[Niemand soll mich weinen sehn]

[212]
Niemand soll mich weinen sehn
Als in Feld und Aue
Blumen, deren Augen stehn,
Meinen gleich, im Thaue.
Sollt' ich vor den Leuten weinen,
Die, ich weiß nicht, wie sie's meinen,
Wenn sie mir zu trauern scheinen?
Zu den Blumen will ich gehn,
Denen ich vertraue:
Niemand soll mich weinen sehn,
Als in Feld und Aue.
Soll mein Leid ich ihnen klagen?
Eignes haben sie zu tragen,
Würden mir ihr eignes sagen,
Und ich will nur meines sehn,
Das in euch ich schaue,
Blumen, deren Augen stehn
Meinen gleich, im Thaue.
Blumen schweigen still bescheiden,
Wollen trösten nicht mein Leiden,
Noch an meinem Weh sich weiden.
Niemand soll mich weinen sehn
Als in Feld und Aue
Blumen, deren Augen stehn,
Meinen gleich, im Thaue.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek