[150] Abenddunkel im Tann

Kommt's Abenddunkel in den Tann,
Dann jede Tanne spuken kann.
Am Tag da sangen goldene Ammern
Drin in den finstern Nadelkammern.
Und als ob man getanzt da hätte,
So ist am Boden noch die Glätte.
Von Kleidern einer Mädchenschar
Hängt's Spinnlein Fäden mir ins Haar,
Wie eines Ärmels weißer Zipfel
Steckt noch der Mond am Tannengipfel.
Es möchte, könnt es mir gelingen,
Mein Schatten nach den andern springen.
Viel Unruh rückt an meinem Schuh,
Die Tanne sticht mit Nadeln zu.
Die Stämme sind wie Menschen warm,
Fühl' alle Welt und nichts im Arm,
Und eile heim, weil einen Kuß
Bei meinem Schatz ich los sein muß.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek