie mit ihrem Sohn und ihrem Mann […] zwei Zimmer [31.4] in einer Neubausiedlung zwischen Sopot und Adlershorst, dem heutigen Orłowo, bewohnt […]’‘Das Zimmer [32.11] des Sohnes, nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße.’‘Sie übte sich rasch ein notdürftiges Umgangspolnisch ein und hielt ihr Zimmer [217.19] in dem Kur- und Fischerdorf, das nun Brzeźno hieß, wie einen Bunker […]’
Dreizimmerwohnung; Schlafzimmer; WohnzimmerZimmerflucht, die [1*] geh.Allegorie mit dem Haus als Staat und einer Reihe angrenzender, miteinander verbundener Zimmer als Nachbarländer [° D ²Flucht2] UnkenrufeÜ außenpolitische Themen [°]
‘Satt an Unheil, bedrängten Meldungen einander, und die Politiker retteten sich, weil zu Haus nichts klappte, in die Zimmerflucht [276.12] des Europagedankens.’
Zimmernummer, die [1*](bes. in Hotels,Krankenhäusern o.Ä. übliche) Nummer des Zimmers (a); [D]
‘Auf Reschkes Frage beim Frühstück, ob sie seine Zimmernummer [79.30] bei der Rezeption erfragt habe, bekam er mit nachgestelltem Lachen Antwort:’
Zins, der [1*] meist Pl.: -en(nach Prozenten berechneter) Betrag, den jmd. von der Bank für seine Einlagen erhält […] [D1]
‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals samt Zinsen [158.4] der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’
‘Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn [157.25] ein, daß die anfallenden Überführungs- und Nutzungskosten […] nur unerheblich das Kapital minderten.’
‘Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau [167.13] günstige Anlagen […]’
Zirkel, der [1*]Kreis, Ring [D2]
‘Die Goldene Zahl, der Mondzirkel von 1 bis 19 laufend, danach die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring der Uhr und die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel [100.3] gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’
Zischlaut, der [1*] Pl. -escharfer Laut (2);, wie er beim Aussprechen eines s, z, sch entsteht; Sibilant [° D; D zischen 1a]
‘[…] begann sich volltönend, gurgelnd, knallhart, lippenfeucht gaumig und versetzt mit einander auszischenden Zischlauten [48.28] ein neu aufgemischtes Europa abzuzeichnen.’
Zitat, das [4*]a)[als Beleg] wörtlich zitierte Textstelle [Da]
‘Er nannte Zitate [95.14], gewonnen aus Sekundärliteratur […]’‘Nach Zitaten [150.19] aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen:’‘[…] desgleichen sollen seine Notizen über das runenhafte Hauszeichen des Patriziers Georg Brothagen und die Zitate [225.25] aus seiner Doktorarbeit unbeachtet bleiben.’
‘[…] und war mit dem letzten Zitat [126.29] nach Achim von Arnim […] wieder beim zu früh ausgebrochenen Frühling:’
Nietzsche-ZitatZłoty, der [6*] Gen. -Währungseinheit in Polen [D]
‘[…] wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty [11.10] zu vergleichen gewesen.’‘Da der Złoty [70.19] nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt gewordenen Idee das Fundament legen.’‘[…] als hätten sich alle polnischen Zukunftsängste mit dem Wertverfall des Złoty [89.27] verflüchtigt:’‘Zwar hatte sich der Złoty [151.30] irgendwo […] stabilisiert und war nun konvertibel, aber die Preise kletterten weiter […]’‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen gegen geringe, in Złoty [220.21] zu zahlende Gebühr eine Grabstelle auf dem Versöhnungsfriedhof zugesichert wurde.’‘[…] sofern sie genügend Złoty [255.9] beieinander hatten, um diese gegen westliche Währungen zu tauschen.’
Złoty-Abwertung; Złoty-ScheinZłoty-Abwertung, die [1*]das Herabsetzen, die Verminderung der Kaufkraft des Złoty [° D abwerten 1]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut«, der Złoty-Abwertung [52.16] und landesweiten Teuerung […]’
Złoty-Schein, der [1*] Pl. -eBanknote, die einen Betrag in Złoty aufgedruckt hat [°]
‘Ich frage mich, ob er seine Währung kopfrechnend in Vergleich zu den vielstelligen Zahlen der Złoty-Scheine [12.15] gebracht [hat]’
Zögern, das [2*] → zögernmit einer Handlung od. Entscheidung unschlüssig warten, etw. hinausschieben, nicht sofort od. nur langsam beginnen [D zögern]
‘Kein Zögern [85.22] mehr!’‘Begierig griffen die zuständigen Politiker sein Konzept auf, erteilten […] in Paris und Rom nach einigem Zögern [210.29] […] die Konzessionen für innerstädtischen Rikschabetrieb.’
Zoll, der [1*] o.Pl.Behörde, die für bestimmte Waren eine Abgabe beim Transport über die Grenze erhebt [° D ¹Zoll 1a,2]
‘Die einzige Sorge, die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger beim Zoll [162.11].’
Zopf, der [1*] Pl. Zöpfeaus mehreren (meist drei) Strängen geflochtenes [herabhängendes] Haar [D1]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe [96.5], Propellerschleifen und Schillerkragen […]’
Zorn, der [2*]heftiger, leidenschaftlicher Unwille über etw., was jmd. als Unrecht empfindet od. was seinen Wünschen zuwiderläuft [D]
‘Nein, nein, er verstehe ihren kaum zu beschwichtigenden Zorn [24.31].’‘Dieser auf Kürze eingeschworene Geschäftsmann hat anfangs versucht, den Redefluß der Brakup zu kanalisieren, und bekam folglich ihren Zorn [221.5] zu spüren:’
Zubehör, das [4*]a)zur Ausstattung, Einrichtung o.Ä. von etw. gehörende, etw. vervollständigende Teile, Gegenstände [Da]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von […] handwerklichem Zubehör [28.22], dem Vergolderkissen, dem Vergoldermesser geredet worden.’‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör [41.9] weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag, die Satzung und Geschäftsordnung […]’‘[…] wo die Tribüne mit Fahnen und Zubehör [251.9] ihren Sonntagmorgenschatten warf […]’
b)ein Gerät, eine Maschine o.Ä. ergänzende bewegliche Teile, mit deren Hilfe bestimmte Verrichtungen erleichtert od. zusätzlich ermöglicht werden [Db]
‘Sein Mitbringsel war diesmal ein Porzellanwaschbecken mit Zubehör [132.32].’
Zubrot, das [1*]zusätzlicher Verdienst, Nebenverdienst [D2]
‘[…] mit denen sich Fischer aus Putzig und Heisternest ein Zubrot [236.29] verdienten.’
Zuckerfabrik, die [1*]Betrieb, in dem auf industriellem Wege Zucker hergestellt wird, eine aus bestimmten Pflanzen (bes. Zuckerrüben u. Zuckerrohr) gewonnene, süß schmeckende [feinkörnige, lockere, weiß aussehende] Substanz, die ein Nahrungsmittel darstellt [° D Zucker 1a; D Fabrik 1]
‘Und Papa hat Zuckerfabrik [36.20] verloren...’
Zuckerverknappung, die [1*]Beschränkung, Rationierung von Zucker, einem aus bestimmten Pflanzen gewonnener Süßstoff, der ein Nahrungsmittel darstellt [° D Zucker 1a]
‘Zeitverknappung, wie früher gegeben hat Fleischverknappung oder Zuckerverknappung [101.21].’
Zufahrt, die [1*]Fahrweg, auf dem man mit einem Fahrzeug zu einem bestimmten Ort gelangt [D2]
‘Als Witwe und Witwer von der Zufahrt [67.29] zur Technischen Hochschule aus die querlaufende Lindenallee […] abgeschritten [hatten]’
Zufall, der [9*] Pl. Zufälleetw., was man nicht vorausgesehen hat, was nicht beabsichtigt war, was unerwartet geschah [D1]
‘Der Zufall [7.1] stellte den Witwer neben die Witwe.’‘Oder spielte kein Zufall [7.2] mit, weil ihre Geschichte auf Allerseelen begann?’‘Doch das Wort Zufall [7.17] kommt bei ihm nicht vor.’‘[…] geeignet für Märchenfiguren, doch nicht für dieses vom Zufall [21.31] verkuppelte Paar;’‘Dann erst schob Reschke einen eher banalen Zufall [36.22] wie ein Geständnis ein:’‘Ein Zufall [58.1], daß man sich nicht früher schon begegnet sei.’‘[…] er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle [104.21], selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht, vielmehr Zufall [135.8], und wenn nicht Zufall [135.9], dann Fügung, bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel gewesen sei […]’
Zuflucht, die [1*]Ort, jmd., den man in der Not aufsucht, um Schutz, Hilfe zu bekommen; Sicherheit (für einen Verfolgten, in Not Geratenen) [D]
‘Nein, Reschke hatte keine Zuflucht [76.24] ins Fachwerkhäuschenan der Radaune im Sinn.’
Zug, der [2*]1.Lokomotive od. Triebwagen mit den zugehörigen (angekoppelten) Wagen (bei der Eisenbahn […]) [D ¹Zug 1a]
‘Nach vom Stau behinderter Taxifahrt zum Hauptbahnhof nahmen sie den nächsten Zug [109.28] nach Lübeck.’
2. *zum Zug kommen entscheidend aktiv werden können, die Möglichkeit zum Handeln bekommen [D ¹Zug 5*]
‘Doch seitlich der Bibliothek, dann vorm Portal der ehemaligen Petri-Oberrealschule - beides preußischneugotische Gebäude, die der Krieg ausgespart hatte - kam der Witwer zum Zug [19.14].’
3.sich fortbewegende Gruppe, Schar, Kolonne [D ¹Zug 2a]TrauerzugZugabe, die [2*]1.etw. [bei einem Kauf] zusätzlich Gegebenes [D1a]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau ein Bund Petersilie legte, als Zugabe [13.7].’
2.Beifügung, Beiwerk [°]
‘Ihren akzentuierten Sätzen war Gelächter vor- und nachgestellt, das grundlos zu sein schien, bloße Vor- oder Zugabe [11.23].’
Zugang, der [1*]Stelle, Weg, der in einen Raum, Ort hineinführt [D1a]
‘Kein offenes Tor gab den Zugang [21.10] frei.’
Zugewinn, der [2*]etwas zusätzlich Gewonnenes,Erreichtes [D]
‘[…] während Witwe und Witwer einander wie Zugewinn [13.30] verrechneten und nicht voneinander lassen wollten.’‘[…] worauf er den Zugewinn [170.2] als »stille Reserve« verwaltet hat […]’
Zugnetz, das [1*] Pl. -e Fischereiw.Netz (2);, das [beim Fischfang] durch das Wasser od. über den Grund gezogen wird; Schleppnetz [° D; D Schleppnetz]
‘[…] welche Fischer zu welchen Preisen ihren Fang aus Zugnetzen [221.21] vermarktet hatten […]’
‘Das war wirklich Überraschung, daß mein Aleksander hat Zuhaus [114.6] so ordentlich, nicht nur Bücher, alles, Handtücher, Bettwäsche.’
Zuhause, das [1*]Wohnung, in der jmd. zu Hause ist [und sich wohl fühlt]; Heim, Wohnung [D]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen in Fachwerk, unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau, war Erna Brakups Zuhause [240.24].’
ZuhausZukunft, die [18*]Zeit, die noch bevorsteht, die noch nicht da ist; die erst kommende od. künftige Zeit (u. das in ihr zu Erwartende) [D1a]
‘Zwischen den engstehenden Wänden der Kneipe wird ihm das für nahe Zukunft [46.24] versprochene Gedränge vor Augen gewesen sein.’‘›Denn der Fahrradrikscha‹ , rief Mister Chatterjee, ›gehört die Zukunft [58.23] […]’‘[…] während meine Gedanken noch ein Weilchen jener Rikscha hinterdrein sind, die, wo auch immer, in Richtung Zukunft [60.21] rollt...’‘[…] hat Reschke der gemeinsamen Idee einigen Vorschuß auf Zukunft [85.10] hingeblättert:’‘[…] nicht nur den Lebenden eine bessere Zukunft [85.15] zu eröffnen, sondern auch den Toten zu ihrem Recht zu verhelfen.’‘[…] und ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft [105.1], das Wetter und das Verkehrschaos, über die Wiedervereinigung und so.’‘Bitte, glauben Sie mir, Mister Reschke, wenn wir Zukunft [165.19] wollen, müssen wir sie vorfinanzieren!’‘[…] und sogleich entsteht mir ein Bild, auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke als Fahrgast in Richtung Zukunft [211.30] rollt...’‘Auch ich sah zu jener Zeit nur trübe Zukunft [266.27] voraus […]’‘Bei Reschke stehen Alexandras Frage und Timmstedts Freizügigkeit vor einem Hinweis in ferne Zukunft [271.25]:’‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft [282.22] ist:’‘Nach jedem Vorschein von Zukunft [282.30] setzen sie eine Zäsur, ihr wehmütiges Geläut.’‘Nach gründlichem Probelauf, zuletzt außerhalb Europas, in Rio getestet, gehört diesem Modell die Zukunft [289.30].’‘Die Zukunft [294.28] gehört der Fahrradrikscha.’
Zukunftsangst*[keine] Zukunft haben eine, keine günstige, aussichtsreiche Entwicklung erwarten lassen [D1a*]
‘Wenn überhaupt etwas, dann hat die Fahrradrikscha Zukunft [81.2]!’‘Nur die Fahrradrikscha hat Zukunft [161.30]!’‘[…] und nur dort, wo die Landwirtschaft ohnehin keine Zukunft [234.1] habe […]’
in Zukunft von jetzt an; künftig [D1a*]
‘Schließlich wird der Besitz von Grund und Boden in Zukunft [270.11] zweitrangig sein...’
Zukunftsangst, die [1*] Pl. -ängsteAngst vor der Zukunft [D]
‘Dem widerspricht die Piątkowska so unbeirrt, als hätten sich alle polnischen Zukunftsängste [89.26] mit dem Wertverfall des Złoty verflüchtigt:’
Zulieferung, die [1*]Auslieferung, Bereitstellung von Waren [°]
‘[…] indem er ab sofort die fabrikneue Zulieferung [210.16] einer vorerst noch begrenzten Anzahl von Fahrradrikschas garantierte […]’
Zumutbare, das [1*] Gen. -netw., das jmd. zugemutet, von jmd. verlangt, gefordert werden kann [°]
‘Hier und heute ist die Grenze des Zumutbaren [245.31] erreicht!’
Zunahme, die [1*]Erhöhung der Anzahl; Vermehrung [° D zunehmen 1a]
‘Danach wurde die Zunahme [232.4] der Seniorenheime, die anfangs in Zeitungen als »bloße Sterbehäuser« denunziert worden waren, begrüßt […]’
Zunder, der [1*] Üzündender Funke, Inspiration; mitreißende Kraft [°]
‘Oder wurde ihre Idee, der es noch immer an Zunder [79.28] fehlte, durch Liebe beatmet?’
Zündholzschachtel, die [1*] Pl. -n südd.kleiner Behälter aus Pappe mit einer od. zwei Reibflächen, in der Streichhölzer verpackt u. aufbewahrt werden [° D Streichholzschachtel; D Schachtel 1]
‘[…] wie er gerade anhand von Modellen, nicht größer als Zündholzschachteln [273.22], die neue Sargkultur der Aufsicht nahezubringen versucht.’
Zündstoff, der [1*] ÜKonfliktpotenzial [°]
‘[…] obgleich der Wortwechsel in zwei Sprachen, dazu auf englisch, oft genug Zündstoff [198.6] bot.’
Zuneigung, die [1*]deutlich empfundenes Gefühl, jmdn., etw. zu mögen, gern zu haben; Sympathie [D]
‘[…] glaubte Reschke, wie später notiert, »Alexandras Zuneigung [75.8] ein wenig gewisser sein zu dürfen«.’
Zunfthaus, das [1*] Pl. -häuserHaus (1c); für die Zusammenkünfte, Versammlungen einer Gilde [D Gildehaus] Unkenrufe die Zunfthäuser am Grote Markt in Antwerpen [Jan]
‘An einem Pinnbrett Fotos: die Porta Nigra, das Rathaus von Antwerpen, die Zunfthäuser [35.17].’
Zunftmeister, der [1*] GrassÜVorsteher, Repräsentant, der eine besondere Eigenschaft, Fähigkeit o.Ä. verkörpert [° D]
‘[…] Reschke, dieser Zunftmeister [26.7] erhabener Rede, überliefert mir zwar eine Galerie gereihter Stimmungsbilder […]’
Zunge, die [3*] Pl. -n1.bes. dem Schmecken u. der Hervorbringung von Lauten (beim Menschen bes. dem Sprechen) dienendes u. an der Nahrungsaufnahme, am Kauen u. am Schlucken beteiligtes, am Boden der Mundhöhle befindliches, oft sehr bewegliches, mit Schleimhaut bedecktes, muskulöses Organ der meisten Wirbeltiere u. des Menschen [D1]
‘Gret, wie ich sie früher rief, schnippte die gebreiteten Fotos und schnalzte mit der Zunge [186.6].’‘Gleichgestimmt rufen dort die Schwarze Madonna von Wilna in ihrem Strahlenkranz und Calcuttas Muttergottheit, mit roter Zunge [260.7] die Schwarze Kali, zur Andacht.’
Zungenrot2. Anspielung auf das Pfingstwunder, Apostelgeschichte, Kapitel 2 Grassdas Reden, in dem Sprecher unbekannten Sprachen, das unmittelbar vom Heiligen Geist gewirkt wird [Rie]
‘Der Prediger in Karau glaubte Zungen [208.15] reden zu hören.’
‘[…] und dessen Wappen, trotz Zungenrot [74.15] und Helmblau, auf Schwarz und Gold beruhte […]’
Zungenschlag, der [1*][für eine bestimmte Haltung, Einstellung, Gesinnung o.Ä.] charakteristische Ausdrucksweise, Redeweise, Sprache [D3b]
‘Wenn sie, die bald Neunzigjährige, eines Tages zu Grabe getragen wird, wird mit ihr dieser übriggebliebene Zungenschlag [129.6] unter die Erde kommen;’
Zurückhaltung, die [2*]reserviertes Wesen, Verhalten, zurückhaltende Art; Reserve [° D2b; D zurückhaltend b]
‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen, bei aller der Wissenschaft auferlegten Zurückhaltung [102.11], den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Dort und anderswo: keine Zurückhaltung [108.17] mehr.’
Zusammenarbeit, die [4*] o.Pl.gemeinsame Anstrengung zur Bewältigung bestimmter Aufgaben, Ziele [° D zusammenarbeiten]
‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit [29.8] in Sachen Orgel und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität.’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute an einer Zusammenarbeit [109.4] mit einem polnischen Institut, im Sinne von Joint venture, interessiert.’‘[…] sein mittelständisches Unternehmen, spezialisiert auf Fußbodenheizung, bot Möglichkeiten fachkundiger Zusammenarbeit [191.28].’‘In Zusammenarbeit [233.29] mit polnischen Architekten, deren Pläne beigelegt seien, wolle man die Region behutsam erschließen […]’
Zusammenhang, der [2*] Pl. -hängezwischen Vorgängen, Sachverhalten o.Ä. bestehende innere Beziehung, Verbindung [D]
‘Wenn die Absichten des Paares auch keinen Zusammenhang [210.1] mit den Plänen des Rikscha-Produzenten zu erkennen gaben […]’‘Zusammenhänge [266.9] zwischen den Toten des Golfkrieges und dem frühen Verlust der Geschwister seien deutlich geworden.’
Zusatz, der [1*]etw., was einem Text als Ergänzung, Erweiterung od. Erläuterung seines Inhalts hinzugefügt wird [D3]
‘Die Friedhofsordnung wurde um den Zusatz [232.20] »raumkonzentrierte Zweitbestattungen« länger […]’
Zuschauer, der [5*] Pl. - jmd., der einem Vorgang, bes. einer Aufführung, Vorführung o.Ä. zusieht [D]
‘Und an Zuschauern [13.20] fehlte es nicht.’‘Inmitten heimischer Zuschauer [130.2] und Touristen, die alle dem Blick des Präsidenten standhalten mußten, blieb Erna Brakup draußen.’‘Tagte die Aufsicht, ließ sie sich bis zum Hoteleingang rollen, was Zuschauer [202.28] fand.’‘Auch am Friedhofseingang fanden sich, sobald die Brakup vorfuhr, Zuschauer [203.22].’‘Ihm, dem untätigen Zuschauer [252.5], der allenfalls liest oder mit Freund Wróbel flüstert, ist jede ausladende Geste untersagt;’
Zuschlag, der [1*] Üden Zuschlag bekommensich [gegen jmdn., etw.] durchsetzen; sich für etw., jmdn. entscheiden [°]
‘[…] doch habe nach heftigem Streit die Hauptstadt den Zuschlag [269.9] bekommen.’
Zuschnitt, der [1*]Raumaufteilung in einem Haus o.Ä. [°]
‘[…] eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung von studioartigem Zuschnitt [33.9] […]’
Zuschuß, der [3*] Pl. -schüsseBetrag, der jmdm. zur Verfügung gestellt wird, um ihm bei der Finanzierung einer Sache zu helfen; finanzielle Hilfe [D Zuschuss]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen und später fällige Zuschüsse [93.28] der Kranken- und Sterbekassen hinaus […]’‘Sogleich bat er um Zuschuß [232.28] für das Gewölbe im Mittelschiff seiner Kirche.’‘Bieroński bekam seinen Zuschuß [232.30].’
Zusicherung, die [2*] Pl. -en[offizielle] Zusage, Garantie von etw. Gewünschtem od. Gefordertem [D zusichern]
‘[…] auch Zusicherungen [112.12] von Begräbnisinstituten und Sterbekassen […]’‘[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen Zusicherung [210.18] stark gemacht […]’
Zuspitzung, die [1*]Verschärfung; ernster, schlimmer, schwieriger werdende Lage, Situation [° D zuspitzen 2b]
‘Nicht zu vergessen die Zuspitzung [152.7] der ohnehin zugespitzten Lage in Georgien, Litauen, Jugoslawien.’
Zuspruch, der [1*]Zustimmung, Beifall [D3]
‘Bei ihren Landsleuten polnisch-litauischer Herkunft habe sie zwar viel kopfschüttelndes Erstaunen, aber auch Zuspruch [88.4] erfahren können:’
Zustand, der [11*] Pl. Zuständea)augenblickliches Beschaffen-, Geartetsein; Art u. Weise des Vorhandenseins von jmdm., einer Sache in einem bestimmten Augenblick; Verfassung, Beschaffenheit [Da]
‘[…] bei dachlosem Zustand [9.25] Bäume und Sträucher trieb […]’‘Durchaus vertraut sei ihm der Wunsch, die Gräber der nächsten Angehörigen in gutem Zustand [25.1] zu wissen.’‘Amoretten mit Amor im Spiel. Reschke beklagte deren Zustand [32.1]:’‘[…] nachdem er […] den Zustand [52.20] der Bürgersteige […] beklagt [hatte]’‘Die Arbeit der Vergolderin bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands [99.27], etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’‘In gepflegtem Zustand [225.15] alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums verlegt wurden.’‘Der auf linkem Knie kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand [254.2] erbärmlich ausgesehen haben:’‘Reschkes letzte Eintragungen spiegeln seinen von Zeitsprüngen überdehnten Zustand [297.4]:’
‘Schlimmer Zustand [246.26] von Sowjetunion hat kaputtgemacht alles!’‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede, von dessen Wirkung auf den Zustand [292.29] Polens sich Wróbel mehr versprach, als die Piątkowska dem Stellvertreter Gottes erlauben wollte.’‘Auch wenn ich vor den Zuständen [298.27] dort gewarnt habe, ist Neapel weiterhin Alexandras langgehegter Wunsch.’
Zutat, die [1*]etw. [als Ergänzung, zur Bereicherung] Hinzugefügtes, Beigegebenes [Db]
‘[…] die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks […] ist meine Zutat [17.1], wie die vorweggenommene Baskenmütze.’
Zuwachs, der [3*] Pl. Fachspr. Zuwächsedurch Wachstum, ein Anwachsen erfolgende Zunahme, Vermehrung von Personen od. Sachen [D]
‘[…] dann allgemein über die Vitalisierung Europas durch asiatische Zuwächse [59.9] geäußert […]’‘[…] daß nach vollzogener Wiedervereinigung mit weiterem Zuwachs [94.19] zu rechnen sei […]’‘Andere Nachrichten hatten Vortritt, etwa der tägliche Zuwachs [157.13] an Mannschaft und Gerät in der Golfregion […]’
Zuwachsprinzip, das [1*]Einnahmen und Ausgaben als Zugänge und Abgänge aller Vermögenswerte - im Unterschied zu Veränderungen des Kassenbestands - im Verlaufe des Geschäftsbetriebs [WWW201]
‘[…] nachdem er aus Steuergründen […] einen Computer gekauft hat, sieht er sich zwanghaft dem kapitalistischen Zuwachsprinzip [93.8] unterworfen.’
Zwangsumsiedlung, die [1*]durch behördliche Anordnung, behördliche Maßnahmen erzwungene, vorgeschriebene Umsiedlung [° D zwangsweise a]
‘[…] indem er mit den Armeniern beginnt, keinen Flüchtlingstreck, keine Zwangsumsiedlung [281.19] ausläßt […]’
Zwangsverordnung, die [1*] Pl. -enAnordnung, Verfügung von amtlicher Seite, die mittels Drohungen o.Ä. durchgesetzt wird [° D verordnen 2, D zwingen 1a]
‘[…] und das freie Polen überließ sich nunmehr den Zwangsverordnungen [276.14] der Kirche.’
Zweck, der [2*] Pl. -etw., was jmd. mit einer Handlung beabsichtigt, zu bewirken, zu erreichen sucht; [Beweggrund u.] Ziel einer Handlung [D1]
‘[…] indem ich ein Seminar über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke [100.16] des Einkaufs und Verkaufs veranstalte.’‘Dann bat Alexandra darum, […] das gesondert geführte Konto ›Versöhnungsfriedhof Wilno‹ sozialen Zwecken [247.2] zu verpflichten:’
Zweifel, der [4*] Pl. -Bedenken, schwankende Ungewissheit, ob jmdm., jmds. Äußerung zu glauben ist, ob ein Vorgehen, eine Handlung richtig u. gut ist, ob etw. gelingen kann o.Ä. [D]
‘[…] lobt die »trotz grundsätzlicher Zweifel [142.5]« unbeirrbare Loyalität der Denkwitz […]’‘Wenn ich Reschke glaube, wie ich muß, genoß die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft ein vergleichbares Ansehen, das jedoch aus leidvoller Erfahrung immer wieder in Zweifel [206.18] geriet;’‘Danach Zweifel [275.15], Zaudern, Mitmachen, Scham, Schweigen, Sichtotstellen.’‘[…] kommen mir Zweifel [282.12], ob unsere Idee gut und richtig gewesen ist;’
Selbstzweifel; ZweifelsfallZweifelsfall, der [1*]unklarer, Zweifel erweckender Fall (1a); [D]
‘[…] doch beschlossen war, im Zweifelsfall [116.28] immer der Polnisch-Deutsch-Litauischen Friedhofsgesellschaft Vortritt zu lassen.’
Zweigstelle, die [2*](bes. im Versicherungs- u. Bankengewerbe) Zweigniederlassung, Filiale, die in einem anderen Stadtteil od. an einem anderen Ort unterhalten wird [° D Filiale 2]
‘Die Piątkowska legte Schreiben der Wojewodschaft, der Polnischen Nationalbank, Zweigstelle [112.17] Gdańsk, zweier Abgeordneter des Sejm und der Bistumsverwaltung vor.’‘Leicht rechnen hatte der Vizedirektor der polnischen Nationalbank, Zweigstelle [209.17] Gdańsk.’
Zweitbestattung, die [7*] Pl. -nim Rahmen einer Umbettung stattfindende erneute Bestattung [°]
‘Es hieß, bei Zweitbestattungen [194.10] müsse die Grundgebühr kräftig erhöht werden.’‘Er könne sich durchaus Sammelgräber vorstellen und schlage Grabstätten für jeweils fünfzig Zweitbestattungen [196.19] vor […]’‘[…] zumal sich die Menge nach den Zweitbestattungen [215.12] rasch verlief und zu touristisch üblichen Gewohnheiten fand.’‘Die Friedhofsordnung wurde um den Zusatz »raumkonzentrierte Zweitbestattungen [232.21]« länger […]’‘[…] wo die Großeltern und Urgroßeltern durch Erst- oder Zweitbestattung [233.15] letzte Ruhe gefunden hatten.’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen [250.11].’‘[…] zumal […] die »Aktion Umbettung« durch Zweitbestattung [269.22] und das Projekt »Bungagolf« überall Nachahmung fanden.’
Zweitstudium, das [1*]zweites Studium (1); nach einem bereits abgeschlossenen Studium [D]
‘Neben Kunstgeschichte war ihr in Poznań als Zweitstudium [39.25] Germanistik möglich.’
Zwiebel, die [1*] Pl. -n(als Gewürz u. Gemüse verwendete) Zwiebel mit meist hellbrauner, dünner Schale u. aromatisch riechendem, scharf schmeckendem Inneren [D1c]
‘[…] grobe Knoblauchwurst, mit Zwiebeln [143.2] und Schnittlauch vermengten Quark […]’
Zwillinge, die [1*] Pl. Astrol.Tierkreiszeichen für die Zeit vom 21.5. bis 21.6. [D2a] Unkenrufe plastische Darstellung der Zwillinge im Tierkreiszeichen [°]
‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen [157.3] und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
Zwischenfrage, die [1*] Pl. -nFrage (1);, mit dem jmd. die Rede, den Vortrag o.Ä. eines anderen unterbricht od. stört [° D Zwischenbemerkung]
‘Wróbels Langatmigkeit verkürzte er durch Zwischenfragen [198.14].’
Zwischenhändler, der [1*] Pl. - Händler, der der Halbfabrikate kauft u. verkauft, Transithandel betreibt [° D; D Zwischenhandel]
‘[…] daß die Autodiebe, deren Hehler als Zwischenhändler [284.8] den polnischen Markt landesweit bedienten […]’
Zwischenruf, der [1*]Ruf (2);, mit dem jmd. die Rede, den Vortrag o.Ä. eines anderen unterbricht od. stört [° D Zwischenbemerkung]
‘[…] wie er Hochwürden Bierońskis Zwischenruf [177.19] entnehme […]’
Zwischenstimmung, die [1*] Pl. -en[unterschwellige] zeitweilige, variierende Stimmung (1a); [°]
‘Keine seiner Zwischenstimmungen [51.4] ließ er aus.’
Zyniker, der [1*]zynischer Mensch; bissiger, die Wertgefühle anderer herabsetzender Spötter [D]
‘Ein Zyniker [184.20], der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze reißt […]’
Zypresse, die [1*] Pl. -n(zu den Nadelgehölzen gehörender in warmen Regionen bes. des Mittelmeerraumes wachsender) Baum mit kleinen, schuppenförmigen Blättern, kleinen kugeligen Zapfen u. meist nach oben strebenden, eine dichte Pyramide bildenden Ästen [D]
‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf, davor, ummauert im freien Feld und von Zypressen [299.12] bestanden, der Friedhof.’
Register
Geografische Namen
Kontinente
Afrika [1*]drittgrößter Erdteil [D]Amerika [1*]aus den Erdteilen Nord- und Südamerika bestehender Doppelkontinent [D1]Asien [5*]größter Erdteil [D]Australien [1*]kleinster Erdteil [D1]Europa [12*]1. als Erdteil angesehener westlicher Teil Eurasiens [D ¹Europa 1] Europäer; Europareise 2. Staatenkomplex, der durch einen Zusammenschluss der europäischen Staaten entstehen soll [D ¹Europa 2] EuropagedankeOsteuropa [2*]östlicher Teil Europas [D]
Gewässer
Elbe, die [1*]Fluss in Mitteleuropa [D]Hooghly [1*]westlicher und wichtigster Mündungsarm des Ganges, rund 250 km lang [WWW057]Masurische Seen [1*](poln. Wielkie Jeziora Mazurskie) im mittleren Teil der Masurischen Seenplatte, im Nordosten Polens, liegendes Gebiet mit sieben, miteinander verbundenen Seen [Bae]Mittelmeer, dasrund 3,02 Mio. km² großes Meer zwischen Südeuropa, Vorderasien und Nordafrika [Bro] MittelmeerküsteMottlau, die [2*](poln. Motława) durch Danzig fließender Fluss [VaV]Oder, die [1*]Fluss in Mitteleuropa [Bro]Ostsee, die [7*]Nebenmeer der Nordsee [D] Ostseelage; Ostseesud; ²SeeRadaune [6*](poln. Radunia) in der Kaschubei entspringender Fluss, der in Danzig in die Mottlau mündet [WWW134] RadauneuferRadaunesee, der [1*] Pl. -n(poln. Jezioro Raduńskie) in der Kaschubei gelegener ¹See, Quelle der Radaune [VaV]Rhein, der [1*]mit 1320 Kilometern Länge einer der größten Flüsse Europas [Bro]Strießbach, der [1*](poln. Strzyża) kleiner Fluss, der in Danzig in die Weichsel mündet [Lin]Tiber, der [1*]405 Kilometer langer italienischer Fluss, der Rom durchfließt [Bro]Tiege, die [1*](poln. Tuga) durch Tiegenhof fließender Fluss im Werder [WWW177]Weichsel, die [1*](poln. Wisła) Hauptstrom Polens [Bro] Weichselbrücke; Weichseldeich; Weichselfähre
Berge / Gebirge
Albaner Berge [1*]Berge (2) östlich von Rom an der Via Appia [WWW003]Bischofsberg, der [2*](poln. Biskupia Górka) teilweise besiedelte Anhöhe westlich des Danziger Stadtzentrums [VaV]Hagelsberg, der [4*](poln. Góra Gradowa) westlich der Stadt gelegene Danziger Anhöhe [Loe]Pinatubo [1*]aktiver Vulkan auf den Philippinen im Zentrum der Insel Luzon, letzte Ausbrüch 1991 und 1992 [WWW122]
Sonstige landschaftliche Formationen
Danziger Bucht [1*]polnisch-russische Ostseebucht (a) [VaV]Frische Nehrung [2*](poln. Mierzeja Wiślana) schmale Landzunge, die von der Weichselmündung in Polen nach Nordosten verläuft und so das Frische Haff von der offenen Ostsee abtrennt [WWW030]Hela [2*](poln.) (dt. Hel), nördlich von Danzig gelegene Halbinsel [Gaw]Krim, die [1*]Halbinsel zwischen Asowschem und Schwarzem Meer (Ukraine) [D]Luzon [1*]Hauptinsel der Philippinen [Bro] Insel
Länder
Belgien [2*]Staat in Westeuropa [D]DDR, die [2*]Deutsche Demokratische Republik (1949-1990) [D]Deutschland [4*]Staat in Mitteleuropa [D] Deutsche; Norddeutsches; UmgangsdeutschEngland [1*]1. Teil von Großbritannien [D1] 2. volkst. Großbritannien [D2] EngländerFrankreich [2*]Staat in Westeuropa [D] Frankreichfeldzug; Franzose; NordfrankreichGeorgien [1*]Republik in Transkaukasien [D]Germany (engl.) [1*]Deutschland [PonsE]Holland [3*] volkst.Niederlande [D2]Indien [1*] Gen. -sStaat in Südasien [D] InderIrak [2*]Staat in Vorderasien [D]Italien [2*]Staat in Südeuropa [D] ItalienerinJapan [1*]Inselstaat in Ostasien [D] JapanerJugoslawien [1*]zwischen 1918 und 2003 [aus 6 Teilrepubliken und zwei Autonomen Provinzen innerhalb der Republik Serbien] bestehender Vielvölkerstaat in Südosteuropa [WWW060]Kuwait [1*]Scheichtum am Persischen Golf [D]Litauen [7*]Republik im Baltikum zwischen Ostpreußen und Lettland [Bro] LitauerNeuseeland [1*]Inselstaat im Pazifischen Ozean [D]Nicaragua [1*]Staat in Mittelamerika [D]Nordfrankreich [1*]nördlicher Teil Frankreichs [°]Nordpolen [1*]nördlicher Teil Polens [°]1Ostdeutschland [1*]östlicher Teil Deutschlands [Da]2Ostdeutschland [1*](früher in nicht offiziellem Sprachgebrauch) DDR [Db]Pakistan [1*]Staat in Vorderindien [D]Polen [47*] Gen. -sStaat im östlichen Mitteleuropa [D] Altpole; Nordpolen; Pole; Polenfeldzug; Polenkönig; Polin; Umgangspolnisch; WestpolenPreußen [1*]Königreich und Land des Deutschen Reiches [D]Rumänien [1*]Republik in Südost-Europa [Bro]Slowenien [1*]Staat in Südosteuropa [D]Sowjetunion [3*]bis Ende 1991 (zur Zeit der Handlung) der räumlich größte Staat der Erde in Osteuropa und Asien [Bro]Ukraine, die [1*]Staat im Südwesten Osteuropas [D] UkrainerWestdeutschland [1*]die BRD (vor 1989) [im Gegensatz zur DDR] [°]Westpolen [1*]westlicher Teil Polens [°]
Regionen, Provinzen und Bundesländer
Bengalen [2*]Gen. -s Provinz in Indien [D] BengaleDanziger Niederung [1*]zwischen 1918 und 1945 bestehender Danziger Landkreis [WWW021] NiederungDanzig-Westpreußen [1*]nationalsozialistischer Name eines Reichsgaus [SAO]Flandern [1*]belgische Provinz [D]Franken [1*]Landschaft in Bayern und Baden-Württemberg [D ¹Franken]Kaschubei [9*](poln. Kaszuby) Region in Ostpommern [VaV]Kaschubische Schweiz [1*](poln. Szwajcaria Kaszubska) nördlicher Teil der Kaschubei, seen- und waldreiche Moränenlandschaft in Ostpommern [VaV]Lausitz, die [1*]deutsche Landschaft, umfasst den Nordosten Sachsens, Niederschlesien bis Bober und Quais und den Spreewald im Norden [Bro]Masuren [1*]Landschaft im südlichen Ostpreußen [D]Niedersachsen [1*]deutsches Bundesland [D]Niederschlesien [1*](poln. dolny Śląsk) Teil Schlesiens, gehört seit 1945 größtenteils zu Polen [WWW102]Nordrhein-Westfalen [1*]deutsches Bundesland [D]Ostpreußen [2*]ehemalige Provinz des Deutschen Reiches [D]Palästina [1*]Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan [D]Pommern [4*] Gen. -sLandschaft südlich der Ostsee, seit 1945 größtenteils zu Polen gehörig [° D, Bro]Radschasthan [1*]indischer Bundesstaat im Nordwesten des Landes [WWW136]Ruhrgebiet [5*]industrielles Ballungsgebiet in Deutschland mit über 5,3 Mio. Einwohnern [WWW141]Schlesien [4*]Landschaft beiderseits der oberen und mittleren Oder, östlicher Teil seit 1945 zu Polen gehörig [Bro] NiederschlesienSchleswig-Holstein [1*]Land der BRD [Bro]Sudetenland [1*]ehemaliger deutscher Reichsgau, 1945 an die Tschechoslowakei zurückgefallen [Bro]Tuchler Heide [1*](poln. Bory Tucholskie) Heidelandschaft in der Kaschubei und dem Kociewie [VaV]Umbrien [1*]Region in Mittelitalien [D]Werder, der/das [8*](poln. Żuławy) landschaftlich geprägte Region im Weichseldelta östlich von Danzig [VaV]
Städte, Stadtteile und Ortschaften
Adlershorst [1*] Orłowo (poln.) [1*]polnischer Küstenort in der Nähe von Gdingen [VaV]Allenstein [2*] Olsztyn (poln.) [1*]polnische Stadt an der Alle [DWA]Altstadt, die [5*](Stare Miasto) nördlicher Stadtteil Danzigs [Sie] AltstadtgeländeAmsterdam [1*]Hauptstadt der Niederlande [D]Antwerpen [3*]Stadt in Belgien [D] Rathaus (c)Assisi [2*]Stadt in Italien [D]Athen [1*]Hauptstadt von Griechenland [D]Bad Doberan [1*]Stadt und Heilbad in Mecklenburg-Vorpommern [DWA]Berendt [1*](poln. Kościerzyna) Stadt in der Kaschubei [VaV]Berlin [5*]zur Zeit der Handlung noch in einen Ost- und Westteil getrennte Stadt in Ostdeutschland [°]Bissau [1*](poln. Boszowie) Gemeinde im Landkreis Danziger Höhe [WWW012]Bochum [22*]Stadt in Nordrhein-Westfalen [Bro]Böblingen [1*]Kreisstadt in Baden-Württemberg [Bro]Bologna [1*]Hauptstadt der Provinz Bologna, Oberitalien [Bro]Bombay [1*]Hauptstadt von Maharashtra, Indien [Bro]Bonn [3*]zur Zeit der Handlung noch Hauptstadt der Bundesrepublik [°]Braunschweig [1*]Stadt in Niedersachsen [D]Bremen [6*]Stadt und deutsches Bundesland [D]Brentau [1*](poln. Brętowo) Ort in Ostpommern [Lin]Breslau [2*] Wrocław (poln.) [1*]Stadt in Niederschlesien [Bae]Brösen [4*] Brzeźno (poln.) [4*]Vorort von Danzig [VaV]Bromberg [2*](poln. Bydgoszczi) polnische Stadt an der Netze [DWA]Brüssel [1*]Hauptstadt von Belgien [D]BrzeźnoBrösenBukarest [2*]Hauptstadt von Rumänien [D]Bunzlau [1*](poln. Boleslawiec) polnische Industriestadt am Bober [WWW018]Bytów (poln.) [1*](dt. Bütow) Stadt in der Kaschubei [VaV]Calcutta [7*]größte Stadt Indiens [D Kalkutta]Cambridge [1*]Stadt in England [D]Chełm (poln.) [1*]westlich, am Bischofsberg gelegener Danziger Stadtteil [VaV]Chmielno [2*](dt. Ludwigsdorf) Stadt in der Kaschubei (Kreis Osterode) [SAO]Dakka [3*]Hauptstadt von Bangladesch [D Dhaka]Dantzik [1*]urkundlich erstmals 1342 belegte Namensvariante zu Danzig [Sim3]Danzig [22*] Gdańsk (poln.) [38*]Stadt an der Ostsee [D] Danzich [Brakup Namen]; Dantzik; Stadt (b)Dresden [3*]Stadt an der Elbe; Landeshauptstadt von Sachsen [D]Düsseldorf [10*]Stadt am Rhein; Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen [D]Elbing [2*] Elbląg (poln.) [1*]Stadt im Nordosten Polens (Kreis Elbing) [SAO]ElblągElbingEssen [2*]Stadt im Ruhrgebiet [D ²Essen]FirenzeFlorenzFlorenz [1*]Firenze (ital.) [1*] italienische Stadt [D]Frankfurt am Main [1*]Stadt in Hessen [D]Frauenburg [1*](poln. Frombork) Stadt am Friesischen Haff [Gaw]Fürth [1*]Nachbarstadt von Nürnberg [D]GdańskDanzigGdynia (poln.) [2*](dt. Gdingen) Hafen- und Handelsstadt nördlich von Danzig [Gaw]Gleiwitz [1*](poln. Gliwice) Stadt in Oberschlesein [Bae]Glogau [1*](poln. Głogów) Stadt in Niederschlesien [Bae]Göttingen [3*]Stadt an der Leine [D]Grodno [3*]Gebietshauptschaft in Weißrussland [Bro] Gesellschaft der Freunde von Wilno und GrodnoHamburg [4*]Stadt und deutsches Bundesland [D]Hannover [1*]Landeshauptstadt von Niedersachsen [D]Heidelberg [1*]Stadt am unteren Neckar [D]Heisternest [2*] Jastarnia (poln.) [1*]Fischerdorf auf der Halbinsel Hel [Gaw]Hirschberg [1*](poln. Jelenia Góra) Stadt am Bober [Bae]Hongkong [1*]Hafenstadt an der südchinesischen Küste (frühere britische Kronkolonie) [D]JastarniaHeisternestJelitkowo (poln.) [2*](dt. Glettkau) am Meer gelegenes Danziger Wohnviertel [VaV]Karthaus [1*]Kartuzy (poln.) [3*] Stadt in der Kaschubei [VaV]KartuzyKarthausKiel [1*]Hafenstadt an der Ostsee; Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein [D ³Kiel]Köln [3*]Stadt am Rhein [D]Kopenhagen [1*]Hauptstadt von Dänemark [D]Kraków (poln.) [1*](dt. Krakau) drittgrößte Stadt Polens, an der Weichsel gelegen [Bae]Küstrin [1*](poln. Kostrzyn) Stadt am Oderbruch in Nordwestpolen [Bae]Kursk [1*]Stadt in Russland am Sejm [Bro]Landsberg an der Warthe [1*](poln. Gorzów Wielkopolski) Hauptstadt der Wojewodschaft Gorzów in Polen [Bro]Langfuhr [2*]Wrzeszcz (poln.) [2*] Danziger Stadtteil [Gaw]Liegnitz [1*](poln. Legnica) Hauptstadt der polnischen Wojewodschaft Legnica, in Niederschlesien [Bro]Limburg an der Lahn [2*]Kreisstadt in Hessen [Bro]London [5*]Hauptstadt von Großbritannien [Bro]Lübeck [7*]Stadt in Schleswig-Holstein [Bro]Madrid [1*]Hauptstadt von Spanien [D]Marienburg [1*](poln. Malbork) Stadt am Nogat [Bae]Marienwerder [1*](poln. Kwidzyn) Stadt im untern Weichselland [Bae]Matarnia¹Matern1Matern [2*] Matarnia (poln.) [3*]Gemeinde im Kreis Danziger Höhe (Regierungsbezirk Danzig) [WWW090] ²MaternMecheln [1*]Stadt in Belgien an der Dyle [Bro]Nassenhuben [1*](poln. Mokry Dwór) Gemeinde im Kreis Danziger Niederung [WWW099]Neapel [10*]Hauptstadt der italienischen Provinz Neapel in Kampanien [Bro]Neubrandenburg [1*]Stadt in Mecklenburg-Vorpommern [D]Neuschottland [1*](poln. Nowe Szkoty) Danziger Wohnviertel [VaV]Neuteich [1*](poln. Nowy Staw) Stadtgemeinde im Langkreis Marienburg (Regierungsbezirk Danzig) [WWW101]Nickelswalde [1*](poln. Mikoszewo) östlich von Danzig gelegener Küstenort [Bae]Niederstadt, die [1*](poln. Dolne Miasto) Danziger Stadtteil [VaV]Nowy Port (poln.) [2*](dt. Neufahrwasser) nördlich der Stadt gelegener Vorort Danzigs [WWW106]Ohra [2*](poln. Orunia) südlicher Stadtteil Danzigs, ehemaliges Arbeiterviertel [VaV]Oliva [6*] Oliwa (poln.) [2*]Stadtteil im Nordwesten Danzigs [Bae] Olivaer WaldOliwaOlivaOlsztynAllensteinOrłowoAdlershorstOrvieto [2*]Stadt in Umbrien, Italien [Bro]Ostberlin [1*]zur Zeit der Handlung noch Hauptstadt der DDR [°]Paris [3*]Hauptstadt von Frankreich [D]Peine [1*]Kreisstadt in Niedersachsen [Bro]Pelplin [1*]Kleinstadt im Kociewie [VaV]Pfefferstadt, die [1*](poln. Korzenna) Kaufmannsviertel in der Altstadt [RR1]Posen [1*] Poznań (poln.) [4*]Stadt in Westpolen, an der Warthe [Bro]PoznańPosenPrag [1*]Hauptstadt der Tschechischen Republik [D]Putzig [1*](poln. Puck) Stadt im Kreis Neustadt (Regierungsbezirk Danzig) [WWW132]Ramkau [1*](poln. Gdańsk-Rębiechowo) Gemeinde im Kreis Danziger Höhe [WWW137]Rastenburg [1*](poln. Kętrzyn) Stadt am Guber [Bae]Rechtstadt [5*](poln. Główne Miasto) Danziger Stadtteil [VaV]Reval [1*]Hauptstadt und wichtigster Hafen Estlands [Bro]Rio [1*]/kurz für Rio de Janeiro/ Stadt in Brasilien [D Rio de Janeiro]Rom [8*]Hauptstadt Italiens [Bro]Rotterdam [1*]zweitgrößte Stadt der Niederlande [Bro]Saskoschin [1*](poln. Zaskoczyn) Gemeinde im Kreis Danziger Höhe [WWW145]Saspe [1*](poln. Zaspa) Danziger Stadtteil [VaV]Schiewenhorst [1*](poln. Gdańsk-Świbno) Gemeinde im Kreis Danziger Niederung [WWW152]Schidlitz [2*](poln. Gdańsk-Siedlce) gehört mit Alt Schottland und Stolzenberg zu den sogenannten 'vereinigten Vorstädten' von Danzig, die 1814 eingemeindet wurden, seither Wohnplatz, zur Stadtgemeinde Danzig gehörend [WWW150]Schwerin [1*]Hauptstadt von Meckenburg-Vorpommern [Bro]Siena [1*]Stadt in der Toskana, Italien [Bro]Sopot (poln.) [2*](dt. Zoppot) Kur- und Ostseebadeort, mit Danzig und Gdingen zur so genannten 'Dreistadt' gehörend [VaV]Stettin [1*](poln. Szczecin) Stadt an der Oder [D]Stralsund [1*]Hafenstadt an der Ostsee [D]Stolp [2*](poln. Słupsk) zirka 100 Kilometer westlich von Danzig gelegene Stadt [VaV]Stolzenberg [1*](poln. Gdańsk-Chełm) gehört mit Alt Schottland und Schidlitz zu den so genannten 'vereinigten Vorstädten' von Danzig, die 1814 eingemeindet wurden, seither Wohnplatz, zur Stadtgemeinde Danzig gehörend [WWW169]Stuhm [1*](poln. Sztum) Dorf südlich von Marienburg [VaV]Stutthof [2*](poln. Sztutowo) Gemeinde im Kreis Danziger Niederung [WWW172]Tiegenhof [2*](poln. Nowy Dwór Gdański) Stadt im Kreis Marienburg (Regierungsbezirk Danzig) [WWW178]Tobruk [1*]libysche Hafenstadt, wegen seiner Lage während des 2. Weltkriegs heftig umkämpft [WWW179]Trier [3*]Stadt an der mittleren Mosel [Bro]Triest [1*]Hauptstadt der italienischen Region Friaul [Bro]Tschenstochau [1*](poln. Częstochowa) Stadt an der Warte [Bae]Uppsala [1*]Stadt in Schweden [Bro]VilniusWilnaVorstadt, die [2*](poln. Stare Przedmieście) alte Vorstadt, Danziger Stadtteil [VaV]Warschau [5*]Warszawa (poln.) [3*] Hauptstadt von Polen [Bro]WarszawaWarschauWien [2*]Hauptstadt Östereichs [Bro]Wiesbaden [2*]Hauptstadt des Landes Hessen [Bro]Wilna [10*] Vilnius (lit.) [2*] Wilno (poln.) [19*]Hauptstadt Litauens [Bro]WilnoWilnaGesellschaft der Freunde von Wilno und GrodnoWismar [1*]Hafenstadt an der Ostsee [D]WrocławBreslauWrzeszczLangfuhrWuppertal [1*]Stadt an der Wupper [D]Zuckau [1*](poln. Żukowo) Stadt westlich von Danzig an der Radaune [Bae]
Straßen, Gassen und Plätze
Allee Grunwaldzka [8*](poln. Aleja Grunwaldzka) Straße im Danziger Stadtteil Langfuhr [VaV] Adolf-Hitler-Straß [Brakup Namen]; Allee (b); Rabindranath-Tagore-Allee; StalinalleeAm Brausenden Wasser [1*](poln. Wartka) Straße im Danziger Stadtgebiet [WWW007]An der Reitbahn [1*](poln. Garbary) Straße im Danziger Stadtteil Rechtstadt [VaV]Ankerschmiedegasse [1*](poln. Kotwiczników) Gasse im Danziger Stadtteil Rechtstadt [Sie]Beutlergasse [1*](poln. Kaletnicza) Straße im Danziger Stadtteil Rechtstadt [VaV]Brenner, der [1*]Alpenpaß in Tirol [Bro]Brotbänkengasse [1*](poln. Chlebnicka) Gasse im Danziger Stadtteil Rechtstadt [Sie]Engelsgrube [1*]Straße in Lübeck, in der sich das Haus Hansestadt Danzig befindet [WWW024]Frauengasse [1*](poln. Mariacka) Straße im Danziger Stadtteil Rechtstadt [Gaw]Große Allee [12*](poln. Aleja Zwycięstwa) von Linden gesäumte Hauptverkehrsstraße im Danziger Stadtteil Langfuhr [VaV] Allee (a); HindenburgalleeGroße Krämergasse [1*](poln. Kramarska) Straße im Danziger Stadtgebiet [WWW048]Hindenburgallee [2*]früherer Name der Großen Allee [WWW055] Hindenburchallee [Brakup Namen]Holzmarkt [1*](poln. Targ Drzewny) Markt (1), der ein früheres Handelszentrum Danzigs darstellte [VaV]Hundegasse [22*] Ogarna (poln.) [3*]Straße im Danziger Stadtteil Rechtstadt [VaV]Jäschkentalerweg [1*](poln. Jaśkowa Dolina) Straße im Danziger Stadtteil Langfuhr [VaV]Kleiner Exerzierplatz [3*]Platz (3) im Danziger Stadtteil Langfuhr, heute westlicher Teil des Park im. M. Kasprzaka [WWW070; VaV]Kohlenmarkt [1*](poln. Targ Węglowy) Markt (1) in der Danziger Rechtstadt [VaV]Langer Markt [4*](poln. Długi Tark) Markt(1)platz im Zentrum der Rechtstadt [Gaw]Langgasse [5*](poln. Długa) wichtigste Straße des Danziger Stadtteils Rechtstadt [VaV]Lornsenstraße [1*]Straße im Kieler Stadtteil Brunswik [WWW086]Maifeld, das [1*]MaiwieseMaiwiese, die [3*]weites Feld am Steffenspark in Langfuhr, das die Nazis für ihre feierlichen Fahnenaufmärsche nutzten, heute befinden sich Baracken auf dem Gelände [Jü] MaifeldMichaelisweg [7*](poln. ul. Traugutta) in die Große Allee mündende Straße im Danziger Stadtteil Langfuhr [WWW093]Pelonker Weg [4*] Polanki (poln.) [1*]Straße in Oliva [VaV] Weg (3)Poggenpfuhl [1*](poln. Żabi Kruk) Straße in der Danziger Vorstadt [WWW123]Rabindranath-Tagore-Alleefiktive NamenStalinallee [1*](poln. Aleja Stalina) heute Allee Grunwaldzka [WWW164]ul. OgarnaHundegasseul. PolankiPelonker WegWollwebergasse (große) [2*](poln. Tkacka) Straße im Danziger Stadtgebiet [WWW200]
Personenregister
Arnim, Achim von [2*]deutscher Dichter (1781-1831) Vertreter der Romantik [Bro]Albers, Hans [1*]Bühnen- und Filmschauspieler (1892-1960) [Bro]Angermünde, Otto [1*]Danziger Ratsherr [Bog]Beuys, Joseph [1*]deutscher Künstler (1921-1986) [Bro]Bielecki, Jan Krzysztof(*1951) polnischer Politiker und Wirtschaftsfachmann, Ministerpräsident (Jan. 1991-Dez 1991) [WWW011] Ministerpräsident (b)Bloch, Ernst [1*]deutscher Philosoph (1885-1977) [Bro] UtopiescheißeBose, Subhas Chandra [3*](1897-1945) indischer Politiker; radikaler Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung [MEL]Brandys, Kazimierz [1*]polnischer Autor (1916-2000) [WWW015]Brentano, Clemens [1*]deutscher Dichter (1778-1842) [Bro]Brothagen, Georg [2*]Danziger Patrizier, dessen Grabstein mit eingeritztem Hauszeichen sich in der Kirche zum Heiligen Leichnam befindet [Dro3]Bürger, Gottfried August [1*]deutscher Dichter (1747-1794) [Bro]Cassirer, Ernst [1*]deutscher Philosoph (1874-1945) [Bro]Chodowiecki, Daniel Nikolaus [5*](1726-1801) deutscher Kupferstecher, Grafiker und Illustrator, von 1797 bis 1801 Direktor der Berliner Akademie der Künste und Mechanischen Wissenschaften [WWW019] GrafikerChopin, Frédéric [1*]polnischer Pianist und Komponist (1810-1849) [Bro]Citron [1*] , Hellmut Dr. med.praktischer Arzt in Danzig vor dem 2. Weltkrieg [E37]Curicke, Reinhold [1*](1610-1667) Jurist und Danziger Historiograph; Verfasser der ersten Monographie über Danzig »Der Stadt Danzig historische Beschreibung« [WWW020]Drost, Willi [1*]deutscher Kunsthistoriker und Verfasser der fünf Bildbände »Kunstdenkmäler der Stadt Danzig« [°]Düringer, Hans [1*]Konstrukteur der astronomischen Uhr im Nordschiff der Marienkirche (15. Jh.) [Bog Johannes Düring]Ensor, James [1*]belgischer Maler, Zeichner und Radierer (1860-1949) [Bro]Ferber [1*]Danziger Patriziergeschlecht, von Eberhard in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts begründet, Familienwappen mit drei nach links gerichteten Schweinsköpfen in St. Trinitatis [Bog; Dro5]Gierek, Edward(1913-2001) polnischer Politiker, löste W. Gomułka 1970 als Parteichef der PZPR ab, Rücktritt 1980 [WWW038] GierekzeitGoclowski, Tadeuszseit 1984 Bischof von Oliva [WWW042]Goldbrunner [1*]Ludwig deutscher Fußballspieler (1908-1981) [WWW043]Gomułka, Władysław(1905-82) polnischer Politiker, 1965 -70 erster Sekretär des Zentralkomitees der PZPR [WWW045] GomułkazeitGralath, Daniel der Ältere [4*](1708-1767) Diplomat und Physiker, 1763-1767 Danziger Bürgermeister, hinterließ der Stadt nach seinem Tod testamentarisch hunderttausend Gulden für das Anlegen der Großen Lindenallee zwischen Danzig und Langfuhr [WWW046]1Hevelius [3*](1611-87) Danziger Ratsherr und Bürgermeister, gilt als einer der bedeutendsten Astronomen seiner Zeit und Begründer der Mondkartographie [WWW054] AstronomHewolke [1*] Johann [2*]¹HeveliusHolbein [1*] Hans, der Jüngeredeutscher Maler und Zeichner für den Holzschnitt [Bro]Jaruzelski, Wojciech Witold(*1923) polnischer Politiker und Militär, ab 1981 Parteichef, 1989-90 Staatspräsident [WWW058] Kriegsrecht; Ministerpräsident (a)Jesus [1*]/kurz für Jesus Christus/ Urheber und zentrale Gestalt des Christentums [D] ²Christ; Herz-Jesu-BildKipling, Rudyard [1*]britischer Schriftsteller (1865-1936) [Bro]1Klawitter [1*]Danziger Schiffsbauerfamilie, Familiengrab auf dem Gelände des ehemaligen Friedhof zum Heiligen Leichnam [WWW065] Klawittergrab2Klawitter [1*]Carl, William (1856-1929) Präsident der Handelskammer [WWW066]3Klawitter [4*] Johann Wilhelm [1*](1801-63) gründete 1827 eine Werft in Danzig am linken Ufer der Mottlau [WWW067]Kohl, Helmutdeutscher Bundeskanzler (1982-1998) [°] KanzlerKonopnicka, Maria [1*]polnische Schriftstellerin und Übersetzerin (1842 - 1910) [WWW073]Kuroń, Jacek [1*]polnischer Bürgerrechtler und Politiker (1934-2004) Sozial- und Arbeitsminister von 1989-91 [WWW081] KuroniówkaLazarus [1*]Bruder der Maria und Martha, durch Jesus vom Tode erweckt (Johannes 11 bis 13) [Bro]Leander, Zarah [1*]schwedische Schauspielerin und Sängerin (1907-1981) [Bro]Lehner, Ernst [1*]deutscher Fußballspieler (1912-1986) [WWW083]Lemman, Mattias und Lovise [1*]in der Danziger Marienkirche beigesetztes Ehepaar [Fremdtext] [°]Lenin, Wladimir [1*](eigentlich Uljanow) bolschewistischer Führer und Gründer der Sowjetunion (1870-1924) [WWW084]Mackensen [2*]Doppelgrabstein (1768) für die Gebrüder Mackensen mit Wappen im Hauptschiff der Kirche zum Heiligen Leichnam [Dro3]Malskat, Lothar [2*](1913-1988) Fälscher der 1948 bei der Restaurierung der Lübecker Marienkirche entdeckten „gotischen“ Deckenfresken [WWW087]Milosz, Czeslaw [1*]litauischer Schriftsteller (1911-2004) [WWW094]Moewes, Carl Gottfried [1*]Name auf einem Grabstein (1797) im Hauptschiff der Kirche zum Heiligen Leichnam [Dro3]Neuwerg, Sebald Rudolf von [1*]Danziger Patrizier, seine bronzene Relief-Grabplatte befindet sich im Mittelschiff der Danziger Marienkirche (1538) [Dro4]Nielsen, Asta [1*]dänische Schauspielerin (1881-1971), Karriere vor allem beim deutschen Stummfilm [WWW103]Nietzsche, Friedrichdeutscher Philosoph (1844-1900) [Bro] Nietzsche-ZitatNotke, Bernt [1*](um 1440 - 1509) deutscher Bildschnitzer und Maler, Totentanzzyklen in der Marienkirche in Lübeck (nur in Kopien erhalten) und in der Nikolaikirche in Reval [WWW105]Obbergen, Anthony van [1*]Danziger Architekt der Renaissance (1543 - 1611) [WWW107]Opitz, Martin von Boberfeld [1*]deutscher Dichter (1597-1639),seine Grabplatte befindet sich im nördliche Seitenschiff der Danziger Marienkirche [Bro; Dro4]Panofsky [1*] , Erwin(1892-1968) Professor für Kunstgeschichte in Hamburg und Princeton, 1967 Orden „Pour le merite“ [WWW112]Parwati [1*]hinduistische Göttin der Erhaltung und Zerstörung [WWW114]Piel, Harry [1*]deutscher Regisseur und Schauspieler (1892-1963) [WWW120]Piłsudski, Józef Klemens [3*](1867-1935) bedeutender polnischer Staatsmann zwischen den Weltkriegen, 1918-22 Staatschef, setzte sich für die Wiederherstellung der polnischen Grenzen aus der Zeit vor den polnischen Teilungen ein [WWW121]Poe, Edgar, Allen [1*]amerikanischer Journalist und Schriftsteller (1809-1849) [Bro]Purcell, Henry [1*]englischer Komponist (1659-1695) [Bro]Raffael Gen. -s [1*](Raffaelo Santi) italienischer Maler und Baumeister (1483-1520) [Bro]1Rebeschke [1*]Danziger Brauerfamilie [WWW138]2Rebeschke, Catharina [2*]Ehefrau von ¹Hevelius [WWW139]Rebeschkin, die [1*]Rebeschke, CatharinaRiemenschneider, Tilman(um 1460-1531) deutscher Bildhauer und Bildschnitzer der deutschen Spätgotik [Bro] RiemenschneiderengelSchadius, Jakobus [1*]Danziger Patrizier; sein Epitaph mit Wappen befindet sich im südlichen Querschiff der Danziger Marienkirche [Dro4] BreitovalSchichau, Ferdinand Gottlob [1*](1814-1896) deutscher Industriepionier [WWW149]Schmid, H. Daniel [1*]Danziger Pfarrer, den ein Bildnis im Hauptschiff der Danziger Kirche zum Heiligen Leichnam zeigt [Dro3]Schopenhauer [1*]Danziger Kaufmannsfamilie, siedelte 1793 nach Hamburg über [Abe]Schwartzwaldt, Johann Carl [1*]Danziger Patrizier, Wappen der Familie in St. Peter und Paul [Dro5]Sobieski, Jan III. [1*](1629-96) ab 1674 Wahlkönig von Polen, besiegte 1683 das türkische Heer vor Wien [WWW162]Stalin [1*]Jossif Wissarionowitsch, eigentlich J.W. Dschugaschwili (1879-1953), Politiker der UdSSR, unter seiner Diktatur wurde das Terrorsystem in der Sowjetunion aufgebaut [Bro] Stalinhymnus; StalinismusStrauch, Aegidius [3*]1669 zum Rektor des akademischen Gymnasiums und Prediger an der Trinitatiskirche berufen, wurde aufgrund demagogischer Reden 1673 abgesetzt und 1675-78 in Küstrin wegen angeblicher Konspiration mit den Schweden inhaftiert [WA2]Szczypiorski, Andrzej [1*]polnischer Autor (1924-2000) [WWW173]Traugutt, Romuald [1*]polnischer Freiheitskämpfer (1826-1864) [WWW184]Uphagen, Johann [1*]Danziger Ratsherr [VaV]Verdi, Guiseppe [1*]italienischer Komponist (1813-1901) [Bro]Voss, Johann Heinrich [1*]deutscher Dichter (1751-1826) [Bro]Wałęsa, Lech(*1943) Führer der Gewerkschaft Solidarność und Staatspräsident Polens (1990-95) Friedensnobelpreis 1983 [WWW192] Präsident (1b)Weizsäcker, Richard Freiherr von(*1920) deutscher Jurist und Politiker 1984-94 Bundespräsident [Bro] Bundespräsident; Staatsmann
Sachregister
Achtkommaacht-Großbatterie Brösen/Glettkau [1*]aus den Danziger Küstenorten Brösen und Glettkau zusammengeschlossene Einheit aus dreimal sechs 8,8 cm Flug(zeug)abwehrkanonen während des 2. Weltkriegs [° WWW001]Ägypter [1*]Bevölkerung im Niltal (ca. 2600-700 v. Chr.), die zahlreiche Kunstschätze und Bauwerke, wie die Pyramiden hervorbrachte [Bro]Akademischer Park [1*] (poln.) Park Akademicki [2*]Park im Danziger Stadtviertel Langfuhr [VaV]Albert-Forster-Stadion [1*]nach Albert Forster (1902-52) Gauleiter der NSDAP (1930 - 1945) und Reichsstatthalter in Danzig (1939 - 1945) benanntes Sportstadion in Langfuhr [°WWW004] Heinrich-Ehlers-SportplätzeAlfa Romeo1910 gegründete italienische Automobilfirma, (Anonima Lombarda Fabbrica Automobili), ab 1915 Alfa Romeo mit der Übernahme durch Nicola Romeo [WWW005] Alfa RomeoAltstädtisches Rathaus [2*] altstädtisches Rathaus [1*](Ratusz Starego Miasta) um 1595 in der Danziger Altstadt errichtetes Rathaus (a), ein manieristisches Backsteingebäude, heute Kulturzentrum [VaV]Amada [2*]Danziger Margarinefabrik im Industrievorort Schellmühl-Lauental [WWW006]Am Brunnen vor dem Tore [1*]deutsches Volkslied von Wilhelm Müller (1822) von Franz Schubert 1827 vertont [WWW008]Amor [1*]röm. Myth. Gott der Liebe [D]Apple [1*]von Steven P. Jobs und Stephen G. Wozniak 1976 in Palo Alto/Kalifornien gegründete Computerfirma [WWW009] AppleArtushof [1*](Dwór Artusa) Bauwerk in Danzig [Bog]Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis [1*]Auswahl von 42 Kupferstichen von Daniel Chodowiecki [°]Bahlsen1889 gegründeter Hersteller von süßen Backwaren [WWW010] BahlsenkeksBaltische Oper [2*](poln. Opera i Filharmonia Bałtycka) Danziger Opernhaus [VaV]Barbarafriedhof, der [1*]Friedhof in Schidlitz an der Weinbergstraße, heute Grünfläche [K1; K2]Bartłomieja (poln.) [1*]Sankt BartholomäusBerliner Mauer [1*](von der DDR am 13.8. 1961 errichtetes) durch Berlin verlaufendes Bauwerk, das die Stadt politisch (in einen östlichen u. einen westlichen Teil) teilte [D Mauer 1b] Mauer (a)Birgittenkirche [1*] Sankt Birgitten [3*](Kościół św. Brygidy) Kirche in der Danziger Altstadt [VaV Brigittenkirche]BMWdeutscher Automobilhersteller, 1916 als Bayerische Flugzeug-Werke gegründet, 1922 von den Bayerischen Motorenwerken übernommen [WWW013] BMW-FahrerBlumentopf [1*]kleiner dicker Turm am Dominikanerplatz, 1897 auf Beschluss der Stadtversammlung abgerissen [Loe]Borsalino1857 gegründete Firma für Hüte [WWW014] BorsalinoBrama Oliwska¹Olivaer TorBrama WyżynnaHohes TorBrandenburger Tor [1*]Berliner Tor, 1788 bis 1791 von C. G. Langhans erbaut [Bro]Bund der Danziger e.V. [1*]landsmannschaftliche Vereinigung der deutschen Danziger [WWW017] Berufsvertriebene; ¹BundCafé Vierjahreszeiten [2*]Konditorei und Café in der Danziger Hindenburgallee 9/10 [E37]Der Mai ist gekommen... [1*]deutsches Volkslied, Text von Emanuel Geibel, von Justus Wilhelm Lyra vertont [WWW022]Deutsche Bank AG [1*]1870 gegründete deutsche Groß²bank mit Sitz in Frankfurt am Main [°Bro]Dominik [1*]Danziger Sommerfest [VaV] Dominik [Brakup Namen]Dominikanerkirche [3*]anderer (früherer) Name der Nikolaikirche [RR1]Dominikanerkloster [2*]zwischen 1839 und 1840 abgerissenes Kloster des Dominikanerordens in der Danziger Rechtstadt [Loe]Dominikshalle [2*]kurz für DominiksmarkthalleDominiksmarkt [1*]Danziger Volksfest [VaV]Dominiksmarkthalle [5*]Markthalle aus Backstein in der Danziger Altstadt [VaV]Erster Weltkrieg [4*]1914 mit der Kriegserklärung des Deutschen Reichs an Russland beginnender Krieg, der mit einem massiven Maschineneinsatz und mit Massenvernichtungswaffen in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien geführt wurde und bis 1918 dauerte [WWW026] Krieg (c)Etrusker [1*]im Altertum eine nichtindogermanische Bevölkerung Italiens, die vom 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. ihre kulturelle und politische Blüte erreichte [°Bro]Fiat(Fabbrica Italiana Automobili Torino) 1899 gegründeter italienische Automobilhersteller [WWW027] Polski FiatFranziskaner, der [1*]Angehöriger des Franziskanerordens [D]Frau Luna [1*]Operette von Paul Lincke [OOF]Fregata [1*]Gewerkschaftshaus in Jastarnia [°]Fruchtbringende Gesellschaft [1*](Palmenorden) 1617 in Anhalt-Cöthen nach italienischem Vorbild gegründete Sprachgesellschaft [WWW033]Fuhlsbüttel [1*]Hamburger Flughafen westlich der Alster in der Nähe der Gemeinde Fuhlsbüttel (seit 1911) [WWW034]Gebhards Hotel [1*](Romantik Hotel Gebhards) 5-Sterne Hotel in Göttingen [WWW035]Geneigte Ebene [1*]fünf Ebenen zwischen Buczyniec und Całuny auf einer Strecke von 10 Kilometern, mit denen Schiffe im Oberländischen Kanal zwischen den Seen auf Schienen transportiert werden [VaV]Gesellschaft der Freunde von Wilno und Grodno [1*]polnischer Verein, der die polnischen Minderheiten in Wilno und Grodno karitativ, wirtschaftlich und kulturell unterstützt [WWW037] Freund (2)Głos Wybrzeża [1*]Tageszeitung mit Verbreitungsgebiet Danzig und Umgebung [WWW041]Golfkrieg [6*]Gen. -es 2. Golfkrieg (1991), in dem eine internationale Allianz unter der Führung der USA im Auftrag der UN den Irak aus dem von diesem 1990 besetzten Kuwait vertrieb [Bro] GolfkriseGriechen [1*]Volk der Antike, Hellenen [°]Grieneisen [1*]1830 von Julius Grieneisen in Berlin gegründetes Bestattungsunternehmen (heute Ahorn-Grieneisen) [WWW047]Große Mühle [4*](poln. Wielki Młyn) um 1350 auf einer Insel im Radaunekanal erbaute Mühle [Gaw]Grünes Tor [1*](poln. Brama Zielona) schlossähnliches Tor an der Ostseite des Langen Markts [Gaw]Haus der Hansestadt Danzig [2*]Lübecker Museum, das das geschichtliche und kulturelle Erbe Danzigs und der Danziger Region pflegt [WWW051]Heinrich-Ehlers-Sportplätze [1*]früherer Name des Albert-Forster-Stadions [WWW052]2Hevelius [15*]Danziger Hotel [Gaw]Hohes Tor [2*] Brama Wyżynna [3*]Tor als Teil der Danziger Stadtbefestigung (erbaut 1571-76) [VaV]Holbergsuite [1*]Orchesterwerk von Edvard Grieg [WWW056]Holländer, der [1*] Pl. (m+f) -hist. Einwohner des Königreichs Holland [°]Hotel Hevelius²HeveliusHotel Kaiserhof [2*]4-Sterne Hotel in der Lübecker Innenstadt [WWW061]Hotel Merkury [1*]3-Sterne Hotel in Poznan [WWW092]Hotel Prem [1*]Hamburger Privathotel an der Alster [WWW131]Jakobskirche [2*](poln. Kościół św. Jukuba) Kirche (1) des Kapuzinerordens in der Danziger Altstadt [VaV]Johanniskirche [1*] Sankt Johann [3*] Sankt Johannis [2*](poln. Kościół św. Jana) zwischen 1377 und 1465 erbaute spätgotische Kirche (1) in Danzig [Gaw]Jüngstes Gericht [1*]christl. Rel. göttliches Gericht über die Menschheit am Tag des Weltuntergangs [D ¹Gericht]Kaiserliche Werft(= Danziger Werft) an der Toten Weichsel gelegener größter Danziger Industriebetrieb, 1922 in die Aktiengesellschaft „The International Shipbuilding and Engeneering Co. Ltd“ umgewandelt [RR2] KaiserzeitKali [4*]hinduistische Göttin des Todes, der Zerstörung und der Erneuerung, wird meist schwarz mit mehreren Armen dargestellt [WWW062] Kali-MariaKatharinenkirche [3*] Sankt Katharinen [3*](poln. Kościół św. Katarzyny) älteste Kirche (1) der Danziger Altstadt [VaV]Kelpin [1*]Gut nahe der Ortschaft Kelpin (poln. Kiełpino Górne) westlich von Danzig [K3]Kiek en de Köck [4*](poln. Baszta Jacek) 36 Meter hoher Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung in der Danziger Rechtsstadt [VaV] WehrturmKino Leningrad [2*]größtes Kino in Danzig in der Langgasse 57, heute Kino Neptun [WWW063]Kirche zum Heiligen Leichnam [7*](poln. K. Bożego Ciała) im 14. Jahrhundert gegründete, im Westen der Danziger Altstadt gelegene Kirche (1) [Dro3] HospitalkircheKlawitterwerft [1*]1827 von Johann Wilhelm Klawitter in Danzig gegründete Werft [WWW068]Kleine Nachtmusik [1*]Streicherserenade von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 525) [WWW069]Knackfuß-Künstlermonographien [1*]ab 1895 herausgegebene, ca. 12 Bände umfassende Sammlung des Malers und Kunstschriftstellers Hermann Knackfuß [WWW071]Königlich-Preußische Akademie [1*]Berliner Akademie, 1700 durch Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg gestiftet, ihre Aufteilung in mathematisch-naturwissenschaftliche und philosophisch-historische Klassen wurde Vorbild für viele andere Akademien [WWW072]Königliche Kapelle, die [1*](poln. Kaplica Królewska) Danziger Kapelle mit Barockfassade von 1681 [Gaw]Konsum [1*]Lebensmittelgeschäftkette der Konsumgenossenschaft [WWW074]Kościół Marii Panny¹MarienkircheKrakauer Schule [1*]von der um 1477 in Krakau gegründeten Werkstatt des deutschen Bildschnitzers Veit Stoß ausgehender Stil [° WWW076]Kuhtor, das [1*](poln. Brama Krowia) Wassertor am Ende der Hundegasse [VaV]Kuroniówka [2*]für Arbeitslose und Bedürftige ausgegebene Suppe, benannt nach Jacek Kuroń [WWW082]Leegen-Tor [1*](poln. Brama Nizinna) manieristisches Tor der südlichen Verteidigungsanlage im Danziger Stadtteil Alte Vorstadt [VaV Leeges Tor]Leninwerft [5*](poln. Stocznia Gdanska im. Lenina) nach dem 2. Weltkrieg aus dem Zusammenschluss der Danziger Werft und der Schichau-Werft entstandene Werft, meldete 1997 Konkurs an [WWW085; VaV]1Marienfriedhof [1*]ehemaliger Marienfriedhof am Fuß des Hagelsberg [RR1]2MarienfriedhofSankt Marienfriedhof1Marienkirche [5*] Sankt Marien [6*] Kościół Marii Panny (poln.) [1*]größte mittelalterliche Backsteinkirche (1) Europas in der Danziger Rechtstadt [Bae]2Marienkirche [1*]Bildband von Willi Drost über die Danziger ¹Marienkirche [Dro4]3Marienkirche [1*]zwischen 1250 und 1350 im Stil der Backsteingotik erbaute Kirche (1) in Lübeck, drittgrößte Kirche Deutschlands [WWW088]Mariä Empfängnis [1*]Marienfest am 8. Dezember [Bro]Marwaris [7*]ursprünglich rajasthanische Bevölkerungsgruppe, die sich in Nordindien ausbreitete und dort ein Handelsnetz organisierte [WWW089]2Matern [1*] Matarnia (poln.) [3*] >Friedhof in ¹Matern [K1]Mennonitenfriedhof [1*]Friedhof der Mennoniten in Danzig [°]Mennonitenkirche [1*](poln. Dawny kościół Mennonitów) Kirche (1) der Mennoniten in der Danziger Vorstadt [VaV]Mercedesvon Karl Benz und Gottlieb Daimler 1926 gegründetes deutsches Automobilunternehmen [WWW091] Mercedesfahrer; MercedessternMongolen, die [1*] Pl.ursprünglich Völker der Mongolei, einem Land nördlich von China auf der Hochebene, um 1130 von geeint und unter der Führung von Dschingis Khan (1227) zum zweitgrößten Landreich der Geschichte aufgestiegen [WWW095]Montblanc1908 gegründete Firma für Schreibgeräte [WWW096] MontblancMühlentor, das [1*]Tor in Lübeck, das zur früheren Stadtbefestigung gehört [° WWW097]Neptun [1*]röm. Myth. Gott des Meeres [D ¹Neptun]Neptunsbrunnen [2*]seit 1633 vor dem Artushof stehender Brunnen, mit einer von P. Husen und J. Rogge geschaffenen Neptunsfigur, Wahrzeichen der Stadt Danzig [VaV]Nikolaikirche [1*](poln. Kościół św. Mikołaja) älteste Kirche (1) Danzigs, im 12 Jahrhundert gegründet und 1227 dem Dominikanerorden übergeben [VaV]Noch ist Polen nicht verloren [1*](poln. Jeszcze Polska nie zginęła) Übersetzung der ersten Zeile der polnischen Nationalhymne, komponiert von Mazurek Dąbrowskiego [WWW104]Novotel [1*]Danziger Hotel der gehobenen Kategorie [VaV]Oder-Neiße-Grenze, die [1*]entlang der Flüsse Oder und Neiße verlaufende östliche Grenze (1a) Deutschlands zu Polen, von den Alliierten 1945 festgelegt und 1990 mit dem Deutsch-Polnischen Grenzvertrag von Deutschlang endgültig anerkannt [WWW108]Ohlsdorf [1*]1874 parkähnlich angelegter Hamburger Friedhof im Stadtteil Ohlsdorf [WWW109]1Olivaer Tor [1*] Brama Oliwska [1*]Danziger Stadttor [RR1]2Olivaer Tor [1*]Straßenbahnhaltestelle der Linien 2, 6, 11, 12 und 13 in der Nähe des Danziger Busbahnhofs [WWW110]Olivaer Wald [2*](poln. Lasy Oliwskie) Wald um die Gegend von Oliva [VaV]Orbis [2*]größter polnischer Hotelbetreiber, Hotelkette mit verschiedenen Hotelmarken [WWW111] Orbis-Bus; Orbis-HotelPariser-Kommune-Werft [1*]1945 aus der 1922 gegründeten Werft in Gdingen hervorgegangen, übernahm 1998 die bankrotte Danziger Werft, seitdem Stocznia Gdańsk - Stocznia Gdynia S.A [WWW113]Park XXV-lecia PRL (poln.) [1*]Park im Danziger Stadtteil Langfuhr [VaV]Park AkademickiAkademischer ParkPelikan1838 von Carl Hornemann in Hannover gegründetes Unternehmen, das Farben, Tinten und Schreibwaren herstellt [WWW115] PelikanblockPelonken [2*]zu einer ehemaligen Klosteranlage gehörender Gebäudekomplex in Oliwa, in der ein Altenheim, und eine Kaserne untergebracht waren [WWW116]Peterskirche [1*]Hauptkirche (1) der katholischen Christenheit in Rom [Bro]Petrikirche [8*] Sankt Peter und Paul [2*] Sankt Petri [1*]gotische Kirche (1) in der alten Vorstadt, während des 2. Weltkriegs stark beschädigt [VaV]Petri-Oberrealschule [2*]Danziger Gymnasium, heute Liceum Ogólnokształcące [WWW117] PetrischülerPeugeotfranzösischer Automobilhersteller, als „Société des Automobiles Peugeot“ 1895 von Armand Peugeot gegründet [WWW118] PeugeotPolitechnika GdańskaTechnische HochschulePolnische Nationalbank [2*] polnische Nationalbank [1*](NBP) Zentral²bank der Republik Polen [WWW125] NationalbankPolnische Vereinigte Arbeiterpartei [2*](ab 1948) kommunistische Staatspartei (b) Polens [WWW126]Polska Agencja Interpress (poln.) [1*]seit 1967 polnische Presseagentur, die als Ansprechpartner und Organisator für ausländische Journalisten fungiert (heute: Polska Agencia Informacyjna) [WWW127] Interpress; Interpress-BüroPorschedeutscher Automobilhersteller, 1931 von Ferdinand Porsche gegründet [WWW129] PorschePorta Nigra [1*]römisches Stadttor in Trier, zählt zum Welterbe der UNESCO [WWW130]Predigerhäuser [1*] Pl.drei gleich gebildete, zu einer Gruppe zusammengefasste frühbarocke Häuser (1b) aus Backstein an der Südseite der Danziger Katharinenkirche, erbaut zwischen 1599-1602 [Dro2]Quelle1927 gegründeter deutscher Groß- und Versandhandel [WWW133] Quelle-KatalogRadaunekanal [1*](poln. Kanał Raduni) 13 Kilometer langer, 1338 im Auftrag des Deutschen Ordens gegrabener Wasserlauf, der die Danziger Vorstadt, die Rechtstadt und die Altstadt in einem Bogen umfließt und die Radaune mit der Mottlau verbindet [WWW135]Rębiechowo [3*](heute: Port Lotniczy Gdańsk im. L. Wałęsy) westlich der Stadt gelegener Danziger Flughafen [K1]Rechtstädtisches Rathaus [2*](poln. Ratusz Głównego Miasta) 1327 errichtetes und mehrmals umgebautes Rathaus (a) in der Danziger Rechtstadt, beherbergt heute das Historische Museum [VaV]Rondo [1*](poln. Rondo) 1982 erschienener Roman von Kazimierz Brandys [KNLL]Roter Saal [1*]prächtig ausgestatteter Innenraum des Rechtstädtischen Rathauses mit purpurroter Wandbespannung [VaV]Ruhr-Universität [1*] Ruhruniversität [1*]1962 gegründete, 