25/7013. An Christian Heinrich Schlosser [Concept.] [6. Februar 1815.] Sie würden mir, mein Werthester, nicht so oft und keine so blätterreiche Briefe schreiben, wenn Sie nicht wüßten, daß Sie mir dadurch große Freude machen. Auf Ihren letzten erwidere ich sogleich einiges, weil ich gerade mittheilen kann, was Ihnen bey Ihrer gegenwärtigen Beschäftigung brauchbar ist. Ich sende nämlich mit der fahrender Post, um einen Stab gewickelt eine tabellarische Behandlung der Tonlehre, die ich vor einigen Jahren unternommen, nachher aber liegen lassen. Nach Empfang Ihres Briefs habe ich sie aufgesucht und zusammenschreiben lassen, und sende sie, ohne sie weiter zu revidiren noch zu complettiren. Bei einer Arbeit dieser Art, eigentlich zum didactischen Zweck bestimmt, kommt es hauptsächlich darauf an, ob sie alle die Phänomene enthalte, die man in einem solchen wissenschaftlichen Cirkel kennt, und ob man sich den Inhalt gern in dieser Ordnung denken mag. Die Ähnlichkeit dieser Schematisirung mit dem Schema der Farbenlehre ist nicht zu verkennen; erst finden Sie das Allgemeine, sodann das Besondere in 3 Abtheilungen. Hier steht das Subjectiv-Organische wieder voraus, das Objectiv-Organische wieder voraus, das Objectiv-Physische, Mathematische ihm entgegen. Aus beyden bildet sich durch Mechanik eine technische Mitte, und durch das Gegeneinanderarbeiten dieser drey Thätigkeiten entspringt die Möglichkeit einer Kunstbehandlung, welche Sie unten im rothen Nahmen finden werden. pp. Ganz vollständig kann die Tabelle nicht seyn, haben Sie die Güte zu bemerken, was fehlt, und wo es hin zu rangiren wäre. Nicht weniger haben Sie die Gefälligkeit die Methode nach allen Seiten durchzudenken, und zu prüfen, inwiefern sie mit Ihrer Denkweise übereinstimmt. Die Blätter erbitte mir gelegentlich wieder zurück.