Fünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[3] Fünfftes Buch

[Vorrede]

1.

Jehovah, das ewige Licht; der von Ewikeit als der Vater war das Licht; in Ewikeit als der Sohn ist das Licht; zur Ewikeit als der Heilige Geist wird das Licht, der erleuchte den Scotischen Japhet Sem Ham mit seinem ewigem Lichte als Jehovah!


2.

Meine fünffmonatliche läuterung im Mitternächtischem Amsterdam durch den Mai, Junius, Julius, Augustus, September, und meine fünffmonatliche unverhoffte Verdoppelung daselbst, durch den October, November, December, Januar, Februar des 1680. Christjahres ist eines unter den allergrösten Wundern, welches in der Natur von anbeginn der Welt vorgegangen.


3.

Darum ward di gantze Natur durch dise zehn Monden in Himmel und Erden rege, das si mehr wunder in diser zeit dargestellet, als einiges Jahrhundert in ihrem zirkel bisher ertragen, mit verwunderung und entsätzung aller Menschenkinder von allen vir Erdtheilen.


4.

Was habe ich ferner zeugnis vonnöthen, ob Gottesfinger mit mir, nachdem di Erdkugel offentlich mein zeugnis? Suchet, ihr Völker, nach so gargrossen zeichen, nicht wenig verwirret, derer andeutung? Kommet her zu mir, und betrachtet dise Gesänge, di unter diser zeit geschriben.


5.

O Holland! O Engelland! O Frankreich! Was ist in euch geschehen, geschihet oder wird geschehen, welches nicht mit meinem innerem ruffe mus, sol und wird concordiren.


6.

Unerträgbare Angstnoth ist in disem fünfftem Buch, nach eigenschafft der virdten Gestalt, ehe si in das fünffte wesen eingehet, welches auch mit derselbigen nun sehrherrlichst zugleich ausgebohren.


7.

Gros sind di Geheimnüsse, di hirinnen entsigelt; noch grösser di versigelt; am grössesten, di besigelt, und nahmen wir aus dem ewigem Jerusalem solche lichtfunken, in erbauung des dreieinigen Jerusalems.


8. 110.

Das licht ist (Gottlob!) nun wesentlich ausgequollen, und unaussprechlich ist, was es mit sich herausgerissen. Di dankungspsalmen werden nun angestimmet, und in allerhöchster thönung angethönet.


9.

Das 30 Jahr der Prophetin Christinen ist erlebet, und wird di noch seeliger zeit, zur erzählung der Wunder Gottes, sich gleichfalls einstellen.


[3] 10.

Der 72 Gesang ist (Triumf!) verfertiget, und hat mit demselbigen di Figur ein ende, wi mit dem 72 Psalmen in dem zweiten Schriffttheile ein Ende haben die Gebet Davids, des Sohnes Isai. Ein Weiser merket hirauf, und ein kluger frohlokket hirüber.


11.

Von York gehet hervor ein zehneiniges Kreutz, zur Kühlung aller sibentzig Völker, und mus in disem zeichen das Virreich werden überwunden.


12.

Das Volk, so im allgemeinem Scotien wandelt, sihet di Mutter dises grossen lichts, und über di, welche da wohnen im Scotischen Jacobslande, scheinet der ewige Stern aus Jacob helle; vil tausendmahl nach dem Propheten warhafftig heller, dann imals ein Stern geschinen.


13.

Das Licht scheinet in Scotien, und das Scotien hat es nicht begriffen, bis es wird ergriffen, ihme selbsten unergriffen. Lasset uns wunder würken im Wunder des Allmächtigen, und aus dem Scotien fahren hin nach Scotien, des falschen Samens Patriarchat.


14.

Zittere Rom! Di Stunde ist kommen! Wir fahren nach deinem Lusthause um deinen Stuhl heimzusuchen. Wir eilen hin nach Jerusalem, von deinem falschen Jerusalem, und wollen di mauren des wahren Jerusalems bauen, wann wir deine mauren zureissen. Wir eilen hin zum stoltzem Jordan von deinem Jordan, und wollen deine wasser austrokknen, imehr wir in jenes wassern uns Kühlen; imehr wir uns erfrischen.


15.

Di stimme des Allmächtigen schallet durch Propheten und Prophetinnen, von aussen und innen, nicht alleine durch di Kühlpropheten vor uns, in einem inbegriff also zu mir: Gehe hin in der Krafft der Wunder, in der stärke Eliens, schlage deine und meine Feinde darnider: erfülle alles, was mein Mund vorgesprochen. Mache erzittern di throne beider Rome, und handle nach meiner Majestät, weil ich dich gesand. Gesegnet, den du segnest; verfluchet, den du verfluchest.


16.

Höhre dise Stimme von Morgen und Mitternacht, wiDaniel geweissaget, O du Erdengott, und erfülle das zuerfüllende mit deiner bangikeit, mit deinen Rathschlägen.


17.

Denn sihe in disem Ruf, so vilfach nun gedrungen, auf allen seiten gezwungen, gehen wir voller freuden, vom Herrn gerüstet, ohne Schwerd von Stahl und Eisen, und wollen dir nahen aufs allerheimlichste, bis di offentliche nahung verhanden.


[4] 18. 120.

Getrost auf di hülfe Jehovens wagen wir nun uns unter dich, und wollen dir in Rom selbsten deinen kern ausbohren, wi wir dir ihn hir ausgebohret.


19.

Wolan, du Esauitischer Jacob aus dem Esauitischem Jacobsgeschlechte! Wir geben dir macht in der Krafft des Allmächtigen, um desto mehr di schande deines Abgottes zublössen, und wollen von dir nun entweichen, das du vor uns nicht länger darfest weichen. Wir werden wider zu dir kommen; dich und deinen Erlöser gewaltsam erschrekken, wann wir den ausgebohrten kern mit unendlichem Spott und ewiger Verdorrung plötzlich offen machen.


20.

Grünet, ihr Zweige, im falschem Baume nach Mittag, grünet noch ein wenig! Trutzet ihr äste auf eure stärke, auf eure himmelanreichende gipffel! Verwundert euch, ihr Verblendete Völker, über dises grossen baumes dikke, und unüberwindliche hoheit! Eure zeit ist noch ein kleines, und über ein kleines ist keines.


21.

Denn vernehmet dis wunderrätzel des Propheten Kotterus: Diser ELIAS ist auch DAVID; der wird fröhlich sein, wann di lade des Herrn nach ausgange der siben Monden wird wider an seinen Ort gebracht werden: und nehmet es von mir vor meiner abreise nach Egypten, Jerusalem, Rom, als ein hinterlassenes Andenkungsgeschenke.


22.

Der wird mein Volk, spricht Gott bei der Prophetin Christina, also regiren, wi ichs haben wil, und wird gleich sein dem, von welchem im Buch geschriben stehet, das er ein Mann gewesen nach dem hertzen Gottes.


23.

Diser hirstehende, ruffet der Prophet Drabitz, ist von Gott selbsten erwählet, das er, nicht ein ander, dises Ortes und diser würde genüsse, warum rathschlaget ihr zwiträchtig? Sehet, ei liber sehet, ob ihr disen auch erwürget, wi ihr sovil unschuldige erwürget, und saulisiret immerfort, das ihr recht saulisiret.


24.

Du aber, mein Volk, das im Elendsofen nun ausglühet, zage nicht! Das stoltze Meer vom stoltzen Steinfelsen wird stoltz seine wellen auf dich, ja über dich treiben, das du auch in der euseren Vernunfft vermeinen wirst, es sei aus mit dir.


25.

Fürchte dich nicht, mein Volk, vor disen wellen, und entsätze dich nicht! Di Krafft des Allmächtigen wird si zurükk über den Steinfelsen führen, und mit solchem rauschen ungestühmig auf ihn treiben, das si ihn werden zertreiben und aufreiben.


[5] 26.

Wir haben eine gutte bottschafft empfangen, und sind gestärket aus der höhe! Merke nur auf di Vorboten, di in disen Psalmen stehen, und erwarte von nun an der längstgeweissagten Erndte. Di fünffte Gestalt ist ausgepsalmet: Si hat uns endlich bepalmet.


27.

Gleichwi wir vom fernem Osten kommende, dir ein wichtiges Reisgeschenke mitbrachten an den Siben ABC, di recht mit der Sonnen gleichten: So wollen wir auch, ehe wir nach dem fernem Osten ausreisen, Dir dessen drei letzte Gestalten, unter der form dreier ABC, in der fünfften Gestalt hinterlassen. Freue dich, und freue dich und abermahl freue dich! Si sind di wesentliche Vollendungen der Figuren, und schlüssen billichst zu dise erste Fünffbücher, als eine Thüre.


28. 130.

Gottlob! es ist vollbracht. Unser Feinde Edenburg wird werden zu Ödenburg: unser Ödenburg zur Edenburg. Ihr Eden wird werden öde: unsere öde ein Eden.


29.

Gelobet sei Gott der Herr, der dreieinige Jehovah, der alleine wunder thut! Verherrlichet sei sein grosser nahme unter allen Völkern, Geschlechtern, Zungen des sibentzigeinigen JaphetSemHam. Amen. Amen.


30.

Himit dreieinig und sibeinig sprechende: Gottlob! es ist vollbracht, seid tausendtausendtausendmahl gesegnet. Gegeben zu Edenburg in Schottland, dahin er aus Islington bei London, über Constantinens Krönungsstadt, York, zum falschem Jacob eilend, den 16 Julius angekommen, und da er im Eliaseifer den Tau und Regen, bis an den 20 Jenner 1685 zum 42 monatlichem Aufnehmen des falschen Jacobs mit seinem Geschlechte geistlich dem gantzem Lande genommen, den 21 Julius 1681.


31.

Das ermangelnde E zum Jesuelischem B.A.S.E.L. diser Fünffbücher ist Gottlob in Edenburg gefunden und empfunden. Des wilden Pferdes stoltze Aufbauung seines Babels erscheinet, und zerris ich in Richmont den 25 Julius in vir theil des Frantzen Königs Lästerdeclarati, welcher ris durch alle vir theile der Welt ist im Wunder ein wesentliches Wunder.


32.

JehovaJesusTsebaoth, Mein ewiger Vater! Bekräfftige nun dein Wort in meinem Wort nach deinem Wort, das Himmel und Erden dasselbige erhöhren, zur vereinigung des virgetheilten Erdkreisses.


33.

Es ist vollbracht. Di Stund ist da, und gehen wir nun aus von Eburacum, wo di Figur des Christusreiches mit seinem Apocalyptischem Knäbchen, Constantinus, vorausging.


[6] 34. 136.

Himit wesentlich gesegnet. Besigelt nach seinen so schrekklichen 5. Figuren des 22. 23. 24. 25. 26. Julius, zu Eburacum oder York, fünff tage nach der Abreise von Edenburg, und fünff tage vor der Ankunfft in Islington, nach 15- und 28 tägichten ausbleiben, den 26 Julius 1681.


QVIRIN KUHLMANN ein Jesueliter.

Der 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 1. (61.) Kühlpsalm

Damit er an seinem 30 Taufftage der Juden, Türken, Tartarn geistlichen Geburth- oder Taufftag, den darinn Jehovah vor 15 und 27 Jahren dem Propheten Drabitz umständlich bekräfftiget, bejauchtzte zur wesentlichen Tauffdanksagung zu Lutetien den 26 Febr. 1680. fünff Monden vor der Geistreise nach Jerusalem.


1.
Jauchtzt Juden! Völker, jauchtzt! Eur Taufftag ist bestimmt,
Weil Gott durch Jesum euch zu Kindern neu annimmt!
Ein freudenmeer hat alle Welt beschwemmet!
Di meinungen sind überall enttämmet!
Rom ist entromt, das eintracht stets gehemmet!
2.
Jauchtzt Juden, Jacobs stamm! Du leiblichs Christgeschlecht,
Weil dir Jehovah gibt das erste Tauffungsrecht!
Dein Ölbaum dorrt durch virtzig virtzig Jahren:
Nun grünt er neu; er hat genad erfahren.
Jehova wollt in Jesus ihn bewahren.
3.
Jauchtzt, fernes Israel, das ihr ward weggeführt!
JehovaJesus hat euch wunderbar bezirt!
Die Sibenström erlangten Jordans weise!
Si trokknen aus zur euer Wunderreise!
Dass alls mit euch JehovaJesum preise!
4.
Jauchtzt, Hagarener, Jauchtzt! Des Ismaels sein Ruhm!
Es sprosst aus Abraham euch eure Tauffungsblum!
Der einge Gott, Jehovah, wird euch offen!
[7]
Aus Jesus fleust dreieinig euer hoffen.
Nun habt ihr erst das wahre hertz getroffen.
5.
Jauchtzt, Aufgangsvölker, jauchtzt! Eur Monden ist durchsonnt!
JehovaJesus hat am Abend euch bewonnt!
Di Heilge Schrifft kan nun dreieinig heissen!
Neuneinig mus der beide Bund sich weissen!
Ach alles wil nur allen einig gleissen!

Zweiter Theil,

Triumfgegenjauchtzen der Türken, Juden, Tartarn über ihren Geburts- und Taufftag, vorgejauchtzet zu

Amsterdam den 27 Februar 1681. fünff tage vor seinem Amsterdammschen losreissen.

1. 6.
Triumf! Wir sind getaufft! Triumf, mit Jesusflutt!
Triumf! mit Jesuslehr! Triumf! mit Jesusblutt!
Das Obermeer! Triumf! hat Uns umflossen!
Di Wasserfest! Triumf! ist aufgeschlossen!
Di Tageskühl! Triumf! wird freudgenossen!
2. 7.
Triumf! Di Jesustauff! Triumf! ist Uns geschehn!
Triumf! Wi Abraham! Triumf! im geist gesehn!
Di Mosesdekk! Triumf! ist abbekommen!
Der Jesusmund! Triumf! wird Christvernommen!
Messias Reich! Triumf! ist aufgeklommen!
3. 8.
Triumf! von fernster fern! Triumf! sind wir gebracht!
Triumf! nun Christgetaufft! Triumf! weils ausgemacht!
Kein einig Wort! Triumf! bleibt unerfüllet!
Jehovens zorn! Triumf! ist Christgestillet!
Di Kühlzeit hat! Triumf! Alls aufgehüllet!
4. 9.
Triumf! Gott hat Uns nun! Triumf! zu recht gekehrt!
Triumf! Di Jesustauff! Triumf! Uns dargewährt!
Jehovah brach! Triumf! di ei(u)sern keten!
[8]
Gott löste Uns! Triumf! vom Christvertreten!
Zum Vater ist! Triumf! im Sohn das beten!
5. 10.
Triumf! Di Jesussonn! Triumf! hat Uns entmondt!
Triumf! Der Abend neu! Triumf! Uns Christbethront!
Gott Vater wird! Triumf! im Sohn erhoben!
Der Heilige Geist! Triumf! wird unser loben!
Ein einger Gott! Triumf! ist unten, oben!

Dritter Theil,

Triumfnachjauchtzen des Japhets Sem Ham aller Völker, Geschlechter, Zungen, über ihren allgemeinen Taufftag; vornachgejauchtzet zu London am Englischen 28 Februar 1681.

1. 11.
Jauchtzt Japhet, Sem und Ham! Dein Taufftag ist erwacht!
Lobsinget Gott den Herrn, der alles wohlgemacht!
Di einge zung ist widerum entbunden!
Der Babelsthurn entthurnet und verschwunden!
JEOVA wird in aller Sprach empfunden.
2. 12.
Triumf! Wir jauchtzen hoch! Triumf! in Jesushütt!
Triumf! Wir singen lob! Triumf! der Gottesgütt!
Di erste stimm! Triumf! wil neu erhallen!
Erhallen recht! Triumf! im ersten schallen!
JEOVA ist Triumf! das Alles allen!
3. 13.
Jauchtzt Sibzigeinige! Jauchtzt sibundsibtzig mahl!
Versibensibiget di sibeneine Zahl!
Freut, äste, Euch im sibtzigeingem Baume!
Der Jesustau durchwässert eure raume!
JEOVA hat entschaumet eure schaume!
4. 14.
Triumf! Ein einger Mund! Triumf! ist aller Mund!
Triumf! Was tausendfach! Triumf! ist einfach kund!
Wir zweigen neu! Triumf! im Gotteswesen!
Schmaragden Uns! Triumf! hochauserlesen!
JEOVA hat! Triumf! Uns gantz genesen!
[9] 5. 15.
Jauchtzt, Völker! Heiden, jauchtzt! Jauchtzt, Sprachen einger Sprach!
Jauchtzt, Väter! Brüder, Jauchtzt! Jauchtzt, Kinder, nach und nach!
Wir jauchtzen hoch! Triumf! in Jesusziren!
Ein freudgeschrei! Triumf! ist nur zuspüren!
JEOVA bringt! Triumf! dis Triumfiren!
Jauchtzt jauchtzend jauchtzt JehovaJesum, Gott den Herrn!
TriumffsTriumffsTriumff JehovaJesen nah und fern!
Der 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 2. (62.) Kühlpsalm

Als er von Lutetien an der Ostervormittwoche aufbrechend, über Peronne, Cambray, Valencyn, Mons, Halle, Brüssel, Antwerpen, Sevebergen, Yselmonde, Rotterdam, nach 15 tagen am 1 Mai um 5 uhr abends, zum dritten und sibenden mahle nach Amsterdam kommen, und nun mit Johannes â Cruce den Berg Carmel durch di dunkle nacht, mit der lebendigen Libesflamme, nach seinem eignem Groscentrum aufstig, dem Jesuelischem Jerusalem heimlichst nahend den 26 Julius 1680.


1.
In einer dunkler nächte,
Als Libesangst beflammend mich durchwerkt,
(O fall vom Glükksgeschlechte!)
Entkam ich, allen unbemerkt,
Da schon mein Haus di still und ruh verstärkt.
2.
Im dunklen, doch satt sicher,
Di treppen warn geheim und ich verkleidt,
(O fall vor glükkesbücher!)
Das finstre gab verhohlenheit,
Da schon mein Haus gestillt zu diser zeit.
3.
In jener Nacht voll segen;
Im dem geheim, da keiner mich erblikkt,
Noch ich was sah bewegen;
Da A.L.L.E.S. Licht und A.L.L.S. entrükkt,
Ohn das im hertz auslodernd mich beglükkt.
[10] 4.
O lebend Libesflamme,
Di liblichst trifft den tiffsten Seelengrund!
Nun bäumstdu sanfft im stamme!
Ei liber, mach das ende kund!
Reiss das geweb im Süssen anlauffsrund!
5.
O liblichzartes Brennen!
O sanffte hand! O überzarter grif!
Er schmekkt ein ewigst kennen,
Löst alle schuld, di mir nachlif!
Du tödtst den Tod, durchlebst ihn ewigtif!
6.
O feurge Lampenfeuer!
In deren glantz di tiffsten Sinngrüfft licht!
Vor dunkle Nachtgeheuer,
Nun voll gewohnter Prachtgesicht!
Ihr hitzlicht strahlt dem Libsten gleicher pflicht.
7.
Wi sanfftmuttvoller Libe
Erwachstdu mir, Geheimster, auf der Schos?
Welch süste Athemtribe?
Voll gutts und ehr, di Sinnenlos!
Entzündstdu so? Ich sink auf dich mir blos.
8.
Das Bett ist gantzdurchblühmet,
Mit Löwen ist behöhlet rings sein Ring!
Bepurpert, als gezihmet,
Im frid erbaut, voll wunderding!
Ja tausend schild von gold warn hir gering.
9.
Aus Blumen und Gesteinen,
Di höchster früh erlesen aller art,
Las uns di kräntze feinen!
Si blühn in Lib aus dir gepaart:
Dis einge haar hat si sehr fest bewahrt.
10.
Zu felses höhlen höhen
Eiln wir zugleich still zum granatmost ein.
Des Feinds sein vergehen
Entlägert Uns. Das feld ist rein.
Der Wasser Schall macht A.L.L.E.S. dein und mein.

[11] Zweiter Theil,

Als er aus Amsterdam den 19 August geheim ausreiste, durch Rom und Alcair nach Jerusalem gedenkend; noch geheimer in der 144 stunde mit wundern nach Amsterdam zurükkgetriben ward; und am allergeheimsten zukünfftige Jerusalemsche Verhohlenheiten austhönte den 29 Aug. 1680.

1. 11.
Recht dunkelt mich das dunkel,
Weil Wesenheit so heimlichst anbeginnt!
O seltner Glükkskarfunkel!
Es strömt, was euserlich verrinnt,
Und wird ein Meer, was kaum ein bächlein gründt.
2. 12.
I dunkler, imehr lichter:
I schwärtzer A.L.L.S., i weisser weisst sein Sam.
Ein himmlisch Aug ist Richter:
Kein Irdscher lebt, der was vernahm;
Es gläntzt imehr, i finster es ankam.
3. 13.
Ach nacht! Und nacht, di taget!
O Tag, der nacht vernünfftiger Vernunfft!
Ach Licht, das Kaine plaget,
Und helle strahlt der Abelzunfft!
Ich freue mich ob deiner finstern Kunfft.
4. 14.
O längsterwartes Wunder!
Das durch den kern des gantzen Baums auswächst!
Du fängst neu Edens zunder!
Ei liber, sih mein hertze lächst!
Es ist genug: Höhr, was es innigst ächst.
5. 15.
O unaussprechlichst Blauen!
O lichtste Röth! O übergelbes Weis!
Es bringt, was ewigst, schauen,
Beerdt di Erd als Paradeis;
Entflucht den fluch, durchsegnet iden reis.
6. 16.
O Erdvir! Welches Strahlen?
Der finsterst ist als vor di lichtste Sonn.
Krystallisirtes Prahlen!
Di Welt bewonnt di Himmelswonn:
Si quillt zurükk, als wäre si der Bronn.
[12] 7. 17.
Welch wesentliches Bildnis?
Erscheinstdu so, Geheimste Krafftfigur?
Wi richtigst, was doch wildnis?
O Was vor zahl? Ach welche spur?
Du bists, nicht Ich! Dein ist Natur und Cur!
8. 18.
Di Kron ist ausgefüllet,
Di Tausend sind auch überall ersätzt:
Geschehen, was umhüllet;
Sehr hoher röth, höchst ausgeätzt,
Das alle kunst an ihr sich ausgewetzt.
9. 19.
Di Lilien und Rosen
Sind durch sechs tag gebrochen spat und früh:
Si Kräntzen mit libkosen
Nun dich und mich aus deiner müh.
Dein Will ist mein, mein will ist dein: Vollzih.
10. 20.
Im Jesuelschem schimmer
Pfeiln wir zugleich zur Jesuelschen Kron:
Der Stoltz ist durch dich nimmer!
Er ligt zu fus im höchstem hohn.
Ein ander ist mit dir der Erb und Sohn.

Dritter Theil,

In ansehung seines Majens, Junius, Julius, Augustus, Septembers in Amsterdam; vorsehung des Künfftigen Octobers, Novembers, Decembers, Jenners, Februars in Amsterdam und nachsehung seiner 304 Monden, und der Christenheit 304 Jahre, von 1651 bis 1955, und 1670 bis 1696; höchstbeweget ausgethönet zu Amsterdam am 147 tage, den 25 Sept. 1680.

1. 21.
Klarlichte Dunkelheiten!
Dikkdunkler glantz, der mich nun rings umgibt!
Gottlob vor dis bereiten.
Wi? wird verhasst, was vor gelibt?
Gelibt mit ernst, was man mit ernst geSIBT?
[13] 2. 22.
Gottlob, es ist vorüber!
Schon gantz vollbracht, da nichts vollbracht noch scheint!
Gottlob, das feur ist über!
Das Licht ist da, so hoch gereint!
Gerheint, Gottlob. Das Weinen ist entweint.
3. 23.
Das Licht ist durchgebrochen!
Es reisst vom feur mit sanfftmuttreicher kühl!
Di Süsse wird gerochen!
Nun hat verspilt das Sternenspil!
Sein Uhrwerk stekkt! Verrükkt ist Reich und Zil!
4. 24.
O heiligfünfftes Wesen!
Der Thire Vir wird (Wonn!) in dir entthirt!
Dein Thron ist auserlesen!
Pfeil eilends, pfeil! Es ist vollführt!
Das bald di Welt durch dich di Welt regirt!
5. 25.
O Reich von allen Reichen!
Des Davids Reis! Des Constantinus Bluhm!
Der Engelwelt zugleichen!
Des ersten Adams erster ruhm!
Du Jesuels gesegnet Herrschafftsthum!
6. 26.
O Reich voll Jesusgaben!
Voll höchster pracht, geerndtet von der Erd!
Ihr inners ist erhaben!
Ihr irrdsches himmlisch durchgeklährt!
Ein Himmel wird dem Himmel dargewährt!
7. 27.
Groskönig aller König!
Wi strahlstdu schon in deinem Erbschafftsrecht?
So gros und ist noch wenig!
So hoch und nur ein Vorgeschlecht!
Was bistdu selbst, wann dis schon ist dein Knecht?
8. 28.
Di Weisheit millionet!
Ein tröfchen ist, was vor ein grosser Flus!
Si ist höchstangethronet!
Es Jesuelt si Jesus Kus!
Der ewig wächst und ewigst wachsen mus!
[14] 9. 29.
Aus allen deinen glidern,
Herr Jesu Christ, entsteht ein Kurtzbegrif!
Nun wilstdu höchst dich brüdern
Wi stets dein Mund aus Seth ausrif:
Vergottest Uns, vermenschest dich gantz tif.
10. 30.
Das Dreireich, das gezweiet,
Heiln wir zugleich, weil Du und wir Uns eins.
Wir sind durch Dich befreiet!
Befreuet, Ach! Der Feind hat Keins!
Printz Jesus steint den Stein des Kaisersteins.
Der 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 3. (63.) Kühlpsalm

Über di plötzliche Erblikkung der Grostinctur im Octob. 1680, derer Wesenheit dem 15 October 1684. unter dem nahmen Davids zur Maria Anglicana verlihen ward; im admen JehovaJesus, durch brodmung JehovaJesus, aus anhauchung JehovaJesus, heraus geadmet, gebrodmet, gehauchet, zu Amsterdam im 17 October 1680. und 2. 3. 15 Februar. 1681.


1.
Adem, den Gott durch di nasen
Mir dreieinig eingeblasen,
Adme Gottes gutte gütt!
Fasse dich durch hertz und grüffte!
Schalle, halle durch di lüffte
Voll Jehovens stammgeblütt,
Voll Jehovens Geistgemütt!
Adme aus, was Gottgeschenket,
Der aufs neu an dich gedenket!
Adme lobvoll Gott den Herrn,
Oben, unten, nah und fern!
2.
Brodme durch der Winde flügel
Gottes Gnaden als im Spigel!
Adme hoch mit Adams licht!
Adme aus dem Gottesbrodem,
[15]
Aus dem Kraffterfülltem odem,
Voll Jehovens angesicht,
Voll Jehovens Krafftgericht!
Brodme wunderlich im Wunder!
Sei des heilgen Brodems zunder!
Brodme lobvoll Gott den Herrn,
Oben, unten, nah und fern!
3.
Hauche dich aus Gotteshauchen
In dem heilgem schwebungsrauchen
Ewigewigewigst mehr!
Brodme aus dem Gottheitgrunde,
Brodmend schöpff aus Jesus munde,
Voll Jehovens angehöhr,
Voll Jehovens Wort und lehr!
Hauche heiligheiligheiligst!
Gantz im gantzem! unzertheiligst!
Hauche lobvoll Gott den Herrn,
Oben, unten, nah und fern!

Erster Gegensatz.
1. 4.
Gott ist grösser als wir sinnen,
Über menschliches Beginnen,
Über der Geschöpff verstand:
Unbegreifflichst aller wegen,
Unerforschbar, ni zuregen,
Mehr als etwas noch empfand
Ein allmächtigst Allerhand:
Über alle seine gaben
Weitunendlichst hocherhaben.
Ider Adem lobt den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.
2. 5.
Gott ist übermajestätisch,
Wahrer Demutt nur anbetisch,
Wahrer Nidrikeit entdekkt:
Heiligsanfftem Zittern offen,
[16]
Süsser Libe angetroffen,
Reiner warheit recht geschmekkt,
Allen andern höchsterschrekkt!
Sündern furchtbar, unerträglich,
Unanschaubar, ewigkläglich.
Ider Brodem preist den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.
3. 6.
Gott ist über zeit und Orte,
Denken, reden, schreiben, worte;
Höher als ein lob i geht:
Über aller hertz und zungen,
Unbelobet, unbesungen;
Nach den würden ni verhöht,
Würdiger als man versteht:
Ihm ergriffen, ihm erkennbar,
Den Geschöpffen nimals nennbar.
Ider hauch der rühmt den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.

Zweiter Satz.
1. 7.
Zwar Gott loben, wi Gott würdig,
Ist Geschöpffen ewig bürdig,
Weil dis bleibet Gottes Merk:
Doch läst Gott ein Kindlich lallen
Väterlich ihm wohlgefallen:
Unsre Schwachheit heist er stärk,
Weil wir seiner hände werk.
Lasset Gotteslob anstimmen,
Höher stets im loben klimmen:
Admet lobvoll Gott den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.
2. 8.
Gros und klein ist ausgeflossen,
Wi sein schöpffer es beschlossen,
Nach der eignen Ordnung art:
Eines-zehen-hundert-tausend
Aus der Ewikeit herbrausend
[17]
Wird vom Schöpffer gleichgepaart,
Gleich gehalten, gleich bewahrt.
Lobt Gott gleich, was gleich bequemet,
Di ihr gleichen Anfang nehmet.
Brodmet lobvoll Gott den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.
3. 9.
Gros und kleines, hoch und nidrig
Scheint Geschöpffen in sich widrig
Nach gewichte, mas und zahl:
Doch bei Gott ist gantz kein wählen,
Kein gewichte, mas und zählen;
Nur ein einigs Allzumahl;
Gleich im Ewikeitenstrahl.
Rühmt Gott alle gleich erlesen,
Di da werden, sind, gewesen.
Hauchet lobvoll Gott den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.

Zweiter Gegensatz.
1. 10.
Gott ist heiligheiligheilig,
Eine Dreiheit unvertheilig,
Da di Einheit unverletzt.
Gott der Vater ists begehren,
Gott der Sohn sein Lustverklähren,
Gott der heilge Geist ergetzt,
Weil er würklich alls darsätzt.
Alles admen ist verschiden:
Drei und einig, doch im friden.
Ides admen singt den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.
2. 11.
Gott ist gros in Cherubinen,
Grösser in den Seraphinen,
Allergröst in ihrem Haupt:
Heilig durch die Christvorläuffer,
Heiliger im Christustäuffer,
[18]
Allerheiligst, da geglaubt,
Was di Erde neugoldlaubt.
Alle brodmen nach vermögen,
Drei und einigst, sich nicht gegen.
Ides brodmen hallt den Herrn,
Oben, unten, nah und fern.
3. 12.
Gott ist Allen ALLES worden,
Voller und auch sonder Orden,
Allesaller Creatur:
Lässt sich gros und grösser zeigen;
Sich ausreden, sich ausschweigen;
Aller Aller Allescur,
Auch nach aller zahlen spur.
Alle hauchen nur das Eines,
Das von Allen ewigst Keines.
Ides hauchen dankt dem Herrn,
Oben, unten, nah und fern.
Der 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 4. (64.) Kühlpsalm

Als er nun bei 7 Monden das Josephsverkauffen wegen des Göttlichen Werkes erfahren, und endlich durch den Brekling-Felinschen Scheingeist um der Kühlpropheten, an der verfallenen Anthonetten Sterbtag, unter so vilem Ungemach auch leiblich erlag; bei anfechtung des falschen Gesichtscentrum und vilen Vorfällen verdrükket und erquikket angestimmet zu Amsterdam den 16. 19. Nov. und 25. 27. Dec. 1680.


1.
Aus tiffster Noth schrei abgemergelt Hertz!
Las mich noch einst di matte hand aufheben!
Es harnischt mich und pantzert recht der schmertz!
Di zunge klebt! Angst hat mich rings umgeben!
Mein Gott, mein Gott! Du zentnerst stete last!
Höhr auf, höhr auf, eh ich bin gantz verdrükket.
Gib endlich, gib um Jesu Kreutz mir rast!
Wi lange sol dein Werk sein gantz entschmükket?
[19]
Was ist der Mensch, der ewigst wird gepresst?
Halt innen, halt, eh Geist und Seel ausblässt.
2.
Beschwerstdu mich als deinen ärgsten Feind?
Es hat mich schmach nach aller wunsch getroffen.
Si schaun mehr lust als si zuschaun vermeint:
Verlohren wird mehr täglich mir mein hoffen.
Dein Wort scheint nichts als nur ein leerer traum:
Dein führen wird ein lauteres verführen.
Si zweigen sich gleich einem Eichenbaum:
Du aber läst mich mehr und mehr verlihren.
Du mästest si und nimst mir A.L.L.E.S. hin:
Verirrest mich, gibst schaden zum gewin.
3.
Christ Gott und Mensch! Schau her, ich bin dein Glid!
Sol harmung, frost und armutt mich aufzehren!
Ich lige hir, stimm an dis Trauerlid,
Voll Elend, Ach, und tausender beschweren!
Voll Kummer, sorg und was mein stand erwekkt!
Mus hertzenleid unhöhrlich in mich fressen!
Bin höchstbedrängt und über A.L.L. beflekkt,
Als hättestdu schon deines Knechts vergessen!
Mein gaumen klebt vor durst an meine lipp,
Und werde ich lebendig zum geripp.
4.
Di Jugend fleucht! verging als wi das laub!
Ihr Süsses ist mir bitter weggeflossen.
Ich thräne hir: heut etwas, morgen Staub.
Di Tage sind mit jammern mir entschossen.
Bin ich, mein Gott, zu lauter schand gemacht?
Solt ich allein unendlich mich abquälen?
Mein leben war nur eine Trauernacht:
Es ist zuvil mein Elend zuerzählen.
Doch traue ich, mein Gott, dir felsenstark:
Hilf gnädigst, eh vertrokknet blutt und mark.
5.
Erscheinstdu, Gott, mit einem gnadenblikk?
Ach wilstdu, Gott, mein Gott, mich noch erlaben?
Du spilst mit mir im vollem Wunderschikk:
[20]
Noch Habacuc mus Danieln erdraben.
Das Löwenmaul verleuhret seine art:
Si können nicht, ob si schon wolln, zermalmen.
Dein Rath wird selbst dir, Babel, zugepaart:
Si werden bald stat unser dich aushalmen.
Ob alles A.V.S. auf unser seite rufft:
Doch ist es nur, O Babel, deine grufft.
6.
Furcht schrekkt Uns wohl, weil alles rechte krum,
Und unser end ist nach Gottloser weise:
Doch siht Gott vor, das wir nicht kommen um,
Und alles eilt zu seinem höchstem preise.
Gott jobisirt Uns bis zur letzten Prob;
Bis Isaac meist und David sind verschwunden:
Dann reisst er aus zu seinem Ehrenlob,
Und ist der Port so plötzlich fort empfunden.
Sovil vor Angst, so vil erfolget lust;
Weil Gott in Uns nur stärker wird bewust.
7.
Gott ist sehr gros in der zerknirschten seel,
Di gantz zermahlt, nicht blos nur durchgemürbet:
Er wohnt in ihr als seiner festen höhl,
Das tausend gütt si täglich sich erwirbet.
Der Vater hält si nun vor seinen sitz,
Darinn sein Wort von ihm aus ihm gebohren:
Der heilge Geist geht aus in sanffter hitz,
Weil zum Pallast Jehovens si erkohren.
Imehr zerknirscht, imehr vom eignem leer:
Imehr wohnt Gott in Uns mit seinem heer.
8.
Höchstkläglich ist durch Gottesruf aufstehn,
Und scheinen doch gleich als im eignem lauffen:
Mit Abraham durch Gott von Ur ausgehn,
Und sovil Jahr nur leeren Wind einkauffen.
Der Geist und Fleisch sind stets im schwerstem kampf:
Wo einer sigt, da mus das andre flihen.
Was himmlisch ist, das ist der Erde dampff:
Was irrdisch, mag nicht in den himmel zihen.
Wo di Vernunfft zur Richterinn gesätzt,
Was wunder, dass Pilatus neu verletzt?
[21] 9.
Im Fische trägt doch Jonas Christi Bild,
Ob ihn di Straff um seine schuld ergriffen:
Zwar David fleucht, weil Gott di straff erfüllt,
Doch Kidrons Bach mus ihm von Christo triffen.
So strafft offt Gott, di er ihm auserwählt,
Und ist di Straff ein segenreich geheimnis:
Gott schlägt den Feind, der si in nöthen quält,
Ihr fallen wird zum wachsen neue käumnis.
Wann Petrus fällt, so steht er thränend auf:
Bekehrt dadurch den allergrösten hauf.
10.
Kommt Samson um, so stirbt er mächtig theur?
Würkt wunderwerk in seinem unterligen:
Er rufft zu Gott, und rächt sich ungeheur,
Vorfigurirt als dann recht Christi sigen.
Di Gott gesalbt, eh si di Mutter kennt,
Lässt Gott im falln nicht Weltgebohrne schertzen:
Si haben Gott, nicht Menschen, sich verrennt;
Gott wil in ernst di Feind und Spötter stertzen.
Wer Gottes Krafft in Gotteshelden höhnt,
Höhnt Gott, nicht si, wi man sich auch beschönt.
11.
Laufft ab von Gott, den Gott zum König sandt,
Josias wird zur rechten stund doch kommen.
Ist Bileam in schnöden Geitz entbrand:
Doch Gott bleibt Gott, der einst aus ihm vernommen.
Di lästern Gott und seinen heilgen Geist,
Di Gotteswort und Menschenworte gleichen:
Muthwillig wird der staub vor gold gepreist,
Weil ider kan den Unterscheid erreichen.
Der Satan hält bei falschem Urtheil haus:
Er herrscht in ihm, und spricht es selbsten aus.
12.
Mus der Prophet erfüllen mit dem thun,
Nicht nur mit mund und Schrifft dem Volk weissagen,
Schwer ist sein Amt, unruhbar (Ah!) sein ruhn:
Unträgbar alls, was er mus täglich tragen.
Das Volk wird blind, wann A.L.L.E.S. sich verkehrt,
Und erst an ihm das Vorspil mus geschehen:
[22]
Es urtheilt sich, imehr si ihn bewährt,
Wi endlich lehrt ein Danielsches flehen.
Es ist zuspät bei schonverzehrtem stamm
Zuretten erst di äst aus lichter flamm.
13.
Noch schwerer ist, wann Gott im rätzel spilt,
Und offenbahrt, was er sehrtif verbirget:
Sätzt nah, was fern, und fern, was nah gefühlt,
Erhöhet heut, di Morgen sind erwürget:
Di Welt wird stoltz, ein ider aufgebläht,
Vernarret sind, di Gottes Weisheit küsset:
Der ist ein Spott, der voller glauben sät,
Bis si den hohn in Kindeskindern büsset.
Das höhrbar ist des innern euser hall:
Was innen fil, wird auch des eusern fall.
14.
O schwerste schwer, entzündt im Gottesgrimm,
Wann der Prophet des Volks falschwesen träget!
Gott redet falsch durch des Propheten stimm:
Belohnt das Volk, wi es sein Wort gepfleget.
Gott zörnt mit recht, gibt Satan hauptgewalt,
Um Gottes Feind durch den Prophet zusichten:
Verstokkt das Volk nach eigner Sinngestalt,
Dann narrt Christin, wi man zuvor wolt richten.
Wann Micha redt dem A.H.A.B. plötzlich wohl,
Ist da di Zeit, da er verderben sol.
15.
Prüfft Gott mich nicht zur prob, Verächter, euch?
Lässt ers nicht zu, das ihr euch sollt vergreiffen?
Eur Mas ist voll! Ihr Sodomitet reich!
I heller Sonn: i schnelleres ausreiffen.
Mich feurt di Noth, di sechste Probungsglutt;
Si thönet mich mit allerhöchster thönung:
Si Kühlt und frischt mit himmelweiterm Mutt;
Ihr Nothfeur schenkt der Überwindungs Krönung.
Loths spott ist klein, gros Sodoms Untergang:
Das Kreutz daurt kurtz, der Bosheit straffe lang.
16.
Quellt A.L.L.E.S. nicht aus Jesu Kreutzes quell?
Di Jünger selbst di haben ihn verlassen.
[23]
Kein Witz vermocht (als dunkel, was nun hell,
Verborgen, was nun offen) Jesum fassen.
Er ärgert all und sprach, was iden stis;
Redt mit der that, und ward fast nicht gehöhret:
Schin gäntzlich falsch, als er den Geist ausblis,
Bis er entschlos, was er zuvor gelehret.
Wen Christus schikkt, dem mus, wi Christo, gehn:
Di Welt wird ihn, wi Christum vor, verstehn.
17.
Recht auf, Vernunfft! Lig auch an Jesu schos,
Wo du begehrst sein Reich in dir zulernen!
Komm, tische mit! Las deine Ichheit los!
Er ist di Kost: Kein Stern wird mehr dich fernen.
Sih Adam recht, Wi, Wem und wo er fil!
Du wirst nicht mehr in trüben lachen angeln.
Erkenne dich, und deines Schöpffers zil:
Di Warheit wird von oben nirgends mangeln.
Der Schöpffer schuf geschöpff im Freiheitskrantz,
Das si ihr hertz ihm widerstrahlten gantz.
18.
Such ernst, Vernunfft, im bleikleid erstes gold!
Der lebensbaum schwimmt noch in dir bearchet.
Durchperle dich mit der Sophienshold:
Di Fleischvernunfft wird strakks in dir versarchet.
Di Morgenröth durchrosenlilget hoch:
Der König zeucht zum hochzeitfeste prächtig.
Das Paradeis entjocht das Erdenjoch:
Di Zeit wird gleich der ersten Kühlzeit mächtig.
Wir erndten ein nun aller Heilgen Müh.
Eilt, Schnitter, eilt! Genüsst der Perlen früh.
19.
Trutz, Nimrod, trutz, der du ein kleins noch trutzst!
Dein Virreich sinkt! Das Jesuelsche gläntzet!
Du putzest Uns, wann du dich nur entputzst.
Der frost ist weg. Di erste kühlung lentzet.
Der Heilgen blutt, mit dem du dich gefärbt,
Christähnlichet: es hat dein Reich verrissen.
Dein Adler wird mit seinem zehn gesterbt:
[24]
Er mus sein blutt, wi ers vergos, vergüssen.
Das Christusreich nimmt aller Reiche würd,
Ausgittelt A.L.L.S. und gibt dem feur di bürd.
20.
Unmögend Volk, das du hochmögend prangst,
Und Christo nicht aufthorest deine länder!
Nimrodisirst! Ja bis du Rom erlangst!
Sein Schwerd und feur und eisenharte bänder.
Was bildstu mir im osten Caiphas vor?
Dein DAMM ist schwach, ob du dich noch so dämmest.
Ach DAME nicht! Der Christrokk ist empor!
Du klemmst und hemmst, imehr du klemmst und hemmest.
Was Christo wird im kleinstem zugefügt,
Das hat ihn selbst, nicht nur sein glid, gerügt.
21.
Wolan, du Löw! Als du den Sibenpfeil
Zu ehren Gott nach dem Euphrat geschossen,
War Gott mit dir; Sein Segen ward dein theil!
Du bist geschwind hochästig aufgesprossen.
Welch Undank, Ach! Was misbrauch Gottes gütt?
Sol Gottes Werk nun hir erst schifbruch leiden?
Bewegt nicht Krig, sturm, Wasser dein gemütt?
Wolan, du Löw. Es ist hoch zeit zuscheiden.
Ein Loth verbleibt bis auf der Straffe Uhr,
Weil er si hilt, das si nicht widerfuhr.
22.
Xerxire du, du grosse Völker Meng!
Du Sand und Staub! vorn waffen ohne waffen!
Komm, komm zum streit mit mächtigem gepräng!
Komm, rüste dich! Wir wolln in Gott einschlaffen!
Wann du dich nahst, mit millionen dräust,
Erwacht in Uns, der dich aus sich verlodert.
Dann ists zuspät, ob du dis ewigst reust:
Du furchtest dich, und hast doch ausgefodert.
Der Weltkreis ist dem heilgem Volk erlöst:
Nun jagt Gott aus, di den aufs neu verböst.
23.
Ypslonisir, Besitze beiden Weg:
Sei rechts und links, bedine Gott und Mammon.
Schallt das geschrei des Breutigams, sei reg:
[25]
Auf, einige voll Klugheit Christ und Hammon.
Doch wisse, das der glauben innen werkt,
Und dich belampt das öl der Fünff Jungfrauen:
Du kommst nicht ein, wo nicht neu öl dich stärkt,
Wo du nicht kanst gantz deinem Gott vertrauen.
Der Gott und Welt nach seinem Vortheil sucht,
Verschertzet beid: ist beiden gleich verflucht.
24.
Zubrochen ist, Gottdank, durch deine Krafft,
O Gottes Lamm, das sechst im sibnen Sigel!
Zubrich nun bald des Sibnen Sibenschafft,
Das alle Welt sich seh im Henochs spigel.
Zubrich in mir, was noch ist ohne bruch,
Bis sibenfach das Sibendrei gebrochen!
Eröffne mich, und lis mich als dein Buch,
Das Ros und Lilg in aller Welt gerochen.
Ich bin nur dein, nicht mein, dein eigenthum:
Gott Vater, Sohn und Geist, zu deinem ruhm.
Der 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 5. (65.) Kühlpsalm

Als Jehovah mit den Gerichten, wi er ihm ausdrükklich versprochen, aller Orten in seinen 10. Amsterdammschen Monathen 1680 hart begonnen, und sein 30 Geburtstag mit der 7. Gestalt gleich nahte; um Vergebung, Versöhnung, Libe gegen sovil Folterer hertzinniglich abecediret aus den Wundern der zehnmonden und des Hauptcometens, zu Amsterdam den 22. 23. 24. Febr. 1681.


1.
Ach wend, O Gott, dein Eiferfeur,
Das alle Feind in grosser Krafft wil fressen!
Der frevel steht schon allzutheur,
Das si des Rechts des schöpffers so vergessen!
Las wahre lib in mir aufgehn,
Das denen ich versöhnt, di dich in mir verlassen,
Und dich nicht wollen fassen!
Las endlich si dir auferstehn!
Las eigenrach aus meinem hertzen schwinden!
Vergib, vergib den unbewusten Sünden.
[26] 2.
Barmhertzikeit ist Gottesart,
Voll freundlichssein, unendlichgrosser gütte,
Schau, dein Geschöpff, das aus dir ward,
Wil arten nach nur seinem stammgeblütte.
Gib, Vater, mir di Christgedult,
Das ich di bösen lern in langmutt sanft zutragen:
Si möchten in sich schlagen,
Bethränen ernstlich ihre schuld.
Barmhertzikeit hat Seelen offt erworben,
Di Rachzorn hätt, ob er gerecht, verdorben.
3.
Christähnlichen ist Jesu gleich
Vilmehr di Feind als beste Freunde pflegen;
Gewinnen si ins Christusreich,
Und freuen Uns ob disem reichen segen.
Wir binden ernst den Höllenhund,
Wann wir entreissen ihm, di er nun hält gefangen,
Vermindern dessen prangen,
Und machen seine schande kund.
Wir werden selbst stets klährer Christgebohren,
Wann di bei Uns, di meist sich schon verlohren.
4.
Durchleuchtiger wird Gottesnahm,
Wann Gott vergibt, was sonst di Straff verdinet:
Der Sünder ligt im Satans schlam,
Durch Satans trug am lebensbaum entgrünet.
Wir alle sind durchausbeflekkt,
Wann Uns dein glantz, Herr Jesus, nicht durchlichtet,
Und würden rechtst gerichtet:
Du hast Uns gnädigst aufgewekkt.
Las Uns in Lib aus deiner Libe leuchten:
Las, was verdorrt, wi du Uns thust, anfeuchten.
5.
Erbarmet euch doch eures stands,
Des Seelgeistleibs, ihr Erdenreichste Armen!
Ach macht euch los des Höllenbands!
Fallt, fallt zu fus, weil noch bei Gott erbarmen.
Erbärmlichst ist (Ach!) euer thun,
[27]
Weil ihr Uns ewigst nichts, alleine euch müsst, schaden.
Ihr grössert Uns genaden:
Gott ist bei Uns, wo wir auch ruhn.
Di Hölle wird, weil Gott mit Uns, zum himmel:
Der Himmel euch zum ärgstem höllgetümmel.
6.
Fern scheint zwar Gott wann wir geplagt,
Von innern mehr, als euer eu(i)sern Marter:
Gott finstert Uns, wann Uns Gott tagt;
Gott macht Uns dürr, imehr wir Gottes Warter.
Di Welt wird euch, Verführte, süs,
Wann si euch mandeltränkt, durchzukkert, honigthauet,
Und überall anpfauet,
Bis ihr erblikket eure füss!
Gott nimmt dort weg auf ewigst unser leiden:
Gott nimmt dort weg auf ewigst eure freuden.
7.
Gedenket an eur Vorgeschlecht,
Wi ihnen vor, was ihr nun thut, bekommen:
Gott war und ist und wird gerecht;
Eur Sechsgericht wird stündlichst vorvernommen.
Verblendte, seht, was ihr nun se(ä)ht!
Ihr schertzt, wi Noah, Loth und Moses ward geschertzet,
Wi Christus ward behertzet:
Gedenkt, wi es sich ausgedreht.
Nun Noah, Loth und Moses Petrisiren,
Wil auch di Welt der Vorwelt wappen führen.
8.
Habt achtung auf der zeichen heer,
Auf Sonn und Mond, auf häuffige Gerichte!
Auf ides Land, auf Erd und Meer,
Auf neue Stern, auf tausendfach Gesichte!
Di Wunder sind sehr vil und gros:
Si predigen di Bus, verstärken sich noch täglich.
Verstokkung ist nun kläglich:
Di Nachwelt dringt zur Vorwelt los.
Habt achtung, habt, eh noch di Arch verschlossen:
Zuspät ist Bus, wann Uns di Rach umflossen.
[28] 9.
Jerusalem, du achtes Rom!
Ach schnarchen noch hölltrunken deine Wächter!
O Euphrates, des Babels Strom!
Höhrt man auf dir des Pharaons gelächter.
Ihr zwingt von Gott imehr den grimm,
Imehr sein Vaterhertz langmüttig euch wil dulden:
Ihr wollt dem Satan hulden,
Bis ihr verstopfft zu Gottes Stimm!
Jerusalem! Ach wilstdu gäntzlich alten!
Das Ostrom mus des Westroms stoltz verstalten!
10.
Kundschaffet durch Jehovens blitz!
Sein Zornfeur wil vil Kirchen euch anfeuren!
Gott zündet an eur Mordgeschütz!
Verpulvert euch, di ihr wollt pulver steuren!
Gott schleudersteint mit donnerstein,
Sprengt thürme und Kastel, das Stadt und Volk verplettert:
So werden stehn zerschmettert,
Di Babels Bauleut ferner sein.
Karthaunt man hir, so wird dort Gott Karthaunen:
Zerdonnern euch, wi er lässt vorposaunen.
11.
Leidklaget, di nun frisst di Pest!
Klagt tausende, di jämmerlich verscharret!
Si gingen vor, ihr folgt als Rest!
Ach bessert euch, das ihr nicht mehr erharret!
Noch Spilwerk ist, was sich gezeigt.
Schaut ihr bestätiget di Worte der Propheten?
Ihr tödten wil euch tödten.
Schaut, das den Richtspruch ihr noch beugt.
Das Sterben sterbt, di Christus Reich gesterbet:
Wer bleiern folgt, wird recht wi Blei gefärbet.
12.
Muthmasst, wi vil das Meer verschlingt,
Und dessen Noth gleich hir und dort aufräumet!
Sein brausen wird vom Eis umringt,
Weil Gottes Zorn in allen Wellen schäumet.
Vil Wasser haben alls ersäufft,
[29]
Das grosse Städte sind durch ihre flüss in bängnis,
In Furcht und Angstbedrängnis:
Gott ist, der euch zur Bus angreifft.
Bekehret euch, das ihr in Gott bearchet,
Eh Wolkenbruch, eh Wasser euch besarchet.
13.
Nun erdenbebet Stadt und Haus:
Dis zittern macht zersplittern Berg und thäler.
Vil städte werden Asch und graus:
Vil thürne sind nun nidrige Grabmähler.
Das China bebt mit seinem Haupt:
Doch Babel achtet alls, was auch geschiht, natürlich:
Es wird noch schlecht berührlich,
Bis gäntzlich es aus sich verstaubt.
Erdbeben sind Fürläuffer grosser dinge:
Ihr eusers ist vorm innern noch geringe.
14.
Ohnmächtig wird das Element,
Weil Gottes Zorn in Elementen wüttet:
Was Feur und Lufft noch nicht verbrennt,
Würgt flutt und Erd, das alles wird zerrüttet.
Wann dise Stadt im Brand verraucht,
Wird jene durch den Sturm in Lüfften weggetragen:
Hauptgrosser Frost macht klagen,
Wann dort di Treuge wird gebraucht.
Di Menschen sind vor Gott nun Gallen bitter:
Drum wird auch Gott des Menschgeschlechts Zerrütter.
15.
Plagt Gott ein Land? Es ist voll trutz.
Di Nachbarschafft der Völker wird stets krümmer.
Beim eignem Fürsten ist kein Schutz:
Der Frid ist Schein, und noch als Krigen schlimmer.
Di Obrikeit wird voller trug:
Aufruhr im Unterthan gebähret erst Tyrannen.
Hir ist nur lauter bannen,
Wann dort ein Land des andern Pflug.
Ein Volk mus nur das andre Volk aufreiben,
Nun Christi Reich im Wunder sol bekleiben
[30] 16.
Quellt Gottes Rach in Sonn und Mond,
In aller Stern einflüss und finsternissen?
Gott wird in der Natur entthront,
Bis endlich Furcht vil Zeichen übergüssen.
Man siht di Wolken an bestürtzt;
Vil Sonnen um di Sonn; den Monden feurbezogen;
Kreutz, Rutten, Regenbogen;
Bald dis, bald jens, verlängt, verkürtzt.
Erschrekken hertzt manch tausend blasse lippen:
Doch bleiben si weit härter als di Klippen.
17.
Rachlodert nicht manch Wolkenbild?
Bald rollen ab Feurkugeln lichter flammen:
Bald öffnet sich das Sterngefild,
Und zihen vil auf Krigesart zusammen.
Bald ists besarcht, beschwerdt, besäult,
Bald siht gesicht dis land, bald jenes feurge drachen,
Mit unerhöhrten sachen,
Das idem Land was zugetheilt.
Was alle Zeit erschrokken fast beschauet,
Stellt dar ein Jahr, das idem billichst grauet.
18.
Scheint nicht im Pol ein solch gestirn,
Dergleichen noch kein lebender erhöhret?
Es schwäntzt die länge manch gehirn,
Di hir abnimmt, und dort sich neu vermehret.
In Sodom bildt ihn nach ein Ey,
Di Glukkhenn, Christus, hat es wollen offt beflügeln!
Umsunst, Es wolt sich Ygeln,
Und libte seinen Papagey.
Der Wundernstern wird Christi Reich ausglukken.
Heu(i)l, Edom, hei(u)l! Er wird dich ewigst drukken.
19.
Trompeten nicht Nord, Sud, West, Ost?
Feur, Lufft, Flutt, Erd? Di Thiren, Ertze, Pflantzen?
Das Christusreich ist Aller Post,
Weil si zugrund der Rome Götzen tantzen.
Dis schildert aller Wunder Meng;
Der Misgeburten hauff an Menschen, Vihe, Fischen;
[31]
Si wollen höllisch tischen
Dir, Babel, zu dem Grabgepräng.
Das Babel ist di Misgeburt des Rundes:
Drum pinselt es di Mutter des Uhrkundes.
20.
Vereinfacht sich di Tausendzahl?
Sucht di Natur im end den Anfang wider?
O Mensch! Du bist Alls Allzumahl,
Di Kurtznatur, Das Centrum aller glider.
Drum tausendfacht sich Bös und gutt;
Der Himmel und di Höll und beider Offenbahren
In tausenden der Schaaren,
Das tausenden ersinkt der Mutt.
Auf, Menschen, Auf! Der Sechsherbst ist verhanden!
Gott sichelt ab di erndte aller Landen.
21.
Warhafftig ist, O Gott, dein Werk,
Dein hauptgericht und hauptgesicht der Völker!
Du gibest Uns auch Wunderstärk,
Und wird der Zorn in allen Feinden welker!
Ach wend, O Gott, der Freunde Fall!
Der nechsten, di so nechst! der nechsten Geistverwandten!
Ja deiner Abgesandten!
Las si empfinden hall und schall.
Wahr ists, si sind in Eigenlib ersoffen!
Benüchtre si! O Gott, du bist mein hoffen.
22.
Xerxirstdu mehr, mein Israel,
Als Xerxes selbst in eusern Nimrodswäldern!
Rechtfertigest du seine Wäll,
Und wirst ein Wild in Gottverbannten feldern.
Ach kehre um zum Gotteslamm!
Di Frommen ehrlichen bei Mosen sei dein Spigel.
Halt dich in dir im Zügel:
Weh Weh, wo du von ihrem stamm.
Du betest vil. Was hilfft ein eigenbeten?
Ein recht gebet ist sich in sich zertreten.
23.
Ypslonisir in deinem sinn!
Ach scheide dich, mein Freund, vom eignem Wege!
[32]
Gott sei dein End und Anbeginn,
Dein Mittelpunct. O mach dein Ichts nicht rege!
Beid Arons Söhne warnen hart,
Es rufft dir ernstlich zu, der vor der arch erbleichte,
Als er di hand ihr reichte,
Du thust, was si auf ihrer Wart.
Ein Kind verleuhrt des Vatern Libeswillen,
Wann Eigenkopff wil das gebot erfüllen.
24.
Zabolisirt ni, Freunde, ni,
Wann auf dem Berg Elias eifrig glühet:
Beugt Gott eur hertz, nicht nur di kni,
Eh von dem Berg eur Kalb den Mosen zihet.
Wo man fort Gott vor teuflisch schilt,
Und fodert zeichen noch, da A.L.L.E.S. voller zeichen,
Wird Christi Libe weichen,
Der als ein Löw auf euch anbrüllt.
Eur Beispil wird der Nachzeit Beispil werden,
Und predigen di Kühlzeit auf der Erden.
Der 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 6. (66.) Kühlpsalm

Als er schaute am 9. Nov. 1680, sechtzig Jahre nach der Friderichsschlacht, sich wider aufstehen; an seinem 28 Jenner 1681 bei der Rosenlilge in Oxfurt den wesentlichen anfang, und endlich nach den Ulmischen gesichtern des 9 Jenners am 7 Februar das Heidelbergisch Baselsche Erdbeben; höchst bekräfftiget gesungen zu Amsterdam an seinem 30 Geburtsjahrtag, den 25 Febr. 1681.


1.
Preist Jehoven höchstentrühret,
Himmel, Erde und du Menschgeschlecht!
Preist Jehoven, der regiret
Euch so güttig, gnädig, voller Recht!
Preis Jehoven, meine Seel, erfreuet!
Stimme lider voller lust!
Schalle bis zur Sonnenbrust!
[33]
Im Gottloben suche Rust!
Das Gottloben hat gebenedeiet:
Tausend gaben zugestreuet.
Jehovah thuts allein! Jehovah sei erhoben!
Jehovah, Unser Gott, der nimmer auszuloben.
2.
Unaussprechlich ist dein leiten,
Unser Vater, Schöpffer aller ding.
Keine Zunge mags ausbreiten:
Aller Mund ist ewig zugering.
Wunderheimlichst bleiben deine Wege!
Unbegreifflichst dein Begrif!
Langsam scheinet, was fortlif!
Seichte, was erschrekklich tif.
Ungebähnet sind gebähnste Stege!
Ungereget, was höchstrege.
3.
Du Jehovah, bist mein Retten.
Bist und warest und verbleibst mein Schirm!
Du Jehovah, brichst di Ketten,
Und verwendest alle Unglükksstürm!
Du Jehovah breitest meine Enge!
Breiter wird di schmalste schmal,
Di mich fesselt überal,
Als des Nimrods Kaisersaal:
Als des Virreichs ausgedehnte länge
Aller stoltzen Jagtgepränge.
4.
Was nun heimlichst anbeginnet,
Führt Jehovah offentlich ins Werk!
Drum geschihet, das verrinnet
Aller Menschen eigenwitz und stärk!
Stoltze Printzen, di ihr Gott verlassen,
Euer Ratschlag der vergeht,
Weil Jehovah widersteht,
Das das Christusreich erhöht,
Welches grimmig eure Reiche hassen,
Weil es alle Reich wird fassen.
[34] 5.
Lasst di Völker Uns umgeben!
Gott Jehovah schützet seine Ehr!
Si verlihren Reich und Leben,
Und erscheinen Weltlich nimmermehr.
Durch Jehovah mus ich herrlich sigen!
Gott Jehovah ist mein Heil,
Meine Stütze, meine Seul,
Mein erkohrnes Erbschaffttheil.
Aus Jehovah ist mein gantzes rügen,
Und der andern unterligen.
6.
Seht, ihr Printzen, was ihr trutzet?
Seht, wi A.L.L.E.S. allen schrekkbar dräut?
Greuel ist das ihr euch putzet!
Nimrod, Cäsar sind von Gott entkleidt.
Seht Augusten! Merket auf sein schrekken,
Das er Christo gäntzlich wich,
Ihm den Herrennahmen strich,
Und sich einem Kind nicht glich.
Trutzen stürtzet! Hof-art wil beflekken:
Puchen mus sich selbst erstökken.
7.
Printz der Printzen! sei willkommen!
Himmels König! König aller Erd!
Di Vorläuffer sind vernommen!
Du bist eintzig aller Reiche werth.
Ach enttho(oh)ret, irrdsche Cananitter!
Josua, der ist im Zug!
Brauchet Gibeons betrug!
Seid durch jener Vorbild Klug.
Gebt di Reiche vor dem Ungewitter!
A.L.L.E.S. ist der Jesulitter.

Zweiter Theil,

Über seine geheime Ausreisung aus Teutschland den 23 Mertz 1676, noch geheimere fünffjährige Figurirung und allergeheimste Wesensankommung, zu London am 24 Mertz 1681.

[35] 1. 8.
Rühmt Jehoven höchsterreget,
Ihr geschöpffe dises rundten Rund!
Rühmt Jehoven, gantz beweget,
Machet mit mir sein erbarmen Kund!
Rühm Jehoven, mein Erfreut Gemütte!
Sprich nun seine Wunder A.V.S.,
Wi di Lilirose raus,
Mächtig, prächtig, gelb und Kraus!
Singe von des grossen Gottes gütte!
Schalle, halle seine Sitte!
Jehovah thuts allein! Jehovah sei erhoben!
Jehovah, unser Gott, der nimmer auszuloben!
2. 9.
Alles mus dem Schöpffer dinen,
Ob gleich Alles allen widrig scheint:
Auch das dürrste steht im grünen,
Ob di Sinne gäntzlich dis verneint,
Unsre tritte sind bei Gott gemessen,
Di Gedanken abgezählt.
Solte nun, was auserwählt,
Ewigst sein unabgepfählt:
Gottes Kelter kan aus allem pressen!
Solt Gott seines Werks vergessen!
3. 10.
Selten lis es sich ansehen,
Als vil wolken A.L.L.E.S. finstern dikk!
Weil das Thir sich kont aufblähen,
Gingen täglich wir (Ach!) nur zurükk.
Wann di Sonne kaum Uns wolt ansonnen,
Kamen neue nebel fort.
Schifbruch dräut Uns bei dem Port:
Doch Jehovah war mein Hort.
Alle flutten aus den falschen Bronnen
Sind durch Gotteskrafft verronnen.
4. 11.
A.M.A.L.ekk und A.G.A.G. zittern,
Nun das Thirrom unsre Schwärtze schwärtzt!
[36]
Furcht wil ihren Geist verbittern,
Weil Jehovah gnädigst Uns umhertzt!
Gottes Lamlöw fänget an zubrüllen,
Rekket nicht sein haupt nur vor,
Kommt auch mit dem leib empor,
Als das Probfünff sich verlohr:
Springet hurtigst aus den wolkenhüllen,
Zu dem Wesen, zum erfüllen.
5. 12.
Jauchtze Himmel! Freu dich Erde!
Unser Probsechs ist (Gottlob) vollendt!
Jauchtze, du verdrükkte Heerde!
Di Erlösung kommet hergerennt!
Jauchtzet, Insuln, di ihr seid erkohren
Zu Jehovahs grossem Werk,
Zu der Völker Wundermerk,
Zu Jehovens Gnadenstärk!
Jesus Rose wird aus euch gebohren:
Nehmet dises ernst zu ohren.
6. 13.
Blaset liblichst, ihr Dreimänner!
Blaset einig eur dreieinges feur!
Danket herrlichst, ihr Vorrenner!
Eure asche wird im goldfas theur.
Blaset ewigst aus den Dreitrommeten
Einig in dreieinger Schrifft!
Ihr seid sattsam ausgesifft!
Euer Silber ist entgifft!
Eure asche wil Tinctur durchröthen
Nach so vilen tausend nöthen.
7. 14.
Dein, Jehovah, ist di Ehre!
Dir gehöhret eintzig aller ruhm!
Dein, Jehovah, ist di lehre!
Dise kam aus deinem Heiligthum!
Dein, Jehovah, ist mein gantzes leben!
Ich elender bin nur staub,
Schwächer als der Bäume laub;
Aller Eitelkeiten raub.
Was du gabest, kan ich eintzig geben:
Las mich ewigst an dir kleben.

[37] Dritter Theil.

In an- nach- und vorsehung seiner 10. Monden, welche vom 25 Febr. bis auf dem 2. und 11. Aprill, durch 40. und 50 tage in Holland und Engelland, sich aus dem Wesen, durch zeichen, Figur, Wesen, Hauptwesen, fünffmahl concentrirten; höchstverwundernd gesungen zu London den 25 Mertz 1681.

15. 1.
Lobt Jehoven alle Zungen!
Admet, brodmet, hauchet seine gnad!
Lobt Jehoven höchst gedrungen,
Und verkündigt seinen Wunderrath!
Lob Jehoven Du, mein hertzenswallen!
Adme in dir Gottesgang!
Brodme seinen gnadenfang!
Hauche seiner Libe zwang!
Las aufs herrlichst Gottes Weg erschallen,
Und erschallend lobreich hallen!
Jehovah thuts allein! Jehovah sei erhoben!
Jehovah, Unser Gott, der nimmer auszuloben.
16. 2.
Wi di Welt aus Gott entstanden
Voller Ordnung, Mas, gewicht und zahl:
So führt Gott in Wunderbanden
Uns zum end im hauptverborgnem strahl.
Wi di Siben dreifach ausgeflossen,
Eh der Erdengrund gesätzt,
Eh di Himmel eingenetzt,
Eh di Geister sich ergötzt:
So ists täglich ALLS Uns ausgesprossen,
Und ins Wunder vorgeschossen.
17. 3.
Wi ein Kind in Mutterleibe
Durch zehn Monden wird geheim erzeugt:
So sprach Gott zu Uns: bekleibe;
Bis sein Wesen wesentlich aufsteigt.
Wi di Seele sich im leib anzündet,
Und der Geist aus ihr vorbricht
In dem lichten Feuerlicht
[38]
Augenblikklich zum Gesicht:
So hat Gott sein Werk in Uns gegründet,
Bis er sich aus Uns empfindet.
18. 4.
Wi mein Heiland ward empfangen
In der heilgen Jungfrau Mutter schos:
So gibt er mir gleiches prangen,
Als er geistlich mich zuerst umflos.
Wi er dreifach seinen ruf vollführet,
Durch der virtzig tage nacht,
Virtzig Mond und stunden Wacht,
Durch der virtzig tage pracht:
So hat Christus Uns dreifach durchrühret,
Das sein virtzig wird verspühret.
19. 5.
Was di Printzen nun beginnen,
Zur aufnehmung ihrer Nimrodsreich:
Dis wil augenblikks verrinnen,
Weil mein Jesus würkt im innerm gleich.
Blindheit ist den Jägern widerfahren,
Weil si Pharaons geschlecht;
Drum verfechten si sein Recht,
Und das höchste scheint nur schlecht.
Blindheit wird das rothe meer zupaaren
Ihnen und den stoltzen Schaaren.
20. 6.
Höhrt ihr Printzen, fallt zu füssen,
Eh der eifer gäntzlich euch aufzehrt:
Wer mit Judas sucht zuküssen,
Der vergeht, weil ihn das schwerd durchfährt.
Eure Reiche sind euch nur gelihen,
Weil das Wild war allzuwild,
Das ihr zähmtet ihr gefild:
Nun ist Gottesschlus gestillt.
Eilt zum Erbprintz! Fallt zu seinen Knien,
Das euch eure schuld verzihen.
21. 7.
Gott Jehovah, Gott der Götter!
Gott Jehovah Jesus Tsebaoth!
[39]
Gott Jehovah, mein Erretter!
Nun geschihet endlich dein Gebot.
Alle Völker eilen dich zupreisen,
Dich, Dreieinger, übergern,
Oben, unten, nah und fern,
Als den eingen Erdenherrn!
Alle Länder lernen aufzureisen.
Nach des Neulids neuen Weisen.
Der 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 7. (67.) Kühlpsalm

Hohlobkühllid der Jesuelitter, vor seinen Japhet, Sem, Ham aller Geschlechter des gantzen Erdbodens auf seinem dritten Amsterdam-London-Parisischem Abscheiden lobvoll angestimmet 1681.


1.
Lobt Jehoven Gott den Herrn!

Stete antwort der Jesuelitter:

Oben, unten, nah und fern!
Preist Jehoven, Gott den Herrn!
Rühmt Jehoven, Gott den Herrn!
Schallt den Vater, Gott den Herrn!
Hallt den Sohn Gotts, Gott den Herrn!
Thönt den Geist Gotts, Gott den Herrn!
Ehrt den Einen, Gott den Herrn!
Den Dreieinen, Gott den Herrn!
Lobet, preiset, rühmt den Herrn!
Schallet, Hallet, thönt den Herrn!
2.
Ewge Siben, lobt den Herrn!
Ewge Dreien, preist den Herrn!
Ewge Schatten, rühmt den Herrn!
Ewge Geister, rühmt den Herrn!
Ewge Reiche, lobt den Herrn!
Ewge Welten, preist den Herrn!
Ewge Wesen, preist den Herrn!
[40]
Ewge Flammen, rühmt den Herrn!
Ewge Lichter, Lobt den Herrn!
Ewge Wunder, ehrt den Herrn!
3.
Heilge Siben, lobt den Herrn!
Heilge Dreien, rühmt den Herrn!
Heilge Ausflüss, preist den Herrn!
Heilge Götter, preist den Herrn!
Heilge Dreireich, lobt den Herrn!
Heilge Erden, rühmt den Herrn!
Heilge Christreich, rühmt den Herrn!
Heilge Seelen, preist den Herrn!
Heilge Geister, lobt den Herrn!
Heilge Leiber, ehrt den Herrn!
4.
Urbegirden, Schallt den Herrn!
Urbewegen, Hallt den Herrn!
Urempfinden, Thönt den Herrn!
Urbeleben, Thönt den Herrn!
Urbelichten, Schallt den Herrn!
Urverstände, Hallt den Herrn!
Urausführen, Hallt den Herrn!
Urkundwollen, Thönt den Herrn!
Urkundfassen, Schallt den Herrn!
Urkundwürken, ehrt den Herrn!
5.
Erdewigen, Schallt den Herrn!
Wassrewigen, Thönt den Herrn!
Lüfftewigen, Hallt den Herrn!
Feurewigen, Hallt den Herrn!
Lichtewigen, schallt den Herrn!
Thonewigen, thönt den Herrn!
Formewigen, thönt den Herrn!
Eifrewigen, hallt den Herrn!
Libewigen, Schallt den Herrn!
Leibewigen, ehrt den Herrn!
6.
Heilge Engel, lobt den Herrn!
Licht Ertzengel, preist den Herrn!
Tugendkräffte, rühmt den Herrn!
[41]
Mächtge Mächten, preist den Herrn!
Hohe Fürsten, rühmt den Herrn!
Grosse Herrscher, lobt den Herrn!
Starke Thronen, rühmt den Herrn!
Cherubine, lobt den Herrn!
Seraphine, preist den Herrn!
Engelskönig, ehrt den Herrn!
7.
Zeitenanfäng, lobt den Herrn!
Feurge Wasser, lobt den Herrn!
Himmel, Erde, lobt den Herrn!
Wüst und Leerheit, lobt den Herrn!
Finstre Tiffen, lobt den Herrn!
Geist der Lüffte, lobt den Herrn!
Licht des Lichtes, lobt den Herrn!
Tag und Nächte, lobt den Herrn!
Abend, Morgen, lobt den Herrn!
Urkunds Sonntag, lob den Herrn!
8.
Oberwasser, preist den Herrn!
Unterwasser, preist den Herrn!
Inner Himmel, preist den Herrn!
Euser Himmel, preist den Herrn!
Wasserfeste, preist den Herrn!
Himmelsrundte, preis den Herrn!
Wolkenfarben, preist den Herrn!
Wolkenhöhe, preis den Herrn!
Wolkenklarheit, preis den Herrn!
Urkundsmontag, preis den Herrn!
9.
Meer und trokken, rühmt den Herrn!
Gras und Blumen, rühmt den Herrn!
Pflantz und Kräuter, rühmt den Herrn!
Korn und ähren, rühmt den Herrn!
Bäum und Stauden, rühmt den Herrn!
Saat und Samen, rühmt den Herrn!
Kern und Wurtzeln, rühmt den Herrn!
Püsch und Wälder, rühmt den Herrn!
[42]
Gärt und felder, rühmt den Herrn!
Urkundsdinstag, rühm den Herrn!
10.
Sonn und Monde, Schallt den Herrn!
Irrgestirne, Schallt den Herrn!
Stern und Geister, schallt den Herrn!
Zeichen, Wunder, schallt den Herrn!
Zeiten, Blikke, schallt den Herrn!
Stunden, Tage, schallt den Herrn!
Monden, Jahre, schallt den Herrn!
Lentz und Sommer, schallt den Herrn!
Herbst und Winter, schallt den Herrn!
Urkundsmittwoch, schall den Herrn!
11.
Wasserweben, hallt den Herrn!
Wasserleben, hallt den Herrn!
Fisch und Wallfisch, hallt den Herrn!
Meereswunder, hallt den Herrn!
Meerinwohner, hallt den Herrn!
Lufftgevögel, hallt den Herrn!
Erdgeflügel, hallt den Herrn!
Raubgevögel, hallt den Herrn!
Zahmgeflügel, hallt den Herrn!
Urkundsfünfftag, hall den Herrn!
12.
Thirsche Leben, Thönt den Herrn!
Thir und Vihe, thönt den Herrn!
Wild und Zahmes, thönt den Herrn!
Würm und Schlangen, thönt den Herrn!
Virgeschlechter, thönt den Herrn!
Bildnis Gottes, lob den Herrn!
Mänchen-Fräulchen, schall den Herrn!
Grosse Kleinwelt, preis den Herrn!
Vater Adam, hall den Herrn!
Urkundsfreitag, thön den Herrn!
13.
Sibnes Guttes, ehr den Herrn!
Weltvollendung, ehr den Herrn!
Gottes Ruhe, ehr den Herrn!
Heilger Segen, ehr den Herrn!
[43]
Heilger Ruhtag, ehr den Herrn!
Gottes Werke, ehrt den Herrn!
Gottsgeschöpffe, ehrt den Herrn!
Gottesmachen, ehr den Herrn!
Gantze Schöpffung, ehr den Herrn!
Ursonnabend, ehr den Herrn!
14.
Edens gärte, lobet, preiset, rühmt den Herrn!
Ewge Felder, preiset, rühmet, lobt den Herrn!
Erste Eltern, rühmet, lobet, preist den Herrn!
Erste Kinder, schallet, hallet, thönt den Herrn!
Erstgroseltern, hallet, thönet, schallt den Herrn!
Erste Enkeln, thönet, schallet, hallt den Herrn!
Erste Obern, lobet, rühmet, preist den Herrn!
Erste Untern, preiset, lobet, rühmt den Herrn!
Erste Völker, rühmet, preiset, lobt den Herrn!
Erste Printzen, schallet, thönet, hallt den Herrn!
15.
Zehn Altväter, hallet, schallet, thönt den Herrn!
Noahs Kinder, thönet, hallet, schallt den Herrn!
Sibtzig Zungen, lobet, preiset, rühmt den Herrn!
Ihr Japhiten, schallet, hallet, thönt den Herrn!
Ihr Semiten, preiset, rühmet, lobt den Herrn!
Ihr Hamiten, hallet, thönet, schallt den Herrn!
Abramskinder, rühmet, lobet, preist den Herrn!
Isaacskinder, thönet, schallet, hallt den Herrn!
Jacobskinder, lobet, preiset, thönt den Herrn!
Zwölfgeschlechter, schallet, hallet, rühmt den Herrn!
16.
Ihr Propheten, lobet, schallet, ehrt den Herrn!
Ihr Aposteln, preiset, hallet, ehrt den Herrn!
Ihr Kühlmänner, rühmet, thönet, ehrt den Herrn!
Israelsche, lobet, hallet, ehrt den Herrn!
Christgesalbte, preiset, thönet, ehrt den Herrn!
Jesuelsche, rühmet, schallet, ehrt den Herrn!
Jesus Sibtzig, lobet, thönet, ehrt den Herrn!
Jesus Zwölfstämm, preiset, schallet, ehrt den Herrn!
Jesus Siben, rühmet, hallet, ehrt den Herrn!
Jesus Eines, lobe, preise, rühme, schalle, halle, thöne, ehr den Herrn!

[44] Allgemeiner Hohlobkühlhauptklang.

Admet, brodmet, haucht den Herrn,
Engel, Menschen, Schatten, Stern,
Das des Schöpffers Lob Alls lern!

Antw.

Ewigewigewigst gern
Oben, unten, nah und fern!
Der 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 8. (68.) Kühlpsalm

Nachdem ihm vorgefallen war in seiner dritten Hollandsgegenwart di zehnmonatliche grosfigur Himmels und Erden; Rothensflattern; Tanneken in Mesach donnerstein vor den spott der schleudersteine; Breklings Christumlästern in Drabitz und Betrug; Magdalenens neues Umsehen; Badhors zurükkunfft aus Jamaica, und er schon zur Sibenprob, Gefahr, aufgebrochen; vor der Bus busgethränet unter solchen hauptständen im Bril den 4. Mertz 1681.


1.
Hochheilger Gott! Ich falle dir zu fus!
Erbarm, erbarm, erbarm in Christo meiner!
Mein hertze ächtzt, seufftzt, lächst in ernst nach Bus:
Minutlich wird es sich in sich unreiner.
Ich thu und thu, was ich wil nimmer thun:
Ich ruh und ruh, da ich wil nimmer ruhn.
Ich fall der Sünd in ihren schwartzen Rachen:
Ja schnarche tiff im allertiffstem wachen,
Das gantz mit mir verlohren eignes machen.
2.
Ich schwärtz imehr, imehr ich mich anseh!
Erbarm, erbarm, erbarm um Jesus willen!
Ich schäme mich, imehr zu dir ich fleh,
Weil ichs zusag und fehlt mir stets erfüllen.
Es ekelt mir vor meiner schande schand!
Ich fall und fall, O Gott, so vilerhand!
Ich armer Mensch bin elendsvollen jammer;
Mich klemmet inn ein tausendfacher hammer.
O Jesu Christ! Reis aus der Todeskammer!
[45] 3.
Ich fürchte mich, eh furcht mich gantz versenkt!
Erbarm, erbarm, erbarm um dein erbarmen!
Vil Heilge sind mit sünden sündgekränkt,
Hilf, Jesus, hilf mir blinden, tauben, armen!
Geschah di Sünd so dürr am grünem holtz?
Ach ich verdorr in mir den dürrsten Stoltz!
Ich bin erzeugt aus Evens sündgeschlechte!
Geschwächt durch mich und alle Menschgeschwächte!
Hilf, Jesu, hilf mir Sündern ernst zurechte!
4.
Fil Adam hin, als er noch unverderbt:
Wi solte ich, mein Schöpffer, nun nicht fallen?
Ach kläglich ist aus Adams fall verkerbt!
Ich will ernst Bus vor meiner Bus anschallen.
Selbst Noah schämt in scham sich seiner scham,
Der doch vor dir gerecht alleine kam!
Ich bin ein staub, den leichter Wind verstäubet:
Di sünd ist mir erbärmlichst einverleibet.
Komm, Jesu, komm, eh solche stammbekleibet.
5.
War Abraham gantz zaghafft vor dem Hamm?
Gantz zaghafft, als sein Sohn so lang verzogen?
War Isaac selbst, das Bild von Gottes Lamm,
Mit furcht so offt in nöthen angeflogen,
War Jacob gantz in sich aus sich verstürtzt,
Als Joseph ihm di Zwölfzahl elf gekürtzt?
Und solt ich nicht zum kreutz erschrokken Krichen?
Ich Misgeburt! Nur disen unverglichen?
Ich trau auf Gott, weil ich mir mich erblichen.
6.
Stund Joseph nicht sehrhöchlich leidbedrängt,
Als Trug auf Trug ihn gäntzlich wolt umhälsen?
Fil Moses einst, weil angst auf angst ihn zwängt?
Er schlägt und schlägt ungläubig an den felsen.
War David matt vor Saul auf seiner flucht,
Das endlich er bei Heiden bergung sucht?
Ich beuge mich, O Gott, vor deinen stegen,
Weil kühlenleicht mich findet doch dein wägen!
Jehovah, hilf! Gib mir den Jesus-segen!
[46] 7.
Reitzt Ungedult auch endlich Jobs gedult?
Verflucht sich selbst der heilge Jeremias?
Fällt Salomon, dem Gott so wunderhold?
Ja stolperten Hiskias und Josias?
Ach fil und fil so vilfach manch Prophet!
Es röthet an meist alle Heilgen röth.
Wi solt ich nicht an mir in mir verzagen?
Ich wil auf mich, mein Gott, durchaus nichts wagen:
Durch dich sind leicht unendlich Centnerplagen.
8.
Vermas sich hoch des heilgen Petrus Mund,
Der doch so bald des Petrus mund vermessen?
Das Jünger Eilf fil auch auf gleichen grund:
Es ward des Christs im schrekken schnell vergessen.
Wird misgekennt an Heiden Christi strahl?
War auch im fleisch dem heilgen Paul sein pfahl?
Wann Sonnen sind mit nebeln überdekket,
Was ist dann nacht, di gantz das Schwartz durchflekket!
Sonn, Jesus Sonn! Dann bin ich dir erwekket.
9.
Herr, straff mich nicht in deinem grimm und zorn!
Wohl deme, dem Vergeben übertretung.
Herr, straff mich nicht! zerbrich nicht gold und horn!
Gott sei genad in meiner flehanbetung.
Herr, höhre doch mein schreiend angstgebet!
Aus tiffster tiff wird, Herr, zu dir gefleht!
Herr, höhr, erhöhr um deines Sohnes Warheit,
Um deines Christs ni ausgesprochner klarheit,
In meiner noth und sibender gefahrheit.
Der 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[47] Der 9. (69.) Kühlpsalm

Nachdem er den 3. Mertz verborgner weise alleine von Amsterdam aufbrechend, über Leiden, Delph, Maslandschleut, Bril, Harwitsch, Colchester, Boo, am 7 tage, den 10. Mertz, London zum drittenmahl betrat; gesungen zwischen Hol- und Engeland im Pakketboot den 5. Mertz, und in London an der Ostervormittwoche, den 3 Aprill 1681.


1.
Hertzallerlibster, höhr, was nun dein kind fürbringet!
Ich komme neu vor deinen thron!
Dein Geist regt meinen Geist, das er dein lob besinget!
Vergangen ist figur und hohn!
Das Wesen naht zur höchsten Kron!
Dein Weg bleibt wunderlich! dein gang wird recht vernommen!
Gottlob, das ich so weit durch deine Krafft gekommen.
2.
Ach Vater, dessen lib aus libe libesflammet!
Mein hertze schmeltzt in deiner glutt!
Gantzunausprechlich bleibt, was recht aus dir herstammet,
Beflutte mich mit deiner flutt!
Begüttre mich mit deinem blutt!
Ich bin dein Spigelglas und deiner Sonn absonnen!
Imehr du in mir sihst, i grösser wird dein bronnen!
3.
Rechtkindlichst lallt mein Mund, weil du dein Kind umarmest!
Das Einfalt mir von dir geschenkt!
Ich seh, mein Vater, wohl, wi du dich mein erbarmest!
Wi A.L.L.E.S. sich zum wesen lenkt!
Wi Jesusblutt mich himmlisch tränkt!
Ich werd imehr entzündt, imehr ich werd entzündet!
Dein Auge strahlt aus mir auf ewigst unergründet.
4.
Dein ist, was war und wird! Dein ist, was du Uns gibest!
Du schuffest Uns zu deiner lust!
Gehorsam Einfalt ist, di du auf ewigst libest!
Wir saugen si aus deiner brust!
Wir schmekken, was dir nur bewust!
Du forschst in Einfalt aus dein unerforschlichst tausend!
Vertausendtausendfachst, was nur einfältigsausend.
[48] 5.
Dein ewigst Wesen spilt in unser Zeiten spilen.
Ich werd in dir, du mir ergetzt!
O Worte über Uns! Ein fühlen übers fühlen!
Wo werden wir nun hinversätzt?
Was wird aus Gott in Uns geätzt?
Wir sinken mehr in dich, imehr wir dir aufsteigen:
I höher wir erhöht, i tiffer wird mein neigen.
6.
Du modelst Uns nach dir, einhauchend deinen Odem!
Dein Model wird mit dir durchglüht!
Wir brodmen auf zu Gott den ewiglichten brodem!
Der gleich mit Gott in Gott ausblüht,
Und doch im hertzen neueinziht!
Das Model scheinet gleich, von dem es wird genommen,
Wann wahre Einfalt ist aus Gott in Uns entglommen.
7.
Gottlob! Gottdank! Gottpreis! Dis sei imehr erklungen,
Imehr es ewigst von mir klang!
Gottlob! Gottdank! Gottpreis! Dis sei imehr gesungen,
Imehr es ewigst mein gesang!
Imehr es ewigst von mir drang!
Gottlob! Gottdank! Gottpreis! Mit ewigem zerbreiten!
Dein istwarwird, was warwirdist, und wirdistwar in allen Ewikeiten.
Der 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 10. (70.) Kühlpsalm

Als di längstumsehende Magdalena, durch des Satans trib unverhofft nach London kommend, ihr gerichte erst anzündete; Badhors fall und ihre gäntzliche Verstossung im erstem saat säete; in so unverhoffter zerbrechungsdräuung mitten im sig um gegenstand geflehet zu London den 8 Aprill 1681.


1.
Schau, Vater, her! Steh auf in deiner krafft!
Steh auf, steh auf! Zerbrich di höllenschafft!
Du bist mein Sig! durch dich ist mein bewegen!
Um dich mein thun! Aus dir mein gantzes regen!
2.
Dein Werk ist gros, das nun mit mir vollführt!
Höchstwunderlichst, was mich aus dir bezirt!
Weit seltener, als noch auf Erd geschehen!
Steh, Vater, auf! Ach sih auf dises flehen!
[49] 3.
Was Vogel ist so herrlich licht und Weis!
Gefihl er mir, und such an ihm ich preis.
Wi küss ich ihn? so freundlich? ungescheidet?
Ich war entblösst und werde neu bekleidet.
4.
Welch schnabel? Ach! den strakks der Vogel wetzt?
Was schlangenschwantz? Hat diser mich ergetzt?
Als er den arm mit seinem ringe ringet,
So fühlt mein fleisch, was stachel ihm eindringet.
5.
Zertret ich ihn? Zuend ist di gefahr?
Wi aber Wi? Was werd ich, Ach! gewahr?
Lebt noch die haut? kan sich ein band noch rühren?
Es wil den hals noch schädlicher umschnüren.
6.
Du Vogelschlang! Dein anschlag ist mir kund!
Mein treten macht aus dir ein grosses bund.
Werd immerhin mit grossen händen eines!
Mein Jesus ist der stein des kaisersteines.
7.
Schau, Mutter, schau, di auf dem Monde sigt!
Welch Vorfall ist, durch den dein kind umkrigt?
Es wolte mich sehrhöchst gefährlich sichten.
Nihm hin den sig, den Gott gewollt zurichten.
8.
Was schrekklich ding! Halt, Teufel! Teufel, halt!
Jehovah bricht aus mir nun di gewalt!
Du wolst umsonst di Mutter mir vergifften:
Dein Schlangenkopff mag ferner Uns nicht sifften.
7.
Schau, Mutter, schau, wi alles steht erfüllt!
Wi gantz und gar dein Kühlmann ist verhüllt!
Ach! Umsehn, Ach! Wi hastdu Loth betrübet?
Doch sih di Braut, di Gott aufs neu mir gibet.
8.
Weg, Satan, Weg! Umsonst werd ich verkauft!
Umsonst! umsonst! Umsonst, was Judas schnaubt!
Ich eile heut im Amsterdam zum Wesen!
Jehovah hat di Wunden gantz genesen!)
[50] 9.
Gott trat in mir dich, Teufel, unter fus!
Dein gifftflus sei mir nun ein zukkergus!
Höhr, Hölle, höhr! Nun wird Gott strakks anschlagen.
Du solst hinfort auf ewig mir verzagen.
10.
Auf, Mutter, auf! Hir schmacht, was dich erschrekkt!
Gefahr ist A.V.S.! Der Teufel ist entdekkt!
Jehova ist in Jesus ausgeflossen:
Der fersenstich gleich einem pfeil verschossen.
11.
Zwar Lucifer verlarvtt sich Engelschön,
Und kam zu Uns mit heiligem gethön:
Doch Jesus hat den Evensbis gerochen,
Das er di höll in mir aufs neu zerbrochen.
12.
Welch Kirchenhund, der grimmigst mich anfällt?
Ich werff ihn weg, imehr er mich anbellt.
Er schleppt sein klotz und wil mich doch nicht lassen,
Bis Gottesgrimm ihn mus im grimm erblassen.
13.
Ich werd und werd mit vollem sig beschenkt:
Es mus vergehn, was meine Seele kränkt.
Auf, Mutter, Auf! Gott ist, der Uns verzükket,
Der dich und mich dem Drachenmaul entrükket.
14.
So ists! So gehts! Doch ists erschrekklich schwer,
Was mich nun mehr umlägert vor ein heer!
Wann Ziklag weg, ist David erst in nöthen:
Sein Eigenvolk wil ihn aus Unmutt tödten.
15.
Schau, Vater, her, was sich mit mir beginnt!
Du prüfest kaum! Schau, schau, wi Treu verrinnt!
Di reine lib ist idem hertz entzogen:
Man libet nur, so lang du bist gewogen.
16.
Dein wunderweg der ärgert alle hoch:
Kein Einger wil aufnehmen Christi joch.
Ein greuel heist die gröste Gottesleitung,
Weil tiffes schwartz des lichtsten lichts begleitung.
17.
Hat Mosen nicht sein Volk so offt versucht?
Es lästert Gott, bis A.L.L.E.S. ohne frucht.
[51]
Als Gott entzeucht drauf sein uneignes leben,
Wil ider schuld der Mosesunschuld geben.
18.
Als man mit Gott erobern sol das land,
Heult iderman, und ist von Gott verwandt:
Gott wirfft si weg; Dann wil ein ider zihen.
Man klagt noch vil ob seinem falln und flihen.
19.
Was wunder, das nun Gotts verheischen fehlt?
Was Gott verbott, das hat man ihm erwehlt.
Der Spottgeist wil noch Gottesgeist verspotten:
Er ist gantzfalsch den Gottsvergessnen rotten.
20.
Du gabest mir zum Wesen Volk und haus,
Vermähltest mich und wächst es herrlichst raus:
Si welkten bald, als deine Probstund kommen.
Gott, Gott! mein Gott! Was hab ich nicht vernommen?
21.
Ich glaubte dir und folgte deinem Recht:
Lis sorgen dich in Einfalt wunderschlecht.
Nun sorge Gott, nachdem si mich mishandeln,
Als du verstissst, di nicht mit dir mehr wandeln.
22.
Du schmeltztest mich, als si sich umgekehrt!
Unsprechlich schmertz, der doch dein gold bewährt.
Was schmach? was leid? welch lästern? schwärtzen? schelten?
Sol ich auch hir noch ihrer, Gott, entgelten?
23.
Imehr ich that, i strenger ward dein Ernst.
Du nahmst mir A.L.L.S., weil du si gantz auskernst.
Mein Gott, Mein Gott! Ich schrei um Jesusleiden!
Du thust, nicht ich, mein Gott, dis harte scheiden.
24.
Was sol ich thun? mein Gott, gib deine lehr!
Wi lange sol man lästern deine ehr?
Hir ist dein Wurm! Las mich, nicht dich, vertreten!
Vernihm, vernihm, mein feurigernstes Beten.
25.
Gott, Gott, mein Gott! Steh auf in deiner Krafft!
Gott, Gott, mein Gott! Zerbrich di Höllenschafft!
Du bist mein Sig! Durch Dich ist mein bewegen!
Um dich mein thun! Aus dir mein gantzes regen!
Der 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[52] Der 11. (71.) Kühlpsalm

Als er sich sahe mit Jesu Christo auferstehen am Ostertage, und Calvaria der verfolgung am Charfreitage selbst vergehen; das Constantinopel aber der allgemeinen bekehrung völligst zum hafen anseilen; nach völliger widerbringung gleichgejauchtzet zu London am Ostertage den 14 Aprill. 1681.


1.
Auf, Seel! Auf, jubilir! Mein Jesus ist erstanden!
Und wir mit ihm, di wir mit ihm verdrükkt!
Auf, Seel, im höchsten thon! der weltschlus steht in schanden!
Nun schmükket Uns, was Uns vor hat entschmükkt!
Wir stehen auf mit vollem Sig beglükkt!
2.
Di Marter ist vorbei! Das grab ist voller leben!
Di Wächter flohn, als Jesus Christ erscheint!
Der hauffen fürchtet Uns, der Uns zuvor umgeben!
Der Tod trifft si, der vor auf Uns vermeint:
Das Kreutz und grab hat Uns allein ger(h)eint.
3.
Auf, David! Harffe A.V.S. das Wesen deines zeichen!
Auf, Constantin, der du in York gekrönt!
Was du vorfigurirst, mus gleich das Zil erreichen!
Christ fodert ein, was er dem Nimrod lehnt:
Das virreich fällt, weil Christi thron bethrönt.

Zweiter Theil,

Als er sahe gleich nach Magdalenens 14. 15. 16. Mayens aufbruch nach Amsterdam, seinen Yorkischen Himmelfahrtstag am Himmelfahrtstage nach 5 Jahren bewesen aus London nach Islington durch ein wunder am 21 und 22 Mai zur Jerusalemsfigur geführet; Voller jauchtzen zu Islington den 25. May 1681.

1. 4.
Auf, Seel! Auf! Jesus ist zu rechten aufgefahren,
Und wir mit ihm, di wir durch ihn gesigt!
Auf, Auf! Frohlokkt mit Uns, ihr heilge Engelscharen!
Lobjauchtzt den Herrn, weil Satan unterligt:
Der wird bekrigt, der Uns zuvor bekrigt.
[53] 2. 5.
Das Virtzig ist hinweg! Das Virtzig der Versuchung!
Das Virtzigdrei! Di virtzigvirtzigzahl!
Der fluch verfluchet selbst di eigene verfluchung!
Di strahlen sind vom erstem Edensstrahl:
Das Wundenfünff bleibt unser Ehrenmahl.
3. 6.
Das Pfingsten ist nun nah! Wir warten, wi befohlen!
Das hertze fuhr mit Jesu hertz empor!
Wir halten himmelfahrt der Erden hochverhohlen!
Es feirt mit Uns der beiden Throne chor!
Di himmelfahrt der Kühlzeit kommet vor!

Dritter Theil,

Als di Prophetin, Anna Wentwortin am 29 Mai göttlichen befehl bekam, ihn als einen Propheten am 11 Junius zu sprechen, und Satanas gleich seine Capelle durch di bezauberte Gertrud Bromhall von weitem beisätzte; unter wichtigen betrachtungen des so auserordentlicheintretenden Pfingsten gelassen ausgesprochen zu Islington den 15 Junius 1681.

1. 7.
Auf, Seel! Auf! Jesus naht mit seinem himmelsbrausen!
Er weht Uns an, di wir mit ihm erfüllt!
Das gantze Erdenhaus empfindet strakks dis sausen!
Di feurge zung, di keine zunge stillt!
Di dritte Zeit der Wunder wird enthüllt.
2. 8.
Jehovah! Ists dein ruf, den du mir zugeschikket?
Ists dein befehl? In deiner eignen stund?
Jehovah! Steh vor mich, das Satanstrug verdrükket!
Mach deine krafft, als mein Erretter, kund!
Jehovah, sprich! Das Wesen sei dein Mund.
3. 9.
Jehovah, es ist dein! Ich sink in Jesu wunden!
Zerbrich das Wort, was dir dein Wort zerbricht!
Jehovah, löse Uns! Der Satan sei gebunden!
Sein falscher Geist erwekke dein Gericht!
Jehovah, Auf! Mein Vater, schweige nicht!
Der 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2
1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[54] Der 12. (72.) Kühlpsalm

Als er in göttlichem tribe aus London den 4 Julius zum Egyptischen Jacob, den Hertzog von York eilend, über Stanford, York, Richmont, Durham, Newcastle, Barwick, zu Edenburg in Schottland den 16 Julius ankam, voller tiffen, wunder, zukünfftiges mit bindung Engellands vor 42 Monden unter dem Päbstischen Yorker angestimmet den 10 Jul. in York und in Edenburg den 19. 20. Jul. 1681.


1.
Ach, Ach, Egypten, Ach, das du recht Scotisch heist,
Mit finsternis verdekkt!
Schau, Gottes Wunder, schau, das nun in York aufreist,
Wo Constantin erwekkt!
Ein feurig Wesen naht im allerlichtstem lichte
Zu deinem Sechsgerichte!
Es schleiffet dich, und alle deine Reich,
Bis Berge sind den thälern gleich.
Ach, Ach, Egypten, Ach! Schau das versprochne kommen!
Du leschst zulangsam, Ach! Dein leib ist schon entglommen.
2.
Beweine dein Geschlecht, wi Rahel ihrs beweint,
Wi Sion ihrs beklagt!
Nun ist dir Gottes hertz, wi deines vor, versteint:
Sih, wi bei Uns nun tagt!
O Unaussprechlich glantz, und noch im erstem blikke!
Welch Unglükk aus dem glükke?
Es fährt auf dich und deine finstre nacht,
Bis Scotien gantz unterbracht.
Heul! falscher Jacob, heul! Heil, Römscher Yorker, heile.
Dem wahrem Jacobsstamm wird A.L.L.E.S. nun zum theile.
3.
Constantinopel, jauchtz! Aus York kommt neu hervor,
Der im Christkreutze sigt!
Dein Ismael empfängt, was Ismael verlohr,
Weil Rom und York erligt!
Das einge Christuskreutz ist nun zehneinig worden
Vom Morgen und von Norden.
Zehneinig ist auch unsers Yorkes stärk
[55]
Zum allerhöchstem Gotteswerk.
Constantinopel, jauchtz! Constantinopel, prahle!
Nun nahet dir der kern nach Constantinens schale!
4.
Das feuriglichte licht ist, Scotien, nun da!
Es scheint dir unerfast!
Das licht brennt aus dir fort! Wer ist, der dis an sah?
Du kennst nicht, was du hast!
Es fährt aus dir in eil! Aus deinen finsternissen!
Rom wird es ewigst büssen.
Es fährt aus dir nach dem Egyptschem stuhl,
Dem Scotischem Fegfeuerpfuhl.
Auf, Volk im finsterm Land! Dis licht wird dich erfreuen!
Besonnenmeeren dich! di finsternis zerstreuen.
5.
Egyptscher Jacob, Ach! Dein Zepter ist nur glas!
Er bricht und bricht in Nichts!
Genüsse thron und kron, wi Pharao genas,
Um deines stoltzen Ichts.
Darum bistdu erwählt vom falschem Jacobssamen,
Das gros sei Gottesnahmen!
Dein Jacob lis den Mann, den Gott der Herr erkohr,
Dadurch er sich und dich verlohr.
Eur Vater muste theur di Fridrichsschmach erfahren:
Jehovah wolt vor euch di hefen gantz bewahren.
6.
Friedleeres Fridenreich, das euer Jacob pflag,
Als Gott den Fridrich krönt!
Untreue Labansart! der gantzen Welt gesag!
Mit was wird si beschönt?
Der Eifer Gottes hat dis schrekklichst heimgesuchet,
Und eur Geschlecht verfluchet.
Eurs Jacobs zeit di ward durch gifft verkürtzt,
Und unerhöhrt sein Sohn gestürtzt.
Das dritt und virdte glid schwebt erst in grausen nöthen:
Der gantze Erdkreis wird vor seinem end erröthen.
7.
Gott straffte vor so hoch, als noch weit minder schuld,
Was wird nun itz geschehn?
Misbrauchet man mit ernst Jehovens huldgedult?
[56]
Wil man zu todten flehn?
Sol Rom nun erst sein Rom in eurem Rom erhöhen?
Wolann, ihr sollt vergehen.
Rom sol mit euch empfangen seinen schlus
Vor seinem falschen Judaskus.
Höhr, Himmel! Erde, höhr! Eh mus eur abgrund brechen,
Eh dis Geschlechte sol den Fridrich länger schwächen.
8.
Herab, Egyptisch Rom! Herab, Egyptisch Fürst!
Herab, Egyptisch Schutz!
Ich reiss und reiss auf Rom, da du nichts merken wirst:
Trutz sei nun aller trutz.
Mein goldschwerd ist geschärfft mit feuerlichter hitze,
Gespitzet ohne spitze!
Es schneidt und schneidt, als ni ein schwerd noch schnit,
Bis Babel ist von glid aus glid!
Empfinde, Pharao, di Pharaonsche plagen.
Dein Flinkerwagen fällt vor unserm güldnem wagen.
9.
JehovaJesus gibt dem Kühlmann seine krafft:
Sein Königreich ist fest.
JehovaJesus hat den Kohlmann weggeschafft
Mit allem seinem Rest.
JehovaJesus gab im Böhmschen Jacob segen,
Um Jacob recht zu wägen.
Di Wagschal ist nach Gottes heilgem Recht
In allen Zahlen wunderschlecht.
Des Kohlmanns Jacob hat zuleicht und schwer gewogen:
Des Kühlmanns Jacob hat nach Gotteswink gezogen.
10.
Kühlmannisir, mein Geist, das alle Welt gekühlt,
Das alle Welt entkohlt!
Gerechtikeit und Frid sei widerum gekühlt!
Di gütt und treu gehohlt!
Des Treibers last sei A.V.S.! Verfolgung müsse schwinden!
Frohlokken sich einfinden!
Di Eintracht wohn in idem voller lust!
Ein Kindlich Geist sei nur bewust!
[57]
Gehorsam Einfalt sei des Königreiches mauren,
Das in der Ewikeit, nicht nur auf Erd wird tauren.
11.
Lobsinget Gott den Herrn, der Uns so gar erhöhrt
In sibner proben glutt!
Sein hülfschutz schützte Uns, das wir gantz unversehrt!
Sein auge war Uns gutt.
Gott gab, was i begehrt in allem hauptvornehmen
Zu aller gräm und schämen.
Der Uns gesalbt, der half Uns mit gewalt:
Sein himmel stritt so mannigfalt.
Gott rif mir, und ich kam! Gott höhrte auch mein ruffen!
Di siben proben sind nun siben thronesstuffen.
12.
Mein Heiland, Herr, mein Gott! Ich freu mich deiner stärk!
Des hertzens wunsch wird dar!
Du segenströmst auf mich! Ich bin dein Wunderwerk!
Hutt, thron und Kron ist klahr.
Belebst, beehrst, bezirst! Du machest Uns zur segnung!
Du bist di freudbegegnung!
Du findst di Feind und frissst si in dem feur!
Si sind der welt ein Ungeheur.
Ihr übler anschlag ist auf si zurükkgeprellet:
Ich bin der fremden haupt, und jene sind zerschellet.
13.
Nun hastdu mich erwekkt; aus allem volk erwählt!
Erhalte mich, mein Hort!
Weicht, Feinde! Falsche, weicht! Seht, wi ihr ewig fehlt!
Jehovah ist mein Port!
Mein Vater! Jah! Mein Gott! Ich sinke vor dir nider!
Sei nimmer mir zuwider!
Es ist dein schwur! dein wort! dein ewig bund!
Es sprach dein Mund von Mund zu Mund.
Du kanst aus steinen mir auch reinen samen geben!
Dein hertze müss dein hertz aus meinem hertz erheben.
14.
O blüh, Gerechtikeit, so lang mein adem haucht!
Verdrükkung ist ans end!
Hauptfriden, blüh und blüh, so lang mein brodem raucht,
Den ich zu Gott aufsend.
[58]
Gerechte, freuet euch! Eur Erndzeit ist erschinen!
Grünt, grünt ein ewig grünen!
Christina, wi? Du wahres Christinnbild!
Wird nun dein wunsch anitz erfüllt?
Du lebst in unser Seel mit allen Gottsgesandten!
Jauchtzt, Brüder! Schwestern, jauchtzt! Jauchtzt alle Geistverwandten!
15.
Printz Jesus! Hauptmonarch! Dein ist nur diser Sig!
Vom meer bis an das meer!
Dein ist di herrlikeit! Dein ist der wunderkrig!
Dein sind di beide heer!
Ich bin dein Knechtchen nur, O König aller König!
Verdine gros noch wenig!
Gelobet sei Gott Vater, Sohn und Geist,
Der sei davor allein gepreist!
Gelobet sei dein nahm mit ewigem gepränge!
Verherrlicht seinen ruhm, Virfache Erdengänge!
16.
Quellt, Insuln, Gotteslob, Bringt, Könige, Geschenk!
Auf, Auf, West, Nord, Ost, Sud!
Säumt, säumt euch, Völker, nicht! Seid Gottes ingedenk!
Der euch zur hochzeit lud!
Frohlokkt, frohlokkt mit mir in unserm Gott der Götter,
Dem eintzigem Erretter!
Folgt, folgt ihm nach, wi billichst euch gezihmt,
So werdet ihr von ihm gerühmt.
Bei jah sei euer schwur! Bei jah dem wahrem Amen!
Ein Lügner falle hin, wi Gottesfeind umkamen.
17.
Recht ist mein Lobespsalm! Genade mein Gesang!
Recht, wi es Gott befahl!
Genade, wi vor Gott si ewiglich erklang
Im ewigewgem strahl!
Was in den Himmeln ist nach Gotteswill entschlossen,
Ist hir auch zugeflossen.
Das untre ist des Obern irrdscher Ris,
Nach dem Original gewis.
Wann dises Untre Reich dem vater überlassen,
Wird seine leiblikeit das Obre geistlich fassen.
[59] 18.
Sanfftmüttig ist mein weg, mit fürsicht untermengt,
Vom Zorne unverletzt!
Ein Jachzorn hat sehr offt nur bösen zorn erzwängt,
Der böse frucht gesätzt.
Im mittelwege ist mit seinem Volk zuhandeln,
Und in dem haus zuwandeln.
Des Königs Haus ist alles volkes zil,
Nachdem sich ider richten wil.
So lang des Königs Burg ein Spigel bleibet allen,
Kan Gottesgnade nicht vom Königreiche wallen.
19.
Treuredlich ist mein hertz, ein Feind vor böser sach,
Des Teufels eignem fund!
Di Übertreter sind bei mir im Ungemach
Vom innerm Seelengrund.
Wer übertreter libt, ist selbst der übertreter,
Und seines Reichs Ausjäther.
Verkehrte, Weg! Di Bosheit ist mir greul!
Verleumdung hat bei mir nicht theil.
Unzeitigstoltzer Mutt in inneren gedanken
Wankt wankelvoll bei mir, wi er bei sich mus wanken.
20.
Untreue, weicht von mir! Di Welt ward so verderbt!
Das unrecht ist mir gifft!
Wer seinen Gott ernst ehrt, hat meine gunst geerbt
Mit unausleschbar Schrifft.
Gottlosen, Eilet, eilt! Nicht einer sol verbleiben:
Ich wil euch all aufreiben.
Jehovens Reich verträgt kein falsches thun:
Wer falsch, der wird bei mir nicht ruhn.
Der ist ein unterthan, der ewig dort mein Bruder:
Wer Christi leben lebt, der führt mit mir das ruder.
21.
Weh, weh, Egypter, weh! Sih, wi dein Reich versinkt,
Nun Gottesölbaum bäumt!
Weh, weh, Egypter, weh! Wer mit der huhre trinkt,
Wird mit ihr aufgeräumt!
Das seelge Jahr ist dar, davon Christina zeugte,
[60]
Als si dich, Yorker, beugte.
Ihr seelgers jahr wird folgen überschnell,
Wi eine well, nach einer well.
Weh, weh, Egypter, weh! verdupple Romeszigel!
Wohl, wohl, wohl Israel! wir haben wunderflügel.
22.
X trifft nun unsre Feind, das ewigewigst daurt,
Weil wir durch Kreutz das Kreutz!
Das Lamm ist nun ein Löw! Schaurt, Feinde! Feinde, schaurt!
Reitz, Pharao, reitz, reitz!
Wir brülln mit feur und licht im eifer höchstergrimmet,
Bis Babel durchfeurglimmet.
Wir fallen an durch Gott unendlich stark:
Verschlingen dir dein inners mark.
Ächtz, ächtz und ächtz! Di Pfeile sind bereitet!
JehovaJesus ist, der mich nach Rom begleitet.
23.
York, York! Wir fuhrn aus dir nach ödenburgs gefild,
Zum ödens Jacobs fall!
York, York! wir fahrn zurükk, bis Edenburg gebildt
Zum Edens Jacobs A.L.L!
Gottlob, es ist vollbracht, um was wir also pfeilten,
Auf Scotien zueilten.
Wir haben fest verrigelt Edens thor:
Dein Jacob kan nimals empor.
Rom wird zur ödenburg, hat ödnis zuerwarten:
York wird zur Edenburg, und neuem Edensgarten.
24.
Zusigle, meine Seel, mit Gottes Ehrenlob!
Spring in Mariens Wonn!
JehovaJesus ist, der seinen Knecht erhob:
Mein Heiland, meine Sonn!
Von nun an werden mich verseelgen alle zungen,
Bei denen dis erklungen.
Gott hats gethan nach seiner eigenwahl:
Sein war ist wird es allzumahl.
JehovaJesus krönt, thrönt, söhnt den ärmsten aller armen:

Sein war, ist, wird, sein ist, wird, war, sein wird, war, ist, dis wunder voll, hoch, reich erbarmen.

[61] 1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der Kühlfigur

Stat des 72 Psalmes Endes der Gebete Davids, des Sohnes Isai, nachdem er den 22 Julius von Edenburg ausreitend mit guttem wetter, so plötzliche stürme vom Himmel und fälle auf Erden mit höchster gefahr 5 tage nach ein ander erfahren; ausgesprochen nahe bei London und Islington in seiner ankunfft den 31 Julius 1681.


Di stunde naht! Ich komme auf dich zu!
Das wesen eilt! Hinweg ist deine Ruh!
2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2
[Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses

1. Nachdem 42 Monden alles an ihme selbsten erfüllet vom 31 Jul. 1681. an, in dem 42 monatlichem concentrirtem Wunder der beiden zeugen, und er nun am göttlichem geheimnis beweget, gereget den sententz über den König von Engelland, Carl den 2. aussprach zu Amsterdam den 31 Jenner 1685, darauf er den 15 und 16 Febr. 1685. starb.


Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!
Du fällest in das grab, das du dem Kühlmann grubst.
Elias zeit ist hin durch zweiundvirtzig Monden.
Nun komm ich kräfftig an mit Jesus Millionen:
Der Himmel und di Erd vollführet den befehl,
Und ides Element sucht seinen Adam neu.
Nun trifft das wesen dich, das mich zuvor getroffen!
Nun fleucht weg deine ruh, wi vor flog meine weg.
Gott gibt mir, Carl, dein Reich! Gib her Kron, Hutt und Zepter!
[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!]

2. Nachdem gleich vor 42 tagen, den 16 Febr. 1685 König Carl der Zweite vor tod und Jacob der Zweite vor König zu seines Kühlpsalmes erfüllung, in London ausgeruffen war, und auch der 3 Mai zur Krönung bestimmet, zum fatalschlus seiner dreien Ernstschreiben an den Tyrannen, und neuem Aufbot des Grosbritaniens feurig ausgesprochen zu Amsterdam, am Babylonschen 30 Mertz, 42 Monden nach dem 6 Pariserschreiben, den 11 Kühlerstmonden des 5825 Weltjahres und 1685 Christjahres.


1.
Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!
Di Kron ist eitel glas, der thron ist ohne grund.
[62]
Du hast, was du verlangst, durch zweiundvirtzig tage!
Drum hörtstu rätzel noch in meiner donnerstimme.
Dein Bruder fil dahinn, als meine Monden weg,
Das alle Welt erlern aus uns Jehovahs wort,
Als ihn das wesen traf, das mich so lang betroffen.
Es floh weg seine ruh, als meine ruh beginnt.
Gott gab mir, Carl, dein Reich! Frei ward Kron, Hutt und Zepter!
2.
Herab, du falscher Erb, aus deiner Pharons stelle!
Kein Kohlmann stehet mehr, nun Kühlmanns stunde drabt.
Du sahest meinen ernst mit Ludewig, dem Saule,
Zum zeichen, das gewis der Eiferris des Davids!
So hoch di grosse macht, auf welche Frankreich pucht,
Das dich zustützen meint im falschem Romesschlus;
So ist si doch nur staub vor unserm stab undschleuder.
Der Rohrstab Frankreichs kan dir, Jacob, helfen nichts.
Gott gibt mir, Ludwig, dich! Gib her Kron, Hutt und Zepter!
3.
Herab, Saul! Es ist zeit! Las Rom und Todte helffen!
Des Drabitzs blutt wird schwer von deiner hand gesucht.
Eil, eil im vollem trutz auf Kühlmanns Jesulitter!
Si gehn nach Jacobs Reich, Printz Frideriches Erbnis!
Steh, Allerchristlichster, dem Glaubbeschützer bei!
Was solte Josua den falschen Göttern thun?
Weicht von dem Mittelmeer! vom gantzen Oceane!
Di gantze Seefahrt ist dem Fridensreich geschenkt.
Auf, Jacob, Ludewig! Gebt her Kron, Hutt und Zepter!
Der 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 13. (73). Kühlpsalm

Als er nach seiner Edenburgischen zurükkunfft nach Islington, durch gantze hauffen wahrer und falscher Propheten und Prophetinnen, unter dem eröffnetem Eliascentrum über Engelland, so häuffig umschlossen, durch zäuberer und Gertruden angefochten, durch Freunde und Feinde Magdalenen und Injurien verwikkelt worden, und endlich wegen seiner Jerusalemschen Reise vom Badhors verrathen, verkauffet, ausgestossen, darüber sein Kotterisches wunderschlachten Eliens vom 28 August 1681 bis den 28 Februar 1685 durch 42 Monden gestopffet,[63] der fluch vom 1 Jenner 1682 bis zum 1 Julius 1685 durch 42 Monden entstekket, und das Central kommen durch 2 tage, 4 tage und fast einen halben in 45 neuen Kühlpsalmen neu bereitet; abecediret an seinem Ausstossungstage aus Islington, zu London den 28 Augustus und auf seiner Jerusalemsreise zu Paris den 14 und 15 Sept. 1681.


1.
Aw weh, Jerusalem, das Christenheit benennt!
Ich stimme an in klag dein klagelid!
Jehovens Rache ist noch zehnfach mehr entbrennt!
Noch zehnfach mehr verstösstdu Jesusfrid!
Mein hertz ist gäntzlich matt!
Der falschen Libe satt!
In hauptgefahr nach seel, geist, leib gesätzt,
Wiwohl noch unverletzt.
Ich muste recht di schöne libe schmekken,
Das ich dich könt, Jerusalem, entdekken.
2.
Bethränt, bethränt, bethränt den jammervollen stand!
Das Elend ist (Ach!) zuerzählen leid!
Es sinkt zum Abgrundsgrund der falschen Christenland!
Kein Wächter merkt auf dise Trauerzeit.
Di Besten sind voll trug:
Durch Satan überklug.
Si haben mir verschlossen Gottesschlus,
Das ich erschrekken mus.
Erschrekklich ist mein schrekklichs widerfahren:
Weh, weh und weh den höchstverlohrnen scharen.
3.
Christ ist nun Antichrist, weil er als Löw erwacht!
Ein ider dint nur Gott nach seinem sinn!
Jehovens will geschiht nach idens willens nacht!
In ihrer Schrifft ist keine Schrifft mehr inn!
Si fodern zeichen vil
In aller zeichen zil.
Di Gott erwählt, sind ihnen in dem fall,
Wann Gott in allem A.L.L.
Si schildern, ach! nach sich di Gottesleitung:
Verkennen gantz di Gottes Vorbereitung.
[64] 4.
Der Teufel lästert hoch, und heist dis Gottesruh:
Gelassenheit wird (weist nicht) welches ding.
Der höchstgeheimste Rath fällt heut der Falschheit zu!
Das Centrum ist im Centrum gantz gering.
Jehovens Eigenschafft
Wird der Geschöpffe krafft!
Das ewge licht des ewiglichten Lichts
Ist nur ein eignes Ichts!
Wir zittern, Ach! Jehovah, unser leben!
Erbarm, erbarm um Jesus Kreutzvergeben.
5.
Einfältig wandeln ist verspottet aller Orts,
Wann wir blos sehn auf dich, einfältig Eins!
Dein Wort ist leerer schein, O wort Jehovens Worts!
Der Abelstamm ist heut der stamm des Kains.
Bei ider neuen zahl
Ist ein neu Grabesmahl!
Wir sind verstürtzt! bestürtzt wird unser ohr,
Weil es dich stets verlohr!
Ach, Engel, Ach, di ihr mit Uns stets wandelt!
Wi werdet ihr von Brüdern misgehandelt!
6.
Furchtsam zu Gotteswerk, verwegen seinem hertz,
Dis ist der Weg, den unsre Christen gehn!
Was aller Heilgen wunsch, ist unser Heilgen schertz!
Buchstaben sind auch wesentlichs verstehn!
Di Blindheit ist zu gros.
Jehovah, mach si los!
Wi aber, Ach? Dein lösen heist ihr strikk,
Ihr bitters ungelükk.
Im eignem will mit Pharaon verharten
Ist disem Volk ein Paradischer garten.
7.
Gottlose! Seht ihr nicht der siben zeichen hauf!
Ihr seht, wi vor Jerusalem si sah.
Gottlos! Es ist vollbracht eur sündenvoller lauf:
Das Sechsgericht ist endlich da, nicht nah.
Di zeichen zeichnen ab,
Jerusalem, dein Grab!
[65]
Ist nimand noch, der heilger Warheit glaubt?
Nichts hilfet, ob man schnaubt.
Der ausgang wird di zeichen ernst erklähren:
Eur asch und graus sol ewig si bewähren.
8.
Hab acht, Jerusalem, auf deine siben Stern!
Auf siben, di schon deinen Pol beflammt!
Was würkt der erste nicht? Lern, höchst verblendte, lern!
Sein dreissigst Jahr hat ihn noch nicht entstammt.
Der sibne bringet fort
Das Christusreich zum port.
Dein falsches Reich wil noch den tempel baun,
Und nicht aufs innre schaun.
Vespasian und Titus sind im kommen:
Si werden nicht, weil du gantz blind, vernommen.
9.
Jerusalemsches Rom! Dein Opffern ist umsunst.
Dein Opffer ist nach Christi Opffer greul.
Halt, Thyatira, halt di ungezähmte brunst!
War Gottes Lamm nicht dir zur schlachtung feil?
Drum lammet manche Kuh
In euers Tempels Ruh.
Ihr seht, wi vil der Wunder werden kund,
Weil dar der Kühlzeit Bund.
Das Moseslid wird mit dem Lammlid eines:
Di stund ist da, und ihr versteht noch keines.
10.
Klingt nicht im heiligstem noch manche wunderstimm?
Der vorhang ris schon längst beim erstem ris.
Lasst uns von hinnen zihn vorm letzten sturmes grimm!
Es ist genug! Eur ende ist gewis!
Ihr höhrt dis, und bleibt taub,
Bis ihr auch heut ein Raub.
Di Wolkenheer und ander abentheur
Sind heut kein Ungeheur.
I grösserer der Kühlzeit vorbewegung,
I minder wird der falschen Christen regung.
11.
Laut weht manch Anani sein sibenweh, sein A.U.S!
Versibenweht, was jener dort beklagt!
[66]
Schon siben sibenjahr schallt weh durch land und haus!
Weh, weh und weh, und was ein wehmund sagt.
Weh Päbsten! Kaisern, weh!
Weh allen i und eh!
Doch gross und klein erhärten stündlich mehr:
Si geben kein gehöhr.
Das Sechsgericht magnetisirt im Babel:
Si fabeln A.L.L.S, bis wesen ihre fabel.
12.
Manch Falschprophet entsteht durch Gottesfeuerrach,
Der lügenvoll durch falsche geister werkt!
Dis tausendfältiget, Jerusalem, dein Ach:
Verblendet dich, das man auf Gott nicht merkt.
Dis ist der rechte lohn
Vor der Propheten hohn.
Dis zeichen ist, das billichst man erwekkt,
Als Gottes Geist verdekkt.
Wer Christi licht vor finsternis ausschreiet,
Dem hat mit Recht di Höll geprophezeiet.
13.
Nachdem vom Christusreich di Erdenkugel thönt,
Von dessen Printz di Schrifften überfüllt,
Ist dis das Römsche Reich, das Christum erst entkrönt,
Und haben dis di zeichen vorgebildt?
Sein Tempel stehet fest,
Den Gott nicht fallen lässt.
Es trutzet hoch auf Gotteswort, auf Schrifft,
Das nichts dasselbe trifft.
Jerusalem ist heilig seinen augen:
Es röchelt letzt, doch sol noch alles taugen.
14.
Ohnmächtig wird das Rom vorm Ost und Nordensglantz,
Vorm Heldendrei, vor ihrem sibenheer!
Es hat sich kaum erhohlt auf seiner Götzenschantz;
Doch eilet es voll trutzens nach ins meer.
I grössre langmutt rif,
Imehr, das es nachlif.
Hartnekkiger hat noch kein Volk gepucht,
Als dises, das verflucht.
[67]
Jerusalem beginnt sein letztes sterben!
Es wil sich noch als Gottes Volk anfärben.
15.
Posaunt vor Ferdinand nach eurem hertzgewerb;
Vor Isabel; vor ihren Pristerstuhl!
Di fünffte Monarchi sei eures Babels Erb!
Was dritte Schrifft? Mit ihr zum höllenpfuhl.
Seid immerhin geschmükkt:
Noch virtzig Jahr beglükkt.
Habt Mosen, habt! Habt der Aposteln lehr,
Und brauchet nun nichts mehr!
Was, Kotter, was, mit allen seines gleichen?
Spricht Jesus selbst! Wir wollen doch nicht weichen.
16.
Quält Jeremie, qüält, di euch eur Jesus gibt!
Findt scrupel stets in Gotteswundergang!
Di Hesekile sein, nicht ihr, durch Gott versibt!
Ihr wort ist falsch! Seid ni vor ihnen bang!
Fahrt fort, wi ihr heut thut!
Es komm auf euch sein blutt.
Auf, kreutziget neu Jesum nach dem Geist,
Der euch betrügung heist.
Verblendte, laufft in Jude Kainschem tribe,
Im Caiphas Rath und seines Volkes libe.
17.
Rechtfertiget eur thun nach euer sinne Recht!
Selbst Christi Wort sei dann auf euer lipp!
Wahr ist, gehorsamen voll glauben ist euch schlecht;
Dem dunkeln zug zufolgen ist di klipp.
Der frühgezeigte zorn
Ist euer fallungsdorn.
Gott straffet früh in allerfrühster schuld
Aus Väterlicher huld.
Gott dräuet hoch, wann er wil unser schonen,
Das wir durch Bus i fester uns bethronen.
18.
Sehrblinder Aberwitz, den alle Welt noch hegt,
Wann Gott zu ihr Propheten schikket ernst.
[68]
Gott sätzet Jahr und stund erbarmensvoll bewegt,
Das du di Buss nur desto schneller lernst:
Verlängert tag von tag,
Weil er nicht straffen mag.
So lange noch ein fünkchen hoffnung glimmt,
Ist kein termin bestimmt.
Elias mus vor A.H.A.B. widerruffen,
Wann A.H.A.B. trat nur einen demuttstuffen.
19.
Traurt, Hanoniten, traurt, di ihr Gesandten schimpfft!
Erschrekklichst ist, wi David es sucht heim.
Di Gottsgesandten sind nun häuffigst verunglimmt,
Jerusalem, durch falscher träume seim:
Verhöhnt, verspeit, vernarrt,
Getödtet, schmachverscharrt.
Gott ärgert A.L.L.S., weil er sein wort verzeucht,
Das keiner doch erreicht.
Dis ärgernis ist zu dem gipffel kommen:
Den Heiligsten bleibt Jesus unvernommen.
20.
Verlohrne Christenheit! Es ist mit dir geschehn!
Jerusalem Europens ist verstokkt.
Jehovah der verwirfft dein falsches Jesusflehn!
Ich sehe dich, wi Sodom, angeblokkt.
Wer fährt herab zur prob,
Ob du gemacht so grob?
Wer kommt zur Stadt? welch zulauff? so gar schnell?
Nichts helffen Mausims wäll.
Mein Jesus wil verfremdt dich selbst durchwandeln,
Das ihr mit ihm nach euer art könnt handeln.
21.
Wohl, Sodom! Häuffe nur dein überdürres stroh!
Egypter herrsch, als Gott der Herr befahl.
Abgöttsche Isabel! Verachte feur und loh!
Wohl, räche noch den Gottverworffnen Baal.
Ahasja, hohle bald
Elien mit gewalt!
Nach Dodan auf, das man Elisen krig,
Nicht länger unterlig!
[69]
An, Lucifer! Ersuche brod aus steinen!
Führ auf di zinn! Erfodre Gotts verneinen!
22.
Xystir, Herodes, stoltz in Rom nach hertzenslust!
Ersinn, ersinn vil tausendfache Renk!
Ob durch der Magen Stern di Kühlzeit wird bewust!
Vergebenst! Sih, das strakks Jehovah lenk!
Sih, wi Egypten rufft
Aus des Egyptens grufft!
Sih, mit was stärk Jerusalem empfängt,
Als deines uns bedrängt!
Jerusalem kommt auf den ölbaum wider:
Jerusalem ligt an dem ölbaum nider.
23.
York, York, wir fuhrn aus dir, wi Constantin ausfuhr,
Als wir zurükk vom ödenburg geeilt!
Di Wunder fangen an in aller Creatur:
Dir worden erst di erstling ausgetheilt.
Des Römschen Jacobs trutz
Ist unsers Jacobs nutz:
Er gibt und gibt, was er dem Jacob nahm,
Mit Romes gröster scham.
Di Rose lilgt im Jesuelschem sprossen:
Ihr goldtau hat di gantze Welt umflossen.
24.
Zum zeuge sang ich dis, den Jesaias wis,
Den Jesus dir, O Londnersion, zeigt!
Ich blase kohlen auf, di Kohlmanns Rom aufblis,
Zum Gotteswerk, das Sions feinde beugt.
Jehovah kühlt di kühl:
Verwandte Babelsspil.
Verrätherei fällt auf Verräther kopff:
Es seudt des Nordens topff.
Ade und weh Jerusalem, dem kalten:
Glükkzu und Wohl Jerusalem, dem alten.
Der 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[70] Der 14. (74.) Kühlpsalm

Als er seine Islingtonische Ausstossung und verrathung der Römisch-Egyptisch-Jerusalemschen reise, in dem grossem Centrum bespigelte, als einen untergang seiner Brüder und Aufgang Romes; um hertzinnigliche Aussöhnung im wahrem Libesgeiste gesungen zu Paris den 19 Septemb. 1681.


1.
Erbarme dich, Herr Jesus, meiner Brüder,
Di dir und mir gefährlichst sind zuwider!
Si wissen nicht, was si uns thun,
In was vor lib und geist si ruhn.
Erbarme dich um dein erbarmen:
Verzeihe den verlohrnen Armen.
Si haben sich in eigenheit verstrikkt,
Und meinen sich mit deiner lib umglükkt.
Erbarm, erbarm, erbarm im zeichen aller zeichen!
Las si im Centrum nicht, wi si verschuldt, erbleichen.
2.
Behalte ni, mein Vater, ihr behalten,
Und wi so falsch si deinen eifer schalten!
Wi Satanas durch si gelaurt,
Das haut und sinn und geist mir schaurt.
Si wolten Gott nach sich regiren,
Und Gottesweg in sinne führen.
Dein dunkel ist weit über Menschbegrif,
Und recht ein stein, auf den man blindlings lif.
Vor deinem dunkel mag selbst Moses nicht bestehen;
Johann der Täufer mus gelassen hir nachgehen.
3.
Si sahen nichts in ihrem vollem sehen,
Und wolten doch mit Weisheit sich aufblähen.
Drum hatte Satan volle macht,
Das si so plötzlich unterbracht.
Dein heilges feur his aberglauben:
Si wolten dir di ehre rauben.
Um dein Gericht ward ihr Gericht erwekkt,
Bis lästerung von Feinden angestekkt.
Dein heilges feuerlicht und lichte feuerflamme
Ist ihnen finsternis und ihres irthums amme.
[71] 4.
Ach zörne nicht, mein Gott, um A.L.L.E.S. reitzen,
Dardurch si recht nun wären auszuweitzen!
Was ist ein Mensch? was ist sein werk?
Ach brauche ni di feuersstärk.
Si hättens wohl mit ernst verdinet:
Si würden ach nun all entgrünet.
Di bosheit ist uns allen angeerbt:
Wir sind weit mehr, als man gedenkt, verderbt.
Vergib, Jehovah, Ach, um Jesus deinen kindern!
Ach stosse si nicht weg mit Sodoms groben sündern!
5.
Gedenke nicht, mein Vater, dessen greuel,
Der Menschen ist, geschweige dir, ein scheuel,
Das heimlikeit geoffenbahrt,
Ja selbst dein Rath verrathen ward.
Man hat ach solches nicht verstanden,
Gebunden in des Satans banden:
Geärgert hoch, weil A.L.L.E.S. unbewährt,
Dem augenschein nur gäntzlich umgekehrt.
Verbirg, Jehovah, dis mit Jesus bitterm leiden:
Gedenke nur des gutts um Jesus Kreutzabscheiden.

Zweiter Theil,

Als er di schrekkliche verwegenheit Badhors in beraubung des hauses der Prophetin Wentwortin, zu trutz des Werkes Gottes, gleich anhöhrte, am 1 Sept. nach seiner Londnischen ausreise vorgefallen; um auszusöhnen dise beleidigung verletzter göttlicher Majestät, in ansehung aller der unfälle, diser 42 und 49 Monden im saat, gleich angestimmet zu Paris am 2 Oct. 1681.

1. 6.
Erbarme dich, Herr Jesus! Mir wird bange!
Erbarme dich! Geschiht dis zum Anfange!
Ach gantz verblendt, verrennt, verkappt!
Vom Satan schädlichst übertrappt!
Erbarme dich um deine Wunden!
Um alles leiden, das empfunden!
Eröffne noch, ists möglich, Aug und sinn!
[72]
Las sehen si, was dise lib halt inn!
Erbarm, erbarm, erbarm, eh mich dein feur anzihet!
Erschrekklichst wären si um ihre schuld verglühet.
2. 7.
Weh, Freunde, weh! welch frevel wird begonnen?
Traurt, traurt und traurt, eh alle lib entronnen.
Es ist kein Spil des Centrums art,
Das weh strakks voller wesen paart.
Sehr langsam ist es zuentzünden:
Dann kan es auch kein ende finden.
Ich fürchte mich ob seiner feuersmacht,
Di fast und fast im feuer aufgewacht.
Weh, Freunde, weh und weh! wann mich dis feur umschattet,
So hat euch ewig schmertz im augenblikk begattet.
3. 8.
Jehovah, ah! Ich bin vor dir unschuldig!
Si zörnen noch, das ich, wi du, geduldig!
Ihr reitzen reitzt mir deinen Ernst!
Du bist, nicht ich, der si auskernst!
Jehovah, Ah! Dein Feurerscheinen
Ists höchstgerecht, doch bringt mirs weinen!
Was ist der staub, der gegen dich sich lehnt?
Der dich und mich und deinen Christum höhnt?
Jehovah, starker Gott! Du hast mich selbst erwählet!
Es ist dein heiligs Werk, nicht meins, daran man fehlet.
4. 9.
Elende, klagt! Jehovah wird strakks weisen,
Was ihr genannt mit leeren worten speisen!
Ich wünschte, das der Kelch von Euch!
Wem werdt ihr plötzlich werden gleich?
Ist nicht mein Gott, der mich erhöhret?
Der mich selbst rif? der mich gelehret?
Ihr zogt mich vor dem weisen Salomon:
Ihr gabet mir fast der Propheten thron.
Bin ich der Gottesmann? Das Centrum der Propheten?
Was reitzt Elien dort? Seht, Frevler, in was nöthen.
5. 10.
Ich falle dir, Herr Jesus, zu den füssen!
O las si nicht, wi si verdinet, büssen!
Gib ni den geistern platz und raum
[73]
In Lichtsgestalt zum Libestraum!
Es würden sonst, mein Gott, verlohren,
Di doch von dir sind auserkohren.
Si kennen nicht, das Moses Petrisirt,
Und das Johann Eliens feur heut führt.
Erbarm, Herr Jesus, dich und las si dis erkennen,
Eh du den zorn abkühlst an ihrem Rachverbrennen.

Dritter Theil,

In vorsehung unmöglicher abwendung des feuergerichtes über den unseeligen Korahshauffen; und erwartung völliger anzündung; aus innerer bewegung zu Paris am 11 October 1681. zum ewigem zeugnisse Christi und seiner unschuld; 42 und 49 Monden vor dem Ernstwesen 1685.

11. 1.
Erbarmt euch eur, O Freund, um eurentwillen!
Ich weist nicht mehr, was ihr erwekkt, zustillen.
Lernt, was nun sei di Morgenstimm!
Erfahrt, erfahrt den Nordengrimm!
Ihr habt nicht mich, nur Gott, vertreten!
Ihr wollt nicht mich, nur Gott, ausjäten!
Ihr zeugtet hoch und mehrt mir joch und qual!
Eur lästern wuchs nur täglich ohne zahl.
Erbarmt, erbarmt, erbarmt, Elende, endlich euer!
Fallt noch zu füssen, fallt im feuer aller feuer!
12. 2.
Eur obstand ist unmöglichst zuverhöhlen!
Es mus geschehn um Millionen Seelen!
Um Lucifern, der euch betreugt,
Und Jesu Reich durch euch verbeugt!
Es ist nicht klein, Gott widerbellen,
Und sich vor Gott gewaffnet stellen.
Der Frevel wird in Gottes Langmutt fett,
Das Gott mit Recht nun Mosen widerrett.
Weit besser Korahs rott auf ewig ni gebohren,
Als also heilig sein und seinen Gott verlohren.
13. 3.
Wi werd ich nicht gewaltsamglich besprungen?
So hoch gezwängt, bis Gottes Rach erzwungen?
[74]
Man schreibt mir zu so vilerhand!
Des Henochs, Josephs, Mosesstand:
Das Josuens und Davidssigen!
Des Salomons, Eliensrügen!
Elisens Geist, ein Danielisirn,
Und was di beid Johannes göttlich führn!
Wann ich mich wil zur ruh aufs allerheimste legen,
Dann wollen A.L.L.E. mich, ich weist nicht wi, abwägen.
14. 4.
Wol an, eur wort verbleibe unser Richter!
O Gott, erfüll ernst beiderlei gesichter!
Bekräfftige mit krafft mein Amt,
Und richte selbst uns A.L.L.E. samt!
Las meine Seelgefahr was gelten!
Du wirst des Satans zeugnis schelten.
Printz Jesu Christ, der du vor mich versucht!
Verstumm di höll, di ewigst ist verflucht.
Mein Jesu, sprich aus mir, was du aus mir wilst sprechen:
Mein Jesus, es ist dein! Du wirst dis schwächen rächen.
15. 5.
Fahrt, Freunde, fort, das völligst angezündet!
Was suchet ihr? Es mus recht sein begründet.
Ihr sehet nichts! Greifft, greifft zur sach!
Geht trutzig fort voll gegenrach!
Eilt, fünffe, eilt zugleich zustürmen!
Was solte doch uns krafftbeschirmen?
Ja, ja! kommt an! Eur müttlein sei gekühlt!
Mit Sion sei nach hertzenslust gespilt.
Bei Gottes kampffe sollt ihr Gottes Kühlmann merken:
Jehovah, der mich rif, der wird stat meiner werken.

[75] Jesuelischer Nachklang,

An Christen und Unchristen, Brüder und Schwestern, Freunde und Feinde, erleuchtete und unerleuchtete zur Warnung und unterscheidung heutiger zeit.


Seht, Gottes Lamm, das bisher trug di Sünden,
Wil als ein Löw den Frevlern sich einfinden!
Sein Wundenfünff, das unser heil,
Wird aller Welt ein Donnerkeil.
Di Vorbitt an dem Kreutzesstamme
Wird Christi Feinden zorn und flamme.
Er stösset weg, di ihn bisher verschmäht,
Und klagt si an verletzter Majestät.
Der Löw trug als ein Lamm di Welt auf seinem rükken:
Das Lamm wil als ein Löw di Welt nun unterdrükken.
Der 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2
1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 15. (75.) Kühlpsalm

Dreieiniges allgemeines Jahrlid aus dem dreieinigem güldnem ABC, dreieinig zum lobpreis JehovahJesus und aufmunterung des dreieinigen Japhetsemham, nach recht der ewigen unendlichen gebährung im höchsten thone der 72 Wechselungen und 12 Monden endlich angestimmet in der wesentlichen Figurvollendung der Jerusalemsreise der ankommenden 10. Stämme, zu Amsterdam im Kühlerstmonden des 5825 Weltjahres und 1685. Christjahres nach 42 Monden verhinderung.

1. Das güldne sterbens ABC der Achtgestalt und des Erstanfanges
1. Kühlerstmondstheil

1.
Als Gott den Adam schuf zum Fürsten unser Welt,
So solt er halten gleich, was nun heist Jüngstgericht:
Er muste mit dem Feind zuvor den kampff angehn,
Eh er als Richter kont ausführen Gottes Recht.
[76]
Ach aber er verfil durch des gefallnen list,
Das er verschlif den ersten stand!
Er wachet auf in zwei, empfängt Verbot und tod,
Das er gebährt durch Even gleiche frucht.
So steht er nakkend da nach dem dreifachen fall,
Voll furcht vor dem gericht, das er sich selbst erwekket.
2.
Beschmertzt stund Adam, Ev; beschmertzt stund di Natur:
Beschmertzt das heilge heer vor disem neuen Ris.
Beschmertzt stund selber Gott in seinem Sohn und hertz,
Das sein erschaffner Sohn vors zweite sich abbricht.
Der Geist kam nach dem Geist, von welchem er auskam:
Der Seelen feur war ewig gifft.
Der leib empfing di form, di seine Seel besas:
Ein Ungeheur und Feind vor seinem Gott.
Der wille war ein greul; zum guttem keine saat:
Sein schwängern gab hervor unendlich Duppelteufel.
3.
Christ sprach zum Christ sich ein, der Jesueln vor schuf;
Des Vatern ewig Wort, von dem des Adams Geist.
Selbst Gottes Sohn wird Mensch, und sprach sich in den saat,
Eh noch ein Mensch erzeugt aus beider Schlangenbild.
Christ ruffet Adam zu, beginnt sein Erstgericht,
Als heimlichst er sein sibnes stellt.
Christ nimmt den Tod auf sich, verflucht di Erd zur zeit,
Das seine saat ausgrünte voller gutts.
Christ kleidet Adams leib, als er di Seele kleidt,
Und wird sein geist der will in Adams willensfreiheit.
4.
Di eusre Todesstraff erlöst vom innerm Tod,
Und traf der fluch den fluch in seinem Lügenfürst.
Di zwitracht aller ding rang nach der Eintracht zu,
Dem Satan unvermerkt in einem idem ding.
Ob von dem lebensbaum schon Adam muste weg;
Doch nahte er zum lebensbaum.
Es war um Adams gutt, das er aus Eden must,
Damit er nicht im bösem öden blib.
[77]
Des Cherubs feuerschwerd ris ihn vom feuer raus,
Eh sich das feuerfeur in seinem feur versöhnte.
5.
Es hatte GottGottGott sich Adam eingehaucht,
Nach seiner Ewikeit, nach seinem Ebenbild:
Der Adem war in ihm, der Gottes Adem selbst,
Aus welchem alles kam, was i zum wesen kam.
Der Brodem brodmete nur ewigewigst fort,
Wi er di Welt gebrodmet aus.
Sein grund war ohne grund, wird stets ungründlicher,
Wann er gleich ist ungründlich offenbahr.
Das ewig waristwird zeugt ewig istwirdwar,
Weil ewig wirdwarist das Ewigewigewigst.
6.
Feur ist der Adem Gotts, ein unausleschbar feur,
Das sich aus sich in sich fortzeugt, ernähret, mehrt,
Feur ist des Adams Seel, aus Gottesfeur entzündt,
Das sich aus sich in sich aus Gott fortquellendquellt.
Licht ist das feuer Gotts, ein unergründlich Eins,
Ein ewigschaffend einfach Licht.
Licht ist der Seelen Geist, ein Licht nach Licht zum Licht,
Ein ewiges geschaffnes Libes Licht.
Di Seele sihet sich in ihres Schöpffers feur:
Der Geist bespigelt sich in seines Schöpffers lichte.

2. Kühlzweimondstheil

7.
Geht ein der Geist zur Seel, di Seele zu dem Geist,
So brennt sein licht im feur; ihr feuer in dem licht.
Der Geist wird voller stärk in seiner feuersmacht;
Di Seele leuchtet sanfft aus ihrer lichtesstill:
Si machen beide sich nach ihrer art den leib.
Der Vater wohnet in der Seel;
Der Sohn wird in dem Geist gebohren voller glantz,
Der heilge Geist geht von dem leichnam aus.
Di gantze Gottheit spilt ihr ewig libespil
Voll ewger Majestät der ewgen Majestäten.
8.
Haucht sich neu Gotteshauch in ihr erstbildnis ein,
So wird der einge Mensch ein recht dreieinger Mensch.
[78]
Er siht in seiner Seel des Vatern Allesnichts
In dem unendlichem Nichtsallemallem alls.
Er gibt in seinem geist des Sohnes höchste pracht,
Di alls in alls mit alls bestrahlt.
Er fährt im euserm leib im heilgen Geistes hauch,
Aushauchend sich in formen sonder end.
Dann gehn di Wunder auf zu des dreieingen lob,
Di sich auf ewigst mehrn, imehr si sich vermehren.
9.
Inisst di Seel ihr selbst, so bricht si sich von Gott,
Und wird ihr offenbahr, was Gottesallmacht sei.
Si sind ein ewiges Geschöpffenunbekand,
Das ewig in dem licht vor kindern sich verbarg.
Si wird ein Schöpffer nun von einer neuen Welt,
Di Gottesgrimms fusschemmel bleibt.
Si siht sich immermehr im zorn erschrekklicher,
Versinkt imehr, imehr si aufwerts dringt.
Unendlich war di qual, di nicht mehr, wi si war,
Und ewigst nimmer wird, wi si ihr gleich gewesen.
10.
Kleidt einmahl sich di Seel mit ihrer finsternis?
Si wird stets finsterer, imehr si finster ward,
Und zeugt sich grauser fort, i grauser si sich zeigt.
Si kommt i weiterer von ihrem ursprung, Gott,
Und schaut i minder ihn, imehr si ihn empfindt.
Das höchste Weis gibt gleiches schwartz:
Ihr stets verwandelen wird ewigst nagender.
Si ist im feur, und ist gantz feuerleer,
Fühlt eine feuersart, di über di Natur,
Das in dem schwefelsud das kälteste zähnklappern.
11.
Lernt di verlohrne Seel, wi alles folge nach,
Dann ist es vil zu spät zuwünschen nach dem geist!
Der leichnam ist dahinn, darinn di freiheit stund
Zusäen eine saat zum leben oder tod.
Der samen ist verflucht: verflucht ist seine erndt.
Di bösen werke werden bös,
Und ewig böserer, i böserer si warn:
[79]
Ein einger tropff wird ihr ein gantzes meer.
Si sihet ihre schand stets sich verschändlichern;
Vermillionen sich, was si erst zweifach zählte.
12.
Merkt di verdammte Seel der straffen ewig quell,
So wächst ihr straffen erst aus ihrer ewgen straff.
Ihr fluch entzündt den fluch, imehr si sich verflucht.
Ihr rasen ewigt sich, imehr si ewig rast.
Si lernt, was Gotteszorn vor ewig bitter ding,
Vor unbegreifflichst straffen sei.
Si schaut aus seinem grimm, was si vor gutt verlohr,
Weil leid und freud entspringt von einem eins.
Si führt aus Gotteszorn, i minder si ihn wil,
Und wird ihr enden stets des Anfangs erstes finden.

3. Kühldreimondstheil

13.
Nun ist des Weibes saat di Lichtssaat in der Seel:
Er geht im mitten auf den höllenreich zutrutz.
Sein einig funke kan entstekken eine kertz,
Da bei ihr gantz gemach verleuhrt sein Ach und Nacht.
Di einge kertze kan Vermillionen sich,
Und eine lichtwelt zeugen fort.
Wo mit der seel di saat ein einigs eines wird,
So sprosset auf in ihr di Lichteswelt.
Es ist der kleinste saat, und wird der gröste Baum,
Und gleicht dem funken recht im schwartzem feuersteine.
14.
Ohnmächtig wird der stich der Schlangen in der Seel,
So si gelassen folgt dem Jesusbeispil nach.
Si wird das Gottes Lamm, darinn ihr Christ ermordt:
Der ewig es belebt, imehr es ward entlebt.
Ihr würgen stehet ihr zu ihrer Sigeskron,
Wi Jesu wunden ewigst stehn.
Das leben gehet an, wann si ihr leben hasst,
Weil ihr gericht verschlinget das gericht.
Si kommt zur ersten ehr, selbst auf dem Richterstuhl,
Vor welchem Satanas sein Endgericht empfänget.
[80] 15.
Printz Jesus richtet auf in ihr sein himmlischs Reich,
Verborgen aller Welt, im mitten ihres kreutzs.
Des Lammes hochzeit kommt in ihres hertzens grufft,
Und wird si zu der Braut sehr herrlichst zugeschmükkt.
Ob si im euserem vom Babelsdorn verwundt:
Doch ist ihr inners Gottesthron.
Ob Satan stürmt auf si mit seinem Falschgeschlecht:
So reinigt er si nur vom eignem will.
Der Perlenbaum wird meist vorm euserm aug verdekkt,
Wann er im innerstem am allerschönstem blühet.
16.
Quittirt der leib di seel an ihres Jesu zeit,
Dann ists ihr sechs vollbracht, und geht si ein zur form.
Wi hoch si sich gradirt in ihrer Pilgramschafft,
So hoch wird si gestellt vor aller Welt im Port.
Nun ist di dekke weg, di hir der Glauben his;
Nun sihet si di Christzukunfft.
Nun kennet si den leib, den si hir abgelegt,
Erfreuend sich, das si dem Lamm gefolgt.
Si siht, was si nicht sah in ihres leibes schal,
Und wandelt aller Orts in freiheit ohne bande.
17.
Reisst aus di seel in sich den wahren Christussaat,
So geht das warnen an vom Christus in der seel.
So lang dis leben daurt, daurt auch zur Bus der ruf,
Wo nicht der gantze funk aus Gottes Rach erstökkt,
Weil sich di seele selbst verteufelt schon im leib.
Christ ruffet stets der Seelen zu,
Di auf dem irrweg eilt, anbitend ihr sein licht.
Natur und Schrifft erschrekken stets di seel,
Di von Natur und Schrifft im eignem willen laufft:
Es wird des Satans gifft ihr allenthalben offen.
18.
Saufft ein di seel im leib muttwillig ihren tod,
Bis si der eusre Tod von ihrem leben scheidt,
So wird ihr Tod ein Tod, wi si es bald erfährt.
Si siht des Satans trug, was er an ihr gesucht,
Das er aus vollem neid zu seinem leid si brächt.
[81]
Si fliht das licht, das licht fliht si,
Weil ihre finsternis erfasst nicht mehr den saat.
Dis leben steht, darinn si stund, entdekkt,
Nachdem ihr leben weg, und ihre zeit vorbei.
Si wandelt voller band, wo si nunmehr auch wandelt.

4. Kühlvirmondstheil

19.
Triumf geht aus der seel in ihrer stillster still,
Di in dem glauben hir den Tod im Tod getödt.
Si siht ihr leben durch, und was darinn gewerkt;
Wi nahe ihr di höll in disem, jenem war;
Wi Christ si wunderlich durch dis und jenes ris.
Dann findet si den seelenartzt,
Der stets zur rechter zeit den kranken hülfe gibt,
Nach solcher art, als dessen noth befahl.
Si siht, was rechts und links, und was der Welt geheim,
Was Babel, Fabel war, worinn des Abel sigen.
20.
Verlangt di seel des leibs in ihrer stillen ruh,
So lernt si, das di zeit nunmehr nicht weit gesätzt,
Si sihet ohne bild di bilder in der Schrifft,
Der zeiten volle füll ohn alle hüll recht klar.
Was den Propheten ist allein ein dunkel wort,
Das öffnet sich auf ihrer Wart.
Schreit si zu ihrem Gott in disem, jenem stükk,
So hat si gleich nach ihrer art auch trost.
Dann gehts bereiten an auf ihres Jesus kunfft,
Di si mit voller lamp nach ihrer art erwartet.
21.
Weh, weh ist bei der seel, di in dem sterben starb;
Di voller unruh ligt in ihrer falschen ruh.
Ihr leben schrekket si, das si zuspät durchsiht:
Der himmel hilft ihr nichts, der ihr vor war so nah;
Das gutte wird ihr bös, das böse wird ihr gutt.
Si siht, wi si sich selbst verlohr,
Und das erbarmen Gotts in Christ mit füssen trat,
Bis si erzwängt unendlich ihre straff.
[82]
Si siht, wi si verführt, im Gottesgeist verschmäht,
I näher er si rif von aussen und von innen.
22.
X ist der seelen Kreutz, di von dem Kreutze sprang;
Di Christi heiligs Kreutz im leben gantz versäumt.
Si schämet sich der scham, di si vorm Kreutze trug,
Das Jesus selbst stat si, wi si nun lernt, aufnahm,
Weil Adam von dem Kreutz im erstem Kreutz ablif.
Si siht ihr leben voller Kreutz,
Das ihr im fluche kommt, als si vom Kreutze ging,
Wi ewigst si des Kreutzes Kreutze trag.
Si Kreutzet voller Kreutz ihr ewig schandenkreutz,
Das millionenfach, als Christus Kreutz, ist schwerer.
23.
Y ist der seelen zwei, di in dem zwei verblib;
Di an dem jüngstgericht umsonst zu Jesu dringt!
Si heuchelt ihr mit ihr, treibt noch das heuchelspil,
Das ewig ihr zutheur, im Christusfluche steht.
Si wil rechtfertigen selbst gegen Christ sein Wort,
Das er sich ni geoffenbahrt,
Das si in seinem nahm, in seinem wunder ging,
Erbauend ihm ein grosses Christenthum.
Der zweifel plagt si noch, wi si ihr zwei hir plagt,
Voll furcht, voll jammerangst vor ihrer höllenkette.
24.
Zur zukunfft Christi eilt di falsche seel zuspät,
Als si di lamp umsonst nach ihrem sterben ölt.
Das Lichtesthor ist zu vor ihrer finsternis:
Ob si noch tausendfach ihr erstes wesen treibt,
So ist si sonder leib, an dem der glauben stund.
Si predigt, singt, nach ihrer art,
Und sucht in unruh ruh, bewegung in der still,
Von deme nichts ihr gantzes Babel weist.
Christ wird am jüngstgericht entdekken ihr geheim.
Nach ausgeleschtem licht ist allzuspät zuklopffen.
2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[83] 2. Das güldne GRAB ABC der Neungestalt und des zweianfanges
5. Kühlfünffmondstheil

1. 25.
Alsbald der Tod di seel von ihrem leichnam scheidt,
So gehn di Wunder an, die Babeln unbekand!
Ein ides bleibet gleich in seiner wurtzel stehn,
Aus welcher es erzeugt; in welcher es gelebt.
Der Himmel oder Höll ist idem an dem platz,
An dem sein zirkel sich zuschlos.
Di seele wohnt beim leib; der sterngeist lässt ihn nicht,
Bis seine zeit zur letztminut erfüllt.
Di Todten sind nicht weg, wi Babel fälschlich lehrt:
Von abgestorbenen bleibt etwas mehr dahinter.
2. 26.
Besitzt der leib sein grab nach seines Menschen sinn;
Nach seiner Landesart; an der erwählten stell;
Begräbt man ihn nach Recht, das di Natur ihm gab;
Ist er der Erd auch werth nach seines lands gesätz:
So ligt er in der ruh, di der ihm zuwünscht.
Wo hir sein schatz, und dort sein leib;
Hir seines hertz begehr, dort sein unrechtes grab;
Durch dis und jens; durch Mord, Recht, list, betrug;
Durch sich, durch andere; gantz plötzlich; unverhofft:
Er suchet seine Ruh, bis das gebein verschwunden.
3. 27.
Christ Jesus bewillkommt di seele mit dem Geist,
Di ihn auf diser Welt im hertzen bewillkommt!
Nachdem di zeit so hoch, so nah der achte Tag,
So komm di seel zur ruh nach Jesus neuem Sig.
Nun, nun verspricht der Geist hochseelge Wunderrust,
Di andern war zuvor verwährt.
Nach ides Sigel bruch geht an ein ander art:
Ein ander Neus in Jesu Wunderschos.
Von tag zu tage wird nur höher der empfang,
Weil das geheimnis sich vom Jesusreiche blösset.
4. 28.
Di Erde schleust den leib, den di verwesung trifft,
Bewahrend ihn so lang, bis si ihn widergibt,
Wann ides Element vollendt hat seine Erndt.
[84]
Was aus der Erden kam, geht in di Erden ein,
Ob wasser, lufft und feur es euserlich verzehrt.
Welch leichnam nicht verwesung siht,
Der ist verwandelt gleich als frucht der neuen Erd,
Und schon vereinst mit seiner seel und Geist.
Er steht wi Christus auf und kommt mit Christus an,
Als Richter in der Wolk zur zweiten auferstehung.
5. 29.
Erreichet eine seel am seidnem draat genad,
Eh si den leib verlis, in tausendfacher furcht?
Siht si meist ihre Werk in meisten gantz verbrandt?
Kein öl in ihrer lamp am härtstem Todeskampff?
Si hat nicht kleine furcht in ihrem knechtschem Geist.
Di zeit ist hin, der schaden da.
Ihr amt geht von ihr weg, wo si ein amt hoch trug:
Di ärgernis beschämt stets ihren sinn.
Si kommt zu Christo ein durch ihres glaubens tacht:
Ein junges Wigenkind in ihrem höchstem alter.
6. 30.
Führt eine seele hir den Zepter und das Schwerdt?
War si im Regiment in einer grossen macht?
Ein Kaiser, König, Printz? ein Staatsmann was vor schlags?
Zu gutt und bösem gleich? In Babels falschgesetz?
Halb Gottes, halb der Welt? Und hing am Christverdinst?
Schid auch in Christ an ihrem schlus?
Der glauben und di Furcht sind fast auf einer Wag!
Sehrwunderlichst geht hir mit solchen zu!
Si zagt und glaubet doch voll furcht vorm jüngstgericht.
Si kommt recht ein durchs feur ohn alle ihre Werke.

6. Kühlsechsmondstheil

7. 31.
Ging eine seele hir im hohem Pristeramt?
War si ein geistlich Haupt in einer Plaggemein?
Ein Pabst, ein Cardinal, Probst, General, Primar?
Vor dis und jene sect? In disem, jenen bund?
Halb Christi, halb der Welt? In Christi lehr und ehr?
Schid si gantz ab im Christverdinst?
[85]
War si vom zorn umfasst im zorne ihrer zeit,
Der si vilmehr als Bosheit überwog?
Sehr selten gehts hir zu, weit unbegreifflicher,
Als Babels Rath und Stadt in ihrer furcht ergreiffet.
8. 32.
Hilt eine seel hir haus in höchster Bürgerrei?
War si ein Unterthan vom allerreichstem schlag?
Ein Kaufmann, Edelmann, gelährter was vor grads?
Voll eiteln Witz und thuns? In Babels bester mod?
Vor Kaiser und vor Gott? unsträfflich in der sect?
Hilt si sich doch verlarvt zu Christ?
Schid si im Pfaffenwahn? an dem Erlöser fest?
Si hofft, doch schwach, auf Christi heil und spruch.
Si hofft und glaubt und hofft zugehn mit Christus ein,
Erwartend seiner kunfft im zweifelvollem zittern.
9. 33.
Irrt eine seel an Gott vom Mutterleib schon an?
Ging auch ihr leben hin nach blindem Vihestrib?
Mit ihrem blindem Volk voll blind gesätz, geschwätz?
Unwissend vom Geschöpff, vom Schöpffer überall!
In ihrer Väter fluch zu dem Gestirn verdammt?
Si scheidet blind; blind ist ihr thun:
Verflucht zu einer art, in was vor element.
Si wartet blind, wallt blind in diser weis.
Merkt, Menschen, das was mehr Gott sei beleidigen,
Als euer Babel lallt in seinem fabelglauben.
10. 34.
Kant eine seele Gott, als er sich offenbahrt,
Und lif doch auf der Erd den blinden Heiden gleich,
Verthummend ihren witz mit ihrem Vihgewerb?
War nur der bauch ihr Gott; das gold ihr gantzer glaub?
Achtet si nichts ihrer seel? his schertz das auferstehn?
Schid si so hin als wi das Vih?
Sehrelend ist ihr stand im allerhand verwirrn:
Si kennet itz nicht ihren sitz noch platz.
Si weist nicht, was si weist, bis an das ernstgericht;
Siht sich in einer Welt, darinn si sich nicht kennet.
[86] 11. 35.
Lebt eine Seel alsdann, als alles Volk am zil,
Das längst gemodelt vor Weissagung und Natur?
Ist gleich ein Hauptgericht aus Gotteszorn bestimmt,
Das endlich seine zahl hat allzumahl erfüllt?
Schleust sich das Centrum auf, und frisst si alle hin?
Sehr wunderlichst geht dar nun zu?
Si ligt gekerkert an bis zu dem neuem zil:
Gefängnis ist derselben Seelen lohn.
Di unter Noahs flutt ersoffen, in dem grimm,
Di musten warten gantz an Christi grab und Predigt.
12. 36.
Mus eine Seele fort in einer Landesstraff?
Im allgemeinem schwerd und ihrer Feinde Sig?
Durch feuer, Wasser, Pest, Erdbeben, Hungersnoth?
Durch ihres Volkes sünd, weil dessen Zil am Zil?
Fällt hin ein Regiment, das Gottesrach erwekkt?
Es ist ein Ast vom hauptgericht:
Er sprosset aus dem baum, den sibenmahl Gott fällt,
Wiwohl es geht mit ihm erträglicher.
Erträglicher heist dis, was unerträglich hir.
Tragt sein geheimnis, tragt, di ihr nicht besser wollet.

7. Kühlsibmondstheil

13. 37.
Nimmt einen Menschen weg ein feurger Eiferspruch,
Den Gott in dem Prophet, den er verhöhnt, auslis?
Frisst ihn des himmels feur? verschlinget ihn di Erd?
Fil er augblikklich tod? Vergeht er langsam still?
Durch disen, jenen Weg? bekandt und unbekandt?
Es schwebt di seel in hauptgefahr,
Verschlossen durch sich selbst im höchstem Centrumsgrund:
Si mus hindurch bis an den letzten deut.
I schwerer ist ihr kampff, i höher der Prophet.
Weh, weh und tausend weh, wo er das zil im Centrum.
14. 38.
O Judas! Welcher stand, den deine seel erfährt?
Nun sihstdu, was es war verrathen deinen Christ.
[87]
O Judas, der du neu den Christusgeist verräthst,
Der Korahsdatansrott im sechstem hauptgericht!
O falsche, di so hoch der Gotteseifer bindt,
Weil ihr am zil des Satans mund!
I wichtiger das Werk, dergleichen ni geschehn:
I grösser ist vor Gott eur widerstand.
Schmekkt, falsche Seelen, schmekkt den vorzug tausend jahr
Vor allen Seelen noch, di ein Gericht gebunden!
15. 39.
Pflag Gott di Seele einst in einem hohen ruf?
Zeigt er sein Urtheil ihr und hohes Weltgeheim?
Gab er ihr den befehl, den si im ende lis?
Verging si sich zur Welt, der Gottesrätzel müd?
Verführt ihr ehrgeitz si? verrith si Gottesruf?
Macht lästernd alle Gottesfeind?
Verwahrlost tausend seeln, wiwohl aus Gottesrach,
Weil Gotteswerk von ihnen vor verdrükkt?
Ihr kampff ist unerhöhrt, ein rätzel dem Geschöpff!
Des endes diser Welt Haupträtzelrätzelrätzel.
16. 40.
Quetscht der Prophet das Volk mit seinem Widerruf?
Wi schwer gehts mit der seel, di ihm im fallen folgt!
Verlästert si den Weg, den si einst gutt gekennt?
Verläugnet si Gesicht, das vom Gericht erhilt?
Verärgert si sich letzt mehr als si erst zunahm?
Schid si in solchem sinn dahinn?
Wi gros ist ihr zerstreun? Wi theur steht ihr vergehn?
Wi hefftig drängt, was si so toll verdrängt?
Si ligt im streit, der weit entfernt von der vernunfft:
Ein neues Zil das wil erlösung erst verheischen.
17. 41.
Ris einen Menschen hin ein schamvoll offner Tod
In einer übelthat, di Gott der Herr verflucht,
Zum feuer oder strang, zum schwerd und steinigen?
Geschah zu wenig ihm, geschahe ihm zuvil?
Nach Gottes eignem Recht? nach trug des Antichrists?
Sehr jämmerlich trifft si ihr fluch!
O weh, Christrichter, dir, der du si henkst ohn end,
[88]
Um dibstahl würgst, aufs rad di leiber legst!
Der du virtheilst und bratst! Di köpffe noch aufstökkst!
Weh deiner seelen, weh, wann si vom leib geschiden.
18. 42.
Sterbt selber sich ein Mensch mit diser, jener art?
Weit von des Simsons that im eifer seines Gotts,
Den Gott mit wunder auch befestigt in der Rach?
Stürtzt er verzweifelt sich? durch was vor eine list?
Durch pulver, wasser, strang, schwerdt, dolche, messer, gifft!
Sein Werk das folgt erschrekkbar nach.
Di seele lernt zuspät, das mehr di Todart sei,
Als si ergrif! Ihr selbstmord steht ihr hoch!
Si suchte falsch di ruh, und fand di ruhe falsch:
Ihr tödten tödtet si mit tausend neuen tödten.

8. Kühlachtmondstheil

19. 43.
Trib selbsttrug aus di seel auf was vor einen fall?
Begrub si selbst das grab, das si vor andre grub?
Ward si in Büberei, trunk, ehbruch, trug erwürgt?
Im zweikampff, dibstal, raub? in narrheit, zanken, schertz?
In disem, jenem greul? Elendig ist ihr end!
Si stehet recht im schrekken dar.
Was sehnlich si gesucht, verflucht di falsche sucht,
Als si di streng im grossem Centrum merkt!
Si treibet ihren trug, und mag ihn doch nicht sehn!
Si treibet ihn so lang, bis Gottesaussprach kommen.
20. 44.
Verfil di seel im Tod an ihrer letzten uhr?
Bestund si endlich nicht, da si sonst allzeit stund?
Ward si im sterben erst durch fremden trug verführt?
Von falschheit überschwätzt? Von list besätzt, verblendt?
Schid si gantz ander weis, als alles leben war?
Gantz anders wird auch gleich ihr sinn.
Si dringet auf mit ernst, bis si zum gipffel dringt,
Auf deme si Vergebung endlich brach.
Wo das Figurspil si im Wunder übermocht,
So strafft di eusre straff, und bleibet doch ein wunder.
[89] 21. 45.
Wohl seelen, di ihr geht zu eurem Jesus gleich!
Eur leib würkt wunder auch, ob er verblib dem grab!
Eur letzter lebenspunct wird schon der erst bei Christ,
Und ist mit euch allein, wi Babel sichs versprach.
Ihr triumfiret schon, erscheinet auf der Erd
Sophiens Kindern zu der Wonn!
Wir kennen, Brüder, euch, di ihr di eure kennt,
Wann Christus si mit euch gesucht, besucht!
Eur hochgeheimnis wird nun grünen wi das gras,
Weil eure zeit ist nah mit Uns euch zuerfreuen.
22. 46.
X aus den Centrums X euch seelen voller fluchs!
Wir sigeln euch strakks zu, Gespenster, tausend Jahr.
Des Lammes hochzeit endt der Bökke Teufelsmahl!
Ihr sollt nicht länger mehr erscheinen eurem Volk,
Weil wir di saat und frucht der höllen reissen aus.
Wir binden schon die eisern rutt:
Der eisern besen kehrt euch in des abgrundsschlund:
Durch Jesum ist des Besens zeit vollendt.
Eur höllgeheimnis steh versigelt ewiglich,
Weil es wird schlüssen euch in bande, kerker, ketten.
23. 47.
Y ist des Kirchhoffs Bild, da gutt und böse ruhn,
Di aus der Erd zur Erd nach einer art eingehn,
Nach ihrem euserm leib in ein verwesungsrecht!
Der Kirchhof ist di schul, di gutt und böse lehrt,
Und derer heimlich buch versigelt Kindern blib,
Bis alle Welt ins alter trat!
Der Kirchhof öffnet sich und ides grab mit ihm,
Das Rom und Pabst und Apap gleich einsarcht!
Was streitet, Todte, ihr, di ihr in Babel lebt?
Lernt, lernt vor eurem grab, was euch eur grab erleichtert.
24. 48.
Zerschmettert Babelsgrab, das euer grab vertüncht,
Eh ihr zum Babelsgrab im Gotteseifer werdt!
Lasst Todten, was si euch vom Tode vorgeschwätzt!
Si lernen nun zuspät, wi si betrogen sind.
Baut euch grabmähler auf nach Henochs güldner zeit,
Da ihr im gold des segens ruht!
[90]
Kan noch dem sterben nicht entrinnen euer fleisch,
So legt es ab, wi Heiligen gezihmt!
Es ist ein kleines noch, so geht das Wunder an,
In welchem Henoch war zu seiner zeit der Erstling.
3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

3. Das güldene Auferstehungs ABC der zehngestalt und des Dreianfanges
9. Kühlneunmondstheil

1. 49.
Alsbald der Punct ist da, den Gottes Rath verschlos
Zu seinem Sibgericht, zum leibe seines Zorns,
So sucht der letzte Gog im Satans trug den ernst.
Di tausend Jahr sind hin nach der geheimen zahl:
Des Adams Wunder hat di Erde Christgekühlt.
Der Satan ist aus seiner kett,
Das er der Sibenzahl, wi Gog, gelüsten möcht.
Er trittet nun auf das bewohnte End,
Da Babels Bildnis sich im höchstem neugebildt:
Er wekkt si alle auf zueilen auf di breite.
2. 50.
Bald, plötzlich, unverhofft erwekket sich der punct,
Der Erd und Himmel scheidt aus ihrer Virgestalt!
Der Sibentag der sucht neu seinen ersten tag,
Bis sich die Schöpffung schid nach ihrer zwei!
So bald di letztminut di erstminut erreicht,
So ist der Anfang wider Nichts.
Ein Nichts, das Alles gab, und Alles widernimmt,
Wird gleich der blikk, der das Gericht beginnt.
Nun trifft den Satanas des Anfangs innre tif,
Di in dem Anfang sich so heimlich vor verborgen.
3. 51.
Christ Jesus kommet an in seiner virden kunfft:
Di Heilgen sind mit ihm, di längst gestanden auf,
Als Christ im leib aufstund, und nun im Geist aufsteht.
Christ kommt als Printz und Christ und Richter aller Welt,
Am achtem tausend Jahr, dem grosbeschneidungstag.
Di stühle stehn den zwölfen da,
Wi Jesus zugesagt, als er bei ihnen ging.
[91]
Nun steht Christ auf am achttag voller krafft,
Nun wird der Ersttag recht zum Sabath rechter Ruh,
Weil sich der Sibentag mit seinen sechsen einet.
4. 52.
Das werde schuf di Welt; das werde endt si auch,
Als es das gutt und bös in idem ewig schid!
Es stehn zwei Welten da aus diser einen Welt:
Di Gottesallmacht scheint in beiden gleicher macht.
Di Libe und der Zorn stehn gleich zu Gottesehr.
Das Werde sigprangt in der lib,
Als seine Libeswelt so libreich sich erblikkt!
Das Werde sigt, sigprangt im Gotteszorn,
Als seine zorneswelt so grimmig sich bestrafft!
Di Lichtwelt gläntzt voll ehr; di finstre Welt voll schande.
5. 53.
Erd, Wasser, Lufft und Feur erlangen ihre ruh,
Als si entlediget von hir empfangner frucht!
Das feuer gibt hervor, was es in sich verschlang;
Es hat sehrwohl bewahrt, was es hir eingeschlukkt.
Di Lufft gibt ides Wort an seinem Ort aufs neu,
Und war der schall auch wesen selbst.
Das Wasser und di Erd thun ihre grobheit weg,
Di sichtbarlich in beider leib gehaust.
Ein ides scheidet sich ins finstre und ins licht,
Bis es was neues wird, ein guttes oder böses.
6. 54.
Fehlt wohl ein einiger, der auf der Erd gelebt?
Der in dem Mutterleib erhalten einst di Seel?
Der in dem Mutterleib vor seiner zeit erstikkt?
Geschweige, der ans licht tod oder lebend kam?
Geschweige, der vom Mensch auf was vor weis erbohrn?
Hir stehen grosse, mittel, klein!
Hir stehen di Geschöpff, di einer Menschenart,
Ob si im Feur, Lufft, Wasser, Erd erbohrn!
Sirenen, Nymfen, Zwerg, Feur-Lufft-Flutt-Erdenleut!
Si stehen alle da, di wir verlohren schätzten.

[92] 10. Kühlzehnmondstheil

7. 55.
Gutt zeucht sich gleich zum gutt, das lichte zu dem licht:
Was Gott zuloben sucht, und seinen will zuthun,
Das steht beisammen bald, es sei auch, welcher art.
Was gleich vom gutten kam, das bleibet ewig gutt,
Ob das geschöpff es schon, das solches that, verleuhrt.
Das bös ist strakks mit bösen eins:
Ein eins, das ewigst eins in seinem Eins nicht findt.
Was Gott verschmäht, und geht vom Gotteswill,
Ob es im Himmel stünd, so ist es doch verflucht:
Verflucht, weil es verlässt di ordnung seines Schöpffers.
8. 56.
Heil, segen, ewig glükk, lust, wonne, Paradis
Ist den gehorsamen im augenblikk gepaart!
Di Lämmer sind beim Lamm, dem wahrem Gottes Lamm,
Das stets erwürget war vom anbeginn der Welt!
Es war, ist, wird ihr Hirt im Lammes Hochzeitmahl.
Der fluch des fluchesfluchesfluchs
Trifft Ungehorsame zum erstem augenblikk.
Di Bökke sind beim Bokk, dem Unbokksgreul,
Der stets ein Mörder war von Anfang aus sich selbst:
Er waristwird ihr greul im Bokkesschwefelmahle.
9. 57.
Im Jesu Christo gläntzt di gröste Majestät,
Di Majestätisch blitzt aus seinem Vater vor,
Durch seinen gantzen leib vom gröst und kleinstem glid!
Der thron ist neuerbohrn, der Gottesbildnis trägt.
Der Vater der gebährt mit dem Printz Michael,
Den Sohn im Printzen Jesuel,
Das recht sein Geist ausgeht im Printzen Uriel
Zum ewigem Lichtwunderlibesspil.
Nun geht auf di Geburt dreieinigst ewigstlicht,
Di in der Ewikeit di Ewikeit gespilet.
10. 58.
Klährt sich im Vaters glantz Printz Michael so hoch,
So söhnt Printz Jesuel sich recht im Jesuslicht.
Ein ider seines throns gleicht seinem Jesu voll,
[93]
Durch Jesu blutt erlöst an Jesu heilgem Kreutz,
Und widereingesätzt in seines Gottes huld.
Drum schallt so hoch das Jesuslid,
Das nun der Treiber weg, der Abgrund neu zu grund!
Drum triumfirt Printz Uriel so weit,
Weil sich der heilge Geist aus solchen Wundern naht,
Dergleichen nimals noch in Engeln aufgegangen.
11. 59.
Lichtsonnt Printz Michael mit seines Vatern werk,
Printz Jesuel kommt gleich mit seines Jesu that!
Es stehet idens Werk aus Jesu Werk im Werk:
Aus Jesu theur Verdinst zum höchstem lichtbesonnt,
Durch Jesu Unschuld selbst der Englisch Unschuld gleich.
Drum erndtet hoch di Engelwelt
Aus unserm Erdenthron, den Gottes Sohn erlöst.
Drum schimmert an Printz Urieln so licht
Das Jesuelsche Reich im allerhöchstem geist;
Durch Jesu Christi füll unendlich neubegeistert.
12. 60.
Macht hoch Printz Michaeln, das er im licht bestund!
Des Jesu blutt thuts nach, Printz Jesueln zum Sig.
Es strömt vom Jesu blutt so häuffig mancher strom,
Der um das Jesusblutt im Jesusblutte strömt!
Aus Jesu kam di zir, di wir allhir erlangt.
Drum springet Jesu bluttquell höchst
In allen Centern auf mit solcher hoheitsmacht!
Drum meeret es Printz Urieln so an,
Mit solchem heilgem licht, das kein Gesicht ersah,
Eh unser Mittelthron mit beiden einverleibet.

11. Kühleilfmondstheil

13. 61.
Nun siht der Lügnerfürst, was er vor lohn erlangt!
Was ungehorsamheit! was Narrenfreud erzeugt!
Nun sehn di Lügner sich mit ihres Vatern ehr!
Mit der vermeinten krafft! Mit ihrer list und kunst!
Der Höllundrache zischt! Di höllunhunde heuln!
[94]
Mein König, Jesus, ist ihr schrekk!
Di Jesusglider sind ihr unaussprechlichst Ach,
Di si so hoch, und sich so nidrig schaun!
Der Jesusrichterspruch in aller gegenwart
Ist ihnen schrekklicher, dann selbsten di verdamnis.
14. 62.
O welche schande geht bei den verfluchten auf!
Was unmacht ist di macht, di Christi saat gepresst!
Wi ists nur falscher trug? so klug? Verdammte, Phy!
War dis eur Werk und stärk? so schandbar? so voll greul?
Wird dis eur lohn vor hohn, den ihr uns zugefügt?
Geht, geht, verfluchte, zu dem fluch,
Den ihr nun lernen werdt in eurem eignem will!
Fahrt auf, fahrt auf in dem unendlich feur!
Ermesst aus euer quahl den freudenstrahl in uns!
Wir wachsen ewigst mehr, imehr ihr ewigst fallet.
15. 63.
Peint euch schon dise Pein, di nur einfächtig eins,
Wi wird ihr tausend euch, verfluchte, nicht erhöhn?
Wann tausend tausend mahl und tausend tausend zählt,
Mit millionen spilt, an millionen wächst:
So werd ihr lernen erst aus eurem leid di freud,
Di ihr so närrisch nun verschertzt!
Wann eure schmach, eur Ach geistigen über zahl,
Gedenket recht des Jesu volkes ehr!
Wi wenig ist di schand, di uns im leib geschah!
Vor der ihr ewigst euch zu solcher schand gestürtzet!
16. 64.
Qualschöpfft aus siben nun, das ihr so hoch verhöhnt!
Steigt auf mit siben, steigt, das ihr eur leid recht zweyt!
Zweyt, zweyet euch nur fort, bis ihr das ende findt!
Findt, findet ewigst mehr! Dis ist eur hochgeheim!
Ihr waret Schöpffer ja? Dis ist geschaffen recht!
Was Farben, was? Was schön gebrum?
Wi herrlichseltner Ruch? Was ewiger geschmakk?
Welch fühlen? Phy! Phy, tausend künstler kunst!
Merkt, merkt des Sibens lust, das uns aus Jesus schmükkt!
Das dem gehorsam ward zum lohn und Kron geschenket.
[95] 17. 65.
Recht triffet euch das Recht, das ihr von Gott aus zwängt,
Der euch allein zur lust an seiner brust erschuf!
Ihr tobtet gegen Gott und sein erwähltes Volk,
Das höchst ihr glauben ward am eusersten geprüfft!
Eur höchstverfluchtes Recht hub Gottes Recht selbst auf.
Was schrekket euch der kleine tropff?
Ihr müsset meere nun, von solcher art aussauffen:
Di Meere sind unendlich weit und breit!
Di Meere diser Welt sind kaum der kleinste tropff,
Wann si zusammen sind, am meer der Gottesrache.
18. 66.
Schrekk kommet vor dem schrekk, damit ihr uns geschrekkt,
Als wir an Gott und Christ ni brachen unsre treu,
Di recht der Schöpffer ja gefodert vom Geschöpff!
Gros steigt eur schrekken auf; noch grösser wird sein recht:
Sein grössern grössert sich aus seinem ewgen Nichts.
Habt, Teufel, habt eur schrekken bild,
Habt, Duppelteufel, habt an ihrem schrekken schrekk!
Erschrekklich war eur schrekklich missethun.
Erschrekklich ist di straff, di euch mit Recht erschrekkt:
Doch weit erschrekklicher wird stets eur straff aufsteigen.

12. Kühlzwölfmondstheil

19. 67.
Tod gehet aus vom Tod, der in dem Abgrund lag,
Als Jesus Christus strafft nun seinen Tod mit Tod.
Tod tödtet gantz das Bild vom Engel oder Mensch;
Verdracht, verbokkt, verwürmt nach eigner Todesart:
Di in dem Abgrund war bis dar versigelt tif.
Christ zündet an den Schwefelpfuhl,
Der noch unangezündt; den Teufeln nicht erkand;
Nun steigt sein rauch durch sich in sich aus sich.
Er kerkert Lucifern auf ni versehne weis:
Es ist der Schwefelpfuhl, eh dessen uhr, geheimnis.
20. 68.
Verflucht ist ewigst gleich der hochverfluchte hauf,
So strakks Printz Jesus Christ zum Abschid si verflucht.
Di Lichtwelt scheidet sich: di höllwelt ist hinweg.
[96]
Der Punct beginnet gleich sein ewig Regiment,
Das Gottes bitter fluch in seinem fluche führt.
Di siben höllgestalten sind
Ein ewigst höllisch werd nach ides selbstverdinst:
Nach ides pfuhl in dem geneuntem pfuhl.
Nun geht recht umgekehrt des Teufels umkehr auf!
Welch höllisches gestürm stat sanfftem Engelsausen?
21. 69.
Weh fänget an das weh aus seinem sibenweh
In dem geneuntem weh, das Christus heimlichst meldt!
Weh Reichen an dem Geist! weh fröhlichen in sünd!
Weh zornigen auf Erd! Weh unrechtfertigen!
Weh unbarmhertzigen! Weh falschen in dem Hertz!
Weh krigenden Bluttdürstigen!
Weh den verfolgern Christs! weh denChristkreutzigern!
Ihr werdet recht der Duppelteufel Neun!
Eur zehn und Antichrist der Duppellucifer,
Der sich vor Christ ausgab und fuhr zur höll lebendig.
22. 70.
Xweht den Lucifer mit seinem Teufelneun!
Xweht den Duppeldrach mit seinem Neungewürm!
Si haben recht, was beide recht begehrt!
Der eine, eh di welt! der ander in der welt!
Der stis von Engeln sich! Der von Kühlmännern aus!
Selbst Gottes Sohn war beider dorn.
Das weh bekerkert si zu ihrer beiden weh;
Zum wehwehweh, das in den pfuhl gehöhrt.
Weh Teufeln, durch dis weh! Weh Duppelteufeln, weh!
Di beide Lucifern sind euer wehgeheimnis.
23. 71.
Y wird nun gantz das Bild, das beide Drachen legt
In ihrem Abgrundsweh zu der fusschemmelstät.
Si wollen hin und her, und sind in einem pfuhl!
Imehr si steigen auf, i tiffer ist ihr fall.
Si zweyen ewigst sich, und sind in einem grund!
Si müssen Jesu fustrit sein
In mitten ihrer quahl, i minder si begehrn:
Den si verfolgt, dem ligen si zu fus.
[97]
Zu fus in ider stät an seinem heilgem thron,
Und sind mit einer klufft doch gantz von ihm geschiden.
24. 72.
Zum abschid im gericht entstund gleich dise klufft,
Di den fusschemmel schid vom Jesu thronenthum.
Derselbe Punct beginnt das grosse Jesusthum!
Den Jesuelschen sitz! Der Engel Mittelthron!
Er sätzte seine Neun auf ewigst in ihr Neun.
O seelge stund, der stunden end!
Mein hertze schmeltzt in lust, wann ich an dich gedenk.
Herr Jesu Christ! Dein Knechtchen ruffet ernst!
Komm selber mir zu hülf zu deinem Kühlmannsthum,
Das ich reich übergeb dein Reich im zeiten

ZETTE.
Und himit ist des Beschaulich-figurlichen
KÜHLPSALTERS
ENDE.
Sechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[98] [101]Sechstes Buch

[Vorrede]

1.

Gott der Vater di Weisheit, Gott der Sohn di Weisheit, Gott der Heilige Geist di Weisheit verleihe uns zur erkäntnis seiner wunder, geheimnüsse, führungen di dreieinige Weisheit!


2.

Meine Jerusalemische Reise, durch Rom und Egypten leiblich entschlossen, und über verhoffen unter so vilen Römisch-Egyptischen Nöthen des falschen Jerusalems, geistlich beschlossen, übersteiget so weit an ärgernissen di Constantinopolitanische Reise, als das innere den eusern Witz übersteiget.


3.

Denn i williger wir waren unsern lauf zuvollenden, ungeachtet aller anstösse, verhinderungen, verräthereien; i wunderlicher hat es der Allerhöchste ausgeführet, und mit uns wesentlich dargestellet, was vor im 28. gesichte mit der Prophetin Christina bezeichet.


4. 140.

Wir kamen recht auf der Jerusalemischen Reise gegen Abend, in der Drabitzianischen Abendsmispel, Genff, in di grösste nöthen, (wi di sechste Probe Noth auch heisset), und musten uns imehr durchdrukken, imehr wir Uns durchdrukkten, durch unsere Freunde dareingeführet.


5.

Wir konten recht weder aus noch ein, vor noch hinter Uns: als wir uns meinten nach den fünff Wundermonden frei zu sein, mit dem Kühlprophetischem schönem Weisblauen bekleidet, sihe, so ward es schon nacht, und di stunde der Noth zwängte uns, demFrantzem Könige unsere noth unter den falschen Brüdern anzuzeigen, der Christine nachsprechende voller glauben, auf der Engel trib: Wahr ist, Gott hat des Königs hertz in der hand.


6.

Denn über unsern gang nach Morgen ward uns unschuldiger weise unser gang gehemmet, unsere kleider unter sich getheilet, um unserm Josephsrokk geloset, und zwar in der Stadt, di ein neues Jerusalem und Antirom der Christenheit solte benennet werden: an dem Tage, den 25 Julius, darinnen wir gleich vorm Jahre in Richmont um ihr heil geeifert; in dem hause, welches vor allen häusern eine Freystadt gleichsam solte dargeboten haben.


7.

Wunderlich ist in dir ergangen, O sternvernünfftiges Genf, das dir alle deine Vernunfft vergangen, und du nun must dem glauben unterthänig werden, zur erfüllung des Drabicius, nachdem vor der gantzen Welt, durch di Weisheit Gottes, di schande deiner blösse geoffenbahret.


[101] 8.

Di materi zu deinem Concilium ist bereitet, und geschahe mit unser Jerusalemschen reise, di deine vernunfftlose vernunfft vor abergläubisch geschätzet, in dir auch plötzlich, wi mit dem Fridrichsbrife der Prophetin Christinen: Es wird so vil sein, als ob er leiblich wäre geschriben. Darum kamen wir von dir nicht anders, als ob wir leiblich von dem Ufer des stoltzen Jordans kamen, gegen di fünffte Monarchi des Päbstischen Kohlmannsthums, um alle Weissagungen zuerfüllen.


9.

Wir betraten zum virdenmahl unser Engelland eben an dem Römischem unbeweglichem Kühlmannsfeste zur aufbauung des wahren Kühlmannsthums, als gleich der Kohlmannische Jacob gefährliche kohlen an di lunden vor London leget.


10.

Wir kamen wider nach unserm Islington an dem dreimahlsibendem, sibenmahlsibendem, siben sibenmahlsibendem tage, nach unser ausstossung, zum ewigem zeugnisse der führung Jehovens, nun bereitstehende als ein junger Löwe von dem Geschlechte des Löwens Juda das gantze Babel anzufallen.


11.

Das Probsechs des Babylons mit seinen 42 Monden über uns ist nach allen Anfängen vollendet, vonMorgen, Mitternacht, Abend, und wird höchstbillichst in der Sibengestalt von ihr selbsten ausgetrunken, was si durch alle Sechsgestalten dem unschuldigen Samen Abels eingeschenket. Di Figuren durch alle Figuren sind entfiguriret, und erscheinet di leiblikeit beiden Reichen nun einmahl, um welche beide Reiche so lange gerungen.


12.

Di sibzehen Jahrhunderte des Cäsars reichen endlich den gelehnten zepter, deme er entwendet, und ist unsere allgemeine Mutter genugsam fast bei Sechsjahrtausende geschwächet durch ihre stoltze Stiffkinder, das es nun zeit ist von ihren rechten Erben gekühlet zuwerden.


13.

Von nun an weichen di Kaiser den Kühlmännern, di Virreiche der Kühlmonarchi im Wunder der Wunder aller Wunder. Von nun an haben alle Reichswechselungen sich endlich ausgewechselt; alle Reichssonnen sich endlich ausgesonnet, weil di Stunde da, von welcher der Prophet spricht: Es wird eine solche Unruhe unter den Sternen entstehen, das man auch vermeinen wird, es werde der Himmel zu grunde gehen, und di Erde nicht bleiben können.


14. 150.

Das Gesätz währet mit allen Propheten bis auf Johannem: Johannes mit allen Aposteln bis auf den Kühlbund der Kühlordnung; mit [102] welchem di heiligen Propheten und Aposteln vollkommen zugesigelt und entsigelt werden.


15.

Di Israeliten währten bis auf di Christen; di Christen bis auf di Jesueliten; vor welche zuförderst der Japhet, Sem, Ham der Christenheit wird eingeladen. Wer ohren hat zuhöhren, der höhre! Hosann! Triumf! Hallelujah. Gegeben zu Islington an London, der Jesueliter Figurstadt, an seinem zurükkunffts, und der Prophetin Christinen Fortschreibungstage, den 16 October 1682.


QUIRIN KUHLMANN, ein geruffener Printz Gottes der Israeliten, Christen, Jesueliten.

Der 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 1. (76.) Kühlpsalm

Als er den 28 August um 11 Uhr aus Islington eilend unter schrekklichen Vorfällen di Jerusalemsche Reise mit dem 1 September begunte, gesungen zu London den 31 Aug. und zu Canterbury den 2 Sept. 1681. 42 Monden nach der Constantinopolitanischen Reise.


1.
Jehovah, geh mit mir, nun deine Stunde naht!
Jehovah, komm, zertrit, der dich und mich zertrat!
Jehovah, schütze mich in meiner hauptgefahr!
Leg dein und meine Feind auf ihre eigne baar!
Las alle Welt erfahrn, das ich dein knechtchen war.
2.
Vernunfft, entweich von mir! Du findst hir keinen raum!
Der gantzen Erden scheint das Jesusreich ein traum!
Es ist höchstdunkle nacht, der Glaube ist mein licht:
Di wege sind verkehrt auch Englischem Gesicht.
Jehovah geht mit mir! Er lässt mich ewigst nicht.
3.
Geh an, du starker Held, ich habe dich gesand,
Das meine krafft erschall in dir durch alle Land!
Geh fort, was säumestu? Ich führe deine weg!
[103]
Ich leite dich allein durch meine Wundersteg!
Geh fort, ich bin bei dir! Nichts sei, das dich anreg.
4.
Las toben alle Welt! Las thun, was si wil thun!
Ich streite selbst vor dich, das du in mir sollst ruhn!
Mein Feuer geht vor dir! Mein licht ist deine stärk!
Ich rif dich, eh du warst, zu meinem grossem Werk!
Ich schikke dich nun A.V.S., das alle Welt mich merk!
5.
Jehovah, sih mein Hertz! Du widerstrahlst ihm blos!
Dein Wort verbleibt sein Wort aus deines Wortes schos.
Ich eifre deine Lib aus der dreieingen Lib,
Begehr das Jesusreich nach deinem eignem trib
Um dich aus dir nach dir! Gib es, Jehovah, gib!
6.
Ich bin, aus dem du kommst! Um den di Creatur!
Mein ewig willen ist recht deines willens schnur.
Ich war, der ich dir gab, was ich mir vorgesätzt!
Mein war, mein ist, mein wird, was aus mir nachgeätzt!
Wer dich um mich verwirfft, hat sich, nicht dich, verletzt.
7.
Jehovah geht mit mir, nun meine stunde naht:
Jehovah selbst zertritt, der ihn und mich zertrat.
Jehovah schützet mich in meiner hauptgefahr,
Legt sein und meine Feind auf ihre eigne baar:
Di gantze Welt erfährt, das ich sein knechtchen war.

Zweiter Theil,

Als er seine Jerusalemische Reise, wegen höchstgefährlicher Verkaufungen, durch umwege vornahm; mitten in seiner reise, getrost gesungen zu Genf an seinem 25 Febr. 1682. nach der höchstgefahrlichen Holländischem Wasserflutt des 26 Jenners mit so viler tausenden Menschen untergang.

1. 8.
Jehovah, zeuch mich an! Verdupple deine Macht!
Jehovah, steh mir bei, und halte selbst di Wacht.
Jehovah, eil zum kampff in unser Hauptgefahr!
Verzehre voller krafft di mir gedräute baar!
Erweise aller Welt, was doch dein knechtchen war.
[104] 2. 9.
Beflutte meinen Geist mit aller wunder flutt!
Imehr man mich verrätht, imehr erwachse mutt!
Imehr mein umgang wird, i schneller sei mein gang:
Imehr der Satan bängt, i minder werd mir bang,
Du bist mein Alls in A.L.L., das ich allein verlang.
3. 10.
Zeucht nicht mein Geist mit dir, und gibt dir volle Rust?
Ich bin nur deine krafft: du thust nicht, was du thust.
Ich spile höchst mit dir zur aller Völker Freud:
Mein Leiden drukket dich zu deiner Feinde Leid.
Du bleibst mein Wunderwerk in zeit und Ewikeit.
4. 11.
Di Länder sind beschwemmt mit meiner zeichen hauf!
Wann tausend hir zu grund, geht tausend dort darauf.
Ihr stoltzes brausen wird durch brausen niderlegt,
Ein ides Element ist zu der Rach erregt:
Ihr tolles toben hat si von der Erd gefegt.
5. 12.
Jehovah, schau mich an, wi ich steh rings umringt:
Du bist nur meine hülf, durch welche mirs gelingt.
Si dämpffen aller Orts mit wundervoller tükk:
Man stösst gewaltsam mich ins tiffste Ungelükk.
Ich gehe durch dich fort, ob ich gleich geh zurükk.
6. 13.
Was dir ein Rükkgang scheint, ist dein geschwinder Sig:
Wirf alle sorg auf mich, weil ich doch alles füg.
Des Moses flucht war recht, ob si ihm unrecht schin.
Ich führte David wohl. Drum folge du mir kühn.
Durch meine führung wird verlust zum Hauptgewin.
7. 14.
Jehovah zeucht mich an, verduppelt seines macht:
Jehovah steht mir bei, und hältet selbst di Wacht.
Jehovah eilt zum kampff in unser Hauptgefahr,
Verzehret voller krafft di mir gedräute baar,
Er weiset aller welt, was doch sein knechtchen war.

[105] Dritter Theil,

Als er sein 42 monatliches Jerusalems verhindern mit aller seiner heimlikeit vor Gott trug, zur ewigen schmach der falschen Christen, zu Amsterdam den 9 Aug. 1685. gleich 15 tage nach des Monmuthischen Jacobs enthauptung von dem Yorkischem Jacob.

15. 1.
Jehovah, Wundergott! Wann kommt di grosse stund?
Jehovah, hilf mir selbst! Stos alle Welt zu grund.
Jehovah, schau in ernst auf dises Falschgeschlecht!
Der Satan spilt dadurch! Gib ihm verdintes Recht!
Hilf deinem Knechtchen, hilf durch solches Hauptgefecht.
16. 2.
Dein Jesus wird aufs neu in seinem Sohn versucht!
Las erndten Höll und Welt di reiffe Abgrundsfrucht!
Jerusalems geheim sei nun ihr ewig dorn!
Das zweiundvirtzig werd des Sechsgerichtes zorn!
Las Adam strekken A.U.S. sein güldnes Fridrichshorn.
17. 3.
Eilt nicht der gantze Kreis zu seinem letzten End?
Drum gehts so wunderlich, weil ich zum zil ihn wend.
Si dinen alle mir mit ihrem selbst verlihrn.
Ich werde sonder si mein gastgebot ausführn,
Das si als di Figur unwissentlich auszirn.
18. 4.
Si machen selber raum in ihrem tollem grimm:
Vollenden dir mein Werk zum zeugnis meiner stimm.
Wann alle di vir Wind gebauet dir mein Haus,
So wird es plötzlich gleich mit ihnen allen aus:
Drum gehe freudigst fort! Das Jesusreich sprosst raus.
19. 5.
Jehovah, las nicht mehr den Menschen ihren will!
Si hindern eintzig nur di Jesuelsche füll.
Di dich und mich so lang in deinem ruf gehöhnt,
Stehn billichst voller schmach, nun uns dein wunder krönt!
Si haben lang genug den Adamsthron entthrönt.
20. 6.
Nun sihet das Geschöpff, ob es des Schöpffers schuld!
Drum hatt ich mit der Welt so grosse zeit gedult.
Nun sol auch das Geschöpff erlernen meine krafft,
Wann es ohn sein begehr zu meinem sturm gerafft.
Di gantze Erndt ist da der gantzen Engelschafft.
[106] 21. 7.
Jehovah bringt herbei nun seine grosse stund!
Jehovah hilfft mir selbst, stösst alle Welt zugrund!
Jehovah schaut im ernst auf dises Falschgeschlecht!
Gibt ihm und Satan gleich sein hochverdintes Recht!
Hilfft seinem Knechtchen gantz durch solches Hauptgefecht.
Der 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 2. (77.) Kühlpsalm

Als er den 15 November von Paris mit zweien Gefehrten sehrwunderlich weil eine Tinctur auf 50 theil dem Polier anvertrauet, zur Jerusalemischen Reise aufgebrochen war; gesungen zu Aussone zwischen Dijon und Dole in France Comte, den 25 und 26 Nov. 1681.


1.
A.V.S., Aus, rufft alle Welt nun du fängst ernstlich an,
Jehovah, mein Regirer!
Di Wunderreise wird vom Nord nach Ost gethan!
Du bist, mein Gott, der Führer.
Dein Geist ist, welcher mich anzeucht,
Und tausend strahlen täglich reicht.
Ich seh und seh dein heilges Werk im Spigel.
Drum auf, mein Geist! Empfange krafft und flügel!
Auf, Auf! Geh auf vor Gottes thron entzükkt,
Das Babels A.V.S. aus Abels A.V.S. verrükkt.
2.
Das stoltze Babel hat bisher genug geprangt:
Jerusalem verhöhnet.
Nun sigt der Heilgen Heer: Es siht, was es verlangt,
Jerusalem gekrönet.
Wir sind durch Gott unendlich stark,
Und saugen aus des Babels mark.
Wir gehn getrost, auf Gott in Gott gelassen.
Drum wil uns Gott mit Gott aus Gott umfassen.
Jerusalem, das falsche, sei in nacht!
Jerusalem, das wahre, sei in pracht!
3.
Gib, Vater, gib ein reines kindlich hertz
Nach deinem Vaterwillen!
[107]
Begeistre mich mit dir, das aller zweifel stertz,
Nun A.L.L.E.S. zuerfüllen.
Begeistre mich mit deinem Wort!
Du bist mein Weg, mein Rath und Pfort.
Er sei gebähnt, vollendet, aufgeschlossen!
Aus dir um dich. Dein Reich das sei entsprossen!
Dein ist, was ist, und was ins wesen kam:
Dein war, ist, wird, was einen ursprung nahm.
4.
Auf, Himmel, Himmel, auf! Durchhimmelt euch voll lust!
Di Wunder sind begonnen.
Auf, Engel! Brüder, Auf! mit allem, was bewust!
Das Babel ist zerronnen!
Umschlüsset uns mit euer Meng!
Vermehret Gottes Lobgepräng!
Begleitet uns, ihr lichte Millionen!
Frohlokkt mit mir, ihr Brüderliche Thronen!
Der Jesusthron wird schon (o Wonn!) gesätzt!
Auf, Engel, auf, di ihr mit uns ergetzt!
5.
Willkommen, Brüder! Ach! nehmt hin den kus und grus!
Mein auge wil beschweigen.
Es überschwemmet mich eur geistlich überflus,
Der sich aus euch wil zeigen.
Willkommen, Engel, tausendmahl!
Willkommen, Paradische zahl.
Wir sind bei euch, ob wir noch sind vergänglich!
Wir freuen uns, mein Vater, überschwenglich.
Spilt, spilt und spilt im lichtem Lichtesspil:
Kühlt, kühlt und kühlt der Erden Abendkühl.
6.
Was zischdu, Höllendrach? Dein neiden ist umsunst!
Weg Furcht um mein erfreuen.
Stets jubiliren ist di rechte Engelkunst:
Der Heilgen Benedeien.
Wem zeit ist wi di Ewikeit,
Der dringet schon zur freudenfreud.
Was aus dem schlus Jehovens wird erwekket,
Da wird das end im anfang gleich geschmekket.
[108]
Di Hauptgefahr, durch welche David geht,
Befestiget, das Gottesschlus besteht.
7.
Mein Jesus hat den Reis aus seinem Reis gepflantzt.
Wi solt er nicht bekleiben?
Sein heilges Wundenfünff hat ihn mit fünff umschantzt,
Das er müss höher treiben.
Er gipffelt höchst im Jesusflehn:
Im Jesuswort es ist geschehn.
Mein Jesus hat uns Gotteshand empfohlen:
Di Erde bebt der Erden unverhohlen.
Der Kerker wird gefangen angelegt;
So reis ich fort, das alle Welt erregt.

Allgemeiner Nachklang.

Der Satan ward gefangen angelegt,
Die Höllen ist gefangen angelegt,
Der Abgrund wird gefangen angelegt,
Das Pabstthum war gefangen angelegt,
Das Babel ist gefangen angelegt,
Die Fabel wird gefangen angelegt:
So reis ich fort, das alle Welt erregt.
Der 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[109] Der 3. (78.) Kühlpsalm

Nachdem er in 15 tagen von Paris zu Genf, unter ungewöhnlich stürmender Lehmannersee am 29 Nov. ankommen, und von Genf den 1 Dec. mit grosser gefährlikeit nach Copet, den 2 nach Morge, den 3 nach seinen Losanna in Schwitzerland; gehosanniret zu Losanna den 5 Dec. 1681.


Hosann! Di stund ist da! Hosann! der grossen Wunder!
Hosann! Es ist vollbracht!
Hosann! Komm, Jesus, komm! Hosann! Ich bin dein zunder!
Hosann! Dein A.L.L.S. erwacht!
Hosann! Mein Geist entflammt! Hosann! in deinem lichte!
Hosann! voll deiner krafft!
Hosann! Dein Heilges Reich! Hosann! eilt ins gesichte!
Hosann! Der Völkerschafft!
Hosann! Di Ehr sei Gott! Hosann! Frid aller Welt!
Hosann! Der Mensch sei hergestellt.

Zweiter Theil,

Als er von Genf den 4 Mai mit dem Teutschem

Prediger Korn nach Vivey ausfuhr, im durchzug gehosanniret zu Losanna den 5 Mai 1682.


Hosann! Di stund wird da! Hosann! haupthoher Werke!
Hosann! Dein glantz erscheint!
Hosann! Wir müssen fort! Hosann! in deiner stärke!
Hosann! Das B.A.B.E.L. weint!
Hosann! Wir fallen an! Hosann! Di angefallen!
Hosann! Der Feind erschrikkt!
Hosann! Mein Gott vergilt! Hosann! aus A.L.L.E.S.A.L.Len!
Hosann! Wir sind beglükkt!
Hosann! Gott wird geehrt! Hosann! Der Kreis verneut!
Hosann! Der Mensch gebenedeit!

[110] Dritter Theil,

Als er von Vivey nach Genf zurükfuhr, nach seltenen Vorfällen; im durchzug und dritten Losannens besuchung gehosanniret zu Losanna den 7 Mai 1682. darauf 5 tag hernach das Erdbeben kam.


Hosann! Di stund war da! Hosann! Der unterdrükkung!
Hosann! Hin ist der Krig!
Hosann! Was uns beschwärtzt! Hosann! bleibt unsre schmükkung!
Hosann! Wir sind im Sig!
Hosann! Nun sind hinweg! Hosann! Vorbildungsproben!
Hosann! Es trifft si weh!
Hosann! Kommt Völker, kommt! Hosann! um Gott zuloben!
Hosann! Das ich aufsteh!
Hosann! Gott ist zur hülf! Hosann! nun selber da!
Hosann! Triumf! Halleluja!
Der 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 4. (79.) Kühlpsalm

Nachdem vom Amsterdamkorah, Brekling, durch den Londonsdathan, Badhors, der Parisabiram, Polier, im 29 und 30 November zu Paris ausging, zur neuen zerstreuung seiner Jerusalemischen Reise, mit unerhöhrten gefährlikeiten im mitten seiner Reise; ernst zu Gott um gegenstand geseufftzet zu Genf im weissen kreutz den 16 Dec. 1681. darüber der Teutsche Prediger Otto Korn, von sich selbsten durch Gott getriben als er früh gesehen, gleich kam.


1.
Gefährlicher wird mir der Freunde thun,
Als aller Feind auf Erden.
Wi lang, O Gott, verstöhren si mein ruhn?
Es wil stets schlimmer werden.
Wi bin ich nun so schnell umsätzt?
So höchstgeheim vernetzt, verletzt?
Ich falle dir, mein Jesus, in di armen!
Ich schrei um dein erbarmen.
Herr Jesu Christ! Nihm weg von mir gefahr!
Si sehen neu, das ich dein Knechtchen war.
[111] 2.
Dein Uhrwerk ist zum zweitenmahl verstellt,
Das du selbst aufgezogen.
Si schwärtzen mich, wi idem nur gefällt,
Erregen wasserwogen.
Si widerstreben deinem zug;
Verkehren ihn nach hertzbetrug.
I näher si mit meiner Seel verbunden,
I tiffer sind di Wunden.
3.
Ihr fallen wächst aus idem neuen fall:
Di hölle wird gantz offen.
I grösserer erhallt dein Wunderschall:
I kleiner wird ihr hoffen.
Si werden sämtlich angestekkt:
In sich aus sich durch sich beflekkt.
Was wird vor schmach auf Gottes Werk gegossen?
Ich bin meist unterflossen.
4.
Dein zorn entbrennt im allerrechtstem Recht!
Ach Satan wil si sichten!
Wi solte nicht ertrinken dis Geschlecht!
Dann richten si dein richten.
Si leschen noch mit öl dein feur:
Und sind noch deinen augen theur!
Si folgen dir, wann si voll eigenwillen:
Enthüllen dein Verhüllen.
5.
Di zunge schneidt weit schärffer als ein Schwerd:
Ihr hertz ist noch voll guttes!
Wann falscher rath in falscher that ausfährt,
Dann sind si Christi bluttes.
Was durch versehen ist geschehn,
Dis mag zum Gotteswerk man drehn.
Weil du mich prüfst durch deine Wunderwege,
Verwirfft man deine stege.
6.
Imehr mein hertz auf dich ist unverrükkt,
Aus dir in dir gelassen:
Imehr sind si mit falscher furcht verstrikkt,
Um dich und mich zuhassen.
[112]
I grösser war gedult und huld:
Imehr verhäuffen si di schuld.
Si solten ernst dein Wunder draus erkennen,
Nicht sich daran verbrennen.
7.
Du offenbahrst mit mir sat deinen schlus,
Und sind si dessen zeugen:
Der eigenkopff verwendet fus und flus,
Das si ihn krum abbeugen.
Si haben dessen sich erkühnt,
Das Babel unschuld noch verdint.
So lange du, mein Gott, si lässt so handeln,
Ist schlipffricht mir zuwandeln.
8.
Ich bin verstarrt, das ich vor deinem thron,
Sol gegen si hir schreien,
Du sihst, wi ich und wo ich stehe schon:
Du wirst mich doch befrei(u)en.
Ich merke gleich erhöhrte bitt:
Si quellt aus deiner wundergütt.
Si strahlet noch in diser nacht was dunkel,
Doch klährer als karfunkel.
9.
Hallt inn, Vernunfft, mit allem deinem stoltz!
Was meinstdu vil zuwissen?
Du bist dem zorn ein überdürres holtz,
Und wirst mit aschen büssen.
Wir wigen mehr dann tausendfach,
Und hastu nur von uns vil Ach!
Es ist was mehr im Gotteswunder reisen,
Als du kanst ewigst weisen.
10.
Hosann, Hosann! Jehovah, unser Heil!
Du warst, (ist, wirsts) mein ewigst Sigen!
Uns ward, (ist, wird) kron, thron und zepter zu dem theil,
Wann alle unterligen.
Hosann! Di ehr Gott in dem Pol!
Hosann! Der Erd ein stetes wohl!
Hosann! Dem Mensch ein heiligs Lustbehagen
In alle seine tagen.
[113]
Mein Jesus Christ nahm weg von mir gefahr:
Si sahen neu, das ich sein knechtchen war.
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Der 5. (80.) Kühlpsalm

Als er im göttlichem zug beim Teutschem Genfferprediger Korn d. 25 Dec. 1681. seine behausung mit beiden gefehrten nehmend, den 1 Jenn. 1682. seine Ernstcitirung aller falschen geister vor dem Thron Gottes gethan, und nach Paris und London voller ernst zum Ernstgerichte geschikket hatte; gesungen um anhaltung des geistes Jesu in concentrirung des gantzen Evangeliums nach Matthäus zu Genff den 11 Jenn. 1682.


1.
Dreieinger Gott, nach dem ich bin gebildt!
Um dich durch dich! Mit dir durch dich erfüllt!
Du ewigst Wort, das Fleisch und blutt gelehnt,
Und wider uns mit meinem Gott versöhnt!
Hochheilger Geist, der du von Gott ausgehst,
Und kräfftiglich mit seufftzen uns beistehst!
Du einger Gott! Vernihm mein ernstgebet!
Bet selbst aus mir zu deiner Majestät!
Gib Jesu Geist mit unergriffnem theil,
So wird di Welt, nicht nur dein Knechtchen, heil.
2.
Beselge mich mit Armutt in dem hertz,
Um deiner ehr mit eifervollem schmertz,
Voll Jesusgeists, mit sanfftmutt überschlecht,
Mit Hunger, durst nach deinem rechtem Recht,
Mit dem erbarm, als du dich mir erbarmst,
Mit reinem geist, den du mit dir umarmst,
Mit deinem frid, und hochfridfertger art,
Mit Jesu schmach, di mich mit ihm gepaart,
Mit Jesu Kreutz, um meines Jesu stand;
Das ich sein Sohn, und nechst mit dir verwandt.
3.
Sei du mein saltz, das ich ni werd unnütz,
Das Licht der Welt auf ewigst, nicht nur itz.
Ach leuchte hell voll feuerlichten stärk,
[114]
Das ider preis in mir dein guttes Werk!
Erfülle selbst Propheten und Gesätz,
Das ich kein i, geschweige mehr, verletz.
Las Babels recht durchaus in mir nicht ruhn,
Sei gros in mir im lehren und im thun.
Dein ewig wort sei mir in allem kund,
Das du mir sprichst di Schrifft von mund zu mund.
4.
Ertödt in mir, was mich dir tödten kan!
Kein zörnen hab auf ewigst wahn und bahn!
Das Racha weich mit idem Scheltwort weit!
Mein Beten sei vom Brüderhass befreit.
Gib Willikeit in idem Menschenfall!
Des Richters spruch sei gantz weg überall!
Reiss aus in mir das auge falscher lust:
Hau ab das glid, in dem unreiner Wust.
Dein heilges Wort erhalte wahre acht,
Nach deinem sihn, nicht meiner sünden nacht.
5.
Vertilg aus mir, was nicht ja, ja, nein, nein,
Weil eigner schwur vom übel nimals rein.
Las Leiden mich, wann man zum leiden zwingt:
Las geben mehr, als mich di noth noch dringt.
Des nechsten bitt, wanns möglichst, di gescheh,
Das ich auf ihn mehr als mich selbsten seh.
Las segnen meist, der mich am meisten hasst:
Di Vorbitt hab verfolger rings umfasst.
Las folgen dir und meinem Jesu gleich,
Das ich ein Erb an deines Sohnes Reich.
6.
Mein geben sei um dich in reinster Lib:
Dein reinestes mein beten, fasten, trib.
Sei du mein schatz, mein aug und lichter leib,
Das blos ich dir, nicht mir, aus mir bekleib.
Weg, Mammon, weg! Ich bin des höchsten Kind!
Aus Gott um Gott! Gott ist, auf den ich gründ.
Mein trachten sei nach deinem Reich und wink:
Du sorgst vor mich, das ich in dir ersink.
[115]
Ich lebe dir. Du sorgst vor iden tag:
Er ist auch dein. Durch Thorheit kommt di Plag.
7.
Las richten mein, nicht fremder, sündenmas!
Las loben dich, wann ich dein gutt besas.
Gib rechtgebrauch zu deinem Heiligthum;
Verschwigenheit zur Lilg und Rosenblum:
Ein kindlich traun zu ider gutten bitt;
Ein fest vertraun auf deine wundergütt.
Las iden thun, was ich von ihm begehr:
Di enge Pfort eindringen ohn beschwer.
Dein guttes trag in mir recht gutte frucht;
Las handeln stets in thaterfüllter sucht.
8.
Herr, wo du wilst, so fällt mein Aussatz ab!
Sprich nur ein Wort, di Gicht geht nach dem Grab!
Ach greif mich an, so fleucht das fiber hinn!
Bedräu den sturm, so wird er zum gewinn!
Heis mich aufstehn, mein gehn wird freudigst heim!
Heis folgen mich, dann sprosst dein Warheitskeim!
Ich rühr dich an; der glaube hat gesigt!
Der Tod ist schlaf, wann deine stimm sich rügt!
Ich glaube, Herr! Di Blindheit ist entfernt!
Sih an dis Volk! Es reifft zu deiner Erndt!
9.
Herr, sende uns, wi deine zwölffe, aus!
Sä dich, das ich spros hundertfältig raus!
Ach speise uns mit deinem Brodt und Fisch!
Dein Fleisch und Blutt verbleibe stets mein Tisch!
Herr, ruffe mir, das ich aufs Wasser geh!
Hilf, hilf, eh mich versenket Wind und See!
Dein Hündchen hat nur brosamen verlangt!
Du bist der Fels, auf den di Kirche prangt!
Heis Satan eiln, wann er dir menschlich währt!
Nihm mich mit dir, wann du in mir verklährt!
10.
O sä in Uns des Senffes glaubenskorn!
Ein kindlich geist erhöhe Seel und horn!
Mein Engel seh auch stets des Vatern thron!
Komm, bind und lös, o wahrer Gottes Sohn!
[116]
Vergib auch mir sibentzig-sibenmahl!
Ich folg und folg auf deinen ruf und wahl!
Ich komme letzt zur deiner eilften stund!
Las wuchern fünff mit dem gefünfftem Pfund!
Beöl di Lamp auch wider di Vernunfft!
Ich bin dein Lamm und jauchtz auf deine kunfft!

Zweiter Theil,
Als er in di Jesuslibe voller Jesuslibe libreich
ersinkend, Jesu letzte Libesworte concentrirte zu Genff den 17 Jenn. 1682.
11. 1.
O ewig Lib, du einger Libesquell!
Ach quell in mir mit deiner Libe hell!
Gib deine Lib aus deiner Libeskrafft!
Schenk Jesu Lib und deiner Engelschafft!
Las liben dich, wi du mich hast gelibt!
Schaff in mein hertz, was deine Libe gibt!
Di Libe seh in Lib an meine glutt,
Das ich Geschöpff lib meines Schöpffers gutt!
Gekreutzte Lib! Ich werd aus dir erwekkt!
Dein neugebot sei ewiglich geschmekkt!
12. 2.
Nihm mich zu dir in unsers Vaters stätt!
Dein Hertz ist mein, mein Hertz ist deine Kett.
Du gingst von mir: mein hertze folgt dir nach.
Ich bin dein Fisch, du meine Libesbach.
Ich geh und weist, wo du zum Vater gingst!
Ich fange dich, wi du mich, Jesus, fingst!
Du bist mein Weg, auf dem ich zu dir schwimm:
Mein Warheitsbronn und meine Lebensstimm.
Ich komm durch dich zu meinem Vater heim:
Er ist in dir. Er ist durch dich mein reim.
13. 3.
Hir ist mein Hertz! Hir, Vater, wohn im Sohn!
Mein Jesus, herrsch hir in des Vatern thron!
Gebähre den, der ewigst deine Sonn,
Wi du gebährst dir ewigst Gottes Wonn!
[117]
Red, Jesus, red des Vatern red und stärk
Aus meinem hertz in deiner Rede Werk!
Werk auch in mir des Vatern Werk im thun!
Werk grössre werk in deines Vatern ruhn!
Ich bitt durch dich: dein Vater wird geehrt.
Mein bitten sei, wi du versprachst, erhöhrt.
14. 4.
Hir ist mein Hertz! Durchtiffe seine tif!
Es laufft nach dir, wi es dir längst nachlif.
Dein Tröster komm, wi du mirs zugesagt:
Dein Warheitsgeist hat ewig mich durchtagt.
Ergläntz aus mir, wi er aus dir gegläntzt,
Wann ewikeit ni deinen glantz begräntzt.
Komm, Jesus, komm, der du ni Waysen lis:
Ich werde dir, du mir, zum Paradis.
Ich leb in dir, wi du im Vater lebst:
Dein leben war, das du in mir erhebst.
15. 5.
Hir ist mein Hertz! Es libet dich höchstblos!
Ach offenbahr dich aus des Vatern schos!
Der Vater sei mit dir mein Wirth und Gast:
Der heilge Geist der find hir Ruh und Rast.
Las lehren mich dein übergrosses Alls:
Erinnern mich höchst deines Libesfalls.
Gib deinen Frid und deiner freude meng:
Halt stets in mir des Vatern Sigsgepräng.
Der Weltfürst schmertz auf ewigst unsern kampff!
Dein will mein will. Di Welt sei mir nur dampff.
16. 6.
Mein Weinstokk, ach! an dem ich früchte bring!
Ich bleib an dir. Nichts sei, das mich abzwing,
Besäffte mich, das ich aus dir besteh!
Hilf, Jesus, hilf, das ich von dir nicht geh!
Las reben mich nach deiner Wurtzel art!
Betau mich mehr, imehr ich fruchtbar ward.
Ach bitt in mir zu deines Vatern lob!
Vertausendfach, was tausendfach erhob.
Gib deine lib, di dir der Vater gab!
Erlab imehr, imehr ich mich erlab.
[118] 17. 7.
Befröhliche vollkommen Geist und sinn!
O sei in mir von aussen und von inn!
Ach red und schreib in mir den libsbefehl,
Dein libsgebot und deine libesmähl!
O Menschenfreund, der du vor mich verwundt!
Herr Jesu Christ! Holdseelger Libesbund!
Ich lass dich nicht! Di Welt thu, was si wil!
Verfolgung, Zorn, Bann, Tod sei meine Kühl!
Ich lass dich nicht! Dein Wort sei neu erfüllt.
Ich bleib dein zeug', ob Welt und Teufel brüllt.
18. 8.
Dein Tröster komm! Di Welt sei überzeugt!
Di Sünde sei von erster Sünd verbeugt!
Dein Hingangsrecht sei recht aus Recht erklährt!
Der Weltfürst sei aus sich durch sich verzehrt!
Di Warheit scheint aus ihrem urkund wahr!
Was du verbarg, sei allen Sonnenklahr!
Dein ewigst DEIN, des Vatern ewigst Wort,
Eröffne sich vom überewgem Ort!
Dein Sibenaug hab uns durchsibenaugt!
Mein A.L.L.S. ist dein! Ich habs aus dir gesaugt!
19. 9.
Mein Vater, höhr! Ich schrei im Jesusnahm!
Di Kühlzeit kommt, um di mein Jesus kam.
Das Kreutzreich eilt zu seinem letztem end:
Der Weltfürst hat den fersenstich vollendt.
Verklähre nun das Jesuelsche Reich,
Wi es erschin, eh dessen Printz zur leich:
Daraus di Welt in diser zeit gegründt,
Das Jesus neu durch deine gabe findt.
Sein heilges Blutt durch langes Marterthum
Reis ab den Stein, und schlüsse Nimrods ruhm!
20. 10.
Durchheilge uns in deiner Warheit licht!
Las schauen stets durch Jesum dein Gesicht!
Vereine uns, wi du mit Jesus eins,
Das du in uns der Stein des Kaisersteins.
Mein Jesus Christ empfingt von dir den Kreis
Und uns mit ihm, durch seinen Todesschweis.
[119]
Mein Vater, sih auf deines bundes Arch!
Es ist vollbracht. Mein Jesus sei Monarch!
Monarch im Pol: Monarch in aller Welt.
Der Erbmonarch werd endlich hergestellt.

Dritter Theil,

Als Badhors, stat des im Feb. zu Genff festgesätzten Jerusalemerreiswechsel, durch seines Weibes Rath teufflisch im letztem augenblikk mit ihm handelte, und auch Stephanus Polier seinen im Mertz aus Genf nach Paris geschikkten Gefehrten stat des anvertrauten Dalconatsparticular, der 1000 Jährlichen Reisthaler, voller Simeischen lästerung, schändung, verdammung, empfing, gesungen aus der gantzen Passion aller 4 Evangelisten, Prophetisch unter solchem figurlichem Kreutzige, Kreutzige Stat Hosanna aus Losanna gleich in der Marterwoche kommend, zu Genff am Charfreitage

1682.

21. 1.
Herr Jesu Christ, unschuldig Gotteslamm,
Das du vor mich erwürgt am Kreutzesstamm!
Ich bin dein glid, an deinem leib ein theil,
Und unserm Feind, wi du, zur schlachtung, feil.
Di stund ist da nun über Kidrons bach:
Ich folge dir aus Lib in Libe nach.
Dein Abendmahl ist schon in mir vollbracht:
Dein Libsgebot mit deinem Reich vermacht.
Ischariot ging nach dem bissen hin:
Verklähr auch mich nach seele, geiste, sin.
22. 2.
Mein Hertze ist dein Ölberg und dein Gart.
Ach bet in mir, weil di Anfechtung hart!
Dein Vater nehm von uns des Kelches zil,
Ists möglich, doch ich will, wi er nur wil.
Der Engel stärk uns in dem Todesschweis:
Bet hefftiger, bis ich dein wahrer Reis.
Bet ernster, bet im ernstgedritten flehn.
Ach wiss in mir, was mir mus nun geschehn?
Begegne selbst und gib dich selbsten los.
Kein ander leid. Der Jüngling flihe blos.
[120] 22. 3.
Ist dis dein kus, den du mir freundlich gibst?
Stekk ein das schwerd, wann du, Vernunfft, mich libst.
Mein Heiland hätt des Vatern hülf geschikkt,
Hätt er nicht mich mit seinem glükk beglükkt.
Mein Jesus wird gebunden, gantz entzirt!
Der Christgeist wird gefänglich hingeführt.
Zwar Petrus folgt, doch fern, ist umgedreht!
Er leugnet A.L.L.S, eh noch der Hahn gekreht.
Des Jesus blikk zwingt A.U.S. sein ädles nas:
Nun siht er erst, was di Vernunfft besas.
24. 4.
Was fragstdu vil, was Christ in uns gelehrt?
Auf, frage di, di A.L.L.E.S. angehöhrt!
Was schlägstdu mich, das Christus selbst dis sagt?
Christ wohnt in mir: Christ wird in mir beklagt.
Christ ist mein Licht, der aus dem innerm blitzt:
Ihr werdt hir schaun, wi Christ zur rechten sitzt;
Zur rechten hand der höchsten Gotteskrafft;
Wi Christ erschein einst aller Völkerschafft.
Ihr sagts: Er ist Jehovens Wort und Sohn,
Christ kommt im Pol und unsers hertzens thron.
25. 5.
Du sagsts, Pilat. Ich bin des Christi Reich.
Sein Königstuhl ist keinem irrdschem gleich.
Christ herrscht in uns: Sein Thron ist unsre Seel.
Ich bin ein Printz. Was ists, das ichs verhöhl?
Dis ist mein Ruf, vom Gott im Christ erwählt:
Di warheit ward aus warheit mir vermählt.
Di warheit kennt alleine meine stimm:
Si kämpfft vor mich und dämpfft der Falschheit grimm.
Mein Fürstenthum ist nicht von diser Welt:
Sein ursprung ist weit höher aufgestellt.
26. 6.
Seht, was Herod, Pilat und manches zeugt:
Wi Judas stirbt? Das Recht wird doch verbeugt.
Wi stehen wir im falschem Purpurkleid?
Bekrönt? Verhöhnt? entschönt? verspeit? beschreit?
[121]
Zum kreutz, zum kreutz: der Barrabas ist gutt.
Es kommt auf si das höchstverlangte blutt.
Mein Christ im geist wird eilends fortgezwängt,
Er trägt sein Kreutz mit Mördern eingemengt.
DA HENKEN WIR! SCHAUT, WI UM UNS GESPILT?
Wi Gottes Geist in A.L.L.E.S. wird verwühlt?
27. 7.
Nun sprich in mir dein heiligs Sibenwort!
Ach steh mir bei an ides Sibenpfort!
Der Vorhang reis in deinem innerm Ris:
Es öffne sich in uns das Paradis.
Dem Erdkreis werd dein heilges Wunder kund,
Das er erbeb im ewgem Kühlungsbund.
Las splittern sich der innern felsen klüfft:
Entgrüfften sich der hertzen tiffste grüfft!
Das fremde Volk sei über uns bewegt!
Der leichnam werd ins neue grab gelegt.
28. 8.
Verschling den Tod in unser Höllenfahrt!
Entkerker ernst, was eingekerkert ward!
Stos ab vom Stuhl den Drach in seinem haus:
Befessel ihn im selbsterwekktem graus.
Entreis in uns dem Cherub schwerd und thor:
Es komm im Sig di Bundeslin empor!
Den andern sei stat unruh ruh geschenkt!
Auf, predige den Geistern, di bekränkt!
Auf, lös uns auf vom Schlaf und der Natur!
Auf, auf! Auf, auf! Es schallt di letzte uhr.
29. 9.
Steh auf! steh auf! Erschrekk der Hütter schaar!
Steh auf in uns! Hinweg ist di gefahr!
Der Tod ist todt! Das Grab des Grabs ist da!
Triumf! Triumf! Triumf! Halleluja!
Dein Engel bring di Auferstehungs-post!
Ich schmekk in dir, du mir di neue kost!
Auf, sigle auf dreieinig alle ding!
Versigle mich mit deines Geistes Ring.
Du hast in mir mich ewigst dir vertraut.
Du bleibest mein; Ich bleibe deine Braut.
[122] 30. 10.
Fahr auf, fahr auf zur rechten Gotteshand!
Fahr auf in uns! Dein Geist sei abgesand!
Ich fuhr dir nach! Mein hertz ist nicht mehr da!
Triumf! Triumf! Triumf! Halleluja!
Braus ab, Braus ab des Heilgen Geistes flus!
Braus ab in uns der neuen Ordnung gus.
Wi ists mir? Wi? Welch himmel voller strom?
Es saust und braust in dem verstürtztem Rom!
Christ ist Monarch! Di Kühlzeit ist nun da!
Triumf! Triumf! Triumf! Halleluja.

Virdter Theil,

Als 5 tage nach seiner dritten besuchung des Losanna, das grosse Erdbeben sein Hosanna in Basel, Losanna, Genf, Paris bekräfftiget und er zum zeichen des Königs Friderichs Prophetisches weisblau mit dem gantzem Fridrichscentrum angezogen; gesungen aus der gantzem Apocalypsis zu Genff den 31 Mai und 1 Jun. 1682.

31. 1.
O Jesu Christ, du wahres A und Zett!
Der Erst und Letzt! An den ich angekett!
Du hast mein hertz! Ich bleibe dein Johann!
Dein Hertz ist hir! Hir schöpff ich wahres Mann!
Kein Pathmus scheidt mich von der Pathmuswonn!
Mein Hertz dein Hertz! Dein Hertz ist meine Sonn!
Di Erd erbebt, weil deine Sonn erscheint:
Es kommt dein Tag, eh alle Welt es meint.
Weisblauer Löw, der du mich weisbeblaut!
Schleus auf di Schrifft, das Weisblau si geschaut!
32. 2.
Wi? Was posaunt? Ist dises deine stimm?
O Menschensohn! Sih, wi ich dir entglimm?
Es gläntzt in uns der siben Leuchter gold,
Darunter du erscheinst mir wunderhold!
Dein Sibenstern durchsternt aus deiner Recht!
Dein Mundschwerd schärfft? Ich bleibe stets dein knecht.
[123]
Was Höll und Todt? Seht eure schlüssel, seht!
Di Furcht verging! Ihr seid nur stets verschmäht!
Christ schreibt ins hertz der Schrifften Schrifften Schrifft:
Was war, ist, wird; was alles anbetrifft!
33. 3.
Mein Ephesus hat erste Lib erlangt!
Mein Smyrne ist, das mit Kreutzmyrrhen prangt!
Mein Pergamus wirfft falsche hoheit hin!
Mein Thyateir bemorgensternt durch ihn!
Mein Sardes wird der weissen kleider werth!
Mein Philadelph eröffnet Pol und Erd!
Mein Laudicee wird lauter in der glutt!
Christ wohnt in hertz! Christ wallet in dem blutt!
Christ spilt im uns der siben Kirchen spil!
Christ lehrt und höhrt! Christ waristwird mein zil!
34. 4.
Welch thron? Was Kron? Welch Printz, der uns besitzt?
Welch Duppelzwölf? Was donnert, rufft und blitzt?
Brenn Sibenfeur! Kristalle, gläsern Meer!
Ruff tag und nacht, beaugtes Virthirheer!
Welch Buch ist dis? Versigelt sibenfach?
Das Lamm entschleust, Triumf! sein Sibenach.
Harfft, harfft und harfft das Neulid prachterhöht!
Auf, Engel, auf, di ihr noch völlig steht!
Auf, Menschen, auf! Auf, was mit uns belebt!
Belobt das Lamm, das uns mit sich erhebt!
35. 5.
O Gottes Lamm! Ich bin durch dich recht los!
Du schleust in uns des Vatern Sibenschlos.
Das erste bricht! das zweit! Das dritt! Das virdt!
Der Virthir vir hat uns in uns bezirt!
Das fünfft ist auf! Ruht, Seelen, beim Altar!
Ihr weisset Weis in uns mit unschuld klahr.
Das sechst entschleust des Lammes zorn und schall!
Di uns gefällt, sind uns in uns im fall!
Wir sind bewahrt: mit Jesu blutt belilgt.
Gott wäschet ab, was uns in uns vertilgt.
[124] 36. 6.
O Jesu Christ! Nihm uns in uns in still.
Welch sibnes schlos? Verhüll, behüll, durchhüll.
Neu sibnes ach, durch das mein ach erbleicht!
Weissag in uns, bis dises ach verstreicht.
Ölbäum in uns! Durchfakkel iden Ort!
Würk wunder, würk, bis du vollendst dein Wort!
Begeistre neu das grosse zeugenbeid!
Di Himmelfahrt sei ihrer Feinde leid.
Ein schrekken fall auf alles unerharrt,
Das A.L.L.E.S. sei aus sich in sich verstarrt.
37. 7.
Dein werd, O Christ, das Reich im Hertzens Reich!
Di Bundesarch erscheinet sonder gleich!
Auf, Adam, auf! Erlange thron und kron!
Das heilge Weib gebährt in uns den Sohn!
Auf, Michael! Auf, auf! dein ist der Sig!
Auf, Brüder, auf! Auf, das der Feind erlig!
Das Knäbchen ist, Gottlob, zu Gott entrükkt!
Di Mutter wird auch in der Wüst beglükkt.
Fliht, dreithir, fliht mit eurem Drachenstrom!
Di Erde hilft uns aus der Wüst und Rom.
38. 8.
Steh auf, O Lamm! Welch süsses cytherlid?
Erkauffte Gotts! Besingt den Jesusfrid!
Verkündige, du Sibenfache zunfft,
Was ewig ist, di Jesuelsche kunfft!
Singt, Harfenist! Evangelisten, singt,
Das Mosesklang beim Lammgesang erklingt.
Geht, siben, aus im Gottes Eiferzorn!
Durchschaalt das Thir! zerbrecht ihm macht und horn!
Auf, Engeldrei, in übergrosser stärk!
Erleuchtet A.L.L.S. zum grossem Kühlungswerk!
39. 9.
Auf, auf, du Weib, di du das kind gezeugt!
Sih, wi di Huhr mit ihrem Kind geheugt.
Di Hochzeit ist des Lamms in uns recht da!
Hosann! Hosann! Hosann! Halleluja!
Reit an, du Printz, zu deiner Mutter theil!
[125]
Reit an, reit an! Der Erdkreis ist dein theil.
Das Schwerd verzehrt der Cananiter trutz!
Nun siht di Welt, was ihr di Welt war nutz!
Schleus, Engel, schleus den Drach in Abgrundsgrund!
Wi Drache? Was? Wird dir dein vorzug kund?
40. 10.
Steht, Märtirer, auf! eur vorzug ist sehr hoch!
Erfahrt in uns, wi nutzbar Jesusjoch!
Das tausendjahr der Ruh in uns ist da!
Hosann! Hosann! Hosann! Halleluja!
Steh auf, O Braut! Besihe Gotteshütt!
Gott wohnt mit uns erbarmungsvoller gütt.
Steh auf, du Kind, der Heilgen Hochzeit frucht!
O wahrer Erb aus der Jungfrauen zucht!
Jerusalem, das neu, in uns ist da!
Hosann! Hosann! Hosann! Halleluja!

Fünfter Theil,

Als er als wahrer Breslauer und Blauerers unter der Figurirung der weit überkaiserlichen Weisblauen Hofliberei der Kühlmänner, zu gleich in di Paradisgeheimnisse der neuen Apocalypsis des 9 Schriffttheiles frohlokkend spatzirte, zu Genff den 10. Jun. 1682.

41. 1.
Halleluja! Printz Jesus hat den Thron!
Jerusalem, das neue, trägt di Kron!
Di Hochzeit wird des Lamms in uns vollendt!
Di heilge eh ist sonder end erkennt!
Halleluja! Das Meer das ist nicht mehr!
Pol, Erd und wir sind in der ersten ehr.
Wir sind im Geist, durch Gottes Geist beflammt!
Voll Seelgeistleibs! im Paradis bestammt.
Halleluja! Wir schwimmen in der lust!
Verherrlichet an unsers Jesu brust.
42. 2.
Welch Jaspislicht? Was jaspisirte Wäll!
Zwölf Perlenthor! Wi hellet ihr so hell?
Zwölf wundergründ im zwölfbesteintem grund!
Goldgassen, wi? Was urkristallenkund?
[126]
Gott ist di Sonn, di Sonnensonnensonn!
Das Lamm der Mond, di Mondesmondeswonn!
Was Lebensström? Welch heilig fruchtgebäum?
Kühlt kühl mit zwölf, ihr kühlungs kühle kaim!
Halt, Brüder, inn! Wir sind nur Gottesstrahl!
Kein fünkchen noch vom Lammes Abendmahl.
43. 3.
Di Asche ward im goldfas zur Tinctur!
Dem goldfas eins zur aller Völker Cur!
Das erst und letzt ist seines Mittels schlus,
Das mittel ist des erst- und letztens fus.
Der Goldgeruch stig A.U.S. der aschen grau
Weisblauerer, als i das weisse blau,
Nichts BLAUERERS ward vor auf Erd gesehn:
Nichts BLAUERERS ist nach auf Erd geschehn!
Ost, Nord, West, Sud ward voll vom Goldgeruch,
Weil Ewikeit beewiget ihr Buch.
44. 4.
Auf, Geist, auf, auf! Auf allerhöchst erwekkt!
Entdekk aus Gott, was über Erde schmekkt!
Was Adam einst im Paradis verschertzt,
Dis hat uns längst im Paradis gehertzt.
Di Henochsfahrt ist der gemeine weg;
Gemeinerer, als vor des Todes steg.
Di Heiligen, di längst in Christi schos,
Sind stets bei uns den innern augen blos.
Der Christeinzug wird zum Gericht geschmükkt,
Da wir und Si als Richter miterblikkt.
45. 5.
Wir wandelen in unschuld ohne schuld;
Genüssen gantz des grossen Vatern huld:
Erlustigen uns in dem lustgefild
Als Gottes Söhn und rechtes Ebenbild.
Di Herrschaft ist sehrherrlich uns ersätzt;
Wir sind in Gott höchstkindlichst Gottergetzt.
Di Erden erdt nach ihrer heilgen art:
Di Eintracht ward mit allem neugepaart.
Der Segen ris des fluches wesen aus:
Wir wohnen nun im Edensfreudenhaus.
[127] 46. 6.
Di Weisheit ist uns wider neugeschenkt,
In welcher nichts mit Eitelkeit bekränkt.
Di heilge sprach, di nichts von zähnen weist,
Di Englisch halb, ward offen unserm Geist.
Di Arbeit ist in aller Arbeit Rast:
Was einer wünscht, ist augenblikks erfasst.
Das Hertze ward des gutten Sammelplatz,
Der Wunder Ring, der Heilgen schätze schatz.
Der Leichnam ist ohn eingeweide schand;
Di scham entschämt, di Bosheit unbekand.
47. 7.
Di Christgeburt aus der Jungfrauen leib
Ward allgemein, weil hin der mann und weib.
Das Männchen hat der Fräulein heilge zucht,
Das Englisch fast erzeugt wird ihre frucht.
Di speise ist auch halbe Engelspeis:
Schon göttlich ward di Paradische Weis.
Di Jesuskrafft ist hir in voller krafft,
Das nur ein wort, was man gebitet, schafft.
Man pflantzt und baut auf Englisch, was man wil:
Das Gotteslob ist unser einges zil.
48. 8.
Di Thire sind frohlokkend uns zum dinst:
Gehorsamen ist itz ihr hauptgewinst.
Ein ides vih ist höchsteinträchtig zahm,
Wi es von Gott erst seinen ursprung nahm.
Das Pflantzreich ist durchsichtig, wi ein glas,
Das Ertzreich ein lichtfixes wundernas:
Was uns beschwert, ein herrlichst lustgewürm,
Das alles schirmt im erstem unschuld schirm.
Was lebt und webt, und disen Erdkreis macht,
Dis alls beherrscht der Mensch zu Gottes pracht.
49. 9.
Di tiffste ist als wi di höchste lufft:
Der Erdenpunct als wi di Wolkengrufft.
Das ober ist, als wi das untre da!
Hosann! Triumf! Hosann! Halleluja!
Dis tausend ist ein irrdsches Engelthum,
Der ewigen Vorschmekkung erste Blum.
[128]
Ein Sabath, der di Ewikeit angeht,
Und täglichst wird zur Ewikeit erhöht.
Sein tausend eilt dem tausendtausend zu,
Bis ihn verfünfft di Jesuelsche Ruh.
50. 10.
Erdekken, auf, di Gott von uns abschid!
Auf, auf! Auf, brecht, verführte, unsern frid.
Zünd, Satan, an! Der Achte Tag ist da!
Triumf! Hosann! Triumf! Halleluja!
Nun scheidet sich das gutt und böse gantz!
Christ kommt mit uns im Ewikeitenglantz.
Auf, Todten, auf! Geht ein in Nacht und Licht!
Was hir nicht ein, verbleibt dort im Gericht.
Das Paradis der Ewikeit ist da!
TriumfsTriumf! HosannsHosann! Triumf! Hosann! Halleluja!
Der 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 6. (81.) Kühlpsalm

Als er sahe seine figurliche 12 Reisjahre in Europe, Asia, Africa sich endigen, in dem Drabicianischem G. Genff, zum wesentlich angezündetem Ulmischem Josaphats thal schon ausgerüstet, gesalomonisiret auf der Jerusalemschem Reise, nach dem Geist zwischen Basel und Ulm den 12 Jul. 1682.


1.
Aus, A.U.S. mit dir, durchA.U.S. verblendte Welt!
A.U.S., aus mit dem, das tA.U.S. end netz uns stellt!
Ihr hemmt umsunst, di ihr uns dunst verkaufft!
Fliht, falsche, fliht, das ihr dem zorn entlaufft!
Gott hat durch euch Win, Rom, Madril verblendt!
Das Vorspil ist so unerkennt vollendt!
Triumf! Hosann! Das wesen kommt gerennt.
2.
Frohlokkt mit mir, di ihr mit mir betrübt!
Mein schwartz wird nun durch allen kreis gelibt.
Kein sammet strahlt so schön in lichtblaugold,
Wi mir mein leid erwekket freud und hold.
Kein Silberstükk ist meiner schwärtze gleich;
[129]
Di Sonn entsonnt ob meines Goldes Reich:
Di Majestät der Printzen wird hir bleich.
3.
Wi Brüder, Wi? Was dinet nun eur zorn?
Mein fallen zirt! Es wächst mein horn wi korn.
Einfältiger hat noch kein Mensch gethan:
Ihr wart zuklug vor dise Wunderbahn.
Ich sah auf Gott, und folgte wi ein kind,
Sich folgen selbst war mir di gröste Sünd:
Drum bleibt dis Werk euch allen unergründt.
4.
Ich lige krank an seltner Libeslust:
Der Schöpffer wird auch dem Geschöpff bewust.
Was Salomon in höchster Weisheit singt,
Beweset gantz, weil es zum wesen dringt.
Ihr wekktet mich zur rechten unzeit auf,
Verhindertet den Vorbedeutungslauf:
Doch eilt ich fort, und pfeilt höchsthurtigst drauf.
5.
Wann mir mein Christ von seinem lentzen sprach,
So glaubt ich fest, ob um mich Nord und ach!
Wi offt ward mir mein Weinbergsaug verderbt?
Wi offt ward mir (Ach!) meine Seele durchherbt?
Welch dörnicht gang im Lilgenrosenspil?
Was grosse hitz in Edens eigner kühl?
Der Schatten traf mich an des Schatten zil.
6.
Ich suchte Gott im finsterm zeichensbild,
In der Figur, und war im folgen mild.
Zehnstädte, zeugt, was mir in euch geschehn?
Wi mancher sturm? Welch übergrimmes wehn?
Beid sibenstädt! Wi offt schlugt ihr mich wund?
Ich sank zur Erd durchA.U.S. höchst ungesund:
Mein schmertzen ward durch A.L.L.E. strassen kund.
7.
Wi liblich schmekkt der Lilgenrosenruch?
Wi herrlich gläntzt mein stechen in dem Buch?
Zehnstädte, jauchtzt, das euch mir Gott erwählt!
Beid Sibenstädt! Ihr bleibt mit mir vermählt.
[130]
Jauchtzt, Völker, jauchtzt, di ihr in ihnen wohnt!
Wir sein durch euch, ihr seid durch uns belohnt!
Hosann! Triumf! Das Wesen wird bethront.
Der 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 7. (82.) Kühlpsalm

Als er dem untergang des A.H.A.B.ischen Wines in dem Drabitzianischem Lobethal Ulm wesentlich nahte; gejosaphatisiret nach dem leibe bei der Lehmannersee; nach dem Geiste aber zu Win in Österreich den 14 und 15 Jul. 1682.


1.
Danket dem Herren mit liblichen weisen!
Lobet di gütte, di ewiglich währt!
Danket Jehoven mit freundlichem preisen!
Lobet di rechte, di kräfftig auffährt!
Danket mit pauken, trompeten und Reigen!
Lobet mit Orgeln, posaunen und geigen!
Danket und lobet und jubiliret!
Preiset und rühmet und triumfiret!
Ehre dem Vater, dem Sohne, dem Heiligem Geist:
Ewig und ewig und ewig unendlich gepreist.
2.
Amsterdam, Breslau und Constantinopel!
Wunderdreistädte der Lilgenfigur.
O du Prophetisches Fridericopel!
Danke und lobe den Herrn der Natur.
Jauchtzet, frohlokket, erkennet di strahlen,
Welche zum Dreiblat der Wunder euch mahlen.
Osten und Norden mit beiden stimmen
Wolten in Breslau zugleich entglimmen.
3.
Görlitz und Gröningen, Galata, Gades,
Wundervirstädte der Jesuelspracht!
Auf, du Prophetisches Virrad des Rades!
Danket und lobet des Heiligen macht.
Jauchtzet, frohlokket, vernehmet di sachen,
Welche zum Virblat der Wunder euch machen.
[131]
Virelemente der Lilgenrosen:
Di sich vereinigt in Genff libkosen.
4.
Lignitzer, Leiptziger, Leidner, Lübekker!
Lüneburg, London, Lutecierleut!
Siben Planete! Des Lebens aufwekker!
Danket und lobet einträchtig Gott heut!
Jauchtzet, frohlokket, erlebet das leben,
Welches das Siben der Wunder gegeben:
Sibene Geister der Lebenskräffte
Bildeten in York das Lilggeschäffte.
5.
Löwisches Lyon mit Lesbus, Losanna!
Unterdreistädte des Josaphats EL!
O du Prophetisches Groshosianna!
Danket und lobet und preiset Gott hell!
Jauchtzet, frohlokket, genüsset der früchte:
Welche nun kommen zum Wunder ins lichte.
Alle zehn Geister der Lebensflammen
Stissen vollkommen mit euch zusammen.
6.
Heimlich und selten ist A.L.L.E.S. zugangen!
A.MSTERdam, L.ondon, L.utecia zeugt!
Wunderlich worden wir aus Gott empfangen,
Welches di sinnen gewaltsamglich beugt.
A.msterdam, V.ratislav, S.tampold erzählet,
Wi euch Jehovah zusammen vermählet!
A.msterdam, L.ondon, P.aris beblümet,
Welches di Nachzeit auf ewig rühmet.
7.
Zittert, verzaget, verderbet ein ander,
Jammerdreistädte, Win, Rom, und Madrit!
Brennet ihr hefftiger, als Salamander?
Wunder und wunder! Der stoltze verglüht!
Welche di warheit sehrschändlich verdrükket,
Werden durch warheit nun endlich entglükket.
Was di Propheten so lang gesprochen,
Sehet, ihr Völker, das wird gerochen!
8.
Ferdinand liget höchstkläglich zun füssen
Voller erschrekken, verfluchen und groll.
[132]
Bluttige ströme di kommen gerissen:
A.lles E.lendes I.st Österreich V.oll.
Friderichs Warheit und klarheit erwachet,
Welche gewesen so lange verlachet.
Merke, Budorgis, Budoris regen:
Schmekke, Budoris, Budorgis segen.
9.
Völker und sprachen, geschlechter und zungen,
Babylon Österreichs liget im thal.
Jesus hat selber stat euer gerungen:
Eilet geschwinde zum Hermagedd-mahl.
Drabitz Jehasiel lehrt euch im tempel,
Was euch andeute dis Wunderexempel.
Babylon Österreichs hat empfunden
Seines und unsers Propheten Wunden.
10.
Feyret nun, Völker, des Josaphats feste!
Theilet dreitage zur klage den raub!
Danket dem Herren, ihr Lobethalsgäste,
Welcher gemachet den Treiber zu staub.
Kehret zurükke mit glükke und freuden:
Bauet Jerusalem unter den Heyden.
Singet und klinget des Herren werke
Oben und unten, das A.L.L.S. aufmerke.

Nachklang.

Alle Völker, Sprachen, Zungen über des stoltzen Österreichs A.E.I.O.U. Aller Ehren Ist Österreich Voll: A.lle Erde Ist Österreich Untherthan; beigeklungen nach dem geiste zu Venedig in Italien den 16. Jul. 1682.

1. 11.
Alcaer, Edenburg, Jerusalemer,
Oxfurter, Ulmer, ihr wundervocal!
Gabt ihr das wesen dem Ende der Römer?
Ward ihr das Lilgische Josaphatsthal?
Alle di Völker auf Erden sein munter!
[133]
A.llem E.lende I.st Ö.sterreich U.nter.
A.llem E.rdkreisse I.st Ö.sterreich U.nter.
Ferdinand liget dort ohne krone:
Friderich sitzet hir auf dem throne.
Der 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 8. (83.) Kühlpsalm

Das Lid Moses und des Lamms, damit er über des vermaledeiten Romes und seines dreifachen Pharaons untergang, Patriarchisirendapostolisirte und Apostolisirendpatriarchisirte auf der Jerusalemschen Geistreise zu Rom in Italien den 17. Jul. 1682.


1.
Hosanntriumf! Werd ich im Geist verzükkt!
Halleluja! Ist Christi Reich geschmükkt?
Auf, Heilgen, auf! zum Moses Lammeslid!
Auf, Patriarchen, auf! Auf, zwölfapostelstühle!
Auf, auf! Auf, harfft im allgemeinem Frid!
Der grosse Welttag ist nun in der Abendkühle.
Auf, allgemeines Brüderherr!
Auf, harfft mit mir am gläsern Meer!
Auf, lobet und preiset und danket dem Herrn,
Im Himmel und Erden, von nahe und fern!
2.
Wi Pharao zehn zeichen einst verlacht,
Und sich verblendt zum untergang gebracht:
So hat auch Rom verstokkt dis nachgethan,
Und kläglich seine zeit vor aller zeit verkürtzet.
Wer schaut nunmehr im meer doch Romes bahn?
Wo ist di stoltze pracht? Wi ward si nicht gestürtzet?
Der Treiber fil sehr schändlich hin:
Der ewig Würm ist sein gewin.
3.
Wi trutzig hat sich Win nicht widersätzt?
Sein Österreich das Christenreich verletzt:
Jehovah schikkt der Wunder höchste Meng:
Stat Moses predigte das fünff der Kühlpropheten:
Doch Ferdinand vollführte sein gepräng;
Es lis im röcheln noch den Drabitz schmählich tödten.
[134]
Zwar Moses starb, und Edom klagt:
Nun steht er auf, weil A.L.L.E.S. tagt.
4.
Di grosse Huhr auf ihrem Römschen Drach
Zog A.H.A.B.s Rom ins Pharaonsche ach.
Di kält und hitz war aller Frommen gutt,
Bis kält und hitz ihr Thir durch Ost und Norden beugte.
Ihr Scharlach trof von aller Heilgen blutt;
Si ritte stoltz noch an, als sich schon Weisblau zeigte.
Nun ligt di Schandhuhr dort verrekkt,
Vor allen Völkern aufgedekkt.
5.
Das greulmadril trib lauter Brudermord:
Es kainisirt sein Osten, Sud, West, Nord.
Der lange schwantz war Isabellen stärk
Durch Ferdinandes list und Isabellen glükke:
Tyrannisch zwang his ein Catholisch Werk,
Zur fünfften Monarchi ein hohes Meisterstükke.
Wi bluttig ist des Bluttreichs grab?
Blutt ist sein Sarch: Blutt bleibt sein Hab.
6.
Der Jesusgeist hat siben ausgesand,
Durch welche Rom ward sibenmahl verbrand.
Der Wiclef brach dem Waldus nach das eis;
Huss, Zwingel, Luther sind auf Rom ernst angefallen.
Calvinus lif voll Wermuth nach dem preis;
Comen aronisirt mit seines Moses schallen.
Der Fridrich ward durch Ulm bewährt,
Bis Babylon durch A.U.S. verzehrt.
7.
Was Langenau, was Liss und Lednitz bildt
Ist itzt, Gottlob, durch A.L.L.E.S. haupterfüllt.
EL hat durch EL sein göttlich EL durchELLt:
Durch Ulmes Langenau ward Langenau erst offen.
Printz Jesus hat di Erden hergestellt.
Nun ist nach wunsch der wunsch der Heilgen eingetroffen.
Gantz wundersam ward endlich kund
Der hochverworffne Kühlzeitbund.
8.
Di Völker sind ob Gottes krafft erschrekkt;
Durch Gottes hand in idem land erwekkt.
[135]
Der Ostprintz dint dem wahrem Christenthum:
Das Jesuelsche Reich ist aller Reiche Freude.
Di einge Lehr wird aller Völker ruhm:
Das Weib, di Braut des Lamms, legt an di weisse seide.
Wo ist nunmehr di Wüst und schmertz?
Gantz Zion wird ein einges hertz.
Der 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 9. (84.) Kühlpsalm

Als er im Genffischem teutschem Predigerhause, nach sibenmonatlicher unsträfflicher beiwohnung, den 25 Julius gegen alles Völkerrecht unverhöhrt offentlich wegen seines Gefehrten beraubet, den 28 Jul. verarrestiret, von 2 Syndicen und 2 andern Ratsdeputirten geexaminiret und darauf vom Rath frei erklähret; den 29 und 30 Jul. von Welt und Geistlichen gecomplementiret; den 31 Jul. aufs neu durch Poliers teuflereien zur ewigen Genfferschmach verarrestiret; im eifer gesungen unter solchen APAPischwölfischen Calvinussereien, nach dem leibe im falschjerusalemischem Pristerhause zu Genff, aber nach der Geistjerusalemschen Reise zu Neapolis in Italien und bei Messina in Sicilien den 1 und 8 Aug. 1682. darauf das urtheil über das gantze Calvinusthum in Frankreich, Engelland, Teutschland, mit des Königs Fridriches leiblichen Hauses vilbedeutendem fall erfolget.


1.
Jehovah, auf! Erschrekke dis Geschlecht!
Beschütze mich, als deinen Knecht mit Recht!
Si haben dich und mich so hoch verletzt.
Natur und Schrifft aus ihrem geist gesätzt:
Der Satan hat auf mich si angehetzt.
2.
Gib feuer ab wi auf Eliens Wort!
Durchdonner neu, wi Gilgaln, disen Ort!
Las sehen si, was Moses krafft vermag,
Wann angezündt in ihrem Volk di Plag!
Es schall hivon in aller Welt di Sag.
3.
Ihr Tempell fall in deinem Utrechtsgrimm!
Ihr Erdreich beb ob deiner Donnerstimm!
Ihr hertze schmeltz in furchterhitzter qual!
[136]
Dein Lichtstrahl werd ein lauter schrekkungsstrahl,
Bis man ersink ins Jesus Wundenmahl.
4.
Entkleide si von ihrem Christenkleid!
Dein WEISBLAU sei ihr gröstes hertzeleid!
Ihr Rath und stadt sei selbst verarrestirt!
Ihr speis und trank verbittert zugeführt,
Bis man erkenn, das du mich gantz regirt.
5.
Ihr schlüssel sei in ihrer Feinde hand!
Ihr Adler flüg entflügelt aus dem land!
Beraube si, als wi si mich beraubt!
Anschnaube si, wi si mich angeschnaubt!
Ihr glaube sei vor aller Welt entglaubt.
6.
Auf, läutre si als wi das feinste gold,
Bis das Calvin der sibnen schaalen hold!
Wann aufgebrennt ihr bitter Wermuttstrauch,
Und gantz hinweg der scharffe Wehmuttsrauch,
So schmükke si dein güldnes Blauweis auch.
7.
Dann überwind der Glaube di Vernunfft,
Und sei bewährt di Jesuelsche kunfft!
So blüh di Tann mit ihnen ungekränkt!
Der Adler bleib an ihrem leim behenkt!
Der Schlüssel sei mit stetem Recht geschenkt!

Nachklang,

Als eben am 25 Julius, 3 Jahre hernach, der Reformirten Kirchen Figur, Monmuth enthauptet; gantz Genff in allen glidern täglich verrathen, belogen, entkleidet, beraubet, beschämet, eingekerkert, getödtet, und es von tag zu tag in Engelland und Frankreich noch schlimmer ward; beigesätzet dem Genff zum ewigem zeugnisse, zu Amsterdam am 375 tage des Hauses Israel, den 22 Septemb. 1685.

8.
Calvinusvolk! Gott richtet meine sach!
Erlern, erlern mir zugedachtes Ach!
Wi schrekklichst geht es allenthalben an?
Dein Jacob mus an meinem tage dran!
Du trittest selbst stat MEINER deine bahn.
[137] 9.
Wo sich dein hertz nicht schnell in busse wendt,
So solstdu sehn, das gantz mit Genff geendt!
Mein Kühlmannsthum, durch WEISBLAU vorgebildt,
Geht heimlichst fort, in WEISBLAU gantz durchgüldt:
Christ gibt den Thron, der Pol und Erden füllt.
10.
Höhr Drabitzen, eh dich der grimm zerstreut.
Erwach, erwach! Es ist di höchste zeit!
Wo Ost und Nord vor mich zur rache pfeilt,
So wirstdu hart mit feur und schwerd geheilt:
Das Antirom kommt drauf, wi Rom, geeilt.
Der 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 10. (85.) Kühlpsalm

Als er über di hauptbetrachtung des Auferstehungsjahr beider Apocalyptischer zeugen, 1685, und di Hauptverrachtung der Kühlzeitpropheten, im göttlichem eifer berühret; wesentlich Comenisirte, auf der Jerusalemschen Geistreise zwischen Candien, Cypern, Egypten, den 11 Aug. 1682.


1.
O Götter Gott der heiligen Propheten!
Erhöhre mich in deiner Eigensach!
Ich schrei mit ernst in ernsterfüllten nöthen!
Steh auf im ernst! Erwach, erwach, erwach!
Sei zeug im Pol vor deine zeugen!
Las si nicht länger Erdwärts beugen!
Sei Richter, weil du si gesand,
Auf das dein Wort werd weltbekand!
Sei Rächer selbst, und führ dein feurgerichte,
Das alls erschrekk in deinem Rachgesichte.
2.
Ost, Sud, West, Nord brennt voller Mord und krige:
Volk gegen Volk, Fürst gegen Fürst und Reich.
Man tröpffelt ein schon feindschafft in der wige:
Di Virtheil sind im würgen gäntzlich gleich.
Du, Herr, bewegst schon Erd und Himmel:
Von deinem Zorn ist dis gewimmel.
Was imals du verkündigt hast,
Wird unser zeiten eigne last.
Weil A.L.L.E.S. wil in deinem zorne kämpffen,
So dämpff einst, Herr, di deine Boten dämpffen.
[138] 3.
Kommt nicht von dir der Kühlzeit neue flamme?
Es lehrt dein Geist den neuen Kühlzeitbund.
Tobt nicht di Welt, das si dein Werk verdamme?
Mach ihnen ernst dein ernstes wunder kund.
Las weise, Thoren, gutte, bösen,
Ihr widerstehen kostbar lösen.
Wi lang, O Gott, sol dann geschehn,
Das Satan darf dein Werk verdrehn?
Wi lange sol der Spottgeist widerrathen?
Steh, Herrscher, auf um deines nahmens thaten.
4.
Herr Jesu Christ, ich bitt um deine wunden,
Um dein verdinst, um deine Himmelfahrt!
Zerstreu di höll! der Satan sei gebunden!
Vertilge gantz der finstern Welten art!
Gib krafft und stärk in deiner stärke!
Vollführ in uns selbst deine werke!
Dein eifer fress aus uns den Baal,
Und A.L.L.E.S. falschweissagungsmahl.
Las mich durch dich di falschen Götter brechen!
Las deinen ruhm an deinen Feinden rächen!
5.
Herr Jesu Christ! Was sol noch Satan blenden?
Weltheiland, auf! Erlöse uns vom strikk!
Bekräffte gantz, di du gewollt absenden!
Entkräffte gantz das gantze Höllenglükk!
Dein Christenvolk werd recht erkennet!
Von Antichristen abgetrennet!
Sei Lehrer in der Christenschul!
Ach heilge deinen Predigtstuhl!
Dein warheitsglantz vereine glaub und leben,
Das nimmermehr könn Satan obenschweben.
6.
Sih an das Volk, das unter Christen wächset:
Das alls verlacht, verracht, mit Schrifft nur schertzt.
Man wird verhöhnt, wann man nach Jesum lächset:
Der Schrifftstreit thut, das nicht dein wort behertzt.
Dein zeichenhauf von unten, oben,
Vergrössert lachen, schertzen, toben.
[139]
Was du durch deine zeugen thust,
Heist Freund- und Feinden Satansrust.
Ein Sodom, schau, wird täglich ausgebrüttet:
Schau Jesus, schau, wi man schon unser hüttet.
7.
Bin ich dein Knecht, von dir längst ausgewählet?
Zur Kühlzeit, Gott, dir nahmentlich gerufft?
Ward meine Reis, eh ich noch ward, erzählet?
Wolan, erschein! Hilf mir aus Noth und grufft!
Ich hab einfältiglich gewandelt,
Treuhertzig bis zur stund gehandelt,
Nach deinem wink den fus gesätzt,
Und in dem glauben mich ergetzt.
Ich habe dir gefolget gantz gelassen!
Drum stoss hin A.U.S., di deine Kühlzeit hassen.
8.
Komm, Jesu, komm! Du bist im zeichen kommen,
Komm in der that, wi du hast zugesagt.
Dein Mundschwerd sei den Feinden neuvernommen.
Auf, plage si, wi si dein Volk geplagt!
Dein Josua, dein Caleb bleibe,
Auf das dein wahres wort bekleibe,
Ob Israel mit seiner meng
Am Sechsurtheile sich verseng.
Komm, Jesu, komm! Beschütze deine Kühler!
Komm, stos hin A.U.S. gleich deines worts verwühler!
9.
Zeug, Jesu, zeug von deinem heilgem zeugnis!
Richt, Jesu, richt, di zum gerichte reif!
Räch, Jesu, räch der stoltzen hauptverbeugnis!
Ich wart auf dich! Greiff an di Feinde, greif!
Schlag, Jesu, nider stoltze Saule,
Bis si aufstehen wahre Paule!
Blend Elyme vor ihren dunst,
Das si erfahren Gotteskunst.
Gib, Jesu, gib dem Jann und Jambres drüsen!
Las schauen si, das du mich unterwisen!
10.
Komm, Printzen Printz! Nihm ein di Majestäten!
Si sind dir längst von Ewikeit geschenkt!
Komm, Fridensfürst! Las nichts von Krigsgeräthen!
[140]
Ost, Sud, West, Nord blüh fridlich ungekrenkt!
Sei überall zum Christ erhaben!
Mittheile deine Gnadengaben!
Beströme gnädigst alle Welt,
Du längsterwarter Fridensheld!
Komm, Erbmonarch, der Völker einges Hoffen!
Dann ist di Schrifft mit aller Kühlung offen.
Der 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 11. (86.) Kühlpsalm

Als er auf der Jerusalemschen Reise, über seinem Weisblauen wi verkettet, Teutschland, Holland, Engelland, Frankreich, Schweitz auf ihn wesentlich anzustürmen, nach seinem 1674 Leidnergesichte, klahr vorsahe; unter Gottesschutz, im geiste schon bei Alexandrien, triumfgesungen den 12 Aug. 1682.


1.
Grosser Vater! Welche rügung?
Was vor unverhoffte fügung?
Wi wird alles angezündt?
Allen sinnen unergründt?
Wi wird alles angekettet?
Doch wir sind durch dich gerettet.
Es ist nur dein Libesspil!
Du verkühlest ihre Kühl.
Du machst alle Welt erfahren,
Wi wir dir geführet waren.
2.
Erd und Himmel musten bilden
Unsers zustands hauptverwilden,
Als aus Edenburg ich eilt,
Als ich nach dem Genf gepfeilt,
Als ich nach Losann gezogen,
Als ich unter Meereswogen.
Wi ich alles überwand,
Weil ich bin von dir gesand:
So wird gleichfals nun geschehen,
Und verherrlichet mein flehen.
[141] 3.
Wi di stunden zubeschauen
Di Jerusalemschen Auen
Um der Christen Hauptfigur,
Das si kennten Gottesspur
Auf den höchstgeheimsten wegen;
Wolte Satan alls erregen,
Stürtzte auf mich lauter grimm,
Durch so manche falsche stimm;
Sät aus schändlich ohn erröthen
Das geticht der Zweipropheten.
4.
Fing der Wind nicht anzusausen,
Und das Meer sehrstark zubrausen,
Als ich Jordans Reis vornahm,
Und nach Rotterdam ankam?
Wolten nicht Jamaicens wellen
Unsren Freund und Schrifften fällen?
Was vor aller seltnes leid
Auf des Harlems Fahrlustscheut!
Ward ich nicht nach sechs der tagen
Amsterdam neu zugeschlagen?
5.
Als di zehen Mond verflossen,
Di mit Elend uns begossen,
Di den gantzen Kreis erschrekkt,
Und mit zeichen ihn bedekkt,
Hat uns London wohl empfangen
Nach vilsehnlichem verlangen:
Islington uns höchsterquikkt,
Und aufs neu uns aufgeschmükkt,
Das wir halb schon neubegeistert
Unsern Erbfeind übermeistert.
6.
Wi Jerusalem gelüstet,
Wi dar zu wir ausgerüstet
Nach des höchsten wundergang,
W..rd es unser Probanfang.
Satan ist, der uns darf hemmen,
Überhöllisch überschwemmen,
[142]
Reitzet alles so durchwirrt,
Das mein London wi verirrt;
Doch ich achte nicht sein schnauben,
Geh zur reise voller glauben.
7.
Als um eilf uhr wir ausflihen
Um das zwölfe zu vollzihen,
Bitten wir den Feinden trutz
Unter unsers Gottes schutz.
Schrekken uns in Dover wetter?
Unser Heiland ist Erretter,
Das nach fünffer uhren schlag
Calais uns zum dritten pflag;
Das Paris um Eilf erreichet,
Und recht unser führung gleichet.
8.
Wi ist nicht di Lilg begegnet?
Worden wir nicht bald gesegnet?
Welch annehmlichs Lilgenruch
Durch des Lilgenblates bruch?
Ward nicht Josephs segen offen
Durch der fetten Tauerd hoffen?
Ward nicht überprächtig kund,
Was versprochen Noachs Mund,
Was zum Ehrenreich gehöhret,
Welches ewig unzerstöhret?
9.
Wunderlich hat Gott geleitet,
Und uns nach dem Genf begleitet:
Doch des Satans höllentükk
Sätzte Jordans Reis zurükk.
Wi Losann Hosann verkürtzet,
Wi Hosann Losann gestürtzet,
Knallten grause donnerknall,
Und erwekkten manchen fall.
Hauptgefahr di lehrte schreien
Um ein göttliches befrei(u)en.
10.
Ehe noch di klag vollendet,
Ward di hülfhand schon gesendet,
[143]
Wi frühmorgens mir gezeigt,
Das vor Genf mein hertz gebeugt.
Drauf begehrt ich auszuharren
Unter Basans fetten Farren,
Hochgetrost auf Gottesstärk,
Und sein heilges Kühlungswerk.
Alles ist durch Gott gelungen,
Das erwünscht ich durchgedrungen.

Zweiter Theil,

An der Jerusalemschen Geistreise bereits an Alexandrien, am 13 und 18 Aug. 1682. darauf er gleich höhrte verwundernd von der Genffer-einwikkelung mit Frankreich durch einen

Genffer, oder der Calvinisten fall zum Pabstthum durch der Calvinisten selbstabfall.


11.

1.
Als uns Gott in Genff ergetzet,
Und uns auf den Leuchter sätzet
Unter unbekandter art,
Das wir Fürsten gleichgepaart,
Und sein Licht der Geistesgaben
Ohn Vorurtheil ward erhaben,
Brauchte Satan tausend trug
Sonder einig Recht und fug
Jordans Reise zuverhindern,
Ja, uns gantz und gar zumindern.
12. 2.
Wi wir zum Eliasfeuer
Foderten all ungeheuer,
Unerträglich höchstbedrängt,
In den Freunden gantzversengt,
An dem gutten Ruf beflekket,
Mit hauptlastern überdekket,
Mit verleumdung angefüllt,
Und ins Henkerkleid gehüllt,
Worden von dem zorn ergriffen,
Di noch unter larven liffen.
[144] 13. 3.
Als uns Geister rükkwarts ruffen
Durch sehrseltne Prüfungsstuffen;
Als von Zäubern alles voll,
Von besessnen alles voll,
Vil zum Geisterschertz ersunken,
Vil von falscher Libe trunken,
Vil vom Eigentrug verkehrt,
Vil von Phantasi beschwert,
Wird di Jordans Reis verschoben,
Und durch umweg angehoben.
14. 4.
Wi hat alles nicht gestritten?
Alle regeln überschritten?
Was Vorbilder mannigfalt?
Doch ich traut auf Gottsgewalt.
Ich ersank in Gottes Libe;
Schätzte nichts das ungelükktrübe,
Wuchs und wuchs in grösserm raum
Aus dem kern im altem Baum,
Weil mich Jesus selbst gepflantzet,
Und mit seinem arm umschantzet.
15. 5.
Als Paris durch Satan stürmet,
Blib ich doch in Gott beschirmet,
Weil ich sank in Christi schos
Unter seinem kreutze blos.
Ich hilt Christi Marterwochen,
Ward mit Christo gantz zerbrochen,
Bis er mich mit sich aufnahm,
Das ich mit ihm sigend kam.
Wi mit Christo war mein Leiden:
So fuhr ich mit Christ zun freuden.
16. 6.
O Losann, mein Saltz und wesen,
Das zum zehndem L erlesen!
Als zum zweiten ich dich sah,
Ward mir Christi Kreutz schon nah.
Als zum dritten ich durcheilte,
Und sehrkurtz in dir verweilte,
[145]
Von der harte stunde bang,
Lif ich in des Jägers fang.
Genf, mit fünff durch Gott beglükket,
Ward zum dritten angeblikket.
17. 7.
Göttlichs wunder grosser wunder!
Göttlich funk im irrdschem zunder!
Wi werd ich aus dir entrührt?
Drum ward ALLS im Mai vollführt!
Drum hat drauf di Erd erschüttert,
Das Losann und Genf gezittert,
Eh der fünffte Tag zum end!
Vater, es sind deine händ!
Drum ist das Paris erschrokken!
Drum erschallten B.A.S.E.L.S. glokken!
18. 8.
Drum ward Weis und Blau di kleidung,
Von dem trauerschwartz di scheidung,
Di ich voller wonn zulis,
Wi Gott längst Kotteren wis.
Als aus Gold und Silber blaute,
Weil des Josephs segen traute,
Ging mein Geist mit gleicher zahl
In dem Paradischem strahl.
Mein auswendiges weissagte,
Was di gantze Hölle nagte!
19. 9.
Wunderbar ist alls entsprossen,
Als zugleich in Genf beschlossen
Der zwölfjahre wunderlauf,
Weil alls wesentlich ging auf.
Was verknüpffet miteinander
Von dem Cyrus, Alexander,
Constantin, Carl, Fridereich,
Das beschlos sich Alles gleich.
Cäsars traum in Gadesländern
Wolt in Genf mir dreifach endern.
20. 10.
Alles mein figurlich weisen
Aller Länder, Städte, reisen,
[146]
Ging in wesentliche frucht,
Di in A.L.L.E.S. längst gesucht.
War mein Sigelring gebliben
In des Galatens betrüben,
So ward mit dem fünfftem Jahr
An dem Tag ein demant dar.
Unverhofft hats Gott erwekket,
Das er mir ward angestekket.

Dritter Theil,

Unter dem Genffischem fünffachen Freudenschüssen wegen des gebohrnen Frantzösischen 16 Ludewig, und der dreien Genffer weitaussehende zerschmetterung, durch des Stükkes, Pantoffels, zersprengung, im Geiste bereits in Alexandrien in Egypten den 19 Augustus 1682.

21. 1.
Libster Vater! Als mein blühen
Alles Genf nach sich wolt zihen,
Und gleich siben Monden aus,
Fil des Satans sturm ins haus,
Ohne Recht, Gewissen, Wissen:
WEIS und BLAU wird hingerissen,
Das Genf spilte di Figur
Recht der Babylonschen Huhr.
Joseph ward sein Rokk entzogen,
Den ihm Gott gab huldgewogen.
22. 2.
Als vollbracht dis spil der Höllen
Mit mir um den Reisgesellen
Der am Abend vor vertraut,
Lis ihn Vater, Mutter, Braut,
Um di alles hergeflossen
Durch betrug der Hausgenossen.
Dise spilten mit di roll
Von dem zorne Gottes voll.
Wer aus Babels Kelch getrunken,
Ist mit Babel recht gesunken.
[147] 23. 3.
Wi wir änger eingeärkert,
Und im Pristerhaus verkerkert,
Das ja nichts zu Babel fehl,
Und sich Babel recht vermähl,
Worden wir vorn Rath gefodert,
Das mein Geist in Gott entlodert.
Man hat sich genug gegrämt,
Und ward Rath und Stadt beschämt,
Das man fremde so abhandel,
Di in Pristers haus und wandel.
24. 4.
Als nun solt um Stadt und Tempel
Sein gezeigt ein Scheinexempel;
Als di stund zum Recht bestimmt,
Seht, wi Satans funk entglimmt.
Aus Paris kam Judastükke,
Um zuschenken Christus glükke,
Das zum Kühlmann ich verklährt,
Und mit Kohlmannsschwartz beschwert.
Ob mein sibenmonde zeuget,
Wird doch alles Recht verbeuget.
25. 5.
War vor Josephs Beispil tunkel?
Nun wird es der Weltkarfunkel.
Seht wi Rath und Stadt mitlaufft,
Bis ich nach Alcair verkaufft!
Salomon trug nur fürbilde:
Kühlmann hat des wesens schilde.
Drum ward Salomon befreit,
Als annahte Kühlmannszeit.
Was vom Kaiserstein entlehnet,
Wird als Kühlmann gantz gekrönet.
26. 6.
Als dein Haus, Calvin, verräthet,
Was noch Salomon ausjätet,
Wird auf deinem Teutschem grund
Kühlmanns sibne schale kund:
[148]
Welche recht, wi Korn, auswächset,
Und nach Edens Kühlzeit lächset,
Weil mit Jesu si erstarb,
Und so sein vollbracht erwarb.
Si wird deine lehr entgifften,
Und dein Korn von spreiern sifften.
27. 7.
Warstdu nicht, Calvin, beweget,
Innereuserlich erreget,
Bis ich freudigst mit dir ging,
Als dein haus mich erst empfing?
Sangst du nicht mit deinen Psalmen
Mir bald zu des Davids psalmen,
Als ich in di Kirch einst kam,
Welches ich mit wonn vernahm?
Freilichst wil mich Alls umringen:
Selbst dein mund sang vom gelingen.
28. 8.
Wi du sehend nichts ergriffest,
Im erdbeben gäntzlich schliffest,
Aus dem wagen kläglich stürtzst,
Dich zum Kerkermeister schürtzst:
So wils nun im wesen gehen,
Das du kanst nichts mehr verstehen,
Ob hir mehr als nur ein Fürst,
Das du stets betrauren wirst.
Moses und Elias flammen
Bringet David heut zusammen.
29. 9.
Drum ist, Genff, dein heil zerronnen:
Gotteseifer angesponnen.
Sihstdu schon was ungemach?
Frankreich rächet Gottessach.
Schaden dir schon Donnerwetter?
Jesus thuts, der mein Erretter.
Nimmt dir Frankreich Kirchen itz?
Du schändst Kirchen mit geschütz.
Gott wird dich gewaltsam läutern,
Und mein Weisblau recht erweitern.
[149] 30. 10.
Grosser Vater! Mein beschirmer!
Schau nun Fünffe der bestürmer.
Teutschland, Holland, Engelland,
Frankreich, Schweitz kommt angerannt!
Weiss und blaue mich mit stärke!
Las si schauen deine Werke!
Komm in deiner Majestät!
Weise, das si dich verschmäht!
So wird alle Welt verlohren,
Wann dir alle welt gebohren.
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Der 12. (87.) Kühlpsalm

Als er in ansehung der Apapischen greuel ergrimmt, an den Frantzenkönig, Ludewig den XIV. geschriben hatte: Sei du mein Pharao, ich dein Joseph; sei du mein Nebucadnezar, ich dein Daniel: zu Gott fünff tage nach des Brifes absendung, geseufftzet, nach der Jerusalemschen Geistreise in Alcair, den 20 Aug. 1682.


1.
O GötterGott, der du mich hast gesand!
Steh auf vor mich, und nihm mich bei der hand!
Wirf unter mich der Heiden trutz!
Sei bei den Königen mein schutz!
Entthüre mir di Staatspalläste!
Entthore Mausims stoltze feste!
Geh her vor mir! Durchebne Berg und thal!
Bereite Alls zum grossen Abendmahl!
Dein heimlich Schatz sei wesentlich gegeben!
Di stund ist da dein wunder anzuheben!
2.
Herr Tsebaoth, der du auf Jesus bitt
Durch Jesum mich geruffen voller gütt!
Ich ward durch Jesu kreutz versöhnt,
Eh mir dein Adem noch verlehnt!
Ich ward von dir schon ausgerüstet,
Eh Muttermilch mir noch gelüstet.
Du sprachst hirvon zum Auf- und Nidergang,
Als kaum der Baum aus dem Weltsamen drang.
[150]
Ost, Sud, West, Nord müss itz dein werk erfahren!
Ost, Sud, West, Nord vermehre deine scharen!
3.
Dreieinger Geist, ohn deme gäntzlich nichts!
Du Allesall des LichtLichteslichts!
Du bists allein, du Guttsguttsgutt! 1475
Jehovah, der dis alles thut!
Der du aus nacht das taglicht scheidest!
Der du vom tag das Nachtlicht kleidest!
O einges Eins, aus dem doch zwei entspringt,
Wann das Geschöpff mit seinem Schöpffer ringt!
O einges Eins, in dem doch zwei vereinet,
Wann das Geschöpff in seinem Schöpffer scheinet!
4.
O PrintzenPrintz! Hir sinkt in dich dein knecht!
Du thusts allein! dein waristwird dis Recht!
Dein war der thon, den du ausbildst!
Dein ist di form, di du durchgüldst!
Dein wird, war, ist zum leben, sterben!
Was hadert nun mit dir dein scherben?
Dein war, was war! Du säst seel, geist und leib!
Dein ist, was ist, der Mann mit seinem weib!
Dir wird, was wird, eh es noch wird gebohren!
Was zankt di welt, das ich dir auserkohren?
5.
Höchstheiligster in deinem Jesuel!
Du meister du! Er ist nur dein Gestell!
Ich bin dein kind, dein Eigenwerk!
Ich fodre nur von dir mein merk!
Ich wil dein Volk zu dir nur weisen,
Und dich um dich durch dich nur preisen!
Du schuffst di Erd und deinen Menschen drauf!
Du schuffst den Pol und ordnest dessen lauf!
Du schuffst mich dir und lissest dir mich werden!
Was toben nun di Mächtigen der Erden?
6.
Du hast gezeigt den Königen schon früh
Di sibenzahl der fett und magern küh!
Es ist kein Mann, der dis auslegt,
[151]
Bis aller Erdkreis weggefegt!
Du hast gewisen den Monarchen
Schon längst den Kaiserstein der Archen,
Der auf das bild nun dräuet seinen schlag!
Es ist kein Mann, der solches deuten mag.
Du bists, mein Gort, der deinen Geist verleihet,
Damit di welt nicht werde gantz zerstreuet.
7.
Du salbtest längst durch deines Drabitzs wort,
Den Frantzen Printz an Leopoldens Ort!
Du sprachst zu ihm nach alter art,
Di vormahls den Propheten ward!
Du zeigtest ihm des Saules spigel
An vir Ragotzer unglükkszügel!
Du grösserst ihn, das gantz Europ erstarrt,
Und dräust ihm hoch, wo er Ragotzisch harrt!
Du dräust imehr, imehr er dir erlesen,
Und sprichst von ihm, als anderm, der gewesen.
8.
Du salbtest ihn, das er ein Cyrus würd,
Und deinem Volk wegnehme Romes bürd;
Das er abwürffe Babels last
Mit allem, was dir ist verhasst;
Das er aufricht das Reich der Franken,
Das Freiheitsreich in Teutes schranken;
Das Franke Reich im Teutes land und dinst,
Wo Gottesfurcht der Printzen hauptgewinst.
Drum gabstdu ihm di Kaiserliche Krone
Mit des Madrils dir längst verworffnem throne.
9.
O GötterGott! Wi ward dein Geist geschertzt?
Wi wenig hat dein König dis behertzt?
Ob er dem Drabitz erst geneigt,
Und seelig rif, di ihn geseugt;
Doch ward er (leider!) strakks ein ander,
Versöhnt dem sibnem Alexander!
Wi hefftig ward, was du verbotst, gelibt?
Was frevel nicht stat deines worts verübt?
[152]
Jerusalem des Hollands ward recht inne,
Das Ludwig hab Nebucadnezars sinne.
10.
Stig einst sein stoltz vor deinen heilgen stuhl,
So steigt er nun aus Kohlmanns Römschen pfuhl.
Zum fünfftem Reich nach Spanschen trug
Ist auch der Frantze Hof heut klug.
Er zwängt und drängt und unterschreibet,
Was Christi Frankreich rükkwärts treibet.
Dein Frankreich wird durch Frankreich ein ungeheur,
Das Freiheit nun, di Allerchristlich, theur.
Plesur und will im überstoltzem stutzen
Ist nun vor Gott sich allerchristlich putzen.
11.
Wahr ist, dein Volk hat dise straf verdint,
Das Lissen gleich ihr Frankreich werd entgrünt.
Hir ward Christin ein lachgespött:
Dort schlif Christin in Romes bett.
Spilt Fridrichs Sohn, der Churfürst, milder
Mit seiner Tochter Romes bilder?
Doch Esau hat sein vorrecht mir verkaufft,
Das Salomon den Herbert grundwerts laufft.
Spilt Ludovic, di Fridrichs-Tochter, minder?
Doch Ludovic kam unter Fridrichs kinder.
12.
Wi reitzt nicht Genf in Kühlmann deine krafft?
Selbst Rath und Stadt hegt Kohlmanns eigenschafft.
Den man vor Fridrichs Sohn verehrt
Nicht ohngefehr nur sternbethört;
Aus Königs Jacobs blutt genommen,
Was ist ihm plötzlich überkommen?
Als gleich ein Jahr, das ich in Richmonts blikk
Zirvirdt um Genf des Königs greuelstükk,
Und Gott uns schmükkt mit Fridrichs weissem blauen,
Fällt Genf mich an, um das es war zuschauen.
13.
Wahr ists, mein Gott, das recht sei Lednitzs zucht,
Das recht von dir der Feigenbaum verflucht!
Doch nihm zum virdtenmahl di prob,
[153]
Villeicht erjagen si noch lob.
Ergreiff auch disen Ahasveren!
Ach zeig ihm Hamans Reichsverstöhren!
Er ist ein Mensch, durch macht und pracht verderbt.
Di Hoffart ist der Hof-art angeerbt.
Verwend, O Gott, den anschlag auf di bösen!
Fang Esthern an mit Mardochee zulösen!
14.
O GötterGott! Ich fall in deine schos!
Mit Joseph recht in deiner führung blos!
Um dich durch dich! Dein will gescheh!
Dein will ist nur, um den ich fleh!
Ich bin recht in der Löwengrube,
Und feurgen Ofens feuerstube!
Komm, Jesu, komm! Das Babel sei verwühlt!
Dein Daniel und sein Gesell gekühlt!
Di stund ist da nun deine Stadt zugründen,
Und Babel selbst zufangen und zubinden.

Höchstgeheimster Jubelnachklang,

Gejubiliret auf der Jerusalemschen Geistreise, als er schon mit Moses aus Egypten durch das Rothe Meer, den 22 August 1682.

15.
Jauchtzt, Völker, jauchtzt ob Pharaons gemütt!
Nun schmekkt ihr recht durch Joseph seine gütt.
Jauchtzt, Völker, jauchtzt, das Moses fliht!
Nun ist, das Horeb wunderglüht!
Jauchtzt, Völker, jauchtzt, ob Pharons heere!
Nun folgt er nach und bleibt im meere.
Jauchtzt, Völker, jauchtzt! Nebucadnezar ligt!
Nun hat der Löw ein Menschenhertz gekrigt.
Jauchtzt, Völker, jauchtzt, weil Joseph danielet,
Und Daniel den Joseph gantz beseelet.
Der 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[154] Der 13. (88.) Kühlpsalm

Als er mit seinem Jerusalemschem Weisblauen, zugleich seine geistliche Dreihelden aller Anfänge aller länder wesentlich rothweisblauen, und das rothweisblaue fahn von Gott empfangen fröhlichst ersahe; triumfgetrompetet nach dem geiste schon mit Mosen und Elien auf dem Berge Horeb und Sinai, den 23 Aug. 1682.


1.
Libster Jesus! Welche wunderleitung?
Ach, was seltne wegesvorbereitung?
Welch geheimnis meines weissen Blauens
Unsers dritten York- und Genfanschauen?
Drum Heldendrei! Trompetet Sigeslider!
Steht auf mit mir! Trompetet nun als Brüder!
Eur Rothweisblau hat Weisblau euch geschenkt!
Nehmt hin das fahn, das Gott euch angehenkt!
Trompetet ernst mit euch und mir einträchtig,
Das Rothweisblau im Weisblau gläntze prächtig.
2.
Rother Löwe! Du bist satt geröthet!
Deine zeugen sind schon längst getödtet!
Du verfilest unter A.H.A.B.ssünder,
Als du woltest retten Edoms kinder!
Ach, Edom, Ach! Wi hastdu mich bespritzet?
Dein Amsterdam hat dreimahl mich zerritzet!
Der Sturmwind reiss auf unser Feinde heer!
Er stürtze si, nicht uns, ins rothe Meer.
Beröthe recht durch Ost und Nord di Erden,
So wird der Herr vorm Herrn zum Richter werden.
3.
Weisser Löwe! Du bist satt geweisset.
Deine weisse ward sehrhoch entgleisset.
Babel hat dich mit sich offt geschwärtzet!
Deine sanfftmutt höllisch offt gestertzet!
Auf, Weislöw, auf! Der du mich mild geseuget!
Dein London ward auch dreimahl mir geneiget!
Di Erde beb ob deiner lichtstinctur,
Bis Christi Blutt ihr inneres durchfuhr!
Beweisse neu den Ost und Nord mit Libe!
So gläntzt der Herr vorm Herrn im Lichtestribe.
[155] 4.
Blauer Löwe! Du bist satt beblauet!
Deine Blaue ward mit schuld durchgrauet!
Höchste unschuld muste dich entthrönen,
Dich entzeptern, dich mit hohn entkröhnen!
Auf, Blaulöw, Auf! Dein flihen war mein flihen,
Das auch Paris mich dreimahl konte glühen.
Das feuer brenn im heilgem Horebsfeur
Bis aufgezährt des Ferdinands geheur.
Beblaue Licht vom Ost und Nord das wesen!
So hat der Herr vorm Herrn di Welt genesen.
5.
Wunderlöwen! Lasset euer zanken!
Lobet einig unsern Gott mit danken!
Heilger eifer ist di Libesflamme
Aus des wesens feuerlichtem stamme.
Rothweisblaulöw! Du bist an mich gebunden!
Eur drei ist mein! Auf, heilet meine wunden!
Das säuseln naht in der dreieingen still!
Nun ist di zeit, das ider sich verhüll.
Rothweisbeblaut im Ost und Nord di wunder!
Jehovah redt! Mein hertze ist sein zunder!
Der 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 14. (89.) Kühlpsalm

Damit er salbte den Kühlprophetischen Morgen-und Nordenlöwen des bleieren und stählernen Schwerdtes zur wesentlichen beschützung seines Kühlprophetischen Weisblauens, nach dem Geiste nunmehr in Jerusalem den 24 Aug. und 6. 7. Septemb. 1682. darauf 1683. des Teckely Aufzug und der Türken Winbelegerung den Pabst und Mahomet auf di Kotterische Wage der dreifältigen versuchung geleget, dessen Ausschlag nach viler Jahre sigen und unterligen, ist des Pabstes untergang und der Türken bekehrung.


1.
Auf, Löwen, Auf von Ost und mitternacht.
Vernehmet ernst Jehovens ernste stimm!
Greifft Babel an, bis Babel unterbracht!
Vollführet ernst den ernstgedräuten grimm!
[156]
Ein güldnes Schwerd schlägt euch zu Ritter,
Das Blei und Stahl nicht gebe splitter.
Ein güldnes Schwerd gibt euch den Sig,
Das A.H.A.B. schändlich unterlig.
Vom güldnem Schwerd sind euch di Schwerdter kommen!
Auf, Löwen, auf, das Gottes Rach vernommen.
2.
Belohnt di Huhr, als es di Huhr verdint,
Di auf dem Berg an ihrer Tiber blitzt!
Entgrünet si, wi tausend si entgrünt!
Erhitzet si, wi A.L.L.E.S. si durchhitzt!
Rächt Gottes Knechte, di Propheten!
Ertödtet si, wi si wolt tödten!
Schenkt duppelt ein, was eingeschenkt!
Tränkt si mit blutt, wi si getränkt!
Macht taumeln si, im eignem blutt versunken,
Di noch vom blutt der beiden zeugen trunken.
3.
Catholisirt nach der Catholschen art!
Schlagt hände weg, wi si wegschlug!
Haut ab di füss, als abgehauen ward!
Reisst zungen aus nach ihrem trug!
Enthauptet si, wi si gewohnet!
Verschonet si, wi si verschonet!
Verbrennet si, wi si verbrand!
Durchrennet si, wi si durchrannt!
Bekehrt di Huhr, wi si zuvor bekehret!
Gewähret ihr, was si zuvor gewähret!
4.
Drauf, Titus, drauf, der du vom Morgen eilst!
Jerusalem reitzt erst nun deinen zorn!
Ich sehe dich, wi du ergrimmet pfeilst,
Und gantz zubrichst des virdten Thires horn!
Drauf, fälle Babels Götzentempel
Noch zehnfach über all Exempel!
Verbrenne Klöster und Palläst,
Und was an ihren Städten fest!
Zerbrich mit ernst di hochgetürnten Mauren!
Bring, bring dem Gog unendlichsttraurigst trauren!
[157] 5.
Eröffne dich, du Abgrundssechsgestalt!
Du grausames erschrekkliches Gebrüll!
Di Gottesrach ertheilt dir hauptgewalt!
Di dich gebahr, genüsse deine füll!
Geh raus, geh raus vom Abgrundsgrunde
Zum Sechsgerichtes Feuerschlunde,
Aus Gottes fluch, aus Noachs flutt,
Aus Sodoms feuer, Egyptens Rutt,
Und endlich aus Jerusalems verzehren,
Um aus dem fünff den Sechszorn zugebähren.
6.
Feur Magog an, bis A.H.A.Bs Gog durchfeurt!
Besechs sein sechs aus dem dreieingem weh!
Sechsungeheur! Eilt, eilt, verungeheurt
Den gantzen kreis nach der Sechstiff und höh!
Der Leib verbleibe nur dem siben:
Ihr Sechssechssechs sei recht bekliben!
Durchsechse Gottes Richterspruch
Zur Gottes Allmacht guttem Ruch!
Erndt, Abgrund, ein nun deines Sechsgeistsfrüchte
Im Sechsgericht zum ewigem Gerichte.
7.
Gerechter Gott! Es ist nunmehr geschehn!
Dein recht ist recht! Gib beiden Löwen krafft!
Wi wir gefleht, mus Babel widerflehn!
Wir jauchtzen dir nach deiner eigenschafft!
Das Mordgeschrei der zwei Todschläger
Gereichet ni in unsre Läger!
Di zwischenklufft ist ewiggros,
Ob beide sind in einem Los.
Was hir ist freud, ist dort ihr leid anklagen:
Was dort ist Leid, ist hir nur Freudbehagen.
8.
Höchstheiligster! Welch grosser stimmenschall?
Wi hell und schnell fährt her dein sibnes Heer?
Was ungestühm! Ach Erdenbebungsknall!
So weit! so breit! so hoch! so tif! so quer!
Dis ist das längstgesagte wetter
Zum untergang der falschen Götter!
Der Schlag und Tag, davon di Schrifft
Aus aller Heilgen lippen trifft!
[158]
Der Schlag und Tag, da unser Grosfürst siget,
Dadurch der Drach mit ewig Ach erliget.
9.
Ist dis di Stadt? di grosse? Wird si wüst?
Si wird zertheilt! Ihr Euphrat abgeführt!
Des Magogs Ost vertrokknet ihre Brüst!
Des Edoms Nord hast erst di flamm geschirt!
Das Wehwehweh wil alles glühen,
Davon di Stein zum Hermann schrihen!
Zum Hermann, den das Ross vermahnt,
Als nichts noch Hamburgs Pristern ahnt.
Nun fühlen si mit Wehwehweh ihr schnauben,
Als Wehwehweh si schneidet vor di drauben.
10.
Kelchstreiter, auf! Der Kelch wird schon gesätzt!
Di Kelter ist voll Gotteszorns gebaut:
Hat Gnadenwein des Lammes euch verletzt,
Der zornwein wird voll Gotteszorns geschaut.
Weil Christi Blutt dem Kelch entnommen,
Ist euer blutt in Kelch gekommen.
Der Kelter blutt geht an di zäum!
Wi theuer stehn Propheten träum?
Eur Kelch bleibt voll, imehr er euch getränket.
Trinkt, trinkt geschwind, das neues eingeschenket!
11.
Lernt ihr zuspät des Christi bluttes schatz?
Des heilgen leibs höchstwesentliche gütt!
Was sucht ihr nun am Christi tische platz!
Unmöglich ist der einst verschlossnen bitt.
Wi ihr verhäuffet unsre bängnis:
So geht es euch im Geistgefängnis.
Di ihr das sechsgericht vernarrt,
Seht, wi ihr auf das jüngste harrt!
Sehrtraurig wird vergolten euer spotten.
Der Schertz wird theur um A.L.L.E.S. euren Rotten.
12.
Meint, spötter, ihr zuflihen, wi es dünkt?
Verblendte, seht den hagel in dem Pol?
Er fällt auf euch! Seht, seht, wi ihr ersinkt?
[159]
Di Centnerplag belohnt eur heucheln wohl.
Da kommt der Ausbund der Tyrannen,
Der Christum wil aus euch verbannen!
Das Morden ist bei ihm nur schertz:
Er wil auch euer Seel und hertz.
Weh, spötter, weh! Er ist, den Gott euch dräute.
Der Prüfer nimmt als vih euch zu der beute.
13.
Nakkt steht ihr da, di ihr vor stoltz geschmükkt!
Wi ihr entblösst, wird blöss euch anbequemt!
Erschrekklichst hat eur urtheil euch entglükkt!
Ziht ihr als vih di Wagen blos, beschämt,
Mit Vätern, Müttern, Brüdern, Schwestern?
Man geisselt euch um Christ zulästern,
Um abzuschwären seinem wort
Auf ewigst, nicht nur disem Ort.
Wi kostbar steht euch Christi Geists verstöhren?
Wi ihr geprüfft, prüfft Gott nun euer lehren.
14.
Ohnmächtig wird am Menschenmarkt mein Geist!
Wird Menschenfleisch dort offentlich verkaufft!
Allmächtiger! Schaut, wi man drum sich reisst?
Wi man im grimm des Gottesgrimmes laufft?
Gerechter Gott! Wi wirds gerochen,
Was man an deinem Volk verbrochen!
Was wird im Abgrund hir gezeigt,
Wann alles ewigewigst steigt?
Welch wehwehweh! dir Abgrund selbst ungründlich!
Was wohlwohlwohl! im ungrund uns empfindlich.
15.
Printz Jesu Christ! Wi si dein blutt versprengt:
So Kelterstdu von ihnen blutt stat Wein.
Welch Bluttstrom strömt, den deine Kelter zwängt?
Es wird dein kleid in disem bluttflus rein.
O Printzen Printz! Welch wundernahmen?
Ist dis das Volk von deinem samen?
Welch Pferd? Was Schwerd? Wi grosse zahl?
Zu deines zornes Abendmahl,
[160]
Dein Gegenprintz kommt an mit zehn der Reiche,
Das Jesuel fast schon zur halben leiche.
16.
Qual-Antioch! Du hast mit qual erwürgt.
Di Mutter dort und ihre siben Söhn!
Du quältest mehr, als dich Rom sibenbürgt,
Bis Sechs verdreht im Sibenbürgsgethön.
Nun quälstdu recht, als Hauptmonarche,
Versechsest dir di Bundesarche!
Das zehen Stämme dein Bezirk,
Weil du zugleich der Pabst und Türk.
Auf, Mesechs Gog! Auf, Fürst in Magogs landen!
Auf, Thubals Printz! Der Erbprintz ist verhanden.
17.
Reit an, O Gog mit deiner Magogspracht!
Der Perser folgt, der Lybier, der Mohr.
Der Gomer dint! Thogarma schenket macht!
Fall an mein Land, das ohne Maur und thor.
Auf, brich Jerusalem den friden,
Das nur von dir sich abgeschiden,
Und Gottes Kühlzeit ernst noch hegt:
Das nicht der neuen Kälber pflegt.
Bewolke si mit deinem zehn der Fürsten,
Di allesamt auf Antiochisch dürsten.
18.
Sätzt Jesus sich auf seinen Richterstuhl?
Sein Sechsgericht das bricht letzt stab und schlus.
Schleust Jesus ein den widerprintz im pfuhl?
Der Himmel strömt aufs neu mit Sodomsgus.
Der Magog hat sein end gefunden!
Selbst Satan wird mit Gog gebunden!
Das siben bleibet unberaubt,
Weil sechs vor beide nur erlaubt.
Dem siben wird der Neuwelt Gog einst stellen,
Daraus doch kommt der anbeginn der höllen.
19.
Triumfhosannt, gefallne Weltgeschöpff,
Ob Ost und Nord so bluttig anbeginnt!
Nehmt, Helden, feur von oben in di näpff.
[161]
Beölt euch mehr, imehr eur öl verrint!
Zündt Rauchwerk an nach dem vermögen!
Der grosse Rauch wird euch nicht gegen.
Des Ostens allerschrekklichst Blitz
Verursacht Kühlung euer hitz.
Der donner brummt im Nordens frischem wasser:
Sein hagelkeil durchhagelt eure hasser.
20.
Verzaget nicht ob der Heuschrekken flug:
Si fressen nur des Babels baum und gras.
Es dinet euch ihr starker Mittagszug!
Ob Babel trutzt, wird es doch schnell ihr aas.
Geh hin, mein Volk, in deine kammer!
Verbirge dich vor disem jammer!
Dein Ruhsitz ist durch Gottesrath
Von der Natur bepallisadt.
Der bluttstrom ist der Frösche leichbegängnis,
Und wesentlich des Christi Reichs empfängnis.
21.
Wohl, Löwen, wohl! vollendt ist streit und krig!
Kotterisirt, wi Gott der Herr euch wis!
Kregelisirt vor disem Wundersig!
Christinisirt zum heilgen Paradis!
Hermannisirt in allen dingen,
Und Drabisiret mit vollbringen,
Das Gottessegen euch erquikk
Mit seines Jesusreichs geschikk.
Kein Pünctchen müss itz unerfüllet bleiben:
Ein wahrer Frid sol aller Ort bekleiben.
22.
Xerxiren war des stoltzen virreichs thun,
Das ferner nicht Christkönigen gezihmt!
Ihr sollt und müsst auf Jesuelisch ruhn!
Printz Jesus sei als PrintzenPrintz gerühmt.
Du Ostlöw hast di tauff empfangen,
Und must in Christi leben prangen!
Du Nordenlöw, dein Beispil gläntz
Dem Ostlöw für im Christenlentz.
[162]
Ringt, Löwen, ringt um wahre Christustugend.
Gedenke du des Alters, du der jugend.
23.
Yorks Kreutz ist A.U.S! Ein neuer Himmel sonnt!
Di neue Erd begehrt auch neu geschlecht!
Weg, waffen, weg! Di Fridzeit wird bewonnt!
Vergangen ist das alte krigesrecht!
Eur krigszeug wird zum Fridgeräthe,
Di Schwerdter sind, das man nun jäte!
Pfeil, Bogen und dergleichen Stoltz
Wird schon zum Vorspilfeuerholtz!
Verschmeltzet sind di Büchsen und Carthaunen!
Stat alten grimms trompeten lustposaunen!
24.
Zwölf Reiche sind nun worden aus der welt,
Dar eintracht blüht im wahren Christenthum!
Wi herrlich ist, was schon aus ihnen hellt,
Da si nur sind des ersten Frühlings blum.
Auf, Freunde von der Braut des Lamms!
Zwölfstämme des erwählten stamms!
Ach, das du weiser Salomon
Unglükklig wirst in deinem Sohn!
Getrost! was dir ging euserlich verlohren,
Wird geistlich nun und leiblich krafftgebohren.
Der 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 15. (90.) Kühlpsalm

Als er von Jerusalems stoltzem Jordan, wi Joris im wunderbuche geweissaget 1551. nach dem geiste sich aufbrechen, und seine Jerusalemsche Vorspilreise beschlossen sahe, der hauptwesentlichen Weisblauung unter grossen gefährlikeiten nahend; gesungen nach dem aufbruch durch das vermaurte Thor, den 29 Aug. 1682.


1.
Allmächtiger, der du dein Werk vollbringst
Gantz unbegreifflich itz!
Herr Jesu Christ, der du durch mich fortdringst
Weit über Menschenwitz!
Gott heilger Geist, der du aus mir nun singst
Von Kühlung aller hitz!
[163]
Du machst den umweg zu dem Weg,
Den rükkgang zum geraden steg!
Führst geistlich A.U.S., was leiblich angefangen;
Führst leiblich A.U.S., was geistlich nur wolt prangen.
2.
Wir eilen nun vom stoltzen Jordan ab,
Wi du längst vorgesagt.
Man kommt herauf zum Babels sarch und grab,
Eh allen es behagt.
Wir brechen ernst den ernsten urtheil stab,
Der Babel wider plagt.
Dein eifer wird gereitzt so hoch:
Ja Babel duppelt last und joch.
Es wil mit ernst des Sibengeists gelüsten!
Es schertzt imehr, imehr du uns wilst rüsten.
3.
Wi worden wir, gerechter Gott, gehemmt
Ob unser Jordans Reis?
Welch schmertzenssee hat uns nicht überschwemmt
Zumindern deinen Preis?
Wir wären hin, wo du uns nicht betämmt,
Weil aller lib als Eis.
Wir kämen nimmermehr zum Port,
Wo du nicht halfest selbst mir fort.
Wir bliben nur verkauffet in den banden,
Wo du nicht wärst, als Kauffmann, nun verhanden.
4.
O Falschgeschlecht, dergleichen nicht geschaut
Di Sonn in ihrem Rund!
O Heuchelei, vor der mir ewigst graut!
Um di dein zorn wird kund!
O stoltzes Volk, das Babels thürne baut,
Ob demutt ist im mund!
Wi haben uns nicht di verehrt,
Durch welche stets dein werk versehrt?
Ein ides ist des Gottesgeistes Richter:
Ich ärmster folg nur blindlings Gotteslichter.
5.
Nun hastdu si mit eigner müntz bezahlt,
Als du gantz geistlich spilst.
[164]
Welch ärgernis, das di vernunfft bepfahlt!
Recht ist, worauf du zilst.
Welch strahl, der mich im heilgem strahl umstrahlt!
Durch den du si verwühlst.
Dein Feur durchfeurt ihr urtheilsstroh
In des Eliens Eiferloh.
Ihr urtheil wird das urtheil recht anstekken,
Und aus dem schlaf der sternen si aufwekken.
6.
Wi haben si Christinen nicht gequält,
Als si des Geistes voll!
Wi di vernunfft nur Thorheit ihr vermählt,
Ward Thorheit ihr zur roll.
Si ward, wi si was ohn befehl erzählt,
Krank, taub, stumm, blind und toll.
Als man dem Satan dis zuschrib,
So lässt Gott zu des Satans trib!
Merk an, vernunfft, was in Christin bezeichet,
Weil unsre zeit dis wesentlich erreichet.
7.
Jehovah, Ach! wi hastdu mich geführt
Bis nun zur sibnen Prob?
Was längst vor uns Propheten figurirt,
Dis ist, das ich aufhob!
Wi schrekklichst hat di Noth mich nun entzirt?
Dein ist der Sig und Lob.
Ich freue mich, weil du erscheinst,
Und mein Weisblaues Kaisersteinst!
Dein knabe soll in Satans flutt ertrinken!
Umsonst, di Hülf aus Drabitz wil schon blinken.
8.
Der Seiger Eilf, der uns vorm Jahr ausstis,
Fatalisiret neu:
Der Seiger Eilf der wis im Hauptverlis,
Das wir durch Frankreich frei.
Der Seiger Eilf ist Gottes Frankreichsris
Zur Frankreichs rei und reu.
Erstaunbar ist, das uns selbst Rom
Errettet aus dem Genfferstrom.
[165]
Drum schütteln wir, O Genf, den staub von füssen!
Di Gottesrach lehrt disen frevel büssen.
9.
Auf, Frankreich, auf! Gott hat dich heimgesucht!
Di stunden sind nun nah!
Lobopffre Gott nur deiner lippen frucht,
Wi manch Prophet längst sah.
Dein wildes Pferd bleibt henken auf der flucht:
Doch öl und wein ist da.
Dein Himmel wird genadbelilgt:
Dein unkraut gäntzlich ausgetilgt.
Ein anders ist aus deinem Reiche worden:
Es jauchtzt mit dir mein Osten und mein Norden.
10.
O GottGottGott! Mein Schlos, mein Schutz, mein will!
Ich falle dir zufus!
Aus dir um dich ist meines hertzens füll!
In dir mein einger Schlus!
Gefahr ist dar! Ich watt in deiner still!
Du bist mein Libeskus!
Mein Sechs der Proben ist vollendt!
Das siben eilt, das A.L.L.E.S. wendt.
Sechs war hir Leid, wann Sechs dort freud ergetzte:
Das siben ist vom beidem Reich das
LETZTE.

Jerusalemscher Nachklang,

Als er nach dem Geiste mit Elias und Elisa von Gilgal durch Bethel und Jericho über den Jordan schon wandelte, unter dem höhren vom neuem Cometen, den 8 Sep. 1682.

11.
Triumf! Hosann! Hallelujah! Grosneues, das ergetzte!
Sechs Anfechtungen sind dahin, di sibne ist di letzte!
Sechs der Verfolgung sind dahin, das sibne ist das letzte!
Sechs bittre Kreutze sind dahin, das sibne ist das letzte!
Sechs heisse Leiden sind dahin, di sibne ist di letzte!
Sechs finstre Ängste sind dahin, di sibne ist di letzte!
Sechs grause Nöthen sind dahin, di sibne ist di letzte!
Sechs der Gefahren sind dahin, di sibne ist di
LETZTE.
Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2
[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[166] Sibendes Buch

[Vorrede]

1.

Dreieiniger Jehovah, verklähre nun deinem Geschöpffe durch mich deine unendliche Barmhertzikeit, welche über alle Himmelhimmelhimmel unaussprechlichstunaussprechlicher, höher, tiffer, breiter, weiter! Amen.


2.

Gegenwärtiger Kühlpsalter durch meinen Prophetischfigurlichen Mai, Junius, Julius, Augustus, September, 152 Monden lang, durchgeführet bis zumsechsten Monatlichem October, beschleust so vil Wunder in sich von der göttlichen Regirung, als Gesänge.


3.

Sein Mai von dem 20 September des 1670 Christjahres bis an den 19 Mertz 1673 meinet es treulich mit dem geistlichem Krige, als wi Kotters Jahrmai von 1651 bis 1680 mit dem leiblichem Krige; aber es war noch nicht zeit.

1.

4.

Sein Junius von dem 20 Mertz 1673. bis auf den 19 October 1675 verjahet das geistliche Krigswesen vor alle Welt, als der Jahrjunius von 1681 bis 1711 das leibliche; aber es war auch nicht zeit.

2.

5.

Sein Julius von dem 20 October 1675 bis an den 19 Aprill 1678 rollet allererst mit Wunderkräfften, und redet sich gantz vom Weltlichem wesen um Christi wil-[51]len weg; als wi der Jahrjulius von 1712 bis 1741 mit krigen wird rollen, das sich ihrer vil von Weib und Kind freilich werden müssen begeben.

3.

6.

Sein Augustus vom 20 Aprill 1678 bis auf den 19 November 1680 bringet nichts anders von allen vir Orten der Welt, dann geistlichen Hauptkrig und hauptkrigesgeschrei unter tausend fällen; als wi derJahraugustus von 1742 bis 1772 nichts anders höhren wird lassen von allen vir Orten der Welt, als von leiblichen Krig und Krigesgeschrei.

4.

7.

Sein September vom 20 Nov. 1680 bis auf den 19 Mai 1683 lauffet mit geistlichem Sigen und unterligen sehrwunderlich untereinander, und wird dises erst auswikkeln sein sibender Mond, November, vom 20 December 1685 bis auf den 19 Junius 1688, als wi der Jahrseptember von 1773 bis 1802, und der Jahrnovember von 1834 bis 1863 vil Blutts vergeust.

5.

[167] 8.

Endlich sein October vom 20 Mai 1683 beginnet mit Wundern, dergleichen auf Erden noch nimals gehöhret, und wird mir darinnen von einem Kinde gesprochen, von dessen grossen Wundern und thaten das Kühlmannsthum völligst aufzubauen, als wi der Jahroctober von 1803 bis 1833 mit seinem 42 mahl 28 jährigem Ostenskinde es völligst beweset.

6.


(Der October von 1803 bis 1833 wird mit dem Reiche Christi es ernstlich meinen nach allen vir Winden; alleine er überkommet noch nicht völlig, wiwohl er den grund in allen Landen leget.


Der November von 1834 bis 1863 richtet auf di Hauptstandarte des Fridens und güldenen Reiches mit verduppelter krafft, und beginnet alles aus dem wege zuräumen, was noch verhindert, wiwohl es noch nicht zum höchstem gipffel gestigen.

7.


Der December von 1864 bis 1894 führet A.L.L.E.S. an sein Zil mit vollem ernst unter allen Nationen unter dem gantzem Himmel, das ider anfänget geruhig mit den Seinigen unter dem Feigenbaume zuwohnen, und man von den Waffen nichts ferner weist.

8.


Der Jenner von 1895 bis 1924 heget in allen vir orten der Welt fride, freude, und di auserwünschte vereinigung aller Völker, Stämme, Sprachen, zu dem zwölfeinigem Kühlmannsthume.

9.


Der Februar von 1925 bis 1954 ist voller stille, bis mein Liber zufett ist worden der güldenen Salomonszeit, und über di lasten des Wunders aller Wunder klaget, das er sich von dem wahrem Heiligthume mit seinen zehn Kühlstämmen abreisset zu des Personalantichrists duppelteufelthume.

10.


Der Mertz von 1955 bis 1984 beginnet di saat zu empfangen zu dem Paradeis, daraus Adam das Menschliche Geschlechte durch seinen fall gestossen. O wi seelig [52] seid ihr überblibene! Ihr erlernet allgemach di einige heilige sprach, darinnen Mutter Eva noch stand, als si zuerst Adam beigefüget.

1.


Der Aprill von 1985 bis 2015 sprosset heraus das Paradeis mit wesentlicher gradirung, und nahet gewaltig di Erde zu dem Center, daraus si herunter sank, als si sank.

2.


[168] Der Mai von 2016 bringet di seelige blüte, welche dem verwelken und abfallen abschid gibet: es beginnet der ewige Frühling Edens durch alle di Welttheile di da ihre wunder durch di Sechstausende gegeben.Nun isset man unsterbliche früchte zur Henochianischen verzükkung, und gehet an di figurliche Ewikeit, des Jesusreiches Jünglingschafft bis an des jüngsten Gogs und Magogs jüngste bewegung zum jüngstem Gericht.)

3.

9. 160.

Der 7 Gesang des 7 Buches verherrlichet meinen glauben vor allen Völkern der Erden, und machet ihn zum wunder allen nachkommen, so lange Sonne und Monde stehen.


10.

Der 8 Gesang öffnet di augen zuspäte meinen Widersachern, derer schande durch alle zeiten, zungen und Völker tauret: di erfüllung aber dessen wird das allgemeine zeichen, von deme so vil Propheten zeugnis getragen.


11.

Der 9 Gesang, der anfang im Glauben zur wunderreise wird mit seinem 15555 verse völligst nach so vilen fünffen und Quinariussen befestigen di worte des Propheten Drabitz: Wer da liset, verstehe es: wann fünffe gezählet wird, so werden ihr ende empfangen di Kinder der hartnekkikeit, welche sehen werden, das ich gewalt habe im Himmel, Erd und Meer.


12.

Denn er machet fest meine Reise zu den Centrumseinwohnern, im glauben vollkommentlich alle figuren zuschlüssend, und di wesentliche stimme der Kühlzeit aufschlüssend, darüber der gantze Erdboden mit furcht, zittern, verwundern wird angefüllet. Nach der Davidsnoth erscheinet auch Davidsgott, und stösset den Saul von dem throne, den er seinem Gesalbten zur Kühlmonarchi, das ist, zu einem ewigem Königreiche, und unvergänglicher Herrschafft, beim Propheten Daniel gegeben.


13.

Richtet auf eure Häupter, ihr wahre Christkinder in allen Nationen, und bereitet auch zur euren ausführung, durch alle Anfänge so lange Jahre, von deren Gesandten bezeichet und befiguriret. Heimlich, ja recht heimlich ist A.L.L.E.S. ins wesen gelauffen, und wird sich strakks öffnen di zukunfft Jesu von Aufgang bis zum Nidergang.


14.

Sihe nun den ersten Ekkstein zur neuen Schrifft und Kühlungsbunde in disem Kühlpsalter nach allen Propheten aller zeiten, und erwarte dessen gemeinmachung mit Wundern unter allen Völkern.


[169] 15. 166.

So brechen wir plötzlich ab, voll von unser Reise, zum Wunder aller lebenden, zur welcher wir [53] uns in des dreieinigen Gottes nahmen von disem tage an bereiten. Jesus Christus sei mit uns allen. Auf der Centrumseinwohnerreise den 30 October 1683.


16. 167.

Nach 375 und 21 tagen so harten Widerstandes eilen wir fort im nahmen JehovahJesusTsebaoth zu unserm Kühlruf, durch aller Center Proben bewähret, gradiret, vermillionet. Der 15 Kühlpsalm mit seinem 17777 Verse erhältet endlich des 12 und 13 Kühlpsalmes 777 im Wunder, und versigelt mit seinem 16. 17. 18. 19. Prophetischem October, was der Prophetin Christinen, an ihrem 16. 17. 18. 19. October 1628 nach ihrem 84tägichtem stillschweigen aufgesigelt.


17. 168.

Nach Luthers 166 und Fridrichs 52 Jahren beginnen di 7 ewige Evangelisten, und 7 Phiolenausgüsser ihren Fünffzehngesang und hauptklang, ein Wunder der Wunder aller Wunder. Mit wenigem: Adam hat durch Christum Jesum sich neugefunden, und sein erstes Ebenbild vor dem falle in dem Sohne des Sohnes Gottes, nach so vil tausend wundern, kräfften, zahlen endlich empfunden. Triumf! Hosann! Hallelujah! Auf der Centrumseinwohnerreise den 30 November 1684.

Der 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 1. (16. 91.) Kühlpsalm

Als er auf dem Ölberg seinem Jesu im Elisensgeiste nachsahe, am geistlichem Jordansufer so grosser, so viler hauptgefahr bestürtzet; im göttlichem tribe gesprochen den 9 Sept. 1682. 5 tage vor seiner Genfferausreise, 10 tage vor des Reiszwölfjahres ende.


1.
Wo ist nun Gott der Herr, der Vater meines Jesu?
Wi schein ich nicht so gantz verlassen?
Gefahr wil mich zur baar umfassen.
Der muthwill ist gewachsen übergros:
Man wirfft um mich nun recht ein Sodomslos.
Zum höchsten ist ihr übermutt gestigen:
Si sind gewis, das ich werd unterligen.
2.
Wo ist verdreiung nun des Geistes meines Jesu?
Der Jesusgeist wird gantz geschändet:
Heist heuchelei, di nur geblendet.
Dein höchster Schatz der Weisheit wird geschertzt:
[170]
Dein Heiligstes von disem Vih geschwärtzt.
Man schreibt mir zu das böseste des Bösen:
Ich heiss unwerth schurimen aufzulösen.
3.
Wo ist Erscheinung nun zum wunder meines Jesu?
Ich seh dir nach an Ölbergs füssen:
Erwarte deines krafftausgüssen.
Fünff Hunde sind um Schrifft und Buch ergrimmt:
Si haben mir den endschlus schon bestimmt.
Der Vorwand ist durch Freunde trug gefunden,
Um den man mich solt halten stets gebunden.
4.
Wo ist weissagung nun in der Weissagung Jesu?
Mein nahmen ist ein Spottwerk worden
Bei allen dreien Babelsorden.
Weissage hin, weissage wider her,
Von Noth und Tod; es sind nur leere mähr.
Das Babel trutzt mit ihrem Fabelglauben:
Fängt stoltzer an Weissagung anzuschnauben.
5.
Wo ist mein Reisen nun im Wunder meines Jesu?
Di zwölfjahr sind vom Feind verspeiet:
Mit tausend schmach vermaledeiet.
Welch Bösewicht weist wohl vom schlechtern stand?
Ich bin geschwächt dein knecht in idem Land.
Di zehn L sind, mein Elohim, voll klagen:
So manches Land, so manchfalt ist ihr Sagen.
6.
Wo ist erhöhrung nun im krafftgeist meines Jesu?
Es wird auf einst vom Feind versehret
Was sovil Jahr dir war erhöhret.
Di zeichen sind geschehen nun umsunst:
Si heissen nur der Babelhuhre dunst.
Ihr schandmaul wil von allem schändlich sprechen:
Gerechter Gott! wann wirstdu dises rächen?
7.
Wo ist das Weisblau nun im Weisblau meines Jesu?
Wi wird nicht heut ums kleid gespilet?
Dein heilges werk mit mir verwühlet?
Wär ich ein stokk, so würd ich doch beredt,
Und schrihe weh in diser Teufelskett!
[171]
Kett an di Feind und falsche Freund zusammen!
Ich werd entflammt in deines eifers flammen.
8.
Hir ist nun Gott der Herr, der Vater deines Jesu!
Ich bins, der ich dich selbst geruffen!
Ich führe dich durch meine stuffen!
Ich hab ihr Zil der Bosheit längst gesätzt:
Si haben sich, nicht dich, mein Kind, verletzt.
Erfreue dich, i grimmiger si steigen!
Ihr gipffel wird si ewigst höllwarts beugen.
9.
Hir ist verdreiung nun des Geistes deines Jesu!
Ich habe ihn vertausendfachet,
Der ich den Erdenkreis gemachet.
Ihr schertzen wird si kosten leib und seel:
Si schwärtzen sich zu meines zornes höhl.
Di meinen Geist in deinem Geist verschmähen,
Di wirstdu zum fusschemmel ewigst sehen.
10.
Hir ist erscheinung nun zum wunder deines Jesu!
Ich bins, der ich längst aufgefahren:
Ich werde dich, wi mich bewahren.
Erfreue dich, i grössre Bosheit naht!
Ich habe längst verdrehet Babels Rad(th).
Si wollen mich, nicht dich, mein Sohn, aufreiben:
Es ist mein zorn, der si beginnt zutreiben.
11.
Hier ist weissagung nun in der weissagung Jesu!
Ich habe dich durch mich benahmet,
Eh ihr geschöpff in nahmen kahmet!
Mein ewig wort und ewig Ort erwächst:
In dem mein Feind vergebenst ewigst lächst.
I näher nun ihr klag-end angekommen;
I grössern schertz hat aller hertz vernommen.
12.
Hir ist dein Reisen nun im wunder deines Jesu!
Imehr dein weg war umgekehret,
Imehr hab ich dir schatzs gewähret.
Imehr du warst ein dorn in aller sinn;
Imehr war dann von meiner führung inn.
[172]
Was himmlisch war nach meinen zehngestalten,
Wi konte dis der schwache Rothstaub halten?
13.
Hir ist Erhöhrung nun im krafftgeist deines Jesu!
Was einmahl ist aus mir gedrungen,
Ist aus der ewikeit entsprungen.
Es schwächt mein Recht ja keine Creatur:
Di Welt behält auf ewig meine spur.
Der abgrund mus auch unterm fus mich loben,
Weil ihm sein mund macht kund nur grösser toben.
14.
Hir ist das Weisblau nun im Weisblau deines Jesu!
Ich weisblaut' dich mit Weis und Blauen,
Das ewigewigst bleibt zuschauen.
Mein Sechsgericht wird eher nicht entzündt,
Als bis der Feind ihm selbst di Rutte bindt.
Ich habe dir itz völligst krafft gegeben:
Wer dich anfällt, dem sei zerschellt sein leben.
15.
Wo ist des Feindes Pracht? Hir ist di macht von Jesu!
Empfangt das Mas, mit dem gemessen,
Als er im trauren dargesessen.
Er ward von mir sehrwunderlich geführt,
Und habt ihr mich in ihm, nicht ihn, entzirt.
War dis di Lib aus meinem Libeswesen?
Wi ihr gelibt, so seid ihr itz genesen.
16.
Wo ist des Feindes Lehr? Hir ist di Ehr von Jesu!
Mein weisheitgeist hat ihn geehret,
Der ewigst mir, nicht ihm, gehöhret.
Habt ihr so schön nun meinen Geist gebildt,
Mit welchem Geist war dann eur geist erfüllt?
Geht, falsche, geht zu euren Höllengeistern,
Da Torheit euch vollkommen sol bemeistern.
17.
Wo ist des Feindes trutz? Hir ist der Schutz von Jesu!
Ihr seht es nun, an wem verbrochen,
Und wen, ihr Nattern, habt gestochen!
Wi menschlich ists doch euer Hundsgemütt!
Was habet ihr von eures Jesu gütt?
Weicht, Hunde, weicht, im Judas längst verfluchet!
Schmekkt nun den trug, den ihr so klug gesuchet.
[173] 18.
Wo ist der Feinde Meer? Hir ist das Heer von Jesu!
Wer machte doch euch so vernünfftig
Von allen dingen, di zukünfftig?
Was stisst ihr drei di Dreigesandten weg?
Si rufften euch zu meinem Drei und Steg.
Verfluchte, weicht zur ewigdürren wüste!
Gebraucht, gebraucht nun ewigst eure lüste.
19.
Wo ist der Feind verspein? Hir ist das Rein von Jesu!
Er war zu meinem Werk gebohren,
Um Ost und Nord von mir erkohren,
Das Ost und Nord mich seinen Heiland kenn,
Und Babels Stadt mit ihrem saat verbrenn!
Fliht, Bösewicht! Ihr habt mein licht vernichtet!
Seid ewig, seid durch feur und schwerd gerichtet.
20.
Wo ist der Feinde dunst? Hir ist di gunst von Jesu!
Von mir sind wunder, kräffte, zeichen:
Durch mich sind thaten, straffen, seichen.
Was nimmt ein Mensch, wann ihm es nicht geschenkt?
Ist A.L.L.E.S. mein, was wird ein Mensch gekränkt?
Di stund ist da, Gottlose, zum erscheinen!
Ich steh selbst auf zustreiten vor di meinen.
21.
Wo ist der Feinde Spil? Hir ist di Kühl von Jesu!
Ich hab ihn selbst mit mir gestärket:
Ich bins, nicht er, der kräfftig werket.
Ich werds erhöhrn, was er vor mir spricht aus
Zur Abels freud, zum Babels leid und graus.
Steh, Kühlmann, auf im Jesusnahmen munter!
Das Babel ligt mit seiner Fabel unter.
Der 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[174] Der 2. (17. 92.) Kühlpsalm

Als er an seinem 15 September von Genf zu mittag um 11 uhr fridlich geschiden, ehe noch di schreiben am Frantzen Hofe am Frantzen König und Dauphin überlifert, und er den 16 September Lyon betreten zum zweitenmahl; gesungen unter lautern Losann-Lesbisch-Lyonschen Anfechtungen an der Sohne den 20 September; in der diligantz auf der Sone den 26, in Auxerre den 29 Sept. 1682.


1.
Ich steh und gehe hi, Herr Jesus, durch dein wort,
Höchstmunter unter hauptgefahren,
Versichert durch dein Hauptbewahren,
Ob ich verrathen ward, nicht nur verkaufft dem Ort.
Ich steh und geh in dich gelassen;
Dein ist mein leben, mein erblassen.
Dein ist, nicht mein, das wunder, das geschwächt:
Dir ward, nicht mir, versagt gerechtes Recht.
Dein ist, nicht mein, auch mein Erlösen:
Du halfest mir vom Rath der Bösen.
2.
Ich steh und gehe hi sehr wunderlich gebracht,
Entgangen den gedräuten plagen,
Befreit nach siben sibentagen,
Das deine Führung recht, mein Jesus, kundgemacht.
Du hast erhöhret bald mein schreien:
Dein Jubel muste mich befreien.
Di stund war da nun über Arvensbach:
Dein Eilf schlug gleich zum Babels ungemach.
Di gantze Welt mus nun aufmerken
In meinem gang das Jesuswerken.
3.
Ich steh und gehe hi, wo Petrus Wald gebrüllt
Als wahrer Löw in Jesus Wäldern:
Ich brüll an disen Löwensfeldern,
Nachdem dein gantzes zehn mir wesentlich enthüllt.
Drum habe ich schnell überwunden:
Der sibne Tag hat gleich entbunden.
Du hast geschwind vertrokknet alle flutt:
Du nimmest mich in deine Gnadenhutt.
[175]
Der Himmel dint mit aller Erden,
Das A.L.L.E.S. deiner inn wird werden.
4.
Losann bleibt doch Hosann, das Lesbus di Tinctur:
Lyon mein feuriges beseelen.
Wir reissen aus der Löwenhöhlen,
Und treten sibeneins in aller Löwen spur.
Wir reissen gegen strom und bänke,
Und über Babels Höllenrenke.
Wir warten der Verfolgung voller lust.
Nun siht di Welt, das du dis A.L.L.E.S. thust.
Si siht und fliht dein Vorbereiten,
Und meinet noch mit mir zustreiten.
5.
Steh auf! Geh fort im Port! Mein beispil leuchtet vor!
Geh fort zum Port in meinem segen!
Ich werde selbst dar nider legen,
Zum Beispil aller Welt, di mir versagt ihr ohr!
Ich stärke dich des Feinds zuwarten,
Mit meiner stärk im Ölbergsgarten!
Ich Jesus wil antworten ihrem grimm,
Das alle Welt erkenne meine stimm!
Was fürchtestdu ihr stoltzes Puchen?
Steh auf! Geh fort si heimzusuchen!
6.
Wahrhafftig ist dein weg, Herr Jesus, über A.L.L.
Ich schaue häuffigst deine zeichen!
Ich sol, mus, werd, den Sig erreichen!
Das ich dann recht aufsteh, wann ich durch Falschheit fall.
Dein Grosfürst stis längst A.U.S. den Drachen!
Er wird nun ihm das ende machen!
Das siben ist dem Abgrund ni geschenkt:
Sein Sechs ist A.U.S! Es hat genug gekränkt.
Drum wird recht siben uhr gehöhret!
Das Fiber weicht, das uns verstöhret.
7.
Auf, Grosfürst Michael! Hir winket Jesuswink!
Auf, auf mit allem Engelsheere!
Bring freudigst, bring di wundermähre,
Das nun mein siben da, dadurch ich Weisblau blink.
[176]
Auf, allerlichste wunderbrüder!
Auf, singet, klinget Sigeslider!
Wir fahren fort! Mit uns ist Jesus Christ!
Der Feind wird Freund. Nichts hilffet Trug und list.
Selbst Saul sol freundlich mir begegnen,
Und mich stat der Verfolgung segnen.

Engelnachklang.

Ja Saul sol freundlichst dir begegnen!
Der stoltz mus nidrigst dir begegnen!
Der Geitz wird güttigst dir begegnen!
Der Neid sol liblichst dir begegnen!
Der Zorn mus sanfftvoll dir begegnen!
Der Trug wird truglos dir begegnen!
Si müssen stat Verfolgung segnen.
Der 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2
Der 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 3. (18. 93.) Kühlpsalm

Als er am 30 Sept. zum virdten Paris betreten, di Mitteltongertrudische Contrarbefehle wegen seiner überkunfft nach London empfangen, und durch dise gedräute Verfolgung erst entzündet, seine Islingtonsreise gleich mit dem 1 und 4 October am 7, 7 mahl sibenen, siben sibenmahlsibenem Tage gleich festmachte; gesungen zu Bouvais den 5, Monstrevil den 9, Calais den 11 Octob. 1682.


1.
Hir ist di Majestät des Majestätschen Jesus!
Weich Teufel, weich mit deiner Narren larven!
Wir eilen nun vom Jordan, von der Arven!
Vom Jesusblitz und hitz umblitzt, erhitzt!
Vom Jesusgeist im geist durch A.U.S. beschützt!
Wir eilen nun im Paradischem wesen:
Der sibne Geist hat unsern Geist genesen.
2.
Hir ist di wahre stärk des Allerstärksten Jesus!
Flih Hölle, flih mit deinen Narrenkünsten!
Mit deinem wahn! mit deinen zauberdünsten!
Wir trutzen dich in unsers Jesus krafft!
[177]
Du must herab, du schwartze Völkerschafft!
Wir wollen dich verfolgen mit der Keten!
Durch Gottesstärk dein blendnis gantz vertreten.
3.
Hir ist ein Krigesfürst des Sigesfürstens Jesus!
Weg Satan, weg mit deinem Narrenkrige!
Wir kämpffen ernst in Jesus Wundersige!
Kein stäubchen ist, das dir mit Recht gehöhrt,
Ob Bosheit dir bisher dein Reich vermehrt!
Ich lasse dich kein stäubchen mehr behalten:
Du unthir hast nichts von des Schöpffers walten.
4.
So ists, so ists, mein Sohn. Ich bins, Ich, Ich, dein Jesus!
Nur Narrheit ist in di Geschöpffe kommen,
Wann ihnen bleibt ihr Schöpffer unvernommen.
Kein stäubchen ist, das dem Geschöpff gebührt:
Ich habe dich in dir durch mich entrührt.
Der Weltfürst ward schon längst von mir gebunden:
Drum bind ihn fort, das er im Port verschwunden.
5.
Weltheiland! Gnadenprintz! Mein allersüster Jesus!
Mein hertz entflammt in meines Schöpffers flammen:
Ich dein Geschöpff wil deiner art nachstammen.
Wi solt ich nun erdulden dise schand,
Di Satan dir in mir neu zugewand?
Ich wil durch dich di Höllenreiche brechen,
Nicht nur allein di finstre Welten schwächen.
6.
Allmächtigst Gotteswort, mein liblichster Herr Jesus!
Was macht wil nicht di Satansunmacht treiben?
Si wil Gesätz nun deiner macht vorschreiben.
Wi lange sol noch dauren di Gewalt?
Brich, Jesus, brich di Abgrundsungestalt.
Was Höllgeschlecht? Welch Höllenrecht? Verstumme!
Nur lügen sind des Lügenvaters Summe.
7.
Du wahrer Kühlmonarch, mein Kühlungsreicher Jesus!
Selbst Satan wil dein Kühlmannsthum verwühlen,
Und rächen so des Kohlmannsthums entkühlen!
Er machet nun als Weltfürst hoh Compact,
[178]
Da doch itz hin sein allerletzter Act.
Ich wil durch dich verspotten seine bündnis;
Zertretend ernst dis eigne Lügenfündnis.
8.
Ich habe dich gekrönt zum Kühlmann, ich, dein Jesus!
Ich ruffte dich am Kühlem Adamsabend,
Als ich mit mir di matte Welt ward labend!
Ich ruffte dich durch der Propheten mund!
Ich machte selbst mit dir den Kühlungsbund!
Ich ruffe neu, wi ich dir krafftgeruffen!
Geh, Kühlmann, geh durch alle Kühlungsstuffen!
9.
Monarchmonarchmonarch! Mein alles, Libster Jesus!
Ich folge dir getrost nach deinem willen.
Du bists! Dein ists! Dein wird auch das Erfüllen!
Dein ist der Mensch: Er ward durch dich belebt,
Eh schwachheit ihm durch Satan angeklebt!
Dein war, ist, wird, was ider hat empfangen
Nach Seel, Geist, Leib zu seines Schöpffers prangen!
10.
Bedenk ohn unterlas, das ich dein alles, Jesus!
Gedenk ohn end an deines Schöpffers gütte!
Betracht auch gleich, das mein sei dis gemütte!
Dein fallen sei ein pfahl um dich zur hutt!
Gebrauche recht mit Recht des Schöpffers gutt!
Dein Recht ist recht, wann du zur Rechten wandelst!
Drum handel so, das du in Jesu handelst.
11.
Ja, Jesus! Jesus, ja! Ja, Jesus, Jesus, Jesus!
Ich lass dich nicht, O Jesus, dir gelassen!
Ich fass dich nicht, O Jesus, im umfassen!
Ich lass und fass auf Gott in Gott gegründt!
Drum such ich mehr, imehr mein suchen findt!
Ich suche neu, mein Gott, um Jesus Segen,
Um Jesus Geist, um Jesus eignes regen.
12.
Dein Gott ist, der dich regt im Segen deines Jesus!
Ich, Gotteslamm, wil ernst di Höll anbrüllen:
Kein Meer noch heer sol meine stärke stillen.
Ich, Gotteslamm, erschein als Löw der Erd,
[179]
Das alle welt zur neuen Kühlwelt werd!
Ich, Gotteslamm, verbleib in dir erhoben:
Vergebenst ist der welt und Höllen toben.
KühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Kühlausgang

Als er aus Calais in Frankreich abends den 12. October aufbrechend, nach Dover in Engelland glükklich mit meist vollem Monde, Winde, Flutt, inner 7 stunden gleich ankommen an dem Kühlmannstag, den 13 October 1682.


Mein Gott ist, der mich regt im segen meines Jesus!
Du Gotteslamm wilst nun di höll anbrüllen!
Welch Meer, welch Heer wolt deine stärke stillen?
Du Gotteslamm erscheinst als Löw der Erd,
Das alle Welt zu meiner Kühlwelt werd!
Du Gotteslamm verbleibst in mir erhoben:
Das Kühlmannsthum müss ewigst schweben oben.
KühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Kühlanfang

1. Als er unter vilen Kühlmannopolitanschen Geheimnisöffnungen zwischen Canterbury und Sittimborn den 14 October, 1682.


Verdrükkte Bürgerschafft des virichten Cosmopel!
Ihr ausgestossene vom neu Fridericopel!
Di stund ist endlich da zubauen Kühlmannopel.

2. Als er über di Londnerbrükke gleich Abends um 7 uhr zum 4 mahl fuhr, und di Dovercarosse mit grosser gewalt kaum durchkam den 15 Octob. 1682.


Ich komm in deiner stärk! Du hast mich hergesand,
Das deine krafft erschall in mir durch alle land!
Ich kam und säumte nicht! Drum führe meine Weg!
Nun leite neu, mein Gott, durch deine Wundersteg!
Mein Vater, sei mit mir! Nichts sei, das mich anreg!

[180] 3. Als er über Morfild auf Islington Mittags um 11 uhr getrost andrabte aus dem nahmen Fridrichs Brekklings, Johann Badhors, Stephanns Poliers Spilend; am 16 Oct. 1682.


Was an dem Fridereich noch zu gebrekklich war,
Dis stellt mir Amsterdam mit meiner Angstnoth dar!
Was noch nicht huldreich satt, hats böse Pferd gezäumt,
Als es in London sich mit mir so widrig bäumt!
Was noch an thron und Kron gewesen unpolirt,
Dis hat, Gottlob, Paris nun völligst ausgezirt.

4. Als nach 7 tagen mit dem 28 October, 1685. di 50 Monden von seinem Jerusalemsaustossen des 28 Aug. 1681 verflossen, und er dem Mai, Junius, Julius, Augustus, September 1685. der verfolgten Protestanten nachsahe zu Amsterdam im Hause Israel den 22 Octob. 1685.


Auf, beide zeugen, auf! Steht auf nun neubegeistert!
Wi si an uns gethan, geschiht an ihnen selbsten!
Si flihen, wi wir flohn! Es triffet si das wesen!
Mit ihren Städten, Ländern, Printzen!
Verflucht war di Figur: Verflucht ist ihre Frucht:
Si wird verfluchterer noch idem augenblikk.
Wi schrekklich haben sich bezeichet di fünff Monden?
Weh dem Jahrhundert, weh, das drauf dem Feind gefolgt!
Es wird si läutern ernst, wi si uns ernst geläutert.

Und himit ist der 21 Jerusalemsgesänge HAUPTBESCHLUS.

Der 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[181] Der 4. (19. 94.) Kühlpsalm

Das Zürichwittenberggenffer Buslid genannt, nach seiner virdten Engellandsbetretung, zur versöhnung, vereinigung, bekehrung aller Völker, nicht nur alleine der eintzelen Menschen, unter der sibenden Kreutzprobe angefangen zu Dover den 13 October; fortgefahren nach seinen 7 Islingtonswochen in Morfildischem Drukkerhause, am ausgehungstage, den 5 Dec. 1682. vollendet zu Oxfort, dahin er mit Anglicana den 28 Aug. kam, den 29 und 30 Aug. 1683.


1.
JEhoVaIhes Vs hILf! genaDe seI Vor reCht!
Ach richte nicht ein ides wort und werk!
Di Allerheiligsten sind nur unnütze Knecht,
Und mangeln vil der anerlösten stärk.
Ein ides glid zeugt tausend sünden:
Ein ider athem der beschwert.
Wann wir nicht pur auf Jesum gründen,
So hat uns bald dein zorn verzehrt.
Weit grösser ist des armen Menschens fallen,
Als nach vernunfft ergriffen wird von allen.
2.
Erbärmlichstelend ist di Menschliche geburt:
Recht wird nur scham aus erster scham geerbt.
Wann wir in Mutterleib noch an der nabelgurt,
So sind wir schon durch ides glid verderbt:
Wir sind unrein im allerersten sahmen;
Unreiner noch, wann man empfängt:
Durchaus unrein, wann wir den ursprung nahmen,
In Mutterleibe höchstbedrängt.
Wi ides vih, so werden wir gebohren:
Es ist weit mehr, als man ergreifft, verlohren.
3.
Höchstschrekklichst ist di macht der euserlichern stern,
Das unser leib von ihnen wird gebildt.
Wi nun ihr Rad von gutt und bösen fern:
So wird der leib von ihnen eingehüllt.
Si zeichnen uns nach ihren siben zeichen
Mit Lib und Zorn an der gestalt:
Das Sinnenfünff wird gäntzlich ihres gleichen
Des gutt- und bösen Auffenthalt.
[182]
Es sternet uns gefährlichst das Gestirne,
Und schenkt Vernunfft nach seinem Vihgehirne.
4.
O Kläglich Thräneinflus, wann Satan sich einmischt,
Und Elternbrunst bestärkt di grimmnatur!
Dann findt der Abgrund grund, darinn frei Satan fischt:
Es öffnet sich der höllschen greuel spur.
Der Baum ist bös: er trägt noch bösre früchte,
Di Satan pflantzt, begeust, vermehrt.
Es wird erstökkt das fünkchen aus dem lichte
Und alles gutt versehrt, zerstört.
Wi dann di Höll im wechselrade stehet,
So wird das Kind gradiret und erhöhet.
5.
Verfluchter Saat und Stamm wird nur mit fluch bestammt:
Di distel trägt nicht der Weintrauben süss.
Ein Wolf von Mutterleib hat selten [Ach!] gelammt,
Ob ihn beströmt ein flus der Lammeinflüss.
Was aus der brunst mit voller brunst erwekket,
Wi wär es nicht zur brunst geneigt?
Das aus dem dritt- und virdtem glid beflekket
Wird noch beflekkter nur erzeugt.
Wo Gotteszorn in allen glidern brennet,
Wi schwerlich wird dann Gotteslib erkennet.
6.
Ach tausendfach gefahr, in welcher war di Seel,
Als si fast kaum aus ihrem sahmen käumt!
Der Mutter lüstrend sinn umfesselt unsre höhl!
Wi worden wir in Mutterleib versäumt!
Welch eingrif thut nicht fremder falschbegirde?
Wi leichtlich kommt ein vihisch mahl?
Wir sind entzirt, eh wir noch wissen zirde:
Verworffen offt vor Ruff und wahl.
Wir schwimmen recht im allem jammermeere,
Da wir umsätzt von manchem Feindesheere.
7.
Ist nun das kind zur Welt, wi wird es bald umringt?
Aus fremder Milch ersaugt man fremd geblütt!
Ist unsre Tauffe falsch, di Elternrecht zubringt,
[183]
So wird verfälscht vor Gott auch das Gemütt.
Wann wir schon Gott in unser wige wider,
Dann zeichnet uns noch mehr der fluch.
Es fälschen uns der Ammen falsche lider:
Es fälscht ein falsches Windeltuch.
Vergiffter blikk kan unsre blikk vergifften:
Verworffnes thun durch unser leben sifften.
8.
Hebt unsre zungen an zulallen A und E,
Wird böses erst auf unsre zung geflösst!
Es überschwemmet uns manch ärgernis und weh,
Wann kaum das band zur red ist aufgelöst.
Man siht und höhrt und reucht und schmekkt und tastet
Im allerreichstem überflus,
Was uns vor Gott mit seinem zorn belastet,
Und dessen man sich schämen mus.
Wir werken bös, eh wir noch böses werken:
Eh di vernunfft lernt auf das böse merken.
9.
Erzihung legt uns bei der Eltern eignen art!
Weh, weh, wo dann das Laster Tugend heisst!
Das Laster wird uns (Ach!) als Tugend zugepaart,
Und angestekkt mit Falschheitgifft der Geist.
Der Eltern Glaub wird angebohrner Glauben.
Weh, weh, wo er ist voller greul!
Dann lernen wir des Höchsten ehre rauben,
Und haben Kains, des Vatern, Keul!
Wir jauchtzen hoch in unserm sündlich stande!
Und grösseren auf ewigst unsre schande.
10.
Stekkt unsre zeit im grimm des allerhöchsten grimm?
Weh, weh, wi gros wird unsre Missethat.
Wir führen über uns des Schöpffers eiferstimm:
Wir spotten noch mit Gottes Libesrath.
Wann wir verwünscht mit unsern Kindeskindern,
Das über uns kömmt heilig Blutt,
Beginnen wir von ider zeit zumindern,
Und grössern täglich straff und Rutt.
Wir worden nur zum ungelükk gehertzet,
Wann Land und stand von Land und stand verschertzet.
[184] 11.
Unseelger werden wir in einer falschen Schul,
Wann Torheit uns zu seinen wundern bildt.
Unseelger werden wir vom Babels Predigtstuhl,
Weil lästerung di hertzen angefüllt.
Wir saugen ein, was Gottesweisheit höhnet:
Vor weisheit schattet wahn und dunst.
Der Grundbau wird vom Babelsthurn entlehnet,
Darauf wir sätzen unsre kunst.
Verwirrte lehrn, was alle Welt verwirret:
Verirrte höhrn, was alle Welt verirret.
12.
Schenkt Gott uns di genad, das wir aus gutter zucht,
Das Eltern sind entflammt in Gotteslob,
So fälscht Gesellschafft (Ach!) so vilfach unsre frucht,
Wir fallen grob, eh wir noch fallen grob.
Kein Vögler hat den Vögeln mehr gestellet,
Als Satan stellt mit wollustleim:
Wir werden ihm durch voll betrug versellet,
Und bricht er unsre Frühlingskäum.
Wir haben dann im alter auszuschreien
Di Jugendsünd mit schrekkerfülltem Reuen.
13.
Höchstjämmerliches weh, wann Eltern widerstehn,
Dem Gottesgeist, der uns aus Gott anzeucht,
Wann ihr Gehorsam zwingt auf falsche weg zugehn,
Den doch di Seel aus Jesus seele fleucht.
Wi leichtlich ist alsdann zu misgebähren?
Was guttes wird (Ach!) nicht verderbt?
Wi offt wil doch der Drach das kind aufzehren,
Das um den innern himmel werbt?
Wi leichtlich wird, was noch zuzart, getödtet?
O Mord und Mord, der Seelen ewigst röthet!
14.
Ist unsre Stadt und Rath mit unsern Eltern eins,
Das nicht erschall in uns der Christusschall?
Ach überharter schlag des härtsten Donnersteins!
Welch schwerer kampff, das uns verbleib der wall?
[185]
Wi wenig sind auf diser pruf bestanden?
Wi leichtlich ist zugleiten weg?
Wann nicht dein zug im höchstem zug verhanden,
Wer kan bewandeln disen steg?
Wann Freund und Feind vom Satan angehetzet,
Wi schnelle wird vernunfft doch überschwetzet?
15.
Lebt man in einer eh, welch wunderweh beginnt,
Wann gegen uns aufsteht weib, kind und Haus?
Wir stolpern überall, wohin der sinn auch sinnt:
Es schreiet alls nur tag und nacht sein aus.
Wi schwerlich ist dis Kreutzmeer zu durchkreutzen?
Gefahr ist dar bei ider well.
O wenig sind entgangen disem reitzen!
Was übergrause Wunderfäll?
Wer sich in sich gelernt nicht zuverlassen,
Kann nimmermehr di Sigesehr erfassen.
16.
Führt alles uns von Gott verlarvt, verkappt, verschminkt?
Vom erstem saat bis zu dem letztem hauch?
Ist fleisch und blutt so schwach, das es nur meist ersinkt?
Ist unser leib und leben selbst nur Rauch?
Wi solte ich nicht ruffen um erbarmen
Vor uns elendem Koth und staub?
Wer stünde doch zum urtheil von uns Armen,
Das er nicht wär des urtheils Raub?
Der Allerbest hat hir zuleicht gewogen,
Und tausendfach noch nicht sein pfund gezogen.
17.
GottGottGott, GötterGott! Du Vater alles Lichts!
Ich falle dir stat alles Volks zufus.
Gedenke, das wir sind ein allzuleeres nichts!
O bire neu in Jesu grus und kus!
Gib Jesusgeist durch Jesusgeist zuschmekken,
Das licht durchschüttre Mensch und Rund!
Las Jesusgeist mit Jesusgeist uns dekken,
Und mach mit uns den Kühlungsbund.
Der Jesusgeist müss Jesusgeist absenden,
Das alle Welt sich neu zu Gott könn wenden.
[186] 18.
Erfülle, Vater, nun, was du längst zugesagt
Von einer heerd und einer eingen Lib!
Lass alle Völker sein mit deinem Licht betagt,
Und fühlen ernst auch deines Lichtes trib.
Bekehre nun di hertzen aller Väter,
Das si Christlibe folgen nach!
Lass sein di Söhn als Babels Hauptausjäter,
Und trinken deine Libesbach!
Vereine neu di virzertheilte zweige,
Das sich dein Baum auf neu sibeinig zeu(i)ge!
19.
Nord, Sud, Ost, West, steht auf! Empfanget heilge kräfft!
Erlernet neu di allererste zung!
Dreieinge weisheit werd itz euer hauptgeschäfft!
Kommt, nehmt in eil sibeinig euren schwung!
Jehova hat in Jesus sich verklähret
Zum Vater aller Adamsäst!
Nun ist recht Christ dem Adam dar gewähret!
Kommt, kommt und seid dreieinge Gäst!
Das Abendmahl der Kühlung ist gekommen,
Darinn das Lamm zum Breutigam vernommen.
20.
Auf, Virgetheilten, auf! Ihr seid zur Braut erwählt!
Auf, waschet euch im heilgem Lammesbronn!
Jehovahs ewigst wort sol werden euch vermählt,
Der ewge Sohn, des ewgen Vatern Sonn!
Sein heiligst Licht wird eur gesicht erleuchten!
Erlösen euch von staar und nacht!
Sein heiligst quell wird hell di seelen feuchten,
Und geben euch der Engel pracht.
Eur irdisch kleid wird sich belilirosen!
Kommt, kommt mit mir um Jesu libzukosen!
21.
Di Flammen reinigen, di ihr seht brechen vor:
Si fressen auf der finstern Sünden grüfft.
Was fast sechstausend Jahr der Adam uns verlohr,
Dis bringen dort di heiligkühlen lüfft.
Di Schimmer sind der lichten Ewikeiten,
[187]
Ein strahl hochheilger Majestät!
Eilt, eilt mit mir euch völligst zubereiten,
Weil Gottessanfftmutt libeweht.
Der heilge Geist ist in dem innerm Lehrer:
Kommt, kommt mit mir zuwerden hir zuhöhrer!
22.
Entsätzt, ihr Völker, euch, nun ihr eur unrecht lernt!
Erschrekket ihr! Wi starrt ihr voller scham:
Frohlokkt in Gottesgütt, di euch zur erndt auskörnt,
Di ihr gantz blind, taub, stumm, aussätzig, lahm!
Es weichen hin durch Jesum di Gebrechen
Vom leibseelgeist im augenblikk!
Ihr seht und höhrt und geht nun ohne schwächen.
Gebrauchet würdig dises glükk.
Kommt, übergebt dem Lamme eure würde,
Das vor euch trug so sanfft di Kreutzesbürde.
23.
So ists! Ich ruffe euch zu meines weinbergs bau,
Ich, der ich euch aus Adam kommen his!
Sibentzig Völker, Auf! Genüsst des kühlen Tau,
Den ide lipp der auserwehlten pris.
Ich schenke euch, was euch mein Sohn verdinet,
Als er so kostbahr euch versöhnt!
Seid wider, seid aus meiner Gnad begrünet,
Und meinem Adam gleich bekrönt!
Wachst, kinder, auf zu meinem heilgem wunder!
Verbleibet stets zu meiner ehr der zunder!
24.
Es werde, was da ward figurlich, wesenschafft!
Es werd ein Volk aus aller Völker meng!
Der Kern und Wurtzel hab aus mir dreieinge krafft,
Und stosse für das erste fruchtgepräng.
Wi ich aus mir den gleichen Sohn erzile:
So pflantzet euch, ihr Menschen, fort.
Dreieinet euch zu meiner Gottheit spile,
Und ankert fest in meinem Port.
Wi tausend zahl ist meinem ein einträchtig:
So mehret auch di tausendzahl einfächtig.
[188] 25.
Ihr Windvir, blaset aus dis einig Element,
Erthönet neu den ewigeingen klang!
Mein ungeschaffenes sei in Natur erkennt,
Wi es von mir aus meinem worte drang.
Mein ewigst hauch sei in di form gehauchet
In meines Sohnes heilger Lust.
Mein Brodem sei mit Jesus ausgerauchet
Zur Menschenkinder Libeskust!
Was mir in mir aus mir hat wohlgefallen,
Dis müsse nun nach Menschenform erschallen.
26.
Verherrlich wider mich mein Ebenbild voll glantz!
Ich schuf dich mir zu meinem Spigelglas!
Auf, trage voll Triumfs den lichtsten hochzeitkrantz,
Wi Adam ihn vor seinen fall genas!
Nihm hin mein licht im lichtemlichstem lichte,
Mit dem ich dich zuerst begabt!
Sih wi ich dich, O mein Geschöpff, verpflichte,
Wi du mit mir aus mir erlabt!
Ich kleide dich mit meinem Lichtesblitze
So überschön voll väterlicher hitze.
27.
Ob ihr euch, Völker, risst von meiner Einheit los,
Als Adams saat noch unbeformt euch trug,
Doch ruff ich euch zurükk zu meiner Einheit Schlos:
Und schenke euch am Abend meinen flug.
Wi ich euch gab den eingen Sohn zum segen,
Als er den fluch im buch vertilgt:
So gebe ich in ihm dis Neubewegen,
Das ihr durch ihn genadbelilgt.
Wir kommen nun mit allen unsern thronen
In eurem hertz, O Völker, neu zuwohnen.
28.
Rekkt eure häupter auf zuschauen meine gütt!
Pallästet euch zu meiner Wunderkunfft!
Erhebet euren Geist von Seele, Geist, Gemütt,
Das ihr nun seid di letzt Arbeiterszunfft.
Ich lass und lass euch meinen Stern vorscheinen:
Er ist der Sterne Kurtzbegrif.
Drum lasset euch dreieinig sibeneinen,
Wi ich durch di Propheten rif.
[189]
Auf, Völker, auf! vollbringet meinen willen,
Das ich euch könn mit meinem gutt anfüllen.
29.
Recht, Natione, recht, das ihr aus Babel geht,
Und Babel lasst von aussen und von inn!
Das ich eur Jesus werd als euer Christ erhöht!
Dis dinen bringt euch ewigen gewinn.
Recht, Juden, Recht! Ich bin eur Nazarener!
Ihr kommt aus Recht zuerst zum baum!
Ich kam aus euch, ich einger Weltversöhner,
Elendig, arm und als ein Schaum.
Ich komme nun als wahrer Weltmonarche:
Ich richte auf mit euch di Kühlungsarche.
30.
Egypter, überwohl, das ihr zu mir so pfeilt!
Mein Vater hat mich längst vor euch erhöhrt!
Ich euer Jesus hab euch alle nun geheilt:
Ich segne euch, wi Jesaias lehrt.
Ihr seid selbst dritt in diser Erstbekehrung
An meinem Jesuelschem Reich!
Eur Einfalt ist des Christenthums gebährung,
Das ich euch libe sonder gleich!
Was vor bei euch, ihr Christen, war verschwunden,
Dis hab ich hir an disem Volk gefunden.
31.
Christsirt, ihr Türken ihr, ihr Tartarn, nun so schön?
Ist eur gesicht nach Jesus licht gewandt?
Ihr seid nun meiner lehr rechtauserwehlte Söhn:
Ich Jesus hab eur hertze gantz durchbrannt.
Das erndten ist mit euch rechtangegangen,
Das alle Welt vor freuden springt!
Der güldne Frid hat völligst angefangen,
Das alles recht nach Eden dringt.
Ich jauchtze selbst eur Jesus diser freude,
Das ich euch seh im weisgeblautem kleide.
32.
Hallelujah! Es sei preis, lob, ehr, dank und ruhm,
O Jesus, dir, du einger Erdenfürst!
Wir sibtzigeines Volk sind itz dein Heiligthum,
Das du uns gantz zum Opffer haben wirst!
[190]
Du hast allein mit deiner Pein erstritten,
Was ewig war von uns versätzt.
Empfang uns gar, weil du vor uns gelitten,
Das ewigst du in uns ergetzt.
Empfang uns gantz mit allem, was gegeben:
Sei du in uns der Geist, di Seel, das Leben.
33.
Triumf, Hallelujah! Di Himmel sind beschwemmt
Mit uns aus Gott gantzunaussprechlichhoch!
Triumf, Hallelujah! Di Lust fleucht ungehemmt!
Nun schmekken wir das süste Jesusjoch.
Der Ewikeit hochheilge ufer brausen
In unserm Hertz, das uns entrükkt!
Der Heilge Gott mit seinem Libesausen
Hat uns barmhertziglich beglükkt.
Jehova hat durch Jesus uns genesen:
Genade ist stat rechtens Recht gewesen.

Endlicher Nachklang,

Als er von seinem Oxfurt frühmorgends aufbrechend, in wichtigen gedanken auf London zupfeilte zwischen Wickham und Uxbridge ausgesprochen den 31 Augustus 1683. und zu Amsterdam nach solchen schrekklichen Höllgrafereien den 1 Nov. 1685.


Gottlob! Das wesen ist! Gottlob! heut dargebohren!
Gottlob! Figuren gehn! Gottlob! gleich heut verlohren!
Gottlob! Ich bleib zum Printz! Gottlob! von Gott erkohren!
Der 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[191] Der 5. (20. 95.) Kühlpsalm

Als ihm endlich sein Naturvorbot, Leonard Peter Höllgraf von Swoll, in seiner virdten Londnerbetretung an des 30 Novembers WappingsWippingsfeuer 1682. unverhofft begegnet mit der 25 jährigen wunderoffenbahrung von dem Kühlmannsthume, Kühlmännern, Kühlmannopel, und auch nach dessen niderfall, als wi des Swollerthurms im 1 und 10 Jenn. 1683. sovil Propheten und Prophetinnen, Beresford, Blesset, Nelsonin, Elisabeth, Esther, Anglicana gleiches ausreden musten; gemagnificiret zu London den 14. 15. Octob. 1683. und zu Amsterdam den 16 Octob, 1684. und 23. 24. Februar 1685.


1.

1.
Auf, Seelgeistleib! Erhebe Gott den Herrn,
Und danke ihm mit aller deiner kraft!
Verkündige dem gantzen Erdenkreis,
Was Gott mit dir vor wunder hat gethan!
Spring auf voll wonn in deines Jesus wonn,
Zur wonn und Sonn vor ider Nation!
Magnificir im eingem GötterGott,
Der alls erschuf, erlöst, geheiliget!
Er ist, der dich geführt so wunderbar,
Und führet nun sein werk so herrlich aus.
2.
Auf, Seelleibgeist! O jauchtz in GottGottGott!
Erfreue dich gantz unaussprechlich heut!
Heut jubilir! Heut triumfir! Heut, Heut!
Besinge heut im allerhöchstem thon
Di gröste gütt, dergleichen ni bekand!
Dergleichen ni kein Mensch noch hat erschaut!
Di gröste gütt, voll von barmhertzikeit,
Voll gnädigst heil zu aller Menschen heil!
Di gröste gütt aus der Menschwerdungsgütt,
Auf welche hat gewartet alle Welt!
3.
Auf, Geistleibseel! Gott sah sein Knechtchen an,
Wi er versprach durch der Propheten Mund!
Mein Elend stig vor seinem heilgem stuhl,
Und ward erhöhrt, eh ich ins elend kam!
Mein Jesus rif mich aus dem Babelthum,
Und blis mich an mit seinem heilgem Geist!
[192]
Mein Jesus theilt von seinem hertz mir zu,
Das nur mein hertz erzöge das gewicht!
Mein Jesus gab mir Engel stat der wacht,
Das er mich trib aus ernster lib zum ernst!
4.
Auf, Geistseelleib! Sih in das Centrum ein
Vom erstem Mann bis auf den letztem Mann,
Vom Paradeis bis in das Paradeis!
Wi ist dir, wi? Was merkstdu? So erstarrt!
War alles nicht bereitet vor dis werk,
Das Jesus libt so liblich im Johann?
Du erndst di frucht, durch Jesu kreutz gepflantzt:
Si dringt mit dir, und du mit ihr, zur Reif.
Si reift gantz aus in deinem zehndem glid,
Durchs Paradeis zum Reiche Jesuels.
5.
Auf, Leibseelgeist! Schau deine Väter an,
Wi si verlangt zusehen disen tag!
Dein Adam steht mit Even hocherfreut,
Das er erzihlt aus Jesu seinen Sohn!
Der Henoch jauchtzt, das er nun völligst redt,
Und Noach ist mit Abraham erquikkt!
Der Moses wird mit Josua voll wonn!
O David psalmt! Mein Salomon spilt hoch!
Elias eilt im feuerwagen ab!
Johannes zeugt; nun nah sein Himmelreich!
6.
Auf, Leibgeistseel! Sih alle Kindeskind,
Und das Geschlecht, das nicht gebohren ist!
Ersink, ersink in Gotteshertz und krafft,
Und gib Gott rein, was Gott allein dir gibt!
Nicht mir, nicht mir, nur Gottes heilgem nahm
Erschall, erhall vor dises nur di Ehr!
Sprecht aus eur hertz, wi Gotteshertz aussprach,
Als es im fleisch des Vatern wunder that!
Verherrlicht den, der mich verherrlichet
Um sich aus sich zu seines nahmens lob!

[193] 2.
7.
Auf, Seelleibgeist! Fall deinem Gott zu fus
Und steig zu ihm durch deine zehen Nichts!
Nichts ist mein All. Ich bin nur leerer staub!
Dein ist, was ist: du thust was dir gefihl.
I schwächer ich vor allen Menschen bin:
Imehr hastdu dir meine schwäch erwehlt.
Du riffst, ich komm: getrost, weil du mir riffst!
Dein ruffen gab mir mutt zu allem Ruf!
Dein ist das gröst und auch das allerkleinst:
Was war, und ist, und kommt, bleibt dein Geschöpff.
8.
Auf, Geistleibseel! Entbrenn in Gotteslob,
Und opffre Gott ein höchstgehorsam hertz!
O fürchte Gott höchstkindlichst tag und nacht!
Dein Gott hat sich nun deiner höchsterbarmt!
Was hastdu nicht, mein Vater, mir erzeigt?
Ich opffre alls, was du mir gabst und gibst.
Dein Knechtchen weist zufinden keine Wort,
Weil mich dein strahl in deinem strahl einsenkt!
Barmhertzigster JehovaJesusjah!
Empfange mich auf ewigewigst gantz!
9.
Auf, Geistseelleib! Besing den Wunderbund
Mit deme Gott in Jesu mich ansiht!
Gott sätzet mich zum Fürsten seinem Volk!
Er spricht zu mir von einem ewgem Haus,
Das ewig daurt und alle Schrifft beschreibt,
Darüber sich längst Daniel entsätzt!
Als gäntzlich schin dein Knechtchen überschwemmt,
So führstu mich im augenblikk zum Port.
Ich sah auf Gott mit Glaubensaugen stets!
Du kennst, mein Jah, mein gantzbluttrinstig hertz!
10.
Auf, Leibseelgeist! Gott übet hauptgewalt
Nach seiner macht mit ausgestrekktem arm!
Er schlägt das Bild durch Jesum, als den Stein,
Das es zerschellt, zerfällt, vor seinem Knecht!
Der Nimrod und Nebucadnezar flihn
Im Leopold als ein gejagtes wild!
Kein Potentat weist rath vorm Nordenheer,
[194]
Das Gott der Herr mit wundern rüstet aus!
Dem man nicht lis ein fusbreit von der Erd,
Dem schenket Gott zur Erbschafft alle Welt!
11.
Auf, Leibgeistseel! Di Hochmutt wird verlacht!
Dem nidrigem fällt Kron und Thron nun heim!
Di stoltze Art, in ihres hertzens tif
Ligt nun zerstört mit ihrer Heilikeit!
Das sich erhöht weit über Gottesschlus;
Vor deme war Gehorsam zugering,
Sinkt voller schand in seinen Hamansfall,
Und Mardochee bleibt Weisblau doch bekleidt!
Nun schämt sich recht der Richter Eliab:
Es bleibt ihm selbst vermessne Bosheit bei!
12.
Auf, Seelgeistleib! Gott rif Ragotzi erst,
Den Carl Gustav, den Frantzen Ludewig,
Den Fridrichssohn, und grosse Printzen mehr!
Doch Drabitz ward, der heutge Samuel,
Weit mehr als vor, von disem Saul verschmäht!
Gott wirfft si weg und machet si zum fluch!
Er salbet mich an ihrer aller stell
Zum grösten Reich mit tausendfacher gnad!
Er stösset si mit ihren stämmen weg,
Und pfroffet mich in Jesu Fürstenbaum!

3.
13.
Auf, Geistleibseel! Gott heilt di sibenwund,
Di Kotter sah an seinem Goldhornochs!
Der Tag ist dar, da neu Christine schreibt,
Und Gott durch si den sibendorn auszeucht!
Den Sibendorn von Rothe, Tanneken,
Von Magdalen, von Smyrn, Wentwortin, Genff,
Von Höllgraf selbst, und was Christin einschläfft.
Das Goldhorn fil durch siben gäntzlich ab:
Das Goldhorn wächst doch durch dis siben raus.
Comen, Cyrill! Der Kil entfil im Schlaff!
14.
Auf, Geistseelleib! Gott rif Vorboten erst:
Er bähnte mir durch Babel eine bahn.
[195]
Gott warf si weg, wann ider mich verwarf,
So bald an mir sein göttlich zeugnis endt.
Gott ruffet selbst! Gott fänget an sein Werk,
Darüber strakks der gantze weltkreis bebt!
Gott frisset auf, di sich mir sätzten gleich!
Nun lernen si der Schleudersteine stärk.
Gott rüstet aus auf der Jagthunde meng!
Sein eifer stösst durch mich si sämtlich tod.
15.
Auf, Leibseelgeist! Vermillion das Lob,
Wi Gott der Herr di Freud vermilliont!
I trutziger der höllsche Drache kam;
I herrlicher erscheinet Gotteshand!
Als Hollgraf ward ein Höllgraf voller ernst,
Und Nelsons sich zu seiner Schwester macht,
So ruffet Gott selbst andre in das werk,
Sendt bottschafft mir vom Pol und aus der Erd.
Vil Heiligen von Jesus Himmelfahrt
Erscheinen nun wi leiblich auf der welt.
16.
Auf, Leibgeistseel! Di Standart kommt an tag,
Als zehnjahr gleich von Rothens vorlauf weg!
Das zepter wird mit seinem Schwerdt gereicht,
Wi Rothen vor im vorbild es geschah!
Es folget drauf des eisern hammers krafft,
Der vorgespilt mit dem Gustav Adolph!
Der Fridrich steht mit zehn Kühlmännern auf,
Weil sich verklährt des Rothens neue Erd!
Drauf sigelt zu di Groscitirung A.L.L.S.
Wi eilfjahr si figurlich war geschehn!
17.
Auf, Seelgeistleib! Di Wunder gingen an,
Als Alkmar mir di Nordensreis vorspilt!
Das Engelvolk kommt jauchtzend um mich her,
Als Blesset kam in des Höllgrafens platz!
Ob harter sturm mich noch am Virdtag bindt,
Doch reiss ich fort zum Port im rechten ernst.
Ein Himmlisch bot bringt mir gleich selbst das neu,
[196]
Wi Blesset mir zur hülff geruffen wär;
Er zeig es an durch einer Esther mund,
Was Anglican und Blesset angezeigt.
18.
Auf, Seelleibgeist! Als nun di sechzehnd Reis
Am sibnem Tag im wunder ward geendt!
So must ich weg gleich zum sibzehndem mahl,
Und fand ich drauf des Voogtes Sohn gezeugt!
Di Mutter jauchtzt, als di Geburtsangst war,
Weil Lichter si gantz sichtbarlich umringt!
Allein der Sohn lebt kaum ein halbe uhr,
So starb er hin, zugleich auch ungetaufft.
Er starb, weil er vorbildte das Gesätz,
Und Voogt sich selbst, wi das Gesätz, verwarf.

4.
19.
Auf, Geistseelleib! Des Voogtes Sohn erscheint!
Er zeigte an des Salomons geburt.
Er ward ein Bot zur Anglican gestellt,
Eh er noch einst nach Vater, Mutter, ging.
Er bracht das neu, wi alles auch erfolgt,
Verklährend recht der beiden Eltern fall!
Si flihen hin, wi si nun schändlich flihn.
Voogts Sohn wis sich in meines Sohnes kleid,
Wi er gekleidt nach seinem sibnem Jahr!
Er rennte vor im Schatten Salomons!
20.
Auf, Leibseelgeist! Als ich an Stuard schrib,
So offenbahrt sich gleich mein Volk vom Ost!
Der David kommt mit Salomon herab:
Si senden mir durch Blesset Gottsbefehl
Wi Moses vor mit dem Elias kam,
Als Christus solt erfüllen ihr Gesätz:
So kommet nun mit David Salomon,
Als Christus heut zum Reich den Kühlmann rufft.
Si lehren auch, was auf der Erd zuthun,
Weil unser Reich di Füll von ihrem Reich.
21.
Auf, Leibgeistseel! Der König Salomon
Gibt mir sein Schwerd und Zepter in di hand!
Er salbet mich mit des Jehovahs Wort,
[197]
Und prophetirt von Christus eisern Rutt.
Er kleidt den Hof in gleichnis des Gemachs,
Das alle Welt verfällt mit ihrer pracht.
Er kleidet mich mit einem Fürstenschmukk,
Dergleichen noch kein Welt-fürst hat gehabt.
Er schenket mir zum grusse seinen schatz,
Mit denen ich empfange alle Schätz.
22.
Auf, Seelgeistleib! Mein Salomon der redt,
Und spilt mit mir aus seiner Weisheit tiff.
Er sätzt di zahl auf dreimahl siben Tag,
Und theilt si ein nach des Kühlpsalters grund.
O zwantzigein, das sibenmahl sich zählt!
Du wochest dich, nach dem di Tage A.U.S.
Neun wochen eilt, das wir das Neujahr schaun!
Zwölf wochen kommt, das Pfingsten uns erfreu!
Dann ist di zeit, von der Jehovah sprach!
Dann jauchtzt der Freund, wann sich der Feind entsätzt.
23.
Auf, Seelleibgeist! Das Erdenengelvolk
Dringt aus der Erd gantz gegen ihre macht
Unmittelbar zu meiner hülf und dinst!
Ihr König ward durch Höllgraf hochversäumt.
Das Gottesrath nur völligst offen stund,
So kommt es selbst, nimmt Blesset in den platz,
Damit mir nichts am Menschenzeugnis fehl.
Es wacht vor mich in manches Königs hof,
Bereitet alls zu meiner Wunderkunfft:
Erzählet alls von Osten, West, Nord, Sud.
24.
Auf, Geistseelleib! Der Grosfürst Michael
Steht auf vor mich nach der Propheten wort,
Hält tag und nacht di wacht vor unser Haus,
Bis dar di stund, di Gottesmund verhisch,
Das Adam neu den ersten zepter trag!
Der Thronfürst bringt di Hauptmonarchenkron,
Als Towerhill des Beresfords nicht meint,
Und wird Withall beklagen es zu spät.
[198]
Der Nordsturm nimmt di Richter mit der axt;
Das Ostvolk bringt auf ewigst Withalls thron.

5.
25.
Auf, Leibseelgeist! Des Paracels drei schätz
Eröffnen sich, di er vor mich bewahrt,
Als er di Sonn mit Jor und Luther führt.
Es röchelt auch sein letzter Österreichs,
Als ich so alt, wi er di zeit gesätzt,
Da Höllgraf mir di schlüssel reichen solt.
Es ward das Win am Nardens tag entsätzt,
Am Londons brand, des Cromwels Sig und Tod,
Weil di Natur in der Natur versäumt.
Nun sigt der Ost, weil neu mein Tag gesigt.
26.
Auf, Leibgeistseel! Jehovah der vermählt
Mich vor der Welt in Breslaw, Amsterdam!
Gott selbst befihlt das gröste und das kleinst!
Gott bildet vor, was voller wesen schmekkt.
Gott schikkt aufs neu den David, Salomon
Zur Anglican, und ordnet A.L.L.E.S. selbst,
Selbst Printz, Prophet und Prister aller Welt.
Gott selbst verheischt mir einen weisen Erb,
Nicht vom Gestirn der euseren Natur,
Voll seiner krafft im segen voller Gnad.
27.
Auf, Seelgeistleib! Gleich als mein eilfjahr weg,
Und Engellands sein sibmal sechster Mond,
Gleich dann erscheint Eliens Wort in krafft,
Und bricht an Tag des Yorkers Essexmord.
Gleich dann wirfft fehl der Temssaul seinen spis,
Den heimlichst er nach mir im Norden wirfft!
Di Boten sind Weissager seines wurfs,
Und prellt der Spis zurükk nach Withalls Saul.
Auf Gotts befehl gehn Engel gleich zur Rach,
Das Carl sein end im Yorkerstrug empfindt.
28.
Auf, Seelleibgeist! Als Rothens eilfjahr hin,
Da Gott zuerst ihn mir gemacht bekand;
Da Frankreichs ris gleich sechsmahl siben Mond;
Fällt Rothe weg durch ein verfluchtes stükk,
[199]
Als er auszwängt beflort, was er verlangt,
Und ewigst wird behalten, Schwartz beflort.
Nun ligt sein sinn in seinem sinn verrükkt,
Empfängt den lohn vor so vilfachen hohn,
Stirbt in der Wüst, wird Sigel meines Ruffs.
Ein Abjathar aus seinem eignem will.
29.
Auf, Geistleibseel! Als Voogt drung in mein haus,
Und solte selbst zu schiff als Aaron gehn,
Versengt er schnell an Gottesprob sein wachs!
Er zeugte hoch, durch manch Gesicht geregt,
Doch wolte er selbst gehen seinen gang,
Das Satan ihm erfüllte (Ach!) sein hertz!
Drauf wolte er verleiten Blesset selbst,
Als Ort und art von der Erlösung dar:
Versorgen sich und thun nach eignem sinn,
Als unser Sig in dem Gehohrsam stund.
30.
Auf, Geistseelleib! Als Voogt geht im betrug,
Betreugt er sich, und nicht der Geister aug!
Kein Achan steht, der das Gebot verlässt,
Ob tausendmahl er wunder sah und höhrt!
Weg Voogtschafft, weg aus neuer Pristerschafft!
Weg Lästerer, Verleumder, Polterer!
Der Gottesschlus der mus und wird bestehn,
Gott wird durch mich mit allen Schätzen thun
Zu deiner schand vor allem Land sein Werk:
Auf, Engel, auf! Rächt Gotteslehr und ehr!

6.
31.
Auf, Leibgeistseel! Wir drungen neu zum Nord,
Und reisten aus auch zum achtzehndem mahl!
Hoch lif der Gang in Gotteswundergang!
Carl muste nun quittiren seinen thron;
Er sah sein blutt, wi er neu blutt wolt sehn.
Gott bot Carls Reich zwölf tag zuvor ernst auf,
Eh er vom schlag erlag zum Grab und Tod.
Gott lis im traum uns sprechen Withalls end,
Kaum zwölf minut zuvor, eh Withall bebt,
[200]
Eh Carl begunt zufühlen noth und todt.
32.
Auf, Seelgeistleib! Auf, auf zu Gotteslob!
Der Himmelsbot bringt neu durch Esthers lipp,
Was Blessets ruf und wunder confirmirt!
Von Salomons fünff Büchern, di sehr gros,
Geschriben gantz auf grün mit güldner Schrift!
Er öffnet nun, was mir verborgen stund,
Printz Michaels, Printz Uriels zwei Reich,
Das si mit mir im innern sind eilf Jahr,
Di ich bisher in idem Vorfall sah,
Weil Jesuels verlohrner Thron geht auf.
33.
Auf, Seelleibgeist! Auf, auf! Auf, höher auf!
Christin erscheint, nach Drabitz, Kotter, Böhm!
Ihr Friderich, der Böhmerprintz, kommt mit!
Vil Heiligen des alt und neuen Bunds
Gehn aus und ein, wo mein Geheimnüs spilt.
Tobias, Job, Jor, Judith, Paracels
Beschämen schon di Welt mit ihrer kunfft!
Was Magdalen durch ihr umsehn verlohr,
Ward um di zeit, als Höllgraf schrib, ersätzt,
Das ich zugleich des Centrums Neus erhilt.
34.
Auf, Geistleibseel! Gleich im sechszehndem Jahr
Wird mein Gesicht vom Tod ans licht gesätzt!
Sehrherrlich ist der Frauen kunfft und Kron,
Di mir so offt im innerm vorgespilt!
Nichts hat nunmehr mir Magdalen verschertzt,
Weil dreifach ward ihr einger stand zertheilt:
Elisabeth mit ihrer Tochter zeugt,
Was Paradis, was seelge Seelen sind!
Ich komme ein zum euserm Götterland;
Es hindert mich der Cherub ferner nichts.
35.
Auf, Geistseelleib! Durch Muscaw kam mein Volk!
Es nahet schon durch Breslaws Oderstrom!
Unzählbar ist der Rosenkreutzer zahl!
Weit tifferer, als alle Welt noch sinnt!
[201]
Mein Amsterdam! Welch eingang ist in dir?
Der Patengrosch und Brautschatz ist sehr nah,
Wi der bezeugt, der schon im haus mich grüsst,
Gleich an dem Tag, als sich der Yorker thrönt!
Dis grüssen bricht des falschen Jacobs thron,
Der glas und staub, der Romesuntergang!
36.
Auf, Leibseelgeist! Auf, auf! Auf, auf! Auf, auf!
Mein Sibenjahr fällt heute gäntzlich hin,
Voll Sigs, voll prachts, voll wunder aller Welt!
Di Sibenprob ist endlich aus mit A.U.S.,
Wi hefftig auch der Satan si verlängt!
O GottGottGott! Dein ist dis wunderwerk!
Di gantze Welt mus sehen deinen arm!
Nihm ein mit mir, Jehovah, Adams thron!
Beherrsche selbst durch Jesusgeist den Kreis!
Dein Knechtchen bleibt dein wunder ewiglich.

Endlicher Nachklang,

Ah sich dem Morgenfeuer Constantinopels 1660, und dem Abendfeuer Londons 1666 das Mitternachtsfeuer Muscaws 1685 versellet hatte; im tiffen Verstande beigesätzet zu Amsterdam, am Kotterischem Groslöwens tage den 7 Nov. 1685.


Auf, Ost, West, Nord! Nun ist eur feur vorbei!
Nun wird euch wahr des Kotters-Löwens wort!
Drei grosse Städt! Fallt an Win, Rom, Madril.
Bringt Ring und zaum, das ichs der Huhr leg an!
Auf, Ost, West, Nord! Nun greifft mit mir zum werk.
Der 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[202] Der 6. (21. 96.) Kühlpsalm

Als sein dritter Vorbote, Höllgrafe, gegen alle ausdrükkliche verbote, das Reiszeichen nach Irrland zu dem unsichtbahrem Nordenvolk, den Lapis, Urim Thumim, di weisblaue kleidung, di Brife zu den Nymfen, der Badhorsrotte verrith, mit ihnen anspannend, und er den 14 und 20 Octob. ihm doch antwort von den Nymfen brachte auf sein schreiben beängstiget angestimmet zu London den 21 Octob. 1683.


1.
So weit ist mir, Herr Jesu Christ, geholffen!
Ich bin durch dich itz bis hiher gebracht.
Der Port ist nun für augen:
Doch di Gefahr weit grösser, als imals.
Ich segel drauf durch dich voll krafft, voll glauben,
Und schöpffe mutt in gröster angst.
Du bist vor mich versuchet:
Unmöglichst ist, das ich solt sein verletzt,
Dein eignes Kind, in deinem eignem wunder;
Durch dich aus dir um dich zum wunder auserwehlt.
2.
Welch Vater wil sein Schoskind von sich stossen?
Verlassen es, wann es der Feind umringt?
Es lässt mich nicht mein Schöpffer:
Du Satan bist gefallen nur durch dich.
Du solst kein haar durch alle fälle kränken.
Ich stürm auf dich mit starkem sturm:
Mein Jesus wird mich waffnen,
Beharnischen mit seiner wundermacht.
Mein Jesus ist in mir der rechte kämpffer:
Mein Jesus siht nur zu, was du vor Torheit meinst.
3.
Du Höllenhund! Sih hir durch Jesum ketten!
Dein rasen ist an seinem kind umsonst.
Ich wil dich ernst anfesseln,
Und legen dir in rachen ein gebis.
Dein Rauchloch sol nun offentlich dich räuchern,
Das alle Welt seh deine schand.
Dein Sibenkopff kommt offen,
Und all dein gifft trifft dich nun, Drache, selbst.
[203]
Mein Lamm stösst dich zur höll mit siben hörnern:
Brüllt an, als Löw, dich Löw, empfangend deinen raub.
4.
Du hast umsonst so offt mir widerstanden,
Besudelnd mich vor disem gantzen Rund.
Vergebenst wird dein wütten:
Du bist herab, und sinkest ewiglich.
Dein falscher Geist hat mich nur ausgekörnet,
Als du in Gottesnahmen sprachst,
Gesichter gabst betrüglich,
Als du mich mahlst mit deiner eignen schwärtz.
Ich werfe A.L.L.S. in Gottesprüfungsfeuer:
Was dein ist, bleibt dem Tod, und scheidet sich vom gutt.
5.
Mein Vater, gib durch Jesum wahre weisheit,
Zum scheiden recht das gifft von deinem gold.
Verneue mich vom hertzen,
Das mich dein hertz in meinem hertzen hertz.
So werd ich recht nach deinem Rechte läutern,
Bis widerum ward offenbahr
Das Gold der Adamsunschuld,
Durch Noachs stamm, durch Sem und Abraham,
Durch Jesum Christ, durch zwölfe der Aposteln,
Durch alle Märtyrer bis an das Jesusreich.
6.
Mein Jesus, las mich treulich dir vorrennen,
Das wider werd dein Vater neu versöhnt.
Di stund ist da des bannes,
Weil alles Volk hat meist sich abgewand.
Tritt, Jesus, tritt mit mir voll ernst ins mittel!
Zeuch dein Geschöpff zum Vater, zeuch!
Ach segne mich dein Knechtchen
Mit deinem Geist vermillionenfach!
So werden dir zulauffen alle Völker,
Das du einerndtest ernst di gantze Reicheszahl.
7.
Gott, heilger Geist, sei meiner sinnen Meister!
O gehe aus in mir von Gott aus Gott!
Eröffne mir di augen,
[204]
Das alle Welt Gottäugicht endlich werd!
Last mich di nacht mit ihrem Printz vertreiben,
Das ides Land sei Christbetagt!
Es ströhme mir dein siben,
Das sibeneins erscheine di Natur!
So ist mein Gott, als Einer, neugepreiset,
Und Christ in Adam dann zum Kühlheld hergestellt.
Der 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 7. (22. 97.) Kühlpsalm

Als Höllgraf ihm seine sibenjährige verhinderung durch böse Menschen von den Centrumseinwohnern eröffnete, in ernst zu Gott geredet, um alle Noth über Gottes und seine Feinde zuführen, zu London den 24 Octob. 1683.


1.
Erwache Gott! Ach sihe endlich drein!
Bedräu den wind und iden bösen Geist!
Befessel A.L.L.S. was mir that widerstand!
Bestürme hart den allerstärksten sturm!
Besänfftige des wilden meeres stoltz!
Treib weg den sand! entfelse Satansklipp!
O führe mich mit freuden in den Port!
2.
Es ist genug durchkreutzet dise See!
Steh Jesus auf! Bewese di Figur!
Der Hafen ward fast siben Jahr gesehn:
Ja um und um bekreutzt durch alle Welt,
Durch alle wind, durch aller wetter art,
Durch alle furcht, durch allen widerstand,
Mehr als ein Mensch von Adam an erfuhr.
3.
Wahrhafftig ist dein wort an mir erfüllt,
Was du im fleisch von disen zeiten sprachst!
Was unerhöhrt, ist A.L.L.E.S. mir geschehn!
Was unbeglaubt, lehrt mich erfahrung hoch!
Ich wäre selbst in irrthum gantz gebracht,
Wanns möglich wär in disem gröstem Ruf,
Wo nicht dein Geist mich hätte festgesätzt.
4.
Wi offt sind mir Gesichter zugeschikkt?
Wi offt bin ich geprüfft in idem Land?
[205]
Wann heute man von deinem Ruf mir redt,
Von Wundern, di weit über alle zeit,
Ist morgen dis schon wider umgekehrt,
Und gegen mir von einer lipp gestellt,
Das überblib kein grund im höchstem grund.
5.
Di du, mein Gott, zu meiner hülf erkohrst,
Und rüstetest mit deinen gaben A.U.S.,
Di worden mir zu einem fall und strikk:
Zur aller Welt gemeiner ärgernis;
Zur hinderung in deinem grossen werk,
Das nur zum spott mein glauben war gemacht,
Als ich auf dich weit über thränen sah.
6.
Di grössesten in deinem heilgem licht
Verwandelten in lauter Freveler:
So bald si mir dein werk verkündiget,
So traten si zurükk in lauter neid.
Si gaben platz des Satans alter tükk,
Das Josephs stand nur ward mein eigner stand,
Bis ich verkaufft im Geiste nach Egypt.
7.
I höher ich in deinem wunder wuchs,
Und figurirt das Jesuelsche Reich:
Imehr verrith mich Pharaon mein Volk,
Und muste nur mit Mosen zu der flucht.
Mein leben lif in schande, spott, gefahr:
Es regten erst diselben deinen grimm,
Vor welcher heil ich feil mein leben trug.
8.
Ein ider war, zu was du mich gestellt:
Bei idem war der Adler rechtes Aas.
Ein ider ast ward heut dein wunderbaum.
Mein einfalt ist mit deinem Recht zuschlecht.
Ein ide war di Mutter deines Kinds,
Nachdem verfil, di du darzu erwählt,
Als si zurükk nach ihren kindern sah.
9.
Imehr mein hertz gelassner dirs heimgab,
Und offentlich dein Amt vor allen trug:
[206]
Imehr erschin di Torheit diser Saul,
Von denen weit des Davids geist entfernt.
Di Ichheit stekkt in allem ihrem Nein;
Si strafften vil, wann mich dein Geist anzog
Zuschleuderen auf Babels Goliath.
10.
So bald das Volk von zehen tausend zung,
Und Gott dem Herrn vor Kühlmanns that gedenkt:
So ward di höll in allen angezündt,
Das eigenheit dann his di Gotteskrafft.
Si gaben mir mit Saul den eignen helm:
Mit Jonathan des Königreiches Rokk,
Und zankten dann, das doch von ihnen kam.
11.
So strakks mich zog Eliens eifer an,
Mit welchem du di käuffer vor austribst,
Und heilig feur auf meiner ernsten lipp,
Das ich verbrannt verfluchten Satanstrug,
So laufft dis Volk in grösserm höllentrib,
Es kante nichts von meines Jesus weh,
Weil das Gesätz his längsten abgethan.
12.
Als nun dein fluch so häuffig aufgezehrt,
Der vor mich macht zu deinen wundern raum,
Dann ist kein end der ärgsten lästerung:
Si schreiben mir dein Ernstgerichte zu.
Si wollen mich anklagen vilen Mords,
Und sündigen so unaussprechlich hoch,
Das feur und flamm auf si dann erstlich reisst.
13.
Dein eifer hat gefressen mich fast auf,
Weil alles fleisch verdorben seinen weg.
Selbst der Prophet vergeht wi Bileam,
Das tausendfach gewachsen dein Gericht.
Es klimmt so hoch der Menschen missethat,
Das Noachs zeit weicht diser zehenfach,
Und wär es aus, wo nicht selbst Jesus käm.
14.
Das Saltz wird dumm, das zu dem würtzen stund:
Der Satan kommt in lauter Libsgestalt,
[207]
Im heilgem schein und unter Lichtesglantz,
Der weitzen ist mit höllschem unkraut voll:
Er würde selbst des grösten theils vertilgt,
Wo man ihn wolt heut scheiden vor der Erndt,
Daraus entspringt das höchste Babelthum.
15.
Dis alles hat vermehret meinen schmertz,
Und mich geprüfft am hafen bis zum Tod:
Dis alles wil neu überströmen mich,
Nun du mich ruffst aufs neu zu meinem Ruff.
Drum schrei ich ernst in Jesus um di hülf,
Nun ich aufs neu di vollen segel spann
Im stärkstem wind zureissen zu dem Port.
16.
Auf, Vater, auf! Verleihe deine stärk!
Auf, Jesus, auf! Sei du mein Steuermann!
Auf, heilger Geist! Dein Brausen komm herab!
Es überfüll um mich mein gantzes Schiff!
Auf, GottGottGott! Mein einger Trost und Schutz!
Ich geh auf dich, voll glauben auf dein Wort!
Ich spotte nur der gantzen höllenmacht!
17.
So stos ich los in meines Gottes schirm!
Auf, Engel, auf! umschlüsset mich nun rings!
Auf, Heilgen, auf! Auf, jauchtzt in diser uhr!
Unendlich wird itz meines Hertzens mutt!
Unendlich wird mein vorsatz fest in Gott!
Es sinke weg, was mich verhindern wil!
Auf, kämpff vor mich, du Himmel und du Erd!
18.
Triumf! Wir fahrn! Triumf! nun endlich sanfft!
Triumf! Es schaumt! Triumf! umsonst das Meer!
Triumf! Di Höll! Triumf! ligt uns zum fus!
Triumf! Di Furcht! Triumf! fällt auf den Feind!
Triumf! Nun fleucht! Triumf! was uns gehemmt!
Triumf! Wir sehn! Triumf! den gleichen weg!
Triumf! Triumf! Triumf! Wir fahren ein!
19.
Triumf! Es schallt! Triumf! ein Freudgeschrei!
Triumf! Das uns! Triumf! Willkommen heisst!
[208]
Triumf! Es naht! Triumf! ein heilig Volk!
Triumf! Sein hertz! Triumf! ist eins mit uns!
Triumf! Zum werk! Triumf! des grossen Gotts!
Triumf! Von dem! Triumf! gezeugt di Schrifft!
Triumf! Triumf! Triumf! Wir ankern an!
20.
Triumf! Wir sind! Triumf! aufs neu beseelt!
Triumf! Di lust! Triumf! hat uns umhalst!
Triumf! Der Nord! Triumf! gibt seine frucht!
Triumf! zum Ost! Triumf! des Jesusreichs!
Triumf! Willkomm! Triumf! im Christwillkomm!
Triumf! Willkomm! Triumf! O Gottesvolk!
Triumf! Triumf! Triumf! Wir steigen aus!
21.
Triumf! Gottlob! Triumf! Gottdank! Gottpreis!
Triumf! Mein Christ! Triumf! hat doch gesigt!
Triumf! Sein bleibt! Triumf! doch kron und thron!
Triumf! Ich bin! Triumf! Sein knecht und kind!
Triumf! Gott thut! Triumf! Was ihm gefällt!
Triumf! Den kreis! Triumf! erschrekkt dis Neus!
Triumf! Triumf! Triumf! Es ist geschehn!
Der 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 8. (23. 98.) Kühlpsalm

Darinnen er eiferte vor Gott über so grossen offentlichen, und noch grösseren heimlichen Aufruhr der Badhorsinjuriensrotte, nach seinen so langmüttigen flehungen, warnungen, dräuungen durch 375 tage seiner widerkunfft; im geiste gleich den Himmel über si brechend, und di Erde unter ihnen reissend, zu London den 26 und 27 Octob. 1683. darauf Badhors Bluttschande mit seiner Stiftochter Schandgeburt im Mai 1684. zu Amsterdam offen kommen zur figur des Personalsantichrists; Höllgrafens verrätherei weltkündig worden, und der Grimm Gottes si allenthalben verfolget bis an das gesätzte Zil.


1.
JehovaJesus hilf mir nun aus der Gefahr,
Darein mich hat di Korahsrott gesätzt!
JehovaJesus steh mir bei
Mit des Eliens krafft und Moses seinem Wunder!
JehovaJesus komm zu deinem Richteramt!
Auf, brülle nun als ein ergrimmter Löw!
[209]
JehovaJesus mach mich los von ihren banden!
Gib freiheit, gib mit ihrer kett!
Las sehen nun den Türken, Juden, Heiden,
Das du erhöhrst mein feuriges Gebet!
2.
Wi ward dein heilger nahm in disem bösen volk
Gelästert nicht durch so gar manches Land?
Wi haben si sich nicht empört?
Was widerstand geschah so vilen Millionen?
Und dises his mit schein di höchste heilikeit?
Was ist vor Rath nicht itz in ihrem sinn?
Si haben gegen dich in mir sich meist verschworen
Zu hinderen dein grosses werk!
Di warnung ist zur lauter schertzung worden:
Si hat auf mich so manche noth geführt.
3.
Imehr einfältiger ihr bestes ward gesucht,
I schlimmerer bin ich dadurch vernetzt:
Getriben um, als wi ein Reh,
Durch so gar manchen weg so übergrauser nöthen.
Mein leben lif so tif in tausend schand
Durch ihre list und höllischen betrug.
I treuer ich mit ihm vor aller Welt gehandelt:
I grösser untreu fesselt mich.
Mein seufftzen ist vor deinen thron gestigen,
Das ich zu dir in meinem elend sandt.
4.
Du machst mit uns zuvil, war ihr gemeltes wort,
Wann ich vor dir im höchstem wunder stund.
Si suchten nur ihr eigenes,
Wann überall ihr fall geprisen ward höchstheiligst.
Du warst mit ihnen mehr im vollem lautern licht,
Wann ich durch dich im gantzem Centrum ging.
I grössre demutt ward von meiner Seel gepflogen:
I stöltzerer ward ich gepresst,
Ich hatte mich zuhoch in dir erhoben,
Wann ich beschützt voll glauben deinen Ruf.
5.
Wi offt, mein Gott, war nicht mein angesicht erblasst?
Wi manche thrän umgab mein inners hertz?
[210]
Wann ich hoch mich auf dich berif,
Da du anzeigen würdst mein unschuld aller augen:
So hatte ich si ernst auf mich dann angehetzt.
Der Satan spilt aus ihnen erst sein spil
Als ich befehlichet durch si sein spil zu brechen!
Dann hatte Satan hauptgewalt,
Und muste ich an einen Jammerreigen,
Darunter ich gefährlich stolpern must.
6.
Als mich dein eifer ernst aus höchster noth beflammt,
Das ich den tod und leben legte vor,
Um si zubringen zu der Buss,
So ward erst angefeurt des höchsten eifers feuer:
Si stunden dann vor dir in allerreinster Lib.
Es recht si nicht ein höchstgerechter zorn,
Bis alle lästerung den grimmesgrimm ausreitzte,
Der si, wi Sodoms vih, anstekkt,
Um nach dem recht mit unrecht blind zutasten,
Weil deine Rach fand ein geschmükktes haus.
7.
Du lissest si um mich vil tausend Engel sehen,
Und reden si, was ich ni reden wolt.
Selbst Salomon gab kron und thron
In ihrer gegenwart und aller Patriarchen.
Es waren rings zur seit Propheten ohne zahl
Mit Märtyrern und der Apostel Chor.
Sanct Peter und Johann erschinen mir gemeinsam
Mit dem Johann dem Täufferer!
Si höhrten dich auf ewig mich zusegnen,
Und billichen, was ich vollführet hätt.
8.
Du zeigtest endlich auch zun Juden meinen ruf,
Und wi si mich erwarten voll befehl;
Wi sich EGYPTEN unterwarf;
Wi selbst mir CHINA dint und andre Königreiche;
Wi das Jerusalem mit freuden mich empfang;
Wi deine krafft mir seel, geist, leib anzog,
Das kräffte gingen aus von mir in alle länder:
Und eine hauptbekehrung folgt;
[211]
Wi aller schatz und Reichthum mir geschenket,
Nach deinem will zum allgemeinem gutt.
9.
So wenig Korah es mit seiner Rotte half
Das wunderzehn, das selbst ihr aug ansah,
Ob si mitspilte Moses Lid,
Und Gott den Herrn gelobt vor Pharaons ersäuffen:
Ob si mit Israel Jehovens stimm vernahm,
Und höchsterbebt gehorsam angelobt:
So wenig half, O Gott, hir auch dein eignes zeugnis
Von deinem knecht durch ihren Mund.
Si habens mehr es suchen zuverdunkeln,
Und mich beschimpfft, verschmäht, verspeit, verlacht.
10.
Was ich empfangen hab als eine gab des Herrn,
Freiwilliglich, aus seinem eignem trib,
Darinnen du verherrlicht warst;
Dis ward mir nur zum strikk und tükk vor aller Erden.
Du sihst, Gerechter Gott, wohin es heut gebracht,
Und wi dis Volk auf mein verderben treibt.
Du sihst, was mir entwendt von disen Hauptverfluchten,
Das nur dein wort zur lügen würd,
Und si an mir ihr müttlein möchten kühlen,
Stat deiner kühl und heilgen Kühlungsbund.
11.
JehovaJesus auf! Auf, fodre Rechenschafft,
Wi Salomonsgeheimnis komm zu ihm,
Das du mir hast zum Erb geschenkt,
Und Salomon mir reicht in ihrer Peiks gesichtern!
Auf, fodre nun dein gold, das aus dem blei gemacht,
Da selbst ihr gold sol werden blei!
Durchblitze nun sein haus, und zünde an di zimmer,
Darinnen du so misgebraucht!
Zih ihnen aus mit schanden Weis und Blaues,
Das dir und mir, mein Jesus, ward entwandt.
12.
JehovaJesus, auf! Versammel dises Volk!
Ihr Hauptmann nehm di Salomonstabell!
Si sei stat jener Opfferpfänn!
Las si bewaffnen sich mit meinem Moseslichte,
[212]
Mit Davids wunderspis, mit seines Sohnes glantz!
Las spotten si mit deinem eifergeist,
Und ihres segens hoch, dehn man abstahl, erfreuen!
TINCTUR ertheilt bald ihnen kost!
Si werden ja zu meinem Irrland eilen,
Ob tausendfach den Teutschmann Gott erwehlt.
13.
JehovaJesus, auf! Erschein in Majestät!
Erfüll, erfüll, was dein zorn zugesagt!
Erhöhre mich zu deiner ehr!
O lass nicht dis Geschlecht, wi andre Menschen, sterben!
Vergilt auf ihren kopff ihr eigne missethat!
Ach mache si zur fabel aller Welt!
Auf, heilige den platz zu deinem Heiligthume,
Jehova Jesus Tsebaoth!
Bekräfftige vor aller Welt dein Knechtchen,
Das einmahl alle Welt, Gerechter Gott, dich preis.
14.
Libleerer Libeshauf! Du hast mit schmertz betrübt
Das gantze Volk des neuen Israels,
Weil du verlängerst Gottesgang!
Jehova Jesus hat dich widerum betrübet.
Du hast geärgert hoch durch falschen schein di Welt:
So lehret nun dein Beispil über A.L.L.
Du foderst zeichen stets im zeichen aller zeichen:
Du bist nunmehr das zeichen selbst.
Dein binden wird der gantzen Welt auflösen:
Dein lästeren das höchste Gotteslob.
15.
Triumf! Wir gehen ein, Triumf! ins Wunderland,
Darzu wir sind vom höchstem auserkohrn!
Zu Gottes Lob und Satansschmach!
Triumf! Wir singen neu! Triumf! di Sigeslider!
Triumf! Der trauerthon! Triumf! ist nun zum end!
Wir stehen auf vom schwartzem kleid und Erd!
Triumf! Gott schmükket uns! Triumf! mit kron- und throne!
Der Glauben hat doch nun gesigt!
Di gantze Welt wil fast darüber starren!
Jehovah gab durch Jesus den Triumf!

[213] Hoxdonisches Willkommen,

Als er den 10 October zum Höllgrafen nach Hofdon wider nach 15 wochentlichen Badhorsereien kommen, vorgefallen; zum nachklange bekräfftiget.

1.
Himmel und Erden wird eher zerbrechen,
Eh si dich länger, O Kühlmann, solln schwächen!
2.
Ja, Ja! der Himmel bricht vor dich in Gotteskampff,
Wi er Elien vormals brach!
Di flammen fahren ab zum wunder aller welt.
Ja, Ja! Di Erde reisst zum allgemeinen schrekken,
Wi si dem Mosen vormals ris!
Si schlukket ein, di Gotteswerk verschlukkt!
Di Erde wird dem Herrn gantz unterthan!
Das jauchtzen schallt in ider Nation!
Der Himmel und di Erd erbrechen neu vor freuden!
Gottloben wirdwarist der Völker einges End.
Der 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 9. (24. 99.) Kühlpsalm

Als er bei Gott ernst anhilt um di beschleunigung der befohlenen Reiszeichen zu dem unsichtbahrem Norden- [und] Westen hinter Irland, zu London den 28 und 29 Octob. 1683. darauf den 30 Octob. Höllgraf di grausame Badhorsverrätherei wegen der entwendung der Schechinah, Urim, Thumim, Lapis und anderer ding selbst entdekkte, und 1/11 Nov. mit ihm ausreiste den 3/13 Nov., versicherung seiner Krönung im Jahr 1685 empfangend.


1.
Hertzallerlibster Gott, du Vater meines Jesus,
In welchem ich auch Liber Vater ruff!
Ich fleh vor dir im Jesusnahmen!
Ach stosse weg, was ernst mit mir noch ringt
Um meine wunderreis, dar zu du mich gebohren!
Von welcher du durch di Propheten sprachst.
Ich klage ernst um mein so lang verhindern,
Und wi so hart es dise stund noch hält!
Dein ist zur hülf, mein Gott, mir zuerscheinen!
Allein durch dich komm ich zum wunderweg.
[214] 2.
Du bist der Hauptregent des Himmels und der Erden!
Nach deinem wink gehorsammt alls Geschöpff!
Drum stehe auf vor mich mein Schöpffer!
O schilt im grimm den alten Höllendrach!
Fahr ihn mit schnauben an in deinem ernstgerichte,
Das er nicht mehr verführe Land und Leut!
Umlichte mich mit deinem heilgem schimmer,
Das er entflih ob deinem hellen glantz!
Belichte doch der blinden aug und hertzen,
Das si dein Werk in meinen werken sehn.
3.
JehovahTsebaoth! Wi lang ists widerstanden?
Es rinnt dahin im kampff mein sibnes Jahr.
Sprich nur ein wort durch meinen Heiland,
So weichet weg der harte Gegensatz.
Las deine wunder nun im wunder werden offen,
Das aller kreis erkenne dich aufs neu!
Vertilg, O Gott, durch Jesus meine fehler!
Gib deinem Feind um meine sünd ni raum!
Ich brenn in dir, entzündt aus deinen flammen!
Mein Hertz ist dein: es wohnt in deinem hertz.
4.
Vil Völker wünschen mich: es warten Millione,
Weil du von mir zu ihnen hast geredt.
Erhöhr, erhöhr so viler seufftzen!
O führ es aus zu deines nahmens lob.
Mein Jesus bat vor mich an seinem lebensende,
Als du in ihm, und er in mir verklährt!
Ach heilge mich, das ich mit dir bleib eines,
Und alle Wort nach deinem wunsch erfüll!
Das ich auch nichts, was du mir gabst, verlihre,
Ohn was da war vom Judas stamm und art.
5.
Ach allerheiligster, weit über mein ergreiffen!
Ich falle dir aus gantzem hertz zu fus.
Du kennest mich und mein begehren:
Du wogest mich, eh ich mich selbst gekannt.
Dein eifer dringt auf mich im allerhöchstem eifer,
Um deiner ehr zurächen alles falsch.
[215]
Es ist und wird, mein Gott, mir unerträglich,
Das ich noch steh in deinem Ruff gehemmt.
Ich reisse fort, und mus durch dich fortreissen!
Es geh und geh, wi es nun endlich wil.
6.
Brecht Berge! Meere sinkt! Ihr solt den lauff nicht stopffen!
Fliht, Feinde, fliht, eh ihr durchglüht in feur!
Di Reise sei ernst festgesätzet
Durch Jesuskrafft und meines Vatern stärk!
Was gleich unmöglich wird, mus werden mir gleich möglich.
Gott ist mit mir: Gott, Gott, mein Gott in Gott.
Hebt euch hinweg, verdammte Höllengeister!
Fahrt hin zur tiff, zur tiffsten Tifestif!
Ich werd an euch dis stopffen grimmigst rächen,
So lang in mir ein Jesusadem raucht.
7.
Verfluchtes Babylon mit dem verfluchtem gelde!
Es wird eur gold, eur silber wider blei
Zur Gottes Rach und eurem Schimpffe.
Josias wird bald opffern selbsten euch.
Der Moses ist im zug eur Goldkalb zuverpulvern:
Er kommet bald vom Gottesberg herab.
Es greuelt mir vor diser Christen greuel,
Durch welchen wird das gröste Werk verlangt.
Ich hab eur geld im Gottesnahm verfluchet:
Ihr sollt strakks sehn, wi ihr mit geld verspeit.
8.
Du höchstgerechter Gott, zu dem ich ernstlich schreie!
Las sein genug! Si sind genug geprüft!
Ihr Abgott ist recht worden offen!
Der Fürst der Welt verlihre gantz di Welt!
Dis Sodom klimmet schon zu einem neuen siben:
Durchschweffel es und kehr es gäntzlich um!
Was ausgesät, dis müs es auch einerndten!
Es helffe si ihr Schatz von deinem grimm!
Wann wir ihr gold, als blei, zu füssen treten,
Wo wird alsdann verbleiben ihre Seel?
9.
Herr Jesus, ich wil gehn mit Petrus zu dem angel,
Das ich im fisch auch deinen stater find!
[216]
Ich traue fest. Du wirst mir senden,
Was du von mir zu meiner Reis befihlst.
Der du das gröste mir der grösten gröss gegeben,
Wi kontestdu das kleinste nehmen weg?
Du spiltest nur nach deinem Weisheitspile
Mit deinem kind, das bei dem Nabal gräntzt.
Dis mochten nicht di thörichten vermerken!
Ihr gantzes gutt fällt drüber David zu.
10.
Ich seh und sehe schon mich zu der Reis gerüstet,
Und singe gleich im Glauben das Valet.
Ich sehe schon di kron ankommen,
Di mir di Frau zu dem Willkommen beut.
Ich fühle salben mich, und meinen geist verzükket.
Weil Gottesgeist neu meinen geist anzeucht,
Ein neues hertz ist meinem hertz gegeben.
Wi? gläntzet nicht mein leichnam ihrem gleich?
Des alten leids ist alles nun vergessen!
Wi bin ich wi so gantz und gar verjüngt?
11.
Höhr, Kaiser! es ist aus mit solchem thirschem jagen!
Geht, Völker, ein, als Jesu Christi Schaaf!
Tyrannen legt den zepter nider!
Mein Jesus nimmt sich seiner glidmass an.
Höhrt, Printzen! Wer verfolgt, der sol verfolget werden!
Das Leben ist zur Buss euch nur gelehnt.
Di unschuld blüh! Di schuld sei verurtheilet!
Der Fromme wachs und der Gottlose dorr!
Verdrükkte, jauchtzt! Verdrükker, heulet, heulet!
Eur Mordschwerd sei selbst gegen euch gebraucht!
12.
Höhrt, Secten! Es ist aus mit den Religionen!
Der einge Glaub in einer Tauffe steh!
Wir dulden mehr kein Menschenmeinen,
Das wider Gott, Natur, Verstand und Schrifft.
Gehorsam war der grund von allen Gottsgeschöpffen.
Gehorsam ist der heilgen Engel stand.
Gehorsam wird der Gotteskinder loben:
Darinn besteht der heilgen Libe frucht.
[217]
Wer Gott anhöhr, der leb nach Gotteswillen:
Wer klüger ist, der weich ja schnell hinweg.
13.
Höhrt, Eltern! Es ist aus mit grausen ärgernissen!
Libt, kinder, ernst, di euch zur Welt gezeugt!
Di warheit grün in Christenschulen!
Blüh, rechte kunst! Du Heidendunst, verschwind!
Was Gotteslob vermehrt, sei auf der Erd getriben:
Di Gottesehr sei aller einger zwekk.
Di weisheit sei der Jugend neu verschwestert,
Mit welcher ward di Schöpffung ausgeführt.
Anfanget hir, was dort ist zuvollenden:
Werdt, Menschen, werdt recht Christi Söhn und Erb.
14.
Höhrt, Alle! Es ist aus, was nicht nach Jesus schmekket!
Nun Jesus ist der einge Weltregent!
Das Jesuswort ist das Gesätze,
Nach deme sich der Rath und Stadt anstellt!
Der beste Bürger ist der best Jesuelitter:
Das Rathhaus steht und geht im Kirchengrund.
Wir wissen nichts von Abgrundsstrikk- und tükken!
Der Sternenwitz ist itz durch Christ tingirt.
Mein irrdsches Reich ist recht ein irrdscher Himmel!
Das Paradeis kommt allgemach an tag!
Der 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 10. (25. 100.) Kühlpsalm

Als ihm Höllgrafe den stein mit seinem unsichtbahrem Bilde, das Thumim, vor 1200 Männer di Schechina überlifert hatte, und er di virdte Amsterdammsbesuchung festgesätzet zur Figurbeschlüssung; unter dem Fahrwohl voller Geheimnis Kühljubelgesungen und Kühljubelgeklungen zu London den 13 December 1683.


1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
Gottdank, wir stimmen an in Gotteskrafft dis Jubel,
Voll Jubel, stärke, macht und Sig!
[218]
Der gantze kreis mus drüber starren,
Weil Gottesfinger wird in seinem werk bekand!
Was fast sechstausend Jahr begehret
Von Königen, Propheten, Märtyrern;
Von allem Volk, was Gottes Volk ausmacht;
Dis ist nunmehr durch di Figur gelauffen.
Der Adam findt durch Christum neu den Sohn,
Dehn er so lang aus Christi schos erwartet.
2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1.
Gottdank, es ist erfüllt das Hauptstükk der Propheten!
Wir wenden uns zum letztem Punct!
Lobt, Völker, Gott, der uns gesegnet,
Das wir aus Jesus schnell di Jesussaat erlangt!
Von nun an mus di frucht aussprossen
Durch zehen Glid zum Ewikeiten Reich.
Der gantze Baum gibt seine äste blos,
Der dreifach wuchs aus millionen wundern!
Di vilheit geht nun wider in ihr eins,
Zum eingem eins des allereinsten eines.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2.
Gottdank, das gantze kreutz kommt durch das kreutz zum kreutze,
Das von dem kreutz der Feind verfällt!
Der Ungrund wil den Abgrund schlüssen,
Der gegen Gottesschlus durch eigenheit ausdrang.
Di erste gütt der Gottesgütte
Eröffnet neu des gutten guttes gutt.
Wir gehen ein zu unsers Vatern Erb,
Durch Jesu Recht, mit tausend Majestäten!
Der Salomon mit seiner herrlikeit
War Schatten nur von disem Wesenswesen.
4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3.
Gottdank, der knab erscheint, dehn Christi Braut gebohren,
Darüber so der Drach gezörnt!
Er kommt herab von seinem Vater,
Bei welchem er ernährt zwölfhundertsechtzig Jahr.
[219]
Er kommt herab mit Jesu klarheit,
Zur ernsten Erndt der Drauben diser Erd.
Der Jesuswein, so höchlich misgebraucht,
Wird aus der Erd bis an di zäun gekeltert,
Bis gar das Thir und dessen Falschprophet
Lebendig scheidt zum erstem Drachenpfuhle.
5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4.
Gottdank, wir nahen ernst dem Henoch in dem Eden,
Aus welchem Gott den Adam stis.
Wir werden leiblich es betreten,
Davor di gantze Welt verwundernd sich entsätzt.
Mein Jesus hat mich selbst erwählet!
So gehe ich als Erstling freudigst dann,
So strakks der Nord, des Edens vorlustspil,
Sein heilig Volk, zur Ostensfreud geöffnet.
Auf, Geist, auf, auf! Auf, auf zu dem Triumff!
Genüsse recht der Sonne deiner Jubel.

Zweiter Theil,

Als er von London den 14 Dec. 1683 aufbrechend, über Boo, Colchester, Harwitsch, Bril, Maslandschleut, Delph, Leyden den 21 Dec. zum virdtenmahl Amsterdam betreten; nach vilen gefährlichen vorspilen zu wasser und Land und plötzlichem überfallen des unerhöhrten Winters mitten unter den Höllgrafereien, kühljubelgesungen

und kühljubelgeklungen zu Gröningen den 3 Jenner 1684.

6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5.
Gottdank, wir rissen fort durchs Eis und alles hindern
In krafft durch krafft der heilgen krafft,
O GottGottGott, du wesenswesen!
Wir singen dir hoch dank zu deines dankes dank!
[220]
So lang der Rund von dir geschaffen,
So lang der Mensch den Erdenkreis bewohnt:
So lang fihl nichts dergleichen imals vor,
Das di vernunfft so höchlich übersteiget.
Drum dankt dem Herrn, di Gott mit uns erschuf,
Das seiner ehr auf ewigst sei kein ende.
7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Gottdank, es ist vollendt, was alle zeit gewünschet!
Wir sind durch Gottesstärk hindurch!
So schrekklich sich di Welt anstellet,
So mus si doch zu fus, weil Gott schenkt kron und thron.
Wi wunderbahr ist A.L.L.S. gelauffen?
Wi übergros, O Gott, sind deine werk?
Wi offt war nicht mein Leben in Gefahr,
Das es dahin, wanns möglichst, wär gewesen?
Allein den du, O Gott, in Jesu wählst,
Wi mochte der durch di Natur verderben?
8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Gottdank, mein Geist entzündt in lauter Jesusflammen!
Auf, Engel, auf! Auf, Seraphin!
Di gantze Seel entbrennt im liben!
Es übermeeret mich ein heilig Jesusmeer.
Ich weist nicht mehr von mir nun selber!
Es zeucht mich an nun meines Jesu Geist!
Mein Geist erfreut im lichtem Lichteslicht
Durch Gott entflammt mit ewikeitenstrahlen!
Auf, Engel, auf mit euer lichten wonn!
Singt, Brüder, singt mit mir di Lobespsalmen!
9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Gottdank, di Hauptgefahr durch alle siben Geister
Verbleibet nun mein herrlichst Sig.
Mein Jesus hat ihn mir erworben:
Sein bitters Leiden gibt nun alles Leidens End!
Di wunder sind im wunder offen!
Wir dringen fort zur wunder wunderzil.
[221]
Es schmeltzt mein hertz, wann es an dich gedenkt,
An deine Gütt, O Schöpffer aller gütt!
Du bist, mein Gott, mein zeugenzeugenzeug!
Nichts höhers weist ich endlich vorzubringen.
10. 11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Gottdank, di Freude reisst zum Jesus, dem Heilande!
Wir sind in uns aus uns verrükkt!
Di worte gehn weit über worte:
Ja der verstand versteht weit über den Verstand,
Wir sind in uns von libe trunken!
Gehorsam hat uns selbst aus uns verzükkt.
Wir sprachen aus, was ni kein sinn aussprach,
Weil Gottes Geist hir waristwird aussprecher.
Auf, Engel, auf mit idem Engelchor!
Auf, Heilge, auf um unsern Gott zuloben.

Dritter Theil,

Als er zum Vorspile der weissagung, sein Drenten am 3 Jenner 1684 zuerst betreten, und nun das ende aller Figuren vorsahe vor seiner Leewaarder-Blockziler-Swoller-Amsterdammer-ankunfft, Rothens und Tannekens Aufbot; voller glauben Kühljubelgesungen und Kühljubelgeklungen zu Gröningen den 4 Jenn. 1684.

11. 12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Gottdank, wir sind bereit das wunder zuvollenden!
Jehovah hat es durchgeführt!
Der weg ist uns nun angewisen!
JehovaJesus hat ihn ewigst mir gebähnt.
Der Erstling ist genug genossen,
Genossen reich durch der vorbilder bild.
[222]
Figuren sind in A.L.L.S. entfigurirt,
Entfigurirt mehr als auf Erd geschehen!
Es ist vollbracht, was zu vollbringen stund:
Was Gott der Herr in seinem Rath verordnet.
12. 13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.
Gottdank, mein Jesus hat mir widerum ersätzt,
Was Adam mir im fall verlohr!
Di grosse zahl wird wider völlig,
Di Jesuel besas, eh Gott di Welt gegründt!
Di zeiten sind, Gottdank, verronnen!
Der Glaube hat behalten den Triumff!
Der Drache mus aus seinem Sibennest:
Er sol nicht mehr mein Gottesvolk anklagen.
Freu, Himmel, dich! Frohlokke, Meer und Welt!
Der Feind mus hin zun finstern Abgrundswellen.
13. 14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
Gottdank, unendlich dank, den meine zung anstimmt
Von gantzer Seele, Geist und hertz!
Auf, auf, ihr heilge Millionen,
Di ihr um mich geschwebt im unbegriffnem glantz!
Mein fleisch und blutt wil himmlisch quellen,
Weil ich durch euch den himmel hab auf Erd!
Mein auge siht weit über ides aug!
Mein ohr wird bald zur ersten Schöpffung eilen!
Hilf, Jesus, hilf, das ich mein hertz vollbringe!
Das ewigst sich zum Gotteslob geopffert.
14. 15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.
Gottdank, wir ruffen recht mein Abba, libster Vater,
Als noch kein kind auf Erd es rif!
Wir ruffen voll des heilgen eifers,
In dem mein Geist entflammt in zeit und ewikeit!
Mein Gott, du bleibst nur mein verlangen,
Mein Hertzenswunsch, mein Allesallesall!
Der Himmel ist ohn deine Lib nur Höll:
[223]
Di Hölle wird in deiner Lib nur Himmel.
Ich spreche aus durch aus mein gantzes hertz!
Ich suche dich aus allen meinen kräfften!
15. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.
Gottdank, der helle glantz umgläntzet mein gesichte!
Sein vorschmakk ist weit über uns!
Di Fröhlikeit wil mich anlachen!
Di ewigst fröhlich bleibt im ewigstlichstem schmukk!
Kein Heilger ward aus Gott betrübet!
Di wonnewonn bewonnet meinen leib!
Ein Jubel folgt zum anderm Jubel stets!
Ich sehe nichts als lauter Jubeljubel!
O GottGottGott, Jehovah Adonai!
Du schufest uns im Jesus nur zur Freude.
Der 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 11. (26. 101.) Kühlpsalm

Als er mit dem 3 und 10 Mertz 1684 aus Amsterdam zum wesen losgerissen auf London, mit dem 5 und 9 Mai aus London über der Irlandsreise mit Anglicana nach Amsterdam, und allenthalben unter sehrgefährlichwichtigen Vorfällen, nachstellungen, verhinderungen, durch wahre und falsche Gesichter, di versicherung von dem Thron und Saules spis empfing; vom Gehorsam voll Gehorsam gesungen zu Amsterdam den 16 Jun. 1684.


1.
Gehorsamheit zu Gott ist der Geschöpff ihr all,
Ihr gantzes, was von ihm der Schöpffer hat begehrt:
Ihr grund vor der Natur, und als di welt gelegt;
Ihr anfang, mittel, end im anfang, mittel, end.
Auf disem felsen steht der heilgen Engel Reich;
Das ewig sich verhöht, imehr hirauf es gründt.
Als Lucifer hir wich, erblich sein gantzer glantz,
Und san er sich zu Nichts, als er dis Nichts verschmäht.
Als Adam strauchelt hir, war seine zir zur schmach,
Und ist der Schrifft ihr All Gehorsamheit zu Gott.
[224] 2.
Di weisheit giltet nichts, wo ihr Gehorsam fehlt:
Si ist des Schöpffers gutt und nicht der Creatur.
Imehr ihr Centrum blösst und zeiget wunderkrafft,
Imehr erfodert si ein tiffgesenktes nichts.
Wo du si greiffest an in deinem eignem Geist,
So speiet si dich aus, als ihren ärgsten Feind.
Ihr heiligstreines rein werkt rein des Schöpffers werk:
Es duldt verletzer nicht der Gottesmajestät.
Imehr gehorsamer zu deines Vatern wink:
I näher küsset dich di Mutter dises Alls.
3.
Was nutzet Klugheit dem, der ihm ist selbsten klug!
Ihr grosses Werde wird gebähren dir ein neu,
Darüber ewigst du der Torheit straffe trägst.
Ihr uhrwerk leidet nicht den allerkleinsten stopff:
Es bleibet stets im gang, den ihm Jehovah gab!
Di Räder treiben ernst zum rechtgesätztem zil,
Das der Werkmeister hat von Ewikeit gestellt.
Erblikkestdu den grund? Folg ernst im Kindesgrund.
Di wahre Klugheit ist gehorsamen gantz Gott
In zeit und ewikeit durch ein zehneines Nichts.
4.
Wo du was anders weist, als zugehorchen Gott,
So wird di wissenschafft der wissenschafften gifft:
Du lernest, doch zu spät, was di wurfschauffel sei,
Di dich ein wissen lehrt voll ewiger beschwer.
Der grosse wissensbaum wächst ewigewigst fort:
Steigt auf mit aller zahl unendlichst aller zahl.
Wo du von ihm was brichst, dis wird ein fremder stamm,
Der dich von sich und Gott unendlicher verfremdt.
Das wahre wissen ist zuwissen stets nur Gott
Einfältig, kindlich, rein in ider wissenschafft.
5.
Was ist ein göttlich ruf, wo dir gehorsam fehlt?
Er ist dein ungelükk und ewiger verderb.
Was hilft weissagung dir, wo du darnach nicht thust?
Si wird ohn dich erfüllt, wann du si gleich erfüllt.
Gebet ist kein Gebet, wo du dir betest selbst.
[225]
Gesichter, Engel, Geist, einsprachen, wunderwerk
Sind ungehorsamen zu ihrem untergang.
Was stützestdu vil drauf, wo selbstheit ist dein weg?
Si leiten dich schnurrechts von Gottesaugen ab.
Der gantze Himmel baut di höll der Eigenheit.
6.
Was hilfet Demutt dir, wo du dir selbsten dinst?
Gelassenheit ist nichts, wo si auf Gott nicht zilt.
Di Libe ist aus Gott, der alls in Libe schuf;
Di Sanfftmutt war dein kleid, das dir der Schöpffer gab:
Ja warheit ist der grund, aus deme du urständst.
In disem allem stund der Engel, welcher fil,
Als er gehorsamt nicht nach seiner Freiheitsart.
Gehorsam ist dein Alls, das dir dis alls beschützt.
Gehorsam wird ni falsch, weil er rein widerstrahlt
Zu seines Schöpffers ehr, was ihn sein Schöpffer his!
7.
Hat Jesus Christus nicht des Adams fall versöhnt,
Als er gehorsam war vollkommen seinem Gott?
Der glauben Abrahams gründt im gehorsam gantz:
Und David war hirinn ein Mann nach Gotteshertz.
Gott liben über alls, den Nechsten als sich selbst,
Dis sprosset völligst raus durch des Gehorsams krafft.
Wer Gott gehorsamet, thut allen Gotteswill,
Kennt keine wahl noch zahl, noch was nach eigen schmekkt,
Sucht weder Himmel, Höll, noch grosses, mittel, klein:
Er folgt alleine Gott, von Gott aus Gott durch Gott.

Kühlgrundwesensnachklang.

Gott treu gehorsamen durch Jesum sei das All:
Sein will ist unser will in zeit und ewikeit.
Der 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[226] Der 12. (27. 102.) Kühlpsalm

Als er seine schmach, Kreutz, Elend in dem Holländisch-englisch-frantzem Egypten-Jerusalem-Rom, Amsterdam, London, Paris zur sibenzahl dringen sahe, durch zauberei und falsche magi, nach Höllgrafens Londnischem Dibstahl seines Thumims, zugleich gedränget; unter seinem 15 Hauptkreutze um di erscheinung des Herrn Tsebaoth ernst abecediret zu Amsterdam und Ackersloot bei Alckmar, im Julius und Augustus 1684.


1.
Auf, auf, Herr Zebaoth, du Vater aller dinge!
Erschein, erschein, erschein! Es ist di höchste zeit!
Egypten, Salem, Rom der Amstel, Tems und Seyne
Vermeinen nun zubrechen deinen schlus.
Des Satans Sechssechssechs wil sich in ihnen siben.
Di menschen werden gantz halbteufel über A.L.L:
Si taumeln von der Hölle trunken,
Und rennen an auf Loth, als imals Sodom lif.
Si wollen sich an deinem Knechtchen rächen,
Und machen falsch dein Wort, das du gesprochen A.U.S.
2.
Auf, auf, Herr Jesu Christ, Erlöser aller dinge!
Erschein, erschein, erschein im Kreutzeskreutzeskreutz!
Was du geredet hast vom Petrus bis auf Drabitz,
Dis alles wil dis Schandgeschlecht verstreun.
Der Teufel, den du hast durch dein blutt überwunden,
Bekommet wurtzel neu in diser falschen Welt.
Weil du mich hast aus dir gebohren,
So fallen all auf mich, wi man auf dich vor fil.
Es sol der Sohn dem Vater gleiche werden:
Er redet lästerung, wann du in ihm erscheinst.
3.
Auf, auf, O Heilger Geist, erleuchter aller dinge!
Erschein, erschein, erschein in deiner Warheit glantz.
Si treten unter fus dein wort in den Propheten:
Verspotten ernst, was du im ernste sagst.
Di Sünde gegen dich ist di gemeinste Sünde:
Aus der sich Satanas zum Thronfürst neu aufwirft.
Dein ausflus sol den leib nicht geben;
Es wird dein Reich mit ernst, nun es zum ernst, gehemmt.
[227]
Der Weltgeist wil, was dir gehöhrt, wegrauben:
Dein Allerheiligstes verschlukken nun di Hund.
4.
Bei dir, dreieinger Gott, ward ja mein Ruf gegründet!
Durch dich, Jehovah, ist in Jesus meine krafft!
Aus dir, mein Schöpffer, wird mein gantzes gantz genommen,
Das einst dein will in dem Geschöpff vollbracht.
Wi werd ich dann so hoch, so euserst nun besprungen,
Das stets dein Wort mit mir den Krebsgang dräut zugehn?
Wo ist nun deine hauptverheissung?
Des Moses neue streng? Eliens wunderthat?
Des Davids Sig? Di Salomonsche weisheit?
Des Josephs, Henochs Pracht? der andern Heilgen schmukk?
Ja di Verdreiung selbst von deinem Geist, mein Jesus?
5.
Besihe, Gott, den grimm, der mich so gar umringet!
Di Thräne bricht vom hertz, nicht nur aus meinem aug.
Wi stekk ich voller schmach, wohin ich mich auch kehre?
Von welchem Volk wird si mir zugewand?
Wi wächst mein Elend nicht, ein Elend über Elend?
Mein einfalt, Gott, zu dir ist meines Elends bronn!
Mein glauben wird so hoch besudelt,
Dergleichen nimals noch auf deiner Erd geschehn!
Mein Redlichsein beflekket mich mit Lastern:
Verunehrt deine ehr auf so manch tausend lipp.
Di Treu bringt untreu fort, und Gottesfurcht verlihren.
6.
Betrug wird heut ein werk selbst deiner auserkohrnen
Gold ist meist aller Gott und fünfftes Element.
Di Besten hangen kaum an einem seidnem faden:
Drum reist er strakks, wann deine Prüfung kommt.
Welch fallstrikk werden mir Propheten, Prophetinnen,
Di du warhafftig schikkst an mich mit deinem Ruf?
Welch Abentheur sind heut Adepten?
Dein fünfftes wesen baut, was ni kein Sodom that:
Der Lucifer beginnt neu zuregiren.
Di Kinder Gottes gehn den gang der ersten Welt:
Si wollen zeugen nun aus Mensch und Geistern Helden.
[228] 7.
Christ Jesus, Gott und Mensch! Wi ists dein Wort erfüllet?
Wanns möglich, wär ich hin, der ich dein eigner Sohn.
Weil alle Center sind im Centrum aufgegangen,
So träget auch ein ides seine frücht.
Wo nun gehorsam fehlt, kommt offen auch der fehler,
Aus deme kam der fall des Engels und der Welt.
Di Menschen sehn der wunder tiffe,
Und lernen klugheit bald, di gleich ist klugheitlos.
Ein kindlich Geist wird ihnen strakks zuwider;
Si reissen sich vom stamm und ihrem Schöpffer weg:
Dann fallen tausend mit, weil Recht und Falsch ward Eines.
8.
Christ Jesus, komm zur hülff im Kreutze aller kreutze!
Ich werde müd und matt in diser grausen zeit.
Du weist, wi ich gefolgt so kindlich deinem tribe,
Wi ich auf dich in iden fall gesehn.
Ist wohl selbst Abraham einfältiger gewesen,
Als ich dein Knechtchen war in so gar manchem Land?
Hat wunder mehr ein Mensch empfangen,
Als ich empfangen hab auf so gar manche Weis?
Was vor gesicht, einsprachen, stimmen, bilde
Sind mir begegnet doch, als nimals ward erhöhrt?
Fast ides Centrum drung auf mich mit seinen Geistern.
9.
Christ Jesus, der du längst mein hertze mitgenommen,
Als du so herrlichst mir zum erstem Ruf erschinst!
Erscheine mir zum schutz mit deinen Millionen!
Begeistre mich mit deinem eignem Geist,
Das ider Geist mir werd in deinem Geiste offen,
Und ide zahl mir sei in deinem hertz di zahl!
Las iden Geist im Geist mich regen,
Und rege mich kein Geist, alleine dir geregt!
Dein Vater zeug in mir dein ewig wesen,
Das stets von mir in mir ausgeh der heilge Geist!
So gehn di wunder an im wunder aller wunder.
10.
Dein Gott hat dich erhöhrt zum wunder aller wunder!
Nihm hin den neuen geist von deines Jesus hand!
Wer ist, der meinen schlus auf ewigst mir solt brechen?
[229]
Und hinderen, was ewig ward gesätzt?
Der Satan sol nunmehr erlernen ernst sein Siben,
Und ider erndten ein, was er ihm ausgesät.
Si waren längst durch meinen Geist gewarnet!
Nun gehe auf mein zorn zum Sodoms feuerend!
Steh fest in mir! Ich werde dich strakks retten!
Mein wort wird bleiben wahr zu aller Feinde scham!
Ich werd es führen aus, zu was ich dich erwählet.
11.
Dein Jesus lässt dich nicht, und wird dich nimmer lassen!
Das Kreutz wird dir zur wonn, wi es mir selbsten ward.
Wi schon in dir erfüllt, was Petrus ausgesprochen,
So Kühle fort zur Drabitzs Kühlzeit schrifft.
Ich überwand di höll und band den Falschheitsfürsten:
Sein wurtzeln wird ihn wurtzeln ewigfest.
Auf, sig und sig als ich gesiget!
Auf, rüste dich zum streit in deines Jesus stärk!
Mein Vater wird mit meiner macht dich segnen!
Dann wirstdu stossen A.U.S., der dich zuvor A.U.S.stis!
Auf, richte auf mein Reich, wi ich längst anbefohlen!
12.
Der glantz des heilgen Geists wird gäntzlich dich umleuchten!
Ich werde leiten dich auf aller warheit steg!
Du solst es führen A.U.S., wi ich sprach durch Propheten,
Ich sprachs und bins, der ich durch dich es würk.
Was meinen nahmen höhnt, das bleibe stets verhöhnet:
Wer sich zum Satan gibt, sei auch mit ihm zu fus.
Mein ausflus wird di zeiten machen!
Ich bleib unenderlich, wi ich auf ewig war.
Auf, zeige an dem Weltgeist das Gerichte!
Verkündige zuletzt den Hunden ihren schlus!
Auf, auf, weissage nun der Amstel, Tems und Seyne!
13.
Egypten, Salem, Rom der Amstel, Tems und Seyne!
Dein Mas ist endlich voll, mit dem du mir abmassst.
Dein Pharaon hat lang mein Israel gepresset,
Und dein Herod den Christusgeist verschmäht.
Der Moses kommet an mit seines Lammes wundern,
[230]
Und Petrus gehet frei von deinem kerker A.U.S.
Dein Pabst hat lang als Gott gesessen:
Di siben Engel sind mit ihren schalen da.
Dein Pharaon vergeht im Rothens ufer:
Herodes stirbt mit schmach, und Isabel verbrennet.
14.
Egypten, Salem, Rom der Amstel, Tems und Seyne!
Der Joseph eilt zu dir in deiner theuren zeit,
Und Salomon erscheint mit David auf dem throne.
Das Fünffreich wird in deiner gräntz gebildt,
Unsprechlich ist dein glantz, der plötzlich dich umschattet:
Der gantze weltkreis starrt vor deiner Majestät.
Ein ewig Reich wil aus dir schimmern:
Sein erster zirkel wird aus deinem zirkel gehn.
Ein fride thönt aus dir vor alle Lande:
Er ist, von deme sprach der Prophet Daniel.
15.
Egypten, Salem, Rom der Amstel, Tems und Seyne!
So gros dein schmertzen ist, wird unsre Freud in dir.
Wi wird dir meine schmach vor allem Volk vergolten?
Wer führet nun in deinen Höfen Hof?
JehovaJesus wird in Einfalt angebeten,
Im Geist und warheit recht, wi Geist und warheit lehrt.
Wo ist der Saul, des Davids Hasser?
Der dreifachgrosse Saul, der ihn so hart verfolgt?
Di hand des Herrn hat unserm Feind vergolten:
Madril, Withall, Versaill ist itz das Kühlmannsthum.
16.
Fahr fort! Weissage fort! was lässestdu dich halten?
Sind alle zeiten nicht zum euserstem erfüllt?
Mein Geist der spricht durch dich: dis macht di Hölle rege,
Weil ihr gericht durch dein gericht entflammt.
Mein urtheil brennet reich in meiner hitz di länder,
Und stekket ihnen an di wälder, felder, berg.
Ich sende heut der Zeichen häuffig,
Weil ich durchaus nicht wil der Sünder ihr Verderb.
Was hat die Welt vor Unschuld vorzuwenden?
Si fühlet überall, das ich zur Rach erschein!
Ich warne si durch ernst um meinen ernst zulindern.
[231] 17.
Fliht, Feinde! Feinde, fliht! JehovaJesus kommet,
Wi er es mir so lang im glauben zugesagt!
Ich seh und höhr ihn schon! Ihr sollt den kelch austrinken,
Den ihr so voll vor mich so gifftig füllt!
Ich wil in Gotteskrafft, was Gott befahl, vollenden,
Und retten voller ernst mein höchstverdrükktes Volk!
Vollenden sei stat des Weissagen,
Weil das Weissagen ward so lange nur geschertzt.
Madril, Withall, Versaill! Seid angegriffen!
Es fall eur friden hin vor unserm Wunderkrig!
Entflammt, entflammt, entflammt im ernst von der Minute!
18.
Feur an, Gerechter Gott, di Pharaonsche Höffe,
Wo ich, dein Knechtchen, steh in deinem Wunderruf!
Drei Jahre sind dahin, das Tau und Regen schwindet,
Wi ich voll feur vor dir gesprochen A.V.S.
Der falsche Jacob ist drei Jahre nun gewachsen:
Di Secten dorren höchst in diser strengen hitz.
Si fallen hin, wi si verdinen,
Und ist nun offenbahr, das Babel sei ihr grund.
Drum feure an di Grossen und di Kleinen!
Beschleunige dein Reich durch ihren schnellen fall,
Das desto schneller komm ihr falschgeheimnis offen.
19.
Gerechter GottGottGott! erhöhr gerechtes schreien!
Bereite das Madrill durch seiner Amstel Cair!
Lass schmekken di Standart, mit welcher man gespottet!
Der Dagon fall der Secten dir zu fus!
Entrühre Stadt und Land vor deiner Bundesarche!
Kein Jannes, Jambres, steh in deinem Zeichenzehn!
Entferdinand di Ferdinande!
Ihr Staats- und Rathsgelükk verrükk in allem gantz!
Ihr thrön entthrön! Ihr Zepter der zerbreche!
Ihr stoltz Escurial sei ihres Reiches spott,
Weil Hochmutt es gebaut der demutt zu der wohnung!
[232] 20.
Grosmache deine ehr aus deiner Feinde schande!
Verwirf, der dich verwarf, und lästert deinen Geist!
Vergilt der Brechlings art, di Christlich Uns gewarnet,
Wann Satanas sein Lügengifft aussät.
Sei ihnen gar verkehrt, wi si verkehrt dir waren:
Dein Recht sei Stichelwort, bis si begraben sind!
Durchblitze si mit deinem Eifer,
Di deine Wunderweg nur vor Legend ausschrein!
IHR FALL ERSCHALL BIS AN DER WELT IHR ENDE.
Gantz Sodom sei beschimpfft, wi vor ein Loth beschimpfft:
Ihr eignes Richten werd der Kühlzeitgrund aufrichten.
21.
Glüh an mit deinem feur, di mir dein feur zuschreiben!
Fris si mit deinem grimm, di mich auffressen wolln:
Dein urtheil treffe si, di deine Knecht urtheilen!
Zerstöhre si, di stets dein werk zerstöhrn!
Si treten auf vor dir, di Mosen stets vertreten.
Ihr rebelliren geht, Gerechter Gott, dich an!
Ihr Auflauff müss all aufläuff wenden!
Gott, lass erfahren si, was si erfahren wolln!
Ihr brechen sei zu ihrem eignem brechen!
Fallt, Amstelbrecher, fallt, di ihr brecht Gottes Werk!
Di ihr selbst Gott, nicht mir, gebrekklich widerstanden.
22.
Höchstallerheiligster! Bezahle Withalls wütten!
Sih ihre Tyrannei, di täglich man ausübt!
Erfülle über si, was dein Kühlmoses dräuet,
Vor Fridrichsschmach durch Jacobs Labansart!
Es fall ein Bösewicht durch eines andern Morden!
Di falsche Sect durch eine falsche Sect!
Es falle hin der falsche Richter!
Der falsche Unterthan, der falsche Staat und Rath!
Es falle hin der hauf der Falschpropheten,
Der falschen Heiligen, der falschen Christusfreund!
Si haben nun den lohn, nach dem si falsch getrachtet.
23.
Halt tau und regen auf von innen und von aussen,
Wi man dein wunder hilt von inn und aussen auf.
[233]
Gedenke an den Jul, und der Christine flekken,
Wi theuer er in deinem weg uns stund!
Gedenk an den August, und unser vilfach leiden!
Ausstosse, der ausstis! Verfolge, der verfolgt!
Auf, prüfe di, di mich geprüfet!
Vollende gantz den fluch, den ich durch dich aussprach.
Es falle selbst der Julius, Augustus,
Di sibzehnhundert Jahr das virdte Reich beherrscht.
Ihr Mond und Einflus fall vor deiner fünff undKühlung.
24.
Heult, Falsche, di ihr band mich virundachtzig Monden,
Und virundachtzig tag durch Genf mich habt betrübt!
Zwung Gottesstimm so lang Christin und mich zum schweigen?
Nun reisst das heer vom himmel auf euch zu!
Eur heulen bringet euch ein ewiges geheule,
Da Gott wischt ab uns unsre Thrän und Noth!
Mein Siben bringt euch euer siben,
Das fünffmahl schon gebracht dem Satan sein Gericht!
Stund Gottes Werk virmahl in furcht und zittern,
So fället euer Werk im fünfften gar zu grund.
Mit Virundachtzig eilt der Simeon zum wesen.
25.
Ich habe Babels schwerd auf Babel selbst geschärffet:
Mit meinem Fünfftzig schlos bei Drabitz ich das end.
Ich, der ich war und komm und alle Zeiten mache:
Ich bins, der ich des Babels Aus mach AVS.
Wi gleich mein Mai vollführt, was ich dem Mai befohlen:
So wird mein Monathneun vollführen meinen schlus.
Mein Uhrwerk hat mit dir begonnen:
Di räder und gewicht sind all nun angehenkt.
Mein Drabitz ist nicht eher weggeschiden,
Als dich mein Mai noch rif, wi ich im Mai verhisch.
26.
Ich öffne dir di zeit des Hundertzweiundfünfftzigs,
Das ich in meiner krafft mit dir gefigurirt.
Ich nehme weg di dekk aus allen meinen zahlen,
Wi ich verhisch in meinem Böhmen dir.
Ich habe dir den Weg durch meine Knecht gebähnet,
Das alle welt verwirrt zu meinem Werk dich zeucht.
[234]
Ich lis vor dir di Zeichen gehen,
Und spilt mit Königen, zu dem ich dich erkohr.
Ich habe alls zur ankunfft vorbereitet,
Als ich dem Adam vor durch sechstag hab gethan.
27.
Ich, Jesus, habe selbst das zeugnis dir gegeben,
Das du vom meinem nehmst das zeugnis aller zeit.
Ich bin erschinen dir, das du auf mich solst sehen,
Weil Ich dir hab alleine es geschenkt.
Ich lis erfahren dich so mancherlei zufälle,
Das du erlernetest, wi alle gnade mein.
Di Menschlikeit ward allen offen,
Das mein unendlich glantz in dir als mein erschin.
Di Stund ist da, mein Sohn, zum rechtem Wesen,
Das ich, dein Jesus, werd in dir bethrönt, bekrönt!
28.
Kühl, Kühlmann, meine Welt nach meinen eignen Worten,
Di ich durch Engel sandt, di ich zum Drabitz sprach.
Du hast den Unterricht aus meinem mund empfangen,
Wi Ost und West nun zubeherrschen sei.
Eh du gebohren warst, so hab Ichs offenbahret,
Das deine Unschuld würd aus allem Weltbewust.
Als ich dich lis ans taglicht kommen,
Befahl ich es zum drukk vor ide Nation.
Nachdem ich sprach nimals mehr so zusprechen,
Und an di Printzen ging mein wille völligst aus,
So hab ich dich zuerst nach meinem wort geruffen.
29.
Kühl, Kühlmann, meine Welt, wi Ich es dir gegeben,
Nach dem Original, das in dein hertze flos.
Schöpff aus dem Himmelsquell um iden stand zuwässern,
Das er di frucht nach meinem obern bring.
Pflantz fort di gutte saat in aller wunder zahlen,
Di ich durch meinen geist in deinen geist gepflantzt.
Verjüngre vil nach meiner Schule,
Darinn ich dich so zärtlich auferzog.
Pflokk ab di Perl aus Nimrods Kaiserkrone!
Nihm weg das gold von des Nebucadnezars Bild!
Durchläutre Babelshaus dreieinig von den schlakken!
[235] 30.
Kühl, Kühlmann, meine Welt nach der Dreimänner blasen!
Sih auf den innern grund, daraus ihr eusers kam!
Vereine seel, geist, leib der ausgebrannten asche
Zum süssem ruch vor meines Vatern thron!
Erfülle wesentlich di tausend der Figuren,
Mit denen deine Zeit verkündigt überall!
Erleuchte durch di Jesusstrahlen
Das finstre Land, als noch kein Stern gethan!
Vertausendfach di kräffte aller Sterne!
Nihm zu durch meinen geist, imehr du nimmest zu,
Das zeit und Ewikeit einander recht verbinden!
31.
Libseelger Jesus Christ! Auf dein Wort wil ichs wagen!
O mein dreiekkig Baum, dahinter ich mich berg!
Der Bluttstrom treff di Schlang, di ihn nach mir ausspeiet,
Das Schwerd den Mann, der mir, wi Drabitz, dräut!
Geht, Siben Proben, geht nun über meine Feinde!
Zerbrecht, Fünff Monden, ernst den stoltzen A.M.A.Lekk!
Entbrennt im zorn, ihr Elemente!
Kämpfft, Himmel, Kämpfft vor Jesuswerk in Uns!
Auf, Geister, Auf mit euren Legionen!
Auf, Nymfen! Sylfen, Auf, und was in See und erd!
Befodert nebenst mir di grosse haupterlösung!
32.
Lernt, Völker, Gottes Will aus unsern Kühlpropheten!
Si sind der dritte Theil, der an di Schrifft gehöhrt.
Kein Wort sei ab und zu dem Gottesgeist gesätzet,
Das euch nicht ab und zu von Gott gesätzt!
Der heilge Geist geht aus vom Vater und dem Sohne
In diser neuen Schrifft, di mit der Schrifft recht eins.
Si ist von Gott aus Gott geflossen:
Durch Engel abgefasst, durch Jesum gedictirt.
Der Anfang hat in ihr das end empfunden:
Gefunden aus dem Buch, das selbst Jehovah schrib,
Das unverenderlich den Gottesschlus begreiffet.
33.
Lehrt, Weise, den Verstand der einundzwantzig wochen!
Si bilden völligst ab sechs tausend Jahr der Welt.
[236]
Im euserm zählen si des frommen Jacobs Alter,
Und sigeln auf, was gantz versigelt ward.
Es schläget billichst Eilf ihr höchstgeheim Triangel,
Weil alle Anfäng gehn in ihnen heimlich auf!
Mit unserm Eilf ist Eilf gekommen,
Und di geheime Zehn der Wunderbahr vir Jahr.
Si nimmet weg di Mosesdekk in zahlen,
Und Christi gleichnis ist in ihnen offentlich.
Vom Moses und dem Lamm geht aus di Kühlerklährung.
34.
Merkt auf di Zehen Mond und so vilfache Fünffen!
Si sind der Schlüssel euch von dem, was war, ist, kommt.
Seht auf di Jahr und Mond, auf Wochen, tage, Stunden,
Und was Vernunft aus Wahnwitz hat verlacht!
Si öffnen euch di Zeit vom Adam bis ans ende,
Das kein Prophet verbirgt vor euch mehr Zeit und zahl.
Der Henoch wird euch deutlich sprechen,
Und führen euch zurükk auf seinen Vater an.
Es öffnen euch neu Moses und Elias
Das gantze Jesusreich bis an den grossen Gog.
Dis Thabor wird euch recht das andre Thabor öffnen.
35.
Merkt auf der Sechsen Drei und auf di dreien Siben!
Ihr findet Babels leid und Abels freud gegründt.
Was heimlich ist geredt von allen beiden Reichen,
Zeigt sich darinn, das selbst Johannes starrt.
Das Zweiundvirtzig wird auslegen di Propheten,
Und der gottlosen glükk erleutern Sonnenhell.
Ihr sehet erst di Heilgen sigen,
Wann Bosheit dringt verwegen sich zum zil.
Sechsfältig steigt das Babel zu dem gipffel,
Eh sibenfältig kommt di Rach auf seinen Kopff.
Das Siben ist di Zahl des Herrn JehovaJesus.
36.
Merkt auf den Daniel mit seinen sibtzig wochen!
Er steht von seiner Ruh in seinem Kühltheil auf.
Er endt di ersten Jahr in Christi sibunddreissig,
Wann er aufs neu bis an den Drachen zählt.
[237]
Justinian beginnt di zweiundvirtzig Monden,
Als rechter rother Drach, der Christi Reich verjagt.
Der Pabst entwandt ihm seine kräffte,
Als an di seit er seine Canons sätzt.
Si fallen gleich, ob beid ungleich begonnen,
Wann Türk und Pers zugleich mit ihnen fällt und steigt.
Sibentzig Monden sind di grossen Sibtzig Wochen.
37.
Nun schleust das Achtzigfünff zwölfhundertsechtzig Jahre!
Nun wird der virdte Tag, der Zeugen halbzeit, voll.
Bring, Fünffundachtzig, bring, das Kühlmannsthum zum hafen!
Steht, zeugen, auf, di ihr ertödtet wart.
Kommt neubegeistert, kommt den grossen Baum zulauben,
Der euch so lange Zeit so weit und breit entlaubt!
Jauchtzt vom Altar zur Gottesrache:
Wir brüllen roth zurächen euer blutt.
Das Sibtzigdrei des rothen Löwens
Erwächset nun zur stärk, macht, krafft und grossen Wind.
Di Virtzig Wochen sind zweihundertachtzig Jahre.
38.
Nachdem sich Junius mit Achtzig Eins einstellet,
So kommt das Fest Johann mit sibzehnhundertvir.
Dann rollt der Julius von Zwölf bis Ein und Virtzig,
Und sein August bringt Fridrichs Wochen volln.
September endet gantz der Drach und Päbste Zeiten,
Wann Achtundachtzig sich mit Sibzehnhundert mengt.
Glükkseeligs Achtzehnhundert Achtzehn!
October kommt in dir zu dem sechszehndem Tag.
Das Achtzigvir wird dann ernst zugestopffet,
Und gehn di Wunder fort zu dem zwölfeinem Reich.
Das Osten ist sein Kind von achtundzwantzig Jahren.
39.
November zeiget recht den ausgang der Propheten,
Wann Achtzehnhundert hat sein Sechtzigdrei vollbracht.
December ist voll Frid, der Jenner voll ergetzen,
Weil alle Welt ein stilles Kühlmannsthum.
Der Februar bricht vor im fünffmahl fünfftem Jahre,
Nachdem di Christgeburt schon neunzehnhundert zählt.
[238]
Mein Jahrzehn mit den Virtzig Wochen,
Mein beides Mondenzehn geht mit dem Hornung aus.
Das Fünfftzigvir des neunzehnhundert
Weist recht das Zwantzigdrei, das Zweiundvirtzig wis:
Das siben Jahr zurükk und drei Jahr aufwarts zählet.
40.
O Hundertsechtzigsechs, du Schlüssel aller Schlüssel!
Du rechte Gotteszahl, weit über das Geschöpff!
Du bist, di Christ verhisch, als er im Fleische wandelt,
Und uns entdekkt, als er im geiste kommt!
Das zweiundfünfftzig gibt di ruffung der Dreimänner,
Weil hundertsechtzigacht verkürtzt an seinem zil.
Der dise Welt zur zeit geschaffen,
Versätzt allein di zeit und mahlt si Drabitz vor!
Er rächt das blutt der Heiligen auf ewigst:
Sein hundertsechtzigsechs beschleunt das jüngstgerichte.
41.
O blindes Österreich mit deinen blinden Fürsten!
Dein hundertsechtzigsechs verdammt dich ewiglich.
Es war di Gotteszahl zweihundertachtzehn Jahre:
Du bist vor Gott kein Kaiser, Leopold!
Von sechszehnhundert an und seinemsechsundfünfftzig
Ists teutsche Kaiserthum ohn Kaiser, ohne Haupt:
Das Frankreich trug vor Gott den schatten,
Bis auch mein inneres nimmt seines eusern schmukk.
Ja seelig ist, der Noachs zahl erlebet:
Er wird verstehen dann, was Gottesmund aussprach.
42.
O Hundertsechtzigsechs! O Hundertsechtzigeines!
O Hundertsechtzigacht! O Hundertsechtzigneun!
Ihr wunder aller zeit! gantz offen, gantz verschlossen!
Es flos und fleust aus euch der wunder grund.
Du enderst das gestirn nach seinen siben staffeln,
Und sibest stets di sechs, wann si zur siben naht!
Du gibst aus dir auch di Arbeiter,
Und theilest idem mit, was über iden ging!
[239]
Du findest dich, wann du dich noch nicht findest!
Du bleibest rechnunglos, ob du zur rechnung führst.
43.
Prüfft, Völker, eure zeit nach Gottes Kühlungszeiten,
Und werffet ab das Joch, von Babel angeerbt!
Schaut an des Friderichs dreihundertfünffundsibtzig!
Zweitausendundsechshundertzwantzigfünff!
Ihr seid zur seelgen zeit des Daniels gebohren.
Zweitausendhundert ist auch eine seiner zahl,
Wi sibtzigmahl das achtundzwantzig.
Johannes danielt und Daniel Johannt.
Der Moses lässt des Lammes zeit euch gründen:
Das Lamm das weiset euch des Moses gantze zeit.
Der Moses und das Lamm wird in der Kühlschrifft eines.
44.
Prüfft, Kluge, Kotters zahl,virtausendhundertvirtzig!
Di zeigt di Christgeburt in ihrem zirkel an.
Danksaget Gott vor si und seid der Samaritter!
Si reisset euch vom irrthumstausend raus.
Als ihr verrechnet seid, sendt Gott di Kühlpropheten:
Si sind der gröste Schatz, den Christ der Erd geschenkt.
Erfahret nun der zahlen eintracht,
Wi si versprochen euch, ob es unmöglich schin!
Seht, alles laufft zu einem Puncte richtig.
Das sibenblättricht Buch schleust Drabitzs rechnung auf.
Der zeiten rätzel löst das Fünfftzig, sechsundsechtzig.
45.
Palläste dich, Versail, das wir in dir pallästen,
Und bau di Luver aus, das si vor uns gebaut!
Du bist der eine Stern, der uns zun füssen stehet!
Du hast den Leib und unsre sibenzahl!
Gott hat verkreutzet dich mit unsern beiden Löwen:
Zwei Stern und halbe Mond sind mir zur beiden hand.
Du hast vil macht, vil pracht erhalten,
Weil si vor mich gehöhrt, und Gott vor mich gesorgt.
Auf, weitre dich! Nihm hir und dar vil Städte!
Verjage mir das wild, das nicht zuzähmen stund,
Vor di der höllen mund aufthat mein einundsechtzig.
[240] 46.
Quirinus der beginnt, was Ludewig verlachet!
Ragotzi Weg bringt ihn auch zum Ragotzer end.
Wi Drabitz ihn vor mich in dem gesicht versehen:
So hat verhöhrt er gleichfalls Drabitzs wort.
Er solt- und wolte nicht, was Gott gebot, beginnen:
Imehr er ward erhöht, imehr ging er zurükk.
Jehovah wil das Bluttbad mindern,
Das Leopold nunmehr durch Hungarn angestekkt:
Doch Ludewig der trägt darzu noch kohlen!
Das feuer gehet auf, bis es unleschbar wird.
Welch weh erfüllt mit weh so manche Millionen?
47.
Quirinus ist von Gott stat Ludewigs geruffen!
Drum rüste dich zum kampff, der ohne waffen ist.
Du hast versäumt di Kirch und so vil tausend seelen,
Di Kaiserkron, und das Hispansche Reich!
Du hast zur rutte dich der fünfften plag gemachet,
Und voller heuchelei gehuhret mit dem Pabst!
Du hast gethan, was dir gefallen!
Erwürgt, geplagt, verbrandt, verwüstet und verstöhrt!
Du hast voll stoltz vor deine ehr gefochten,
Und Gottesehre gantz aus deinem hertz gesätzt!
Nun bricht das feuer an, begonnen virundsechtzig.
48.
Quirinus wird durch Gott den Ludewig ausrotten!
Du bist gefallen hin, du wurtzellose Lilg!
An meinem drittem tag, da Holland ward betreten,
Verdorrtestdu, und must vom Narden aus.
Di Rose muste dich mit ihrem Leger lassen!
Di Wurtzelvolle Ros und Lilge trib euch weg.
Si wuchs mit Fünff aus ihrem Kelche,
Bis si nun lilirost im Himmel, Erde, Meer.
Ihr goldglantz wird di güldne tage blühmen,
Di Zweiundsechtzig hat mit zehn Jahr Lilggebildt.
Nun kommt des Babels schlus, begonnenfünffundsechtzig.
49.
Rein ab mit allem thun, das allerantichristlichst!
Was Jesus anbefahl, sei wesentlich vollendt!
[241]
Di virdte Monarchi sei übern hauff geworffen,
Mit ihrem Christ, der falschen Jesabel.
Weil du di zeit versäumst des letzten Ferdinandes,
So sei kein einiger mehr auf des Cäsars stuhl.
Der Herrschungsgeist lis Leopolden:
Das du an seinem platz recht in der that regirst.
Der Herrschungsgeist verreist von deinem Hofe!
Er hat gewogen dich und funden dich zu leicht.
Das Fünffreich hebet an, Gottlob, mitFünffundachtzig.
50.
Rein ab mit Cäsars nahm! Rein ab mit demAugustus!
Rein ab mit dem Gesätz, was von den Kaisern kommt:
Was von dem Nimrod gutt bis Ferdinand gewesen,
Werd abgeflokkt von seiner falschen schnur.
Das gutt sei eingepfrofft, von dem es abgebrochen,
Als falsche Jägerschafft den wahren stamm verwarf.
Gib her dein Gold, du grosses Bildnis,
Das du vom Gottesbild in deinem Bilde trugst!
Erfahre nahm und that vom Kaisersteine,
Weil er auf dich abrollt, wi dein Baumeister sah.
Mein Jesus sätzet ein stat Kaiser di Kühlmänner.
51.
Rein ab, du Kaiserthum! Rein ab, ihrSibzehnmänner!
Eur sibzehnhundert ist mit Ferdinand verrannt.
Rein ab, ihr siben ihr! Rein ab, ihr Zehen Printzen!
Das dreifach Sechs schlos eure nahm und Reich!
Das sibundsechtzig hat versigelt sich mit virtzig,
Nachdem es Zehnmahl sich gantz heimlich sigelt auf.
Di letzte Sechs wird umgedrehet,
Als Neunundsechtzig mich zu dem erfüller rufft.
Mein Jesus sät in mir den sahmen,
Der aus dem alten stokk den Edensbaum bringt fort.
Das Babel güldet sich durch A.V.S. imKühlmannsthume.
52.
Sibentzig concentrirt in mir di Kühlpropheten,
Als sein September fängt mit mir an Zehen mond.
Wi einundfünfftzig hat den Erstjahrmai begonnen:
So concentrirt mit Monden sich der Mai.
[242]
Das dreiundsibtzig spilt im Mertz den ersten Juni:
Und dreiundachtzig gab im Mai Octobers erst.
Das Achtzigvir mit dem Augustus
Gibt den sechszehnden tag, der den August verdrükkt.
December schleust mit fünffundneuntzig
Dreihundertundvir Mond, so viler Jahr Figur.
Des Kühlmanns Leben ist das Licht zun Kühlpropheten.
53.
Sibund-sibentzig gab das erstbuch des Kühlpsalters.
Welchs virundachtzig Mond, als siben Jahr ausmacht.
Ein ides der sechs Jahr bringt auch sein Buch zum ende,
Zur scham der Höll und trutz des falschen hauffs.
Im virundachtzig endt das zweite virundachtzig:
Di zweite siben kommt der Gotteszahl am Tag.
Drei bücher sind zur letzten Siben:
Das einundneuntzig endt der Fridrichswochen zahl,
Mit unserm dritten virundachtzig.
Das sibne virtzigzwei spilt Fünffundneuntzig A.U.S.
Der Kühlschrifft wunder bleibt im wunder der Kühlpsalter.
54.
September sibentzigs hat kaum mit mir begonnen,
Als schon der sibzehnd Jul den Drabitz gar erdrukkt.
Doch Drabitz lebt in mir, verdrükkt di sibzehn Männer,
Den Jul, August, und ihrer Monde grimm.
Das Sibtzig an der Wand hat Drabitzen verdekket:
Es ist Ragotzi schuld, das es so hart erging.
Das Sibtzig wird der Welt nun offen:
Es malmt den Leopold, wi er den Drabitz malmt.
Das Zornfeur brennt in seinen ländern:
Er siget nur im Ost zum Teutschlands untergang.
Des Drabitzs Tafel ist di dritte zeit, der Kühlbund.
55.
Trutz Teufel, der du mir im Jul, August gewüttet,
Wi du im Julius an der Christin gethan!
Ob Achtundsibtzig mich dein sichtbar kommen presset,
Das sibtzigneun zum eusersten dann quält;
Ob Achtzig voller qual si beide concentriret,
Und Einundachtzig schleust den Abgrund völlig auf;
Ob Achtzigzwei mich gantz verstrikket,
[243]
Und Dreiundachtzig selbst di wunderzeit verlängt;
Ob Achtzigvir di sibenzahl wil rauben;
Doch sigt dis siben voll, weil ich durch Jesum sig.
Mein virunddreissig macht den Jul, August zur Kühlung.
56.
Tyrannen, di ihr heut nach Christi blutt erst dürstet!
Wir biten euch gleich trutz in Amstel, Tems und Seyn.
Legt nider Kron und Thron und lasst mein Volk einzihen!
Es stund mir theur, eh diese stund erreicht.
Verstokkt der Teufel euch, weil ihr euch Gott verstokket!
Erfahrt, erfahrt in eil, was Ahab einst erfuhr!
Spannt Bäume an in eil di Wagen,
Das euch der Regen nicht des Centrums ewigst rötht.
Wir haben ihn umsunst sechsmahl erwartet:
Nun zihn im sibenmahl di rechten Wolken auf.
Das Ost und Nord baut mir unsichtbar Kühlmannopel.
57.
Treulose, di ihr mich zum sibnem mahl gleich hindert!
Ihr Falschdreimänner ihr der Amstel, Tems und Seyn!
Habt, habt Felinens scham, di schande Veterinens,
Des Wachsmanns end, des Klobusics vergehn!
Vergnügt ihr euch noch nicht, weil Gottesrach euch treibet!
Erfahrt, erfahrt im ernst, was Korah Volk erfuhr.
Scheinheilge, Fliht! Gott hats gesehen!
Elias eilet gleich der Moseskrafft zur hülf!
Gott lis sechsmahl eur lästern mich bereiten,
Das recht im sibnem mahl di Wolk und Erde ris.
Wer Gottes Kühlzeit hasst, verzehrt im Gottesfeuer.
58.
Verfluchte, steht zum greul, wi ich zum greul gestanden!
Gott gibt mir das Gericht, das er Christinen gab.
Wer warheit und das Recht nach Sodoms art anfället,
Verfalle nun, wi Sodom vor verfihl!
Wir führen über euch der fünffgerichte feuer!
Bebt alle Center, bebt in unserm hauptgebrüll!
Wer mit dem licht nun nicht zutauffen,
Der sei mit feur und schwerd rechtschaffen feurgetaufft.
[244]
Der worte schärf geh zu des wesens schärfe!
Di Erd erfährt den ernst, den Gott in uns ausredt.
59.
Verdammtes Schamgeschlecht der Huhrer und Ehbrecher!
Auf, auf, zur antwort auf, di ihr mich hochbeschuldt!
Wer sucht di wunder doch im wunder zubesudeln?
Wer schilt den Loth, als Gotteswunder spilt?
Hervor, du schöner Geist! Leg ab di Engelskleider!
Wer, liber, bistu nun? Was ist, das du dich BERGST!
Nein, nein! Du must zur grossen Probe!
Sechshunderttausend filn dadurch in Israel.
Dein reden bringt dir ewiges verstummen:
Wer nur di schalen schätzt, verlihrt mit Recht den Kern.
60.
Unseelger Heuchelstamm, der stets nach zeichen suchet!
Auf, auf! Zum zeichen auf, das ihr so lang gereitzt!
Wer sah das zeichen nicht, nach dem der Erdkreis seuffzte?
Wem his es nichts, von dem Alls figurirt?
Heraus, du heilger Hauf! welch haufen der Gesichter?
Wi, selbstverbrochner Ast? Wo, liber, ist dein stamm?
Halt, halt! Du sollst so nicht von dannen!
Du hast dem widerstrebt, was millionen stürtzt!
Dein Zeichen lehrt durch schrekken di Bekehrung.
Du bist kein Zeichen Dir, wann du das Zeichen wirst.
61.
Warhafftigs Lügenvolk, dem Gott stets lügenhafftig!
Auf, auf! Zur warheit auf, di ihr ja feurig libt!
War dises Lügen dann, wann Gott euch busse gönnet?
Wann Gott euch strafft, weil er nicht straffen wolt?
Herauf, du gutt Geschöpff! Vom wem entsprung dis böse!
Wo bleibt Gehorsam doch? Wi, bistu nicht gewarnt?
Auf, auf! Du solst di Warheit finden!
Weil du zum feuer fleugst, so lern, obs feuer heis.
Entzünd, entzünd in dir di Kühlweissagung!
Das virtzig deiner Bus ging dir mit Sechtzig hin:
Das einundsechtzig wird dich schrekklich nun aufschlukken.
[245]
62. Waldsteinsses Heldendrei der Amstel, Tems undSeyne!
Weicht den Dreihelden, weicht mit Gottes güldnem Schwerdt.
Der spis ist mehr geschärfft, als er dort war geschärffet,
Weil wesen hir nun leiblich gleich ankommt.
Vom Himmel kommt di kron: si duldet gantz kein spotten!
Der Himmel kämpfft vor mich und schlachtet meine Feind.
Di Waffen sind des Goldreichs gülden:
Im Himmel gepolirt zu einem ewig reich.
Stekkt ein eur Schwerd! Es thut euch selbst den schaden!
Fallt Wallensteinisch hin zum vorbild eurem Herrn!
Das Zweiundsechtzig bringt das end den Babelswaffen.
63.
Wacht, wacht, ihr Völker, wacht! Eur Jesus zeucht vorüber!
Di Boten gingen vor im Himmel und auf Erd!
Der Weltprintz mus herab in allen Elementen!
Drum fängt er an ein so höchstbluttigst spil.
Wacht, Sonne, Monde, Stern! Es nahet eur Erlöser!
Drum geht solch brechen an im Himmel aller Orts.
Wach, Erde, wach! Du must zum stande,
Darinn du stundst vorm fall, dem Eden gleich erhöht!
Zum Abgrund, Drach! Hir ist di Kett und Sigel!
Wer sich mit dir verläufft, verbleibe dein Gesell.
Das dreiundsechtzig zeigt des Schöpffers eigne werke.
64.
Xerxirstu, Amsterdam, vor deine Kaiserkrone!
Si geht an mich, nicht dich! Merk auf di Signatur!
Mein himmlisch Wappen hält vereinigt di drei Kreutze,
Di du zertheilt mit einer Kron besitzst.
Du hast von Gott di ehr zu seiner ehr empfangen,
Das unser Kühlreich ward in dir gefigurirt.
Das Rothweisblau in deinen fahnen
Bezeichnet unser Reich, das himmlischRothweisblaut!
Misbrauche nicht im Centrum deines segens!
Es schallt aus dir di stimm des Kühlbunds in di welt!
Das Virundsechtzig frisst di kinder des verderben.
65.
Xerxirstu, London, so vor deines Reichs drei kronen!
Si sind im Friderich schon längsten mir geschenkt.
Vom Himmel kommet mir auch deine Ros und Lilge:
[246]
Dein Einhorn ist des Josephs Signatur.
Di Jungfraw gibt ihr Erb nun ihrem rechten Jacob:
Der falsche Jacob hat sein virdtes glid erlangt.
Dein Withall wird an mir sich brennen:
Sein bluttstrom trifft ihn selbst, dehn es mit Rom auslässt.
Dein Kohlmann ist dem Kühlmann längst gewichen:
Du bist mein zeuge selbst, wi Rom in dir verging.
Das fünffundsechtzig bracht di nacht den Dreikohlmännern!
66.
Xerxirestu, Paris, vor deines Reichs Dreililgen!
Das London nahm si längst: es gibt si mir mit sich.
Mein Wappen trägt di Lilg in voller safft und wurtzel,
Di mir Gott gab, als si verwarf dein Saul.
Vom Himmel ist mein Recht zur eusern Ros und Lilgen:
Und was euch beiden ward vom Höchsten zugetheilt.
Dein Saul wird mir den Zepter lassen,
Wi er dem Schleuderstein den Goliath vor lis.
Sein Endor zeigt den Drabitz und verzweifeln,
Das er weissagt ihm selbst, als er zum Kühlmann eilt.
Das Sechsundsechtzig wird uns sibensibensiben.
67.
York kam in Amsterdam zu dem zehneinem Kreutze,
Als ich zum fünfftenmahl mein Amsterdam betrat.
Sein feuer muste mir mein goldschwerd hochbewähren:
Imehr es prüfft, i höher ward sein glantz.
Das Sibtzigdrei und vir gab mir des Vatern Zeichen:
Das Neunundsibtzig bringt di Seelische Figur.
Das Achtzig gibt des feuers wesen,
Welchs von dem Mai bis Mertz di gantze Welt erschrekkt.
Das Achtzigdrei gab des Gesätzs hauptwesen;
Bis virundachtzig dis in Drabitzs fünff einführt.
Das Sibundsechtzig schenkt des Kühlreichs erste Krone.
68.
York kam in Londons Ros zu dem zehneinem Kreutze,
Wann ich zum fünfftenmahl mein London schnell betrat.
Sein Licht durchleuchtet mich mit tausend Lichteswundern,
Und kühlte mich, wi es von mir gekühlt.
Das Sechsundsibentzig gibt mir des Sohnes zeichen:
[247]
Das Neunundsibtzig bracht di geistische Figur.
Das Achtzigein gab recht Lichtswesen,
Darüber Satanas mich wesentlich bestürmt.
Das Achtzigzwei gab uns der Lib hauptwesen,
Bis Virundachtzig dis in Drabitzs fünff einführt.
Das Achtundsechtzig schenkt des Kühlreichs zweite Krone.
69.
York kommt in dem Paris zu dem zehneinem Kreutze,
Wann ich zum fünfftenmahl mein Lilgparis betret.
Sein feuerlicht hat mich geprüfet und erleuchtet:
Zum thron und kron gegeben Gottesstoff.
Das Achtundsibtzig gab des Heilgen Geistes zeichen:
Das Neunundsibtzig bracht di leibliche Figur.
Das Achtzigein gab feurlichtswesen!
Drum waren wir in Genf verrathen und verkaufft.
Das Achtzigzwei beginnt das Kühlhauptwesen,
Bis es di Fünfftzehnreis ins Drabitzs fünff einführt.
Das Neunundsechtzig schenkt des Kühlreichs dritte Krone.
70.
Zum Abgrund, Höllscher Drach! zum Abgrund,Römscher Drache!
Di grosse stund ist da! Ich komme auf euch zu.
JehovahJesus gibt von seinem stuhle flügel:
Di deine list in Adam mir versehrt.
Ich schwinge mich in krafft durch meines Schöpffers stärke
Zum hauptversigeln Dich in Amstel, Tems und Seyn.
Steigt, Zeugen, hi zum neuem Himmel!
Fallt, Sibentausend, fallt, di ihr zum fallen reiff!
Demüttigt euch! di ihr nicht wollt verderben!
Das wesen ist nun da, das Höll und Babel bricht.
Das Sibtzig findt sein end mit unserm virundachtzig.
71.
Zur unruh, Höllscher Drach! Zur unruh, Römscher Drache!
Di grosse stund ist da, das Christ sein Reich anfängt.
Vom Himmel kommt sein Heer, bekleidt mit weisser Seide!
Herab, ihr Beid, aus Himmel und aus Erd!
Antworte, Falsche Schlang, vor meines Adams fallen:
[248]
Vor deinem eignem trib, der dich zum Teufel macht.
Erfahre selbst des Abgrunds fallen,
Das dir versigelt blib, bis du versigelt wirst.
Das Römsche Thir sei hir auch dein Gefehrte!
Dann gründ durch tausend Jahr den abgrundsabgrundsgrund.
Das Einundsibtzig endt mit unsermFünffundzwantzig.
72.
Zusigle, GottGottGott, was hir dein Knechtchen singet!
Jehovah, es ist dein, zu deiner eignen ehr!
Dein Jesus hat es theur mit seinem blutt erworben
Vom Weltbeginn bis auf den letzten Punct.
Versigle tausendfach des Jesusgeistes gaben,
Das alle Welt dich merk, und alle hölle schrekk!
Entsigel uns di Ewikeiten!
Unendlich sei di frucht aus der unendlich saat.
Imehr du gibst, imehr wird dein empfangen.
Gottlob! Gottdank! Gottpreis! Triumf! Halleluja!
Das Zweiundsibtzig würkt der beiden Drachen ende.
Der 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 13. (28. 103.) Kühlpsalm

Grosaufbot, darinnen er zum Erstlinge der Jesusmonarchi des Kühlmannsthumes insonderheit aufbot di Kaiser, Könige und Printzen des Niderlandes, Grosbrittaniens, Frankreichs, Portugalls, Spaniens, gantz Africens, Palestinens, mit allen Eilanden des Mittelländischen Meeres und gantzen Oceans: ingemein aber alle Lande bis an des Pabstes untergang, und der Türken bekehrung in drei Theile zum grossem Hauptkrige des sechsten allgemeinen Gerichtes schid; zu Amsterdam im Julius 1684.


1.
Ihr Erstling Jesuels, sibzehnes Niderland;
Britannsche Königreich; Frantzösche Monarchi;
Du Ort, den Portugall; den Spanien umschrenkt;
Peninsul Africens mit deinen Millionen;
Egypten, Mohrenland, Canare, Madagascar:
Du heilig Land, des Davids Sitz,
Und meines Salomons ruhausgestrekkte Gräntze!
Auf, Auf! Bereitet euch zum Abend diser Welt!
Vollführt, vollführt JehovaJesus Wort,
Das er so längst bezeugt durch Wunder und Propheten!
[249] 2.
Erkohrnes Kühlmannsthum, des Kaiserthumes fall!
JehovaJesus wählt den Frantzen Ludewig
Durch Drabitz den Prophet zum A.M.A.L.ekks Gericht!
Er gab ihm macht und stärk dem Leopold zum zeugnis.
Allein er that als Saul, vergas des Schöpffers willen,
Das Samuel auch ward erwürgt
Vom bluttgem Leopold, weil er den Ludwig keisert!
Auf, Auf! Vernehmet nun, was Kühlmann euch befihlt,
Den endlich Gott stat des verworffnen rif;
Dem Zepter, Kron und Thron Sauls ungehorsam reichet.
3.
Herr Jesu, Sprich durch mich, was ich aussprechen sol!
Aufbite selbst dein Volk, das du durch mich aufbitst!
Dein ist nur Kron und Thron, den du nur widerbringst,
Als Vater Adam hat auf ewig ihn verschertzet!
Dein ist, was du mir gibst! Dein sol es ewig bleiben,
Was du im geist durch mich regirst!
Ich bin dein Werkzeug blos! Las dich in allem sehen,
Wi vor dein Vater ward in deinem Werk gesehn!
Verherrliche, den du im geist gebahrst,
Das dein allein di ehr im Himmel und auf Erden!
4.
O Völker, Merket auf von nah und in der fern!
Jehovah gab di Erd dem Adam zum besitz,
Das er beherrschte si zu seines Gebers ehr!
Mein Jesus, Gottes Sohn, der eingebohrne Gottes,
Das Wort, das selbst war Gott, und uns als Mensch erlöset,
Gibt mir di Erd zu seiner Ehr.
Das Recht, das Adam hatt von seinem Gott empfangen,
Ist Adams Sohn durch Jesum neu ertheilt.
Was alle Welt von anbeginn gesucht
Durch alle tausende, dis ist nun einzuerndten.
5.
Unendlich ist der strahl, durch Jesu strahl bestrahlt,
Der in mein hertze fihl aus meines Jesu hertz:
Er wird erleuchten euch mit Weisheit und Gericht
Nach Gottes eignem Rath, den Jesus selbst verklähret.
Di Weisheit zeiget uns der Wunder Wunderspigel
Im himmlischem Original:
[250]
Gerechtikeit di lässt dem Babel ihre länder,
Bis der Propheten Wort durch alles höchsterfüllt.
Der höchste Frid ist offen unserm Land,
Wann höchster grimm und Krig dort Babylon zerschellet.
6.
Auf, auf, mein Amsterdam! Auf, London! Auf, Paris!
Auf, Lissabon! Auf, Fess! Alcair! Jerusalem!
Bereitet, Siben, euch zum Erstling unser Städt,
Weil Gott euch dise würd vor andern Städten schenket!
Vernehmet das gebot, das euch mein Jesus gibet
Durch seinen Sohn und euren Printz!
Gehorsamt voller lust, eh unser Goldschwerd schneidet,
Durch das in einer nacht, der uns verschmäht, verging.
Gott gib mir krafft und meines Jesu geist,
Das weder Geist noch Mensch mir seinen schlus wird hindern.
7.
Iehovah sei eur Gott, den Moses hat bekand!
Mein Jesus euer Christ nach der Apostellehr:
Der heilge Geist eur licht nach der Kühlbücher grund.
Der Vater sei im Sohn als wahrer Gott geehret,
Und sei zugleich der Sohn im Vater angebeten
Als Gott mit Gott dem Heilgem Geist.
Kein ander nahm noch Gott erschall aus euer lippe,
Wi auch kein ander Gott noch war noch ist noch kommt.
Gott Vater, Sohn und Geist sei euer Gott:
Nach dessen Bild der Mensch ist einer, doch dreieinig.
8.
Habt, Völker, Gott als Gott, und betet als Gott wil!
Werfft alle glauben weg, di Gott euch nicht gebeut!
Der einge Gott sei Eins in ider Nation!
Ein einger Gottesdinst mit einerlei Maniren
Sei aller Gottesdinst in idem Land und sprache!
Ein Gottesdinst, der vom Gesätz
Und Evangelium als Kühlbund ausgegangen,
Wi Gott der Heilge Geist vom Vater, Sohn ausging!
Di Predigt, Tauff und Abendmahl sei Eins,
Wi Jesus Christus si vor unsre Kühlzeit ordnet.
9.
Ein nahmen werde nun der nahmen ider zung!
Hasst euren unterscheid! Seid Brüder allesamt,
Von einem Stamm erzeugt, von einem Christ erlöst!
Eur nahmen, Israel, und euer nahm, ihr Christen,
[251]
Verschmeltze völlig nun zum nahm Jesuelitter;
Zum nahmen, der von Israel
Und Christen wesentlich als Jesusfrucht geflossen,
Wi Gott im anfang euch zu seinem bildnis schuf.
Ein Fürst und Volk und einerlei Gesätz:
Jehova Jesus Gott und Kühlmann euer Kühlmann.
10.
Scheinchristen, leget ab di Menschennahmen gantz!
Wir dulden keinen nicht, noch minder Menschentand!
Was nennt ihr euch vom Mann? Von tauffen, zittern, lehr?
Von disem oder das? Vom euserm oder innerm?
Was gutt im Waldus war, im Wiclef, Hussen, Zwingel,
Luther, Calvin, Comen, Rothe,
Dis steh geläutert aus zum nutzen aller Völker
Als eine Jesusfrucht, dem Pabstthum stets zur scham!
Was nicht bestund in unser feuersprob,
Dis sei vergessen gantz, im feuer Gott geopffert.
11.
Umwerfft di falschen schlüss und eigne bünd und sünd
Mit denen allen ward das Schrifftbuch hochbeflekkt,
Das ein Gewissenszwang stat Warheit eingesätzt.
Di Schrifft sei eins im text und ihrer Übersätzung!
Seid, Manche Lesungen, der Nachzeit gar verborgen,
Weil Gottes Geist den Text selbst reint!
Werfft di Capittel weg mit allen den Versiculn,
Mit ider eignen gloss und den Summarien!
Kein Wort sei zu noch ab dem Gotteswort,
Das eine einge Schrifft vor di Jesuelitter.
12.
Schafft allen Zwispalt ab um dis und jenes Wort!
Lasst selber Gottes Geist eröffnen euch di Schrifft!
Geht in di Libe ein, di ide Sect verlohr.
Di Libe waristwird zur heilgen Schrifft der Schlüssel:
Gebet schenkt euch di lib in einfalt und Gehorsam.
Gott wohnt in euch als seinem Wort,
Wo ihr sein Wort in euch durch Jesuswort gepflantzet.
Ihr habt in euch di Schrifft, di euch di eusre klährt,
Und tausendfach zur eusern Schrifft euch führt,
Weil si zur innern der grosse Hauptprobirer.
[252] 13.
Was heut verdunkelt ligt im alt und neuem bund,
Dis klähret völlig auf das Kühlungsordnungsbuch.
Mein Jesus pflag mit Uns in Drabitz seine lust,
Wann er mit ihm vorspilt, was wir ausführen sollen.
Wi Drabitz predigt, taufft, das Abendmahl austheilet,
Den König salbt, ausrufft und ehrt,
Zum Türkschen Kaiser zeicht, den eid mitthut in Olmitz,
Nach Ulm, nach Lipnik kommt, persönlich rath ertheilt!
Singt, fastet, schreibt, list, betet, widerlegt:
So ist Uns nun zuthun nach allem disen muster.
14.
Itzt wird Kotterus ernst als wahrer Kühlprophet
Zum König Friderich nach Breslaw abgesandt!
Nun eilt er nach befehl, weil er siht seinen Sig,
Das Friderich Gott lobt und merkt auf seinen warnung!
Itzt bringt Christin den brif, den si so lang geschriben,
Und übergibt, was Gott befahl:
Itzt sihet Drabitz aug in Breslaw seinen Segen:
Versteht, warum zu ihm in hochteutsch Jesus sprach.
Er gibt di stimm und wählt vor aller Welt,
Weil er nun völlig siht des Glaubens krafft-geheimnis.
15.
Recht schämt sich Ferdinand nun seiner Kaiserwahl,
Als Kotter sätzt di Kron aufs haupt dem Friderich,
Und Sachsen fället ihm, wi auch beim Drabitz, bei!
Recht geht nun Friderich halb schlaffend zu der Krönung,
Ob Ost und Norden rufft und alles voll gesichter,
Wi es Christine leiblich siht!
Recht wolte Drabitz flihn, und hat genug verschüttet,
Durch Leopoldus trug das Kaiserlich gerücht!
Nun schmekkt er erst di Kostbarkeit und süss!
Selbst Jesus führt nun A.V.S., was er ihm vor verheischen!
16.
Der ernst zu Mosen rufft und zur Apostellehr,
Empfängt den Kühlbund bald, der beiden Bünde Frucht.
Wer nun auf Mosen schreit, und Jesum selbst verwirfft,
Den wird selbst Moses streng am jüngsten Tage richten.
[253]
Wer Drabitz heut verwirfft, der hat sein heil verworffen;
Er kreutziget den Jesusgeist.
Kein einger lebe mehr im gantzem Kühlmannsthume,
Der Jesum Christum mehr zu lästern untersteh,
Sonst frisset ihn der fluch augblikklich weg!
Das Feuercentrum wird mir meine Völker läutern.
Der 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 14. (29. 104.) Kühlpsalm

Grospardon, damit er zum Erstlingen der Kühlmonarchi einlud alle seine sibene Folter, Verkäuffer, Feinde, mit voller Pardonirung, Vergessung, Verzeihung; zu Amsterdam an seinem 15 Prophetischem October 1684.


1.
Thut Busse, Feindlich Volk! Das Kühlreich ist gekommen!
Mein Vater pardonirt euch all um Jesu bitt!
Vergebung wird itz allen angeboten,
Zum zeichen, das genaht der Fridfürst zu dem thron.
Wer nun di Zeit versäumt, wird sich sehrhoch versäumen,
Weil sich zum letztem mahl das Gnadenthor thut auf.
Di Zornflutt wird sich bald aufschlüssen,
Es ist die Arche zu, wann man di Warheit findt.
Wer itz aus Babel geht in sich und ausser sich,
Und seine schuld erkennt, wird frei von allen schulden.
2.
Kommt, Brüder, di ihr mich in Ost und West gefoltert!
Vermeinet nicht, das wir mehr über euch erzörnt.
Ihr halfet mir durch Gottes siben Proben,
Bis ich si fünfftzehnmahl nach Gotteswill erfüllt!
Wir filen bei der last, so tausendfach gedrükket,
Und schrien auch mit Christ sein Eli voller schmach.
Ihr wustet nicht, was ihr ausrichtet
Im wildem trib der Welt nach euer falschvernunfft!
Kommt, Brüder! Schwester, kommt! Genüsset mit der frucht,
Di ihr durch euren drukk so herrlich aufgepalmet.
[254] 3.
Eilt, eilt, Verkäuffer, eilt! Gott hat es wohl geschikket!
Erschrekket nicht vor mir und meiner grossen macht.
Wi Joseph hat di Gotteshand erkennet:
So auch erkenne ich das wahre Josephsspil.
Wir wollen euch in treu nach idem stamm versorgen,
Das euch di theurung nicht, di Babel trifft, aufzehrt.
Kommt nur getrost! Legt argwohn nider!
Wi Christus mich gelibt, seid ihr in Christ gelibt.
Wir machen alle doch den wahren Christusleib:
Es wird des Treibers trib auf ewigst unsre Zirde.
4.
Werdt beste Freunde, werdt, ihr meine ärgste Feinde!
Erfahrt, erfahrt mein hertz, das es sei voller Lib!
Lasst Christi Gutt eur bitteres durchsüssen,
Und schmekkt durch ihn in Uns der Lilge Rosenruch!
Lasst euer schwartzes blei in euch durch Uns durchgülden!
Was sol di feuersstreng euch gäntzlich schlukken auf?
Das feindlich gifft gehöhrt dem Teufel:
Es ist von ihm, nicht euch, das ihr so wüttend wart.
Es sei nur ihm, nicht euch, dis Wütten zugezählt.
Drum lasst den Teufel selbst auf ewig sich anfeinden!
5.
Bedenket, was geschehn, was täglich noch geschihet!
Ach suchet ernst in euch nach eures fallens grund.
Durchblättert nur di aufgethanen Bücher!
Ihr findet euch und Uns lebendig abgemahlt.
Habt ihr unwissentlich den Christus Geist gekreutzet?
Bekehrt euch wissentlich, und gebet Gott di ehr.
Schlagt auf di brust vor den Kühlwundern!
Folgt, folgt Longinus nach, wi ihr ihm erst gefolgt.
Seht an des Vorhangs ris, der Zeugen auferstehn!
Des Drabitzs Fünfftzig ist mit Achtzig angekommen.
6.
Thut Buss, ihr Heuchler ihr, di meinen ruf bestritten,
Das euch der staar Vergeh, eh ihr zu schanden geht!
Seht Zeichen, Seht, di aller Zeichen Zeichen,
Als ihr kein Zeichen seht, wi Böhme geweissagt!
Ziht aus di Natternzung, mit welcher ihr gestochen!
[255]
Ihr seid vom Satanas vergifftet und verschlangt.
Wir wollen euch umarmen mit erbarmen:
Verzeihen alles gar, was ihr auf Uns geflösst.
Versucht euch in euch selbst, das ihr nicht mehr versucht,
Und von der axt entweicht, di schon am baum geleget.
7.
Verleumder, kehrt zurükk! Wir haben euch geruffen!
Ihr thatet mir gewinn, wann ihr euch schadet hoch.
Kommt, schämt euch nicht zur Neugeburt zutreten!
Gebrauchet eure Zung zu eures Schöpffers lob!
Was ihr gewesen seid, sei alles gleich vergessen!
Ersätzet wuchervoll, was euch verbleibt im feur.
Ach wendet euch in unsers Jesus willen,
Das er in eurem Wort ausrede seine Wort!
Geht zu der Warheit ein, di ewigst euch erquikkt!
Schmekkt, Schmekkt, wi liblich ist der Vater aller Warheit!
8.
Anfechter, Schrekket nicht! Ihr wart di besten Schmeltzer,
Das Gottes Wunder würd aus mir geoffenbahrt.
Ihr Eliab! Erkennt doch eure fehler,
Das Hoffart war in euch, in mir der Gottesgeist.
Ihr falschen Geister, lernt, das ihr mich rein gesifftet,
Ob Satan sich verstellt zum Engel volles Lichts.
Wir sunken gantz in unsers Jesus wunden,
Und worden gantz und gar von Jesu blutt umwallt.
Gefahr ward mir zum Sig in dem Anfechtungserst:
Sein Siben klährte mir des rothen Löwens Virtzig.
9.
Anfechter, der du schmeltzst mein eusers und mein inners,
Was nahmestdu selbst an di falsche Weltfigur?
Als Engel mich mit der Christina binden,
So ging Anfechtung an, dergleichen ni gehöhrt.
Sophia muste nur sich geben dem Sophata,
Das Eva wider würd in ihrem Adam Eins.
Was mengtestdu dich mit uneignen Wundern?
Jehovah rächt das Recht nach deiner eignen müntz.
Du blibst, Falschabraham, ein Beispil aller Welt,
Als auch dein Isaac recht in London ward erstochen!
[256] 10.
Anfechter, seid getrost! Durch Gott ist mein beistehen!
Ich stund in der Figur, darinn kein Mensch noch stund.
Es musten mich nur alle Center prüfen,
Das gutte und das bös, Geist, Engel, Mensch, Freund, Feind.
Sobald Sophatens Seel in meiner Seel entzündet,
Ging auch Sophatens Prob mit der Sophien an.
Der Jüngling hat di Jungfrau doch empfangen;
Di Jungfrau di verlohr sich doch im Jüngling gantz.
Gefahr ward zum Triumf im erstem Buch und Prob:
Ihr inners Siben gab des weissen Löwens zehen.
11.
Verfolger, Kehret um! Ihr habt mir mehr gedinet,
Als meine Brüder mir zum Gotteswerk gedint.
Mein Wandel war weit über eur begreiffen,
Das ich mein Siben hab aus eurem Geitz gehohlt.
Merkt, wi im friden ich, als Gott verhisch, gefahren:
Als euer fallen kam, ward aller augen blind.
Ihr habt mich nicht im sehen können sehen,
Wi ihr di stachel noch, di ausgesät, nicht seht.
Anfechtung gab mein Volk mir im Verfolgungserst:
Es zeigte klärlich an des blauen Löwens Freunde.
12.
Verfolger, der du blitzst auf deinen siben Bergen!
Du filst vor mir in Rom, wi du am ende fällst.
Erzittre nun, das du mir selbst versigeltst
Das Kühlpropheten Fünff nach Roth und Weis und Blau.
Der kluge David hat betrogen dich, Philister,
Er harffte dich zugrund in dem Avenion.
Der Jacob hat von Esau den Kühlsegen,
Der seine Erstgeburt verlis um wenig gelds.
Dein Wappen sigelt zu, O Pabst, mein gantzes Werk:
Es gab mir freien lauff durch alle Römsche plätze.
13.
Verfolger, Zaget nicht! Es sei von Gott vergeben!
Durch Gottes Wunder ward Kotterus doch erfüllt.
Delphin schos fort mit seinem Fridrichsbuche,
Bis in dem Stampold ward di erste Post gebracht.
[257]
Welch toben hegen nicht nun beide Haupwertreter?
Was grosses reitzen folgt vom Osten und vom Sud?
Dis toben würkt das ende disem toben:
Wann auf den stuhl sich recht der Grostürk sätzt:
Des Drabitzs Fünfftzigfünff kommt an mitAchtzigfünff:
Sein Sibundsechtzig wird erfüllt mit Sibundneuntzig.
14.
Ihr Kreutziger, merkt auf, was mich das Kreutz gelehret.
Wir fassten Christi Kreutz im wahrem Christi geist.
Ihr meintet mich von Warheit abzuzihen,
Da ihr am meisten erst zur Warheit mich gebracht!
Gott hatte seinen Rath durch Caiphas Neid beschlossen,
Das er mit meinem Kreutz mich führ ans Kreutz und Zil!
Drum ging mir auf, was mir zuvor verborgen,
Und gab das Lesbos mir di öffnung aller ding.
Ich sahe Gotteshand zum allergröstem Werk.
Mein Virunddreissig klährt des Drabitzs Virunddreissig.
15.
Du Kreutziger, Sih recht, was Pathmus mir entdekket,
Nachdem das Smyrne neu sein zehen hat gespilt.
Der heilge Gott hat freilich dann geöffnet,
Das alle Völker recht zum höhesten versätzt.
Johannes schlos sein Sechs, weil Siben sich entschlossen,
Und unser Kühldrei wird der heilgen Schrifft ihrNeun.
Wir schwungen Uns vom Werde zum Vergehe,
Das sich das ende find im anfang sonder end.
Di Lili gab mir lufft zu der Kühlreiches See.
Mein Achtundzwantzig endt das Grosweltachtundzwantzig.
16.
Ihr Kreutziger, merkt mich im Schiff Constantinopel!
Constantinopel schifft geheim mit mir zum Nord!
Beschauet heut, was mit dem Türk geschihet,
Und sehet tiffer ein, was euch mein Kreutz nun bringt.
Merkt auf Calvarien, wi es den anker stükket!
Seht, eur Calvarien schifft ernst bei mir zu grund!
Gefahr im Kreutz führt mich zum Salems Wunder!
Anfechtung sichelt ab das Falschjerusalem!
Verfolgung di verfolgt das kreutz, das Uns gekreutzt!
Christine Zwantzigacht beginnt mitAchtundzwantzig.
[258] 17.
Beleidiger, Kommt an mein Leiden zubesichten,
Das Gades vorgespilt und Amsterdam vollführt.
Ein Engel kam vor Tessel mir zur hülffe,
Und fuhr ich ein zum Port, da drauf mein Feind verseilt.
Di Angst ward zum Gottlob; Anfechtung zu demJubel,
Weil Seel und Sonne gab der Kühlung Jubel erst!
Dann ward verfolgt der Ursprung aller Proben,
Und zeigt das London mir di Kreutzigung des kreutzs.
Sein feuer schlug zurükk auf Roms Steinfelsen zu,
Als ich mein Jubel hilt zu des Augustus ende!
18.
Beleidiger, Steh still beim mitternachtsgeschenke!
Gebrauche dessen frucht mit Japhet, Sem und Ham!
Di Sanfftmutt ist aus deinem Zorn gebrochen,
Das unser Leiden wird zur Freuden aller Welt.
Wir opffern vor das Volk durch Jesum alle stunden:
Di Sibentausend Jahr sind hir auch siben Tag.
Wer ohren [hat], höhr! Hir geht der Weisheit Uhrwerk,
Da einundvirtzig Jahr, acht monath eine stund!
Zähl di minuten, zähl nach gross und kleiner zahl!
Si schlagen all in mir, wi si in Adam schlugen.
19.
Beleidiger, Kehrt um! Wir wollen euch erfrischen,
Weil ihr geführt zum Frisch, zum Kühlpropheten F!
Di Sonne hat di falsche Sonn durchstochen,
Und gab vom Himmel mir des Kühlreichs apffelgold.
Höhrt an den süssen klang, den Kotter längst anhöhrte!
Di Leidensnoth wis mir erst Fridrichs Sibenglutt.
Anfechtung traf, di mich vor angefochten,
Als sich di Seele naht zu ihres Geistes Kühl.
Das Kreutz ward ein Triumf im virdtem Buch und Prob,
Das wir di Sonne fort in unser Sonne trugen.
20.
Beängstiger, Empfangt auch theil von meiner Libe,
Di Jesus gos in mich mit seinem Lichte aus!
Es gingen an di Wunder mit zehn Monden,
Und kämpfft um unser Fünff der Himmel und di Erd!
Wir überkamen leicht, ob wir gleich unterlagen!
[259]
Gebrechlich Brechende! Lernt, was ihr euch verschertzt.
Legt ab in eil, mit dem ihr mich geprüfet!
Ihr seht und sehet nun, das Satan euch gehetzt.
I näher wir genaht zur wahren Quintessentz;
Imehr hat Uns bestürmt, der ewigst si verlohren.
21.
Beängstiger, Schau doch was tiffer mir ins hertze,
Wi ich mit angst und noth zu der Gefahr genaht!
Erlern, das du dich selbsten aufgeworffen,
Wann Gottesruffen ward als Eigenruff verhöhnt!
Wer gab doch dir di macht, di mir Gott hatt gegeben?
Doch liffestdu vor Gott, und hinderst Gotteswerk.
Drum trage nun vor allen deine schande,
Das du getragen hast der Amstel Falschfigur!
Des Haags sein Donnerstein, der Anthonetten end,
Di figuriren vil dem Libeslosem Hauffen.
22.
Beängstiger, kommt, kommt! kommt, fallet Gott zun füssen,
Di ihr mit meiner angst di Christenheit vernetzt!
Das wesen stund durch neuen Ruf schon offen,
Und gab mein dreissigjahr gleich wesentliche blikk!
Gott sätzte tag und uhr, wi er Christinen sätzte,
Und war ich voll begehr zuschütteln Satans hauff.
Allein es ward durch Gotteszorn verwähret,
Weil selbst mein Volk annimmt der Temse falschfigur!
Wer stis mich dann hinaus? Seht nun eur höllisch Bild!
Der gantze Weltkreis wird di Libeslarv abzihen.
23.
Nothzwänger! Wi verblasst? Verzagt nicht nach verdinsten!
Lernt nur Gelassenheit, wi ihr si mir gelernt!
Eur pressen hat mich herrlich durchgepresset,
Und Gottesernst aus mir zum ernstgericht gezwängt!
Geht, geht vom Satan aus, eh euch di Rach aufzehrt!
Eilt, eilt mit Simei dem David ins gemütt!
Schreit tag und nacht zu Gott um eur vergeben,
Das euch gerechter grimm nicht mit verstokkung treff.
Brecht, brecht den ernsten fluch mit einem kindlich Geist!
Sonst ist es (Ach!) zuspät euch Sündern aufzuhelffen!
[260] 24.
Nothzwänger! Deine Noth ist nur zum spott gemachet,
Weil wir im Geist vollführt, was durch den geist geschiht!
So wenig du den Geist im Geist gehalten:
So wenig wirstu nun verzögern Romesfall.
Der Moses und das Lamm fuhr auf den Geistes-wagen,
Und bringt Elias feur mit seinem Rossen an!
Gleich wi ein Blitz, wird Noth das Rom anblitzen:
Der Treiber fil im Geist, der alle geister leibt.
Wann Gott im Geist auf Rom mit allen Geistern zeucht,
Wird recht mein Kühllid sein ein allgemeines Kühllid.
25.
Nothzwänger in dem Genf! woher dis grosse schämen?
Was hat der Teufel doch durch Rath und Stadt gesucht?
Lasst Brüder, lasst di Wolfeszähne fallen,
Und theilet aus mit mir den Völkern euren raub.
Ihr selber wart an mir lebendige Propheten,
Als Rath und Stadt beschämt abbittung willig that!
Polieret recht, bis ihr euch auspolieret;
Sonst fährt auf euch das Schwerd, das euch in bluttpoliert.
Werfft, Brüder, di Vernunfft dem glauben zu dem fus!
Der Joseph trägt mit recht sein güldnes Weis undBlaues.
26.
Gefährliche, Thut Buss! Ihr woltet feuer speien,
Doch euer Rachen ward durch Gotteskrafft gesperrt!
Ich schri zu Gott! Gefahr di war gleich über,
Das ihr habt Gottesschutz auf aller seit vermerkt!
Imehr ihr nidriget, imehr ward ich erhaben!
Ihr raubt den schatten hin, so gab mir Gott di sach!
Ein ider mus von Kron und Thron weissagen!
Es trug mein Bileam zum Zeichen Blau und Weis!
Der Tag, da Friderich beim Kotter ward gekrönt,
Bekleidt ihn zur figur, wi mich gleich heut das wesen.
27.
Gefährlicher, weh, weh mit deiner falschen Rotte!
Was warfstu dich vor mich so närrisch tollkühn auf?
Schau, wo du stehst? Wo du wirst ewigst stehen?
Dein falscher eigenwitz bringt dir den hauptverderb.
Was botstu selbst dich an, als du dein eignes suchtest?
[261]
Wi treulich warnt ich dich, eh du so schädlich filst?
Nun schlägt nach dich des Höchsten eiferwetter!
Jehova Jesus gibt dir deines Dibstahls lohn.
Du bleibst ein greuel nun vor ide zung und Volk:
Dein eignes Tochterkind hat Amsterdam besudelt.
28.
Höchsthauptgefährlichste, di noch der Mond betauet!
Mein Mond nahm ab und zu mit höchsterHauptgefahr.
Wi wunderlich ist mirs, mein Gott, ergangen?
Wanns möglich, war ich nun verrathen und verkaufft!
Anfechtung gibet mir des Kühlbunds zweites Jubel!
Es mus mir doch der Mond verbleiben ewigst voll.
Das wesen geht mit der Verfolgung offen,
Das von der Seel und Geist der Kühlungsleib bricht vor.
Di Noth wird zum Triumf in sibnem Buch und Prob!
Der Proben Hundertfünff, Triumf, ist weggewichen.
29.
Thut Busse, weil hoch zeit, ihr siben Hauptprobirer!
Durch meines Jesu hülf verbleibt mir Kron und Thron!
Mein läutern sei euch allen stets vergessen,
Wo ihr vergessen wollt, was Gottes Kühlzeit trübt!
Thut aug und hertzen auf um Gottes Ruf zusehen,
Wi er zum drittenmahl bewege Pol und Erd!
Di zeit ist da der Türken, Juden, Heiden!
Geht schnell mit ihnen ein, eh euch der Zorn ausfegt!
Weicht von dem Misverstand, der euch bisher bewolkt,
Das Sonn und Mond durchbrech in euch zur Sonn und Monden.

Kühlnachklang,

An Propheten und Prophetinnen, Freunde und Feinde, Fromme und Sünder, Gutte und Böse, zur ewigen warnung und zeugnis.


Erwähle, Menschenkind, was dir nunmehr gefällt!
Du findst den höchsten Freund und Feind auf diser Welt.
Des Lammes Sanfftmutt wird zum allerhöchstem kund!
Des Lammes eifer reisst dir Himmel, Erde, grund!
Di Kühlzeit brennet gantz im lauterm Libeslicht!
Di Kühlzeit brennet gantz im lauterm Ernstgericht!
Der 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[262] Der 15. (30. 105.) Kühlpsalm

Ein sibenfaches Triumffünfftzig bei ausgang der 7 Proben und ankommung des 15 Jahres, 15 Reise, der dritten Krone, der dritten Siben: Triumffgejauchtzet zu Amsterdam gleich früh am 1 sechszehndem Prophetischem October, den 20 Aug. 1684, darauf er losgerissen, von tag zu tag gewachsen, zum Hause Israel geführet und alle wunder nacheinander gefolget.


1.
Triumf! Nun kommet an! Triumf! der Kühlungsausgang!
Triumf! Nun sihe auf! Triumf! du Christenvolk!
Triumf! Das Himmelsheer! Triumf! das steiget nider!
Triumf! Der rechte Held! Triumf! geht an der spitz!
Triumf! Das feuerschwerd! Triumf! des feurgen Cherubs!
Triumf! geht aus dem mund! Triumf! weil Christ erscheint!
Triumf! der Ost und Nord! Triumf! erlangt di hülfe!
Triumf! Sein flüchtiges! Triumf! ist nun dahin!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! desKühlmannsthumes!
Triumf! nun hegt der Kreis! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
2.
Triumf! Seht, Völker, seht! Triumf! di hand von oben!
Triumf! Di Siben Stern! Triumf! stehn um den Mond!
Triumf! Nun brüllen recht! Triumf! di siben Löwen!
Triumf! Das eusre wird! Triumf! des innern schutz!
Triumf! Das inner wird! Triumf! des eusern wesen!
Triumf! Drum scheint di Sonn! Triumf! aus ihrem Mond!
Triumf! und gläntzt der Mond! Triumf! aus seiner Sonne!
Triumf! Di Finsternis! Triumf! ist gantz hinweg!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! derKühlungsordnung!
Triumf! Nun schallen recht! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
3.
Triumf! Wir gehen aus! Triumf! von unser enge!
Triumf! Weil Ost und Nord! Triumf! uns kühlt undfrischt!
Triumf! Das Sibenjahr! Triumf! und virundachtzig!
Triumf! Verflos durch Gott! Triumf! das wir nun frei!
Triumf! Man band mich recht! Triumf! mit derChristine!
Triumf! In Ost und Nord! Triumf! um Ost und Nord!
Triumf! Wir lagen dar! Triumf! als ni geruffen!
[263]
Triumf! Nun kommt der glantz! Triumf! Nun stehn wir auf!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! des Kühlungsbundes!
Triumf! Stimmt, Völker, stimmt! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
4.
Triumf! Das Engelpaar! Triumf! des Ost und Nordens!
Triumf! erscheinet neu! Triumf! Zur neuen krafft!
Triumf! Es lösen auf! Triumf! di mich gebunden!
Triumf! Si klähren mich! Triumf! vor aller Welt!
Triumf! Nun lernet man! Triumf! di Gotteswege!
Triumf! Auf denen ich! Triumf! So hülflos stund!
Triumf! Nun schämen sich! Triumf! di mich beschämet!
Triumf! Si schrekken hoch! Triumf! di mich geschrekkt!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! der Kühlungszeiten!
Triumf! Das Osten bringt! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
5.
Triumf! Zehnstädte lernt! Triumf! mein wunderreisen!
Triumf! Dreiländer, kennt! Triumf! mein fünfftes mahl!
Triumf! Lernt, Freunde, lernt! Triumf! wer ihr gewesen!
Triumf! Mein glauben bleibt! Triumf! zur Gottesehr!
Triumf! Mit Sion war! Triumf! auch mein vertreten!
Triumf! Um Sion war! Triumf! mein wundergang!
Triumf! Der Sohn empfingt! Triumf! der Mutter glükke!
Triumf! Di Mutter hält! Triumf! des Sohnes Sig!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! derKühlungsmänner!
Triumf! Das Breslaw singt! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
6.
Triumf! Jehovah hat! Triumf! mich wohl geläutert!
Triumf! und Jesu werk! Triumf! mit mir gebildt!
Triumf! Gott hat gezählt! Triumf! zuvor mein flihen!
Triumf! Und es gezeigt! Triumf! durch den Prophet!
Triumf! Mein Schöpffer lis! Triumf! mich nur ein kleines!
Triumf! Bis völlig ich! Triumf! geläutert würd!
Triumf! Gott schmeltzte mich! Triumf! mit siben proben!
Triumf! Das ich erbaut! Triumf! ihm seine Stadt!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! der Kühlpropheten!
Triumf! Das Norden klingt! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
7.
Triumf! Jehovah macht! Triumf! mich nun zum wunder!
Triumf! Er führet mich! Triumf! ins Ehrenlicht!
Triumf! Mein dunkel wird! Triumf! zu einer Sonne!
Triumf! Weil Jesus mich! Triumf! mit sich durchsonnt!
[264]
Triumf! Es fallen weg! Triumf! di band und ketten!
Triumf! So Bosheit mir! Triumf! offt angewünscht!
Triumf! Gott wird gesehn! Triumf! der mich bewahret!
Triumf! Als mir gefahr! Triumf! ist dar so vil!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! der Kühlungsländer!
Triumf! Der Ost und Nord! Triumf! triumftriumpftriumfet!
8.
Triumf! Gott wird erkand! Triumf! nur recht dreieinig!
Triumf! Wi auch sein bund! Triumf! dreieinig wird!
Triumf! Ost, Nord, West, Sud! Triumf! siht nun den Vater!
Triumf! Das er im Sohn! Triumf! untheilbar eins.
Triumf! Er siht zuerst! Triumf! den Geist ausgehen!
Triumf! Und lernt di Schrifft! Triumf! nun recht verstehen!
Triumf! Das Kühlbuch schleust! Triumf! recht auf di bücher!
Triumf! Der Kühlbund geht! Triumf! von beiden aus!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! der Kühlungsbücher!
Triumf! Der Pol und Erd! Triumf! Triumftriumftriumfen!
9.
Triumf! Nun siht der kreis! Triumf! di Gottesgerichte!
Triumf! der Ferdinand! Triumf! wird recht erkennt!
Triumf! Di Babelshuhr! Triumf! ist aufgedekket!
Triumf! Weil selbst der Herr! Triumf! den Pabst aufdekkt!
Triumf! Der Nord ist dort! Triumf! der Ost ist kommen!
Triumf! di Gottesstimm! Triumf! rufft beide heer!
Triumf! das virreich fällt! Triumf! mit seinen Päbsten!
Triumf! das beider thron! Triumf! zersplittert gantz!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! zumKühlmannsthume!
Triumf! Nun hegt Ost, Nord! Triumf! triumfstriumfstriumfe!
10.
Triumf! das Win und Rom! Triumf! ist voll gebrülle!
Triumf! Itzt triffet si! Triumf! der Heilgen blutt!
Triumf! Si schreien nun! Triumf! was ausgeschrihen!
Triumf! das Gottes Rach! Triumf! sei recht vollführt!
Triumf! di Völker sind! Triumf! im kühlen jauchtzen!
Triumf! der Treiber ist! Triumf! der kinder schertz!
Triumf! des Lammes zorn! Triumf! wird sanfft gestillet!
Triumf! Weil Gotteswort! Triumf! in alls erfüllt!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! ZurKühlungsordnung!
Triumf! Nun schallt Ost, Nord! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
[265] 11.
Triumf! Nun siht der kreis! Triumf! di Gotteswege!
Triumf! Printz Friderich! Triumf! kommt recht an tag!
Triumf! Er grünt aufs neu! Triumf! als Gottes Ölbaum!
Triumf! Weil Jesus ihn! Triumf! im Kühlmann rufft!
Triumf! der Nord und Ost! Triumf! sind ihm zu dinsten!
Triumf! Si führen ihn! Triumf! als eine Braut!
Triumf! Das Fünffreich wird! Triumf! recht angerichtet!
Triumf! Weil Jesus mir! Triumf! schenkt seinen thron!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! ZumKühlungsbunde!
Triumf! Ost, Nord stimmt recht! Triumf! Triumfstriumfstriumfe!
12.
Triumf! Wir gehen nun! Triumf! mit Friderichen!
Triumf! Unwissend selbst! Triumf! wi mir geschehn!
Triumf! Wir gehen fort! Triumf! als mit Figuren!
Triumf! Weil A.L.L.E.S. spilt! Triumf! mit uns Figur!
Triumf! Wir gehen gleich! Triumf! Zur dritten Krone!
Triumf! Geruffen hoch! Triumf! und hochbeschwert!
Triumf! Es ist mir gleich! Triumf! Figur und wesen!
Triumf! Gott ist mit mir! Triumf! Es bleibt sein werk!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! Zun Kühlungszeiten!
Triumf! Ost, Nord das bringt! Triumf! triumfstriumftriumfe!
13.
Triumf! Wir dringen durch! Triumf! in Jesusnahmen!
Triumf! Wir drangen weg! Triumf! was mich bedrängt!
Triumf! Es hülfet mir! Triumf! Jehova Jesus!
Triumf! Sein ist, was ward! Triumf! Sein wird, was ist!
Triumf! Wir schikken Uns! Triumf! Zur fünfftzehnreise!
Triumf! Mein fünfftzehnjahr! Triumf! baut Babelsgrab!
Triumf! der bluttig strom! Triumf! ist längst verschlukket!
Triumf! des Drabitzs Tod! Triumf! tödt Leopold!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! ZunKühlungsmänner!
Triumf! Ost, Nord das singt! Triumf! triumfstriumfstriumfe!
14.
Triumf! di Krone lässt! Triumf! sich von dem Himmel!
Triumf! dann gibt si erst! Triumf! der Ost und Nord!
Triumf! Ihr feurigs band! Triumf! entdekkt ihr wesen!
Triumf! der Heilge Geist! Triumf! umflammt sein Reich!
Triumf! Im Vater stund! Triumf! der Davidszepter!
[266]
Triumf! Im Sohne steht! Triumf! der Constantin!
Triumf! Im Heilgem Geist! Triumf! sind diKühlmänner!
Triumf! Si gehen aus! Triumf! vom Vater, Sohn!
Triumf! O Kühltriumf! Triumf! Zun Kühlpropheten!
Triumf! Ost, Nord das klingt! Triumf! Triumfstriumfstriumffe!
15.
Triumfftriumfftriumfft, ihr Himmel und ihr Erden,
In unserm Gott Gott Gott, der Götter eingem Gott:
Sein ist allein der Sig: Sein ist allein di Ehre:
Di Ehrenehrenehr in zeit und Ewikeit:
Triumfftriumfftriumfft, ihr Engels Reiche:
Voll Gott aus Gott in Gott vor Gottes Majestät:
Triumfftriumfftriumfft, voll Jesus Jesus Jesus,
Ihr Väter, Brüder ihr, di ihr bei Gott schon wohnt!
Triumff, Pol! Erd, triumff! Auf, Engel, Geister, Menschen!
Es schall und halle der Triumffstriumffstriumff ohn

AUSGANG.
Achtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[267] [271]Achtes Buch

[Vorrede]

1.

Durch die Genade des Dreieinigen Jehova Jesus Tsebaoth, Seelische, geistische, leibliche speisung, tränkung, beherbrigung, bekleidung, besuchung, losgebung allen seelischen, geistischen, leiblichen hungrigen, dürstigen, gästen, nakkten, kranken, gefangenen aller neun graden der dreistände zum Jesuelischem grus!


2.

Nachdem di zeiten herbeikommen des Endes aller Monarchien, und sich das Vorspil des Sibenden Gerichtes in dem annahendem Sechsgerichte vollkommen modelt, so bricht ans Tageslicht mein Kühlpsalter in der Achtgestalt zum zeichen, Wunder, Erstarrung aller Geschlechter.


3.

Nachdem mein König, Prophet und Prister, Jesus Christus, mein Herr und mein Gott, in seinem Knechtchen durch di Wunderwege der 105 Kühlpsaltersproben genugsam seelgeistleiblich gehungert, gedürstet, entherbriget, entkleidet, gekranket, gefangen; so offenbahret er plötzlich, dass es seinem eigenem Sohne dises alles; und ihrem von Gott ewig gegebenem Printzen angethan.


4.

Nachdem meine Paradeisreise des 5 Kühlpsalmes, durch die 7 Proben der drauferfolgten 105 Kühlpsalmen, zum vorbilde der Adamischen 7 Jahrtausende, gewaltsam verzögert: so gehet endlich hervor der 6 Kühlpsalm mit dem III, und beginnet zuerst nach II Jahren mit Ostern wider, was Ostern vor II Jahren nach Gottes Rath bedekket.


5.

Nun kommet offen mit dem 24 Prophetischem October der Göttliche Endzwekk aller solcher Verborgentheiten, das ewige Reich Jesuels, als es mit der Prophetin Christina am 24 October 1628 so geheim bezeichet, nach ihren so schrekklichem 21. 22. 23. October, der sich in unserm Prophetischem schrekklich genug ausgehüllet.


6.

Von nun an wird das geheimnis des Allmächtigen vollendet werden, weil sein göttlicher termin erschinen! Von nun an werden wir mit himmlischen augen nachsehen den Patriarchen, Propheten, Aposteln, Kühlmännern, weil das himmlische Reich sich bildet!


7.

Wundert euch nicht, Menschenkinder, dass unsere Schreibart di gewöhnliche Schreibart aller gesandten von Nun an verlässet! Wir tunken ein unseren Kil in di Ewikeit, ein ewiger Kilmann, mit unserer Kronzahl [271] der Engelswelt umleuchtet, und übertreffen so weit aller offenbahrungen, als di macht eines absoluten Printzens di macht aller seiner Unterthanen übertriffet.


8.

Wir spatziren in der zehnzahl durch alle Center an der Brust unseres Heilandes, Jesu, dem Printzen Michael, und dem Printzen Uriel verbrüdert, und wird mein Jesus in seinem erlösetem Sohne das allerhöchste Welträtzel bis an das jüngste gericht, da wir ihm sein Reich überlifern mit dem Wucher, den wir durch dise zeiten erhalten werden.


9.

Ihr werdet erfahren, Verächter, an dem Tage, dass ich in meinem Vater, Jesu, bis an das jüngste Gericht gewürket, und das alle Kaiserthume durch die gegebene macht des Sohnes Gottes, durch Johannes an di zu Thyatira angezeiget, zerbrochen.


10.

Ihr werdet erkennen, dass mir mein Jesus den Morgenstern Jesuels gegeben, wi er ihn von seinem Vater empfangen hatte, ob euch schon di Ohren gemangelt zu höhren, was vom Paradeis an bis zur Anglicana bezeichet, befiguriret, beweset.


11.

So lange di Erdkugel geschaffen, so war kein grösser Seelenhunger, dann nu, durch di Reichbegütterte vom Geist oder den ersten Duppelteufel-orden erwekket. Darum gehen di Geisthungrigen meist alle zu grunde in diser dürren Babelswüsten, weil di libe gar weg, und wäre unmöglich der Eingang der fülle der Heiden, wo nicht mein Jesus selbst mit der ewigen stärke des widergebrachten Jesuels mich bewaffnete.


12.

Dann nu nahet meine kunfft von Abend, nach dem Wort des Propheten Hermann; vom Königs Friderichs Kotterischem H.A.Ge, Hispanien, Anglia, Gallien! Das unsichtbare Volk von Mitternacht ist meine Linke hand; das Volk der 10 Stämme von dem Ort der Sonnen meine Rechte! Di stärke, welche mich anzeucht, ist freilich tausendmahl grösser, als allen Menschen zuergreiffen; der auch nimand widerstehen kann, dann Gott alleine, weil si ist di Kronthronzahl Jesuels und der Centralausflus des ewigen Sohnes Gottes.


13.

Flihet, Verfluchte unbusfertige, nach des allerletzten Gogs und Magogs Vaterland, America! Doch seid uns tausend Jahre unterm eide verpflichtet, ehe ihr an unsre Lande zurükkehret, weil sonsten kein ander Weg euer leben zuretten! Der Kühlmänner überzug ist durch di gantze Welt bis an den eusersten Morgen: America ist der platz zu euer Busse bestimmet, und alleine euren Religionen, Secten, nahmen gegeben.


[272] 14.

Kommet aber her, ihr Geistarme, hungrige, durstige, fremde, kranke, nakkte, gefangene Brüder unter allen vir Winden! Nehmet ein mit mir das Reich meines und eures Vatern, Jesu Christi, zum Erstlinge des ewigen Jesuelischen Königreiches! Versammelt euch als der sand am meer und seid getrost! So bald ihr vernehmet di ankunfft des Ost- und Norden-Volkes, dann ist di zeit.


15.

Ob ihr auswendig nichts sehet, was euch gefallen konte, und Satanas nun leiblich sich erkühnet uns zubestürmen: doch wachsen wir fort in der inneren Welt an dem leibe Jesu Christi mit unendlicher krafft, welche noch fleisch noch blutt, sondern Geist ist, auchallen Geschöpffen unzerbrechbar. Wer ohren hat, höhre! Amsterdam im hause Israels am Herrenmarkt zwischen der Herren- Kaisers- und Printzen-graft am 24 Prophetischem October, den 24 Aprill Babels des 5825 Weltjahres und 1685. Christjahres.


16.

Nun ist, Gottlob, mit dem 29 Prophetischem October das ende gemachet solcher Wundervorspile, als es mir der Prophetin Christina am 29 October 1628 vorgespilet. Nun wird dem König Friderich der wesentliche termin bekand gemachet, der sich freilich nach den dreien X bis an ihr Jubel auswindet, darüber alle Comene und Mitbrüder sich ungeduldig, miströstig und zurükksehend erweisen.


17.

Wir müssen virfächtig des Patriarchen Jacobs 21 Jahre durch, von denen di ersten uns das zeugnis der 70 zeugen geschenket haben; di zweiten den Kühlpsalter vollenden werden; di dritten Rothens 21 jährigen Vorlauf bewesen; di virdten das 84 Jahr Kotters beschlüssen, und das 85 beginnen, di beiden Wunderjahre der 21 Friderichswochen und Salomons 21 Tagen in 1684 und 1685.


18.

So wahrhafftig Jacob seine beide heere bekommen, ob ihm Laban zehnfächtig schon den lohn verendert: So wahrhafftig werden wir auch di beiden heere von Morgen und Mitternacht erhalten, ob uns schon der falsche Laban durch alle 10 Probgestalten einen rigel nach dem andern vorzuschiben trachtet.


19.

Mit dem 29 und 30 October 1628. ward der ausserordentliche Ruf Christinens beschlossen: Mit dem 29 und 30 Prophetischem October 1685 beschlüssen sich aller Vorboten und zeugen figurirungen, aller Propheten und Prophetinnen Weissagungen, weil der geschwinde Bote den Fridrichsbrif uns selbsten überlifert, das ist, weil wir selbsten das Werk beginnen.


[273] 20.

Darum bereitet euch, ihr Völker von Morgen und Mitternacht, als meine beide Jacobsheere! Der verborgene Termin unseres Aufzuges ist das Jahr 21, ob schon beide zeiten des zeichens und der Figur übergangen und hingegangen, zum verderben viler tausenden.


21.

Si haben sich selbsten verdorben, di uns gehindert! Als si vermeinten uns am gewissesten zubenetzen, rissen wir los mit unseren zwölfstämmen, und überkahmen den neuen nahmen, an der furt Jaboc, unter dem ringen mit Gott und mit Menschen! Wer weisheit hat, merke drauf! Hir ist der Schlüssel der neuen Welt. Hallelujah. Amsterdam, im hause Israel, am 30 Prophetischem October, den 30 October 1685.


QUIRIN KUHLMANN,


Der Sohn des Sohnes Gottes Jesu Christi und Printz,
Prophet, Prister des ewigen erlösten Königreiches Jesuels.
Der 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 1. (31. 106.) Kühlpsalm

Als er seinem Jehova Jesus Tsebaoth sich mit seinen Söhnen, Salomon, Methusalah, Henoch, Jared, Mahalaleel, Kenan, Enos, Seth, Jesuel voller kindlicher furcht und libe aufopfferte; unter vollem Centrum angestimmet zu Amsterdam den 15 Novemb. 1684 und 25. 26. 27. 28. Februar 1685. gleich 42 Monden der Geistreise nach Jerusalem.


1.
Jehovah, nihm neu an in Jesus deinen Adam!
Ich opffre dir mit mir mein gantzes nachgeschlecht.
Das Jesusblutt bedekket meine blösse!
Ich bin sein fleisch in seinem schlaff erbohren,
Dadurch mein schlaf verleuhret seinen schlaf.
Dein hertze hat mein hertz mit sich durchhertzet,
Bis der versuchungsbaum in meinem hertz verdorrt.
Dein Paradeis bringt früchte schon im innerm:
Sein eusers sucht, bis es sein inners werd.
Der Baum grünt höchst im kern, der alle Welt tingiret.
2.
Jehovah, nihm mich an, als Sohn von deinem Sohne!
Ach zeuge ewigst mich im Jesusgeiste fort!
[274]
Gib völligst, gib des ersten Adams wunder,
Und was vor ihm der Lucifer verlohren!
Las Jesum nun einerndten seinen kreis,
Der ihm so theur aus grosser lib gestanden!
Las nehmen mich von ihm di fülle sonder mas,
Das Christ in mir, wi du in ihm, verherrlicht!
Vermillion di mir verheischne krafft,
Das Jesus kron und thron einerndte Majestätisch!
3.
Jehovah, öffne mir di angel beider thüren,
Des himmels und der Erd, der libe und des zorns!
Gib volle macht zubinden beide Drachen,
Und sih durch mich ins Centrum beider fenster.
Schrei auf, schrei auf nun A.L.L.E.S. was noch schlif,
Vom Abel an bis zum Propheten Drabitz!
Vom Kain und Nimrod an bis an den Leopold!
Las erndten, las nun beide ihre garben!
Las Ost und Nord vollenden deinen grimm,
Wann du den gantzen West zum Jesus Erstling zepterst.
4.
Jehovah, wundergott! Gib selbst mir Wunderworte,
Das ich dein Wunder mög aussprechen wunderlich!
O sprich selbst aus, was heut mir auszusprechen!
Di Stund beginnt zum fünffmahlsibnem Jahre:
Si schlüsset zu, was si recht schlüsset auf.
Dein Wunder endt, das di figuren endet:
Das di figuren ernst der Ewikeit beginnt.
Dein schlus geht an, der vor dem fall beschlossen!
Er macht den schlus vor ides Element.
Di zeiten sind dahin, di mir di zeiten brachen.
5.
Jehovah, nun bleibt dein mein wundervirunddreissig,
Das di Propheten stehn im Ost und Nord erfüllt!
Nun sigen di Virhundertundacht Monden,
Zu trutz der Höll und allen Welttyrannen.
Dein rätzel ligt in ihnen offenbahr:
Si heissen recht der Kühlpropheten schlüssel.
Der Moses mit dem Lamm thut seine dekke weg:
[275]
Er kommt zu mir mit Aron freudigst nider.
Das dunkle Wort der Christaposteln klährt!
Si würken leiblich mit di grosse Widerbringung.
6.
Jehovah, nun ist recht des Lammes hochzeit kommen!
Dein grosses Abendmahl ist fertig aller dings.
Der Ost und Nord, den Drabitz heut nicht kandte,
Ersätzen nun des Ost- und Nordens stellen!
Nun eilen zu von aller strass di gäst,
Di du zur scham der Christenheit geruffen!
Nun stehen dar verwirrt, di deinen ruf verhöhnt!
Si wissen nichts zusprechen vor der schand.
Nun wollen si einkauffen reichlich öl,
Als schon dein Centrum zu, und ihr sententz gesprochen.
7.
Jehovah, nun ist da dein zil in dem October,
Da du das ende hast bei der Christin gesätzt!
Vergebenst wil ein Gratian nun kommen,
Weil es zu spät und ihn sein witz verführet.
Vergebenst seufftzt, der nicht zuvor geseufftzt,
Eh er dein werk so schrekklich hat besudelt.
Der Mosen noch am zil im zehnden mahle presst,
Erhält mit recht, was er so ernst erzwängt.
Si wollen gehn, als si verworffen sind:
Als Christ im grimm ausschikkt zur rache seine läger.
8.
Weh, neues heuchlerfünff, das sich stat meiner sätzet!
Eur hertz ist aufgedekkt! Eur fall kommt aus euch selbst!
Was Lang-ein-aug? Des Sigismundus Prister!
Ihr andern vir seid hir im gleichem trachten.
Was wählt ihr euch, di Gott nimals erwählt,
Verhindernd mich, als A.L.L.E. Center offen?
Di dreissig nahmen sind mir ewig ein Beweis,
Dass Gott der Herr ins Centrum mich gesätzet.
Si gründen sich auf sibtzig zeugen fest:
Si sind mir wunderlich in ides Wesen worden.
9.
Weh dir, Elender, weh, der du mir A.L.L.E. nahmen
Des falschen Centrums gabst, vom Teufel angehitzt!
Wi Christus selbst vor Belzebub genennet:
So wird sein Sohn gantz höllisch abgemahlet.
Weh, Heuchlern, weh, di ihr damit euch freut,
[276]
Und Gottesehr so sehr in uns entehret!
Der gantze fluch trifft euch und euer falschgeschlecht,
Weil Gottes Geist so wissentlich verdammet.
Hat Lucifer auf Erden sich vermenscht,
Wi rast ihr, Teufelssöhn, auf euch selbst nun zweiträchtig?
10.
Weh menschen, di ihr neu di hölle leiblich machet,
Und Gottes Geist nicht mehr in mir noch andern duldt!
Ihr wollt was sein, bis ihr zur wespen werdet,
Und Belzebub, den Fligenkönig, folget.
Ihr wollet nicht gehorchen Engeln mehr,
So müsset ihr den Teufeln drauf gehorchen.
Ihr raffet zu euch selbst, was Gott durch euch vorspilt,
Bis ihr verfallt und werdet Hauptrebellen.
Ihr geht den weg, den Lucifer vor ging,
Als er wolt Schöpffer sein, und sich zum Höllprintz machte.
11.
Wohl, Völker aus dem Ost, di selbst Jehovah ruffte,
Und wider in den stamm durch Jesum selbst einpfrofft!
Eur zehnjahr wird euch ewiglich erquikken,
Das ihr nunmehr vollendet eure reise!
Mein zehnjahr wird mit eurem zehnjahr stehn,
Zur Gottesehr und Menschenlehr auf ewig.
Der gantze Weltkreis mus vor mir und euch erstarrn;
Er siht nun klar Jehovah unsern Führer.
Ihr seid mein Volk, und ich eur David neu:
Jehova Jesus hat uns beid zehnjahr geleutert.
12.
Wohl, Boten, di ihr schon di Weixel gepassiret,
Und mit zehntausend Mann in meinem Teutschland seid!
Willkommen gleich in meines Jesus nahmen
Zum grösten heil, das auf der Erd geschehen!
Des Withalls Saul empfing gleich seinen rest,
Das nun sein land zur euren ankunfft offen.
Der A.M.A.L.ekk vermeint mein ziklag wegzuführn!
Das Juda rufft zur Kron nach Irrlands Norden.
Willkommen recht im eignem augenblikk,
Von dem so hoch gezeugt so vil der Kühlpropheten!
[277] 13.
Wohl, Brüder von dem Ost! wohl, Brüder von dem Norden!
Sehrherrlich ist di Kron, di ihr vom himmel seht.
Imehr der Feind; imehr der Gotteshülfe:
Imehr verdrükkt; imehr von Gott erhöhret!
Der Schöpffer gibt durch Jesum mir den Stuhl,
Den Nimrod hat mit tausenden misbrauchet.
Der virgetheilte kreis ist mein und euer Erb:
Gott ist nun Gott: Sein Christ der einge König.
Jehovah ist nur einer, wi er war:
Der Moses und das Lamm wird nur der einge Kühlbund.
14.
Wir kommen freudigst her zu dir als unsern Printzen,
Zu welchem Jesus uns mit tausend wundern bringt!
Wir haben schon den Oderstrom verlassen,
Und eilen fort mit wonne zu der Elbe!
Di Amstel sol sehrplötzlich uns erschaun,
Das Gotteswill in aller welt geschehe!
Auf, Bruder, unser Printz! Nihm an dein erstgemütt!
Dein leiden wird mit freuden dich ummeeren.
Erlöse uns durch deines Jesus krafft:
Wir stehen willig dir vollkommen zugehorchen.
15.
Ist, Brüder, dis eur schlus, so sol di welt gleich zittern?
Si lerne, was einst war im Moses Gottesstärk.
Das Babel mus zur fabel völlig werden:
Dein hochmutt sei zur tiffsten tif versenket.
Was Abraham mit Glaubensaugen sah;
Dis steh in mir zum höchsten gantz erfüllet!
Was David, Salomon von weiten nur erblikkt,
Dis alles sei zum allernähsten offen.
Wi Josua di dreissig Fürsten zwingt:
So müssen dinen mir di dreissig Erdentheile.
16.
Auf Völker iden lands! schikkt, schikkt euch zum Willkommen!
Mein fernes Israel müss einmahl sein erquikkt.
Kein einiger erschein in krig und waffen,
Der nicht im ernst begehre sein vertilgen,
Wer mir mein Volk im allerkleinstem stopfft,
[278]
Empfind im zorn ein unausleschbar feuer!
Wir sind ein Fridensprintz, zum Friden auserwählt,
Wiwohl ich führ des Jesus eisern zepter!
Wer uns verhöhnt im kleinstem meines Volks,
Der fühle solchen grimm, der alle Welt macht zittern.
17.
Auf, Kaiser! Lege ab des Kaisersnahmen tittel,
So bald du hast gehöhrt der zehenstämme kunfft!
Churfürsten! legt di Chur und wahl darnider,
Weil eure zeit in unser zeit verronnen!
Zehn Könige! Legt ab di Herrschafftsart!
Das virreich ist durch unser Reich zerbrochen.
Das Kaiserthum versinkt vor Jesu Kühlmannsthum:
Des Fünffreichs ist di würde gross- und kleiner.
Printz Jesus erndt di Ehren ein allein:
Er hat si uns verdint, dass wir si widerstrahlten.
18.
Carl Gustav und Ragotz! Ihr seht, was ihr verschertzet!
Verworffner Leopold! Warstdu ein Kaiser wohl?
Ach Ludewig! Zuspät ist dein bereuen!
Auf, Schwedscher Carl! Der Temscarl ligt belohnet.
Der Spansche Carl regiret als ein fluch.
Besinnet euch, di ihr den kreis beherrschet!
Wer Nimrodsart nun hegt, den fegt das Kühlreich A.U.S!
Kein Pharao wird länger heut geduldet.
Kein Pabstesknecht hat Recht im Jesusreich.
Ein närrscher Tittelfürst verleuhret kron und lästern.
19.
Weg, falscher Jacob, weg, dem wir di krone gaben,
Das Gottes Rache würd in aller welt bekand!
Dein Brudermord erhub dich zu dem zepter,
Das ewigst du des Pharons stell erlangtest.
Wir bitten auf dein falscherworbnes Reich,
Das Gott uns gab zu unsers Reiches Erstling.
Es werden lägern sich di zehnstämm in dein land,
Bis si erquikkt und mit dem Norden eines.
Wir fuhren aus zum Ost von deiner gräntz:
Wir werden völligst nun von dir zum Osten reichen.
[279] 20.
Europa wird di Kron, wann Asia sich mannet,
Und Africa das Land, da Gottessegen blüht.
America mus zum fusschemmel dinen,
Bis Gottes Rach sein ach in ihm erfüllet.
Was Cyrus vor mit Alexander zähmt,
Der Constantin und fünffter Carl beherrschten:
Dis ist des Fridrichs Reich, den Ferdinand vertrat,
Weil Gott durch Christ mir seinen Erdkreis schenket.
Gott fängt mit mir sein Reich auf Erden an,
Das ewig waristwird das Reich der Reichesreiche.
21.
Auf, auf, mein Amsterdam! Bereite deine strassen!
Di grosse Stund ist da, darinn mein Volk einzeucht.
Triumf! Es ist gekommen schon nechst Wismar,
Das Höllgraf gibt dem Denemarker über.
Es zeucht einher auf Hamburg fröhlich zu,
Und preiset Gott vor seine grosse gütte!
Wann Deventer zuerst bei Drenten ist erreicht,
So ists zuspät im glauben wollen wallen!
Der Breutigam nimmt nur di fünffe mit,
Di sich mit öl geschmükkt, ob er sich gleich versäumet.
22.
Auf, stoltzes Amsterdam! Was ist dis gross erbeben?
Du hattest ja genug Vorboten lange zeit.
Dein Rathhaus hält noch heut di hauptstandarte,
Mit welcher Gott durch Rothen dis anzeigte.
Enkhuysen nahm auch di gezelte weg,
Und war es ja dem gantzem lande kundbar.
Das Utrecht prediget noch mit des Stifftes Ris,
Ob schon der blitz im Auszug wär vergessen.
Dein Kerker schleust noch heute den Prophet,
Der dich so manche Jahr mit solcher zeitung füllte.
23.
Auf, Thronstadt Amsterdam! Ich bin in dir einBürger,
Wi Rothe dis versprach eilf Jahr, eh es geschah.
Gott ruffte mich ins mitten deiner strassen:
Er gibet mir ihr wesen mit dem nahmen.
Weicht, Herren, weicht! Weicht, Kaiser! Printzen, weicht!
[280]
Gott machet mich zum Herren, Kaiser, Printzen!
Der Tod steht auf dem Haus zum zeichen meinem Feind,
Das Tod und straff im ernste ihrer warten.
Das Kreutz belehrt, wi ich das Kreutzreich end,
Und Gottesfeinden nun ihr Kreutzreich erst beginne.
24.
Auf, Thronsitz! Was ist dir? Du glaubst nicht deinen augen,
Und schläffest wachend nun, weil dir dein muth ersinkt!
Auf, auf! Du bist und wirst mein ewig bleiben:
Drum führstest du drei Kreutz vom Kühlungswappen.
Recht sol di Pracht erscheinen im Pallast,
Den du mir solst in deinen strassen zimmern!
Schau, deine schätze sind vil tausendfach zu schlecht!
Auf, sihe durch die grösse der Reichthümer!
Was alle Welt vom anbeginn besas,
Dis gab Jehovah mir auf einst, Triumf! zusammen.
25.
Du sihst der Helden schaar, di sich in dir versammelt,
Um meines Gottes werk zuthun durch alle Erd!
Kein Feind der sol in deine gräntze nahen:
Jehovah geht voran in meinem leger.
Was, Jacob, was? du Londonsantichrist!
Du bist erwehlt im wunder zu dem wunder.
Wi, Frantzer Ludewig? Was geht dich an mein Reich?
Kein Endor gibt dem Saul durch Drabitz hülfe.
Was er dir sprach vom David, als er lebt,
Dis spricht er dir ernst A.U.S, als dein verzweiffeln kommen.
26.
Du sahst mich, Amsterdam, zuerst zu deiner hülffe,
Als aus dem Narden must di Frantze macht hinweg.
Du höhrtest mich, als dich August erschrekkte,
Wi nun August, nicht nur sein Mond, erschrokken.
Du kantest mich, als Rothe mich gekandt;
Drum kam sein ruf, das ich der Welt würd offen.
So bald mein wunder kommt, fil Rothens wunder hin:
Drauf wil er selbst Vorbot und Kühlmann werden.
Mein Vorbot stürtzt, als er beflekkt das werk,
Mit dem ihn Gott der Herr so mildiglich begabet.
[281] 27.
Du kantst mich, Amsterdam, wi Rothe selbst mich kante!
Dis, dis geheimnis solt zehnjahr versigelt stehn!
Drum spilte Gott mit der dreifachen krone,
Di ich dann trug als Prister in gesichtern!
Dem Rothe ward sein eigner stand gezeigt,
Als er vermeint, das es mich nur betroffen,
Ich überkam als Kind, gelassen meinem Gott,
Weil Gotteswill in allem nur mein wille:
So blib mir recht das Pristerlich gewand,
In dem sein König kommt, wi Rothe dis weissagte.
28.
Drauf bin ich, Amsterdam, aufs neu aus dir entsprossen,
Als Gott mir Magdalen aus deiner Stadt verknüpfft.
Was Magdalen mit Lothsweib hat verschertzet,
Als si umsah durch dein und ihre kinder:
Dis ward aufs neu mit Anglican ersätzt,
Als si in dir Gott selber mir vermählet.
Si nahm an meinem tag nach eilf Jahr Bürgerrecht,
Darinn ich erst auf deinem boden kommen.
Ihr Recht ist mein. Mehr lis nicht zu mein stand,
Weil Gott mich zu dem haupt in dir der Erden sätzte.
29.
Ich bin nun unter euch, als Israel mich salbet,
Darob der Weltkreis steht durchaus entsätzt, versätzt!
Ich bin aus euch. Gott hat mir selbst geboten,
Das ich dem eid der Anglican beistehe.
Mein Recht eur Recht, wi es Jehovah wil:
Ihr wisset selbst, was Rothen ward befohlen.
Mein recht ist euer recht. Gott gibt durch mich euch schutz:
Gott machet euch zum Hauptvolk aller Länder.
Gott ehret euch, das ich von euch ausgeh,
Und widerum zu euch im haupttriumfe kehre.
30.
Ich schrib des Babels grab ein virzehnjährger knabe,
Und brach im Gottesgeist aus Babels art hervor!
Ich war ein dreiundzwantzigjährger Jüngling,
Als Gott der Herr mein wunder offen stellte.
Ich bin ein virunddreissigjährger Mann,
Nun di zehn stämm von Gott zu mir geruffen.
[282]
Mein gantzes leben war mit wundern überhäufft,
Das neid noch leid di oberhand bekäme.
Vom himmel selbst entstund mir meine hülf,
Di offtmals sichtbarlich sich mir in noth darstellte.
31.
Als der Propheten zeit in allem gleich verlauffen,
Und falscher fride bracht dem Fridensreich verlust,
So ward ich gleich sehrwunderlich gebohren,
Wi Jesus selbst sehrheimlich Drabitz zeigte.
Drauf ruffte Gott im H.A.G. den dritt Johann:
Er führte ihn, wi er mich wolte führen.
Gott ruffte Tanneken im lichtem lilgenblikk,
Und wis ihr A.L.L.S., was er mir geben wolt.
Dem Höllgraf fil das los zu der Natur,
Das er di sibenzahl des Paracels erreichte.
32.
Als ider seinen lauf in langer zeit vollendet,
So rif mich Jesus selbst höchheimlichst zu dem Werk.
Ein Engelpaar das war fünff Jahr zum schirme,
Bis näher mir mein göttlich ruf entdekket.
Printz Michael und König Uriel
Umschlossen mich gleich drauf mit millionen.
Wi Rothe, Tanneke, und Höllgraf mir verwand,
Fängt wesentlich der himmel durchzubrechen;
Und dint di Erd mit idem Element,
Weil alle geister sich nach ihrer art eröffnen.
33.
Als ich in tausend sorg, betrübnis, angst und kummer,
Und gantzer zehenjahr mit reisen ausgeschöpfft;
Voll elend, qual und unerhöhrter fälle;
Vom Freund und Feind auf aller art beschimpffet,
So kommet gleich mein Volk nach zehenjahr,
Und ist di zeit der grossen haupterlösung.
Di Menschen stehn verwirrt; der glaub ist gäntzlich weg:
Es hassen mich Vorboten, gutte, böse.
Das Christuswort von Noahs zeit ist da:
Drum kommet Jesus selbst; sein Reich wird meine Arche.
34.
Dis ist mein schwerer Tag vor zweiundvirtzig Monden,
Da Badhors mich ausstis, als Eilfe gleich di glokk!
[283]
Drum stis Gott aus in Voogt gleich heute Badhors,
Als Eilf di glokk, wi mir zuvor geschehen.
Verfluchte, weg, des Gottesfluchs figur!
Nun fallen hin mit euch selbst eure Printzen.
Eur zeugnis ist gethan: nun geht di bahn zur rach!
Ihr lüsternd Vih, di ihr euch selbst verworffen.
Höhrt Himmel, Erd! Fresst grosse, fresst di klein!
Verherrlicht Gottesnahm mit der verfluchten jammer.
35.
Mein fünffunddreissig ist mit fünffundachtzig kommen,
Und A.L.L.E.S. ist ans zil, das Gott der Herr gesätzt.
Nun ist hinweg, Triumf! mein virunddreissig,
Das mir so theur, so ungeheur gestanden.
Das Pristeramt im Centrum ist vollführt
Mit Josephsprob und Danielsversuchen.
Das Hohpropheten-amt im Centrum ist vollendt:
Elias kunfft ist da zum feuerwunder.
Das Königsamt im Centrum kommt herbei!
Gottlob, Gottdank, Gottpreis! Der Erdkreis singt Hosanna.

Donnerstagischer Triumfschlus um 11.

Gleich 42 Monden nach der donnerstagischen ausstossung um 11 aus Islington; am 29 Februar des 304 tages oder den 1 Mertz 1685.

36.
Triumf! Der donner schlägt des Temscarls eilf darnider,
Wi auch sein sterben kam mit eilf am donnerstage!
Eilf stis mich A.U.S! eilf wird nun A.U.S. gestossen!
Der Donnerstag bricht Babels donnerstage.
Triumf! Mein Volk ist Wismar schon vorbei!
Ihr erster Bot, Triumf! ist gleich erschinen!
Triumf! Eilt beide, eilt, Triumf! zum vorbildschlus!
Di stund ist da! Zwölf wird, Triumf! zuschlüssen.
Dreiboten eilt, Triumf! von Deventer!
Triumf! Wir warten eur, Triumf! zum Haupttriumfe!
Der 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[284] Der 2. (32. 107.) Kühlpsalm

Als er mit dem 4 Mertz den Englischen Pharao, Jacob den Zweiten, und mit dem 9 Mertz, den Frantzen Saul, Ludewig den Virzehnden angetastet, und nun mit dem 11 und 13 Mertz völligst ihre Reiche aufgeboten, unter der erwartung der 10000 Israeliten nach Peter Blessets Offenbahrungen, höchsternstig angestimmet zu Amsterdam den 13 Mertz 1685.


1.
Jehovah, nun steh auf vor deinen knecht in krafft,
Wi du vor Moses vor und David aufgestanden!
Lasse di Völker aufs schnellste erfahren
Deine wunder, di du hast bereitet!
Lasse di Printzen der Erden erzittern!
Lasse si plötzlich dich vernehmen!
Sihe, du kennest der grausamen wütten,
Wi si vermeinen mich aufzufressen!
Jehovah, starker Hort! Auf dich ist mein vertraun!
Ich falle dir zu fus mit gantzverbrochnem hertzen.
2.
Ich hab in einfalt nun, im Jesusgeistestrib,
Das übergrosse Werk, mein Gott, ernst angefangen.
Pharao schweret es grimmig zurächen:
Er verlässet sich auf seine stärke.
Schlage den Blutthund, den stoltzen, darnider!
Schrekke ihn stündlich voller eifer!
Schütte mit hauffen ab feurige plagen!
Alle di Center di müssen straffen.
Verwirre, grosser Gott, di gegen dich angehn!
Vertausendfache heut di wunder aller wunder.
3.
Di Anklag eilet gleich von Dover nach dem Saul,
Das Kühlmann David sei, erwählt von Gott stat seiner!
Eile, Jehovah, genädig zur hülfe!
Nun erscheine, der du mich geruffen.
Lasse di kräffte des Frantzen verschwinden,
Welche dem stoltzen du gegeben!
Fodere rechnung alles misbrauches!
[285]
Weiche vom Saule mit deinem geiste!
Dein Geist begeistre mich, mit dem ihn Drabitz salbt:
So thu ich deinen will im himmel und auf Erden.

Zweiter Theil,

Als Blesset ihm, durch Geister befohlen, andeuten muste, das di Drenten den 10 Mertz abends um 7 uhr 10000 angekommene Israeliten auf göttlichen befehl den 15 Mertz um 10 uhr 300 auskisen solten, um si nach Amsterdam mit der ersten bottschafft zu

mir zusenden, und nicht anders alles ging, als wäre es leiblich; angestimmet den 14 Mertz 1685.

1. 4.
Jehovah, wilstdu nun vollenden deinen Rath,
Von welchem alle welt ins eilfte Jahr nun schwanger?
Sollen di Feinde so plötzlich verschrekken,
Welche Noahs sechsgerichts gespottet?
Lächerlich scheinet noch allen dein wesen,
Welches verheischen ward so lange.
Dunkel, recht dunkel ist alles ergangen,
Weil di Gesandten und Boten filen.
Doch deine wunderhand erhilt mich wundervoll
Zutrutz dem Höllunhund und allen den unnattern.
2. 5.
Ich bin nun Joseph recht, gekerkert ohne band,
Entkleidt vom Weis und Blau, ob weis und blau noch kleidet.
Alle di Freunde verflogen geprüfet,
Bis si Josephs Brüder neu darstellten!
Gutte und böse beschlossen nur eines!
Grosse und kleine wollen schaden.
Aber Jehovah erscheinet im Wunder!
Alle di Erde verstarret drüber.
Nun sehen si den ruf, den si an mir versehn:
Versehn zu ihrer scham, so lang der Weltkreis stehet.
3. 6.
Jehovah, es bleibt dein, was du mir gabst und gibst!
Mein Jesus hat es mir aus deiner schos geschenket.
Lasse mich würdig dich, Vater, erheben
Zeitlich, ewig unter allen thronen!
[286]
Allerbarmhertzigster freundlichster Schöpffer!
Liblichster Jesus, mein Erlöser!
Heiligster ursprung der heiligen Geister!
Sihe, dein Knechtchen ist gantz dein Opffer.
Mein gantz ist meine heb nach seele, geist und leib!
Imehr du mir darreichst, imehr ist darzureichen.

Dritter Theil,

Als Blesset ihm gleich bekand machte den geschehenen unsichtbaren aufbruch von Drenten der 300 Israeliten, und ihre sichtbare ankunfft um 10 uhr früh den 21 Mertz in Amsterdam, nicht anders als es leiblich wäre, gesungen den 15 Mertz 1685.

1. 7.
Jehova Jesusjah! Regirer aller ding!
Du unaussprechlichstes Grundwesen aller wesen!
Haben di wunder sich endlich eröffnet,
Di so lange stunden zugesigelt.
Sollen di tollen auf Erden empfinden
Sichtbare Menschen neu unsichtbar?
Werden di Gottesbestreiter ansehen
Sichtbar, unsichtbar di kräffte Gottes?
Nun wird gehorsamen das menschliche Geschlecht!
Di Teufel werden nun mit ihrem zweifel offen.
2. 8.
Holdseelger Jesu Christ! Hochtreuster Menschenfreund!
Nun wird dein heiligst wort an Drabitz sich ausklähren.
Deine geheimnüsse, deine figuren,
Deine zahlen, nahmen, zeiten, Printzen,
Werden dem Babel di fabel vergelten!
Wehe den Blinden, di si schauten!
Seelig und seelig stehn frome Comene:
Schändlich und schädlich Felinsche Breklings.
Fünff tumme Brecher, fliht! Eur schandmaul wird verflucht!
Verflucht und hochgestrafft vor solches grausam ärgern.
3. 9.
Jehova Jesusjah! Wi herrlichst brichstu vor?
Di Spötter heulen hoch, di uns als Eulen hilten.
[287]
Alle selbstweise, selbststoltze im hertzen
Seufftzen kläglich, das si sich aufworffen.
Welche im samen di früchte vertilgten,
Haben der früchte keines nutzen.
Welche Vorzeichen, vorbilder verschmähten,
Stehen im wesen auch ohne wesen.
Dein Knechtchen weset nun mit samen, blüte, frucht:
Er bäumt zu deinem lob durch aller zeiten center.

Virdter Theil,

Als gleich frühmorgens di 300 Israeliten Deventer vorbei nach Holland gereiset, nach der Geister durch Blesset anweisung, und ihm sein Geschlechtsregister vom König David und von Romesinwohnern zugleich angezeiget ward, zu Amsterdam den 16 Mertz 1685.

1. 10.
Dreiboten Deventers! Wi wird mir? Welches licht?
Nun wird so lang erfüllt das wort des Jeremias!
Jauchtze Samaria, welches verwüstet!
Deine Berge werden strakks bepflantzet.
Ephraim! Freue dich deine Behütter!
Jacob ersihet seinen Printzen.
Bin ich, ihr Christen, aus Japhet entsprossen?
Bin ich, ihr Juden, aus Sem gekommen?
So jauchtzet, Christen, jauchtzt mit meinem Israel,
Weil Rom mich euch erzeugt, und euch euer KönigDavid.
2. 11.
Jauchtzt, Brüder, di ihr gleich von Muscaw abgeeilt!
Jauchtzt, Brüder, di ihr si am Erdensend empfanget!
Englische Insulen, saget ein ander,
Welche Gäste Gott Jehovah sende!
Teutschland, bereite getreide di fülle!
Weine, du Rheinflus, deinem Grafen!
Ölet und saltzet, Weinvolle Frantzosen!
Zinset, ihr Britten, mit Schafen häuffig!
Gib, Holland, deiner Küh und seen reiche frücht!
Dann seid ihr nach der Schrifft mein Wasserreicher Garten!
[288] 3. 12.
Jauchtzt, alle jung und alt! nun wird eur leid zur freud!
Der Prister ist erquikkt! Das Volk hat A.L.L.S. di fülle!
Rahel, triumfe frohlokkend stat schreiens!
Deine Kinder hat der Herr verherrlicht.
Ephraim bleibet das Schoskind des Höchsten!
Lea, Grosmutter! Sih den segen,
Welchen dein Judas im Kühlbund erlanget!
Davids Jerusalem prahlt vergrössert.
Was David anbefahl dem weisen Salomon,
Vollführen beide recht durch Gott in mir zum Wunder!

Fünffter Theil,

Als nach seinem den 10 Mertz genommenem Endabschide von allen Gegenfiguren, unter 10 nahmen; Ischarioth Barent Janszen Voogt mit dem 16 Mertz sein lästern verneute, ernst ausgesprochen den 17 Mertz 1685.

1. 13.
Jehova Jesusjah! Wi lange lästert Voogt?
Antworte selbst mit feur vor David und den leibrokk!
Lasse den Judam zuerste zerbersten,
Welcher Jesum neu in mir verrathen!
Eifre mit feuer dem feuerauspeier!
Gib nun dem ersten erst dis zeichen.
Sind si Christgeistes, Christkinder, Christlämmer?
Was si gesäet, das lasse si erndten.
Was Roth dem Amsterdam durch dich von mir verhisch,
Dis sei in Amsterdam erwekkt vom Amsterdammer.
2. 14.
Dein heilger nahmen bleib hinfort unmisgebraucht!
Feur fresse zung und hand zum besten noch der Seelen!
Feuer besaltze di Opffer der Heuchler!
Feuer werde solcher Sünder straffe.
Feurige Center der feurigen wunder,
Fanget di funken des Elias!
Feuret, verbrennet, verzehret di Lästrer!
Rächet den heiligen nahmen Jehovah!
Wer Satans Bosheit nimmt, erhalte Satans sold!
Der mich dem Satan gibt, der werde selbst sein Satan.
[289] 3. 15.
Hochheilig eifriger! Schau nun dein Knechtchen an!
Ich fodre feuer ab durch dein wort von dem himmel!
Israel sehe zu erste den eifer,
Welcher endlich falsche Christen frisset!
Türken und Juden di müssen erschrekken,
Völlig erlernen deine Rechte!
Feuer den feurigen, lichter den lichten:
Eifer der Bosheit, und libe der Tugend.
Besigle, grosser Gott, einst der Propheten Wort!
Erhöhre meinen ernst! Befihl dem feuer von oben.

Sechster Theil,

Als ihm durch Blesset, nach leiblicher art noch immer, der 300 Israeliten gebet um di rechte anweisung des Hauses Israels in Amsterdam, angedeutet, und das si nun di völlige antwort empfangen, sich gleich auf di reise begaben um 10 uhr den 18 Mertz 1685.

1. 16.
Jehovah, kommt di stund von der du deutlich sprachst,
Als ich mit donner, blitz, in dises haus erst kommen!
Donner und plitzen und starke platzregen
Werden freilich diser kunfft nachfolgen.
Alle di Völker auf Erden erbeben,
Plötzlich anhöhrend dises neues!
Alle di Heuchler und falsche verschmachten!
Alle verborgene hertzen eröffnen!
Was längst verwüstet stund, verschmäht, verspeit, verdrükkt,
Steht augenblikks bepflantzt zur furcht den Nationen.
2. 17.
Willkommen, Israel, nach zweiundsibtzig uhrn,
Zum grossem wunderwerk der zweiundsibtzig Völker!
Brüder, Willkommen vom Davids-geblütte!
Von dem samen, der vom Herrn gesegnet!
Lauter genädige Jahre Jehovens
Werden di Predigten eures gesalbten!
Alle di Könige sehen Jehoven,
[290]
Welcher verherrlicht Jerusalem wider!
Empfangt den neuen nahm, der ewiglich verbleibt!
Werdt, Israeliter, werdt durch Christ Jesuelitter.
3. 18.
Jehovah, nun lästdu dich höhrn am Erdenend,
An Irrland, Engelland, Hispanien, und Frankreich!
Zion di Tochter vernimmet dein sagen,
Wi so lange Jesaias sagte.
Zions Erlöser erscheinet mit kräfften!
Fremde bemauren di städte Jacobs.
Alle di Heiden und Könige dinen!
Sonne und Monde di leuchten nun ewigst.
Nun richstu eilends auf, Jehovah, Jesusreich,
Das einen anfang weist, doch nimmermehr sein ende.

Sibender Theil,

Als durch Blessets andeutung, des Englischen Tyranns perplexität und des Frantzen Königs verblendung über seine letzte Bottschafft in Withall und Versaill am 17 Mertz vorgefallen, und ihm nun gleich der 300 Israeliten aufbruch durch Blesset von Ammersfort nach Narden, Muyden, Diemermeer, durch di Muyderport längst herab über di Harlemerschleus bis an sein Haus angekündiget ward nach allen umständen, nicht anders als wann es leiblich wäre; gesungen um 10 uhr den 19 Mertz 1685.

1. 19.
Jehova Jesusjah! Dein waristwird di Ehr!
Dein istwarwird der Sig! Dein wirdwarist dis wunder!
Aller Tyrannen verbannen ist kommen!
Aller höffe klugheit ist nun Torheit!
Pharao zittert, erschüttert, erstarret!
Blindheit befället Saules augen!
Irren, verwirren, beharnischt di grossen!
Tolle vermessenheit stürtzet di Printzen!
Gott sätzt di Fürsten ein: Gott sätzt di Fürsten ab.
Des Virreichs vir ist A.U.S.! Das ewig Reich beginnet.
2. 20.
Als alle Welt vermeint, das Davids haus sei aus,
So bricht ans licht sein Erb, den Gott geheim verdekket:
[291]
Nathans weissagen erwachet dem David,
Geistlich, leiblich in dem Sohne Christi!
Jesus, mein Vater, mein König, mein Kröner,
Lis auch von David leiblich stammen,
Menschliche Rutten und Proben bewährten
Dise zehn Jahre vorm Saulisiren.
Nun kommet Jesus selbst im ernststurm zu der hülf!
Er rufft zum Erstling mir auch Davids unterthane.
3. 21.
Durch A.U.S. gros ist das haus, das ich dir bauen werd,
Jehova Jesusjah, durch di Virerdentheile!
Noah empfänget di segen zurükke,
Suchet seinen anfang in dem Eden.
Babylons thürme, geschlechter vergehen!
Jesus in Adam ist mein Tempel.
Eilet, Anbeter, im geiste und warheit
Unter der feste des gantzen Himmels!
Wir ruffen euch zum bau bis an das jüngst gericht!
Mein Jesus wird ihn dann auf ewig selbst vollenden.
Der 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 3. (33. 108.) Kühlpsalm

Als ihm noch Blesset am 21 Mertz früh um 9 uhr ansagen muste, durch di befehle und erscheinungen fortgetriben, das di 300 gestern um 5 uhr am Dimermeer gelägerte Israeliten um 9 uhr zum Ostthore einkommen, und im einzuge auf das Haus Israel um 10 uhr begriffen, zur bewillkommung gesungen zwischen 9 und 10 uhr den 21 Mertz 1685, darauf gleich di augen geöffnet und angedeutet, das es ein geistisches Vorspil zukünfftiger dinge.


1.
Dreihundert Gideons! Willkommen tausendmahl
In dem Jehova Jesusjah!
Dringt fort, dringt fort, ihr Gottsgekohrne!
Trompetet, drommetet den Herren zupreisen!
Dem Herren unserm Gott, der alles wohlgemacht,
Und seine kinder nimmt vor aller welt in acht,
Das Babels fabelsbau zun füssen lig gebracht.
[292] 2.
Di träume A.M.A.L.E.kks sind längsten angehöhrt
Vom Osten, Westen, Norden, Sud!
Nun ist di zeit sich aufzumachen!
Trompetet, drommetet zum Babylons falle!
Di euch und uns so lang im Gotteswerk verlacht,
Di zeichen aller Orts mit Pharao veracht,
Und uns gekerkert hilt in ihrer dunkeln nacht.
3.
Kommt mit drei hauffen an! wekkt Babels wächter auf
Durch den Jehova Jesusjah!
Hir Herr und Kühlmann, sei eur losen!
Trompetet, drommetet zum wunder der wunder.
Schaut, schaut, wi gantz verwirrt das Babylon erwacht!
Es stürtzt sich selbst durch sich, und hat sich gar verschwacht.
Nun trinkt di Huhr selbst A.U.S. den Kelch vertausendfacht!
Der 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 4. (34. 109.) Kühlpsalm

Als er di 80 tägichte Reise der 10000 Israeliten durch Peter Blesset vom 1 Jenner bis den 21 Mertz ihm meist täglich angedeutet, ein völliges model mit allen umständen vermerkte der zukünfftigen leiblichen reise; voller verwundern über dises Vorspilgeheimnis, das alle Vorrenner und Kühlpropheten verwirret, gantz Babel verirret, di Tyrannen gekirret, angestimmet den 23 Mertz 1685.


1.
Hochwundergott! Wi spilstdu höchstgeheim?
Gelassenheit kommt freilich durch dich offen!
Wer mag vor dir in seiner selbstheit stehn?
Drum filen hin, di sich, nicht dich, gesuchet.
Wo dein Geschöpff nicht blos im Schöpffer gründt,
Und eigengarn mit den unspinnen spinnt,
So fällt es hin, eh es aufs fallen sinnt.
2.
Dein weg ist hoch! weit über das Geschöpff!
Du kennst das hertz! Du wigest di gedanken!
Kein schein wird sein: kein heucheln ist di that!
Was in der tiff, eröffnet deine tiffe,
Gehorsamheit nach deinem eignem will.
[293]
Im kindlich geist erhält di Sigesfüll:
Noch fleis noch schweis hat preis in eigner hüll.
3.
Ging Israel in Moses Wunder A.U.S.?
Lobt es den Herrn in Pharaons ersauffen?
Es war strakks dar durch dich ihr mund, ihr grund,
Als du es prüfst nach deinem innerm zehne.
Der selbstgang fällt sechshunderttausend schnell,
Ein ider Tag der zeigte neue fäll!
Es half si nichts der Wunder göttlich hell!
4.
Kam Moses geist gleich auf di sibtzig Mann!
Er hilfet nichts ohn Moses hauptgehorsam.
War Miriam di Hohprophetin gleich?
Ihr eigenwitz macht si geschwind aussätzig.
Betraten zwölf gleich das belobte Land!
Es kam gar bald zu zehen steter schand.
Der zorn fras si, und di durch si verwand.
5.
Ist Bileam ein Hohnaturprophet,
Gewürdiget mit vilerfach erkäntnis?
Das Schwerd durchfährt ihn im gerechtem grimm!
Er bleibt im hohn mit seinem lohn auf ewig.
Gott eifert höchst auf der Propheten tükk:
Weissagung wird ihr höchstes ungelükk,
Wann si verkehrn nach nutz den lichtesblikk.
6.
Ward Saul gesalbt vom Gott zum Königreich,
Doch ward es ihm sein ewiges verderben.
Sein eigne list di frist ihn gäntzlich auf:
Er schwindt imehr, imehr er meint zuwachsen.
Was selbsten sich ohn Gotteswillen bäumt,
Wird plötzlich nur in allem aufgereimt:
Der Gott nicht folgt, hat ewigst sich versäumt.
7.
Lebt Judas schon mit Jesus Christus selbst,
Würkt wunder mit durch zweiundvirtzig monden,
Er wird ein Dib, Verräther, Lästerer,
Weil eigensinn und selbstgewinn ihn leiten.
Der machet sich zum höchstem fluch, zum greul,
[294]
Der Christo naht, wann ihm di Warheit feil:
Di selbstheit hat an Christo keinen theil.
Der 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 5. (35. 110.) Kühlpsalm

Als Lucifer durch Höllgrafen sich leiblich unterstand sein unkraut unter Blessets offenbahrungen auszusäen, wi er vor bei der Prophetin Christina gethan; auf göttliche warnung von innen und aussen nach seinem geschehenen kampff mit Lucifern den 16 Aprill und gefahr den 18 Aprill, am tage des Udems brand zu Gott geschrihen am Charfreitage zu Amsterdam, am 24 Mondsoctober, der Christinen wundertage, den 20 Aprill 1685.


1.
Schau, Vater, her! Nun ist es hohe zeit!
Dein feuergrimm verschlinge disen fluch!
Wi lange sol di Hölle sich aufblähn?
Hat Jesus Christ den Teufel doch besigt?
2.
Erschrekklich ist, was Satan sich erkühnt!
Verflucht der Mann, der ihm di Seele lehnt!
Beschütze neu, mein Vater, deinen Sohn,
Den Jesus Christ so theuer ihm erlöst!
3.
Schau Lucifern! Er kam mit mir zum streit!
Ich fil auf ihn durch deine grosse krafft!
Wir rungen ernst! Er that sein allerbests!
Allein er mus zu fus mit voller schand.
4.
Er fleucht hinweg, das ich nicht mehr ihn sah!
Ich foder ihn voll ernst aufs neu zum kampff!
Ich foder ihn! Der kampf ist um den thron,
Den er besas, und itz auf Erd besitzt.
5.
Er kommt ergrimmt! Ich spotte seiner stärk!
Dein Geist grif ihn durch meinen Geist ernst an!
Der Feind wird schwach! Ein ander kommt zur hülf!
Umsonst, umsonst! Dis Höllenpaar verleuhrt!
6.
Wir kämpfften nakkt! Es blib mir krig und sig!
Der Höllunfürst ward mein Gefangener!
Ich legte ihm nun seinen fall recht vor!
Er mus und mus erlernen seine kett.
7.
Mein Gott, dein war, was in dem Geist geschah!
Erfüll, erfüll dis aller höll zur scham!
[295]
Bekleide mich mit meines Jesu schmukk!
Di zeit ist aus vor meiner Sünden blöss.
8.
So lang di welt, fil nichts dergleichen für!
Es säet sich des Duppelteufels zeit!
Ist dis dein Pfahl, den du, Christin, verbargst?
Drei monde klährn der dreien tage schmertz.
9.
Jehovah, gib dem model wesensstraff!
Di gantze Welt erschrekk ob deinem ernst!
Vergilt dem Volk, das dich und mich vertritt!
Nun kreutzige mit idem kreutz das kreutz.
10.
Di Höllenfahrt sei der Höllgrafen Recht!
Der Schifbruch treff auf ewigst heut Calvar!
Mein Jesus hat in Märtyrern sein sechs,
Das nun sein geist im geist zum Vater eilt.
11.
Es ist vollendt der virtzig Wochen zehn!
Der Lilgenblum ihr zehnjahr ist hinweg!
Des ziklags zeit und des Philisters band
Ist auch dahin mit ziklags Amalekk.
12.
Der Dreiheer bild ist A.U.S. durch ides Bild!
Selbst Noah siht zurükk nach Jesueln!
Di zeit, di du Christinen gabst, ist da!
Nun mus dein ruf erlangen seinen ruf.
13.
Mein Vater, komm! Jehova Jesusjah!
Das wesen geht des Wallensteiners an!
Selbst Ferdinand blitzt auf mich leiblich los!
Di Hölle wil selbst leiblich mich verstöhrn.
14.
Mein dreissig jahr war dar nach deinem Wort.
Ich freute mich, als du Wentwortin sendst!
Als Osmanton, und so gar manches zeugt!
Als Peik, Injur, Lead, Foster, Gertrud da!
15.
Ach! Vater, sih! was sturm darauf gefolgt!
Aus Jacob wird Ischariot erbohrn!
Vom Böhme kommt des Duppelsatans saat!
Imehr dein Licht, imehr gericht erwekkt.
16.
Mein dreissigein blinkt hell von Weis und Blaw:
[296]
Doch untreu hat besudelt meinen schmukk.
Es war meist dar Tinctur mit vollem sig!
Weg traurig schwartz, das mir gab solche schwärtz!
17.
Mein dreissigzwei weisblaute neu dis schwartz!
Des Höllgrafs kunfft begründte mich sehr hoch.
Ach Höllgraf ward Jerusalems Comet!
Er bund mich auch sechs wochen übers Jahr.
18.
Mein dreissigdrei dringt nach dem gipffel fort,
Als Kron und thron so vilfach wird bezeugt!
Der Ost und Nord gibt tausend wunder auf!
Der Ost und Nord verheischet seine heer!
19.
Mein dreissigvir erscheint gantzwunderlich!
Das ziklag kommt mit gross- und kleinen weg!
Der Leibrokk wird durch Höllgrafs tükk zum strikk!
Jehovah, komm! Komm selber mir zur hülf!
20.
Elias schreit in deines Davids psalm!
Jehovah, höhr! Erschein in Horebs still!
Di drei, di du vor deiner kunfft geschikkt,
Di sind ohn dich, ob si von dir ausgehn!
21.
Der Satan sei gefesselt, ohne stärk:
Mein Jesus halt des Geistes Höllenfahrt!
Er steh in mir zum Fridrichs wesen auf!
Das Centrum geh aus seinem Centrum vor!
22.
Der ziklagsraub sei A.M.A.L.ekks sein end!
Es fehle nichts, was du durch mich A.U.S.sprachst!
Der Ost und Nord komm an nach Amsterdam!
Das Babel sei mit seinem thurm verbrand!
23.
Mein Jesus halt des Geistes Himmelfahrt!
Sein Pfingsten komm auf seine zwölfgeschlecht!
Das Kühlreich geh in höchsten wundern fort,
Das alle Welt di erndt des Christusreichs!
24.
Herr Tsebaoth, den Daniel ersah!
Mein Vater! Schau, was nun dein Knechtchen drängt!
Wo du nicht mir auf diesem Berge hilfst,
Wi ging es mir in diser Hunde grimm?
[297] 25.
Herr Tsebaoth, Jehova Jesusjah!
Komm, komm zu hülf, nun A.L.L.E.S. wüttend stürmt!
Komm plötzlich, komm, wi du vor plötzlich kamst!
Komm, Vater, komm! Ich wart auf deinen schlus.
Der 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 6. (36. 111.) Kühlpsalm

Als er in ansehung der heutigen macht des Lucifers und Vorspils des Duppellucifers, di kräffte aller Patriarchen, Propheten, Aposteln zu schwach vor di Einerndtung des Erdkreisses ersahe, und um den Geist Jesu Christi, nach des Jesuels Throncenterzahl, di Millionenfach aller Menschenwitz übersteiget, ernst anhilt, voll in den Engelswundern; zu Amsterdam, 11 und 10 Jahre nach Rothens 40 wochlichem ausgang und Tanneken einigung, am Ostertage, den 22 Aprill, 1685.


1. 1.
Allmächtigster Jehova Jesusjah,
Du unaussprechlichstes Grundwesen aller wesen!
Dein Knechtchen suchet ernst den geist des Jesuels,
Nach feuer und nach licht im Center aller Center!
Dein Knechtchen siht den grossen weltverderb,
Di stärke Lucifers in seiner finstern Welt!
Dein Knechtchen schauet an di freiheit des Geschöpffs,
Und wi unmöglich nun des Glaubensmacht durchbreche!
Elias feur bringt A.L.L.E.S. heut in bann!
Johannes Libe mus verlihrn heut alle Welt!
Drum seufftzt dein Knechtchen ernst um der neungraden Krone.
2. 11.
Was hilfet mir noch dein unendlich glantz,
Den du durch zeugen mir in idem land ertheilest?
I grösser vorspil geht, i schlechter steht mit mir,
Weil Satan Alle kan in disen zeiten sichten.
Ruht gleich auf mich der beiden zeugen Geist
Vom Abel und vom Seth bis an di Anglican!
Stehn alle Wunder gleich in deinem Wunder klahr?
Vermillionen sich di bilder der Propheten?
Ja führstdu mich, mein Weg, mein Rath und pfad!
[298]
Di Menschen fallen hin, di grossen und di klein!
Drum suchet recht das End den Jesuelschen Anfang!
3. 111.
Dreieiniger! Mein Vater Gott Gott Gott!
Gib mir den Jesusgeist, der seinem Sohn nur eigen!
Den geist, von dem du sprachst zu dem Prophet Kotter,
Als du den stern ihm wisst, der alle sterne tausendt!
Den stern, der hell und schön im finsterm lande scheint,
Vil tausendmahl vilmehr, als i noch schin ein stern!
Di stärke, welche ward dem Hermann angezeigt,
Di grösser tausendmahl, dann Menschen aussprechen,
Der kein geschöpff auf ewig widersteh?
Der Geist in diser stärk is heut allein di stärk,
Durch den di böse Welt zum Jesusreich zuerndten.
4. 1111.
Gib, Vater, gib das kleinoth deiner Lib,
Das du dem Michael, dem Uriel gegeben!
Den Throngeist Jesuels, den Jesus widerbracht!
Sei König und Prophet und Prister selbst in Allem!
Beherrsche selbst durch Jesum unsern thron!
Nihm ein, nihm ein durch mich den virgetheilten Rund,
Und ides Element, das Fürstenthum der stern,
Und was weit den begrif der Menschen übersteiget!
Las mich einzihn im Himmel und auf Erd!
In diser leiblikeit bereiten iden Mensch,
Das er auf ewig mög im Jesusthrone leuchten!
5. 11111.
Dein Zepter bringt di Zepter alle bei,
Mit denen Geist und Mensch in disem kreis bezeptert!
Dein Schwerd entschwerdte voll, was noch das Schwerd verdint,
Das alle Schwerdter sind der eisern Rutt gehorsam!
Es sei dein Wort an idem Ort erfüllt,
Das nicht ein pünctchen fehl an einem eingem Punct,
[299]
Im Himmel oder Erd, von aussen und von inn!
Wer zu dem feuer renn, verbrenn durch blitz und feuer:
Ein ider hab nach seinem Centrum straff.
Der Fürst und unterthan erlange gleiches Recht!
Was nicht zum dinste eilt, der leide nach verdinste.
6. 111111.
Der Höllunfürst erscheine zu der kett!
Er flih in Abgrund hin, der ewig sein gefängnis.
Dein schlüssel aus der krafft sei mir zur hand in krafft,
Das ich den unhund gantz von Elementen treibe.
Kein zäuberer genüsse mehr der Lufft,
Di noch in gutt und bös auf deinem Erdkreis weht!
Der Moses und das Lamm regire Stadt und Land,
Di höhe und di tiff, und der Weltkugel inners!
Das böse sei zum Bosheitpfuhl gepresst.
Das gutte bleib allein, als Gott es erst einsätzt,
Eh Vater Adam fil durch Lucifers betrügen.
7. 1111111.
Di Erde sei geseubert von dem blutt,
Mit dem vom Abel an si schändlich verunreinigt.
Der fluch entweich aus ihr mit Lucifern zur höll,
Das si von tag zu tag zur ersten klarheit klimme!
Das Engelvolk eil sichtbarlich herab,
Um ihre Brüder neu zuküssen zum Willkomm!
Di Heilgen müssen sich gesellen zu dem leib,
Wo si noch wesentlich mit ihme nicht vereinigt!
Das Paradis steh offen meinem Volk,
Sein garten sei zur lust vor eine Sabathslust,
So lange noch di Welt nicht kan sich paradisen.
8. 11111111.
Ost, Sud, West, Nord besitze keinen Mann,
Der nicht in unserm aug an idem platze schwebte!
Di hölle habe selbst in ihrem grimme nichts,
[300]
Das si vor unserm geist im geiste könte bergen!
Der Schandfürst trag auch seine schand vor mir,
Wi er in Adam mich so fälschlich hat betrübt!
Den ich im geist besigt, der bleibe stets besigt,
Und sei im Kerker auch mein ewiger fusschemmel!
Das Jesusblutt werd ihm ein theures blutt,
Weil Jesu eigner Sohn des Vatern hohn hochrächt,
Nachdem so viles blutt des Adams fall versöhnet.
9. 111111111.
Di Weisheit blitz im allereinstem blitz,
Darinn di Schöpffung ward der Himmel und der Erden!
Das allererste feuer sei wider unser feur,
Vor dem di Erde schmeltzt, als Eis, im Jüngstgerichte!
Di erste Sucht, di alles sichtbar macht,
Als wi der Frost das eis, sei unser Libesspil!
Der zahlen unzahl zähl in unser zahl di zahl:
Si wige alles ab, was uns Gott lis abmessen.
Printz Michaels, Printz Uriels Verstand
Durchschärffe den Verstand mit ewiggleichem witz,
Das Lucifer erblass im Jesuels andenken.
10. 1111111111.
Was unsre neun durch Jesus Kühlung führn,
Und von dem Adam ab bis an Sophaten reichet:
Dis müsse gantz von uns vermillionenfacht,
Als wi di Kron mitbringt, im end gelifert werden.
Was Lucifer durch seinen fall verseimt,
Eröffne völlig sich aus uns durch Jesusgeist,
Weil nichts unmöglich dir und mir in deiner krafft!
Dann erndtestdu, mein Gott, recht deines Sohnes glauben!
Dann steht dein Feind verwirrt, verirrt, in scham!
Er findt, was er verschertzt; siht seiner Torheit straff:
So bleibet Adam doch durch Jesum Christ sein Richter.
11. 11111111111.
Ja, ja, mein Sohn, du solst mein Richteramt
Durch meines Vatern krafft in meinem nahmen führen,
[301]
Stos aus den Drach vom meer und von der Erd,
Wi ihn längst Michael vom Himmel ausgestossen!
Kämpff hurtig, kämpff mit der geneundten Rei,
Das keine stete mehr vom Satanas erschein
Auf disem gantzen Rund, der dir zum Thron geschenkt.
Greif an den Drachen, greif! Schleus auf den Hauptverfluchten!
Verfolge den, der dich so lang verfolgt!
Verklag ihn tag, und nacht, der tag und nacht geklagt!
Nun ist Macht, Reich, Krafft, Heil, durch meinen Sig gegeben.
Der 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 7. (37. 112.) Kühlpsalm

Als er mit dem König Friderich ins 15 Jahr geschlafen, aufgestanden, gebetet, durch aller Propheten gesichter, offenbahrungen, läuterungen durchgeführet, und nun von allen Centern, Prophetien, mit dem ende des Prophetischen Octobers losris; zum gedächtnis zu Amsterdam im Hause Israels den 29. Aprill 1685.


1.
Jehova Jesus Jah! Ich danke dir von hertzen,
Das ich mit disem lid in deinem frid dir dank!
Wi wunderlich ist mir ergangen,
Eh ich den tag, mein Vater, hab erreicht?
Wi grausam hat nicht Satanas gewüttet?
Gewüttet und getobt bis auf di letzte stund!
Allein ich bin durch dich so weit gebracht,
Das ich mit lust dein zil anseh!
Dein Zil, das selbst di höll, nicht nur di bösen, bindt,
Und mich ins Paradis des Jesuels versätzet.
2.
Jehova Jesus Jah! mein schlafen ward mein sigen,
Ob ich so tausendfach auf aller art gepresst!
Ich lag sehr tif beschämt auf Erden:
Genidriget durch unerhöhrte fäll!
Dein Wort erschin ein leerer traum in A.L.L.E.S,
Das ich so hoch verwund mehr tod als lebend war!
Dein Abraham folgt neu mit hauptgedult,
Bis selbst dein Engel ihn anschreit.
[302]
Dann ward ich aufgewekkt, wi Jacob, A.U.S. dem schlaf,
Und sah di Engel recht auf seiner leiter steigen.
3.
Jehova Jesus Jah! Mein elend voll aufstehen
Betrübt betrübnis selbst mit so vil tausend schmach!
So lang der Kreis von dir geschaffen
So ward kein Mensch gemisbraucht so gar schnöd!
Ob du mir schikkst Propheten auf Propheten,
Und was der Vorwelt war des höchsten zeugnis art!
Vergebenst, ach! Es kam mir zum strikk:
Mein Mund rif A.U.S. nur weh auf weh!
Ich stund auf von der Erd, durch deine grosse krafft:
Doch wuchs mein Leid so hoch, das ich verwundet tödlich.
4.
Jehova Jesus Jah! Mein knien, flehen, beten
Erhilt durch dich den Sig: doch ward ich höchst gedrükkt!
Dein Weisblau hat durch Judas mich beschwärtzet,
Bis du sein schwartz vom himmel selbst wegnimmst!
Imehr mir zeugt so grosser zeugen wunder:
Imehr ward ich zum eusersten geqüält.
Ich stig so hoch bis an des Gipffels Eins,
Bis an di Sonn des Jesusreichs!
Das ich nun endlich still in deinem Ruffe steh,
Erwartend selbst von Dir, mein Vater, deine leitung!
5.
Jehova Jesus Jah! Mein Majestätis kleiden,
Nach deinem eignem mund, geht allen Kaisern vor!
Selbst Salomon gibt Schwerd und Zepter
Schon zur figur, bis Christus selbst es reicht.
Der Erdkreis wird zu meiner gräntz gestellet:
Sein inneres zu meinem freudenspil.
Di Menschen sind in ihrem Witz verstürtzt!
Vor solcher pracht und macht auf Erd,
Di sich so mannigfalt an mir gefigurirt!
Nun hat den zirkel si der Kühlung überschritten.

[303] Zweiter Theil,

Als er unter Königs Fridrichs und seinem schlafen, aufstehen, beten, krönen Christi in Adam schlafen unter den Patriarchen; aufstehen im gesätz; beten im Evangelio; Krönen in der Kühlzeit, betrachtete; zu Amsterdam, gleich 25 Jahr 4 Monden nach Höllgrafens ruf, den 13 Mai 1685.

1. 6.
Jehova Jesus Jah! Ich jauchtz in dir voll freuden,
Das du gewürdigt mich mit aller Center ehr!
Was alle Welt noch hat besessen
Vor alle Welt, dis ist mit mir dein Spil!
Was alle Welt vor alle Welt besitzet,
Wann si in ihrer Kron, dis ist, was nun aneilt!
Ich seh, ich seh mit mir Mariens wonn,
Di allen Weibern vorgesätzt!
Das Mannsgeschlechte wird erhöht nach gleicher art!
Drum jauchtzt in seinem Gott so hoch sein elend Knechtchen.
2. 7.
Jehova Jesus Jah! Mein Christ schlif recht in Adam,
Von Seth bis Noah, Sem und der Ertzväter zeit.
Sein hoch geheim lag blos bezeichet,
Das Satan nicht einstreute seine saat!
Sein zehen ward im grossem Baum verkernet,
Ob alles laub und frucht verwildert gar und gantz!
Wiwohl di axt durch deiner Sündflut grimm
Den vollen Baum must hauen um:
Doch blib der gantze stamm in einer Wunderarch,
Er wurtzelt tif in Gott, ob er so klein auf Erden!
3. 8.
Jehova Jesus Jah! Mein Christ stund auf in Adam,
Von Abraham und Ur bis selbst zu Christusgrab!
Ob alles sich mit blutt figurte,
Von Isaac an bis an den Kreutzesstamm:
Doch ward di Macht des Satans gantz beschnitten.
Es brachte uns di Wüst aus ihrer wüste weg.
Das Christusblutt in dem betrübtem stand
Tingirte hoch di schwartze Erd:
Das Leben kam vom Tod, di Freiheit von dem bande!
Es ward der falsche Fürst hochsichtbar ausgestossen.
[304] 4. 9.
Jehova Jesus Jah! Mein Christ fleht recht in Adam,
Von den Aposteln an bis auf den Christussohn!
Der Märtyrer so bluttig knien
Erbetet ernst des Drachen letzten stos.
Das Knäbchen wächst aus Christi schos im wunder,
Ob seine Mutter schon vom Antichrist verfolgt.
Di zeugen stehn mit aufgehobner hand,
Bis si ihr zeugnis gantz vollendt:
Ob schon ihr blutt versprengt, doch ist es Christi blutt,
Das si auch himmelfahrt, wi Christ, am zile halten.
5. 10.
Jehova Jesus Jah! Mein Christ thrönt neu in Adam,
Von seinem Kühlmann an bis zu dem Jüngstgericht.
Der Zepter, Schwerd und eisern Rutte
Erndt alle Welt vom Westen bis zum Ost!
Der Satan ligt mit seinem hauff im pfuhle,
Und erndtet auch di Erstling Gottes Rach.
Der Morgenstern, den er verschertzt, geht auf
Weit herrlicher, als er aufging!
Zur rechten ist di Sonn, zur linken ist der Mond!
Der härinn sakk des falls ist gar durch Christ verzehret.

Dritter Theil,

Als er seiner Brüder, Königs Michaels und Königs Uriels schlaffen, aufstehen, beten, Krönen in seinem schlaffen, aufstehen, beten, krönen, voller Englischer Geheimnüsse überwog zu Amsterdam den 14 Mai 1685.

1. 11.
Jehova Jesus Jah! Lass mich mit meinen Brüdern
Anstimmen einen psalm im allerhöchstem ton!
Was vor geschehn, und nach geschihet,
Eh dise Welt, und wenn si wider hin!
Lass mich im geist mit allen Engeln jauchtzen,
Weil Jesuels sein Königreich so nah!
Auf, Michael! Auf, Uriel! Auf, auf!
Wir werden strakks dreieinigst neu
[305]
Des grossen Gottes lob zusammen bringen fort,
Wi wir im geiste hir zum Erstling dis vorspilen.
2. 12.
Jehova Jesus Jah! Wir schliffen recht in Adam,
Als er den Fürstenstand verlohr und neu verkrigt!
Wir lagen tif auf Erd bei menschen,
Weil unsre tiff so tiff in ihrer tiff!
Ob täglich sich di Christusleiter modelt,
Und wir versellt dem Jacob, spilten hoch!
Ob Lucifer von uns gestossen ab,
Doch ging der kampff der Menschen an.
Ob neunundneuntzig sind durch Christum hergestellt,
Doch ward zur freud gesucht in aller zeit der Einer!
3. 13.
Jehova Jesus Jah! Wir stunden auf in Christus,
Als er voll sig aufstund vom Grabe, Tod und Höll!
Wir stunden auf in derer jammer,
Di vor das Lamm vergossen mild ihr blutt!
Wir stunden auf aus tausender betrübnis,
Di thränenvoll aussäten unsre saat!
Wir stunden auf aus beider zeugen kampff,
Aus ihrer Arbeit reicher Ruh,
Bis nun di stunde da, das endlich si aufstehn,
Weil si am Jesusleib schon wesentliche glider.
4. 14.
Jehova Jesus Jah! Last uns nun hurtigst flehen,
Das du den Erstling recht vom Engelthron einnimmst!
Wir sind mit dir, und jauchtzen herrlich,
Durch Jesum Christ, weil du mit uns vereint!
Wir werden dir auf aller seiten helffen,
Bis du den Drach aus Erd und See verjagt!
Wir schlüssen dich in unser Mittel ein,
Zur rechten und zur linken hand!
Fahr, Bruder, freudigst fort bis an den letzten Tag,
Wann du dem Christ sein Reich, wi er dem Vater, liferst.
5. 15.
Jehova Jesus Jah! Ihr werdt mit uns bekrönet,
Wann Jesus Christus hat gehalten sein Gericht!
Ihr gläntzet dann mit uns dreieinig,
Voll Majestät zu des dreieinen Bild!
[306]
Dann wollen wir, mein allerlibste Brüder,
Verherrlichen, der uns verherrlichet.
Dann wollen wir aufsteigen in der Tiff,
Di Jesus hat in uns erlöst!
Auf, Brüder! Brüder, Auf! O wonn! Halleluja!
Triumfs Triumfs Triumf! Hochewiges, Hosanna
Der 8. (38. 113.) KühlpsalmDer 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 8. (38. 113.) Kühlpsalm

Ein fünffaches Jesuelisches Kühlgeschenke vor di 12 Kühlstämme der Kühlmänner im 375 jährigem kühlmannsthume, und 1000 jährigem Paradeisregirung vor seiner Abreise nach Ostens und Norden zum ewigem andenken, bereitet.

Der 9. (39. 114.) KühlpsalmDer 8. (38. 113.) KühlpsalmDer 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 9. (39. 114.) Kühlpsalm

Als er in dem 6 Gerichte, ausser Ostens und Nordens mittelung, nicht Noachs 8. Eliens 7000 übrig aus der 25 jährigen Figur Rothens, Tannekens, Höllgrafs sehend, voller ernst um Ost- und Nordensankunfft, und ein allgemeines Pardon zur abwendung des allgemeinen bannes, vor gutte und böse ruffte, in Amsterdam den 18. 19 Mai 1685.


1.
Mein Gott, mein Gott! Wi ist dein Wort erfüllt,
Das nimand seelig würd, wo nicht di zeit verkürtzet!
Warhafftig ist, was du zu Drabitz sprachest,
Weil Noachs Acht in der Figur nicht übrig!
Warhafftig ist, das alle Welt im bann,
Wo nicht dein Ost und Nord si wider temperirte!
Warhafftig ist di Sündflutt diser zeit,
Ob gutt und böse sind in ihrem tünkel trunken!
Drum fall ich dir zu fus um Jesu Christs verdinst!
Ach wende deinen Zorn in eil durch Ost und Norden!
2.
Mein Gott, mein Gott! Sih doch dein Knechtchen an!
Komm eilends mir zur hülff, das ich dis Volk bekehre!
Lass mich den Drach in see und Erden binden,
Der mir dein Volk durch seinen trug vergifftet!
[307]
Vergib, vergib nun auch zum virdten mahl,
Das ich di Kühlzeit recht nach den vir Winden dünge!
Dein Heilger Geist erhalte nun sein Reich!
Vertausendfältige di kräffte deiner Wunder!
Lass mich im glauben ernst anschlagen auf den Fels,
Das ich recht Christi Sohn dir ni, wi Moses, wanke!
3.
Mein Gott, mein Gott! Es ist di glokke Eilf!
Las mich di gantze Welt zu deinem Weinberg ruffen!
Obschon der Kain, der Akkerman, verfallen!
Ob Levi gleich bemüht mit fünff der Ochsen!
Ob Rom und Pabst di Eh zum Weh verstrikkt!
Doch sind der strassen vil, noch mehr der Müssigsteher,
Di nimals noch geladen zu dem Fest!
Di Zäun und Krüppel sind in übergrosser menge!
Las dise letzten mir an deiner letzten Stund
Di allerersten sein in einfalt wahren Glaubens!
4.
Ich habe dich nach deinem wunsch erhöhrt!
Was du vor mir begehrst, dis hab ich dir gegeben!
Mein weisser Falk sitzt dir auf deiner schulter,
Der alle macht der höllen wird zerstreuen.
Kein Ungeheur vermag vor ihm bestehn!
Es mus der Drache selbst mit allen hörnern sinken!
Sein sibenkopff kan weiter helfen nichts,
Ob weh di gantze Welt erfüllt vom Ost bis Westen!
Ob ihre Missethat fast hat mehr end noch zil.
Doch hab ich dich erwählt zum Printzen meiner Gnaden.
5.
Ein einger Hirt, ein einger schaffstahl sei
Vom Morgen bis zum West kreutzweise durch di Erden!
Di zwölfte stund erscheine mehr an früchten,
Als alle eilf vom anbeginn gewesen!
Ob alle Welt gefunden leer vom gutt!
Doch lerne alle Welt noch meine letzte gütte.
Ob alle Welt recht meinen blitz verdint,
Das nicht ein stein verblib auf einem andern stehen!
Doch hab ich dir geschenkt aus gnaden alle Welt,
Das ich vil tausendmahl noch lichter si anstrahle.
[308] 6.
Ich habe dich mit einer kron verehrt,
Dergleichen kein Geschöpff auf ewig noch besessen!
Di Menschen sind in ihrem sinn verwirret,
Di meine macht nach der vernunfft abrechnen!
Si sehen nicht unendlich meine tiff,
Di an Geschöpffen sich nur endlich offenbahret!
Allein mein hertz bricht mir um mein Geschöpff,
Das meine weisse wolk noch freudigst regenboget!
Ob schon mein Sechsgericht ist meiner Sündflutt gleich:
Doch minder ich di straff im mitten meiner straffen.
7.
Mein Gott, mein Gott! Schau meine Trübsal an!
Ich sehe um und um nichts als nur lauter wasser!
Ob Ost und Nord mit mir zu schiffe gehen,
Und gros dein werk, das täglich mir vorlauffet!
Doch stehe ich mit Ost und Nord in Noth,
Bis an den gürtel recht in hauptgefahr und wellen.
Ich weist nicht mehr vor meiner nässe rath,
Mit der mein Weis und Blau so häuffig wird gefeuchtet.
Di flutten steigen hoch! Mein Schif zeucht mehr und mehr!
Das es di höchste zeit in grösser eil zufahren.
8.
Mein Gott, mein Gott! Gefahr wächst an dem Port,
Das Ost und Nord mit mir am Ufer meist in Ohnmacht!
Der Babelsfels ward ungeschikkt zerfället!
Es hat mein Volk verworffen deinen Ekkstein!
Ob alle sind Baumeister meines grunds,
Di gegen Babels Reich arbeiten aller orten:
Doch sind si selbst unwissend ihres werks,
Und wolten Bäume sein, da si nur waren äste.
Di glider scheiden sich so stoltz von ihrem Haupt,
Das si Egypten sind im ausgang aus Egypten.
9.
Mein Gott, mein Gott! Komm eilends mir zur hülf!
Des grossen Berges fall in deiner Rach ist kommen!
Nun er empfindt das fünffe meiner Monden,
Und Trübsal ihm das Ost und Nord anzeiget:
So schlägt er ab im sturm aufs wilde Meer,
[309]
Darauf ich elend schweb in dem zerritzten Schiffe!
Eh Ost und Nord mit seinen kräfften kommt,
So ist zum euserstem di grosse Trübsal worden.
Erfülle selbsten nun, was du mir zugesagt,
Das ich mit Ost und Nord vom Ost und Nord errettet!
10.
Hab ich nicht dich von tag zu tag umstrahlt?
Ist meine Weisheit nicht selbst in dein hertz geschriben?
Du lernest ja di Ursach des geheimnüs,
Wi ider sich durch sich, nicht mich, verleühret?
Was ich von dir durch meine Boten zeug,
Dis geb ich selber dir voll wesenheit im innerm.
Du sihest nun, das nicht ein wort umsonst,
Ob der nicht meinen schlus, dem ich befahl, erfüllte!
Du sihest täglich ja, was noch kein Mensch ersah,
Und kennst, das einem nur di Zehnzahl könne werden!
11.
Ich rede nicht mit dir durch ein gesicht,
Ob ich durch andre dir durch di gesichter rede!
Was du empfängst, sind wesentliche Wunder,
Di ewigst sich aus meinem wesen klähren.
Du sihest ja der beiden Zeugen zahl,
Warum si sind besigt, nachdem ihr zeugnis endet!
Was di Christin durch einfalt überwand,
Stund auch dem Drabitz vor, wann er ihr wär gefolget!
Geschah am letztem nicht, was alle Zeugen rächt?
Mus nicht verduppelt dis das Thir auf Erden treffen?
12.
Was ist noch dir in meinem Ruf geschehn,
Dem du zu meiner zeit nicht freudigst nachgeschauet?
Ist nicht di schuld an meinen Menschenkindern?
Geschiht es nicht den Völkern zu dem Zeugnis?
Welch Zustand naht, eh noch mein nahen naht,
Weil eure freiheit ist im kleinstem ni benommen?
Dann greiff ich ein, wann euer zil am zil!
Wi schnell geht zu mein werk, wann meine stund erschinen?
Drum sei, mein Sohn, getrost, ob dich dein Fleisch was drukkt!
Gehorch einfältiglich. Was ist doch mehr mein fodern?
Der 10. (40. 115.) KühlpsalmDer 9. (39. 114.) KühlpsalmDer 8. (38. 113.) KühlpsalmDer 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[310] Der 10. (40. 115.) Kühlpsalm

Als er in ansehung seiner Thronzahl und Ruffsgeheimnis zur dankbarkeit sich gantz und gar mit seel, geist, leib dem Geiste Jesu auf ewigewigewigst aufopfferte, zu Amsterdam, am 2 fünffundzwantzigstem Prophetischem October, den 21 Mai 1685.


1.
Unendlichewiges! Wi hastdu mich entzündt?
Ich bin in dich und deine tif verzükket!
Wi spilestdu mit mir, O Vatern ewigst Wort?
Du bildst nach deinem bild mich dein elendes Knechtchen.
Dein Himmel wird in deiner Menschheit offen,
In der du kommst, als Heiland, zu dem streit,
Du heissst in mir recht Treu, Warhafftig,
Weil du erfüllst so treu, was du vom Eden ab
Bis heut als Warheit angekündigt!
Lass mich dir deine Treu und Warheit widerstrahlen!
2.
Di Augen flammen recht, O sibenäugicht Lamm,
Nun du als Löw di falsche Welt vertrittest!
Du sihst mich armen an, besibenaugest mich,
Mit zeit und Ewikeit, mit deinem Königreiche!
Du gibst di kron, di Kronenkronenkrone,
Vor welche du geworden bist ein Mensch!
Du nahmest mich mit deinem nahmen,
Der unbegreiflich ist dem gantzem Stände-neun!
Ob er auf mich durch dich geschriben:
Doch bleibt er ewig wohl mein ewiges geheimnüs.
3.
Du gibst zurächen mir des Abels, Drabitzs blutt,
Weil gleich di Schlang aufs neu auf mich anfället!
Si zeucht im grimme nun aus beiden schwäntzen gifft,
Und meint mit meinem blutt dein blutt aufs neu zucentern.
Weil si so lang erwürgte beide zeugen,
So bald si nur ihr zeugnis gantz vollendt:
So meinet si mit deinem Sohne
Zuschlüssen nun den Act, den si so lang gespilt.
Doch du bist satt mit blutt besprenget,
Und wilst das Gottswort der Schlangen auch erfüllen.
[311] 4.
Du sendest A.V.S. mit mir der Heilgen gantzes heer,
Das mir zur hülf als ihrem Bruder kommet.
Dein mund legt mir in mund des gantzen Centrums schwerdt,
Das alle schwerdter wird auf ewiglich entschwerdtern!
Di eisern Rutt des Davids, Constantinens,
Wird wesentlich zu meiner hand gestellt.
Du fängest an mit blutt zuweinen,
Welchs deinem kelche ward in deinem Volk entwandt!
Du schenkest mir den gantzen Erdkreis,
Und nimmst di herrschafft ein des Nimrods und des Cäsars.
5.
So strakks ich aus der Sonn und deinemkühlmannsthum
Mit grosser stimm Ost, Nord, West, Sud versammel,
Nach deinem eignem Wort im Kühlpropheten mund:
So gehet an der streit, das grosse Sechsgerichte.
Du streitst in mir, als wahrer Fünffmonarche,
In grosser ehr, bis nimand überblib.
Dein Israel, das gantz vergessen,
Wi deine Monarchi, baut neu Jerusalem.
Ob Satanas zum letztem wittert,
So ist es nur der schlus der Knabenschafft im Kühlreich.
6.
Das fünffundzwantzig bringt der alten Schlang di Kett,
Und blüh ich recht als Jüngling tausend Jahre!
Di nun zu meiner Zeit gehalten Himmelfahrt,
Di leben nun mit dir und deinem Kühlmann leiblich.
Du warst, nicht ich, der alles überwunden!
Es ist auch dein, was ich durch dich ererb,
Mein A und Z, mein inners, eusers.
Mein Gott, mein Herr und Christ! Ich sink in deine schos,
Ich dein Geschöpff, dein theur erlöster!
Voll der barmhertzikeit aus deinem fünff der Wunden!
7.
Ich werde nun ein Mann! Das siben sibet sich!
Auch Lucifer wil Jesueln bestürmen!
Das Volk, das ich dir band durch tausend Jahr ans zil,
Dis zeucht auf Eden zu, durch list der alten Schlange.
Der Drache meint im Paradis zu hausen,
[312]
Als er zuerst am falschem Baume that!
Herr Jesu Christ, mein Gott, mein Heiland!
Di Zeiten sind dahin, di du den Zeiten gabest.
Di zahl ist voll zum Jesuele!
Trit an dein Richteramt! Eröffne Tod und hölle.
8.
Ich übergebe dir mit mir dein heilges Reich,
Di siben Stern und siben tausend Jahre,
Di Sonne mit dem Mond, und mich als deren zehn!
Nihm an di zehen Pfund, den wucher der fünff Pfunde!
Ach gehe nicht in das gericht, mein Vater,
Das ich nur dis auf diser Erd genützt!
Du weist, wi hart es dir ergangen,
Als du vor mich das fleisch so libreich nahmest an.
Der grosse fall der Fleisches-schwäche
Hat, Libster Vater, mir ni weiter zugelassen.
9.
Wi ich mich gantz und gar zum Opffer vor dir gab,
So geb ich mich nun ewig zu dem Opffer!
Weil du, als unser Christ, dem Vater gibst sein Reich,
Das vor der Zeiten grund in solcher zahl bestanden:
So übergeb ich mich mit meinem Volke;
Wi du am Kreutz dich an den Vater gabst.
Ich lege mich und meine Krone nider!
Ach stelle selber mich, in welchen stand du wilst!
Du bists, der Uns so theur erkauffet!
Duch machst Uns unserm Gott zu Königen und Pristern.
10.
Jehova Jesus Jah! Ich, dein unnützer knecht,
Sink dir zu fus, von dir aufs neu geschaffen!
Versigel Uns mit Dir zu deinem Libesspil,
Auf das dein nahm in Uns auf ewigst sei verherrlicht!
Lass ewigst mich in dem dreieingem throne
Mit Michaeln und Urieln bestehn!
Lass dankbar Uns dich unsern Gott erheben,
Entflammen voller Lib um deine grosse lib!
Auf, Brüder, Auf! Lasst Uns andreien:
Jehova Jesus Jah ist war kommt Alles Alles Alles.
Der 11. (41. 116.) KühlpsalmDer 10. (40. 115.) KühlpsalmDer 9. (39. 114.) KühlpsalmDer 8. (38. 113.) KühlpsalmDer 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

[313] Der 11. (41. 116.) Kühlpsalm

Darinnen er di 17 Reformationsengel der Offenbahrung gegen di 17 Männer Babels aufbot, um zugleich mit ihm das dritte Weh auf das Thir zubringen; zu Amsterdam den 5 Jahr- und gemeinem Junius 1685.


1.
Auf, Sibzehn Engel, Auf, di ihr di Zehnzahl führt,
Wann ihr vereinigt werdt mit unser Sonn und Mond!
Di Stund ist da mit mir zuleuchten,
Weil beider zeugen zeit sich im Aprill vollendt.
Der Antichrist hat seinen Mai begonnen,
Der schon verflossen ist, weil meine zeit im Krebs.
Er nahm di Kron in dem verworffnem Jacob,
Als gleich sein Weh sol rächen beide Weh.
Auf, Auf, und güsst mit mir di strahlen auf di Sonnen,
Di mir di wahre Sonn, in der ich steh, verfinstert.
2.
Di Reiche diser Welt sind reiff zur Christuserndt,
Von der ihr so zertheilt, so manches Jahr posaunt!
Das hauptgeschrei der Virundzwantzig
Hat sibenmahl geschallt und ging so lang vor mir!
Der Tempel ist im himmel unser Himmel,
Weil seine Ordnungsarch durch Christ in Uns gelegt!
Di Boten sind so häuffig vorgegangen,
Das einmahl zeit vor unsre sanffte Kühl!
Blitzt, stimmet, donnerschlagt, erdbebet, hagelt einig,
Bis aller Erdkreis sei zum Christusreiche worden!
3.
Maria hat schon längst empfangen ihren sohn,
Den Christus im Johann an seinem kreutz ihr gab!
Di Kirche ist durch Constantinus
Besonnt, bemondt, besternt, obgleich der Drach erschin.
Der Christus Sohn ward doch zur Welt gebohren,
Ob Satanas gelaurt zufressen dise frucht.
Printz Jesuel wuchs doch durch Christ aus Adam,
Ob Adam gleich verlohr zuerst den Kampff.
Des Satans Sibenkopff und zehn der höllschen hörner,
Siht doch den dritten theil, den er verdarb, ersätzet.
[314] 4.
Di Kirch und Mutter blib selbst durch Justinian,
Ob Erd und meer durch ihn im Christenthum vergifftet!
Der Drache hat zwar alls verdrachet,
Als falsches Heidenthum bekleidt den Christusthron!
Allein umsonst! Di tausend beider Zeugen
Verschlungen seinen strom, ob es ihr leben stund.
Ob sich der Pabst nach höllscher art erhöhet,
Als ihm der Kaiser gab krafft, macht und seinen stuhl.
Ob Geist- und Weltlich ehrt di Kaiser und di Päbste:
Doch glauben und Gedult verblib in beiden Zeugen.
5.
Di Kirche blib als Kirch, ob Ahab alles lis
Der falschen Jesabel durch der Lateiner witz!
Di hundert vir und virtzig tausend
Sind aus den Klöstern doch erkaufet von dem Lamm!
Der heilge saat bracht Rosen auf den dornen,
Ob Schwerd, feur, Tod und qual di wahren Kinder traf!
Elias fand sein heil bei der Wacholder,
Ob ihm der Pabst den Tod durch seine sibzehn schwert!
Er salbt doch Ost und Nord, von Gott gestärkt an Horeb,
Und fandt Elise stets, ob er sich meint alleine.
6.
Auf, Sibzehn Boten, Auf, di ihr dreihundert Jahr
Bis auf den Kühlmann seid einander nachgefolgt!
Wi ihr bisher verkehr der schlüssel
Gespilt mit Rom nach art, di ides zeit ertrug:
So müsset ihr mit mir di sibzehn brechen,
Und greiffen si ernst an, bis ewig si vertilgt!
Ihr sollt mit Uns nicht eher Fride blasen,
Bis selbst der Satanas an seine sibzehnkett!
Bis alle Länder sind zur Lammeshochzeit kommen,
Und Adam wider lernt zuwohnen in dem Eden!
7.
Ihr siben Innere, di ihr durch alle Land
Das Evangelium, das ewig, habt gelehrt!
Ihr siben Ihr, di ihr im euserm
Di siben schalen habt gegossen auf den Pabst!
Ihr starke drei, im innerm und im euserm,
Di ihr nach Seel, geist, leib erleuchtet meine Kunfft!
[315]
Nehmt ab di dekk, erlernet eur Geheimnüs,
Und euer alter zahl im strahl der gantzen Kron!
Was zankt ihr, Brüder, euch! Ihr seid di Gottesknechte,
Di ihr vor mir gesand, um meinem Weg zu bähnen!
8.
Das Babel falle gantz, das unsern geist im geist
Von seiner seelen schid im erstem Adamsschlaff!
Di grosse Stadt der sibtzig Völker
Sei gantz und gar vertilgt mit ihrem Huhrenwein!
Wer mehr das Bild des Thirs und Duppelthires,
Anbetet auf der Erd, der fährt zum beider rauch!
Des Christusreichs Figur schlägt an di sichel,
Weil gleich di erste Lib einerndtet alle Welt!
Der heilge Tempel gibt der Weisheit scharffe hippe,
Das recht di sibenzahl des Rundtes Trauben keltert!
9.
Der alt und neue Bund sei recht der Kühlungsbund,
Der aus der hütten geh des Zeugnis aus dem Pol!
Ob schon der rauch den tempel füllte,
Doch war der Gotteszorn in disem Zorn gerecht!
Der Rauch vergeh von idem bitterm Zusatz,
Als wi ein Mann ablegt di schwachheit seiner Jahr!
Da er ein Kind, so war sein Wesen Kindisch,
Das alls ihm vorgebildt nach seiner kindschen art:
Als alter und Vernunfft den wahren grund eröffnet,
So sihet er nicht um nach dem, was er geredet.
10.
Di böse drüs an Rom des Wiclefs sei zum Tod!
Das blutt des Hussens werd an allen Päbstlern blutt!
Der Zwinglius mit seinen Schweitzern
Vergelte seinen tod aus seinem Wasserbronn!
Lutherus werf das Kaiserthum zu boden!
Calvinus schwärtze gar di Allerchristlichsten!
Comen güss aus das ende der dreistände
Des gantzen Babylons an idem Euphrates!
Das Lager, Zelt, Standart des Gifftheils, Tany, Rothens
Errege wesentlich, was er der Welt vorbildte!
[316] 11.
Di grosse Stimme sei voll klarheit nun gehöhrt,
Di wir vom Babels fall als Jüngling riffen mit!
Di Standart sei aus Ost und Norden
Durch der zehn Stämme kunfft der wesentlich beginn!
Das gehen aus von Amsterdam nach Lübekk
Verwandel sich mit ernst ins wesentlich ausgehn!
Der Abfall sei der fall von Babels waaren!
Das Urimthumim heb den grossen Kaiserstein,
Der alles eusre mahl zum pulver in dem sturme,
Bis Christi Königreich mir schenke seinen zepter!
12.
Höhrt, sibzehn, höhrt mit Uns der Himmel grosse schaar,
Di täglich schon auf Erd bekräfftigt mich so mild!
Di Eltesten erscheinen freudigst,
Wi mir ihr Böhme vor den Weg so mild anwis!
Di Stimme geht schon klahr vom Gottesstuhle!
Vil tausend Heiligen di wandeln schon auf Erd!
Di Hochzeit ist des Lammes angefangen.
Ob Babels blindes aug im Sodomstrib erblindt!
Vil Seelen kommen ab, und sprechen von dem Brautschmukk!
Das Abendmahl ist da der ersten Auferstehung!
Der 12. (42. 117.) KühlpsalmDer 11. (41. 116.) KühlpsalmDer 10. (40. 115.) KühlpsalmDer 9. (39. 114.) KühlpsalmDer 8. (38. 113.) KühlpsalmDer 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2
1. Des 117. Kühlpsalmes HauptschlusDer 12. (42. 117.) KühlpsalmDer 11. (41. 116.) KühlpsalmDer 10. (40. 115.) KühlpsalmDer 9. (39. 114.) KühlpsalmDer 8. (38. 113.) KühlpsalmDer 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

Der 12. (42. 117.) Kühlpsalm

Darinnen er di schon 11. Jahr seinetwegen taurende vile gesichter, vornemlich aber 21 Personen, Rothens, Hasevens, Schwinders, Osmantons, Höllgrafens, Beresford, Blessets, Tanneken, Magdalenen, Wentwortin, Peikin, Injuriens, Fosterinn, Gertruds, Curtis, Seers, Beadmannin, Nelsonin, Elisabeths, Esthers, Anglicanen, ernst vor Gott trug, um das Wesen der vorsagungen anhaltend; zu Amsterdam, am Pfingstdinstage, 73 Jahr nach Böhmens und 69 Jahr nach Kotters bewegung, den 12 Junius 1685.


1.
Dreieiniger! Ich schrei vor deinem thron,
Eilf Jahr ermüdt durch fremder ihr gesichte!
Ach rede selbst durch Jesum deinem Knechtchen,
Und gib mir wesentlich den Mosesstab in hand!
[317]
Es ist genug mit der Figur,
Di fremde mir als Zeugen dargestellet!
Das zehnmahl sibne Jahr vom Kotters ruf geht an,
Das recht di zehnmahl sechs des Bildes sei verflossen!
Vollführ im ernst, was mir eilf Jahr bezeugt,
Und lass mich fangen an, als Mensch, der Menschen Wunder.
2.
Wi lange hat das Löwgebrüll gedaurt?
Das Babel ist erschüttert überflüssig!
Der Masgott hat sein sechs durch alle zahlen,
Mein Gott, in deinem grimm sehrbluttig ausgespilt!
Mein Siben steht schon in der Acht,
Das mich di ell der Zeiten nicht erreichet!
Di Welt wird wider Mensch, weil ihr zerbrechlichs fleucht,
Und streng durch Tod und noth im Jesus sig geeilet!
Es floh das Mas mit ihrer Achtzahl auf,
Das der Virthire asch ins Edens fas recht kommet!
3.
Als deine stimm, mein Vater, Rothen his
Nach Vatern art, des Jünglings schwäch zutragen,
Wi schön hat er gleich deinen Ruf gebrauchet?
Als du ihm zeigst sein Werk, das du mir beigelegt,
Des Romes fall, des Henochs geist,
Di Lammgestalt von Jesus, deinem Sohne,
So ging das streiten an und seine feursgrob,
Das meine erste zärt im höchstem grimm gesichtet.
Dis hat eilf Jahr vor Babel mich geschwächt,
Und ist sein ende noch weit schlimmer als sein Anfang.
4.
Als Haseven in dem gesichte siht,
Das du mir gabst, was Rothe blos weissagte,
Das theilen A.V.S. der schiffe, länder, Städte,
Wi ward dis Zeugnis mir durch Rothens tükk zum strikk?
Obgleich sein eigner Zeuge zeugt,
Das Josua in mir würd auferzogen,
Und du mich selbst an Roth als nechsten schon erklährst!
So half dis alles nichts: dein geist mus sein gedämpffet:
Der bittre Rauch bis Freund und Feind ins aug:
Es konte nimand stehn, so lang der Vorlauf währte.
[318] 5.
Ob du vor mich zur Tanneken geredt,
Und si mich mus vor den Sophata nehmen!
Ob Schwindern wir als alle Welt vorkommen,
Weil alle Center sind recht in des Baumes kern!
Was half mir doch di Lilgenblum,
Ob si mich schon vor ihren Joseph kennet?
Si wollen aus der saat erzwingen gleich di frucht,
Ja sonder blätter, blüt und dornen ihre Rose!
Dann ward ich recht zur ärgernis verkaufft,
Bis ich vil tausendfach als Joseph mehr beschämet.
6.
Ob du von mir als neuen Adam sprachst
Zur Magdalen, als du ihr mich verheischen:
Doch ward kein Mensch vom Adam ab gefunden,
Dem grössre last zu fil, als mir im end entsprung.
I höher du mich hast gesätzt:
Imehr hat mich geritzet dis Verfallen.
Ich hatt im euserm nichts, als mir das inner wich:
Ein König ohne Volk im mitten seiner Feinde,
Ein Haupt ohn leib, ein Vater ohne Kind,
Und eine ärgernis, ein allgemein anstossen.
7.
Wi du mich rifst durch der Wentwortin mund,
Als deinen Knecht, Propheten, Printzen, König,
Und mich vorzogst dem Moses und Elias,
So ging recht an der Kampff, den Satans Rotte hegt.
Dis zeugnis lif gewaltsam hoch!
Hoch di Gefahr von aussen und von innen!
Ich muste flihen auch durch zweiundvirtzig Mond,
So lang dein Wort entris den tau und regen geistlich.
Als Sion selbst des Landes stand vorbildt,
Verfil si euserlich, wi Carl durch seinen Yorker!
8.
Als Osmanton durch deinen geist geregt,
Nur mich auf dich von allen Centern ruffte,
Zum Pabstes fall, zum Türk und Babels ende;
Als Mosen, Josuam, als David, Salomon,
Als Samson, Gideon, Barak;
Als alle di Propheten selbst in eines:
[319]
Um grössre Werk zuthun nach Christus eignem Wort,
Als er im fleisch gethan, weil er zum Vater eilte;
Wi stünde nicht ein ider höchstverwirrt,
Weil in dem euserem so wenig noch zuschauen?
9.
Sobald mich Peik gantz unbekand ersah,
Wi ward si nicht zum zeugnis angetriben?
Si höhrte gleich, das ich gesegnet, sprechen,
Und das di hochzeit nun des lammes kommen sei.
Was sahe si hernach vor glantz,
Als si mich sah zu den zehn stämmen reisen?
Als Salomon mich küsst und seine Weisheit gab?
Als alle Lande sich zum dinen unterwarffen?
Wi aber ward dis alles mir zum fall?
Drum warnt Christ den Johann, er solte sich nicht ärgern.
10.
Wi zeigest du mich der Injurien?
Si sah um mich di Heiligen zusammen,
Und was nur ist des grossen Centrums eigen.
Mein Engel stund vor Gott, und sahe alles durch
In aller Center eigenschafft.
Was Peik gesehn, war meistentheils befestigt,
Das ja nichts Miriam von ihrem Bruder fehl,
Dem si so nah verwandt, im Geistewig verbunden:
Verbunden, Ach! zu ihrem eignem leid,
Als Moses feur si macht vor aller Welt aussätzig.
11.
Noch mehr. Du hast der Foster meist gezeigt:
Was di Injur in deinem lichtstrahl schaute.
Wi ging es nicht, als beide mich entzündet,
Das um gerechte Rach ich schrih vor deinem stuhl?
Si solten haben dis zur lehr,
Das si nicht gantz di feuerwurtzel regten!
Allein es war umsonst, das tausendfach Gericht
Vors gantze Königreich und ihnen ist erwachsen!
Erwachsen, Ach! dergleichen ni geschehn,
So lang der gantze Rund von dir gegründt gewesen!
12.
Was fil, mein Gott, nicht mit der Gertrud vor,
Zu derer heil ich ward von dir geordnet?
[320]
Was höllisch werk, als ich zum Lapis eilte?
Wer nannte Kaiser mich von diser gantzen Welt?
Was, Todtenköpff? Welch heilig schein?
Gerechter Gott, erfülle deinen eifer!
Ach binde Satan ernst mit allen Zäuberein!
Di mich alsdann gekandt, lass si den zorn auch kennen!
Si müssen heut zum Abgrund, nicht zur sau!
Vermillion di krafft um den betrug zurächen!
13.
Als du mich ruffst durch Sara Curtis lipp,
Wi si mich sah in ihrer noth zur hülffe,
Und Gabriel dem Burmann anbefohlen,
Zusenden gleich vor mich, das ich zurükke käm;
Als Adree Seers so vilfach zeugt,
Und freud entsprung, da ich dem Lande nahte;
Als Mary Beatman sah von mir so vilerhand,
Und kommen mich als Paul zu vilen Nationen:
So ging recht an der Zäuberer betrug,
Damit dein heiligs werk in mir würd gantz verlästert.
14.
Wi ging es mir, als Höllgraf endlich kam,
Der so vil Jahr so klahr mein Werk empfangen?
Als er nun zeugt von mir als einem König,
Dem Zepter, Kron und thron der Ost und Norden bring;
Dem alle Welt ward unterthan;
Der Pers und Türk und Indien bekehrte;
Der mehr als Salomon, ah David, Moses wär;
Dem Sonne, Mond und Stern als ihrem Adam dinten;
Und di vir Wind mit idem Element;
So ward er Bileam, Ischarioth und Jambres.
15.
Wi gros ist nicht des Beresford Gesicht?
Du zeigest mich als Sohn von deinem Sohne,
Dem du geschenkt den Jesuelschen Zepter;
Der Kaiser, Könige und Fürsten unterbringt;
Der Babel gantz und gar zerstükkt,
Und Christi Reich in aller Welt aufbauet;
Mit dem in Engelland di hauptgefahr beginn,
Weil dessen Königreich der Anfang seines Reiches.
[321]
Was ist daraus, mein Gott, mir doch erfolgt,
Ob Carl schon in dem lauff, wi der gesehn, gebliben.
16.
Wi manches hat mich im gesicht geschaut,
Das erst mich kennt, wann es mich leiblich kante?
So ging es mir in Amsterdam mit Crellin,
Als si zuerst mich sah! So gings mit Comdons Frau,
Di mich vor einen Engel nahm,
Bis si mich sah, eh si erblich, noch leiblich.
Allein es ging stets zu, wi mit dem blau Gemach,
Das zu dem Zeichen ward vor mich so lang bekleidet!
Es war hinweg, als meine stunde kam,
Weil andre stets vor mich bis noch auf heut genommen.
17.
Wi manches hat, als es erstarb, gezeugt,
Das mich zuvor im leben nicht wolt kennen!
Tong wil am end mit Kühlmann freudig werken,
Der sich nach seinem Tod in Alkmar noch darstellt!
Der Owen schid nicht ehr von dann,
Als er mir hatt gegeben noch sein zeugnis!
Der stets gewiderstrebt, ward in dem Tod mein Freund,
Und starb gleich freudigst drauf den Seinigen zum Wunder!
So gings im tod mit Neltorpf gleichfalls zu!
Noch di lebendigen erstarren mir als Todte!
18.
Wi wunderlich machts Sara Thomlinson,
Di gleich vor mich und gegen mich vil höhret?
Du sahst mich recht, wi es mir recht nun gehet,
Corneli Simon, ob dein leben schon dahin!
Di see hat mich heut rings umringt,
Doch Gotteskrafft wird legen ihre Wellen.
Obschon das feuer ris zu nichte dir mein haus,
Doch steht es herrlicher im augenblikk gebauet!
Das London gibt, was mir das London nahm,
So bald das mas erfüllt von längstgedräuten greueln.
19.
Als Nelson ward von dem unsichtbarn Volk
Nach dem Prophet, den Gott erwählt, geschikket
Gleich um di zeit, als Höllgraf erst mich hindert,
So ging si vilfach um, eh si von mir gehöhrt,
[322]
Und war ich weg zum fünfftenmahl,
Das Satan si durch meine Feinde sichtet.
I grösser zeugnis war, das du ihr mitgetheilt:
I grösser schaden folgt, als si dein Wort versäumte.
Dis grosse werk, davon di Welt bald bebt,
Ward noch vor dise zeit, ob es so nah, verzögert.
20.
Wi geht es zu mit der Elisabeth,
Di in dem geist offt in dem Centrum wandelt?
Wi drükket si di grösse deines Kreutzes,
Ob ihre Esther du mit Judica verstärkt?
Gros ist dein Werk, das da vorläufft,
Wo aus und ein vil seelge Seelen wandeln!
Gros ist mein zeugnis da, weil reichlich mir ersätzt,
Was an der Tanneken und Magdalen entfallen.
Gros ist di noth, da Satan sichtbar brüllt,
Weil da das Centrum spilt im Centrum meines Centrum.
21.
Ob du mir riffst auch Blesset zu der hülf!
Und in den platz des Höllgraffs ihn erwähltest.
Ob Salomon fünff bücher ihm dictirte,
Von der zehn stämme kunfft, von zepter, Kron und thron,
Vom Schwerd und von der eisern Rutt;
Ob alles mir di Erden engel brachten!
Doch sähet Satan gleich das Unkraut in di saat,
Das es zur höchsten Prob im ende mir gereichet.
So stund ich nakkt im kampff der achten zahl,
Bis du mir halfest selbst, als Udem gleich verbrannte.
22.
Dreieiniger! Komm selber mir zur hülf!
Was fehlt mir mehr doch an der fremden zeugnis?
Wer war der Christ in gegenwart von Blesset,
Der schwerd und zepter gibt? Der Feind nachEsthers wort.
Erfüll ihm dann, was er vorbildt!
Wer war der König Carl, der nach dem tod antwortet
Durch Blesset zu dem Brif, der ihm sein leben stund?
Gib mir, mein Jesus, gib was Satan selbst weissaget,
Das Satanas darüber gantz erstumm!
Der mich verwikkeln wil, steh ewigst gantz verwikkelt.
[323] 23.
Dreieiniger! Vollend durch Anglican
Das zeichen ernst, das vor der Eh mus gehen!
Du wilst mich selbst mit wundern neu vermählen,
Nachdem in der Figur das zeugnis ward vollendt.
Weil si mit mir im Wesen steht,
Wi Wentworts zeugt und Osmanton must sprechen,
Wi Höllgraff, Blesset lehrn, so gib, was du verhisch.
Mein Vater, der du selbst durch Jesum si belehrest,
Bereite si zu disem grossen stand,
Den ihr Gehorsam gab, als alle den vergassen.
24.
Dreieiniger! Lass Lead mit ihrem Volk
Zur Feuersprob, darinn si Gold bewähret!
Wi di Figur, so sige nun mein Wesen,
Das du so wunderlich mit nahmen vorgespilt!
Lass mich beginnen meinen Ruf,
Den alles Babel meint von mir ernst wegzurauben!
Kein einges Pünctchen sei von allem unerfüllt,
Was ein Prophet aussprach von mir in deinem Order!
So wird dein Ruf von aller Welt vermerkt,
Das aller Erdkreis ward zum Jesuelisthume.

1. Des 117. Kühlpsalmes Hauptschlus

Als er seine 21 kleine Reisen aus dem Amsterdamschen gebite, im fünfftem mahle, inner 16 Monden mit den 31 Aug und 7. Septemb. 1685. vollendet, nach 7 mahl 7 Monden 7 tagen des Fatalschlusses, und den 8 September der befehl zur 15 Reise nach Paris vorgefallen war; gesungen zu Amsterdam den 10. Sept. 1685. gleich 16 Monden nach seinem abfahren mit dem Passagierboot von Gravesand nach dem Bril.


1.
Herr Jesu Christ! Ich glaube an dein Wort,
Das du verhischst, eh du von Uns geschiden;
Ich glaub an dich und fodre deine Werke,
[324]
Di du auf Erden thatst, das ich si gleichfals thu!
Ich glaube fest und bitte mehr,
Das ich nun thu di Werke, di noch grösser!
Dein Vater werde recht in seinem Sohn geehrt,
Darzu er dich gesand, das wir durch dich ihn kanten!
Drum bitte ich von dir das allergröst,
Das du zubitten mir, eh ich war, anbefohlen.
2.
Ich libe dich, mein Heiland, unergründt,
Und wil dein wort nach deinem worte halten!
Dein Vater ward durch dich aufs neu mein Vater,
Das seine libe mich gantz unaussprechlich zeucht!
Weil ihr in mir zum Wunder kommt,
Wi solt ich nicht den Erdkreis überwinden?
Drum foder ich di macht, di du vom Vater hast,
Das ich di Heiden weid mit deiner eisern Rutte!
Drum bitte ich selbst um den Morgenstern,
Den Lucifer verlohr am Jesuelschem Morgen!
3.
Es ist geschehn, was du geordnet hast,
Du A und Z, du Anfang und du Ende!
Lass schöpffen mich auf ewig lebend Wasser
Aus deinem Wundenfünff mit nichts durch dein Verdinst!
Du überwandst und überwindst,
Was du in mir auf ewig wilst ererben!
Du bist mein Herr und Gott, und ich dein neuer Sohn,
Den du so wundertheur mit deinem blutt erlöset!
Mein Herr und Gott! Dein Knechtchen sinkt zu fus,
Und gibt dir seine Kron mit einem ewig geben.
2. Des 117. Kühlpsalmes Hauptschlus des Hauptschlusses1. Des 117. Kühlpsalmes HauptschlusDer 12. (42. 117.) KühlpsalmDer 11. (41. 116.) KühlpsalmDer 10. (40. 115.) KühlpsalmDer 9. (39. 114.) KühlpsalmDer 8. (38. 113.) KühlpsalmDer 7. (37. 112.) KühlpsalmDer 6. (36. 111.) KühlpsalmDer 5. (35. 110.) KühlpsalmDer 4. (34. 109.) KühlpsalmDer 3. (33. 108.) KühlpsalmDer 2. (32. 107.) KühlpsalmDer 1. (31. 106.) KühlpsalmAchtes BuchDer 15. (30. 105.) KühlpsalmDer 14. (29. 104.) KühlpsalmDer 13. (28. 103.) KühlpsalmDer 12. (27. 102.) KühlpsalmDer 11. (26. 101.) KühlpsalmDer 10. (25. 100.) KühlpsalmDer 9. (24. 99.) KühlpsalmDer 8. (23. 98.) KühlpsalmDer 7. (22. 97.) KühlpsalmDer 6. (21. 96.) KühlpsalmDer 5. (20. 95.) KühlpsalmDer 4. (19. 94.) KühlpsalmKühlanfangKühlausgangDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 3. (18. 93.) KühlpsalmDer 2. (17. 92.) KühlpsalmDer 1. (16. 91.) Kühlpsalm[Vorrede]Sibendes BuchDer 15. (90.) KühlpsalmDer 14. (89.) KühlpsalmDer 13. (88.) KühlpsalmDer 12. (87.) KühlpsalmDer 11. (86.) KühlpsalmDer 10. (85.) KühlpsalmDer 9. (84.) KühlpsalmDer 8. (83.) KühlpsalmDer 7. (82.) KühlpsalmDer 6. (81.) KühlpsalmDer 5. (80.) KühlpsalmDer 4. (79.) KühlpsalmDer 3. (78.) KühlpsalmDer 2. (77.) KühlpsalmDer 1. (76.) KühlpsalmSechstes Buch3. Das güldene Auferstehungs ABC2. Das güldne GRAB ABC1. Das güldne sterbens ABCDer 15. (75.) KühlpsalmDer 14. (74.) KühlpsalmDer 13. (73). Kühlpsalm[Nun ist di grosse stund, verworffner Jacob, kommen!][Nun ist di grosse stund, Elender Carl, gekommen!]2. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus des Fatalschlusses1. Des 72. Kühlpsalmes Fatalschlus der KühlfigurDer 12. (72.) KühlpsalmDer 11. (71.) KühlpsalmDer 10. (70.) KühlpsalmDer 9. (69.) KühlpsalmDer 8. (68.) KühlpsalmDer 7. (67.) KühlpsalmDer 6. (66.) KühlpsalmDer 5. (65.) KühlpsalmDer 4. (64.) KühlpsalmDer 3. (63.) KühlpsalmDer 2. (62.) KühlpsalmDer 1. (61.) KühlpsalmFünfftes BuchGedichteKuhlmann, QuirinusDer Kühlpsalter, Band 2

2. Des 117. Kühlpsalmes Hauptschlus des Hauptschlusses

Nachdem 49 Monden alles an ihme selbsten erfüllet vom 31 Jul. 1681 bis an 31 Aug. 1685. in dem 49 monatlichem Kotterischem Friderichswunder und er nun mit dem Sonnenengel den sententz über alle Kaiser, Könige und Fürsten der 70 Nationen aussprach zu Amsterdam den 11 Sept, 1685.


Kommt, Sibzig, kommt! Kommt auf das Babel zu!
Di grosse Stund zum Abendmahl ist kommen!
Fall, Österreich, mit deinen zehn Gestalten!
[325]
Gott gibet meinem zehn auf ewig Cäsars Sonn!
Fall, Türkscher Mond! Fall, ider Stern!
Gott gibt mir euch zum ewigem besitze!
Fresst, Sibtzig Völker, fresst nun eure Könige!
Gott gibt euch alle mir zum Jesu Kühlmannsthume!
Ost, West, Nord, Sud ist mein zwölfeines Reich!
Auf, Kaiser, Könige! Gebt her Kron, hutt und Zepter!

Quirinus Kuhlmann
Der Kühlpsalter
Band 2

[326] Tagregister in Christopff Kottern, Christina Poniatovien, Nicolaus Drabitz, Kühlmans Kühlpsalter

K. bedeutet Kottern, C. Christinen, D. Drabitz, Kps. den Kühlpsalter. Di Römsche Zahl bei Christinen di Offenbahrung, wi di kleine di Capittel nach Comenius.

Januarius

1. C. 9. 54. D. 84. 217. 560. 588.
2. D. 85
3. D. 86. 285. Kps. 100. v. 15606.
4. D. 561. Kps. 100. v. 15636.
5.
6. C. 11. D. 356.
7. D. 218. 589.
8. D. 590.
9. K. 5. D. 427. Kps. 120.
10. C. 12. 13. Kps. 120.
11. C. 14. XII. Kps. 80.
12. D. 87. 286. Kps. 42. v. 4857. 54. 120.
13. C. 15. XIII. D. 87. 174. 616. Kps. 42. v. 4907.
14. D. 37. 50. 87. v. 3. 175. Kps. 42. v. 4957. 120.
15. Kps. 42. v. 5007, 50. v. 6297. 120.
16. K. 23. Kps. 55. 120.
17. C. 16. XIV. D. 176. 527. Kps. 80. v. 12397. 120.
18. C. 17. XV. D. 88. 357. Kps. 42. v. 5057. 120.
19. C. 18. XVI. D. 89. 177. 287. 358. Kps. 42. v. 5107. 56. 120.
20. C. 19. XVII. D. 90. 562. Kps. 43. 121.
21. C. 20. XVIII. D. 220. 528. Kps. 43. v. 5327.
22. D. 359. 617. 640. Kps. 43. v. 5327.
23. C. 21. XIX. D. 2. Kps. 54. v. 8311.
24.
25. C. 22. XX. D. 91. 563. Kps. 122.
26. D. 51. Kps. 122.
27. C. 56. D. 618. Kps. 123.
28. C. 23. Kps. 44. 57. 124.
29. C. 24. D. 22. 27. 492. 641. Kps. 125.
30. D. 221. 591. Kps. 125.
31. C. 25. D. 3. 222. 288. Kps. 72. v. 10445.

Februarius

1. D. 223. 529. Kps. 126.
2. D. 52. 92. 224. 428. Kps. 63. v. 9359.
3. D. 93. 289. 401. 460. 565. 592. Kps. 63. v. 9393.
4. D. 95. 593.
5.
6.
7. D. 43. 225. 594. Kps. 58.
8. D. 530. 595. Kps. 58. v. 8714.
9. C. 26. XXI. D. 226. 531. Kps. 58. v. 8764.
10. D. 33. Kps. 58. v. 8814.
11. C. 27. XXII. D. 53. 95. 596. Kps. 58. v. 8864.
12. D. 96. Kps. 59.
[327] 13. D. 361.
14. D. 4. 402. 493.
15. C. 28. 29. 30. XXIII. D. 28. 97. 178. 464. 494. 532. Kps. 63. v. 9425.
16. C. 31. 429. 465. 916.
17. D. 290. 466.
18. D. 5. 98. 291. 597./[46]/
19. C. 32. D. 99. 620.
20. D. 227.
21. D. 100. 101. 403. 495. 566. 598.
22. D. 179. 228. 496. 533. Kps. 65.
23. C. 33. D. 1. 229. 362. 430. Kps. 65. v. 9818. 95. v. 14812.
24. C. 34. D. 102. 230. 497. Kps. 65. v. 9858. 95. v. 14982.
25. C. 34. D. 534. Kps. 16. 45. 60. v. 9029. 66. 76. v. 10436. 106. v. 17808. 126.
26. C. 34. D. 180. 231. 567. 621. Kps. 61. 106. v. 18878. 126.
27. D. 6. 103. 181. 404. Kps. 61. v. 9124. 106. v. 18908.
28. K. 42. D. 182. 498. 622. Kps. 61. v. 9149. 106. v. 18978.
29. K. 42. Kps. 106. v. 18128.

Martius

1. D. 183. 467. Kps. 106. v. 18128. 126.
2. C. 35. D. 7. 134. 431.
3. D. 23. 623.
4. D. 104. 499. Kps. 68.
5. D. 363. 432. 500. Kps. 8. 17. 69.
6. C. 36. D. 568.
7. C. 37. D. 185. 232. 364. 599.
8. D. 105. 433. 501. 581. 569.
9. D. 106. 186. 642.
10. C. 37. D. 8. 107. 502. 624. Kps. 10. 17. v. 1261. 61. v. 9149.
11. K. 13. D. 434. 468.
12. D. 108. 435.
13. C. 38. Kps. 107.
14. D. 54. 109. 187. 570. Kps. 107. v. 18168.
15. D. 110. 503. Kps. 4. Buch. Vor. Kps. 107. v. 18198.
16. D. 365. Kps. 107. v. 18229.
17. C. 39. D. 111. 436. 600. 643. Kps. 107. v. 18258.
18. D. 601. 644. Kps. 107. v. 18288.
19. D. 102. 188. 233. Kps. 107. v. 18318.
20. K. 6. D. 113. 292. 602.
21. D. 405. Kps. 18. 108.
22. C. 40. D. 504. Kps. 9.
23. D. 114. 505. 625. Kps. 109.
24. D. 189. 645. Kps. 66. v. 10010.
25. D. 115. Kps. 66. v. 10082.
26. D. 55. 116. 190. 437. Kps. 19.
27. D. 191. 234. 366. 438.
28. D. 9. 117.
29. D. 118. 506.
30. D. 192. 367. Kps. 72. v. 10854.
31. D. 10. 193. 406. Kps. 20.

Aprilis

1. D. 335. Kps. 70. v. 10482.
2. K. 14. D. 194. 368. 507.
3. K. 43. C. 41. D. 11. 536. Kps. 69. v. 10422.
4. K. 43. D. 119.
5. D. 120. Kps. 20. v. 1521.
6. D. 121. 369. 508. Kps. 20. v. 1587.
7. D. 29. 122. 293. 407.
8. D. 370. 537. Kps. 70.
9. D. 56. 195.
10. K. 7. Kps. 21.
11. K. 24. D. 439. Kps. 21. v. 1659.
12. K. 24. C. 42. D. 24. 123. 196. 509.
13. K. 24.
14. K. 1. 24. D. 294. 440. 538. Kps. 71.
15. D. 124. Kps. 22. 3. Buches Vorrede.
16. D. 12. 235. 539. 603.
[328] 17. D. 571.
18. D. 197. 371. 408. Kps. 23.
19. D. 626.
20. D. 125. 372. Kps. 110.
21. D. 373.
22. D. 126. 295. Kps. 111.
23. K. 14. D. 461. /[47]/
24. D. 127. 572. Kps. 8. Buch. Vorred.
25. C. 44. D. 128. Kps. 24.
26. D. 129. 374.
27. D. 441. 604.
28. K. 15. D. 198. 375.
29. D. 540. 605.
30. D. 199.

Majus

1. D. 296. 442. 646.
2. D. 57. 606. 647.
3. C. 45. D. 58.
4. D. 59.
5. D. 13. 297. 541. Kps. 78. v. 12193.
6. K. 15. D. 574. Kps. 46.
7. D. 200. 627. Kps. 78. v. 12203.
8. D. 60. 376. 575.
9. D. 34. 443.
10. K. 8. D. 130.
11. D. 648.
12. C. 25. D. 236.
13. K. 26. D. 697.
14. K. 27. C. 46. D. 469.
15. K. 27. D. 38. 131. 377. 570. 628. Kps. 25.
16. D. 201. Kps. 25. v. 1971.
17. D. 542. Kps. 25. v. 2011.
18. D. 298. 378. 543.
19. D. 132. 202. 319. 409. 444. 471. 576.
20. D. 39. 61. 203. 380. 577. Kps. 47.
21. D. 204. 649.
22. D. 381. 472.
23. D. 205. 544. Kps. 47. v. 5962.
24. D. 578. 608. Kps. 26.
25. D. 299. 445. Kps. 26. v. 2163. 71. v. 10572.
26. D. 410.
27. D. 300. 609.
28. D. 237. 301. 545.
29. D. 40. 382. 473.
30.
31. D. 411. Kps. 80. v. 12597.

Junius

1. K. 9. D. 248. 302. 447. Kps. 8. v. 13647.
2. K. 9.
3. K. 9. D. 133. 303. 383.
4. C. 47. D. 510.
5. C. 47. D. 304. 546. Kps. 71. v. 10588.
6. C. 47. D. 239. 305.
7. C. 134. 306. 547.
8. D. 384. 629.
9. D. 610.
10. D. 135. 240. Kps. 80. v. 12697.
11. D. 25. 412. Kps. 48.
12. K. 1. D. 548. Kps. 117.
13. D. 206. 385.
14. K. 1. D. 307. 549. 650. Kps. 12.
15. K. 1. D. 241. 386. 611. Kps. 48. v. 6087.
16. D. 448. Kps. 13. 101.
17. D. 308. 449. 474. 651. Kps. 48. v. 6107.
18. D. 579. Kps. 48. v. 6127.
19. D. 136. 242. 550.
20. D. 243. 209. 511.
21. D. 310. 413. 551. Kps. 49.
22. D. 475. Kps. 49.
23. D. 137. 630.
24.
25.
26. D. 244. 311. 631. Kps. 27.
27. D. 312. 632. Kps. 27. v. 2259.
[329] 28. D. 245. 313.
29. D. 246.
30. D. 512. 612.

Julius

1. D. 314. 552.
2. D. 14. 44. 138.
3. D. 247. 613. 652. Kps. 49. v. 6158. 102.
4. D. 248. 315. 553.
5. C. 48. D. 654. Kps. 49. v. 6168.
6. C. 48. Kps. 47. v. 6011.
7. D. 45. 316. 655. Kps. 47. v. 6060.
8. D. 62. 317. 450.
9. D. 139. 318. 614.
10. K. 28. D. 249. 319. Kps. 72. /[48]/
11. D. 451. 476. Kps. 28.
12. D. 452. Kps. 81.
13. C. 49. D. 250.
14. D. 251. Kps. 82.
15. Kps. 82. v. 12888.
16. D. 15. Kps. 82. v. 12928.
17. D. 252. Kps. 83.
18.
19. D. 320. 387. 477. Kps. 72. v. 10633.
20. D. 140. Kps. 72. v. 10683.
21. Kps. 5. Buch. Vorr. 102. v. 15937.
22. D. 30. Kps. 102. v. 15981.
23. D. 580.
24. C. 50. D. 414.
25. D. 321. 478.
26. D. 322. 388. Kps. 5. Buch. Vorr. 62.
27. D. 479.
28. D. 513.
29. Kps. 102. v. 16003.
30. Kps. 102. v. 16110.
31. D. 31. 323. Kps. 72. v. 10845.

Augustus

1. K. D. 656. Kps. 50. 84.
2. D. 289.
3. D. 253.
4. D. 32. 324.
5. D. 32. 581.
6. Kps. 51.
7. K. 10. D. 16. 254. 453. Kps. 29.
8. D. 255. 582. 657. Kps. 8. v. 13113. 102. v. 16176.
9. D. 325. 415. Kps. 76. v. 12071. 102. v. 16228.
10. K. 11. D. 454. Kps. 102. v. 16360.
11. D. 207. 326. 416. 583. 658. Kps. 85. 102. v. 16456.
12. K. 11. D. 327. 390. 514. Kps. 86.
13. K. 11. D. 141. Kps. 86. v. 13253.
14.
15. K. 11.
16. D. 16. 328. 515. 659.
17. K. 1. D. 256. 329.
18. K. 11. D. 330. 391. 516. Kps. 86. v. 13303.
19. D. 63. Kps. 30. 86. v. 13362.
20. D. 257. Kps. 87. 105.
21. D. 258.
22. D. 331. Kps. 31. 87. v. 13593.
23. D. 259. 660. Kps. 88.
24. D. 661. Kps. 89.
25. K. 12. D. 142. 480. Kps. 32.
26. K. 2. D. 2. 260. 517. 662. Kps. 32. v. 2781.
27. K. 12. D. 143. 261. 332. 392. 663.
28. D. 333. Kps. 73.
29. K. 1. Kps. 62. v. 9226. 90. 94. v. 14419.
30. D. 262. Kps. 33. 94. v. 14419.
31. D. 144. 263. Kps. 52. 76. 94. v. 14669.

September

1. D. 334. 417. 664. Kps. 34.
2. Kps. 76. v. 12011.
3. D. 17. 335. 633.
4. D. 264.
[330] 5.
6. K. 2. Kps. 89. v. 13733.
7. D. 518. Kps. 89. v. 13813.
8. D. 46. 208. Kps. 90. v. 13993.
9. Kps. 91.
10. D. 462.
11. D. 634.
12. Kps. 52. v. 6468.
13. K. 29.
14. D. 145. 665. Kps. 73. v. 10961.
15. Kps. 52. v. 6527. 2. Buch. Vorr. 73. v. 11041.
16. K. 30. D. 635.
17. D. 336.
18. D. 18. 337.
19. D. 338. 519. 666. Kps. 74.
20. K. 31. D. 146. 339. 667. Kps. 34. v. 2989. 92. 118.
21. D. 340.
22. Kps. 84. v. 13038.
23. K. 32. /[49]/
24. K. 33. D. 64.
25. Kps. 34. v. 3103. 62. v. 9276.
26. Kps. 34. v. 3217. 92. v. 14177.
27. K. 3. D. 481. Kps. 34. v. 3283.
28. K. 34. D. 265. 553. Kps. 14. 15. 34. v. 3349.
29. D. 65. 209. 266. 341. 554. Kps. 1. Buch. Vorr. 34. v. 3559. 52. v. 6566. 92. v. 14198.
30. K. 35.

October

1. K. 16. D. 267.
2. D. 210. 418. 482. 555. Kps. 74. v. 11171.
3. K. 36. D. 66. 342.
4. K. 37. D. 35. 463.
5. D. 343. Kps. 93.
6. K. 38. 39. 40. D. 268. 344.
7.
8.
9. D. 269. Kps. 93. v. 14253.
10. D. 36. 270. Kps. 98. v. 15403.
11. D. 345. 393. Kps. 74. v. 11221. 93. v. 14281.
12. D. 147. Kps. 50. v. 6247.
13. D. 394. 419. 584. Kps. 93. v. 14391. 94.
14. D. 395. 636. Kps. 14. v. 1095. 93. v. 14416. 95.
15. D. 483. 585. Kps. 35. 93. v. 14919. 95. v. 14732.
16. C. 50. D. 67. 484. Kps. 53. v. 7535. 6. Buch. Vorr. 93. v. 14324. 95. v. 14792.
17. D. 485. 520. Kps. 36. 53. v. 7775. 63.
18. D. 346. Kps. 53. v. 8015.
19. D. 68. 637.
20. K. 16.
21. C. 51. D. 148. 271. Kps. 66.
22. Kps. 93. 14330.
23.
24. C. 51. D. 149. 273. 347. Kps. 97.
25. D. 521.
26. Kps. 58. v. 8914. 98.
27. D. 69. 274. 396. Kps. 98. v. 15314.
28. Kps. 87. 99.
29. C. 52. D. 19. Kps. 37. v. 3943. 99. v. 15496.
30. Kps. 37. v. 4043. 7. und 8. Buchs Vorr.
31. Kps. 121.

November

1. D. 397. Kps. 94. v. 14669.
2.
3. D. 276. 348.
4.
5. D. 41.
6. D. 398. 486.
7. K. 3. 17. 18. 19. 20. D. 150. 429. 556. Kps. 95. v. 15032.
[331] 8. K. 3. D. 211. 277. 487.
9. K. 3. 12. D. 70. 151.
10. D. 71. 586. Kps. 52. v. 6569.
11. D. 152. 557.
12. D. 277. 349.
13. K. 3. C. 1.
14. K. 21. D. 278. 522. 668. Kps. 118.
15. D. 153. 154. 279. Kps. 60. 106.
16. D. 523. Kps. 64.
17. D. 421. 488.
18. D. 72.
19. D. 47. 399. 489. 669. Kps. 64. v. 9498. 118.
20. D. 48. 212. Kps. 39.
21. D. 73. 155.
22. C. I. D. 156. 213. 400.
23. K. 22. C. II. D. 157. 524. Kps. 118.
24. C. III. D. 280. Kps. 40.
25. K. 3. C. IV. D. 73. 158. 490. Kps. 77. 118.
26. D. 20. 73. Kps. 77. v. 12156. 118.
27. D. 74. 455. 491. 558. Kps. 52. v. 6572. 118.
28. D. 350. 422. 559. Kps. 118.
29. C. V. D. 525. 670. Kps. /[50]/ 35. v. 3653. 118.
30. D. 214. 615. Kps. 7. Buch. Vorr.

December

1. D. 75. 76. 351.
2. D. 423. 638. Kps. 118.
3. C. VI. D. 77. Kps. 118
4. D. 42. 456. Kps. 119.
5. D. 78. Kps. 78. 94. 119.
6. C. VII. D. 49. 281. Kps. 119.
7. C. VIII. Kps. 119.
8. D. 424. Kps. 40. v. 4607.
9. D. 282. Kps. 119.
10. K. 4. D. 159. 352. Kps. 119.
11. C. IX. 54. Kps. 119.
12. D. 160. 425. Kps. 119.
13. D. 161. 162. Kps. 100.
14. D. 79. 163. 164.
15. D. 165. 353. Kps. 41.
16. D. 80. 457. 526. Kps. 41. v. 4737. 79.
17. D. 166. 587. Kps. 120.
18. D. 21. 81. 458.
19. D. 283.
20. D. 254.
21. D. 166.
22. D. 167.
23. D. 82.
24. D. 168. 215. Kps. 42.
25. D. 169. Kps. 64. v. 9538.
26. D. 170.
27. C. X. D. 171. 555. Kps. 64. v. 9599.
28. D. 172. 284.
29. C. XI. 5. D. 216. 426. 639. Kps. 120.
30. C. 6. 7.
31. C. 8. D. 26. 83. 173. 459.