1965 eröffnete Universität in Bochum [WWW142]Saabschwedische Automarke [WWW144] SaabSalvatorfriedhof [2*]westlich der Radaune liegender Friedhof der Danziger Vorstadt [RR1]Sancho Pansa [1*]Schildknappe Don Quijotes [Bro]Sankt Bartholomäus [3*](poln. Kościół św. Bartłomieja) gotische Kirche (1) in der Danziger Altstadt [VaV]Sankt BirgittenBirgittenkircheSankt JohannSankt JohannisJohanniskircheSankt Josef [1*] Sankt Joseph [2*](poln. Kościół św. Józefa) Kirche (1) des Karmeliterordens in der Danziger Altstadt [VaV]Sankt-Joseph-Friedhof [1*] Gen. -sFriedhof der St. Joseph und St. Brigitten Gemeinde in Schidlitz, heute Grünfläche [K1; K2]Sankt KatharinenKatharinenkircheSankt Katharinenfriedhof [1*]Teil der ¹Vereinigten Friedhöfe [°]Sankt Marien¹MarienkircheSankt Marienfriedhof [1*] Marienfriedhof [1*]Teil der ¹Vereinigten Friedhöfe [°]Sankt Nikolai [5*](poln. Kościół św. Mikołaia) älteste Kirche (1) Danzigs, im 12. Jahrhundert gegründet [VaV]Sankt Nikolaus [1*]nach dem Bischof Nikolaus von Myra benannter Tag (6. Dezember) [Bro]Santa Lucia [1*]Märtyrerin aus Syrakus, Heilige (Tag: 13. Dezember) [Bro]Sankt Peter und PaulSankt PetriPetrikircheSankt Trinitatis [3*](poln. Kościół św. Trójcy) zwischen 1420 und 1514 errichtete Kirche (1) in der Danziger Vorstadt [VaV]Schalke [1*]1904 im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke gegründeter Fußballverein [WWW146]Schauspielerclub [1*]das Café Klub Aktora in der Frauengasse in Danzig [WWW147]Schichauwerft [2*]von Ferdinand Schichau ab 1890 zunächst an der Toten Weichsel errichtete Werft, später Umsiedlung ins Hafengebiet [RR2] Schichau [Brakup Namen]; SchichauzeitSchießstange [1*]Danziger Gefängnis an der Schießstange (ul. Kurkowa) [WWW151]Schiffergesellschaft [2*]Restaurant in der Lübecker Altstadt [WWW153]Schlacht bei Liegnitz (erste) [1*](1241) kriegerische Auseinandersetzung zwischen einer mongolischen Armee und dem Aufgebot des schlesischen Herzogs Heinrich II des Frommen, welcher in der Schlacht fiel [WWW155]Schlesischer Schwan [1*]Gesellschaftsname von Martin Opitz, den er 1629 bei seiner Aufnahme in die Fruchtbringende Gesellschaft erhielt [WWW157]Schloss Belvedere [1*]klassizistisches Palais in Warschau, das heute das Gäste- und Empfangsgebäude des Staatspräsidenten ist [WWW158]Schöne Madonna [1*]Standbild eines unbekannten Künstlers in der Danziger Marienkirche [VaV]Schwarzen Madonna von Tschenstochau [2*]das in Polen am meisten verehrte Bild der Muttergottes mit dem Jesuskind in der Kappellenanlage auf dem Jasna Góra [Bae]Schwarze Madonna von Wilna [1*]wundertätiges Muttergottesbild eines unbekannten Meisters aus dem 16. Jahrhundert am Aušros-Tor in Vilnius [Gor]Sejm [4*]bildet in Polen zusammen mit dem Senat das Parlament [WWW159]Skodatschechische Automarke [WWW160] Skoda-Limousine; Skoda-ModellSMS Magdeburg [1*]am 26. August 1914 in der Ostsee auf Grund gelaufenes Torpedoschiff, wurde angesichts des Herannahens russischer Kriegsschiffe von der eigenen Besatzung gesprengt [WWW161]1Solidarność [2*](dt. Solidarität) Name einer polnischen Gewerkschaft, entstand aus einer Streikbewegung von Arbeitern 1980, wurde 1989 staatlich anerkannt und gewann 1990 mit Lech Walesa die ersten freien Wahlen [WWW163]Stalingrad [1*]eine der kriegsentscheidenden Schlachten des 2. Weltkriegs (Juni 1942 bis Januar 1943) in Stalingrad (heute Wolgograd), bei der die Deutsche Wehrmacht von den sowjetischen Truppen eingekesselt und nach für beide Seiten extrem verlustreichen Kämpfen zur Kapitulation gezwungen wurde [WWW165]Steffenspark [2*]Park in Langfuhr (heute südlicher Teil des Park im. M. Kasprzaka) [WWW166; VaV]Sternfeld [1*]ehemaliges jüdisches Kaufhaus in Danzig [WWW168]Stockturm [2*](Wieża Więzienna) Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlage der Danziger Rechtstadt [VaV]Szpital Studencki [1*]Poliklinik für die Danziger Hochschulen [WWW174]Tatar [1*]hist. Angehöriger eines Volks in Südrussland, der Ukraine und Westsibirien [D ¹Tatar] TatarengrabTechnische Hochschule [5*] Politechnika Gdańska (poln.) [1*]1900-1904 erbauter Gebäudekomplex im Danziger Stadtteil Langfuhr [VaV]Torpedoboot Nr. 26 [1*]übernahm die überlebende Mannschaft der am 26. August 1914 auf Grund gelaufenen »Magdeburg“, das bereits im Artilleriefeuer russischer Kriegsschiffe lag [WWW183]Tschernobyl [2*]eine der schwersten Kernreaktorkatastrophen der Geschichte, 1986 verursacht durch eine Kernschmelze und Explosion im Kernreaktor Tschornobyl Block 4 in der Ukraine [WWW185]Türken [2*]Pl. hist. Krieger des osmanischen Reichs [°]VEB Blattgold [2*]einzige Blattgoldschlägerei der DDR mit Sitz in Dresden [WWW186]Velhagen und Klasing [1*]kartographischer Verlag, 1832 durch August Velhagen in Bielefeld gegründet und 1835 durch Hinzutreten von August Klasing unter dem späterhin bekannten Firmennamen auftretend [WWW187]1Vereinigte Friedhöfe [12*] vereinigte Friedhöfe [1*]ab 1966 eingeebnete Friedhöfe der Kirchengemeinden Sankt Birgitten und Joseph, Sankt Marien, Sankt Katharinen sowie Sankt Nikolai und Königliche Kapelle (heute Park Akademicki) und dem Krematoriumsfriedhof (heute Park XX-lecia PRL) im Danziger Stadtteil Langfuhr [° WWW188] Väainichte Friedheefe [Brakup Namen]2Vereinigte Friedhöfe [1*]eingeebnete Friedhöfe der Kirchengemeinden Sankt Johann, Sankt Bartholomäi, Sankt Peter und Paul und der Mennoniten (heute Park im. M. Kasprzaka) im Danziger Stadtteil Langfuhr [° WWW189; VaV]Volksschule Weidengasse [1*]an der Weidengasse (poln. Łąkowa) gelegene Volksschule der Niederstadt [RR1]Volvoschwedischer Hersteller von Fahrzeugen und Maschinen mit Hauptsitz in Göteborg [WWW191] VolvoWaldeslust [1*]volkstümliches Lied, um 1850 [WWW193]Warburgsches Institut [1*]aus der Bibliothek des Kulturhistorikers Aby Warburg 1902 in Hamburg begründete Institut, das 1943 der Londoner Universität angegliedert wurde. Das Institut untersucht kulturwissenschaftliche Probleme, besonders wichtig für die Kunstgeschichte sind die Forschungen über das Nachleben der Antike in der europäischen Kultur [WWW194]»Wir lassen von Erde nicht, woher stammt unser Geschlecht...« [2*]Übersetzung der ersten Zeile des 1908 veröffentlichten Gedichts ›Rota‹ von Maria Konopnicka: » Nie rzucim ziemi, skad nasz ród« (von Feliks Nowowiejski 1910 vertont) [WWW197]Wódka Wyborowa [1*]bekannteste Wodka-Marke Polens [WWW198]Wojewodschaft [4*](poln. województwo) polnischer Verwaltungsbezirk; die seit 1975 existierenden 49 Kleinwoiwodschaften wurden 1999 durch die 16 Woiwodschaften ersetzt, die größtenteils historische Gebiete darstellen [WWW199]Zarewitsch, der [1*]Operette von Franz Lehár [OOF]Zinsgroschen, der [1*]Bild von Anton Möller (1601) [VaV]Zweiter Weltkrieg [2*](1939-45) größter zusammenhängender Konflikt in der Geschichte der Menschheit, von Adolf Hitler und seinen deutschen Anhängern verursacht [WWW202] Krieg (b, c)
Fiktive Namen
fiktive Personennamen
Abraham Rollgerber [1*]Name auf einem Grabstein [°]Adolf Zöllkau [1*]auf dem Versöhnungsfriedhof Beigesetzter [°]Aleks [1*]kurz für AleksanderAleksander [13*]polnische Schreibweise für Alexander [°] OlekAleksandra [2*]polnische Schreibweise für Alexandra [°] OlaAlex [4*]kurz für Alexander [°]Alexander Eugen Maximilian Rebeschke [1*]Taufname, Namen seiner verstorbenen Brüder und stilisierter Familienname von Alexander Reschke auf einer Grabplatte eingemeißelt [°]Alexander [57*] Reschke [373*] Gen- -sRomanfigur [°] Alexander Eugen Maximilian Rebeschke; Brautpaar; Deutsche (b); Ehrenvorsitzende; Kofferträger; Kunsthistoriker (b); Mitschüler; Nichtraucher (b); Paar (b); Professor (b); Schlurf; Unke (3); WitwerAlexander Deutschland [1*]Name auf einem Grabstein [°]Alexandra [212*] Piątkowska [119*] Gen- -sRomanfigur [°] Allerliebste; Braut; Brautpaar; Ehrenvorsitzende; Liebste; Paar (b); Polin; Raucherin; Vergolderin; Witwe (b)Auguste Koschnick [1*]auf dem Versöhnungsfriedhof Beigesetzte [°]Auguste Wiegandt [1*]Name auf einem Grabstein [°]Augustin Habernoll [1*]Name in der Monatszeitschrift »Unser Danzig« [°]BierońskiStefan BierońskiBrakupErna BrakupChatterjeeSubhas Chandra ChatterjeeDenkwitzErika von DenkwitzDettlaffJohanna DettlaffDorothea [3*]Tochter von Alexander Reschke [°]Edith [1*]verstorbene Frau von Alexander Reschke [°]Egon Eggert [2*]auf dem Versöhnungsfriedhof Beigesetzter [°]Elfriede Napf (geb. Zeidler) [1*]auf dem Versöhnungsfriedhof Beigesetzte [°]Emma Czapp (geb. Rodler) [1*]Name auf einem Grabstein [°]Erika [1*] von Denkwitz [10*]Romanfigur [°]Erna [56*] Brakup [89*](geb. Formella) Romanfigur [°] Alte (b); Erna-Brakup-Geschichte; NeunzigjährigeEugen [1*]Bruder von Alexander Reschke [°] Alexander Eugen Maximilian RebeschkeFrieda [2*] Formella [1*]Schwester von Erna Brakup [°]Frieda Knippel [1*]Name in der Monatszeitschrift »Unser Danzig« [°]Fred [1*]Ehemann von Margaretha [°]Gerhard [4*] Vielbrand [47*] Gen. -sRomanfigur [°] UnternehmerGret [2*]kurz für Margaretha [°]Dr. Heinz [1*] Karau [24*] Gen. -sRomanfigur [°] KonsistorialratHelena [3*]Arbeitskollegin von Alexandra Piątkowska [°]Hildchen [3*]/Vkl./ Cousine von Alexander Reschke [°]Jazek [1*]Alexandras verstorbener Mann [°]Jerzy [35*] Wróbel [93*] Gen. -s [4*]Romanfigur [°] Angestellte (b)Johanna [16*] Dettlaff [38*]Romanfigur [°] Dame (b); VerehrtesteKorngiebel [1*]Lehrer von Alexander Reschke [°]Margaretha [3*]älteste Tochter von Alexander Reschke [°] GretMarian [9*] Marczak [40*] Gen. -sRomanfigur [°] VizedirektorMartha Eggert [1*]Witwe von Egon Eggert [°]Maximilian [1*]Reschkes Bruder [°]Ola [4*]polnische Koseform von Aleksandra [°]Olek [4*]polnische Koseform von Aleksander [°]Otto Maschke [1*]Name in der Monatszeitschrift »Unser Danzig« [°]Otto Prill [1*]Schwager von Erna Brakup [°]Paul Stellmacher [1*]Name auf einem Grabstein [°]RebeschkeAlexander Eugen Maximilian RebeschkeReszkowski [2*]Familienname „Reschke“ vor der Eindeutschung [°]RodlerEmma CzappRozalia Szwabe [1*]auf dem Friedhof Matarnia Beigesetzte [°]Schlurf [1*]Neckname für Alexander Reschke [°]Silberstein [1*]Familienname auf einem Grabstein [°]Sophia [3*] Gen. -sjüngste Tochter von Alexander Reschke [°]Subhas Chandra [1*] Chatterjee [83*]Romanfigur [°] Bengale; Engländer; Geschäftsfreund; Geschäftsmann; RadsportweltmeisterStefan [5*] Bieroński [27*]Romanfigur [°] Hochwürden; PriesterStefan Szulc [1*]auf dem Friedhof Matarnia Beigesetzter [°]Torsten [5*] Timmstedt [21*]Gen.-s Romanfigur [°]VielbrandGerhard VielbrandWitold [8*]Sohn von Alexandra Piątkowska [°]Yvonne [3*]Barmädchen [°]
fiktive Sachnamen
Aktion Umbettung [3*] »Aktion Umbettung« [2*], ›Aktion Umbettung‹ [1*] Aktion » Umbettung« [1*]Projekt zur Überführung von Gebeinen in ein Grab auf dem Versöhnungsfriedhof [°] Aktion (a)Bungagolf [11*]Wortmischung aus Bungalow und Golf Projekt, das Ferienanlagen mit Golfplatz bezeichnet [°]Chatterjee & Co. [2*]Rikschaunternehmen [°]Chatterjees Rikscha-Service [1*]Werbeaufschrift der Firma Chatterjee & Co. [°]Chatterjees Sightseeing-Tours [1*]Werbebroschüre für Stadtrundfahrten mit dem Rikschaunternehmen Chatterjee & Co. [°]»Das Jahrhundert der Vertreibungen« [3*]ungedruckte Denkschrift von Alexander Reschke [°]Den Lebensabend in der Heimat verbringen [3*]Projekt, das ehemals Vertriebenen die Rückkehr [ins heutige Polen] in Seniorenheime ermöglicht [°]Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft [16*]Vereinigung, die Friedhöfe in Polen betreibt, auf denen ehemals heimatvertriebene Deutsche beerdigt werden können [°] Aufsichtsrat (1b); DPFG; Friedhofsgesellschaft (b)DPFG [4*]/kurz für Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft/ [°]»Ehemaliger Garnisonsfriedhof« [1*]Antrag, den verwilderten Garnisonsfriedhof im Auftrag der Friedhofsgesellschaft zu pflegen [°]»Grabplatten und Epitaphien in den Danziger Kirchen« [1*]Titel von Reschkes Doktorarbeit [°]Kali-Maria [1*]Vereinigung von Kali und der Muttergottes [°]PDLFG [1*]/kurz für Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft/ [°]Polnisch-Deutsche Friedhofsgesellschaft [1*]Namensvorschlag für die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft [°]Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft [4*]geplante Vereinigung, die Friedhöfe in Polen und Litauen betreiben wollte, auf denen ehemals heimatvertriebene Deutsche beerdigt werden können [°] PDLFG; Friedhofsgesellschaft (c)2Solidarność [1*]Name eines Fahrradrikschamodells [°]Sparta [1*]Name eines Fahrradrikschamodells [°]Unternehmen Coloradokäfer, das [1*]von Jugendlichen [zur Motivationssteigerung] so genannte Kartoffelkäfersammelaktion [°]VEB Erdmöbel [2*]DDR-Betrieb, der preiswerte Särge minderer Qualität herstellt [°]
fiktive Straßennamen
Rabindranath-Tagore-Allee [1*]fiktive Benennung der Allee Grunwaldzka [°] Allee (b)
Sprache der Erna Brakup
Danziger Missingsch
A
Äbarmen, das [1*]∼ Erbarmen von Herzen kommendes Mitgefühl, das zum Handeln bereitmacht [D Erbarmen]
‘Das frag ech ihnen, Härr Professä. Is denn noch emmer nech kain Äbarmen [189.26]?’
Äppel, die [1*]Pl.Apfel
‘Son Ganschen mit Äppel [173.16] drin habech schon lang nech jekriecht.’
Ärde, die [1*]Erde (2)
‘Hab richtich Lust jekriecht, baldich och under de Ärde [138.23] zu kommen.’
‘Abä, maine Härrschaften, vorheer, daas sach ech, tret ech zurick vonne Aufsicht [209.4]!’‘Ond ausse Aufsicht [216.14] tret ech zurick glaich.’‘Ond waas is midde Aufsicht [242.22], wo ech zurickjetreten bin neilich?’
B
Beärdigung, die [1*]Beerdigung
‘Abä Beärdigung [138.20] häd miä jefallen, wänn och nech war wie frieher, als noch Väainichte Friedheefe had jehaißen.’
Braunen, die [1*]Pl.∼ Braunen Nationalsozialist [mit brauner Uniform] [°]
‘Rote jegen Braune [147.24] ond mit Knippel de Braunen [147.24] jegen Rotfront. Na, bis denn Adolf kam ond häd glaichjemacht alles...’
Bunnsbräsident, der [1*]Bundespräsident
‘Härzlechen Dank och, Härr Bunnsbräsident [130.14], dasse daas middem deitschen Friedhof ham hinjekriecht ond so ändlich dem Härzenswunsch von maine Schwestä Frieda ham Jeniege jetan.’
D
Daibel, der [4*]Teufel *kein Teufelugs.nicht einmal der Teufel, niemand [°]
‘Kain Daibel [208.23] waiß, wo die sind auffe Flucht zu liejen jekommen.’
*der Teufel ist losugs.es gibt Streit, Aufregung, Lärm o.Ä. [D Teufel a*]
‘Ech kann Sie flistern, Pan Wróbel! Hiä auf Schichau ond inne Waggonfabrik war dä Daibel [147.23] los.’
*auf Teufel komm rausugs.aus Leibeskräften; so stark, heftig, schnell o.ä. wie möglich; um jeden Preis [D Teufel a*]
‘Abä denn habbech jemerkt, dasse auf Daibel [189.21] komm raus alle Arabers mechten kaputt machen.’
Dank, der [1*]∼ Dank Gefühl, Ausdruck der Anerkennung u. des Verpflichtetseins für etw. Gutes, das jmd. empfangen hat, das ihm erwiesen wurde [D] Dankesformel: herzlichen Dank!
‘Härzlechen Dank [130.14] och, Härr Bunnsbräsident, dasse daas middem deitschen Friedhof ham hinjekriecht ond so ändlich dem Härzenswunsch von maine Schwestä Frieda ham Jeniege jetan.’
Direktors, die [1*]Pl.∼ Direktoren Leiter bestimmter Schul- u. Hochschultypen, […] einer öffentlichen Institution od. bestimmter Behörden, […] eines Unternehmens [D Direktor 1a/b; 2]
‘Direktors [147.7] waren die all ond stinkraich. Mid Kindermädchens und Hausmeesters.’
Doktä, der [3*]Doktor (2)
‘Waiß noch jenau, wail ech war inne Villa von Doktä [147.11] Citron wejen main Härz.’‘Härz. Ech sag Sie, Pan Wróbel, ain fainer Doktä [147.12], och wännä Jud is gewesen.’‘Dem ham se färtich jemacht, bissä häd rieber jemußt nach Schweden, wail ä häd Doktä [147.15] nech sain dirfen mähr...’
F
Feierwerch, das [1*]∼ Feuerwerk durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern hervorgebrachte Lichteffekte (am Nachthimmel) [D Feuerwerk]
‘Ärst habbech jedacht, se zaichen ons Feierwerch, [189.19] wie frieher war, wänn Dominik jing zuänd.’
‘Ond dassech mecht noch äleeben, wie deitsche Friedhof [130.8] wird wiedä sain, wo is jewesen.’‘Härzlechen Dank och, Härr Bunnsbräsident, dasse daas middem deitschen Friedhof [130.15] ham hinjekriecht ond so ändlich dem Härzenswunsch von maine Schwestä Frieda ham Jeniege jetan.’‘Ond och ech, häddech zu ihm jesacht, wo ech nu so lang bin polnisch jewest, mecht liegen, wenn miä de Härrjott mecht rufen, auffem deitschen Friedhof [130.20] ond nech zwischen all die Pollakens, […]’‘Abä häddech miä emmer jewinscht, Aufsicht sain auffem Friedhof [146.14]...’‘Doch wenn Friedhof [230.21] der schön ist geworden beinah wie frieher war, nicht mehr mecht sein für Mensch und nur fir Geschäfte mecht taugen, denn will ich nich liegen da, wenn Zeit ist rum.’
G
Ganschen, das [1*]Vkl.Gans
‘Son Ganschen [173.16] mit Äppel drin habech schon lang nech jekriecht’
H
Hände, die [1*]Pl.Hand
‘Na, nähm ech noch Stickchen vom Schwain ond laß miä nech neetigen, wänn miä dä Härrjott doch Hände [138.19] jejeben häd, dassech miä nähm...’
Haimat, die [2*] Heimat, die [1*]Heimat
‘Ech mecht hiä nech räden vonne Jerechtichkait, wo nech jiebt, abä was Haimat [151.17] is, muß blaiben och Heimat [151.17]’‘Ond waas is, wennech nich mecht Läbensabend in Haimat [180.1] väbringen, sonders mecht maine paar Jahrchen jemietlich auf aine Insel väjuksen, wo auf deitsch haißt Machorka?’
Hauptstraß, die [1*]Hauptstraße
‘Na hier, die Hindenburchallee rauf bis inne Adolf-Hitler-Straß, wie dänn de Hauptstraß [147.10] häd haißen gemißt.’
Hausmeesters, die [1*]Pl.∼ Hausmeister jmd., der vom Hausbesitzer angestellt ist, um in einem größeren Gebäude für die Instandhaltung, die Reinigung, Einhaltung der Ordnung u. Ä. zu sorgen [D Hausmeister 1]
‘Direktors waren die all ond stinkraich. Mid Kindermädchens und Hausmeesters [147.8].’
‘Wenn de Härren [189.17] da oben nuscht nech mä wissen, denn machen se Kriech.’
Härrjott, der [2*]fam.∼ Herrgott Gott [D Herrgott 1]
‘Ond och ech, häddech zu ihm jesacht, wo ech nu so lang bin polnisch jewest, mecht liegen, wenn miä de Härrjott [130.19] mecht rufen, auffem deitschen Friedhof ond nech zwischen all die Pollakens […]’‘Na, nähm ech noch Stickchen vom Schwain ond laß miä nech neetigen, wänn miä dä Härrjott [138.19] doch Hände jejeben häd, dassech miä nähm...’
Härrschaften, die [3*] Pl.∼ Herrschaft Damen u. Herren [in Gesellschaft] [D Herrschaft 2a]
‘Na, ham de Härrschaften jesehn in Telewaze, wie se Kriech machen jegen die Arabers inne Wieste!’‘Wenn hiä, maine Härrschaften [208.19], wird umjebettet, denn mecht baldich kain Platz nech mä sain fier richtige Tote.’‘Abä, maine Härrschaften [209.3], vorheer, daas sach ech, tret ech zurick vonne Aufsicht!’
Härz, das [1*]Herz (1)
‘Waiß noch jenau, wail ech war inne Villa von Doktä Citron wejen main Härz [147.12].’
Härzenswunsch, der [1*]∼ Herzenswunsch sehnlichstes, innigst gehegte Begehren, dessen Erfüllung mehr erhofft als durch eigene Anstrengungen zu erreichen gesucht wird [° D Herzenswunsch; D Wunsch 1]
‘Härzlechen Dank och, Härr Bunnsbräsident, dasse daas middem deitschen Friedhof ham hinjekriecht ond so ändlich dem Härzenswunsch [130.16] von maine Schwestä Frieda ham Jeniege jetan.’
‘Ond waas is, wennech nich mecht Läbensabend in Haimat väbringen, sonders mecht maine paar Jahrchen jemietlich auf aine Insel [180.2] väjuksen, wo auf deitsch haißt Machorka?’
J
Jahr, die [2*]Pl.; Vkl. -chenJahr (2)
‘Ond maine jingere Schwestä, wo häd jleich nachem Kriech nach Wästen rieberjemacht ond wohnt nu schon fuffzich Jahr [130.11] in Bad Sejeberch [...]’‘Ond waas is, wennech nich mecht Läbensabend in Haimat väbringen, sonders mecht maine paar Jahrchen [180.1] jemietlich auf aine Insel väjuksen, wo auf deitsch haißt Machorka’
‘Abä wennde deitsch bist ond armer Schlucker, kannst liejen blaiben mid daine Jebeine [208.29], wo se diä ainjebuddelt ham, damalich inne schlimme Zeit, als och kaine Jerechtichkait war.’
Jedränge, das [1*]Gedränge
‘Abä da waar son Jedränge [130.23], dessech ihm nech hab äwischt...’
Jejensaitichkait, die [1*]Gegenseitigkeit
‘Och daas midde Jejensaitichkait [203.16].’
Jeld, das [1*]Geld (1)
‘Jejen son Jeld [216.13] väkoof ech miä nech.’
Jeniege [1*]∼ Genügein der Wendung: jmdm., einer Sache Genüge tungeh.jmdn. zufrieden stellen; eine Sache gebührend berücksichtigen; einer Forderung o.Ä. entsprechen [D Genüge]
‘Härzlechen Dank och, Härr Bunnsbräsident, dasse daas middem deitschen Friedhof ham hinjekriecht ond so ändlich dem Härzenswunsch von maine Schwestä Frieda ham Jeniege [130.17] jetan.’
Jerechtichkait, die [3*]∼ Gerechtigkeit etw., was dem [allgemeinen] Empfinden von Gerechtigkeit, Wertmaßstäben entspricht, als begründet, gerechtfertigt angesehen wird [° D Gerechtigkeit 1b; D gerecht 2]
‘Ech mecht hiä nech räden vonne Jerechtichkait [151.16], wo nech jiebt, abä was Haimat is, muß blaiben och Heimat […]’‘Da ist kaine Jerechtichkait [208.26] drin.’‘Abä wennde deitsch bist ond armer Schlucker, kannst liejen blaiben mid daine Jebeine, wo se diä ainjebuddelt ham, damalich inne schlimme Zeit, als och kaine Jerechtichkait [208.31] war.’
Jeschäft, das [1*]Geschäft (1)
‘Ond der Pole macht noch Jeschäft [208.28] draus.’
Jud, der [1*]∼ Jude Angehöriger eines semitischen Volkes, einer religions- u. volksmäßig zusammengehörenden, über die ganze Erde verstreuten Gemeinschaft [D Jude]
‘Ech sag Sie, Pan Wróbel, ain fainer Doktä, och wännä Jud [147.13] is gewesen.’
K
Kindermädchens, die [1*]Pl.∼ Kindermädchen [jüngere] weibliche Person, die in einer Familie zur Betreuung der Kinder angestellt ist [D Kindermädchen]
‘Direktors waren die all ond stinkraich. Mid Kindermädchens [147.7] und Hausmeesters.’
Kisten, die [1*]Pl.Kiste (1)
‘Hab ech jesehn, wie se de Kisten [216.7], na, so groß wie frieher sind Marjarinekisten jewesen, aufjeraiht und jestapelt ham.’
Klainhäuschen, das [1*]Vkl.Kleinhäuschen
‘Hädd ech miä fain ausjedacht in dem Klainhäuschen [146.10] ond jemietlich jemacht.’
‘Rote jegen Braune ond mit Knippel [147.24] de Braunen jegen Rotfront.’‘Wer haut mit Knippel [148.7] auf Sumpf, dem mechtModder bespritzen.’
Kriech, der [8*]a)Krieg (a)
‘Wenn de Härren da oben nuscht nech mä wissen, denn machen se Kriech [189.19].’
b)Krieg (b)
‘Ond maine jingere Schwestä, wo häd jleich nachem Kriech [130.10] nach Wästen rieberjemacht ond wohnt nu schon fuffzich Jahr in Bad Sejeberch […]’‘Ond wer mecht rausbuddeln all die Deitschen, wo krepiert sind, als Kriech [208.22] jing zuänd ond glaich nachem Kriech [208.23]?’‘Marczak und Bieroński schwiegen betreten, wenn die Alte ausplauderte, »wie ählendich war nachem Kriech [221.14] hiä jewesen«.’
c)Krieg (c)
‘Na, ham de Härrschaften jesehn in Telewaze, wie se Kriech [189.13] machen jegen die Arabers inne Wieste!’‘Ond wennse mechten aufheeren mid Kriech [190.27], wird sain, wie jewäsen is hiä in Danzich.’‘Von miä aus inne Wieste vonne Arabers, wo Kriech [209.2] is jewesen bis neilich.’‘Is emmer noch Kriech [242.24]?’
L
Läbensabend, der [1*]Lebensabend
‘Ond waas is, wennech nich mecht Läbensabend [179.31] in Haimat väbringen, sonders mecht maine paar Jahrchen jemietlich auf aine Insel väjuksen, wo auf deitsch haißt Machorka?’
Laichen, die [1*]Pl.Leiche
‘Ond Laichen [190.28] so viel, daas kainer häd zählen jekonnt...’
‘Hab richtich Lust [138.22] jekriecht, baldich och under de Ärde zu kommen.’
M
Mänsch, der [1*]Mensch (a)
‘Is doch och Mänsch [189.23], son Araber.’
Marjarinekisten, die [1*]Pl.∼ Margarinekiste größerer, rechteckiger, meist aus Holz bestehender [oben verschließbarer] Behälter, in dem verpackte Margarine, ein streichfähiges, der Butter ähnliches Speisefett aus pflanzlichen [u. zu einem geringen Teil aus tierischen] Fetten zum Transport verpackt wird [° D Margarine; D Kiste 1]
‘Hab ech jesehn, wie se de Kisten, na, so groß wie frieher sind Marjarinekisten [216.8] jewesen, aufjeraiht und jestapelt ham.’
Minderhait, die [1*]Minderheit
‘Wiä sind hiä baide inne Minderhait [203.11].’
Modder, der [1*]∼ Modder schlammiger Schmutz; Schlamm, Morast [D]
‘Wer haut mit Knippel auf Sumpf, dem mecht Modder [148.8] bespritzen.’
‘Ond der Pole [208.27] macht noch Jeschäft draus.’
Pollacken, die [1*]Pl. Pollakens, die [1*]Pl. abwertendPole
‘Ond och ech, häddech zu ihm jesacht, wo ech nu so lang bin polnisch jewest, mecht liegen, wenn miä de Härrjott mecht rufen, auffem deitschen Friedhof ond nech zwischen all die Pollakens [130.21], wo uns ham durchjemengelt, bis nuscht nech jeblieben is.’‘Na, jejen die Pollacken [203.12] ond de Deitschen von drieben.’
Pollacksche, die [1*]abwertendPolin (a)
‘Abä nu willech nich sain mehr deitsch, liebä eine Pollacksche [216.12], wo ech katholsch bin sowieso.’
Professä, der [1*]Professor (b)
‘Das frag ech ihnen, Härr Professä [189.26].’
R
Raudis, die [1*]Pl.abwertend∼ Rowdy [jüngerer] Mann, der sich in der Öffentlichkeit flegelhaft aufführt u. gewalttätig wird [D Rowdy]
‘Ond oofjepaßt häddech, wänn Raudis [146.12] mechten kommen ond Zappzerapp machen.’
Roten, die [1*]Pl.∼ Roten Sozialisten; Kommunisten [°]
‘Rote [147.24] jegen Braune ond mit Knippel de Braunen jegen Rotfront.’
Rotfront, die [1*][Widerstand leistende] Gruppe von Sozialisten [°]
‘Rote jegen Braune ond mit Knippel de Braunen jegen Rotfront [147.25].’
‘Abä wennde deitsch bist ond armer Schlucker [208.29], kannst liejen blaiben mid daine Jebeine, wo se diä ainjebuddelt ham, damalich inne schlimme Zeit, als och kaine Jerechtichkait war.’
Schwain, das [1*]/kurz für Schweinefleisch/
‘Na, nähm ech noch Stickchen vom Schwain [138.18] ond laß miä nech neetigen, wänn miä dä Härrjott doch Hände jejeben häd, dassech miä nähm...’
Schwainerei, die [1*]Schweinerei
‘Schwainerei [216.6] is daas!’
Schwestä, die [2*]Schwester
‘Ond maine jingere Schwestä [130.10], wo häd jleich nachem Kriech nach Wästen rieberjemacht ond wohnt nu schon fuffzich Jahr in Bad Sejeberch […]’‘Härzlechen Dank och, Härr Bunnsbräsident, dasse daas middem deitschen Friedhof ham hinjekriecht ond so ändlich dem Härzenswunsch von maine Schwestä [130.17] Frieda ham Jeniege jetan.’
Stickchen, das [1*]/Vkl. zu Stück (3a)/
‘Na, nähm ech noch Stickchen [138.18] vom Schwain ond laß miä nech neetigen, wänn miä dä Härrjott doch Hände jejeben häd, dassech miä nähm...’
Sumpf, der [1*]∼ Sumpf ständig feuchtes Gelände [mit stehendem Wasser] bes. in Flussniederungen u. an Seeufern [D Sumpf]
‘Wer haut mit Knippel [148.7] auf Sumpf, dem mecht Modder bespritzen.’
‘Waiß noch jenau, wail ech war inne Villa [147.11] von Doktä Citron wejen main Härz.’
