Sie begehrt ihn im heiligen Sakrament zu empfangen
1
Du zuckersüßes Himmelbrot,
Du wahre Seelenspeise,
Du Arznei für den ewgen Tod,
Du Kost auf meiner Reise.
Wie herzlich sehn ich mich nach dir,
Komm doch, mein Schatz, o komm zu mir,
[164]Daß ich dich selbst bei mir mag haben
Und mich mit deinem Safte laben.
2
Ich bin verschmacht und ungesund,
Du aber kannst mich heilen.
Drum schreit zu dir mein Herz und Mund,
Daß du wollst zu mir eilen.
Dein Blut, o Jesus, ist der Tau,
Von welchem grünt meins Herzens Au.
Dein Fleisch ist meiner Seele Leben,
Das du für mich hast hingegeben.
3
Du bist mein wahres Osterlamm,
Für mich am Kreuz geschlachtet
Und willig an desselben Stamm
Von heißer Lieb verschmachtet.
Du bist des ewgen Lebens Brot,
Das meine Seel erhält vorm Tod.
Wer dich genießt, der darf nicht sterben
Und kann in keiner Not verderben.
4
Du bist die ewge Süßigkeit,
Nach der mein Geist sich sehnet.
Der wahre Trost und einge Freud,
Nach der mein Herze tränet.
Du bist meins Mundes Honigseim
Und mein gewünschter Seelenleim,
Der mich mit Gott auch in den Flammen
Vereiniget und fügt zusammen.
5
Laß mich dich doch, o Engelbrot,
Oft würdiglich genießen,
Daß ich dich möge, süßer Gott,
In meiner Seele küssen.
[165]Daß ich dich schmecke, Jesu Christ,
Wie süß und lieblich du mir bist;
Daß ich je mehr und mehr dich esse,
Du honigsüße Wurzel Jesse.