24/6746. An Johann Jacob von Willemer Weimar d. 13. Februar 1814. Ihr lieber, herzlicher Brief, verehrter Freund, so wie die Erzählung des rückkehrenden Sohnes, hat uns, Vater und Mutter, auf das angenehmste gerührt: denn was kann man mehr wünschen, als das ein Jüngling, in dem Anfang deiner Laufbahn, einsichtigen, geprüften Männern Vertrauen und Neigung abgewinne. Könnte er sich doch Ihrer Nähe erfreuen, und Ihnen durch Wort und That nützlich und angenehm werden. Sein älterer vorsitzender College, ein sehr tüchtiger Geschäftsmann, der sich auch einer geneigten Aufnahme von Ihnen zu erfreuen hatte, ist mit ihm, sowohl was das Reiseleben, als die Arbeit betrifft zufrieden, und hat ihn nach der Rückkunft schon hohen und höchsten Ortes empfohlen. Möge ihm das als eine Grundlage dienen eines künftigen sichern Zustandes, in einer Zeit wo alles in Bewegung ist. Gebe Ihnen das gute Glück auch Ihren Sohn wieder! Ein junger Mann kann jetzo kaum, ohne militärische Gesinnungen und Erfahrungen der Zukunft getrost entgegen sehen. Leben Sie recht wohl, und erhalten uns ein theilnehmendes liebevolles Andenken. J. W. v. Goethe.