[Zu dir auß tieffem grunde]

[64][123]
Zu dir auß tieffem grunde
Hab ich geruffen, Herr:
Ach höre mich zur-stunde,
Nit bleibe doch so ferr.
So du die zahl der sünden
Villeicht wolst schawen an,
Wer würd ohn schanden könden
Vor deinen augen stahn?
[123]
Ein gnaden Meer verschloßen
In deinem hertzen ligt,
Das komt mit hauff gefloßen,
Wan vns die noth anficht:
Drumb nie will ich verzagen,
Auff ihn will harren fäst,
Wan mich bey trüben tagen
Schon liecht, vnd glantz verläst.
Ach Israël mich höre,
Was dir von hertzen rath;
Kein vngemach dich störe,
Nit zage früh, noch spath:
Wan sich der tag entzündet
Zur ersten morgen-wacht,
Dein hoffnung sey gegründet
Auff Gott, biß in die nacht.
Auff ihn wer sich geleinet
Mit festem helden-mut,
Die gnad ihm bald erscheinet,
Der streit kompt ihm zu gut.
Dan vnser Gott so milde,
Voll süß- vnd gütigkeit,
All vnser schutz, vnd schilde
Verbleibt in Ewigkeit.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek