Sphinx in Rosen

Umschattet von des Gartens Riesenbäumen,
Ruht eine Sphinx aus blendend weißem Steine,
Leicht überhaucht vom warmen Widerscheine
Der tausend Rosen, die sie dicht umzäunen.
Verdrossen, finster und in dumpfem Träumen,
So brütet starr sie über das geheime,
Das ewige Rätsel. Und der Blüten eine,
Sich schalkhaft wiegend, spricht: »Was willst du säumen?
[137]
So find und gib uns endlich doch die Lösung!«
Im Winde schaukelten die andern Rosen.
Da, gräßlich, klang das eine Wort: Verwesung.
»Nein, Liebe ists!« erwiderten die losen;
»Laß dirs gesagt sein, greulichste der Katzen.«
Doch schmeichelnd küßten sie des Untiers Tatzen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek