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In heimlichen Hause der Wonne
Da wohnet ein Götze, mir theuer,
Für dessen Gesicht ich und Locke
Ein Hufeisen halte in's Feuer.
Ich bin ein Verliebter, ein Zecher
Und trinke, wenn Lieder ertönen,
Und diese erhabenen Würden
Verdank' ich der Huri, der schönen;
Und glaubst du in diesem Bezuge
Mir fehl' es an Kopf und Verstande,
So bin ich des Morgens durch Seufzer
Das Haar dir zu kräuseln im Stande;
Und wenn in das Lusthaus der Zecher
Die Füsse du wünschest zu setzen,
So will ich mit zuck'rigen Liedern
Und lauterem Weine dich letzen;
Und seh' ich den Flaum des Geliebten
In grünlichem Farbenschein prangen,
So will ich mit blutigem Wasser
Mir färben die eigenen Wangen.
Doch bringe mir Pfeile der Wimpern
Und Panzer aus Lockengeflechten,
Denn mit dem verwundeten Herzen,
Dem leidenden, hab' ich zu fechten!
Hafis, weil der Gram und die Freude
Vergänglicher Art sind hienieden,
So ist es das Beste, ich wahre
Mir in dem Gemüthe den Frieden.

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