[3] ZEITGENÖSSISCHE DICHTER
ÜBERTRAGUNGEN
ERSTER TEIL
ROSSETTI · SWINBURNE · DOWSON · JACOBSEN · KLOOS · VERWEY · VERHAEREN

[3][5]

VORREDE DER ERSTEN AUSGABE

In der vorliegenden sammlung sind eine anzahl werke der wichtigsten geister vereinigt denen man das wiedererwachen der dichtung in europa verdankt und die in den früheren jahrgängen der blätter für die kunst zum erstenmal nach deutschland eingeführt wurden. Diese in verschiedenen heften zerstreuten proben sind im laufe der zeit zu büchern angewachsen. Dass sie jezt erscheinen wurde zum teil veranlasst durch den unwillen über die entstellungen die als wiedergabe der verehrten meister bei uns eben sich anbieten: weder die verjährte breite der biedern nachfahren noch der täuschende schwung der hurtigen lehrlinge lassen den neuen geist durchbrechen. Der einsichtige wird die gewerbsmässige vollständigkeit nicht unbedingt einer auslese vorziehen so wenig als das ganze in fälschung dem echten wenn auch kleinen teil. Es könnte erstaunen dass sich hier an die nun bekannten dichter des ältern geschlechts unmittelbar die kaum bekannten jüngeren reihen. Aber wie bei ihrem erscheinen vor längeren jahren von diesen ersten nicht einmal die namen bei uns öffentlich angeführt wurden während sie heute sich einer ziemlichen berühmtheit erfreuen: so können auch jene lezten in einem weiteren jahrzehnt wenigstens dem namen nach in aller munde sein.

[5][7]
EnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Dante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
II Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

AUS: DAS HAUS DES LEBENS
II
DER LIEBE ERLÖSUNG

Du flössest meinem munde allzeit ein
Der in der liebe stunde fromm entbrennt
Der liebe fleisch und blut im sakrament ·
Ich fühle dir genaht: der odem dein
Muss ihres domes tiefster weihrauch sein ·
Du hast sie stumm empfangen und dir nennt
Sie ihren wunsch dass nichts von dir mich trennt
Und überm kelche sprachst du: denke mein!
O welches glück mir deine huld verleiht
Und welchen ruhm der liebe! trittst du vor
Den steilen weg zu dem verlassnen tor
Zum seufzersee zum ort der traurigkeit
Und bist erlöser dort und steigt befreit
Mein geist aus banden wenn du winkst empor.
III Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[11] III
LIEBES-SCHAU

Wann · liebe · werd ich dich zumeist gewahr?
Wenn meiner augen geister in dem licht
Feiern vorm altar deinem angesicht
Der liebe dienst · durch dich mir offenbar?
Um uns in dunkler stund – wir einsam paar –
Wenn enggeküsst durch blasse dämmrung bricht
Dein schimmernd antlitz und mit schweigen spricht ·
Wenn deine seele all mein eigen war?
O liebe liebste soll ich nie mehr hier
Dich schauen · noch den schatten nur von dir
Noch deiner augen bild am frühlingstag:
Wie rauschte dann ob lebens finstrem hang
Verwelkter hoffnung laub im sturmesdrang
Des todes nieverwehendem flügelschlag?
IV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[12] IV
DER KUSS

Welch qualmend leid in tödlichem verzug
Und welches tückevollen wechsels bann
Dem leib den ruhm · der seele rauben kann
Die hochzeitskleider die sie heute trug!
Denn sieh! ihr mund in dieser stunden flug
Mit meinem solch mittönend spiel begann
Wie Orpheus sehnt · als er sie halb gewann ·
Der darbenden die lezte laute schlug.
Ich war ein kind in ihrer hand · ein mann
Wenn brust an brust wir schmiegten · wir zu zweit
Geist wenn ihr geist durchdringend mich befreit ·
Gott wenn vorm ganzen lebensatem rann
Das lebensblut · an brunst wetteifernd dann
In feuer feuer · gier in göttlichkeit.
IX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[13] IX
DAS GEBURTS-BAND

Bemerktet ihr in manchen häusern nie
Wie zwei erzeugt im ersten hochzeitsbette
Stets halten ihre eigne sanfte kette
Vergass sich auch der pflegrin brust und knie.
Wol sind mit ihres vaters kindern sie
In sinn und tat gutwillig · doch für jeden
Der beiden gibt es ein geheimes reden
Und birgt ein wort vollkommne harmonie.
So · Liebe · als ich dich zuerst gekannt
Schien mir: die mir verbundene seele ist
Mehr als das leben weiss mit mir verwandt.
Du mit mir spross fern dort wo sichs vergisst
Und lang mit schau und schall nicht greifbar · bist
Als seelen-mitgeburt mir wol bekannt.
XXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[14] XXII
GEBROCHENE MUSIK

Die mutter wenn sie meint dass im gelall
Des säuglings sie zuerst ein wort erkannt:
Sie rührt sich kaum · die augen abgewandt
Mit offnem mund und ohr · dass dieser schall
Sie nochmals rufe .. angst- und zweifelvoll
Hat so die seele oft gelauscht bis Sang
Ein taglang innres wimmern schliesslich klang
Und süss musik und süss die träne quoll.
Doch jezt – wie oft auch meine seele schon
Auf dies gewohnte flüstern horcht – wie ein
Verschlossner dumpfer meeresmuschel-ton:
Es kommt kein sang · allein die stimme dein ·
O bitterlich geliebte! und ihr lohn
Ist einzig unerlaubten betens pein.
XXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[15] XXIV
WEIDENWALD
I

Ich sass mit Amor an des baches hang ·
Wir neigten uns zum wasser · er und ich ·
Er sprach kein wort und blickte nicht auf mich ·
Er rührte nur die laute wo erklang
Ein tiefes ding das ihn zu reden zwang.
Nur trafen unser beider augen sich
In niedrer welle · deren rauschen glich
Der teuren stimme und ich weinte bang.
Ich weinte und sein aug ward ihrem gleich ·
Mit seines fusses seiner flügel streich
Wischt er den tau durch den das herz mir schwoll.
Dann wurden dunkle kreise wallend haar ·
Als ich mich bückte bot den mund sie dar
Und volles küssen mir zur lippe quoll.
XXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[16] XXV
II

Und Amor sang: es war ein sang halblaut
Umstrickt von dingen die entwirrbar kaum ·
So wimmern seelen öd im todesraum
Wenn immer noch der neue tag nicht graut.
Dann hab ich eine dumpfe schar geschaut
Von wesen abseits – eins an jedem baum ·
Sie alle Sie und ich in trübem traum ·
Die schatten unsrer tage ohne laut.
Sie sahn uns an – gewiss: gekannt zu sein
Und wehe seelen waren drunten wo
Der unversöhnlich enge kuss entfloh.
In eigen-mitleid alle brechend schrein:
Ach einmal einmal einmal nur allein!
Und Amor sang noch und sein lied klang so:
XXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[17] XXVI
III

Ihr all die ihr im weidenwalde schweift
Und schweift mit hohlem weissen antlitz sacht ·
Nach welchem einsam tiefen fall geschleift ·
In welcher langen lebenlangen nacht!
Eh wieder ihr · die ohne macht ihr streift
Nach lezter hoffnung – die ihr ohne macht
Nach eurer unvergessnen speise greift ·
Eh euch · eh wiederum das licht euch lacht!
Ach bittre ränfte in dem weidenwald
Mit giftblatt bleich · mit blutkraut brennend rot!
Ach wenn ein solcher pfühl im leiden bald
Die seele betten würde bis sie tot –
Eh'r allzeit sie vergessen als dies ding ·
Dass sie sich fängt in dieser weiden ring.
XXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[18] XXVII
IV

So klangs · und wie sich ros und rose müht
Eng zu verwachsen in des windes qual
Und so zu bleiben · bis zum späten strahl
Die blätter fallen wo der herzfleck glüht –
So war der kuss als der sang starb versprüht.
Sie sank ertränkt hinab und war so fahl –
Fahl wie ihr auge · ob mir je einmal
(Obs Amor weiss?) ein wiedersehen blüht!
Ich weiss nur das: ich beugte mich und trank
In tiefem zug das wasser wo sie sank
Und ihre hauche · tränen · all ihr sein.
Ich weiss: im beugen fühlt ich Amors haar
An meinem halse mitleidvoll · es war
Sein und mein haupt in seinem heiligenschein.
XXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[19] XXXII
EIN DUNKLER TAG

Der dunst der mich mit dieser luft umweht
Wie regen ist der auf den wandrer schlug.
Er weiss nicht: ist ein neuer sturm im zug –
Ist es der rest des alten der sich dreht ...
Verspricht die stunde neues blumenbeet?
Ach · oder ahnt sie nur den tag dess pflug
Einst not gesät – die nacht wo du (o trug!
O beten!) nicht mehr fülltest mein gebet?
Wie struppig war das gras das doch so sanft
Da liegt an dieses weges rand gedrückt ·
Ein spiel der zeit · bis nacht bis schlaf es glätte –
So wie ein distelflaum am toten ranft
Von einer maid im jugend-herbst gepflückt ·
Damit sie einst ein weiches brautbett hätte.
XXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[20] XXXIII
DIE SPITZE DES HÜGELS

Es ist der sonne festtag: ihr altar
Im breiten westen ruft zum vespersang.
Ich bringe – ich verblieb im tal zu lang –
Verspätet meine huldigungen dar.
Doch dies · erinnr ich wohl · ward ich gewahr
Auf meinem wanderzug: ihr antlitz stand
Verwandelt an umfranztem himmelsrand ·
Ein feuerbusch mit blendend hellem haar.
Nun da mein fuss die höhe kaum gewinnt
Muss ich hinab durch jäher schatten schicht
Und irrend wandeln bis die nacht beginnt.
Doch weiden darf sich kurz noch mein gesicht
Daran: wie gold und silberluft zerrinnt
Und lezter vogel fliegt ins lezte licht.
XXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[21] XXXIV
ÖDER FRÜHLING

Das jahr hat rollend neuen lauf vollbracht.
Und wie ein mädchen das im kahne fliegt
Sich bald nach vorwärts bald nach rückwärts wiegt –
Ganz wie der wind es will – und glüht und lacht:
So naht mir froh der lenz · doch er entfacht
Kein lächeln mehr in mir der machtlos liegt
In toten zweigen die der winter biegt.
Heut hat kein frühling über mich mehr macht.
Im krokus sieh! ist welker flamme grab ·
Im schneeball schnee · in apfelblüten schmerz
Die frucht zu ziehn für falscher schlange scherz.
Nein · von den frühlingsblumen wend dich ab
Und halt erst wenn am lezten lilienstab
Der weisse kelch zerfällt ums goldne herz!
XLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[22] XLV
DES LEBENS URNE

Um lebens urne nicht mit schwachem schritt
Wie ihr schlich er – er schob sie mit der hand
Bis er nach allen seiten sie verstand:
Dort rüstet einer frisch zu grossem ritt ·
Sein weg führt wüsten ihm und gärten mit ·
Er lacht der nie in frohem schwarm sich sezt ·
Er weint der doch nie stillsteht und zulezt ·
Ein jüngling kronetragend · schweigsam tritt.
Die urne füllte er mit wein für blut ·
Mit blut für tränen · duft für heiss gebet
Mit laub das für der liebe grabmal passt
Und wollte sie zerbrechen bei der flut ·
Doch hielt in schicksals namen ein. Sie steht
Nun leer bis einst sie seine asche fasst.
Aus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Der Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[23] AUS: SONETTE ZU BILDERN
DER WEIN DER CIRCE

Schwarzlockig neigt sie überm goldnen wein
In goldnem kleid und träufelt schmach und blut
In schwarzen tropfen · rings ist duft und glut
Um ihren tisch · der goldnen blumen schein.
Tritt Helios hier in Hekates verein ·
O Circe · ihre priesterin! und tut
In bann die gäste unter liebeshut? –
Dann bricht erbarmungslos die nacht herein ·
Herrn ihrer stunde kommen sie – vor ihr
Die tiere kauern · ihnen gleich vorzeit ·
Bei denen sie in neuer ähnlichkeit
Des nachts antworten wenn das meer dumpf rollt
Mit leerem ach vom flutenstrand der gier
Wo das zerzauste gras dem meere grollt.
Algernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
WidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

AUS: LIEDER UND BALLADEN
WIDMUNG

Das meer gibt die muscheln der düne ·
Das land gibt die wasser dem meer –
Viele sinds · doch ich gebe kühne
Gesänge als erstlinge her ·
Der wind nehme grünblatt und weissblatt ·
Ohne früchte geschleuderte schar ·
Nehme weinblatt und rosblatt und geissblatt
Losflatternd vom haar.
Die nacht weht sie um mich in herden ·
Der tag treibt wie träume sie her.
Die zeit streut wie schnee sie auf erden
Und jagt sie in endloses meer.
Bleiche blätter fruchtlos getötet
Von flüchtigen jahren bedeckt ·
Die mit wein die mit blut angerötet
Die von tränen befleckt –
[27] Die im staub mancher jahre verwittert
Die dem kind auf die hand sich gesezt ·
In stillgrünen plätzen vergittert
Gepflückt unter menschen erst jezt –
Auf meeren voll wundern · in schluchten ·
An nördliche felsen gestreift ·
In inseln wo myrten nicht fruchten
Und liebe nicht reift.
Ihr töchter von träumen und märchen
Die das leben noch immer nicht bannt:
Faustina Dolores und Klärchen
Julia und Amaranth!
Werd ich ewig euch suchen müssen
Wenn der schlaf · sei er wahr · sei er schaum ·
Zu mir kommt euch vergeblich zu küssen –
Ihr töchter vom traum?
Sie entwichen wie schlaf · wie auf gräsern
Der tau alter dämmrungen weicht ·
So schwach wie ein schatten auf gläsern ·
Wie ein lied wie ein windzug so leicht.
Nach der ebbe wie seewärts die wogen
Erfüllt mit der finsternis fliehn:
So die singvögel · die mich umflogen
Dem blick sich entziehn.
[28]
Toter jahre gesänge die jagen
Auf vernehmlicher worte flug ·
Lose blätter vom strandwind verschlagen ·
Unbändiger vögel zug.
Schon zur schulzeit mir manche gefielen
Die leicht so in ton wie in schwung –
Die jüngsten sind brüder von spielen ·
Die spätsten sind jung.
Ist ein schutz während langsam es schwindet ·
Ist ein ohr für ein fliehendes lied
Wie ein mann es zum harfenklang findet ·
Wie knaben es pfeifen im ried?
Ist ein platz in der welt die ihr gründet ·
Ist ein raum in dem land eurer pracht ·
Wo nicht wechsel mit schmerz sich verbündet
Und tag nicht mit nacht?
Ob vom seewind ihr flügel auch zittert ·
Habt ihr nicht einen raum für sie hier
Von grünenden flüssen umgittert
In lieblicher lüfte revier?
In feldern in turmigen mauern
Schutz bei regen und glühendem schein
Schönen wünschen und mildem bedauern
Und liebe ganz rein?
[29]
Im lichtland von märchen und farben –
Die stunden drehn schattenlos um –
Wo das feld voller prächtiger garben
Und tönender blumen gesumm ·
Im wald wo der lenz halb verdüstert
Sein sehnend errötend gesicht ·
Beim quell der für liebende flüstert:
Empfangt ihr sie nicht?
Der sorge singvögel die gurren
Ihr lied wie zum feuer der dunst ·
Der wünsche sturmvögel die murren
Laut-flatternd im winde der brunst ·
In dem windlauf – legt sich sein wüten –
Zu der see fern vom lichte gebraust ·
Geschüttelt im dunkel wie blüten
Nacheinander zerzaust.
Ist die welt eurer hand auch an duft reich
Und lieblicher hehrer erfüllt ·
Süss durch kunst mit dem warm-weichen luft-reich
Ihrer schwebenden schwingen umhüllt:
Lasst sie ein · unbeschwingte · verblasste ·
Alter liebe zu lieb – altem tag
Und empfangt in dem bilder-palaste
Dies reime-gelag.
[30]
Ob die menschliche zeit voll verzichten
Die jahre der jugend auch leert ·
Widersteht doch ein ding dem vernichten:
Nie hat wechsel die treue versehrt.
Hoffnung stirbt und ihr tod lässt uns wissen ·
Ihr glück wie ihr leiden entschwand ·
Eh die zeit – allzerreissend – zerrissen
Um freunde das band.
Vergehn auch in ein licht die vielen:
Ist vom himmel zu hoffen erlaubt –
Wenn vor wolken die strahlen auch fielen ·
Ist die welt auch der sonne beraubt:
Sie hat mond und hat schlaf zum bescheide ·
Sinkt bräutlich und frisch – eine fee –
Mit sternen und seewind im kleide
Die nacht auf die see.
FragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[31] FRAGOLETTA

Wie · Liebe · soll man dich verstehn?
Der freude sohn gezeugt durchs leid!
Willst du gesichtlos sehn?
Willst du geschlechtlos gehn
Als knab oder maid?
Von lippen seltsam träumt ich da ·
Von wangen wo zweideutig blut
Gleich einer rose sah ·
Gleich einer rose – ja –
Die knospend ruht.
Welch land erzog dich? welches moos
Verbarg dich blume wundersam?
O liebes-doppelros –
Lockst tauben mit gekos
Zu blum und stamm!
[32]
Ich mag nicht küssen dass mein mund
Nicht härter als ein hauch dir droht ·
Dein süsses leben wund ·
Dein süsses laub zu grund
Fällt blutig tot.
Zeig deinen hals wie glanz der firnen
Und deiner lippen taubenpaar!
Sag: Venus hat nicht dirnen
Nicht frauenlockenstirnen
In ihrer schar.
Süss flache brust · haupt dichtgehaart ·
Sanft grade hüfte · schlanker fuss ·
Jungfräulich fremde art –
Sind sie nicht allzu zart
Zum liebesgruss?
Wie grüsst man dich? welch neuer nam –
Der alle rührte – rührt dich weib ·
Dich taub für liebe und scham ·
Die Liebes-schwester kam
Aus gleichem leib?
[33]
O lieb · des mädchens mund ist kalt
Und einfach rot ihr busen spriesst ·
Ihr haar ist gold und smalt
Das immer gleicherfalt
Ihr haupt umschliesst.
Doch ist dein mund voll feuers und weins –
Ich küsse deine brache brust ...
So lehnt mein herz an deins ·
So lehnt dein haupt an meins
Zu meiner lust!
Die schlange sizt in deinem haar ·
In aller locken welle und strich
Und deines busens blume gar!
Dein mund zu hold fürwahr
Für kuss und stich ...
Mein arm umhüllt dein antlitz gut ·
Mein mund brennt auf dir wie ein strahl ·
Und wo mein kuss geruht
Springt blumengleich dein blut
Zum kusses-mal.
[34]
Gift das in solcher süsse schleicht!
O sterbensmüder taubengruss!
Ihr flügel ist zu leicht
Und dem des panthers gleicht
Der liebe fuss.
Sapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[35] SAPPHISCHE STROFEN

All die nacht durch traf nicht der schlaf mein auglid ·
Goss nicht tau · entfaltete keine feder ·
Schloss die lippen fest und metallnen auges
Stand er und sah mich.
Mir dem wach daliegenden kam ein traumbild
Ohne schlummer über das meer · mich rührend ·
Rührte sanft mir lippe und lid und ich dann ·
Voll von dem traumbild ·
Sah wie weiss unsöhnbar die Aphrodite
Losen haares ohne sandal am fusse
Schien mit glut von westlichen meeressonnen ·
Sah den gesträubten
[36]
Fuss · die straffen federn des taubenzuges ·
Schauend immer · schauend den hals gewendet
Rück nach Lesbos · rück zum gebirg worunter
Schien Mitylene ·
Hörte hinter ihr der eroten fliehen
Auf den wassern plötzliche donner machend
Wie der donner fährt von den stark entspannten
Schwingen des sturmwinds.
So verliess die göttin ihr heim mit furchtbarm
Schall von tritt und donner von schwingen um sie ·
Während rückwärts singender fraun gelärme
Drangen durchs zwielicht.
O des sangs · der seligkeit · o der gierde!
Die eroten lauschten in tränen · angst-siech
Standen die neun musen gekrönt um Phöbus ·
Furcht lag auf ihnen ·
Da die zehnte sang: ihnen fremde wunder.
O die zehnte Lesbische! alle schwiegen ·
Keine trug den schall dieses lieds vor weinen ·
Lorbeer auf lorbeer
[37]
Dorrten alle kränze · doch ihr ums haupt her
Rings um ihre flechten und aschnen schläfen
Weiss wie grabschnee · bleicher als gras im sommer ·
Küsse-verwüstet ·
Schien ein licht von feuer als ewge krone ·
Ja fast die unsöhnbare Aphrodite
Hielt und weinte fast · so ein sang war der sang.
Ja auch bei namen
Rief sie: zu mir wende dich · meine Sappho!
Doch sie · abgewandt den eroten · sah nicht
Tränen statt gelächter der göttin auge
Trüben · vernahm nicht
Schreckhaft stosshaft schwingen der taubenflügel ·
Sah nicht · dass der busen der Aphrodite
Weinend bebte · sah nicht ihr bebend kleid · ihr
Ringen der hände ·
Sah die Lesbier über zerschlagne lauten
Küssend · lippen süsser als lautenstränge ·
Mund auf mund und hand zwischen hand der trauten ·
Schöner als männer ·
[38]
Sah allein die lippen und schönen finger ·
Voll von sang und küssen und kleinem wispern ·
Voll von tönen · schaute nur unter ihnen
Steigen wie vögel
Neulings flück · den sichtbaren sang · ein wunder
Von vollkommenem ton und liebesunmass ·
Süss geformt und furchtbar voll donners trug er
Schwingen des windes.
Dann entzückt und lachend vor liebe streut sie
Rosen · hehre rosen von heiliger blüte ·
Die eroten hüllten sich trüb und drängten
Um Aphrodite ·
Und die musen schwiegen · ins herz getroffen ·
Götter wurden bleich · so ein sang war der sang ·
Alle sträubend · alle mit frischem schauder
Flüchteten vor ihr ...
Alle flohn seit längst und das land ward öde ·
Voll von brachen frauen und tönen einzig.
Jezt vielleicht · wenn winde sich abends legen ·
Lullend beim taufall ·
[39]
Kehrt zum grauen seestrand die unerlöste
Ungeliebte im dämmerlicht ungesehne
Schar zurück der klagend verworfnen fraun die
Lethe nicht reinigt ·
Rings umhüllt von tränen und glut und singend ·
Und das herz des himmels erschüttert pochend
Und das herz der erde vor mitleid brechend ·
Hört sie zu hören.
Eine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[40] EINE BALLADE VOM TRAUMLAND

Ich barg mein herz in ein nest von rosen
Weit von dem sonnenweg niederwärts ·
So weich kann nicht weicher schnee mit ihm kosen –
Unter den rosen barg ich mein herz.
Was wollt es nicht schlummern? was sollt es nicht weilen
Wenn niemals ein blatt von dem rosenbaum schwang?
Was liess ihm den schlaf aufflatternd enteilen?
Nur eines heimlichen vogels gesang.
Lieg still! sprach ich: schwingen des windes ruhten.
Das laub dämpft milde den stechenden strahl.
Lieg still! denn der wind schläft warm auf den fluten
Unstäter wie du ist der wind nicht einmal.
Hat dich wie ein dorn ein gedanke getroffen?
Verlezt dich noch zögernder hoffnung fang?
Was hält deines schlafes lider noch offen?
Nur eines heimlichen vogels gesang.
[41]
Vom grünen land das ein zauber umgreifet
Schrieb niemals den namen ein wanderer auf
Und süssere frucht als auf bäumen dort reifet
Kam niemals auf einem markte zu kauf.
Die schwalben des traums ziehn im trüben gefilde ·
Wie schlaf ist in allen wipfeln der klang ·
Dort droht in den wäldern kein bellen dem wilde ·
Nur eines heimlichen vogels gesang.

ZUEIGNUNG

Im lande der träume ersah ich mein ziel ·
Dort schlaf ich und hör nichts den sommer lang
Von liebe in treue von liebe im spiel –
Nur eines heimlichen vogels gesang.
LiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[42] LIED

Liebe legt ihr schlaflos gesicht
Auf dornige rosige schicht ·
Ihre augen von tränen waren rot ·
Ihre lippen waren bleich und tot.
Und angst mit hohn und gram
An ihr bett zu wachen kam ·
Bis die nacht überwältigt entfloh
Und die welt wieder morgen-froh.
Und freude kam mit dem tag
Und küsst' ihren mund der da lag ·
Und der wächter gespenstische schar
Vom kissen entwichen war.
Mit dem frührot ward hell ihr gesicht ·
Ihre lippen wurden rosig und licht.
Herrscht der gram auch durch eine nacht:
Am tag hat die lust wieder macht.
Ernest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
An einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

AUS: VERSE
AN EINEN IN BEDLAM

Mit zarter hand des Irren hinter rostigen stäben
Hat er gewiss auch seine kränze die er reisst und flicht –
Duftlose halme stroh · armselige · sie kreuzen
Sein enges kerker-weltall wo das dumpfe volk hinstarrt
Mitleidig überlegen. O wie sein verzückter blick
Mit ihrer stumpfheit eifert! Welcher göttertraum berauscht
Sein lang und lächelnd sinnen wie ein zauberwein
Und macht dass seine schwermut ist wie die der sterne!
Beklagenswerter bruder! ob dich dies ihr mitleid trifft –
Bin ich nicht freund von allem was dein hohler blick verspricht?
Ein halbes toren-königtum fern denen die da sän und ernten
Lebenlang eitelkeit. Besser als erdenblumen
Sind deine mondgeküssten rosen · besser als schlaf · als liebe
Sternkronige einsamkeit deiner vergessens-stunden.
SeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[47] SERAPHITA

Erscheine jezt nicht · traumverlorenes angesicht ·
Mir windverschlagen auf des lebens wilder see –
Sei meine fahrt auch voll von finster sturm und weh:
Hier – jezt – vereinen oder küssen wir uns nicht!
Sonst löscht die laute angst der wasser vor der zeit
Das helle leuchten · deines angedenkens stern
Der durch die nächte herrscht – bleib von mir fern
In deines ruhe-ortes heiterkeit!
Doch wenn der sturm am höchsten geht und kracht
Zerrissen see und himmel · mond in meiner nacht!
Dann neige einmal dem verzweifelten dich dar ·
Lass deine hand (wenn auch zu spät nun) hilfbereit
Noch gleiten auf mein fahles aug und sinkend haar ·
Eh grosse woge siegt im lezten leeren streit!
HefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[48] HEFE

Das feuer losch · die wärme ward zu rauch –
So endet jeder sang den einer singt.
Die hefe bleibt · (erschöpft der goldne wein!)
Wie wermut bitter und so scharf wie pein.
Mit kraft und hoffen ging die liebe auch
Wo trüb vergessen tote dinge schlingt ·
Und bis ans end ein zug von geistern schleicht:
Dies war die liebste · dies ein freund vielleicht.
So sitzen wir und warten wunschlos · fahl –
Bald fällt der vorhang · bald schliesst das portal ·
So endet jeder sang den einer singt.
[49][51]
DänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Jens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Arabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

AUS: GESAMMELTE GEDICHTE
ARABESKE ZU EINER HANDZEICHNUNG MICHELANGELOS
(FRAUENPROFIL MIT GESENKTEM KOPF IN DEN UFFIZIEN)

Kam die woge ans land?
Kam sie ans land und sickerte langsam
Rollend mit des kiesels perlen
Wieder hinaus in die wogenwelt?
Nein! sie bäumte wie ein zelter ·
Hob empor die weisse brust.
Durch die mähne knisterte der schaum
Schneeweiss wie des schwanes rücken.
Strahlenstaub und regenbogen-nebel
Zitterten durch die luft:
Hülle geworfen ·
Hülle gewechselt ·
Flog auf breiten schwanenschwingen
Durch der sonne weisses licht.
Ich kenne deinen flug · du flüchtige woge.
Doch der goldne tag wird sinken ·
Wird gehüllt in den dunklen mantel der nacht
Müde zur ruhe sich legen ·
Tau wird in seinem atem glimmen ·
[55]
Blumen um seine glieder sich schliessen
Eh du dein ziel erreichst. –
Und hast du das goldene gitter erreicht
Und streichest still auf gebreiteter schwinge
Über des gartens weite gänge ·
Über die lorbeer- und myrtenwellen ·
Über der magnolien dunkle krone ·
Gefolgt von lichten · ruhig blinkenden ·
Gefolgt von starrenden blumenaugen ·
Nieder auf heimlich zischende iris ·
Getragen gewiegt in tränen-milden träumen
Von der geranien duft
Von der jasminen und tuberosen schweratmendem duft ·
Getragen zum weissen landhaus
Mit den mond-erleuchteten scheiben
Mit seiner wache von hohen dunklen ·
Hohen treuen zipressen:
Da vergehst du in ahnungen-angst ·
Wirst verbrannt von dem bebenden sehnen ·
Gleitest vor wie ein wehen vom meer ·
Und du stirbst zwischen weinrebenlaub ·
Der weinreben sausendem laub
Auf des balkones marmorschwelle.
Doch des balkonvorhangs seide
[56]
Wiegt sich langsam in schweren falten
Und die goldnen traubenbüschel
Von den angstvoll gedrehten ranken
Sinken hin in des gartens gras.
Glühende nacht!
Langsam brennst du über der erde ·
Der träume seltsam wechselnder rauch
Flackert und wirbelt hinweg aus deiner spur.
Glühende nacht!
Wille wird wachs in deiner weichen hand
Und treue ein rohr nur für deines atems stoss!
Und was ist klugheit an deinen busen gelehnt?
Und was ist unschuld bezaubert von deinem blick
Der nicht sieht aber wild saugt
Zur sturmflut der adern roten strom ·
Wie der mond des meeres kaltes wasser saugt? –
Glühende nacht!
Gewaltige blinde mänade ·
Hervor durch das dunkel blinken und schäumen
Seltsame wogen von seltsamem laut:
Der becher klang ·
Des stahles hurtiger singender klang ·
Des blutes tropfen · der blutenden röcheln
Und voll ausgestossen des wahnsinns brüllen ·
[57]
Gemischt mit der purpurroten gierde heiserem schrei.
Aber der seufzer · glühende nacht?
Der seufzer der schwillt und stirbt ·
Stirbt um neu geboren zu werden ·
Der seufzer · du glühende nacht?
Sieh! des vorhangs seidenwellen trennen sich
Und eine frau hoch und herrlich
Zeichnet sich schwarz ab in der schwarzen luft ·
Heilige sorge im blick.
Sorge für die keine hilfe –
Hoffnungslose sorge.
– – – – – – – – – – – – – –
Stumm und ruhig steht sie auf dem balkon ·
Hat nicht wort nicht seufzer nicht klage ·
Zeichnet schwarz sich ab in der schwarzen luft
Wie ein schwert im herzen der nacht.
Im Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[58] IM GARTEN DES SERAIL

Rosen senken ihr haupt so schwer
Von tau und duft.
Pinien schaukeln so schweigsam und matt
In schwerer luft.
Quellen rollen ihr schweres metall
In träger ruh.
Minarets schauen in Türken-vertraun
Dem himmel zu.
Der halbmond spielt in das sanfte blau
So sanft hinein
Und küsst der lilien und rosen schar ·
Alle die blumen klein
Im garten des serail –
Im garten des serail.
See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[59] SEE-STÜCK

Hervor aus des haares rabenschwarzen wolken
Der augen blinkendes zwillingslicht
Strahlend bricht.
Des atemzugs wehungen laue und leise
Über die klippen der schultern der weissen
Sachte gleiten.
Indess gegen kleides spitzenküste
Schwellend sich wälzen die wogenden brüste
Schaumweiss doch stumm.
Ach wenn doch klänge
Schmelzend weich und
Zauberisch mild
Hin zu sich tragendes
Liebe-klagendes
Meerfrauenlied!
[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[Lass frühling kommen wann er will]

[60]
Lass frühling kommen wann er will ·
Grünen das grün ·
Das lied von tausend vögeln tönen
Und blumen blühn!
Das schönste des schönen
Eilet zu flackern
Auf fluren und ackern ·
Quillt in den gärten und birgt sich im walde ·
Wälzet den duft über welle und halde –
Was tut das mir?
Mein herz ist nicht blume noch blatt
Das am frühling freude hat.
Wird ihm sein frühling seltsam und weh
Je? – –
[61][63]
Holland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Willem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

AUS: VERSE
SONETTE

I

Ich denke immer dein wie an die träume
Drin · eine ganze lange selige nacht ·
Ein niegesehen antlitz uns zu-lacht
So unaussprechlich lieb · dass bei dem dämmern
Des bleichen morgens noch die tränen strömen
Aus halbgeschlossnem aug · bis wir uns sacht
Und schweigsam heben · klagevoll bedacht
Dass schöne träume nimmer wiederkommen.
Denn alles liegt in ewigem schlaf befangen
In ewiger nacht auf die kein morgen tagt ·
Das ganze leben gleicht dem wunder-bangen
Schreckvollen traum den einst die nacht verjagt –
Doch in dem traum ein traum voll licht und sange:
Mein traum so süss begrüsst · so sanft beklagt.
II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[67] II

So wie da fern im stillen blauen wehn
Und silbern-sachte der halboffne mond
Blühte wie fremde blume ohne frucht
Um bleich am horizonte zu vergehn:
So sah ich einstens – wonne wundersüss –
Dein halbverhülltes bildnis vor mir stehn
Mit sanftem lächeln und mit seufzen dann
Vor den erstaunten augen untergehn.
Ich liebe dich wie träume in der nacht
Die nach endlosem glücke einiger stunden
Bei erster dämmerung für immer flohn ·
Wie morgenrot und bleiche sternenpracht:
Etwas liebes · vermisst und nie gefunden ·
Wie alles was sehr fern ist und sehr schön.
VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[68] VI

Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch
Die weissen blüten in der dämmrung · sieh!
Wie raschen rauschens vor dem fenster noch
Ein einziger allzuspäter vogel flieht.
Und ferne dort die zartgefärbte luft
Perlmuttergleich wo jeder ton sich bricht
Und löst in weichheit .. ruhe – seltne lust ·
Denn alles ist bei tag so innig nicht ·
Ein jeder laut der noch von weitem sprach
Verstarb · der wind die wolken – alles regt
Sich leis und leiser · alles wird so still ..
Und ich weiss nicht warum dies herz so schwach
Das schon so müd ist immer lauter schlägt ·
Nur immer lauter und nicht ruhen will.
XIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[69] XIII

O dass ich hassen muss und nicht vergessen!
O dass ich lieben muss und nicht vergehn!
Ach Lieb-in-hass muss ich mich selber heissen ·
Keins kann in mir das andere bestehn.
In trüben wünschen war ich hingesessen
Um gellen drohens wieder aufzustehn –
Ich konnte nie den bittren bissen essen:
Weh still zu sein und sehr weit weg zu gehn.
Ein hoffen nur · ein einzig süsses meinen ·
Ein wissen nur – und doch! ich kanns nicht glauben ..
Ach dies: dass ruhen unter grünen steinen
Ein ewig ruhen ist · in ein betäuben ·
Und dass die toten nicht im dunkel weinen
Ums süsse leben mit den lieben droben.
Albert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

AUS: GESAMMELTE GEDICHTE I
SONETTE: VON DER LIEBE DIE FREUNDSCHAFT HEISST

I

Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern
Und wusste dass du endlich kämest · laute
Die ich vorher noch keinem anvertraute
Gehn aus wie bleiche flammen – einen stern
Im blau doch einen hellern lieblichern
Seh ich in locken ruhen dein gesicht.
Geheimnis vielen leids · doch hassens nicht
Träumt dir im blick · ich sah es stets von fern.
Ich will dich sehn mein licht · so sieh du mich:
In einem hauch von glut wodurch jed wort
Flammt von den lippen und zusammengleitet
Mit anderen in lichter einigkeit –
Und jeder träumt in einer glorie fort
Und andre glorie geht uns still vorbei.
VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[73] VII

Mein gott ist beides: glut und dunkelheit ·
Schön anzusehen ein wunder zu verstehen ·
Wie ER ist keiner – doch wenn ich dich sehe
Wähn ich dass du ER-selbst auf erden seist.
So hab ich meine seele dir geweiht
Auf dass in deinen gluten sie vergehe ·
Sich sanft verzehre ohne lautes wehe ·
Froh solcher liebe und solcher einigkeit ·
Wie wenn zwei flammen spielen in der nacht
Eine die andre suchend bleicher glühe
Und schneller zittre in der andren glanz ·
Bis beide in der luft aufflammend ganz
Vereinigt beben – dann bis in die frühe
Brennt eine grosse flamme in stiller pracht.
VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[74] VIII

O mann des schmerzes mit der dornenkron!
O bleich und blutig antlitz das bei nacht
Glost eine bleiche flamme · welche macht
Endlosen leidens macht dein bild so schön?
Glänzende liebe in einem dunst von hohn ·
Wie still sind deine lippen und wie sacht
Nickst du vom kreuz · wie manchmal leise lacht
Gott der Mysterien: Gottes liebster sohn!
Flamme der Passion in diesem kalten All!
Schönheit von schmerzen auf der dunklen bahn!
Wunder von liebe das kein mensch vernahm!
Weh mir! ich höre stets den trüben fall
Der tropfen bluts · und lang starrt er mich an
Mit grosser liebe und endlosem gram.
XVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[75] XVIII

Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande
Die flotte schickt mit schätzen reich beladen:
Gold elfenbein und herrliche gewande
Als gab und gruss an fürsten fremder lande –
Die schiffe prunken längs den blauen pfaden
Und eine bunte schar geht aus beim landen ·
Sklavinnen sklaven mit gebognen händen
Knieend zum thron mit schalen und zierraten:
So ziehn gedrängt mir der gedanken scharen ·
Um dich mein fürst und freund gekniet zu grüssen
Mit pracht vom edelsten · in mir gefunden.
Ich lasse schiff auf schiff hin vor dich fahren
Mit reichem sang und liebe dir zu füssen
Die schätze häufen die hier unnütz stunden.
Aus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Ursprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[76] AUS: DER NEUE GARTEN
URSPRÜNGE I

