[322] Die Sänger an die Zuhörer

Die Kunst versucht, die allgemeine Trauer
Durch uns in Melodien zu verkünden,
Wir gäben gern dem flücht'gen Troste Dauer,
Wir möchten edle Liebe ewig binden;
Doch hemmet unsern Sang ein ird'scher Schauer!
Wir können keinen Trost in Tönen finden,
Gedenken wir, wie lieblich Sie gesungen,
Um deren Tod uns tiefer Schmerz durchdrungen.
Wohin ist Ihrer Töne schönes Leben,
Die von den Lippen sanft verbunden klangen;
Sie mögen wohl die Selige umschweben,
Sie sind für uns wie Jugendzeit vergangen!
Sie schützte Kunst und war der Kunst ergeben,
Wer schützt uns jetzt? Uns faßt ein zweifelnd Bangen,
Wir könnten nicht die eignen Schmerzen singen!
O möcht' in unsrer Lieb' es uns gelingen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek