Urweltfabel

1.

Geblüht hat einst der Pol im Tropenlichte,
Die Wüste trug den Schoß voll Sommerblüten,
[209]
Die Steppe sang, die Heidequellen sprühten,
Wo jetzt das Meer, stand einst die Bernsteinfichte.
Erinnrung lebt noch; oft wie Traumgesichte
Malt seiner Vorzeit Bild das Mittagsbrüten
Der Wüstenluft; die Blumen der verglühten
Polsonne stehn auf dunkler Kohlenschichte.
Auch lebt ein Baum seit frühen Erdenaltern,
Der oft, umrankt von lauschenden Lianen,
Dem Urwald noch erzählt von seinen Ahnen.
Dann lauscht um ihn ein Kreis von blauen Faltern,
Dann horcht der Papagei mit offnem Schnabel,
Und dieses ist des Baums uralte Fabel:

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek