35/160. An Carl Friedrich Schinkel [Concept.] [5. December 1821.] Ew. Hochwohlgeboren für das freundliche Schreiben und die gefällige wichtige Sendung meinen Dank abzustatten scheine bisher versäumt zu haben, doch hielt ich mich mit wahrhafter Theilnahme in Ihrer Nähe. Durch Zelter hatte ich meinen Wunsch erfüllt gesehen, über das neue Theater Aufklärung zu erhalten, die durch Ihren gefälligen Aufsatz noch heller und entschiedener ward. Mit Zelter, der Ihnen wahrhaft ergeben ist, verfehlte ich nicht die Angelegenheit ferner durchzusprechen und so glaube ich mich denn im Stande, darüber etwas Behufiges zu sagen; doch würde ich dieses niemals öffentlich thun, ohne den Aufsatz vorher mitgetheilt und Ihre Bemerkungen mir erbeten zu haben. Daß Sie in der jenaischen Bibliotheks-Angelegenheit mit fernerhin beystehen wollen, erkenn ich mit aufrichtigem Dank, und nehme mir die Freiheit, sobald ich wieder an's Geschäft gehe, das Nähere zu vermelden. Auf die Rückkunft der Fräulein v. Pogwitsch freu ich mich im vielfachen Sinne, besonders aber, weil ich hoffe zu vernehmen, wie das gute Kind sich in und an Ihren Arbeiten entzückt hat. In ihren ersten Briefen ist schon eine Andeutung davon. Und so wie in denn von meiner Seite die reinste fortwährende Theilnahme versichern darf, so wünsche und hoffe das Gleiche von der Ihrigen. Mögen wechselseitige Zeugnisse dieses glückliche Verhältniß immerfort beleben.