20.

Der Freiheit Priester, der Vasall des Schönen,
So wird der Dichter in die Welt gesandt;
Ein Troubadour zieh' er von Land zu Land,
Das Herrlichste mit seinem Lied zu krönen.
Die Heldentat gewinn' in seinen Tönen
Für alle Zeiten sicheren Bestand,
Den eignen Kummer schreib' er in den Sand,
Des eignen Herzens mög' er sich entwöhnen.
Ein Gärtner, dem der Garten nur gegeben,
Für fremde Busen Blumen draus zu pflücken,
Ein Winzer, der für Fremde baut die Reben –
Sei all sein Trost, nur andre zu beglücken;
Dem armen Taucher gleich, wag' er das Leben,
Mit seltnen Perlen seine Zeit zu schmücken.
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