WidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Thomas Murner
Von dem großen Lutherischen Narren

[87] Mvrner.
Sicut fecerunt mihi sic feci eis. iude.

Ich hab sie des geniessen lon,
Wie sie mir haben vor gethon;
Werden sie mein nit vergessen,
So wil ich inen besser messen.
Wa sie sich mit eim wort me eigen,
Wil ich in baß den kolben zeigen,
Entgegnen in fürt solcher massen,
Das sie den narren růwen lassen.

Cum priuilegio.

[87] [89]Thomas murner, der heiligen geschrifft / vnd beider rechten doctor / allen lesern dises bůchs heil / vnd meinen früntlichen grůß.

Ir erwirdigen, ersamen, frumen leser / geistlich vnd weltlich / welcher würden oder statz ir seien. Ich hoff, das euch bekant sei / vnd des ein gantzes wissen tragen / wie Martinus Luther zwei ding verstanden hat. Erstlich in vnserm heiligen Cristlichen glauben vil dings zů ernüwern /des andern teils vil mißbrüch aller geistlicheit so er dan fürwent zů besserung treiben / fieglich oder mit vnfůgen, laß ich diser zeit berůwen. So aber mit mir noch fil me andern solche ernüwern in Cristlichem glauben nit gefallen haben / als die da vnserer achtung wider got, die heilige götliche geschrifft / auch wider alle recht / cronicken vnd erfarenheit weren / hab ich vermeint, zů der sach dienen / vnd erkantnis der warheit, mit cristlicher messigkeit / mit vorbehaltung der eren vnd würden seiner personen in zů widerfechten /lut etlicher büchlin, so dan von mir wider in vß gangen sein / zů letst die sach ersetzet zů gemeiner Cristenheit / einem concilio / oder allen oberkeiten vnsers glaubens / in ansehung der red vnd widerred die warheit zů erkennen. Des andern teils mich alle zeit hoch protestieret vnd bezügt, meiner meinung gantz nichtz sei, eincherlei mißbrüch zů versprechen, entschuldigen oder zů beschirmen / als der da wol weiß / das die sach des heiligen glaubens mit keinen menschlichen brüchen oder mißbrüchen sol verwick let sein. So nun die sach vnsers glaubens die gemein cristenheit betrifft / des ich (ob got wil) auch ein glid bin / hab ich vermeint in krafft meiner cristlichen freiheit / mir auch gebür darzů zů [89] reden / het auch nimerme vertrüwet /das ich damit weder den luther noch iemans vff erden solt oder möcht beleidigt haben / sunder alle meine lebtag nie anders glaubt noch gewüßt / dan das die warheit hoch widerfochten ie me an tag kumpt vnd verstentlicher würt / allein dy vnwarheit kein widerred erleiden mag / vff das ir falscheit nit an das liecht kum. Solch mein widerfechten hat Martinus Luther in einem besundern bůch wider mich verantwurt / ia wie die schelige Dido Enee in seinem abzug ein antwurt gab / vnd mein schreiben hoch in vblem empfangen vnd vff genumen mit vil vnwarhafftiger schmehung vnd spötlicher verenderung meins vätterlichen namens, also das ich mich des zů im als einem doctor vnd geistlichen man vff erden nichtz minders versehen het. Deßgleichen haben auch gethon on zweiffel im zů gefallen vnzeliche büchlinschreiber / mit verborgnem namen / vnd mir so vil schand vnd laster in aller tütschen nation zů gelegt / mich für des babsts geiger vß geben / ein katz vnd ein drachen vß mir gemacht /ein brůch in beide hend geben / gemalen, behoblet /das ich kum glaub / das ein glid an meinem leib sei /das sie nit glosiert vnd beschriben haben / mit anzögung aller meiner daten, so ich ie begangen hab, seit ich in der wagen lag. Mein vnschuld hoffnet ich darzů thůn, wa mir gebürt / aber diser gauckler zungen hab ich nit in meinem gewalt. Het auch vermeint, sie würden doch ein mal selb daruon ston / so haben sie erst von nüwem an gefangen / vnd mich für ein grosen mechtigen narren vßgeben / wol zů verston / wan sie mich für ein witzigen vß geben, ire trucker (mich zů verkauffen etc.) lößten nit halb so vil gelt vß mir. So nun in allem spil ein münch sein můß / ob man in schon darzů malen müst / vnd ich augenscheinlich merck, das ich in disem spil der selbig münch sein můß / wolhin vff das solch spil vnd lutherische gaucklerei vß mangel eines münchs nit vnderwegen bleib /wie fast ich mich in dem handel gern weißlich erzögt het / wil ich eben derselb Murnar oder nar sein / für den sie mich halten / vnd allen tütschen vß geschriben haben / wil mein ampt / darzů sie mich verfügt haben / dapffer vertretten / [90] in krafft einer gegenwer / die mir von natürlichem rechten als wol gebürt als inen / mich mit vnbekantem namen on alle warheit zů schmehen. Wil aber durch got vnd vnser lieben frawen wegen /höher weiß ich niemans zů beschweren oder zů ermanen / mengklich vnd iederman gebetten haben / das mir dises bůch niemans zů leichtfertigkeit eracht vnd vffnem / dan ich es selber wol weiß / das es meinem stat vnd meiner eren nit gebürt. So mich aber zů retung meiner eren weder got / die warheit / noch bebstlich erkantnis / noch keiserlich edickt / noch des gantzen römischen reichs vßspruch nit helffen mag oder kan / sunder můß vber alles das also ein mechtiger groser nar sein / vnd des babsts geiger geachtet /wil ich mich der zeit vnd dem marckt vergleichen /vnd eben der selbig groß mechtig nar sein / meinem ampt genůg thůn / vnd in der narrenkappen sagen /das mir sunst zů gedencken vber bliben wer. Ich hoff auch, das mein her der babst seinem geiger noch wol zů lonen hab / darumb setz ich alle witz vnd vernunfft vff ein schefftlin / dan sie mich ie mit gewalt für ein narren haben wöllen / vnd greiff zů dem narrenkolben / wa ich ir iemans damit vnsüberlichen treff / der hat sich gar nichtz zů beklagen / dan wa sie mich hetten lassen bleiben als ich bin / weren sie des vnd anders mer von mir vertragen bliben. Es ist doch ondes ein gemeiner spruch / das man kein narren vbertreiben sol. Bit zů letst alle erwirdigen, ersamen, weisen /geistlich vnd weltlichs statz / das sie sich dises bůchs gar nichtz beladen noch an nemen / dan es ist mit fürsatz vß narrenweiß beschriben worden / niemans zů letzung / sunder allein den lutherischen nerrischen affenbüchlin zů erkantnis / das sie in disem bůch lernen sich spieglen / wie sie zů narrenwerck so vngelert vnd vngeschickt sein. etc.

wie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[91] wie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werden.

Den halt ich für ein weisen man,
Der zů zeit auch nerschen kan
Vnd kan ein katz sein mit geferden,
Das er ein mensch mög wider werden.
[92]
Ich wil zům ersten protestieren
Vnd ein nötlich reden fieren,
Das ich in allem meinem gedicht
Kein weisen man hie meine nicht
Vnd gar nit wil antastet han
Kein weisen noch gelerten man.
Ich wil auch gar nit hie beschweren
Martinum luther vnd sein leren;
Wil in zů grösern eren sparen.
Allein wil ich die grosen naren
Hie beschweren vnd vertreiben,
Die alle zeit verborgen bleiben
Vnd den luther nit verston,
Mit schmachbüchlin vmbher gon,
Mit schelmenstück die welt verblenden
Vnd mit liegen ieden schenden,
Auch martin luthers grose sachen
Zům hüppenfaß vnd gauckel machen,
Zů affenspil vnd bůben dant.
Warlich der gantzen welt zů schant,
Darin sie wonend auch der stat,
Das man sie also nerren lat
Vnd keinem man zů hertzen gat!
Wan solches also gewonheit wer,
Were niemans sicher seiner eer
In der nehe vnd in der fere.
Ich hab mich lange zeit gelitten,
Zů widerschelten hoch vermitten.
Jetz wil das wames hon den ritten,
Wider schmach vnd manche schand
Mit truck gespreitet in dem land.
Sie haben mir ein karsthansen gemacht,
Ein grosen narren herfür bracht,
Das crütz auch wider mich vß geben,
Vil affenspil gethon da neben
[93]
Vnd warlich dapffer vmb getriben,
Es wer in wol halb vber bliben.
Es solt ye nit der massen gon,
So wölt ir ye nit daruon lon
Vnd hebt mir vff mein schlechte leren,
Wie ich nit kün den narren beschweren,
Ein schelmenzunfft darzů machen
Vnd kün sunst nichtz zů andern sachen.
Wolhin! kan ich sunst nichtz vff erden,
Dan wie ein nar sol beschworen werden
Vnd wie man schelmen sol erkennen,
Ein ieden mit seinem namen nennen,
So wil ich mein meisterschafft
Mit leib vnd gůt vnd aller krafft
Vnderston an euch probieren,
Gon widertzdorff sant Anstet sieren,
Den pfeffer ein mal gantz verrieren,
Den narrenkopff der maß beschweren
Vnd euwere grosen narren leren.
Ir mögen euch nit me ietz mein erweren,
Wie wol das geschicht mit grosem keichen;
Dan grose narren nit gern weichen.
Ir sein so hart der selben besessen,
Das ich mich des kum darff vermessen.
Doch so ir mir des gleich haben thon,
Miessen ir euch auch beschweren lon,
Ja brech euch euwer hertz daruon!
So ir den glauben haben an mich,
Das ich das kün so meisterlich,
Wer weiß, der glaub möcht etwas schaffen,
Das euwere narren / euwere affen
Ein mal doch müsten von euch scheiden,
Das ir darnach mich nit me beleiden.
Wie sich der schaub leidt vff dem dach,
Also hab ich duldt euwere sach.
[94]
Doch so ir das nit wöllen vermeiden,
So mag ich es ietzund nit me leiden.
Ich můß euch thůn ein widerstruß,
Dem gedult ist ietz der boden vß;
Das thůt die büchs, der hurlebuß.
Man trit vff einen wurm so lang,
Biß das sich krümpt ein solcher schlang.
Ein kiselstein můß für vß tragen,
Wan er zů hertlich würt geschlagen.
Ich wil geschweigen menschlich blöt,
So man zů vil sie triben het.
Man sol kein narren üben zů lang
Vnd im zů vil thůn vbertrang:
Sie schlagen mit dem kolben darein
Vnd mögen nit lang gedultig sein.
Ir haben die sachen vber triben
Vnd an den narrenkolben geriben.
Alle ding die haben ein maß:
Wa iemans vbertritet das,
Dem solt wol werden nimer baß.
Vff hören sei ein ieder gerist,
So der schimpff am besten ist.
Ir haben mir ein grosen narren gemacht,
Wie wol ich es für ein faßnacht acht
Vnd hab mich selbs nit höher geschetzt,
Dan für ein narren her gesetzt.
Den zoller ir darumb fragen solt:
Hab ich mich höher ye verzolt
Dan für ein narren vß geben,
So nemen mir mein närrisch leben,
Got geb! machen euch ein pfeffer daran.
Mein narren ich nit lassen kan,
So dieff haben sie gewurtzlet an.
Ich wolt mich weißlich haben gestalt,
So weren ir mir es mit gewalt
[95]
Mit narrenbüchlin manigfalt.
Wöllen ir mich dan ye darzů zwingen,
Das ich můß narrenliedlin singen,
So wil ich thůn ein groß verniegen,
An welchs ampt ir mich verfiegen.
Wie wol wir narren narren seind,
So werden wir gewonlich feind
Allen denen, die es vnß sagen,
Mit narrenkolben vmb vnß schlagen
Alle, die wir umb vnß mögen treffen.
Man sol kein narren stetz effen.
Mit list vnd süberlichen geferden
Sol ein nar geübet werden.
Nun haben ir es gesagt iederman,
Wie das ich narren beschweren kan
Vnd darzů selb ein nar auch bin.
Damit ir mich vff disen sin
Haben widerumb ermant,
Das ich mich beschwerens vnderstant,
Mein alte kunst wil wider leren,
Wie man die narren sol beschweren,
Vnd haben den narren zornig gemacht,
Das er vß grim hat herfür bracht,
Das er im sin nie hat gedacht.
Wil euwere narrenkolben beschriben.
Es wer mir sunst wol vber bliben,
Hetten ir es nit vber triben.
Wol her! wir narren müsen zůsamen,
In hundert tausent narren namen,
Wie fast ir euch des narren schamen
Vnd haben mich hoch darfür gebetten.
Nichtz / nichtz, ir müsen zů den narren tretten.
Wil euch die nerrisch fistel stechen,
Solt euch das nerrisch hertz zerbrechen.
Alle euwere fründ sollen das nit weren.
[96]
Ich wil euch den grosen narren beschweren
Vnd bit durch got ietz iederman,
Wa ich die sach greiff gröblich an
Vnd wer vnzüchtig mit den worten
Vß zorn hie an etlichen orten,
So bit ich euch, verstanden das:
Wir narren ietz nit künnen baß
Vnd dörffen thůn in dem narrenkleid,
Das vnß sunst wer von hertzen leid.
Den acht ich für ein frumen man,
Der sich des büchlins nichtz nimpt an.
Ir mögen es wol dencken vnd ermessen,
Wa narren sein zůsamen gesessen,
Da ist der zucht vnd eer vergessen.
Wer sich dis bůchs wolt vnderwinden,
Der möcht wol doppel narren finden,
Das im würd schaden seinen kinden.
wie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten můß beschworen werden. etc.

Ich hab vor fierzehen gantzer iaren
Allein die kleinen närlin beschworen,
Jetz wil es an die buntriemen gan,
Wie ich die grosen beschweren kan.
Ich mag wol erst von vnfal sagen,
Das ich in meinen alten tagen
Von dem karren kum erst in den wagen;
Ich meint, mein beschweren wer beschehen.
So hab ich erst zů letst gesehen
Ein grosen narren zů gerist,
So groß der Cristoffel in dem spittal ist,
Der dannocht lang ist dreissig elen.
Solt ich ein narren vß erwelen,
So fünd ich doch kein stoltzern mer,
[97]
Der also für geschlittet her;
Vnd het das gesicht mich nit betrogen,
Elff roß vnd narren haben daran gezogen.
Wan ich sie euch nant, ir würden sie kennen,
Doch wil ich ir hie keinen nennen.
Ich schwer bei aller narren oren,
Das nie kein grösere narren waren.
Ja wol, wan ir sie kanten eben,
On eidt würden ir mir glauben geben.
[98]
Wan sie als gleich einem hasen weren
Als grosen narren / würden ir hören,
Das sie die hund in kurtzer zeit
Zerrissen hetten mit der hüt.
Mein leib vnd leben zittert darab!
So bald ich in ersehen hab,
Den grosen, stoltzen narren ziehen,
Ich fieng an in ein winckel fliehen,
Ja wol verschloff mich bald beseitz
Vnd macht für mich das heilig crütz;
Wie wol wer sich vor narren segt,
Der stot steiff / wie der wint da wegt,
Riefft an drei namen hoch mit fliß:
Narrabo / narrabis / narrabitis.
So bald ich dise namen drei
An riefft vnd die Luthery,
Da ward ersterckt mein hertz vnd gemüt;
Ich riefft bald, o got behüt
Mich vor disem grosen narren,
Der da her schlit vff dem karren!
So bald fiel mir in meinen sin,
Das ich ein narrenbeschwerer bin
Vnd hab vor auch beschworen hie,
Wie wol so grosen narren nie,
Der also schlittet in dem schne.
Ich sprach: in nomine domine,
Coram nobis iudex curie,
Henßlin / grettus / constitutus,
Emit / vendit beck fututus,
Ipse est bonorum specificatio
In narribus narratio.
Stoßt an, gecken Jecklins garten,
Die sauw / der vnder vff der karten!
Schab ir die hörner in kranckorum
Est in framentis / fragmentorum
[99]
Crucis / cretzis / exorcismus,
Barbaralexis, soleocismus,
Celantes / dabitis / frisesomorum,
Scolasticus / scolasticorum.
Als ich die wörter alle gesprach
Vnd mich der groß nar zornig sach,
Faßt ich mein hertz in beide henden.
Der groß nar fieng sich an zů wenden,
Als bald er dis beschweren hort,
Das angesicht er gleich von mir kort
Vnd mocht die starcken wort nit hören.
Da fieng ich in erst an beschweren,
Spuwt in mein hend vnd greiff in an,
Wie ich den narren beschweren kan:
Stant stil vnd reck kein ader nit!
Du můst mich hie bescheiden mit
Vnd nit hie weichen von der stat,
Mir sagen, wer dich gemachet hat,
Wer dein vatter / dein můter ist,
Vnd warumb du gemacht bist,
Auch warumb du bist also groß.
Das selb du mich bald wissen loß;
Ich würd dich sunst grusamer beschweren,
So du dich woltest vor mir weren.
Ich hab noch andere wörter me
Wa ich die sprech, es thet dir we,
Vnd würdest erfrieren in dem schne.
warumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

warumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert worden.

Faren schon in dem kalten schne,
Das ir dem narren nit thüen we:
Er ist vil anderer narren schwanger,
[100]
Fiern in schon / vnd stelt in an branger.
O We vnd o we, das ich ye wardt!
Wie beschwert man mich so grusam hart,
Bei brůder eberhart seinem bart,
Narrabo / narrabis / narrabitis!
Ich můß sein sterben, ist gewiß,
[101]
Oder alle ding verraten.
Ach yemer we der armen daten,
Das ich die wörter hab gehort,
Das ist ein kleglicher mort!
O lieber narrenbeschwerer, höre,
Durch got nit also hert beschwere!
Vnd wolt es dich ietz nit verdriessen,
So laß mich doch ietzund geniessen,
Das alle deine fründ auch narren woren,
Wie wol du ir kein hast beschworen.
So bistu selbs ein groser nar,
Der du ietz bist vnd bleibst es in die har.
Was darff es dises widerfechten?
Wir sein doch beid von gleichen geschlechten.
Mein vatter hieß Narration,
Mein můter Narrabuntza schon,
Die mich vff erden hat gemacht.
Ein gůt gesel in den schlitten bracht,
Vnd bin dir kumen nit zůschand.
Ich het gemeint, du hettest mich kant,
So bald ich dir mein namen nant.
Ach liebster vetter, hör mein bit,
Bruch solche harte wörter nit;
Ich zitter, als mich der ritten schit.
Ich wil dir es sunst in früntschafft fagen,
On alles beschweren selbs betagen,
Das du nit darffest ein wörtlin klagen.
Wie du mich hast vmb füren sehen,
Das ist dir zů gefallen geschehen.
Ich hab daran gantz nichtz gelogen.
Sie haben mich dir zů lieb vmb gezogen,
Ob du mich woltest kennen mer,
Das ich doch deins geschlechtz wer,
Vnd hettest ein besundere freud daran,
Das ich so höflich schlitten kan,
[102]
Das man dich auch bei mir ermant,
Wie nahe der nar dir wer verwant.
Sie haben mit disen närschen sachen
Dich auch zů eim narren wöllen machen
Vnd das gethon vß zwo vrsachen.
Die erst, das sie dir wolten weren,
Das du nit soltest den Luther beschweren,
In geschrifften wider in beharren.
Des machten sie dich zů einem narren –
Ich bin selbs bei dem anschlag gewesen –
Vnd wer dein büchlin würd lesen,
Das er sie hielt für narren wesen.
Es haben es die Luthrischen gethon,
Die niemans wöllen schreiben lon
Wider den Luther hie vff erden,
Er müst sunst auch zů eim narren werden.
Sie wünschen glück vff des Luthers syt,
Er hab rechtlich oder nit.
Ich weiß noch me dan hundert man,
Die auch ein anschlag haben gethon;
So bald sich einer herfür treit,
Der nur ein wort von dem Luther seit,
So wöllen sie noch ein grösern narren
Dem selben füren vff einem karren.
Sie wissen, was der Luther schreibt,
Wa man red dar wider treibt,
So würd der merer theil vernüt;
Wa es kem für erber lüt
Vnd wa geschehe ein widerred,
Das weise lüt sie horten bed
Vnd möchten solchs ermessen schon,
Zů boden würd der Luther gon.
Darumb sie mit listigen sachen
Zů narren alle die wöllen machen,
Mit solchem fatzen herumb treiben,
[103]
Das alle geschrifften dot bleiben,
Das niemans merck den argen list,
Das Luthers ler ein buntschůh ist.
warumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

warumb der nar also groß vnd geschwollen sei.

Es waren in dem troianischen roß,
Das freilich auch was wunder groß,
Nie so vil der kriechischen man,
Als ich der narren in mir han.
Darumb ich aber bin so groß,
Müß ich dir sagen text vnd gloß.
Ich bin vergebens nit geschwollen.
Vil narren haben in mich gehollen
Vnd sein fast vil in mir vergraben,
Die es kein namen wöllen haben;
Die alle sein in mir verborgen
Vnd ligen darin on alle sorgen.
O got wan sie doch wüßten das,
Wie ich so hart beschworen was,
Sie würden sich versehen baß.
Sie ligen darin in groser růw,
So ich nit weiß, wie ich im thů,
Sie haben mir truwet leib vnd leben,
So hab ich in die herberg geben.
Nun ist der wirt eins gastes got;
Verrat ich sie, so ist es ein spot.
So kan ich mich doch nit erweren
Vor disem grusamlichen beschweren.
Die wörter sein zů starck im biß:
O narrabo / narrabis / narrabitis!
Ein iedes allein mein hertz zerbricht.
Der tüffel hat die wörter erdicht!
[104]
Stein vnd krüter, wörter krafft,
Von einer wüsten nasen safft
Eröffnen alle meisterschafft.
Ich glaub, das dise drei starcke namen
Alle narren brechten züsamen,
Die in himel vnd vff erden
Sein vnd möchten yemer werden.
[105]
Wolhin! so mich die wörter zwingen,
Das ich můß reden zů den dingen,
Warumb ich bin so groß geschaffen,
Wil ich den flůch heruß her klaffen.
Ich sihe, das beschweren nit wil felen;
Ich kan die narren nit me verhelen
Vnd hab so vil in mir der narren,
Me dan alle dörffer haben farren,
Ja me dan auch vor troy das roß
Kriechen hat in seinem beschloß.
Sie wundern sich, das ich bin groß;
Inwendig bin ich bodenloß.
Es sein vil me der narren darin,
Dan zalen mögen menschlich sin,
Vnd warlich nur die rechten knaben,
Die vil vffrůr gemacht haben
In der nüwen heiligen geschrifft,
Vnd was den buntschůh an trifft,
Vnd wie das ewangelium laut.
O grose narren in meiner haut!
Ja gröser dan der gothart ist!
Die wol zů dem kolben sein gerist
Vnd haben vil nüwer fünd vnd list,
An den narrenkappen nichtz gebrist.
Der groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgen.

Ach lieber vetter, seiten mol
Ich mich beschweren leiden sol
Vnd du meins gemütz vnd stamen bist
Vnd dir auch nichtz an narheit brist,
So bistu mir so gleich vff erden,
Als woltestu selbs zů eim narren werden.
[106]
Des wil ich dich geniessen lon,
Vor allen dingen warnen schon,
Es ist vmb mich gar bald gethon.
Ich bin ein schlechter nar geboren,
Wie alle deine vettern woren,
Darumb hastu mich gar bald beschworen.
Die aber inwendig sitzen,
Haben grose vernunfft vnd nerrisch witzen.
Ja wa du sie beschweren woltest
Vnd retest nit wörter, als du soltest,
Vnd sprechest dein segen nit mit geferden,
Du würdest von inen geschedigt werden,
Als sie mit list dir vor haben gethon,
Da sie dich haben malen lon,
Recht wie ein katzen ist formiert,
Vnd mich zů lieb dir umb gefiert;
Haben dich des babsts geiger gemacht,
Darnach für ein drachen geacht,
Den armen iudas von dir gesungen,
Ja gnůgsam vmb den kolben gerungen,
Das crütz haben wider dich vß geben,
Als fürtestu des thürcken leben.
Gedenckstu nit, wie sie dir han
So manchs brieflin kleibet an,
Darin sie haben gewendet für,
Wie sant Franciscus klag von dir,
Das du ein rot baretlin treist.
Ich glaub, das du auch noch wol weist,
Das dich der doctor personiert,
Der puluer für die flöch vmb fiert.
So haben sie dir auch zů schand
[107]
Ein brůch dir gemalt in die hand,
Auch schmehlichen haben verwissen,
Wie du ein frawen hembd beschissen
Hast / vnd ein wolffs mal gezuckt,
Wol siben mal herumb gebuckt.
Das selb sol warlich der eeman
Von eigner frawen gehört han.
Der selbig grosen laster, schand,
Die sie dir zů geleget hant,
Der ist doch vol alle stet vnd lant.
So haben sie dich auch thůn verschwetzen,
Wie du solt geheissen hon ein metzen
Mariam zart, ein kron der eren,
Vnd wie du hast in deinen leren
Zů Fryburg gepredigt iederman,
Das man den leib Christi lobesan,
Als er von dem crütz was ab gestigen,
Hinder dem zaun solt lassen ligen
Als ein andern doten keiben.
Also vil spötlins vß dir treiben,
Wie du kündest vff den dechern gon,
Wie wol kein ziegel brech daruon.
So zögt der karsthanß dir wol an,
Wie sie dich vben vnderstan,
Zů schenden dich vor iederman.
[108]
Vnd wan sie dir nit künnen stauwen,
So haben sie dir vil me getrauwen:
Redestu dem Luther noch ein wort,
Sie wöllen es achten für ein mort,
Dich schenden, lestern hie vnd dort.
Vnd wa du schreibest ein wörtlin mer
Wider doctor Luthers ler,
Wöllen sie dir büchlin so vil machen,
Als zieglen ligen vff den dachen,
Vnd alle deine glider beschreiben,
Es müst keins on glosiert bleiben.
Sie wolten es als vß legen schon,
Was du dein lebtag ye hast gethon;
Es müst dir alles sein verwissen,
Seit das du in die wieg hast geschissen;
Das wolten sie als herfür bringen.
Darumb ich warn dich in den dingen,
Das du dein beschweren hinder treibst,
Vff das du vngeschent bleibst.
Die selben narren sein alle in mir;
Darumb gang müsig, das rat ich dir.
wie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibt.

Ich mag doch wol von wunder sagen!
Hat vch der tüffel zůsamen tragen
In meins lieben vettern magen?
Das ist ein grusamlicher fal.
Wie kanstu sie verdauwen al?
O groser nar vnd vetter mein,
Du sagst mir gnůg vnd warnst mich fein.
Kert ich an warnung mich vnd bit,
So wer ich doch kein nar nit.
Wir narren hören keinen rat,
[109]
Ja den vnß got auch selber dat!
Bei vnß hilfft weder warm noch kalt,
Wir schissen eim in das rathuß balt.
Wan wir narren witzig weren,
Wir vnderliessen solchs beschweren
Vnd fiengen bessers an zů leren.
Das sie mir aber schreiben stauwen
Vnd mir vff weiter schenden trauwen,
Ja entruwen! vff metziger auwen
Wie ich die enten gestolen hab
Vnd kirsen brach von beumen ab,
Vnd das ich gieng an dem bettel stab:
Das gröwet mich nit vmb ein hor
Vnd kümert mich doch auch nie vor
Nit vmb ein nestelnadel zwor.
Wan sie wöllen narren sein
Vnd beschreiben alle fisch im rein,
Auch nerrische, dorechte büchlin machen,
Vngesaltzen, vngebachen,
Die nit ein quintlin weißheit hant,
Vnd die vß spreiten in dem landt,
Vnd wolten allein narren sein;
Da schlieg mir lieber der tüffel drein!
Ich laß mich nit so leicht verscheiben,
Von meinem narrenkolben treiben.
Ich bin als wol ein nar als sy,
Vnd wont mir nit ein witzlin by.
Wer ich gesotten vnd gebraten,
Geröstet, wie es möcht geraten,
Finden ir der weißheit nit ein meit;
Solch speck so gar kein witzen geit,
Er hat den ritten in der hüt.
Solt ich ein nar vergebens sein?
Sie wölten schwetzen bei dem wein,
Vnd ich solt sitzen wie ein stum?
[110]
Ja wol, keren mir das bletlin vmb!
Ich wil auch nerrische sachen schreiben,
Mein iunge narren heruß treiben.
Ich bin auch in der brůderschafft,
Da man wenig witzen klafft,
Vnser weißheit gibt kein safft.
So ietz die narren bücher machen,
So kan ich auch zů den sachen.
Bůch vmb bůch! ich wil mich rechen
Vnd sie mit büchlin vberstechen,
Vnd förcht sie gar nit vmb ein har.
Nerrische war vmb nerrische war!
Narren bůch vmb narren bůch!
Ja malten sie mir noch ein brůch
Oder tusent in die hand,
Darab ich nit den rucken wand.
Wan die büchlin sein beschriben,
Wer besser het den narren triben,
Dem sol der Luther sein dochter geben,
Ein narrenkappen auch da neben,
Vnd sol in riemen vor andern doren,
Die ietzund sein vnd yemer woren.
Der schanden, die sie mir zů messen,
Der wil ich gantz vnd gar vergessen.
Es ist kein frumer man in dem land,
Der inen glaubt solchen tand
Vnd ir erlogne dichte schand.
Es würt sich selbs zů letst erfinden,
Das es nit mag vff warheit gründen.
Wan sie die sachen baß bedechten,
Die regel gůt in allen rechten,
Das ieder frum geachtet sei,
Biß warhafftig werd bracht bei,
Das iemans sei ein solcher man,
Der gezogen werd der massen an.
[111]
Vnd laß als vnuerantwurt stan,
Ja als, das sie mich haben gezogen.
Ich weiß, das alles ist erlogen.
Vnd offenlich lügin haben kein schein
Vnd wöllen vnuerantwurt sein.
Wöllen sie daran kein vernügen han,
So wil ich in zů dem rechten stan
Vor den hirten vff den felden,
Ja der der sauw hiet in den welden!
Vnd wolten ir mich weiter treiben,
Bei disem erbieten nit lassen bleiben,
So rieff man allen narren zůsamen,
Ein ieden mit seinem rechten namen.
Dan wöllen wir raten, wie wir thüen,
Einander mit dem kolben schliegen.
Wer den grösten kolben hat,
Der kum von dem galgen vff das rat
Vnd setz sich da in das wasserbad.
Wir narren stecken kein ander zil
Dem, der vnß narren geweltigen wil,
On recht vnß wil mit gewalt vertreiben
Vnd laßt vnß nit bei recht bleiben.
was narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

was narren dem grosen narren in dem haupt sitzen / vnd im fast we thůn.

Es sitzen narren in meinem haupt,
Der tüffel hat in darin erlaubt,
Thůn mir der plagen so vil an,
Das ich schier sterben můß daruan.
[112]
Ach got, rieff ich es in himel yn,
Wil es dan ye beschworen sein,
Vnd hilfft auch weder guck noch gack,
So sing ich nit den habersack.
Ich sag bei got als, das ich weiß,
Treff an die kelber oder geiß;
Die narren mögen doch nichtz schweigen,
[113]
Was sie nit sagen, das müsen sie geigen.
Dan solt es sein ein heimlicheit,
Sie hetten es dem narren nit gefeit.
Haben sie mir dan gesagt daruon,
So wöllen sie es nit heimlich hon.
Ee das ich lit die starcken wort,
Vil lieber lit ich einen mort.
Ach liebster vetter, liebster, mach,
So du nit wilt ie lassen nach
Vnd zwingst mit worten mich so hart,
Mer dan nie tüffel bezwungen wardt,
So schnel bei got ich es alles sampt,
Wa ieder nar hat seinen stant,
Vff das du mögest mit groser witzen
Ein ieden finden, wa sie sitzen.
Dan alle meine glider, wiß das wol,
Ist iedes eigner narren vol.
In dem haupt, damit man brucht witzen,
Da selbst die glerten narren sitzen,
Die vff den cantzlen predigen ston,
Das sie den Luther nit wöllen lon,
Dan sie seien im zů frum,
Er sag nichtz dan das ewangelium
Vnd die warheit aller welt;
Got geb, wem recht das selb gefelt!
Ir red, on alle wider wer,
Sei nichtz dan ewangelisch ler,
Ir ler sei vß der heiligen geschrifft;
Wie wol sie vnder disem gifft
Sůchen, das ein mort betrifft,
Vnd sunst vff erden nichtz herfür ziehen,
Alle andere leren Christi fliehen,
Allein die bösen reden fieren,
Damit man sol den buntschů schmieren
Vnd ein fridsam Christlich gemein
[114]
Damit vffrürig mecht allein.
Das aller erst, das sie dir predigen,
Ist, wie man sol den babst beschedigen,
Vnd wie verston sol werden das:
Petre, pasce oues meas.
Vß disen wörtern werd geschetzt,
Ob Christus hab ein babst ersetzt,
Den sie ab dilcken vnderston,
Vermeinen, so würd vndergon
Der babst vnd hirt der Christenheit.
Das würd den andern schäflin leit;
Dan wa der hirt geschlagen würt,
Da künnen die schäflin niendert fürt.
Sie ziehen darnach auch herfür,
Warumb der babst entzucket dir
Des leibs Christi beid gestalt,
Fleisch vnd blůt auch beider falt;
Als ob du soltst verston da bei,
Es geschehe vß gantzer büberei,
Vß aller geistlicheiten haß,
Das sie dir nit wolten günnen daß,
Vnd hat vß list dir es ab erlogen,
Vncristenlichen ab gezogen.
Glaub mir, das keiner das für went,
Das er dir gan das sacrament;
Ich sei mein lebtag nimer frum,
Ist ein wort in dem ewangelium,
Damit sie dir ein andacht mechten,
Wa sie das selbig herfür brechten!
Sie sagen dir kein götlich wort,
Sie rincklen es dan vff siben mort
Vnd wie man sol den buntschůh schweitzen,
Mit rotem gumpst vnd essig beitzen,
O gůter schmutz! die finger schlecken;
Das essen gern die nerrischen gecken
[115]
Mit baumöl vnd mit ancken schon,
Das er dir glat möcht hinab gon.
Die pfaffen, münch, die solchs predigen,
Die vnderston allein zů schedigen
Ir oberkeit vnd mit gesellen,
Das sie in kein pfrůn geben wöllen
Vnd vff ein seiden küssin stellen;
Vnd wöllen sie damit bezwingen,
Mit herren krefften darzů tringen,
Das sie in geben follen kragen.
Gelt! wa sie darnach weiter klagen.
Wan ir kasten ist gefült,
Vnd haben gnůgsam zinß vnd gült,
Dan ist das ewangelium recht,
Wol verstanden, glat vnd schlecht.
Nim doch der selben bůben war,
Sein sie andechtiger vmb ein har
Vnd bessern mit ir ödes leben,
So wil ich tusent guldin geben!
Vnd süfftzen doch so manigfalt,
Wie dem esel der sack empfalt,
Nach dem heiligen ewangelium,
Vnd werden daruon nimer frum,
Allein wie listig mit geferden
Der buntschůh möcht gerincklet werden;
Dan achten sie es für besunder glück,
So in auch würd daruon ein stück.
Alle ir ewangelische ler
Ist, wie man gantz herumb der ker
Grund vnd boden, das sie krachen
Vnd das wir bald feierabent machen.
Das ewangelium recht verston,
Klöster / stifft vnd land verlon,
Das in der tüffel hat erlaubt:
Sie sitzen mir in meinem haupt
[116]
Vnd thůn mir also wunder we.
Ach legen sie in dem boden see!
Ach möcht man sie mit beschweren straffen!
So wolt ich baß mit růwen schlaffen,
Ja ich vnd warlich iederman!
Die gröste schuld haben sie daran.
Sie sein warlich die rechten knaben
Vnd wöllen es doch kein schuld nit haben;
Es ist alles sampt das ewangelium,
Damit sie der maß gangen umb.
wer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wer in des grosen narren deschen sitzt.

Mir sitzen narren in der deschen,
Die gern ir hendlin wolten weschen
In gelt vnd anderer lüten gůt
Vnd füren mit ein freien můt.
In meiner deschen sitzen narren,
Die vff gůt vnd gelt da harren.
Das sein besunderliche knaben,
Die gern ein sackman wolten haben,
Ir hend in frembden gütern weschen;
Die sitzen mir hie in der deschen.
Die haben ein eigens ewangelium,
Wie man stifftung ker herumb
Vnd die klöster gantz zerreiß;
Das predigen sie mit gantzem fleiß.
So wöllen sie ir gelt vnd gůt
Vß teilen dan mit freiem můt;
O guldin leben! ferdenblůt!
Ir ewangelium weißt das vß:
Die geistlicheit von huß zů huß
Sol alle zeit im bettel gon,
[117]
Das Christus selbs auch hat gethon.
Man sol dem babst zwo kronen zucken,
Alllein mit einer lassen schmucken –
O starcke biß, hungerige mucken! –
Vnd gentzlich abthůn allen bracht,
Den vnsere bischöff haben erdacht,
Ir zinß vnd gůt in nemen al,
Damit sie füren reichen schal,
[118]
Darzů ab thůn alle Cardinäl,
Dem babst auch nemen als da neben,
Was Constantinus im hat geben;
Schlösser / stet vnd auch die landt
Sol haben nit der geistlich standt.
Wie wol das nit die meinung ist,
So bruchen sie doch disen list
Vnd sagen, wie sie teilen wöllen
Die geistlich zinß mit iren gesellen:
Zů dem ersten in den spittal geben,
Den maltzen auch da neben,
Vnd wie sie sich so hoch erbarmen
Vber burger vnd huß armen,
Witwen / weisen auch damit;
Vnd wöllen doch betrachten nit,
Das sie die berenhaut verkauffen,
Ee sie mit iagen darumb lauffen.
Got wil es keim menschen hie erlauben,
Das sein zů stelen vnd zů rauben.
Warumb woltestu mir nemen das,
Das ich mit gůtem recht besaß
Vnd mit rechtem titel was?
Ein deckmantel sie erdichtet hond,
Vff das die gemein das nit verstond;
So můß es sein ein cristlich ler,
Ob es schon als erlogen wer.
Wan sie die güter alle nemen
Vnd vff ein huffen legten zůsemen,
So würd dem armen das daruon,
Als sie in Böhem haben gethon.
Da auch der arm meint, das im würd
Von geraubtem gůt ein zimlich bürd;
Da nam es der reich vnd ließ den armen
Sich im ellend gon erbarmen.
Ich bin nit alt, noch denckt mir, das
[119]
Vor me ein solcher buntschůh was
Vff dem hungers berg vereint;
Die selber hetten auch vermeint,
Sie wolten geteilt haben das lant,
Wie wol ich sie vff den rädern fand.
Einer was der Vlman genant,
Den die zů Basel haben gericht,
Als billich was zů der geschicht;
Dan teilen / nemen frembdes gůt
Vnd stelen / rauben thet nie gůt.
welche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

welche in des grosen narren bauch sitzen.

Ich bin von grosen narren schwanger.
Wolt got, sie stünden an dem branger
Oder legen in dem mer,
Das ich ir doch nur ledig wer!
O Lieber vetter, wan du doch wist,
Wa von mein bauch geschwollen ist;
Es würd dich groß wunder nemen,
Was narren darinnen sessen zemen,
Das so vil darin möchten bleiben.
Ach möchtestu sie mir heruß treiben,
So thetstu mir ein dienst daran!
Die leng ich sie nit tragen kan.
Wie wol ich in der hoffnung bin,
Du werdest erdencken einen sin,
Wie du sie möchtst heruß beschwern;
Ich mag sie gar nit me ernern.
Du hast mich also hart beschworen,
Das ich verschwetzen wil die doren.
Fünfftzehen sein ir al zůsamen,
Wie wol ir keiner hat kein namen.
Es sein die recht dicken, grosen,
Vnd heissen die fünfftzeh buntgnossen.
[120]
Ir ieder fürt ein besundere klag,
Wie man alle ding gebessern mag;
Ein regiment gemachet hand
In allen der geistlichen stand,
Vnd haben es bei eim quintlin ermessen
Vnd vberal gantz nichtz vergessen,
Was zů gůten sachen drit,
[121]
Das felt in vmb ein härlin nit;
Sie haben es als articuliert,
Wie man den grosen narren fiert.
Ein warmen anschlag, můß ich iehen!
Freilich in der badstuben beschehen!
wie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gon.

»O Vetter, das verbiet mir got,
Das ich beschwer ein solch rot!«
»Nur einen exorcismum ret,
Der in ein mündpflin leids thet!«
»Ich wolt mir ee in die zungen beissen,
Das ich mich wider sie wolt spreissen
Vnd wolt mich gegen inen sperren!
Sie sein mir alle gnedig herren
Vnd haben mich zů den eren bracht,
Da hin ich nimer het gedacht.
Ich bin durch irs fürdern kumen,
Das mich der babst hat an genumen
Für seinen geiger; zů dem ampt
Haben sie mir geholffen alle sampt,
Warumb wolt ich vndanckbar sein,
Das ich beschwür die herren mein
Vnd fiegt in zů, was leids das wer,
Das ich sie brecht beschworen her?
Ich wil sie sunst wol heruß bringen
Mit meinem geigen vnd singen
Vnd wil in singen also schon,
Das sie gern zů mir heruß gon;
Mein stim hat so ein süssen thon.
Ich darff sie darzů nit beschweren.
Bald sie den narren geigen hören,
[122]
So bleiben sie warlich nit dunden,
Ja weren sie mit ketnen gebunden;
Es sein wol als nerrisch kunden!«
Der erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der erst buntgenoß.
Ein klegliche klag an den Christlichen keiser Karolum, das er sich nit laß böse
cristen verfüren.

Jetz bin ich meister geiger hie.
Ich hab dich vor verlassen nie;
[123]
Was wolt ich ietz ernüwern dan?
Ich scham mich nichtz zůn narren stan,
Dan ich hab es vor mals me gethan.
Wer einen narren schuldig wer,
Vnd stelt man mich dan im da her,
Der mich dan wolt verwerffen hyn,
Der wolt leicht nit bezalet syn.
Doch wil ich meinen stand beweren
Gnůg on alles narren beschweren;
Got geb, wer sich doch rumpff darab,
Den ersten stand ich billich hab!
Ich hab groß sorg vnd gang in rat,
Ee das man mich ie darumb bat.
Verdrüßt mich an der lincken zehen,
Das man es nit hat baß versehen,
Dan das man den Tertusian,
Der nit ein hirten leren kan,
Vnserm keiser hat gegeben,
Das er in künstreich lert leben.
So ist er auch der geschrifft nit bericht,
Damit man stifft vnd klöster bricht,
Kan auch nit das ewangelium,
Damit man es alles kert herumb
Vnd würff es vff ein huffen zůsamen
In aller tusent tüffel namen.
Es thůt mir we in meinen oren,
Ja würser dan ich wer beschworen,
Das der bettel münch ein stant
Het bei keiserlicher hant
Vnd beicht dem bettelmünch darzů.
Ich geb darfür mein beste ků,
Das er ein andern beichter hat:
Den hoch gelerten Karolstat.
Der künt im doch die sach beschreiben,
[124]
Wie weihwasser möcht in krafft bleiben,
Damit er tüffel mög vertreiben,
Vnd wie die pfaffen sollen weiben,
Vnd anders wie man billich sol.
Dan weihwasser dient dem keiser wol;
Wa er zů trincken het kein wein,
Das er weihwasser schlucket yn,
Mächt im sein euglin lauter vnd fein.
Er sol billich herfür werden gezogen,
Dan wir sein gewesen alle betrogen,
Vnd hat es kein pfaff me weihen kunt,
So haben sie es vnß auch nie gegunt,
Bis das der karolstat ist kumen.
Der hat erst rechten funt vernumen,
Wie man weihwasser segnen söl.
Darumb der keiser im billich wöl
Ja stetz an der seiten haben,
Vnd wan er reit, sol diser traben.
Wan mir der keiser folgen wolt,
Als er dan warlich billich solt,
Wolt ich im einen zögen an,
Der wol latinisch reden kan,
Das er on alle widerstreb
Ein gelerten, gůten schůlmeister geb.
So fint er in latinischer geschrifft,
Wie man die klöster vnd die stifft
Vnd damit die beschornen bůben
Sieden solt in braunen růben,
Dan sie sein feißt vnd darzů queck,
So geben sie sunst kein andern speck,
Die keßbetler vnd die gugel fritzen,
Die ir kappen da hinden spitzen
Vnd allent halben lauffen, blitzen.
Ich gün dem keiser aller eer,
Wan er vff vnser seiten wer,
[125]
Das wir den blunder in die flamen
Würffen in ein feüer zůsamen.
Ich hab im das gnůgsam geraten.
Thůt ers, ich schenck im ein schweinin braten;
Daruff mag im ein trunck geraten.
Das riet ich im, ee sie mich batten.
Der ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der ander buntgenoß.
Von dem fasten der xl. tag vor Ostern vnd andern /wie damit so yemerlich würt beschwert das Christenlich folck.

Ich hört auch zů disem spil,
So man zů dantz vnß geigen wil,
Dan ich hab etwas für mich genumen;
Wan es würt zů dem selben kumen,
So hab ich ein gůten tagen gethon,
Darzů von allen narren lon.
Das fasten ich wil dilcken ab,
Mein gůter gromen starb darab;
Ich hab des groß erfarenheit.
So man dem roß kein fůter leit
Vnd gibt dem armen vil zů fasten
Vnd laßt sie in lerer kripffen naschen,
So nimpt es ab / am leib verfelt,
Das man im leib alle rippen zelt.
Solt dan ein mensch nit nemen ab,
So offt ein fihe verschwint darab?
Die fasten můß sein ab gethon,
Ein yßner ochs stürb daruon.
Solt dan ein fleischig mensch nit sterben,
Von langem fasten auch verderben?
Fasten vil beschwerden mit im treit
Vnd thůt ser der cristenheit.
So sein auch vil schwanger buren,
Die ietz vff ostereyer huren:
[126]
Solt man in den fasten gebieten,
So möchten sie es doch nit vß brieten.
Wa hetten wir dan iunge hennen
Zů den ostern vff den dennen?
Was dörffen wir den babst drumb fragen,
So wir gern essen in den kragen
Vnd kritzlet vnß im leib der magen?
Vnd solten erst gen Rom drumb lauffen,
[127]
Eyer / butter vnd keß ynkauffen?
Ee das wir wider kemen dan,
Des hungers fieren wir daruan.
Warumb laufft der wolff auch nit dar,
So er ein schaff frißt vß der schar
Oder hiener vß dem kasten,
Vnd frißt solch fleisch auch in der fasten?
Sol ein wolff me freihet han
Dan ein frumer cristen man?
Das kan ich warlich nit verstan.
Der babst gebiet es den wölffen vor!
Wan sie das halten bei einem hor,
So wöllen wirs dan got lon walten
Vnd wöllen auch die fasten halten.
Sol ich milch, auch keß vnd eyer,
Fasant / rephiener vnd die reyer
Kauffen, wa sie kumen zůsemen,
So wil ichs vff dem fleischmarckt nemen
Vnd selber mir von den beurin kauffen,
Nit erst darumb gen Rom lauffen.
Ee das ein man gen Rom drumb laufft,
So hat ers vff dem fleischmarckt kaufft.
Darumb gib ich ein trüwen rat:
Wer vormals ie gefastet hat,
Der stel sich her an mein stat;
Laß fasten fürt den ritten hon,
Ein tüffel starb ein mal daruon!
Der drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der drit buntgnoß.
Ein ermanung aller cristen / das sie sich erbarmen vber die klosterfrauwen.

Ich bin der drit, der hie wol ziert
Vnd disen narren reyen fiert;
Ich bin selber hie, dörfft euch nit segen,
Von aller klosterfrawen wegen;
[128]
Dan das herumb bucken thůt
Me dan ein iunckfreuwlicher můt.
Was sollen sie gefangen ligen,
Als die saw in einer stigen?
In eignem schmaltz also verderben?
Vil besser wer es, man ließ sie gerben.
Was darff man sie also schliessen yn?
Das leder wil doch gegerbt sein.
[129]
Ein semlich pfar sücht iren lon
Vnd wil nit vnbesungen ston.
Ich folg dem wolff in disem rat,
Der zů dem hirten gesprochen hat:
»Ach lieber hirt, was zeihestu doch
Die armen schäflin in dem loch
Vnd zwingst sie in den engen stal?
Sie werden daruon krempffig al.
Laß sie sich doch ein mal ergon,
Das sie sich doch nit lam ston.
Ich red es von meinet wegen nit,
Für arme schäflin ich dich bit.«
Also erbarmen mich die armen kind,
Die in den klöstern beschlossen sind.
Lassen sie doch ein mal vmb sich sehen
Vnd dise welt ein mal erspehen,
Ob sie irs fůgs ein finden möchten,
Mit dem sie liebe kinder brechten.
Lassen sie doch ein mal rumplieren,
Das posteriorum auch complieren,
Gen blumers vnd gen baden fieren;
Die můter würt in sunst erfrieren.
Ach got, erlöß die armen kind,
Die vnsers fleisch vnd blůtz sind!
Ich red das als von irent wegen,
Sunst wolt ich nit ein schnel drumb fregen,
Wan sie schon alle in dem lůder legen.
Wan sie den hie vß verumplet haben
Mit den iungen frischen knaben,
Mag man sie dan wider lon
Wie vor in ires kloster gon.
Sie dienen got vil baß im orden,
Wan sie der welt sein mied worden;
Vnd laßt in ire freie wal,
Das sie sein vnbezwungen al.
[130]
Ich hab es doch vor mals me gehört,
Wer ein freie wal begert,
Dem gibt man sie zů Nürenberg,
Wie er wil, schlecht oder zwerg.
So haben sie auch Christlich freiheit
In dem tauff inen zů geseit;
Warumb wolt man sie dan bezwingen,
Also in dem kloster lassen singen?
Darumb ich dritter buntgenoß sag
Von irent wegen bitter klag,
Das man in doch gün dise frödt
Vnd thü das bald, nit lenger beidt.
Der fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der fierd buntgnoß.
Von dem langen verdrüssigen geschrei / das die geistlichen / münch / pfaffen vnd nunnen die
siben tagzeit heissen.

Ich wil mich selbs hie her stellen
Zů disen mein gůten gesellen,
Die schlaffen lang / nüt betten wöllen.
Ich wil der pfaffen lang gebet,
Das in der babst gebotten het,
Das man nent die vbel zeit,
Darzů man so vil glocken leit,
Wir wöllen das selbig singen, blörren
Vnd das murmlen nit me hören.
Es ist doch alles on verstant
Vnd ein fast vnleidlichs bant,
Damit der babst sie hat bezwungen,
Vff langs gebet so hart gedrungen.
Ab / ab / thůn mir ein strich dardurch,
Als groß der acker hat ein furch,
Das iederman das sehen kan,
Das ich es ab gelöschet han.
Es hindert vnß an andern sachen,
Die wir sunst möchten nützlich machen:
[131]
Strauben oder küchlin bachen.
Es hat doch Christus selbs, der hort,
Vff erd gemacht ein kurtzes wort.
Lange bratwürst vnd senff darzů;
Got geb, was langes betten thů!
Nach der füle am bet ein rů.
Ee das wir betten vnd da sitzen,
So möcht doch einer ein löffel schnitzen
[132]
Oder sunst die badstub yn hitzen.
Darumb, ir münch vnd auch ir pfaffen,
Lassen ab das gebet vnd euwer klaffen.
Es müst ein schlechter tüffel sein,
Dem euwer gebet ein seel nem hin.
Sein sie in dem himelreich damit,
Was dörffen sie dan euwer bit?
In der hellen gilt es nit.
Wer hat die cristen das gelört,
Das got euwer gebet da oben hört?
Es ist hinuff wol tusent meilen,
Wie kan er hören euwer heilen?
Meinen ir, das er solche oren hab,
Die sich erstrecken biß herab?
So weren kein esel in dem land,
Die gröser, lenger oren hand.
Warumb erhört er euwer bit?
Er kent doch euwere genß nit.
So fieren ir wol ein solchs leben,
Wan er schon wolt vff bitten geben,
So dörfft es nit vil weiters fregen,
Er thet es nit von euwert wegen,
Verflůcht alles, was ir segen,
Ja wölten ir scheinen / würd er regnen.
Ich wil verzeihen frisch vnd frei
Vff alle euwere betterei,
Das es mir nur nit schedlich sei.
Wan ich mein seel vffgeben hab,
So gon durch got nit vff mein grab;
Ich wil darumb euch geben golt,
Das ir darab bleiben solt.
Der fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[133] Der fünfft buntgnoß.
Ein ermanung zů aller oberkeit tütscher nation / das sie den predigstůl reformieren.

Ich sihe wol, das ich recht bin kumen
Zů disen weisen vnd frumen,
Das ich auch etwas bring herfier,
Wie man die cantzel reformier,
Das man nichtz dan gottes wort predig,
[134]
Mit böser ler kein cristen schedig.
Der pfaff sol nit me von dem tüffel sagen,
Oder vber sein geselschafft klagen,
Das hellisch feüer; was hat er gethon,
Das wir in also schelten lon?
Den tüffel dörffen ir vnß nit verbieten,
Wan wir vns möchten vor euch hieten.
Wir wolten etwa als die frumen
Mit dem tüffel naher kumen.
Ir sollen vnß nit ms predigen al,
Wa vnsere genß ston in dem stal;
Wir wöllen sie wol selber finden,
Ir dörffen sie vnß also nit verkünden,
Offenlich vff der cantzel ston
Vnd sagen, wa ir es haben gelon.
Ir haben vil von der hellen gesagt
Vnd lange iar von dem fegfeur klagt,
Wie das sie sein ietz warm, ietz kalt,
Zanklepffen, schne den manigfalt,
Wie vnsere feüer hie vff erden
Durch ir feüer möcht gelöscht werden,
Vnd haben so offenlich lügin gethon,
Das man das ietz facht an verston.
Man sol zů hart kein rietlin biegen,
Es ist ein sundere kunst zů liegen,
Das es geheb sei vnd nit rin;
Liegen hat ein besundern sin,
Ir retten wol anders zů den sachen;
Man můß sie dannocht leidlich machen,
Das erber lüt drin mögen bleiben,
Es sei von mannen oder weiben.
Die bettelmünch sollen nit me sagen,
Wie man keß sol herzů tragen.
Man sol auch nit me am sontag ston
Vnd arme buren bannen lon.
[135]
Der ban thůt armen lüten we,
Ach wan er leg in dem boden fee!
So geben die buren tusent pfunt,
Das er leg tusent meil im grunt,
Vnd wer in wider herfür brecht,
Das er bei im da vnden stecht.
Man sol nichtz vff der cantzlen leren,
Dan was man gern wil hören:
Wie man der reichen gelt vnd gůt
Bald teilen wöl mit freiem můt.
Hel ab / tüffel ab vnd fegfeüer ab,
Das sich der arm man fröw darab,
So er in kirchen gat mit leid,
Das er wider heruß gang mit freid.
Wan wir das gůt geteilt haben,
Das er dan auch mög heryn traben
Vff hohen rossen, füchsin schauben,
Die guldin vß den secken klauben.
Der sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der sechst buntgenoß.
Wie man der bettelmünch predigen sol bessern
vnd reformieren.

Ich mag wol von grosem glück sagen,
Das got mich hat zu euch getragen,
Das aller gantzen cristen gemein
Zů statten kumen wir allein,
Vnd ieder ein artickel mach,
Der dienende sei zů diser sach,
Als die zwölff botten haben gethon,
Da sie vff brachten den glauben fron.
So weiß ich ein gar schedlich ding;
Wan man das selbig hindertring,
So würd es zů vil gůtem kumen
Vnd alle cristen menschen frumen.
Ich mein die münch nit ietz gemein,
Die betler münch nen ich allein,
[136]
Das man sie lernt rechte geberden,
Wa bei in solt gepredigt werden,
Die stimen regierten nach der kürtz,
Wie der esel bricht die fürtz.
Manch schwanger frawen sitzen do,
Wan sie dan schreien lut also
Vnd ziehen vff die stim mit gewalt,
Ein schrecken in die weiber falt.
[137]
Sie solten hübschlich red geberden
Vnd nit so vngestümig werden.
Im kloster sol ein örtlin sein,
Da sie die tauben fieren yn,
Da sie rieffen lon, wie sie wöllen,
Vor den selben tauben gesellen.
Den Scotus sollen sie nit melden,
Er hört zů den wölffen in welden;
Aquinas Thomas, Lyrus auch,
Sie gehören zůsamen in den rauch.
Da wöllen wir sie rösten vnd bachen
Vnd ein pfeffer an sie machen;
Sie sollen nit me allegieren
Vnd ire lerer herfür fieren
Vnd mit der nasen herfür ziehen,
Das cristlich ewangelium fliehen.
Sie habens allein drumb gethon,
Wan sie mit dem sack vmb gon,
Als sie dan betlen allen tack –
Der dunder schlag inen in den sack! –
Das sie die besten keß drein nemen
Vnd luter weißbrot tragen zůsemen.
Got geb in den ritten in den sack!
Das best weißbrot, das man mag
In der gantzen stat vff stellen,
Das selb sie all zeit haben wöllen.
Fressen rückenbrot, ins tüffels namen,
So ir euch des betlen nit schamen.
Die liebe der gmein sie damit gwinnen,
Das sie als süß / in predigen künnen.
Darumb wil ich sie nit me lassen
Predigen dan mit diser massen,
Das niemans hab kein gfallen drab
Vnd sie das steglin werff hinab.
Der sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[138] Der sübent buntgenoß.
Von dem vnnützen kosten, der gelegt würt von dem gemeinen folck / vff meßlesen / sübenden /
dreisigsten vnd iartagen. etc.

Man hat in warheit mir geseit,
Wie ir das ort mir haben bereit.
Darumb bin ich zů den gesellen kumen
Vnd hab dis örtlin yngenumen;
Ich wil die rechten grollen bringen,
Die dienstlich sein zů vnsern dingen.
Des wil ich mein artickel sagen:
So man eins menschen dot wil klagen,
Sol niemans folgen mit den fründen,
Mit man / frawen vnd iren kinden,
Kein sibenden / dreissigst / iartag halten;
Es was nit gewonlich bei den alten.
Wa für ist solchs affenspil?
Die pfaffen haben doch sunst zů vil
Von vnß cristen, so wir leben:
Sollen wir dot erst ms geben?
Ja ein grosen strick an den hals,
Wan sie das nemen wolten als!
Es ist doch vormals me geseit,
Ir betten nit ein har für treit.
So kumpt ietzund kein gůt gesel,
Der wie vor für in die hel,
Es ist ein loch dardurch gestochen,
So hat sie Christus selbs zerbrochen,
Noch in das fegfeüer auch darzů;
Das ließ ich gelten mein gbliempte ků.
Ich hab es doch vormals ab gthon,
Ein strich da hindurch lassen gon.
So wil ich geben euch ein ler,
Das ir euch förchten dörffen nit mehr
[139]
Vor dem tüffel vnd seinen gesellen
Vnd allem, das da ist in der hellen.
Wa ma taufft vnsere kind,
So lůgen, das ir behůtsam sind,
Lassen euch den pfaffen nit beraten
Zů diser grosen nerrischen daten,
Das ir dem tüffel ab solt sagen
Vnd zů gsagte feintschafft zů im tragen.
[140]
Was hat er euch doch leids gethon,
Das ir mit im in feden ston?
Alle weil er vnß nit vor ab seit,
So lassen den tüffel vnbeleit;
So haben wir kein erlangtes recht,
Das solche feintschaft mit im brecht;
Die guldin bul vnß das verbüt
Lang her seit keiser Karolus zeit.
Wöllen ir dan feintschafft zů im vben,
So er sich gern wolt zů euch lieben,
Müsen ir den pfaffen geben das gelt,
Das er den tüffel zů friden stelt,
Sibenden / dreisigsten vnd iartagen,
Vnd vil pfennig zů opffer tragen.
Ich hab der sachen wol geacht,
Sie hon mit dem tüffel ein bunt gemacht
Vnd halten in für den besten frünt,
Darumb sie also gusel seint.
Des sagen dem tüffel nit me ab,
Wie ich euch das erklert hab,
Vnd dörfft von doten nichtz me geben
Schatzung weder von dem leben.
Der acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der acht buntgnoß.
Wie not es sei, die ding gemeinem man tütsch bschriben werd.

Wan ich nit wer in diser zal,
So weren die narren hie nit al.
Wer wolt dan sagen aller gemein,
Warumb wir schriben tütsch allein
Oder andere sprach vnd nit latein?
Das wil ich euch bedüten fein.
Wir habes in alten büchern glesen,
Das vnsere vettern sein gewesen
[141]
Vor langer zeit des tütschen orden;
Drumb sein wir tütsch schreiber worden.
Wan wir latinisch wolten leren,
So wißten wenig, das wir weren
Also groß narren in dem lant
Vnd weren wenig lüten bkant.
Sunst so wir tütsch büchlin schreiben,
Die trucker das mit gewin vertreiben
[142]
Vnd füllen ire seckel damit,
Das selb vns dan kan schaden nit.
Auch künnen wir mit tütscher sprach
Vnserm spot baß kumen nach
Vnd andere schreiber auch verachten,
Als da wir den karsthansen machten
Vnd doctor Murner gar verlachten.
So sein der tütschen wörter so vil,
Der sich keins latinischen lassen wil.
Wie künten wir Murmauw latinischen,
Ja grose feifel vnd die hinschen,
Ja als groß als vnser essig krůg, –
Der kleinen weren nit gnůg –
Ja aller solcher schreiber fůg?
Das wort schmutzkolb vnd hippenbůb
Vnd auch darzů ein beschorne růb
Vnd andere wörter der gleichen mer,
Die tütschen sprachen bringen her,
Die lassen sich gar latinischen nit.
Darumb wir schreiben tütsch damit
Vnd haben das darumb gethon,
Das iede dorffmetz ein mög hon
Von vnsern büchlin, die wir lon
Den nüwen cristen zů gůt vß gon,
Vnd das sie vnß auch leren kennen
Vnd wissen ir zwölff botten zů nennen
Vnd vff den stuben bei dem wein
Vnser auch gedencken fein,
Wie wir buntschůchs genossen hant
Beschriben ein nüwen cristen stant.
Auch haben wir das mit hohen sinnen
Den frantzosen nit wöllen günnen;
Wer es latyn, sie würden es innen.
Darumb ich das zů tütsch beschreib,
Das es im tütschen land bleib.
[143]
Ach wer es im sawtrog beschriben,
Das es bei den schweinen wer bliben,
So wer der span vnd zwitracht nit
In der leng vnd in der mit,
Nach der narren bruch vnd sit!
Der jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der jx. buntgnoß.
Ein ernstliche klag aller gotzforchtsamen münch vnd nunnen / das man sie erlöß von den endcristlichen beiwonern.

Die münch vnd nunnen hon mich gsant,
Darumb ich yn nim disen stant,
Das ich in mög zů hilff kumen,
Den armen kinden vnd den frumen.
Sie sein doch vnser fleisch vnd blůt,
Darumb man in billich hilff thůt,
Das sie auch hetten gůten můt.
Ir sehen, das sie schier hungers sterben,
Mit grosem fasten seer verderben,
Das sie kum haben das brot im huß,
Die von wangen stechen in daugen vß.
So kan man al ir rip erzelen,
Wie mestschwein, die wir metzgen wöllen!
Sie erbarmen mich, die armen kind,
Das sie so vnbekleidet sind,
Sie sein so nackent vnd so bloß,
Vnd ist ir armůt also groß,
Das ieder nit me haben kan,
Dan zehen mentel tregt er an,
Vnd sein des důchs so wol geschmuckt,
Das es sie schier zů erden truckt.
Darumb lassen euch ir not erbarmen
Vnd helffen durch got den willigen armen!
Helffen in doch ire kleidlin tragen
[144]
In dein huß von deinem wagen,
Vnd acht nit, was sie darzů sagen.
Was grosen iamers vnd was leidt
Bringen mit im das kuttenkleidt.
Die man, die hetten auch gern weib;
So haben die nunnen stoltze leib.
Was haben sie alle beid gethon,
Das sie die fröden müsen lon,
[145]
Da alle welt entspringt daruon?
Darumb hab ich sie beriefft zůsemen,
Das alle münch sollen weiber nemen
Vnd die klosterfrawen man.
So wöllen wir in zů brutlaufft gon,
Opffern vnd stüren, was wir hon.
Sie wolten auch gern alle samen,
Wa andere cristen kemen zůsamen
Vff den stuben bei dem wein,
Gern vnd früntlich bei vnß sein.
Was sollen sie in klöstern ligen,
Wie die füw thůn in der stigen?
Got schend den selben allefantz!
Vil besser ist es, sie gon zům dantz
Vnd helffen vnß ein reyen springen
Vnd ein hübsches liedlin singen,
Gen sant Arbogast faren hyn
In weiffen eren, gestrichen fyn;
So geniessen wir doch irer freid.
Ach ziehen in ab das nunnenkleidt,
Vnd lůgen doch, was sie dunden dreit!
Behalten sie duß / ja ist sie schon,
Die alten lassen in das kloster gon.
Der x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der x. buntgnoß.
Nüwe statuten, die Psitacus gebracht hat vß dem land Wolfaria, reformierung des geistlichen stands.

O Junckfraw adelheit mit der luten,
Ich bring euch alle nüwe statuten;
Fröwen euch, ir frumen nüwen cristen!
Wan ir gemeinlich alle wißten,
Das ich hie bin zů gůten tagen,
Ir würden mir got wilkum sagen.
[146]
Ich wil die geistlichen reformieren,
Das sie ein anders wesen fieren.
In der kirchen vor allen dingen
Sol niemans betten oder singen,
Als das die pfaffen haben gethon;
Das wöllen wir als vnderlon
Vnd etwas bessers thůn dan das,
Wie heppen, axt gehelmet was.
Darumb ich bit, verston mich baß.
Der cristlich glaub gibt vnß fridt,
Den wöllen wir verschmahen nit,
Mit hertz vnd beiden henden nemen
Vnd alle büchsen tragen zůsemen,
Verschmeltzen vnd glocken daruß machen,
Die müssen hangen vnder den dachen
In den kirchen vmb vnd vmben,
Das sie dapffer ynher brumen.
So wöllen wir lüten vnder den dachen,
Das vnß die lenden müsen krachen.
Das sein die besten cristen lüt,
Die da haben das best gelüt
Vnd vnder den glocken haben den kern;
Wir narren lüten on das gern.
So manchs mensch zůr kirchen wil gon,
Das sol ein eigne schellen hon;
Darnach wir auch das haben wöllen,
Das der priester hang vol schellen,
Als vor zeiten Aaron hat.
So bald er vber altar gat,
So sollen weiber vnd die man
Alle glocken ziehen dapffer an,
Lüten / lüten drithalb stund
Vß andacht vnd von hertzen grundt.
Der sol vnß sein ein geistlich man,
Der am lengsten lüten kan.
[147]
Vff das kein mangel sei am lüten
Vnd schellen gnůg zů allen zeiten,
Sol man dem adel hoch verbieten,
Das sie sich ewig darfür hieten,
Keim federspil kein schel an hencken,
Die schellen alle zůn kirchen schencken
Vnd auch die schellen klein vnd groß,
Die in dem schlitten hon die roß.
[148]
Wer in seinem letsten end
Schellen macht im testament
Zů der kirchen, zů dem thon,
Dem sol man zwölff stund lüten lon;
Damit sei er begangen schon.
Der xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der xi. buntgnoß.
Ein nüwe ordenung weltlichs stands, die Psitacus angezögt hat, in wolffaria beschriben.

Was dörffen wir der oberkeit,
Dem babst vnd keiser sein bereit?
Haben wir ein regiment gefiert,
Die geistlicheit alle reformiert
Vnd ir geistlichs recht verbrant,
Wir künnen auch weltlichen stant
Reformieren, ordenung machen
Vnd dörffen des keisers nit zů diser sachen.
Doch laß sich niemans des verston,
Das wir den keiser nit wöllen hon!
Wir dörffen in nit vbergeben
On offenlichen widerstreben:
Zů groß ist vnß sein gewalt vnd macht,
Er hat vnß bald ein kolben bracht,
Den xx. narren nit möchten tragen;
Darumb hüt euch, von im zů klagen.
Doch wöllen wir statuten schreiben,
Die heimlich vnder vns bleiben,
Darnach der gantz weltlich stat
Zů leben vnd regieren hat.
Den babst vnd alle cardinäl,
Die pfaffen vnd der münch zal,
Die sollen wir verwerffen al,
Was sie gebieten, das werffen hin;
[149]
Man schiß in wol ins hertz hinyn.
Jede pfar vnd iede gemein
Ein pfaffen haben sol allein.
Den sollen sie erwölen al;
Welcher in am basten gefal,
Der selb sol dan ein priester sein.
Darumb geben im ein eefraw fein
Vnd so vil zinß vnd so vil gült,
Bis er sein magen hat erfült.
[150]
Darzů geben im ein caplon,
Wa er in kranckheit würd ston,
Das dan in solchem fal vnd ding
Der selb der frawen cappel besing;
Dan die cappel wil kirchweih hon
Vnd mag nit on ein besinger ston.
Vnd wie ein iedes dorff ein pfar,
Also hab ein iedes dorff ein far.
Wie die hirten zů den kügen,
Sol der caplon sich darzů fiegen.
Wa nit im dorff eeweiber weren
Vnd würden sein darzů begeren,
Sol er darzů verbunden syn,
Das er den farenzinß bring yn
Vnd sein ampt fast wol versehe,
Das von weibern kein klag beschehe.
Got hat euch selbs darzů beschaffen,
Das ir sein pfaffen vnd auch affen.
Von got haben ir ein solch freiheit,
In dem tauff euch zů geseit.
Vnd wie der pfaff in seinem stant,
Vnd die küg ein farren hant,
Also erwelt ein eber fein,
Der euch besteig euwere schwein,
Dem sol kein mensch nit reden drein.
Der xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der xij. buntgnoß.
Ein früntliche antwurt aller gotzförchtigen in dem tütschen land vff die iämerliche klag der
ordenßlüt an sie gethon.

Ich zwölfter buchgnoß hab verstanden,
Das kleglich geschrei ist vorhanden
Von münchen, nunnen, allen beiden,
Wie man die armen thůt beleiden
[151]
Vnd günt in nit zů rumplieren,
Den farren im dorff zů weid fieren
Vnd wil die zarten hertlich halten
Mit vil statuten manigfalten.
Des wöllen wir iren grosen klagen
Ein tröstlich, früntlich antwurt sagen.
Sie mögen vß dem orden gon!
Das sollen sie in nit weren lon.
[152]
Der brotkorb vnd ein feßlin wein,
Die sollen in stetz nach gon fein –
Sie seien weiber oder man –
Die vß den klöstern wöllen gan.
Solch ordnung man gemacht het:
Die land / die dörffer vnd die stet,
Wa münch vnd nunnen lauffen vß
Vnd kumen für eins burgers huß,
Sol er vß seinem huß hin gon
Vnd sie darin wonen lon.
Der schultheiß vnd all oberkeit,
Die sollen inen sein bereit,
Maluaseir vnd reinfal geben,
Das sie verlassen haben ir leben,
Vnd sollen inen struben bachen
Vnd fröliche wirtschafft machen.
Dan sie sein alle dot gewesen,
Die vom dot sein wider genesen,
Von doten sein zům leben gesprungen
Vnd nach der narrenkap gerungen.
Darumb geb in iederman gelt,
Das sie von daten in die welt
Nach langem sterben wider kumen.
Ach sein got wilkum, ir frumen!
Wir fröwen vnß von gantzem hertzen,
Das ir erledigt sein des schmertzen.
Jetz mögen ir euch wol lon blawfertzen,
Vnd mögen ietz mit gůter růwen
Zů euch setzen vnd mit fůgen
Gretlin / ketterlin vnd els weiben,
Das euch das kloster nit ließ treiben.
Es was vorhin so hoch verholen,
Als wan das gretlin wer gestolen.
Nun laßt sich stro vnd semlich war
In schůhen nit verbergen gar.
[153]
So ir nun weltlich priester sind,
On kutten, nim der klöster kind,
So lůgt vnd setzt ein magt in das huß
Vnd lebt als wol in freyem suß,
Als andere weltlich priester leben,
Mit mägten in den freiden schweben.
Lůgen nur, das ir behůtsam sind,
Kein nemen, die da hab den grind;
Den selben bin ich von hertzen find.
Der xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der xiij. buntgnoß.
Ein zů versicht vnd ermanung an gemeine eidgnoschafft, das sie helffen hanthaben die nüwen cristen / so der künig von Portugal erst erfunden hat.

Sol ich dis örtlin hie verston,
So facht mir an der schimpff vergon;
Es dunckt mich ie, es geb kein safft,
Zů schimpffen mit der eidgnoschaft.
Darumb laß ich sie got bewaren
Vnd wil sie zů grösern eren sparen,
Dan das ich sie wolt rieffen an
Zů helffen mir in dorheit stan.
Ich hoff, die lieben vnd die frumen,
Die wissen wol, wa her sie kumen,
Der babst / die pfaffheit, sacrament
Vnd alles, was wir cristen hent,
Wa mit wir groß gefiltzten doren
Solten krefftig werden beschworen.
Darumb wil ich der frumen lüt
Zů vnserm narrenkolben nüt.
Doch sein meim vatter wol bekant
Zwen redlich man im schweitzer lant, –
O lebten sie doch noch vff erden! –
Die möchten vnß behilflich werden.
[154]
Ja / ia, der ein der geistlicheit,
Der ander wer der welt bereit.
Doctor greiff ist der ein,
Der ander ritter peter allein.
Der selbig doctor het es am griff,
Wa ieder saß im narrenschiff,
Vnd kunt am puls vnd griffen sagen,
Wie lang ein nar möcht oren tragen
[155]
Vnd auch sein kolben in der welt;
Daran sein kunst auch nimer felt.
O lebt der selbig gelert man,
So würd er dapffer bei vnß stan
Mit seinem predigen seiner leren,
Vnd was die nüwen cristen weren.
Des gleichen ritter peter frei
Wer leicham gůt zůr lutherei;
Dan er was eins ritters wert
Vnd bhaupt die sach vnß mit dem schwert.
Das zuckt er bald vnd scheiß ind scheid,
Dan er eins ritters eren treit.
O lebt er noch zů diser stund!
Er wer vnß gůt zů disem bund;
Nun gnad im got dort in dem grund.
Noch ist mir einer wol bekant,
Doch ist er nit vom schweitzer lant,
Der selb thet vnß auch beistant,
Vly von stauffen ist er genant.
Wie wol er vngeschaffen was
Vnd fast mager, verston mich baß,
Noch was er frisch, darzů gesunt,
Vnd hilff vnß dapffer alle stund,
Das diser bunt nit gang zů grunt.
Hanß wörnher von anörsperg hat noch ein,
Heißt auch Vly, doch ist er klein,
Der selb auch nit böß her weß,
Doch ißt der dapffer man kein keß.
Der xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der xiiij. buntgnoß.
Von anzögung spötlicher dienst / so wir ietz den heiligen beweisen.

Ich wil ietz von den heiligen sagen,
Von irem leben in iren tagen;
[156]
Wa mit wir sie dan sollen eren,
Das wil ich gemeine cristen leren.
Wa ir küpffern heiligen findt,
Die selben nit zů eren sindt.
Die regel hat mir nie gefelt:
Küpffern seelmeß, küpffern gelt!
Doch hültzne heiligen ert ich gern,
Wan ir zwölff tusent fůder wern,
[157]
So nem ich sie für brenholtz an
Vn ließ die steinen heiligen stan.
Vil heiligen thůn vnß cristen we.
Keim heiligen sol man fasten me;
Kan er sunst nit heilig sein,
Dan das er mir verbiet den wein
Vnd mir das brot zuckt vß dem mund,
Als ob ich wer ein schäffer hund?
Darumb lob ich doch sant Martyn,
Der gibt vnß feißte genß zům wyn.
Was wöllen wir in disen sachen
Mit den trurigen heiligen machen,
Als aberlin kam in der fasten,
Wie wol er vnß fült den kasten,
Noch macht er vnß ein leren buch
Vnd lert vnß kragen vnd den schluch.
Etlich heiligen tag ich findt,
Die auch nit wol gesetzt sindt
Mit namen, die im winter kumen;
Die haben wir in sumer genumen,
Das wir nit in der grosen kelten
Miesten ir in frost entgelten.
Die nothelffer wil ich nit verwerffen,
Der wir in nöten wol bedörffen;
Ich mein, die man hat machen lon
Mit golt vnd silber zů kirchen ston;
Sie thůn vnß cristen wol beistant,
Ja wan wir sie vermüntzet hant.
Der selben dörffen wir alle gar
Im seckel baß dan vff dem altar.
Sie sein gar gůt in eren zů halten,
Wan glück vnd vnfal wolten spalten,
Das wir ein griff nach in theten,
Vff das wir müntz vnd guldin hetten.
Wil dan sant wendel, als er sol,
[158]
Alle vnser schäflin hieten wol,
Sollen wir im loblich, erlich singen.
Das wir kein hirten dörffen dingen,
So hiet vnß Anthonius der schwein,
Biß sie gemestet werden fein
Vnd vnß feißt werden on die klyen
Vil baß, dan sie im stal ligen.
Welche vnß gnedig sein,
Den wöllen wir auch sein nit feint;
Doch der wir schaden müsen hon,
Den wöllen wir on geert lon.
Der xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der xv. buntgnoß.
Allen cristgleubigen menschen ein heilsame warnung / das sie sich hieten vor nüwen schedlichen leren.

Vil nüwer ler sein vff gestanden
In den stetten vnd vff den landen,
Darumb ich her zů euch bin kumen,
Das ich doch warnt alle frumen
Vnd euch ernstlich wolt verbieten,
Das ir euch vor den selben hieten.
Erstlich lassen euch bereden nit,
Wa iemans hincken ynher trit,
Das er hinckende so wol gieng her,
Als wan er dan nit hinckend wer;
Auch das ein altes wames so schon
Möcht als ein nüws wol an ston,
Vnd das ein bock sei on ein bart:
Es ist wider die natürlich art;
Vnd auch ein alte schüer on müß
Vnd ein iunger bůb on lüß.
Laßt euch durch got nit darzů bringen,
Das ir glaubten disen dingen!
[159]
Wa iemans fürwant solche ler,
Wie duß ein guldiner esel wer,
Den wolt man fieren in die stat,
Bei leib, geben darzů keinen rat!
Behüten euch, als ir billich solt,
Lassen euch nit bewegen das golt!
Es ist nit gewonheit, mercken das,
Das man ein esel ynher laß,
[160]
Wan er noch ein mal guldin wer;
Hieten euch vor solcher ler!
Ir sollen vff steiffem grunt beharren.
Wer euch wolt machen zů eim narren,
Da lůgen, bei euwerm leib vnd leben,
Das ir der red kein glauben geben.
Nun wer doch einer wol ein nar,
Der solchs wolt glauben zwar.
Bleiben steiff vff euwerm ewangelium,
Was nit darin stat / geben nichtz darumb.
Ir sollen kein geschrifften halten mer
Dan nur ewangelische ler.
Was nit darin geschriben stat,
Das selbig als kein glauben hat.
Ich warn euch hie mit hoher bit,
Brieff vnd sigel glauben nit,
Was in der kauflüt bücher ist,
Dem selben allem an warheit brist;
Lassen solchs für alle tüffel stan!
Allein die geschrifften lobesan,
Die vnß die ewangelisten schreiben,
Die sollen in ir krafft bleiben,
Doch nur allein an solchem ort,
Damit wir stifften einen mort.
Dem ewangelium auch vil brist,
Ja wa es nit vffrierig ist
Vnd hilfft vnß stifft vnd klöster brechen,
Da selbst solt ir vnß dardurch stechen.
Ir sollen euch niendert an me keren,
Dan was die nüwen cristen leren;
Wir werden vnß bald stercker meren.
Der vnser fiert acht tusent wagen,
Der mag von gůter war wol sagen.
warumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[161] warumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllen.

Ich armes blütlin lauff da her
Vß Franckreich, von pontero wer,
Von dem runtzefal mit eim stück brot,
Vnd hab gehört von einer not,
Die ietz im tütschen land vff got,
[162]
Hoch angeklagt vom Lutherer,
Wie einen bunt beriefft er
Vnd laßt ein grosen lerman schlagen:
Was spieß vnd stangen mögen tragen,
Das sol als lauffen zů der wer,
Mit geschütz vnd auch mit gantzem her.
Das hab ich in Franckreich vernumen,
Darumb ich bin zů rettung kumen
Mit groser eil mein vatterland.
So ist es nur ein münches dant.
Er riefft vnß allen hefftig zsamen
Vnd gibt der legerstat kein namen;
Wan ich mich dan gern stellen wolt,
So gibt der lusig münch kein solt.
Ich bin vergebens her gerant.
Ich wolt, das in gotz marter schant
Vnd alle, die nach mir haben gesant!
Gotz iudas! so ich es als erfar
Vnd des münchs bunt nim war,
So müsen sie sich selber schamen,
Das sie nit melden ire namen.
Das ist kein redlich, manlich dat,
Die man verborgenlich begat!
Gotz iudas vnd fier elament!
Ich wolt, das ein der tüffel schent,
Der ein bunt darff heben an,
Beriefft darzů so manchen man
Vnd wil des selb kein namen han!
Weiß nieman, wer die schelmen seint,
Vnd sein darzů dem keiser feint
Vnd dem gantzen römischen reich,
Darzů den stetten allen gleich,
Als ich es hab in eim brieff gelesen,
Der zu wurms ist gemacht gewesen.
[163]
Wan ich wider das reich dienen wolt,
Ich wolt wol haben zehen solt.
Das verbiet mir got vff erden,
Das ich erst solt zům schelmen werden
Vnd wider mein erboren reich
In kriegen solt erheben meich.
Gotz marter vnd gotz iudas! beidt,
Es sol den schelmen werden leidt,
Das sie dem frumen iungen man,
Der erst zů reichsen fahet an
Vnd hat darzů also vil find,
Mit vffrůr also lestig sind!
Vnd der türck, das gelauben mir,
Darzů vnß ligt hart vor der thür.
Wolt, gotz iudas, das es geschehe,
Vnd ich sie vberziehen sehe!
Ich wolt on solt mich an im rechen,
Die bößwicht helffen alle erstechen.
Sie haben weder macht noch sterck
Vnd trossen nach mit lumpenwerck.
Wer inen hilfft, der hat kein breiß,
Man halt es nur für narrenweiß.
Wie münch vnd nunnen sollen weiben
Vnd nit me in den klöstern bleiben,
Vnd wie die buren sollen fasten,
Die hüner brüten vff dem kasten,
Vnd wie die pfaffen sollen singen,
Die betlermünch kein keß me bringen:
Wir lantzknecht achten nichtz der dingen!
Vnd tütsche büchlin auch schreib ab,
Das iede burenmetz eins hab,
Vnd wie man sol die glocken lüten,
Ein pfarrer setzen zů rechten zeiten,
Die heiligen vß den kirchen werffen,
Das wir sie nit me bitten dörffen,
[164]
In nöten nit me rieffen an:
Das thůt kein frum noch redlich man.
Ich kan der heiligen manglen nit,
Mariam vnd sant Jörg damit
Vnd sant Jacob auch darzů,
Got geb doch, wie ein anderer thů,
Die rieff ich in mein nöten an,
So es mir fast würd vbel gan;
Darumb mag ich sie nit verlan.
Noch sein der andern heiligen mer,
Die bruch ich, so ich schwer;
Sant veltin vnd sant kürin beid,
Sant veit sein dantz mit anderm leid,
Sant huprecht vnd cornelius auch,
Sant deng mit feüer vnd auch mit rauch,
Vnd gotz marter auch damit:
Die heiligen mag ich lassen nit.
Gotz iudas! wa bei wolt ich schweren?
Wan du mir woltest die heiligen weren,
So möcht ich mich doch nit erneren,
Wan es mir sunst gat vberzwerg.
Wie man schwert am kochersperg:
Götz byl / götz hinsch / götz treck / götz kröß,
Die flüch thů ich, wan ich bin böß.
Der red mach ich ein solichs end:
Alle weil sie sich nit nennen wend,
Wolt ich, das sie gotz marter schent
Alle, die dem münch gon einen drit,
Dan er gar nit gůten solt git;
Wolt got, das sie der ritte schit
In der leng vnd in der mit!
Doch als vff höfenlichen sit.
Der erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[165] Der erst reissig.
Wer nit Lutherisch wil sein / dem sol man seinen namen spötlich vnd verechtlich verendern.

Es würt offt groß vnd vngeheüer
Vß kleinen funcken ein groß feüer.
Also ist es auch mit disem bunt,
Darin so mancher cristen kunt,
[166]
Das ir ietzund fünfftzehen findt,
Wie wol ir etlich hon den grint,
Das schat in nichtz an iren eren.
Got sei es gelobt! er wil sich meren
Für keiser, fürsten vnd den herren.
Wir hon zů fůß kein mangel dran;
Doch müsen wir zům fůßfolck han
Ein reisigen züg, der reit mit;
Des wir doch künnen manglen nit.
So mir nun ist vil gůtz beschehen,
Als ir in dem karsthansen sehen,
Vnd wie sie mich vereret hant
In allem gantzen tütschem lant,
Da sie mir gaben eine brůch
In meine hend vff einem bůch,
Der eer wil ich sie geniessen lon
Vnd wil an dises örtlin ston,
Das man zů roß vnd auch zů fůß
Den gantzen bunt fast förchten můß.
Der xvi. buntgnoß hie bin ich
Vnd reit euch zů so trostenlich;
Darumb wil ich mein gsatz auch geben,
Wie wir den finden widerstreben,
Als mein gesellen auch hon gethon.
Erstlich wil ich euch wissen lon,
Dan es mich zům ersten dunckt gůt,
Wer wider vnsere meinung thůt,
Das wir dem selben also weren,
Sein namen im spötlich verkeren.
Ist er babst, so sprecht mit list,
Wie das er heiß der endcrist,
Romanenses romanisten,
Gickus geckus in sie gefisten,
Curtisani curtisorus:
Damit vertreiben wirs zům thor vß;
[167]
Den murner murnar vnd ein katzen:
Wir wöllen in zů dot mit fatzen.
Der rölling hörtz nit gern villicht,
Wan man zů im: du nar spricht,
Vnd sein im sicher gifftig stimen,
Das er daruon gewint das krimen.
Sein es bischöff vnd prelaten,
So nennen sie apostataten,
Die priester esel vnd ölgötzen,
Den würtz der ley dest ringer schetzen,
Vnd so wir sie wöln widerfechten,
Ein grimen zan den tempelknechten,
Den gugelbůben, gleißner zögen,
Vnd müsen vnß ir knü vor neigen.
Als wir dem murnar hon gethon,
Den wir murnarrus schreiben lon,
In alle wirtes hüser dar
Für murner genennet hon murnar.
Die schůlen paris, leuen / köllen
Wir eselßköpffer nennen wöllen
Vnd doctor ecken für ein gecken.
In solchem bad ist das die lecken,
O gůter schmutz! die finger schlecken.
Dan müsen sie sich warlich schamen,
So man ires vatters namen
Also verendert in ein spot
Vnd sie der massen nennen lot.
Damit wölln wir sie schellig machen,
Vnd wir durch einen keßkorb lachen.
Das ist der beste griff vff erden,
Wan sie also gespötlet werden
In irem namen mit geferden.
Wan sies versprechen wöllen schon,
So wissens nit, wers hat gethon,
Vnd müsen dan in schanden ston,
[168]
Von allem widersprechen lon.
So hon wir dan das spil gewunnen,
Wie suermilch, die da ist zerrunnen.
Als dan gat vnser bunt vnß für
In dem huß vnd vor der thür.
Der ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der ander reissig.
Das allein die Lutherischen das ewangelium vnd die warheit leren / vnd sunst die gantz welt mit
lügin vmb gat.

Nvn hat mich got doch wol erfröwt,
Das mir ist von dem bunt geseit,
Der ietz vff gat wie gegenhoffen;
Das besseret sich vmb ein bachoffen
In hundert vnd fierzehen iaren,
Den ein burger bei den thoren
Gestossen hat vß seinem huß
Für die stat zůr muren vß.
So in disem bunt nun sind
Also mancher můter kind,
Doctores, ritter, redlich lüt,
So wil ich mich ietz sumen nüt
Vnd wil auch behilflich sein den dingen,
Das wirs mit gewalt hie durch tringen.
Mein roß ist ylend mit der dat,
Ia wie der bunt auch bald vff gat.
Die andern hon sich nit genant,
Das ist kein eer vnd me ein schant.
Ich wil mich nennen dapfferlich,
Anthoni hurri der bin ich.
Bekantlich bin ich her gestelt,
Zů Augspurg kent mich alle welt.
Das wir nun vnsere find baß schenden
Vnd den gemeinen man verblenden,
[169]
So riemen euch auch vmbundumb,
Wie wir das ewangelium
Vnd allein die warheit sagen,
Vnd alle andern lügen tragen,
Wie sie on geschrifft die welt betriegen
Vnd alles, das sie sagen, liegen.
Rieffen stetz vnd hört sie nim
Schrifft / schrifft mit luter stim!
[170]
Götlich geschrifft vnd heilige geschrifft,
Vnd was der selen heil an trifft,
Sůchen wir so manigfal,
Wie dem esel der sack empfalt.
Mit dem ewangelium vnd der warheit,
Vnd was die heiligen geschrifften seit,
Wan wir vnß beriemen der,
Als dan würt für gon vnser ler.
Laßt euch bekümern nit damit,
Ob schon die geschrifft das meldet nit,
Noch dannocht sagtz on alle schand,
Wie das es warlich dinnen stand,
Zů leid můß es in dinnen ston,
Ja wan in brech der buch daruon!
Wan sie dan fragen, wa es stat,
So sagt, es stand im weissen blat.
Gon, fůchtz in aller tüffel namen!
Wer luthers ist, můß sich nit schamen,
Zů riemen sich der heiligen geschrifft.
Vnd was die narrenkap betrifft
Wer wolt doch disen bunt an nemen,
Wan er zů liegen sich müst schemen?
Die cristlich freiheit tregtz vff ir,
Zů liegen sei erlaubet dir,
Ists den türcken vnd den heiden
Erlaubt zů liegen inen beiden,
Vnd wer vnß armen cristen geroten,
Ein cristlich lügin gar verboten,
So würd der cristlich glaub ab gon
Vnd niemans me sich teuffen lon.
Darumb das vnsere sacrament
Beleiben biß der welt zů end,
So sei zů liegen erlaubt iederman;
So würt die luthery bestan.
Der drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[171] Der drit reissig.
Das man schmachbüchlin mit vnbekanten namen an alle warheit laß vß gon wider alle, die nit
lutherisch wöllen sein.

Ich bin Cůntz fucker, seht mich an,
Zů Augspurg kent mich iederman.
Wa mir her kumpt der fucker nam,
Wißt, das er mir von tugent kam.
[172]
Ich bin kein fucker nit erboren,
Wie wol sie mich hon vß erkoren
Vnd iren rechten namen geben;
Das hat gethon mein adlichs leben
Vnd mein ritterliche dat.
Darumb zů augspurg mich der rat
Hat an ir rathuß lassen malen,
Das ich bekant möcht sein euch alln.
Nun wil ich ietz meiner ritterschafft
In disem bunt die geben krafft
Vnd wil mich manlich hie her stellen,
Als die sich redlich weren wöllen
Mit andern frumen buntz gesellen,
Vnd wil auch geben meinen rat,
Der mich am besten bedunckt hat.
Vnd was ich rat zů gůten enden,
Das darff ich selb thůn mit den henden.
Darumb so achten alle sant,
Wa iemans thet vnß widerstant,
So riefft im vß so thür den wein,
Legt er schon kein in keller ein,
Vnd facht in an zů libillieren,
Vil böser stück doch nit probieren,
Vnd alles, das er ie hat gethon,
Das solt ir im dryn schreiben lon,
Das menglich kum also zů wissen,
Seit das er hat in die wiegen geschissen.
Eröffnen al sein bösen dück,
Heimlich, verborgen vnd zů rück,
Vnd achtens für kein schelmen stück.
Dan so der keiser ist mit yn
Vnd alle bischöff an dem ryn,
Deßgleichen alle churfürsten gemein
Vnd auch die reichstet nit allein,
Sunder auch vil künigreich,
[173]
So werden wir in nimer gleich
Dan mit solchen bossen reissen,
Das wir verborgenlich sie beissen
Vnd alles böses von in sagen
Vnd, ob es falsch wer, dannocht klagen.
Hon sie aber gůtz gethon,
Das solt ir vngemeldet lon
Vnd das gůt in böß verkeren.
Was geltz / wir werden sie dan leren!
Man můß das důch wol also ferben,
Es möcht sunst an der farb verderben;
Dan wil dem bunt got helffen nit,
So helff der tüffel vnß damit.
Wolten münch vnd pfaffen gemein
So groses gůt haben allein?
Nüt / nüt, es bleibt in kum die eschen,
Wir wöln die hend in guldin weschen.
Der lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der lumpen troß.
Wer lutherisch wil sein, der můß mit lügen vnd lumpenwerck mit dem troß vff land faren.

So vnser bunt ist also groß,
Das wir zů fůß vnd auch zů roß
Mögen vnsere find beston,
Noch müsen wir ein troßzüg hon,
Der vnß erleichter vnserer mie
Vnd trag vnß vnsere lumpen hie;
Damit wir fürdern vnsere sterck,
So man vnß vnser lumpenwerck
Naher füret also geflissen,
Ja lumpen, die da sein beschissen.
Ich mags wol mit der warheit sagen,
Das der im lumpen laßt nach tragen,
[174]
Der da ist so schwechlich frum,
Das er mit lumpenwerck gat vmb
Vnd mit lügen gat vff land,
Im vnd allen vnß zůschand,
Das man im glaubt so vberzwergk,
Mit lügen vnd mit lumpenwerck.
Wer in einem stück lügt an,
Der hatz im andern me gethan
[175]
Vnd kan nit von der gewonheit stan.
Doch das ir mich verstanden baß,
Vnd ich mit warheit sage das,
So ist es aller welt bekant,
Das ir zů wittenberg habt verbrant
Das geistlich recht vnd habt darneben
Der daten dreisig vrsach geben.
Erstlich wie darinen stant,
Das die bäbst geredet hant,
Wie sie die gottes gebot nit bindt,
Zů halten auch nit schuldig sindt.
Vnd ist erdichtet vnd erlogen,
Dan ir habtz vß den fingern gesogen.
Zům andern wendstu felschlich für
Die heilige geschrifft vnd endrests mir,
Darin sant peter radet, fein
Der oberkeit gehorsam zů sein.
Sein wörter luten nit also,
Wie dan du die für wendest do,
Vnd drischt ein leres haberstro.
Zům dritten sagstu das vnbillich,
Wie der babst vergleichet sich
Der sonnen, die da lüchtet schon.
Sol drumb das gantz recht vndergon,
Ob schon der keiser wer der mon?
Bringst darnach auch vff den ban:
Der babst, der sei nit vnderthan
Den conciliis bereit
Vnd ouch gemeiner cristenheit –
Vnd diser reden sei die bůß,
Das bäbstlich recht verbrennen můß –
Zögst an, wie er mit follem gwalt
Alle recht in seinem hertzen halt;
Vnd nenst ein ort, darin es stand,
Wie wol wirs damit funden hand;
[176]
Legst im darnach ein laster zů,
Das nimer gůt den cristen thů,
Wie das er sag in seim decret:
Wan schon der babst der boßheit het
Also vil, das er on zal
Zům tüffel fürt die cristen al,
Sol er dannocht nit hie vff erden
Von keinem gewalt entsetzt werden.
Ja wan alle rechten das gedencken,
Ein hessin keß wil ich dir schencken!
Auch wie er sei des reichs ein erb,
Damit das keiserthům verderb.
Des lumpenwercks ist also vil,
Das ich sein nit me dencken wil.
Was gat dich doch der nöten an,
Das du dise lügin hast gethan?
In aller tüffel namen, sůch,
Es stat doch nit also im bůch.
Doch lumpenwerck ist euch kein schand,
Damit ir trossen vber land
Vnd liegt, was ir gesagt hand.
Es stat eim frumen man nit wol,
So man im heischt der lügen zol.
Wa lügin lauffen aller meist,
Da ist, bei got, kein heiliger geist!
Der heilig geist kumpt nit da hin,
Da doch kein frumer man wil sin.
Wölt ir die gantz welt reformieren
Vnd wölt den lügentroß vmd fieren,
So zücht mit euch kein redlick man,
Cristlich sach wil kein lügin han.
Des bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[177] Des bunds hauptman.

Der ist zů vnserm haupt man gůt,
Der mit freuenlichem můt
Dem babst vnd keiser greifft in bart
Vnd sunst vff erden niemans spart.
So vnß der groß nar hat her bracht
Zů fůß vnd roß mit solcher macht,
[178]
Das wir der gantzen weiten welt
Streit vermügen in dem felt
Lifferen vnd ein schlachten geben,
So müsen wir auch ietz da neben
Hauptman / fendrich / lietenant,
Profoß vnd weibel hon zůr hant.
So ich nun niemans wissen kan,
Dem dise sach ligt herter an,
Inbrünstiger ist in disen sachen,
Den wir zům hauptman solten machen,
Dan den luther selb vff erden,
So můß er vnser hauptman werden.
Dan er darzů ist wol bereit
Vnd hat die kut selbs hin geleit
Vnd wil nit me im kloster betten;
So kan er gschmeidig ynhar tretten
Vnd kan die menschen adhortieren,
Das sie den bunt mit eren fieren.
Auch kan er mit sein büchlin machen,
Das manchem würt die schwarten krachen,
Vnd darff den babst selbs greiffen an,
Mit dem keiser thůn in ban,
Auch die pfaffen mit seim schwetzen
Darff er von ampt vnd eren setzen;
So darff er alle bischöff schenden
Vnd die cardinäl an wenden
Vnd sie alle heissen weit mulaffen,
Darzů die münch vnd auch die pfaffen
Schelmen, bůben, lecker nennen
Vnd dem babst sein recht verbrennen,
Darumb er sich hat on not
Höher vff gesetzt dan got.
Was dörfft er für got vffhin blitzen,
Warumb bleib er nit vnden sitzen,
Der ander heiligen sitzen zamen,
[179]
In hundert tusent tüffel namen?
Darumb zuckt er im ab zwo kron
Vnd hat im nur die kleinst gelon,
Auch hat den babst in gottes namen,
Darzů die menschen allesamen,
Die bei dem babst auch wöllen ston,
In vngnaden gottes gethon.
So nun der keiser bei im stat
Vnd den babst beschirmpt hat,
So darff er in auch greiffen an
Mit seinem zorn vnd seinem ban.
Darumb ist er ein dapffer han
Vnd ist vnß ein gůter hauptman.
Warum wolt er nit hauptman sein,
So er darff greiffen in bart hinein
Vnd hat ab thon die sacrament,
Damit der babst vnß hat geblent?
Wan got im nit entrunnen wer,
In himel gestigen also fer,
Er het in selber griffen an,
Der grim zinck vnd dapffer man.
Das fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Das fußfenlin.

Hie flügt das ewangelisch fan;
Wer cristlich ist vnd wil daran
Vnd liebet ewangelisch ler,
Der lauff zů disem fenlin her.
So nun das spil nit mag zergon,
Es můß ein münch dar neben ston,
Den wir zům hauptman genumen hon.
Drü fenlin můß ich vff werffen,
Die wir fast wol im bunt bderffen,
Dem fůßfolck eins / vnd eins den rossen,
[180]
Das drit wir geben vnsern trossen.
Das erst ist vnser ewangelium,
Wie man stifftung würffet vmb
Vnd die klöster gar zerbricht,
Dan wir der messen dörffen nicht,
So wir vmbs ewangelium fechten
Mit allem bunt vnd den fůßknechten,
Doch nur wa es vnß fieglich ist
[181]
Vnd auch zů vffrůr ist gerist.
Es stat nit din, got geb, got grieß!
Das man dem babst küß seine fieß,
Vnd er vff trag drei guldin kron;
Wir wöllen im kum ein vff lon.
So dunckt mich auch, es sei nit recht,
Das ein babst streit oder fecht.
Ja vnser bunt gantz nichtz zů lat,
Was nit im ewangelium stat.
Alles das wir schuldig sind
Vnd in der důchlüt bücheren sind,
Das sein zů bezalen nit gerist,
So es nit im ewangelium ist.
Der ist fürwar kein rechter crist,
Der nit mit disem fenlin wist.
Das ewangelium ligt vnß an,
Wie es der groß nar zöget dan.
Das reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Das reissig fenlin.

Zů hertzen fassen die freiheit,
Dan sie ist vnß im tauff zů geseit.
Cristliche freiheit ist das fan,
Das wir den rütern geben an.
Wie der luther geschriben hat:
Zů babilonien in der stat
Sein wir alle gfangen gwesen,
Biß wir durch luthern sein genesen,
Der vnß erlößt hat vß banden
Vnd freiheit geben zů den handen.
Got danck dem frumen erbern man,
Das wir ietzund in freiheit stan
Vnd dörffen weder beichten, betten,
Der gleich nit me zů kirchen tretten,
[182]
Dapffer feiern, wenig fasten,
Am morgen in dem beltin rasten,
Kein messen horen, noch frü vff ston!
Dan er kein gůt werck me wil hon,
Aillein das wir fteiff glauben al,
Das cristus berg vnd alle dal
Hat gleich gemacht, für vnß verdienet
Vnd mit got vnß gar versünet.
[183]
Ich wil glauben, was er wil,
So starck vnd steiff, so wenig, vil,
Das mir nur cristlich freiheit gedei
Vnd aller gůten werck sei frei,
Deßgleich am morgen mög lang schlaffen,
Vnd niemans hinfürt mich dörff straffen
Wem ist die freiheit als vnmer,
Der vß gefencknis nit beger?
Frei zů sein, hie frei, hie frei,
Verspricht vnß Martins lutherei,
Darzů gelen hirsen brei.
Das troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Das troßfenlin.

Wes liegen niemans kan verston,
Der můß zů disem fenlin gon.
Ich sihe wol, das sein eerliche sachen,
Das wir ein solchen bunt hie machen,
Mit cristlicher freiheit gangen vmb
Vnd dem heiligen ewangelium.
Das droß fenlin laß ich fliegen,
Das niemans darff darunder liegen.
Das selb ich euch die warheit nen,
Dan ich den luther also ken,
Das er in aller cristenheit
Kein lügin schreibt noch iemans seit,
Vnd alle, die da lutherisch sindt,
Den lügen sein von hertzen findt.
Doch ist die sach nit also schon,
Wan on geferd an dem für gon –
On mein willen, on mein wissen,
So ich nit für mich sehe geflissen –
Vnß etwa zwölff seck oder zehen
Von lügen füllen, die wir lehen
[184]
Von vnsern nachburen, vnsern fründen,
Vnd iemans die würd bei vnß finden.
Das sol für vbel niemans hon;
Wie künnen wir on lügen ston?
Wir liegen vß der heiligen geschrifft
Vnd künnen zilen, das man trifft,
Vnd sich des niemans hie kan widern,
Vnd künnen vnsere lügen fidern,
[185]
Schleiffen, gletten vnd ballieren,
Die grösten lügen wol glosieren,
Das niemans solichs mercken kan,
Darumb wir al zeit war wöln han.
Klag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Klag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen haben.

Herher, frisch dran, cristliche gemein!
Den waren glauben hat allein
Der grösser huff der cristenheit.
Das cristlich baner billich treit
Der cristen ein solch grose zal
Im keiserthům vnd vberal
In so vil manchem künigreich,
Die narren sein vnß niendert gleich.
Ists gleublich, was vnß cristus lert,
Wa zwen er von im reden hört,
Wil er der dritman bei in ston:
Warumb wolt er dan so verlon
Ein solchen huffen in sein eren
Versamlet vnd cristlicher leren?
Solt sie so manches ewigs iar
In irthům haben lassen zwar
Vnd erst in vnsern letsten tagen
Die warheit zwenen, dreien sagen?
Das wer von cristo hoch zůklagen,
Das er verließ ein solche gemein
Vnd stelt zů dreien sich allein,
Verließ ein solchen huffen gar
Vnd stelt sich zů den narren dar.
Wie kan ich das im glauben halten,
Das haupt von seinen glidern spalten?
So nun die gemeine cristenheit
Die glider sein, als paulus seit,
[186]
Wie kan das haupt, der reiche crist,
Der al zeit bei den glidern ist,
So lange iar verlassen hon
Sein arme glid in irthum ston?
Ich glaub die heilige cristlich gemein;
Den artickel halt ich rein.
Ia wie ich den geschworen hab,
Dem stand ich nimer ewig ab.
Mit hertz / mit hant vnd auch mit mund
Versprich ich got mein eid vnd bunt
Im leben hie vnd dort im grunt.
Bedenckt, ir cristen, euwern eidt,
Das ir zů gemeiner criftenheit
In dem tauff geschworen hant.
Nun lůgt, thůn ein trüwen stant
Vnd weicht nit als frum erber leut.
Es gilt kein reimen von der heut,
Es gilt die feel, das himelreich,
Zů disem dort auch ewiglich.
Ach retten euwere sacrament,
Darin ir glaubt vnd hoffnung hent,
Die so bößlich sein geschent
Vnd mit den fiesen sein zertretten,
Als ob sie gottes gnad nit hetten!
Das baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Das baner der warheit.

