Der SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[365] Hermann Löns
Fritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[366] [369]Der Schlachthauskrach

(18. November 1894.)


Rauh behandelt uns das Leben,
Nimmt uns viel, und als Ersatz
Gibt es uns den herben Zweifel
Für des Glaubens festen Schatz.
Ach, vorüber sind die Zeiten,
Wo der Sülze ich getraut,
Die im Bund mit Öl und Zwiebel
Und mit Senf mich oft erbaut.
Denn es warf in meine Seele
Eine böse Zweifelssaat,
Die jetzt frech wie Quecken wuchert,
Mitleidslos der Magistrat.
Tief geknickt und qualbeladen
Trete ich vor ihn nun hin:
»Meine Sülze gib mir wieder
Und den kindlich frohen Sinn!«
VertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Vertraulich

(21. Juli 1895.)


Die saueren Gurken sind nun reif,
Die Enten sind flügge geworden,
Doch merkt man leider wenig davon
Im Süden und im Norden.
Es blüht die hohe Politik
Ganz wintermäßig weiter,
Hier schwingt man Reden, dort den Dolch,
Ich finde beides nicht heiter.
[369]
Auch in Hannover redet man,
Besonders bei Schützenfestessen,
Da wird der störrigen Bürgerschaft
Die Rute zugemessen.
»O habe Vertrauen, lieb' Bürgerschaft!«
So sprach man höchst erbaulich.
Die Bürgerschaft denkt: »Das hab'n wir ja,
Daher der Name ›Vertraulich!‹«
Nummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Nummro zwei

(15. September 1895.)


Es war eine herbstlich kühle Nacht,
Der Nordwind pfiff nicht ohne
Und spielte Tarabumdeay
Am Draht der Telephone.
Ich kam vom Abendschoppen heim
Just um die Geisterstunde,
Die Gaslaternen brannten trüb,
Unheimlich heulten zwei Hunde.
Auf einmal bumste es irgendwo,
Es donnerte und es krachte;
Ich dachte verwundert bloß: nanu?
Vor Schreck ich sonst nichts dachte.
Ich traf einen Schutzmann, den fragte ich:
Was war denn das für 'n Knallen?
»Ooch nischt, es ist bloß wieder mal
'ne Brücke eingefallen.«
VorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Vorübung

(29. September 1895.)


Es zeigt der Lindener Bürgerverein
Sich riesig neuerungssüchtig;
Jetzt schuf eine Turnerriege er –
Die Sache ist äußerst wichtig.
[370]
Es kommt dem Lindener Magistrat
Die Gründung sehr gelegen,
Er denkt: »Für einige von euch
Ist Turnen ein wahrer Segen.
Ihr seid mir doch in letzter Zeit
Zu obsternatsch gewesen,
Rumpfbeugen wird allmählich euch
Die steifen Rücken lösen.
Kopfnicken, Kniebeugen, das fehlte euch auch,
Das werdet ihr schon bald sehen,
Vorturner soll ein Senator sein,
Dann wird die Sache schon gehen.«
Aus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Aus Überzeugung

(27. Oktober 1895.)


Es sitzen Schorsch und Christian
Bei ihrer kleinen Lage,
Besprechend eifrig lang und breit
Die Kandidatenfrage.
»Weißt du schon, wen du wählen wirst?«
Fragt Schorsch. »Ich wähle den Meyer;
Er kauft bei mich schon manches Jahr
Und is für keine Steuer.«
»Wähl' du den Meyer,« sagt Christian,
»Ich habe dazu keine Neigung,
Ich wähle nicht aus Eigennutz,
Ich wähle aus Überzeugung.
Doch ehe ich wähl', da muß er sich
Auf Ehrenwort verpflichten,
Vor Weihnachten noch 'ne Bogenlamp'
Vor meinem Haus zu errichten!«
NordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[371] Nordstadtromantik

(8. Dezember 1895.)


Es jammern die Freunde der Romantik,
Gar zu prosaisch würde die Welt.
Na, Kinder, kommt nur nach Hannover,
Hier hat die Romantik noch ein Feld.
Es steht in der Nordstadt ein riesiges Bauwerk,
Gespenstig wie eine Räuberburg,
Den Kassenboten, die hierher kommen,
Nimmt man das Geld ab und haut sie durch.
Verbrechen und Liederlichkeit, die geben
Sich oftmals hier ein Stelldichein,
Wer oberflächlich die Sache betrachtet,
Der denkt verwundert: »Darf denn das sein?«
So etwas zu fragen ist faktisch läppisch.
Denkt doch bloß nach und seid gescheit:
Die Überführung dient ja gerade
Der öffentlichen Sicherheit!
WarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Warraftig

(11. Januar 1896.)


Denkt ihr noch jenes schönen Morgens,
Als es am Goetheplatz gekracht?
Ein Trümmerhaufen war das Ende
Des stolzen Turmgebäudes Pracht.
Man ließ sich aber nicht verblüffen,
Hat lustig wieder aufgebaut,
Obwohl die Nachbarschaft mitunter
Voll stiller Sorge hingeschaut.
Und es gelang; beendet wurde
Die Kirche für die Garnison,
Und die Akustik hat geprüft man
Mit donnerndem Drommetenton.
Manch einem wurde freilich bange
Bei diesem starken Ohrenschmaus,
Doch ist es glücklich abgelaufen,
Die Kirche hielt's wahrhaftig aus!
SteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[372] Steuerobjekte

(12. April 1896.)


Ein jeder Frühling bringt neue Blumen,
Auch dieser zeigt sich der Ahnen wert,
Indem er uns als Angebinde
Eine Fahrradsteuer-Erwägung beschert.
Wer auf dem Rover oder Hochrad
Oder auf behäbigem Dreirad nur
Die Welt durchfährt, muß dafür blechen
Ein Goldstück für Luxus und Überkultur.
Ich hoffe, die städtischen Kollegien,
Die nehmen den Vorschlag mit Freuden an
Und gehen noch weiter, als Steuerobjekte
Ich ferner ihnen empfehlen kann:
Die Kinderwagen, die Krankenfahrstühle
Und Handkarren; doch zu verschonen sind
Die Equipagen, das ist kein Luxus,
Wer das nicht einsieht, ist taub und blind.
Die RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Die Rhododendrenriede

(19. April 1896.)


Jetzt wird die Eilenriede schön,
Trotz winterlicher Repressalien,
Die Buchen und Eichen schlagen aus,
Auch Rhododendren und Azalien.
Die Menschheit wird ganz aufgeregt,
Wie früher bei den Bacchanalien,
Wenn sie im deutschen Walde sieht
Die Rhododendren und Azalien.
Maiglöckchen und Leberblümchen sind
Ja nur botanische Canaillen,
Viel besser passen zum deutschen Wald
Die Rhododendren und Azalien.
Drum sägt die Buchen und Eichen ab,
Pflanzt Pinien und Palmen wie in Italien,
Und korrigiert den deutschen Wald
Mit Rhododendren und Azalien.
Nichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[373] Nichts Gutes gewöhnt

(14. Juni 1896.)


Ein ganz unglaubliches Gerücht
Ist Montag zu mir gedrungen:
Der Simonsbrunnen, so sagte man mir,
Der habe am Sonntag gesprungen.
Als eingeweiht man mit Prunk und Pomp
Die Kirche am Goetheplatze,
Da renommierte Hannover auch
Mit seinem Wasserschatze.
Doch nahm man die traurigen Fische fort
Und hatte dazu seine Gründe,
Sonst hätte der eifrige Tierschutzverein
Geklagt über Frevel und Sünde.
Im letzten Momente, da hörte man
Ein Mitglied erschrocken sagen:
»Die Fische, nehmt doch die Fische fort,
Die können kein Wasser vertragen!«
Die KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Die Kegelreise

(19. Juli 1896.)


Die Urlaubs- und Ferienzeit ist da,
Die Kegelreisen blühen,
Sehr reich mit Zigarren und Kognak versehn
Die Klubs zum Bahnhofe ziehen.
Der Zug rasselt fort; bald zeigen sich schon
In der Ferne die Berge verschwommen,
Naturempfindung bewältigt die Schar,
Schnell wird erst einer genommen.
Jetzt steigt man aus: wie wunderbar dort
Die grünen Berge winken,
O Kinder, wie schön ist doch die Natur,
Hier müssen wir erst eins trinken!
Der Tag ist heiß und der Weg ist steil,
Wo's Bier gibt, läßt man sich nieder,
Und kegelt einer den Berg hinab,
Dafür sind's Kegelbrüder.
Nichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[374] Nichts Neues

(9. August 1896.)


»Ist heute etwas Neues passiert?«
So fragt man, wenn ich erscheine
Am Stammtisch, aber meistenteils
Ich diese Frage verneine.
Doch als ich gestern zum Stammtisch ging,
Da hielt ich den Kopf viel höher,
Beinahe so hoch wie ein eben erst
Gewählter Bürgervorsteher.
Voll Stolz und Eifer ließ ich mein Wort,
Bevor ich mich setzte, erschallen:
An der Sandstraßenüberführung ist
Ein Junge überfallen.
»Wenn's weiter nichts ist,« sprach Schorse da,
»Das ist doch nicht wert des Geschreies;
Ein Überfall an der Sandstraßenbrück',
Das ist doch wahrhaftig nichts Neues!«
Ein WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Ein Wunder

(4. Oktober 1896.)


Nun wird der Bahnhof nach dem Raschplatz
Geöffnet; ja, es ist geglückt,
Nach jahrelangen Petitionen
Hat es die Oststadt durchgedrückt.
Doch schwere Arbeit hat's gekostet,
Viel Reden, Tinte und Papier,
Ausdauer aber führt zum Ziele,
Das sehn wir wieder einmal hier.
Die bösen Rampen in der Nordstadt
Verschwinden auch noch mit der Zeit
Und werden dann Museumsstücke,
Denkmäler alter Zopfigkeit.
Wann? kann ich noch nicht sicher sagen,
Allein es ist kein leerer Wahn,
Denn den Verkehr kann auf die Dauer
Nicht hemmen selbst die Eisenbahn.
Im KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[375] Im Konzerte

(8. November 1896.)


Vom Baume fiel das letzte Blatt,
Frau Musika fröstelt im Freien
Und labt uns im geheizten Saal
Mit ihren Melodeien.
Schön ist ein Symphoniekonzert
Mit Kaffee und mit Kuchen.
»Frau Schulze, probieren Sie meinen mal,
Ich werd' dafür Ihren versuchen.«
Die Tassen klappern, die Damen auch,
Stricknadeln klimpern nicht minder,
Dazwischen plärren und weinen laut
Die mitgenommenen Kinder.
Schön ist ein Symphoniekonzert,
Wenn nur die Musik nicht wäre,
Man klagt darüber, daß sie zu sehr
Die Unterhaltung störe.
Immer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Immer langsam voran

(29. November 1896.)


Winter ist es jetzt geworden,
Putz' die Schlittschuh', junger Mann!
Laß es lieber, bei Hannover
Man ja doch nicht laufen kann.
Eine Eisbahn hat man freilich
In der Masch, jedoch man weiß,
Wenn es friert, dann ist sie trocken,
Ist sie naß, dann friert's kein Eis.
Jetzt, wo's friert, da müßt' man sie doch
Überschwemmen, damit dort
Auf der breiten, weiten Fläche
Blühen könnt' der Schlittschuhsport.
Die Behörde aber handelt
Ruhig stets, nie kindisch rasch:
Wenn die Schwalben wiederkommen,
Überschwemmt man auch die Masch.
Grund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[376] Grund zum Streik

(20. Dezember 1896.)


Der Hochschulenbau am Misburger Damm
Macht keinem Menschen Freude,
Denn er ist alles andere eher
Als eine Augenweide.
Ein Zimmererstreik ist neulich nun
An dem Neubau ausgebrochen,
Die Ursache sei eine Lohndifferenz,
So wird allgemein gesprochen.
Doch das ist falsch, die Ursache sind
Ideale Differenzen,
Nur diese bewogen die Zimmerleut',
Seit einer Woche zu schwänzen.
Die ostentative Geschmacklosigkeit
Des Baues erfüllt sie mit Grauen,
An dem Neubau, über den alles lacht,
Genierten sie sich zu bauen.
Fort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Fort mit Schaden

(4. April 1897.)


Was von den Vätern wir geerbt,
Ach, Plunder ist's zumeist,
Wie im Kolleg mit kühnem Mut
Herr Borchers uns beweist.
»Holzgraben, das ist abgeschmackt,«
So sprach der Stadtpapa;
»Ich sehe keinen Graben dort,
Und Holz ist auch nicht da!«
Und wenn Senator Plathner auch
Dem Redner widerspricht,
Was kümmert die Historie uns?
So was geniert uns nicht!
Damit der Redner auch was hat
Für seine Rednermüh',
So nennt die Straße doch nach ihm,
Nennt Borchersstraße sie!
Auf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[377] Auf Abbruch

(11. April 1897.)


An der Egestorffschen Straße
Standen Häuser stolz und kühn,
Ihre Decken sind zerfallen,
Risse durch die Wände ziehn.
Fröhlich hatte man gebauet
Ohne Geld und ohne Lehm,
Dieses hält zwar nicht besonders,
Aber es ist sehr bequem.
Als man war im schönsten Bauen,
Ach, da kam die Polizei,
Die sich mengt in alle Sachen,
Und verbot die Bauerei.
Abgebrochen mußte werden,
Und die Meinung wurde laut,
Daß man diese neuen Häuser
Nur auf Abbruch hätt' gebaut.
MaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Maienlob

(9. Mai 1897.)


Das ist der Mai, der holde Mai,
Den alle Welt so liebt,
Der Blüten uns und Vogelsang
Und frischen Spargel gibt.
In Schnee hüllt sich der Birnenbaum,
Grün wogt die junge Saat,
Radieschen aß ich gestern schon,
Bald gibt's auch Kopfsalat.
Wie wonnesam die Nachtigall
Im Nachbargarten singt,
Und meine Wirtin mir vom Markt
Den ersten Pfingstlauch bringt.
Und morgen prangt auf meinem Tisch
Spinat mit Spiegelei.
Drum singe ich aus voller Brust:
Wie schön ist doch der Mai!
Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[378] Die Festjungfrau

(18. Juli 1897.)


Der Juli, das ist Volksfestzeit,
Hoch her geht's dann im Städtchen,
Es freuen darauf sich schon wochenlang
Die jungen Burschen und Mädchen.
Die Stadt trägt Kranz- und Flaggenschmuck
Und Meyers Krischan das Banner,
Der Bürgermeister die Festrede hält,
Man muß es ihm lassen, das kann er.
Und auch eine Fahnenjungfer ist da,
Sehr dick, sehr rot, sehr blöde,
Sie hält mit Angstschweiß im Gesicht
Eine unverständliche Rede.
In ihren Zügen hold und mild
Kann man es deutlich lesen:
Halb fühlt das Mädchen sich blamiert
Und halb als höheres Wesen.
Geh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Geh. S.-W.

(29. August 1897.)


Wo sind die Sanitätswachen geblieben,
Von denen man, wie mir deuchte, las,
Daß sie beschlossene Sache wären?
Ist's wahr, daß man sie total vergaß?
Man bricht sich doch immer noch die Beine,
Läßt immer noch fahren sich über den Hals,
Liegt damit dann lange auf der Straße –
Großstädtisch ist das keinesfalls.
Was man beschlossen hat, zu errichten,
Errichte man auch, und zwar möglichst bald,
Und nicht in dürftiger, nein, womöglich
In allervollkommenster Gestalt.
Denn zögert man noch ein Jahr oder zweie,
So wird vielleicht der Witz beliebt:
Geheime Sanitätswachen gibt's in Hannover,
So wie es geheime Sanitätsräte gibt.
Nach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[379] Nach Belieben

(14. November 1897.)


Ich ging zum Konzerte, es sollten mein Ohr
Süß klingende Töne umschweben,
Und trat zur Garderobe hin,
Meinen Überrock abzugeben.
Die Donna, die mir den Rock abnahm,
Frug ich: »Was kostet die Sache?«
»Das steht ganz in Ihrem Belieben, mein Herr,«
Sprach sie mit holdem Gelache.
Zehn Pfennige, dachte ich, ist wohl genug,
Und legte sie hin auf den Tresen;
Doch schleunigst verfinsterte sich ihr Gesicht,
Das eben so freundlich gewesen.
Und eilig bemühte die Holde sich,
Das Geld mir zurückzuschieben:
»Nein, fünfzehn Pfennig ist Taxe, mein Herr,
Was drüber ist, steht im Belieben!«
FeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Feiner

(16. Januar 1898.)


So ist es doch geschehen,
So hat man es doch gemacht,
Den Heckengang, den hat man
Um seinen Namen gebracht.
Es liegen in den Museen
Alte Sachen aller Art,
Die man mit vielen Kosten
Sammelt und aufbewahrt.
Doch alte Straßennamen
Bewahren fällt keinem ein,
Heckengang klingt gewöhnlich,
Arnswaldtstraße klingt fein.
Und wenn man schon einmal umtauft,
So sei man konsequent,
Ich weiß nicht, warum man die Straße
Nicht Philisterstraße nennt.
BaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[380] Baukuppelei

(23. Januar 1898.)


Der spitze Turm, das schräge Dach,
War deutsche Bauart von je;
Doch seh' ich mir heute die Häuser an,
Dann wird mir wirklich weh'.
Nicht morgenländischer kann es wohl
In Kairo und Bagdad ausschaun,
Als hier bei uns, wo sie jetzt nur
Noch runde Kuppeln baun.
Die Bauart unsrer Väter ist
Nichts mehr für unser Gefühl,
Die Architekten schwärmen nur
Für türkischen Zwiebelstil.
Schimpft man mich auch Reaktionär,
Ich sag' es frank und frei:
Es tut uns eine Lex Heinze not,
Ein Gesetz gegen Baukuppelei!
Im Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Im Gegensatz zum Tier

(27. März 1898.)


Ich kenne einen Wiesenplan,
Er liegt nicht weit von hier,
Dem Menschen ist verboten er
Im Gegensatz zum Tier.
Es ist die weite, breite Masch,
Hannovers grüne Zier,
Die keines Menschen Fuß betritt
Im Gegensatz zum Tier.
Nur wenn sie naß und schmutzig ist,
Dürfen sie betreten wir,
Doch nicht, wenn sie mit Blüten prangt,
Im Gegensatz zum Tier.
Und steh' ich vor der grünen Masch,
Dann denke ich bei mir:
O Mensch, was bist du doch borniert,
Im Gegensatz zum Tier.
Die BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[381] Die Bimmelei

(8. Mai 1898.)


Ich hatte die Fenster geöffnet,
Es war dieser Tage zu heiß,
Da bimmelt es auf der Straße –
Das ist der Mann mit dem Eis.
Der Mann, der den Kehricht abfährt,
Der bimmelt, was er kann,
Von morgens früh bis abends,
Da bimmelt die Straßenbahn.
Die Molkereiwagen bimmeln,
Es bimmelt die Feuerwehr,
Radfahrer kommen bimmelnd
In hellen Haufen daher.
Dies Bimmeln, ach, dies Bimmeln,
Zu schön ist doch dieser Brauch –
Ich glaube, in meinem Kopfe,
Da bimmelt es nächstens auch.
SchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Schützenfest

(2. Juli 1898.)


So fängt denn morgen das Schießen an,
Um dreie beginnt der Trubel,
Die große Spektakelsymphonie,
Der Lärm und das Gejubel.
Als ruhiger Schlag ist sonst bekannt
Das Volk am Strand der Leine,
Beim Freischießen aber, da kocht ihm das Blut,
Und lebhafter werden die Beine.
Der Dritte ist morgen, da hat jeder Geld,
Da heißt es »Rein ins Vergnügen!«
Und wenn vom Elften bis Letzten wir
Dann alle krumm auch liegen.
Jedoch das Wetter, das sage ich euch,
Wird schlecht in jedem Falle,
Denn bleiben wir auch vom Regen verschont –
Verhageln tun wir doch alle.
ElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[382] Elektrisch

(18. September 1898.)


Elektrisch ist heute fast alles
Auf dieser Erde Rund,
Elektrisch macht tot man die Menschen,
Elektrisch macht man sie gesund.
Elektrisch kann man schon nähen,
Elektrisch plätten man kann,
Elektrisch kann man sich schreiben,
Elektrisch ruft man sich an.
Elektrisch beim Schützenfeste
Das Rundteil beleuchtet war,
Elektrisch lassen die Damen
Entfernen das Schnurrbartshaar.
Elektrisch ist heute fast alles,
Und was das Neueste ist,
In Hannover fährt man elektrisch
Auf der Georgstraße Mist.
Auf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Auf nach Lüne

(9. Oktober 1898.)


Der Schäfer Ast ist aus der Mode;
Zu einem andern Heidjer eilt
Das Volk, weil dieser, wie er selbst sagt,
Mit Hafergrütze alles heilt.
Beim altberühmten Kloster Lüne
Bei Lüneburg, da wohnt der Mann,
Der selbst die allerschlimmste Krankheit
Mit Hafergrütze heilen kann.
Er stippt den Finger in die Grütze,
Dann ist das Zeug magnetisiert,
Und wer davon für zehn Mark futtert,
Derselbige ist gleich kuriert.
»Nach Lüne!« heißt darum die Losung,
Die jetzt erschallet durch die Welt;
Wer keine Grütze hat im Kopfe,
Bekommt in Lüne sie für Geld!
DurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[383] Durchbrenner

(16. Oktober 1898.)


Harzkäse ist nicht jedermanns Sache,
Ich aber finde riesig nett
Als Zubiß zu der kleinen Lage
Ein sogenanntes Schneider-Kot'lett.
Harzkäse mit Schmalzbrot nennt man nämlich
Im Volke so; und ich bestellt'
Mir kürzlich das; kurz vor dem Ersten,
Denn weiter langte nicht das Geld.
»Woll'n Sie nun Vietz'schen oder Noah'schen?«
So sprach der Wirt, und langte her
Die Käse: »Ich kann Ihnen versichern,
Daß durchgebrannt sie beide sehr.«
Ich überlegte, dann streckte ich zeigend
Nach der Marke Noah aus meine Hand:
»Von diesem geben Sie mir, Herr Gastrat,
Denn der ist schon länger durchgebrannt!«
VoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Voreiligkeit

(23. Oktober 1898.)


In Pattensen, in Pattensen
Schrie man: »Mehr Licht, mehr Licht!
Elektrisch muß hier alles sein,
Das Gasöl genügt uns nicht!«
Und ehe die Leitung fertig war,
Nahm man die Laternen fort,
Drum hüllt jetzt schwarze Finsternis
Des Abends ein den Ort.
Und wenn nicht gerade Mondschein ist
Und man muß abends aus,
Dann nimmt man sich 'ne Laterne mit,
Wenn man verläßt das Haus.
Doch unbedingt nötig ist das nicht,
Denn, Kinder, wie mir deuchte,
Da ist es bei euch immer hell:
Dafür habt ihr ja »Die Leuchte!«
VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[384] Vorsicht

(20. November 1898.)


Vor Limmer stand einst eine Brücke,
Die fiel ins Wasser hinein,
Dabei ist zu Tode gekommen
Ein unschuldig Knäbelein.
Die Jahre kamen und gingen,
Die Brücke ward nicht gebaut;
Warum? Darüber ward manche
Verkehrte Vermutung laut.
Man sagte, uneinig seien
Die Regierung und die Stadt,
Und das sei der Grund, daß die Brücke
Man nicht wieder errichtet hat.
Ihr irrt euch, liebe Leute;
Der Grund ist, hört mich an:
Man will die Brücke nicht bauen,
Damit sie nicht einstürzen kann.
Weißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Weißt du, wieviel ...

(22. Januar 1899.)


Weißt du, wieviel Gaslaternen
Am Ernst-August-Platze stehn?
Weißt du, wieviel Kandelaber
Man am Tag dort kriegt zu sehn?
Kandelaber, Gaslaternen
Stehn da wirklich dicht an dicht;
»Abends muß,« so denkt der Fremde,
»Hier ja sein ein Meer von Licht.«
»Das ist würdig einer Großstadt;
Und bei feinen Leuten auch
Ist, den Vorplatz zu beleuchten
Tageshell, ein guter Brauch.«
Kommt er abends dann zum Bahnhof,
Dann erblickt er weit und breit
Eingehüllt Hannovers Vorplatz
In ein Meer von Dunkelheit.
RabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[385] Rabatt

(19. März 1899.)


Zum Einkauf geht die junge Frau
Des Morgens in die Stadt,
Es lockt sie sehr das neue Wort:
Rabatt, Rabatt, Rabatt!
Ein Kauffieber ganz fürchterlich
Sie auf dem Leibe hat,
Das kleine Buch verspricht ihr ja
Rabatt, Rabatt, Rabatt!
Sie kauft bald hier, sie kauft bald da,
Sie kauft sich müd und matt,
Backt sieben Seiten im Buche voll
Rabatt, Rabatt, Rabatt!
Das ganze Haushaltsgeld geht drauf;
Da fällt ihr ein, sie hat
Kein Geld mehr für das Mittagsbrot –
Das kommt von dem Rabatt!
Nur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Nur ein Hund

(9. April 1899.)


Geht ein Manschettenknopf verloren,
Dann wird er sauber registriert,
Im Polizeibericht gemeldet,
Und auf ein Jahr dann deponiert.
Ein Portemonnaie mit fünfzig Pfennig,
Ach, darum macht man ein Geschrei,
Als ob's ein Schatz von großem Werte,
Ein Diamant wie'n Kohlkopf sei.
Doch fängt dir 'mal der Hundefänger
Fort deinen Hund, kein Hahn kräht nach,
Und war er dir auch noch so teuer,
Man murkst ihn ab am vierten Tag.
Läufst du nicht gleich zum Zoologen,
Dann ist dein Hund, eh' du's gedacht,
Dein armer Putti, Ami, Alli,
Zu Kunstdünger schon längst gemacht.
Bei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[386] Bei die Hitz

(13. August 1899.)


Das waren Tage, glühend und heiß,
Bei sengender Sonne Prallen,
Da sind wir in der heißen Stadt
Beinahe vom Stengel gefallen.
Doch ihr Gutes hat die Hitze auch,
Da draußen auf dem Lande,
Da schafft der Bauer die Ernte heim
Bei sengendem Sonnenbrande.
Doch in der Stadt, da ist sie meist
Von zweifelhaftem Werte,
Was sie da zeitigt, ach, sehr oft,
Da ist es das Verkehrte.
Die Hitze dehnt alle Dinge aus,
Manchmal sogar die Namen;
So kam es, daß wir zur heißen Zeit
Den Minister-Thielen-Platz bekamen.
Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Die Privilegierten

(27. August 1899.)


Zum Schützenhaus Frau Meyer geht
Mit ihrem Töchterlein,
Die Kleine soll in frischer Luft
Dort froh und munter sein.
Klein Elschen auf den Rasen läuft
Und hopst dort froh umher,
Da kommt ein Mann in Uniform
Und schnauzt sie an gar sehr.
Frau Meyer voll Erstaunen fragt:
»Sag'n Sie 'mal, lieber Mann,
Warum mein Kind auf diesem Platz
Nicht fröhlich spielen kann?«
Mit ernster Miene spricht der Mann:
»Die Kleine muß da weg;
Die Schützenkühe weiden da,
Das sehn Sie doch an dem Dünger.«
Nach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[387] Nach Berlin, nach Berlin ...

(11. Februar 1900.)


Von Waterloo die Fahnen,
Die sind jetzt in Berlin,
Und die von Langensalza,
Die sollen jetzt auch dahin.
Der Silberfund von Hilmsen,
Der ist schon lange da;
In Lüneburg vom Ratsschatz
Ich auch nur Kopien sah.
Bald wird's in unsern Kirchen
Und unsern Museen leer;
Hannöversche Reliquien,
Die findest du da nicht mehr.
Doch laß den Mut nicht sinken,
Sei traurig nicht, mein Sohn;
Was brauchst du der Väter Erbe?
Du hast ja die Tradition!
Das Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Das Beste daran

(18. Februar 1900.)


