25/6988. An Christian Gottlob Voigt [Concept.] [Mitte Januar 1815.] Ew. Excellenz bin ich dankbar verpflichtet, daß Sie ein Fach, in welchem ich gegenwärtig versire, auch bey unserer Bibliothek begünstigen wollen. Ich hoffe mit Hülfe unseres guten Lorsbach, das, was wir nun besitzen, zu ordnen und nützlich zu machen. Genau besehen sind solche neue Studien in die man sich hineinwirft, eine Art Hegire, man flüchtet wo man sich etwas Paradiesähnliches erwartet. Freylich war der Unfall erzeugende Unfall, den mir ein wunderlich Geschick Dienstag zwischen 1 und 2 Uhr zudachte, etwas derb, und nur die liebevolle Theilnahme würdiger Freunde und Freundinnen, (bey denen alles Gute verweilen möge!) konnte uns so schnell wieder aufrichten und herstellen, wenn ich gleich nicht leugnen will, daß die Nachempfindung mir noch in allen Gliedern liegt. Zu einiger Unterhaltung nehme mir die Freyheit, zwey dicke Bände zu übersenden, sie enthalten das Stammbuch der Stammbücher, welches ich in Frankfurt zu acquiriren das Glück hatte. Ein Baron Burkana, der sich aus Aleppo in Syrien herschreibt, erscheint 1749 in Europa, und spielt 20 Jahre den überall willkommenen Reisenden, präsentirt sein Stammbuch jedem den er begegnet, es wächst wie ein Schneeballen und dient ihm statt Paß und Empfehlungsscheiben. Meine Sammlung von Handschriften, die Ew. Excellenz einen so kostbaren Zuwachs verdankt, hat dadurch abermals reichlich gewonnen. Die bedeutendsten Personen sind mit Papierschnitzchen bedeutet. Ew. Excellenz werden dieses wunderbare Document nicht ohne Theilnahme durchlaufen. Von der Bibliotheksangelegenheit nächstens mehr, unser Personal sollte das Collegium der Parzen lieber als die vorgesetzte Commission anrufen.