40/93. An den Marchese Enrico Forcella [Concept.] Der hohe Werth der Münzkunde ist so allgemein anerkannt daß die Freunde der Kunst und des Alterthums zu Weimar es sich zu keinem Vorzug rechnen dürfen wenn sie solche besonders zu schätzen wissen. Sie suchen vielmehr auch von ihrer Seite daraus allen Vortheil zu ziehen der sich aus die manichfaltigste Weise aus den vorhandenen Schätzen hervorthut. Wenn nun schon ein reichlicher Vorrath durch Jahrhunderte an's Licht gefördert ist, so wird doch eine jede Bemühung höchlich geachtet welche bisher unbekannte Schätze hervorzieht, und wir halten den für glücklich der sie besitzt, kennt und seine Kenntnisse mittheilt. In diesem Sinne verehren wir denn auch den hohen Werth deiner Sammlung und freuen uns daß du aus der Ferne uns daran magst Theil nehmen lassen, sowohl durch genaue Abbildung als auch durch einsichtige gelehrte Erklärung wodurch du dasjenige dessen Besitz dir gegönnt ist zum Eigenthum aller zu machen beliebst. Denn nur durch Kenntniß und Mittheilung werden uns die Gaben der Natur und Kunst eigentlich verliehen. Wir wünschen daher daß deine Sammlung sich immer vermehre, der du dich durch die Gunst eines mächtigen und wohlwollenden Königs immerfort gefördert siehst, damit du selbst Freude daran habest und immerfort geneigt bleibest auch uns in weiter Ferne von deinen Gütern genießen zu lassen, wobey du überzeugt seyn kannst, daß alle die Vortheile die daraus der Geschichte überhaupt und der Kunstgeschichte insbesondere erwachsen mögen, von uns vollkommen anerkannt und dankbar aufgenommen, nicht weniger so weit unser Wirkungskreis reichen mag rühmlichst erwähnt werden sollen. Weimar 17. October 1825.