181. Der heilige Winfried

Als der heilige Winfried, genannt Bonifatius, die Hessen bekehren wollte, kam er auf einen Berg, wo ein heidnisches Gotteshaus stand, das ließ er umreißen und die erste christliche Kirche bauen. Seitdem heißt der Berg Christenberg (vier Stunden von Marburg), und zweihundert Schritt von der Kirche weisen die Leute noch heutigestags einen Fußtritt im Stein, der von Bonifatius herrührt, als er vor heiligem Eifer auf den Boden stampfte. Er sagte: »So gewiß sich mein Fuß in den Stein drückt, so gewiß will ich die Heiden bekehren.« Der heidnische Name des Berges war Castorberg. Bonifatius wollte das C von diesem Wort erhalten, indem er ihn Christenberg nannte. In der Gegend von Christenberg erzählt das Volk noch von dem Bonifatiusweg, auf dem er durch den Wald gekommen und fortgegangen. Äcker, die daran stoßen, sind noch heutigestags zehntfrei, während alle anderen die Lasten tragen, und Frevel, der darauf verübt wird, muß härter gebüßt werden. Auf dem Totenhof um die Christenberger Kirche werden noch heute die Bauern der umliegenden Dörfer begraben und mühsam hinaufgetragen. Wie Bonifatius nach Thüringen kam, ließ er zu Großvargula eine Kirche bauen, die er selbst einweihen sollte. Da steck te er seinen dürren Stab in die Erde, trat in die Kirche und las die Messe; nach vollbrachtem Gottesdienst hatte der Stab gegrünt und Sprossen getrieben.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek