Wahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Felix Dahn
Vaterland

[545] Wahl und Vorbereitung

Viel Stimmen gehen durch die Welt,
Verworren sind die Zeiten:
Ein Ruf vor allen mir gefällt,
Der soll mein Leben leiten:
Heil dem, der seinem Volk sich gibt,
Dem Deutschen Heil, der Deutschland liebt.
Gar viele trachten Tag und Nacht,
In Eifersucht geschäftig:
Hat keiner was zustand gebracht,
Was groß und dauerkräftig:
Nur Eitelkeit lieh ihnen Kraft
Und eitel ist, was sie geschafft.
Wann einer von den Stürmen weht,
Wie sie ein Volk durchwittern, –
Was, glaubt ihr, daß alsdann besteht
Von diesen bunten Flittern?
»Fort« – wird es donnern – »Tand und Spiel,
Jetzt gilt es Tat und ernstes Ziel.«
Dann Heil dem Mann, der sprechen kann:
»Mein Volk, lang harr' ich deiner!
Gib jedem seinen Posten an,
Sprich schnelle, wo ist meiner?
Und sei's das Wort und sei's das Schwert: –
Ich will es führen, deiner wert!«
Deutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[545] Deutsches Lied

Ich weiß ein Lied so voller Trauer, –
Wer dieses Lied zu Ende singt,
Dem ist, als ob vor Schmerzenschauer
Ihm in der Brust das Herz zerspringt.
Ein Lied voll schwerster Gramgedanken, –
Es färbt des Sängers Wange bleich,
Ein Lied voll Wehe sonder Schranken: –
Das ist das Lied vom Deutschen Reich!
O soviel Macht und Mut und Treue
Und soviel Torheit, Schimpf und Schmach!
O soviel Hoffnung stets aufs neue
Und soviel Unheil, das sie brach!
O soviel Hinterlist und Tücke
Und immer wieder neu Vertraun –:
Noch niemals mit so wenig Glücke
War soviel Recht und Kraft zu schaun.
Es muß in Sternen stehn geschrieben,
Daß Deutschland nicht darf untergehn,
Der Gott der Völker muß uns lieben, –
Sonst war es längst um uns geschehn.
Mein Volk, nicht rückwärts darfst du schauen,
Daß Gram dir nicht das Herz verzehrt:
Nein, vorwärts und auf Gott vertrauen
Und auf dein Recht und auf dein Schwert.
FrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[546] Frühling

Komm, holder Frühling, Segenspender,
Aus deinem blauen Wunderhaus,
Und auf das traurigste der Länder
Geuß deine reichen Gaben aus.
Gleich dem verstoßnen Königskinde
Germania frierend sitzt im Wald,
Das Haar zerzaust: ein Spiel der Winde
Ist ihre rührende Gestalt.
Vom Haupt ihr rissen böse Schächer
Den Schleier und die Kronenzier,
Und ach, auf Erden lebt kein Rächer,
Zu Ehr' und Recht zu helfen ihr.
Da nahest der Verlassnen Schlummer,
Erbarmungsreicher Frühling, du,
Und ihre Schmach und ihren Kummer
Deckst du mit grünem Mantel zu.
Und schlingst ihr statt der Kron' von Golde
Den weißen Blütenkranz ins Haar,
Reichst lächelnd ihr die Liliendolde
Statt des entfallnen Zepters dar.
Und läßt sie grünend ihre Wälder
Und ihre stolzen Berge sehn,
Und zeigst ihr lachend ihre Felder
Und ihre dunkelblauen See'n,
Zeigst ihr, wie kräftig prangt ihr Bauer,
Wie blühend ihre Winzerin:
Und durch die Königin der Trauer
Zieht heller ein Gedanke hin.
[547]
Sie träumet hold, die Kummerreiche,
Von Frühlingshoffnung sanft gewiegt,
Ein süßer Glanz das schmerzenbleiche,
Das edle Angesicht durchfliegt.
Sie träumet wohl von einem Lenze,
Da herrlich sie vom Boden springt,
Und wieder Kronen trägt statt Kränze
Und wieder hoch das Zepter schwingt.
EpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Epistel

Aus dem friedlichen Dorf und dem Haus, von Reben umkleidet,
Send' ich dir, trauter Genoss', einen bukolischen Gruß.
Zwar nicht ist uns vergönnt, so gewinnende Briefe zu schreiben,
Wie sie die Römer gesandt aus der Campagna zur Stadt,
Wie sie Horaz, der Schalk, an Bandusias Brunnen ersonnen
– Noch in seinem Gedicht rieselt ihr Silbergewog –
Oder von Mantua einst sie der edle Vergilius sandte,
Reich mit dem höchsten Pomp römischer Rede geschmückt,
Daß, wenn August sie las, er vergaß der beherrschenden Künste: –
Solches zwar ist versagt –: rauher ist Boden und Sinn.
Nicht ragt glänzend und rund mir von thrakischem Steine die Villa
Und die Charitinnen nicht stehen im Atrium mir,
Nicht, von Platanen bedacht, dehnt weit sich die sand'ge Palästra:
Nicht aus staubigem Schlauch wird mir Falerner geschenkt:
Nicht umspület das Haus mit der sanften ausonischen Welle,
Bis in das dienende Meer waglich gemauert, das Bad:
Hart ist unser Geschlecht und die alabasterne Glätte
[548]
Edelster Formengewalt weigert sich unserer Kunst:
Horch, der Hexameter selbst, wie er seufzt in der Fessel des Deutschen!
Ach, der Verwöhnte verlangt reichere Tonmelodie.
Aber ein Anderes ward den unsträflichen Söhnen des Nordens:
Ahnungsvollerer Reiz atmet in unsrer Natur:
Wann sich, wie jetzt, die Sonne geneigt und die liebliche Dämm'rung
Langsam den Schleier zieht über das Abendgefild,
Wann der kühlere Wind an der Buchen Wipfel und Tannen
Lieblichen Rauschens rührt, wann aus dem Erlengebüsch
Flötend der innige Ton der melodischen Amsel hervorklingt
Und vor dem braunen Gehöft, unter dem Giebelgebälk,
Vor der offenen Tür, auf der Holzbank, sitzen die Leute,
Plaudernd in Abendruh: hier der gebogene Greis,
Dort das blühende Weib, auf den kräftigen Armen den Säugling,
Während der blonde Bub schnitzelt am hölzernen Schwert,
Frisch, krauslockig und froh, mit den blauen, den offenen Augen,
Blau, wie dem Römer sie einst kimbrische Schrecken geblitzt, –
Aber am Brunnenrand dort, unter dem alten Holunder,
Blickt in das Ährenfeld sinnend der Vater hinaus: – –
Freund, wer solches geschaut, nicht schämt er sich unseres Volkes
Und in bewegterem Gang schlägt ihm gehoben das Herz.
Und er gedenkt mit Stolz an die rühmlichen Taten der Väter:
Denkt, wie germanischer Geist höhere Flüge gewagt,
Dunklere Tiefen erforscht und weitre Gebiete durchmessen,
Als ein anderes Volk. – Und es erschwingt sich der Mut
Aus der unsäglichen Not zu der Hoffnung schönerer Zukunft:
Denn der gediegene Wert zwinget am Ende das Glück:
Und er erschaut im Gemüt, wie ein waffengewaltiger Kaiser
Wieder am rauschenden Rhein pflanzet des Reiches Panier. – –
[549]
Zwar nicht solches geziemt dem idyllischen Gruße vom Lande,
Aber vergib dem Freund, welchen, wohin er entflieht,
Treu wie sein Schatte verfolgt um sein schmählich entzeptertes Deutschland,
Um sein zerrissenes Volk ach! das unendliche Weh. –
Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland
1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Deutsche Lieder

(Bei dem Gerücht der Kriegserklärung Rußlands, Frankreichs und Italiens an Deutschland.)

1.

Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst,
In jeglichem Wissen errungen den Preis:
Es gönnte die Palme der Himmlischen Gunst
Der innigen Kraft und dem dauernden Fleiß:
Du hast an dem Himmel die Sterne gezählet,
Hast tief in den Gründen durchforschet den Schacht,
Hast Steine zu atmendem Leben beseelet,
Hast Lieder von ewiger Schönheit erdacht,
Du hast dir die Pforten des Geistes entriegelt,
Die heiligsten Rollen des Ahnens entsiegelt: –
Leg alles dahin, sei zu anderm bereit,
Nach Eisen verlanget die eiserne Zeit:
Zu den Waffen, mein Volk!
Es hat die Olive kein Haupt noch geschützt,
Dem ruchlos das Schwert sich des Feindes genaht:
Hat Hellas die Liebe der Musen genützt,
Als Rom mit dem Fuß auf den Nacken ihm trat?
Vorüber die Tage für friedliches Trachten,
Für Denken und Dichten vorüber die Zeit:
Jetzt sollst du dich gürten zu brüllenden Schlachten,
Für Freiheit und Leben zum grimmigen Streit:
[550]
Fort Becher und Liebe, du freudige Jugend,
Jetzt ist der Haß die oberste Tugend:
Ihr führtet den Griffel, den Meißel genug,
Legt nieder die Feder, den Hammer, den Pflug:
Zu den Waffen, mein Volk!
Schon gilt es nicht mehr für den Ruhm und die Macht,
Zerfetzt ist schon lange dein Ehrengewand:
Die Sterne, die ewigen, hieltst du in acht,
Da stahlen dir Schächer dein Gut und dein Land:
Sie haben zu lange den Speer nicht gekostet,
Der dem Slawen den Schild und Romanen zerspellt:
Sie glauben das Schwert in die Scheide gerostet,
Das blitzend die Kaiser geschwenkt durch die Welt:
Sie wähnen dich alt, und sie wollen dich erben,
Sie wollen dich würgen, dieweil du im Sterben:
Auf, schütze dein Leben, dein Gut und dein Recht,
Zu den Waffen, du reisiges Heldengeschlecht:
Zu den Waffen, mein Volk!
2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

2.

Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –
Noch einmal soll die Welt erproben des deutschen Schwertes alte Macht:
Soll nicht mehr deutsches Wort erschallen, nicht deutsche Sitte mehr bestehn,
So laßt uns stolz und herrlich fallen, nicht tatenlos in Schmach vergehn.
Zieht einst ein Tag die Schuld der Ahnen, die eigne Schuld vors Weltgericht:
Ihr seid die Schergen, ihr Romanen und Slawen, doch die Richter nicht!
[551]
Wir beugen uns den Schicksalsmächten: sie strafen furchtbar und gerecht:
Ihr aber seid, mit uns zu rechten, kein ebenbürtiges Geschlecht!
Den Schlag der deutschen Bärenpfote ihr kennt ihn, ihr Romanen, wohl,
Seit Alarich, der junge Gote, das Tor zerschlug am Kapitol,
Und euch, ihr Slawen und Polacken, ist deutsche Kraft bekannt seit lang,
Seit dröhnend trat auf eure Nacken der Heineriche Siegergang.
Nein, eh' ihr herrscht in diesen Landen, draus oft euch wilde Flucht entrollt,
Sei noch einmal ein Kampf bestanden, des ewig ihr gedenken sollt:
Und wimmeln zahllos eure Horden, erfüllt von tausendjährgem Neid: –
Erst gilt es noch ein furchtbar Morden, eh' ihr die Herrn der Erde seid.
Schon einmal ward so stolz gerungen von deutschen Helden, kühn im Tod:
Ein zweiter Kampf der Nibelungen sei unsern Feinden angedroht:
Prophetisch war die alte Sage und grauenhaft wird sie erfüllt,
Wenn an dem letzten deutschen Tage der Schlachtruf dreier Völker brüllt.
Von Blute schäumend ziehn mit Stöhnen empört die Donau und der Rhein:
Es wollen brausend ihren Söhnen die deutschen Ströme Helfer sein;
Auf! Schleudert Feuer in die Felder, von jedem Berg werft Glut ins Land,
Entflammt die alten Eichenwälder zum ungeheuren Leichenbrand.
[552]
Dann siegt der Feind: – doch mit Entsetzen, und triumphieren soll er nicht!
Kämpft bis die letzte Fahn' in Fetzen, kämpft bis die letzte Klinge bricht,
Kämpft bis der letzte Streich geschlagen ins letzte deutsche Herzblut rot,
Und lachend, wie der grimme Hagen, springt in die Schwerter und den Tod.
Wir stiegen auf in Kampfgewittern, der Heldentod ist unser Recht:
Die Erde soll im Kern erzittern, wann fällt ihr tapferstes Geschlecht:
Brach Etzels Haus in Glut zusammen, als er die Nibelungen zwang,
So soll Europa stehn in Flammen bei der Germanen Untergang!
An Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

An Napoleon III

Er war ein Dämon,
Welchem du nachahmst: –
Bist das auch du?
Er war des Weltgotts
Erkorenes Rüstzeug:
Jenem entsetzlichen
Attila gleich,
Welcher die Völker
Scheu vor sich hertrieb,
Scheu wie die Geißel
Den zitternden Knecht. –
[553]
Doch als der grimme
Hunne vermeinte,
Solches vollführ' er
Aus eigener Kraft,
Und es drehe die Erde
Für ihn sich zum Spielball, –
Siehe, da ließ ihn
Die haltende Hand,
Und die hundertsträngige
Geißel zerbrach
Auf dem Feld von Châlons
Die germanische Faust.
Und als die Zeiten
Wieder im Schlamme
Müßiger Feigheit
Lagen versumpft,
Wählte die Gottheit
Ihn sich zum Schwerte,
Den korsischen Mann:
Ihn, der aus härtestem
Erz war gegossen,
Aus dunkelgewaltigem
Heldenmetall.
Riesengedanken
Auf finsterer Stirne,
Und das nimmer bezwungene
Schwert in der Hand: –
Also durchschritt er
Den stöhnenden Weltteil,
Jedes Wort eine Tat,
Jeder Tritt ein Triumph.
Und wie zu gottge-
Sendetem Unheil
[554]
Schauten zu ihm
Die Völker empor:
Ihn haßte der Gute,
Ihm fluchte das Recht, –
Doch sie zollten ihm staunend
Grausende Ehrfurcht:
Denn Er war gewaltig,
Ein Heros der Nacht. –
Doch als er für immer,
Ein Henker der Freiheit,
Schwang über die Häupter
Der Völker den Stahl, –
Siehe, da ließ ihn
Die haltende Hand,
Und das nimmer bezwungne
Korsische Schwert –
In Stücke zerbrach's
Auf dem flandrischen Feld
Die germanische Faust. –
Er war ein Dämon,
Welchem du nachahmst, –
Bist das auch du?
Bist du des Weltgotts
Erkorenes Rüstzeug,
Daß du dich solchen
Erkühnens vermißt?
Seh' ich die Häupter
Mit Graun sich dir beugen
Wie vor geahntem
Rächer des Herrn? –
Mit Zorn und mit Abscheu
Schaut dir ins Auge
[555]
Und mit heiligem Stolz
Jeder wackere Mann!
Wo sind die Zeichen
Göttlicher Sendung?
Sprich, wo des Heros
Erhabene Spur?
Nein, du verschmitzter
Tyrann von Paris,
Nächt'ger Gewalttat
Tückischer Held, –
Du bist kein Bote
Des ewigen Gottes! –
Oder ist's dennoch
Himmlische Schickung?
Kamst du den Meinen
Zu Frommen und Heil?
Darum die Gluten
Heil'ger Begeist'rung,
Wie rings sie entbrannt sind
In Süd und in Nord?
Sind sie die Feuer-
Zeichen der Eintracht?
Scharet mein Volk sich
Um Einen Altar,
Endlich den alten,
Flucherblichen Hader
Opfernd in Flammen
Des edelsten Zorns? –
O dann wird rasch
Dein Geschick sich erfüllen!
Heil uns, dann wandern
Die Völker aufs neu'!
[556]
Über die Alpen,
Über das Rheintal
Flutet der Deutschen
Versammelter Strom:
Wieder für alle
Stämme der Erde
Ringet und blutet
Und siegt mein Volk,
Übet sein altes,
Sein ritterlich Amt,
Vorfechter zu sein
Für die Völker zumal,
Vorfechter der Freiheit,
Der Zucht und des Rechts:
Und wiedereinmal
Vor dem Tor von Paris
Zertrümmert die Kette
Der blut'gen Gewalt
Die Rechte des Herrn:
Die germanische Faust.
Der faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Der faule Hanns

Eine deutsche Geschichte.

1.
»Pfui, schäme dich vom Kopf zur Zeh'!
Mich brennt das Herz, wenn ich dich seh',
Du Faulster aller Faulen!
Kannst nichts als stehn und maulen!
Liegt er den langen Sommertag
Wohl unterm Baum am Lindenhag,
[557]
Und rollt die jungen Glieder
Im Rasen auf und nieder,
Und will er sich erholen,
Wettläuft er mit den Fohlen.
Im Winter flakt er wie ein Bär
Am Herdgesimse dumpf und schwer,
Rührt wochenlang nicht Hand noch Fuß
Und starrt von Schmutz und Kohlenruß,
Sieht aus gleich einem Köhlerknecht
Und ist von fürstlichem Geschlecht.
Sieh deine wackern Brüder an,
Wie die sich tummeln Mann für Mann:
Ihr Name wird mit Ruhm genannt,
Weithin durch alles deutsche Land:
Am Hof, im Feld und im Turnei, –
Graf Hartungs Söhne sind dabei:
Mein Ralf, der kann die Harfe schlagen,
Mein Erich spitze Rätsel fragen,
Mein Philipp bricht das schlimmste Roß,
Mein Kurt ist Meister im Geschoß,
Mein Paulus wie ein Buch gelehrt,
Mein Rudolf ist den Frauen wert,
Wer weiß, ihn trägt geheim im Sinn
Vielleicht die junge Königin,
Er steigt noch hoch durch ihre Gunst: –
Und du, Hanns, was ist deine Kunst?
Im Sommer bei den Fohlen,
Im Winter bei den Kohlen,
Der Teufel soll dich holen!
Und ehrt' ich deine Mutter nicht,
Ich dächte gar, du schnöder Wicht,
Ein Kuckuck hätte dich geheckt,
Und dich dem Aar ins Nest gesteckt.«
[558]
So sprach Graf Hartung von Brabant,
Sein Auge blitzte zornentbrannt;
Den faulen Hanns, den kümmert's nicht:
Er sah ihm lachend ins Gesicht,
Er war kein bißchen nicht erschrocken,
Strich aus der Stirn die langen Locken
Und sah den zorn'gen alten Mann
Mit hellen Augen freundlich an:
»Euch sind der Söhne sechs beschieden
Wie Ihr sie wünscht: – so seid zufrieden!
Und ist der siebte anders eben: –
Gott schuf auch ihn: – so laßt ihn leben!
Was Hof und Fest und Rittertum,
Und Frauengunst und Heldenruhm, –
Das alles find' ich herzlich dumm
Und rühre keinen Finger drum.
Ich hab' Gott weiß, noch nichts gesehn,
Der Mühe wert, drum aufzustehn. –
Gewiß, mein Vater, wüßtet Ihr,
Wie sich's so wohlig träumet hier,
Umspielt von Sommerwinden,
Im Schatten breiter Linden,
Zu dichten eine schön're Welt,
Drin alles besser ist bestellt,
Zu schauen, wie die Schwalben ziehn
Und hoch im Blau die Wolken fliehn,
Und rings in Feld und Halde weit
Des Sommers milde Herrlichkeit: – –
Versucht's einmal, steigt ab vom Gaul,
Und legt Euch zu mir, breit und faul,
Glaubt mir, ich mein' es gut mit Euch,
Ich rücke, kommt, hier ans Gesträuch.« –
[559]
»Ha, Faulpelz, treibst du auch noch Hohn?
Wir sind nicht Vater mehr und Sohn!
Auf, Knappen, bindet ihn aufs Roß,
Schleppt ihn gefangen auf mein Schloß,
Dort reißt ihm ab den bunten Rock,
Und keilt ihn an den Eichenblock
Am Brunnen bei dem Haufen Kohlen,
Wo alle Knechte Wasser holen:
Der Ehre rang er niemals nach, –
So sei sein ewig Teil – die Schmach.«
Die Knappen sprangen auf ihn zu,
Doch er schwang sich empor im Nu
Und warf mit seiner nackten Hand
Sie alle sieben in den Sand:
»Ich tue, wie mein Herr gebot,
Doch, wer mich anfaßt, der ist tot.
Zum Schlosse wend' ich flugs den Schritt
Und rufe selbst herbei den Schmied:
Ihr aber laßt mich gehn, ihr Tröpfe,
Sind nicht von Eisen eure Köpfe.«
2.
Und mancher Mond ging so ins Land:
Der Frost der Nacht, des Mittags Brand
Fiel schwer auf Hanns im offnen Hofe;
Und jeder Page, jede Zofe,
Die Wasser von dem Brunnen trug,
Tat sich des Spotts an ihm genug.
Er aber lag, verdeckt von Ruß:
Die linke Hand, der rechte Fuß
War an den Eichenblock gekettet,
Auf Heu und Stroh war ihm gebettet.
[560]
So lag er denn in Schimpf und Schmach,
Kein Wort Graf Hartung zu ihm sprach:
Er wandte sich, ging er vorbei,
Als ob er nicht sein Vater sei.
Und auch den Brüdern war geboten,
Zu halten ihn als einen Toten:
»Wer wagt mit ihm zu sprechen
Und dies Gebot zu brechen,
Verwirket all' sein Erbe,
Daß er in Not verderbe.«
Und Erich zuckt die Achseln nur,
Und Philipp scheut des Vaters Schwur,
Und Paulus wünscht ihm Reu' und Buße,
Und Rudolf höhnt ob seinem Ruße,
Und Kurt frohlockt: »Laßt ihn verderben,
So werden sechs statt sieben erben.«
Und alle folgten jener Pflicht,
Nur Ralf, der Bruder Sänger, nicht;
Der kam zu Hanns im Schutz der Nacht,
Hielt treulich bei dem Bruder Wacht,
Und hieß ihn der von dannen gehn
Und auch auf seinen Vorteil sehn,
Da lacht' er nur: »Mein Vorteil ist,
Daß du mein lieber Bruder bist.
Nimmt man mir Land und Lehensassen,
Muß man dir doch den Bruder lassen.
Mich schmerzt, daß sie dich so verkennen
Und immer nur den Faulen nennen:
Ich weiß, du bist von tiefer Art,
Die ihren Wert geheim bewahrt.
Gewiß, es kömmt einmal die Zeit,
Da wirfst die Hülle du beiseit,
[561]
Und zeigst in dir den Edelstein.«
Hanns aber lachte: »Bruder, nein!
Ich spiele nicht in Maskenscherzen:
Die Faulheit kömmt mir ganz von Herzen!
Ich sah noch nichts in meinen Tagen,
Der Mühe wert, um drein zu schlagen,
In einem Eisenkleid zu schwitzen,
Und sich mit Fechten zu erhitzen.
Du sprichst bei mir zu tauben Ohren,
Gib, wie die andern, mich verloren.«
Doch kam alsbald der Treue wieder
Und warf sich bei dem Bruder nieder,
Und rief: »Hanns, auf, jetzt folge mir!
Jetzt kam der Tag der Ehre dir!
Wir reiten all' in wenig Tagen,
Die Dänen aus dem Land zu jagen;
Der König Harald Hildetand
Fiel heerend ein ins deutsche Land,
Sechs Riesen schreiten vor ihm her,
Der größte Riese doch ist Er;
Sie tragen Keulen wie die Eichen,
Die Erde dröhnt bei ihren Streichen,
Noch hielt kein Heer vor ihnen Stand,
Er will der Kön'gin Reich und Hand,
Sonst wird – so hat er hoch geschworen –
Das lange Goldhaar ihr geschoren,
Ihr angetan ein Nonnenkleid,
Wenn sie nicht ihn, den Riesen, freit.
O denk! o denke dir Auroren,
Die holde Königin, geschoren!
Die schönste Maid der Christenheit,
Ihr Antlitz strahlt wie Maienzeit,
[562]
In ihre Haare goldenfahl
Hat sich verirrt ein Sonnenstrahl!
Sie, aller Helden Wunsch und Sehnen,
Sie liegt jetzt Tag und Nacht in Tränen!
Auf, Hanns, für so viel Lieblichkeit
Zieh' mit uns allen in den Streit:
Wie stark und dick die Kette sei,
Drei Nächte feilen sie entzwei.
Der Vater wird dir gern vergeben,
Sieht er dich kühn nach Ehre streben.«
»Mein Bruder, was dein Herz begehrt,
Mir scheint es nicht der Mühe wert:
Die Königin, – du preisest sie,
Ich aber, Ralf, ich sah sie nie.
Zieh aus zu Kampf und Siegen froh,
Mich aber laß auf meinem Stroh.«
3.
Der Graf und seine Söhn' und Mannen,
Sie zogen allesamt von dannen,
Nur Ralf winkt scheidend ihm vom Roß,
Und Hanns blieb fast allein im Schloß.
Ein Bote kam in wenig Tagen
Und rief: »Macht auf, wir sind geschlagen!
Zersprengt die Ritter und Vasallen,
Die Städt' und Burgen sind gefallen,
Graf Hartung und das Heer verschwand
Vor König Harald Hildetand! –
Die Riesen, schrecklich anzusehn,
Vor ihnen kann kein Held bestehn! –
Die Kön'gin flieht mit kleinem Troß
Hieher nach ihrem letzten Schloß,
[563]
Und grimmig jagt der Feind ihr nach.«
Und wie er noch die Worte sprach,
Erscholl vom Wald verworrner Ton:
Die Kön'gin kam in Hast geflohn,
Graf Hartung ritt an ihrer Seiten;
Im Nachzug hob sich grimmig Streiten
Und kaum stand in des Schlosses Toren
Graf Hartung glücklich mit Auroren,
Sah man vom Wald her auf die Wiesen
Vordringen schon die sieben Riesen.
Die Brüder woll'n den Rücken decken,
Doch sie erliegen vor den Recken:
Umsonst! daß sie mit Schwert und Speeren,
Nach aller Ritterkunst, sich wehren:
Kein Fechten frommt und kein Turnieren,
Eichbäume kann man nicht parieren.
Wie Glas die Lanze Kurts zerspringt,
Aus Erichs Hand das Banner sinkt,
Und Rudolfs Helm und Paulus' Schild
Zertrümmert sausen ins Gefild,
An Haralds Kopf bricht Philipps Schwert,
Der Letzte stürzt auch Ralf vom Pferd:
Sie sind besiegt und überwunden,
Sie sind gefangen und gebunden,
Und mit sich schleppt der Feinde Troß
Sie siegfrohlockend nach dem Schloß;
Da fliehn mit Schrecken von der Zinn'
Graf Hartung und die Königin.
Ein Donnerschlag betäubt ihr Ohr:
Der Dänenkönig schlägt ans Tor
Und ruft: »Macht auf, laßt mich hinein,
Sonst schlag' ich alles kurz und klein.
[564]
He, alter Graf, wo ist dein Schwert?«
Da hebt sich Hanns sacht von der Erd'
Und spricht: »Du bist ein grober Gast,
Ist 's wahr, daß du's so eilig hast?«
Da wandte sich die Königin
Und sah mit Staunen nach ihm hin:
»Was hat der Mann verbrochen, Graf,
Daß ihn so schwere Buße traf?«
»Ich kenn' ihn nicht, ein Bauernkind.« –
»Doch adlig seine Züge sind,
Es stehn ihm gut die langen Locken:
Auch scheint er gar nicht sehr erschrocken,
Vor diesem Feind, der alle schlug,
Er hat noch immer Muts genug.«
Da tat es einen lauten Schlag,
Das Tor in hundert Stücken lag,
Schon stand mit einem Riesenschritte
Der König in des Hofes Mitte.
Umsonst sprang Hartung ihm entgegen,
In seiner Hand zerbrach sein Degen,
Er weicht, schon blitzt des Riesen Schwert! –
»Jetzt aber wird's der Mühe wert,«
Rief Hanns und riß mit einem Stoß
Den Block heraus, die Kette los,
Gab mit der Faust ihm einen Schlag,
Daß er halb tot am Boden lag:
Nur noch die Hände tät er ringen,
Und alle Engel hört' er singen.
Die Riesen, die ihn fallen sahn,
Mit Brüllen liefen sie heran.
[565]
Da war der faule Hanns nicht faul:
Dem ersten schlug er eins aufs Maul,
Dem zweiten schlug er auf den Kopf
Und auf den Bauch dem dritten Tropf;
Den vierten, der sich gern empfohlen,
Warf er kopfüber in die Kohlen,
Den fünften aber und den letzten,
Die schon zur Flucht die Beine setzten,
Fing er behende bei den Schöpfen
Und stieß sie weidlich mit den Köpfen,
Bis sie ihn baten himmelhoch:
»Laßt, lieber Herr, die Possen doch
Und bringt uns lieber einfach um,
Das Stoßen macht im Kopf so dumm.«
Da bindet er sie alle sieben,
Die Andern sehen's und zerstieben.
Da sprach Graf Hartung: »Lieber Hanns,
Du höchster Stolz des alten Manns,
Was hast du dich so lang verstellt?
Komm an mein Herz, du großer Held.«
»Da sehn' ich mich schon lange hin, –
Wenn ich nur nicht zu rußig bin.«
Die Kön'gin sah ihn staunend an
Und rief: »Hab' Dank, du treuer Mann!
Graf Hartung, ei, mir war nicht kund,
Auch lügen kann dein treuer Mund?
Der unsre Feinde hat gefällt,
Dein Sohn ist dieser junge Held?
Ich hab' ihm zuerkannt sein Recht,
Als er mir nichts war als ein Knecht:
So werde sein mein halbes Reich.«
[566]
»Nein,« rief der faule Hanns sogleich,
»Es ist das schönste Land der Erd',
Doch nimmer ist's der Mühe wert,
Die schwere Krone drin zu tragen
Und mit Regieren sich zu plagen,
Ist diese schwere Bürde nicht
Zugleich des Herzens schönste Pflicht.
Ein halbes Reich steht mir nicht an:
Ich, Kön'gin, bin ein ganzer Mann.
Doch willst du Gnade mir erzeigen,
So gib dich selber mir zu eigen.
Ich will in allen deinen Tagen
Dich treu auf diesen Händen tragen,
Ich will dich führen und dich stützen,
Gen alle Feinde dich beschützen,
Und all' mein Lohn sei dann und wann,
Daß du mir sagst: ›Dank, treuer Mann!‹
Es ist bei deines Anblicks Pracht
Ein neues Leben mir erwacht:
Mich drängt's, daß ich um deine Minne
Die Welt im Waffenkampf gewinne,
Mit Adlerflügeln hebt mein Herz
Die starke Liebe himmelwärts,
Und willst du, holdeste der Frauen,
Dich meiner schlichten Kraft vertrauen,
Mein höchstes Kleinod sollst du werden:
Kein Zweiter liebt dich so auf Erden.«
Er sank vor ihr ins Knie und rings
In staunendem Gemurmel ging's:
»Ist das der faule Hanns? O Wunder!
Nichts ist unmöglich mehr jetzunder.«
[567]
Da neigte sich die Königin
Und sprach: »Steh auf und nimm mich hin.
Dir ganz und gar gehör' ich an,
Du starker, treuer, lieber Mann.«
Er zog an sich die zarte Frau:
Wie eine Blume, schwer von Tau,
Voll süßer Scham und süßer Lust,
Barg sie das Haupt an seiner Brust. –
Die Brüder staunten da nicht schlecht,
Nur Ralf frohlockte: »So ist's recht!
Ich hab' es immer so gesagt,
Als alle Welt ihn noch verklagt.
Jetzt, Hörner und Trompeten frisch,
Zum Krönungsmahl, zum Fest, zu Tisch!«
»Geduld,« sprach Hanns, »still allesamt,
Die Lust nachher, – zuvor das Amt.«
Zum Dänenkönig trat er hin:
»Halt diesen Tag dir recht im Sinn
Und laß es nimmer dich gelüsten,
Dich gegen deutsche Kraft zu brüsten.
Sie ist geduldig, still und träge,
Spät wird ihr Zorn und zögernd rege,
Hat sie sich aber aufgerafft, – –
Doch still, du kennst jetzt diese Kraft:
Und deutsches Recht und deutsches Land,
Sie schirmet künftig diese Hand.
So, bindet ihm die Stricke los:
Und jetzt, wohlauf, Trompetenstoß!
Herbei, ihr Ritter und Vasallen,
Laßt uns in stolzem Zuge wallen,
Und bei des Sieges Jubeltönen
Soll meine Königin mich krönen.«
An König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[568] An König Max II. von Bayern

Im Etschtal war's; – rings Fels und Fluß: – rings Schrecken und Gefahren: –
Die deutsche Fahne schwer beschimpft von frechen Räuberscharen. –
Die Not war groß –, die Hoffnung schwach, – Verzagtheit aller Enden –:
Da scholl's: »An Euch ist's, Wittelsbach, die Schmach von uns zu wenden!«
Und Pfalzgraf Otto säumte nicht: nie pflag er lang zu feiern,
Er zog das Schwert und rief: »Wohlan, so folgt mir, meine Bayern!«
Und aller deutschen Macht voran drang er mit blanker Wehre:
Ein Weg war frei, den kor er kühn, das war der Weg der Ehre!
Die andern zagten noch im Tal: – da war's ihm schon gelungen:
Der Pfad war frei, die Schmach gerächt, der freche Feind bezwungen. – –
O König Max, o hör' in Huld, wie wir in Treu' dich mahnen:
Rings dräut Gefahr: auf, Wittelsbach, du sollst den Weg uns bahnen.
Vor einem Engpaß stehn wir all', den Schmach und Not umtürmen:
Ein Weg ist frei, der Ehre Weg: – wohlan, führ' uns zum Stürmen!
Deutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[569] Deutsches Siegeslied

Und sollten sie, die stets so taten,
Auch jetzt des Sieges Frucht verraten: –
Der Kampf war dennoch kämpfenswert.
Denn wieder einmal hat nach Jahren
Mit Furcht und Schreck die Welt erfahren,
Wie scharf es schlägt, das deutsche Schwert!
Das war ein Sieg, nicht lau und leidig,
Nein, rasch und ganz und voll und schneidig,
Dran selbst der Neid nicht mäkeln mag.
Das kam daher wie Wetterstürme
Und brach durch Schanzen, Tor und Türme
Wie Gottes Blitz und Donnerschlag.
Und als, verscheucht vom letzten Riffe,
Der Däne floh auf seine Schiffe,
Folgt' ihm die Rache bis ins Meer
Und weiter trugen schwanke Barken
Des deutschen Sieges stolze Marken
Als weiland Kaiser Ottos Speer.
Vernehmt's, ihr deutschen Namens Hasser!
Zu Lande Sieger und zu Wasser
Frohlockt die deutsche Heldenschaft:
Und doch ist tief dies Volk zerspalten: –
Nun sagt, wer mag dawider halten,
Versammelt einst es seine Kraft?
Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[570] Die Rosen auf dem Kirchhof zu Kissingen

Wie friedlich glänzen Flur und Hügel
Im warmen Herbstes-Abendstrahl!
Schlug wirklich denn die schwarzen Flügel
Der Bruderkrieg um dieses Tal?
Und diese grünen Rebgelände,
Darin die Sonne lächelnd spielt,
Sah'n wirklich sie, wie deutsche Hände
Nach deutschen Herzen scharf gezielt?
Als jüngst ich schritt durch dies Gefilde,
Da war es nicht von Rosen rot. – –
Jetzt rief herbei des Herbstes Milde
Ein duftig Blumenaufgebot.
O habet Dank, ihr friedereichen,
Die ihr die Toten sanft umschließt:
Ich grüß' euch als Verheißungszeichen,
Daß aus den Gräbern – Eintracht sprießt.
»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

»Mainlinie«

Die raschen Schiffe gleiten
Wohl hin und her den Main:
Hie deutsch zu beiden Seiten: –
Soll das geschieden sein?
Zwei Amseln hör' ich singen
Wohl links und rechts vom Main
Und Ton in Ton sich schlingen: –
Soll das geschieden sein?
[571]
Zwei Liebste seh' ich gehen
Wohl links und rechts vom Main,
Ihr Gruß kann sich verstehen: –
Soll da geschieden sein?
Zwei Banner seh' ich fliegen,
Wohl links und rechts vom Main,
Vereint sie müssen siegen: –
Soll das geschieden sein?
Bei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Bei der Kriegserklärung Frankreichs

1.
Und ob zerklüftet und zergliedert
Des deutschen Volkes Herrlichkeit,
So tief ist's, Welscher, nicht erniedert,
Daß es dem Schlag die Wange leiht.
Wohl ging uns Unglück und Betörung,
Ein böser Schatte, lange nach,
Doch nun genug der Selbstzerstörung,
Genug des Zwistes und der Schmach!
Wohl fiel dein kaiserlich Geschmeide,
Germania, dir von Brust und Haupt,
Wohl hat von deinem reichen Kleide
Manch' edel Stück der Feind geraubt,
Wohl hadern rings noch deine Söhne,
Stark ist das Unrecht, schwach das Recht,
Fern von des Friedens heil'ger Schöne,
Schwer ringend schafft noch dies Geschlecht: –
Doch hebt der Erbfeind frech die Hände
Nach unsrer Brüder Wappenschild,
Dann ist der Hader all' zu Ende,
Der Streit im Elternhaus gestillt,
[572]
Und Nord und Süd im heil'gen Grimme
Vereint der Ruf der Ehre sie,
Und donnernd tönt's aus Einer Stimme:
»Hie deutsches Schwert und Deutschland hie.«
2.
Das ist kein Krieg um die Chimäre
Von Thronenglanz und Fürstenruhm:
Das ist der Kampf um Deutschlands Ehre
Und jedes deutsche Heiligtum.
Es tritt vor seines Hauses Pforte,
Das frecher Übermut bedroht,
Das deutsche Volk mit zorn'gem Worte
Zum Kampf auf Leben und auf Tod.
Er zwingt das Schwert uns in die Hände:
Wohlan, so sei's nicht mehr gesenkt,
Bis sich das Schicksal ganz vollende,
Dem sich der Feind entgegen drängt.
Auf! Werft den Friedebrecher nieder,
Daß er uns nie mehr schaden kann,
Die edeln Marken nehmt ihm wieder,
Die er in böser Zeit gewann.
Laßt seh'n, ob nicht zum Vaterlande
Das Herz des Elsaß wieder neigt,
Wenn ihr ihm, statt der alten Schande,
Den Spiegel deutscher Ehre zeigt.
Mit Einem Zeichen nur gewinnen
Das alte Reichsland werdet ihr:
Pflanzt auf des freien Straßburg Zinnen
Des neuen deutschen Reichs Panier!
An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[573] An König Ludwig II. von Bayern

Das war ein Wort aus Königsmunde!
Das war ein Wort aus deutschem Geist!
Aus Bayerland die hohe Kunde,
Wie sie ganz Deutschland mit sich reißt!
»Schweig,« sprach er, »du Gezisch der Pfaffen!
Verstumme, welsch Verführerwort,
Auf, meine Bayern! Zu den Waffen!
Zum Rhein! Wir sind die Ersten dort!
Was alter Zwist und Wahn gesündet,
Verflogen sei's, wie Wind und Spreu:
Mit Schwertschlag sei's dem Feind verkündet:
Echt ist wie Stahl die Bayerntreu'.«
Das wird dir Deutschland ewig danken,
Daß groß dich fand die große Zeit:
Um deine Schläfe seh' ich ranken
Den Lorbeer der Unsterblichkeit.
An eigner Lüge wird zunichte
Lob, Ruhm und Titel, die nicht wahr:
Dich aber nennt die Weltgeschichte
Ludwig den Deutschen immerdar.
Deutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Deutsches Siegeslied

Nun laßt die Siegsfanfaren schmettern
Und fallet ein im Jubelchor:
Denn hell aus dunkeln Schlachtenwettern
Stieg Deutschlands goldner Stern empor.
[574]
Der falsche Zauber brach in Stücke
An unsres Speeres Eichenschaft:
Dort welscher Trug und welsche Tücke,
Hier deutsche Treu' und deutsche Kraft!
Scharf habt den Adler ihr getroffen,
Ihr Schützen meines Alpenlands,
Und rasch, wie eurer Felsen Schroffen,
Erklommt ihr Wall und Mauerkranz.
Gefällt die Wehr', den Schuß verhalten,
Drang an der Preuße siegesfroh:
Sie haben ihm nicht standgehalten,
Dem Bajonett von Waterloo!
Nein, als sie auf der Höhen Krone
Des deutschen Auges Blitz gewahrt,
Da hat des Cäsars Bataillone
Den Berg hinab die Flucht entschart.
Jetzt nach, Ulanen und Husaren,
Den Totenkopf am schwarzen Helm,
Wie Wetter Gottes dreingefahren
Auf Turko- und auf Zuavenschelm!
Das Lager brennt, die Adler fallen,
Das Mordgeschütz, stumm liegt es da,
Und durch die Lüfte braust's mit Schallen:
Viktoria! Viktoria!
AufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Aufbruch

Daheim in Muße sollt' ich liegen,
Indes die Brüder sterbend siegen?
Das Traumbild stiege meiner Lieder
Lebendig glorreich endlich nieder,
[575]
Und bei den Büchern blieb' ich sitzen? – –
Nein, bei der schönsten der Walküren!
Hinein, wo Stahl und Feuer blitzen!
Und darf ich nicht die Waffen führen,
Gefahr und Schrecken kann ich teilen,
Kann raten, trösten, helfen, heilen.
Ich will, wo unsre Fahnen wallen,
Sie siegen sehen – oder fallen:
In dieses Schicksal riesengroß
Flecht' ich des eignen Lebens Los.
Saint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Saint Privat

Heiß war der Augusttag: heißer doch
Entbrannte das Ringen der Mordschlacht noch,
Der grimmigen Schlacht, die dort geschah
Auf den kahlen Hügeln von Saint Privat
Und den Steilweg hinan von Sainte Marie.
Untreffbar, unsichtbar liegen sie,
Die Franzosen, von steinernen Mauern gedeckt,
In drei Reihen von Schützengräben versteckt.
Und der ragende Kirchhof mit steinernen Zinnen, –
Wer will im Sturm diese Burg gewinnen,
Im Lauf über schutzlos offnes Gelände
Gegen geschartete Steinbauwände? –
Und es schlägt halb sechs in Sainte Marie:
Da! Die preußischen Trommeln, wie rasseln sie!
Wie über das schweigend harrende Feld
So mahnend der schrille Hornruf gellt:
»Hinein in das blutige Abendrot!«
»Hinein in den ehernen Schlachtentod!«
[576]
Die furchtbar ernsten Töne, sie laden
Zu stürmen, zu sterben drei Gardebrigaden!
Das war ein Ringen todtrotzender Helden,
Wie von den Burgunden die Sagen melden.
Hinauf! Hinan! Die Führer zu Roß,
Sie erreicht am leichtsten des Feindes Geschoß,
Des ungeseh'nen, im Pulverdampf:
Das ist nicht mit Menschen ein Waffenkampf:
– Kaum, selten, hinter den Scharten der Mauern,
Siehst du ein rotes Käppi lauern: –
Nein, feuerspeinde Berge schmettern
Ihre Lava in flammenden Wettern.
Da kracht die Granate, es pfeifen und zischen
Die Chassepotkugeln und dazwischen
Der Mitrailleusen knarrender Ton! –
Schwarz deckt sich mit Toten die Halde schon!
Die Pappeln am Wege, wie sind sie zerfetzt!
Da fällt die Fahne der Dreier! – Doch jetzt
Auf rafft sie der Hauptmann mit eigner Hand! –
Er stürzt! – Da faßt sie der Leutnant
Und trägt sie vorwärts: »Nur drauf und dran!
Wart', wenn wir sie haben Mann an Mann!«
Doch weh! Was ist das? Welch' Zeichen erschallt?
Um Gottes willen! Ja: das ist »Halt!«
Wie? Halten? Hier halten? Auf offnem Feld?
Drauf das Blei wie Hagel herniederfällt?
Es stirbt sich freudig im Vorwärtsjagen,
Reißt das Blut dich fort zu rasendem Wagen:
Doch am Boden kauern und warten still,
Ob der Tod denn noch immer nicht kommen will, –
Das ist zu viel! – – –
[577]
Sieh, aus Saint Privat,
Was glitzert und blinkt uns entgegen da?
Französische Reiter! Ei, hochwillkommen!
Das ist doch ein Ziel! – Nun aufs Korn genommen
Die Gäule! – Hei, kehren sie um in Eil',
Die bunten Chasseurs von du Barail! –
Aber was hilft's? Die Schlacht, sie steht!
Und wehrlos werden wir niedergemäht!
Verderben blitzet der Kirchhofturm! –
Und wir liegen stille mitten im Sturm!
Die Sachsen! Die Sachsen! Wo bleiben sie nur?
Ihr Kronprinz hat uns sein Wort gegeben:
Das löst er ein oder läßt sein Leben!
Sie müssen ihn halten, den Treueschwur!
Doch in Sainte Marie schlägt's halb sieben Uhr,
Und kommen sie nicht oder kommen zu spät, –
Der Stern Alldeutschlands hier untergeht!
Dies Warten, es ist nicht länger zu tragen!
Laßt auf uns springen und vorwärts jagen
In den sichern Tod und das Verderben,
Aber nicht hier liegen und wehrlos sterben!
O Sachsen! O Sachsen! Wo bleibt ihr nur?
Da! – Da kracht es herüber von Roncourt!
Da stärker! Und näher! Und schon ganz nah!
Gott! Dank dir im Himmel! Die Sachsen sind da!
»Ja, die Sachsen sind da!« ruft der Adjutant,
Der, die Zügel verhängt,
Kommt herangesprengt.
»Ihr Kronprinz hat mich zu euch gesandt:
Sie trieben den Marschall Canrobert
Aus dem brennenden Roncourt vor sich her.
[578]
Sie hielten ihr Wort mit deutscher Treue!
Nun, ihr preußischen Garden, zum Sturm aufs neue!
Springt auf vom Boden! Die Rache ist nah'
Für all' das Schlachten, das euch geschah.
Zum Sturme! Zum Siege! Mit lautem Hurra
Zum Sturm – mit den Sachsen! – auf Saint Privat!«
Und als sie sich trafen nach grimmem Morden
Die Preußen von Westen, die Sachsen von Norden
Im eroberten Kirchhof von Saint Privat, –
Da sind in Feuer und Blut die Sachsen
Und Preußen zu Brüdern zusammengewachsen!
In der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

In der Schlacht von Sedan

Es kracht aus tausend Feuerschlünden:
Die Erde bebt in ihren Gründen:
Es jauchzt mein Herz. – Wie groß! Wie hehr!
Jetzt stirb: du lebst nichts Gleiches mehr.
Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Die Schlacht von Sedan

(Dem deutschen Heere zu eigen).


Endlich erreich' ich dich,
Endlich ergreifst du mich,
Lange gesuchte,
Wochenlang durch die Nächte ersehnte,
Dröhnende, heilige,
Männermordende Feldschlacht.
Hoch in den Lüften
Die weißlichen Wölklein, –
Nicht sind's des Septembers
Nebelgespinste: –
Siehe, sie bersten:
[579]
Das sind des Feindes
Todesgeschosse!
Und das Getöse: –
Nicht von Gewittern: –
Hell ist der Himmel:
Das ist der Donner,
Der herrliche Schlachtruf
Der deutschen Geschütze.
Erjauchze, mein Herz, nun:
Dein Sehnen von Kind auf,
Dein Wunsch in den heißen
Schmerzen des Mannes, –
Alles erfüllt sich:
Denn es umtoset dich
Schrecklich und herrlich,
Vom Heer Alldeutschlands
Sieghaft geschlagen,
Die heilige Schlacht!
Auf und hinein!
Dort, von den Höh'n des
Ragenden Hügels,
Muß sich das ganze
Kampfesgefild den
Blicken erschließen. –
O Deutschland!
Welch' Schauspiel!
Rings mir zu Füßen,
Zur Rechten, zur Linken,
Da wallet und woget
In schimmernden Scharen
Ringend die Streitmacht
Deutschlands und Frankreichs!
[580]
Vor mir im Talgrund
Windet der Fluß sich,
Die Maas, durch die Nied'rung:
Dort an den Ufern,
In glitzernden Gliedern,
Das sind Franzosen:
Fußvolk und Reiter
Und brüllend Geschütz.
Und aus der Mitte
Hebt sich die Feste,
Mit Toren und Türmen,
Mit Zinnen und Zacken
Stachlig zu schauen:
Ein feuerspeiender,
Kauernder Wurm.
Aber umher auf
Waldigen Höhen
Rings in dem Halbkreis
Von Süden, von Osten
Und fern her von Westen
Die dunkelnden Massen: –
Das sind die Unsern,
Das sind die Deutschen!
Siehe, sie stoßen
Herab von den Höhen,
Gleichwie ein Adler
Mit rauschenden, schwarzen
Schwingen und Fängen
Zu würgen im Tale
Den gleißenden Wurm.
Da, hart mir zur Rechten,
Auf rasselnden Rädern
[581]
Rollt's an den Höh'nrand:
»Halt! Halt, Batterie!«
Das sind meine Bayern:
Den Führer erkenn' ich:
Oft sah ich sie ziehen
Durchs friedliche Maintal:
Jetzt find' ich sie wieder
In tosender Schlacht.
»Zielt dort auf das Dorf mir,
Dort, dicht vor der Festung:
Da seht ihr in Masse
Geschart die Franzosen:
Dort droh'n sie den Durchbruch:
Doch sie dürfen nicht durch!«
Und neben mir Blitz und
Knall aus dem Rohre:
Wie gellt mir das Ohr!
»Seht nur, wir müssen sie
Mächtig erzürnen:
Sie richten auf uns nun
Ergrimmt die Geschütze:
Recht so! Da werden
Dort unten die Unsern,
Die wackeren Jäger,
Links von der Straße
Granatenfrei.«
Horch, da erzischt es
Sausend und schwirrend
Hoch mir zu Häupten:
Aber unschädlich
Zerschellt das Geschoß,
Dort nur die Spitze
[582]
Der Tanne zerspellend.
Horch, wieder! Und wieder!
Das fehlte nur wenig:
Deutlich den Windstoß
Fühlt' ich der sausenden
Schwirregewalt:
Sei mir gesegnet
Ob meinem Haupte,
Weihender, heilender,
Heiliger Hauch! –
Da rechts in der Ferne,
Da flammt's aus dem Flecken
Flackernd empor:
Rauch, Feuer und Lohe
Und glühender Qualm:
»Da brennet Bazeilles!
Da brennet auch Balan!
Dort fechten die Unsern
Schwerringend seit Stunden,
Bergbayern zumal.«
Horch auf, was da knarret
Und schnarret und rasselt!
Das sind nicht Gewehre!
Nie hört' ich's zuvor!
»Mitrailleusen sind's,
Wohl viele Batt'rien.
Nun, endet das nicht?«
Drei lange Minuten!
Der Braven gedenkend,
Erbleicht' ich mit Frösteln:
Es erlag wohl da unten
Der Mordmaschine
[583]
Manch freudiger Schütze,
Dem einst auf dem Bergpfad
Im heimischen Chiemgau
Die Hand ich gedrückt.
Doch herab jetzt vom Hügel:
Denn links nun entlodert
Noch wilder und wüt'ger
Die wogende Schlacht.
Sieh, verstört aus der Stille
Der friedlichen Dörfer
Weißer Tauben
Verschüchterte Schwärme!
Sieh, wie sie ratlos
Flattern und flüchten
Von links nach rechts
Weit über das Tal hin
Hoch durch den Himmel!
Dort, jenseit des Flusses,
An steilem Gelände
Aufsteigen drei Dörfer
Mit steinernen Mauern:
Ige und Illy
Und das bergige Floing:
Da wimmelt und wogt es
Von roten Hosen;
Sie schützen, noch uner-
Schüttert, die rechte,
Die westliche Flanke:
Sie halten die Höh'n
Und die Häuser und Höfe:
Sie liegen in Gärten
Und Gräben gedeckt.
[584]
Da sammelt sich unten
Am Fuße des Bergs
Beim Schlage der Trommel
Die schwärzliche Schar:
Siehst du die Fahne
Schwarzweiß flattern?
Das sind die Preußen!
Sie trommeln zum Sturm!
Wie? Empor diesen Berghang?
Den steinigen, steilen?
Den nackten, den kahlen?
Kein Baum, kein Busch!
Entgegen dem tausend-
Schlündigen Tode?
Mir gerinnet vor Grauen
In den Adern das Blut!
Sie stürmen, bei Gott!
G'radauf! G'radan!
Entsetzen! Wie rollt das
In Knattern und Rasseln!
Rings Feuer und Blitze
Und Pulverdampf.
Gott, wie bang, wie lang!
Da verzieht sich der Rauch:
O Jammer und Wehe!
Wie besät liegt der Berg nun,
Der nackt war und leer war,
Mit schwarzen Gestalten:
Das sind die Gefall'nen,
Die tapferen Stürmer!
Wie viele! O wehe!
[585]
Ich seh' sie sich winden
In zuckender Qual.
Und die Fahne? – Zurück?
O wehe, sie weichen
Den Hügel herunter!
Gescheitert der Sturm!
Und sieh, – o Verderben! –
Aus Häusern und Höfen,
Aus Gräben und Gärten
Brechen verfolgend,
Nacheilend, nachschießend,
Die Halde herab
Die Feinde hervor:
In wenig Sekunden
Können sie hier stehn
Und durchbrochen wäre
Das deutsche Heer! – – –
Und zum erstenmal mir
Kam der Gedanke:
Wenn heute der Sieg uns
Urplötzlich versagte?
Dann – – doch nein! O Triumph! Sieh
Wie hurtig sie hasten,
Wie rasch sie da rennen,
Die roten Hosen,
Zurück und den Hügel
Wieder hinan!
Sie lösen die Glieder!
Sie werfen die Waffen
Weit hinweg:
Umgangen, gefangen!
Denn von links aus dem Walde
[586]
Mit hellem Hurra,
Mit mächtigem Marsch! Marsch!
Mit fliegenden Fahnen
Da brechen in Scharen
Die Preußen hervor!
Sieg! Heil euch, ihr Helden!
Durch Ige und durch Illy
In das flammende Floing!
Schon halten sie hoch
Auf dem Kamme des Hügels,
Schon drohn sie Geschütze
Zu fassen und Fußvolk,
Gespann und Geschirre,
Bevor sie entrinnen – –!
Kein Ende! Welch' neues,
Gewaltiges Schauspiel!
Lange gezogener
Reiterfanfaren
Freudiger Ruf
Erklinget von fern:
Und herab dort vom Hügel
Und aufwärts den zweiten,
Wo halten die Unsern,
– Welch' rasend Beginnen! –
Jagen, den Rückzug
Der Ihren zu retten,
Französische Reiter-
Geschwader heran!
Treffliche, tapfre
Rühmliche Reiter!
Hei, glitzernder Küraß!
Hei, ragende Lanzen
[587]
Und bunte Husaren
Und Jäger zu Pferd,
Wohl fünf Regimenter.
Kaum seh' ich die Preußen
Im Pulverdampf.
Doch horch! welche Stille!
Auf wenige Schritte noch
Lassen sie rasen
Die Reiter heran: – –
Da, Salve nach Salve!
Salve nach Salve!
Und niedergeschmettert,
Wie Ähren vom Hagel,
Wie Garben vom Schnitter,
Bevor Bajonett sich
Und Säbel gekreuzt,
Stürzen sie nieder,
Die Reiter, die Rosse,
In Scharen, in Reihen,
Dicht, wie sie geritten,
Und abwärts den Hügel
Zurück mit Entsetzen
Jagt, was sich gerettet
Von fünf Regimentern!
Sie fielen für Frankreich!
Doch Heil euch, ihr Helden!
Euer soll ehrend
Deutschland gedenken!
Und nun unaufhaltsam
Wogt das Gewirre
Von Geschützen und Fußvolk,
[588]
Dahinter die Reiter,
Den rettenden Toren
Der Festung zu.
Nicht lange mehr rettend!
Denn schon aus den Dächern
Bricht flackernder Brand,
Und in den Straßen
Des Städtleins staut sich
Chaotisch' Gedräng,
Und die deutschen Granaten
Schlagen hinein.
Und fern auf den Hügeln
Im Norden auch endlich
Fahren, wo lang
Mitrailleusen geknarret,
Deutsche Geschütze
Donnernd nun auf:
Dort, wo die Wälder
Belgiens dunkeln,
Reichen sich Preußen,
Reichen sich Sachsen,
Allumklafternd
Den Feind, die Hände:
Dort bei Givonne
Schließt sich der Ring:
Siehe, da stürzen
Die letzten Franzosen
Verzweifelnd ins Tal sich,
Verfolgt von dem Sturmschritt
Der preußischen Garde!
Jetzt ununterbrochen
Rollet der Donner
[589]
Von tausend Kanonen
Aus allen Wäldern,
Von Hügeln und Höhn:
Auf allen Seiten
Des Tales zugleich
Blitzt es und kracht es
Und dröhnet und schlägt:
Wie wenn sich im felsigen
Kessel des Hochlands
Zwei Wetter verfingen
Und unaufhörlich
Gegeneinander
Rollen und grollen
Und Felsen und Berge
Hallen es nach: –
So donnert und dröhnt es
Von allen Seiten:
Es bebet die Erde,
Es zittert die Luft:
So ward er geschmiedet
Mit Blitz und mit Donner,
Der Schicksalsring.
Es neigt sich die Sonne.
Ich suche die Freunde.
Dort, hoch auf dem Hügel,
Der auf Frênois schaut,
Da halten versammelt
Viel Führer und Fürsten: –
Auf scharrendem Rappen
Ein hoher Greis: –
Er lüftet den Helm: –
Das ist der Preußen
Ehrwürdiger König.
[590]
Aber mir war, als
Säh' ich, geformt aus
Den goldenen Strahlen
Der sinkenden Sonne,
Ob seinem Haupte
Schimmernd schweben
Hochgewölbt
Eine Kaiserkrone. –
Und als am Abend
Wir die Gespanne
Der Wagen entschirrten,
Dort auf des Städtleins
Donchéry Markt,
Fragte wohl sorgend
Einer den andern:
»Heute geschlagen
Zwar ist der Feind:
Aber ob morgen
Nicht sich erneut das
Verzweifelte Ringen?
Ob nicht der Kaiser,
Ob nicht sein Marschall
Morgen von Metz her
Zum Entsatze der Seinen
Rächend heranrückt?
Denn, wo sie weilen,
Kaiser und Marschall,
Keiner ja weiß es.«
Horch, da erschallt von
Der Brücke der Maas her
Freudiges Rufen:
Und auf den Marktplatz,
Wo sich der Deutschen
[591]
Wohl Tausende drängen,
Sprenget ein Reiter,
Ein roter Husar:
Hält in der Linken
Zügel und Mütze,
Schwingt in der Rechten
Ein beschriebenes Blatt,
Moltkes, des Feldherrn,
Tagesbefehl:
»Hurra, Kameraden,
Stimmt ein,« rief der Reiter:
»Gefangen der Kaiser,
Mac Mahon, der Marschall,
Gefangen das ganze
Französische Heer!«
Da stieg in die Lüfte
Ein Jubeln, ein Jauchzen,
Wie ich es nimmer
Gehört noch geahnt:
Mancher umarmte
Mit Tränen den Nächsten.
Ich aber drückte,
Schweigend und schauernd,
Fest auf das pochende
Herz die Hand mir
Und ich dachte:
»Nun magst getrosten
Mutes du sterben,
Da du geschaut hast
Diesen Schlachttag,
Da du erlebt hast
Diese Stunde.
Heil, mein Deutschland.«
Heil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[592] Heil dem Kaiser!

Macte Imperator!


Macte senex Imperator,
Barbablanca, triumphator,
Qui vicisti Galliam
Et coronae Germanorum
Post viduvium saeculorum
Reddidisti gloriam
Heil dir, greiser Imperator,
Barbablanca, Triumphator,
Der du Frankreich niederzwangst
Und der Krone der Germanen,
Witwe längst des Ruhms der Ahnen,
Glanz und Schimmer neu errangst!
Petulanter lacessitus
Justo clypeo munitus
Heribannum excitas:
Ecce surgunt quotquot gentes
Oras incolunt stridentes
Alpes usque niveas.
Frech vom Übermut beleidigt,
Mit dem Schild des Rechts verteidigt,
Rufst den Heerbann du ins Feld:
Sieh, da greift vom Fels zum Meere
Klirrend alles Volk zur Wehre,
Eine deutsche Waffenwelt.
Primus vocat Bajuvaros,
Venatores teli gnaros,
Pulcher rex et juvenis:
[593]
Memor foederis recentis
Et honoris priscae gentis
Et Germani sanguinis.
Du zuerst riefst deine Scharen,
Flinke Jäger, schußerfahren,
Bayernfürst voll Jugendschwung:
Treu dem neuen Bund und alten
Folgt dein deutsches Herz dem Walten
Edelster Begeisterung.
Nec recusat Philalethes,
Semper fidei athletes,
Verae causae Saxones:
Jugo Dani liberati
Solvunt debita Holsati,
Angli et Frisiones.
Der in Treue grau gewachsen,
Schickt, »der Wahrheit Freund«, die Sachsen
Gern zum Streit mit Lügenquark:
Und mit ihrem Blute wollen
Dank die wackern Holsten zollen,
Daß sie los von Dänemark.
Mittit Rhenum custodientes
Equos suos hinnientes
Acris Alamannia,
Et laurifera vexilla
Vibrat propulsatrix illa
Aquilina Prussia!
Aus des Schwarzwalds dunklen Tannen
Braust das Roß des Alamannen
Rasch zur Wacht am Rhein dahin,
[594]
Und voran auf unsern Bahnen
Rauschen, lorbeerschwer, die Fahnen
Prussias, der Adlerin.
Quas diviserant spoliandas
Ante pugnam et praedandas
Ripas sancti fluminis, –
Nemo hostium conspexit
Nisi qui captivus flexit
Poplites in vinculis.
Wie sie doch zu plündern eilten,
Vor dem Kampf den Raub schon teilten,
Unsres heil'gen Stroms Gestad':
Doch es sah ihn kein Franzose,
Der nicht, fluchend seinem Lose,
Ein Gefangner, ihn betrat.
Perpugnaces, perfallaces,
Superbissimos, mendaces
Quantis pugnis fudimus,
Quo per castra Montalbana
Tot portenta Turcicana
Princeps stravit regius!
Volk der Kriegslust, Volk des Trügens,
Volk des Hochmuts und des Lügens,
Wie oft schlugen wir dich schon,
Seit die schwarzen Mordgesellen
Hingemäht dort auf den Wällen
Weißenburgs der Königssohn!
Campum taceo Woerthensem,
Montem altum Spicherensem,
Et, qua nihil clarius,
[595]
Imperruptam obsidionem
Qua Bazenum, ut falconem,
Longa fame fregimus.
Sei von all' den stolzen Siegen,
Wörth und Spichern selbst, geschwiegen
Und, was Frankreichs Arm gelähmt,
Wie Bazaine und Metz geendigt,
Die durch Hunger wir gebändigt,
Wie man wilde Falken zähmt.
At me praedico felicem,
Qui testatus sim ultricem
Prope Belgas aciem:
Arctum atque arctiorem
Circulum fulminatorem
Includentem Caesarem!
Doch mich darf ich glücklich preisen,
Der gefügt aus Blitz und Eisen
Dort bei Sedan sah den Ring,
Der in immer engrem Bogen,
Wie von Schicksalshand gezogen,
Marschall, Heer und Kaiser fing.
Aquilas ereptas multas,
Fractas vidi catapultas
Collem per Sedanicum,
Turmas equitum prostratas,
Portas castri concrematas
Et Tyrannum deditum!
Sah entschart die Bataillone,
Sah, wie Adler und Kanone
Schwert und Bajonett gewann:
[596]
Hingestreckt die Stahlgeschwader,
Schußgesprengt der Feste Quader,
Und gefangen der Tyrann!
Dolo filias surreptas
Salutamus vi receptas
Reduces in laribus:
Regum veterum palatia,
Lotharingia, Alsatia: –
Decor redit pristinus!
Töchter, einst uns schnöd' entrissen,
Grüß' euch Gott nach schwerem Missen
An der Väter Heimatherd:
Erwins Elsaß, Lotharingen,
Kann euch nicht zum Herzen dringen
Deutsches Wort und deutscher Wert?
Quantas urbes, quot castella
Mosa munit ac Mosella,
Sequana cum Ligeri:
Omnes cepit forte pectus,
Taciturni intellectus
Atque chalybs Kruppii.
Wieviel Burgen und Kastelle
Schirmt der Maas, der Mosel Welle,
Loire und Seine deckt zumal, –
Jede Schanze brach und Schranke,
Großer Schweiger, dein Gedanke,
Deutscher Mut und Kruppscher Stahl.
Petunt mare – Goeben turget:
Scandunt alpes – Werder urget:
Undique periculum:
[597]
Perque montes perque valles
Terror sequitur per calles
Et Ulani spiculum!
Fleucht zur Küste – Göben drängt euch,
Kreucht in Klüfte – Werder zwängt euch;
Not und Tod dräut rings umher,
Und euch folgt durch Tal und Hügel,
Und euch jagt mit schwarzem Flügel
Schreck und des Ulanen Speer.
Et quae probra tot jactabat,
Tot triumphos enarrabat,
Delirans superbia, –
Panem petens a victore,
Pacem a debellatore
Cecidit Lutetia.
Und die Sieg auf Sieg gelogen,
Lasterprahlend, lustverzogen,
Äffin halb, halb Tigerin –
Gnade flehend von dem Sieger,
Brot vom schlichtsten deutschen Krieger,
Sank Paris, die stolze, hin.
Qui coronae Germanorum
Post viduvium saeculorum
Reddidisti gloriam, –
Macte senex triumphator
Barbablanca, Imperator,
Qui salvasti patriam!
Der der Krone der Germanen,
Witwe lang des Ruhms der Ahnen,
Du erkämpft hast neuen Glanz:
[598]
Heil dir greiser Imperator,
Barbablanca, Triumphator,
Retter du des Vaterlands.
Gegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Gegen Rom

Bezwungen lag die Welt: in eh'rnen Banden
Vom Piktenwall bis an des Indus Strand:
Des Imperators Siegesadler fanden
Für neue Flüge fast nicht Luft noch Land:
Da, aus den dunklen Wäldern unsrer Ahnen,
Kraftbrausend, brach hervor der Völker Strom:
»Die Freiheit gilt's! auf, freudige Germanen,
Schart Stamm zu Stamm, und vorwärts: gegen Rom!« –
Und Rom erlag: – frei ward die Welt, gerettet
Durch deutsche Kraft. – – Doch bald, mit Lug und Trug,
Mit neuen Banden, fester noch gekettet,
Ein neues Rom den Geist in Fesseln schlug:
Da zündete der Mann aus Sachsenstamme
Das Feuer vor dem Wittenberger Dom
Und warf des Papstes Bannbrief in die Flamme
Und laut durch Deutschland scholl's: »Auf, wider Rom!« –
Und Rom erlag. – – Und nun, da wir vollbrachten,
Was nie an Heldenschaft geschaut die Welt,
Da jauchzend wir in zwanzig Siegesschlachten
Das stolze Frankreich in den Staub gefällt:
Da endlich wir der Stämme langes Hadern,
Der Fürsten Neid in Jubelruf erstickt,
Da unser Reich, gefügt auf blut'ge Quadern,
Mit freud'gen Zinnen nach den Sternen blickt: – –
[599]
Nun will der Pfaff im neuen Bau uns meistern,
Schickt Fluch und Zwietracht uns vom Tiberstrom?
Wohl, laßt den alten Schlachtruf euch begeistern:
»Zum Kampf, zum letzten Kampf, auf! gegen Rom!«
An die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

An die Deutschen

Senket von Sedan die Siegesfahnen,
Senket die Häupter in Scham, Germanen!
»Treue der Deutschen«: – ein Wort der Schande!
Unsere Schmach schreit über die Lande!
Nimmer des Lorbeers, des Ölbaums Reiser
Schirmen das teuere Haupt dem Kaiser!
Heilig dem Fremden dies Angesicht: –
Aber dem Wahn der Deutschen nicht! –
Giftige Fäulnis ergriff dies Geschlecht:
Aber gedenkt, daß der Jugend Recht,
Daß es die Zukunft zu retten gilt!
Hoch erhebet des Rechtes Schild:
Schlagt mit dem Schwert des Kaisers daran
– In der Scheide nur trug es der mildeste Mann! –:
Dröhnend und drohend über das Reich
Schalle der eherne, warnende Streich:
Frevler zu schrecken, Säum'ge zu wecken,
Alle zu mahnen, den Kaiser zu decken!
Wahrlich, ihr deckt mit dem Kaiser zugleich
Nicht nur die Ehre, den Ruhm und das Reich –
Alles, was heilig und edel und teuer:
Bildung und Zucht und des Herdes Feuer!
[600]
Laßt, ihr verblendeten Brüder, das Zanken!
Fühlt ihr den Boden des Hauses nicht wanken?
Tretet sie aus, die aufzüngelnden Flammen: –
Krachend sonst brechen die Balken zusammen.
Deutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Deutscher Sang

Dem deutschen Volk hat Gott gegeben
Ein Harfenspiel von reichstem Klang,
Daß Ruh'n und Ringen, Tod und Leben
Uns weihend schmücke der Gesang.
So singe denn, du deutsche Jugend,
Von allem, was das Herz dir schwellt:
Von Frauenschöne, Mannestugend,
Von freud'ger Herrlichkeit der Welt:
Von wahrer Liebe ew'ger Dauer,
Von echter Freundschaft Gold und Erz,
Von frommer Ahnung heil'gem Schauer,
Von ew'gen Sehnens Glück und Schmerz:
Von Frühlingsglanz, von Waldeswonne,
Von Wanderlust Land aus, Land ein,
Und von dem Lieblingssohn der Sonne,
– Vergeßt ihn nicht! – vom goldnen Wein.
Ja, singt von allem Hohen, Schönen! –
Doch Eines Sanges pflegt zumeist,
Begeisternd, brausend soll er tönen:
Der Sang vom deutschen Heldengeist!
Das Lied von Mannespflicht und Ehre,
Von Treue, die kein Schrecken zwingt,
Die jauchzend in der Feinde Speere,
Im Tod den Sieg erkämpfend, springt!
[601]
Nur wer da sterben will wie leben
Für dieses Lied, dem keines gleich, –
Nur der ist wert es anzuheben,
Das Lied vom Kaiser und vom Reich!
Der SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Der Schulverein

»Der Schulverein, der Schulverein!«
Was Wort ist fein gefunden:
Wir alle wollen Schüler sein,
Zu einer Schul' verbunden.
Die Schule heißt: das Vaterland,
Das große, teure, ganze:
Das Vaterland vom Bernsteinstrand
Bis zu der Gletscher Glanze,
Und von der Adria Gebraus
Bis an des Nordlands Thule:
Wir lernen nun und nimmer aus
In dieser großen Schule!
Wie Gold- und Erzklang nah und weit
Erklingt seit grauen Tagen
Der deutschen Sprache Herrlichkeit
Und ist nicht auszusagen!
Das deutsche Volkstum ist ein Hort
Von Gold und Erz und Eisen;
Er wird sich: – schöpft nur fort und fort! –
Als unausschöpfbar weisen.
Wir alle wollen Schüler sein,
Die Jungen und die Alten,
Doch was wir lernten, groß und klein,
Nicht stumm für uns behalten:
[602]
Nein! Was wir lernten, lehren wir,
Wir schöpfen, um zu spenden:
Die heil'ge Aussaat mehren wir
Mit nimmermüden Händen!
Und wer vergäße solcher Pflicht,
Der sei verfemt im Lande,
Der Deutsche, der kein Deutscher nicht – –,
Des Name sei die Schande!
An unsrer Treue bricht die Flut
Rings feindlicher Umtosung:
»Sein Volk des Mannes höchstes Gut!«
Ist unsre stolze Losung! – –
Die Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Die Deutschen im Auslande

Ihr Deutschen unter fremden Sternen,
In meergeschiedenen weiten Fernen,
Ihr sollt die Sprache nie verlernen.
Die wohllautreiche, starke, milde,
Die schönheitvollen Klanggebilde,
Die in des alten Lands Gefilde
Dereinst zu euch die Mutter sprach;
In euren Herzen tönt sie nach: –
Wer sie vergißt – dem Weh und Schmach! –
Die Sprache Shakespeares trägt der Britte –
Ich lob' ihn drum! – wie seine Sitte
Getreu in fremder Lande Mitte:
Und Schiller soll vergessen sein? –
Ihr deutschen Männer rufet: »Nein!«
Ihr deutschen Frauen, stimmet ein,
Und eure Mädchen soll'n und Knaben
Als köstlichste von allen Gaben
Das Kleinod deutscher Sprache haben!
Lied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[603] Lied der Deutschen jenseit der Meere

Noch ist die Welt nicht ganz verteilt!
Noch manche Flur auf Erden
Harrt gleich der Braut: die Hochzeit eilt:
Des Starken will sie werden.
Noch manches Eiland lockt und lauscht
Aus Palmen und Bananen:
Der Seewind braust, die Woge rauscht,
Auf! freudige Germanen!
Aufs Meer, du Volk des Heldentums,
Und such' auf blauen Bahnen
Das Wundereiland alten Ruhms:
Das Win-Land deiner Ahnen.
Dem Wicking war zu schroff kein Riff,
Zu schäumig keine Brandung:
Kraft stieß hindurch das Drachenschiff
Und Mut erzwang die Landung.
Zur Friedensarbeit ziehn wir aus,
Zu bauen, nicht zu fechten,
Doch blitzend schützt uns Schiff und Haus
Das Schwert in unsrer Rechten!
Und daß wir in der neuen Welt
Dem alten Reiche leben,
Des soll, unscheidbar uns gesellt
Ein Banner Zeugnis geben:
Pflanzt auf dies rauschende Panier
In jedes Neulands Brache:
Wohin wir wandern tragen wir
Mit uns die deutsche Sprache.
Für unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[604] Für unsre Sprache

Noch wahrer als der Blick des Auges kündet
Des Menschen Eigenart der Stimme Klang.
Es kann das Auge täuschen, nicht die Stimme!
Sie drückt den tiefsten Kern des Wesens aus,
Und Volkes Stimme, – das ist Volkes Sprache.
Sie kündet wahrer, unverfälschlicher
Als Aug' und Haar und Antlitz und Gestalt
Des Volkes Seele. – Weh darum dem Volk,
Das seiner Sprache Heiligtum nicht ehrt
Und liebt und schützt und pflegt mit frommer Treue.
Kein Splitter unsers Volkstums ist verloren,
Kein Haus und keine Hütte noch so fern,
Darin noch deutsch das Vaterunser tönt.
So schützt die deutsche Sprache überall,
Ihr schützt damit zugleich die eigne Seele.
Die Sprache zieht mit uns im Schritt der Heere
Sie schwebt mit uns im Schiff durchs blaue Meer
Und baut, wo immer ihre Schöne klingt,
Uns sieghaft eine neue deutsche Welt.
An Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

An Deutsch-Österreich

Auf, mein Deutsch-Österreich,
Rüste walkürengleich
Helm, Schild und Speer.
Wie an des Rheines Strand
Glorreich die Wache stand,
So für dein Donauland
Schwinge die Wehr!
Treu deinem Kaiserhaus
Breite die Schwingen aus,
Zweiköpf'ger Aar.
[605]
Was dir die Stärke schafft,
Was dich macht adlerhaft,
Das ist die deutsche Kraft,
Frei, kühn und wahr!
Du hast jahrhundertlang
Türken- und Slawendrang
Sieghaft entschart.
Was du mit Heldenmut,
Was du mit edlem Blut
Schufest zu deutschem Gut,
Halt' es bewahrt!
Ob dich, Deutsch-Österreich,
Rudeln von Wölfen gleich,
Feind auch umkreist, –
Vorwärts! durch Wolken dicht
Strahlend die Sonne bricht,
Sieg gibt die Menge nicht:
Sieg gibt der Geist!
Und nicht in Einsamkeit
Kämpfst du den harten Streit; –
Treu dir gesellt,
Schild an Schild, Tritt an Tritt
Streitet dein Deutschland mit:
Schwestern, – im Siegesschritt
Stürmt ihr die Welt!
Bei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Bei Bechlarn

Walddunkle Donauberge
Schaun träumend in das Land;
Hier rud're sacht, mein Ferge,
Der Ort hält mich gebannt.
[606]
Hier ragt ein Horst von Aaren,
Der Ostmark alte Wehr:
Die gute Bechelaren
Des edlen Rüdiger.
Mir ist, durch ihre Rüstern
Und alten Eichen dort
Rauscht trauervolles Flüstern,
Wie Nibelungenwort.
Das klagt: »O Zeit des Ruhmes,
O Sieg im Völkerstreit,
O Zeit des Heldentumes,
Wie bist du weit, – wie weit!
Da war zu stolz, zu weichen
Mein Volk der Überzahl:
Hell von Germanenstreichen
Scholl König Etzels Saal!
Wie scheuchte doch in Scharen
Oft meiner Söhne Speer
Der Hunnen und Awaren
Raubgierig-wimmelnd Heer!
Und – mußten sie erliegen –
Ruhmvoller war ihr Fall,
Als ihrer Feinde Siegen: – –
Wohin, wohin das all'?
Wir alten Donauberge
Stehn trauerschwer und bang:
Wir schaun den Sieg der Zwerge: –
Wie lange noch – wie lang?«
Allen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[607] Allen Deutschen

Das Blut, der Stamm dem Manne flicht
Das heiligste der Bande:
Der Deutsche, der kein Deutscher nicht, –
Des Name sei die Schande!
Vom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Vom deutschen Lied

Das wie mit Odhins Wunderwaffen
In raschen Schlägen, schlachtbewährt,
Uns ruhmvoll hat das Reich geschaffen, –
Wir preisen's hoch: das deutsche Schwert,
Und das im Frieden leise webte
Der Treue Band um Süd und Nord,
Mit Einem Geist uns all belebte –
Vergeßt es nicht: das deutsche Wort.
Doch das in langen, bangen Tagen,
Da jede Hoffnung deuchte tot,
Den Ruhm aus unsrer Vorzeit Sagen
Als Trank der Auferweckung bot,
Das nie verstummte, nie verzagte,
Das zürnte, weckte, mahnte, riet,
Dem Fremdherrnzwang zu trotzen wagte: –
Das war das kühne, deutsche Lied.
Und als zum Schutz des Rheins die Scharen
Auszogen, zog es treulich mit
Und – nach dem Kampf – Triumphfanfaren
Anhob es zu der Sieger Schritt.
Und segnend soll, bis Zank und Streiten
Versöhnt aus unsrem Volke schied,
Beschwichtend soll die Schwingen breiten
Ob unserm Reich das deutsche Lied!
Zum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[608] Zum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses Wittelsbach

(An König Ludwig II.)


Wo sich des Etschtals Schroffen türmen,
Da hat in todeskühnem Stürmen
Zuerst sich Wittelsbach bewährt:
Voran, voran dem ganzen Heere
Für deutsches Recht und deutsche Ehre
Brach Bahn das scharfe Bayernschwert.
Und an der raschen Isar Hängen
Der Bildkunst schuf und den Gesängen
Haus Wittelsbach ein prachtvoll Heim:
In Alpenerde ließ es senken
Hellenenkunst und deutsches Denken
Und – München sproßte aus dem Keim.
Und wölbt ob allen deutschen Stämmen,
Gefügt auf blutgeweihten Dämmen,
Nunmehr das Deutsche Reich sein Dach, –
Vor allem brachte Schutz dem Rheine,
Vor allem zu dem Bau die Steine,
Der König Ludwig Wittelsbach! –
Das HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Das Hohenzollernbuch 1

Dies Buch will wandern in die deutschen Häuser!
Ein Stück des deutschen Hausrats will es werden,
Doch nicht im Prunksaal stehn bei anderm Prunk, –
Nein, auf dem Tisch, darum allabendlich
[609]
Der Lampe Schein die Eltern und die Kinder
Versammelt nach vollbrachtem Tagewerk, –
Dort will es ruhn, vertraulich, handgerecht. –
Aufschlagen soll's der Vater hie und da
Und soll daraus den trotzgemuten Knaben,
Den blondgezöpften Mädchen kurz und schlicht
Berichten von den Freuden und den Leiden
Des Hauses Hohenzollern;
Wie sie, entsproßt dem Stamm der Alamannen,
Bei ihrem Flug vom Schwabenland zur See
Auf Nürnbergs Feste kurz den Fittich ruhten,
Bis immer weiter sie der Adlerschwung
Bis an das Bernsteinhaff nach Osten trug.
Und wie zuletzt, zurück zum Süden greifend,
Sie alle deutschen Stämme fest vereint,
Vereint im Glanz der kaiserlichen Krone,
Die ihnen dort auf Sedans Hügelrund
Der Gott des Siegs geschmiedet in der Schlacht! –
Doch nicht von Siegen und von Freuden nur,
Von böser Zeit auch meldet dieses Buch:
Ja, auch dem Schmerz gebühret sein Gedenktag.
Er mahnt uns erst, wie selbst verschuldet Unheil
Am schwersten drückt: jedoch er lehrt uns auch,
Wie aus dem Abgrund Mannesmut sich hebt
Am starken, treuen Eichenstab der Pflicht,
Er lehrt, wie Arbeit, unermüdbar zäh,
Aus jenem kargen, vielgeschmähten Nordland,
Dem Sand der Mark, den Sümpfen von Masuren
Dies Preußen schuf, dem als dem Schild des Friedens
Jetzt ganz Europa dankt. – Das tat die Zucht,
Das tat die harte Zucht der Hohenzollern,
Die strenge Zucht der Arbeit und der Pflicht:
[610]
Der Arbeit mit dem Pflug und mit dem Schwert,
Der Pflicht wie auf der Schulbank, auf dem Schlachtfeld:
Sie hielt in Preußen Fürst und Volk vereint
Und Glück wie Unglück teilten sie getreu.
Jedoch dies Buch ist nicht ein totes Buch,
Nicht abgeschlossen ist's und abgetan:
Es lebt! Es wird noch stets daran geschrieben,
So lang am Stamm des Kaiserhauses noch
Ein Reis nur grünt, nur Eine Wurzel treibt.
Allein nicht die Gelehrten setzen's fort!
In jedem Haus führ' es der Vater selbst:
Raum findet hier noch mancherlei Gedenktag! –
Und wie die Glocke Freud und Leid verkündet,
Den Sieg, den Brand, die Hochzeit und den Tod,
So soll dies Buch ein stummes Zeugnis geben
Von Lust und Leid im Haus der Hohenzollern
Und, so vererbt vom Vater auf den Sohn,
Soll's lehren von Geschlechte zu Geschlecht,
Wie Glück und Schmerz des Kaiserhauses eins
Mit Glück und Schmerz sind dieses deutschen Volks.

Fußnoten

1 »Hohenzollernsche Hauschronik.«

(Berlin, 1889.)

FehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Fehrbellin

Die bittre Not von dreißig schweren Jahren
Fand längst ihr Ende zwar: jedoch der Friede,
Der diesen Krieg beschließt, ist hart und bitter,
Fast wie der Krieg war: reich an Schmach und Landraub!
Der Fremde reißt an sich altdeutsche Marken.
Heil dir, du brandenburgisch Schwert! – Hell blitztest
Du auf bei Fehrbellin und du gewannst
Nach langer Zeit den ersten deutschen Sieg.
Regierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[611] Regierungsantritt Friedrichs des Großen

Der strenge, kluge Vater hat gespart,
Gedrillt mit harter Hand in strenger Zucht,
Kopfschüttelnd ob dem andersart'gen Sohn.
Ja, Falk, dir wuchs ein Adler in dem Horst!
Bald fliegt er sonnenwärts, der junge Aar,
Und zeigen wird sich der erstaunten Welt,
Was auf des Vaters müheschwerem Grundwerk
Der Genius Friedrichs Großes bauen kann.
RoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Roßbach

Nur ernsten Tons gedenkt der Deutsche sonst,
Der Schlacht, der männermordenden: jedoch
Ein leises Lächeln spielt um seinen Mund
Beim Namen »Roßbach«. Ei, welch' lust'ger Klang!
Wie sausen die Husaren durch das Feld!
Ist's eine Schlacht? Ist's nur ein Pferderennen?
Welch' bunte Beute sandte her Paris!
Der Gott Humor hat diesen Sieg gewonnen!
LeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Leuthen

Welch' blutig Ringen um den Zettelbusch!
Es steht die Schlacht, das grimm'ge Dorfgefecht!
Hier blitzt das Bajonett, hier schneiden pfeifend
Husarensäbel durch die graue Luft
Und dumpf erkracht der Donner der Kartaunen.
Jetzt, schräge Schlachtordnung, bewähre dich!
Ja, sie bewährt sich! Wie durch Nacht der Morgen
Bricht sieghaft durch die dräuende Gefahr,
Dein Feldherrngeist, o Friedrich, und dein Stern!
Kaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[612] Kaiser Wilhelm I. geboren

Schwül war die Zeit und dunkel, – lang erloschen
Das Auge Friedrichs, das, ein heller Stern,
Lang über seinem Preußen Wacht gehalten: –
Vom Westen Wetterleuchten, drohend, grell –:
Da ward, Frau Königin Luise, dir
Ein Sohn geboren: – – Dulderin, getrost:
Er wird dich rächen! Zweimal wird er einziehn
Als Sieger in Paris. – Und »Kaiser« wird er heißen! –
Aufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Aufruf der Königin Augusta

Es brach das Herz der edeln Dulderin!
Nicht sah Luise noch das Morgenrot,
Das flammend aufstieg dort in Preußens Ostmark.
Jedoch ihr Geist lebt in den Frauen fort
Des Hohenzollernhauses: Heil Augusta!
Sie mahnte laut: »Das Vaterland erwartet,
Daß alle Frau'n bereit sind, ihre Pflicht
Zu tun!« – Und wie ihr Wort, so war ihr Werk.
Aufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Aufruf zur Bildung der Freiwilligenkorps

Wie Hörnerschall, wie schmetternde Fanfaren
Zum Reiterangriff ladender Trompeten
Ertönt der Ruf: »Freiwillige, hervor!«
Das Maß ist voll! Ein Gottesurteil hat,
[613]
Ein Eis- und Schneeordal, auf Rußlands Feldern
Gerichtet den Tyrannen: er erlag!
Es fällt die Zwingherrschaft, die Welt wird frei!
Voran, ihr Preußen: Euer ist der Vorstritt!
LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Leipzig

Seit grauer Vorzeit wurde hier gekämpft;
Doch niemals stand ein köstlicheres Gut
Auf Schwertesspitze hier, als an dem Tag,
Da Preußen, Österreich und Rußland kämpften,
Drei, Adler mit dem ungeheuern Geier,
Der seine Schwingen über ganz Europa,
Von Polen bis nach Spanien hielt gespannt:
Die Adler siegten und der Geier floh. –
Dombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Dombaufest in Köln

Und wieder tönt der Glocken Feierklang
Durch preußisch Land: er schwebet und er schwinget
Leis auf der Flut des alten Rheins dahin:
Nicht Siegesläuten ist's: ein heilig Werk
Verkündet er dem heil'gen Köln: den Dom,
Den großer Ahnen großer Sinn begonnen,
Und den ein klein Geschlecht verzagend aufgab, –
Ihn bauen würdigere Enkel aus!
DüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Düppel

Und wieder ist's in Preußen trübe Zeit:
Es hadern Fürst und Volk um Recht und Unrecht
Und unterdessen spotten über beide
Und über Deutschlands Ohnmacht schlimme Nachbarn:
[614]
Das deutsche Schwert, – es gilt als eingerostet.
Horch auf: da kracht's bei Düppel! Schuß auf Schuß!
Ein neuer Tag der Weltgeschichte stieg,
In Pulverdampf gehüllt, gewaltig auf.
SedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Sedan

Es wälzet blut'ge Wellen hin die Maas,
Es krachen tausend Feuerschlünde von
Den Höhn herab zu Tal! Jetzt auch im Norden!
Dort bei Givonne! – Geschlossen ist der Ring:
Hie Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberger!
Ein Führer und Ein Wille und Ein Sieg!
Es sinkt der Tag. – Aus Sonnengold gewölbt,
Welch' strahlend Bild! 's ist eine Kaiserkrone!
Verkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Verkündung des Kaisernamens zu Versailles

Hell klang die Glocke in der alten Stadt
Am Pregel über niedre Dächer hin,
Als sich zuerst das schlichte Preußen setzte
Den Königsnamen – krongleich – auf die Stirn:
Doch heller klang die Glocke zu Versailles
Und herrlicher, als alle deutschen Fürsten
Im Spiegelsaal des »Königs Sonne« Wilhelm,
Den Sohn Luisens, nannten ihren Kaiser.
An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[615] An Kaiser Wilhelm I

»Niemals« – hast du gesagt – »werd' ich von Bismarck lassen!«
Ja, wahre Größe kann auch andrer Größe fassen
Und daß du neidlos hast des andern Ruhm ertragen, –
Gerührt dankt dir's dein Volk in allen künft'gen Tagen.
An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

An Kaiser Wilhelm I

Nicht wie ein Herrscher unsrer Tage
Steht Kaiser Wilhelm in der Welt:
Nein, wie ein Bild der alten Sage:
Ein Friedens- wie ein Schlachtenheld!
Ihm gab der Schiedwalt des Gefechtes,
Gott Odhin selbst, das Zauberschwert,
Das, wenn gezückt zum Schutz des Rechtes,
Nie sieglos in die Scheide kehrt.
Doch nach dem Kampf streut er den Segen
Des Friedens aus der milden Hand
Und schirmt mit ehrnen Schildgehegen
Die Marken dem bedrohten Land.
Nicht Lorbeer nur und Laub der Eichen
Schmückt dieses Greises Schwert und Thron:
Wie Efeuflüstern hör' ich streichen
Um ihn die Heldensage schon.
Wohl hat gar oft den heil'gen Namen
Des »Vaters« Schmeichelwort entweiht,
Damit gefüllt den Flitterrahmen
Verdienstebarer Fürstlichkeit: –
[616]
Doch unsrer Wohlfahrt weisen Rater,
Den Herzog deutscher Waffenfahrt: –
Ein dankbar Volk nennt seinen Vater
Dich, Kaiser Wilhelm Silberbart!
Vale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Vale Imperator!

Vale, senex Imperator,
Barbablanca, triumphator,
Reddidisti gloriam
Qui coronae Germanorum
Post viduvium saeculorum
Et creasti patriam!
Lebe wohl nun, Imperator,
Barbablanca, Triumphator,
Der da frischen Lorbeer wand
Um die Krone der Germanen,
Witwe längst des Ruhms der Ahnen,
Und uns schuf ein Vaterland! –
Quoniam diu non sensere,
Ferrugatum putavere
Germanorum gladium:
Ecce quam stupebant, spretum
Cum tu corruscares fretum
Spumans per Alsenicum!
Weil sie's lang nicht mehr gekostet,
Galt das deutsche Schwert verrostet,
In das Spinnwebeck gestellt:
Hei, wie hell es plötzlich blitzte,
Dort, wo Alsens Schaumflut spritzte,
Durch die überraschte Welt!
[617]
Petulanter lacessitus
Iusto clypeo munitus
Heeribannum excitas:
Ecce surgunt quotquot gentes
Oras incolunt stridentes
Alpes usque niveas.
Dann, vom Übermut beleidigt,
Mit dem Schild des Rechts verteidigt,
Riefst den Heerbann du ins Feld:
Sieh, da griff vom Fels zum Meere
Klirrend alles Volk zur Wehre, –
Eine deutsche Waffenwelt.
Et fiebat opus Martis
Quasi pulchrum opus artis,
Quo triumphat Nemesis,
Cum coronam Germanorum
Tu in »oeco speculorum«
Induis Versaliis.
Und es ward die Weltgeschichte
Wie zum Kunstwerk, zum Gedichte,
Wo die Nemesis versöhnt,
Als Versailles vor Ludwigs Throne
Mit des Deutschen Reiches Krone
Sah Luisens Sohn gekrönt.
Ante te occubuerunt
Strenue qui succurrerunt
Tibi, sicut pacti lex:
Principes Obodritarum,
Saxonum et – quam amarum! –
Ludovich, dolorum rex –
[618]
Mancher von den Kampfgenossen,
Die dir, Schild an Schild geschlossen,
Damals folgten ohne Wank,
Sank zu Grab vor dir, dem Greise:
Mecklenburg – Johann der Weise –
König Ludwig – wehekrank!
Sed non satis praedicaris
Tubis bellicis perclaris:
Haec est summa gloria:
Nunquam homines sprevisti,
Quamvis vulnera sensisti
Tela per sicarica.
Aber nicht in Heerhornweisen
Ist dein bestes Lob zu preisen:
Das ist höchstes Ruhmeswort,
Daß mit väterlichem Lieben
Treu du deinem Volk geblieben,
Trotz dem Undank, trotz dem Mord.
Senem, quem coronae tantum
Aurum non ornavit, quantum
Capitis canities, –
Homicida hunc petivit!
Qua vindicta ultum ivit?
Adoptavit pauperes!
Diesen Greis, dem auf dem Throne
Schöner als die goldne Krone
Stand des Weißhaars Silberband,
Traf der Mordschuß! – Und zur Rache
Schloß er sich ins Herz die Sache
Aller Darbenden im Land! –
[619]
Huic heroi, qui Gallorum
Equitum cataphractorum
Fractas turmas perculit,
Pacis orbis custoditae
Et foederibus munitae
Mundus grates obtulit.
Und der Held in jeder Ader,
Der die stolzen Stahlgeschwader
Frankreichs in den Staub gefällt,
Ihn, den nie besiegten Fechter, –
Als des Friedens Hort und Wächter
Pries ihn dankentzückt die Welt.
Macte voti compos factus!
Non pugnare est coactus
Post triumphum Gallicum.
In vagina, non nudatum,
Deponamus laureatum
Gladium Sedanicum.
Heil ihm! denn ihm ward bescheret,
Was so innig er begehret:
Niemals mußt' er kämpfen mehr!
Eingescheidet können legen
Auf den Sarg wir ihm den Degen,
Noch vom Lorbeer Sedans schwer!
Plangunt hodie Ingvaeones,
Istvaeones, Herminones,
Thule electrifera
Mainau et Amisiae fontes,
Plangunt in Gasteina montes,
Saxa rupicaprica.
[620]
Ach nun trauern die Millionen,
Die vom Fels zum Meere wohnen:
Von Alt-Thules Bernsteinstrand
Bis zu dem Gasteiner Berge,
Und es klagt der Mainau Ferge
Und der Schütz der Gemsenwand.
Zugspitz plangit Bavarorum,
Ubi terra Germanorum
Proxima sideribus,
Plangunt barbaris vicini
Arenarum inquilini,
Alluit quas Guttalus.
Wo die höchste deutsche Hütte
An der Zugspitz Felsgeschütte
Einsam, nah den Sternen, ragt,
Wo vom Haff das Fischersegel
Trachtet nach dem breiten Pregel, –
Trauernd steht das Volk und klagt!
Immo plangit infra palmas
Latifolias et almas
Africum tugurium,
Postquam nuntius invitus
Navigaverit contritus
Mare per caeruleum.
Ja, wo jenseit blauer Meere
Eine deutsche Hofeswehre
Träumend unter Palmen liegt,
Wird nach Monden Wehruf klingen,
Wann dahin auf dunkeln Schwingen
Diese Trauerkunde fliegt.
[621]
Atque ambo illi torvi
Velut Wodani te corvi
Comitati: – lacrimas
Fundit Moltke et dolore
Solvitur austerus ore
Bismarck, ingens, adamas!
Und die beiden greisen Knaben,
Welche treu, wie Odhins Raben,
Seinen Siegesgang umschwebt, –
Moltke läßt die Zähre rinnen
Und das Herz, durchzuckt tief innen,
Dem gewaltgen Bismarck bebt. –
Sed per omnes atras nubes
Surget Germanorum pubes,
Moritur, non trepidat:
Quod oportet, – faciamus,
Patriae nos voveamus,
Ut Wilhelmus voverat.
Aber dräut auch unserm Volke
Rings manch dunkle Wetterwolke: –
Schmach dem Mann, dem Kleinmut naht:
Laßt uns wacker unsre Pflicht tun,
Laßt sie schweigend uns und schlicht tun: –
Wie sie Kaiser Wilhelm tat.
Umbra viva tunc durabit,
Supra galeas volabit,
Tutelaris genius:
Nunc quod docuit, probatur:
Friederich nos consolatur,
Tartari non pavidus –
[622]
Dann wird er, ob tot, uns leben,
Über unsern Helmen schweben,
Unser Schutzgeist, niemals fern:
Wollt ihr ehren ihn, so zagt nicht:
Deutsche Treu' und Kraft versagt nicht
Und der Hohenzollern Stern!
Kaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Kaiser Friedrich †

Auch du dahin! – Verstummt nun, ihr Gedichte!
Euch überdröhnt der Gang der Weltgeschichte.
Er schreitet schnell! – Wir müssen's stumm ertragen.
Denn dieses Weh zu singen und zu sagen
Vermag kein Mund! – Greift fester Schild und Schwert,
Und sei's zum Siege, sei es zum Verderben,
Im Schweigen, Dulden, Kämpfen, Siegen, Sterben,
Führt sie getreu, der teuren Toten wert!
BismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Bismarcklied

Nun tummle, Germania, dich stolz auf dem Pferd,
Darauf dich dein Bismarck geschwungen,
Auf dem Haupte den Helm, in der Rechten das Schwert
Und den Geist und den Mut unbezwungen.
So sprenge durch Wetter und Stürme dahin,
Du walkürenverschwisterte Reiterin.
Wohl Feinde ringsum! Doch »viel Feind', viel Ehr'«,
Du vertraue getrost deinen Sternen;
Dein Bismarck zählte der Feinde noch mehr,
Konnte doch das Fürchten nicht lernen.
Und wir Deutschen haben getreu bewahrt
– Es gruselt uns nicht! – die Siegfried-Art.
[623]
Und ward er vom Steuer hinweggedrängt,
Wohl muß es dich grämen und schmerzen;
Doch es steht sein Bild, tief eingesenkt,
Sein gewaltiges Bild dir im Herzen.
Es zerbröckelt der Stein, es verrostet das Erz,
Treu wahrt seine Schätze das deutsche Herz.
Der den Staat dir schuf und geschirmt dein Recht
Und dich hob zum Ruhm – aus der Schande, –
Fort lebt er, dein Held, von Geschlecht zu Geschlecht,
Von den Alpen zum Bernsteinstrande,
Von Erwins wiedergewonnenem Dom
Bis zum wiederbefreundeten Donaustrom.
Und sein Bild nicht nur, – sein Vorbild soll,
Ob er lebt, ob er starb, dich erheben.
Heil Bismarck, heil! Schenkt die Becher voll:
Unsterblich soll er uns leben.
Ja unsterblich, wie da hoch in Walhall
Aufleben die Helden nach Tod und Fall.
Zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms I

O Kaiser Wilhelm, wir gedenken dein!
Und Liebe füllt und Wehmut, Stolz und Trauer
Zugleich das Herz uns. – Eine ganze Welt
Steigt vor uns auf, die mit dir sank ins Grab.
Wir sehn dich unverstanden, viel geschmäht,
Das ehrne Rüstzeug schmieden deinem Preußen;
Wir sehn das Schwert dich dreimal ziehn – stets zögernd –
Und stets zum Sieg. – Wir sehn den Herzenstraum –
Den Traum vom Reich! – glorreich erfüllt durch dich!
Seitdem fast wie ein Königsbild der Vorzeit,
Standst, Barbablanca, du in dieser Welt:
[624]
Die Sage schlang schon um den Lebenden
Leis' flüsternd hin ihr efeu-grün Gerank;
Als seinen Vater liebte dich dein Volk
Und unter deinem starken Schilde barg
Europas Friede das bedrohte Haupt. – –
Und dies geweihte Haupt, das heil'ger noch
Als Kronengold des Alters Silber schützte,
Die Mordfaust hat's bedroht, es floß dein Blut.
Und was war deine Rache? – Wärmer noch,
Als je, werktät'ger liebtest du dein Volk
Und zogst die Armen, Notbeladenen
Erbarmend an dein großes Königsherz!
So woll'n auch wir tun, wenn das Scheußliche,
Das wir erleben, uns ergrimmen will,
Wenn viele, viele Tausende im Volk –
Kaum zwei Jahrzehnte nur nach solchen Taten! –
Zertrümmern woll'n dies Reich, sich selber schänden
Und die Germania auf dem Niederwald
Zuliebe den Franzosen nieder reißen!
Wenn Ekel uns und Abscheu fassen will
Vor solchem Undank, solcher Niedertracht,
Dann woll'n wir dein, o Kaiser Wilhelm, denken!
Als zweimal dich die Mörderhand bedroht,
Hast du dich nicht mit Abscheu abgewandt,
Hast dich von deinem Thron herabgeneigt
Und schirmend deine Hände ausgestreckt.
Wem unter uns ward weh getan wie dir?
Nein, dein Gedächtnis ehren wir am treusten,
Wenn wir – gleich dir! – im Ringen nicht ermüden
Für dies betörte Volk.
An Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[625] An Major von Wißmann

(mit einer gepanzerten Hand).

Dazu gab Gott dem Mann die Hand,
Die schwert-gefüge Rechte,
Daß er sein Recht, sein Volk, sein Land
Bis in den Tod verfechte.
Doch auch, daß sie das goldne Band
Herztiefer Freundschaft flechte,
Der Ehre, des Vertrauens Pfand
Von Geschlechte zu Geschlechte.
Heil dir, du wackrer, tapfrer Mann,
Du Held im Sagensinne:
Was eine deutsche Rechte kann, –
Man ward's mal wieder inne.
Das alte, deutsche Heldenmark,
Die Welt hat's neu erfahren:
Zum Greifen rasch, zum Schlagen stark
Und fest zum Treue wahren. –

Friedrichshafen, am Sedantage 1890.
Der Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Der Wunschhort der Germanen

Es ruht versenkt an stillem Ort,
Tief unter Urwalds Eichen,
Ein teurer, bergentrückter Hort,
Ein Wunschhort ohnegleichen.
Da liegt Herrn Wotans Runenspeer,
Dabei Frau Friggas Spule,
Dort blinkt der Becher, goldesschwer,
Des Königs Ring von Thule.
[626]
Der Amalungen weißer Schild, –
Das Schwert Herrn Karls, das scharfe:
Leis' tönet, wie verträumt, so mild
Des Vogelweiders Harfe;
Der Schöppenspruch auf Pergament,
Der Schapel holder Maide, –
Manch Lied, des Sänger niemand kennt,
Und steinbespängt Geschmeide;
Des Rotbart flatternd Kreuzpanier,
Des Rathausdaches Giebel,
Der Hansa stolze Flaggenzier
Und Doktor Luthers Bibel!
Darüberhin ein Hauch, ein Duft
Kernfirnen Rheinweins brütet:
O dringet kühn in diese Gruft,
Die quellend Leben hütet!
Allauf, Genossen, unverwandt
Laßt nach dem Schatz uns schürfen:
Nur reines Herz und reine Hand
Wird ihn erheben dürfen!
Er ist nicht tot: er wächst, er blüht,
Er steigt uns selbst entgegen,
Er will in Geist und in Gemüt
Uns seinen Segen legen:
Den Segen deutscher Herrlichkeit,
Die Heldenschaft der Ahnen;
Laßt uns ihn heben allezeit:
Den Volkshort der Germanen!
ArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[627] Armin

Sie haben ihn ermordet aus Undank und aus Neid:
Warum? Er war der größte Germane seiner Zeit.
RückblickArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Rückblick

Seit zwanzig Jahren steht nun unser Reich,
Und wohl geziemt's, den Blick darauf zu lenken,
Wie es geworden ist und wie es ist! –
Was wißt ihr Knaben, selbst ihr Jünglinge,
Von all' dem Gram, dem Zorn, dem wilden Weh,
Der immer wieder aufgelebten Hoffnung
Und ach! dem stets erneuten Hoffnungstod,
Von der Verzweiflung, welche wechselnd uns,
Das ältere Geschlecht, jahrzehntelang
Gequält, genarrt, empört und matt gehetzt!
Ich denke jenes sonn'gen Februars,
Da über'n Rhein her so verheißungsvoll
Der Völkerfrühling zu den Deutschen zog:
O welche Wonne, welcher Jugendschwung!
Da schien kein Ziel zu hoch, zu kühn kein Wunsch:
Und wirklich: über Torheit, Kampf und Wirrsal
Stieg tröstend auf das alte deutsche Traumbild
Vom Kaiser und vom Reich! – – Es blieb ein Traum.
Der Mann, der ihn erfüllen sollte, ach!
Der träumte selbst! – Die Krone war gefunden,
Der Kaiser aber fehlte! – Und der Däne
Riß Schleswig-Holstein in sein Joch zurück
Und als Piratenflagge drohte England
[628]
Der deutschen Flotte Flagge zu verfolgen,
Und hilflos schien der Zwietracht, Schmach und Ohnmacht
Für immerdar verfallen unser Volk! – –
Lang war der dumpfe Schlaf, der Todesschlaf:
Da horch! Was klingt so hell her von der Schlei,
So kriegerisch, ein Weckeruf von Erz?
Das ist der Klang der preußischen Trompete!
Bei Gott! Ein Weckruf für das deutsche Volk!
Und einen neuen Akt der Weltgeschichte
Verkündet er dem staunenden Europa! –
Zwar durch des Bruderkrieges dunklen Engpaß
Bricht Blut und Eisen nun sich furchtbar Bahn
Und banger Zweifel drückt: »Wird den Besiegten
Die Wunde der Besiegung je verharschen?
Wird uns der Fremde einig finden, wenn ...«
Da horch! Was klingt so hell her von dem Rhein?
Das ist der Klang der preußischen Trompete!
Er ruft zum Schutz des Vaterlands: – und schon
Antwortet ihm des Bayern Jägerhorn,
Schon eilt zuerst der Bayer, Schwabe, Sachse
Zur Wacht am Rhein. – Und nun wird all' die Torheit
Der Fürsten und der Stämme Neid und Haß,
Wird all' die Schuld von sechs Jahrhunderten
Im Gottesurteil nie erhörter Siege,
In Schlachtenglut geläutert und gesühnt:
Auf Straßburgs Münster weht die deutsche Fahne
Und in dem Prunkgemach des »Königs Sonne«
Geht Deutschlands Siegessonne leuchtend auf!
Erstanden ist der Kaiser und das Reich
Und an die Brust sich sinken die Versöhnten,
Die Brüder, von den Alpen bis zum Belt! – –
[629]
Und nun? Und heut'? Ach, in die Gruft gesunken
Sind Kaiser Barbablanca und sein Sohn!
Nur Kanzler noch und Marschall blieben uns
Als große Zeugen einer großen Zeit.
Und aus dem Volk, das so Gewaltiges
Erlebt, erschallt das Frevelwort der Schmach:
»Auch Deutschlands Siegessäulen müssen fallen!«
Und nicht nur die Germania dort von Erz, –
Nein, die lebendige Germania,
Geschändet soll sie sein und ausgetilgt, –
Zerstört, was jedem Deutschen heilig war,
In Haus und Herd, im Wald wie am Altar,
Ja, was von Welschen uns und Slawen trennt!
Ein ekler Brei, »die Menschheit« mißgenannt,
Soll unser deutsches Volkstum uns ersetzen!
Und andre keifen: »So! Nun haben wir
Das viel ersehnte Reich: und sieh', es bringt
Uns neue Lasten nur und Müh' und Arbeit!«
O ihr Vergeßlichen! Ihr Undankbaren!
Ist euch entfallen schon die Zeit der Schmach?
Soll euch erst neues Unheil wieder lehren,
Der Turko, der Kosak, der Petroleur,
Was ihr gewannt an Kaiser und an Reich?
Ihr andern aber, denen noch das Herz
Beim Namen Deutschland höher schlägt, die ihr
Ein Vaterland noch kennt und eine Pflicht
Und noch Begeisterung für deutsche Ehre, –
O, leget in den Schoß die Hände nicht,
Sprecht nicht: »Nun steht das Reich: nun nehm' der Kaiser
Das Reich in acht!« – Kein Feldherr ohne Heer
Vermag zu siegen: aber ihr, ihr alle
[630]
Seid dieses Feldherrn Heer. So schließt die Reihn,
Und alle eure Kräfte wendet auf:
Nicht Einer fehle und nicht Einer wanke!
Denn nur der Geist, der dieses Reich geschaffen,
Der Geist des Heldentums, der Pflicht und Ehre, –
Nur er wird auch erhalten dieses Reich! –
MoltkeliedRückblickArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Moltkelied

Wer ist der Held von hellem Mut
Im Wägen und im Wagen,
Der in der Schlachten Sturm und Glut,
Im Sinnen und im Schlagen,
Das stete Herz so kühn bewährt?
Wer ist der Deutschen Schild und Schwert?
Wer hat vom Dänenjoch befreit
Die alten Schwesterlande?
Wer hat des Reiches Herrlichkeit
Erneut nach langer Schande?
Wer hielt am Rhein die scharfe Wacht?
Und wer hat Straßburg heim gebracht?
Wer hat den Cäsar und sein Heer
In eh'rnem Netz gefangen?
Wer brach Paris mit starkem Speer
Sein Prahlen und sein Prangen?
Sagt an, wer ist der Degen wert?
Wer ist des Reiches Schild und Schwert?
Das ist Graf Moltke klug und kühn,
Der Feldmarschall, der greise:
So lange deutsche Herzen glüh'n,
Erglüh'n sie seinem Preise.
Und ewig blühn und ohne Wank
Wird Moltkes Ruhm und unser Dank! –
MoltkeMoltkeliedRückblickArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[631] Moltke †

1.
Ach um unsre alten Helden,
Ach um unsre große Zeit!
Soll bald Sage nur noch melden
Von der deutschen Herrlichkeit?
2.
Was durch Weisheit und Waffen
Die Großen geschaffen,
Die Helden, die alten,
Das Werk ohnegleichen, –
Die Jungen brauchen es nur zu erhalten:
Gebe Gott, daß sie's erreichen! – – –
»Fin de siècle.«MoltkeMoltkeliedRückblickArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

»Fin de siècle.«

Auf euer »fin de siècle«
Reimt sich: »Ekel«
Und »mene Tekel«.
Bismarck und die deutsche Sprache»Fin de siècle.«MoltkeMoltkeliedRückblickArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

Bismarck und die deutsche Sprache

Kein Redekünstler war er, nein!
Und dennoch bis in Mark und Knochen
Drang seine Rede schwertgleich ein,
Weil sie »gehau'n war und gestochen«.
Und seine Feinde nie verzeihn,
Daß er zu ihnen »deutsch gesprochen«.
An den alten Reichskanzler in FriedrichsruhBismarck und die deutsche Sprache»Fin de siècle.«MoltkeMoltkeliedRückblickArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[632] An den alten Reichskanzler in Friedrichsruh

Zutraulich äugt das Reh, das falbe,
Aus dichtem Busch in Friedrichsruh:
Es schwirrt im Abendrot die Schwalbe
Dem Nest am braunen Holzdach zu. – – –
Wann Er am linden Sommerabend
Im Schatten seiner Buchen geht, –
Was ist es, das, die Seele labend,
Beschwichtend ihm die Stirn umweht?
Dann dringet nicht der laute Ruhm,
Der Stolz, der Kampfzorn und der Groll
In dieses Waldesheiligtum,
So feierlich, so friedevoll.
Dann freut er sich der alten Bäume,
– Er kennt sie alle, Haupt für Haupt! –
Freut sich der alten Jugendträume
Und daß er stets an sie geglaubt.
Er denkt gerührt des Himmels Gnade
Und seines alten, weisen Herrn
Und daß durch wirre, nächt'ge Pfade
Zum Sieg ihn treu geführt sein Stern.
Dann rauscht es leis in allen Wipfeln,
Dann flüstert's in dem Buschgerank
Und zu ihm ob den grünen Gipfeln
Schwebt segnend seines Volkes Dank.
Ja, mußt' er von dem Steuer weichen, –
Der Dank, die Treue blieben gleich:
Ihm ragt ein Denkmal sondergleichen:
Sein Denkmal ist – das Deutsche Reich! –
Bei Bismarcks TodAn den alten Reichskanzler in FriedrichsruhBismarck und die deutsche Sprache»Fin de siècle.«MoltkeMoltkeliedRückblickArminDer Wunschhort der GermanenAn Major von WißmannZum Gedächtnis Kaiser Wilhelms IBismarckliedKaiser FriedrichVale Imperator!An Kaiser Wilhelm I [1]An Kaiser Wilhelm IVerkündung des Kaisernamens zu VersaillesSedanDüppelDombaufest in Köln, 1848LeipzigAufruf zur Bildung der FreiwilligenkorpsAufruf der Königin AugustaKaiser Wilhelm I. geborenLeuthenRoßbachRegierungsantritt Friedrichs des GroßenFehrbellinDas HohenzollernbuchZum 700jährigen Regierungsjubiläum des Hauses WittelsbachVom deutschen LiedAllen DeutschenBei BechlarnAn Deutsch-ÖsterreichFür unsre SpracheLied der Deutschen jenseit der MeereDie Deutschen im AuslandeDer SchulvereinDeutscher SangAn die DeutschenGegen RomHeil dem Kaiser!Die Schlacht von SedanIn der Schlacht von SedanSaint PrivatAufbruchDeutsches Siegeslied [1]An König Ludwig II. von BayernBei der Kriegserklärung Frankreichs»Mainlinie«Die Rosen auf dem Kirchhof zu KissingenDeutsches SiegesliedAn König Max II. von BayernDer faule HannsAn Napoleon III2. [Und wenn's beschlossen ist da droben, daß unser Reich versink' in Nacht, –]1. [Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst]Deutsche LiederEpistelFrühlingDeutsches LiedWahl und VorbereitungGedichteDahn, FelixVaterland

[633] Bei Bismarcks Tod

So kam der Tag, der lang gefürchtete!
An ihres größten Sohnes Sarge steht
Germania trauernd, um die Kaiserkrone,
Die goldene, den schwarzen Schleier schlagend.
Was alles dankt sie ihm! – Vor vierzig Jahren
Saß sie im Walde, fröstelnd und allein:
Es hatten böse Schächer längst vom Haupt
Gerissen ihr des alten Reiches Krone,
Zerfetzt den Mantel und sie drein geteilt:
Es ehrte, scheute, fürchtete sich keiner,
Sie war der Nachbarn Hohn und Spott geworden!
Da kam der Held von echtem Siegfriedmute
Durchhieb mit scharfem Schwert das Dorngenist,
Das sie umschloß, die Schlummernde erweckend,
Und eine neue Kaiserkrone setzte,
Geschmiedet in der Siegesschlachtenglut,
Der Staunenden er auf das blonde Haupt! – –
Und welche Kämpfe, welchen Lohn des Hasses
Hat ihm dafür sein Volk bereitet! – Wie
Armin, den ersten Einiger, so hat
Auch ihn bedroht der Mord. –
Doch sich'rer, schärfer
Als jene Mörder traf sein Herz des Undanks
Giftschwarzer Dolch! – – –
Doch dieses Herz, – kein Gift konnt' es vergiften;
Verachten durfte er die Menschen tief:
Er tat es nicht.
Und wie sein alter Herr, von Mordblut wund,
Erbarmend nur der Darbenden gedachte,
So hat auch das Abscheulichste niemals
[634]
Dem deutschen Volk und seinem Dienst entfremdet
Dies treue Herz. –
Verwaist ist jetzt erst völlig unser Volk!
Denn wo wär' wohl der maßlos eitle Tor,
Der Bismarck zu ersetzen sich vermäße?
Wir aber, die wir niemals ihn verleugnet,
Als ihm des Herrschers Gnadensonne losch,
Wir haben wahrlich höh'res Recht an ihm
Als jene bösen Zwerge, seine Neider,
Die vor Europa, warnend, ihn verklagten!
Doch dieses höh're Recht schafft höh're Pflicht:
So laßt uns denn an seinem Sarg geloben,
An seinem Bau, dem schwer bedrohten Haus,
Mit Schild und Schwert getreulich Wacht zu halten;
Das Bismarck-Erbe, – treu wollen wir es hüten:
Sein Erbe wie sein glorreich Denkmal ist's
Zugleich: das Deutsche Reich!
Hör's, Otto, tief im Grab:
Wir stehn zu dir nach deinem Tode noch,
Zu dir und zu dem Reich, treu wie du selbst
Zu deinem Volke standst bis in den Tod.