16.
Auff den Sontag deß wachsenden Wortes/ oder den VI. nach dem Fest der Weisen. Math. 13.

Kein Körnlein ist so klein/ als Senff vor vns zu schätzen/
Doch/ wenn es in die Schoß der feuchten Erden fällt
So wurtzelts eilend eyn/ vnd keimet in die Welt
Vnd wird ein hoher Baum/ der rund vmb allen Plätzen
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Deß Schattens Lust außtheilt. Denn eylet sich zu setzen
Manch Vogel umb den Ast/ der sich da sicher hält
Alsbald der Himmel plitzt alsbald man nach ihm stelt.
Ihn kan kein Wind/ kein Sturm/ kein Jägergarn verletzen.
So scheint deß Höchsten Wort in Menschen Augen klein
Doch kom'ts einmal ins Hertz/ so nimt's die Sinnen eyn
Vnd läßt bald Stock vnd Zweig/ vnd Blütt' vnd Früchte schauen.
Der vnter diesem Baum bey trüber Wetters-Zeit
Ihm Zuflucht außerkiest/ dem wird vors Windes Streit/
Vors Teuffels Vogel-Netz/ vor's Todes Pfeyl nicht grauen.

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