Die jahre gehn · ich der erst sieben jahr
Von träumen lebte lebte andre sieben
Von dingen: beide hab ich ausgeschrieben.
Von versebänden schuf ich nur dies paar.
Ob weitres sieben mir beschieden war
Von taten! damit sich aus meinem leben
Auch werk nach traum und dingen möcht ergeben
Wie dinge klar wie träume wunderbar.
So grünt ein strauch durch dunklen traum der erde
Zum stiele stark und steil von schlichter art ·
Zur knospe die dann still zu nichte werde.
Doch treibt er blume und frucht und saat: dann lohnen
Lachen und leben ihn der schönstgepaart
Sich und den nachwuchs krönt mit blumenkronen.
An Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[77] AN JOHANNES ADDENS UND SEINE GATTIN

Zweig um mein fenster wo die blumenglocken
Schaukeln im grün und wingert der das lohe
Spätjahrlaub schlagen fühlt: der rast-unfrohe
Gast des verlassnen gartens wo frohlocken
Von sonne und lachen eure traubenreihn
Erfreut · als die hier wohnen froh da traten –
Ich grüss euch: herbstge freunde denket mein
Der wieder geht mit mehr als herbst beladen!
Greis der mit deinem herbst von grauen haaren
Frau die · im schwarzen kaum ein silberhaar ·
Herbstreife trägt in farbe und gebaren ·
Herbstsüsse fühlt im herzen klug und wahr:
Lebt wohl! ihr habt mir zu der zeit gesprochen ·
Da all mein schmerz · verborgen · aufgebrochen
Still seufzend eine jugend herbeschwor
Die ich so liebte · so ungern verlor.
[78]
Nicht jezt – vor jahren starb die schönre jugend
Als je ein mensch im land mit mir erlebte ·
Die armut – meine not – schien meine tugend ·
Solang ich fromm nach neuer schönheit strebte ·
Schmerz war nicht: ohne schönheit · voll vertraun
Bald nacht bald glut der schönheit zu erschaun.
Doch war mir schmerz und lust nach solchem laufe
Der fremden schönheit unerträumte taufe.
Kein herbst-schön noch – ich weiss – doch blüht mein sommer
Und ich beglückter bin ihm zugekehrt.
Ich grüss ihn: bin ich nicht der neue kommer
Der seiner wert ist wie er meiner wert?
Doch sommer fand noch niemand · nicht sich sagend
Dass jezt sein lenz für allezeit verdarb.
Die fristen meines lebens überschlagend
Seh ich sie alle tot wenn eine starb.
Freundlicher herbst und jungheit die voll freude
Blüht – so vereint nicht mehr so ganz viel jahre –
Jezt hab ich durch euch beide klar erfahren
Welch herbst ich wünsche · welchen lenz ich neide.
Jezt geh ich hin · bin jezt dem manne gleich
Der neugekauften garten zu besuchen
Lang zagte · um die pfade nicht zu suchen
Des alten in dem ihm so fremden reich –
[79]
Doch der jezt geht und guten rats ins schloss
Den schlüssel steckt · versichert: ohne pein
In neuem land ein wanderer zu sein
Und freundlich jede blume jeden schoss
Grünen zu sehn – der · herr im fremden kreis ·
Die lebenswunder pflegen soll und schmecken
Und · guter gärtner · voll vergnügtem preis
Soll rosen blühen sehn an fremden hecken.
Nun geh ich hin · ich hab an euch gesehn
Dass wer nur liebt mit stätigem gemüte
Den herbst und sommer sucht · wie ihre blüte
Das kind das träumt dass blüten nie vergehn.
Lebt wohl! und kehr ich – seis in einer andern
Gestalt zurück (denn alle dinge wandern)
Seht dann ob ich getrost den sommer lebe
Von seiner frucht euch etwas wiedergebe.
Nacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[80] NACHT IN DER ALHAMBRA
DER DICHTER:

Wo ist das plätschern wo das flimmern
Damit mein strahl die sonne traf?
Zu tiefst und reinst ist dunkles wasser
In seinem unterirdischen schlaf.
Die hohen gäste sind vorüber –
Der schatten legt sich langsam über
Und in dem hohen blanken saal
Ist durch die schlanken marmorgossen
Das lezte wasser weggeflossen
In strömen windungsreich und schmal.
Und – ist es flüstern · ist es weinen?
Sie rauschen · murmeln in den steinen
In worten dünn und ohne wahl.
Doch stumm sind der fontäne löwen
Mit blöden leeren rachen gähnend
Wasserlos –
Und dunkel wird es in dem hofe
[81]
Der abendhimmel scheint von oben
Und die gestirne schimmern schon.
Doch durch die tür wo vor dem düster
Bei weiher und bei taxushag
Akazien schaukeln · steigt geflüster
Als trüber gruss als fremde frag ..

DIE STIMME DER ALHAMBRA:

Ich grüsse dich · fremdling · sind die tage
Verschwunden wo du durch weiten flogst?
Bekamst du schätze auf deine frage?
Fühltest du nicht was du dir entzogst?

DER DICHTER:

Horch! durch die nacht ein leises schweben
Von ferne der trübsinnige klang
Der saite wo das zarte beben
Des jungen minners aufwärts drang.

DER MINNER:

Neige dich · liebste
Mit mondscheinarmen
[82]
Sie mögen mir armem
Tröstend sein!
Zeig vor dem fenster
Dein haupt als Selene –
Wie sie · o mein sehnen ·
Nacht tag lässt sein!
Häng aus dem fenster
Die hand als Aurora!
Sie soll · o Lenora ·
Mein frührot sein.

DER DICHTER:

's ist still! der schall der jungen liebe
Steigt kühn und sinkt verschüchtert hin –
Was je mich grämte im erdgetriebe
War solcher freuden anbeginn:
Die liebe die beginnt mit geben ·
Der traum dem andre göttlich sind ·
Das herz das arm da steht mit beben
Vorm schönen – eigner schönheit kind.
Begierde · von den dingen sehend
Nur was sie selber nicht berührt –
[83]
Freimächtiger der als bettler gehend
Ein trüb und freudlos leben führt.

DER MINNER:

Eros · du herrlicher!
Wer · o begehrlicher
Kennt dich wie wir?
Wir sind wir selber nicht ·
Alles was uns gebricht
Liebend gleich dir.
Schönheit die unser nicht ·
Liebe die abhold spricht
Huldigen wir.
Schönheit füll uns!
Liebe hüll uns!
Nackt und ledig stehn wir hier.
Sein ist verändern:
Mach uns zu andern
Dass so wir seien!
Uns ist das werben süss ·
Uns auch das sterben süss ·
Wär je das darben süss
An liebe und pein.

[84] DER DICHTER:

Sein sang klingt kühn. In meinen erdentagen
Sang ich ihn auch – nichts konnte mir behagen
Als was mich lockte mit langwierigen plagen
Und was mir schmeichelte mit kurzem glücke.
Wo ist das eine das allzeit entzücke?
Das mehr nicht als die erdendinge meinend
Von aussen ihnen gleich an werte scheinend
Doch innen irdisches mit ewigem einend –
Ein SCHOEN das unvergänglich ist ..
Sprich · stimme die du hier verborgen bist!

DIE STIMME:

Such nicht · sterbling · in gedanken
Kalt und abgestreift
Was im leben euch wird tagen
Wenn ihr klüger seid und reift!
Warte nur zu diesem morgen!
Doch nicht fruchtlos sollst du sorgen.
Dir nun geb ich dies symbol:
Sieh aus steinen
Sich vereinen
Dieses fürsten-kapitol:
[85]
Auf den schroffen
Stehn und trotzen
Türme mehr als felsenfest ·
Irdische heere
Zückten speere
Nie auf stilleres räubernest.
Mag ein schloss im erdentreiben
Stehn das mehr der erde war:
Keins trägt so vermooste zinnen ·
Reisig über todsgefahr.
Mit den bäumen den gewässern
Die da brausen die da plätschern
Talwärts hin und auf den höhn ·
Durch ihr dämmern ihre schwüle
Wehet kühle
Wie kein erdengarten schön ..
Doch tritt jezt in die frohen säle
Die mit feineren farben malen
Als das licht den edelstein!
Sieh das spitzenwerk der bögen ·
Sieh das webwerk an den rahmen
Wie um frauenglieder fein!
Sind es fische oder vögel?
Eckenbilder oder kegel –
Was soll diese zeichnung sein?
[86]
Tier von wasser erde luft ·
Flut von wasser licht und duft ·
Was die schlanken linien schwellt ·
Formen kommen und verschwinden –
Irdisches dem Ewigen gesellt.
Siehe Jusuf weiser kunst voll
Freund des Allah · grosser gunst voll ·
Dessen lob der stein anstimmt –
Liess das vielgestaltige dauern
In dem linienspiel der mauern:
EINS das nie ein ende nimmt ..

DER DICHTER:

Die stimme sprachs. Kein zeichen bildet klarer
Als dieser bau was geht was ewig webt.
Der meister ist sein eigner offenbarer
Und auch zugleich von allem was da lebt.
Der künstler tut die tat die das Viel-Eine
Durchdringe und zu einem sein vereine
Das irdisch und doch unvergänglich scheine.

DER MINNER:

Leb wohl! der morgen macht den himmel gelb –
Leb wohl mein lieb · die nachtigall
Hört auf – das feld wird fahl.
Die nacht hat ganz ihr teil.
[87]
Leb wohl! die sonne
Scheint von der Alhambra krone.
Die leiter am balkone
Erwartet schon den fuss.
Der garten duftet warm betaut.
Leb wohl! der himmel blaut!
Leb wohl! nochmals ein kuss!
Ich fühl um mich die arme dein.
So bleib ich diesen langen tag allein –
Dann komm ich wieder · süsse lust!
Wenn abend duftig graut.
Mein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[88] MEIN HAUS
II

Die stille die ich fühle wenn der abend
Um mich mein haus und stille dünen steht
Und das getick der hänguhr lauter geht –
Dringt in mich · heller meinen geist begabend.
Die stimme meines geists tickt ungestört
Gleich eines wassers brodelndem gesiede ·
Gleich dieses nimmermüden plaudrers liede
Bewegt und spricht was tief in mir sich hört.
Dichter! das Sein ist schön – doch merk aufs Werden!
In dir ist alles was du rings begehrt.
Der schatz der sich in einsamkeit vermehrt
Soll seiner zeit vor andren sichtbar werden.
Was deine zelle sieht beim gelben licht
Wird einmal sich in offner sonne zeigen. –
Das haupt · gebogen auf vermorschten zweigen
Verliert damit das frohe leben nicht.
[89]
Wenn deine stimmen aus den toten sprechen ·
Wenn dein Selbst lauschend einem toten gleicht:
Schrick dann nicht sehr wenn · so die nachnacht weicht ·
Ein lebensschrei aus deinem mund wird brechen.

[90]

III

Mein land hat manche tage graue luft ·
Am fenster seh ich wie der nebel schwimme –
Aus ihrem dampf hör ich der wogen stimme ·
Um nahen dorfes bäume braut ein duft.
Dann hat in mir der nebel sich gehoben:
Es recken formen trüb und ungestalt
Das haupt empor und eine see träg wallt –
Aus tiefen höre ich ein dumpfes toben.
Dann ist in mir des volkes seel erregt
Das – stets mit leibes-aug durch nebel staunend –
Verkündigung aus seelennebeln raunend
Im geistes-auge festhält unbewegt ·
Das nie im blauen All der klaren leiber
Der Gottes-schöpfung klaren gang erkennt –
Doch stets aus nebel der sich ständig trennt
Sein fischervolk und schiff ins meer sah treiben.
[91]
Die sonne hob sich träg durch dünste hin
Die sie zerriss – die flotte in goldnem meer
Zog längs der glut bis alles um sie her
Dem der es sah gross und verherrlicht schien.
So sah mein volk: so sieht sein sohn nach jahren.
Das ist die schönheit die er in sich liebt:
Ein goldnes land das sich aus nebeln schiebt ·
Ein goldner sang aus dröhnen dunkler baren.
Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[92] AUS: DER BRENNENDE DORNBUSCH

Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten
Bedachten wir allzulang.
Nun wachsen die dunklen herzenssaaten
Um uns im wunderdrang.
Sie drehn uns das haupt · ihre trübe
Betäubung führt uns blind
Längs dem rand von mancher grube ·
Längs schneidend steinigem wind.
Wir gehn und horchen: unsre ohren
Strengen umsonst sich an.
Ists herz · das sich lässt hören
Durch pfeifen rings im orkan?
Sterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[93] STERNE
I

Folg den verborgnen pfaden
Von lust und wehmut!
Es grünen dunkle saaten
Von tod und demut.
Im grünen schimmer
Von wald und unter wasser
Ist ein gewimmel
Von wurzeln: blumen später.
Ihre siechend-blanken
Gestalten und farben
Ihre durchdringend-kranken
Traurigen düfte:
All das seltsame leben das den tod begehrt
Lebt von der fremden erwartung voll in sich gekehrt.

[94]

III

Ich tauche in den tiefen kühlen morgen
Wo frischer tau der stirne brausen kühlt.
Dieweil der wind vom meer mich stolz umspült
Legen sich sacht im herzen alle sorgen
Die stürmisch mein bedrängtes herz umfluten ·
Wie kann der tag so schwer von sorgen sein
Und auch die nacht das innre nicht befrein!
Doch jezt dringt der verlockten sinne gluten
Des morgens tau und kühle gütig an ·
Zu sehr hat stadt und werk mich aufgerieben.
Mein meer durchzog zu mannigfacher kahn –
Von jeder furche ist da was geblieben
Im tief verborgnen leicht bewegten sand.
Komm friede! neu den boden glatt zu streifen.
Ich such mit dir das fremde – eigne land.
Ich will mich selbst und was ich bin begreifen.

*

[95]
Ein stiller sumpf ist wo sich schilfe wiegen
Und bäume rauschen um verborgnen ort.
Geheimnisvoll sie ihre hauben biegen
Und flüstern ihr geheimnis fort.
Und wenn die nacht das braune schilf umkleidet
Spiegeln sich sterne in dem dunklen moor ·
Wo sich das wild an seinem raube weidet
Mit rotem maul – bricht ein geheul hervor.
*

Ihr kinder spielt an meines weihers ränden –
Wisst wol: ich bin kein lamm das sanft-gewollt
Die kräuter schert – an euren kleinen händen
Das seidne band trägt dran ihrs leiten sollt.
Wol sanft und sacht lass ich mich oftmals leiten
Und bin von blankem lämmergleichen schein ·
Doch randgras kauend an den weiherweiden
Bespiegle ich was ich noch sonst kann sein.
*

[96]
Dann treibt ein traum in meinen nüchtren sinnen
Aus weissem wolligem haar sprüht roter strahl.
Von den waldpfaden kommen sie die minnen:
Heilge prälaten mägde allzumal.
Palmzweige tragen die geweihten hände ·
Geblüm erblüht aus dem entzückten grund.
Ihr ruf wirft in den offnen himmel brände
Und strahlen fallen krönend um mich rund.
Ein dröhnen naht durch dunkle himmelsgränze.
Durchs Untre eilt ein tosen schwarz und schwer
Und sterne steigen – sonnen ohne glänze –
Wunder vom abgrund dringen berstend her.
Totstill steh ich: mein Gott! mein Sohn! mein Vater!
Weltall im kampf um mich! so sterb ich still.
Mein lebenstraum – dem ewigen leben naht er ·
Erfüllt o Heilger! sei dein sichrer will!
*

[97]
Sehn kinder zwischen blumen schlünde springen ·
Ob ihrem haupt den blauen himmel frei –
Was soll ihr herz zu angst und liebe zwingen?
Höll Himmel Erde oder wol die drei?
O dichterkind! dein herz greift sie zusammen.
Des kindes seele schliesst die ewigkeit
Still in sich ein · gibt ihrem scheine namen
Und weint und kennt drin dinge dieser zeit.
Aus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
MichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[98] AUS: DER KRISTALLZWEIG
MICHAEL

Er stand im niedergang des abends · gelb
Und grün verglühten staunend ums gebäu
Das rot und falb am horizont sich hob.
Er stand im dunkel des gemachs · das aug
Nicht wendend nach dem einzigen fenster · offen
Nur einen nu – hoch ob der erd und fern
Von mensch und haus · und wie ein mondstrahl schien
Aus schwarzer wolk von kleid und haar das antlitz.
›Das Wort! das Wort!‹ – die lippen murmelten.
›Sein wort vom volk das lügt und schwazt gedeutet
Als Buch von Lämmern – streitbar wie nicht eins.
O kraft von zungen die das volk verstehe! ...‹
Sie hinter ihm wie mondesschein der treibt ·
Silberne einsamkeit · auf berg und meer –
Entfachte kerzen die um Christi bild
Huldigend standen und im glanze waren
Sie reinste Jungfrau · freud auf heller stirn
Streitbar wie keiner Gottes Feldherr: Er!
An Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[70] ALBERT VERWEY
GEB. 1865

[71][73]

[99] AN FRIEDRICH NIETZSCHE

Du warst das leiden das den lebenshunger
Doch nicht verlernt · suchtest ob Frau Freund Junger
Ob einer dich ansäh als solchen helden
Doch keinen fandst du deine kunft zu melden.
Dann wurdest dus · kreuzmann und freudenreicher
O antichrist ... bereit zu immer gleicher
Rückkehr leidvollen lebens ... frohe mär
Die Zarathustra bringt dem irdischen heer.
Dann fand man dich. Da hüllten dich die zwerge
Als priester in ein weiss gewand. Zum berge
Sahst du hinan aus deinem wahnsinns-tal
Und antwort kam und klang dir allzumal:
[100]
›Dionysos der du aus dunklen bruten
Entstiegst und bleibst in sommerhellen gluten
Dir selber gleich – du herrscher trotz Apoll
Mach uns mit deinem blut und wunden voll.
Wille der macht gewann wo er sonst niemand
War als sich selbst: wir setzen auf dein banner
Den Aar · den könig jeden dings das fleucht ·
Die Schlange · wisserin jeden dings das kreucht.
Hasser des mitleids · mann und stock der frauen
Und meister deiner selbst · auf den zu bauen
Ein höher Sein als auf ein fundament
Du jeden hast berufen der dich kennt.
Wesen das nochmals sei · Tänzer mit erden!
Wir wollen mit dir ein paar ein ewiges werden
Wir wollen dein sein deiner gluten voll
Wir wollen sein wie du bist trotz Apoll.‹
[101]
Der sang klang aus · da traten durch das düster
Die zwei gestalten hell durch eignen lüster:
Der Lichtgott der den dreiklang herrlich strich ·
Der Christus · rot von speer- und nagelstich.
Der eine sagte: Darstellung des gleichen
Das ist mein traum · von mir dem gnadenreichen
Allzeit ins endlos ungleiche geschwirrt
Das durch den traum allein beseligt wird.
Der andre sprach: Liebhaben trotz der wunden
Nicht sich · nein jeden – das hab ich erfunden
Als so allmenschlich grosse seligkeit
Dass ichs euch wünsch – ihr der mein bruder seid.
Das dunkel kam · auf dich der einsam sass.
Gewann Apollo? Christus? und das maass
Von gut und bös regte sich bangensvoll
In dir. Du starbst sacht und verlangensvoll.
[102][105]
BelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Emile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Der SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

AUS: DIE ABENDE
DER SCHREI

An ödem teich wo braunes wasser steht
Hängt an ein schilfrohr sich ein abendstrahl –
Verzweifelt tönt ein schrei · ein vogelschrei –
Ein schwacher schrei der fern ersterbend weint.
Wie ist er schwach und dünn und scheu und fein ·
Wie er in traurigkeit sich zieht und wiegt ·
Wie er sich dehnt und mit dem weg sich senkt
Und sich verliert am stummen horizont!
Wie seines röchelns takt die stunde schlägt
Und wie in seinem kläglich schwanken ton
Und seinem hinkend leisen widerhall
Die abendschmerzen schüchtern sich beklagen!
Manchmal so leise dass man kaum ihn hört
Besingt er dennoch ohne unterlass
Erloschnen lebens abschied düster zart
Die armen toten und den armen tod.
[109]
Den tod der blumen und den tod der falter
Den sanften tod von flügel halm und duft
Der fernen klaren flüge die erstarrten
Und die gebrochen ruhn in gras und moos.
Die BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[110] DIE BÄUME

Wenn schon die erde feuer- und purpurrot
Unter der sterbenden sonne des herbstes flammt
So sieht man von einem kreuzweg einsam und fahl
Die bäume · die pilger · ins unendliche ziehn.
Die pilger wandeln in ihrer betrübnis gross
Gedankenvoll langsam und fromm auf den wegen am abend ·
Die pilger riesenhaft schwer · und lassen ihr laub
Von tränen und trauer und bitterkeit sinken.
Die pilger wandeln geheimnisvoll dahin ·
In zweien reihen immer · seit wievielen jahren?
Zum himmel immer und seiner verblichenen pracht
Und seinem magneten herrisch und unüberwindlich.
Die pilger tragen mäntel ganz aus strahlen ·
Gezackt durch den verscheidenden abendglanz.
Sie scheinen wie goldne kleider auf einem weg
Dahin gezogen von weihrauch und staub.
[111]
Die pilger mit ihren wirren und buschigen häuptern
Bei ihrem vorüberwallen werden beschaut
Von mystischen weilern und frommen dörfern
Die im gebet sich beugen und niederknien.
Die MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[112] DIE MÜHLE
(ERSTE FASSUNG)

Die mühle dreht im tiefen abend leise
Auf einem himmel voll von weh und trauer ·
Sie dreht und dreht. Ihr hefenfarbnes segel
Ist trüb und schwach und ist unendlich müd.
Seit früh hat sie die arme wie zur klage
Gehoben und gesenkt und wieder nun
Entsinken sie in der geschwärzten luft
Im vollen schweigen der erstorbnen welt.
Ein weher wintertag entschläft in weiten ·
Die wolken sind des düstren zuges müde
Die hecken ziehen ihre schatten ein
Die gleise gehn nach toten horizonten.
Am feldrand ein paar hütten aus gebälk
Sind ganz armselig hin im kreis gelagert ·
Das kupferlämpchen von der decke hängend
Bezieht mit seinem feuer wand und fenster.
[113]
Und in der ebne und entschlafnen leere
Betrachten sie · die kläglichen verstecke ·
Mit armen augen aus zersplissnen scheiben
Der alten mühle drehn und drehn und sterben.
[114][117]
AnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

ANHANG

[117]

Die erste ausgabe des mehr germanischen bandes der Zeitgenössischen Dichter erschien bei Georg Bondi 1905 nachdem zahlreiche gedichte schon in den Bl. f. d. K. gedruckt waren deren fundstellen das inhaltsverzeichnis angibt. Neu hinzugekommen sind die noch unveröffentlichte übertragung aus Rossetti: Das Geburtsband (s. 14) · und Verwey: An Friedrich Nietzsche (aus Bl. f. d. K. IX. F.) sowie die im anhange vereinigten übersetzungen aus dem Dänischen (Jacobsen: Irmelin Rose Bl. f. d. K. I. F. 5. B.) und aus dem Holländischen (Bl. f. d. K. III. F. 3. B.: Gorter · und VI. F.: Verwey) – Der Schöne Schein als besonders kennzeichnend für den verfasser. Alles im anhang übersezte ist wol unter aufsicht und mithilfe entstanden · jedoch nicht ganz als eigene arbeit anzusprechen. In den Bl. f. d. k. VI. F. ist die ganze reihe unterzeichnet: S.G. F.G. Sämtliche Verwey-übertragungen erschienen später als sonderheft im verlag der Blätter.


Von mitteilung der wenig zahlreichen lesarten wurde abgesehen.


Die übertragung des gedichtes von Verwey: Michael (s. 99) erschien erstmalig in den Bl. f. d. K. VII. F. mit der widmung: An D(erleth). Später hat Verwey diese verse durch zusammenstellung mit ganz allgemeinen ihrer persönlichen besonderheit entkleidet.

[118]

EINLEITENDE SÄTZE BEI DER ERSTEN VERÖFFENTLICHUNG IN DEN BLÄTTERN FÜR DIE KUNST
ALGERNON CHARLES SWINBURNE

Wir hoffen bald eine grössere sammlung von übertragungen dieses englischen Dichterfürsten zur verfügung zu bekommen ›dem sie vor ein paar tagen den goldenen lorbeerkranz nicht gegeben weil er nichts heiligeres zu tun weiss als auf dem reichen blauen meere mit wachen augen die unsterbliche furche zu suchen aus der die Göttin stieg‹ wie unlängst unser mitarbeiter H.v.H. sich so schön ausgesprochen. (Bl. f. d. K. I. F. 3. B.)

JENS P. JACOBSEN

Diese wenig gekannten gedichte des grössten modernen dänischen stylisten stehen in der von E. Brandes besorgten auswahl. (Bl. f. d. K. I. F. 5. B.)


DANTE GABRIEL ROSSETTI


Wir sind erfreut in diesen seiten jezt nicht mehr den grossen englischen Meister zu vermissen der sowol in malerei als in dichtung eine neue zeit begann. (Bl. f. d. K. II. F. 4. B.)

WILLEM KLOOS · ALBERT VERWEY · HERMAN GORTER

Es fehlte uns bis jezt an dichtungen aus den werken der uns verwandten jungen niederländischen dichter: Willem Kloos Albert Verwey Herman Gorter die im verein mit dem [119] schriftsteller L. van Deyssel bereits einige jahre vor uns in ihrem land die bewegung zu gunsten der wiedererwachten und verinnerlichten kunst begannen. (Bl. f. d. K. III. F. 3. B.)

An die verse niederländischer dichter aus dem dritten bande der dritten folge und dem fünften der vierten schliessen wir diese auszüge aus dem gesamten werk von Albert Verwey der aus der ruhmvollen für uns vorbildlichen kunsterhebung der 80er jahre als der wesentliche dichter übrig geblieben. Diese umschreibungen ins hochdeutsche unterscheiden sich von jeder übersetzung aus fremden sprachen · da die annäherung an die urworte sogar in unklingender und unbeholfener form einem vollständigen umguss vorgezogen werden muss. Doch sprechen wir die hoffnung aus es werde die nächste und glorreichste schwester der deutschen dichtung bald so einheimisch dass sie unmittelbar zu verstehen uns allen als pflicht er scheint. (Bl. f. d. K. VI. F.)

ERNEST DOWSON

Auszüge aus den ›VERSES‹ des hervorragendsten unter den jüngeren englischen dichtern · des freundes und kunstgenossen von Aubrey Beardsley. (Bl. f. d. K. IV. F. 4. B.)

Jens P. JacobsenAnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Irmelin RoseJens P. JacobsenAnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[120] JENS P. JACOBSEN
IRMELIN ROSE

Seht es war einmal ein könig ·
Viele schätze nannt er sein ·
Doch des allerbesten name ·
Wusste man · war Irmelin.
Irmelin rose ·
Irmelin sonne ·
Irmelin alles was herrlich war.
Alle ritterhelme strahlten
Ihrer farben muntre pracht ·
Und ihr name hatte jeden
Rhythmus jeden reim in pacht.
Irmelin rose ·
Irmelin sonne ·
Irmelin alles was herrlich war.
Ganze grosse werbescharen
Zogen hin zu königs hof ·
Warben mit gebärden zärtlich ·
Und mit worten blumenschön.
Irmelin rose ·
Irmelin sonne ·
Irmelin alles was herrlich ist.
[121]
Doch prinzessin trieb sie von sich
(Ihre brust war kalt wie stahl)
Tadelte des einen haltung ·
Fand des andren rede schal.
Irmelin rose ·
Irmelin sonne ·
Irmelin alles was herrlich ist.
Albert VerweyIrmelin RoseJens P. JacobsenAnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Der schöne ScheinAlbert VerweyIrmelin RoseJens P. JacobsenAnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[122] ALBERT VERWEY
DER SCHÖNE SCHEIN

Kamst du nach haus? seh ich nach soviel jahren ·
Mein sohn · den schatten von den blonden haaren
Die in die augen fallen wie voreinst.
Wahrlich! die wunder die in ihnen waren
Der traum der deines auges rund verguldet
Hebt an. Doch stummheit dess der viel erfahren und erduldet
Fasst es zugleich.
Kamst du? Mein kind! die erde ist nicht reicher
Als herz · das herz und dinge in sich hält.
Du warst so reger seher · tapfrer streicher
Dass alles dir in hand und augen fällt.
Doch blieb das herz kalt · kalt umhängt von deinen
Schätzen – wie eine schöne trübe frau
Beim ball behängt mit einem strom von steinen
Vor herzenskälte sterben will.
Dein herz sucht wärme · der das meer durchschwommen
Kam als ein kind zurück ins vaterhaus.
O sohn! dass wieder dir der trieb gekommen
Bracht · herz und geist im leib zugleich nach haus.
Sowie ein funke – noch am herd geblieben –
Das reisig ansteckt bis die glut bei nacht
Die hausgenossen neu belebt (die sacht
Und warm sich um das feuer schieben)
[123] Und über alt und junge wangen eilt
Und – grillige pracht
Von glühn und knistern spukend wild –
Von fremder mär und sage mild
Und stillem plaudern die geräusche teilt
Und bricht und heilt –
Bis aus dem düstren saal ringsum
Nachtklänge als zwerge mit stillem gebrumm
Schwärmen den leuchtenden zirkel um –
Und einer der zumeist im dunkel sass
Und nickte fühlt den kalten strahl
Am rücken · schricKt und sagt: ›was ist das? –
's ist schlafzeit‹. Dann gehn sie allzumal –
Wie so ein funke vom herd die seel
Vom haus ist bis zu dunkler nacht:
So schüzt ein zug der wartet und wacht
Die seel worein sie einmal geriet.
Komm in mein haus! kein schatz · dir je befohlen ·
Vergeht da in dir wächst was schätze weiht.
Kannst du sie nicht auf erden holen
Weit und breit?
In einem herzenstrieb der jezt erblühe
Raumlos
Ists leben das die schätze all durchglühe
Maasslos.
Schönheit soll mit Dir sein · die lezt-erzeugte
Von süssem Reiz und reiner Schöpfungs-welt.
[124] Ihr sei dein edelster stein als leuchte ·
Doch eine blume ihm gesellt.
Den werker (der im düsteren schacht du grabend
Warst) – der dir das höchste gewesen –
Soll sie mit lachen ansehn und ihn trabend
Durch sommerwiesen jagen mit blumenlesen.
Du findest deinen reichtum: städte und land
Im bilderbuch vom kind –
Die freunde zu denen du dich bekannt
Die liebste die du geminnt.
Alles soll nichts sein – o glaub meinen worten!
Alles soll nichts sein bis du klagend fragst:
Lebt ich dafür dass jahre jahre morden
Der eine tag den andern jagt?
Alles zunichts · auch du · wenn deine hand
Das stangengras wie goldne münzen misst
Durch deine finger körnt der dünensand ·
Du selbst das zeitglas deiner lebensfrist ·
Wenn gras und körner so wie du ihr leben
Leben unter lachenden sonnen:
Dann wird er in dir sein den du erst neben
Dir wähntest da dein leben hier bei mir begonnen
Dann wird er in dir sein
Der alles in allem führt
Dann hat der schöne Schein
Dich angerührt.
[125]
Fortsetzung zu S. 94Der schöne ScheinAlbert VerweyIrmelin RoseJens P. JacobsenAnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

FORTSETZUNG ZU S. 94

Es folgten den dunklen pfaden
Vom wald am wasser
Edelfrau und bürgersknab: die saaten
Der sehnsucht jezt in sich: die blumen später.
Die flucht ging längs waldhöhlen
Von rettenden strömen verschlagen
Durch ein bleich mondlicht.
Sie kannten einander – verstohlen
Suchten sie voll zagen
Einander gesicht.
Ihre hände bebten. Es trugen die pferde
Sie wege wo ritter und räuber drohten.
Die fällte · sie löste er · mit dem schwerte.
Sie rannten fürder – ihre herzen wogten.
Durch die düstern gebüsche – der strom war fern verborgen –
Führten die pferde sie: sie entstiegen eilig
Bei einer hütte der lichtung – fern war der morgen
Da sie dort blieben – geborgen –
Sie voll verlangen
Er voll verehrung.
Um seinen hals schlug sie den arm: ihre wangen
An seinen · erteilte ihr mund ihm süsse belehrung.
›Zu gross o fürstin‹ war sein beben·
›Mir das zum preise:
Gab ich euch für meine liebe das leben
Auch zum beweise.‹
[126] Bitter ihr lachen: ›zu gross‹. Nicht schlug er die arme
Um ihre glieder
Dass sie erwarme.
Kniet er wie für so fürstliche liebe zu keusch zu nieder? –
Schwieg sie? – Doch in ihr brannte
Der traum vom abend.
Ihr mund für ihre schande
Träumte in seinem blute sich labend ....
Sie entkamen. In ihrer stadt
Für erfundene missetat
Stand bei ihm das beil ihn am block zu entleiben.
Sie wollte auf bitte und rat
(Ihre freunde sein vater dort alle verbleiben)
Vor das schwert fiel ihren schleier lösen.
Frei soll er ausgehn. Doch in stillen bösen
Verliebten blutträumen sass sie auf dem thron und gab kein zeichen.
Das haupt fiel: blut strömte: schnell war das bleichen
Auf ihren lippen und wangen.
Aber den schleier hielten – auch dann – ihre hände umfangen.

Längs den verborgenen pfaden
Von lust und wehmut
Wachsen dunkle saaten
Von tod und demut.
Herman GorterFortsetzung zu S. 94Der schöne ScheinAlbert VerweyIrmelin RoseJens P. JacobsenAnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil
Aus: MaiHerman GorterFortsetzung zu S. 94Der schöne ScheinAlbert VerweyIrmelin RoseJens P. JacobsenAnhangDie MühleDie BäumeDer SchreiAus: Die AbendeEmile VerhaerenBelgienAn Friedrich NietzscheMichaelAus: Der KristallzweigSterne[Wir schwärmen wie trunkne: unsre taten]Aus: der brennende DornbuschMein HausNacht in der AlhambraAn Johannes Addens und seine GattinUrsprünge IAus: Der neue GartenXVIII [Wie ein äthiopischer fürst von glühendem strande]VIII [O mann des schmerzes mit der dornenkron]VII [Mein gott ist beides: glut und dunkelheit]I [Licht meiner seele! ich sah dich stets von fern]Sonette: Von der Liebe die Freundschaft heisstAus: Gesammelte Gedichte IAlbert VerweyXIII [O dass ich hassen muss und nicht vergessen]VI [Kaum sichtbar wiegen sich auf leichtem hauch]II [So wie da fern im stillen blauen wehn]I [Ich denke immer dein wie an die träume]SonetteAus: VerseWillem KloosHolland[Lass frühling kommen wann er will]See-StückIm Garten des SerailArabeske zu einer Handzeichnung MichelangelosAus: Gesammelte GedichteJens P. JacobsenDänemarkHefeSeraphitaAn einen in BedlamAus: VerseErnest DowsonLiedEine Ballade vom TraumlandSapphische StrofenFragolettaWidmungAus: Lieder und BalladenAlgernon Charles SwinburneDer Wein der CirceAus: Sonette zu BildernXLV Des Lebens UrneXXXIV Öder FrühlingXXXIII Die Spitze des HügelsXXXII Ein dunkler TagXXVII Weidenwald IVXXVI Weidenwald IIIXXV Weidenwald IIXXIV Weidenwald IXXII Gebrochene MusikIX Das Geburts-BandIV Der KussIII Liebes-SchauII Der Liebe ErlösungAus: Das Haus des LebensDante Gabriel RossettiEnglandGesamtausgabe der WerkeGeorge, StefanZeitgenössische Dichter. Erster Teil

[127] HERMAN GORTER
AUS: MAI

Mitten im land steht nun ein heiligtum
Mit säulen die ich türmte und ringsum
Neigt sich die pappel und die grabzipresse.
Viel lilien wachsen · eine rosen-tresse
Schlingt sich von jedem schaft herab · ein schwarm
Von kindern sizt und singt dort arm an arm
Rotwangig auf der schwell mit lautem sange.
Die orgel stellt ich an die wand zum klange
Und eines mädchens bildnis barg ich drein.
Ich war der einzige priester · hatt allein
Die wonne · wohnte dort – mit mir niemand.
Ganz einsam war ums heiligtum das land·
Nachts wacht ich oft in tempelschattens blau ·
Der tempel badete im meer von tau·
Der mond beflog die blaue himmelsbrau
Dann zwischen säulen durch ergoss sich tau –
MusiK · sind's vögel sind es schmetterlinge
Herrauschend mit der tönevollen schwinge?
Sind es die sammtenen füsse meiner Mai
Die um den tempel geht dass dort die reih
Toten-gesichtchen blühender veilchen blickt·
Verträumt die ganze blumenmenge nickt ..
Vielleicht auch teilt die luft die klänge mit
Von wind und blumen-schaukeln und dem schritt
Von Mai die um den tempel spielend lief.
[128]
Ist es die luft nicht die die stimmen rief
Aus vogelkehlen? treibt aus ästigem baum
Der wind nicht leichte töne und der saum
Des kleids rauscht er nicht morgens über die welt?
Musik kommt aus luftbebungen gequellt.
Wie schied ich je von dort wo's mich befiel
Wie taumel · fern vom aug das licht mir fiel ·
Mein aug und ohr ward wie der grosse himmel
Über dem meer mit all dem wasser-wimmeln
Von prismen-farben · von musik-ballonen
Aufsteigend aus den fluten und von daunen
Gepflückt aus wellenflügeln? wo die nacht
Die erde schliesst · den himmel offen-lacht
Aus sternen spriessend klaren blicken gleich
Doch schweigend überm schwarzen reichen reich
Der erde · wo entstieg der blumen duft
Mit einem seufzer in der dunklen luft ·
Wo nachtigallenklage sich ergoss
Über der blume die gerad entspross.
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –
(das bruchstück in den Blättern
endigt mit dem Vers:
Du blume selbst · und lass hinein mich gehn.)