Ein Bild von unserm neuen Rathaus
Ist in der Kunsthalle ausgestellt;
Ich hab's gesehn; nun raten Sie mal,
Was mir am besten dran gefällt?
»Die Kuppel?« Nee, darauf verzicht' ich;
Wir sind ja nicht im Orient.
Jawohl, ich hätte nichts dagegen,
Wenn es im fernen Bagdad ständ.
»Das Ganze?« Nee. »Und die Detailchens?«
Auch nicht. »Das kolossive Dach?«
Erst recht nicht, und Sie finden's nimmer,
Was ich an diesem Bau gern mag.
Sie raten's nicht; als ich es ansah,
Da hab' ich so bei mir gedacht:
Am besten gefällt mir an dem Rathaus,
Daß kein Hannoveraner 's hat gemacht.
Die böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[388] Die böse Woche

(10. Juni 1900.)


Hannover, du hast viel auszuhalten,
Du lebst in einer bösen Zeit,
Wenn ich an die letzte Woche denke,
Dann tust du mir faktisch von Herzen leid.
Zuerst der Ausstand der Straßenbahner,
Das ist fürwahr kein Pfingstfestspaß,
Dann die Krawalle, die Schutzmannssäbel,
Die Bürgersteige, von Menschenblut naß.
Zu all dem Elend kommt noch der Sousa,
Halb Schlangenmensch, halb Musikus,
Und gibt hier mehrere Konzerte,
Daß man das auch noch ausstehen muß!
Und schließlich schickt nach dem armen Hannover
Man tausend Posaunenbläser her,
Die sollen Sonntags auf einmal tuten;
O Herr, du strafst dein Volk zu schwer!
ErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Erkennungszeichen

(12. August 1900.)


Zehn Jahre ist er im Ausland gewesen,
Hat nicht gesehen den Leinestrand,
Und als er zurückkam nach Hannover,
Da hat er es fast nicht wiedererkannt.
Das Durchbruchsviertel, die Asphaltstraßen,
Die elektrische Bahn, ihm war alles neu,
Und der vordere Teil der Eilenriede,
Wo war die alte Wüstenei?
Ihm wurde ganz wild und fremd zumute,
Als er das sah, und er dachte dabei,
Es wäre ihm wirklich, als ob das gar nicht
Das alte gute Hannover noch sei.
Da sah er die aufgerissenen Straßen,
Den Grand und die Steine und Loch an Loch,
Und sprach: »Es ist doch mein altes Hannover,
Ich kenne es wieder: sie buddeln noch!«
Schlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[389] Schlimm, schlimm

(2. September 1900.)


Sie saßen zusammen und tranken Kaffee
Und sprachen vom Achtuhrladenschluß:
»Nu denken Se mäöl, was soll das werden,
Wenn man spät noch etwas häöben muß?!
Wie oft ist nicht geräöd das Petroleum alle,
Oder Väöters Zigarrenkiste ist leer,
Es kommt Besuch und man hat keinen Aufschnitt,
Nicht wäöhr, denn sitzt man d'r schöne her?!
Wer kann denn auch immer an alles denken,
Geht man zum Einholen in die Stadt?
Man trifft 'ne Bekannte und merkt erst zu Hause,
Daß man noch etwas vergessen hat.«
Sie saßen und klönten bis viertel nach achte
Und kamen um dreiviertel neune nach Haus
Und hetzten die Mädchen zum Abendbrotkaufen
Spät abends um neun noch zum Kaufmann hinaus.
Das SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Das Schrecklichste

(11. November 1900.)


Ein Schwanzstern stand am Horizont;
Das hat was zu bedeuten,
Von Mißwachs, Pest und Kohlennot,
Und anderen Schröcklichkeiten.
Von steifem Geldstand, Arbeitsnot,
Von bösen Moritaten –
Wir wollen zu einer weisen Frau,
Die soll uns die Deutung verraten.
Die aber sprach: »O Schlimm'res als Pest,
Als Mißwachs und Kohlennöte,
Und Klauenseuche und Rotlauf sagt
Für Hannover dieser Komete.
O höret, was er bedeuten soll« –
Unser Haar sich sträubte vor Grauen –
»In der Herschelstraße der Fiskus wird
Eine neue Mauer bauen!«
Der schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[390] Der schönere Name

(16. Dezember 1900.)


Nun muß der Lärchenberg dran glauben,
Er paßt in unsere Zeit nicht mehr.
Graf-Waldersee-Straße soll er heißen,
Das ist bedeutend vornehmerer.
»Am Lärchenberg«, das klingt nach Grünem,
Und Grün, das ist doch ordinär,
Die neue Bezeichnung, liebe Leute,
Die ist bedeutend schönerer.
»Am Lärchenberg« ist viel zu kurz auch,
Und Kürze, die mag man nicht mehr,
Graf-Waldersee-Straße, das ist besser,
Denn das ist ja viel längerer.
Was hübsch und alt ist in Hannover,
Will man am grünen Tisch nicht mehr,
Und flugs erfindet man was Neues,
Doch das ist meist viel dämlicherer.
Musik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Musik mit Natur

(6. April 1902.)


Es wird noch nicht genug getutet
In unserer lieben Leinestadt,
Noch immer der Georgengarten
Nicht Militärkonzerte hat.
Dort singen bloß die Nachtigallen
Und Amsel, Drossel, Star und Fink,
Das ist doch nichts, denn wieviel feiner
Klingt's Schnedderengteng und Tschingdingding.
Piepmätze hat ja jedes Bierdorf,
Die Großstadt aber ist verwöhnt,
Uns kann nur ein Konzert begeistern,
Das ord'ntlich knallt und klingt und dröhnt.
Das ist poetisch, schnedderedderengteng,
Das ist so reizend, rattabum,
O welche Wonne, tsataszingda,
O, welche Lust, tsarummschrummschrumm.
Fiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[391] Fiskalische Zierpflanzen

(28. September 1902.)


Für den Schmuck von ihren Plätzen
Hat die Stadt stets viel getan,
Unterstützung findet sie jetzt
Auch noch von der Eisenbahn.
Der Minister hat befohlen,
Daß ein Bahndamm in der Stadt
Etwas Pflege soll erfahren
Und hübsch auszusehen hat.
Er befahl und man gehorchte
Und man machte alles schön,
Wie man in der Herschelstraße
Es kann alle Tage sehn.
Herrlich ist des Bahndamms Flora,
Und voll Staunen man dort schaut:
Hederich und Mäusegerste,
Schierling und Franzosenkraut.
Die EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Die Eisenbahndeputation

(23. November 1902.)


Nach Berlin, nach Berlin, fahr' nicht nach Berlin,
Mein Sohn, ich rate dir gut,
Und wenn du mit einem Minister dort sprichst,
Mein Sohon, so sei auf der Hut.
Ein Minister, der ist schon auf alles geeicht,
Und redet die Kreuz und die Quer,
Du denkst dann, es ist was, und wenn du's besiehst,
Dann bist du so klug wie vorher.
Von der Eisenbahn gehst zur Finanz du dann hin,
Sehr freundlich empfängt man dich dort,
Man sagt dir daselbst, was du lange schon weißt,
Und freudig verläßt du den Ort.
Aber bist du dann draußen, dann weißt du nicht hin
Noch her, nicht ein und noch aus,
Dann bist du so klug und so dumm wie vorher
Und kommst auch genau so nach Haus.
Das EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[392] Das Ehrenforum

(14. Dezember 1902.)


Wie denken Sie über das Ehrenforum?
Das ist eine tadellose Idee.
Wir kriegen dann auf dem Schorsenwalle
So eine halbe Siegesallee.
Alle zehn Schritte steht eine Größe
Von dieser oder jener Partei,
Welfen und Nationalliberale
Bilden dann hübsch dort bunte Reih'.
Dazwischen werden dann die Koniferen
Aus Kunst und Wissenschaft gesetzt,
Natürlich in ganz bestimmtem Abstand,
Daß man nirgends die Symmetrie verletzt.
Man rechnet so auf Stücke hundert
Vorläufig, schließt man die alten mit ein,
Bis zum Bundesschießen im Sommer
Soll der ganze Krempel fertig sein.
O Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

O Jammer, Jammer, höret an

(25. Januar 1903.)


Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so trau-e-rig bin,
Das Haus in der La-a-vesstraße,
Das wi-ill mir nicht aus dem Sinn.
Der la-a-angweilige Kasten,
Das stu-u-umpfsinnige Haus,
Halb sieht es wie eine Kase-rne
Und halb wie ein Kornspeicher aus.
Den gu-uten Hannoveraner
Ergreift es mit wi-ildem Weh,
Sieht er an der Silofassade,
Der ö-öden, i-in die Höh.
Und antiberlinisch wird wählen
Das nä-ächste Ma-al der Mann;
Das ha-at mit seinem Gebau-au-e
Dann wieder der Fiskus getan.
Die LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

[393] Die Lustbarkeitssteuer

(15. Februar 1903.)


:,: Ihr traurigen Hannov'raner
Seid ihr alle beisammen, :,:
Ei so lasset uns weinen,
Die Großen und Kleinen,
In unser Glas Bier,
Lust'ge Hannov'raner waren wir.
:,: Was wird nicht schon heute
Bloß alles besteuert, :,:
Nun soll auch 's Vergnügen
Der Steuer unterliegen,
Das ist doch gemein,
Traur'ge Hannov'raner tun wir sein.
:,: Unser Stadtdirektor hat es wohl bedacht,
Daß die Steuer sich lohne, :,:
Wenn im Tanze wir fliegen,
Mit schönen Mädchen uns wiegen,
Dann heißt's gleich »Betahl!«
Lust'ge Hannov'raner war'n wir 'mal.
:,: Ei hört nur, wie so liebreich
Der Herr Worthalter redet, :,:
Auf Musik eine Steuer,
Das Singen wird teuer,
Bei Bier und bei Wein
Traur'ge Hannov'raner tun wir sein.
NeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Neuphilologie

(15. März 1903.)


Wenn ich den Schutzmann frage:
Wo willst du hin?
»Zur englischen Stunde!«
Spricht er mit trübem Sinn.
Wenn ich den Schutzmann frage:
Wo kommst du her?
»Ich ochse Französisch!«
Spricht er und seufzet schwer.
[394]
Er hat es doch begriffen,
Ging's anfangs auch nicht leicht,
Er kriegte es doch binnen
Und sprach: »Es ist erreicht!«
Und als ich ihn dann fragte:
Parlez-vous français?
Verstand er meine Rede
Und sagte fröhlich: »Nee!«
Solche und so'neNeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Solche und so'ne

(5. April 1903.)


Von Naturverehrern gibt's zwei Sorten:
Erstens solche, denen die Natur
Wie sie ist, am allernettsten dünket,
Ohne Beiwerk, ohne Korrektur.
Zweitens so'ne, und das sind die mehrsten,
Denen macht dieselbe nur Pläsier,
Wenn dieselbe etwas komfortabel
Ist versehn mit Butterbrot und Bier.
Schön geebnet müssen sein die Wege,
Ansichtskarten muß es geben dort,
Und ein Aussichtsturm muß daselbst stehen,
Wenn geeignet dafür ist der Ort.
Von dem Aussichtsturm da kann man nämlich
Die Natur sich voll Gefühl besehn
Und schärmeerisch zu dem Nachbar sagen:
»Die Natur, die ist doch faktisch schön!«
Der schäbige RestSolche und so'neNeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Der schäbige Rest

(19. April 1903.)


Heil soll Hannover widerfahren,
Die große Sarah will hierher,
Das ist sehr freundlich, doch wir fragen:
O Sarah, was kamst du nicht eh'r?
Als du noch jünger warst an Jahren,
Da ließest du dich hier nicht sehn,
Jetzt, wo die Zugkraft von dir weg ist,
Da willst du auf die Dörfer gehn.
[395]
In Frankreich reüssierst du, Sarah,
Kaum noch im allerkleinsten Nest,
Und nun servierst du den Barbaren
Diesseits des Rheins den schäb'gen Rest.
Ich aber schätze keine Neigen
Und laufe davor, was ich kann;
Schon immer warst'e reichlich mager,
Und jetzt ist an dir nichts mehr dran.
Der TiergartenDer schäbige RestSolche und so'neNeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Der Tiergarten

(26. April 1903.)


Noch sitzt der Kater auf dem Dache,
Und schon hat man sein Fell verkauft;
Noch hört der Tiergarten dem Fiskus,
Und schon man um den Zweck sich rauft.
Der möchte ihn zur Rennbahn machen,
Doch meine ich, für diesen Zweck
Stehn dort die Bäume sehr im Wege
Und deshalb müßten diese weg.
Zur Hasenheide will ein andrer
Ihn machen; ach, wie wunderschön,
Wenn Würstchenhändler dann dort grölen
Und zwanzig Karussells sich drehn.
Die Bäume fall'n, die Buden wachsen,
Und eine Tafel dort ich seh:
Der Tiergarten, der ist im Hofe,
Den Schlüssel kriegt man beim Portier.
à la HabyDer TiergartenDer schäbige RestSolche und so'neNeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

à la Haby

(30. August 1903.)


An der Bellawuppdichbrücke
Ist Hannovers Wappen dran,
Wovon jeder Maschparkwandrer
Leicht sich überziehen kann.
Aber es ist fortgeschritten
Mit der Zeit, die Enden sind
Von dem Kleeblatt ausgezogen,
»Jugendstil!« ruft Greis und Kind.
[396]
Ja der Fortschritt, ja der bricht sich
Bahn an unserm Leinestrand,
Und man wird noch viel erleben,
Man erlebt noch allerhand.
Gar zu altmodsch und zu steif ist
Unser alter Marktkirchturm,
Auf, und brennt ihn à la Haby,
Krümmt ihn à la Regenwurm.
Die Mordsmodeà la HabyDer TiergartenDer schäbige RestSolche und so'neNeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Die Mordsmode

(1. November 1903.)


Einen kleinen Vogel hatte früher
Jede Dame, nämlich auf dem Hut,
Unter zwei bis dreien heutzutage
Es die Modedame nicht mehr tut.
In der ganzen Welt beginnt ein Morden,
Überall da knallt das Schießgewehr,
Rar geworden sind die Papageien,
Kolibris, die gibt's schon gar nicht mehr.
Einen bessern Piepmatz sich zu leisten,
Ach, der Mittelstand, der kann es nicht,
Aber einen Vogel muß man haben,
Und so nimmt man eben, was man kriegt.
»Nein, die Preise sind nicht zu bezahlen,«
Sagt die Hausfrau, »was ist da zu tun?
Für die Mädchen nehm' ich tote Spatzen
Und für mich das olle Legehuhn!«
Der KonzerthusterDie Mordsmodeà la HabyDer TiergartenDer schäbige RestSolche und so'neNeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Der Konzerthuster

(15. Dezember 1903.)


Er hat einen richtigen Schnupfen,
Ihr Husten ist auch nicht ganz schlecht,
In einer Tour niest er und prustet,
Sie kröchert sich schön was zurecht.
[397]
Die beiden sind Kunstenthusiasten,
In keinem Konzert fehlen sie,
Ob Kammermusik oder Wüllner,
Man hört ihr Gehust und Hatschi.
Im Tivoli spielt Sarasate,
Die beiden, die sitzen ganz vorn,
Sie hustet bei jeder Piece,
Er dröhnt wie ein Turmwächterhorn.
Ihr Enthusiasmus ist rührend,
Die Kunst, die ist ihnen kein Spaß,
Und geht's ihnen auch noch so elend,
Sie kommen und husten uns was.
Keine BangeDer KonzerthusterDie Mordsmodeà la HabyDer TiergartenDer schäbige RestSolche und so'neNeuphilologieDie LustbarkeitssteuerO Jammer, Jammer, höret anDas EhrenforumDie EisenbahndeputationFiskalische ZierpflanzenMusik mit NaturDer schönere NameDas SchrecklichsteSchlimm, schlimmErkennungszeichenDie böse WocheDas Beste daranNach Berlin, nach Berlin ...Die PrivilegiertenBei die HitzNur ein HundRabattWeißt du, wieviel ...VorsichtVoreiligkeitDurchbrennerAuf nach LüneElektrischSchützenfestDie BimmeleiIm Gegensatz zum TierBaukuppeleiFeinerNach BeliebenGeh. S.-W.Die FestjungfrauMaienlobAuf AbbruchFort mit SchadenGrund zum StreikImmer langsam voranIm KonzerteEin WunderNichts NeuesDie KegelreiseNichts Gutes gewöhntDie RhododendrenriedeSteuerobjekteWarraftigNordstadtromantikAus ÜberzeugungVorübungNummro zweiVertraulichDer SchlachthauskrachGedichteLöns, HermannFritz von der Leines Ausgewählte Lieder

Keine Bange

(10. Januar 1904.)


Das Logenhaus im Hoftheater
Wird umgebaut, so wie man sagt,
Warum denn dieses nun geschähe,
Der gute Hannovraner fragt.
In unserm alten Hoftheater
Liebt man sonst keine Änderung;
Man sagt dort, was so lange gut war,
Das ist auch heut noch gut genung.
So denkt man sich: Aha, Chikago,
Vorbeugung gegen Brandgefahr,
Das Logenhaus ist alt und dröge,
Doch mehr noch das Repertoire.
Doch darum seid nur ohne Sorge,
Mit Ausnahme des »Großen Lichts«,
Da zündet in dem Hoftheater
Seit Ewigkeit schon lange nichts.