31/135. An Carl Ernst Schubarth das übersendete Heft folgt hier mit Dank zurück; es freut mich, daß Sie das einmal gewählte Feld so eifrig und treulich bebauen, leider kann ich gegenwärtig nicht umständlich, wie ich wohl wünschte, erwidern, doch lege einen schematischen Text bei, den Sie sich selbst auslegen und ausführen werden. Es ist die Absicht, daß Ihr zarter, guter Sinn auch gerecht werde gegen Wissenschaft. Noch eine Bemerkung füge hinzu: wenn Ihnen ein glückliches Gleichniß aufgeht, das sich nicht lakonisch ausdrücken läßt, so suchen Sie es der Parabel zu nähern und hüten sich die Allegorie in's Einzelne durchzuarbeiten. Ueberläßt man's dem Leser, so thut es ein jeder nach seiner Art; übernimmt man es selbst, so hat jedermann etwas zu erinnern. Möge beikommendes Heft Ihrer guten Meinung nicht widersprechen. Weimar den 21. April 1819. Goethe. Auf Glaube Liebe Hoffnung ruht des Gottbegünstigten Menschen Religion Kunst Wissenschaft diese nähren und befriedigen das Bedürfniß anzubeten hervorzubringen zu schauen alle drei sind eins von Anfang und am Ende wenn gleich in der Mitte getrennt.