31/61. An Carl Franz Anton von Schreibers [Concept.] Als ich eben in Begriff bin zu Eintritt des Jahres mich wieder zu Ew. Hochwohlgeboren Gedächtniß zu empfehlen und fernere Geneigtheit zu erbitten, auch die aufrichtigsten Wünsche für Ihr Wohl hinzuzufügen, erhalte ich von Ihro Auftrag, den ich mit vielen Grüßen ausrichten soll und dessen ich mich am besten mit höchst eigenen Worten des Handbillettes entledige: »1° ist in dem Garten zu Stra, an der Brenta, zwischen Venedig und Padua, eine ungeheure Magnolia Grandiflora im Freien, die alle Jahre viel reifen Samen trägt und die welchen diesen Herbst gehabt hat. Sehr wünschte ich, einige Zapfen von selbiger, in welchen noch der Samen befindlich ist, zu haben und dieses balde. 2° wünsche, daß Herr von Bose in Schönbrunn oder die Erzherzöge Carl oder Anton ersucht würden, mir junge Exemplare von der Paeonia arborea fl. rubro (auch Moutan genannt) – – pavonatia zu überlassen.« Ew. Wohlgeboren werden hieraus ersehen, daß meinem gnädigsten Herrn eine besondere Gefälligkeit durch Mittheilung dieser Pflanzen geschieht, weshalb eine geneigte Übernahme dieses kleinen Geschäfts nicht weiter empfehle. In wenigen Tagen übersende mehrere Exemplare der Heilsberger Inschrift, welche denn auch mancherley Unterbrechungen endlich zu Stande gekommen. Wobei ich freundlich-geneigtes Andenken auch für die Zukunft hoffen darf. Weimar den 18. Januar 1819.