38/230. An Johann Georg Lenz Auf Ew. Wohlgeboren vor einiger Zeit an mich ergangene Anfrage, wegen unseres nordischen werthen Freundes, erwidere Folgendes: Ehe ich einen Antrag nach den geäußerten Wünschen thun kann, so müßte etwas nähere Nachricht von den äußern Umständen des geschätzten Mannes erhalten. Notizen von seiner Familie, dessen Alter, Vorname, Charakter, Anstellung in einem öffentlichen Amte, sonstige Beschäftigung, und Staats-Verhältniß u.s.w. Es versteht sich daß hiernach bescheidentlich gefragt wird und daß ich soviel als möglich von diesen Umständen erfahre, damit ich auf alle Fälle bereit sey den gewiß an mich ergehenden Anfragen genug zu thun. Von den schönen naturwissenschaftlichen Kenntnissen, Reisen, Bezug auf uns, von der Achtung, die er in der gelehrten Welt genießt, können wir selbst Zeugniß geben. Was die Angelegenheit Ihres guten Sohns betrifft bin ich nicht im Stande nach Ihren Wünschen einzuwirken. Ich lege deshalb das Zeugniß wieder bey, wenn Sie selbst deshalb sich an die Behörde wenden wollen da ich denn gern ein Vorwort, welches jedoch bey der strengen Art, wie die Sache jetzt genommen wird, wenig Einfluß haben möchte, zu verwenden geneigt bin. Ferneres Glück zu Erweiterung unserer unschätzbaren Sammlung. ergebenst Weimar den 11. October 1824. J. W. v. Goethe.