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Ich sah in einem schönen Traume
Mich mit dem Glase in der Hand;
Er wurde, als man ihn gedeutet,
Als glückverheissend anerkannt.
Ich hatte mich durch vierzig Jahre
Stets nur gekümmert und gequält
Und fand zuletzt ein Gegenmittel
Im Weine, der zwei Jahre zählt;
Und jener süsse Duft der Wünsche,
Den ich vom Glück begehrte, war
Verborgen in der Lockenfalte
Des Götzen mit dem Moschushaar.
Ein Rausch, von Gram erzeugt, entrückte
Zur Morgenzeit mir selber mich:
Da wurde mir das Glück gewogen,
Und Wein fand im Pocale sich.
Nur Blut ist meine stete Nahrung;
Doch klage ich darüber nicht:
Mein Antheil an dem Tisch der Gnade
Ist ja nur immer dies Gericht;
Ich nähre auf der Schenke Schwelle
Mit laut'rem Blut mich immerdar,
Weil eben dies am ersten Tage
Mir zugewiesen worden war.
Nur mit Gestöhn und nur mit Klagen
Betrete ich der Schenke Flur:
Dort wird mein Glücksthor sich erschliessen
Durch Seufzer und Gestöhne nur.
Wer Liebe nicht gesä't, und Rosen
Nicht pflückte auf der Schönheit Feld,
Gleicht Jenem, der bei heft'gem Winde
Zum Tulpenwächter ward bestellt.
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Ich ging an einem Rosengarten
Bei Tagesanbruch einst vorbei –
Es brach der Morgenvogel eben
In Seufzer aus und Wehgeschrei –
Da sah ich nun Hafisen's Lieder,
Durch die den König er geehrt,
(Ein jeder Vers aus jener Sammlung
Ist mehr als hundert Bücher werth)
Den König, der so muthig stürmet,
Dass selbst der hehre Sonnenleu
Am Tage, wo die Schlacht entbrennet,
Zum Rehe schwindet, schwach und scheu.
In ihre Blätter schrieb die Rose
Das, was Hafis gesungen, ein;
Ein Lied so zart und das wohl besser
Als hundert Bücher mochte sein.
Es schleudern in das Herz des Sprossers
Des Gartens Lüfte eine Gluth
Aus dem geheim gehalt'nen Maale,
Das auf der Tulpe Seele ruht.