[O Bildnerin, Natur, von keinen Schranken]

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O Bildnerin, Natur, von keinen Schranken
Ist deiner Phantasie Gebiet umgrenzet;
Und wie dein Odem wintert oder lenzet,
Entflittert er und kräuselt neue Ranken.
Wie Blasen stiegen auf im Strom und sanken,
Und fort der Strom im Schein der Sonne glänzet;
Wie unter Stirnen, die der Lorbeer kränzet,
Aufblitzen und zerflattern Lichtgedanken:
Nicht alle werden dauernde Gebilde,
Die schönsten sterben, eh sie sind geboren,
Wie goldne Nebel an der Sonn' entschweben.
Doch stets bedeckt von Blüt' ist das Gefilde,
Und ein begrabner Lenz ist nicht verloren,
Er hilft des Teppichs Grund unsichtbar weben.

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