14. Prüfung in heiliger Flamme

Brennt immerhin
Ihr angezündte Flammen!
Bewahrt die Kraft beisammen,
Und hebt den schweren Sinn
Mit euren Liebesflügeln
Nach jenen Weihrauchhügeln,
Da mein verliebter Sinn
Brennt immerhin.
Ich weiß es schon,
Wo ich den Schönsten funden,
Der meinem Geist verbunden!
Er ist der Liebe Lohn,
Der sich mir selbst muß geben,
Soll anders ich noch leben.
Wo seine Schönheit wohn,
Das weiß ich schon.
Ich hab ihn nun,
Und such ihn doch noch immer
In meines Herzens Zimmer,
Wo er so gern will ruhn;
Das sehnliche Verlangen
Der Lieb' hat mich gefangen,
Mir stätig wohl zu thun.
Ich hab ihn nun.
Kein Auge sieht,
Kein Herz hat überkommen,
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Kein Ohr hat je vernommen,
Wenn unser Bette blüht;
Was Gott hat dem bereitet,
Der sich von ihm nicht scheidet,
Und Liebe in sich zieht,
Die man nicht sieht.
Man kann auch nicht
Von dem Geheimniß schreiben;
Es muß verschwiegen bleiben,
Was Lieb' in uns verricht.
Es ist recht groß zu nennen,
Wenn Jesus will erkennen
Die Braut in seinem Licht,
Man kennt es nicht.

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