Ida Marie Louise Friederike Gustave Gräfin von Hahn-Hahn
(1805–1880)

Ida Gräfin Hahn-Hahn (Zeichnung von F. von Klock, um 1838)

Biographie


1805

22. Juni: Ida Marie Louise Sophie Friederike Gustave Gräfin von Hahn wird auf dem Familienstammgut Remplin bei Tessow (Mecklenburg-Schwerin) als Tochter des Theaterenthusiasten und -direktors Karl Friedrich Graf von Hahn und seiner Ehefrau Sophie, geb. von Behr, geboren.


1809

Nach der Scheidung der Eltern lebt sie mit der Mutter und den Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen in Rostock und Neubrandenburg.

Sie erhält nur eine sehr ungenügende Ausbildung durch Gouvernanten und Hofmeister.


1821

Übersiedlung der Familie nach Greifswald.

Bekanntschaft mit den Dichtungen von Byron, die einen tiefen Einfluß auf sie haben.


1826

3. Juli: Konventionsehe mit ihrem Vetter Friedrich Graf von Hahn-Basedow, einem der reichsten Grundbesitzer Mecklenburgs.


1827

Beginn der Freundschaft mit Adolf Freiherr von Bystram (Bistramb).


1829

Geburt der Tochter Toni, die taubstumm, lahm und geisteskrank ist und 1853 im Alter von 24 Jahren stirbt.

Scheidung der Ehe von Hahn-Basedow. Sie behält jedoch den Doppelnamen Hahn-Hahn bei. Das ihr zugesprochene Einkommen von jährlich 2000 Talern verwendet sie in den folgenden Jahre fast ausschließlich für die Betreuung ihrer Tochter durch eine Berliner Freundin.

In den nächsten zwei Jahrzehnten lebt sie an ständig wechselnden Orten (Berlin, Dresden, Greifswald, Wien, Schloß Neuhaus) und auf Reisen ins Ausland.


1830

Geburt eines Sohnes (von Bystram), den sie in Pflege gibt.

In den folgenden Jahren lebt sie in sog. freier Gewissensehe mit Adolf von Bystram zusammen (bis 1849).


1835

Reise in die Schweiz und durch Oberitalien.

»Gedichte«.


1836

Liebe zu dem Juristen und demokratischen Politiker Heinrich Simon.

»Neue Gedichte«.


1837

»Lieder und Gedichte«.


1838

»Aus der Gesellschaft« (Roman, später unter dem Titel »Ilda Schönholm«).

Reise nach Italien (bis 1839; »Jenseits der Berge«, Reisebeschreibung, 1840).


1839

»Der Rechte« (Roman).


1840

»Gräfin Faustine« (Roman, vordatiert auf 1841).

Langwierige Augenkrankheit. Nach einer Operation verliert sie ein Auge und droht auch auf dem anderen zu erblinden.

Winter: Reise nach Südfrankreich und Spanien (bis 1841; »Reisebriefe«, 1841 und »Erinnerungen aus und an Frankreich«, Reisebeschreibung, 1842).


1841

»Ulrich« (Roman).


1842

Reise durch Skandinavien (»Ein Reiseversuch im Norden«, Reisebeschreibung, 1843).


1843

»Sigismund Forster« (Roman).

Reise durch den Orient nach Konstantinopel, Kleinasien, Syrien, Palästina, Ägypten und Griechenland (bis 1844; »Orientalische Briefe«, 1844). In Konstantinopel lernt sich Franz Grillparzer kennen.


1844

»Cecil« (Roman).

Beginn des intensiven Briefwechsels mit Hermann von Pückler-Muskau (bis 1845).


1845

Übersiedlung nach Dresden (bis 1849).


1846

»Clelia Conti« (Roman).


1846

»Sibylle. Eine Selbstbiographie« (Roman).

Reise nach England, Schottland und Irland.


1847

Fanny Lewald veröffentlicht die Parodie »Diogena. Roman von Iduna Gräfin H... H...«.

Winter: Reise nach Italien und Sizilien (bis Anfang 1848).


1848

Rückkehr nach Dresden, wo sie die Revolution erlebt. Sie ist von leidenschaftlicher Erbitterung gegen die demokratische Bewegung erfüllt.


1849

Mai: Der Tod von Bistramb und die Ereignisse der 1848er Revolution lösen eine tiefe Lebenskrise aus.


1850

26. März: Unter der geistigen Führung des späteren Mainzer Bischofs Emanuel von Ketteler tritt sie zum Katholizismus über. Die Konversion erregt großes Aufsehen.


1851

Gegen ihren Willen erscheint eine Gesamtausgabe der bis zur Konversion publizierten Romane (21 Bände).

»Von Babylon nach Jerusalem« (Autobiographie zur Rechtfertigung ihrer Konversion).

Noviziat im französischen Kloster Angers.


1854

Übersiedlung in das von ihr als Rettungsstätte für gefallene Mädchen gegründete Kloster zum guten Hirten in Mainz, das sie aus den Einkünften ihrer schriftstellerischen Tätigkeit finanziert. Sie tritt jedoch nicht selbst in den Orden ein.

»Legende der Heiligen« (3 Bände, bis 1856).


1856

»Bilder aus der Geschichte der Kirche« (4 Bände, bis 1866).


1860

»Maria Regina. Eine Erzählung aus der Gegenwart« (Roman).


1861

»Doralice. Ein Familiengemälde aus der Gegenwart« (Roman).


1863

»Zwei Schwestern« (Roman).


1864

»Peregrin« (Roman).


1869

Winter: Reise nach Rom gemeinsam mit ihrem ebenfalls zum katholischen Glauben übergetretenen Bruder Ferdinand Graf Hahn-Neuhaus und seiner Frau (bis 1870).


1871

»Die Glöcknerstochter« (Roman).


1873

Winter: Reise nach Italien (bis 1874).


1877

»Der breite Weg und die enge Straße« (Roman).

Aufenthalt in Rom.


1878

Ihr letztes Werk »Wahl und Führung« erscheint.


1880

12. Januar: Ida Gräfin Hahn-Hahn stirbt im Alter von 74 Jahren in Mainz.

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