Das Lied von der roten Nase Meine schöne rote Nase Kommt mir gar nicht übel für, Und daß ihr darüber spottet, Freunde, das verbitt' ich mir. Diese Nase ist mein eigen, Ist in manchem Sturm erprobt, Und wenn andre sie nicht loben, Sei sie von mir selbst gelobt. Ja! ich trage sie mit Stolze Auf dem Meer und auf dem Land; Denn ich hab, ihr könnt mir's glauben, Manchen Gulden drangewandt. Treulich hat sie mich begleitet, Bald zum Schnaps und bald zum Wein; Darum glänzt sie auch so prächtig Wie ein roter Edelstein. Und wenn erst die Stürme sausen Durch das Land zur Winterzeit, Dann erst steht sie recht im Glanze Und in voller Herrlichkeit. Dann will sie mir oft erscheinen, Wenn ich sie im Spiegel schau', Wie die schönste Purpurrose, Frisch benetzt vom Morgentau, Eine Rose, die symbolisch Meinem ahnungsvollen Geist Nach den rauhen Winterstürmen Frühlings Wiederkehr verheißt, Eine Rose, nicht wie andre, Die, von rascher Glut erregt, Bald verblühen und verblassen, Wenn man sie zum Ofen trägt. Nein! sie ist die Wunderrose, Die gepriesen oft im Lied! »Jene Rose ohne Dornen, Die zu allen Zeiten blüht.«