Die Insel

– Insularum
Ocelle.Catull.
Die umschlingende Fluth scheidet vom Weltgeräusch!
Darum lockte mich stets deiner Gestade Ruh'
Und die Dämmrung, o Insel,
Deines duftenden Erlengangs.
Hier im Ufergebüsch, wo, von der Eich' umwölbt,
Sich durch Zacken von Tuff schäumend die Quell' ergießt,
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Ruh' am Abend ich einsam
Auf der Klippe bemoostem Rand.
Nachen rudern am Dorf, blinkender Barsche Tanz
Deckt mit Kreisen die Fluth, daß der umschilften Burg
Helles Zaubergemälde
Oft in grünlicher Wallung bebt.
Hier nur fühl' ich mich frei! hier nur entwölkt mein Blick
Sich am Wogengeräusch! freundlich im Dämmerlicht
Goldner Weiden begegnen
Hofnung mir und Erinnerung;
Malt mir diese den See, duftig im Abendstral,
Unter Juliens Dorf oder bei Meillerie;
Zaubert reizender jene
Mir am Ufer ein Sorgenfrei.
Pappeln grünen umher, häusliche Schwalben baun
Unterm Strohdach, ein Quell sprudelt im Fruchtbaumhain,
Heimlich dunkelt ein Gröttchen
Hinter wankendem Epheulaub.
Vögel schlagen am Teich, schwärmendes Wollenvieh
Grast im Nachtigallbusch, wo dem gedämpften Klang
Meiner ländlichen Leier
Oft der schweigende Vollmond lauscht.

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