[117] [119]28.

Ein Weggefährte, der bei diesen Zeiten
Vom Treubruch wäre rein,
Kann, nebst der Flasche, voll von laut'rem Weine,
Das Liederbuch nur sein.
Entkleidet wandle, denn der Pass des Heiles
Ist gar so eng und schmal;
Das Glas ergreife, denn das theure Leben
Kehrt nicht zum zweiten Mal.
Nicht ich nur bin es, den auf dieser Erde
Unthätigkeit betrübt;
Auch die Gelehrten trauern, dass ihr Wissen
Sich nicht in Thaten übt.
Das Auge des Verstand's, auf diesem Pfade,
Wo Zwist nur herrscht und Streit,
Sieht in der Welt und ihrem eitlen Treiben
Nur Unbeständigkeit.
Gar viele Hoffnung nährte ich im Herzen,
Dir liebend einst zu nah'n:
Allein der Tod, der Hoffnung Wegelag'rer,
Droht auf der Lebensbahn.
Ergreif' die Locke eines Mondgesichtes,
Und sage nimmermehr,
Es stamme Glück und Unglück von der Venus
Und vom Saturn nur her.
Nie trifft man ihn, wie auch die Zeit sich wende,
Im Stand der Nüchternheit,
So dass es scheinet, mein Hafis sei trunken
Vom Wein der Ewigkeit.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek