Der Automat
»Herr – – –« sagte der junge Neger Mensah »hier im Garten befindet sich eine Zaubersache (a mistery). Man wirft zwei Káple (Kreuzer) hinein und du erfährst dein Leben.«
»Jawohl« sagte Peter A.
»Sir, es ist eine ganz verrückte Sache: Im oberen Dorfe befindet sich eine junge Negerin, welche ich liebe. Und sie hat einen Gatten.«
»Liebt sie denselben?!«
»Nein.«
»Wieso weisst du es?!«
»Sie hat zu traurige Augen.«
[322] »Komme – – –.«
Der Herr ging mit dem Neger zu dem Wahrsage-Automaten, welcher ganz roth lackirt war und eine Scheibe hatte mit einem Zeiger. Dort wo der Zeiger stehen blieb, war das Schicksal.
Der Neger warf zwei Káple hinein.
Der Zeiger drehte sich.
Er blieb stehen auf den Worten: »Du wirst eine Reise machen und viel Geld unverhofft verdienen.«
»Nun – –?!« sagte der Neger.
»Du wirst geliebt« sagte Peter A.
»Herr« sagte am nächsten Tage der Neger zu Peter A., »kann man es wissen?! Es befindet sich noch eine solche Zaubersache im Garten. Wenn diese dasselbe sagt – – –!?«
»Zeige mir vorher Méja, deine geliebte Freundin.«
Er führte den Herren hin.
Méja sass auf dem Tanzplatze. Ihr Gatte trat zu ihr, nahm sein Pagne ab aus graugrüner Wolle, legte es um ihre zarten Schultern, weil der Abendwind sich zu erheben anfing in dem Garten.
Unbeweglich blieb sie.
»Komme – – –« sagte der Herr zu dem Neger.
Der blaulackirte Automat funktionirte pünktlich.
Der Zeiger blieb stehen.
[323] »Nun – –?!« sagte Mensah.
»Du stehst vor einem grossen Missgeschicke. Noch ist es Zeit. Besinne dich!« sagte der Herr, während der Automat auf Glück und Liebe zeigte.
Mensah versank in tiefes Nachsinnen –.
»Thank you, Sir.«
Pause.
Dann sagte Mensah: »Und sie hat dennoch zu traurige Augen – – –.«
Der Herr aber dachte: »Er hat ihr zärtlich seinen Schal herumgegeben, als der Abendwind sich zu erheben anfing – – –!«