Der bange Traum

An Kreh.


Von wilden Meereswogen
Sah ich uns fortgezogen,
Bei Nacht im Traume bang.
Das Meer hieß: Meer der Mängel,
Zwei Kinder, lieb wie Engel,
Dein Vaterarm umschlang.
Wie war der Himmel düstern!
Aus Wolken hört' ich flüstern:
»Laßt doch die Kindlein los!
Ihr wohl schwimmt in der Trübe,
Die aber nimmt die Liebe,
Dies Eiland dort in Schoß.«
Ich hört' dich weinen, klagen,
Doch ferne sah ich tagen
Ein Eiland licht und warm.
Es türmt sich Well' auf Welle
Und riß die Kinder schnelle
Dahin aus deinem Arm.
Ich sprach: »Laß uns nicht weinen,
Vergönn' den lieben Kleinen
Dies Eiland voller Pracht.«
Da ward das Meer noch trüber,
Und wir – wir rangen, Lieber!
Jahrlang in seiner Nacht.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek