1148. An Otto Nöldeke 1148. An Otto Nöldeke Wiedensahl 24. Aug. 97 . Lieber Otto! Ich danke dir für deinen Brief, den ich gestern morgen erhielt. Wie ich zu meiner Freude draus sehe, habt ihr leidliches Wetter gehabt, so daß ihr täglich draußen sein konntet. Hier war's veränderlich; Sonnabend und Sonntag gab's starke Stötewinde mit Regenschauern. Gestern aber war's kühl bei bedecktem Himmel ohne zu regnen. Ich hoffe also, daß Hermann, von dem ich gleichzeitig Nachricht bekam, seinen Besuch bei Euch hat ausführen können. Annchen wirthschaftet gut weiter wie bisher. Wir schwelgen noch immer in Gurken und Bohnen. Die Brombeeren gehn leider zu Ende, besonders auch mit durch die Schwarzdroßeln, denen ich das indeß so ziemlich verzeihe, da sie vorher doch auch Vergnügen gemacht haben. Vom 10 ten bis 16 ten September kommt hier Einquartierung her, jeden Tag andere, alle auf dem Durchmarsch nach Stolzenau-Rehburg, wo eine größere Übung ist. Ich möchte während der Zeit nicht hier sein. Leb wohl, lieber Otto! Grüße Mutter herzlich. Stets dein getreuer Onkel Wilhelm. Anna und Sophie laßen gleichfalls grüßen. Die Hochzeit bei Snellers soll, segget se jo, bereits am 27 ten nächsten Monats stattfinden. – Holterdipolter geht's.