46/202. An Kaspar von Sternberg Nur die wenigsten Worte, um ein treues Andenken und die dankbarsten Empfindungen auszudrücken, damit die sechste Lieferung meiner kleinen Bändchen nicht länger liegen bleibe. Noch macht mir die siebente zu schaffen, wie eine jede indem sie heranrückt. Denn wenn man auch eine Sache für fertig hält, so sieht man doch im Einzelnen nicht voraus was gefordert wird. Ich wünsche nur daß jeder meiner abwesenden Freunde besonders empfände was hie und da an ihn gerichtet ist; denn ich habe sie immer gegenwärtig wenn ich mich im Stillen beschäftige. Mehr darf ich nicht sagen denn es bleibt noch gar zu vieles übrig; den Wunsch aber füge hinzu: daß uns der nächste Sommer den Freund zuführen möge! In der Hoffnung, nächstens ein ausführlicheres Blatt zu senden Verehrend treu angehörig Weimar den 17. Januar 1830. J. W. v. Goethe.