W
Wästen, der [1*]Westen (1)
‘Ond maine jingere Schwestä, wo häd jleich nachem Kriech nach Wästen [130.10] rieberjemacht […]’
Waggonfabrik, die [1*]∼ Waggonfabrik Betrieb, in dem Wagen der Eisenbahn, bes. Güterwagen hergestellt werden [° D Waggon; D Fabrik 1]
‘Hiä auf Schichau ond inne Waggonfabrik [147.23] war dä Daibel los.’
Welt, die [1*]Welt (2)
‘Wer auffe Welt [189.25] macht nech falsch!’
Wieste, die [3*]Wüste
‘Na, ham de Härrschaften jesehn in Telewaze, wie se Kriech machen jegen die Arabers inne Wieste [189.14]!’‘Von miä aus inne Wieste [209.2] vonne Arabers, wo Kriech is jewesen bis neilich.’‘Ond inne Wieste [242.23]?’
‘Ond oofjepaßt häddech, wänn Raudis mechten kommen ond Zappzerapp [146.12] machen.’
Zeit, die [1*]Zeit (1)
‘Abä wennde deitsch bist ond armer Schlucker, kannst liejen blaiben mid daine Jebeine, wo se diä ainjebuddelt ham, damalich inne schlimme Zeit [208.31], als och kaine Jerechtichkait war.’
Polnisch gefärbte Wörter
P
Pan [3*]∼ poln. pan ∼ Herr (Anrede)
‘Ech sag Sie, Pan [147.12] Wróbel, ain fainer Doktä, och wännä Jud is gewesen.’‘Ech kann Sie flistern, Pan [147.22] Wróbel!’‘Das sagt zu Ihnen alle aber besonders zu Pan [230.25] Wróbel, wo ist gut von Herz ganz herzlich Erna Brakup, geborene Formella.’
‘Ich bin schon immer ährlich fir deutsche Friedhof [230.15] gewesen.’‘Doch wenn Friedhof [230.21] der schön ist geworden beinah wie frieher war, nicht mehr mecht sein für Mensch und nur fir Geschäfte mecht taugen, denn will ich nich liegen da, wenn Zeit ist rum.’
G
Geschäft, das [1*]Pl. -eGeschäft (1)
‘Doch wenn Friedhof der schön ist geworden beinah wie frieher war, nicht mehr mecht sein für Mensch und nur fir Geschäfte [230.23] mecht taugen, denn will ich nich liegen da, wenn Zeit ist rum.’
H
Herz, das [1*]Herz (2)
‘Das sagt zu Ihnen alle aber besonders zu Pan Wróbel, wo ist gut von Herz [230.25] ganz herzlich Erna Brakup, geborene Formella.’
K
Krieg, der [3*]Krieg (b)
‘Vorm Krieg [230.19] im Krieg [230.19] und nachem Krieg [230.19].’
M
Mensch, der [2*]Mensch (a)
‘Das geht über Mensch [230.18] weg, wie war schon oft.’‘Doch wenn Friedhof der schön ist geworden beinah wie frieher war, nicht mehr mecht sein für Mensch [230.22] und nur fir Geschäfte mecht taugen, denn will ich nich liegen da, wenn Zeit ist rum.’
Menschlichkeit, die [1*]tolerante, nachsichtige Haltung u. Gesinnung [° D, D menschlich 2]
‘Aber was wird gemacht nu, da ist keine Menschlichkeit [230.17] drin.’
‘Als ich mußt Rücktritt [230.12] machen und aufgeregt war natirlich habe ich vergessen ganz, was ich noch sagen muß Ihnen gefälligst.’
Z
Zeit, die [1*]Zeit (2c)
‘Doch wenn Friedhof der schön ist geworden beinah wie frieher war, nicht mehr mecht sein für Mensch und nur fir Geschäfte mecht taugen, denn will ich nich liegen da, wenn Zeit [230.24] ist rum.’
Namen
A
Adolf [1*]∼ Adolf Hitler nationalsozialistischer Führer (1933-1945) [Bro]Adolf-Hitler-Straß [1*]∼ Adolf-Hitler-Straße; früherer Name der ↑Allee Grunwaldzka [Register] [WWW002]Araber, der [1*]Pl. -s∼ Araber Bewohner des Nahen Ostens, bes. der Arabischen Halbinsel [° D Arabien]
B
Bad Sejeberch [1*]∼ Bad Segeberg Stadt u. Heilbad in Schleswig-Holstein [D Bad Segeberg]
D
Danzich [1*]∼ ↑Danzig [Register]Deitsche, der [3*]Pl. (m+f) -n Deutsche, die [2*]Pl.∼ ↑Deutsche [Register]Dominik [1*]∼ ↑Dominik [Register]
‘Erst als das junge, von Reschke hübsch genannte Mädchen hinter der Theke ihr Schulenglisch unter Beweis stellte, indem sie die Herren fragte, ob »more German beer [48.23]« gewünscht sei […]’
luck [1*] (to) try one's luck∼ sein Glück versuchen [PonsE]
‘»Try your luck [290.30]!« stand einladend geschrieben.’
mister [13*]∼ Herr [PonsE] UnkenrufeAnrede [°]
‘Mister [47.10] Chatterjee, der wie Reschke ein Exportbiertrank, war sogleich in der Lage, die Besorgnisse seiner Kneipenbekanntschaft zu zerstreuen:’‘Sogar Mister [51.15] Chatterjees angekündigte Völkerwanderung […] brachte er auf den Punkt:’‘In einigem Abstand zu der Reihe wartender Taxis stand Mister [57.20] Chatterjee neben einer Fahrradrikscha.’‘›Denn der Fahrradrikscha‹, rief Mister [58.23] Chatterjee, ›gehört die Zukunft […]’‘Übrigens sagten sie alle Gassennamen und Ortsbezeichnungen wie altgewohnt auf; und Mister [59.31] Chatterjee verstand.’‘Wir sehen uns wieder, Mister [60.8] Reschke!’‘Wann kommen Sie wieder, Mister [80.30] Reschke?’‘Und Mister [121.19] Chatterjee, dessen Firma mittlerweile über dreißig Rikschas betrieb, stellte eine spätere Fahrt in Aussicht.’‘Dieser Mister [163.28] Chatterjee versteht es, meine oft trüben Vorahnungen in Luft aufgehen zu lassen;’‘Bitte, glauben Sie mir, Mister [165.18] Reschke, wenn wir Zukunft wollen, müssen wir sie vorfinanzieren!’‘Mister [202.23] Marczak ist ein treuer Fahrgast und immer gefällig […]’‘Die Piątkowska, der »dieser Mister [287.27] Chatterjee« unheimlich war […]’‘[…] sind alle Türken verrückt auf Rache, dein Mister [288.25] Chatterjee auch.’
read only memory [1*]∼ (Nur)lesespeicher, Festwertspeicher [PonsE]
‘ROM wurde Alexandra als Read Only Memory [94.29], die Beschreibung des mit Instruktionen bestückten Arbeitsspeichers, erklärt.’
ROM
Hindi
रिकसावाला, riksavala [1*]∼ Betreiber, Fahrer einer Rikscha [Gatzlaff]
‘Leider fehle es an Fahrern oder Rikschawalas [58.16], wie man in Calcutta sage, obgleich die Taxichauffeure, wie man ja sehe, nahezu arbeitslos seien.’
Polnisch
cmentarz pojednania [1*]∼ Friedhof der Versöhnung [PonsP]
‘[…] jenes auf gelben Klinker montierte Messingschild, das in deutscher und polnischer Sprache die zukünftige Nutzung der Parkanlage als »Versöhnungsfriedhof« - » Cmentarz [137.28] Pojednania [137.29]« - bekannt macht.’
herbata [1*]∼ Tee [PonsP]
‘Zum Frühstück […] wollte Reschke Herbata [55.2], weil er Tee dem grützigen Kaffee vorzog […]’
kantor [1*]∼ Wechselstube [PonsP]
‘Dort also […] fanden sich Witwer und Witwe zu einer Zeit, in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild »Kantor [10.23]« als Wechselstube ausgewiesen war.’
marszałek [1*]∼ Marschall [PonsP]
‘Will nun kleiner Marszałek [171.25] Piłsudski sein.’
masło [1*]∼ Butter [PonsP]
‘Der Witwer lernte »masło [34.22]«, das polnische Wort für Butter, aussprechen.’
pan [6*]∼ Herr [PonsP]
‘Dieser Pan [120.15] Marczak gefällt mir, wenngleich ich seinen Wirtschaftsliberalismus nicht voll und ganz teilen kann...’‘Das sage auch Pan [239.24] Marczak, der im Geld sozusagen zu Hause sei.’‘Nicht wahr, Pan [246.15] Vizedirektor der Nationalbank!’‘Nur dank meiner Hilfe - ›weil Pan [246.28] Aleksander hat immer Rücken gestärkt‹ - sei sie bis vor kurzem hoffnungsvoll gewesen.’‘Pan [247.10] Aleksander hat gesagt oft:’‘[…] ein Verhängnis besonders für Polen, nicht wahr, Pan [286.27] Marczak?’
porządek [1*]∼ Ordnung [PonsP]
‘Hab' gelernt deutsches Wort: Friedhofsordnung ... Niemiecki porządek [40.15]!’
rachunek [1*]∼ Rechnung [PonsP]
‘Verstehn Sie, rachunek [70.11]!’
Japanisch
人 (jin) [1*]∼ Mensch [Sagara]
‘[…] daß um 1870 herum ein in Japan missionierender Franziskaner holländischer Herkunft die Rikscha erfunden hat und dieses Wort sich vom japanischen »Jin riki shaw« [163.10] herleitet, das heißt: vom Läufer gezogenes Fahrzeug.’
力 (riki) [1*]∼ Kraft [Sagara]
‘[…] daß um 1870 herum ein in Japan missionierender Franziskaner holländischer Herkunft die Rikscha erfunden hat und dieses Wort sich vom japanischen »Jin riki shaw« [163.10] herleitet, das heißt: vom Läufer gezogenes Fahrzeug.’
車 (sha) [1*]∼ Kraft [Sagara]
‘[…] daß um 1870 herum ein in Japan missionierender Franziskaner holländischer Herkunft die Rikscha erfunden hat und dieses Wort sich vom japanischen »Jin riki shaw« [163.10] herleitet, das heißt: vom Läufer gezogenes Fahrzeug.’
Vorliegende Arbeit erfasst lediglich den Wortschatz von Günter Grass. Zitate und Inschriften, die in die Unkenrufe eingebettet sind und nachweislich nicht vom Autor stammen, sind von dieser Untersuchung ausgenommen, werden aber der Vollständigkeit halber hier wiedergegeben, sortiert nach ihrem ersten Vorkommen im Text.
»Dem Dichter seine Landsleute« Seite 61, Zeile 27-28
Bodengrabplatte des Dichters Martin Opitz im nördlichen Seitenschiff der Marienkirche
Gravur: Dem Dichter seine Landsloite 1873
[Dro4]
»Ihre Gebeine grünen noch immer und ihr Nahme wird gepreiset in ihren Kindern welchen er geerbet ist...« Seite 61, Zeile 30-32
Grabplatte der Eheleute Mattias und Lovise Lemman in der Marienkirche
Bezeichnung: Matthias Lehmann und Luisa Euphrosina Lehmann/geborene Grunwaldtin und ihren Erben Anno 1732
Text: Ihre Gebeine grunin noch immer und ihre Namme vird geprhreiset in thren Kindern auf welder er geerbet ist; Sirrach Cap. 46 V: 14.15
Christus lebet und wir allen auch leben.
[°]
»...und die Frösche und die Unken singen bei Johannisfunken ihre Metten ganz betrunken...« Seite 126, Zeile 29-31
Clemens von Brentano: Aus dem Frühlingskranz
Brief an Bettine Nr. 260 der Frankfurter Brentano-Ausgabe
Sieh dort auf dem Wiesengrunde,
Tanzen jetzt ein Elfchen munter
Unterm Rosenbusch hinunter,
Der die Blätter niederstreut.
Elfchen spielen Lotto heut,
Schreiben auf die Blätter Nummern,
Ja du darfst nur kühnlich schlummern,
Denn dein Glück kommt Dir im Schlummer.
Du gewinnst die beste Nummer:
Eine Braut wirst Du im Schlummer,
Drum erwachst du ohne Kummer,
Hochzeit Hochzeit, hohe Zeit. -
Sieh wie scheint der Mond so weit,
Und die Frösche und die Unken
Singen bei Johannisfunken
Ihre Metten ganz betrunken.
Brünstig glühn Johannisfunken,
Sternlein kühl am Himmel prunken,
Und das Irrlicht hüpft betrunken,
Wo Du gingst ein Jungfräulein.
Auf dem Acker glüht ein Schein,
Wo beim Drachen eingetruhet,
Kaltes Gold das roth ergluthet,
Fiel dein Kränzlein unvermuthet
In des Drachen Gruft hinunter
Und der Drache ist gebunden,
Und der Schatz ist dir gefunden:
Gold und Silber, Edelstein,
Und drei Rosen die sind dein.
[FBA]
›Nach vollbrachter Mueh und Jammer / Ruh ich hier in meine Kammer / bis ich eins werd Auferstehen / Und zur ewigen Freid eingehen.‹ Seite 253, Zeile 24-26
Bodengrabplatte von David Salomon Baehr in Sankt Trinitatis; Steinnummer 62
Bezeichnung: David Salomon Baehr und seinen Erben Anno 1765
Text: Nach vollbrachter Mueh und Jamer ruh ich hier in meine Kamer Bis ich eins wird auferstehn und zur ewigen Freid eingehn denn ich weiss das mein Erloeser lebet; Hiob Cap. 19 V: 25
[Dro5]
NachspannAlphabetisches WörterverzeichnisVorspannAutorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe"
Pharus-Plan. Danzig mit Langfuhr 1940. Maßstab 1:8 000. Reprint Berlin 2004
Historische Topographische Karte. Messtischblatt 1677. Kreis Danzig. Maßstab 1:25 000. Herausgegeben von der Preußischen Landesaufnahme 1910. Bundesamt für Kartographie und Geodäsie. Frankfurt o.J.
Quellen im A-Z-Teil
Abendroth, Walter, Arthur Schopenhauer. Rowohlts Monographien. Reinbek 1993 (16. Auflage)
Günther Grundmann (Hg.), Kunstdenkmäler der Stadt Danzig. Bd.2. Stuttgart 1958
Günther Grundmann (Hg.), Kunstdenkmäler der Stadt Danzig. Bd.3. Stuttgart 1959
Günther Grundmann (Hg.), Kunstdenkmäler der Stadt Danzig. Bd.4. Stuttgart 1963
Günther Grundmann (Hg.), Kunstdenkmäler der Stadt Danzig. Bd.5. Stuttgart 1972
Diercke Weltatlas, Braunschweig 19964
Engel, Bernhard und Reinhard von Hanstein. Danzigs mittelalterliche Grabsteine. Danzig 1893 In der Reihe. Abhandlungen zur Landeskunde der Provinz Westpreussen. Herausgegeben von der Provinzial-Kommission zur Verwaltung der westpreussischen provinziel-Museen. Heft IV. Danzig 1893
Danziger Einwohnerbuch 1937/38. Mit allen Vororten und Zoppot. Verlag und Druck A.W. Kafemann GmbH. Danzig o.J.
Frankfurter Brentano-Ausgabe. Clemens Brentano. Sämtliche Werke und Briefe. Band 30 Briefe II Kinskofer, Liselotte (Hg.). Stuttgart. 1990
Gawin, Izabella, Danzig: ein illustriertes Reisehandbuch. Bremen 2001
Gorys, Erhard. Litauen und Königsberg: Stadtkultur und historische Landschaften am Baltischen Meer. Köln: DuMont, 1996
Janssen, Gerhard und Jan Gerits. Flandern: München 1992
Lingenberg, Heinz Die Anfänge des Klosters Oliva und die Entstehung der deutschen Stadt Danzig. In der Reihe Kieler Historische Studien Hartmut Boockmann (Hg.) Bd. 30 Stuttgart 1982
Loew, Peter Oliver, Danzig und seine Vergangenheit 1793-1997, Osnabrück 2003
Ruhnau, Rüdiger, Danzig: Geschichte einer deutschen Stadt. Würzburg 1971
Ruhnau, Rüdiger Die freie Stadt Danzig 1919-1939. Berg am See 1979
Barran, Fritz, Städteatlas Ostpreußen. Leer 1988
Siegler, Hans Georg, Danzig erleben. Düsseldorf 1985
Paul Simson. Geschichte der Stadt Danzig. Band 3. Aalen 1967
Dorling Kinderslay Vis-a-Vis, Danzig und Ostpommern. Starnberg 2000
Neuhaus, Volker (Hrsg.), Günter Grass Werkausgabe in zehn Bänden. Band 2. Darmstadt 1987
Neuhaus, Volker (Hrsg.), Günter Grass Werkausgabe in zehn Bänden. Band 3. Darmstadt 1987
Neuhaus, Volker (Hrsg.), Günter Grass Werkausgabe in zehn Bänden. Band 5. Darmstadt 1987