24/6732. An Johann Friedrich Cotta Mit vielem Dank erkenne ich die übersendeten Exemplare von Hermann und Dorothea. Haben Sie die Gefälligkeit mir noch funfzig mit der fahrenden Post zu senden, und mir solche in Rechnung zu notiren. So vielen vorübergehenden alten und neuen Freunden wünsche ich immer etwas zum Andenken auf den Weg zu geben. Der dritte Band ist endlich abgedruckt, nach so viel Verspätung, die er durch Nervenfieber, Insurrection und Conscription erlitten. Herr Frommann schreibt, daß Ew. Wohlgeboren ihn erst zu Ostern auszugeben wünschen. Ich überlasse dieß völlig Ihrer Einsicht und Beurtheilung. Auch die mir zugetheilten Exemplare denke ich bis dahin zurückzuhalten, damit ich nicht etwa ein Mißbrauch veranlaßt werde. Als Winterarbeit habe ich Redaction und Revision meiner Werke vorgenommen. Ein vollständiges Exemplar soll parat liegen, wenn günstigere Umstände die Herausgabe fordern und erlauben. Für die fortgesetzte Sendung der allgemeinen Zeitung und des Morgenblattes bin ich verbunden. Beyde sind belehrend und unterhaltend; doch wünsche ich letzterm, bey der allgemeinen Befreyung deutscher Gemüther, auch völlige Geistes- und Geschmacksfreyheit, woran es ihm öfter zu gebrechen scheint. Verzeihung und Neigung! Weimar d. 7. Febr. 1814. Goethe.