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An Johann Kaspar Lavater
[Weimar, 20. Februar 1776.]
Ich hab mich über deine Plans Wirthschafft ein bissel geärgert, ich sah lang dass du meinen nicht befolgen würdest, nun auch gut wenn du deinen hast und ihn ohne mich ausführen kannst. Nur kommt iust alles was ich gemacht habe nicht in den Theil. Hamann mach ich nicht. Das versprech ich dir aber dass ich biss zu Ende will alles ordentlich halten und besorgen. Nur schick alles und wie du's förderst an Wieland. Wir machen vielleicht eine Reise der Herzog und ich es soll aber doch nichts hindern. Hast du Aristoteles über die Phisiognomik gelesen. eine Stelle daraus wird über den Thierschädeln paradiren vielleicht ein Auszug am Ende des zweyten Theils, leb wohl und liebe.
Herder wird General Superndent pp. – –
Wenn
ich
dich künftig frage so antworte
mir
– es kann all gut seyn was du
dir denckst
und
wähnst
, aber wenn
ich
frage musst du nie
Weibern
antworten. Wie man auch dem nie
schreiben
soll als dem mit dem man
gelebt
hat und nur im Maas als man mit ihm
gelebt
hat. – Ich hoffe und fühle der Ton deines dritten Theils wird weniger
zitternd
und
bebend
seyn. Ich wollte das ausstreichen. Aber wenn du's schreiben konntest, mags auch gedruckt werden.
NB. Du nimmst in Liebe † zu mir ab. – –
Schreibst mir nur wenn du mich brauchst! –
Merck dir das und gönne mir auch eine gute Stunde.
† i.e. Ausdruck der Liebe – Nothwendige Wort und Sprach Coexistenz, d. heist ich bin dir nun abgethanes Ding. – Amen.