[162] b.

Ein Mann zu Strückhausen, auf dessen Heuermannswohnung ein Storchnest war, erzählte: Ich war auf der Kaje am Braker Hafen, da hörte ich den Zuruf: »Guten Tag, Jan!« Der Zuruf kam von einem Schiffe her, das dort im Winterlager lag. Verwundert sah ich hinüber, denn seit dem Tode meiner Frau pflegt mich in dieser Gegend niemand bei meinem Vornamen zu rufen. Da erblickte ich einen Schwarzen, der auf dem Hinterdecke des Schiffes, langbeinig wie er war, dastand. »Er kennt mich nicht?« fuhr der Schiffsmann fort. Ich wußte nicht, wie ich zu einer Bekanntschaft kam, die mich in der Tat befremdete. »Nun,« sprach er weiter,»so will ich es ihm sagen; ich niste im Sommer auf seinem Hause als Storch, dann setze ich mich mit meinen Freunden und Verwandten nach Afrika hinüber, und da bin ich wieder auf einige Monate ein Mensch. Dann pflege ich wohl eine Seereise zu machen, wie ich eben jetzt auch getan habe, um dann mit dem Beginn des Frühlings mein Leben als Storch wieder fortzusetzen.«

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