Die baner, die sie lassen fliegen,
Wöln sie mit list euch mit betrigen.
Das erst, das sie der warheit nennen,
Das selb wir baß dan sie erkennen
Vnd haben fünfftzehen hundert iar
Das selb getragen hoch embar,
Mit aller warheit her getragen.
Got geb doch, was drei ketzer sagen!
[187]
Ob dis vnd das ein warheit sei,
Cristlichen oder ketzerei,
Das hat die frum cristenheit
Mit grosem kosten, vil arbeit
Alles wol vnd recht erkant,
Gegeben trüwlich zů der hant
Vnd hat euch warlich nit betrogen,
Vff dise stund auch nichtz erlogen,
Vß got vnd nit den fingern gesogen.
Der warheit baner ist beliben,
On alle lügen hoch beschriben
Von den lerern vß der gemein
Vnd nit von dreien erst allein.
Was vnsere lerer beschriben hant,
Warhafftig hon wir das erkant.
Vnß sol als billich geglaubt werden
Als zwenen, dreien mit geferden.
Sol man zwenen glauben geben,
So glaubt man billicher da neben
So vil tusent cristen man,
Die nie kein mensch erzelen kan.
Darumb laß dich ir list nit schedigen,
Wa du die lügner hörtest predigen.
Die warheit sag ich dir.
Würff in das cristlich baner für
Vnd sag, ich glaub die cristlich gemein
Vnd halt für warheit das allein,
Was mir erkent die cristenheit
Vnd nit, was ieder prediger seit.
Die gemein hat zů erkennen das,
Was warheit oder lügen was;
Was antrifft die gantze gemein,
Das sol nit handlen einer allein.
Die cristen das für warheit hant,
Was gemeine cristen hon erkant
[188]
Vnd nit, was einer in sunderheit
Für ein warheit predigt, seit.
Es sein freuel böse wicht,
Die irer eren achten nicht
Vnd nemen sich zů erkennen an,
Das vor die gantze gemein hat than.
Der warheit baner ist der gemein,
Das sie in eren tregt allein.
Wer das vff würfft in sunderheit,
Thůt wider eer / sein pflicht vnd eidt.
Wa du nun hörst von warheit sagen,
Da soltu bald vnd ernstlich fragen,
Ob das die gemeine cristenheit
Auch für ein warheit halt vnd seit.
Halt sie es dan für warheit nit,
So weich vom selben schneller drit
Vnd lauff dem grosen huffen zů,
Da findstu sicherheit vnd růw.
Dan billich mir zůhanden stat,
Wie es dem merern huffen gat,
Den cristus nimerme verlat.
Das ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Das ewangelisch baner.

Das ander baner, das sie tragen,
Da můß ich fieren bitter klagen,
Het in vff erd kein mensch empfolhen,
Sie hons der cristen gemein gestolen.
Die heilig gemeine cristenheit
Hat vnß vff erd allein geseit
Vnd gelernet ire kind,
Welches die ewangelien sind.
Ia wan ir keins beschriben wer,
So blib dannocht cristus ler
[189]
In lebndigen büchern beschriben
Vnd wer in vnsern hertzen bliben.
Des sie vnß felschlich wöln berauben,
Der cristlich gemeinen nit glauben,
Der iederman glaubet baß.
Da noch kein ewangelium was
Beschriben von den ewangelisten,
Glaubten doch die gemeinen cristen,
Was sie die botten cristi lerten
Vnd von iren mündern hörten.
Das ist also gehalten bliben,
Da noch kein bůch nit was geschriben.
Noch glaubt man gemeiner cristenheit,
Was sie von cristo lernt vnd seit.
Biß sie nachgons an genumen hat
Die ewangelisch beschribne dat,
Die selbig lieblich, frölich mer,
Von got gesant von himel her;
Die hon sie an so manchem ort
Gerincklet wol vff tusent mort
Vnd zerren daruß den verstant,
Den vnsere gemein nie hat erkant.
Wer kan das ewangely fron
Im grunt vff erden baß verston
Den die frum vnd cristlich gemein,
Die weder lügt noch trügt kein?
Darumb wa du mir zögst ein span,
Den wil ich an die gemein lan;
Was mir die gemein erkent darin,
Das sei der ewangelisch sin,
Das nim ich für ein warheit an
Vnd wil bei irem vrteil stan.
Die cristenheit hat nie gehuncken:
So wil es mich nit sicher beduncken,
Das ich weich von der cristenheit
[190]
Vnd hör, was mir ein eintziger seit.
Die gemein, die mir vor hat gegeben
Das heilig ewangelisch leben
Vnd mich bericht on argen list,
Welches das ewangelium ist,
Die thůt mir das auch wol bekant,
Welches sei der recht verstant.
Den wil ich von der gemein gern hören
Vnd nit erst von eim weber leren,
Der me verwürt vff einen tag,
Dan ich mein lebtag schlichten mag.
Ich sag es noch / habs vor auch geseit,
Mein lerer ist die cristenheit,
Vnd laß mich kein eintzigen man
Bringen vff ein andern plan.
Das ewangelium fürwar
Ist me dan fünfftzehen hundert iar
Gewesen bei der gantzen gemein,
Die solchs baner tregt allein.
Wem sie das selb nit hat empfolhen,
Der hat es wissenlich gestolen.
Das baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Das baner der freiheit.

Nvn kum ich auch, das drit zůsagen,
Das sie vnß meinen vor zůtragen:
Cristlicher freiheit sie das nennen,
Das wir vil baß dan sie erkennen.
Sie klagen sich mit grosen meren,
Als ob sie hart gefangen weren;
Sie wolten gern in freiheit reiffen,
Wider oberkeiten spreissen
Vnd selber handlen irs gefallen.
Das selb gefiel den narren allen,
[191]
Das in kein boßheit würd vergolten
Vnd theten alles, das sie wolten.
Ließ man den kinden iren willen,
Man künt sie bald von weinen stillen.
Sie werffen hin alle menschen gebot
Vnd hon kein obern me dan got.
On got wöln sie kein herren hon,
Dan sie in solcher hoffnung ston,
Er würd sie alles machen lon
Vnd in weren nit ein meit
Vff erden hie in diser zeit.
Es ist vor me verstanden worden,
Wie dise freiheit bringt ein orden.
Wan der ochs verwürfft das ioch
Vnd das roß sein kumat noch,
Vnd der buer laufft von dem pflůg,
So geschehe dem ackern nit gnůg.
Ia wan ir in der freiheit weren,
Die ir so felschlich ietz begeren,
So dunckt mich ie, es wer nit gůt,
Vnd watten lengest in dem blůt,
Doch seht euch für vnd treffens zil!
Ich glaub, das got nit leiden wil.
wer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wer dem grosen narren in den schůhen sitzet.

Fünfftzehen knecht vnd drei zů roß!
Mit solchem lumpenwerck vnd troß
Ist fürwar nit gnůg zům streit,
Wir müsen haben me der lüt.

Murner.

Nvn her, mein vetter, sag mir an,
Hie sein noch vil zů wenig man,
[192]
Darumb sag mir, ist iemans mer
In dir verborgen, sag in her,
Dan wa du dich des woltest speren,
So müst ich dich noch baß deschweren.
Thů mit lieb, was ich dich bit,
So darff ich dich hie peinigen nit.
Ich förcht, solt ich dich beschweren me,
Dein hertz würd brechen dir von we.
[193]
Sag den tüffel heruß mit willen,
So bringstu mich zů růw vnd stillen
Vnd hilffst dir selber auch vß not,
Das du von beschweren sterbst nit dot.
Du můst mir kurtz ab sagen das –
Dan es bedüten můß etwas –
Warumb tregstu an einem bein
Ein stiffel vnd am andern kein,
Sunder einen buntschůh groß,
Das man den schenckel dir sicht bloß?
Buntschůh, stiffel hört nit zůsamen,
Das kint můß hon ein andern namen.
Es ist eim stechzüg gar vnglich,
Der sich zůsamen rincklet nicht.
Spar nur den athem vnd sag har,
Ee ich dir vber die nasen far
Vnd beschwer den tüffel vßher gar.
Nun sum dich nit vnd sags heruß,
Ee das ich kum mit hurlebuß.
Das ist der böst flůch vff erden,
Damit vff erd mag beschworen werden;
Nun hüt dich, kum ich mit geferden.
Der groß nar.

Ach iemerliche not vff erden,
Můß ich erst me beschworen werden!
Das facht mich hoch an verdriessen.
Mag ich dan gar des nit geniessen,
Das wir doch beide vettern sindt?
Mir thet so we vff erd kein findt,
Als du mir thůst, vnd bist mein fründt.
Der tüffel darff der früntschafft dein!
Wolt got, das du legst in dem rein
Vnd schwimst ins niderland dahin!
Du fragst vnd fragst recht wie ein kind,
[194]
Als wißstu gar nit, wer sie sind.
Du bist als schlechter dumer sit –
Das dich der einfaltig ritten schit! –
Als kündstu nit gantz drü erzelen
Vnd betest für die lieben selen,
Vnd bist rotunder dan ein boltz,
Auch beschißner dan das galgenholtz.
Hab ich nit gnůg thon meiner eren,
Das ich mich hab lon dapffer hören,
Welch in meim leib verborgen ligen,
Das ich das selb nit hab verschwigen,
All die verraten in meim magen?
Můß ich dir erst auch weiter sagen,
Wer in schůhen ligt vergraben?
Es sein dannocht zwen rechter knaben.
Wes züchstu mir die schů nit vß
Vnd rupfst sie mit dem har heruß?
Sůch sie selbs; was fragstu mich?
Doch wil das selber sagen ich,
Das du nit aber trüwest für,
Die lenden baß zü gürten mir
Vnd noch baß der maß beschweren,
Auch wöllest mich baß geigen leren.
Lern den tüffel in dem hertz!
Ich mag nim leiden solchen schmertz
Vnd mich noch baß besckweren lon,
Ich stirb, bei got, zů dot daruon.
Ich wolt ee sagen alles das,
Was ie in mir verborgen was.
Guck in meinen stiffel ein,
Da findstu brůder stiffelein,
Das schwartz brun münchlin, bei meim eidt,
Das gesungen hat von brůder veit,
Das ein augustiner was,
Wie wol der nar gefelt im baß,
[195]
Vnd hat sein kütlin vß geschwenckt
Vnd an einen baum gehenckt,
Vnd laufft ietzunder rumplieren,
Wil mit der welt fürt trumphieren.
Ach, lieber vetter, laß in gon,
So singt er dir ein liedlin schon,
Als er dem luther hat gethon,
Süß in brůder veiten thon.
Er hat ein stimlin nach der kürtz,
Wie ein esel bricht die fürtz.
Ir müsen dannocht senger han,
So nim das selbig münchlin an,
So singt es dir ein liedlin dran.
Würt stetz bei dir sein vnd vmen,
Es darff nit me gen Eßlingen kumen.
Nit das es etwas hat gethan,
Allein das es wol singen kan
Vnd hat da selbst zů hoch gegeckt,
Ein sieche kindbetterin erschreckt,
Hon sie verbotten im die stat,
Das er nit hübschlich gesungen hat.
Das selb im nit ein herlin schat.
Es müst sunst seinen orden fieren,
So laufft es lieber bůbelieren
Vnd hofft, es wöl sich bald nit schemen,
Zů der ee ein iunckfraw nemen,
Die welt mit lieben kinden meren,
Wie dan der luther das kan weren;
Ich hab schon vff ein ort geleit
Nüwe müntz darzü bereit,
Die ich gaben wil dem frumen,
Vnd wil im vff die hochzeit kumen.
Es ist ein höflichs menlin zart
Vnd hat ein adeliche art.
Ich bit, hab in in sunderer acht;
[196]
Es hat dir doch ein büchlin gemacht,
Gesungen dir in süsem thon,
Das soltu in geniessen lon.
In dem buntschů sůchen mir
Grose narren, züchs herfür,
Die dise vffrůr hon erdacht
Vnd den buren weiß gemacht,
Darzů bericht die gantze gemein,
So iedem möcht der werden ein,
Der wol gerincklet wer, gegürt,
Der würd kein mangel haben fürt.
Dan wer ein solchen buntschů hat,
Dem selben nit mer vbel gat
Vnd hat kein mangel me vff erden,
Wem nur ein stück daruon mag werden.
Dan wer in legt in wasser ein,
So würt das wasser luter wein;
Legt er in dan hin vff das korn,
Würt hüt ein sester tusent morn.
Also meret sich als gůt,
Was nur der buntschů rieren thůt.
Ist das nit den armen gůt
Vnd der armen cristen gemein,
Die noch weder korn noch wein
Hat im huß vnd můß verderben?
Darumb sol ieder vmb ein werben,
Oder vff das minst dir werd
Ein rincken daruon mit geferd.
Doch möchtst den riemen vberkumen,
Das würd dir ewig bringen frumen.
Wer nur vom buntschů den riemen find,
Der selb würt reich, er, sein kind.
Sie hon auch ein in schluraffen lant,
Darumb sie so gůt leben hant,
Da ist lebkůchen iede want.
wie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[197] wie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden worden.

Ietz solt man alle glocken lüten
Zů disen freidenreichen zeiten,
In aller welt zů disen sachen
Ia grose frödenfeuer machen,
[198]
Das durch artznei vnd list
Der gelert karsthanß funden ist,
Der vor ist vnbekant gewesen.
Es ist wol so ein lieblichs lesen;
Im manglet nit me dan ein man,
Wan er sein reden hat gethan,
Der doch im fieng zů lachen an
Oder andern gebüt zů lachen;
Er kans wol also schimpflich machen.
Ja wüßt der keiser, wer er wer,
Er müst im sein ein groser her,
Er sagt wol also hübsche mer.
Alle bücher, die da sein vff erden,
Sollen nach dem formiert werden.
Ach wer sein bůch ein model fein,
Das man alle bücher güß darein,
Oder wan es ein müterlin wer,
Das es der iungen mer brecht her!
Ich halt vil druff, bei meinem eid!
Darumb ists mir von hertzen leid,
Das ich in in dem hindern fant.
Er solt hon ein eerlichern stant
Dan dem narren in dem magen,
Das er nit leicht möcht in veriagen
Vnd hinden vß der massen tragen.
Pfuch der grosen schand vff erden,
Das karsthanß sol geschissen werden!
Der edel dichter mit seinem bůch
Sol lauffen durch des narren brůch!
Ich bin ein katz vnd hab kein sin,
Darumb ich grob mit worten bin.
Hetten sie mich lon ein menschen bleiben,
Ich wolt die groben wort nit treiben.
O vetter, liebster vetter mein,
On zorn kan ich nit mit dir sein,
[199]
Das du dem karsthanß nit da neben
Ein edlern sitz doch hettest geben
Vnd hetst doch gebrucht grösere witzen,
Dan das du in ließst im hindern sitzen.
Du möchtst in doch geniessen lon
Des schreibens, das er hat gethon.

Der groß nar.


Ach lieber vetter, zürn doch nit,
Vnd hör bescheit durch meine bit.
Er ist bei andern narren gesessen,
Ich hab sein warlich nit vergessen.
Doch was im gesagt solche redt,
Wie das man in gesůchet het
Vnd hat ein gebot vß lassen gon,
Wer schmachbüchlin hat trucken lon,
Solt nemen seinen lon daruon,
Wie es stot ins keisers rechten,
On alle vßred vnd widerfechten
Sol er vom galgen vff das rad.
Nun wer es iemer vnd iemer schad,
Das ein solch kunstreicher man
Solt vff dem rad bei dem galgen stan.
Er hatz doch warlich wol betracht
Vnd aller welt ein freid gemacht,
Das mancher hat sein bauch zerlacht.
Als bald er höret dise mer,
Wie das der keiser zornig wer,
Wolt er da ylends nim beharren
Bei den andern grosen narren
Vnd hat sich in mein ars verborgen,
Also behüt vor allen sorgen.
Er sitzt dannocht vil wörmer din,
Dan fürt man in zům galgen hin
Vnd geb im da ein meyenbad
[200]
Von dem galgen vff das rad,
Das er sich fürbaß des solt schamen,
Schmachbüchlin vnbekanter namen
Mit lügen nit mer ließ vß gon,
Als sie zům dickern mal hon gethon.
Hetstu in nit heruß vertriben,
Er wer noch lenger din bliben.
Ach, aller liebster vetter mein,
Laß in doch schlieffen wider drein!
Er würt dirs nit vndanckbar sein.
Ein mal schiß ich in sunst in rein.
wie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie zu letst noch zwen gickenheintzen / das sein doppel narren / vß dem grosen narren getruckt werden.

Ach got, wie nimptz so groses keichen,
Ee das die gickenheintzen weichen!
Es hatz vff erd kein man nie kint,
Was doch gickenheintzen sint.
Es sein gar feißte narren queck,
Vnd hon gewurtzlet in dem speck;
Der gelten nün ein dubentreck.
Wan sie dem grosen narren sessen
In den hosen, in den hessen,
So würff er sie hin mit dem kleidt,
Das sie im nit me brechten leidt.
Stecken sie dan in dem magen,
So möcht ers hinden vßhin tragen
Vnd werden ledig schon vnd fein,
Wan er sie geschissen het in rein.
Wan sie dan sessen in dem har,
So möcht mans schneiden abher zwar.
[201]
Nun hon sie gewurtzlet in dem speck,
Lon sich nit treiben bald hinwegk.
Man můß sie krefftiglich vß drotten,
Dan sie nit weichen von gebotten
Vnd lon sich kurtzab nit beschweren,
Noch mit schimpff noch ernsten leren.
Der gickenheintzen weiß ich ein,
Der hat arm füß vnd lame bein
[202]
Vnd das podagra darzů,
Auch weder tag noch nacht kein rů,
Kan auch weder sitzen noch gon:
Das zipperlin gibt im den lon,
Was er vff erd ie hat gethon.
Noch darff er sich des riemen frei,
Das er im himel gewesen sei,
Mit sant franciscen hab geret,
Wie das er im befolhen het
Vnd im gefieret wunder klagen,
Wie er mir ernstlich das sol sagen,
Das ich kein rot baret sol tragen,
Es thü im oben we im magen.
Wie kan ich glauben solche redt?
Ich sihe, das er dort ligt im bedt
Vnd kan nit steltzen oder gon,
In wil das podagra nit lon,
Vnd meint, ich söl im glauben das,
Wie er im himel gewesen was
Vnd hat mit sant franciß geret,
Vnd scheißt mit vrlob dort ins bet.
O gickenheintzen, lieben lappen,
Meint ir also ins můß zů dappen,
Das ir mit solchen lutenley
Vnd vngesaltzenen habernbrey
Wolten eim verdienten man
Sein baretlin greiffen an?
Ir theten wol noch me daran.
Lauff wider vff zů sant francissen
Vnd sprich, der bot hab sich beschissen.
Hast mirs baretlin wol verwissen.
Lauff vffhin bald, hab kein verdriessen,
Du bist doch sunst gerad in fissen,
Vnd sag im / lig im etwas an,
Das er das selber mich erman,
[203]
Keim gickenheintzen daruon sag,
Der weder gon noch lauffen mag.
Die oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Die oren narren.

Ach got, wie sitzen in den oren
So grose narren vnd doren!
Das sein mir freilich grose doren,
Die darumb sitzen in den oren,
[204]
Das sie nit hören wöllen das,
Was ie vff erd geleret was,
Was ie die gemeine cristenheit
Geredet hat vnd auch geseit.
Das alle heiligen hon gelert,
Das hon sie alles nit gehört,
Sein fünfftzehen hundert gantzer ior
Dem narren gesessen in dem or
Vnd sein so lang zeit daub gewesen
On ietz, so sie die büchlin lesen,
Wie nach disem vnserm leben
Kein fegfeüer sei den sünden geben,
Wie vnß nit nütz der heiligen bit,
Dan sie vnß oben hören nit,
Vnd wie die meß kein opffer ist,
Auch wie den pfaffen vil gebrist,
Vnd wie man bütle sacrament,
Das wir kum anderthalbs me hent,
Vnd wie die beicht gang glatter yn,
Wan sie geschehe bei gůtem wein,
Vnd seit ein gůt gesel seinem gesellen,
Wie wir hinfürt baß fünden wöllen,
Auch selbs einander absoluieren,
Mit affenschmaltz die kelen schmieren.
Sie hören alle den luther syn,
Ia wer er tusent meil von yn,
Vnd hören nit in irer stat,
Wa man da selbst gepredigt hat.
Sie hören hinder den offen wißblen,
Was zwen gickenheintzen lißblen,
Vnd hören nit, was alles reich,
Die stet vnd fürsten alle gleich,
Darzů der keiser auch damit
Gebüt, das hörens alles nit.
Sie sein als daub am selben ort,
[205]
Das sie da hören nit ein wort.
Doch hören sie in allen sachen,
Wie man sackman gern wolt machen,
Die klöster brechen, das sie krachen;
Das nent man lutherisch küchlin bachen.
Vnd hawen drein, das balcken biegen,
Ia in die spalt den buntschů fiegen.
Das můß geschehen nur mit liegen;
Dan wer die warheit hören lat,
Der laßt eim ieden, was er hat
Vnd bsitzt mit got vnd auch mit recht.
Wer weiß, ir wert ein zeit villecht
Ein mal auch hören nach der ern,
Das ir auch nit wert hören gern,
Wie ir ietz auch nit hören welt
Dan alles, das euch gern gefelt.
Also würt got zů seiner zeit
Auch hören, was euch vnfal geit.
Wie ir mit dauben oren messen,
Gleichs sol euch werden nit vergessen.
Man würt euch leren also nerren
Vnd euwere oren baß vff sperren.
Dem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Dem hauptman schweren.

So mich der bunt hat her gestelt
Vnd für ein hauptman erwelt,
Erfordert alle billicheit,
Das ir dem hauptman thůt den eidt.
Was vor zeiten krieg sein gesein,
Hon sie geschworen, dinget ein,
Kirchen, klusen nit zerbrechen,
Die priesterschafft auch nit erstechen
Vnd die kirchen nit berauben,
Zů eer dem cristenlichen glauben;
[206]
Dan solichs als gotz zierden sindt
Vnd sollen frei sein vor dem findt.
Nun wil es nim hon disen sin,
Der kirchen schonen bringt nit gewin.
Als schlagen drein vnd reissens nider,
Das man sie nit me baw wider,
Kein stein da vff dem andern bleib;
So schonen auch keins priesters leib.
[207]
Die würmnest wöllen wir zerstören,
Ir keinen dan den luther hören.
Die pfaffengaß wöllen wir erösen,
Das würt ein balgen vnd ein krösen!
Wer mit disem hauptman zücht,
On erberkeit gar wenig flücht.
Es gilt als gleich in disem fal,
Bischoff, bader, cardinal.
Ir frumkeit vnß gar wenig thůt,
Hetten wir ir gelt vnd gůt.
Pfaffen kolen riechen gar wol,
So finden wir ir kasten vol;
So sein ir keller al vol wein,
Der würt vnß gurglen süß hinyn.
Wolan, lůg eben zů der sachen,
Man möcht euch ein benedicite machen,
Das ir sein würden wenig lachen.
Der got lebt noch im himelreich,
Der allen hat verbotten gleich,
Das iederman sich des solt schemen,
On recht des andern gůt zů nemen.
Wölt ir die kirchen dan zerreissen,
Die so mit grosen, ernsten fleissen
Euwere elter hon erbuwen?
Gedencken mein, es würt euch rüwen!
Fart hin / farn hin, betracht das end
Vnd lůgt, das ir euch selbs nit schendt!
Doch wan ir wolten folgen mir,
Ir ließt den luther vor der thür.
Nun haben ir in yn gelassen
Vnd halten mit im wenig massen,
Habt für ein hauptman in erwelt,
Es stot ein ding, biß das es felt;
Vnd wan der wagen brichet hin,
So sein der reder fier gesin.
[208]
Der luther ist ein zornig man,
Würt euch verfieren, glaubt daran.
On zorn vnd neidt sei hauptmanschafft,
So bleibtz in eren vnd in krafft.
Hitzig köpff vnd gehe dat,
Die hören warlich in kein rat.
Es gehört ein küler kopff darzů,
Das recht ein hauptman kriegen thů.
Das ir al nit betrachtet habt:
Das kloster vberlebt den abt.
Der buntschů sein noch me gewesen,
Man ist al zeit vor in genesen,
Dan solcher bunt wer got ein leit
In stetten aller erberkeit.
Wan aber in dem reich, in stetten
Kein erberkeit in redten hetten
Die burgerschafft mit sampt den fürsten
Vnd ir euch das getrösten dürsten,
Das got im himel wer gestorben
Vnd alles recht im grunt verdorben:
Dan wil ich glauben, wer es zeit,
Also mit zorn vnd auch mit neit
Mit dem buntschů herfür brechen,
Durch brieff vnd sigel messer stechen
Vnd den tüffel gar zerbrechen,
Mit dem buntschů euch zů neren,
Dem lutherischen hauptman schweren
Vff das ewangelium,
Wa man bletter köret vmb,
Das man al zeit ein buntschů findt;
Die geschrifft ein ieder lesen kindt,
Mit starcken rincken wer verriglet
Vnd mit dem buntschů auch versiglet.
Auch got, thůn den buntfchů hin weg!
Er hört den buren in den treck.
Ein lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[209] Ein lermen vff schlagen.

Hört, hort ietz iederman:
Wer mit dem luther wil daran,
Der greiff die sachen dapffer an
Vnd kum her in die ordnung stan.
Schlag vff, schlag vff mit beiden trumen,
Laß durch alle berg vnd deler brumen,
Vff das wir al zůsamen kumen,
[210]
Wir sein weg starck der gantzen welt.
Wem vnser buntschů nit gefelt,
Den wöllen wir mit gewalt bezwingen,
Biß wir in in den bunt her bringen.
Wir künnen doch nichtz daran verlieren,
Wan wir schon an ein stock verfieren,
Das es dem keiser nit wolt gefallen,
Den stetten vnd den fürsten allen.
So hon wir vffenthalt gnůg,
Zůsamen kumen gůten fůg,
Da vnß al keiser vnd al füsten
Nimerme angreiffen dürsten.
Wir wöllen wol daryn beharren,
Schlieff ieder in den grosen narren;
Wa er vor beruß kumen ist,
Da schlieff er wider yn mit list.
Die in dem bauch gesessen sind,
Die schlieffen wider drein geschwind,
Die andern schlieffen in die oren,
Die vor auch din gesessen woren.
Doch nem das keiner in den sin,
Das er zům hindern schlieff hinin,
Dan vnser karsthanß ghört dahin,
Der ist vor hin auch dyn gesessen.
Darnach lůgt, das ir nit vergessen,
Wer nit ein besundern sitz möcht han,
Der mag wol in den buntschů gan,
Der sitz enthalt wol iederman.
Den stiffel nem auch niemans ein,
Dan brůder stiflin gehört darein.
Vnser münchlin můß rum han,
Vff das es büchlin schreiben kan,
Buntschů büchlin / stiffel büchlin mit;
Darumb solt ir in irren nit.
Der nar ist wol so groß mit geferden,
[211]
Das wir al din verborgen werden,
Darin sůcht vnß kein mensch vff erden.
Es nimpt noch tusent menschen wunder,
Vorab die weisen al besunder,
Das man ein solch groß vffrůr macht,
Damit die oberkeit veracht,
Keiser / fürsten / babst verlacht.
Sie wöllen ein concilium han
Vnd hon kein blatz zů zögen an,
Berieffen dannocht iederman
Vnd wissen selber nit wa hin,
Wa mittel / end / wa vß / wa in.
Sie rieffen aller welt zůsamen
Vnd gen der legerstat kein namen;
Vnd hon nit me dan ein gůt schloß:
Das ist der liebe nar so groß,
Vnd hon sunst weder stock noch huß,
Das sie behülffen sich daruß,
Mit trumen alle welt berieffen,
In den grosen narren zů schlieffen;
Ich förcht, sie werden sich verdieffen.
Sie raten münchen vnd den nunnen
Also dorecht vnbesunnen,
Vß den klöstern zůlauffen gar,
Vnd sagen nit wa hin, wa har.
Wan sie dan vß den klöstern kumen,
Bewegt vß den lutherischen trumen,
Vnd fragen nach dem grosen hauffen,
Dem sie erweckt zů wöllen lauffen:
So lauffen sie al vberzwerg,
Biß das sie kumen gen wittenberg
Zů irem hauptman, der da stot.
Hon sie gelt, so gibt er brot
Vnd sitzt der wirt da vor dem huß;
Hon sie nit gelt, so treibt er sie vß.
[212]
So kumen sie dan heim vnd weinen
Mit den schwachen, mieden beinen
Vnd sagen, wie sie sein betrogen,
Es sei ein dant vnd als erlogen,
Was man von dem luther seit,
Von seiner ler vnd geistlicheit,
Er trag ein guldin kragen hembd,
Vnd wie er auch tag vnd nacht schlempt,
Seins ordens halt auch kein statuten,
Kün zwicken baß vff seiner luten,
Darzů ein tenor darin singen
Gar schon in ewangelischen dingen.
Noch lassen sie die trumen schlagen,
Mit luter stim dem babst zůsagen,
Das er den bebstenlichen stant,
Den die tüffel erdichtet hant,
Schnel vnd ylens sol verlon
Vnd auch zů in in narren ston,
Zertretten sein dreifaltig kron.
Des gleich die münch vnd auch die pfaffen,
Die sollen wercken vnd auch schaffen,
Verlassen priesterschafft vnd ampt;
Des gleich die bischöff allesampt;
Vnd reitzen darzů alle gemein,
Das sie der herren achten kein.
Sie wöln machen reformation,
Die ewig mög in werden ston;
Dan was in fünfftzehen hundert ioren
Ie gesatz gemachet woren,
Das hon gethon die narren, doren.
Sie wissen ietz den rechten brant,
Wie man regieren sol die lant
Vnd den cristenlichen stant.
Sie wissen ietz die rechten griff,
Wa ieder sitz im narrenschiff
[213]
Vnd die rechten strassen find,
Ob schon einer wer blind,
Das er es dannocht het am griff,
Wa ieder in den narren schliff.
Den buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Den buntschuch schmieren.
Wie der luther den buntschůch schmiert / das er den einfaltigen menschen angenem bleib.

Ich wolt mein heer gern wol versehen,
Das vnß kein mangel möcht befchehen,
So föcht ich, das die fürsten / stet,
Ein ieder das versehen het,
Das sie vnß weder wein noch brot
Lassen fieren zů in not.
Darumb hab ich ein fund erdacht,
Ein grosen buntschů mit mir bracht;
Der selb würt vnß al wol erneren,
Den vnß auch nieman kan entweren.
Vnd ob er schon ruch leder ist,
So mag er werden zů gerist
Vnd so geschmieret also glat,
Das er ein schons geschmecklin hat.
Ia wie der muscateller wein,
Als süß gat er zur gurgel ein.
Kein honig ist so süß vff erden,
Vnd mag kein zucker nimer werden
Also süß zů aller frist.
Ia wan er wol ist zů gerist
Vnd so feißt geschmieret wol,
Dan schmackt er wie ein pfaffenkol.
Es schmackt kein negelblům so gůt,
Als ein geschmierter buntschů thůt.
[214]
Wan man wil, so ist er wein,
Darnach man etwas schmiert drein.
Schmiert man hünertreck darneben,
So schmackt er wie die hüner eben.
Genßmilch vnd ir grüner treck,
Vnd drei finger breit mit speck,
Hamels zotten, affenschmaltz,
Ein becher mit geweichtem saltz,
[215]
Wan die stück sein zůsamen griben,
Mit schmieren in den buntschů triben,
So thůt er, wie das wiltpret schmackt,
Als vnß der luther schreibt vnd sagt.
Dan wa der buntschů nit mit gferden
Wa geschmiert, bereit möcht werden,
So schmeckt er recht wie tüffels treck,
Das ieder lieff vom bunt hinwegk
Vnd nem doch weder gelt noch golt,
Das er der speiß versůchen solt.
Darumb facht man in an zů schmieren
Vnd sagen, wie man wöl regieren
Baß, dan vor ie ward regiert.
Man hab ein ellends wesen gefiert,
Auch sei der arm man gar verdorben
Vnd von hungers not gestorben,
Vnd sei beschwert iederman,
Das niemans das erleiden kan.
Die zöl, die müsen ab am rein
Vnd al beschwerden von dem wein,
So würt es leichtlich darzů kumen,
Eim maß würt vmb ein haller genumen.
Schatzgelt / betgelt / stüer vnd wacht,
Fronen / zinsen als verlacht,
Vnd sol kein buer kein gült me geben
Den pfaffen / herren; mercken eben:
Dan cristus hat vnß al gefreit,
Das niemans gült dem andern geit.
Wir sein al pfaffen, edelman
Vnd sehen niemans weiters an.
Wir wöln ein mal auch selbs regieren,
Wie das vnß dunkt den buntschů schmieren,
Vnd haben einen gůten můt
Mit der reichen kargen gůt.
Wir sein doch al eins vatters kind,
[216]
Das wir auch gleich al erben sind.
Wir wöln eins mit einander teilen
Vnd wie die katzen mit müsen geilen.
Wa dan mit solchem glatten schmer
Der buntschů süß gesalbet wer,
So wessert dem gemeinen man
Das mul vnd auch die zung daruan,
Vnd wolt vil lieber ein buntschů fressen,
Dan des besten wiltpretz essen.
Wer er nit geschmiert, so wers vmb sust,
Vnd het kein mensch darzů gelust.
Das schmieren macht in also gůt,
Das mir der mund so wessern thůt.
Wan er also geschmieret ist,
So kumpt der luther dan mit list
Vnd hat erst rechten affenschmer
Vnd weiß vorhin al ir beger,
Auch facht erst an vnd schmiert in baß
Vß einem alten bütelfaß,
Wie das vnd dis als götlich sei,
Vnd ein ieder mensch sei frei
In dem heiligen tauff worden,
Sei bůbenteding mit den orden,
Man sol die klöster al zerstören
Vnd vff den boden gar vmb kören,
Darzů vff blündern alle stifft
Vnd sie vermeiden als ein gifft,
Es sein hůrhüser allesampt.
Damit das hertz er in erflampt,
Es stand im ewangelium,
Das man sie kere al herum;
So dörffen sie kein gült me geben.
Was dörffen wir das münchisch leben?
Wir künnen alle selber betten
Vnd, wan vnß glust, zů kirchen dretten.
[217]
Sie hon die warheit vnß verschwigen
Vnd lassen vnder den bencken ligen.
So künnen wir einander leren;
Was dörffen wir ir predig hören?
Meß halten ist abgötterei!
Sagt an, wa es geschriben sei,
Das man opffer in der meß
Vnd des teftamentz vergeß,
Das cristus hat zů letz gelon
Am nachtmal mit den iüngern thon?
Als nichtz / thůn vnß den blunder ab!
Lůg ieder, das er schühung hab
Von den siben sacramenten.
Es sein alsamen nur blaw enten,
Das die pfaffen hon erdacht,
Damit sie gelt hon heruß bracht.
Sol ich mein kind nur teuffen lon,
So ist es vmb das gelt gethon.
Beicht ich dan, so heischt man gelt;
Die messen mir auch nit gefelt,
Firmen / salben, was das ist,
Ist alles vff den seckel gerist,
Nichtz anders dan der pfaffen list.
Wan die sacrament nit weren,
So dörfften sie kein gelt begeren.
Sant Anthoni heischt ein suw;
Gib du mir vnd mangel du.
Es ist als nichtz der heiligen bit,
Sie helffen doch on gelt vnß nit.
Das fegfeüer wöllen wir verwerffen,
So weiß ich, das wir nim bedörffen
Für vnserer elter selen bitten;
Sie hon doch nichtz darin erlitten.
Er macht den buntschů so vol schmer,
Als ob er luter zucker wer,
[218]
Das ieder hat darzů beger,
Den buntschů lieber essen wolt,
Dan das er schiltlüß schlucken solt.
Des bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Des bunds erster angriff.

So wir doch ie der meinung sind,
Der kirchen vnd der pfaffen find,
So wöllen wir zů erst umb kören
Kirchen, klusen al zerstören.
Vnser hauptman luther lert,
Wer ein kirchen gantz zerstört,
Der hat so vil des gůten gethon,
Als so ein hůerhuß würd zergon.
Dan vnß das ewangelium seit,
Das die gantze cristenheit
Kein ander priesterthům nit kent,
Dan das er innerlichen nent,
Das ist, das wir im hertzen hant;
Auch sein kein kirchen vnß bekant,
Dan die wir al im hertzen tragen.
Got geb doch, was die pfaffen sagen,
Sie richtens als in iren kragen.
Was helffen mich die stein vnd wend,
Die sie dahin erbuwen hend,
Darin die buren zů opffer gend,
Im iar ein mal ein kirchweihe halten,
Götzen an die wend maleten
Vnd wie die narren glocken lüten
Zů den erdichten siben zeiten?
Das alles samen ist erdicht,
On gelt sing er kein noten nicht;
Sol er dan predigen gottes ler,
So spricht er, bringt mir opffers mer,
[219]
Das meine magt vnd meine kind
Dest baß im huß versehen sind
Vnd vnß der speck werd mit dem spind.
In kirchen sollen zamen kumen
Die heiligen cristen vnd die frumen.
So bant er mich mit brieffen druß,
Vertreibt mich vß dem gottes huß,
[220]
Darin er mich berieffen solt;
Ia wan er gottes wort halten wolt!
Darumb so stürmpt vnd greiffen an,
Laßt nit ein stein an kirchen stan,
Reißt den blunder gar dar nider,
Das niemans sie mög buwen wider.
Doch lůgt vff kelch, vff silber, golt,
Das würt vnß dienen für den solt.
Was verkeuflich ist, nempt an;
Die muren laßt zům zeichen stan,
Das man ewig gedenck daran.
Wir hon ein gůten sturm gethon;
Ich hab im winckel funden ston
Zwei silberin brustbild vnd zwo hend,
Die selben wir vß büten wend.
Wer dise büt würt sehen an,
Der würt da bei gar bald verstan,
Was die selben knecht gewinnen,
Die mit vnsinnigen sinnen
Sich des grosen můtwils fleissen,
Die kirchen, klusen hie zerreissen.
Ir habt ein schönen sturm gethon!
Ist das die reformation?
Wart ein klein, euch würt der lon.
Der ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der ander sturm.

Wolher / wolher! sein all gerist!
So vnß der erst sturm geraten ist,
Zům andern gat es an die feste,
Ia die ich acht die aller beste!
Das schloß wir ergreiffen wellen
Mit sturm erobern, lieben gsellen,
[221]
Darin hat gefliehet alles land;
Was burger vnd die buren hand,
Golt vnd silber, korn vnd wein,
Das hon sie alles gefiert drein.
Wan wir die festin möchten gewinnen,
Als ir dan manlich stürmen künnen
[222]
Vnd woltens můtlich greiffen an,
Den sturm vnß helffen hie bestan,
So wolt ich geben düppel solt,
Acht guldin iedem knecht in golt,
Vnd alles gůt in sackman geben,
On das der knecht gewint darneben.
Das müst in alles sampt bleiben,
Ja iren kinden, iren weiben,
Dan würden sie in reichtum ston,
Ja nimerme zům bettel gon.
Ach, lieben knecht, nun achten nicht,
Das niemans zů vnß heruß sticht
Vnd vff den muren niemans ist.
Sie thůn es alles vff ein list,
Das sie so stil sein vff der fest;
Die fogel werden vnß im nest
Vnd halten sich gar steiff vnd stil.
Ist iemans, der sich wagen wil,
Dem wil ich tusend guldin geben,
Der hinyn steig vnd lůg vnß eben,
Was doch für ein folck din ist,
Wie sie zů stürmen sein gerist.
Hie bin ich, hauptman! sprach hanß mist,
Ich wil mein leben dapffer wagen,
Wie sie gerüst sein, alles sagen.
Her büchsen, schützen, leiter an,
Ir sollen zů der porten stan.
Was ich euch heiß, das vnderston,
Vnd lůgt, das ir daruon nit lon.
Ich sihe kein menschen in der fest;
Die fogel sein al vß dem nest.
Ein suw ligt dort, die ist die best.
Ich bin ab / in das schloß gestigen,
[223]
Ein suw find ich da in der stigen,
Sunst ist hie weder mensch noch fihe,
Das ich im gantzen schloß ersihe.
Din ist auch weder brot noch wein,
Vnd nit ein har geflöhet drein.
Al hoffnung vnd al gůter won,
Der wil vnß hie verfallen schon;
Wir soltens haben baß besunnen.
Wir hon ein grobe suw gewunnen.
Es ist ein schand, wa man das seit,
Das wir den fleiß hon angeleit
Vnd nit me erkriegen künnen,
Dan ein arme suw gewinnen!
Doch ist das best da nit vergessen,
Das wir doch kotfleisch hon zů essen.
Der drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der drit sturm.

Sein vnß zwen stürm geraten nicht,
Wer weiß, der drit gerat villicht.
Vnser gröster fint ist darin;
O hetten wir den mit gewin!
Ir frumen buntgnossen, hörn mir zů
Der klagen, die ich billich thů:
Ernstliche brieff die sein mir kumen,
Vß denen ich hab wol vernumen,
Das der murnar vnd murmauw
Die grose, feißte beckersaw
In die festin hat gethon,
Die selb vnß gern gewinnen lon;
Als wolt er damit zögen an,
Der krufftloß vnd omechtig man,
Das vnser sach sich nit würd fügen,
Nur zů letst ein saw hin trügen.
[224]
Was der böß wicht kan erdencken,
Dem luther schanden an zůhencken,
Da sumpt er sich nit nacht vnd tag.
Das in der blix, das wetter schlag!
Der meineidig, eerloß man
Hat sich in ein stark schloß gethan,
Verbolwerckt vnd verriglet hart
Vnd zů der weren nichtz gespart.
[225]
Was nur der luther sagt vnd schreibt,
Sein gespöt vnd iuff daruß treibt.
Künnen wir in nit bezwingen,
So würt vnß nimer me gelingen;
Er hindert vnß in allen dingen.
Der tüffel hat in lassen werden
Geboren eben vff der erden
Zu diser zeit vnd disem bunt,
Ach leg er tusent meil im grunt!
Mein lieben fründ, ich euch erman,
Das ir hie greiffen ernstlich an;
Wan wir den find erobert hant,
Dan nimpt erst vnser bunt bestant.
Hie lůgt, das ir als man bestat;
Dan er sich nit erschrecken lat.
Wir haben allen funt vnd list
Dem entendieb vor zů gerist,
Schmachbüchlin geschriben aller hab:
Der böß wicht rumpfft sich nit darab.
Wir hon ein drachen vß im gemacht
Vnd ein karsthansen herfür bracht,
Das hat der leichnam als verlacht.
Je me wir zornig hon geschriben,
Das wir in damit hindertriben
Vnd er vnß disem bunt nit schied,
So singt er vnß daran ein lied,
Wie wol im solchs hat vergolten
Brůder stiffel vnd gescholten;
Das hat er vber den lincken zan
Wie ein wolff gesehen an
Vnd die zen gebleckt daruan,
Der seeloß vnd der krufftloß man.
Wir hon darnach ein list erdacht
Vnd ein fabel herfür bracht,
Wie eins burgers weib zů nacht
[226]
Hab sich zů im ins kloster gemacht,
Mit irer magt sei zů im gangen,
Die hab er sibenmal empfangen
In einer nacht, herumb her buckt
Vnd eins wolffsmal da verschluckt.
Als nun die magt mit irer frawen
Da heim im huß das hembd wolt schawen,
Solt die fraw gesprochen han:
»Kum magt, sihe mir das hembd doch an!
Ich habs dem münch da heim verwissen,
Wie hat er mir das hembd beschiffen!«
Dise fabel vnd disen dant
Dem münch in allem tütschen lant
Hon wir erdichtet im zůschant.
Wir meinten, das mit diser redt
Der münch sich gar verlauffen het,
Wer vß dem land gelauffen bald
Oder in einen weiten wald
Oder sich het ertrenckt im see,
Das in kein mensch seh nimerme.
Da lacht der rölling vnß daran
Vnd nam das für groß eren an,
Das er wer so ein dapffer man,
Vnd ließ sichs nit ein har verdriessen.
Er meint, er würd sein hoch geniessen,
Die weib, erwegt mit disen gferden,
Würden im erst günstig werden.
Verspot vnß erst mit lechlen, schweigen
Vnd bodt vnß dran ein welsche feigen.
[227]
Als bald er nit daruff wolt geben,
Da bedachten wir ein fund daneben,
Ein katzenkopff vß im zůmachen;
Da fieng er erst recht an zůlachen
Vnd sprach, er eß gern blutte müß,
So lieff sein kopff auch sunst vol lüß,
Vnd danckt vnß dis kopffs gar eben,
Das im ein katzenkopff ward geben.
Darnach hon wir den grosen narren
Vmb gefieret in dem karren,
Im zůschanden vnd zů schmach,
So nimpt ers für ein eben sach
Vnd macht vnß dises büchlin dran.
Das in got schend, den öden man!
Der bößwicht wil nit lutherisch sein,
Verspottet vnß in narren schein
[228]
Vnd treibt vß vnß ein affenspil!
Darumb ich trüwlich raten wil,
Das wir vnser leib vnd leben
An disen sturm mit ernsten geben.
Was wir vermügen, gůt vnd eer,
Zů disem sturm ein ieder ker,
Vff das wir disen feint verfellen.
Thun das best, ir lieben gesellen,
Al die den buntschů retten wöllen!
Wan diser feint zů scheitern gat,
Glauben mir, der bunt bestat;
Dan alle dis weil der münch bleibt
Vnd solch gespöt hie vß vnß treibt,
So went er von vnß manchen man,
Das vnser bunt nit mag bestan.
So lang so kurtz laßt er nit ab,
Als lang ich in erkennet hab.
Ich wolt dem tüffel ee ab gewinnen
Dan seinen bösen, listigen sinnen.

Luther.

Mvrnar / murnar, find ich dich do?
Des bin ich von hertzen fro,
Dan ich ietz in der keffig han
Den fogel, der nit weichen kan.
Kenstu mich auch, das ich bin der
Den man nent den lutherer,
Dem alle welt glauben git
Vnd niemans widerredet nit?
Was ich nur schreib, das nimpt man an,
Das niemans widersprechen kan.
Ich hab gerichtet vff ein bunt,
Dem nie kein mensch an sigen kunt,
Also starck vnd also groß,
[229]
Warlich zů fůß vnd auch zů roß.
Dörffer, schlösser vnd die stet,
Vnd was da weer vnd muren het,
Das hat sich alles sampt ergeben,
Vnd wöln nun fürbaß lutherisch leben.
Allein thůstu ein widerstant
Wider alle stet vnd landt,
Vnd bringst dich selber auch zůschandt,
Vnd hast doch weder ruck noch macht,
Zů liffern vnserm bunt ein schlacht.
Beschlüßst allein dich in den muren;
Laß doch dein leben dich beduren;
Dan wiltu nit das schloß vff geben,
So gilt es dir fürwar dein leben.
Darumb so merck mein wort gar eben:
Gib vff das schloß, das rat ich dir,
Ee das wir stürmen siehen für
Vnd grosen kosten vff dich wenden,
Dich vnd als dein geschlecht zůschenden.
Dan müsen wir ein stürm an gon,
So kumpstu warlich nit daruon.
Es můß als sterben, weib vnd kind,
Al, die im schloß din bei dir sind,
Vnd du můst selb geredert werden,
Nackent ligen vu der erden.
Darumb biß dir vil gnediger, dan
Das du solchs dörfftest vnderstan.
Murner.

Lother / Lother, bistu fro,
Das du mich findest hie also?
Du soltst wol thůn ein finden hie,
Das dich nit bessert vor noch ie.
Hastu mich in der keffig dan,
So lůg darzů, greiffs weißlich an,
[230]
Das ich dir nit entlauffen kan.
Du tröwest mir vil vnd wilt mich haben.
Mit fürtzen müst man mich begraben,
Wan ich von deinem treuwen stürb
Vnd mit schelten erst verdürb.
Verachtest vnß / schlechst vnß den muff,
Wir tragen doch kein schleyer vff.
Du würdst mit namen hon zůschaffen.
Darum so laß dein wort vnd klauffen,
Laß dein kunckel bei dem hert,
Es gilt ietz greiffen zů dem schwert
Dem bunt vnd alle, die es mit dir hant;
Wie die selben sein bekant,
Das wissen menschen vnd die lant.
Wan sie dan kumen alle zamen,
So hat ir keiner eer noch namen,
Vnd sein so eerlich nit betagt,
Das einer seinen namen sagt,
Vnd machen büchlin vff dem lant,
Die weder crütz noch namen hant:
Das acht ich für ein schelmen dant.
So hon ir vor nit vil gewunnen,
Da ir so schellig vnbesunnen
An der kirch ein sturm hon thon,
Allein das heilthům habt daruon.
Was das selb ist für ein gewin,
Das legen vß mit klůgem sin.
Der kan nit vil gewunnen hon,
Der esel / narren tregt daruon.
Ir habt nit vil der eer eriagen,
Als ir die suw habt dannen tragen;
Darumb wil ich gantz nit verzagen.
Ich hab ein grösern bunt bereit,
Die gantz vnd gemeine cristenheit;
Die glaub ich, wie mir das betagt
[231]
Vnd der artickel klarlich sagt.
Es stot nit din, das weiß ich wol,
Das ich dem lutherer glauben sol.
Die selbig gemein hat vbergeben
Mir das schloß zů hieten eben.
Das wil ich thůn zů aller stund,
So lang mein athem gat vom mund.
Nun troß dich bald, mach dich daruon!
Ich laß ein schlangen vff dich gon,
Von deren du latyn vß lerst,
Das du die bein gen himel kerst.
Luther.

Gib frid, murmaw, vnd schüß noch nit,
Hör noch ein wort vm früntlich bit!
Das wil ich dir zů gůtem sagen
Vnd dich des rechten grunds betagen.
Die schmachbüchlin, die sie handt
Vß gespreitet in dem landt
Dir zů nachteil vnd zů schandt,
Verborgenlich, on allen namen,
Des sollen sie sich billich schamen.
Sie haben kein dienst mir dran gethon.
Ach hetten sie das vnderlon,
Wer vnser eer dest gröser schon.
Sie hon mit iren bůchlin gmacht,
Das mancher frumer vnß veracht
Vnd halt den gantzen bunt für nüt,
Vnd das wir seien lumpen lüt.
Nun haben wir kein schuld daran,
Das sie dir schmach bewissen han.
Ich kan dir auch nit vnrecht geben,
Das du dichs klagst dar neben
Vnd zürnest billich vber das
Mit lügin dir bewissen was.
[232]
Doch laß das selbig ietzund stan
Vnd sihe die andern bei vnß an,
Vnd was wir hie für fenlin han.
Bei disem bunt auch cristus stat,
Der vnß in nöten nit verlat.
Die cristlich warheit ist auch hie,
Die vnß verlassen hat noch nie.
Cristlich freiheit, das ewangelium
Würt gehalten vmb vnd umb.
Die selben soltu sehen an
Vnd nit, wer dir hat schmach gethan.
Darumb eracht die sach der frist,
Wie sie doch an ir selber ist.
Gib vff das schloß hie vnberwungen,
Es das du darzů würst getrungen.
Thůstu das, so ists mit heil,
Du tregst sunst hie sein leben feil.
Ermeß den handel, bistu weiß,
Vnd bruch zů leben grösern fleiß.
Es gilt dir nit ein riemen zwar,
Sunder den leib vnd haut vnd har;
Darumb so nim dein besser war.
Murner.

Es gilt ietzunder wörtlin nit;
Doch vmb gethone früntlich bit
Gib ich ein kurtze antwurt dir
Vff solchs, das du haltest für
Mit den schmachbüchlin allensant,
Die vß gespreitet sein im lant
Mir zů schmach vnd auch zůschant.
Es ist geschehen, ligt am tag,
Das niemans solchs löcknen mag.
Wan es euch schon leidt allen wer,
Damit hab ich kein widerker
[233]
Meins lebens vnd auch meiner eer.
Darumb gib ich ein kurtzen bscheit:
Was ir mir habt gethon zů leit,
Das wil ich euch mit gleicher massen
Nichtz an der plannen kleben lassen.
Wan ich euch wol bezalet hab,
Vnd wölt euch nachgonds halten ab,
Dan wil ich mich lon gietlich finden,
Befriden lassen, wider frinden.
Das aber cristus bei euch stant,
Wie ir das selb geredet hant,
Verlaß sein gantze cristenheit
Vnd hab euch beistant zů geseit,
Das wil ich kurtzab glauben nit;
Darzů hilfft weder flehe noch bit,
Ich wenck mich darab nit ein drit.
Das ir der warheit euch beriemen
Vnd euwern handel felschlich bliemen
Mit dem ewangelium,
Das halt ich für ein bůbentrum.
Die cristlich freiheit, die ir begeren,
Die ist, das ir gern ledig weren,
Zinß vnd gült vnd zol zů geben.
Got geb! wa wer ein cristlichs leben?
Darumb kurtz ab, hie wenig wort.
Luther, züch ab von disem ort,
Ich send dir sunst ein botten dar,
Das du nit kumpst me schwetzen har.
Luther.

Hor noch eins,woltz dir gfellen,
So wolt ichs halten für den gesellen,
Ob wir etwas möchten raten
Zů diser kleglichen daten,
Das nit wir tütschen also machten
[234]
Blůt vergiessen, findtlich schlachten
Vnd selbs einander vmb wöln bringen.
Wer weiß, got möcht in disen dingen
Villeicht ein solichs mittel finden
Vnß zů nutz vnd vnsern kinden.
Darumb wil ichs in halten für
Vnd wider kumen her zů dir.
Murner.

Was iederman gůtz reden kan,
Das wil ich gern mir sagen lan;
Gefeltz mir dan, so nim ichs an,
Gefeltz mir nit, so laß ichs stan.
Doch soltu dis ietz mercken eben:
Dises schloß zů vbergeben
Der frumen gemeinen cristenheit,
Das sei dir ietzund vor geseit,
Das ich daruon kein wort wil hören;
Du würdst michs auch nit anders leren.
Das ich verlassen solt die gemein
Vnd ston zů einem buffen klein,
Dunckt mich der grösten dorheit ein.
Der luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

Der luther zu dem bunt.

Hort, buntgnossen, gůten frundt!
Ich hab geret mit vnserm findt
Schimpff vnd ernst, recht beiderlei,
Was doch zů letst sein meinung sei,
In alle weg erfaren in,
Ob er das schloß wöl geben hin
Vnserm bunt zů vnsern handen
Oder werden darob zůschanden,
In dem schloß darumb verderben;
Dan er müß sicher darumb sterben
[235]
Bald hat er mich hin heissen gon,
Oder er wöl ein schlangen lon
Vnd mit kardunen bald da griessen,
In stücken mich zhimel schiessen,
Beid mit den haupten vnd den fiessen.
Es ist verloren, was man bit,
Grund vnd boden hilffet nit;
Das in der hertz iar ritten schit!
[236]
Als ich in nit hab künt bewegen,
Gieng ich im früntlich entgegen,
Ob er doch me vff gieten geb,
Dan vff zorn er vnß widerstreb.
Ich find kein weißheit oder rat,
Waruff sich der bößwicht verlat
Oder für ein rucken hat,
Das er so ruch entgegen gat.

Bruder veit.

Gotz marter! wan ir das nit betracht,
Warumb er euch also veracht,
Zů roß vnd fůß alsampt verlacht,
So sein ir schlechte kriegßlüt gesein,
Künt ir das selb nit dencken fein.
Er hat doch nie kein not erlitten,
So kumen ir erst in zů bitten.
Er wer doch ein meineidig man,
Das er darumb wolt gon daruan
Vnd ließ das schloß on weren stan.
So hat er alles gnůg da neben,
Daruon der mensch vff erd sol leben,
Kosten, speiß vnd gůten wein,
Da bei der landßknecht gern wil sein.
Da ist kein mangel weder not;
So eß der münch kein rückenbrot,
Der roraff hat im die bretstel geben,
Daruon mag er noch vil iar leben.
Pfawen, wiltpret hat er gnůg,
So ist der münch sunst also klůg,
Das er zů finden weiß sein fůg.
Wan irs beim liecht recht wölt bschawen,
Ich nem die bretstel vnd den pfawen
Vnd ließ euch stürmen tag vnd nacht
Mit allen krefften, aller macht.
[237]
Der münch ist wol so voller list,
Das er weiß, wa sein rucken ist.
Darumb gib ich euch einen rat,
Das ir im früntlich entgegen gat
Vnd im verheissen etlich gůt,
Ob ir vmb kerten im den můt
Vnd brechten in vff vnser seit.
Er gibt, bei got, vff bochen nüt;
Der tüffel steckt im in der hüt.
Luther.

Ich weiß zwo meinung vor in allen;
Wan sie euch wolten gefallen,
Die wolten wir im halten für;
Er würd sich geben, glauben mir.
Die erst, das er wolt lutherisch sein
Vnd vnß reden nichtz darein,
Was wir mechten, ordenierten
Vnd für ein lutherisch wesen fierten;
So wolt ich im da bei da neben
Mein dochter zů den eren geben,
Damit die früntschafft würd gesterckt.
Dan ich hab wol von im gemerckt,
Was er von meiner dochter seit,
Ein gůten willen zů ir treit.
Er hat ir kloster brötlin geschickt,
Mit süssen augen an geblickt,
Ein kloster dentzlin hat er gethon,
Mit ir ein reyen gefieret schon
Vnd ein ihesus genglin gemacht,
Vber ein zan sie an gelacht.
Zů baden hat er ir gedacht
Vnd ein löffel körblin bracht.
Ich wil im die zwen puncten sagen,
Von euwern wegen für in tragen.
wie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[238] wie der luther dem murner anmůt, Lutherisch zů sein, vnd das er wöl sein dochter zů der ee nemen.

Luther.

Mvrner, wa bistu? kum der her für!
Zů reden hab ich hie mit dir
Vnd hab den handel für geleit,
[239]
Dem gantzen bunt daruon geseit
Nach vnserm beiden abscheit.
Sie haben al beschlossen das:
Wiltu abston feintlichem haß
Vnd lutherisch sein vff vnser seiten,
Dem bunt zů hoff mit trüwen reiten,
So wöllen wir dir, merck das eben,
Mein dochter zů den eren geben.
Kein schönere creatur vff erden
Ist nit ietz, mag nimer werden.
Murner.

Verden blůt! das sein gůte mer,
Lieber luther, kum baß zůher,
Das ich dein wörter al merck eben.
Wiltu mir dein dochter geben?
Wer ich dot, ich wolt erst leben!
Ich wil von aller findtschafft ston,
Gen rom / gen och / sant iacob gon,
Das du mir gebst dein dochter schon,
Vff diser welt die edel kron.
Doch das du mir das dingest ein,
Wie das ich auch sol lutherisch sein,
Das můstu mir hie baß betagen,
Was lutherisch sein / von stücken sagen.
Ich bin al zeit ein crist gewesen
Vnd hab die ordenung nit gelesen;
Was lutherisch sei, das weiß ich nit;
Darumb sag mir das als damit.
Es müsten sein gar wunder sachen,
Ich hülffs euch alleßsamen machen.
Was ir wölt, wil ich vff erd,
Nur das mir euwer dochter werd.
Ich het an leib, gůt zů genumen,
Möcht ich das kleinet vberkumen.
[240]
Ach got! wie süfftz ich nach der stund,
Das ich erküßt iren roten mund
Tusent mal von hertzen grund.
Der lutherisch orden.

So ich dich also willig find
Vnd deinen gunst zů meinem kind,
So wil ich dir bald geben ein,
Wie du müssest lutherisch sein.
Doch wil ichs in artickel schreiben,
Das es mög wol vermerckt bleiben
Beid von mannen vnd von weiben;
Das iederman da bei verstand,
Was wir für ein ordnung hand,
Das ieder wiß die lutherei
Dester baß zů halten frei.
Erstlich sol das werden betracht,
Das der babst werd gar veracht,
Den der tüffel hat erdacht,
Vnd die bischöff al verlacht
Mit allem priesterlichen stant;
Dan der tüffel sie erfant.
Der hat ir wesen zů gerist.
So ist der babst ein entencrist;
Dan die genß im tütschen land
Den babst ie nit erwölet hand.
Das er drei kronen tragen wil,
Er hat an einer nur zů vil.
Was er machet für gebot,
Der omechtig, lesterlich abgot,
Vnd sendt zů halten das heruß,
Der groß vnd schentlich priapus,
Das wöllen wir mit fiessen tretten
Vnd weder fasten / beichten / betten.
Sein recht, das wöln wir nit erkennen,
[241]
Mit einem grosen feüer verbrennen.
Zům andern thůn wir auch des gleich
Dem keiser mit dem römischen reich,
Alle fürsten vnd alle stet,
Vnd was der keiser vmb sich het;
Was sie erkennen vnd gebieten,
Da sol ein ieder sich vor hieten.
Al gebot, die sie vnß machen,
Die sollen wir in al verlachen,
Vff erd nichtz halten, was sie sagen,
Vnd nit ein herlin darnach fragen.
Der cristlich glaub gibt vnß freiheit,
Zů erkennen hie kein oberkeit.
Wir sein im tauff al frei geboren,
Ee keiser / künig / fürsten woren.
Zům dritten, wer wil lutherisch sein,
Der acht der messen niendert kein.
Der tüffel hat die meß erdicht,
Vnd bessern vnß ein nadel nicht
Weder im leben noch im dot.
Eine iede meß ist ein abgot
Vnd ist ein luter büberei,
Die haut vnß ab zů ziehen frei,
Wider alle lutherei.
Die meß kan auch kein opffer sein,
Tregt nur eins testamentz schein;
Kein wasser gehört in kelch zům wein.
Nit anders beichten solt ir wellen
Dan ein gůt gsel sein andern gsellen.
Firmung / ölung vnd die ee,
Ach legens in dem boden see,
Das wir sie sehen nimerme!
Wer gůt lutherisch sein begert,
Von allen sacramenten kert,
Wie vnß der luther hat gelert.
[242]
Klöster vnd die kirchen brechen,
Der heiligen bild mit messern stechen,
Alle sacrament enteren,
Den nunnen ire klöster weren
Vnd die münch daruß zů treiben:
Das thü, wer lutherisch wöl bleiben.
Wer vff lutherisch predigen sol,
Der schelt die münch vnd pfaffen wol
Vnd hüppenbůb auch iederman,
So sicht man, das er lutherisch kan
Vnd die warheit dapffer sagen.
Kein frid sol er mit iemans tragen.
Was die münch is haben thon,
Das bring er wider vff den plon
Vnd sag vil von ir vppigkeit,
Doch nichtz von irer erberkeit;
Das al ir treck in werd verwissen,
Den sie vff erd ie hon geschissen;
Den sol ein ieder rütlen schon,
Vff das er stincken werd daruon.
Was ie zů zwitracht was gerist,
Seit das der glaub vff gangen ist,
Mit grosem ernst was nider geleit
Von aller gemeinen cristenheit,
Das sol er wider herfür bringen.
Wee ist vnß mit fridsamen dingen.
Das ist der sin vnd vnser můt,
Die hend zů weschen in dem blůt,
Din zůgon biß vber die knei,
Das wer ein stoltze lutherei.
Die liegen solt er schon bliemen
Vnd doch der warheit stetz riemen,
Das wir allein die warheit sagen,
Sunst alle welt lügin feil tragen.
Wan wir dan schon auch lügen drein,
[243]
So můß es dannocht warheit sein
Vnd das ewangelium,
Ja wer es schon ein bůbentrum!
Doch solt ir schweigen allesant,
Das wir ein buntschů bei vnß hant,
Der pfaffen güter al verbeuten
In schneller eil bei vnsern zeiten.
Da würt vnß golt mit sampt dem gelt;
Der pfaffengaß solchs nit gefelt.
Wan wir die bischöff hon gedempt
Vnd ir güter hon verschlempt,
So würt es an die stet erst gon,
Der kauffman můß sich bucken lon,
Als wir zů prag hon auch gethon,
Da wir erschlagen hon den rat,
Genumen, was der kauffman hat,
Als geblindert, vff geriben,
Das nit ein löffelkorb ist bliben.
Doch wil ichs in der sum als sagen
Vnd zůn orten zamen schlagen,
Dan das wir noch im hertzen tragen.
Das ist der recht grol, ist gewiß,
Der dem die augen beid vß biß:
Wer me gůtz hat dan wir,
Ist vnser meinung vnd begir,
Das selb zů nemen als vnd als
Vnd in greiffen bei dem hals,
Vß seinem gůt ein sackman machen,
Die hůser reissen mit den dachen,
Das vom feüer die balcken krachen;
Das sein alsampt lutherische sachen.
Vnd sei mir das ietzund das end,
Das dise ordnung gar vollend,
Alle ding zů keren umb,
Dan ist das ewangelium
[244]
Gar volkumen mit seim orden.
Also sein wir al lutherisch worden.
Wer sein augen hat verkert,
Vom rad zům galgen vßhin fert,
Geschissen hat in tauff ein kind,
Der selb ist vnsers bunds ein fründ.
Mertzenkinder seinds genant.
Das ist der lutherisch stant,
Den wir zů halten im willen hand.
Da darffs nit vil zů metten gon
Oder tagzeit singen lon.
Nun hab ichs, murnar, dir geseit,
Was vnser orden vu im treit.
Wiltu nach diser regel leben,
So wil ich dir mein dochter geben,
Nun merck das wol vnd antwurt eben.
Murner.

Botz leicham, das sein fröliche mer!
Der orden ist mir nit zůschwer.
Sein die artickel euwer orden,
So wer ich lengst ein apt din worden;
Ee das ich wüßt vom luther zůsagen,
Hab ich den orden gedultig tragen.
Darumb nim ich den orden an,
Den ich vor auch getragen han.
Het ich die meinung gewüßt vorab,
Ich het mich nit gesperret drab.
Ich meint, wan einer lutherisch würd,
Der müst tragen ein schwere bürd
Vnd der apostlen leben fieren
Vnd nit den grosen buntschů schmieren,
Müst wie sant peter barfůß gon
Vnd ewangelisch predigen schon,
Nichtz dan luter warheit sagen
[245]
Vnd schiltlüß in dem bůsen tragen,
Ein solchen starcken glauben han,
Der gar kein gůt werck nimet an,
Vnd müst sein leben bessern zwar,
Nach cristus leren leben gar
Vnd tragen ein ruch herin kleit
In aller zucht vnd geistlicheit.
So aber das die meinung ist,
Das man liegen sol mit list
Vnd dannocht sich der warheit riemen,
Böse stück mit cristo bliemen,
Die stifft vnd klöster keren vmb,
Als sagt das ewangelium,
Auch cristlich freiheit wenden für,
Küssen mich vnd stelen mir,
Wolten gern das mein berauben
Mit grosem / starckem / dickem glauben
Vnd ein grosen buntschů wecken,
Vnd doch mit geistlicheit bedecken,
Zögen mir ein kleinen floch,
Vnd lauffen sie den ochsen noch,
Vnd halten für gen köln zů gon,
Vnd lauffen sie gen babilon:
O das ist mir ein eben ding
Vnd zů halten gar gering!
Es hat, mein luther, gar kein gespan;
Den orden nim ich dapffer an.
Das mir nur werd die dochter dein,
Wil ich der best im orden sein,
Vnd solt der tüffel schlagen drein!
Darumb züch ab gantz wol bedacht,
Die brutlaufft ist schon hie gemacht.
Hie ist mein wil vnd als mein gemiet,
Fleisch vnd bein mit allem bliet
Nach deiner schönen dochter wiet.
[246]
Laß mir sie an ein fenster ston
In der nacht bei hellem mon,
So wil ich ir hoffieren schon.
Luther.

O Murner, lieber dochterman,
Ich sihe dich für gescheider an,
Dan das du das verstandest nit,
Das ein schalck hie lauffet mit.
Was bistu doch für ein iurist,
Vnd hast die regel nit gewist,
Das vil me ligt an der dat,
Dan wie man das geredet hat!
Wort sein wort, der dat nim acht!
Zům ersten vnser leben betracht.
Sichstu dan einen bessern sich,
Der mir nachfolgt vnd hört mich,
Darumb mit tugent zier sein leben:
Ein heßnen keß wil ich dir geben.
Nim deren leben eben acht,
Die sich doch lutherisch hon gemacht,
So würdstu mit den augen schawen,
Das sie nit künnen gantz verdawen
Den buntschů, den sie hon verschluckt
Mit leder rincken, gar verzuckt.
Noch schreiens mort in heiligkeit,
Hie ewangelische freiheit,
Hie süssen ewangelischen wein,
Der laufft als muscateller ein!
So ir der dochter hoffieren wöllen,
Ich wil dirs an ein fenster stellen.
Da selbst lůg dein heil, da schaff
Vnd mach dich hurtig wie ein aff.
wie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[247] wie der murnar des luthers dochter hoffieret.

Ach mein liebste adelheit,
Lůgt das die luten sein bereit!
Wir wöln hoffieren bei dem mon
Vnd heimlich zůsamen ston.
Vff einer seiten solt ir zwinken,
So wil ich mich zů singen schicken.
[248]
Das selbig alles gar nichtz schat,
Das euwer lut sin seiten hat,
Wir wöln me mit einr seiten brumen,
Dan schlüg man sechs vnd zwentzig trumen.
Nun schlagen dapffer zů den dingen,
So wil ich das Sparnößly singen.

Saphicum.


Adlich ist sy,
Von sinnen fry,
Sparnößly!
Vnd tugendtrich,
Berd hoffelich,
Sparnößly!
Redgebig schon,
Leibs wol gethon,
Sparnößly!
In meinem hertzen.
Die tusent schon
Kan ynher gon,
Sparnößly!
Wie man im kat
Vff holtzschů gat.
Sparnößly!
Vnd höflich drit,
Bescheißt sich nit,
Sparnößlin!
Wie pfawen schwantzen.
Seht, wir sie stot,
Ir mündlin rot,
Sparnößly!
[249]
Am fensterbret
Gelechlet het,
Sparnößlin!
Vnd schmutzlet fein
An mones schein,
Sparnößly!
Am fenster oben.
Ir edler geist,
Wie růben fleisch,
Sparnößly!
Vnd schmackt so wol
Wie pfaffen kol,
Sparnößly!
Als kotfleisch thůt,
Ir edler můt,
Sparnößlin!
Wie brone rüben.
wie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie die brutlaufft mit freiden gehalten ward.

Luther.

Nvn, lieber murner, gůter frindt
Vnd dochterman meins lieben kind,
Ich wünsch dir glück vnd selikeit!
Got wöl euch behüten alle beid
Vor allem vnfal vnd vor leid!
Der behüt euch beid in allen sachen,
Das ir vil hübscher kinder machen
Vnd sehen euwere kinder furt
Lange zeit in die fierd geburt!
So du nun auch bist lutherisch worden
Vnd vnserm vnd eelichen orden,
Vnd wir die ee warlich nit hent
[250]
Noch halten für ein sacrament –
Dan sie von got kein zeichen hat
Vnß gegeben oder gnadt,
Vnd auch die heiden eelich sind,
Des gleich von anfang ich find,
Ja diser welt al menschen hant
Gebaret in eelichem stant;
[251]
Darumb im nüwen testament
Es nit mag sein ein sacrament –
Dörfft ir auch nit zů kirchen gon
Oder euch einweihen lon.
Got weicht ee lüt, der pfaff thůtz nit.
Bereiten hochzeit die damit,
Das wir zů disch mit freiden essen
Vnd alles vnsers leids vergessen.
Ich hab al pfaffen frawen geladen,
Die werden kumen vnß on schaden.
Darzů die pfaffen werden kumen,
Die da hon weiber genumen,
Her Andres auch von karlestat,
Der auch ein weib genumen hat.
Die halt im glauben, hör ich sagen,
Wie langer pfeffer döwt im magen,
Sie seh nöt vmbsich, vberzwerg;
Doch vff der schůl zů wittenberg,
Ob sie sehe ein studenten an,
Lieber vff dem marckt vmb gan
Dan den andern, was ligt dran?
Es ist dem leyen nit vergessen.
Ja würden sie auch mit vnß essen,
Als wir villeicht in auch hon thon,
So ist vnß erst bezalt der lon.
Auch alle beginen lad ich her,
Dan ir regel ist in zů schwer;
Al klosterfrawen auch damit,
Die in den klöstern bleiben nit
Vnd wöllen sich auch bucken lon,
Die lad ich al hieher zů ston,
Darzů mit aller geistlicheit,
Die von in werffen ires kleit.
Darumb, mein liebster dochterman,
Du würst ein grose wirtschafft han,
Koch nur gnůg, richt dapffer an.
[252] Murner.

Sein mir got wilkum her, ir frumen,
Al die mir zů eren sein kumen!
Sein noch ein mal got wilkum schon,
Das ir mich haben nit verlon
Vnd sein mir kumen zů den freiden!
Wir wöllen nit von hinnen scheiden,
Dan halten vor ein gůten můt,
Als man dan vff der hochzeit thůt.
Trincken dapffer, schencken ein!
Hie sol kein mangel sein an wein.
Kost vnd was man essen sol,
Ist vberfluß vnd alles vol.
Got seis gelobt, freuwt euch darab,
Das ich die stund erlebet hab,
Das wir nunnen / münch vnd pfaffen
Das fürtůch mögen vbergaffen;
Ich mein das selbig fürtůch schon,
Das alle ding macht vndergon
Vnd kans darzů wider vff richten,
Als verwurren wider richten.
Mir dorfftens vor nit sehen an,
Wie wol wir ietz selb spinnen dran.
Juh heya ho, wir münch vnd nunnen
Hon das fürtůch schon gewunnen
Vnd dörffen ietz auch weiber nemen,
Des wir vorhin vnß můsten schemen.
Jetz ists aber zů den eren,
Nun danck got meins schwehers leren,
Der dise sach hat gefangen an,
Das widerbracht vnß vff den plan,
Vnd wir eefrawen mögen han.
Der krufftloß babst Calixtas,
Der vnß beraubt vor mal das,
[253]
Hat vnß genumen grose freid,
Die gretlin vnder dem fürtůch treit.
Was nůtzt vnß die ful küscheit?
Vil besser ists zů bet bereit.
Nun eßt vnd trincken, lieben frindt,
Zů freiden hie des luthers kindt,
Zůn eren die der edlen kron!
Es můß als sampt mit freid zergon,
Ich wil euch hie kein mangel lon.
Eßt den pfeffer, er ist gůt;
Macht schmutzig finger! verdenblůt!
Es ist nit schlecht gewůrtz fůrwar,
Von calicuten kam sie har.
Luther.

Ach lieber sun, alle ding ston wol,
Wie das vff einer brutlaufft sol.
Es nimpt sie aber alle wunder
Von dem schwartzen pfeffer besunder,
Das er also ist verdeckt,
Vnd wissen nit, was dinen steckt.
Wan sie das beissen / hon im sin,
So hangt es in den zenen din,
Vnd mögens weder brechen, beissen,
Noch mit den zenen auch zerreissen.
Es ist doch weder fleisch noch krut;
Ich halt, es sei ein tüffels hut.
Es ist wol also zeh im mund,
Das niemans das zerküwen kund.
Sie hons, wie storcken, gschluckt hinab,
Das ich ein wunder hab darab.
[254] Murner.

Ha ha! habt ir versůcht die speiß,
Ein brüch verschluckt in mandelreiß?
So bin ich ietz gerochen wol,
Das ir vff disem grosen mol
Die selbig brůch gefressen hant,
Die ir mir doch in allem lant
Vff ein bůch hon trucken lon
Vnd zůn henden geben schon.
Der pfeffer sol mich rüwen nit,
Noch das gewürtz als sampt damit,
Das nur die brůch gefressen ist,
Dan sie ist billich zů gerist
Diser gemein vnd diser rot,
Die mit der brůch mich hon verspot.
Ich wüßt wol, ich würds nit vergessen,
Ir müsten brůch vnd bendel fressen.
wie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie vff des murners hochzeit gedantzet ward.

Murner.

Wer meiner kost gegessen hat,
Vff das sie im dest minder schat,
Der üb sich hie mit dantzen vil,
Dan ich ein spilfraw setzen wil,
Die me vff einer seiten greifft,
Dan des keisers spilman pfeifft.
Es ward kein meister nie so gůt,
Der adelheiten das vor thůt,
Vff einer seiten machen můt.
Luther.

Mein lieber murner, fahe das an,
So wöllen wir dan hernach gan
[255]
Vnd frölich sein zů allen dingen,
Dapffer lauffen, weidlich springen.
Nim mein dochter vnd far hin!
Der erst dantz ist warlich din.
Doch zühe dein kut ab, das du bist
Zů dem dantzen baß gerist.
Ich hab doch auch mein kut hin geleit,
Zů dantzen hindert münichs kleit.
[256] Murner.

Ich weiß nit, ob ichs wagen darff,
Die prediger sein mir ietz zů scharf.
Ich hab vor me zů brutlauff dantzt
Vnd den kochersperger geschwantzt,
Darzů den grosen dran ran ran,
Den ich frölich springen kan.
Bald hon sie sich geergert dran,
Vnd ist bald vff der kantzel gewesen,
Der mir leuiten hat gelesen:
Münch, du solt gar nit dantzen,
So offenlich vmbher schwantzen.
Dein orden wils nit leiden,
Zů lauffen mit den weiben.
Ich můß dich warlich straffen
Vnd dir das selbig sagen,
Es wil dir nit gebüren;
Es sein weltliche sachen,
Die dir nit zů gehören,
Ich wil dich trüwlich warnen!
Vt quid vides festucam in oculo fratris tui
et trabem in oculo tuo non cernis? stulte!
Solt ich den dantz dan fahen an,
So brecht ich wider vff den blan,
Das vor hin gantz vergessen wer,
Vnd würd mich wider schelten er
Mit so vil en vnd so vil en,
Das würd mich vbel schmirtzen den.
Die kut abziehen wer mir schand
In der stat vnd vff dem land.
Du hast die dein gezogen ab,
Das mancher sich hat ergert drab,
Vnd sol mir ein exempel sein,
Das ich mein kut nit würff dahein.
[257] Luther.

Ich můß doch lachen, vff mein eid,
Das dir das dantzen hat erleid
Ein prediger vff der cantzel ston,
Der nur gepredigt hat daruon.
Er hat villeicht sunst nichtz gestudiert,
Die nacht daruor gerumpliert
Vnd selbs villeicht ein dantz gefiert!
Er hat nit al zeit seidin gespunnen,
Wie fast er haßt die münch vnd nunnen.
Laß dich das schwetzen hindern nit,
Far hin / far hin hoflicher drit!
Der kutten halb hatz gar kein span.
Laß den tüffel allen stan;
Du weist doch wol, das alle orden
Vom tüffel sein erdichtet worden.
Murner.

Mvß es dan ie gerumplet sein,
So far doch her, mein ketterlein!
Schlag vff / schlag vff, liebe adelheit,
Vnd mach vnß mit der luten freidt!
Kum her, du schön vnd wol geboren,
Ich dantz mit dir den denteloren
Vnd geb vmbs predigen nit ein heller,
Den paduaner / westerweller.
Es ist so gůt ind hel gesprungen,
Als mit rütchen drein gerungen.
wie der murner des luthers dochter vß schlug - darumb das sie den erbgrindt hetwie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie der murner des luthers dochter vß schlůg /darumb das sie den erbgrindt het.

Murner.

Wol vff! nun an! du tusent schon!
Wir wöllen ietz zů bet hin gon
[258]
Vnd dises dantzen lassen ston.
Sie werden lang bei dem wein bleiben,
Ee sie die brůch gar abhin treiben;
Sie hon noch lang zů schlucken dran,
Mit wein zů flössen abhin gan.
Wir beide wöllen gon zů bet,
Wie das die ee dan vff ir het.
[259]
Leg du dich nider, schüh nit drab,
Den schleier thů vom haupt herab,
Du darfst dich ietz vor mir nit schamen,
Wir müsen doch zům letsten zamen.
Des luthers dochter.

Ach liebster hußwirt, lieber man!
Woltstu mirs nit für vbel han,
Ich wolt dir etwas offenbaren,
Das nie kein mensch ie mocht erfaren.
Hör, lieber man, mein höchster frindt.
Vnd schüh nit drab, ich hab den grindt,
Drithalb finger dick fürwar,
Mir ist gebachen drein das har;
Das ich allein dir offenbar.
Das du das selb nit weiter sagst,
Vß gebst von mir vnd iemans klagst!
Wan ich dir sunst holdselig bin,
So schlag den grind dir vß dem sin
Vnd bring mich nit der welt zů spot;
Bit ich dich vmb den werden got.
Murner.

Wol vß! in tusent tüffel namen,
Die vnß hie beid ie trugen zamen,
Du öde münchßhůr oder sack,
Wol vß! das dich der dunner schlack!
Bistu des luthers schönes kindt
Vnd hast ein solchen wiesten grindt,
Das die kamer stinckt daruon,
Vnd darfst mir auch zů bet her gon?
Wol vß / wol vß! mach dich hin fer,
Das ich dich sehe nimermer!
Wa ich dich find, můß ich dirs sagen,
Ich wolt al lenden dir abschlagen.
[260]
Du öder wůst, murmeierin,
Du grintbutz, nim dirs nit in sin,
Dein lebtag an mein seit zů ligen,
Leg dich zůn suwen in die stigen!
Luther.

Sag an, Murnar, was machstu da,
Das du mein dochter schlecht also
Vnd treibst sie also schentlich vß
Mit streichen, schelten vß dem huß?
Man hat mich vor gewarnt vor dir,
Ein solchen lon würdstu geben mir.
Du hast geschent al mein fründ,
Die mir zůn eren kumen sind,
Ein brůch im pfeffer gen zů essen;
Ich mein, der tüffel hab dich besessen;
Jetz schlechstu mir mein kind hindan
Vor aller welt vnd iederman.
Murner.

Laß mich mit lieb, das rat ich dir,
Vnd halt mir nit dein dochter für,
Ich würd sunst sein dein ewig findt.
Der vnflat hat doch solchen grindt,
Wer das nur schmackt, das im geschwindt.
Der tüffel hol dich mit dem kindt!
So hastu gelernet auch noch me,
Kein sacrament sol sein die ee.
Ist es dan kein sacrament,
So hab ich dich doch nit geschent.
Sich mögen hůren, bůben scheiden,
Wan das gefellet inen beiden.
Wan mich das sacrament nit bindt,
So schiß ich dir wol vff dein kindt.
[261]
Der wüste wůst hat doch den grindt
Dicker, dan ein suw hat spindt,
Ja dicker, dan ein mor hat speck:
Nim den wůst, heb dich hinweg!
wie der luther on alle sacrament sterben wilwie der murner des luthers dochter vß schlug - darumb das sie den erbgrindt hetwie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie der luther on alle sacrament sterben wil.

Luther.

O Murner mein, die stund ist kumen,
Das ich mein tag hab ein genumen!
Hie endt sich gotz barmhertzikeit,
Sein rechtlichs vrteil ist bereit.
Meins lebens ist nit me vff erden.
Es můß ietzund gestorben werden.
Das aller grusampst ist der dot,
Menschlichem gschlecht die gröste not.
So ich mich nun entsetz darab.
Wa ich dich ie erzürnet hab,
Ist mein höchste bit an dich,
Mir das verzeihen gnedigklich;
Darzů an meinem letsten end
Mit deinem trost nit von mir wend.
Des bit ich got im himelreich,
Das er dir solchs mit lon vergleich.
Murner.

Wer ist vff erden, der nit hat
Mitleiden, so es vbel gat?
So nun dir kumpt dy letste not,
Vnd dich dein geist vf erd verlot,
So verzeihe dir auch got!
Vnd ich verzeihe dirs alles sandt,
Was ir nur ie begangen handt,
Das selbig als verzigen ist
Durch den lieben reichen crist,
[262]
Das er mir auch mein sünd verzeihe
Vnd vätterliche gnad verleihe.
So du aber begerst damit,
Das ich in trost verlaß dich nit,
So sei meins trosts der anefang,
Dich zů sumen hie nit lang.
Dein sünd zů beichten rat ich dir,
Es kumpt dir wol ia, folgstu mir.
[263]
Du hast ein widerwertigkeit
Gerüstet vff der cristenheit;
Das laß dir sein von hertzen leidt!
So rat ich dir zům andern mol,
Dich vff den weg zů speisen wol
Mit dem heiligen sacrament,
Das got dir geb ein seligs endt
Dir günnen wöl das himelbrot
Zů stür vnd hilff vß aller not.
Zům dritten lůg vnd selbs erwöl
Das sacrament vnd heiligs öl,
Das du in krafft der dreier ding
Von hinnen farest leicht vnd ring.
Kein andern trost kan ich dir geben
Am letsten end in disem leben,
Vnd weitern trost erwart von got,
Den er dir geb nach diser not.
Luther.

Got wöl dir dancken ewigklich,
Das du in dem erleichtrest mich
Vnd al mein vbeldat laßt ligen,
Ja dir gethon hast gar verzigen.
Das ich sol aber beichten mit,
Thů ich vff diser erden nit.
Die pfaffen, den man beichtet hie,
Die hat doch got erstifftet nie;
Irem priesterthům der tüffel hat
Vff diser erden geben stat,
Der selb hat es auch als erdicht,
Darumb ich inen beichte nicht.
Doch wil ich got mein sünd veriehen,
Der würt mir sie wol vbersehen,
Wan sie mir sein von hertzen leid,
Durch sein gruntloß barmhertzigkeit.
[264]
Das heilig brot vnd sacrament,
Das wil ich nit an meinem ent,
Das euwere priester geopffert hent;
Dan ich haltz nur für ein testament.
Die ölung, die du mir wilt geben,
Die nim ich nit / dan merck mich eben,
Das ist kein sacrament fürwar
Jetz diser seit vnd was nit vor.
Der pfaffen geit vnd wůcherei,
Die hon die ding erstifftet frei,
Vff das in iren sechel kum
Alle güter vmb vndumb;
So machen sie kein menschen frum.
Murner.

Es gilt warlich nit disputieren,
Von sacramenten reden fieren!
Der dot ist hie, gib kurtzen bscheidt:
Ist es dir von hertzen leit
Die vffrůr in der cristenheit
Vnd zwitracht, die du hast gemacht?
Sprich ia vnd nein, hie kurtz bedacht!
Wiltu dan beichten zů dem dot,
Begerst das sacramentisch brot
Vnd die ölung auch darzů,
So wil ich lůgen, das ichs thů,
Darin die gemein cristenheit
Ir hoffnung setzt vnd seligkeit,
Als von cristo selbs erstifft
Lut der heiligen gotz geschrifft.
Woltstu die selben nit erkennen
Vnd schiedst on die sacrament von dennen,
Vnd meinst, du woltst ir nit bedörffen,
Ich wolt dich in ein scheißhuß werffen
Vnd mit luter dreck begraben,
[265]
Da andere keiben ligen vergraben.
Das möcht ich thůn mit billicheit,
So dir dein sünd nit weren leit;
Vorab, das du die sacrament
Hast ab gethon, darzů geschent,
Darin wir vnser hoffnung hent.
Doch rieff die můter gottes an,
Das sie dir wöl ietzund bei stan;
Es wil doch an ein scheiden gan.
Luther.

Kvrtz ab, ich scheid von diser welt!
Der sacrament mir keins gefelt,
Die du mir oben hast erzelt,
Ich halt nichtz druff vnd wil ir nit.
Mariam auch darzů nit bit.
Sie ist ein mensch, als andere sint,
Ob sie schon auch ist gottes frint,
Als andere heiligen alle sant.
Was künnen sie mir thůn beistant?
Ich ken kein heiligen me dan got;
Daruff nim ich ietzund mein dot.
Nim, her, mein seel in diser not!
Alde, far hin, du öde welt,
Bei got erhoff ich widergelt!
Murner.

Es můß billich gescheiden werden,
Wie ein mensch hie lebt vff erden.
Der luther hat kein andere freit,
Dan die fridsam cristenheit
In ein solchen zwitracht bringen.
Nun hat er lon der bösen dingen!
Als ins scheißhuß mit dem man,
Der kein sacrament wil han
Vnd fart vngleubig hie von dan!
[266]
Ins scheißhuß hört ein solcher keib,
Dem nie kein boßheit vber bleib.
wie dem luther sein leibfal mit einem katzen geschrei begangen würtwie der luther on alle sacrament sterben wilwie der murner des luthers dochter vß schlug - darumb das sie den erbgrindt hetwie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie dem luther sein leibfal mit einem katzen geschrei begangen würt.

Des luthers leren zögt mir an,
Wie das die meß kein frucht sol han
In dem dot vnd in dem leben
[267]
Vnd helff im fegfeür nit da neben.
Allein hilfft sie dem, der sie halt;
Dan sie hab sunst gantz kein gewalt
Vnd sei kein gůt werck auch darzů,
Darzů on nütz, das man sie thů.
Sie sei allein ein testament.
Wie fast sie die opffern went,
Vnd sie doch ist kein opffer nit,
So helff sie auch niemans damit.
Es sei als sampt ein bůben dant,
Das sie die doten begangen hant,
Vff iren seckel zů gerist,
Was iartag vnd der leibfal ist,
Sibenden / dreissigst sei ein list.
Darumb kan ichs nit baß ermessen.
Meins schwehers wil ich nit vergessen,
In seinem dot in lon besingen,
Alle katzen zamen bringen.
So sie mich hon zůr katzen gmacht,
So hon die menschen mein kein acht
Vnd kerten sich an katzen nit.
Wan ich sie schon hoch darumb bit,
Vff meins schwehers leibfal gon,
Bei katzen würden sie nit ston
Vnd würden mich zůn eren lon;
Das wer mir dan ein grose schand
In der stat vnd vu dem land.
Darumb, ir katzen, kumpt her springen,
Wir wöllen hie ein leibfal singen,
Das allen katzen rům würt bringen.
Wan ich anfah, so singt mir noch,
Vnd lůgen, singen nit zů hoch;
Halten gůten melodey,
Das es nit werd ein katzen geschrey.
Kumpt ir katzen, schwartz vnd grauw,
[268]
Vnd singen mauw vnd aber mauw.
Mauw / mauw / singen har
Der murmauw vnd der murnar,
Meuwe / meuwe / der tenor,
Mauw vnd mauw der baß fürwor.
Wan ich nit ein katze wer,
Wie künt ich also mauwen her?
Ich kan ietzunder erst erkennen,
Warumb sie mich den murmauw nennen,
Das ich kan also mauwen schon,
Mein schweher hie besingen lon,
Mit katzen im das leibfal begon.
Weren kein katzen hie damit,
Der luther würd begangen nit.
Darnach er hat im leben gerungen,
Also würt er im dot besungen.
Warlichen, wie die grebnis ist,
Also ist auch das gesang gerist;
Darnach er lang gefochten hat,
Das hat im dot hie funden stat.
wie der groß nar kranck ist, vnd in der murner tröstetwie dem luther sein leibfal mit einem katzen geschrei begangen würtwie der luther on alle sacrament sterben wilwie der murner des luthers dochter vß schlug - darumb das sie den erbgrindt hetwie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie der groß nar kranck ist, vnd in der murner tröstet.

Murner.

Ach got im himelreich der not!
Mein liebster vetter ligt am dot
Vnd ist fast kranck, als man mir seit;
Wan er mir stürb, es wer mir leid.
Er was vff erden mein höchste freid
So bald der nar mir gat zů grund,
So hab ich nimer frölich stund.
Ich wil in sůchen als ein frünt,
Ob ich im tröstlich helffen künt.
Mein lieber vetter, grüß dich got!
[269]
Wie gat es dir / was ist dir not?
Was glust dich doch / was wiltu hon?
Sag mirs, ich wil dich nimer lon.
Solt es mich tusent guldin gestan,
So wil ichs alles wenden an.
Nar.

Jetz sihe ich, das du bist ein frind,
So ich dich in mein nöten find.
[270]
Das sein die besten fründ vff erden,
Die in nöten funden werden.
Du hast mich also hart beschworen
Vmb den kopff vnd vmb die oren
Mit so grusamlichen worten,
An meinem leib an allen orten,
Er sůcht so eigentlich mein glider,
Das ich sein bin erlegen nider.
Ich můß sein sterben warlich an
Vnd bin ein vnbehilflich man.
Ich kan mich weder heben, legen
Vnd nit ein glid am leib me regen.
Ach, bestel mir doch ein starcke begein,
Doch das sie müß ein iunckfraw sein;
Nit so ich wen, sie hietet mir,
Das sie duß bült vor der thür.
Murner.

Ach vetter, das sein dorechte wort
Vnd hören nit an dises ort.
Du solt deiner selen heil betrachten
Vnd irer iunckfrawschafft nit achten.
Sie sein doch iunckfrawen al zwar,
Das felet dir nit vmb ein har.
Sie hon doch die drei glüpten thon
Vnd halten ire küschen schon,
Ir hat nie kein dar wider gethon.
Darumb wil ich dir ein bestellen.
Vnd welche du wilt vß in erwelen,
Die sol dich heben, legen nider
Vnd vff erheben, setzen wider.
Nar.

Es gefelt mir wol, sůch ein begein,
Doch das sie müß ein iunckfraw sein,
Bei got vnd heilgen, ich scheiß sunst drein.
[271] Murner.

Werestu mir ietz nit bekant
Für ein narren vnd verwant,
So wolt ich von dir sein gerant.
Ich bit dich doch, nun hör mich wol,
Ich wil dirs sagen noch ein mol,
Das sie warlich al iunckfrawen sind,
Die lieben, küschen, reinen kind.
Wie wol ir etlich hon den grind,
Das schat in an der küscheit nyt,
Dan küscheit in dem hertzen lyt.
Nar.

Dv truwest in wol, mein lieber frind!
Darumb das sie deins ordens sind.
Ich sihe wol, das die iungen schon
In die pfaffen heuser gon
Vnd wöchliche holen ire mol;
Ich gedenck, bei got, man gerb sie wol.
Der pfaff ist iung vnd die begyn;
Warumb lon sie kein alten yn?
Die müsen heim beschlossen sein.
Darnach sein erlich burger mer,
Die allein vmb gottes eer
Die iungen laden auch zů gast;
Ich lob es wol vnd doch nit fast,
Dan sie kein eelich frawen haben.
Ich denck, das sie die beginen schaben.
Solcher malzeit hon sie vil.
Doch wan man sie zůn krancken wil,
So krimen sie sich wie ein schlang,
Dan sie nit gern thůn disen gang.
Die krancken mögen nit me gerben,
Darumb sie lassen sie verderben.
[272]
Wer es aber zů eim gesunten,
Gar bald sie sich dar schicken kunten
Vnd des gůten weinlins trincken,
Das sie singen wie die fincken
Vnd mit den öglin lieblich wincken.
Das dient nit zů der iunckfrawschafft,
Vnd wan mans briet, es geb kein safft.
Murner.

Ach got, du ligst da in dem bet
Vnd treibst ein solch vnnützlich red;
Du bist so schwach, daz du wilt sterben,
Vnd sagst noch von beginen gerben,
Vnd wie man schabet in die hüt!
Das dienet zů dem sterben nüt.
Doch so du hast ein argen won
Darumb, das sie zůn pfaffen gon
Vnd zů manchem reichen man,
Der kein eelich fraw kan han,
Nur den iungen gibt ein mol,
Die alten gibt dem tüffel zol,
Es müß ein hincken sein da hinder,
Vnd sein doch warlich frume kinder.
Doch das du laßst die fantasei
An deinem dot, die gaucklerei,
So wil ich dir ein iunckfraw geben,
Die dein wartet, hietet eben.
Ich weiß, das sie ein iunckfraw ist
Vnd ir an küscheit nichtz gebrist.
Sie ist alt acht vnd sibtzig iar,
Ein iunckfraw dannocht, das ist war.
Nar.

Ist sie so lang ein iunckfraw gsein
Vnd darzů auch ia ein begein,
[273]
So hat sie freilich gehabt kein mol
Bei burgern vnd bei pfaffen kol.
Ach lieber vetter, sag on scham,
Wer ist sie doch / wie leißt ir nam?
Murner.

Jvnckfraw hebnegel heißt die schon,
Junckfraw on allen argen won,
Vnd kan an einem krucklin gon.
Sie ist wol in eim heer gewesen,
Doch ist sie vor in allen genesen
Vnd hat ir iunckfrawschafft behalten
Vor den iungen vnd den alten.
Sie ist ein iunckfraw in der geburt,
Wie wol sie offt gescholten wurt,
Sie sei auch vnder den gebern gesein
Vnd trinck gern gůten kielen wein.
Nar.

O We! vnd o we! ich wil ir nit!
Ach laß sie duß, das ist mein bit!
Es ist ein vnfridsames weib,
Der tüffel steckt ir in dem leib.
Wa sie ist, kumpt niemans fürt;
Ich mein, das sie die welt verwürt.
Sie greinet, grannet wie die schwein,
Die gern am gatter weren ein.
Als bald sie kumpt ins nunnen huß,
So ist dem frid der boden vß;
Ach lieber vetter, laß sie duß!
Sie heißt die andern hůren al
Vnd ist ein solche böse gal
Vnd riempt sich irer iunckfrawschafft,
Die doch nit geb ein quintlin safft.
[274]
Sie ist auch worden lutherisch fein,
Die alte zierlich keiserein,
Vnd hat eim lutherischen pfaffen
Einen langen rock geschaffen,
Den sie erbetlet hat
Allenthalben in der stat,
Das er solt al beginen schedigen,
Von irer iunckfrawschafft solt predigen,
Vnd ir leib so gantz noch wer,
Wie ein fischer berren her.
Ich wil ir nit, noch kein begin!
Alde / alde, ich far da hin!
Laß dir mein leib befolhen sin!
Murner.

Nvn gnad dir got, mein liebster frünt,
Ich far, da andere narren sint.
wie der groß nar mit allen eren zu der erden bestediget wardwie der groß nar kranck ist, vnd in der murner tröstetwie dem luther sein leibfal mit einem katzen geschrei begangen würtwie der luther on alle sacrament sterben wilwie der murner des luthers dochter vß schlug - darumb das sie den erbgrindt hetwie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie der groß nar mit allen eren zů der erden bestediget ward.

Es sol al welt vnd iederman
Zů leid vnd zů der folgen gan,
Wan ein erenman hie stirbt,
Der hie nach ampt vnd eren wirbt.
Tugent sol hie hon den lon,
Von got empfangen werden schon.
Darumb ich bit ietz alle fründ,
Die dem narren verfründet sind,
Das sie den helffen mir vergraben;
Wer den narren lieb wil haben,
Vnd wer auch selber ist ein nar,
Oder nerrische bossen dar
[275]
Reissen mit seiner eignen hant,
Der selb her zů dem narren stant.
Al die dem narren sein verwant
Vnd mit arbeit vnd mit mie
Am narren hon gesogen hie,
Vmb gefaren mit dem narren,
[276]
In der keltin vmbher karren
Vnd sein erfroren in dem schne,
Wie thet der nar in also we!
Wie fast die roß die arbeit daten,
Noch halffens dem narren von staten.
Ir ieder trůg sein narren dar,
Etlich zwentzig, dreissig iar,
Mit narren kamen geschlittet har
In den haupten, in der hüt,
Vnd schat der nar inen dannocht nüt.
Hon sie gespeißt von iungen tagen,
Vnd müsen in noch lenger tragen,
Geistlich / weltlich, allesamen,
Des narren sol sich keiner schamen.
Ach helffen in zůr erden besteten,
Dan ir des gleichen auch gern heten!
Wan dan ir narren fart daruon,
So würt man euch zůr folgen gon.
Wer hie nit wil zůr grebnis ston,
Der můß ein luter kuntschafft hon
Vnd brieff vnd sigel legen yn,
Das er kein nar wöl nimer syn
Vnd vor auch nie gewesen sei;
Dan ist er diser folgen frei.
Doch nemen wir kein siglen an,
Dan das der luther selb hat gthan;
Dan wir vnß das zů im versehen,
Er werd mit siglen nimer gehen,
Langsam kumen, wol behören,
Wer des narren sich wil wören.
Wer sich des nit erweren kan,
Der sol zů des narren folgen gan.
[277]
Er hat vnß doch ein freid gemacht,
Das mancher hat sein bauch zerlacht.
Darumb ein ieder freiden hab,
Sein vettern tragen helff zů grab,
Vnd sprech mit groser innigkeit:
Nun geb dir got die ewig freit
Vnd wöl dir auch den himel geben,
Darin die grösten narren leben.
wie vmb des großen narren erb ein zanck vnd kriegen wardwie der groß nar mit allen eren zu der erden bestediget wardwie der groß nar kranck ist, vnd in der murner tröstetwie dem luther sein leibfal mit einem katzen geschrei begangen würtwie der luther on alle sacrament sterben wilwie der murner des luthers dochter vß schlug - darumb das sie den erbgrindt hetwie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

wie vmb des großen narren erb ein zanck vnd kriegen ward.

Nvn hören al des narren frünt,
Die im am nechsten verwant sint:
Ick sag euch allen vnuerholen,
Er hat mir seine gieter beuolhen,
Das ich sol testamentarien sein,
Sein gůt vß teilen schon vnd fein.
Wer im am nechsten verfründet wer,
Sein erbfal sol erlangen eer.
Doch ist es als versiglet schon,
Wie er mir das selb hat verlon.
Der luther meint, er erb da wol,
Als ein nechster fründ dan sol;
Dan er hab sich gar wol erzeigt,
Wie er dem narren sei geneigt
Vnd schlag im nach in aller art,
Zům narren gehören nichtz gespart.
Sein büchlin zögens vnß wol an,
Das er auch redlich narren kan,
Vnd meint, er sei der nechste frünt,
Vil neher, dan al ander sint.
[278]
Nun kumpt der karsthanß auch zů mir
Vnd halt mir auch sein büchlin für
Vnd spricht, es sei so wol gemacht,
Das alle welt des hab gelacht,
Vnd sei din aller welt bekant,
Das er am nechsten sei verwant.
[279]
So kumpt der buer auch mit dem schlegel
Vnd luthers hanß mit seinem kegel,
Darzů mit inen der studens,
Der in der karsthanß briet die gens.
So kumpt der vnflat mit dem drachen
Vnd wil sich auch ein fründ hie machen;
Darzů der dichter auch da neben,
Der wider mich das crütz hat geben,
Als fieret ich des türcken leben.
Die wöllen al hie erben sein
Vnd zögen mir das an ein schein,
Schöne büchlin, ein narren dant,
Die sie mir geschriben hant,
Damit dem narren sein verwant
Am nechsten ort, am nechsten glid;
Ein ieder meint, es fel im nit.
So wil ich geben meinen rat:
So ieder můt zů erben hat,
Vnd ist das erb ein schlechte hab,
Nichtz anders dan ein narrenkab,
So schlagen euch darumb mit gewalt!
Wem das erb da heim hin falt
Vnd der sterckst im schlagen ist,
Dem sei die narrenkap gerist,
Der nem sie heim vnd ner sich wol
Vnd bruch die kappen, wie er sol.
Doch wan das recht solt für sich gon,
Solt ich die kap für allen hon,
Dan mir dis bůch hie kuntschafft git,
Ein fründ zů sein des nechsten glid,
Vnd mir der nar auch ist verwant.
Got geb, was ander geschriben hant!
[280]
Würd ich von disem erb gestossen,
Verdrüß es mich seer vß der massen.
Sie haben geschriben, was sie wellen,
Noch haben in die nerrischen gsellen
Kein solchen narren vmb gefiert
Vnd höflich damit hoffiert.
Ja wan sie mich nit sehen an
Vnd für den grösten narren han,
Sie hetten in nit fieren lon
Vnd mir zůn eren das gethon.
So ich nun solche kuntschafft hab,
Die mir den erbfal spricht nit ab,
So erfordert das dis billicheit,
Das man mir die kappen geit.
Doch setz ich das zů iederman,
Wer die narrenkap sol han;
Ich hab mein bests darzů gethan.
Got geb recht, was ein ieder kan! etc.

[281] Item dis bůch ist getruckt mit priuilegien von Keiserlicher vnd Hyspanischer maiestat durch gnaden erlangt / das dis bůch niemans nach trucken sol in V iaren / vnd ob es nach truckt würd / die niemans verkauffen sol im heiligen römischen reich bei verlierung X marck lötigs golds / alles nach vermög vnd inhalt brieflicher vrkünd darüber begriffen / die ich vff beger zů besichtigen nit verhalten wil / vnd hie mit mengklich gewarnt haben / vnd ist vollendet von Johannes Grienninger / burger zů Straßburg vff Freitag nach sant Luci vnd Otilien tag. In dem iar nach der geburt Christi vnsers lieben herren. Tusent fünff hundert zwei vnd zwentzig. etc.

Bilderwie vmb des großen narren erb ein zanck vnd kriegen wardwie der groß nar mit allen eren zu der erden bestediget wardwie der groß nar kranck ist, vnd in der murner tröstetwie dem luther sein leibfal mit einem katzen geschrei begangen würtwie der luther on alle sacrament sterben wilwie der murner des luthers dochter vß schlug - darumb das sie den erbgrindt hetwie vff des murners hochzeit gedantzet wardwie die brutlaufft mit freiden gehalten wardwie der murnar des luthers dochter hoffieretwie der luther dem murner anmut, Lutherisch zu seinDer luther zu dem buntDer drit sturmDer ander sturmDes bunds erster angriffDen buntschuch schmierenEin lermen vff schlagenDem hauptman schwerenDie oren narrenwie zu letst noch zwen gickenheintzen - das sein doppel narrenwie durch ein starcken sirup vnd tranck der vnbekant vnd verborgen Karsthanß ist erfunden wordenwer dem grosen narren in den schuhen sitzetDas baner der freiheitDas ewangelisch banerDas baner der warheitKlag der gemeinen christen, das die drü fenlin die lutherischen gestolen habenDas troßfenlinDas reissig fenlinDas fußfenlinDes bunds hauptmanDer lumpen troßDer drit reissigDer ander reissigDer erst reissigwarumb bruder Veit vnd alle lantzknecht dem lutherischen bunt nit helffen wöllenDer xv. buntgnoßDer xiiij. buntgnoßDer xiij. buntgnoßDer xij. buntgnoßDer xi. buntgnoßDer x. buntgnoßDer jx. buntgnoßDer acht buntgnoßDer sübent buntgenoßDer sechst buntgenoßDer fünfft buntgnoßDer fierd buntgnoßDer drit buntgnoßDer ander buntgenoßDer erst buntgenoßwie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gonwelche in des grosen narren bauch sitzenwer in des grosen narren deschen sitztwas narren dem grosen narren in dem haupt sitzen - vnd im fast we thunwie der beschwerer nit ein meit vmb aller narren trauwen gibtDer groß nar warnt den beschwerer vor den narren in seinem leib verborgenwarumb der nar also groß vnd geschwollen seiwarumb der groß nar in einem schlitten ist vmb gefiert wordenwie der groß lutherisch nar mit fast hefftigen worten muß beschworen werdenwie die lutherischen ertznarren sollen beschworen werdenWidmungSatirische DichtungMurner, ThomasVon dem großen lutherischen Narren

[282] Bilder




















































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