[137] 57. Die Hasenjagd.

Ich weiß nicht, ist es ein Schwabe oder ein anderer deutscher Landsmann gewesen, der einmal von einem Hasen hübsch angeführt worden ist. Es hatte nämlich ein lang anhaltender Regen die Gegend so sehr überschwemmt, daß fast alles Wild in den Niederungen zu Grunde gegangen. In dieser Noth hatte sich ein Häslein schwimmend auf einen Weidenbaum gerettet, der noch aus dem Wasser hervorragte. Das sah ein Bauer von seiner einsamen Hütte aus und er dachte sich: der Hase wäre doch mehr geborgen in seiner Küche, als dort auf dem Baume, wo er ohnehin zuletzt doch versaufen oder verhungern müßte. Also zimmerte er ein Paar Bretter zusammen, und ruderte damit gegen den Weidenbaum zu, um den Hasen zu fischen. Der aber mochte dabei auch seine Gedanken und Plane im Kopfe haben, wie sich's aus der Folge ergeben. Denn wie nun der Bauer anfuhr und sich an den Zweigen hinauf hob, ersah sich der Hase den rechten Augenblick und sprang über den Bauern hinweg auf das bretterne Fahrzeug, das, durch den Aufsprung in Bewegung gebracht, nun fortschwamm, wohin es das Wasser führte. Beim nächsten Bühel, wo es anfuhr, sprang der Hase aufs Trockene und dankte, wie es schien, seinem Erretter mit einem allerliebsten Männle. Der Bauer aber säße wol noch auf dem Baume, wenn ihn nicht die Nachbarn heimgeholt hätten, die ihn nun ob seiner Hasenjagd brav auslachten.

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