47/178. An Sulpiz Boisserée Heute nur wenige Worte, auszusprechen meinen besten Dank für die zwey lieben Briefe und die Sendungen des schönen braunen Papiers. Der Kassier ist beordert die beiden übersendeten Rechnungen zu bezahlen, welches er dann alsobald ausrichten wird. Alles Übrige nächstens. Auf die leere Seite laß ich eine Parabel setzen, welche Neureuthern zu übergeben bitte. Ich hätte längst eine Zeichnung von ihm gewünscht, kann er diesem Gedicht, nach seiner Weise, etwas abgewinnen, so würde mir es sehr angenehm seyn wenn er mir damit noch ein Andenken zueignen wollte. Wir haben so eben Gelegenheit genommen, seines Talentes rühmlich zu gedenken, wie es denn auch wohl, früher oder später, zu ihm gelangen wird. Doch für heute nicht weiter; leben Sie recht wohl und grüßen Hausgenossen und Freunde. treu angehörig Weimar den 7. September 1830. J. W. v. Goethe. Fast hätt ich, mein Theuerster, in Eil und Zerstreuung vergessen, Sie zu ersuchen: mir das Angekündigte alte Manuscript, wohleingepackt, zu übersenden, zugleich auch einen billigen letzten Preis, in rheinschen Gulden, hinzuzufügen. Der kleine Handel wird schnell abgeschlossen seyn. Dank für die Sorgfalt. wie oben und immer G. Parabel. Ich trat in meine Gartenthür, Drey Freunde kamen, auch wohl vier, Ich bat sie höflich zu mir ein, Und sagte sie sollten willkommen seyn. Da in der Mitte, im heitern Saal Stünd grade ein hübsches Frühstücksmahl. Wollte jedem der Garten wohl gefallen, Darin nach seiner Art zu wollen. Der eine schlich in dichte Lauben, Der andere kletterte nach Trauben, Sein Bruder nach hohen Äpfeln schielt, Die er für ganz vortrefflich hielt. Ich sagte: die stünden alle frisch, Zusammen drinne, auf runden Tisch, Und wären ihnen gar schön empfohlen. Sie aber wollten sie selber holen. Auch war der Letzte wie eine Maus, Ich glaube zur Hinterthür hinaus; Ich aber ging zum Saal hinein, Verzehrte mein Frühstück ganz allein.