336. Abzug der Zwerge.

Von einem Schäfer aus Knesebeck.


In dem Mönchenberge bei Knesebeck haben in alter Zeit die Zwerge gewohnt; da ist einmal einer von ihnen zu dem Müller auf der Freksmühle (Friedrichsmühle wird es erklärt) gekommen und hat den Müller gefragt, ob sie wol über die Mühle ziehen dürften; als der Müller nichts dagegen einzuwenden gehabt hat, ist der Kleine weggegangen, aber nach einiger Zeit wiedergekommen, doch wieder allein; jedoch hat der Müller ein lautes Geschwirr vieler Stimmen gehört, obgleich niemand weiter als der Zwerg zu sehen gewesen ist. Da er sich nun darüber zu verwundern schien, hat der Zwerg ihm seinen Hut aufgesetzt und da hat er gesehen, daß die Zwerge in langen Scharen dahingezogen sind; der Schäfer, der dies erzählte, sagte: als er nun den Hut aufsetzt und hinsieht, da lêvt un quêvt alles. Sie sind darauf nach der Mönchenkuhle hingezogen.


Vgl. oben Nr. 10 mit der Anm.; Harrys, I, 22, 24; zur Mönchenkuhle vgl. Schambach u. Müller, Nr. 140, 11, mit der Anm. und über die Gleichstellung von Mönch und Zwerg, Norddeutsche Sagen, Nr. 13, Anm. 228, und oben Anm. zu Nr. 35; Sommer, Sagen, Nr. 32, mit der Anm.; Müllenhoff, Nr. 324, 2.

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