10.

Mündlich aus Straußberg in der Mark.


Ein Tischlergesell aus Nordhausen, Namens Thiele, ist einmal in die Fremde gegangen und wie er an den Kyffhäuser kommt, ist er grade offen. Das geschieht aber nur alle sieben Jahre, und da denkt er denn: willst [222] einmal hineingehen. Als er nun in den Berg kommt, sieht er dort den Markgraf Hans sitzen, dem der Bart über den Tisch hinüber und die Nägel durch denselben hindurch gewachsen sind. Rings herum an den Wänden liegen große Weinfäßer, an denen sind die Bände und das Holz bereits abgefault, der Wein hat sich aber seine eigene Schale gebildet und ist blutroth. Vor dem Markgrafen Hans stand ein Weinglas, in dem hatte er noch einen kleinen Rest gelaßen; da nahm der Gesell das Glas und trank es aus, wurde aber sogleich so schläfrig, daß er einnickte, und als er erwachte, hatte er sieben Jahre im Berge geschlafen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek