102. Die Hubertushöhle bei Sillium.

Mitten in einem Gehölz, der Hainberg genannt, befindet sich die Hubertushöhle; die Stelle wird jetzt gewöhnlich das Jägerhaus genannt. In früheren Zeiten, wo noch alles katholisch war, sollen sich hier oft viele katholische Geistliche an der Jagd belustigt haben. Ein solcher war auch Hubertus, sonst ein recht frommer Mann, aber auf die Jagd gar sehr erpicht. Seit langer Zeit hatte dieser keinen Hirsch geschossen und verlangte recht darnach wieder einmal einen Hirsch zu schießen. Da ging er am Christabend hinaus auf die Jagd und sprach zu seinen Genossen, heute wolle er einen Hirsch schießen, und wenn dieser das heilige Kreuz Christi zwischen den Hörnern trüge. Es war heller Mondenschein, da sieht er etwa funfzig Schritte vor sich einen großen Hirsch aufspringen; er schießt darnach und trifft ihn auch so gut, daß er gleich todt niederstürzt. Er geht hin zu dem Hirsche und sieht zu seinem Schrecken, daß ihm wirklich das heilige Kreuz zwischen den Hörnern hängt. Voll Bestürzung und Angst geht er nach Hause. Nach seinem Tode muß er mit seinen Hunden als Hasjæger (so) in der Luft daher ziehen und jagen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek