Der Bauer und das Kalb Ein Bauer, der kein Geld mehr hat, Der brächte gern sein Kalb zur Stadt. Doch schau, wie dieses Tier sich sträubt Und widerspenstig stehenbleibt! Der liebenswürdige Bauersmann Bietet umsonst ihm Kräuter an. Vergebens druckt er es und schiebt, Das Kalb bleibt stehn, wie's ihm beliebt. Und ganz vergeblich ebenfalls Sucht er es fortzuziehn am Hals. Jetzt schau, wie er's mit Disteln sticht! Das Kalb schreit: »Bäh!« Doch geht es nicht. Er nimmt das Kalb bei Schweif und Ohr, Doch bleibt es störrisch wie zuvor. Mit Drohen und Belehren Sucht er es zu bekehren. Doch schon im nächsten Augenblick Möcht' es durchaus zum Stall zurück. Da denkt er, es mit Schlägen Zum Gehen zu bewegen. Allein trotz allem Schlagen Muß er das Kalb noch tragen. Weil das ihm aber lästig ist, Besinnt er sich auf eine List. Er hängt die Glocke um, schreit: »Muh!« Da glaubt das Kalb, er sei die Kuh.