6/1879. An Charlotte von Stein Durch den rückkehrenden Boten erhält meine Geliebte einen herzlichen Grus. Wir sind sehr glücklich angekommen, die Bahn war durchaus so schön daß ich wünschte eine Gesellschafft Weimarische Freunde hätte sich mit auf den Weeg gemacht. Wir blieben wohl zwey Stunden in Stadt Ilm und waren schon nach drey Uhr hier. Fritz und Ernst machen sich sehr lustig, und wenn auch einmal selectae historiae auf eine viertelstunde vorgenommen werden, so kehrt doch die Torheit bald wieder zurück. Deinen Ring vermiss ich recht sehr. Er war mir sonst so ein liebes Zeichen deines Bleibens bey mir. Unsre Sachen werden gut gehen. Innliegendes Exemplar der Rede schicke Dienstags früh um 10 Uhr an Herdern und schreibe ihm dazu daß sie in diesem Augenblick sey gehalten worden, er soll sie aber niemanden sehn lassen bis ich wiederkomme. Lebe wohl. Grüse den Herzog und sag ihm von unsrer glücklichen Ankunft. Adieu ich bin dein. Die Ruhe dieses Orts ist für mich sehr anzüglich. Wärst du hier so wollte ich gleich den Rest des Winters hier zu bringen. Was sollte da studirt werden. Lebe wohl. d. 21. Febr. 84. Illmenau. G. Der Brief den ich auf den Ofen legte ihn zu trocknen wäre bald verbrannt.