43/204. An Carl Friedrich Zelter Zu dankbarer Erwiderung deiner beiden so löblich auf einander folgenden Schreiben erhältst du ein halb Dutzend Exemplare des Gedichtes, welches an Ihro Majestät von Bayern erst schriftlich, nun im Druck von uns ausgegangen ist. Ein solches, von einem Freunde (Herrn v. Müller) verfaßt, ward für schicklich gehalten, gleichsam anzudeuten, was man Ihro Majestät für so große Auszeichnung schuldig bleibe. Zug vor Zug mit dem Könige Handelschaft zu treiben, wollte sich nicht schicken; das Capital, das er uns anvertraut, muß eine Zeitlang wuchern, bis wir ihm die geziemenden Interessen abtragen, und ob du mich gleich durch die Gezweige des gegenwärtigen poetischen Lauberhüttenfestes gar wohl erkennen wirst, so wollte doch schicklich erscheinen, gleichsam durch einen Dritten auf die Geschichte der Veranlassung einer so seltenen Erscheinung hinzudeuten und sie in einen gewissen natürlichen Gang der Dinge einzuführen. Da übrigens über alles und jedes ein jeder anders als der andere denkt, so wollen wir auch diesen Versuch der allgemeinen Meynung überlassen. Verlangst du einige Aufklärung, so steht sie zu Diensten. Der Deine Weimar den 16. Februar 1828. G. Nachschriftlich. Beygehendem und Vorgesagtem schließe Folgendes an: Wenn das Brett, worauf du dich postirt hast, weder gepolstert noch mit Sammet überzogen ist, so wünsch ich doch und sehe voraus, daß du den Besitz besser als jene mögest und werdest zu behaupten wissen. Schreibe fleißig, so wird gar manches mitzutheilen seyn; gegenwärtig aber allem Guten empfohlen. G.